Hydrogeologie_Abschnitt_001
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 1-1
Abschnitt 1 - Einfhrung in die Allgemeine Hydrogeologie
Gliederung der geologischen Wissenschaften
Allgemeine Geologie Geochemie / Mineralogie Strukturgeologie Historische
Geologie Regionale Geologie
Petrologie / Petrographie
Angewandte Geologie (Praktische Geologie)
Ingenieurgeologie Ingenieurgeochemie Hydrogeologie konomische Geologie
Umweltgeologie Lagerstttenlehre
Erkundungsgeologie
Bauwesen Umweltschutz Wassernutzung Wasserschutz
Bergbau Rohstoffwirtschaft
Beziehungen der Hydrogeologie zu anderen Fachdisziplinen [1-1]
Aufgaben der Hydrogeologie
Erkundung und Erschlieung von Grund-
wasser als Trinkwasser und Brauchwasser (Bevlkerung, Industrie, Landwirtschaft)
Grundwasserschutz als Teil des Umweltschutzes
Wasserhaltung im Bauwesen und Bergbau Speicher- und Deponiewirtschaft Unter-
und bertage (Talsperrenbau, Abfallde-ponierung)
Erschlieung von Mineralwssern, Heil-wssern und Thermalwasser
Fr jeden Komplex stehen drei Untersuchungsaufgaben: Untersuchung des Grundwasserspeichers Grundwassergte Grundwasserhaushalt
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 1-2
Hydrogeologie - Begriffsbestimmung [1-2]
Wissenschaft von den Erscheinungsformen des Wassers, insbesondere in der Erdkruste als
Grundwasser (unterirdisches Wasser) dessen Bildung, rumliche Verteilung, Verbreitung, Austritt, Beschaffenheit, die Relation zwischen den Einzugsgebieten und der Grundwasserqualitt, Wechselwirkungen Grundwasser und Gesteinsmatrix, Beschreibung des Wassers im hydrologischen Kreislauf
Hydrologie - Begriffsbestimmung [1-2] Arbeitsgebiet der Geologie, Lehre von den Erscheinungsformen des Wassers, seiner Verbreitung und seinen biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften sowie seiner Verteilung im hydrologischen Kreislauf (Zyklus), Erforschung des Wasserhaushaltes der Erde (Vorkommen, Verbrauch, Rckgewinnung
des Wassers) (Wasserschutz) (ber und unter der Erdoberflche)
Hydrogeologie - Geschichte - Philosophen der Antike (SENECA, 4 - 65) Klassifizierung des Wassers in:
- Wasser des Ozeans, - unterirdische Gewsser in Hhlen, Spalten und Gesteinsadern, - Oberflchenwasser (stehende und flieende Gewsser) - Wasserdampf der Atmosphre
erste Vorstellungen vom Wasserkreislauf
Hydrogeologie - Geschichte - 16. bis 19. Jahrhundert B. PALISSY (1510 - 1589)
- Ergnzung des GW durch ver-sickerndes Regenwasser
P. PERRAULT (1608 - 1680) - Messung des Regens - Schtzung des Abflusses der Seine - Vergleich von beiden Werten
E. MARIOTTE (1620 - 1684) - Grundwasserneubildung durch Infil-
tration von Niederschlag
E. HALLEY (1656 - 1742) - Verdunstungsmessung - Beschreibung des Wasserkreislaufes
H. DARCY (1803 - 1858) - hydraulische Zusammenhnge - Gesetz von DARCY - hydraulische Leitfhigkeit
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Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 1-3
Fachdisziplinen der Hydrogeologie
Allgemeine Hydrogeologie
Regionale Hydrogeologie
Hydrogeologie des Grundwasserschutzes
Geohydraulik HYDROGEOLOGIE Hydrogeochemie
Palohydrogeologie
Hydrogeothermie Montanhydrogeologie Isotopenhydrogeologie
Wasserkreislauf
Antriebskrfte Lufthlle Wasserhlle
Strahlungsbilanz Treibhauseffekt
Wrmehaushalt Luftstrmungen
Wasserstrmungen Driftstrme
Wassertransport Wrmetransport
Wasserkreislauf
Klimabereiche
Niederschlagsangebot Temperaturverlauf nival humid arid nival humid arid
Wasserkreislauf
Schematische Darstellung des globalen Wasserkreislaufes [1-3].
Wasserkreislauf - Wasservorrte der Erde [1-4]
Gesamt 1386 Mio. km Weltmeere (96,5 %) 1338 Mio. km Polareis / Gletscher / Eis im Dauerfrostboden und Schneedecke
24,4 Mio. km (1,76 %)
66 m Anstieg Atmosphre und Landflchen (ohne Pole) 23,9 Mio. km (1,72 %)
davon im Swasserkreislauf 10,68 Mio. km (0,77 %)
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Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 1-4
Wasserkreislauf - Wasserhaushaltsgleichung
Beschreibung des Wasserkreislaufes mit der Wasserhaushaltsgleichung [1-1].
Wasserbilanz fr Deutschland [1-3]
Bundeslnder [mm] alt neu
Gesamt [mm] 1961-1990
P 837 (550 - 2500)
662 (521 - 1609)1) (346 - 1972)2)
790
ET 319 517 492 R 318 145 298 RO 59 53 64 RU 259 92 233 Erluterungen zur Tabelle Wasserbilanz fr Deutschland:
1) - 521 mm Magdeburg; 1609 mm Brocken; 660 mm Dresden Klotzsche 2) - fr 1989; 346 mm Magdeburg; 1792 mm Brocken; 681 mm Dresden Klotzsche
P - Niederschlag ET - Verdunstung R - Abfluss (RO - oberirdisch, RU - unterirdisch)
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Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 1-5
Einflussfaktoren auf die Wasserbilanz eines Gebietes
KLIMA
- Wasserangebot - Temperaturen - Windverhltnisse
STRMUNGSGESCHWINDIGKEIT
- Vegetation - Oberflchengestalt - geologischer Bau
EINGRIFFE DURCH DEN MENSCHEN - Bebauung - Landwirtschaft - Forstwirtschaft - Bergbau
Eingriffe des Menschen in die Wasserbilanz
Manahme Wirkungen
Eingriffe in das Gewsserbett - Deiche, Begradigungen - Talsperren - Wasserkraftanlagen - Schiffbarmachung
Umverteilung der Abflussmengen - Verringerung des RU - Erhhung von ET - Entzug des RO - Vernderung der Strmungsgeschwin-
digkeit (Erosion, Sedimentation)
Beispiel - Korrekturen der Rheinlaufes
Vernderungen des Rheinlaufes vom 14. bis zum 17. Jahrhundert [1-5].
Planung zur Korrektur des Rheinlaufes durch Johann Gottfried Tulla [1-6].
Zu Beginn des 19. Jh. war der Rhein mit seinen zahlreichen Seitenarmen 3 bis 4 km breit. Zwischen Basel und Karlsruhe lagen ber 2000 Inseln. Es kam zu einer stndigen Verlagerung des Flussbettes. In der Zeit der Schneeschmelze wurde er zu einem 12 km breiten Strom, der die Siedlungs- und Ackerflchen berschwemmte. Eine breite Auenzone war entstanden mit feuchtigkeits- und nhrstoffliebender Vegetation. An eine geordnete Bodennutzung war jedoch nicht zu denken.
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Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 1-6
Beispiel - Korrekturen der Rheinlaufes
Sdliches Gebiet der Rheinkorrektur durch TULLA, Stand 1917 [1-5].
Die Rheinaue bei Griheim um 1840 [1-5].
Die Rheinniederung bei Griheim 1980 [1-5].
Ausbau des Oberrheins mit dem Rheinseiten-kanal [1-5].
Hochwasser ber 8 m am Pegel Maxau (nrdlich Neuburg) von 1880 bis 1990 [1-5].
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Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 1-7
Beispiel - Korrekturen der Rheinlaufes
Dammbauten und Rheinhochwasser [1-5].
Polder (Hochwasserrckhaltebecken) fr den Oberrhein [1-5].
Polder Flotzgrn bei Speyer [1-5].
Literatur / Quellenangaben zum Abschnitt 1
[1-1] JORDAN, H.; WEDER, H. J.: Hydrogeologie. - Enke Verlag 1995
[1-2] MLLER, T.: Wrterbuch und Lexikon der Hydrogeologie. - Springer Verlag 1999
[1-3] HLTING, B. & COLDEWAY, W. G.: Hydrogeologie. - Spektrum Verlag 2005
[1-4] LIEBSCHER, H. J.: Der Wasserkreislauf. - Geowissenschaften 2(1984)4. - S. 130 -
136
[1-5] LENZ, L.; WIEDERSICH, B.: Grundlagen der Geologie und Landschaftsformen. - Deutscher Verlag fr Grundstoffindustrie, Leipzig/Stuttgart 1993
[1-6] NESSLER, J.: Der Rhein - Europische Wasserstrae mit Zukunft. - Symposium 4.9.2001, Koblenz 2002