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August 2005 Reibrührschweißen Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Flugzeughersteller NeRo Neues Neutronen-Reflektometer eingeweiht Kunststoffe „Formgedächtnis“ wird durch Licht ausgelöst GKSS-Mitarbeitermagazin GKSS-Jahrestagung 2005 Bei schönstem Sommerwetter und begleitet vom Trubel der Kieler Woche empfing das GKSS-Forschungszentrum seine Mitarbeiter, Wissenschaftler aus anderen Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und Kollegen aus kooperierenden Wissenschaftseinrichtungen zur Jahrestagung 2005 in der Kunsthalle zu Kiel. Unseren ausführlichen Bericht zu dieser Veranstaltung finden Sie auf den Seiten 12 und 13. Foto-Impressionen der Jahrestagung haben wir auf der Rück- seite dieser Ausgabe für Sie zusammengestellt. Weitere Themen: IDA macht das Fliegen leicht EU-Projekt MaBenE • Schülerlabor „Quantensprung“: 10.000 Besucher „Helmholtz Juniors“ gegründet

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August 2005

Reibrührschweißen

Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Flugzeughersteller

NeRo

Neues Neutronen-Reflektometer eingeweiht

Kunststoffe

„Formgedächtnis“ wird durch Licht ausgelöst

GKSS-Mitarbeitermagazin

GKSS-Jahrestagung 2005

Bei schönstem Sommerwetter und begleitet vom Trubel der

Kieler Woche empfing das GKSS-Forschungszentrum seine

Mitarbeiter, Wissenschaftler aus anderen Einrichtungen der

Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und

Kollegen aus kooperierenden Wissenschaftseinrichtungen zur

Jahrestagung 2005 in der Kunsthalle zu Kiel.

Unseren ausführlichen Bericht zu dieser Veranstaltung finden

Sie auf den Seiten 12 und 13.

Foto-Impressionen der Jahrestagung haben wir auf der Rück-

seite dieser Ausgabe für Sie zusammengestellt.

Weitere Themen:

• IDA macht das Fliegenleicht

• EU-Projekt MaBenE

• Schülerlabor„Quantensprung“: 10.000 Besucher

• „Helmholtz Juniors“ gegründet

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INHALT

UNTER UNS August 20052

Herausgeber:

GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbHAbteilung ÖffentlichkeitsarbeitMax-Planck-Straße 1 • 21502 Geesthacht

GKSS ist Mitglied der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.

Redaktion: Detlef Hoffmann, Dr. Iris Ulrich, Dr. Torsten FischerTel. (04152) 87-1625 • Fax -1640E-Mail: [email protected] für die nächste Ausgabevon UNTER UNS ist der 15. November 2005

Satz, Layout und Druck: GKSS-HausdruckereiTel. (04152) 87-2743 • Fax -2779E-Mail: [email protected]

Beiträge mit Verfassernamen stellen nichtunbedingt die Meinung des Herausgebers dar.

Sofern UNTER UNS an Externe verteilt wird,werden die Anschriften in einer elektronischenDatenbank gespeichert.

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UUNTER UNTER UNNS •S • August 2August 2005005

EDITORIAL

Neues Team in der Öffentlichkeitsarbeit 3

INSTITUT FÜR WERKSTOFFFORSCHUNG

Festkolloquium zum 65. Geburtstag von Professor Dr. Karl-Heinz Schwalbe 4

Zweifache Ehrung für Professor Dr. Rüdiger Bormann 4

IDA macht das Fliegen leicht 5

Reibrührschweißen 6

INSTITUT FÜR KÜSTENFORSCHUNG

Workshop des EU-Projektes MaBenE im GKSS-Forschungszentrum 8

MARCOPOLI / Neue Radartechnologie für die Küstenforschung 9

INSTITUT FÜR POLYMERFORSCHUNG

Institutsumbenennung 10

„Dieses Jahr hat uns sehr weit gebracht“ 10

SCHÜLERLABOR

Der 10.000ste Besucher im Schülerlabor „Quantensprung“ 11

GKSS-JAHRESTAGUNG 2005

Eine „Perle der Forschung“ präsentiert sich 12

FORSCHUNGSREAKTOR

Aus TOREMA wurde NeRo – Neutronen-Reflektometer eingeweiht 14

FORSCHUNGSFÖRDERUNG

„Helmholtz Juniors“ als Netzwerk von HGF-Doktoranden in Berlin gegründet 15

HGF-Netzwerk Mentoring 15

Zukünftige Forschungsförderung in Europa: Motor für Wachstum undArbeitsplätze 16

INSTITUT FÜR POLYMERFORSCHUNG / TELTOW

„Formgedächtnis“ – Kunststoffe ändern ihre Form durch Licht 17

EU-Projekt VASCUPLUG 18

NACHRUF • CHANCENGLEICHHEIT

Nachruf – Trauer um Helga Ackermann 19

GKSS-Förderverein feiert 50-jähriges Bestehen 19

GKSS SPORTLICH / GEESTHACHT / TELTOW

KURZ NOTIERT

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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

mit dieser Ausgabe von UNTER UNS möch-ten wir uns bei Ihnen als neue Mitarbeiterder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (SOE)vorstellen.

Zu unseren Aufgaben gehört es, Informatio-nen und Wissen über die Arbeit der unterschiedlichen Forschungs- und Wissen-schaftsbereiche von GKSS an eine breiteÖffentlichkeit und insbesondere an „Multi-plikatoren“ (z.B. Wissenschaftsjournalistenoder die lokale Presse) weiterzugeben, umauf verschiedenen Ebenen eine erhöhteAufmerksamkeit für GKSS zu bewirken. Dabei ist uns nicht nur die Vermittlung derbei GKSS geleisteten Forschungsarbeit nach„außen“ ein wichtiges Anliegen, auch dieinterne Kommunikation liegt uns sehr amHerzen.Ein zentrales Medium der Unternehmens-kommunikation bei GKSS halten Sie geradein den Händen: das MitarbeitermagazinUNTER UNS.

Da im GKSS-Forschungszentrum über 700Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz

unterschiedlichen Bereichen Hand in Handarbeiten, geht es uns nicht nur darum, alleForschungsbereiche, -themen und -projekteangemessen zu berücksichtigen. Auch dieArbeit in der Verwaltung und die gesamteInfrastruktur des Forschungszentrums mitWerkstätten, Druckerei und Kantine werdenfür unsere Arbeit eine maßgebliche Rollespielen.

Der Sprung in das kalte Wasser der redak-tionellen Arbeit an der UNTER UNS und derBesuch verschiedener GKSS-Institute warenfür uns ein guter Start, um einige von Ihnenbereits näher kennen zu lernen.In diesem Zusammenhang konnten wir im-mer wieder feststellen, wie wichtig Fotos,die die Forschungsarbeit der GKSS doku-mentieren sowohl für die redaktionelleArbeit an der UNTER UNS als auch ganz all-gemein für unsere Presse- und Öffentlich-keitsarbeit sind.

Wir möchten Sie deshalb an dieser Stelledarum bitten, uns auch weiterhin mitBildern aus Ihren Arbeits- und Forschungs-bereichen zu „versorgen“. Auch im Hinblick auf die im kommendenJahr anstehende 50-Jahr-Feier der GKSS

benötigen wir Fotomaterial, das dieEntwicklung des Forschungszentrums doku-mentiert. Vor allem für die Produktion einerGKSS-Festschrift zum 50-jährigen Bestehensind wir auf der Suche nach „historischem“Material zur Entwicklungsgeschichte derGKSS. Vielleicht schlummern ja bei Ihnennoch Fotos oder Dias, die Sie uns zurVerfügung stellen könnten...

Noch eine letzte Anmerkung zum ThemaFotos: Um die von Ihnen zur Verfügung gestellten Fotos in der UNTER UNS und inanderen Medien drucken zu können, ist dieBildqualität entscheidend. Mit einer Auflö-sung von 300dpi ist uns sehr geholfen. Am besten wählen Sie die höchsteAufnahmequalität Ihrer Digitalkamera aus,auch wenn die Versuchung, möglichst vieleSchnappschüsse zu speichern, oftmals groß ist.

Wir freuen uns auf die weitere Zusammen-arbeit mit Ihnen.Jetzt aber erst einmal viel Spaß mit der neuen UNTER UNS!

Detlef Hoffmann Torsten Fischer

3UNTER UNS August 2005

EDITORIAL

EditorialNeues Team in der Öffentlichkeitsarbeit

Dr. Torsten FischerDetlef Hoffmann

Detlef Hoffmann –hat nach einem geisteswissenschaftlichenStudium mehrere Jahre als Journalist fürTageszeitungen gearbeitet, bevor er alsOnline-Redakteur/PR-Redakteur zurDeutschen Bahn Medien GmbH gegangenist. Anschließend war er drei Jahre in derOnline-Redaktion einer Personalmarketing-Agentur tätig.

Dr. Torsten Fischer –ist Meeresbiologe und war über zehn Jahream Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaventätig. Nach seiner wissenschaftlichenLaufbahn wechselte er in die Presse- undÖffentlichkeitsarbeit des Instituts. Hier warer über drei Jahre für die Medienarbeit zu-ständig und hat unter anderem inRedaktionen des WDR und NDR hospitiert.

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Professor Dr. Rüdiger Bormann vomInstitut für Werkstoffforschung ist am 19. Juli 2005 zum Gründungsmitgliedder Hamburger Akademie derWissenschaften ernannt worden. Eine neunköpfige Gründungskommis-sion hat 30 Wissenschaftlerinnen undWissenschaftler aus Norddeutschland zu Ordentlichen Mitgliedern berufen.Entscheidende Kriterien für die Ernen-nung waren wissenschaftliche Exzellenz,Interdisziplinarität und Internationalität.

Die Gründungsmitglieder der HamburgerAkademie der Wissenschaften vertretenüberwiegend naturwissenschaftlich-techni-sche Forschungsdisziplinen, aber auch wirt-schaftlich und kulturwissenschaftlich orien-tierte Wissenschaftsbereiche. Die Hamburger Akademie der Wissen-schaften wird voraussichtlich im Oktoberdie erste interne Sitzung durchführen, beider sie weitere Ordentliche Mitglieder hinzuwählen will. Für November 2005 ist diefeierliche Eröffnung der Akademie imRahmen eines Festaktes geplant.

Eine weitere Ehrung wurde ProfessorBormann bereits am 29. Juni 2005 zuteil.

An der Eidgenössischen Technischen Hoch-schule Zürich wurde dem Wissenschaftlerdie Staudinger-Durrer-Medaille verliehen.Diese Auszeichnung würdigt besonderewissenschaftliche Leistungen auf demGebiet der Materialwissenschaften.Mit der Ehrung ist eine Einladung zurStaudinger-Durrer Lecture verknüpft, dieProfessor Bormann am 29. Juni 2005 vorder Preisübergabe im Materials Departmentder ETH Zürich gehalten hat.

Professor Rüdiger Bormann

Die Staudinger-Durrer-Medaille ist ProfessorBormann als Anerkennung seiner wissen-schaftlichen Beiträge zur Entwicklung neuar-tiger nanostrukturierter Materialien, die fürdie künftige Wasserstoffspeicherung für mo-bile Anwendungen geeignet sind, verliehenworden.Außerdem wurde er mit dieser Auszeich-nung für seine Forschungen im Bereich derThermodynamik metastabiler Phasen geehrt.Professor Bormann arbeitet seit 1989 ander Entwicklung neuartiger Materialiendurch nanotechnologische Synthesever-fahren (Beschichtungstechnologie, Pulver-metallurgie).

Die Staudinger-Durrer-Medaille wird seit1998 vom Materials Department der ETHZürich vergeben. Seinen Namen verdankt derPreis zwei prominenten Wissenschaftlern,die sich an der ETH Zürich in besondererWeise um die Erforschung von Material-eigenschaften verdient gemacht haben.Hermann Staudinger hatte von 1912 bis1926 eine Professur an der ETH Zürichinne; 1953 erhielt er den Nobelpreis fürChemie. Robert Durrer war zwischen 1943und 1961 Ordinarius für Metallurgie an derETH Zürich.

Anlässlich des 65. Geburtstages vonProfessor Karl-Heinz Schwalbe lud dieGKSS-Geschäftsführung am 26. Aprildieses Jahres zu einem großenFestkolloquium ein.

Zahlreiche Freunde, Kollegen und Wegbe-gleiter würdigten Schwalbes wegweisendewissenschaftliche Arbeiten im Bereich derBruchmechanik, und sie ließen keinenZweifel daran, dass der kollegiale Instituts-leiter nicht nur fachlich, sondern auchmenschlich ein überaus geachtetes Mitgliedder Scientific Community ist.Professor Kaysser würdigte mit seinem Vor-trag „Großforschung im gesellschaftlichenWandel“ den Lebensweg Schwalbes, derganz entscheidend durch dessen mehr als25-jährige Tätigkeit bei GKSS geprägt ist,und er gratulierte Schwalbe im Namen allerMitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Als gelungene Geburtstagsüberraschungentpuppte sich ein „Delta5-Hocker“, derdem Jubilar von Dr. Jürgen Heerens, stell-vertretend für die Mitarbeiter des Institutsfür Werkstoffforschung und des Technikums,zusammen mit einem Gutschein für eineBallonfahrt überreicht wurde.

Mit Vollendung des 65. Lebensjahres been-dete Professor Schwalbe seine Leitungs-funktion im Institut für Werkstoffforschungzum 30. April 2005.

Das GKSS-Forschungszentrum wird er aberauch weiterhin durch die Koordination derHelmholtz-Arbeitsgruppe Modellierung/Si-mulation in der Werkstoffforschung unddurch die Mitwirkungen bei der Konzeptionund Formulierung einer umfassendenMethode zur Bauteilbewertung bei derGKSS unterstützen.

INSTITUT FÜR WERKSTOFFFORSCHUNG

UNTER UNS August 20054

Festkolloquium zum 65. Geburtstag von Professor Dr. Karl-Heinz Schwalbe

Zweifache Ehrung für Professor Dr. Rüdiger BormannGründungsmitglied der Hamburger Akademie der Wissenschaften – Staudinger-Durrer-Medaille für Leistungen im Gebiet der Materialwissenschaften

Professor Karl-Heinz Schwalbe nimmt den Delta5-Hocker in Augenschein.

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IDA macht das Fliegen leichtAbschlusssitzung des EU-Projektes IDA –Neuartige schadenstolerante Aluminiumlegierungen für die Luftfahrtindustrie Eine Veranstaltung im GKSS-Forschungs-zentrum bildete am 22. und 23. Juni 2005den Abschluss des von AIRBUS koordi-nierten IDA-Projektes. Projektgruppenaus Industrie und Wissenschaft erläuter-ten, wie neueste Forschungserkenntnissedie Beurteilung der Schadenstoleranzbeeinflussen.

Für die zivile Luftfahrt der Zukunft sucht dieIndustrie nach neuen Lösungen, um eineGewichtsersparnis zu erreichen, zugleichaber auch die Sicherheit zu erhöhen. DieEntwicklung geht in Richtung des nietfreienFlugzeugrumpfs, wobei den neuartigen Aluminiumlegierungen und dem Laser-strahlschweißen große Bedeutung zu- kommen. Das von der Europäischen Uniongeförderte IDA-Projekt befasste sich unterdem Aspekt der Schadenstoleranz mit demwissenschaftlich-technologischenZusammenhang, vor allem zwischen derMikrostruktur einerseits und der von Riss-ausbreitung bestimmten Lebensdauer sowie der Restfestigkeit andererseits.

Hierbei war eine der wesentlichen Ziel-setzungen, im Hinblick auf die Legierungs-entwicklung schädigungsrelevante Faktorenin den Aluminiumlegierungen und derenLaserschweißverbindungen zu eliminierenoder deren Wirkung zumindest zu begrenzen.

Das IDA-Projekt wurde von AIRBUS inBremen koordiniert. Die anderen Projekt-partner kommen aus der Industrie und ausverschiedenen Forschungsinstituten. Dasdurch die Abteilungen WMF und WMS ver-tretene Institut für Werkstoffforschung über-nahm im IDA-Projekt Aufgaben der mikro-strukturellen und werkstoffmechanischenCharakterisierung sowie der Modellierunglasergeschweißter Aluminiumlegierungen.Im Vordergrund stand dabei die Beurteilungder Schadenstoleranz.

Am 22. und 23. Juni 2005 fand bei GKSSeine Sitzung zum Abschluss des IDA-Projek-tes statt. Unter den etwa 40 Sitzungsteil-nehmern waren Vertreter aus Industrie undForschung und zahlreiche Projektpartner. Die

wissenschaftliche und technische Bedeu-tung des IDA-Projektes wurde durch zweivon AIRBUS gehaltene Übersichtsvorträgesowie durch die Teilnahme von Vertreternnamhafter Industrieunternehmen wieDassault, Corus, Otto-Fuchs und BoeingCommercial Airplanes unterstrichen.

Nach der Eröffnung der Sitzung durchProfessor Dr. Kaysser folgten Übersichtsvor-träge und weitere Fachbeiträge. Untersuchtwurde eine Reihe von neuen Aluminium-legierungen hinsichtlich ihrer mechanischenund mikrostrukturellen Eigenschaften undderen Verhalten unter dem Aspekt der Riss-ausbreitung, des Überlasteffekts, der Riss-spitzenverformung und des Bruchverhaltenssowie der Modellierung. Diese Untersuchun-gen boten die Basis für ein umfassendesVerständnis hinsichtlich der Schadenstole-ranz verschiedener Aluminiumlegierungensowie der Stumpfstoßlaserstrahlschweiß-verbindungen.

Dr. Waman Vaidya, Volker Ventzke, WMF

5UNTER UNS August 2005

INSTITUT FÜR WERKSTOFFFORSCHUNG

Besuch der „Japanese MagnesiumAssociation“ in Geesthacht

Am 26. Mai 2005 besuchten Vertreter der„Japanese Magnesium Association“ (JMA)das Zentrum für Magnesiumtechnologie inder GKSS im Anschluss an die jährlicheinternationale Tagung der „InternationalMagnesium Association (IMA)“ in Berlin.Die Delegation unter Führung des Präsiden-ten der JMA, Hisashi Ohara, setzte sich ausinsgesamt 12 hochrangigen Vertretern derjapanischen Automobil- sowie Automobilzu-lieferindustrie und aus WissenschaftlernunterschiedlicherForschungs-einrichtungenzusammen.Außer der GKSSbesuchte dieDelegation keineweiteren For-schungseinrich-tungen in Europa.Während ihresAufenthaltes

informierten sich die Delegierten über denStand von Technik und Forschung imBereich Magnesiumtechnologie, die Förder-möglichkeiten in Deutschland und Europaund über die Möglichkeiten, die das Zentrumfür Magnesiumtechnologie in der GKSSDritten bietet. Mitarbeiter des Bereiches WZund WMF informierten die japanischeDelegation über laufende Forschungspro-jekte und Einrichtungen. Weiterhin wurdediskutiert, inwieweit eine zukünftige Zusam-menarbeit zwischen der GKSS und der ja-panischen Magnesiumindustrie bzw.Forschungslandschaft zu realisieren ist.

Light Metals Technology 2005

Als Mitglied der „Light Metal Alliance“, be-stehend aus dem LKR Ranshofen (Öster-reich), CanMet (Kanada), WPI-MPI (USA)und CAST (Australien) war das Zentrum fürMagnesiumtechnologie der GKSS Mitaus-richter der 2. internationalen Konferenz„Light Metal Technology 2005“.

Die Konferenz fand im Zeitraum vom 8. bis10. Juni 2005 in St. Wolfgang in Österreichstatt. Die 175 Tagungsteilnehmer aus24 Nationen konnten sich in mehr als50 Fachvorträgen und einer Postershoweingehend über den Stand der Technik,neue Verfahren sowie über neueWerkstoffe und deren Einsatzmöglichkeitenim Bereich der Leichtmetalle Aluminiumund Magnesium informieren.Dazu gehörten unter anderem Arbeiten, diesich mit der Verbesserung der Schmelzquali-tät befassen, Arbeiten zur Legierungsent-wicklung und auch zur Modellierung undSimulation komplexer Vorgänge über diegesamte Prozesskette hinweg.

Aus der Werkstoffforschung – kurz berichtet

Vertreter der „Japanese Magnesium Association“ (JMA) besuchen das Zentrum fürMagnesiumtechnologie des GKSS-Forschungszentrums.

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INSTITUT FÜR WERKSTOFFFORSCHUNG

UNTER UNS August 20056

Zu Beginn des Jahres 2002 trat derFlugzeughersteller EMBRAER an GKSSheran, um das Potenzial eines neuenFügeverfahrens für die Herstellung vonkleinen bis mittelgroßen Passagierflug-zeugen zu prüfen.

Das brasilianische Unternehmen EMBRAERist der viertgrößte Flugzeughersteller derWelt. Das Portfolio erstreckt sich vom zwei-sitzigen Turboprop–Schulflugzeug über den23-sitzigen Geschäftsreisejet und den 50-sitzigen Passagierjet bis hin zum 95-sitzigenReiseflugzeug.Während EMBRAER am Anfang seinerGeschichte eher auf die Zubringerrolle imLuftfahrtgeschäft spezialisiert war, expan-diert das Unternehmen derzeit inBereichen, die vormals allein den beidenBranchenführern vorbehalten waren.

Die Flugzeugbauer aus Brasilien hatten erfahren, dass sich bei GKSS im Institut fürWerkstoffforschung eine Gruppe mit derErforschung von Fügetechnologien und hiersehr erfolgreich mit dem Reibrührschweißen(FSW) befasst.Eine Einführung des FSW-Verfahrens in dieProduktion mit den damit verbundenenmöglichen Vorteilen – Senkung von Kostenund damit Erhöhung der Wirtschaftlichkeit,Verringerung der Umweltbelastung, Redu-zierung des Rumpfgewichtes und Erhöhungder Qualität des Produktes Flugzeug – warangedacht worden und sollte in die Tat um-gesetzt werden.

Recht schnell wurde deutlich, dass derUmfang des angedachten Projekts vielKnow-how von GKSS-Seite erfordern wür-de. Hierbei handelte es sich sowohl um diereine Verfahrensentwicklung und Untersu-chungen der Performance der FSW-Verbindungen für unterschiedlicheLegierungen und Wandstärken als auch umdie Fertigung von Bauteilen aus der Rumpf-struktur.Zur Untersuchung während der Verfahrens-entwicklung sollten die Proben sowohl vi-suell auf ihre Mikrostruktur hin als auch me-chanisch durch Mikrohärte-, Querflachzug-,Rissfortschritt- und Ermüdungsunter-suchungen überprüft werden. Einen hohenStellenwert nahmen außerdem die Korro-sionsuntersuchungen ein, die von EM-BRAER, neben den vorab genannten

Untersuchungen für die Qualifikation desFSW-Verfahrens, gefordert wurden.Um dem Roboter TR 805 der GKSS FSW-Einheit die Sache nicht zu einfach zu ma-chen, sollten neben den Versuchsprobender reinen Verfahrensentwicklung auchnoch mindestens ein, besser zwei Bauteileaus der Rumpfstruktur eines Jets gefertigtwerden.Ausgewählt wurden letztendlich eine Pedal-stütze als nicht strukturell beanspruchtesTeil sowie ein komplettes Paneel aus derAußenhaut eines mittelgroßen Passagier-flugzeugs als strukturell relevantes Bauteil.Während die relativ simple Auslegung derFußstütze recht schnell zu fertigen war, wur-de die Forderung nach der Fertigung desPaneels mit einigen Highlights gewürzt.Erstens sollten zwei Sektionen mittels einerkonkaven Stoßverbindung zu einem Paneelverschweißt werden. Zweitens sollten zweiunterschiedliche Konzepte der Anbindungder Fensterrahmen an die Außenhaut über-prüft sowie sechs Längssteifen auf dem fer-tigen Paneel mittels FSW angebracht wer-den.

Die Gruppe Fügetechnologie der GKSS atmete kollektiv tief durch, krempelte dieÄrmel hoch und ging an die Arbeit.Federführend für das Projekt wurde HerrArne Roos aus der Gruppe Fügetechnologieder GKSS bestimmt. Die Durchführung desProjektes wurde in Zusammenarbeit mit derAbteilung WZK, die die Untersuchung derKorrosionsproben übernahm, bewältigt. Die Aufgabe der Gruppe Fügetechnologie

bestand sowohl in der Prozessentwicklunginklusive der FSW-Werkzeugentwicklung alsauch in der Programmerstellung für denGKSS TR 805 FSW-Roboter. Auch für dasDesign der Klammerungen und nötigen3D-Unterlagen sowie für die Untersuchungder Mikrostruktur und der mechanischenCharakterisierung war die Projektgruppe zuständig.Die komplexe Klammerung für die Fertigungder EMBRAER Paneele stellte die FirmaWITTE in Bleckede nach konstruktivenVorgaben der GKSS-Gruppe Fügetechnolo-gie her. Da diese Firma schon viele Jahremit GKSS auf diesem Gebiet zusammen arbeitet, kann sie schnell und flexibel einenhohen Standard bieten.Ungefähr 800 FSW-Schweißungen und dreiJahre später konnte Erfolg auf ganzer Liniean den Projektpartner gemeldet werden.GKSS hat nachgewiesen, dass der FSW-Prozess für die anvisierteMaterialkombination schnell und damit pro-duktiv ist. Die Schweißparameter sind ro-bust und sehr gut reproduzierbar.Die Eigenschaften der FSW-Nähte sind her-

vorragend; imVergleich zu genieteten odergeklebten Verbin-dungen sogarüberragend.Die durch GKSShergestellte Pedal-stütze ist um etwa33 % leichter alsdas originale genietete Bauteil.Die mit dem fürdas 3D-FSW einge-setzten Roboter TR805 und der beiGKSS entwickeltenFSW-Einheit gefüg-ten Paneele sind inihrer Qualität nicht

nur über das Ziel hinausgeschossen, son-dern nach derzeitigem Kenntnisstand in derFSW-Gemeinschaft einzigartig.O-Ton EMBRAER: „The most aggressive ap-proach on FSW today!“Auf der Grundlage dieser hervorragendenErgebnisse führt GKSS derzeit Gesprächemit EMBRAER über ein Nachfolgeprojekt.

Arne Roos, Gruppe Fügetechnologie, WMF

ReibrührschweißenGKSS setzt Fügetechnologie erfolgreich für Flugzeughersteller EMBRAER ein

Bei GKSS fertig gestelltes EMBRAER-Paneel vor dem Lösen der letzten Niederhalter.

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7UNTER UNS August 2005

INSTITUT FÜR WERKSTOFFFORSCHUNG

Messestand des Zentrums für Magnesiumtechnologie auf der IMA

Im Zeitraum vom 22. bis 24. Juni 2005fand in Berlin die jährliche stattfindende 62. Tagung der „International MagnesiumAssociation“ statt. Die Themen der Tagungumfassten neueste Anwendungen undForschungsergebnisse der magnesium-verarbeitenden Industrie sowie eineAusstellung von Magnesiumbauteilen für

eine Vielzahl von Anwendungen.In Fachvorträgen wurden die Teilnehmerüber den Stand der Forschung und im Be-sonderen auch über aktuelle Anwendungenvon Magnesiumlegierungen und aus ihnenhergestellten Bauteilen informiert. DasZentrum für Magnesiumtechnologie prä-sentierte sich auf dieser Tagung mit einem

eigenen Messestand und konnte erfolgreichsein Leistungsprofil und seine Forschungs-schwerpunkte zeigen. Die Jahreskonferenz war mit einer Teilnehmerzahl von 450 Teilnehmern über-wiegend aus der Industrie die bislang er-folgreichste Konferenz der IMA auf diesemGebiet.

Materialforschung: Stark wie TitanHelmholtz-Newsletter vom Juni 2005 berichtet über Materialforschung bei GKSS

Götz von Berlichingen, der Ritter mit der eisernen Faust, hätte heute wohl eine Handaus Titan. Denn Legierungen mit diesem silbrigen Metall sind für den menschlichenKörper besonders gut verträglich und darumerste Wahl, wenn es um Implantate geht.Das GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht,eine Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft,hat jetzt die Anwendungsmöglichkeiten fürTitanlegierungen erheblich erweitert. DieHelmholtz-Wissenschaftler haben gemeinsammit dem Industriepartner Tricumed Medizin-technik in Kiel ein neues Verfahren entwickelt,mit dem sich das Material in gängigenSpritzgießverfahren verarbeiten lässt, ohne –wie bisher – einige seiner wertvollen Quali-täten einzubüßen. Für Patienten bedeutetdas: In absehbarer Zukunft könnte es auchfür besonders schwierig zu formendeImplantate wie Herzklappen oder Wirbel-säulenschrauben Lösungen aus Titanlegie-rungen geben.

Was der Genickbruch wirklich istManchmal hängt das Leben an einem klei-nen Knochen. Beispielsweise am Dens Axis,dem Fortsatz des zweiten Halswirbels.Wenn Menschen sich „das Genick brechen“ –bei einem Autounfall, bei einem Sturz –dann ist in Wirklichkeit meist dieses kleineKnochenstück abgesplittert und hat sich indas Knochenmark gebohrt. Mit meist töd-lichen Folgen: Der Verletzte erstickt, weil dieMuskulatur gelähmt wird, die er zum Atmenbraucht. Wer den Bruch des Dens Axisüberlebt, muss natürlich dringend operiertwerden. Dabei wird der kleine Knochen miteiner Wirbelsäulenschraube aus Metall wie-der an der Halswirbelsäule befestigt. Einesolche Schraube haben die Helmholtz-Wissenschaftler um Dr.-Ing. Eckhard Austund die Wissenschaftler der Firma Tricumedjetzt im Spritzgießverfahren aus einerTitanlegierung gefertigt.

Wer ein Werkstück aus Metall formen will,hat im Prinzip zwei Möglichkeiten. Er kannes aus einem festen Metallblock herstellen,indem er wie ein Bildhauer Span um Spanabträgt. Oder er kann es gleich in die ge-wünschte Form gießen. Eine dafür beson-ders geeignete Methode ist das Metall-Pulver-Spritzgießen (Metal InjectionMoulding, MIM). Dabei wird das Metall zu-nächst pulverisiert. Für Titanlegierungen istaber genau das problematisch. Denn pulve-risiertes Titan nimmt besonders schnellSauerstoff, Stickstoff und Kohlenstoff auf.Dadurch verändern sich die mechanischenEigenschaften des Metalls: Es bricht schnel-ler – und ist dann für bestimmte Anwen-dungen nicht mehr geeignet, bei denen esauf Festigkeit ankommt. Beispielsweise beiWirbelsäulenschrauben.

Feinste MaßarbeitDoch jetzt haben die Helmholtz-Wissenschaftler des GKSS in Kooperationmit der Firma Tricumed das Spritzgieß-Verfahren für Titanlegierungen weiterent-wickelt. Dank dieser Technologie bleibt derWerkstoff bruchfest. WissenschaftlerWolfgang Limberg. „Zugleich ist die Herstel-lung mit der Spritzgieß-Methode sehr vielkostengünstiger!“

Damit wird sie selbstverständlich auch wirt-schaftlich interessant. Darum ist inzwischendie Tochterfirma des IndustriepartnersTricumed, die Tijet Medizintechnik GmbH inKiel, dabei, die Technologie von der Labor-zur Serienreife weiterzuentwickeln. Für Tijetstellt die Wirbelsäulenschraube sozusagenden Nachweis dar, wie exakt sich Titan-Implantate im Spritzgießverfahren formenlassen. Denn die Wirbelsäulenschraube istnicht nur ein äußerlich komplex geformtesWerkstück, sondern muss auch noch eineInnenbohrung enthalten. Die Schraube wird

mit dieser nur 1,6 Millimeter messendenBohrung bei der Operation über einenDraht geschoben, mit dem der behandeln-de Chirurg den abgebrochenen Dens Axiszuvor fixiert hat. Fast so schwierig, wie einKamel durch ein Nadelöhr zu bekommen.Feinste Maßarbeit ist auch eine Herzklappe,die die Helmholtz-Wissenschaftler desGKSS bereits vor der Wirbelsäulenschraubeim Spritzgießverfahren gefertigt hatten.Dieses Implantat hat Feinstrukturen, dienicht größer sind als ein zehntel Millimeter– das entspricht gerade einmal der doppel-ten Dicke eines Haares. Eine Herstellungmit konventioneller Technologie wäre nachEinschätzung der Tijet GmbH zwar möglichaber nicht bezahlbar.

Die erste praktische Anwendung fürPatienten„Die Herzklappe steht ganz oben auf unse-rer Liste“, erklärt Dr. Thomas Ebel von derTijet GmbH die Zukunftspläne. Bis dieVerfahren für die Herstellung im industriel-len Maßstab serienreif sind und bis alleGenehmigungen eingeholt sind, wird abernoch Zeit vergehen. Dennoch kommt dasSpritzgießverfahren für Titanlegierungendem Patienten bereits jetzt zugute. DieMuttergesellschaft von Tijet, die KielerTricumed GmbH, nutzt die Methode zurHerstellung von so genannten Infusions-Ports. Das sind fest in den Körper desPatienten implantierte Systeme für dasEinspritzen von Medikamenten, wie siebeispielsweise bei manchen Krebserkran-kungen benötigt werden.Dr. Ebel: „Wir sind derzeit dabei, das bisherübliche Herstellungsverfahren durch diewesentlich preisgünstigere MIM-Technolo-gie zu ersetzen.“

Auch weitere Industrieunternehmen habenbeim GKSS inzwischen Interesse bekundet.

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INSTITUT FÜR KÜSTENFORSCHUNG

UNTER UNS August 20058

Vom 9.–13. Mai 2005 fand bei GKSS inGeesthacht ein Auswerte-Workshop desEU-Projektes MaBenE (ManagingBenthic Ecosystems) statt, zu dem Dr. Rolf Riethmüller und Dr. Clivia Häsevom Institut für Küstenforschung (Abt.KOK) ihre Projektpartner eingeladen hat-ten. In dem interdisziplinären Projekt, andem 7 Institutionen aus 6 EU-Ländernbeteiligt sind, geht es um die nachhaltigeBewirtschaftung von Muschelkulturen,wobei die Erhaltung der Artenvielfalt unddie Balance zwischen wirtschaftlichemErtrag und erhöhten Nährstoffeinträgenin das Ökosystem von besonderemInteresse sind.

Die Verknüpfung von biologischen mit physikalischen Fragestellungen sowie dieVerbindung zwischen Wissenschaft, Natur-schutz und Ökonomie machen die Beson-derheit des Projektes MaBenE aus.

Für die Nahrungszufuhr der Muscheln spieltdie Schwebstoffverteilung eine entscheiden-de Rolle. Diese wird wiederum durch dieHydrodynamik im jeweiligen Gewässer be-stimmt.

Das Management dieser Ökosysteme, dievon erheblicher wirtschaftlicher Bedeutungsind, ist im Konfliktfeld zwischen Eutrophie-rung (Nährstoffanreicherung mit negativenAuswirkungen auf das Ökosystem) unddem Muschelertrag angesiedelt, der aufNährstoffnachlieferung angewiesen ist.

Ziel der Wissenschaftler ist es, für jedes derUntersuchungsgebiete ein Simulationsmo-dell zu entwickeln, in dem die Erkenntnissevon Messkampagnen umgesetzt sind. Diessoll den Muschelfischern und den zuständi-gen Behörden ermöglichen, ihre Entschei-dungen zu optimieren, indem verschiedeneSzenarien durchgespielt und ihre Auswir-kungen vorab studiert werden können.

Auf dem Workshop in Geesthacht wurdeder Stand der Auswertung der drei Feld-kampagnen erörtert und die daraus resultie-renden gut zwei Dutzend Veröffentlichungenin wissenschaftlichen Zeitschriften skizziert.

Bei den Feldkampagnen im Limfjord(Dänemark), in der Oosterschelde (Nieder-lande) und im Ria de Vigo (Spanien) war

die Abteilung KOK unter der Leitung von Dr.Rolf Riethmüller und Dr. Clivia Häse jeweilsmit dem institutseigenen MessbootSTORCH vor Ort.

Mit optischen und akustischen Methodenwurden räumliche und zeitliche Muster derSchwebstoffverteilung sowie hydrodynami-sche Parameter erfasst. Die große Heraus-forderung für das Team der Abteilung KOKwaren die extrem niedrigen Schwebstoff-konzentrationen, die in den drei Untersu-chungsgebieten um ein bis zwei Größen-ordnungen unter den sonst üblichenWerten im Wattenmeer lagen.

Die eingesetzte Methodik und die zu Grundegelegte Messstrategie erwiesen sich jedochals erfolgreich, was nicht zuletzt der umsich-tigen und hervorragenden Arbeit der Tech-niker und Ingenieure der Abteilung KOK zuverdanken ist.

Am weitesten ist die Auswertung der gewonnenen Datenfülle für den Limfjordgediehen. Hier bestimmt der Wechsel vonSchichtung und windgetriebener Durch-mischung der Wassersäule die Nahrungs-zufuhr für die Muscheln.

Das Rückstreusignal der ADCPs ließ sichsogar mit der bevorzugten Nahrung der

Wie funktioniertdas „Filtersystem“ Muschel?

Muscheln sind benthische (am Bodenlebende) Filtrierer; sie können inner-halb weniger Stunden große Wasser-mengen von ihrer Partikelfracht be-freien. Eine 5 cm lange Muschel kannunter günstigen Bedingungen bis zu9 Liter pro Stunde filtrieren. Muschelnbevorzugen allerdings bestimmteBestandteile der Partikelfracht, nichtverwertbares Material wird wieder insWasser ausgeschieden. Durch ihrFiltrieren würden sich die Muscheln inkurzer Zeit ihrer eigenen Nahrungs-grundlage berauben. Nur dadurch,dass Strömung und Seegang Turbu-lenz in der Wassersäule erzeugen undso Nahrungspartikel im Wasser ver-mischt werden, können die Muschelnlangfristig überleben. Bei extrememWasserstillstand stellen sie daher dieFiltrieraktivität nach einer Weile ein,um Energie zu sparen, da sich dannkeine verwertbaren Nahrungspartikelmehr im Wasser befinden. Für dasWachstum der Muschelkulturen ist esdaher von erheblicher Bedeutung,wie der Nahrungstransport über dieWasserbewegung im jeweiligenSystem erfolgt.

Workshop des EU-Projektes MaBenE im GKSS-ForschungszentrumInterdisziplinäres Projekt zur Bewirtschaftung von Muschelkulturen

Das MaBenE-Projektteam beim Workshop in Geesthacht.

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9UNTER UNS August 2005

INSTITUT FÜR KÜSTENFORSCHUNG

Muscheln korrelieren, dem Phytoplankton,was technisches Neuland ist und weitererUntersuchungen bedarf.

In der Oosterschelde kam das Fächerecho-lot mit großem Erfolg zum Einsatz. Hier gelang die Klassifizierung verschiedenerSedimenttypen, die durch Videoaufnahmenbestätigt werden konnte. Insbesonderekonnten die von Muscheln besiedeltenFlächen eindeutig von muschelfreienSandflächen unterschieden sowie derBedeckungsgrad der Muscheln abgeschätztwerden.

Als besonders schwierig erwiesen sich dieVerhältnisse im Ria de Vigo, wo dieMuscheln in 12 Meter langen Schläuchenvon Flößen herunterhängen, und nicht wiein den anderen beiden Gebieten am Bodenleben. Die Schwebstoffkonzentrationen waren hier besonders gering – das Wasser hatteteilweise Eichqualität für die optischenSensoren. Außerdem wurden höchst kom-plizierte klein-skalige Strömungsmuster inund um die Flöße gefunden, die eineBilanzierung der Schwebstoffflüsse zusätz-lich erschweren.

Letzteres ist Thema der Diplomarbeit derBayreuther Studentin Nadine Jäger, die inder Abteilung KOK betreut wird.

Hoffnung, die Nuss bis Ende des Jahreszum Abschluss des Projektes doch noch zuknacken, erwächst aus der Tatsache, dassdiese Beobachtungen gut mit den Modell-rechnungen übereinstimmen.

Nicht nur das Messboot STORCH wünschtsich mehr solcher spannenden Projekte!

Dr. Clivia Häse, Institut für Küstenforschung

MARCOPOLI-Programm Neue Radartechnologie für die Küstenforschung

Am 21. April 2005 haben sich Vertreterdes Bundesamtes für Seeschifffahrt undHydrographie (BSH)/Hamburg und desGKSS-Forschungszentrums in Geesthachtgetroffen.

Ziel des regelmäßig stattfindenden Treffenswar der Informationsaustausch über aktuelleForschungsergebnisse der GKSS und Themendes MARCOPOLI-Forschungsprogrammes.

Das BSH nutzt Forschungsergebnisse imRahmen der behördlichen Aufgaben.Deshalb ist es wichtig, frühzeitig mit demAnwender von Forschung über neue For-schungsthemen zu diskutieren. Im Vorder-grund standen das Monitoringsystem FerryBox,die Nutzung von Datensätzen, die Satelliten-fernerkundung und die Bereitstellung vonMeeresumweltinformationen.

In den kommenden Jahren werdenWissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts/List und des GKSS-Forschungs-zentrums intensiv an einem gemein-samen Forschungsprojekt in derList/Römö-Bucht zusammenarbeiten.

Ein neues Radarfernmessverfahren soll zurErmittlung von kleinräumigen Strukturenund Sedimenten erprobt und weiterentwik-kelt werden.Ziel ist die Erkundung der Zusammenhängevon Wind und Schwebstoffdynamik unddem Transport von Sediment und Sand.

Das Radarverfahren nutzt den Seegang alsSignalträger, um die Wassertiefen und dieStrömung zu berechnen.Im Gebiet des Lister Ellenbogens werdenRadargeräte und Strömungsmessgeräte auf-gebaut, die die Wasseroberfläche vermes-sen können.

Die Ergebnisse dieser Messungen sollen inhochaufgelösten Strömungskarten darge-stellt werden.

Das AWI-GKSS-Team bei einer Planungsbesprechungauf dem Leuchtturm List (Ost).

Mitarbeiter des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie besuchten GKSS

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INSTITUT FÜR POLYMERFORSCHUNG

UNTER UNS August 200510

Institutsumbenennung: Chemie heißt jetzt „Institut für Polymerforschung“Die Umbenennung des Instituts für Chemiein Institut für Polymerforschung wurdeauf der GKSS-Aufsichtsratssitzung vom24. Juni 2005 offiziell bekannt gegeben.

Die englische Institutsbezeichnung lautetInstitute of Polymer Research. Offizieller „Startschuss“ für die neuenInstitutsnamen war der 1. August 2005.

Alle mit der Institutsumbenennung verbun-denen administrativen Umstellungen sollenbis zum 31. Dezember 2005 abgeschlos-sen sein.

„Geesthacht ist ein wirklich interessanterOrt; hier trifft man Wissenschaftler ausden unterschiedlichsten Ländern.“Antonio Comite, Teilnehmer des europä-ischen Förderprogramms „Marie Curie“und Forscher an der Universität Genua,blickt begeistert und etwas wehmütigauf das hinter ihm liegende Jahr zurück.„Im GKKS-Forschungszentrum fandenwir optimale Voraussetzungen für unsereArbeit“, ergänzt sein Freund FaustoGalucci, der eigentlich am „ConsiglioNationale Ricerche“ der UniversitätKalabrien studiert, und ebenfalls an demgerade ausgelaufenen Doktorandenpro-gramm teilgenommen hat.

Antonio Comite und Fausto Galucci sindzwei von insgesamt sechs Doktoranden, diebis Juli 2005 als Stipendiaten des MarieCurie-Programms am Institut für Polymer-forschung tätig waren. Der Arbeitsschwer-punkt der beiden lag im Bereich derMembrantechnologie. Mit Hilfe speziellerVerfahren der Elektrodengewinnung unter-suchte Comite, wie verschiedene Membran-techniken für die Entwicklung von Brenn-stoffzellen genutzt werden können. Galuccihingegen beschäftigte sich mit Nanofiltration.

Forschungseinrichtungen, die für das MarieCurie-Programm berücksichtigt werden wollen, müssen sich für ein bestimmtesForschungsausbildungs- bzw. Forschungs-projekt und darauf bezogen für einen bestimmten Zeitraum bewerben. ImErfolgsfall schreibt dann die Forschungs-einrichtung die Projekt-Stellen aus. DasGKSS-Forschungszentrum ist noch bisJanuar 2006 „Marie-Curie-Training-Site“ imBereich Membrantechnologie.

Während das Ende des Forschungsaufent-haltes für Galucci zugleich der Abschlussseiner Doktorarbeit war, bleibt für Comite auch nach Ablauf des Forschungsjahres bei GKSS viel zu tun.

„Ich arbeite jetzt seit zwei Jahren an mei-nem Thema, aber dieses Jahr am Institut für Polymerforschung hat mich sehr weitgebracht“, erläutert Comite, der seineForschungen in der italienischen Heimatfortsetzen wird. Und er ergänzt: „Der Ertragder wissenschaftlichen Forschungsarbeit istbei einem solchen Förderprogramm sehrgroß. Außerdem haben wir viele wichtigeKontakte in Geesthacht geknüpft.“

Im Hinblick auf Anwendungsperspektivenihrer Forschungsarbeit sind beide optimistisch.Gerade für den Einsatz von Brennstoffzellenals Energielieferanten sehen sie vielfältigeNutzungsmöglichkeiten, beispielsweise fürtechnische Kleingeräte oder für Fahrzeuge.„Dieses wachsende Potenzial spiegelt sichauch in Forschungsaktivitäten wider, für diezum Glück immer wieder Gelder bewilligtwerden“, so Comite. Dass es trotz der guten Rahmenbedingun-gen hier und da auch mal holprig lief, daranerinnern sich die beiden im Rückblick auf ihrForschungsjahr dennoch sehr genau.

„In der Wissenschaft erlebt man immer wieder Enttäuschungen und Rückschläge –daran muss man sich gewöhnen“, sagtComite. Gerade zu Beginn benötige maneinige Wochen, um sich in einer so großenForschungseinrichtung zu orientieren und umdie eigenen Arbeitsabläufe zu organisieren. Auch die deutsche Sprache, die die Nach-wuchswissenschaftler während ihres GKSS-Aufenthaltes im Rahmen von Deutschkursenerlernen konnten, bot so manche Hürde. „Du musst wirklich motiviert sein, wenn Dudiese Sprache lernen willst“, fasst Galucciseine Erfahrungen mit einem Grinsen zu-sammen.

Doch für die beiden Stipendiaten sind dievielen positiven Erfahrungen, die sie inner-halb der „scientific community“ des GKSS-Forschungszentrums sammeln konnten, ohnehin viel wichtiger. „Unsere Forschungwar nicht allein auf das Labor beschränkt“,so Comitee. „Oft hat sich die Arbeit imGästehaus der GKKS fortgesetzt – inGesprächen mit Studenten aus aller Welt.“

„Dieses Jahr hat uns sehr weit gebracht“Marie Curie-Stipendiaten beendeten GKSS-Forschungsaufenthalt

Antonio Comite (links) und Fausto Galucci forschten ein Jahr lang am Institut für Polymerforschung.

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11UNTER UNS August 2005

SCHÜLERLABOR

Am 26. Mai 2005 brachte ein Bus eineSchulklasse ins GKSS-Schülerlabor.Eigentlich nichts Ungewöhnliches, denndas passiert seit dem 16. Januar 2002 anfast allen Schultagen. Dennoch war der26. Mai 2005 ein besonderer Tag für dasSchülerlabor „Quantensprung“: Nach3 Jahren und 4 Monaten mit bis dahin498 durchgeführten Kursen betrat der10.000 Schüler das Labor!

Die Tragweite dieses Ereignisses war denSchülern der Klasse 9a vom HamburgerGymnasium Lohbrügge schon bewusst –wurden sie doch nicht wie die anderenSchulklassen von einem „Oberelbe“-Busaus Geesthacht abgeholt. Dieser Tag standunter dem Motto „Theorie trifft Praxis“ undso hielt vor dem Gymnasium Lohbrügge einBrennstoffzellenbus der HamburgerHochbahn AG.

Zum einen heißen die Experimentiertage imSchülerlabor „Die Brennstoffzelle – Strom ausWasserstoff und Sauerstoff“, zum anderen hatdie Hamburger Hochbahn AG gemeinsammit dem Schülerlabor Unterrichtsmaterialfür Schulen zusammengestellt. An diesemTag konnten die Schüler also nicht nur denBrennstoffzellenbus über den Beamer imSchülerlabor sehen und mehr über dieseTechnik erfahren, sie konnten sogar ein be-sonderes Fahrgefühl erleben.Im Schülerlabor angekommen gab es für alle Schüler ein T-Shirt mit dem Quanten-sprung-Logo und einer „10.000“ darauf.Während dann das „normale“ Praktikums-programm im Schülerlabor ablief, konnten die GKSS-Mitarbeiter zwei Vorträge im großen

GITZ-Seminarraum hören: Frau Carola Ring vonder Hamburger Hochbahnstellte das Projekt „HH2 –Hamburg kommt an mitWasserstoff“ vor und derVortrag von Dr. ThomasKlassen lautete „Für eine saubere Zukunft:Wasserstofftechnologie beiGKSS“.

Der Seminarraum war sehr gut gefüllt und beideVorträge stießen auf großes Interesse.Anschließend hatten die GKSS-Mitarbeiterdie Gelegenheit, den Bus selbst zu besichti-gen, sich erklären und zeigen zu lassen undbei einer kleinen Rundfahrt über das GKSS-Gelände auch das Fahrgefühl zu testen.

Alles in allem ein gelungener Tag für GKSSund das Schülerlabor. Gehört doch „Quantensprung“ zu den Schülerlaboren der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit gerin-gem Personalaufwand jährlich die meistenSchüler zu Gast haben. Natürlich entschei-det hier nicht allein die Quantität.

Wenn aber viele Schulen das Labor als„Dauereinrichtung“ in ihrem Unterrichtsplanetabliert haben, dann scheint es auch mitder Qualität zu stimmen. Das bestätigteauch eine Studie der Uni Kiel. Das IPN(Leibniz-Institut für die Pädagogik der Natur-wissenschaften) führte dazu viele Befragun-gen von Schülern im „Quantensprung“ durchund wertete diese im Rahmen einer Disser-tation aus. Das Schülerlabor bekam sehrgute Noten. Na dann: Auf die nächsten 10.000 Schüler(vielleicht Ende September 2008?)!

Michael Buchsteiner, Schülerlabor ”Quantensprung”

Der 10.000ste Besucher im Schülerlabor „Quantensprung“GKSS-Projekt seit fast dreieinhalb Jahren erfolgreich

GKSS-Schülerlabor „Quantensprung“.

Brennstoffzellenbus

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GKSS-JAHRESTAGUNG 2005

UNTER UNS August 200512

Ein Diskussionsforum für Wissenschaft,Wirtschaft und Politik – das bot dasGKSS-Forschungszentrum seinen Gästenmit der Jahrestagung 2005 am 23. Juniin der Kunsthalle zu Kiel. Rund 200Tagungsbesucher, viele von ihnen ausanderen Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungs-zentren und aus Hochschulinstitutionen,nahmen dieses Angebot gerne an. Sieerlebten ein informatives und anregen-des Tagungsprogramm, in das auch dieerstmalige Verleihung des „Günter vonSengbusch-Preises“ eingebunden war.

Im Anschluss an die Begrüßung der Gästedurch den GKSS-Geschäftsführer ProfessorWolfgang Kaysser ermunterte der Ministerfür Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehrdes Landes Schleswig-Holstein, DietrichAustermann, in seinem Grußwort zu „mehrSelbstständigkeit für wissenschaftlicheForschung“. Hocherfreut zeigte sich der Minister überdie zahlreichen Ausgründungen, die dieGKSS hervorgebracht habe. „Seien Sie ge-wiss“, so richtete sich Austermann an dieGKSS-Mitarbeiter, „dass wir erkennen underkannt haben, welche Perle der Forschungwir mit der GKSS in Geesthacht haben“.

Ministerialdirigent und GKSS-Aufsichtsrats-vorsitzender Hartmut Grübel verknüpftesein Grußwort mit einer kurzen GKSS-Bestandsaufnahme und einem Ausblick indie Zukunft: „Wir von der GKSS können unsmit voller Brust und gutem Gewissen mitunserer Arbeit präsentieren.“ Allerdings, soräumte Grübel ein, sei nichts schwierigerdarzustellen als „das Renomee der wissen-schaftlichen Exzellenz“. Gerade deshalbmüsse sich das Geesthachter Forschungs-zentrum offensiver als bisher mit seinenForschungsleistungen zeigen.

GKSS-Geschäftsführer Kaysser wies mitBlick auf die Küstenforschung als Schwer-punktthema der Tagung darauf hin, dasssich die Forschungsprojekte, an denen inden verschiedenen GKSS-Instituten undübergreifend innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentrengearbeitet wird, „immer gegenseitig berei-chern“.Angesichts einer Vielzahl von Forschungs-projekten, die im Bereich der Küstenforschungangestoßen worden seien, „müssen wir unsdort vernetzen, wo wir tatsächlich einenMehrgewinn erzielen“, so Kaysser. Das MARCOPOLI-Programm, das auf enger

Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut basiert, und das Forschungsnetzwerk„Earth Observation System“ – als Zusam-menschluss von GKSS, AWI, dem DLR unddem GFZ – seien Beispiele für diese Art derfruchtbaren Vernetzung.Als weitere überaus gelungene Kooperationnannte Kaysser das weltumspannende LO-ICZ-Projekt, das Auswirkungen von globalenUmweltveränderungen auf die menschlicheGesellschaft sowie den Einfluss desMenschen auf Flusseinzugsgebiete undKüstenzonen untersucht.

„Es ist für uns eine große Freude, dass mansich entschlossen hat, das ‚LOICZInternational Project Office’ bei der GKSSanzusiedeln“, resümierte Kaysser zufrieden.

Dr. Bernd Scherer vom Ministerium fürLandwirtschaft, Umwelt und ländlicheRäume des Landes Schleswig-Holstein leg-te anschließend „einige Gedanken aus derSicht eines Nutzers der Forschung“ dar. ImHauptvortrag der GKSS-Jahrestagung skiz-zierte Scherer das Bedingungsgefüge auspolitischen Rahmenrichtlinien auf der einenund der Freiheit von Forschung und Lehreauf der anderen Seite.

Eine „Perle der Forschung“ präsentiert sichGKSS-Jahrestagung in Kiel mit dem Schwerpunktthema Küstenforschung

Die GKSS-Jahrestagung war für zahlreiche Mitglieder des Aufsichtsrates bzw. des Konsortialausschusses einwillkommener Anlass, um die Ludwig Prandtl zu besichtigen. Während einer Fahrt in der Kieler Förde über-zeugten sie sich von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Forschungsschiffes.

Minister Austermann fand lobende Worte für dieArbeit des GKSS-Forschungszentrums.

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13UNTER UNS August 2005

GKSS-JAHRESTAGUNG 2005

Funktionierendes Küstenmanagement seinur als Summe miteinander vernetzterEinzeldisziplinen denkbar, erläuterteScherer, der weiterhin forderte, die Küsten-und Meeresforschung im Sinne eines „Öko-system-Gesamtprojekts“ zu stärken. Damitdaraus allerdings keine rein global orientier-te Wissenschaft hervorgehe, „muss zugleichdie küstennahe Forschung intensiviert wer-den“, so der Politiker.

Mit konkreten Projekt-Beschreibungen ver-deutlichte Scherer, dass Küstenforschung invielfältiger Weise von einer strategisch aus-gerichteten Umweltpolitik profitieren kann.Die Ergebnisse dieser Forschung könnten„im besten Falle wiederum auf politischeGestaltungskonzepte einwirken“.

Mit den vier Kurzpräsentationen, die sich anScherers Vortrag anschlossen, gelang schließ-lich das, was innerhalb des Wissenschafts-betriebes sonst des öfteren Schwierigkeitenbereitet: Forschungsarbeit so zu vermitteln,dass ihre Annahmen und Ergebnisse auchfür Laien nachvollziehbar werden.

GKSS-Institutsleiter Professor FranciscusColijn erläuterte höchst anschaulich, wieFährschiffe als Messplattformen genutztwerden, um so kontinuierlich Angaben zurTemperatur, zum Salzgehalt, zur Trübungund zum Chlorophyll-Anteil des Wassers zu erhalten. Die von der „Forschungsflotte“gesammelten Messergebnisse könntendurch die Zusammenführung mit anderenForschungsdaten – zum Beispiel aus dem„Continous Plankton Recorder“-Projekt –zusätzliche Aussagekraft gewinnen, erläuterte Colijn.

Um die „Bestandsentwicklung HelgoländerBrutvögel“ ging es im Vortrag von Dr. StefanGarthe vom FTZ Büsum. Garthe machtedeutlich, in welch starkem Maße zivilisatori-sche Entwicklungen, wie zum Beispiel dieAusweitung des Fischfanges und die damitverbundene Zunahme von Fischereiab-fällen, auf die Bestandsentwicklung vonVögeln einwirken können.

Dr. Heinz Günther vom GKSS-Forschungs-zentrum beschäftigte sich in seinerPräsentation mit dem Phänomen der soge-nannten „MaxWaves“. Seeschlag (extremerSeegang) führe jedes Jahr zum Untergangvon etwa 50 Großschiffen, und schon deshalb sei eine wissenschaftlicheAuseinandersetzung mit diesem Themadringend geboten. Die MaxWave-Forschung

liefert schon jetzt wichtige Informationen für den Schiffbau. Langfristig sieht Güntherzudem Möglichkeiten, das aus Langzeit-beobachtungen gewonnene Datenmaterialfür ein Frühwarnsystem zu nutzen und indie Seegangsvorhersage zu integrieren.

Mit den Gefährdungen durch Sturmflutenbeschäftigte sich schließlich Professor Hansvon Storch. Es gehe in diesem Zusammen-hang nicht um Vorhersagbarkeit, so vonStorch, sondern „um Szenarien, die einenmöglichst plausiblen und konsistentenZukunftsentwurf darstellen“. SolcheSzenarien müssten beispielsweise denZusammenhang zwischen einer Zunahmeder Windgeschwindigkeit über längereZeiträume und einer erhöhten Sturmflut-wahrscheinlichkeit beleuchten.

Die erstmalige Verleihung des Günter vonSengbusch-Preises bildete den feierlichenAbschluss der GKSS-Jahrestagung 2005.Der von dem vormaligen Geschäftsführerdes GKSS-Forschungszentrums gestifteteund nach ihm benannte Preis wurde durchProf. von Sengbusch persönlich an Dr. habilRalf Ebinghaus verliehen. Ebinghaus wurde damit für die Publikation„Antarctic springtime depletion of atmos-pheric mercury“ ausgezeichnet, die 2002 in„Environmental Science and Technology“veröffentlicht wurde (zusammen mit Kock,Temme, Einax, Löwe, Richter, Burrows undSchroeder).

In der Publikation werden Quecksilber- undOzonkonzentrationsmessungen beschrie-ben, die Forscher vom Alfred-Wegener-Institut, der Universität Jena und dem GKSS-Forschungszentrum bei der deutschenAntarktisstation durchgeführt haben. Dabeiregistrierten sie im antarktischen Frühlingmehrfach fast zeitgleiche Einbrüche in denjeweiligen Konzentrationen. Der Schwerme-tallgehalt verschwindet aber nicht einfach,sondern lagert sich auf Eis und Schnee ab,wo ein großer Teil in quecksilberorganischeVerbindungen umgewandelt wird. DieseVerbindungen können wiederum Eingang indie Nahrungskette finden.

Mit dem Günter von Sengbusch-Preis wirdderjenige GKSS-Wissenschaftler geehrt,dessen Publikation innerhalb der vergange-nen fünf Jahre am häufigsten zitiert wordenist. „Ihre Arbeit“, so Laudator Günter vonSengbusch, „hat nicht nur in der Fach-presse, sondern überall in den MedienAufmerksamkeit erregt, und sie hat denNamen von GKSS weltweit bekannt ge-macht“.Das Erstaunen über die mit 1.000 Euro do-tierte Ehrung war dem Preisträger mehr alsdeutlich anzusehen. „Ich arbeite zwar schoneinige Jahre bei der GKSS“, so Ebinghaus inseiner spontanen Dankesrede, „aber ich binzum ersten Mal bei einer Jahrestagung da-bei“. Und nach einer kurzen Pause ergänzter: „Ich muss Ihnen sagen, es gefällt mirsehr gut hier.“

Professor Günter von Sengbusch, ehemaliger Geschäftsführer des GKSS-Forschungszentrums und Stifter dernach ihm benannten Auszeichnung, gratuliert Preisträger Dr. habil Ralf Ebinghaus.

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FORSCHUNGSREAKTOR

UNTER UNS August 200514

Am 24. Mai wurde das neue Neutronen-Reflektometer NeRo in der GeNF-Versuchs-halle des FRG-1-Reaktors mit einerkleinen Feier eingeweiht.

Im Rahmen einer umfangreichen Moderni-sierung ist in enger Zusammenarbeit mitdem Technikum aus dem alten Reflektome-ter TOREMA die neue, leistungsfähigereAnlage NeRo entstanden, die den Anforde-rungen der neuesten wissenschaftlichenFragestellungen Rechnung trägt und auchfür Spezialaufträge aus der Industrie interes-sant ist.

Die Themen für NeRo kommen im Wesent-lichen aus den Gebieten des Magnetismusund der Weichen Materie (soft matter). Soist die Untersuchung magnetischer Schicht-systeme von immenser Bedeutung. Schonheutzutage kommen wir im Alltag ständigmit magnetischen Sensoren in Berührung.Prominentes Beispiel ist der Computer, indem der Lese-/Schreibkopf der Festplatte,der das schnelle Auslesen der magnetischgespeicherten Bits erlaubt, aus magneti-schen Dünnschichtsystemen besteht. Diestrukturellen und magnetischenEigenschaften dieser nanometerdickenSchichten sind entscheidend für die Qualitätund die Leistungsfähigkeit dieser Kompo-nenten. Mit der Neutronenreflektometriekönnen diese Eigenschaften sehr gut er-mittelt werden. Ein weiteres Beispiel beziehtsich auf magnetische Speichermedien, dienach ständiger Miniaturisierung langsam anihre natürlichen Grenzen („Superparamag-netisches Limit“) stoßen. Um dennoch diemagnetische Speicherdichte zu vergrößern,wird heutzutage intensiv an lateral struktu-rierten Materialien geforscht. Deren sich pe-riodisch wiederholende Strukturen sind ide-ale Probensysteme für Neutronenreflek-tometer wie NeRo. Im Bereich der Weichen Materie ist maninsbesondere an den Grenzflächen vonbiologischen Systemen zu ihrer Umweltinteressiert. Ein Beispiel sind Zellmembra-nen von Bakterien, die im Wesentlichen ausdünnen Schichten von Lipiden bestehen,mit Schichtdicken unterhalb eines Mikro-meters. Lipide wiederum setzen sich ausorganischen Elementen zusammen, die einen starken Streukontrast für Neutronenbesitzen. Durch das gezielte Ersetzen be-stimmter Wasserstoffatome durch

Deuterium (schweren Wasserstoff) kannder Streukontrast in diesen Komplexen nocherheblich verstärkt werden, um bestimmteBereiche des biologischen Systems getrenntvoneinander auf ihre Zusammensetzungund Funktionsweise hin untersuchen zu kön-nen. Für diese Herausforderungen weist dasmoderne NeRo gegenüber dem altenReflektometer wesentliche Verbesserungenauf. Insbesondere der Streuwinkelbereichermöglicht nun strukturelle Untersuchungenan noch kleineren Schichtstrukturen.Auch sind im eingeschränkten Maße Groß-winkelexperimente durchführbar, um inter-atomare Abstände aufzulösen, so dassKlein- und Großwinkelexperimente vereintan einem Instrument durchführbar werden.

Das instrumentelle Auflösungsvermögenwurde durch einen neuen Detektor starkverbessert. Zudem wurde NeRo komplettmit Polarisator, Analysatoren und Spinflippernausgerüstet, die es erlauben, den Spin derNeutronen vor der Probe einzustellen bzw.nach der Probe zu analysieren und somitumfassende magnetische Untersuchungendurchzuführen. Die neue Strahlführung undder neue Probenort gestatten über eineRechnersteuerung feinste Bewegungen derProben bzw. der Neutronenoptiken.

Aber auch schwere und komplizierteProbenumgebungen mit Kryostaten undMagneten können mit einem großen Tem-peraturbereich von 4 K bis 475 K undMagnetfeldern bis zu 0,9 Tesla problemlosintegriert werden.Die Erneuerung der Steuersoftware für dieNeutronenexperimente auf der Basis vonLabView erlaubt es nun, an NeRo Messun-gen per Dialogboxen durchzuführen. Die imzweidimensionalen Detektor erfasstenNeutronenspektren werden sofort in einemFenster angezeigt; in einem weiterenFenster sind die ausgeführten Befehle undAktionen zu sehen. Komplexere Messreihenkönnen in einem separaten Programmschon während des Messvorgangs ausge-wertet werden. Dies beschleunigt und vereinfacht die spä-tere Verarbeitung der Messdaten erheblichund setzt neue Maßstäbe in der Nutzer-freundlichkeit von Neutronenexperimenten.Dieses moderne Instrument ist internationalkonkurrenzfähig, und es wird eine umfang-reiche Nutzergemeinschaft anziehen.

Weitere Informationen zu NeRo finden Sieauch im Internet unter http://genf.gkss.de.

Dr. Dieter Lott, Neutronenstreuung, WFN

Aus TOREMA wurde NeRoNeues Neutronen-Reflektometer NeRo bei GKSS eingeweiht

Während der Einweihungsfeier wird NeRo kritisch begutachtet.

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Als „Helmholtz Juniors“ haben sich inBerlin 32 Doktorandinnen und Dokto-randen aus allen 15 Zentren derHelmholtz-Gemeinschaft zusammen-geschlossen. Die Gruppe will die zentren-übergreifende Vernetzung der insgesamtrund 2500 Doktorandinnen und Dokto-randen in der Helmholtz-Gemeinschaftvoranbringen.

Wichtigstes Ziel der „Helmholtz Juniors“ istes, gemeinsame Interessen der Doktorandenin der Helmholtz-Gemeinschaft zu vertreten,die Kommunikation untereinander zu erleichtern und die Doktorandenausbildungin der Helmholtz-Gemeinschaft weiter zuverbessern. Die Juniors wollen Ideen undErfahrungen einbringen, wenn dieGemeinschaft ihre Nachwuchsförderungplant. Und sie wollen Chancen für themen-bezogene und interdisziplinäre Zusammen-arbeit nutzen, die das breite Spektrum derHelmholtz-Forschungsbereiche für Dokto-randen bietet.

Im Zuge der Gründung der „HelmholtzJuniors“ hat sich auch bei GKSS eine engagierte Doktoranden-Initiative gebildet.Ansprechpartner sind Ivonne Anders undTarek Abu Leil, die am 9. Juli 2005 alsSprecher der ersten Vertretung der zurzeit

etwa 70 Doktorandinnen und Doktorandender GKSS gewählt wurden. Ivonne Anders arbeitet im Institut für Küsten-forschung , Abteilung KSR, und promoviertzum Thema „Statistische Auswertung vonKlimaszenarien“.

Tarek Abu Leil promoviert im Institut fürWerkstoffforschung zum ThemaMagnesium-Legierungen. Die Doktoranden-Initiative lädt alle Interessierten jeden erstenDonnerstag im Monat zu einem Treffen um16.30 Uhr ins Gebäude 47, Raum 503, ein.

15UNTER UNS August 2005

FORSCHUNGSFÖRDERUNG

„Helmholtz Juniors“ als Netzwerk von HGF-Doktoranden in Berlin gegründetDoktoranden-Vertretung jetzt auch bei GKSS

Tarek Abu Leil und Ivonne Anders

HGF-Netzwerk MentoringProgramm für bessere Vernetzung im Wissenschaftsbetrieb

“Hilfe zur Selbsthilfe” - das ist das Mottofür die Mentoren/Mentorinnen des am16. Juni 2005 ins Leben gerufenen HGF-Netzwerk Mentoring. Im Rahmen diesesProgramms werden 25 Tandems aus elfForschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft ein Jahr lang zusammenarbeiten.

Ziel des Programms ist es, junge Wissen-schaftlerinnen, die Mentees, auf anspruchs-volle Berufspositionen vorzubereiten unddie Vernetzung unter den Wissenschaft-lerinnen der Helmholtz-Gemeinschaft zustärken. Das GKSS-ForschungszentrumGeesthacht ist in 3 Tandems vertreten, wo-bei die Eins-zu-Eins-Beziehungen zentren-übergreifend gebildet werden.

Herr Michael Ganß, kaufmännischerGeschäftsführer der GKSS, fungiert alsMentor in einem Tandem mit Frau Dr. KarinGreulich-Bode, als Mentee des DeutschenKrebsforschungszentrums DKFZ.

Frau Dr. Dominique De Figueiredo-Gomes,aus der Abteilung CT1 Membranentwick-lung des GKSS-Forschungszentrums arbei-tet als Mentee mit Herrn Dr. Sigurd Schulte-Hostede, Leiter Institut für ÖkologischeChemie des GSF.

Mentee Dr. Petra Maier, Zentrum fürMagnesiumtechnologie der GKSS, bildet einTandem mit Dr. Dieter Trines, BereichsleiterMaschinenphysik im DESY Hamburg, alsMentor.

Mentoring beinhaltet Erfahrungsaustausch,Weitergabe von informellem Wissen undKontakten, individuelle Beratung undFeedback, Karriereförderung und Unter-stützung beim Netzwerkausbau. Es handeltsich somit um eine berufliche, aber auchum eine persönliche Beziehung. Mentoringist im positiven Sinne unstrukturiert und eshängt von der Initiative und der Aktivität desTandems ab, wie die Gespräche genutztwerden.

Die Themen einer Mentoring-Beziehungberuhen auf persönlichen Erfahrungen undkönnen von Mitarbeiterführung/Gruppen-leitung über taugliche Karriereziele bis zumKomplex Vereinbarung von Familie undBeruf gehen.

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FORSCHUNGSFÖRDERUNG

UNTER UNS August 200516

Die Treffen innerhalb der Tandem-Bezie-hungen werden von Workshops sowohl fürMentees als auch für Mentoren/Mentorin-nen, von Mentorencoaching und Feedback-Veranstaltungen begleitet. Die Stimmung während der Auftaktveran-

staltung in Köln war ausgesprochen gut. Auf beiden Seiten war neben der Neugieran dem Programm auch der Stolz, an die-sem teilnehmen zu dürfen, zu verspüren.Alle Teilnehmer sind sehr gespannt auf dasProgramm, wobei die Aktivität von den

Mentees kommen sollte und der Mentorals Ratgeber und Wissensvermittler imRahmen einer Vertrauensbasis arbeitet.

Dr. Petra Maier, Zentrum für Magnesiumtechnologie

Zukünftige Forschungsförderung in Europa: Motor für Wachstum undArbeitsplätzeEU-Forschungsfinanzierung gewinnt für GKSS seit Jahren an BedeutungEuropäische Forschungsförderung blickt aufeine lange Geschichte zurück. Bereits dieEuropäische Gemeinschaft für Kohle undStahl (EGKS oder Montanunion) fördert seit1955 für die EGKS relevante Forschung aufeuropäischer Ebene. Es folgte im Jahre1957 der Vertrag zur Europäischen Atom-gemeinschaft (EURATOM) und 1983 dasESPRIT Programm für Forschungsprojektezu Informationstechnologien. Mit dem er-sten Forschungsrahmenprogramm 1984bis 1987 – und den darauf folgenden 2. bis6. Rahmenprogrammen – hat die Europä-ische Kommission Fördermöglichkeiten ge-schaffen, die sich thematisch und bezüglichder Förderinstrumente stetig weiterentwickelthaben. Zurzeit werden europaweit Inhalteund formale Aspekte des zukünftigen 7.Forschungsrahmenprogramms (FP7) für dieJahre 2007 bis 2013 diskutiert. Die Europä-ische Kommission hat dazu im April 2005das erste Planungsdokument veröffentlicht,welches in den nächsten Monaten von denMitgliedsstaaten und dem EuropäischenParlament diskutiert, modifiziert und hof-fentlich im Jahr 2006 verabschiedet werdenwird. Da EU-Forschungsfinanzierung fürGKSS seit Jahren an Bedeutung stetig zu-nimmt, verfolgt GKSS die Vorbereitung desFP7 aufmerksam, und nimmt zusammenmit den anderen Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft aktiv an der europäischenMeinungsbildung dazu teil.

Laufzeit und BudgetMit dem FP7 wird zum ersten Mal derZeitrahmen eines Forschungsrahmenpro-gramms mit der so genannten finanziellenVorausschau der EU übereinstimmen. Dazuwird das FP7 mit 7 Jahren länger existierenals seine Vorgänger. Das vorgeschlageneBudget ist mit 68,5 Milliarden Euro größerals das aller bisherigen FP. Wichtig ist dabei,dass das jährliche Forschungsbudget imFP7 gegenüber dem Vorgänger verdoppeltwerden soll. Dieses ehrgeizige Ziel begrün-

det die Kommission mit der Notwendigkeit,die Ziele der europäischen Vereinbarungvon Lissabon vom Jahr 2000 zu erfüllen:Europa bis 2010 zum erfolgreichsten wis-sensbasierten Wirtschaftsraum in der Weltzu entwickeln. Das geplante FP7 wird damit, mehr noch als das FP6, prioritär zueinem Instrument, um europaweit mehrWachstum und Arbeitsplätze zu schaffen.

Inhalt und StrukturDas FP7 wird in vier separate spezifischeProgramme eingeteilt, die Zusammenarbeit,Ideen, Forscher und Fähigkeiten durch ab-gestimmte Projektformen (Instrumente)fördern werden.

Das erste spezifische Programm ist mit”Zusammenarbeit” betitelt und fasst alleUnterstützungsmaßnahmen für Forschungs-oder Koordinierungsprojekte zusammen,die unter neun Themenschwerpunkte (sieheInfokasten) fallen. Mit diesen Schwerpunktenwahrt die Europäische Kommission weit-gehend Kontinuität zum FP6, lediglich dieGruppierung der Themen erfuhr Änderun-gen, der Bereich ”Sicherheit” wird neu sein.Mehr als die Hälfte des vorgeschlagenenFP7 Budgets wird für Zusammenarbeit vorgeschlagen. Die ersten Entwürfe zurSpezifizierung der neun Themenbereichedeuten gute Fördermöglichkeiten für die beiGKSS geplante Forschung an.

”Ideen” wird das 2. spezifische Programm genannt. Es dient der Unterstützung desneu zu schaffenden EuropäischenForschungsrats, unter dessen Führung sogenannte „Pionierforschung“ finanziert wer-den soll. Thematisch weitgehend frei, sollausschließlich wissenschaftliche Exzellenzmaßgeblich für die Förderentscheidungsein. Unter ”Ideen“ soll, entgegen sonstigeneuropäischen Gepflogenheiten, sogar dieFörderung von Einzelanträgen möglich sein.Dieses Programm wäre in jeder Hinsichtneu in einem Europäischen Rahmenpro-gramm.

Das Programm ”Forscher” führt die Unter-stützung von Mobilität von Forschern inEuropa fort und wird im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der Marie-Curie-Maßnahmen sein, die aus dem jetzigenRahmenprogramm bekannt sind.

Das 4. Programm ”Fähigkeiten” enthält u.a.eine deutlich gestärkte finanzielle Unter-stützung von europäischer Forschungs-infrastruktur sowie spezielle Maßnahmenfür klein- und mittelständische Unterneh-men (KMU).

Die Europäische Kommission scheint diezunehmende Kritik an dem hohen admini-strativen Aufwand bei der Projekteinwerbungund -abwicklung ernst zu nehmen. Ihre

1. Gesundheit

2. Lebensmittel, Landwirtschaft und Biotechnologie

3. Informations- und Kommunikationstechnologien

4. Nanowissenschaften, -technolo-gien, Materialien und neue Produktionstechnologien

5. Energie

6. Umwelt (einschließlich Klimaänderungen)

7. Transport (einschließlich Luftfahrt)

8. Sozio-ökonomische und Geisteswissenschaften

9. Sicherheit und Raumfahrt

Die neun Themenbereiche des spezifischen Programms Zusammenarbeit:

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ersten Vorschläge zur Erleichterung undVereinfachung der Prozeduren erscheinenmomentan aber noch zu vage, um sie zubewerten.

Aktueller StatusWie so oft, beim FP7 aber wegen der geplanten Budgetverdopplung ganz beson-ders, wird die Realisierung des Kommis-sionsvorschlags vom Geld abhängen.Während dieser in ersten Stellungnahmenaus dem Europäischen Parlament begrüßt

wurde, haben mehrere Mitgliedsstaaten,einschließlich Deutschland, das FP7 in demvorgeschlagenen Umfang für nicht finan-zierbar eingestuft, und dies bereits vor demgescheiterten Haushaltsgipfel der EU EndeJuni in Brüssel. Zur Zeit besitzt die EU kei-nen verabschiedeten Haushaltsplan für2007 bis 2013, Planungen für FP7 hängendamit in der Luft, werden aber von derKommission energisch weiter vorangetrie-ben. Motto: Es gibt keinen Plan B. Der jetzige Ratspräsident, Großbritanniens

Premierminister Tony Blair, möchte EuropasInvestitionen in Forschung und Innovationdeutlich stärken, zu Lasten der europäischenAgrarsubventionen. Als europäischer Forscher möchte man ihmin diesem Zusammenhang daher wohl zu-rufen: Go, Tony, go!

Dr. Hans-Jörg Isemer, Stabsabteilung Europäischeund Internationale Projekte SEP

17UNTER UNS August 2005

FORSCHUNGSFÖRDERUNG • INSTITUT FÜR POLYMERFORSCHUNG / TELTOW

Kunststoffe ändern ihre Form durch LichtErstmals wird das „Formgedächtnis“ durch ultraviolettes Licht ausgelöst

Kunststoffe, die durch Einwirkung vonUV-Licht in der Lage sind, ihre Form zuändern, wurden im WissenschaftsmagazinNature vorgestellt.

Die Arbeiten, die am Institut für Polymer-forschung am Standort Teltow durchgeführtwurden, stellen einen entscheidendenFortschritt in der Entwicklung von intelligen-ten Kunststoffen dar. Wird ein Stück dieses Materials in eine be-stimmte Gestalt verformt, kann sie mit Lichteiner spezifischen Wellenlänge fixiert wer-den. Die Belichtung mit einer anderen pas-senden Wellenlänge stellt dann die ur-sprüngliche Form wieder her. Verantwortlichdafür sind so genannte molekulare Schalter,photosensitive Gruppen, die unter Einwir-kung von Licht verschiedener Wellenlängeuntereinander Bindungen eingehen undwieder spalten.

Durch die Einführung der jetzt vorgestelltenphotosensitiven Materialsysteme wird dieAnwendungsbreite der Formgedächtnis-kunststoffe deutlich erweitert. Es werdenzahlreiche Produktinnovationen in vielenBereichen, wie beispielsweise für intelligen-te Nahtmaterialien oder Stents in der Medi-zin, erwartet.

Bereits im Januar hatten die Biomaterial-forscher aus Teltow in der FachzeitschriftAngewandte Chemie über eine weitereMaterialklasse berichtet. Bei diesen amor-phen, abbaubaren Formgedächtnispolyme-ren wird die Formänderung durch eineTemperaturänderung ausgelöst.

Ihr Anwendungspotenzial wird in derminimalinvasiven Chirurgie im Bereich derAugenheilkunde oder im Bereich der kon-trollierten Wirkstofffreisetzung gesehen.

Beide Artikel sind auf großes internationalesInteresse aus Wissenschaft, Medien undIndustrie gestoßen.

Fixierung von Kunststoff mit Licht einer spezifischenWellenlänge.

(A. Lendlein, H. Jiang, O. Jünger, R. Langer:Light-induced shape-memory polymers, Nature434, 879-882 (14 April 2005); doi:10.1038/nature 03496A. Alteheld, Y. Feng, S. Kelch, A. Lendlein:Biodegradable, Amorphous Copolyester-Urethane Networks Having Shape-MemoryProperties, Angew. Chem. Int. Ed. , 44, 1188–1192 (2005))

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INSTITUT FÜR POLYMERFORSCHUNG / TELTOW

UNTER UNS August 200518

Am 11. und 12. April 2005 fand in Teltowdas Kick-off-Meeting des von GKSS koor-dinierten EU-Strep Projektes VASCU-PLUG statt (Koordinator: Frau Dr. BarbaraSeifert, CBK)

VASCUPLUG steht für “Bioreactive compositescaffold design for improved vascular con-nexion of tissue-engineered products”, kurzauch “Gefäßstecker” genannt.

Geweben, die durch Gewebezüchtung(Tissue Engineering) entstanden sind, man-gelt es in den meisten Fällen an einer geeigneten Blutgefäßbildung (Vaskularisie-rung) und Gefäßanbindung an das Gewebe,in das sie implantiert sind. In der Folgekommt es häufig zur Mangelversorgung dergezüchteten Zellverbände mit Nährstoffenund geringem Gasaustausch und schließ-lich zum Absterben der Zellen (Nekrose).

Ziel des von der Europäischen Gemeinschaftgeförderten Projektes VASCUPLUG ist dieEntwicklung einer neuartigen dreidimensio-nalen Gerüststruktur für dieGewebezüchtung, die die Bildung vonBlutgefäßen fördern soll.Die komplexen Aufgaben des Projektes er-fordern eine starke inter- und transdiszipli-näre Kooperation von Chemikern, Biologen,Ingenieuren, Physikern und Medizinern. ImKonsortium des Projektes arbeiten daherForscher verschiedener Fachbereiche aus

Großforschungszentren (GKSS undForschungszentrum Karlsruhe) sowie ausden Universitäten Patras (Griechenland),Nottingham (Großbritannien) und Santiago de Compostella (Spanien) sowie dem

Karolinska Institut in Stockholm (Schweden)zusammen.Das Projekt läuft 36 Monate und hat für GKSSeinen Projektwert von über 1 Mio. Euro.Dr. Christiane Eisold

EU-Projekt VASCUPLUGKick-off-Meeting in Teltow/Gerüststruktur für bessere Gewebebildung

Teilnehmer des Kickoff-Meetings:1. Reihe (v.l.n.r.): Barbara Seifert (GKSS), Nicola Everitt (UNOTT), S. Kelch (GKSS), Yannis Missirlis (UPAT),Maria José Alonso (USDC), György Keri (CRC), G. Knedlitschek (FZK)2. Reihe (v.l.n.r.): David Grant (UNOTT), H.-J. Isemer (GKSS), Yihai Cao (KI), Georgios Michanetzis (UPAT),K.-F. Weibezahn (FZK), A. Welle (FZK), T. Weigel (GKSS).

Von der Ausbildung direkt in den JobVier frisch gebackene Chemielaboranten in Teltow eingestellt

Am 23. Juni 2005 konnten wir in Teltowgleich vier jungen Chemielaborantenzur bestandenen Facharbeiterprüfungherzlich gratulieren.

Stephanie Kunath, Nadin Lips, DanielaRadzik und Stephan Winkelmann haben im September 2002 mit ihrer Ausbildungzum Chemielaboranten begonnen und diese aufgrund Ihrer sehr guten Leistungensechs Monate vor dem offiziell vorgesehe-nen Ausbildungsende beenden können.Respekt!Ihre Ausbildung erfolgte für den theoreti-schen Teil in Kooperation mit der Lise-Meitner-Schule (Oberstufenzentrum

Chemie, Physik und Biologie) sowie für dengrundlegenden praktischen Teil mit dem

Berufsbildungszentrum Chemie in Berlin. Sie haben sich sowohl im breiten Spektrumder Analytik (von chemisch präparativen Arbeiten bis zu modernen instrumentellenMesstechniken) als auch in der technischangewandten Informatik in der praktischenAusbildung und im vertiefenden betrieblichenPraktikum umfassende Kenntnisse und Fertig-keiten angeeignet. Zusätzlich haben sie sichtheoretische und praktische Kenntnisse in derDurchführung und Anwendung biochemi-scher und zellbiologischer Arbeiten erworben.Wir freuen uns ganz besonders, dass diesevier jungen Chemielaboranten bei GKSSArbeitsverträge mit einer Laufzeit bis zu 24 Monaten erhalten haben.

Stephan Winkelmann, Daniela Radzik, StephanieKunath und Nadin Lips (von links nach rechts) nacherfolgreich absolvierter Ausbildung

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NACHRUF • GKSS-FÖRDERGESELLSCHAFT

19UNTER UNS August 2005

Die Jahreshauptversammlung 2005 derGesellschaft zur Förderung des GKSS-Forschungszentrums e. V. bot am 29. Juniin mehrfacher Hinsicht Anlass zum Feiern.

Die Fördergesellschaft blickte – ein Jahr vorder GKSS – auf ihr 50-jähriges Bestehen zurück. Peter Wehner, Vorsitzender desFördervereins, und Michael Ganß als Vertre-ter der GKSS-Geschäftsführung nutzten denfeierlichen Rahmen, um den alten Vorstandder Fördergesellschaft zu verabschiedenund mehrere Vereinsmitglieder für ihr lang-jähriges Engagement zu ehren.

Professor Dr. rer. nat. Rolf-Dieter Behling, erster Vorsitzender des Fördervereins seitJuni 1997, wurde zum Ehrenmitglied er-nannt. Die Funktion des Vorsitzenden hat anseiner Stelle Peter Wehner übernommen.Als ehemaliger stellvertretender Vorsitzen-der der Fördergesellschaft wurde Dipl.-Ing.Hermann Schmidt gewürdigt. Werner Hessewird zukünftig diese Position bekleiden.Dipl.-Ing. Dietrich Seeliger, der seit 1990 als geschäftsführender Sekretär der Förder-

gesellschaft fungierte, wird von BrittaHochbaum abgelöst.Die Funktion von Axel Stehr, der seit 1997stellvertretender Vorsitzender des Förder-vereins ist, wird jetzt von Dr. WolfgangRosenthal wahrgenommen.Die Aufgaben des Schatzmeisters nimmt inZukunft Frau Marita Reincke wahr.

Schließlich wurde mit Michael Labs ein ehe-maliger GKSS-Auszubildender ausgezeichnet. Der 21-jährige Maschinenbaumechaniker(Schwerpunkt: erzeugende Mechanik) legteim Januar 2004 seine Gesellenprüfung vordem Prüfungsausschuss der Innung desMetallhandwerks Ratzeburg ab.

Aus der in Lübeck durchge-führten Handwerksprüfungging er wenige Monate späterals „Bester der Landesinnung“hervor.Im November 2004 errangLabs, der bis Januar 2004 im Technikum der GKSS ausgebildet wurde, schließlichauf Bundesebene einen zwei-ten Platz in der Fachrichtungerzeugende Mechanik.

Gesellschaft zur Förderung des GKSS-Forschungszentrums e. V.Förderverein feiert 50-jähriges Bestehen

Fördervereinsvorsitzender PeterWehner gratuliert dem ehemaligenGKSS-Auszubildenden Michael Labs.

Im Alter von nur 58 Jahrenverstarb am 10. Mai 2005unsere Kollegin Helga Ackermann.

Erst vor wenigen Monaten hatte HelgaAckermann ihren Abschied aus dem aktiven Berufsleben genommen und warin die Freistellungsphase der Altersteilzeiteingetreten.

1966 hat Frau Ackermann, damals nochFräulein Wiese, ihren Dienst bei derGesellschaft für Kernenergieverwertungin Schiffbau und Schifffahrt GmbH alsPhonotypistin angetreten. Nach einerBabypause nahm sie in der AbteilungJuristischer Dienst ihre Tätigkeit bei GKSS1973 wieder auf und hat wesentlich da-zu beigetragen, eine funktionsfähige

Abteilung für die Bereiche Recht undTechnologietransfer aufzubauen.

Stets trugen ihr Organisationsgeschick, ihre Initiative und besonders ihre Tüchtig-keit, ihre Zuverlässigkeit und ihr großesHerz dazu bei, dass alle Arbeitsprozesseauch bei wachsendem Aufgabenumfangzielorientiert, unbürokratisch und stets ineiner unverkrampften und harmonischenAtmosphäre abliefen.

Als Betriebsratsmitglied setzte sie sich inden Jahren von1990 bis 1998 aktiv fürdie Belange ihrer Kolleginnen undKollegen bei GKSS ein.

Wir alle sind über Helga Ackermanns all-zu frühen Tod sehr betroffen.

Unser Mitgefühl gilt ihrem Mann undihren beiden Kindern.

NachrufTrauer um Helga Ackermann

Helga Ackermann

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GKSS SPORTLICH / GEESTHACHT / TELTOW

UNTER UNS August 200520

Offensichtlich fühlten sich die Mitgliederdes GKSS-Laufteams beim 1. Schleswig-Holstein-Firmenlauf in ihren neuenGKSS-Lauftrikots regelrecht beflügelt.Denn das GKSS-Team – Alfred Cornec(WMS), Stéphane Graff (WMS), NadjibKhenkhar (VPK), Jürgen Knaack (WME),Oliver Metz (WTP) und Team-KapitänIngo Scheider (WMS) – liefen ihre bisherbesten persönlichen Zeiten und errangendamit als GKSS-Team den 7. Platz unterinsgesamt 244 Firmenteams, die am 28. Mai 2005 am 1. Schleswig-Holstein-Firmenlauf teilgenommen hatten.

Der Firmenlauf S-H ist ein Lauf-Event, beidem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ver-schiedenster Unternehmen aus Schleswig-Holstein gemeinsam Teamgeist, sportlicheAktivität und Unternehmenskultur unter Be-weis stellen können. Das GKSS-Laufteamsetzte dies in die Tat um und lief die 5 Kilo-meter lange Strecke um die Kieler Hörn ineinem flotten Tempo von 19 Min./24 Sek.(d.h.: 3 Min./53 Sek. pro km).

Diese Top-Leistung entspricht damit demMotto „WIR SIND FORSCHER!“, den dieGKSS-Sportler auf dem Rücken ihrer neuenLauftrikots präsentierten. Gesponsert wurden diese Trikots von derGKSS-Abteilung Öffentlichkeitsarbeit.

Die GKSS-Belegschaft gratuliert denMitgliedern des Laufteams herzlich zu die-sem sportlichen Erfolg und dankt für diewürdige Vertretung des GKSS-Forschungs-zentrums. Allzeit gute Kondition!

Wie schon im letzten Jahr, so haben sichauch im Juni 2005 GKSS-Mitarbeiter undMitarbeiterinnen des Standortes Teltowbegeistern lassen, zusammen in einDrachenboot zu steigen und am„8. Berlin Dragonboat City-Cup“ teilzu-nehmen.

Sie waren sehr mutig, haben sie doch zumersten Mal (!) als Team in einem Boot ge-sessen. Weil sie durch die tägliche Arbeit

eingespielt sind, haben sie sehr schnell den gemeinsamen Rhythmus gefunden. Bei herrlichem Sommerwetter und vielSpaß paddelten sie sich von Rennen zuRennen. Bei den Frauen war der Ehrgeiz, einen Pokal zu erkämpfen, durch die ge-ringe Teilnehmerzahl noch einmal besondersangestachelt worden. Obwohl sie sich schonvöllig verausgabt hatten, bestiegen dieFrauen am frühen Abend noch einmal dasBoot - und wurden dafür mit einer Trophäe

belohnt! Fazit des Tages: es wurden insge-samt vier Rennen durchlaufen, drei davonin mixed-Besatzung und einmal als reines„Frauenrennen“. Während in der „mixed“-Kategorie Platz 94 belegt wurde, freute sichdas Frauenteam über einen 3. Platz. Insgesamt hatten alle Beteiligten bei tollemSommerwetter viel Spaß im Boot und aucham Ufer, und alle wollen im nächsten Jahrwieder dabei sein. Vielleicht dann mit einem noch größeren Team...

GKSS ist topfit!Platz 7 beim 1. Schleswig-Holstein-Firmenlauf – Felicitation!

Die Drachen sind los!

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Er ist erst 20 Jahre alt, hat aber schon ei-nen richtigen „Karriereweg“ zu bieten:Christian Mallas hat bereits sechs Malam Bundeswettbewerb „Jugend forscht“teilgenommen. 2004 ging er als zweiterLandessieger aus dem wissenschaft-lichen Kräftemessen hervor; in diesemJahr wurde er sogar „interdisziplinärerLandessieger“.

Belohnt wurde diese hervorragendeLeistung unter anderem mit einem einwö-chigen GKSS-Praktikum, das Mallas EndeJuni im Bereich Küstenforschung (AbteilungUmweltchemie) absolvierte. Schon im ver-gangenen Jahr hatte Mallas die Gelegenheitbekommen, sein aktuelles Forschungsthemabei GKSS weiter zu entwickeln.

Damals hatte er seine Software, mit der dasAutofahren am PC simuliert werden kann,eine Woche lang unter Laborbedingungenerprobt.

„Diesmal geht’s mehr um die Benutzer-oberfläche, an der muss noch gearbeitetwerden“, erklärt der junge Forscher, der im nächsten Jahr ein Elektrotechnik-Studiumbeginnen will.

Die Chancen stehen gut, dass die Ent-wicklung von Mallas bald im großen Stil genutzt werden kann.Der Autobauer Mazda, zu dem schon

länger ein Kontakt besteht, will den von Christian Mallas entwickelten„Fahrsimulator“bald kommerziell vertreiben – im Rahmenseiner DVD-Reihe „Mazda Driving Academy“.

KURZ NOTIERT / CHANCENGLEICHHEIT / JUGEND FORSCHT

UNTER UNS August 2005 21

Jugend forschtPreisträger Christian Mallas macht Praktikum bei GKSS

Christian Mallas (rechts) mit Diplomand Lutz Ahrens.

„Aus dem Kreis der weiblichenBeschäftigten wird eine Gleichstellungs-beauftragte nach geheimer Wahl durchdie weiblichen Beschäftigten von derLeitung der GKSS-ForschungszentrumGeesthacht GmbH bestellt“.

So wurde es zwischen der GKSS-Geschäftsführung und den zuständigenMinisterien von Bund und Ländern besiegelt,und so soll es nun im Herbst geschehen.

Jetzt heißt es: Chancen ergreifen und fürdas Amt der Gleichstellungsbeauftragtenkandidieren!

Freigestellt mit der Hälfte der regulärenArbeitszeit soll die Gleichstellungsbeauf-tragte Ansprechpartnerin für alle Frauen bei

GKSS sein, insbesondere was Fragen zuund Probleme mit den Themen Frauen imBeruf und Frauen in der Wissenschaft an-betrifft.

Dabei wirkt die Gleichstellungsbeauftragteaktiv an allen Maßnahmen und Entschei-

dungen mit, bei denen es um Chancen-gleichheit und Gleichstellung zwischenFrauen und Männern im Beruf geht.

Gerüstet mit der notwendigen räumlichenund sachlichen Ausstattung agiert dieGleichstellungsbeauftragte unabhängig vonder Geschäftsführung, kann aber gleichzei-tig mit deren voller Unterstützung rechnen.Selbstverständlich ist sie vor Kündigung,Versetzung und Abordnung wie die Mit-glieder des Betriebsrates geschützt. Also: Wir suchen Sie als Kandidatin für dieTätigkeit der Gleichstellungsbeauftragten.

ChancengleichheitGesucht! – Gleichstellungsbeauftragte bei GKSS

Fragen zum Thema beantworten Ihnen gerne:Urte Kummerow, Tel. 1729Iris Ulrich, Tel. 1633

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Der Seminarraum im Institut fürPolymerforschung bot am 6. Juli kaumgenug Platz für dieses spezielle „Doppel-jubiläum“: Heidemarie Kraemer undRudolf Waldemann feierten je 25 JahreGKSS-Zugehörigkeit und viele Kollegenund Wegbegleiter überbrachten ihreGlückwünsche.

Heidemarie Kraemer arbeitet seit dem 1. Juli 1980 im GKSS-Forschungszentrum.Die ersten sieben GKSS-Jahre war sie in derBerichtsredaktion der Bibliothek tätig; seit1987 war dann das Sekretariat im Institutfür Chemie ihr Arbeitsplatz.„In der Chemie war es immer sehr kollegialund freundschaftlich, und deshalb gehe ichauch mit zwei weinenden Augen“, so FrauKraemer nach der Ehrung durch Instituts-leiter Professor Abetz. Für die Zukunft hat Frau Kraemer, deren 25-jähriges GKSS-Jubiläum fast exakt mit ihrem65. Geburtstag und somit mit dem Eintrittin den Ruhestand zusammenfällt, ganz kon-krete Pläne: „Das wird einige wundern, aberich hab vor, endlich mehr Sport zu machen.Ich freu mich besonders aufs Fahrrad fahrenund schwimmen. Außerdem möchte ichzukünftig mehr Zeit mit meinen beidenEnkelsöhnen verbringen.“

Herr Rudolf Waldemann, der seinen beruf-lichen Werdegang als Maschinenschlosserbegonnen hat, arbeitete nach der Techniker-

schule in der Kunstharz-Industrie. Bei derGKSS fing er als Techniker an, übernahmspäter den Bereich Membranfertigung undarbeitet derzeit auch als Konstrukteur.Institusleiter Professor Volker Abetz würdig-te Herrn Waldemanns Engagement bei derinstitutsinternen Abteilungsumbildung. Erdankte ihm außerdem für seine Mitarbeitbei einer Vielzahl von Projekten, „wovon

die Benzindampfrückgewinnung nur eines gewesen ist“.Vor allem Herrn Waldemanns Forschungs-bereich Membrantechnik bot auch hinsicht-lich der „Arbeitsorte“ immer vielAbwechslung: „Von der Flensburger Fördebis Zürich und von Usedom bis Key Westlag mein Einsatzgebiet“, erinnert sich der57-Jährige.

22 UNTER UNS August 2005

KURZ NOTIERT / JUBILÄUM / ABSCHIED

Heidemarie Kraemer und Rudolf Waldemann feiern Jubiläum.

2 mal 25 JahreDoppeljubiläum im Institut für Polymerforschung

Mehr als 19 Jahre hat Anja Haralambousmit leckerer Kost für das leibliche Wohl derGKSS-Belegschaft gesorgt. Zypriotische Spezialitäten waren dabei ihrMarkenzeichen, und die Größe der Portio-nen war schon bald legendär. Am 1. Juli1986 wechselte die heute 52-Jährige ausder Kantine der Wilhelmsburger Maschinen-fabrik zum GKSS-Forschungszentrum.

Der Pachtvertrag für die GKSS-Kantine istzwar mit Wirkung zum 31. Juli 2005 ausge-laufen, aber auf die schmackhaften Gerich-te von Frau Haralambous muss dennochniemand verzichten. Ganz in der Nähe, inder Rathausstraße 77 in Geesthacht, führtAnja Haralambous jetzt ihr eigenes Lokal,das „Restaurant Aphrodite“. Anja Haralambous

Anja Haralambous kocht nicht mehr für GKSS

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23UNTER UNS August 2005

KURZ NOTIERT

Seitenwechsel Kerstin Feddersen jetzt in der PolitikFrischen Wind und gute Ideen brachteKerstin Feddersen in die Abteilung Öffent-lichkeitsarbeit. Leider nur für knapp zwei Jahre, dann folgtesie dem Ruf in die Welt der Politik und verließ GKSS zum 30. April. Wir wünschen ihr für ihre neue Rolle alsPressesprecherin des Senators Stadtent-wicklung und Umwelt viel Erfolg und guteNerven!

HelmholtzNET Neue Informationsplattformder Helmholtz-GeschäftsstelleSeit dem 6. Juli 2005 bietet die Helmholtz-Geschäftsstelle mit dem HelmholtzNET ei-nen neuen Service für alle Mitarbeiter derHelmholtz-Gemeinschaft DeutscherForschungszentren an. Bei dem Angebotunter www.helmholtznet.de handelt es sichum einen geschützten Online-Bereich, aufden nur Personen mit einer offiziellen E-mail-Adresse eines Helmholtz-ZentrumsZugriff haben.

Das HelmholtzNET soll die Kommunikationinnerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft er-leichtern, die Zusammenarbeit transparen-ter machen und den schnellen Zugriff aufwichtige Informationen und Dokumente ermöglichen. Das im Aufbau befindlicheAngebot soll insbesondere durch die Mit-wirkung der Mitarbeiter in den Helmholtz-Zentren zu einem effektiven Kommunika-tionsinstrument geformt werden. Derzeit fin-den sich im HelmholtzNET beispielsweisedie Pressemitteilungen aller Helmholtz-Zentren, Informationen zu den Helmholtz-Büros in Brüssel, Peking und Moskau sowieBerichte aus zentralen Forschungsbereichen.

„Zentrenübergreifende Initiativen undProjekte“ werden vorgestellt, der „Wegdurch die Programmorientierte Förderung“wird erläutert und man kann sich einenÜberblick über Publikationen derHelmholtz-Gemeinschaft verschaffen.

Ausgeschieden IRenate Peters im Ruhestand Die letzte Vollzeit-Mitarbeiterin des Dienst-leistungsbereichs „Reinigung“ in der GKSS,Frau Renate Peters, ging am 1. Juli 2005 indie Freistellungsphase der Altersteilzeit.Frau Peters arbeitete ab 1968 im Reini-gungsdienst der GKSS; eingestellt wurde sievom damaligen Chef der Verwaltung, HerrnFrenzel. Sie arbeitete zunächst „auf Abruf“,z. B. im Gästehaus, im Schlingerstand, inder Hauptwerkstatt und zeitweise auch inder Nähstube im Lokschuppen.

Im Januar 1972 wurde Frau Peters fest alsReinigungskraft bei GKSS eingestellt.Nachdem die Gebäudereinigung bei GKSSMitte der Siebziger Jahre von der FirmaKlockmann übernommen worden war,wechselte Frau Peters in die Küche derGKSS-Kantine.

Nach einer Arm-Operation musste FrauPeters die Arbeit in der Küche aufgeben,und sie wechselte als Reinigungskraft in dasGebäude11, wo sie mehr als 20 Jahre langfür Sauberkeit sorgte. Frau Peters erledigtein dieser Zeit nicht nur alle Routine-Arbeiten,sie kümmerte sich auch um die Zimmer-pflanzen der Forscher. Sogar das leiblicheWohl der Abteilungsleiter war ihr ein wichti-ges Anliegen – und so sorgte sie regelmäßigfür sauberes Kaffeegeschirr und einen an-ständigen Morgenkaffee.

Ausgeschieden IIHerbert Jenß im RuhestandNach knapp 30 Jahren bei GKSS verab-schiedete sich Herbert Jenß zum 31. März2005 in den Ruhestand.

1975 wurde er als Energiegeräteelektronikerim Technikum eingestellt. Bei seiner Tätig-keit, Experimentieranlagen mit aufzubauen,zu betreiben und in Stand zu halten, erlebteHerbert Jenß die vielseitigen Entwicklungenbei GKSS hautnah mit: die Wasserentsal-zungsanlagen in der arabischen Welt und inMexiko, das Testfeld von Windenergieanla-gen auf Pellworm, die MERMAID-Messsta-tionen in der Elbmündung und zuletzt dieNeutronenexperimentieranlagen. Aber nicht nur mit GKSS-Technik ist HerbertJenß viel herumgekommen, auch als Fuß-baller lief er viele Jahre lang in den GKSS-Farben zum Wettstreit um Trophäen in denStadien der europäischen Forschungsein-richtungen auf. Dabei ist Herbert Jenß alsLandwirt und engagierter Jäger eigentlichrecht bodenständig. Sein Acker und seinJagdhund werden ihn wohl auch im Ruhe-stand in Bewegung halten.

Wer spendet?Möbel für Gastwissenschaftler gesuchtFür Gastwissenschaftler des GKSS-Forschungszentrums, die nach ihremAufenthalt im Gästehaus auf dem freienWohnungsmarkt eine Wohnung beziehen,werden dringend Möbel gesucht. Wer Schreibtische, Kleiderschränke, Küchen-möbel, Betten, Matratzen oder Ähnlichesabgeben möchte, kann sich mittwochs ab10.00 Uhr unter der Telefonnummer(04152) 871937 mit Herrn PeterKummerow in Verbindung setzen. Die Möbel können sogar direkt bei denSpendern abgeholt werden!

Renate Peters

Kerstin Feddersen

Herbert Jenß

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BILDER DER GKSS-JAHRESTAGUNG 2005

UNTER UNS August 200524