Husserl Und Kant. Eine Untersuchung Uber Husserls Verhaltnis Zu Kant Und Neukantianismus -...

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PHAENOMENOLOGICA COLLECTIOS PI~BLI$E SOUS LE PATXONAGE DES CENTRES D'ARCHIVES-HUSSEXL ISO KERN Husserl und Kant i Chmite de rkdaction de la collection: Pr6sident: H. L. Van Breda (Louvain); Membres : M. Farber (Philadelphia), E. Fink (Fribourg eu Brisgau) , J. Hyppolite (Paris), L. Landgrebe (Cologne), M. Merleau-Ponty (Paris) 7, P. Ric~ur (Par,~). K. H. Volkmann-Schluck (Cologne), J. Wahl (Paris) ; Secdtaire : J. Taminiaux (Louvain).

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  • PHAENOMENOLOGICA COLLECTIOS P I ~ B L I $ E S O U S LE P A T X O N A G E D E S C E N T R E S

    D'ARCHIVES-HUSSEXL

    ISO KERN

    Husserl und Kant i

    Chmite de rkdaction de la collection: Pr6sident: H. L. Van Breda (Louvain);

    Membres : M. Farber (Philadelphia), E. Fink (Fribourg eu Brisgau) , J . Hyppolite (Paris), L. Landgrebe (Cologne), M. Merleau-Ponty (Paris) 7 , P. R i c ~ u r (Par,~). K. H. Volkmann-Schluck (Cologne), J. Wahl (Paris) ;

    Secdtaire : J. Taminiaux (Louvain).

    ISO KERN

    Husserl und Kant E I N E U N T E R S U C H U N G B E R

    HUSSERLS VERHLTNIS Z U K A N T U N D Z U M N E U K A N T I A N I S M U S

    MARTINUS N I J H O F F / D E N HAAG / 1964

  • PHAENOMENOLOGICA COLLECTIOS P I ~ B L I $ E S O U S LE P A T X O N A G E D E S C E N T R E S

    D'ARCHIVES-HUSSEXL

    ISO KERN

    Husserl und Kant i

    Chmite de rkdaction de la collection: Pr6sident: H. L. Van Breda (Louvain);

    Membres : M. Farber (Philadelphia), E. Fink (Fribourg eu Brisgau) , J . Hyppolite (Paris), L. Landgrebe (Cologne), M. Merleau-Ponty (Paris) 7 , P. R i c ~ u r (Par,~). K. H. Volkmann-Schluck (Cologne), J. Wahl (Paris) ;

    Secdtaire : J. Taminiaux (Louvain).

    ISO KERN

    Husserl und Kant E I N E U N T E R S U C H U N G B E R

    HUSSERLS VERHLTNIS Z U K A N T U N D Z U M N E U K A N T I A N I S M U S

    MARTINUS N I J H O F F / D E N HAAG / 1964

  • VORWORT

    ,,Ich merke nur an , dass es gar nichts Ungewhnliches sei, s m o h l i m genteinen Gesprche, als i n den Schriften, durch Verglcichung der Gedanken, welche ein Verfasser aber seinen Gegenstand ussert, ihn sogar besser zu verstehen, als er sich selbst uerstand, indem er seinen egriff nicht genugsam be- stimmte u#d dadurch bisweilen seiner eigenen Absicht ent- gegen redete oder auch dachte." Diesen Satz aus Kants Kritik der reinen Vernunf f ' hat Husserl auf die Titelseite seines Exemplars von Kants Hauptwerk geschrieben.

    Uber die Beziehungen zwischen Husserls Phnomenologie und der Kantischen und neukantianischen Philosophie ist schon Vieles ge- schrieben worden. Dabei wurden die verschiedensten Auffassun- gen geussert ; man kann sagen, dass hier die ganze Skala mgli- cher Deutungen durchgang& wurde. Am einen Endc dieser Skala steht Husseri als Antipode Kants und jeglichen Neukantianismus, arn andern Ende der Neukantianer ~usse r l ; und dazwischen liegen nuanciertere Bilder. Offenbar sind die Beziehungen zwi- schen Husserl einerseits und Kant und den Neukantianern an- dererseits komplexer Natur; offenbar bestehen hier aber auch innere Beziehungen, scicn sie nun positiver oder ncgativcr Art.

    Es drngte Husserl selbst danach, sich ber sein Verhltnis zur Philosophie Kants klar auszusprechen. Fr sein letztes Werk, fr die K Y ~ S ~ S , hatte er eine Auseinandersetzung mit Kant geplant.1 Bevor er aber diesen Plan ausfhren konnte, erreichte ihn der Tod. Auch mit den beiden bedeutendsten Strmungen desNeukantianis- rnus, mit: der Marburger und sdwestdeiitschen Schule, wnschte Husserl eine ~onfro&tion. Dazu beauftragte er seinen Schler Fritz Kaufmann. Diesem Auftrag wurde aber nur teilweise ent-

    1 S.U. C. 46 ff. 2 Fritz Kaufmann schreibt in seinem Beitrag zu Edmund Husserlr85g-1959, C. 44:

    So war denn eine Kritik der Rickertschen wie der Marburger Philosophie die Auf- gabe, die ich mir von Husserl zuerst fr meine Dissertation stellen l ies~. Ihre partielle Einlsung wurde viel spter gegeben: fr Rickert in meiner Geschichtsphilosophie der Gegenwart (1931). fr die Marburger Schule in meinem Beitrag zum Cassirer-Band der Liorary of LFving Philosophers ( r ~ q g ) . "

  • VORWORT

    ,,Ich merke nur an , dass es gar nichts Ungewhnliches sei, s m o h l i m genteinen Gesprche, als i n den Schriften, durch Verglcichung der Gedanken, welche ein Verfasser aber seinen Gegenstand ussert, ihn sogar besser zu verstehen, als er sich selbst uerstand, indem er seinen egriff nicht genugsam be- stimmte u#d dadurch bisweilen seiner eigenen Absicht ent- gegen redete oder auch dachte." Diesen Satz aus Kants Kritik der reinen Vernunf f ' hat Husserl auf die Titelseite seines Exemplars von Kants Hauptwerk geschrieben.

    Uber die Beziehungen zwischen Husserls Phnomenologie und der Kantischen und neukantianischen Philosophie ist schon Vieles ge- schrieben worden. Dabei wurden die verschiedensten Auffassun- gen geussert ; man kann sagen, dass hier die ganze Skala mgli- cher Deutungen durchgang& wurde. Am einen Endc dieser Skala steht Husseri als Antipode Kants und jeglichen Neukantianismus, arn andern Ende der Neukantianer ~usse r l ; und dazwischen liegen nuanciertere Bilder. Offenbar sind die Beziehungen zwi- schen Husserl einerseits und Kant und den Neukantianern an- dererseits komplexer Natur; offenbar bestehen hier aber auch innere Beziehungen, scicn sie nun positiver oder ncgativcr Art.

    Es drngte Husserl selbst danach, sich ber sein Verhltnis zur Philosophie Kants klar auszusprechen. Fr sein letztes Werk, fr die K Y ~ S ~ S , hatte er eine Auseinandersetzung mit Kant geplant.1 Bevor er aber diesen Plan ausfhren konnte, erreichte ihn der Tod. Auch mit den beiden bedeutendsten Strmungen desNeukantianis- rnus, mit: der Marburger und sdwestdeiitschen Schule, wnschte Husserl eine ~onfro&tion. Dazu beauftragte er seinen Schler Fritz Kaufmann. Diesem Auftrag wurde aber nur teilweise ent-

    1 S.U. C. 46 ff. 2 Fritz Kaufmann schreibt in seinem Beitrag zu Edmund Husserlr85g-1959, C. 44:

    So war denn eine Kritik der Rickertschen wie der Marburger Philosophie die Auf- gabe, die ich mir von Husserl zuerst fr meine Dissertation stellen l ies~. Ihre partielle Einlsung wurde viel spter gegeben: fr Rickert in meiner Geschichtsphilosophie der Gegenwart (1931). fr die Marburger Schule in meinem Beitrag zum Cassirer-Band der Liorary of LFving Philosophers ( r ~ q g ) . "

  • ViII V O R W O R T

    Die vorliegende Arbeit hat sich die Aufgabe gestellt, Husserls Verhltnis zu Kant und zum Neukantianismus geschichtlich und systematiscl~ zu untersuchen. Ihr Zweck besteht darin, ein mg- lichst vollstndiges Bild von Husserls Auseinandersetzung mit der Kantischen und neukantianischen Philosophie, von seiner In- terpretation und Kritik dieser F'hilosophie und von seiner be- wussten und unbewussten Aufnahme Kaiitischer uiid neu- kantianischer Motive in sein Denien zu geben. Indem sie so das innere Verhltnis von Husserls Philosophie zu Kant und zum Neukantianismus untersucht, hofft sie, einen Beitrag zur Klrung des Sinnes dieser Philosophie 1eis:en zu knnen. Sie ist also eine Studie ber Husserl und nicht ein systematischer Vergleich zwischen Phnomenologie und Kritizismus. Vergleiche werden nur insofern angestellt, als sie fr das genannte Ziel notwendig oder ntzlich sind.

    Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis zeigt, dass in der sys t e- m a t is C h en Darstellung von Husserls Verhltnis zum Neu- kantianismus nur Paul Natorp und Heinrich Rickert berck- sichtigt wurden. Diese ,,Beschrnkung" hat ihren Grund darin, dass diese beiden Philosophen die einzige Neukantianer sind, die fr Husserl grssere Bedeutsamkeit bes ssen. Im historischen Teil der Studie soll diese Behauptung ihrc n" echtfertigung finden, wobei gleichzeitig auch Nusserls Beziehungcn zu anderen Neu- kantianern kurz zur Sprache kommen werden. Natorp und Rickert sind andererseits auch nicht irgtadwclcheJ' Neukantianer, son- dem' die prominentesten Vertreter dcr beiden wichtigstcn neu- kantianischen Schulen, derjenigen Marburgs und Sdwestdeutsch- lands. Sie knnen daher als Reprsentanten fr den ganzen Neu- kantianismus betrachtet werden.

    Ein Wort ist noch ber das bextzte Material zu sagen. Den folgenden Untersuchungen liegen nicht nur die publizierten Wake, sondern auch der gesamte bisher noch unverffentlichte Nachlass Husserls zugrunde;l weiter konnte aber auch Einsicht in die erhaltene und in Lwen aufbewahrte Privatbibliothek Husserls genommen werden, die ber Husserls Studium der Kant-

    1 Dieser Nachlass befindet sich im Husserl-Archiv (Lewen, Belgien) und ist in Gabelsberger-Stenographie geschrieben; er umfasst ber 40 ooo Seiten. Ungefhr die Hlfte davon wurde bis heute transkribiert. Kopien dieser Transkriptionen liegen in den Husserl-Archiven Kln, Freiburg i. Br., Paris und Philadelphia auf. Vgl. H. L. Van Breda U. R. Boehm, Aus dem Husserl-kvchiv i n Lwm (1953).

    V O R W O R T I X

    ischen und neukantianischen Philosophie manche Hinweise zu geben vermag. Die vorliegende Studie sttzt sich also auf eine sehr breite Grundlage, was ihr auch die Mglichkeit gab, ein definitiveres Bild von Husserls Verhltnis zu Kant und zum Neu- kantianismus zu zeichnen, als dies die bisherige, grsstenteils nur auf den publizierten Werken Husserls beruhende Literatur zu tun vermochte.

    Die folgenden Untersuchungen bestehen aus zwei Teilen: aus einem historischen und aus einem systematischen. Das Schwer- gewicht liegt vllig auf dem systematischen, da dieser Gesichts- punkt einen tiefer dringenden und klareren Einblick in das auf- geworfene Problem ermglicht. Andererseits konnte aber auf eine historische DarsteUung nicht verzichtet werden, da diese manche Zusammenhnge sichtbar macht, die in einer systematischen ver- borgen bleiben. Um der Gefahr einer Doppelspurigkeit zu wehren, die dieser zweifache Gesichtspunkt mit sich bringt, begngt sich der historische Teil hinsichtlich der inhaltlichen Beziehungcn der Phiiosphie Husserls zu derjenigen Kants lind des Neukantianis- mus mit bIossen Hinweisen. Der dadurch entstandene etwas ab- strakte Charakter wird durch die Konkretheit des systematischen Teils aufgewogen. Dieser zweite Teil sieht seinerseits brigens nicht von der Tatsache ab, dass 1-iusserls Verhltnis zu Kant und zum Neukantianismus eine sehr bedeutende Entwicklung durch- gemacht hat. Er gibt in dieser Hinsicht berall dic notwendigen Przisionen.

    Whrend der historische Teil die Stellung Husserls zu Kant und zum Neukantianismus in einem Zuge behandelt, gibt der systematische eine gesonderte Darstellung. Diese Sonderiing bringt Nachteile mit sich, da die beiden in Frage stehenden Ver- hltnisse an manchen Punkten eng verknpft sind. Andererseits war aber doch eine gesonderte Betrachtung von Vorteil, da auf diese Weise Husserls Beziehungen zu den einzelnen Philosophen bersichtlicher dargestellt werden konnten. Es blieb immer noch die Mglichkeit, jeweils auf jene Verknpfungen hinzuweisen.

    An dieser Stelle mchte ich auch einige Worte dcs zutiefst em- pfundenen Dankes aussprechen. Zuerst danke ich Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. H. L. Van Breda (Lwen), der mit nie nachlassendem Interesse meine Arbeit leitete und reichlich frderte. Besonders sei

  • ViII V O R W O R T

    Die vorliegende Arbeit hat sich die Aufgabe gestellt, Husserls Verhltnis zu Kant und zum Neukantianismus geschichtlich und systematiscl~ zu untersuchen. Ihr Zweck besteht darin, ein mg- lichst vollstndiges Bild von Husserls Auseinandersetzung mit der Kantischen und neukantianischen Philosophie, von seiner In- terpretation und Kritik dieser F'hilosophie und von seiner be- wussten und unbewussten Aufnahme Kaiitischer uiid neu- kantianischer Motive in sein Denien zu geben. Indem sie so das innere Verhltnis von Husserls Philosophie zu Kant und zum Neukantianismus untersucht, hofft sie, einen Beitrag zur Klrung des Sinnes dieser Philosophie 1eis:en zu knnen. Sie ist also eine Studie ber Husserl und nicht ein systematischer Vergleich zwischen Phnomenologie und Kritizismus. Vergleiche werden nur insofern angestellt, als sie fr das genannte Ziel notwendig oder ntzlich sind.

    Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis zeigt, dass in der sys t e- m a t is C h en Darstellung von Husserls Verhltnis zum Neu- kantianismus nur Paul Natorp und Heinrich Rickert berck- sichtigt wurden. Diese ,,Beschrnkung" hat ihren Grund darin, dass diese beiden Philosophen die einzige Neukantianer sind, die fr Husserl grssere Bedeutsamkeit bes ssen. Im historischen Teil der Studie soll diese Behauptung ihrc n" echtfertigung finden, wobei gleichzeitig auch Nusserls Beziehungcn zu anderen Neu- kantianern kurz zur Sprache kommen werden. Natorp und Rickert sind andererseits auch nicht irgtadwclcheJ' Neukantianer, son- dem' die prominentesten Vertreter dcr beiden wichtigstcn neu- kantianischen Schulen, derjenigen Marburgs und Sdwestdeutsch- lands. Sie knnen daher als Reprsentanten fr den ganzen Neu- kantianismus betrachtet werden.

    Ein Wort ist noch ber das bextzte Material zu sagen. Den folgenden Untersuchungen liegen nicht nur die publizierten Wake, sondern auch der gesamte bisher noch unverffentlichte Nachlass Husserls zugrunde;l weiter konnte aber auch Einsicht in die erhaltene und in Lwen aufbewahrte Privatbibliothek Husserls genommen werden, die ber Husserls Studium der Kant-

    1 Dieser Nachlass befindet sich im Husserl-Archiv (Lewen, Belgien) und ist in Gabelsberger-Stenographie geschrieben; er umfasst ber 40 ooo Seiten. Ungefhr die Hlfte davon wurde bis heute transkribiert. Kopien dieser Transkriptionen liegen in den Husserl-Archiven Kln, Freiburg i. Br., Paris und Philadelphia auf. Vgl. H. L. Van Breda U. R. Boehm, Aus dem Husserl-kvchiv i n Lwm (1953).

    V O R W O R T I X

    ischen und neukantianischen Philosophie manche Hinweise zu geben vermag. Die vorliegende Studie sttzt sich also auf eine sehr breite Grundlage, was ihr auch die Mglichkeit gab, ein definitiveres Bild von Husserls Verhltnis zu Kant und zum Neu- kantianismus zu zeichnen, als dies die bisherige, grsstenteils nur auf den publizierten Werken Husserls beruhende Literatur zu tun vermochte.

    Die folgenden Untersuchungen bestehen aus zwei Teilen: aus einem historischen und aus einem systematischen. Das Schwer- gewicht liegt vllig auf dem systematischen, da dieser Gesichts- punkt einen tiefer dringenden und klareren Einblick in das auf- geworfene Problem ermglicht. Andererseits konnte aber auf eine historische DarsteUung nicht verzichtet werden, da diese manche Zusammenhnge sichtbar macht, die in einer systematischen ver- borgen bleiben. Um der Gefahr einer Doppelspurigkeit zu wehren, die dieser zweifache Gesichtspunkt mit sich bringt, begngt sich der historische Teil hinsichtlich der inhaltlichen Beziehungcn der Phiiosphie Husserls zu derjenigen Kants lind des Neukantianis- mus mit bIossen Hinweisen. Der dadurch entstandene etwas ab- strakte Charakter wird durch die Konkretheit des systematischen Teils aufgewogen. Dieser zweite Teil sieht seinerseits brigens nicht von der Tatsache ab, dass 1-iusserls Verhltnis zu Kant und zum Neukantianismus eine sehr bedeutende Entwicklung durch- gemacht hat. Er gibt in dieser Hinsicht berall dic notwendigen Przisionen.

    Whrend der historische Teil die Stellung Husserls zu Kant und zum Neukantianismus in einem Zuge behandelt, gibt der systematische eine gesonderte Darstellung. Diese Sonderiing bringt Nachteile mit sich, da die beiden in Frage stehenden Ver- hltnisse an manchen Punkten eng verknpft sind. Andererseits war aber doch eine gesonderte Betrachtung von Vorteil, da auf diese Weise Husserls Beziehungen zu den einzelnen Philosophen bersichtlicher dargestellt werden konnten. Es blieb immer noch die Mglichkeit, jeweils auf jene Verknpfungen hinzuweisen.

    An dieser Stelle mchte ich auch einige Worte dcs zutiefst em- pfundenen Dankes aussprechen. Zuerst danke ich Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. H. L. Van Breda (Lwen), der mit nie nachlassendem Interesse meine Arbeit leitete und reichlich frderte. Besonders sei

  • X V O R W O R T

    ihm auch dafr gedankt, dass er mir den von ihm verwalteten Husserl-Nachlass, sowie alle archivarischen Hilfsmittel, ohne die die vorliegende Arbeit unmglich gewesen wrc, zu jeder Zeit offen hielt. Zu Dank bin ich auch Herrn Prof. Dr. E. Fink (Frei- burg i. Br.) verpflichtet, mit dem ich den Plan meiner Arbeit ge- nau besprechen durfte und dem ich manchen Hinweis verdanke. Den wrmsten Dank mchte ich Herrn R. Boehm (Lwen) aus- drcken. Es ist nicht zuviel, wenn ich sage, dass er sich meiner Dissertatron wie einer eigenen angenommen hat.

    Lwen, Juli 1962.

    INHALTSVERZEICHNIS

    Vorwort V1 I Problemstellung V11 - bentztes Material V111 - Aufbau unserer Studie IX

    r . Teil: HISTORISCHER UEBERBLICK BER HUSSERLS VERHLTNIS ZU KANT UND ZUM NEUKANTIANISMUS I

    I. Kapitel: Von den Studienjahren bis zu den Logischen

    ;S I. Die Studienjahre Die Jahre in Berlin 3 - bei Brentano in Wien; Brentanw Verhlt-

    3 nis zu Kant 4

    $2. Die vo~~hnomenoZogische Periode 8 Negatives Kantverhltnis in der ersten Hallisclien Zeit 8 - die Philosophie dw Arithmetik 8 - das geplante Werk: Philosophie der etcklidischn G e o r n o t ~ e 10 - die Vorlesungen 11 - die philosophi- schen Autoren, die Husserl hauptsachlich studierte 11

    J 3. Die Zeit der ,,Logischen Untersuchungen" 12 Die entscheidenden Jahre von ~894195 12 - der Einfluss Natorp auf Husscrls Idee der objektiven Logik 13 - erste 13erlirung mit Rickert 13 - das neukantianische Milieu in Halle: Vaihinger, Erd- mann. Riehl 14 - die Berufung auf Kant und die Kritik Kants in den Logischen Untersuchungen 14 - positiveres Verhltnis zu Kant auch in den Vorlesungen; zahlreiche Vorlesungen und Ucbungen iiber Kant 16 - Huccerls Kant-Iahtiire 18

    2. Kapitel: Der Durchbruch zur transzendentalen I'hno- menologie (Von den Logischen Untersuchu~gen zu den Idee%) 24

    J q. Die Periode unmittelbar vor der Entdeckung der ph- nomenologischen Reduktion 24 Die ph'anomenologixhe Reduktion von 1907 24 - die Vorlesungen der ersten Gttinger Zeit 25 - Descartes, Kant und Natorp in den Fiisf Vmlesungen (1907) 26 - die Rolle Kants und Natorps in Husseris Durchbruch zur transzendentalen Phnomenologie 27

  • X V O R W O R T

    ihm auch dafr gedankt, dass er mir den von ihm verwalteten Husserl-Nachlass, sowie alle archivarischen Hilfsmittel, ohne die die vorliegende Arbeit unmglich gewesen wrc, zu jeder Zeit offen hielt. Zu Dank bin ich auch Herrn Prof. Dr. E. Fink (Frei- burg i. Br.) verpflichtet, mit dem ich den Plan meiner Arbeit ge- nau besprechen durfte und dem ich manchen Hinweis verdanke. Den wrmsten Dank mchte ich Herrn R. Boehm (Lwen) aus- drcken. Es ist nicht zuviel, wenn ich sage, dass er sich meiner Dissertatron wie einer eigenen angenommen hat.

    Lwen, Juli 1962.

    INHALTSVERZEICHNIS

    Vorwort V1 I Problemstellung V11 - bentztes Material V111 - Aufbau unserer Studie IX

    r . Teil: HISTORISCHER UEBERBLICK BER HUSSERLS VERHLTNIS ZU KANT UND ZUM NEUKANTIANISMUS I

    I. Kapitel: Von den Studienjahren bis zu den Logischen

    ;S I. Die Studienjahre Die Jahre in Berlin 3 - bei Brentano in Wien; Brentanw Verhlt-

    3 nis zu Kant 4

    $2. Die vo~~hnomenoZogische Periode 8 Negatives Kantverhltnis in der ersten Hallisclien Zeit 8 - die Philosophie dw Arithmetik 8 - das geplante Werk: Philosophie der etcklidischn G e o r n o t ~ e 10 - die Vorlesungen 11 - die philosophi- schen Autoren, die Husserl hauptsachlich studierte 11

    J 3. Die Zeit der ,,Logischen Untersuchungen" 12 Die entscheidenden Jahre von ~894195 12 - der Einfluss Natorp auf Husscrls Idee der objektiven Logik 13 - erste 13erlirung mit Rickert 13 - das neukantianische Milieu in Halle: Vaihinger, Erd- mann. Riehl 14 - die Berufung auf Kant und die Kritik Kants in den Logischen Untersuchungen 14 - positiveres Verhltnis zu Kant auch in den Vorlesungen; zahlreiche Vorlesungen und Ucbungen iiber Kant 16 - Huccerls Kant-Iahtiire 18

    2. Kapitel: Der Durchbruch zur transzendentalen I'hno- menologie (Von den Logischen Untersuchu~gen zu den Idee%) 24

    J q. Die Periode unmittelbar vor der Entdeckung der ph- nomenologischen Reduktion 24 Die ph'anomenologixhe Reduktion von 1907 24 - die Vorlesungen der ersten Gttinger Zeit 25 - Descartes, Kant und Natorp in den Fiisf Vmlesungen (1907) 26 - die Rolle Kants und Natorps in Husseris Durchbruch zur transzendentalen Phnomenologie 27

  • XI1 I N H A L T S V E R Z E I C B N I S

    J 5. Eie Jahre intensiver Auseinandersetzung mit Kant nach der Wendung zur reinen Phmmenologie 28 Bzwusste Annherung Husserls an Kant seit Ende 1907 28 - Ver- tiefte Auseinandersetzung mit Kant in privatem Studium und in den Vorlesungen 29 - Intensivierung der Beziehungen zu den Neukantianern 31 - Kant in den Ideen I 33

    3. Kapitel: Die Periode der genetischen Phnomenologie 34 6. E i e Zeit des ersten Weltkrieges als Zeit von Husserls

    dtanschaulichem Bndnis mit dem deutschen Idealis- mus 34 Husserl als Nachfolger Rickerts in Freiburg i. Br. 34 - Fhlnng- nrhme mit dem deutschen Idealismus 34 - Die Fichte-Vortrge von isi:(i8 35 - Husserls Kenntnis des Werkes von Fichte und der ardern grossen deutschen Idealisten 36 - die Beschftigung mit Kant in den Vorlesungen und Kant-Lektre 38

    j 7. Das letzte Jahrzehnt von Husserls akade~nischer Lehr- tMigkeit 39 Der Einfluss Natorps auf EIusserls Idee der genetischen Phno- menologie 39 - vertieftes Einversthdnis mit Kant vom Stand- pcnkt d a genetischen Phnomenologie 39 - die Vorlesungen; die wichtige Vorlesung Natur und Geist (~927). die sich ausfhrlich m:t Kant und Rickert auseinandersetzt 40 -der Aiifsatz Kant und diz Idee der Trans~endsntalphilosophie 40

    j' 5. Hzcsserls Sptwerke 43 H-isseds Arbeit a n grossen Publikationen nach seiner Emeritie- . rung von 1928 43 - Formate und tvanszendmtale Logik 44 - Car- iesianische Meditationen 45 - Krisis 45

    2. Teil: SYSTEMATISCHE DARSTELLUNG VON HUSSERT~S VERHLTNIS ZU KANT UND ZUM NEUKANTIANISMUS 51

    I. ABTEILUNG: Husserls Verhltnis zu Kant 53 Einleitende Bemerkungen ber den Aufbau dieser Abteilung 53

    r. Kapitel: Hucserls Kantkritik 55 [ 9. K&ik a n einigen falschen Vorurteilen Kants

    (n) Kant fehlt der echte Begriff des Apriori (das antiplatonische 55

    \ und formalrationalistische Vorurteil Kants) 55: Eirlos und Apriori 55 - Husserl und das Kantische Apriori als TJn- I awingigkeit von der Erfahrung 56 - das materiale Apriori Hus- serls 57 - Kritik an Kants Bestimmung und Relativierung des synthetischen Apriori 58 - Kritik der Kantischen Scheidung von Analytik und Synthetik 61

    (b) l i an t trennt zu schroff Sinnlichkeit und Vcrstand 62: i Kritik Kants 62 - Sinnlichkeit und Verstand bei Husserl 62 - ! Husserls und Kants Begriff der reinen Vernunft" 64

    I N H A L T S V E R Z E I C H N I S XI11

    ( G ) Kant vermengt Noesis und Noema und vernachlssigt ein differenziertes Studium der noetischen Seite des Bewusstseins 65

    $10. Kritik a n Kants Grundproblematik . 68 (a) Kant stsst nicht zum radikalen Erkenntnisproblem vor; 1

    seine Vernunftkritik enthlt dogmatischeH Voraussetzungen, die der ,,natrlichenv' Weltauffassung entstammen 68:

    Die Wandlung von I-Iusserls Interpretation des Kantisclien Grundproblcms 68 - erste Interpretation: Wie kann der Mensch a priari Gegenstnde, die ausserhalb von ihm an sich sind, erkennen 68 - Kritik dieser Problematik: Kritik der Voraussetzung des .,natrlichen" (psychologischen) Begriffs des Subjekts 69 - Kritik der Voraussetzung eines natrlichen" und ,,dogmatischenu Be- griffs des Objekts 78 - zweite Interpretation des Kantischen Gmndproblems: Welches sind die apriorischen, objektiven und subjektiven Bedingungen der Mglichkeit der Konstitution von naturwissenschaftLicher Objektivitt in der Subjektivitt 80 - das Kantische ErkenntnisprobIern als ein ..immanentesns 82 - Kants ,.Einklammerung" der Naturwissenschaft 84

    ( b ) Die Erkcuntnisprobleinatik Kants ist zu hochstufig; tiefer- liegende Probleme mssen vor ihr entwickelt werden 85:

    Kants Problem der Konstitution der wissenschaftlichen Natur setzt voraus die Konstitutionsproblernatik der Lebenswelt 85 - weiter setzt jenes Kantisclie Problem voraus die transzendentale Erarterung der formalen Logik 86 - die Konstitution des iriiieren Zeitbewusstseins als die tiefste Problematik 88 (C) Kants Problematik ist zu eng 88: Kant fehlt eine Kritik der Erkenntnis der geistigen Welt 89 - Kants Verengung des Begriffs der Welterfahrung 89 - dritte In- terprettion drs Karitischen Grundprobleins: das Problem dcr

    I universalen ontologischen Urkenntnis der Welt 89 (d) Karit unterlasst es. seine Transzendentalphilosophie eincr

    transzendentalen Selbstkritik zu iinterziclien gr XI. Husserls Kantkritik wnter dem Gesichtsprtnkt der

    tra~zszende~lplt i loso~hischen Methode 92 (U) Kant fehlt der Begriff der phnomenologischen Reduktion 9 2 : die ,,Faktizitat" des transzendentalen Niveaus dcr Ilantischen Vernunftkritik 92 - der Mangel der phnoinenologisclien Keduk- tion hat bei Kant eine Verwechslung von IJsychologie und Tran- szendentalphilosophie zur Folge 94

    ( r ) ) Kritik an ICants regressiv-konstruktiver Methode: Kant fehlt eine intuitiv-aufweisende Methode 94:

    Andeutung eines positiven Gebrauchs der Termini Regression und ..Konstruktion" bei Husscrl 94 - Kritik dcr regressiven Kori- struktion als eines unanschaulichen Ihinnens von erklrcndcnV ,.PrinzipienM 95 - das ..Prinzip aller Prinzipien" 9; - der Sinn von Husserls .,Positivismus" 95 - Husserls Prinzip aller Prin- zipien" und Kants Forderung einer ,,DeduktionH der evidenten synthetischen Stze a priori 96- Hnsserls Berufung auf die Kant- ischc Fnrrricl: IZc.&ffc olin(~ A t i ~ c l i n i ~ i ~ n ~ nincl lrrr (18 - tiintlirnia- tisclii: Konzcptic~iieri als IJrs}irunl: von Ilus(irrls Intuitionininus

  • XI1 I N H A L T S V E R Z E I C B N I S

    J 5. Eie Jahre intensiver Auseinandersetzung mit Kant nach der Wendung zur reinen Phmmenologie 28 Bzwusste Annherung Husserls an Kant seit Ende 1907 28 - Ver- tiefte Auseinandersetzung mit Kant in privatem Studium und in den Vorlesungen 29 - Intensivierung der Beziehungen zu den Neukantianern 31 - Kant in den Ideen I 33

    3. Kapitel: Die Periode der genetischen Phnomenologie 34 6. E i e Zeit des ersten Weltkrieges als Zeit von Husserls

    dtanschaulichem Bndnis mit dem deutschen Idealis- mus 34 Husserl als Nachfolger Rickerts in Freiburg i. Br. 34 - Fhlnng- nrhme mit dem deutschen Idealismus 34 - Die Fichte-Vortrge von isi:(i8 35 - Husserls Kenntnis des Werkes von Fichte und der ardern grossen deutschen Idealisten 36 - die Beschftigung mit Kant in den Vorlesungen und Kant-Lektre 38

    j 7. Das letzte Jahrzehnt von Husserls akade~nischer Lehr- tMigkeit 39 Der Einfluss Natorps auf EIusserls Idee der genetischen Phno- menologie 39 - vertieftes Einversthdnis mit Kant vom Stand- pcnkt d a genetischen Phnomenologie 39 - die Vorlesungen; die wichtige Vorlesung Natur und Geist (~927). die sich ausfhrlich m:t Kant und Rickert auseinandersetzt 40 -der Aiifsatz Kant und diz Idee der Trans~endsntalphilosophie 40

    j' 5. Hzcsserls Sptwerke 43 H-isseds Arbeit a n grossen Publikationen nach seiner Emeritie- . rung von 1928 43 - Formate und tvanszendmtale Logik 44 - Car- iesianische Meditationen 45 - Krisis 45

    2. Teil: SYSTEMATISCHE DARSTELLUNG VON HUSSERT~S VERHLTNIS ZU KANT UND ZUM NEUKANTIANISMUS 51

    I. ABTEILUNG: Husserls Verhltnis zu Kant 53 Einleitende Bemerkungen ber den Aufbau dieser Abteilung 53

    r. Kapitel: Hucserls Kantkritik 55 [ 9. K&ik a n einigen falschen Vorurteilen Kants

    (n) Kant fehlt der echte Begriff des Apriori (das antiplatonische 55

    \ und formalrationalistische Vorurteil Kants) 55: Eirlos und Apriori 55 - Husserl und das Kantische Apriori als TJn- I awingigkeit von der Erfahrung 56 - das materiale Apriori Hus- serls 57 - Kritik an Kants Bestimmung und Relativierung des synthetischen Apriori 58 - Kritik der Kantischen Scheidung von Analytik und Synthetik 61

    (b) l i an t trennt zu schroff Sinnlichkeit und Vcrstand 62: i Kritik Kants 62 - Sinnlichkeit und Verstand bei Husserl 62 - ! Husserls und Kants Begriff der reinen Vernunft" 64

    I N H A L T S V E R Z E I C H N I S XI11

    ( G ) Kant vermengt Noesis und Noema und vernachlssigt ein differenziertes Studium der noetischen Seite des Bewusstseins 65

    $10. Kritik a n Kants Grundproblematik . 68 (a) Kant stsst nicht zum radikalen Erkenntnisproblem vor; 1

    seine Vernunftkritik enthlt dogmatischeH Voraussetzungen, die der ,,natrlichenv' Weltauffassung entstammen 68:

    Die Wandlung von I-Iusserls Interpretation des Kantisclien Grundproblcms 68 - erste Interpretation: Wie kann der Mensch a priari Gegenstnde, die ausserhalb von ihm an sich sind, erkennen 68 - Kritik dieser Problematik: Kritik der Voraussetzung des .,natrlichen" (psychologischen) Begriffs des Subjekts 69 - Kritik der Voraussetzung eines natrlichen" und ,,dogmatischenu Be- griffs des Objekts 78 - zweite Interpretation des Kantischen Gmndproblems: Welches sind die apriorischen, objektiven und subjektiven Bedingungen der Mglichkeit der Konstitution von naturwissenschaftLicher Objektivitt in der Subjektivitt 80 - das Kantische ErkenntnisprobIern als ein ..immanentesns 82 - Kants ,.Einklammerung" der Naturwissenschaft 84

    ( b ) Die Erkcuntnisprobleinatik Kants ist zu hochstufig; tiefer- liegende Probleme mssen vor ihr entwickelt werden 85:

    Kants Problem der Konstitution der wissenschaftlichen Natur setzt voraus die Konstitutionsproblernatik der Lebenswelt 85 - weiter setzt jenes Kantisclie Problem voraus die transzendentale Erarterung der formalen Logik 86 - die Konstitution des iriiieren Zeitbewusstseins als die tiefste Problematik 88 (C) Kants Problematik ist zu eng 88: Kant fehlt eine Kritik der Erkenntnis der geistigen Welt 89 - Kants Verengung des Begriffs der Welterfahrung 89 - dritte In- terprettion drs Karitischen Grundprobleins: das Problem dcr

    I universalen ontologischen Urkenntnis der Welt 89 (d) Karit unterlasst es. seine Transzendentalphilosophie eincr

    transzendentalen Selbstkritik zu iinterziclien gr XI. Husserls Kantkritik wnter dem Gesichtsprtnkt der

    tra~zszende~lplt i loso~hischen Methode 92 (U) Kant fehlt der Begriff der phnomenologischen Reduktion 9 2 : die ,,Faktizitat" des transzendentalen Niveaus dcr Ilantischen Vernunftkritik 92 - der Mangel der phnoinenologisclien Keduk- tion hat bei Kant eine Verwechslung von IJsychologie und Tran- szendentalphilosophie zur Folge 94

    ( r ) ) Kritik an ICants regressiv-konstruktiver Methode: Kant fehlt eine intuitiv-aufweisende Methode 94:

    Andeutung eines positiven Gebrauchs der Termini Regression und ..Konstruktion" bei Husscrl 94 - Kritik dcr regressiven Kori- struktion als eines unanschaulichen Ihinnens von erklrcndcnV ,.PrinzipienM 95 - das ..Prinzip aller Prinzipien" 9; - der Sinn von Husserls .,Positivismus" 95 - Husserls Prinzip aller Prin- zipien" und Kants Forderung einer ,,DeduktionH der evidenten synthetischen Stze a priori 96- Hnsserls Berufung auf die Kant- ischc Fnrrricl: IZc.&ffc olin(~ A t i ~ c l i n i ~ i ~ n ~ nincl lrrr (18 - tiintlirnia- tisclii: Konzcptic~iieri als IJrs}irunl: von Ilus(irrls Intuitionininus

  • XIV I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

    102 - Kants Mangel einer intentionalen Analyse 106 - der Ur- sprung von Kants konstruierender Nethode im Rationalismus und in der durch das Dogma gebundenen Theologie 106 - die Schuld der empiristischen Psychologie an den ,,Konstruktionen" Kants I W - der Mangel der phnomenologischen Reduktion als letzter Grund fr Kants Uebersehen der Mglichkeit einer tran- szendentalen Erfahrung 108 - das Verhltnis von Intuitionismus uad ,.trauszcndentaler Wcndung" als dcn bcidcn lctztcn I'rinzi- pien von Husserls transzendentaler Methode 108

    Eskurs: Bemerkung ber Kants und Husserls Idee der Vernunft I10

    (C) Kants Transzendentalphilosophie fehlt die eidetische Me- thode I I Z

    ,f 12. Kritik a n Kants Lsungw seiner Vernunftproblemu- tik 114 (a) Kritik des Kantischen Psychologismus 114: Diese Kritik ist gebunden an Husserls frhe Kantinterpretation 114 - Kritik an Kants Rckfhrung von a priori notwendigen Ge- setzen auf einen empirisch-psychologischen Mechanismus 1x4 - Kants Verwechslung von objektiver Notwendigkeit und subjek- tiver Ntigung 115 - die objektive apriorische Notwendigkeit ist nicht auf einen psychologischen Mechanismus zurckfhrbar 116 - Hiisserl benutzt gegen Kant eine Argumentation, die dieser selbst gegen eire empirisch-psychologische Begrndung des Apriori anwendet 11:

    (b) Kritik des Kantischen Anthropologismus 119: Zusammexhang von Psychologismus und Anthropologismus 119 - Husserl 5ersieht die Einheit von ICants ,,Ding an sich" und ,,in- klleclus a~chetypus'' 120 - Hu~serls realistische Interpretation von K a n k Ding an sich" 120 - Kritik arn Ding an sich" auf &und dez These von der notweniigen Korrelation von Sein und I3cwussts~in 121 - Kritik des ,.Ding an s i c h als des indizierten aber verhfilltsn Substrates der Wahrnehmungsersclieinungen 122 - Kritik des ,Ding an sich" als d e ~ vinbekairntcn Ursaclhc dcr Er- scheinungen 123 - Logische Mglichkeit und sachlicher Wider- sinn eines Dinges an sich" ausserhalb unscrcr Erfahrungsgegen- stjndlichkeit 123 - Husserls Kritik a n Kantischen Ding an sich" beruht auf einer Fehlinterpretation 124 - Kritik an Kants iatelEectw archelypus" 125 - auch Husserls Kritik am inteRectus nrchetypw" beruht auf einer Fehlinterpretation 127 - Husserls Verneiuung der Mglichkeit einer wesensmssig verschiedenarti- gen Erkenntnis und Wahrheit 128 - Husserl stellt sich nicht das Problem der Analogie 132 - der Begriff und die Bedingungen des Xglichen bei Kant und Husserl 132 - der Rationalismus Hus- serls 134

    2. Kapitel: Husserls Verhltnis zu Kants Idee der Logik 135 .f 1.7. Husserls Uebernahme der Karttischen Scheidung zwi-

    schen aaalytischem und synthetischem Apriori I35 Kants Scheidung zwischen Analytik und Synthetik als Scheidung zwischen formaler und materialer Ontologie und Logik 135 - Husserl u ~ d Kants Begriff des Analytischen 136 - Kants Idee der

    I N H A L T S V E R Z E I C H N I S xv

    reinen formalen Logik I39 - Husserl und Kants Synthetik 140 - der zweite, kantianische Aprioribegriff Husserls und seine funda- mentaie Bedeutung fr Husserls Vernunftkritik und Phnome- nologie der Konstitution 142

    14. HusserZs Uebemaiame von Kants Idee der "natura for- ~ ~ z d i t e r spectata" I45 ICants naltira /ovmaliler sjieclalu als Ont01ogic dcr Natur und Logik der empirischen Naturwissenschaften 145 - Kants Grundstze und die konstitutiven Formen: Raum 146 - Zeit 148 - Substan- tiditt 149 - Kausalitt 150

    15. Hussed und K m t s Gedanke der transzendentalen De- dzlkiion des Apriori Die Vorlesungen Natur und Geist von 1927 151 - der Weg der I5O transzendentalen Deduktion ,.von oben" 152 - Husserls Beschf- tigung mit Kants transzendental-logischer Methode im Jahre 1908 154 - der teleologische Charakter von Kants transzenden- taler Deduktion (Vorlesungen von ~ g o g l r o und I ~ I O / I I ) 155 - der Weg von oben" setzt eine phnomenologische Fundamentie- rung voraus 159 - Husserl spielt Kant als .,Phnomenologen" gegen den Keukantianer Rickert aus 160 - der Weg ,,von unten" der transzendentalen Deduktion als der direktere und bessere Weg IGI - die Methode der Wesensvariation und die Kantische regressive Fragestellung nach den Bedingungen der Mglichkeit der Erfahrung von Gegenstnden 163 - EIusserls Uebernahme der regressiven Fragestellung Kants 164 - die Mglichkeit der Identifizierung und der objektiven Zeitbestimmung als der leiten- de Fesichtspnnkt in Husserls regressiver Fragestellung 172 - Identitt und objektive Zeitbestimmtheit als Transzendenz 172 - Gesetz, Objektivitt und Wahrheit 172 - der Vorzug der transzendental-logischen Methode gegeniiber der Variationsme- thode 173 - Husserl und die karitianische Bestimmung der Objektivitt als Gesetzlichkeit 174 - Husserls Auffassung der transzendentalen Deduktion als ciricr Methode zur r;ysterriatischcn Fcststelluiig der I'rinzipien der Eraflirong r 75 - Kants Aoffassiing der transzendentalen Deduktion als einer Ausweisung und Be- grenzung des Rechts apriorischen Begriffe 177

    3. Kapitel 16. Husserl und Kants Forderung einer Kritik der reinen

    Vernunjl als der Bedingung der Mglichkeit einer wis- senschaftlichen iMetaphysik Kant und das Ideal der Philosopliic als einer strengen Wissen-

    I79 schaft 179 - Vernunftkritik als Ilc(1ingung der Mgliclikcit eincr solchen Philosophie I 79 - Husscrls Forderung einer phanomenolo- gixhen Vernunftkritik von den Jahren unmittelbar nach den LogHschm Uxtersuchuvqen bis zur Krisis 179 - im Gegensatz zu Kant spricht Husserl nie von einer Kritik der reinen Vernunft 184 - der Sinn der Rechtsfrage, die Husserl an die objektiven logi- schen und ontologischen Prinzipien stellt 185 - das letzte Zicl von Husserls \rcrnunftkritilc: die Ncubcgrndung cincr wisscnsclinft- lichen Metaphysik r87 Exkuvs: Bemerkung ber Husserls Verhltnis zur Seinsfrage 188

  • XIV I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

    102 - Kants Mangel einer intentionalen Analyse 106 - der Ur- sprung von Kants konstruierender Nethode im Rationalismus und in der durch das Dogma gebundenen Theologie 106 - die Schuld der empiristischen Psychologie an den ,,Konstruktionen" Kants I W - der Mangel der phnomenologischen Reduktion als letzter Grund fr Kants Uebersehen der Mglichkeit einer tran- szendentalen Erfahrung 108 - das Verhltnis von Intuitionismus uad ,.trauszcndentaler Wcndung" als dcn bcidcn lctztcn I'rinzi- pien von Husserls transzendentaler Methode 108

    Eskurs: Bemerkung ber Kants und Husserls Idee der Vernunft I10

    (C) Kants Transzendentalphilosophie fehlt die eidetische Me- thode I I Z

    ,f 12. Kritik a n Kants Lsungw seiner Vernunftproblemu- tik 114 (a) Kritik des Kantischen Psychologismus 114: Diese Kritik ist gebunden an Husserls frhe Kantinterpretation 114 - Kritik an Kants Rckfhrung von a priori notwendigen Ge- setzen auf einen empirisch-psychologischen Mechanismus 1x4 - Kants Verwechslung von objektiver Notwendigkeit und subjek- tiver Ntigung 115 - die objektive apriorische Notwendigkeit ist nicht auf einen psychologischen Mechanismus zurckfhrbar 116 - Hiisserl benutzt gegen Kant eine Argumentation, die dieser selbst gegen eire empirisch-psychologische Begrndung des Apriori anwendet 11:

    (b) Kritik des Kantischen Anthropologismus 119: Zusammexhang von Psychologismus und Anthropologismus 119 - Husserl 5ersieht die Einheit von ICants ,,Ding an sich" und ,,in- klleclus a~chetypus'' 120 - Hu~serls realistische Interpretation von K a n k Ding an sich" 120 - Kritik arn Ding an sich" auf &und dez These von der notweniigen Korrelation von Sein und I3cwussts~in 121 - Kritik des ,.Ding an s i c h als des indizierten aber verhfilltsn Substrates der Wahrnehmungsersclieinungen 122 - Kritik des ,Ding an sich" als d e ~ vinbekairntcn Ursaclhc dcr Er- scheinungen 123 - Logische Mglichkeit und sachlicher Wider- sinn eines Dinges an sich" ausserhalb unscrcr Erfahrungsgegen- stjndlichkeit 123 - Husserls Kritik a n Kantischen Ding an sich" beruht auf einer Fehlinterpretation 124 - Kritik an Kants iatelEectw archelypus" 125 - auch Husserls Kritik am inteRectus nrchetypw" beruht auf einer Fehlinterpretation 127 - Husserls Verneiuung der Mglichkeit einer wesensmssig verschiedenarti- gen Erkenntnis und Wahrheit 128 - Husserl stellt sich nicht das Problem der Analogie 132 - der Begriff und die Bedingungen des Xglichen bei Kant und Husserl 132 - der Rationalismus Hus- serls 134

    2. Kapitel: Husserls Verhltnis zu Kants Idee der Logik 135 .f 1.7. Husserls Uebernahme der Karttischen Scheidung zwi-

    schen aaalytischem und synthetischem Apriori I35 Kants Scheidung zwischen Analytik und Synthetik als Scheidung zwischen formaler und materialer Ontologie und Logik 135 - Husserl u ~ d Kants Begriff des Analytischen 136 - Kants Idee der

    I N H A L T S V E R Z E I C H N I S xv

    reinen formalen Logik I39 - Husserl und Kants Synthetik 140 - der zweite, kantianische Aprioribegriff Husserls und seine funda- mentaie Bedeutung fr Husserls Vernunftkritik und Phnome- nologie der Konstitution 142

    14. HusserZs Uebemaiame von Kants Idee der "natura for- ~ ~ z d i t e r spectata" I45 ICants naltira /ovmaliler sjieclalu als Ont01ogic dcr Natur und Logik der empirischen Naturwissenschaften 145 - Kants Grundstze und die konstitutiven Formen: Raum 146 - Zeit 148 - Substan- tiditt 149 - Kausalitt 150

    15. Hussed und K m t s Gedanke der transzendentalen De- dzlkiion des Apriori Die Vorlesungen Natur und Geist von 1927 151 - der Weg der I5O transzendentalen Deduktion ,.von oben" 152 - Husserls Beschf- tigung mit Kants transzendental-logischer Methode im Jahre 1908 154 - der teleologische Charakter von Kants transzenden- taler Deduktion (Vorlesungen von ~ g o g l r o und I ~ I O / I I ) 155 - der Weg von oben" setzt eine phnomenologische Fundamentie- rung voraus 159 - Husserl spielt Kant als .,Phnomenologen" gegen den Keukantianer Rickert aus 160 - der Weg ,,von unten" der transzendentalen Deduktion als der direktere und bessere Weg IGI - die Methode der Wesensvariation und die Kantische regressive Fragestellung nach den Bedingungen der Mglichkeit der Erfahrung von Gegenstnden 163 - EIusserls Uebernahme der regressiven Fragestellung Kants 164 - die Mglichkeit der Identifizierung und der objektiven Zeitbestimmung als der leiten- de Fesichtspnnkt in Husserls regressiver Fragestellung 172 - Identitt und objektive Zeitbestimmtheit als Transzendenz 172 - Gesetz, Objektivitt und Wahrheit 172 - der Vorzug der transzendental-logischen Methode gegeniiber der Variationsme- thode 173 - Husserl und die karitianische Bestimmung der Objektivitt als Gesetzlichkeit 174 - Husserls Auffassung der transzendentalen Deduktion als ciricr Methode zur r;ysterriatischcn Fcststelluiig der I'rinzipien der Eraflirong r 75 - Kants Aoffassiing der transzendentalen Deduktion als einer Ausweisung und Be- grenzung des Rechts apriorischen Begriffe 177

    3. Kapitel 16. Husserl und Kants Forderung einer Kritik der reinen

    Vernunjl als der Bedingung der Mglichkeit einer wis- senschaftlichen iMetaphysik Kant und das Ideal der Philosopliic als einer strengen Wissen-

    I79 schaft 179 - Vernunftkritik als Ilc(1ingung der Mgliclikcit eincr solchen Philosophie I 79 - Husscrls Forderung einer phanomenolo- gixhen Vernunftkritik von den Jahren unmittelbar nach den LogHschm Uxtersuchuvqen bis zur Krisis 179 - im Gegensatz zu Kant spricht Husserl nie von einer Kritik der reinen Vernunft 184 - der Sinn der Rechtsfrage, die Husserl an die objektiven logi- schen und ontologischen Prinzipien stellt 185 - das letzte Zicl von Husserls \rcrnunftkritilc: die Ncubcgrndung cincr wisscnsclinft- lichen Metaphysik r87 Exkuvs: Bemerkung ber Husserls Verhltnis zur Seinsfrage 188

  • XVI I N H A L T S V E R Z E I C H N I S I N H A L T S V E R Z E I C H N I S X V I I

    4 Kapitel: Husserl und Kants Rckgang zur transzenden- talen Subjektivitt 192

    g' 17. Husserls Sicht von Kants Weg zur transzendentalen Subjektivitt 1 Das transzendentale Niveau von Kants Vkrnunftkritik 192 -

    192 Kants Rckgang zur Subjektivitt als Schiitt vom objektiven zum subjektiven Apriori 193 - die Wichtigkeit von Natorps Kant- interpretation fr Husserl 194

    r8. Die Bdeutung von Kants Riickgang zur Subjektivitt / fiir Husserls Idee der transze@ental-fihnomenolo-

    gischn Reduktion I94 Die drei Wegtypen von Husserls transzendental-phnomenologi- scher Reduktion 195 : (a) Der Cartesianische Weg 196: Die Grundstruktur des Cartesianischen Weges 196 - der Carte- sianische Weg in Husserls philosophischem Werk: Anstze in den LogiscLn Untersuchungen 197 - in einem Text von 1904 197 - der Cartesianische Weg in den Bnf Vorlesungen (1907) 197 - in den ldren 1 199 - in Erste Philosophie (1g23/24) 201 - in den Cav-

    .tesiani&en Meditationen 202 - die Mngel des Cartcsianischen Weges : auf dem Cartesianischen Weg erscheint die phnoinenolo- glsche Reduktion als Verlust (der Welt) und als Rckgang auf ein 'Cebrigbleibendes (das Bewusstsein) 202 - zweiter fundamentaler Mangel des Cartesianischen Weges: auf ihm wird wcdor die Znter- subjeitivitt noch die volle Binze1siik)jektivitt gewonnen 205 - dritter fundamentaler Mangel des Cartesianischen Weges: cr kuinmt nie zu seinem Ziel, nmlich zu einem absoluten Anfang der Philosophie 210 - die Husserlschen Termini ..ltnmanenz" und Tran~cndcnz" 212 (b) Dsr Weg ber die ititentionsle Psychologie 2x3: Die Grundstrulrtur dcs Wcgcs iilier die intr?ritianalo I-'nyclrologiii 213 - cer psychologisclic Weg in Husserls Wcrk: i ~ i Xrsle Pliilosu- pkHe (1.>23/24) 214 - i n Krisis 215 -der Mangel dieses Weges: auf ihtn erscheint das reine Bewusstsein als eine .,Abstraktionu, n1.a.W.. der Weg ber die Psychologie fhrt als solcher gar nicht ber die Psychologie hinaus 216 (C) Dct Weg ber die Ontologie 218: Die C-rundstruktur und die m6glichen Abwandlungen dieses Wegcs 2x8 - die Geschichte dieses Weges in der philosophischen Ent- wicklung Husserls: die Logischen Untersuchungen 221 - Sexte von 1904 und 1906107 221 - die Fnf Vovlesungen (1907) 221 -andere Texte aus der Zeit um 1907 23 - die wichtigen Vorlesungen im Winter 191ol1 I 224 - die Ideen I 226 - die Einleitungsvorlesun~n von ~ q r n / a o 227 - der Aufsatz Kanl und die Idee der Transzendcn- falphihsophie 227 - Formale und transzendentale Logik 227 - die Krisis zzg - die Vorzge des Weges ber die Ontologie gegenber den anderen Wegen 233 - der Sinn der transzendental-phno- menologischen Reduktion, wie er sich auf dem Weg ber die On- tologie ergibt, ist der von Husserl mit dieser Methode letztlich inter-dierte 235 - der Weg ber die Ontologie und das Ideal der Philosophie als einer strengen Wissenschaft 237 - nur vom Weg ber die Ontologie her kann verstanden werden, warum Husserl

    Kants Vernunftkntik als eine transzendentale Bcwusstseinsfor- schung ansprechen kann 237 - der Zusammenhang zwischen Hus- serls transzendental-phnomenologischer Reduktion in der Ge- stalt des Weges ber die Ontologie und Kants bzw. Natorps Rckgang zur Subjektivitt 278

    J 19. Kaats Begriff des Transzendentalen E. Finks Gegenberstellung des kntizistischen und phnomeno- 239 logischen Transzendentalbegriffs 239 - Husserls Unterscheidung von zwei Kantischen Transzendentalbegriffen 240 - Husserls Uebernahme des ersten Kantischen Transzendentalbegriffs 241 - Auseinandersetzung mit G. Berger 243 - Husserls Kritik des zweiten Kantischen Transzendentalbegriffs 244

    5 - Kapitel: Husserl und Kants Lehre von der die Natur formenden Subjektivitt" 246

    JF 20. Kants Erfassung der Wesensstrukturen der Subjektivi- tt Kants Auffassung des Bewusstseins als eines Flusses 246 - Kants 246 Bestimmung der F~~ndamentalstruktur des Bewusstseins als Zeitlichkeit 246 - Kants Lehre von der Synthesis erfasst die Eigenart intentionaler Zusammenhnge 247 - Synthesis und Konstitution 248

    21. Kanls U.~terscheidung von transzendentaler Aesthetik und t~anszendentaler Analytik Kants IJnterscheidring zwischen transzendentaler Aesthctik und 250 transmndentder Analytik als Unterscheidung der Phantotti- und R 4 t T t s s t u f e in der Dingkonstitution 250 - Kants tran- szcndcntaler Aesthetik fehlt die Syntliesis 251 - die Fragwiirdig- kcit von Husscrls Interpretation 253 - clic drei Rcdcutungen des Kantischen Terminus ..transzendcntalc Aesthetik" bei Husserl: I . trarisecndentale Acsthetik als Kon~titritiniis~irt~111~-~natik des l'lrantonis 253 - 2. tr~~nszcnclentnle A c ' R ~ ~ I c ~ ~ ~ c als Konstitiitions- problematik der sinnlich-anschaulichen Welt (Lebenswelt) 254 - 3. transzendentale Aesthetik als Problematik der primordialcn Konstitution 256

    Q' 22. Kants Sy?athesk" als genetische Konstitution der Na- tu? 257 Tnterprctation der Kantisclicn Synthesis als procliiktive Konsti- tution des Erfalirungsdinges 257 -. Ablelinung dicscr I'roduktivitiit vom Standpunkt der s t a t i sc h e n Phnomenologie 257 -l3cjaliung dieser Produktivitt vom Standpunkt der g e n e t i s c h e n Phno- menologie 259

    J 23. ,,Syn.t1~csis'' und Vcrstantl: 261 Interpretation der Kantischen .,Synthesis" als Leistung des Ver- standes 261 - Kants Lehre vom doppelt fungierenden Verstand: vom begrifflich-wissenschaftlichen Verstand und vom Verstand, der verborgen fungierend das sinnlich anschauliche Ding konsti- tuiert 261 - Husserl bersieht die Unanschaulichkeit des Kanti- schen Verstandes 262 - Husserl unterstreicht die Rolle der An- schauung in Kants Konzeption der Erkenntnis 263 - Kants Lehre vom doppelt fungierenden Verstand als eine blosse Vorentdeckung,

  • XVI I N H A L T S V E R Z E I C H N I S I N H A L T S V E R Z E I C H N I S X V I I

    4 Kapitel: Husserl und Kants Rckgang zur transzenden- talen Subjektivitt 192

    g' 17. Husserls Sicht von Kants Weg zur transzendentalen Subjektivitt 1 Das transzendentale Niveau von Kants Vkrnunftkritik 192 -

    192 Kants Rckgang zur Subjektivitt als Schiitt vom objektiven zum subjektiven Apriori 193 - die Wichtigkeit von Natorps Kant- interpretation fr Husserl 194

    r8. Die Bdeutung von Kants Riickgang zur Subjektivitt / fiir Husserls Idee der transze@ental-fihnomenolo-

    gischn Reduktion I94 Die drei Wegtypen von Husserls transzendental-phnomenologi- scher Reduktion 195 : (a) Der Cartesianische Weg 196: Die Grundstruktur des Cartesianischen Weges 196 - der Carte- sianische Weg in Husserls philosophischem Werk: Anstze in den LogiscLn Untersuchungen 197 - in einem Text von 1904 197 - der Cartesianische Weg in den Bnf Vorlesungen (1907) 197 - in den ldren 1 199 - in Erste Philosophie (1g23/24) 201 - in den Cav-

    .tesiani&en Meditationen 202 - die Mngel des Cartcsianischen Weges : auf dem Cartesianischen Weg erscheint die phnoinenolo- glsche Reduktion als Verlust (der Welt) und als Rckgang auf ein 'Cebrigbleibendes (das Bewusstsein) 202 - zweiter fundamentaler Mangel des Cartesianischen Weges: auf ihm wird wcdor die Znter- subjeitivitt noch die volle Binze1siik)jektivitt gewonnen 205 - dritter fundamentaler Mangel des Cartesianischen Weges: cr kuinmt nie zu seinem Ziel, nmlich zu einem absoluten Anfang der Philosophie 210 - die Husserlschen Termini ..ltnmanenz" und Tran~cndcnz" 212 (b) Dsr Weg ber die ititentionsle Psychologie 2x3: Die Grundstrulrtur dcs Wcgcs iilier die intr?ritianalo I-'nyclrologiii 213 - cer psychologisclic Weg in Husserls Wcrk: i ~ i Xrsle Pliilosu- pkHe (1.>23/24) 214 - i n Krisis 215 -der Mangel dieses Weges: auf ihtn erscheint das reine Bewusstsein als eine .,Abstraktionu, n1.a.W.. der Weg ber die Psychologie fhrt als solcher gar nicht ber die Psychologie hinaus 216 (C) Dct Weg ber die Ontologie 218: Die C-rundstruktur und die m6glichen Abwandlungen dieses Wegcs 2x8 - die Geschichte dieses Weges in der philosophischen Ent- wicklung Husserls: die Logischen Untersuchungen 221 - Sexte von 1904 und 1906107 221 - die Fnf Vovlesungen (1907) 221 -andere Texte aus der Zeit um 1907 23 - die wichtigen Vorlesungen im Winter 191ol1 I 224 - die Ideen I 226 - die Einleitungsvorlesun~n von ~ q r n / a o 227 - der Aufsatz Kanl und die Idee der Transzendcn- falphihsophie 227 - Formale und transzendentale Logik 227 - die Krisis zzg - die Vorzge des Weges ber die Ontologie gegenber den anderen Wegen 233 - der Sinn der transzendental-phno- menologischen Reduktion, wie er sich auf dem Weg ber die On- tologie ergibt, ist der von Husserl mit dieser Methode letztlich inter-dierte 235 - der Weg ber die Ontologie und das Ideal der Philosophie als einer strengen Wissenschaft 237 - nur vom Weg ber die Ontologie her kann verstanden werden, warum Husserl

    Kants Vernunftkntik als eine transzendentale Bcwusstseinsfor- schung ansprechen kann 237 - der Zusammenhang zwischen Hus- serls transzendental-phnomenologischer Reduktion in der Ge- stalt des Weges ber die Ontologie und Kants bzw. Natorps Rckgang zur Subjektivitt 278

    J 19. Kaats Begriff des Transzendentalen E. Finks Gegenberstellung des kntizistischen und phnomeno- 239 logischen Transzendentalbegriffs 239 - Husserls Unterscheidung von zwei Kantischen Transzendentalbegriffen 240 - Husserls Uebernahme des ersten Kantischen Transzendentalbegriffs 241 - Auseinandersetzung mit G. Berger 243 - Husserls Kritik des zweiten Kantischen Transzendentalbegriffs 244

    5 - Kapitel: Husserl und Kants Lehre von der die Natur formenden Subjektivitt" 246

    JF 20. Kants Erfassung der Wesensstrukturen der Subjektivi- tt Kants Auffassung des Bewusstseins als eines Flusses 246 - Kants 246 Bestimmung der F~~ndamentalstruktur des Bewusstseins als Zeitlichkeit 246 - Kants Lehre von der Synthesis erfasst die Eigenart intentionaler Zusammenhnge 247 - Synthesis und Konstitution 248

    21. Kanls U.~terscheidung von transzendentaler Aesthetik und t~anszendentaler Analytik Kants IJnterscheidring zwischen transzendentaler Aesthctik und 250 transmndentder Analytik als Unterscheidung der Phantotti- und R 4 t T t s s t u f e in der Dingkonstitution 250 - Kants tran- szcndcntaler Aesthetik fehlt die Syntliesis 251 - die Fragwiirdig- kcit von Husscrls Interpretation 253 - clic drei Rcdcutungen des Kantischen Terminus ..transzendcntalc Aesthetik" bei Husserl: I . trarisecndentale Acsthetik als Kon~titritiniis~irt~111~-~natik des l'lrantonis 253 - 2. tr~~nszcnclentnle A c ' R ~ ~ I c ~ ~ ~ c als Konstitiitions- problematik der sinnlich-anschaulichen Welt (Lebenswelt) 254 - 3. transzendentale Aesthetik als Problematik der primordialcn Konstitution 256

    Q' 22. Kants Sy?athesk" als genetische Konstitution der Na- tu? 257 Tnterprctation der Kantisclicn Synthesis als procliiktive Konsti- tution des Erfalirungsdinges 257 -. Ablelinung dicscr I'roduktivitiit vom Standpunkt der s t a t i sc h e n Phnomenologie 257 -l3cjaliung dieser Produktivitt vom Standpunkt der g e n e t i s c h e n Phno- menologie 259

    J 23. ,,Syn.t1~csis'' und Vcrstantl: 261 Interpretation der Kantischen .,Synthesis" als Leistung des Ver- standes 261 - Kants Lehre vom doppelt fungierenden Verstand: vom begrifflich-wissenschaftlichen Verstand und vom Verstand, der verborgen fungierend das sinnlich anschauliche Ding konsti- tuiert 261 - Husserl bersieht die Unanschaulichkeit des Kanti- schen Verstandes 262 - Husserl unterstreicht die Rolle der An- schauung in Kants Konzeption der Erkenntnis 263 - Kants Lehre vom doppelt fungierenden Verstand als eine blosse Vorentdeckung,

  • XVIII INHALTSVERZEICHNIS

    die es zu einer wirklichen Entdeckung umzugestalten gilt 264 - die &dcrtung dicser Kantischen Lehre fr die Genealogie der be- gnfflic'xen Erkenntnis 265

    Q 24. ,,Sy7zihesi~'' und Empfindung Hnsseds Uebernahme des Kantischen Dualismus von Materien

    269 und eub;ek:iver Formungu in seine Problematik der Konstitu- tinn vr.o Tnnszendenz 269 - Relativer und absoluter Unterschied zffischx bewusstseinsmssiger Formung und Materie 271 - die Kontingjnz der Materie 273 - Bezugnahme auf eine Erklrung E. F ink 2 74

    %. Kapitel : Husserl und Kants transzendentaler Idealismus 276 25. K a m Kopernikanische Wendung

    K.uik idealistische Erklrung und' Deutung des Seinssinnes der 276

    V:elt 27" - die Grnde von Husserls Idealismus und ihr Verhlt- n k w den Motiven des Kantischen Idealismus 278 - der zweite G r u d von Husserls Idealismus: die Intentionalitt ist eine gene- tische z:8 - das Ungengen dieses Grundes 279 - der erste Grund von Husserls Idealismus: das Sein der Welt ist nur Sein fr die SabjeLtivitt 279 - das Sein der Welt ist Sein durch Erscheinun. gfn 281 - das Sein der Welt hat notwendigerweise einen prsump- t iea Charakter z8r - die Rumlichkeit als die Wurzel der Ideali- tt d ; ~ Wett: 282 - der transzendentale Idealismus als die Erlsung von 32r Verabsolutierung der Welt 283 - die Verabsolutierung der Vi& als .,Realisierung" einer regulativen Idee 283 - diese \'w&;ulutierung ist der vorpliiIosophischen Weltbetrachtung fremt 253 - Beziehungen zu Kant 283 - die 'relative Absolutheit der lxanszendeutalen Subjektivitit 284 1

    $' 26. K m M u i i o n der Natur und ,,transx$ndcntale Apper- zeptkr-" 286 Bussorls Lehre vom Ich 286 - Negation des Kantisch-Natorp- schen Ich in dcn Logischen Untarsuchungen 286 - Revision dieser

    i Auffassung in den Ideen 286 - der Ichpol 286 - das Ich der Habi- ! tualitatsn 288 - das Kantische Ich der transzendentalen Apper-

    z e p t i als Ich. das eine Welt hat 288 -die Korrelation der Ieh-ein- heit und die Konstitution eincr einheitlich durchhaltbaren Welt 289 -ans dem Ich der transzendentalen Apperzeption kann keine k t h r n t e Weltontologie deduziert werden 291 - der Einfluss Kanz r n d ev. Fichtes 292

    J 87. Die F ~ k t i z i t t der Weltkonstitution bei Hzrsserl und die .iigiichbeit der Metaphysik 293 Eie h a ~ s e Faktizitt des Ich der transzendentalen Apperzeption 233 - Eie .,MglichkeitM der Auflsung der Welt in ein Gewhl 233 - Kontingenz des Daseins und Soseins der Welt 296 - der 6% Sinn ,des ,.Aprioriv der Weltexistenz 296 - der entgegengesetzte Standp-mkt des deutschen Idealismus 297 - die transzendentale Sub!ektivitt ist nicht der ausreichende Gmnd fr das Sein der Wels 297 - die Faktizitt der Weltkonstitution als Ansatzpunkt 5 r -ir Metaphysik 298 - Gott als der letzte Grund der Weltkon- stiidion in der transzendentalen Subjektivitt 299 - Husserls znetaphysische Methode 300 - Kants Postulatenlehre gor

    INHALTSVERZEICHNIS XIX

    7. Kapitel: $28. Die SteUwtg Kants i n der teleologischen Entwicklung

    der Philosophiegeschichte Husserls Auffassung der Philosophiegeschichte 304 - Husserls 304 Interpretationsweise der geschichtlichen Philosophien 305 - Ge- schichte der Philosophie und Philosophie 305 - Skizze von Hus- serls Sicht der Philosophiegeschichte 307: der Urspmng der euro- ~ischen Idee der Philosophie bei Platon 307 - der Urspmng der europischen Idee der Kultur bei Sokrates 308 - das Ungengen Platons und der Abfall dcs Aristoteles 308 - die mittelalterliclie Philosophie 309 - Descartes als der Vater der Hauptctrmungen der modernen Philosophiegeschichte: des Transzendentalismus, des Psychologismus und des rationalistischen und physikali- stischen Objektivismus 309 - die psychologistischen und skep- tischen Fehlentwicklungen des transzendentalen Motivs im englischen Empirismus: Locke 311 - Berkeley 312 - Hume 312 - das objektivistische und transzendentale Motiv im Rationalis- mus: Spinoza 314 - Leibniz 315 - Kants Vernunftkritik als erste systematische Transzendentalphilosophie 315 - der deutsche Idealismus als Vorstufe des phnomenologischen Idealismus 317 - der Sieg des objektivistischen Positivismus und die Krisis des europaischen Menschen 317 - die methodisch neu begrndete Transzendentalphilosophie als die Hoffnung fr die Erhaltung des europischen Menschen 318

    11. ABTEILUNG Husserls Verhltnis zum Neukantianismus 321 I. Abschn i t t : Husserls Verhltnis zu Paul Natorp

    I. Kapitel: ,f 29. Husserl und Natorps Argumentation gegen den Psycho-

    logism34s Husserls Widerlegung der Vorurteile des Psychologisnias im 8, 321 Kapitel seiner Pvolegomena zur reinen Logik 321 - die Parallelitt zwischen Husserls Widerlegung des grundlegenden psychologi- stischen Vorurteiles und der Argumentation Natorps im Artikel Uebev objektive und subjehliue Begrndung der Erkenntnis von I 887 323 - der Einfluss Natorps auf Husserls Abwendung vom Psy- chologismus" in den Jahren 1894195 324 - die subjektive ncgriin- dung der Logik bei Natorp und 1-lusserl (Ueberleitung zum nach- sten Kapitel) 324

    2. Kapitel: Husserls Steliung zu Matorps Psychologie Einleitende Bemerkung ber Husserls Sicht des Verhltnisses

    326 zwischen seiner Phnomenologie und Natorps Psychologie 326

    $30. Natiirliche und Phnomenologische Einstellung und Naiorps Kontrastierung von objektiver und subjektiver Edenndnisrichtung 327

  • XVIII INHALTSVERZEICHNIS

    die es zu einer wirklichen Entdeckung umzugestalten gilt 264 - die &dcrtung dicser Kantischen Lehre fr die Genealogie der be- gnfflic'xen Erkenntnis 265

    Q 24. ,,Sy7zihesi~'' und Empfindung Hnsseds Uebernahme des Kantischen Dualismus von Materien

    269 und eub;ek:iver Formungu in seine Problematik der Konstitu- tinn vr.o Tnnszendenz 269 - Relativer und absoluter Unterschied zffischx bewusstseinsmssiger Formung und Materie 271 - die Kontingjnz der Materie 273 - Bezugnahme auf eine Erklrung E. F ink 2 74

    %. Kapitel : Husserl und Kants transzendentaler Idealismus 276 25. K a m Kopernikanische Wendung

    K.uik idealistische Erklrung und' Deutung des Seinssinnes der 276

    V:elt 27" - die Grnde von Husserls Idealismus und ihr Verhlt- n k w den Motiven des Kantischen Idealismus 278 - der zweite G r u d von Husserls Idealismus: die Intentionalitt ist eine gene- tische z:8 - das Ungengen dieses Grundes 279 - der erste Grund von Husserls Idealismus: das Sein der Welt ist nur Sein fr die SabjeLtivitt 279 - das Sein der Welt ist Sein durch Erscheinun. gfn 281 - das Sein der Welt hat notwendigerweise einen prsump- t iea Charakter z8r - die Rumlichkeit als die Wurzel der Ideali- tt d ; ~ Wett: 282 - der transzendentale Idealismus als die Erlsung von 32r Verabsolutierung der Welt 283 - die Verabsolutierung der Vi& als .,Realisierung" einer regulativen Idee 283 - diese \'w&;ulutierung ist der vorpliiIosophischen Weltbetrachtung fremt 253 - Beziehungen zu Kant 283 - die 'relative Absolutheit der lxanszendeutalen Subjektivitit 284 1

    $' 26. K m M u i i o n der Natur und ,,transx$ndcntale Apper- zeptkr-" 286 Bussorls Lehre vom Ich 286 - Negation des Kantisch-Natorp- schen Ich in dcn Logischen Untarsuchungen 286 - Revision dieser

    i Auffassung in den Ideen 286 - der Ichpol 286 - das Ich der Habi- ! tualitatsn 288 - das Kantische Ich der transzendentalen Apper-

    z e p t i als Ich. das eine Welt hat 288 -die Korrelation der Ieh-ein- heit und die Konstitution eincr einheitlich durchhaltbaren Welt 289 -ans dem Ich der transzendentalen Apperzeption kann keine k t h r n t e Weltontologie deduziert werden 291 - der Einfluss Kanz r n d ev. Fichtes 292

    J 87. Die F ~ k t i z i t t der Weltkonstitution bei Hzrsserl und die .iigiichbeit der Metaphysik 293 Eie h a ~ s e Faktizitt des Ich der transzendentalen Apperzeption 233 - Eie .,MglichkeitM der Auflsung der Welt in ein Gewhl 233 - Kontingenz des Daseins und Soseins der Welt 296 - der 6% Sinn ,des ,.Aprioriv der Weltexistenz 296 - der entgegengesetzte Standp-mkt des deutschen Idealismus 297 - die transzendentale Sub!ektivitt ist nicht der ausreichende Gmnd fr das Sein der Wels 297 - die Faktizitt der Weltkonstitution als Ansatzpunkt 5 r -ir Metaphysik 298 - Gott als der letzte Grund der Weltkon- stiidion in der transzendentalen Subjektivitt 299 - Husserls znetaphysische Methode 300 - Kants Postulatenlehre gor

    INHALTSVERZEICHNIS XIX

    7. Kapitel: $28. Die SteUwtg Kants i n der teleologischen Entwicklung

    der Philosophiegeschichte Husserls Auffassung der Philosophiegeschichte 304 - Husserls 304 Interpretationsweise der geschichtlichen Philosophien 305 - Ge- schichte der Philosophie und Philosophie 305 - Skizze von Hus- serls Sicht der Philosophiegeschichte 307: der Urspmng der euro- ~ischen Idee der Philosophie bei Platon 307 - der Urspmng der europischen Idee der Kultur bei Sokrates 308 - das Ungengen Platons und der Abfall dcs Aristoteles 308 - die mittelalterliclie Philosophie 309 - Descartes als der Vater der Hauptctrmungen der modernen Philosophiegeschichte: des Transzendentalismus, des Psychologismus und des rationalistischen und physikali- stischen Objektivismus 309 - die psychologistischen und skep- tischen Fehlentwicklungen des transzendentalen Motivs im englischen Empirismus: Locke 311 - Berkeley 312 - Hume 312 - das objektivistische und transzendentale Motiv im Rationalis- mus: Spinoza 314 - Leibniz 315 - Kants Vernunftkritik als erste systematische Transzendentalphilosophie 315 - der deutsche Idealismus als Vorstufe des phnomenologischen Idealismus 317 - der Sieg des objektivistischen Positivismus und die Krisis des europaischen Menschen 317 - die methodisch neu begrndete Transzendentalphilosophie als die Hoffnung fr die Erhaltung des europischen Menschen 318

    11. ABTEILUNG Husserls Verhltnis zum Neukantianismus 321 I. Abschn i t t : Husserls Verhltnis zu Paul Natorp

    I. Kapitel: ,f 29. Husserl und Natorps Argumentation gegen den Psycho-

    logism34s Husserls Widerlegung der Vorurteile des Psychologisnias im 8, 321 Kapitel seiner Pvolegomena zur reinen Logik 321 - die Parallelitt zwischen Husserls Widerlegung des grundlegenden psychologi- stischen Vorurteiles und der Argumentation Natorps im Artikel Uebev objektive und subjehliue Begrndung der Erkenntnis von I 887 323 - der Einfluss Natorps auf Husserls Abwendung vom Psy- chologismus" in den Jahren 1894195 324 - die subjektive ncgriin- dung der Logik bei Natorp und 1-lusserl (Ueberleitung zum nach- sten Kapitel) 324

    2. Kapitel: Husserls Steliung zu Matorps Psychologie Einleitende Bemerkung ber Husserls Sicht des Verhltnisses

    326 zwischen seiner Phnomenologie und Natorps Psychologie 326

    $30. Natiirliche und Phnomenologische Einstellung und Naiorps Kontrastierung von objektiver und subjektiver Edenndnisrichtung 327

  • Natorps Bestimmurig des Fornialobjekts der Psychologie durch die subjektive Erkenntnisrich t u n g oder Erkenntnisd i m e n s i o n 327 -Husserls Auffassung dieser Richtungoder Dimension als tran- szendentaler 328 - der Mangel dcr plino~nenologisclien Reduktion bei Katorp 329 - Natorps Bestimmung der Psycholcgie als Letzte Philosophie und Husserls Bestimmung der Phnomenologie als Er- ste Philosophie 330 - eine Analyse dieser gegensatzliclien Be- stimmungen Natorps und Husserls enthllt fundam2ntale Ueber- einstimmungen 331 - das Verhltnis von Ontologie und Phano- menologle bei Husserl 332 - die verbleibenden Gegenstze zwi- schen Natorp und Hnsserl: I . nach Natorp hat die Psychologie lici (Ion liilclisten Objol
  • Natorps Bestimmurig des Fornialobjekts der Psychologie durch die subjektive Erkenntnisrich t u n g oder Erkenntnisd i m e n s i o n 327 -Husserls Auffassung dieser Richtungoder Dimension als tran- szendentaler 328 - der Mangel dcr plino~nenologisclien Reduktion bei Katorp 329 - Natorps Bestimmung der Psycholcgie als Letzte Philosophie und Husserls Bestimmung der Phnomenologie als Er- ste Philosophie 330 - eine Analyse dieser gegensatzliclien Be- stimmungen Natorps und Husserls enthllt fundam2ntale Ueber- einstimmungen 331 - das Verhltnis von Ontologie und Phano- menologle bei Husserl 332 - die verbleibenden Gegenstze zwi- schen Natorp und Hnsserl: I . nach Natorp hat die Psychologie lici (Ion liilclisten Objol
  • .U11 INHALTSVERZEICHNIS

    sich die Erkenntnis nach einem transzendenten Solien richtet: das Sollen gehrt nicht in die theoretische, sondern in die praktische Sphre 391 - das ,,Sich-tichten" der Erkenntnis und die Evidenz als Rechtsquelle der Erkenntnis 391 - Kritik an Rickerts Evidenz- begriff 392 - Rickerts Emotionalismus 394

    z. Kapitel: J 37. Kritik an Rickerts Methodenkhre

    Die grossen Linien von Rickerts Wissenschaftstheorie, die auf 395

    dem Boden des empirischen Realismus rein formal die Methoden- ideen der Natur- und Geschichtswissenschaften deduziert 395 - Husserls Wertschtzung der Rickertschen Methodologie als

    des naturalistischen bIethodenmonismus 399 - wie f i r Rickert, so spielt auch fr Husserl der Wertbegriff eine we- sentliche Rolle in der Unterscheidung von Natur- und Geistes- wissenschaften 400 - bei Husserl ist aber nicht die formale Me- tiode der Geisteswissenschaft durch die Wertbeziehung bestimmt, sondern ihr Inhalt 401 - die Verschiedenheit in der Auffassung des Verhltnisses von Natur und Geist als Husserls fundamental- stes Kriterium flir die Unterscheidung von Natur- und Geistes- aissenschaften 402 - Uebereinstimmung zwischen Husserl und Eckert hinsichtlich der Bestimmung der Verschiedenheit von h-atur- und Geisteswissenschaft durch einen Unterschied der Auffassung 402 - Husserls Kritik an Rickerts formaler Deduk- tion der natur- und geschichtswis~nschaftlichen Methodenideen 402 - Kritik an Rickerts Resultat dieser Deduktion 403 - Kritik

    Hickerts Ansatzpunkt dieser Deduktion: Vorwurf des Prag- matismus und des Realismus 404 - Ilucserls Kritik am reali- stischen Ansatzpunkt der methodologischen Deduktion Rickerts geschieht unter Berufung auf Kant 407 - Hiisserls implizite Ablehnung der Rickertschen Unterscheidung zwischen der For- Kungsebene des erkenntnistheoretischen Ich und der Ebrniungs- ebene des malen Ich 410 - die Para1lclc zwischen Rickerts Unter- scheidung von konstitutiven Wirklichkeitsformen und methodo- Icgischen Brkenntnisformen und Eusserls Unterscheidung von lebcnsweltiichen Formen und wissenschaftlich idealisierten For- men 410 - diese Parallclc ist aber bei wcitem nicht vollstndig: IXskontinuitt zwischen den beiden Formarten Rickerts, Ron- tinnitt zwischen den beiden Formarten Husserls 411 - Hus- sa ls Mittelstellung zwischen Kant und Rickort 412 - Even- tceiier Einfluss Rickerts auf Husserl 412 - Kritik an Rickerts formaler Deduktion der wissenschaftlichen Methodenideen 413 - die wissenschaftlichen Methodenideen knnen nur durch den Rckgang auf die volle konkrete Erfahrung philosopliisch ge- wmnen werden 413 - Phnomenologie als Lebensphilosophie" 4x4 - die Strukturen der Lebenswelt als die Grundlage fiir die Erkenntnisziele der positiven Wiss.inschaften 414 - Kritik an Rickerts Scheindeduktionen" 416 - Rickerts,Naturalismus 417 - erneute Bemfung auf Kants transzendentale Deduktion 417 - Rickerts Verfahren als eine formalistische Verusserlichung der Kantischen Gedanken einer transzendentalen Deduktion" 419

    INHALTSVERZEICHNIS XXIII

    SCHLUSS Versuch der Gewinnung eines Gesamtbildes des Verhltnisses

    421

    Wusserls zu Kant und zum Neukantianismus 421 - Husserls Philosophieren als Dialog mit Kant und mit dem Neukantianis- mus 421 - positive h z g e 422 - Husserls Originalitt 422

    Anhang I: Liste von H~sserls Vorlesungen und Uebungen ber Kant 425

    Anha~zg 11: Husserls Studizcm der Kantischen und neuka~zt- ialtischen Literatur 428

    Namenregister 447

  • .U11 INHALTSVERZEICHNIS

    sich die Erkenntnis nach einem transzendenten Solien richtet: das Sollen gehrt nicht in die theoretische, sondern in die praktische Sphre 391 - das ,,Sich-tichten" der Erkenntnis und die Evidenz als Rechtsquelle der Erkenntnis 391 - Kritik an Rickerts Evidenz- begriff 392 - Rickerts Emotionalismus 394

    z. Kapitel: J 37. Kritik an Rickerts Methodenkhre

    Die grossen Linien von Rickerts Wissenschaftstheorie, die auf 395

    dem Boden des empirischen Realismus rein formal die Methoden- ideen der Natur- und Geschichtswissenschaften deduziert 395 - Husserls Wertschtzung der Rickertschen Methodologie als

    des naturalistischen bIethodenmonismus 399 - wie f i r Rickert, so spielt auch fr Husserl der Wertbegriff eine we- sentliche Rolle in der Unterscheidung von Natur- und Geistes- wissenschaften 400 - bei Husserl ist aber nicht die formale Me- tiode der Geisteswissenschaft durch die Wertbeziehung bestimmt, sondern ihr Inhalt 401 - die Verschiedenheit in der Auffassung des Verhltnisses von Natur und Geist als Husserls fundamental- stes Kriterium flir die Unterscheidung von Natur- und Geistes- aissenschaften 402 - Uebereinstimmung zwischen Husserl und Eckert hinsichtlich der Bestimmung der Verschiedenheit von h-atur- und Geisteswissenschaft durch einen Unterschied der Auffassung 402 - Husserls Kritik an Rickerts formaler Deduk- tion der natur- und geschichtswis~nschaftlichen Methodenideen 402 - Kritik an Rickerts Resultat dieser Deduktion 403 - Kritik

    Hickerts Ansatzpunkt dieser Deduktion: Vorwurf des Prag- matismus und des Realismus 404 - Ilucserls Kritik am reali- stischen Ansatzpunkt der methodologischen Deduktion Rickerts geschieht unter Berufung auf Kant 407 - Hiisserls implizite Ablehnung der Rickertschen Unterscheidung zwischen der For- Kungsebene des erkenntnistheoretischen Ich und der Ebrniungs- ebene des malen Ich 410 - die Para1lclc zwischen Rickerts Unter- scheidung von konstitutiven Wirklichkeitsformen und methodo- Icgischen Brkenntnisformen und Eusserls Unterscheidung von lebcnsweltiichen Formen und wissenschaftlich idealisierten For- men 410 - diese Parallclc ist aber bei wcitem nicht vollstndig: IXskontinuitt zwischen den beiden Formarten Rickerts, Ron- tinnitt zwischen den beiden Formarten Husserls 411 - Hus- sa ls Mittelstellung zwischen Kant und Rickort 412 - Even- tceiier Einfluss Rickerts auf Husserl 412 - Kritik an Rickerts formaler Deduktion der wissenschaftlichen Methodenideen 413 - die wissenschaftlichen Methodenideen knnen nur durch den Rckgang auf die volle konkrete Erfahrung philosopliisch ge- wmnen werden 413 - Phnomenologie als Lebensphilosophie" 4x4 - die Strukturen der Lebenswelt als die Grundlage fiir die Erkenntnisziele der positiven Wiss.inschaften 414 - Kritik an Rickerts Scheindeduktionen" 416 - Rickerts,Naturalismus 417 - erneute Bemfung auf Kants transzendentale Deduktion 417 - Rickerts Verfahren als eine formalistische Verusserlichung der Kantischen Gedanken einer transzendentalen Deduktion" 419

    INHALTSVERZEICHNIS XXIII

    SCHLUSS Versuch der Gewinnung eines Gesamtbildes des Verhltnisses

    421

    Wusserls zu Kant und zum Neukantianismus 421 - Husserls Philosophieren als Dialog mit Kant und mit dem Neukantianis- mus 421 - positive h z g e 422 - Husserls Originalitt 422

    Anhang I: Liste von H~sserls Vorlesungen und Uebungen ber Kant 425

    Anha~zg 11: Husserls Studizcm der Kantischen und neuka~zt- ialtischen Literatur 428

    Namenregister 447

  • I. T E I L

    HISTORISCHER BERBLICK OBER HUSSERLS VERHLTNIS ZU K A N T

    UND ZUM NEUKANTIANISMUS

  • I. T E I L

    HISTORISCHER BERBLICK OBER HUSSERLS VERHLTNIS ZU K A N T

    UND ZUM NEUKANTIANISMUS

  • I. KAPITEL

    VON DEN STUDIENJAHREN BIS ZU D E N L O G I S C H E N U N T E R S U C H U N G E N ( I ~ O O ~ O I )

    I. Die Studienjahre Bereitswhrendseiner mathematischen Studien inBerlin (1878-

    1884) wurde Husserls Interesse fr pliilosophische Probleme ge- weckt. Dies geschah hauptschlich im Ausgang von den mathe- matischen Grundlagenfragen, die von dcn Lehrern Husserls, Weierstrass und Kronecker, in aller Schrfe gestellt, und von letzterem in ihrer philosophischen Bedeutung errtert wur- den, aber auch durch den in Bcrlin wirkenden Professor fr PNosophie und Pdagogik Friedrich Paulsen, dessen Vor- lesungen Husserl besuchte.1 Paulsen vertrat einen von Spinoza und Schopenhauer beeinflussten idealistischen Monismus. Er-

    C kenntnistheoretisch sttzte er sich auf Kant, den er aber in einem physiologisch-psychologischen Sinn umgestaltete und durch Lchten von Fechner und Wundt ergnzte.2 In der Ethik hingegen wandte er sich gegen Kants forrnalistischcn Apriorismus". 3

    Die physioiogisch-psychologische Auffassung der Kantischcn Vemmftkritik war whrend Husserls Studienzeit sehr verbreitet. Sie wurde durch einen der ersten Neukantianer, Helmholtz, inauguriert und hauptschlich durch das 1866 zum ersten Mal erschienene undzu den einflussreichsten zeitgenssischen Bchern der zweiten Hlfte des 19. Jahrhunderts gehrende Werk Friedrich Albert Langes Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bededung in der Gegefiwart weit verbreitet. In den Sieb-

    ' s. A. D. Osborn, Edtnund Hussetl und Icw Logical Investigations, S . 13. Co hielt er etwa Raum und Zeit nicht als zum ursprnglichen Bestand der mensch-

    lichen Intelligenz gehrig, sondern fr erworbene Strukturen der menschlichen Gat- tung. Ebenso betrachtete er die Denkfunktionen (Kategorien) als der Entwicklung der Menschheit unterworfen.

    8 Kusserl, der wohl vor allem durch Paulsens Ethikvorlesungen beeinflusst wurde (s. Osborn, Edmund Husserl . . ., S. 13), hat spter selbst diesen Vorwurf des For- malismus an Kant gerichtet.

  • I. KAPITEL

    VON DEN STUDIENJAHREN BIS ZU D E N L O G I S C H E N U N T E R S U C H U N G E N ( I ~ O O ~ O I )

    I. Die Studienjahre Bereitswhrendseiner mathematischen Studien inBerlin (1878-

    1884) wurde Husserls Interesse fr pliilosophische Probleme ge- weckt. Dies geschah hauptschlich im Ausgang von den mathe- matischen Grundlagenfragen, die von dcn Lehrern Husserls, Weierstrass und Kronecker, in aller Schrfe gestellt, und von letzterem in ihrer philosophischen Bedeutung errtert wur- den, aber auch durch den in Bcrlin wirkenden Professor fr PNosophie und Pdagogik Friedrich Paulsen, dessen Vor- lesungen Husserl besuchte.1 Paulsen vertrat einen von Spinoza und Schopenhauer beeinflussten idealistischen Monismus. Er-

    C kenntnistheoretisch sttzte er sich auf Kant, den er aber in einem physiologisch-psychologischen Sinn umgestaltete und durch Lchten von Fechner und Wundt ergnzte.2 In der Ethik hingegen wandte er sich gegen Kants forrnalistischcn Apriorismus". 3

    Die physioiogisch-psychologische Auffassung der Kantischcn Vemmftkritik war whrend Husserls Studienzeit sehr verbreitet. Sie wurde durch einen der ersten Neukantianer, Helmholtz, inauguriert und hauptschlich durch das 1866 zum ersten Mal erschienene undzu den einflussreichsten zeitgenssischen Bchern der zweiten Hlfte des 19. Jahrhunderts gehrende Werk Friedrich Albert Langes Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bededung in der Gegefiwart weit verbreitet. In den Sieb-

    ' s. A. D. Osborn, Edtnund Hussetl und Icw Logical Investigations, S . 13. Co hielt er etwa Raum und Zeit nicht als zum ursprnglichen Bestand der mensch-

    lichen Intelligenz gehrig, sondern fr erworbene Strukturen der menschlichen Gat- tung. Ebenso betrachtete er die Denkfunktionen (Kategorien) als der Entwicklung der Menschheit unterworfen.

    8 Kusserl, der wohl vor allem durch Paulsens Ethikvorlesungen beeinflusst wurde (s. Osborn, Edmund Husserl . . ., S. 13), hat spter selbst diesen Vorwurf des For- malismus an Kant gerichtet.

  • ziger- und Achtzigerjahren, also whrend Husserls Studien- aufenthalt, lehrte Helmholtz in Berlin. Auch noch ein anderer jener Ersten, die das ,,Zurck zu Kant" ausgerufen hatten, hielt damals in Berlin eine Pr.3fessur inne : Eduard Zeller. Wenn auch t EIusserl die Vorlesungen dieser beiden berhmten Neukantianer nicht besuchte , so lebte er doch damals schor- in einem geistigen Milieu, das in zunehmer-dem Masse von Kant - allerdings vor- lufig von einem naturwissenschaftlich-positivistisch umgedeu- teten - geprgt war. Whrend in jener Zeit das Interesse und die 3ochschtzung Kants in beschleunigtem Anwachsen begriffen war, darbten die Werke der andern grossen Idealisten noch in

    .

    vlliger Verkennung und Verachtung. Dies war etwas weniger bei Fichte der Fall, E r den z.B. Helmholtz noch grosse Anerken- nung aufbrachte. Vllig ablehnend verhielt sich aber der gnzlich experlrnentell-natunvjssenschaftlich ausgerichtete Zeitgeist zu den Werken Scfiellings und Hegels, deren ,,unwissenschaftliche" Naturphilosophie fr ikn ein unberwindlicher Stein des An- stosses war.

    Nach Huverls eigexn Berichten war sein frihestcd Verhltnis ZU Kant und zum deutschen Idealismus haupischlicb. von Franz Brentano beeinflusst.1 Brentanos Stellung zu Kant mag auf den ersten Blick sehr verschieden von jener des Berliner Milieus er- scheinen. Irn wedntlichen sind aber nur die Vo~zeichen ver- schieden, Brentanos Kantinterpretation war in weitem Masse durch Lange und Helmhaltz bestimmt. Werfen wir einen Blick auf das Kantverhlt~is Brentanos, das fr Husserls frhe Zeit von grosser Bedeutung war.

    Brentano, dessen Vorlesungen Husserl 1884 bis 1886 in Wien hrte, und der diesem nicht nur wesentliche philosophische Im- pulse vermittelte, sondern ihn auch bewog, die Philosophie zur Lebensaufgabe zu machen, war um die Jahrhundertwende wohl der bedeutendste und zugleich der erbittertste Kantgegner.2 Sein Gesamturteil ber Kani wird ersichtlich, wen2 wir die Stelle be- trachten, die er ihm in der Phi1osophiegeschic';ite zuweist: 3 In

    L S. HusserIs Beitrag zu Ci. Kraus, Franz Brentano, S. 158'59. z Das Kantverhltnis Brentanos kommt in folgenden Werken dieses Philosophen

    zum Ausdruck: Eie vidr PLcsen. der Philosophie und ihr augenblicklicher Stand, Versuch Cber tiie E r k e f i n t k , Vom D z s e k Gottes.

    3 s. Die vier Phasen . . .

    den drei Perioden dieser Geschichte, Antike, Mittelalter und Neuzeit, unterscheidet Brentano je vier Phasen: eine Phase des Aufstieges und der Blte, eine Phase der Verflachung, die sich in mangelndem wissenschaftlichem Interesse, in sterilen Schul- Streitigkeiten und oberflchlichen Populrphilosophien ussert, eine Phase der Skepsis und schliesslich eine Phase des radikalen Verfalls, nmlich das Stadium der masslosen antiskeptischen Reaktion, die zu deren fjberwindung willkrliche Theorien auf- stellt und an berschwngliche Erkenntnisvermgen appelliert. Zu diesem Stadium des ,,mystischen ~ b e r s ~ h w a n ~ e s " oder der ,,entfesselten Konstruktionslust" gehren im Altertum die Neu- pythagorer und die Neuplatoniker, im Mittelalter die deutsche Mystik, Raymundus Lullus und Cusanus und in der Neuzeit der von Kant eingeleitete deutsche Idealismus. Kant wird also nicht als berwinder des Dogmatismus und als Begrnder einer neuen wissenschaftlichen Philosophie gesehen, sondern als der Aus- gangspunkt letzter Dekadenz. Das Mystische9' in der Philosophie Kants sieht Brentano im Rekurs auf die synthetischen Urteile a priori".

    Brentano richtet denn auch seinc Kritik hauptschlich gegen 'diese UrteiIe und die Funktion, die ihnen Kant in der Wissenschaft

    zuweist. Er interpretiert sie als Urteile, denen jegliche Evidenz fehlt, dso als blinde Vorurteile und wirft Kant vor, indem er die \Vissenschaft auf blinde Vonirteile grnden wolle, brcchc cr mit der Forderung der Wissenschaft, keincn Satz, der nicht unmittel- bar evident ist, ohne Beweis zuzulassen. Den Gebrauch jener Vorurteile mit dem Hinweis darauf zu rechtfertigen, dass die Gegenstnde der Erfahrungswissenschaften Phnomene (also von unserer Subjektivitt bedingt) seien, gehe nicht an. Denn, wenn auch die Phnomene Subjektives an sich haben, so sei doch die Behauptung, dass sie mit unseren Vorurteilen harmonieren, will- krlich. Ja, selbst wenn sie es tten, knnten wir dies nicht einmal wissen, da diesen Urteilen jegliche Evidenz fehlt. In Die vier Phasen der Plziloso$hie fasst Brentano diese Kritik folgender- massen zusammen : ,,Gegenstnde, die Phnomene von uns sind, mgen allerdings in ihrer Eigentmlichkeit von unserer Sub- jektivitt irgendwie mitbestimmt sein; dass aber deshalb irgend- welches blinde VorurteiI, das wir hegen, sich in bezug auf ihren Verlauf bewhren werde, ist damit noch keineswegs dargetan.

  • ziger- und Achtzigerjahren, also whrend Husserls Studien- aufenthalt, lehrte Helmholtz in Berlin. Auch noch ein anderer jener Ersten, die das ,,Zurck zu Kant" ausgerufen hatten, hielt damals in Berlin eine Pr.3fessur inne : Eduard Zeller. Wenn auch t EIusserl die Vorlesungen dieser beiden berhmten Neukantianer nicht besuchte , so lebte er doch damals schor- in einem geistigen Milieu, das in zunehmer-dem Masse von Kant - allerdings vor- lufig von einem naturwissenschaftlich-positivistisch umgedeu- teten - geprgt war. Whrend in jener Zeit das Interesse und die 3ochschtzung Kants in beschleunigtem Anwachsen begriffen war, darbten die Werke der andern grossen Idealisten noch in

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    vlliger Verkennung und Verachtung. Dies war etwas weniger bei Fichte der Fall, E r den z.B. Helmholtz noch grosse Anerken- nung aufbrachte. Vllig ablehnend verhielt sich aber der gnzlich experlrnentell-natunvjssenschaftlich ausgerichtete Zeitgeist zu den Werken Scfiellings und Hegels, deren ,,unwissenschaftliche" Naturphilosophie fr ikn ein unberwindlicher Stein des An- stosses war.

    Nach Huverls eigexn Berichten war sein frihestcd Verhltnis ZU Kant und zum deutschen Idealismus haupischlicb. von Franz Brentano beeinflusst.1 Brentanos Stellung zu Kant mag auf den ersten Blick sehr verschieden von jener des Berliner Milieus er- scheinen. Irn wedntlichen sind aber nur die Vo~zeichen ver- schieden, Brentanos Kantinterpretation war in weitem Masse durch Lange und Helmhaltz bestimmt. Werfen wir einen Blick auf das Kantverhlt~is Brentanos, das fr Husserls frhe Zeit von grosser Bedeutung war.

    Brentano, dessen Vorlesungen Husserl 1884 bis 1886 in Wien hrte, und der diesem nicht nur wesentliche philosophische Im- pulse vermittelte, sondern ihn auch bewog, die Philosophie zur Lebensaufgabe zu machen, war um die Jahrhundertwende wohl der bedeutendste und zugleich der erbittertste Kantgegner.2 Sein Gesamturteil ber Kani wird ersichtlich, wen2 wir die Stelle be- trachten, die er ihm in der Phi1osophiegeschic';ite zuweist: 3 In

    L S. HusserIs Beitrag zu Ci. Kraus, Franz Brentano, S. 158'59. z Das Kantverhltnis Brentanos kommt in folgenden Werken dieses Philosophen

    zum Ausdruck: Eie vidr PLcsen. der Philosophie und ihr augenblicklicher Stand, Versuch Cber tiie E r k e f i n t k , Vom D z s e k Gottes.

    3 s. Die vier Phasen . . .

    den drei Perioden dieser Geschichte, Antike, Mittelalter und Neuzeit, unterscheidet Brentano je vier Phasen: eine Phase des Aufstieges und der Blte, eine Phase der Verflachung, die sich in mangelndem wissenschaftlichem Interesse, in sterilen Schul- Streitigkeiten und oberflchlichen Populrphilosophien ussert, eine Phase der Skepsis und schliesslich eine Phase des radikalen Verfalls, nmlich das Stadium der masslosen antiskeptischen Reaktion, die zu deren fjberwindung willkrliche Theorien auf- stellt und an berschwngliche Erkenntnisvermgen appelliert. Zu diesem Stadium des ,,mystischen ~ b e r s ~ h w a n ~ e s " oder der ,,entfesselten Konstruktionslust" gehren im Altertum die Neu- pythagorer und die Neuplatoniker, im Mittelalter die deutsche Mystik, Raymundus Lullus und Cusanus und in der Neuzeit der von Kant eingeleitete deutsche Idealismus. Kant wird also nicht als berwinder des Dogmatismus und als Begrnder einer neuen wissenschaftlichen Philosophie gesehen, sondern als der Aus- gangspunkt letzter Dekadenz. Das Mystische9' in der Philosophie Kants sieht Brentano im Rekurs auf die synthetischen Urteile a priori".

    Brentano richtet denn auch seinc Kritik hauptschlich gegen 'diese UrteiIe und die Funktion, die ihnen Kant in der Wissenschaft

    zuweist. Er interpretiert sie als Urteile, denen jegliche Evidenz fehlt, dso als blinde Vorurteile und wirft Kant vor, indem er die \Vissenschaft auf blinde Vonirteile grnden wolle, brcchc cr mit der Forderung der Wissenschaft, keincn Satz, der nicht unmittel- bar evident ist, ohne Beweis zuzulassen. Den Gebrauch jener Vorurteile mit dem Hinweis darauf zu rechtfertigen, dass die Gegenstnde der Erfahrungswissenschaften Phnomene (also von unserer Subjektivitt bedingt) seien, gehe nicht an. Denn, wenn auch die Phnomene Subjektives an sich haben, so sei doch die Behauptung, dass sie mit unseren Vorurteilen harmonieren, will- krlich. Ja, selbst wenn sie es tten, knnten wir dies nicht einmal wissen, da diesen Urteilen jegliche Evidenz fehlt. In Die vier Phasen der Plziloso$hie fasst Brentano diese Kritik folgender- massen zusammen : ,,Gegenstnde, die Phnomene von uns sind, mgen allerdings in ihrer Eigentmlichkeit von unserer Sub- jektivitt irgendwie mitbestimmt sein; dass aber deshalb irgend- welches blinde VorurteiI, das wir hegen, sich in bezug auf ihren Verlauf bewhren werde, ist damit noch keineswegs dargetan.

  • 6 HISTORISCHER BERBLICK

    Nehmen wir ohne weiteres an, dies sei der Fall, so ist das eine logische Unzulnglichkeit, und es trifft, wenn wir auf dieser An- nahme eine Wissenschaft aufbauen wollen, unser Verfahren der V o m r f der alten Skeptiker vop der Willkr der Prinzipien in vollem Mass. Kant indessen wird sich dieser Schwche seiner Lehre nicht bewusst." l Es scheint, dass sich Brentano berhaupt nicht um Kants transzenderitaleDeduktion undBeweisegekmmert hat, in denen dieser zu zeigen ve~sucht, dass es sich bei den syntheti- schen Urteilen a priori nicht um irgendwelche blinde Vorurteile", sondern um Bedingungen der Mglichkeit von Objektivitt und Subjektivitt handelt, und sie dadurch rechtfertigt.

    Syntl~etische Erkenntnisse a priori gibt es nach Brentano keine : Diejenigen Urteile, die fr Kant die synthetischen Urtcile a priori ausmachen, sind entweder biinde Vorurteile, also berhaupt keine Erkenntnisse - eine ,,blinde Erkenntnis'' ist eine contradictio in adjectu - oder aber es handelt sich um empirische oder analytische Erkenntnisse. Als analytisch betrachtet Brentano diejenigen Ur- teile, die ))aus den Begriffen einleuchten (ex twmilzis evident sind~". 2 Dabei handelt es sich nicht nur um Urteile, die den Satz vom Widerspruch zum Prinzip haben, sondern auch um solche, die eine positive Opposition" aussprechen, wie 2.B. : Ein Blaues ist nicht gelb. Reine Geometrie und Arithmetik sind fr Brentano im Gegensatz zu Kant analytische Wissenschaften.

    Ebenso gibt es nach Brentano keine apriorischen Anschau- ungen und Begriffe. Kicht nur erwiesen die von Kant angefhrten Argumente nicht die Aprioritt der Raum- und Zeitanschauung, sondern die Raum- und Zeitanschauungen, wie sie von Kant be- schrieben wrden, k