Hydrogeologie_Abschnitt_010
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 10-1
Abschnitt 10 - Grundwasserprobenahme
Grundwasserprobenahme - Grundregeln
Grundwasserprobenahme im Gelnde [10-1].
Grundwasserprobenahme an einem Frderbrunnen [10-2].
Grundwasserprobenahme an einem Frder-brunnen mittels Durchflussmesszelle [10-2].
Durchflussmesszelle am Brunnenkopf [10-2].
Allgemeine Bedingungen fr die Probenahme
Die Installation einer Messstelle im Grundwasserleiter und deren Beprobung bedeutet
immer die Strung eines im Gleichgewicht befindlichen Systems. Das Ausma der Strung ist zu minimieren. Die entnommene Probe muss reprsentativ sein, d. h. das Wasser muss dem Porenraum /
Kluftraum entsprechen. Stoffliche Differenzierungen, wie z. B. Schichtungen, im Grundwasserleiter sind bei der
Beprobung zu bercksichtigen.
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 10-2
Probenahmefehler
Bedeutung des mglichen Fehlers bei der Probenahme [10-3].
Regelwerke fr die Wasserprobenahme:
Entnahme und Untersuchungsumfang von
Grundwasserproben. - DVWK Regel 128 Entnahme von Wasserproben bei der
Wassererschlieung. - DVGW Merkblatt W 112
DIN 38402 - Wasserprobenahme Regeln zur Grundwasserbeprobung auf
Lnderebene - Beispiel Merkblatt Sachsen
Probenahmefehler - Lslichkeit fester Stoffe
Wasser Lsung Fllung Feststoff
(Bodenkrper)
Einflussfaktoren pH-Wert Eh-Wert Druck Temperatur
gelste Gase Sauerstoff Kohlendioxid Konkurrenzionen Komplexbildung
Probenahmefehler - Einfluss der Probenlagerung
pH-Wert
77,2
7,47,6
7,88
sofort 40-TageLagerzeit
pH-Wert
Carbonat [mg/l]
0500
10001500
20002500
sofort 40-TageLagerzeit
Carbonat [mg/l]
Sauerstoff [mg/l]
02
46
810
sofort 40-TageLagerzeit
Sauerstoff [mg/l]
Uran [mBq/l]
02000
40006000
800010000
sofort 40-TageLagerzeit
Uran [mBq/l]
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 10-3
Probenahmefehler - Einfluss der Wasserfrderung [10-4]
Probenahmefehler - Einfluss der Wasserfrderung
Beispiele zur Ermittlung der Einhngetiefe der Pumpe [10-5]. Faustregeln: Wassersule whrend
des Abpumpvorganges um maximal 1/3 absen-ken, jedoch nicht mehr als 2 Meter
Probenahmepumpe soll
1 m unter den maxi-malen Absenkungsgrad eingehngt werden
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 10-4
Probenahmefehler - Zeitpunkt der Probeentnahme
Beispiel fr den Verlauf der Vor-Ort-Parameter beim Pumpen einer Me-stelle [10-6].
Vergleich von in-situ und on-site Messwerten bei der Temperatur [10-7].
Durchflusszelle zur Messung von Vor-Ort-Pa-rametern im Wasserstrom - Woulfesche Flasche fr die Messung von pH-, Eh-, elektrische Leitfhigkeit.
Beipiel fr den Verlauf der Vor-Ort-Parameter [10-8]
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 10-5
Beipiel fr den Verlauf der Vor-Ort-Parameter [10-8]
Schematisierte Darstellung der Anstrmung der Pumpe in der Messstelle in Abhngigkeit von der Frderleistung. a - beim Pumpen wird in der Messstelle eine aufwrts gerichtete Strmung erzeugt b/c - je strker die Frderleistung, um so grer ist diese Strmung
Probenahmefehler durch falschen Messstellenausbau
Bei einem inhomogen aufgebauten Grund-wasserleiter ist eine teufengerechte, horizon-tierte Probenahme mit einer Einfachmessstelle nicht mglich [10-9].
Versuch der teufengerechten, horizontierten Probenahme mit einer Packeranordnung im betreffenden Horizont [10-9].
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 10-6
Probenahmefehler durch falschen Messstellenausbau
Versuch der teufengerechten, horizontierten Probenahme mit mehreren Packeranordnun-gen in den betreffenden Horizonten [10-9].
Versuch der teufengerechten, horizontierten Probenahme mit Mehrfach-Packeranord-nungen und Blindrohren mit Tonsperren in den betreffenden Horizonten [10-9].
Probenahmefehler durch falschen Messstellenausbau
Probleme der Leckage und hydraulischen Kurzschlsse bei mehreren Grundwasserstockwer-ken [10-6]. A - hydraulischer Kurzschluss durch zu lange Filterstrecke, berbrckung des Stauers B - falsch platzierte Tonsperre und bertritt von Wasser aus dem hangenden in den liegenden Grundwasserleiter C - die Filterstrecke hat die richtige Lnge im Vergleich zu Bild A, aber der Filterkies im Ringraum wirkt als Drnage, weil die Tonsperre vergessen wurde D - Leckstellen in den Rohrmuffen
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 10-7
Grundwasserprobenahme -Geologische Rahmenbedingungen
Lage des berwachungsgebietes
- regionalgeologische Einbindung - Lagerungsverhltnisse - Grundwasserdynamik - Grundwasserneubildungsgebiet
Art(en) des/der Grundwasserleiter(s)
- Porengrundwasserleiter - Kluftgrundwasserleiter - Karstgrundwasserleiter
Petrographische Charakteristik der Gesteine - Gesteinsart (Chemismus) - Wechselwirkungen Gesteinsmatrix /
Grundwasser - im Wasser leicht dispergierbare
Gesteinsanteile Hydraulische Charakteristik der Gesteine
- Durchlssigkeit - Wasserangebot
Grundwasserprobenahme -Probenahmeprotokoll
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 10-8
Zusammenfassung mglicher Fehlerquellen bei der Grundwasserprobenahme
1. Allgemeine Fehler Gewinnung der falschen Probe durch Verwechslung des Aufschlusses. Falsche Lage des Aufschlusses in der Karte oder falsche Koordinaten. Verwechslung von Proben durch falsche Beschriftung. Falsche Parameterauswahl. Nichtbeachtung der zeitlichen Variabilitt. 2. Kontamination durch Stoffeintrag Kontamination durch Verschleppung von Substanzen infolge nicht ausreichender Reini-
gung der Gerte und Behlter. Kontamination durch Nutzung falscher Materialien der Gerte und Behlter. Querkontamination durch Konservierungschemikalien. Verwechslung von Verschlssen von Probenahmebehltern. Kontamination aus der Umgebungsluft, z. B. Abgase aus Verbrennungsmotoren, Lsungs-
mittel, Kohlendioxid, Sauerstoff. 3. Verluste durch Austrag von Stoffen Entweichen leichtflchtiger Bestandteile beim Befllen oder nicht gasdichter Verschluss
der Probengefe. Entweichen leichtflchtiger Bestandteile durch falsche Probenahmetechnik. Diffusion durch und in das Behltermaterial (auch umgekehrt). Sorption von Stoffen am Probenahmegert. Chemische und biochemische Reaktionen mit Fllung von Stoffen. 4. Messstellentypische Fehler Messstellenverunreinigungen oder -beschdigungen. Tiefenabhngige Variabilitt der Grundwasserbeschaffenheit. Fehlerhafter Bau der Messstelle mit falscher Teufenanordnung der Filterbereiche und
ungengender Ringraumabdichtung. Vertikalstrmungen in der Messstelle. Messstellenmaterial. Ringraummaterial. Alterung von Messstellen. 5. Sonstige methodische und logistische Fehler Probenahmeprotokoll unvollstndig oder nicht gefhrt. Wasserstandsmessungen nicht ausgefhrt, dadurch falsche Positionierung der Pumpe. Abpumpvorgang zeitlich zu kurz dadurch Standwasserbeprobung. Probenkonservierung vergessen oder falsche Methoden. Lagerung und Transport der Proben. Datenerfassung und -bermittlung fehlerhaft. Unzulssige Interpolationen zwischen den Messstellen bei der Auswertung.
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TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie
Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 10-9
Literatur / Quellenangaben zum Abschnitt 10
[10-1] Wasserwirtschaft in Thringen. - Broschre des Freistaates Thringen. - ohne Jahreszahl
[10-2] GAUTSCHI, A.: Probenahmetechnik und Analyse von Grundwssern aus Tiefboh-rungen. NAGRA informiert 16(1989). - S. 50 - 66
[10-3] Altlastenhandbuch des Landes Niedersachsen. Wissenschaftlich-technische Grundla-gen der Erkundung. - Springer Verlag 1997
[10-4] NITSCHE, C.: Gewinnung reprsentativer Proben aus Grundwassermessstellen als Voraussetzung fr die Zustandsbewertung des Untergrundes. - Material zum Semi-narvortrag am 3. Juni 1994, DGFZ Dresden
[10-5] DRING, U.: Reprsentative Probenahme belasteter Grund- und Oberflchenwsser. - Material zum Seminarvortrag Probenahme November 1995, DGFZ Dresden
[10-6] APPELO, C. A. J.; POSTMA, D.: Geochemistry, groundwater and pollution. - Bal-kema 1996
[10-7] NITSCHE, C.; KRITZNER, W.; BARCZEWSKI, B.: Rezente Verfahren zur tiefen-orientierten Grundwasserprobennahme. - Proc. DGFZ 11(1997). - S. 151 - 169
[10-8] HORCHLER, D.: Besondere Grundwassermessstellen. - Altlastenspektrum 8(1999)1. - S. 48 - 49
[10-9] Handbuch der Altlastensanierung. Zweite Auflage. Abschnitte 15229 / 15232