Hydro- und Aerodynamik Anwendung der Bernoulli- Gleichung.

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Hydro- und Aerodynamik Anwendung der Bernoulli- Gleichung

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Hydro- und Aerodynamik

Anwendung der Bernoulli-Gleichung

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Inhalt

Anwendung der Gleichung von Daniel Bernoulli bzw. des Bernoulli Effekts

• Messung der Geschwindigkeit im Flug

• Auftrieb an Tragflächen der Flugzeuge

• Hydrodynamisches Paradoxon

• Wasserstrahlpumpe

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1 Pa

Bernoulli Gleichung: Bei Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit fällt der Druck ab

p2 1 PaDruck im Bereich der höheren

Geschwindigkeit v2

p1 1 PaDruck im Bereich der

kleineren Geschwindigkeit v1

v2 1 m/sHöhere Geschwindigkeit des Mediums

v1 1 m/sKleinere Geschwindigkeit des Mediums

ρ 1 kg/m3 Dichte des strömenden Mediums

Die Bernoulli-Gleichung

2121

22 )(

2

1ppvv

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2p

10

5

0

10

5

0p2

p1

1 PaBei Erhöhung der Strömungs-geschwindigkeit sinkt der Druck

Die Bernoulli-Gleichung

2121

22 )(

2

1ppvv

Beim Übergang ins kleine Rohr nimmt die kinetische Energie des Mediums zu

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Druckmessung in bewegten Objekten (1)

pS

pS

pS+D

Druckmessungen im Fahrzeug:

1. Hoher Druck: Statischer plus dynamischer Druck pS+D im Staupunkt, („Pitot Pressure“), in diesem Punkt ruht das Medium bezüglich des Fahrzeugs, der dynamische Druck wird auch Staudruck genannt

2. Niederer Druck: Statischer Druck pS („Static Pressure“) an einer parallel zur Strömung liegenden glatten Fläche, an der das Medium ungehindert vorbeistreicht

• entspricht dem barometrischen Luftdruck außerhalb des Fahrzeugs

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Druckmessung in bewegten Objekten (2)

pS

pS

pS+D

Auf dem Weg vom Staupunkt zum Static Port wird das Medium bezüglich des Fahrzeugs beschleunigt

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1 PaBei Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit fällt der Druck ab

pS+D 1 PaDruck am Staurohr, “Pitot-Druck“, Summe aus statischem- und Staudruck

pS 1 Pa

Druck der vorbeiströmenden Luft, „statischer Druck“, barometrischer Luftdruck in der entsprechenden Höhe

v 1m/s Geschwindigkeit des Objekts

ρ 1 kg/m3 Dichte des strömenden Mediums

Die Bernoulli-Gleichung für bewegte Objekte

SDS ppv 2

2

1

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Nach diesem Prinzip: Druckmessung in Flugzeugen

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Pitot Rohr und „Static Port“ am Flugzeug

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Druckmessung in Flugzeugen

Statischer + Dynamischer Druck, Pitot-Druck pS+D

Statischer Druck pS

Sp

p

g

ph 0

0

0 ln

dtdh /

Staudruck = Dynamischer Druck

2

2

1vpp SDS

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„Statischer“ Luftdruck in Abhängigkeit von der Höhe über dem Meeresspiegel

0 2000 4000 6000 8000 100002000

4000

6000

8000

10000

Höhe über NN in m

Luftd

ruck

Pa

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0,1

0,08

0,06

0,04

0,02

Luft

druc

k [M

Pa]

hgp

S ephp

0

0

0)( ρo = 1,2928 1 kg/m3 Dichte der Luft bei 00 C in Höhe

des Meeresspiegels

p0 = 0,101325 1 MPaLuftdruck bei 00 C in Höhe des Meeresspiegels (h=0 m)

Die Höhe h folgt aus dem Luftdruck pS nach Logarithmierung der Barometrischen Höhenformel

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Messung des dynamischen und statischen Drucks in einem Gerät: Das Prandtlsche Staurohr

Statischer Druck pS

Statischer plus Dynamischer Druck, Pitot-Druck pS+D im Staupunkt des Körpers

Versuch

Die Anzeige liefert den Staudruck pS+D - pS

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• Druckunterschied an einem in einer Strömung rotierenden Körper

• In welcher Richtung wirkt die Kraft?

Versuch: Magnus Effekt

Unterschiedliche Strömungs-geschwindigkeiten an der Oberfläche!

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• Die schnell austretenden, versprühenden Wasserteilchen reißen die Luft mit: Die Geschwindigkeit der umgebenden Luft steigt, der Druck fällt

Versuch: Wasserstrahlpumpe

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• Ausströmende Luft hält einen Ball in einiger Entfernung vom Auslass tanzend in der Schwebe

Versuch: Schwebender Ball

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Versuch: Hydrodynamisches Paradoxon

• Eine entgegen der Strömung auf den Auslass gedrückte Platte wird angezogen, schwebt auf einem Luftkissen und lässt sich nur mit Kraft abziehen: „Hydrodynamisches Paradoxon“

• Begründung: Im Bereich hoher Strömungsgeschwindigkeit, zwischen Platte und Rand des Auslasses, fällt der Druck stark ab

• So entsteht das knatternde Geräusch bei Strömungen an flexiblen Auslässen (z. B. Luftablass aus einem Luftballon): Der Unterdruck im Auslass schließt, die Strömung bricht ab, elastische Rückstellkräfte öffnen wieder usw.

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Auftrieb am Flügel

• Durch die Form des Flügels ergibt sich ein größerer Weg und deshalb eine höhere Geschwindigkeit an seiner Oberseite

• Höherer Druck an der Unterseite Auftrieb

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Wirkung von Turbulenzen Voraussetzung des Bernoulli Effekts ist eine nicht

turbulente Strömung• Bei entsprechender Veränderung der Flügelform

entstehen Turbulenzen, sie verkleinern den Auftrieb bis auf Null

• Anwendung – Störklappen („Spoiler“) am Flugzeug, unmittelbar vor

dem Aufsetzen auf die Landebahn schnell ausgefahren, „verderben“ das Flügelprofil und schalten dadurch den Auftrieb aus

– „Spoiler“ an sehr schnell fahrenden Autos, um den durch das Flügelprofil der Karosserie (die Unterseite ist eben, die Oberseite gewölbt) erzeugten Auftrieb auszuschalten und die Haftung auf der Straße zu erhalten

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Auftrieb und Widerstand bei Vereisung einer Tragfläche (FAZ 21.12.99, S. T 2)

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Den Limulus darf die Strömung nicht abheben - bauen „Eiszapfen“ ähnliche Strukturen auf seinem Rücken den Auftrieb ab? (Bildquelle: Meyers

Enzyklopädisches Lexikon)

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Beschleunigung der Luft beim Fahren

Die vom Fahrzeug “verdrängte” Luft wird beim Ausweichen beschleunigt, dabei erhält sie kinetische Energie, die vom Fahrzeug aufgebracht wird: Deshalb steigt die Arbeit zur Fortbewegung und der Kraftstoffverbrauch mit v2

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Beschleunigung der Luft bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten

Schnelle Fahrt erhöht die zum Ausweichen benötigte kinetische Energie der Luft: Deshalb steigt der Kraftstoffverbrauch mit v2

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Tempo 130 km/h anstelle von 164 km/h reduziert die Motorleistung um 50%, den Verbrauch um 37%

10

5

0

10

5

0

Tankstelle

Leistung, Verbrauch und Fahrgeschwindigkeit

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ZusammenfassungAnwendung des Druckunterschieds in Strömung mit unterschiedlicher

Geschwindigkeit:• Geschwindigkeitsmessung mit Hilfe von zwei Druck Messungen im

Staupunkt pS+D („Pitot Druck“) und im vorbeiströmenden Medium pS („Statischer Druck“)

– ρ·v2 / 2 = pS+D - pS [Pa]– ρ [kg/m3] Dichte des Mediums– v [m/s] Geschwindigkeit des bewegten Objekts bezüglich des Mediums

• Hydrodynamisches Paradoxon– Folge: Knatterndes Geräusch bei Strömungen an flexiblen Auslässen (z. B.

Luftablass aus einem Luftballon)• Auftrieb am Flügel-Profil• Aber: Turbulenzen am Flügel verkleinern den Auftrieb bis auf Null

– Anwendung: Störklappen („Spoiler“) am Flugzeug, die zum Aufsetzen auf die Landebahn den Auftrieb ausschalten

• (http://www.grc.nasa.gov/WWW/K-12/airplane/spoil.html)– „Spoiler“ an Rennautos, um Straßen-Kontakt mindernden Auftrieb

auszuschalten • Flüssigkeits-Zerstäuber• Wasserstrahlpumpen• Beim Husten und Niesen zieht der Unterdruck in der Strömung störende

Objekte aus den Atemwegen

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So fliegen die Vögel!

…und die Flugzeuge

finis