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Messeberichte EMO, Control B 04654 Nr. 23 7. Juni 1999 DM 8,50 ELECTRONIC COMMERCE IBM-DEUTSCHLAND-CHEF E. STAUDT: „Der Internethandel beeinflußt die Gesellschaft“ Weitere Themen: Spanende Fertigung Werkzeuge Fertigungsmeßtechnik Qualitätsmanagement Sensortechnik C-Technik, Software, Kommunikation Management Serie: Modernes Marketing MM tagesaktuell: www.maschinenmarkt.de

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Messeberichte

EMO, Control

B 04654 Nr. 23 7. Juni 1999 DM 8,50

ELECTRONIC COMMERCE

IBM-DEUTSCHLAND-CHEF E. STAUDT:

„Der Internethandelbeeinflußtdie Gesellschaft“

Weitere Themen:

Spanende Fertigung

Werkzeuge

Fertigungsmeßtechnik

Qualitätsmanagement

Sensortechnik

C-Technik, Software,Kommunikation

Management

Serie: Modernes Marketing

MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de

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EMO ’99 – acht Messetage, die sicher nicht die

Welt bewegten, doch für die Fertigungstechnik

bedeutsam waren. Mit etwa 150 000 Besuchern

schloß die größte Ausstellung der Metallbearbeitung

erneut mit positiver Bilanz für die Veranstalter. Aus-

steller und Gäste können ebenfalls zufrieden sein,

auch wenn sich aufgrund zeitraubender Anfahrt

zum neuen Messegelände und organisatorischer

Hürden die Euphorie in Grenzen hält.

In puncto Technik hatte die Exposition zwei

Gesichter: Zum einen fehlte erwartungsgemäß

Revolutionäres. Kaum ein Dutzend Maschinen mit

innovativer Stabkinematik sind nicht mehr als bei

vergangenen Messen. „Wir stellen keine Maschinen

aus, die wir nicht verkaufen können“, bekannte

Mazak-Chef Teruyuki Yamazaki gegenüber der

Presse und sprach damit wohl auch anderen Her-

stellern aus der Seele. Auch bei Linearantrieben übt

sich die Branche in Zurückhaltung und gesteht

diesem Konzept nur dann Berechtigung zu, wenn

die Dynamik nachweisbar den höheren Preis recht-

fertigt. Andererseits waren es keine „Petitessen“,

die man präsentierte. Der Mehrachsen-Fräskopf von

DS, das Multifunktionszentrum von Emag, Gilde-

meisters Laserabtragmaschine und die Vielzahl von

Werkzeugen zur Trockenzerspanung sind High-

Tech-Lösungen, für deren Präsentation man die EMO

nach wie vor als geeignete Plattform betrachtete.

Die EMO profitiert von den kurzen Innovationszy-

klen, die der stagnierende Weltmarkt fordert. Mit

rund 65 Milliarden Mark ist dieser kleiner als der

Umsatz manch hiesigen Großkonzerns. Auch wenn

in Deutschland 1998 mit etwa 16 Milliarden Mark

rund 13 Prozent mehr Werkzeugmaschinen produ-

ziert wurden als im Jahr zuvor, wächst doch welt-

weit der Druck auf die Hersteller, schneller zu ent-

wickeln und die Ergebnisse öffentlich zu machen.

Ob Paris auch in Zukunft der geeig-

nete Standort für die EMO sein

wird, bleibt offen. Im Jahr 2003 endet

der EMO-Zyklus zwischen Hannover,

Mailand und der Seinestadt. Dann

mischt man die Standortkarten neu.

Die Eindrücke der EMO ’99 werden

nicht vergessen sein, wenn die Ver-

bände beschließen, Paris für immer

adieu zu sagen oder nur für weitere

vier Jahre.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 3

Maschinenmarkt

LEITARTIKEL

Adieu, Paris

FRANK PFEIFFER

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4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

Leitartikel

Frank Pfeiffer

Adieu, Paris 3

Unternehmen und Branchen

Messeplatz Deutschland boomt 9Datenerfassungssysteme gefragt 9Kommentar: Kaufen statt gründen 9Im Blickpunkt: 50 Jahre Spinner 10Personen 16Steno 17Steuern 20

Hintergrund

Electronic Commerce als Chance 22

Innovation

Technologien und Konzepte 26

Produktion und Betrieb

Spanende Fertigung

Beim 2D-Bahnschleifen als besonderskomplexem Verfahren kann der Pro-zeßverlauf mit simulationsgestütztenReglern deutlich verbessert werden. 28

Werkzeuge

Schaftfräser, die sehr lang und schlankausgeführt sind, eröffnen ein breitesSpektrum an Möglichkeiten zur wirt-schaftlichen Komplettbearbeitung. 34

Fertigungsmeßtechnik

Mini-Radarsensoren und besondereAntastsensoren haben sich als geeignetfür die prozeßintegrierte Qualitätsprü-fung beim Schleifen erwiesen. 40

Hohe Genauigkeit und großer Meßbe-reich sind zwei Hauptmerkmale einestragbaren, netzunabhängigen Rau-heitsmeßgerätes mit integriertemDrucker. 46

Qualitätsmanagement

Mit Hilfe des EFQM-Modells lassen sicheher Qualitätsverbesserungen imSinne von Total Quality Managementerzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48

Entwicklung und Konstruktion

Sensortechnik

Die Bestimmung der Strömungsge-schwindigkeit gehört schon seit langemzur Verfahrenstechnik. Ultraschallerweist sich hier als besonders flexibelund leistungsfähig. 56

E-CommerceIBM-Vorsitzender Erwin

Staudt: „Der elektroni-sche Handel wird nicht nur

das Arbeitsleben und dieWirtschaft prägen, sondern

die gesamte Gesell-schaft.“

Seite 22

EMO ‘99Als herausra-gend wurdenin Paris solcheExponatebetrachtet, dieinnovative Fer-tigungsprinzi-pien wirt-schaftlich nutz-bar machen.Seite 64

FräserSchlankeSchaftfräserhaben sich alsBestandteilmodernerHSC-Komplett-bearbeitungs-konzepte imWerkzeug- undformenbaubewährt.Seite 34

QualitätsprüfungProzeßintegriertesPrüfen erschließt nurdann alle Potentiale,wenn die praxistaug-lichen Prüfsystemeder Charakteristikdes Prozessesgerecht werden undleicht nachrüstbarsind.Seite 40

SchleiftechnikKraftschwankungen sindeine häufige Fehlerquelle

beim 2D-Bahnschleifen,denen man mit geeigneter

Regelungstechnik entge-genwirken kann.

Seite 28

INHALT

MM im Internet

Sichern Sie sich einen

Wissensvorsprung!

Lesen Sie den »Maschinenmarkt«

der kommenden Woche

ab Freitag davor im Internet:

http://www.maschinenmarkt.de

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 5

Tagung

Simulation

Zwölf Referenten vermittelten den Teil-nehmern der Tagung „Simulations-kompetenz im Verbund“, was die Simu-lationstechnik zu leisten vermag. 62

Messeberichte

EMO ‘99

Mehr als 150 000 Besucher konntensich in Paris unter anderem über denaktuellen Stand der Fertigungstechnikbei spanenden Werkzeugmaschineninformieren. 64

Präzisionswerkzeuge waren ein weite-rer Schwerpunkt der EMO. Trockenbe-arbeitung und Hartzerspanung hießendie Schlagworte bei der Präsentationder Exponatepalette. 72

Control

Geräte zur berührunglosen Geometrie-und Formprüfung ergänzten das breiteSpektrum an mechanisch arbeitendenKoordinatenmeßgeräten. 78

C-Technik, Software, Kommunikation

Themen und Trends 82

CAD/CAE

Bei der technischen Gebäudeausrü-stung mit ihrer Vielzahl an Rohren undKanälen steigern CAD-Programme dieEffizienz der Planung. 86

Serie

Modernes Marketing – Teil 4

Um Produktflops auszuschließen, soll-ten die potentiellen Käufer des Produktsbereits in den Prozeß der Produktent-wicklung mit einbezogen werden. 88

Management und Organisation

Entlohnungsformen

Immer mehr Unternehmen wollen ihreMitarbeiter am Geschäftserfolg beteili-gen. Als Basis für die Berechnung derJahresprämie bietet sich der Deckungs-beitrag an. 92

Marktspiegel

Produkte und Verfahren 110

Rubriken

Firmenschriften 55, 63Dokumentation 96Termine 137Leserfax 138Stichwortverzeichnis 172Bücher IImpressum II

Vorschau, MM im Internet III

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Maschinenmarkt

Europa AGBinnenmarkt und Währungs-union haben eine unglaubli-che Dynamik in den europäi-schen Integrationsprozeß ge-bracht. Dennoch ist das Den-ken in nationalen Kategoriennicht vollends verschwun-den, wie jüngst bei TelecomItalia erneut zu sehen war.Deutsche Telekom und Tele-com Italia wollten vor demScheitern ihrer Fusionsplänedas neue Unternehmen lang-fristig als Europa AG etablie-ren. Nationale Vorschriftenwären dann einheitlichen eu-ropäischen Regeln gewichen.

Eine Nation sieht rotDie insgesamt pragmatischePolitik des französischenWirtschafts- und Finanzmini-sters Dominique Strauss-Kahnhat der Linksregierung unterLionel Jospin auch in Wirt-schaftskreisen bisher ehergute Noten eingebracht. Sowurde eine Senkung derGewerbesteuer eingeleitet.Doch wenn es um die vorallem von SozialministerinMartine Aubry vorangetriebe-ne Reduzierung der Arbeits-zeit auf 35 Stunden geht,sehen die Arbeitgeber rot.

Die BotschaftWim Duisenberg warnte vorgeldpolitischem Aktionismus(das sei wie Zappen am Fern-seher) und mahnte die Mit-hilfe der Politik bei der Her-stellung einer Stabilitätskulturan – im Sinne des Tietmeyer-schen Satzes, der Euro bleibeeine dauerhafte Herausfor-derung für das EuropäischeZentralbanksystem. Auchwenn Tietmeyer geht, die vonihm mitgeformten Prinzipienund mitgestaltete Institutionbleiben. Das war dieBotschaft des Abends.

Stromerzeugungstagniert in der EUDie Stromerzeuger in dereuropäischen Union (EU)produzierten im Jahr 1998mit 808 Mrd. kWh 35% desStroms aus der Kernenergie –ein Prozentpunkt weniger als1997. Das ergab eine Umfragedes Brüsseler Büros der Ver-einigung Deutscher Elektrizi-tätswerke (VDEW), Frank-furt/Main. Insgesamt wurdenin den Kraftwerken der 15EU-Staaten 2280 Mrd. kWhStrom erzeugt. Frankreich warmit einem Anteil der Kern-energie von 76% an dernationalen StromerzeugungSpitzenreiter in der EU. Aufdem zweiten Rang lag Belgienmit 55% vor Schweden mit46% und Finnland mit 31%.

An der Schwelle zum 21.Jahrhundert sehen sich Un-ternehmen einem rasantenWandel in allen Bereichengegenüber. Das diesjährige„Sommeratelier“ der Liebich &Partner Management- undPersonalberatung AG in Ba-den-Baden beschäftigt sichdeshalb vom 17. bis 19 Junimit Wegen in das neue Jahr-hundert. Dr. rer. nat. HariolfGrupp, Fraunhofer Institut fürSystemtechnik und Innovati-onsforschung (ISI), Karlsruhe,wird zum Veranstaltungsauf-takt am Donnerstagabend,den 17. Juni, über die Mega-trends, Strömungen und zuerwartende Entwicklungenfür den Beginn des 21. Jahr-hunderts sprechen. Grundla-ge ist die von seinem Instituterstellte Delphi-Studie. Vier„Ateliers“ am folgenden Tagsollen das Gehörte vertiefen.Atelier 1 setzt sich mit demUmgang mit Unternehmens-wissen auseinander. DenSchwerpunkt von Atelier Ibilden dabei das Lokalisieren,Strukturieren und Bereitstel-len von Wissen. Im Atelier IIerfahren die Teilnehmer, wieVeränderungsprozesse mitden Menschen im Unterneh-men gestaltet werden kön-nen, die Dramaturgie und einErfahrungsbericht eines

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Sommeratelier von Liebich & Partnerwill Wege ins 21. Jahrhundert weisen

Mehrwertsteuer-Aufkommen in Prozent der gesamten Steuereinnahmen

Mehrwertsteuer: Auch niedrige Sätze bringen viel

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15,016,016,017,017,517,518,0

GRIAFIRLBFINS LEDPUKNL

20,1

29,730,723,526,632,7

19,829,530,324,222,523,0

19,3

20,425,5

Mehrwertsteuersätze

Wachstumsplänebei Messer CuttingDie Messer Cutting & WeldingAG, ein Unternehmen mit ei-nem Umsatz von 727 Mio.DM, gab bekannt, daß sieden Gang an die Börse, einenFirmenzusammenschluß odereine Abspaltung von derMuttergesellschaft MesserGriesheim GmbH, einemZweig der Hoechst AG,plant. „Unser Ziel ist es, unse-ren Jahresumsatz auf 1,5Mrd. DM in den nächstenzwei bis drei Jahren zu ver-doppeln“, so George Dork-hom, Präsident und Vor-standsvorsitzender des Un-ternehmens.

Die Schuster Präzision Werkzeug-Maschinenbau GmbH

weihte vor kurzem in Denklingen einen 1800 m2

großen

Neubau ein. Schuster Maschinenbau stellt CNC-Dreh- und

Fräsmaschinen, Roboter und Automatisierungstechnik,

Medizintechnik und Teile für die Luft- und Raumfahrt her.

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Unternehmers. Atelier III be-schäftigt sich mit den Mög-lichkeiten neuer Vertriebsfor-men durch Neue Medien.Cord P. Schultz-Klingauf, Ge-schäftsführer der Walter Tele-Medien-Service referiert überCall Center, E-Commerce undInternetshop. Im Atelier IVerleben die Teilnehmer, wieaus dem Wechselspiel vonKreativität und formaler Syste-matik Innovationen von Pro-zessen und Produkten entste-hen können. Jeweils zwei derAteliers finden parallel statt.Weitere Informationen unterTel. (07221)9078-0 oder imInternet: http://www.liebich-partner.de.

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Auch 1998 konnte Deutsch-land seine Position als „inter-nationalstes“ Messeland derWelt behaupten. 4,4% höhereAusstellerzahlen und ebensostark gewachsene Stand-flächen bei den internationa-len Messen des Jahres 1998belegten dies eindrucksvoll,wie Dr. Hermann Kresse, Ge-schäftsführendes Vorstands-mitglied des Ausstellungs-und Messe-Ausschusses derDeutschen Wirtschaft(AUMA), auf der Jahrespres-sekonferenz seines Verban-des in Köln betonte. Die 129Messen mit mindestens über-regionaler Ausstrahlung hat-ten im Vergleich zu den je-weiligen Vorveranstaltungeneine 6,6% höhere Beteiligungausländischer Aussteller. Die Zahl der deutschen Aus-steller wuchs um 2,4%. Nochim Vorjahr hatte man einMinus von 0,5 % hinnehmenmüssen. Auch die Entwick-

lung der Besucherzahlen lagmit einem Zuwachs von 1,5%im Vergleich zu den jeweili-gen Vorveranstaltungen imPlus, nach minus 1,1% im Jahr1997. Besonders bemerkens-wert ist nach Auffassung vonKresse der Anstieg der ver-mieteten Flächen um durch-schnittlich 4,1% – eine Größe-nordnung, die zuletzt Anfangder 90er Jahre erreicht wur-de. Die Gesamtzahl der Aus-steller auf den überregio-nalen Messen lag 1998 bei154 391 (plus 3000 gegenü-ber 1997); davon kamen71 774 aus dem Ausland(plus 1600). Die vermieteteFläche erreichte 6 497 134 m2

(plus 160 000 m2). Zudemwurden 9 355 467 Mio.Besucher registriert (minus400 000). Der Gesamtumsatzder deutschen Veranstaltererreichte 1998 über 4 Mrd.DM nach 3,9 Mrd. DM imVorjahr.

Der Nachrüstbedarf aufgrunddes Jahr-2000-Problems wirddie Nachfrage am Markt fürDatenerfassungssysteme stär-ken. Zu dieser Erkenntniskommt eine Untersuchungder Marktforschungs- undBeratungsgesellschaft Frost &Sullivan. Die Studie schätztden Markt in Europa auf einVolumen von 419,4 Mio.Dollar (1998) und sagt einenAnstieg der Umsätze auf642,4 Millionen Dollar biszum Jahr 2005 voraus. Bis zurJahrtausendwende wird sichdas Wachstumstempo konti-nuierlich beschleunigen undmit plus 7,1% im Jahr 2000den höchsten Wert erreichen.Erst danach, wenn der Marktnicht länger vom Jahr-2000-Problem profitiert, verliertdas Wachstum an Dynamik.Die Nachfrage wird sich nachEinschätzung der F&S-Prog-nostiker im wesentlichen aufInvestitionen zur Effizienzstei-gerung stützen. Schon jetztrichten sich die Anbieter aufeinen harten Wettbewerbein, wie die Fusionen undÜbernahmen in diesem Marktverdeutlichen. Neben günsti-gen Preisen und hoher Pro-duktqualität legen die Kun-den Wert auf die Integration

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Die Maschinenbauaufträge in Japan lagen imMärz dieses Jahres mit 879,77 Mrd. Yen nicht saisonbereinigt um 13,6% unter demWert des Vorjahres.

Der Halbleiterumsatz in Deutschland ist inden ersten vier Monaten des laufendenJahres kumulativ um 9% (Vorjahresvergleich)gestiegen.

Die deutschen Exporte sind nach Mitteilungdes Statistischen Bundesamts im Februar1999 um 2,4% gegenüber Februar 1998zurückgegangen.

Von 1990 bis 1998 stieg der Beitrag vonWasser, Wind, Müll, Biomasse und Sonne zurStromversorgung in Deutschland von 4 auf4,9%.

TRENDS

KOMMENTAR

Leute, kauft! Zwar nicht beim Trödler Abraham, undauch der Sommerschlußverkauf hat noch nicht be-

gonnen. Zum Verkauf kommen vielmehr Unternehmen –wegen des Generationenwechsels rund 360 000 biszum Jahr 2000. Unabhängig davon: Jährlich suchen meh-rere tausend Betriebe einen neuen Herrn. „Für Existenz-gründer“, meint Erwin Wilhelm, Unternehmensvermittlerim baden-württembergischen Reichartshausen, „ist dieseine Chance, den Sprung in die Selbständigkeit mit ei-nem gut kalkulierbaren Risiko zu wagen.“

Schließlich sind Umsatz und Ertragssituation bei derÜbernahme bekannt, was für den Erwerber eine (rela-tiv) sichere Planungsbasis darstellt. Hinzu kommt, daßdie Übernahme eines bereits existierenden Unterneh-mens meist kostengünstiger ist als die Neugründung.Und eine weitere Hürde, die ein Gründer normalerwei-se zu nehmen hat, bleiben einem Käufer erspart: Er über-nimmt ein eingespieltes Unternehmen, dazu einen amMarkt eingeführten Namen.

Packt dann der Erwerber das Geschäft mit neuenIdeen und neuem Schwung an, kann laut Wilhelm, derbereits mehrere hundert Existenzgründer betreut hat,rasch mit einem kräftigen Anstieg des Unternehmens-werts gerechnet werden. Eine Umsatzverdoppelung in-nerhalb weniger Jahre ist keineswegs die Ausnahme.Also, warum noch zögern ? Leute, kauft! js

Kaufen statt gründen

Messeplatz Deutschlandglänzt mit hohen Ausstellerzahlen

neuer Technologien, weshalbdie Hersteller beträchtlicheSummen in Forschung undEntwicklung investieren.Wichtigstes Produkt sind mitt-lerweile die Einsteckkarten(Plug-in Boards), die auf einenMarktanteil von 41% (1998)kommen. Die wachsendeNachfrage nach PC-Systemenund der anhaltende Trendzur Miniaturisierung dürftendie Nachfrage weiter stei-gern, so daß man bei Frost &Sullivan einen Marktanteil von47,4% in 2005 für realistischhält. Die große Nachfragenach integrierten Systemenist letztendlich eine Folge derallgemeinen Verbreitung vonPersonal-Computern. Da dieHersteller zunehmend vor-konfigurierte und fehlerfreiarbeitende Systeme, die auchvon Laien bedient werdenkönnen, anbieten, profitiertnicht zuletzt auch der Sektorfür Fremdsoftware. GrößterMarkt für Datenerfassungs-geräte in Europa ist Deutsch-land mit 28% Marktanteil(1998). Auch Frankreich, dieskandinavischen Länder,Großbritannien und der iberi-schen Halbinsel eröffnen sichfür die Industrie interessanteAbsatzchancen.

Hersteller von Datenerfassungssystemenprofitieren vom Jahr-2000-Problem

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Eberspächer-Umsatzauf RekordniveauDie Esslinger Autozuliefer-und Glasbau-Unternehmens-gruppe Eberspächer konntedas abgelaufene Geschäfts-jahr mit einem erneutenHöchstumsatz in Höhe von1,65 Mrd. DM abschließen.Motor war das Geschäft mitinternationalen Fahrzeugher-stellern. In beiden Produkt-sparten, Abgassysteme undStandheizungen, hat sich dieGruppe mit weiteren Beteili-gungsunternehmen für dieZukunft gestärkt. Für das lau-fende Jahr rechnet man mitknapp 8% Zuwachs.

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Maschinenmarkt

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Spinner GmbH in Sauerlachfeiert 50jähriges Jubiläum

IM BLICKPUNKT

BERNHARD KUTTKAT

In diesem Jahr feiert die Spinner GmbH,Hersteller von CNC-Drehmaschinen undBearbeitungszentren, Sauerlach, ihr50jähriges Jubiläum. Im Jahre 1949 grün-dete Adolf Spinner das gleichnamigeUnternehmen in München. Ziel derGeschäftstätigkeit: Kleinteilefertigung,Drehen und Fräsen sowie die Herstellungvon Baugruppen im Bereich der Feinme-chanik im Kundenauftrag. Die erstenGeschäftsjahre verlangten vom Firmen-gründer viel Idealismus und Ausdauerund von der Belegschaft großes Engage-ment. Zu Beginn der sechziger Jahrebeschäftigte das Unternehmen bereits35 Mitarbeiter.

Die Geschäfte florierten. Die Vielfaltder herzustellende Teile nahm zu. Dasführte letztlich dazu, daß zur weiterenExpansion des Unternehmens Sonder-ausführungen von Drehautomaten ge-fragt waren. „Die am Markt angebotenenMaschinen erfüllten allerdings nichtunsere Anforderungen“, erinnert sichFirmengründer Spinner. Zu dieser Zeitwurde deshalb der Entschluß gefaßt,den eigenen Bedarf von diesen speziel-len Drehautomaten selbst zu decken.Das Interesse von Kunden an diesenMaschinen führte schließlich dazu, daßSpinner 1962 seine für den eigenenBedarf entwickelten Maschinen erstmalsauf der Werkzeugmaschinenmesse inMailand vorstellte. Dieses Ereignis wurdefür den Lohnbetrieb mit „angehängter“Drehautomatenproduktion zur Zäsur.„Weil es für unser Produkt viele begei-sterte Interessenten gab“, so Spinner, „entschlossenwir uns, den Werkzeug-maschinenbau weiter aus-

zubauen.“ Dieser Weg war steinig. DieFertigungskapazitäten mußten entspre-chend erweitert und auf das Produkt zu-geschnitten werden. In diesem Zusam-menhang wurde schon der Grundsteinfür die Werke in Sauerlach gelegt. DerStart gelang, der erhoffte Erfolg stelltsich auch ein. In den Jahren 1975 bis1980 gab das Unternehmen den Lohnbe-trieb nach und nach auf und konzentrier-te sich ganz auf die Produktion vonkurvengesteuerten Drehautomaten. DreiJahre später erfolgte der Einstieg in dieNC-Technik.

Die Geschäftstätigkeit wurde im Laufeder Jahre erweitert. Mittlerweile ist dieSpinner GmbH ein Global Player in Sa-chen Werkzeugmaschinen. Rund 10 000Werkzeugmaschinen „Made by Spinner“sind weltweit im Einsatz. Jährlich wer-den von rund 160 Mitarbeitern amStammsitz in Sauerlach insgesamt rund500 CNC-Drehmaschinen und Bearbei-tungszentren produziert und an Kundenin 35 Ländern ausgeliefert. Weltweitwerden 250 Mitarbeiter beschäftigt.Zahlreiche Auslandsvertretungen und

Partnerschaften mit ausländischenWerkzeugmaschinenherstellernstärken die eigene Marktposition.Firmengründer Adolf Spinner hatsich inzwischen aus dem operati-ven Geschäft zurückgezogenund weiß sein Unternehmen in

sehr guten Händen. „Anders alsbei vielen vergleichbaren Unterneh-

men hatte ich keine Nachfolge-probleme zu lösen“ freut er

sich über das Engage-ment seiner drei

Söhne, die heu-te das Unter-nehmen leiten.

Aumann-Technik wächst zweistelligNach einem Umsatzwachs-tum von 15% im vergangenenJahr, erwartet Gerd-Udo Sa-sten, Geschäftsführer der Au-mann Systemtechnik GmbH,Espelkamp, auch für das lau-fende Jahr ein zweistelligesErgebnis. Der Anbieter vonWickelsystemen für Spulenund Motoren präsentiert eineVielzahl von innovativen Ma-schinen wie ein Statorwickel-system, ein 4-Spindel-Linear-wickelsystem für Starkdrähte,ein Spulenbandagiersystemund ein Spulenabwicklungs-system für Drahtrecycling.

Mann + Hummelmit UmsatzplusDie Firmengruppe des Kfz-Zulieferers Filterwerk Mann +Hummel GmbH, Ludwigs-burg, hat 1998 den konsoli-dierten Umsatz, begünstigtdurch den Aufschwung inder westeuropäischenAutoindustrie und der stabilgebliebenen Autokonjunkturin den USA, um 11,3% auf1,64 Mrd. DM gesteigert. Gutdie Hälfte des Umsatzwachs-tums kam durch Übernahmenin Deutschland und den USA.Mit der Gewinnentwicklungsei man jedoch nicht zufrie-den, so Roland Kankowski,Vorsitzender der Geschäfts-führung.

„Anders als bei manchen

anderen Mittelständlern hatte

ich keine Nachfolgeprobleme

zu lösen“ freut sich Firmen-

gründer Adolf Spinner

über das Engage-

ment seiner drei

Söhne, die das

Unternehmen

heute leiten.

Am Stammsitz der Spinner GmbH in

Sauerlach fertigen etwa 160 Mitarbeiter

jährlich rund 500 Werkzeugmaschinen.

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Bild: Kuttkat

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Absatz von Lacken stagniert 1999Für das laufende Jahr 1999rechnet die deutsche Lackin-dustrie mit stagnierendenAbsätzen. Diese Prognosezum wirtschaftlichen Verlaufmachte der Verbandsvor-sitzende Dr. Peter Schnuranläßlich der Mitgliederver-sammlung des Verbandesder Lackindustrie. Die deut-sche Lackindustrie produzier-te 1998 2 Mio. t Lacke undFarben im Wert von 8,7 Mrd.DM. Die Produktionsmengewuchs um 0,7%, der Produkti-onswert nahm um 0,3% zu.

satz und Ergebnis erneutzweistellig zulegen und er-zielte beim Auftragseingangeinen neuen Höchstwert.

Dürr will auch im laufendenGeschäftsjahr wieder die ho-hen Werte des Vorjahres er-reichen. Der Umsatz des Dürr-Konzerns stieg um 12,2%.

Lackiersystemen für die Auto-mobilindustrie und von Syste-men der industriellen Reini-gungstechnik konnte bei Um-

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Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Dürr-Entwicklung1998 weiter positivDie Dürr AG, Stuttgart, hat imGeschäftsjahr 1998 ihrenWachstumskurs weiter fortge-setzt. Der Hersteller von

Handwerk im Netz:www.hw-net.deEin gemeinsam mit sechsPartnern (AOK,I KK, Badischerund Württembergischer Spar-kassen- und Giroverband, Ba-discher und Württembergi-scher Genossenschaftsver-band) durchgeführtes Projektdes Baden-Württembergi-schen Handwerkstages sollden Einstieg ins Netz erleich-tern. Unter der Adressewww.hw-net.de sollen 60 bis70% der 115000 Handwerks-betriebe den Einstieg insNetz finden. Derzeit nutzennur etwa 10% das Internet inirgendeiner Form.

PREISVERLEIHUNG

Den Innovationpreis 1999 vergab die Mittelstands-union Unterfranken Mitte Mai an die Unternehmer

Erwin Fertig von der Elau Automobil- und Antriebstech-nik GmbH, Marktheidenfeld, und Torald Rohloff von derMetronic Gerätebau GmbH & Co, Veitshöchheim. Ver-liehen wird dieser Preis jährlich an Persönlichkeiten, diedie Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsraumes Unterfran-ken stützen. Elau war Mitte der 80er Jahre mit einer CNC-Positioniersteuerung für Servomotoren der Durchbruchgelungen. Heute sei man auf dem Weg zur Weltmarkt-führerschaft bei der Automatisierung von Verpackungs-maschinen; Metronic startete vor 27 Jahren mit Heißprä-gegeräten und ist heute mit Anlagen der Kennzeich-nungs- und Drucktechnik in 30 Ländern vertreten.

Lob für Mittelstand

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KKK-Frankenthalim JubiläumsjahrVor hundert Jahren wurdedie Frankenthaler Kessel-schmiede und Maschinenfa-brik Kühnle, Kopp & KauschAktiengesellschaft als einesder ersten deutschen börsen-notierten Maschinenbauun-ternehmen an der FrankfurterBörse eingetragen. In seinerüber einhundertjährigen Ge-schichte konnte das Unter-nehmen seine Leistungskraftunter Beweis stellen. Dafürsprechen die Auftragseingän-ge des Jahres 1998. Bei Ver-dichtern bezog sich der Auf-tragseingang zu 94,8% aufProdukte, die in den letztenfünf Jahren eingeführt wur-den, und bei den Turbinen zu85% auf Maschinenentwick-lungen der letzten fünf Jahre.

das Unternehmen mitteilt.Der Umsatz ging im abgelau-fenen Jahr auf 515,82 Mio.DM zurück. Der Auslandsum-satz belief sich auf 350,92Mio. DM. Die höchsten Erlöseverzeichnete die SpartePapier Management Systemeund Anlagen, die Umsätzebetrugen 311,47 Mio. DM.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 13

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Gildemeister-Jahrwieder erfolgreichFür Gildemeister verlief dasGeschäftsjahr 1998 erfolg-reich. Der Wachstumskursdes Bielefelder Maschinen-bauers wurde fortgesetzt.Beim Auftragseingang legteder Konzern erneut kräftig zu,der Umsatz stieg deutlich,und die Ertragskraft des Un-ternehmens hat sich wiedereingestellt. Der Umsatz desKonzerns stieg um 31% auf1,135 Mrd. DM. Der Konzernverbesserte seinen Umsatzim Inland um 36%, im Aus-land um 23%. Der größte Um-satzanteil mit 53% entfiel1998 auf die Fräsmaschinenund Bearbeitungszentren vonDeckel Maho. Die Drehma-schinen waren mit 23% amMaschinengeschäft beteiligt.

Wanderer-Werkein GewinnzoneDer Konzern der Wanderer-Werke AG, Augsburg, hat imJahr 1998 einen Jahresüber-schuß von 8,33 Mio. DM er-zielt, nachdem für 1997 nochein Verlust von 2,29 Mio. DMausgewiesen wurde. Die AGverbuchte einen Jahresüber-schuß von 260 000 DM, wie

Forkardt kauft ForkardtDas britische UnternehmenWagon plc hat in einem Buy-out die Forkard-Gruppe ver-kauft. Käufer ist die neu ge-gründete Forkardt Internatio-nal Ltd. An diesem Unterneh-men sind außer der 3i Groupplc, London, der Geschäfts-führer der Unternehmens-gruppe, Dr. Nigel R. Green-wood, beteiligt. Das Düssel-dorfer Büro der 3i Deutsch-land GmbH für Industriebe-teiligungen mbH hat die 3iGroup bei dieser Transaktionberaten. Forkardt Internatio-nal entwickelt, produziertund vertreibt eine breite Pro-duktpalette von Spannmit-teln. Das Unternehmen willsein Potential in Europa undNordamerika ausbauen undplant eine Präsenz in Asienund dem Fernen Osten.

Feintool-Gruppelegt tüchtig zuIn den ersten sechs Monatendes Geschäftsjahres 1998/99steigerten die Gesellschaftender Feintool-Gruppe den kon-solidierten Nettoumsatz ge-genüber der Vorjahresperi-ode um 10,3% auf 133,1 Mio.Schweizer Franken. Der Rein-gewinn nahm um 46% zu.Das Halbjahresergebnis undder Auftragsbestand zum 31.März lassen ein gutes Resultatfür das Geschäftsjahr1998/99 erwarten. Unter derBerücksichtigung der zum 1. Mai integrierten Mühle-mann AG kann mit einer Stei-gerung des Nettoumsatzesvon rund 20 bis 25% auf 290bis 310 Mio. SchweizerFranken gerechnet werden.

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DS Technologieauf stabilem KursMit den Produkten Dörries,Droop + Rein, Scharmannund Berthiez setzt DST denerfolgreichen Kurs der letztenJahre fort. Der Auftragsbe-stand beläuft sich zur Zeit auf220 Mio. DM. Mit 830 Mitar-beitern wird im laufendenJahr ein Umsatz von 290 Mio.DM (Vorjahr: 182 Mio. DM)realisiert. Die Investitionen inHöhe von 35 Mio. DM in1998/99 schließen unter an-derem die Erweiterung derProduktionshallen in Mön-chengladbach ein. In diesemJahr wird der Neubau amStandort Bielefeld für denProduktbereich Droop + Reinfertiggestellt.

Ex-Cell-O-Holdingmit weniger GewinnDie Ex-Cell-O Holding AG, Eis-lingen, hat das Geschäftsjahr1998 mit einem Gewinnrück-gang abgeschlossen. Der Jah-resüberschuß des Werkzeug-maschinenherstellers ging auf5,498 (Vorjahr: 9,003) Mio.DM zurück. Der Vorstandführt zu der „unbefriedigen-den Gewinnsituation“ nachwie vor bestehende Über-kapazitäten am Markt undentsprechenden Druck aufdie Margen an. In der AGwerden ein Ergebnis der ge-wöhnlichen Geschäftstätig-keit von 3,064 Mio. DM undein Jahresüberschuß von3,088 DM ausgewiesen. Fürdas laufende Jahr erwartetder Vorstand trotz gedämpf-ter Geschäftsaussichten eineUmsatz- und Ergebnisver-besserung angesichts deshohen Auftragsbestandes.

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Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Livingston-Brammerliegt voll im TrendDie britische Dienstleistungs-gesellschaft Livingston, inDeutschland vertreten durchdie Livingston Electronic Ser-vices GmbH, Darmstadt, bie-tet über 20 000 Computer-,Telekommunikations- undMeßsysteme zur Miete an.Europaweit spülte der Trendzum High-Tech-Service Living-ston im abgelaufenen Ge-schäftsjahr 1988 rund 29%mehr in die Kassen als imVergleichzeitraum des Vorjah-res. Der Betriebsgewinnkletterte ebenfalls um 29%und erreichte ein Rekord-niveau. Eine besonders starkeNachfrage verzeichneteLivingston außerhalb der bri-tischen Inseln.

PTG-Grouporganisiert neuBei der Precision TechnologyGroup Ltd. (PTG), Glasgow/Schottland, die im Jahr 1994die Neff AntriebstechnikAutomation GmbH, Walden-buch, und im Jahr 1995 dieGraessner GmbH, Dettenhau-sen, übernommen hatte, voll-zieht sich ein Generations-wechsel in der Führungsspit-ze. Der Miteigentümer Nor-man Allison, der bisher die

Gruppe als „Chief Executive“geleitet hatte, übernahm am1. Mai den Posten des Auf-sichtsratsvorsitzenden. Dr.Gerd Icks, Geschäftsführervon Neff und Graessner, wirdkünftig die Leitung der ge-samten PTG-Gruppe als Gene-raldirektor übernehmen undweiterhin als Geschäftsführerder deutschen Holding Preci-sion Technology DeutschlandGmbH (PTD) fungieren. DerPTG-Gesamtumsatz beträgtrund 70 Mio.DM.

Barmag-Umsatzist geschrumpftDer Maschinen- und Anlagen-bauer Barmag AG, Rem-scheid, hat im ersten Quartal1999 einen geschrumpftenUmsatz von 190 Mio. DMverbucht. Dies teilte derVorstand mit und betonte,Kosten und Kapazitäten vordem Hintergrund des gerin-gen Beschäftigungsvolumensgesenkt zu haben. Die Ge-winnschwelle soll zum Jah-resende auf 580 Mio. DM ge-senkt werden, nach 630 Mio.DM zum Jahresende 1998.

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Thomas

Uppenkamp,

Sales Managerund MDE-Spezialist mitlangjähriger

Erfahrung als Key AccountManager im Haus Casio, leitetseit April den neuen BereichSysteme zur mobilen Da-tenerfassung und -kommuni-kation.

Otto Schobersberger istvon den Unternehmen Cogs-dill-Nuneaton Limited undCogsdill-Shefcut zum neuenRegional Manager für Zentral-und Osteuropa ernannt wor-den. Otto Schobersbergernimmt die Interessen derbritischen Unternehmen vonSalzburg aus wahr.

Dipl.-Ing.Dieter Reitz

wurde im Aprildie LeitungBrückenbauder Darmstäd-

ter Donges Stahlbau GmbHübertragen. Dieter Reitzkommt von der StahlbauLavis GmbH und leitete dortden Vertrieb von Straßen-,Eisenbahn-, Wasser-, Rad- undFußgängerbrücken.

Winfried J. Krämer wurdemit Wirkung vom 1. April zumVorsitzenden des Vorstandsder Lurgi Zimmer AG, Frank-furt/Main, bestellt. Er istzuständig für die BereicheBeschaffung, Auftragsabwick-lung, Organisation, Vertriebund Ingenieurtechnik.

Cristiane Glöckler ist zum 1. Mai zur neuen Geschäfts-führerin der AutodeskDeutschland GmbH, Mün-chen, ernannt worden. Sie istdamit zugleich verantwortlichfür Österreich, die Schweizund die osteuropäischenNiederlassungen des Herstel-lers von PC-Design-Software.Sie tritt die Nachfolge vonDieter Höfler an, der dasUnternehmen auf eigenenWunsch verläßt.

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Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Dipl.-Kfm. Dietmar Harting,

Geschäftsführer der HartingKG, wurde auf der Jahresta-gung der DKE Deutsche Elek-trotechnische Kommission im DIN und VDE zum neuenDKE-Vorsitzenden gewählt.

Michael

Heidemann

wurde zum 1.Mai zum weite-ren Geschäfts-führer der Zep-

pelin Baumaschinen GmbH,Garching, bestellt. Der neueGeschäftsführer, der imUnternehmen bisher als Ver-triebsleiter tätig war, ist jetztfür Vertrieb, Service undMarketing verantwortlich.

Dieter Göller wurde alsweiterer Geschäftsführer derLPW ReinigungstechnikGmbH, Wolfschlugen beiStuttgart, bestellt. Die Erwei-terung der Geschäftsführungerfolgt vor dem Hintergrunddes starken Wachstums der LPW ReinigungstechnikGmbH.

Diplom-Infor-matiker Ralf

Schubert wirdseinen VaterGerhard Schu-bert, ge-

schäftsführender Gesellschaf-ter der Gerhard SchubertGmbH, Crailsheim, künftig imTagesgeschäft entlasten. RalfSchubert wirkt als Hausherrund Prokurist im 1998 neu er-richteten Crailsheimer Werk IIund hat dort die Leitung desBereichs Serienmaschinenübernommen.

Frank Domin wurde vonCVSI Services InternationalGmbH, Wiesbaden, zum neu-en Vertriebsleiter ernannt. Indieser Funktion zeichnet erfür alle Vertriebs- und Marke-tingangelegenheiten inDeutschland verantwortlichund berichtet als Mitglied der Geschäftsleitung direktan den Geschäftsführer Karl-Ekkehard Klingner.

PERSONEN

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Die ABB Calor Emag Schalt-

anlagen AG, Mannheim, hatvon der Pakistan Water andPower Development Authori-ty (WAPDA) den Auftrag fürdie Planung, Lieferung und Er-richtung einer 500-kV-Schalt-anlage erhalten. Damit solldas 1450-MW-Wasserkraft-werk Ghazi-Barotha nahe derHauptstadt Islamabad an daspakistanische Netz angebun-den werden. Der Auftrags-wert beträgt 42 Mio. DM.

Blue Moon Energy und KWInternational (KWI) habeneinen Kooperationsvertraggeschlossen. Das Bremer IT-Beratungsunternehmen fürEnergiehandel und Front-Of-fice-Lösungen in der Energie-wirtschaft übernimmt zu-nächst in den deutschspra-chigen Ländern Europas denVertrieb, die Implementie-rung und Services der welt-weit bei führenden Energie-versorgern eingesetztenEnergiehandelssoftwareKW2000. KW Internationalwird Blue Moon Energy anihren internationalen Projek-ten beteiligen.

Bridgeport Machines, Brid-geport/USA, wurde von derGoldman Industrial GroupInc. übernommen. Das 1939

gegründete Unternehmenproduziert CNC-Werkzeug-maschinen in den USA undGroßbritannien. Die Gold-mann-Gruppe, Boston, ist ebenfalls im Werkzeug-maschinenbau tätig.

Emco Maier, Hallein/Öster-reich, gibt die Übernahmevon 76% der neugegründetenEmco-Padovani slr, San Gior-gio su Legnano nahe Mailandbekannt. Mit der Akquisitiondes italienischen Maschinen-bauers kann Emco nun einegeschlossene Produktlinie imDrehmaschinenbereich anbie-ten. Umgekehrt profitiertPadovani von den weltweitenEmco-Vetriebsstrukturen.

NTL, einer der führenden bri-tischen Anbieter im Bereichintegrierter Kommunikations-systeme, arbeitet beim Aus-bau seines Kommunikations-netzes mit Nortel Networkszusammen. Geplant sind In-vestitionen in Höhe von rund400 Mio. Dollar. Entstehensoll in den nächsten siebenJahren das leistungsfähigsteKommunikationsnetz auf derInsel. Strategischer Zulieferersoll nach Angaben der NortelDasa Network SystemsGmbH & Co, KG, Frankfurt/Main, Nortel Networks sein.

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

STENO

Im Mai vor 50 Jahren wurde die weltweit operierende

Nefab Gruppe von Sigurd Nordgren in Alfta/Schweden,

gegründet. Heute bietet Nefab eine umfangreiche Pro-

duktpalette an: faltbare Exportverpackungen, faltbare

Mehrwegverpackungen und Lagerbehälter, Material-

Handling-Behälter und Vollholzaufsetzrahmen.

Bild

: Nef

ab

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J. G. Weisser Söhne, St. Ge-orgen, und Overbeck, Her-born, sind eine Kooperationeingegangen mit dem Ziel, ge-meinsam Maschinen für dieVerfahrenskombination Hart-drehen-Schleifen zu ent-wickeln, zu produzieren undzu vermarkten. Weisser ver-fügt über langjährige Erfah-rung auf dem Gebiet desHartdrehens. Overbeck hältzahlreiche Patente im Bereichdes Schleifens.

Der Standort Schweiz prä-sentiert sich deutschen Unter-nehmern im Rahmen einesSeminars, das am 15. Juni imWürzburger Maritim-Hotelstattfindet. Schwerpunkt-mäßig angesprochen dürfensich Unternehmen fühlen, diein der Schweiz investierenwollen. Außerdem sprechenbereits in der Eidgenossen-schaft tätige deutsche Unter-

nehmer über ihre Erfahrun-gen. Weitere Infos gibt dasSchweizer Bundesamt fürWirtschaft und Arbeit, Tel. (00411)2014342,www.standortschweiz.ch.

Die Sanyo Fisher VertriebsGmbH, München, Spezialistfür Unterhaltungselektronikund Multimedia, versichert,daß alle LCD-Projektoren, Digi-talkameras, Videorecorder,TV-Geräte und Audiosystemevon Sanyo kein Problem mitdem Jahr 2000 haben, alsovoll „millenium-kompatibel“sind. Das gilt auch für ältereGeräte. Nähere Auskünftegibt das Sanyo-Service-Teamunter Tel. (0 89) 4 51 16-1 30.

Die Mosaic Software AG,Meckenheim, wird noch indiesem Sommer an den Neu-en Markt gehen. Die Beglei-tung des Börsengangs über-

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

TÜBINGER TOOL-MANAGEMENT-TAGE

Mehr als 160 Fachbesucher informierten sich anläß-lich der 1. Tübinger-Tool-Management-Tage am 27.

April bei der Walter Informationssysteme GmbH inTübingen über zeitgemäßes Tool-Data-Management unddessen Integration in die betriebliche Informations-infrastruktur. Fertigungs- und Softwarespezialistengroßer und mittelständischer Unternehmen – unter an-derem von ABB Kraftwerke, Finspong/Schweden,Zamek/Polen, Siemens KWU, MTU, Audi, Voith Sul-zer/Schweiz – interessierten sich vor allem für das ak-tuelle Tool-Data-Management TDM 2.2. Dazu gab es aus-führliche Referate von Fachleuten aus der IT-Branche undvon Anwendern im Maschinenbau. Zeitgleich fand eineAusstellung rund um TDM 2.2 statt, wo unter anderemSchnittstellen zwischen Tool-Data-Management undCNC-Steuerungen (IBM, Siemens), CAD/CAM-Systemen(CN Industries) und Werkzeug-Voreinstellgeräten (Kelch)gezeigt wurden. Vorführungen im Versuchsfeld der Wal-ter AG boten Gelegenheit, die vorgestellten Integrati-onskonzepte in der Praxis zu erleben.

Volles Haus

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nimmt ein Bankenkonsortiumunter Führung der WestLBPanmure. Mosaic entwickeltSoftware für den elektroni-schen Datenaustausch und E-Commerce-Anwendungen.

Spectro Analytical Instru-

ments, Kleve, hat eine neueNiederlassung für den asia-tisch-pazifischen Raum eröff-net. Sitz der Spectro Analyti-cal Instruments (Asia-Pacific)Ltd. ist Chaiwan/Hongkong.Vertrieben wird die komplet-te Palette optischer Emissi-ons- und Röntgenfluoreszenz-spektrometer.

Die Dr.-Ing. P. Christiani

GmbH, gibt die Einführungeines nach ISO 9002 zerti-fizierten QM-Systems be-kannt. Das Unternehmen ver-steht sich als technischesInstitut für Aus- und Weiter-bildung und entwickelt Pro-dukte sowie Dienstleistungenfür alle Phasen der berufli-chen Bildung in gewerblich-technischen Berufen.

Die IDS Scheer AG, Saar-brücken, hat eine weitereAuslandsgesellschaft in Euro-pa gegründet. Die IDK ScheerUK Ltd. hat ihren Sitz in Lon-don und wird das gesamteLeistungsspektrum der Grup-pe – Software und Dienstlei-stungen für das Geschäfts-prozeßmanagement – in Eng-land und Wales anbieten.

Zur Metav 2000, die vom 27. Juni bis 1. Juli 2000 inDüsseldorf stattfinden wird,läuft inzwischen die Anmel-defrist. Bereits Mitte der acht-ziger Jahre hat sich die Schauals größte deutsche Messefür Metallbearbeitung eta-bliert. 1998 besuchten 61 000Interessenten aus 52 Länderndie Metav. Die Anmelde-unterlagen sind beim VDW-Organisationsbüro Metav2000, Frankfurt/Main, Tel.(0 69) 75 60 81-54 erhältlich.

Die CSC Computer SciencesCorporation wird in dennächsten zehn Jahren diegesamte IT-Infrastruktur desFlugzeugmotorenherstellers

Pratt & Whitney führen. Rund650 Pratt & Whitney-Mitar-beiter an den US-Standortenwechseln zu diesem Zweckzu CSC. Nur 45 Beschäftigteverbleiben auf der Payrolldes Auftraggebers. Der Auf-tragswert beläuft sich nachAngaben der CSC PloenzkeAG, Kiedrich, auf 1,2 Mrd.Dollar.

Das AMA-Leistungsver-

zeichnis liegt seit kurzem inder neuesten gedrucktenAusgabe vor. Für alle, die wis-sen wollen, wer welche Pro-dukte und Dienstleistungenaus dem Bereich Sensorikanbietet, ist dieses ein unver-zichtbarer Helfer. Internet-nutzern macht der AMAFachverband für Sensorik,Göttingen, das Verzeichnisjetzt auch online zugänglich(www.ama-sensorik.de).

Rittal, Herborn, ist schon seit Jahren im Mittleren Ostenpräsent. Jetzt wurde eineeigene Tochtergesellschaft inDubai, die Rittal Middle EastFZE, gegründet. Sie unter-stützt die Vertretungen desSchaltschrankherstellers inMittelost.

Die Gulp Information Sy-stems GmbH, München, bie-tet ab sofort auf ihrem Serverwww.gulp.de einen neuenPersonalservice an – die Pro-jektvermittlung via Internet anManager auf Zeit. DieserBeruf ist, wie Marktuntersu-chungen zeigen, im Kommen.Bereits 10 000 Interimsmana-ger sollen in Deutschlandgegenwärtig ihre Dienste an-bieten. Die Datenbank führtAuftraggeber und Managerauf Zeit zusammen.

Die Digital Media Group

lädt am 17. Juni nach Würz-burg ein zum 4. Netday.Schwerpunkt der Veranstal-tung, die von Wücom, Inter-shop, Xlink und Siemensunterstützt wird, ist der Auf-bau von E-Commerce-Anwen-dungen. Das komplette Pro-gramm kann unter Tel. (09 31)7 97 84-0 angefordertwerden.

Maschinenmarkt

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 19

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

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Seit dem 1. April 1999 ha-

ben sich die steuer- und

sozialversicherungsrecht-

liche Behandlung für die

geringfügige Beschäfti-

gung, auch als 630-DM-

Jobs bekannt, grundle-

gend geändert.

Während früher diese

Beschäftigung nicht der

Sozialversicherungs-

pflicht unterlegen hat, ist

sie seit dem 1. April 1999

in die Sozialversicherung

miteinbezogen. Der Arbeit-

geber muß statt der frühe-

ren pauschalen Lohnsteu-

er nach neuem Recht

Beiträge sowohl an die ge-

setzliche Renten- als auch

die Krankenversicherung

abführen. Zusätzlich sind

auch Beiträge an die ge-

setzliche Unfallversiche-

rung zu zahlen.

Mit Inkrafttreten dieser

Neuregelung wurde auch

eine steuerliche Befreiung

für die 630-Mark-Jobs ein-

geführt. Die Freistellung

von der Lohn-/Einkom-

mensteuer ist jedoch an

das Vorliegen bestimmter

Voraussetzungen gebun-

den. Sind diese nicht er-

füllt, muß der Arbeitgeber

künftig neben den Beiträ-

gen zur Sozialversiche-

rung auch die Lohnsteuer

einbehalten und an das

Finanzamt abführen.

Als geringfügige Be-

schäftigung gilt eine Tätig-

keit, wenn das monatliche

Entgelt höchstens 630

Mark beträgt und der Ar-

beitnehmer weniger als 15

Stunden wöchentlich ar-

beitet. Geht der Arbeitneh-

mer mehreren gering-

fügigen Beschäftigungen

nach, sind diese hinsicht-

lich der Wochenarbeitszeit

(15 Stunden) und der Ent-

geltobergrenze (630 Mark)

zusammenzurechnen.

Die Entgeltobergrenze von

630 Mark monatlich gilt

bundeseinheitlich. Die vor

der Neuregelung unter-

schiedlichen Obergrenzen

bei der geringfügigen Be-

schäftigung in Ost und

West sind entfallen.

Liegt demnach eine ge-

ringfügige Beschäftigung

vor, hat der Arbeitgeber

Beiträge an die gesetzliche

Rentenversicherung in

Höhe von zwölf Prozent des

Entgelts abzuführen. Die-

se Beitragspflicht entfällt,

wenn der Arbeitgeber ei-

nen Studenten geringfügig

beschäftigt.

Weiterhin muß der Ar-

beitgeber zehn Prozent des

Arbeitsentgelts an die ge-

setzliche Krankenversi-

cherung entrichten. Ge-

hört der Arbeitnehmer

nicht der gesetzlichen

Krankenversicherung an,

entfällt diese Beitrags-

pflicht.

Neu eingeführt wurde

auch die Beitragspflicht

zur gesetzlichen Unfallver-

sicherung. Die Beitrags-

höhe richtet sich nach der

Satzung des jeweiligen Un-

fallversicherungsträgers.

Der Arbeitnehmer hat ein Wahlrecht

Ein geringfügig beschäf-

tigter Arbeitnehmer ist von

der Sozialversicherungs-

pflicht befreit, es sei denn,

er verzichtet seinem

Arbeitgeber gegenüber

schriftlich auf die Ver-

sicherungsreiheit. Bei ei-

nem derartigen Verzicht

muß dann der Arbeitneh-

mer den Beitrag des Ar-

beitgebers in Höhe von

zwölf Prozent des Entgelts

auf 19,5 Prozent auf-

stocken. Dabei muß sich

20 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

Es gelten neue Regeln für die 630-Mark-Jobs

Norbert Geng ist Rechtsanwalt in

99084 Erfurt, Tel. (03 61)

22 07 20, Fax (03 61) 2 20 72 20.

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mindestens ein Betrag in

Höhe von 58,50 Mark erge-

ben. Der Arbeitgeber hat

dann den Aufstockungs-

betrag des Arbeitnehmers

ebenfalls an die Renten-

versicherung abzuführen.

Entscheidet sich der Ar-

beitnehmer gegen die Ver-

sicherungsfreiheit mit der

Folge des vollen Beitrags

zur gesetzlichen Renten-

versicherung, kann er die

Leistungen des Rentenver-

sicherungsträgers voll be-

anspruchen.

Drei Steuer-Variantensind möglich

Wesentlich komplizier-

ter als die Sozialversiche-

rungspflicht der 630-

Mark-Jobs ist dagegen de-

ren steuerliche Handha-

bung geworden. Grund-

sätzlich sieht die Neurege-

lung drei Varianten vor:© steuerfreie Auszahlung

des Entgelts bei Vorlage ei-

ner Freistellungsbeschei-

nigung© Steuerpflicht und Vor-

lage der Lohnsteuerkarte© Pauschalierung der

Lohnsteuer.

Der Arbeitgeber kann

das Entgelt ohne Steuer-

abzug an den Arbeitneh-

mer auszahlen, wenn die

übrigen Einkünfte des Be-

schäftigten nicht positiv

sind und wenn der Arbeit-

geber den zwölfprozenti-

gen Rentenbeitrag ent-

richtet.

Zu den übrigen Ein-

künften, die nicht positiv

sein dürfen, zählen:

© Gewinne aus Land- und

Forstwirtschaft, Gewerbe-

betrieb oder selbständiger

Arbeit,

Arbeitsentgelt abzüglich

der tatsächlich angefalle-

nen Werbungskosten be-

ziehungsweise des Arbeit-

nehmer-Pauschbetrags

von derzeit 2000 Mark im

Jahr,© Zinserträge abzüglich

der Werbungskosten (min-

destens die Pauschale von

100 Mark und des Sparer-

freibetrages, der derzeit

noch bei 6000 Mark im

Jahr liegt,© Miet- und Pachteinnah-

men abzüglich der Wer-

bungskosten,© Renten in Höhe des Er-

tragsanteils,

Versorgungsbezüge ab-

züglich des Versorgungs-

freibetrags und der Wer-

bungskosten beziehungs-

weise des Arbeitnehmer-

Pauschbetrags in Höhe

von 2000 Mark.© Unterhaltszahlungen

des geschiedenen Ehegat-

ten, wenn dieser den Son-

derausgabenabzug in An-

spruch nimmt.

Erzielen geringfügig Be-

schäftigte keine der vorge-

nannten Einkünfte bezie-

hungsweise sind diese ne-

gativ, können sie beim zu-

ständigen Finanzamt eine

Freistellungsbescheini-

gung beantragen. Erst

durch die Vorlage dieser

Bescheinigung darf der Ar-

beitgeber das Arbeitsent-

gelt auszahlen, ohne

Lohnsteuer einzubehalten

oder abzuführen. Der Ar-

beitgeber hat außerdem

für das steuerfrei ausge-

zahlte Entgelt am Jahres-

ende oder nach Beendi-

gung des Arbeitsverhält-

nisses eine Bestätigung

durch Vermerk auf der

Freistellungsbescheini-

gung zu erteilen.

In MM 27 wird die Erläute-

rung der Neuregelung fort-

gesetzt. MM

NORBERT GENG

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 21

aktuellSTEUERN

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Stolz streicht Chri-

stoph A. Michel,

Vorsitzender der

Geschäftsführung

des in Frankfurt am Main

ansässigen Softwarehau-

ses Sage KHK, mit der

Hand über das Revers sei-

nes Sakkos und fragt die

erstaunten Zuhörer: „Wie

gefällt Ihnen mein An-

zug?“ Verdutzte Reaktion,

hier und da beifälliges

Nicken. Der Anzug

scheint zu gefallen – war-

um auch nicht? Es ist ein

ganz normaler dunkler

Business-Anzug. Michel

spannt seine Zuhörer

nicht länger auf die Folter

und erklärt den Grund

für seine vermeintliche

Eitelkeit: „Diesen Anzug

habe ich in Bangkok ge-

kauft. Aber das Besonde-

re daran ist: Ich war noch

nie in Bangkok.“ Dort gibt

es jedoch den thailändi-

schen Edelschneider

„Ambassador Fashion“,

und dieser bietet seine

Dienste im Internet an.

Bestellung, Maßnehmen,

Stoffauswahl geschehen

auf elektronischem Weg.

Für Michel ist dieses ein

Beispiel zukünftiger Ge-

schäftsbeziehungen: „Der

Wettbewerb kommt nicht

mehr von ,um die Ecke‘.“

Hasso Plattner, Vor-

standssprecher der Wall-

dorfer SAP AG, brachte es

anläßlich der jüngsten

Anwenderkonferenz auf

den Punkt: „Wer heute mit

seinen Kunden Geschäfte

machen will, der muß ins

Internet.“ Das Internet ist

sozusagen der Daten- und

Informations-Highway für

den globalen elektroni-

schen Handel, genannt E-

Commerce.

auch Verbraucher und

die öffentliche Verwal-

tung, wo die Rationalisie-

rung enorm sein dürfte.

Auswirkungenauf die Gesellschaft

„E-Business wird nicht

nur das Arbeitsleben und

die Wirtschaft prägen,

sondern es wird unsere

Gesellschaft gewaltig be-

einflussen“, prognosti-

ziert Erwin Staudt, Vorsit-

zender der Geschäfts-

führung der IBM

Deutschland GmbH,

Stuttgart. „Damit“, so

Staudt, „stehen wir an der

Schwelle zur E-Society.“

Insbesondere der Busin-

ess-to-Business-Markt

wird nach IBM-Schätzun-

gen rasant wachsen.

Auch der VDMA geht von

Wachstumsraten um die

160 Prozent bis zum Jahr

2002 aus.

Ein Teilbereich von

Electronic Business ist

Electronic Commerce. An-

wendungsgebiete sind:

Marketing; Präsentation

von Produkten und

Dienstleistungen; gezielte

Informationen über Prei-

se, Lagerbestand, Liefer-

zeiten, Konditionen und

Allgemeine Geschäftsbe-

dingungen; Direktver-

trieb, Online-Support und

Teleservice; Abwicklung

von Bestellungen; Koope-

rationen in Entwicklung

und Konstruktion; Rekru-

tierung von qualifiziertem

Personal. Mit Electronic

Commerce kann man die

Leistung des Unterneh-

mens steigern und die Ko-

sten senken. Der VDMA

nennt Beispiele:© Ein Erstkontakt mit

Kunden kostet im Durch-

schnitt 300 Mark. Im In-

ternet liegen die Kosten bei

weniger als zehn Mark.© Die Neubesetzung von

500 Arbeitsplätzen kostet

auf konventionellem Weg

durchschnittlich 1,7 Mil-

lionen Mark. Über das In-

ternet liegen die Kosten bei

600 000 Mark.

IBM beispielsweise, mit

eigener E-Commerce-Soft-

ware gut im Geschäft, or-

dert weltweit in diesem

Jahr selbst voraussicht-

lich Waren und Dienstlei-

stungen im Wert von

rund 12 Milliarden Dollar

über das Netz. Damit kön-

ne man circa 240 Millio-

nen Dollar an Kosten

einsparen, „als wenn wir

das in Altväter-Sitte hand-

haben würden“, so

Staudt.

Die Umsätze, die deut-

sche Unternehmen mit

Electronic Commerce ma-

chen, liegen laut einer

Studie der Unterneh-

mensberatung Kienbaum

gegenwärtig noch im

Schnitt bei spärlichen

170 000 Mark im Jahr.

Doch das Volumen

wächst mit 100prozenti-

ger Rate. So existieren auf

diesem noch jungen virtu-

ellen Marktplatz 80 Pro-

zent der vorhandenen An-

gebote erst seit etwa zwei

Vielfach ist aber gar

nicht bekannt, was sich

hinter den Schlagworten

Electronic Commerce und

Electronic Business ver-

birgt. „Das ist nicht ver-

wunderlich. Denn Elec-

tronic Commerce ist mehr

als die Online-Bestellung

einer Bahnfahrkarte“,

heißt es in einer Broschü-

re des VDMA zu diesem

Thema. Der Verband defi-

niert Electronic Business

als Oberbegriff für jede

Form von Geschäftspro-

zessen, die über Informa-

tionsnetze abgewickelt

werden. Grundsätzlich

wird zwischen drei Vari-

anten von Electronic

Business unterschieden:© Business-to-Consumer,© Business-to-Business.© Business-to-Public

Authorities.

Das heißt: Electronic

Business betrifft alle: in

erster Linie Unterneh-

men, zunehmend aber

22 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

HINTERGRUND

Schnelle WegeElectronic Commerce ist eine Chancevor allem für den Mittelstand

ULRIKE GLOGER

Peter Faßbinder, stellvertre-

tender Vorstand der Brain In-

ternational AG, Breisach am

Rhein: „Mittelständischen Un-

ternehmen können wir nur

dringend raten, sich heute mit

E-Business-Projekten zu be-

schäftigen.“

Bild

: Bra

in

Christoph A. Michel, Vorsit-

zender der Geschäftsführung

der Sage KHK Software

GmbH & Co. KG, Frankfurt am

Main: „Sobald die Internet-

Dienste im Einsatz sind, wird

niemand mehr auf diese ver-

zichten wollen.“

Bild

: Sag

e KH

K

Page 18: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Jahren. Bei 95 Prozent

der Unternehmen stehen

noch Eigenwerbung und

Information über das Wa-

renangebot im Vorder-

grund. Rund 44 Prozent

des Angebots, so die Kien-

baum-Studie, sind in

deutscher und englischer

Sprache abgefaßt. So sei-

en auf diesem Wege auch

internationale Kunden

leicht erreichbar.

„Das Internet macht

alle gleich“, heißt es denn

auch. Unternehmens-

größe ist im Zeitalter des

Electronic Commerce

kein Wettbewerbsvorteil

mehr. Für kleine und mit-

telständische Unterneh-

men bedeutet das eine nie

dagewesene Chance, in

die globalen Märkte ein-

zutreten. Stepan Scham-

bach, Gründer und Vor-

standsvorsitzender der

mit Internet-Software zu

Weltruhm gelangten In-

tershop mit Sitz in Jena

und Palo Alto, will vor al-

lem die kleinen und mitt-

leren Unternehmen in

den Electronic Commerce

miteinbeziehen: „Sie sol-

len nicht zu den Verlie-

rern des neuen Zeitalters

gehören.“ Schambach

ging deshalb eine Koope-

ration mit der Sage-Grup-

pe ein, die weltweit zwei

Millionen Kleinunterneh-

men zu ihren Soft-

warekunden zählt. Sage

KHK, die deutsche Toch-

ter der Gruppe, präsen-

tierte jetzt zusammen mit

ihren Partnern IBM,

Deutsche Telekom und

Intershop eine E-Com-

merce-Strategie mit dem

Ziel, vielfältige Online-

Möglichkeiten in die kauf-

männische PC-Software

zu integrieren. Das Ganze

beginnt mit Online-Infor-

mationsdiensten für klei-

ne Unternehmen und soll

in ein Angebot münden,

das nach dem Prinzip des

„One-Stop-Shopping“ al-

les Notwendige für den er-

folgreichen Handel im In-

ternet bietet.

KostenloserAuftritt im Web

„Da viele unserer An-

wender zur Zeit nicht im

Web präsent sind, wird

unser erster Schritt sein,

allen Sage-KHK-Anwen-

dern, die unsere aktuel-

len Produkte nutzen und

einen gültigen Wartungs-

vertrag haben, einen fünf-

seitigen Webauftritt frei

zu bieten“, verspricht Ge-

schäftsführungsvorsit-

zender Michel.

Für die meisten Unter-

nehmen ab 100 Mitarbei-

ter sei die Anbindung an

das Internet keine Frage

mehr, meint Peter Faßbin-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 23

HINTERGRUND

Erwin Staudt, Vorsitzender

der Geschäftsführung der

IBM Deutschland GmbH,

Stuttgart: „Der Staat selbst

muß ein Innovationsmotor

werden. Dafür sind neue

Ausbildungsmodelle, bes-

sere und flexiblere Rahmen-

bedingungen und effizientere

Verwaltungsstrukturen

notwendig.“Bi

ld: I

BM

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der, stellvertretender Vor-

stand Entwicklung und

Beratung der Brain Inter-

national AG in Breisach

am Rhein. Doch sei, so

Faßbinder, der am häufig-

sten genutzte Dienst nach

wie vor E-Mail, gefolgt von

der Unternehmenpräsen-

tation im WWW. „Für uns

bedeuten integrierte E-

Business-Lösungen vor

allem die Integration viel-

fältiger Geschäftsprozes-

se mit dem Ziel, meßbare

Erfolge zu erzielen. Dies

heißt aber, daß E-Busi-

ness nie für sich alleine

betrachtet werden kann,

sondern nur in Verbin-

dung mit einem Material-

wirtschafts- oder ERP-Sy-

stem“, so Faßbinder.

Zu den Vorreitern im

Angebot elektronischer

Warenhäuser zählen

ohne Zweifel die großen

Unternehmen. Beispiel

Siemens: Seit Ende ver-

gangenen Jahres bietet

der Unternehmensbe-

reich Automatisierungs-

und Antriebstechnik

(A&D) ein Internet-Ein-

kaufszentrum, den soge-

nannten Siemens-Mall.

Auf der diesjährigen Han-

nover-Messe eröffnete

man zusätzlich einen „vir-

tuellen Shop“, in dem sich

Interessierte über das An-

gebot des Weltmarktfüh-

rers in der Automatisie-

rungs- und Antriebstech-

nik informieren und –

das ist neu – über 50 000

Produkte elektronisch be-

stellen können. „Betont

werden muß, daß E-Com-

merce hier alle Geschäfts-

vorgänge beinhaltet, von

der Online-Vorstellung

der Produkte und der Pro-

duktauswahl über die Be-

stellung bis hin zum Af-

ter-Sales-Service“, sagt Dr.

Klaus Wucherer, Vorsit-

zender des Bereichsvor-

standes A&D, Erlangen.

Ziel des Siemens-Be-

reichs ist es, bis zum

Ende des Geschäftsjahres

2001 rund ein Drittel der

Aufträge in elektronischer

Form abzuwickeln. Darin

enthalten sind auch Auf-

träge, die durch Anbin-

dung von Kunden-Waren-

wirtschaftssystemen, bei-

spielsweise SAP, direkt

elektronisch mit den

A&D-Systemen abge-

wickelt werden.

Auf dem Sprungin die vernetzte Welt

Um kleinen und mittle-

ren Unternehmen das Tor

zur vernetzten Welt zu öff-

nen, startete IBM jetzt

eine Electronic-Business-

Initiative. Rund 100 Mil-

lionen Dollar investiert

das Unternehmen in sei-

ne bislang größten eu-

ropäischen Kampagnen.

Herzstück des Mittel-

standsprogramms sind

zwei neue E-Business-

Startpakete: „Teamwork

im Internet“ und „Verkau-

fen im Internet“. Beide

Programme können wahl-

weise auf PC oder Mittel-

klasse-Rechnern einge-

setzt werden.

Unternehmer und EDV-

Beauftragte, die sich in-

formieren möchten, wel-

che Lösung für ihre Fir-

ma in Frage kommt, sind

von IBM und Lotus zur

Teilnahme an der „E-Bu-

siness-Tour ‘99“ eingela-

den, die noch bis zum

Juli durch mehrere deut-

sche Städte tourt. MM

24 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

HINTERGRUND

Stephan Schambach, Grün-

der und Vorstandsvorsitzen-

der der Intershop in Jena

und Palo Alto: „Die kleinen

und mittleren Unternehmen

dürfen nicht zu den Verlie-

rern des E-Commerce

gehören.“

Bild

: Int

ersh

op

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der Datenautobahn des 21.Jahrhunderts eröffnet“, sagteBrandenburgs Minister fürWissenschaft, Forschung undKultur Steffen Reiche anläß-lich der offiziellen Inbetrieb-nahme Ende März dieses Jah-res in Potsdam-Babelsberg.

Die Region Berlin-Branden-burg hat europaweit diehöchste Dichte an Hochschu-len und Forschungseinrich-tungen – vor diesem Hinter-grund und als eine von 22Modellregionen der Europäi-schen Gemeinschaft willBrandenburg Strategien fürden Übergang in die Informa-tionsgesellschaft entwickeln.Ein wichtiger Schritt dabei istdie Einführung einer informa-tionstechnischen Grundbil-dung an allen Schulen derSekundarstufe bis zum Schul-jahr 2001/2002.

Auch Berlin will Informati-onstechnik – neben Bio- undVerkehrstechnik – zu einemder drei wichtigsten Schwer-punkte machen und die Stadtzu einer Global City des Wis-sens ausbauen. Angefangenhatte man vor etwa zehn Jah-ren mit der Verbindung eini-ger Wissenschaftseinrichtun-gen mit einer Übertragungs-kapazität von 64 Kbit/s –was einem ISDN-Privatan-schluß entspricht.

Ab Mitte 1993 begann derAufbau einer gemeinsamenNetzinfrastruktur für dieBehörden und die Wissen-schaftsorganisationen. Mitt-lerweile sind im Stadtgebietrund 500 km Glasfaserkabelverlegt und rund 200 Behör-den und 50 Wissen-schaftseinrchtungen ange-schlossen. Von den insge-samt 50 Glasfasern diesesNetzes werden zehn aus-schließlich für die Wissen-schaft genutzt. Die bisherigenTestinstallationen sollen biszum Frühjahr 2000 zu einemGigabit-Wissenschaftsnetzausgebaut werden. „Dannwird in Deutschland Regelbe-trieb sein, was heute nochPilotvorhaben ist“, sagte Prof.Dr. Eike Jessen, Vorsitzenderdes Vorstands des DFN-Ver-eins, auf der Veranstaltung inPotsdam.

Notwendig ist der Aufbauder neuen Infrastruktur durchdas enorm wachsende Ver-kehrsvolumen im Breitband-Wissenschaftsnetz B-Win. Indiesem Forschungsnetzwaren 1996 ebenfalls von De-Te-Sytems die ersten 40Hochschulanschlüsse für eineDatenrate von 34 Mbit/s auf-gebaut, auf 155 Mbit/s erwei-tert und mit ATM-Technologieausgerüstet worden.

In den Gigabit-Testbedsdes DFN-Vereins wird dieseTechnologie derzeit erprobt.Eine besondere Rolle spieltsie zum Beispiel bei derAnbindung des Forschungs-raums Berlin/Potsdam an dasGigabit-Testbed München/Erlangen, die von der Tele-kom-Tochter De-Te-System imAuftrag des DFN-Vereins reali-siert wurde. Die Weitverkehrs-datenverbindung mit dreimal2,34 Gbit/s ist in ATM-Tech-nologie ausgeführt.

Die Verbindung zwischender Universität Erlangen unddem Leibniz-Rechenzentrumder Münchner Universitätenmit ebenfalls dreimal 2,34Gbit/s und ein weiteres Test-feld im Raum Jülich, Bonnund Köln waren bereits imletzten Jahr von der Telekom-Tochter aufgebaut worden.Die Strecke München–Erlan-gen war die weltweit ersteHochgeschwindigkeits-ATM-Verbindung auf der Basis derWDM-Technologie.

Gleichzeitig mit der Erwei-terung des Testbeds Süd bisnach Berlin wurde eine Ver-bindungsstrecke zwischendem Berliner Wissenschafts-netz – dem Berlin Researchand Information Network,BRAIN – und dem Metropoli-tan Area Network Potsdam –MAN – in Betrieb genommenund damit „ein Teilabschnitt

Der Verein zur Förderungeines Deutschen Forschungs-netzes – DFN-Verein – berei-tet den Aufbau der nächstenInternet-Generation vor: desInternet 2. Dazu hat der Ver-ein vor kurzem gemeinsammit britischen, französischenund italienischen Partnerorga-nisationen ein Kooperations-abkommen mit der The Uni-versity Corporation forAdvanced Internet Develop-ment (UCAID) geschlossen,die in den USA die Internet-2-Initiative anführt. Unter demNamen Abilene sind ImFebruar dieses Jahres dieersten Strecken dieses neuenUS-Wissenschaftsnetzes inBetrieb gegangen. Neue Tech-nologien lassen Übertra-gungsraten bis 2,48 Gbit/s zuund ermöglichen sehr kom-plexe Anwendungen.

Wie in den USA soll dasneue Höchstleistungsnetzauch in Deutschland auf derBasis von Glasfasern errichtetwerden. Für den Betrieb istdas sogenannte Wellenlän-genmultiplexing (WavelengthDivision Multiplexing, WDM)vorgesehen – eine Technolo-gie, mit der durch die Nut-zung unterschiedlicher Licht-frequenzen über eine Glasfa-ser eine Vielzahl von Anwen-dungen bis jeweils 2,5 Gbit/sparallel betrieben und über-tragen werden kann.

26 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

INNOVATION

Eine Videokonferenz-Ver-bindung erfordert üblicher-weise zwei ISDN-Kanäle miteiner Kapazität von jeweils64 Kbit/s. Über das derzei-tige Forschungsnetz B-Winkönnen auf einer einzigenLeitung bereits mehr als1000 solcher Konferenzengleichzeitig geführt werden

Videokonferenzen

PERSPEKTIVEN

– in nicht allzu fernerZukunft sollen dann derDeutschen Telekom zufolgezur selben Zeit mehr alssieben Millionen solcherKonferenzen stattfindenoder 64 Millionen Schreib-maschinenseiten in derSekunde übertragen wer-den können.

Die verteilte Simulation an diesem „Immersadesk“ macht das

Eintauchen – Immersion – in Visualisierungen möglich; aller-

dings müssen dabei sehr große Datenmengen über Netze

bewegt werden.

Bild

: Max

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Das Internet 2 nimmt Gestalt an

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Vom Anwendungsum-

fang her ist es klein,

doch es bewegt sich in

einer feinen Nische: das 2D-Bahn-

schleifen an Konturen mit hohen

Anforderungen an Genauigkeit und

Oberflächenrauheit. Die Komple-

xität der Eingriffsverhältnisse ruft

bei ungeregelter Prozeßführung

große Schleifkraftschwankungen

hervor – mit allen Problemen bezüg-

lich Maßhaltigkeit und mangelnder

Auslastung des Schleifwerkzeuges.

Mit einer simulationsgestützten

Reglerentwicklung und entspre-

chenden Praxistests der Regleralgo-

rithmen läßt sich aber auch dieses

diffizile Verfahren besser beherr-

schen. Es wird damit für eine lei-

stungsfähige ACC-Regelung (Adap-

tive Control Constraint) geeignet.

Typische Bauteile für das 2D-

Bahnschleifen, zum Beispiel auf

Koordinatenschleifmaschinen,

sind Kurvenscheiben sowie Platten

mit Durchbrüchen im Werkzeug-

und Formenbau (Bild 1). Charakte-

ristisch für dieses Werkstückspek-

trum sind Forderungen nach hoher

Maßgenauigkeit und minimaler

Formabweichung (weniger als 3 µm)

man Bahnschleifprozesse häufig

nicht an der Leistungsgrenze des

Werkzeugs. Die entsprechende

Maß- und Formgenauigkeit wird bis-

lang durch wiederholte und zeitauf-

wendige Schlicht- und Ausfeuerope-

rationen erzielt, was zu den hohen

anteiligen Hauptzeitkosten führt.

Konstantkraftschleifenspart Zeit und erhöht Qualität

Die Lösung für die skizzierte Pro-

blematik liegt im Konstantkraft-

schleifen. Dabei wird gleichzeitig

eine konstante Werkzeugausla-

stung und eine konstante elastische

Reaktion der Maschine erzwungen.

Wären alle Einflüsse auf die Nor-

malkraft im voraus in ihrer quanti-

tativen Wirkung bekannt, so könnte

mit einem entsprechenden Prepro-

cessing der NC-Daten eine solche

Normalkraftkonstanz erreicht wer-

den. Es gibt aber – wie oben

beschrieben – viele zufällige Ein-

flüsse auf den Normalkraftbedarf,

die in ihrer Wirkung auch noch

nichtlinear sind. Diese Umstände

erfordern die Stabilisierung der

Normalkraft mit einer Regelung.

Als geeignete Stellgröße für eine

solche Regelung läßt sich die Bahn-

geschwindigkeit beziehungsweise

die tangentiale Vorschubgeschwin-

digkeit vft nutzen, als Schnittstelle

sowie nach minimaler Rauheit

(arithmetischer Mittenrauhwert Ra

um 0.3 µm und darunter). Deshalb

versagen oftmals alternative Ver-

fahren wie das Erodieren; das

Schleifen ist aus technischen und

wirtschaftlichen Gründen erforder-

lich. Bei einigen harten Werkstück-

Werkstoffen, unter anderem bei

nichtleitender Konstruktionskera-

mik, ist Schleifen ohnehin das wirt-

schaftlichste Verfahren zum Erzeu-

gen der Funktionsflächen.

Hauptzeitkostenüberwiegen beim Schleifen

Kostenanalysen zeigen, daß beim

Schleifen der genannten Bauteile

die zeitabhängigen Kosten und dort

wiederum die Hauptzeitkosten in

der Regel den überwiegenden Anteil

darstellen. Demgegenüber sind die

anteiligen direkten Werkzeugver-

schleißkosten (Verschleiß der

Schleifscheibe und des Konditio-

nierwerkzeugs) sehr niedrig. Deut-

lich mehr Wirtschaftlichkeit kann

also erreicht werden, wenn es

gelingt, den eigentlichen Schleifpro-

zeß produktiver zu gestalten. Bild 2

zeigt in diesem Zusammenhang das

Verspannungsschaubild zwischen

dem Normalkraftbedarf des Prozes-

ses (Fn) und der gegenhaltenden

Federkraft (Ff) relativ zwischen

Schleifscheibe und Werkstück.

Der Schnittpunkt zwischen bei-

den Kraftkennlinien ist bestim-

mend für die beim Schleifen

erzeugte Werkstückkontur, so daß

sich Normalkraftschwankungen

beispielsweise beim Schruppen

sofort in ungenügender Kontur-

treue niederschlagen. Derartige

Normalkraftschwankungen sind

aber für die ungeregelte Pro-

zeßführung kennzeichnend. Sie

werden einerseits von konturkrüm-

mungsbedingt unterschiedlichen

Eingriffsverhältnissen, schwanken-

der Werkzeugschärfe und Änderun-

gen der Werkstoffhärte hervorgeru-

fen. Diese Einflüsse wirken sich

direkt auf die Kennlinie des Nor-

malkraftbedarfs aus. Andererseits

beeinflussen schwankende Auf-

maße ebenfalls die Höhe der wir-

kenden Normalkraft. Deshalb fährt

28 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

SPANENDE FERTIGUNG

Simulationsgestützte Regelungbeim ACC-BahnschleifenAufgrund komplexer Eingriffs-

verhältnisse kommt es beim 2D-

Bahnschleifen häufig zu starken

Schleifkraftschwankungen.

Eine unzureichende Maßhaltig-

keit sowie eine mangelnde Aus-

lastung des Werkzeuges sind

die Folge. Simulationsgestützte

Regler und praxistaugliche

Regleralgorithmen minimieren

diese Nachteile und machen das

Verfahren ACC-fähig.

KNUT GROSSMANN, ANDREAS MÜHL

UND BERND WUNDERLICH

Prof. Dr.-Ing. habil. Knut Großmann ist Direk-

tor des Instituts für Werkzeugmaschinen und

Steuerungstechnik (IWM) der TU Dresden.

Dr.-Ing. Andreas Mühl und Dipl.-Ing. Bernd

Wunderlich sind Mitarbeiter an diesem Insti-

tut. Weitere Informationen: Andreas Mühl,

01062 Dresden, Tel. (03 51) 4 63-36 16, Fax (03

51) 4 63-70 73. Die Arbeiten werden unter-

stützt von der Stiftung Industrieforschung,

Köln, und der Deutschen Forschungsgemein-

schaft (DFG) in Bonn.

Arbeitsraum-

simulation mit

Versuchswerk-

stück zum Test

der ACC-Rege-

lung, mit der

anspruchsvolle

2D-Bahnschleif-

prozesse gere-

gelt werden

können.

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für die Stellgrößenvorgabe bietet

sich die Override-Funktion an.

Allerdings erschwert eine Vielzahl

von nichtlinearen Einflüssen auf

das Verhalten der Regelstrecke den

Reglerentwurf, so daß eine Ausle-

gungsunterstützung mittels digita-

ler Simulation unerläßlich ist.

Im Sinne eines Virtual Prototy-

ping ist zuerst ein Simulationsmo-

dell der Regelstrecke erforderlich.

Als Modellierungs- und Berech-

nungsumgebung wird ein objektori-

entiertes Simulationstool mit der

Bezeichnung ITI-SIM benutzt,

erstellt von einem Dresdener Soft-

warehaus. Insgesamt setzt sich das

Streckenmodell aus folgenden

Bestandteilen zusammen (Bild 3):© Modell der Sollwertvorgabe der

NC mit Abbildung der Diskretisie-

rung von extern vorgegebenen

Geschwindigkeitssollwerten an der

Schnittstelle Vorschub–Override.© Modell der Vorschubachse;; abge-

bildet ist das Verhalten der Servo-

motoren und der mechanischen

Übertragungselemente in objektori-

entierter Modellierung gemäß dem

konstruktiven Aufbau [1].© Modell des Prozeß- und Nachgie-

bigkeitsverhaltens; hier wird die

Durchdringung Schleifscheibe–

Kontur berechnet, und es erfolgt

eine Gleichgewichtsbetrachtung

zwischen der aus der Abdrängung

resultierenden Federkraft und dem

Normalkraftbedarf sowie daraus

die Berechnung eines Vektors

„Änderungsgeschwindigkeit der

Auffederung“. Dieser Vektor wan-

delt den wirksamen Arbeitseingriff

vom statischen Arbeitseingriff ae stat

in den dynamischen Arbeitseingriff

ae dyn, so daß letztlich die Richtung

des Vorschub- beziehungsweise

Bahngeschwindigkeitsvektors vft

angepaßt wird. Der Vektor „Ände-

rungsgeschwindigkeit der Auffede-

rung“ integriert sich über der Zeit

zum Verlauf der Auffederung s auf,

woraus mit der Steifigkeit an der

Schnittstelle wiederum die Normal-

kraft berechnet wird [2]. Das Modell

des Prozeß- und Nachgiebigkeits-

verhaltens ist damit selbst ein rück-

gekoppelter Regelkreis und bildet

direkt aus geometrisch-kinemati-

schen Zusammenhängen das dyna-

mische Übertragungsverhalten ab,

ohne daß ersetzende Zeitglieder

benutzt werden.© Modell der Meßwerterfassung

mit Modellierung der AD-Wandlung.

Indem man die tatsächlichen

konstruktiven und physikalischen

Bestandteile und Zusammenhänge

unter weitgehendem Verzicht auf

ersetzende Zeitglieder modellseitig

berücksichtigt, ist ein weiter Gültig-

keitsbereich des Streckenmodells

erreicht. Eine Eignung für den vir-

tuellen Test der nachfolgend

beschriebenen Regleralgorithmen

und -strukturen beim 2D-Bahn-

schleifen ist gegeben.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 29

SPANENDE FERTIGUNG

Bild

: Ver

fass

er

Bahnschleifen

Genauig-keitAbwei-chung vomSollwert< 3 µm

StückzahlEinzelan-fertigungoder Klein-serien

Kontur2D innen/außen, be-liebig ge-krümmt

Härte800-4500 HV

OberflächeRa ≈ 0,3 µm

ae

Fed

erkr

aft,

Nor

mal

kraf

t Ff,

Fn

ae ∆As

aes

∆s

[µm]

Ff = c • s

Fn = k • ap • •vftvc

k1 k2dseq•

k3ae

Einflüsse auf den Normalkraftbedarf:Schärfezustand, Kontureinfluß, Auf-maßschwankung, Werkstoff-Inho-mogenität

Abdrängung durchNormalkraft undSchnittstellensteife

HV, dseq,vc, vft

Fn Ff

Bild 1: Für das 2D-Bahnschleifen cha-

rakteristische Werkstücke, bezogen

auf Kontur und Eigenschaften.

Bild 2: Verspannungsschaubild

eines Schleifprozesses; Varianz sol-

cher Faktoren wie Arbeitseingriff

ae , Auffederung s, Werkzeugdurch-

messer d, Geschwindigkeit v und

Werkstoffhärte HV kann den

Schnittpunkt der Kraftkennlinien

verändern und damit die Konturge-

nauigkeit des Teiles herabsetzen.

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Mit diesem Wissen wurde das

Konzept eines mehrschichtigen,

prozeßphasenangepaßten ACC-

Reglers erarbeitet (Bild 4), dessen

Hauptmerkmale wie folgt zusam-

mengefaßt werden können:© Unabhängig vom gerade aktiven

Regleralgorithmus arbeitet ein

Identifikationsalgorithmus (RLS-

Identifikation nach [3]), der online

Zeitkonstanten und Verstärkungen

der Regelstrecke mit der rekursiven

Methode der kleinsten Fehlerqua-

drate ermittelt.© Bei Anschnitt oder Crash-Situa-

tionen wird ein Anschnittalgorith-

mus (First Cut) aktiviert, der die aus-

Als Ergebnis von Schleifversu-

chen und Modellrechnungen kam

man zu der Überzeugung, daß im

sich stark ändernden Verhalten der

Regelstrecke drei charakteristische

Phasen erkennbar sind: Phase 1:

Anschnitt oder Crash (extremer

Kraftanstieg); Phase 2: schlecht

identifizierbarer Prozeß (Änderung

von Aufmaß, Kontur und Schneid-

fähigkeit führen zu stark und

schnell schwankenden Zeitkon-

stanten und Verstärkungen im Pro-

zeßverhalten); Phase 3: gut identifi-

zierbarer Prozeß (wenig und lang-

sam schwankende Zeitkonstanten

und Verstärkungen im Prozeß).

30 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

SPANENDE FERTIGUNG

FnModell Prozeß

f(x)

f(x) f(x) f(x)

Auffederung

I

t0

Änderungs-geschwindig-keitAuffederung

DynamischerArbeitseingriffKraftmodellKontaktzone

Aufmaß

FederkraftNormalkraft

ae dyn

ae statvft s

resultierendeBahngeschwin-digkeit

Durchdringung Scheibe – Kontur

Werkzeug

WerkstückA

s = ds / dt

Modell Vor-schubachse

Kugelge-windetrieb

Geschwin-digkeit vft

Weg s

Phase 2kein Anschnitt,Parameterschlechtidentifizierbar

Phase 3kein Anschnitt,Parameter gutidentifizierbar

Phase 1Anschnitt

Prozeßphasen-Identifikation

Vorschub-Override

Steller

NCServo

Maschinentisch

SchleifscheibeStellgröße vft

Regel-größe Fn

Regler-Auswahl

Parameter-Identifikation

Adaptiv

FuzzyADDA

First Cut

ACC-Regler

Bild 3: Ausschnitt aus dem Simulationsmodell der Regelstrecke (vereinfacht

für eine Achse); A Aufmaß, ae dyn

/ae stat

dynamischer/statischer Arbeitsein-

griff, s Auffederung, Fn

Normalkraft, vft

Tangential-Vorschubgeschwindigkeit.

Bild 4: Struktur und Realisierung eines mehrschichtigen, prozeßphasen-

angepaßten ACC-Reglers.

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32 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

SPANENDE FERTIGUNG

gegebenen Geschwindigkeitssoll-

werte schnell reduziert (Phase 1) [4],© Ist der Prozeß schlecht identifi-

zierbar, arbeitet ein fest parame-

trierter Fuzzy-Regler, der aufgrund

seiner Eigenschaften (Robustheit)

ein „Regler für alle Fälle“ ist (Phase

2) [2, 4 und 5],© Bei gut identifizierbarem Prozeß

wird ein Dead-Beat-Regler mit Stell-

größenvorgabe aktiviert und mit

den online ermittelten Streckenpa-

rametern in jedem Regelzeitschritt

dynamisch parametriert, also stän-

dig an das Streckenverhalten adap-

tiert (Phase 3) [6 und 7].

Die beschriebenen Algorithmen

für Identifikation und digitale Rege-

lung wurden als Simulationsmodell

abgebildet und mit dem Modell der

Regelstrecke gekoppelt. Notwendige

anwenderspezifische Modellobjekte

(Fuzzy-Regler, Identifikation, Dead-

Beat-Regler) wurden dabei mit einer

Entwicklerumgebung unter C++

innerhalb der Simulationssoftware

erstellt [7]. Dabei wurde realisiert,

daß die Simulationsumgebung auf

einen externen, lauffähigen Regler-

Code zugreifen kann, der dann auch

am realen Versuchsstand verwen-

det wird. Damit vermeidet man Feh-

lerquellen bei der Übertragung

simulativ getesteter Algorithmen in

die reale Anwendung. Mit einer der-

art entworfenen Modellumgebung

für das virtuelle ACC-Bahnschleifen

konnte das Reglerkonzept vorab

überprüft und angepaßt werden.

Normalkraft gleicht sichdem Sollwert schnell an

Die simulativ getesteten Algorith-

men wurden in einem nächsten

Schritt entsprechend Bild 4 für eine

als Versuchsmaschine verwendete

Koordinatenschleifmaschine echt-

zeitfähig implementiert und in

einem realen Schleifversuch prak-

tisch erprobt. Als Beispielwerkstück

wählte man eine spezielle Kontur,

an der drei verschiedene Eingriffs-

breiten abrupt ineinander überge-

hen und damit extreme Änderungen

des Regelstreckenverhaltens verur-

sachen. In Bild 5 sind Ergebnisse

der virtuellen und realen Schleif-

versuche gegenübergestellt, und

zwar in den Varianten ungeregeltes

Schleifen mit konstanter Vorschub-

geschwindigkeit (grüne Kurve), gere-

geltes Schleifen mit festeingestell-

ten First-Cut- und Fuzzy-Algorith-

men (blaue Kurve) sowie geregeltes

Schleifen mit First-Cut-, Fuzzy- und

adaptiven Algorithmen (rote Kurve).

Es ist erkennbar, daß ungeregelt

erhebliche Änderungen der Normal-

kraft auftreten. Diese Änderungs-

breite wird durch den Einsatz der

Regelung stark vermindert. Bei der

Variante blau mit festeingestellten

First-Cut- und Fuzzy-Algorithmen

liegt allerdings noch ein unbefriedi-

gendes, andauerndes Schwingen

der Regelgröße vor, weil die festein-

gestellten Algorithmen natürlich

nicht für jede Eingriffsbreite und

damit jedes unterschiedliche Pro-

zeßübertragungsverhalten optimal

sind. Man erkennt diesen Sachver-

halt besonders im Bereich des

Schleifens mit der Eingriffsbreite ap

von 6,7 mm oder 10 mm. Nur der

komplette, sich prozeßphasenange-

paßt selbsttätig aktivierende Ein-

satz aller beschriebenen Algorith-

men führt zu einem guten Ergebnis.

Indem der komplette Regler bei

den abrupten Änderungen der Ein-

griffsbreite reagiert, gleicht sich die

Normalkraft stets schnell an den

vorgegebenen Sollwert an. Auch ist

in Bereichen konstanter Eingriffs-

breite bei Variante rot der Verlauf

der Normalkraft wesentlich stabiler

als bei Variante blau. Dies ist ein

Indiz für eine sichere Adaption des

Reglers an das jeweils aktuelle

Streckenverhalten.

Praxistest belegt Eignungdes Simulationsmodells

Aus Bild 5 ist für alle Varianten

außerdem eine gute qualitative und

quantitative Übereinstimmung der

Regelgrößenverläufe von Simula-

tion und Realisierung ersichtlich.

Dieser Sachverhalt beweist, daß

eine realitätsnahe Modellierung des

Verhaltens der gesamten Regel-

strecke vorliegt. Gleiches trifft auf

das Simulationsmodell und die Rea-

lisierung der Regleralgorithmen zu.

Die Ergebnisse unterstreichen den

Wert einer Simulation für die

beschriebene Aufgabenstellung

und zeigen, daß Konstantkraft-

schleifen auf dem Wege einer Nor-

malkraftregelung auch bei abrup-

ten Änderungen der Werkstückkon-

tur möglich ist.

Literatur[1] Großmann, K., und H. Schindler: Maschi-

nen für das Hochpräzisions-Fräsen-Aus-

bohren-Reiben, Tendenzen und Konse-

quenzen. In: Hochpräzisionszerspanen

mit geometrisch bestimmter Schneide,

Band III, FQS-Schrift. Berlin: , Beuth-Ver-

lag 1994, S. 93-120.

[2] Mühl, A.: Technologie und angepaßte

Maschinenkonzepte zum Schleifen von

Konstruktionskeramik auf Koordinaten-

schleifmaschinen. Dissertation TU Dres-

den 1996.

[3] Isermann, R.: Identifikation dynamischer

Systeme, Band I. Berlin, Heidelberg, New

York: Springer-Verlag 1991.

[4] Wunderlich, B.: Grundlagenuntersuchung

zum geregelten konturgetreuen Schleifen

harter Werkstoffe auf Koordinatenschleif-

maschinen. Diplomarbeit TU Dresden

1995.

[5] Großmann, K., und A. Mühl: Formgenaues

Schleifen von Konstruktionskeramiken

auf Koordinatenschleifmaschinen.

Schleiftechnisches Kolloquium Chemnitz,

14. 3. 1996. Fraunhofer-Institut für Werk-

zeugmaschinen und Umformtechnik

(IWU) Chemnitz.

[6] Großmann, K, A. Mühl und B. Wunderlich:

Simulationsgestützter Reglerentwurf für

das ACC-Bahnschleifen. In: Offensivkon-

zepte wirtschaftlicher Produktionstech-

nik. Tagungsband zum Chemnitzer

Produktionstechnischen Kolloquium.

Zwickau: Verlag Wissenschaftliche Scrip-

ten 1998, S. 109–127.

[7]Mühl, A., und B. Wunderlich: ACC-Regelung

von Bahnschleifprozessen. Forschung –

Lehre – Praxis. Schriftenreihe des Lehr-

stuhls für Werkzeugmaschinen, TU Dres-

den 1999.

10075 mm50250

30N

20

Nor

mal

kraf

t Fn

10

0

Bahn

10075 mm50250

30N

20

Nor

mal

kraf

t Fn

10

0

Bahn

Fn soll

Fn soll

3,3 6,7 10mm

Bild 5: Gegenüberstellung simulier-

ter (oben) und gemessener Regel-

größenverläufe (unten) beim Schlei-

fen von siliziuminfiltriertem Silizium-

karbid (SiSiC) mit einer Scheibe

D126-C100-kHz; Schnittgeschwin-

digkeit 30 m/s, mittlere Schnittiefe

40 µm; grün: ungeregelt, blau:

Fuzzy-Regler – fest eingestellt, rot:

adaptive Algorithmen.

Bild

er: V

erfa

sser

Page 25: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Im Werkzeug- und Formenbau ist

der Trend hin zur Komplettbearbei-

tung mittels HSC-Fräsen ungebro-

chen. Der entscheidende Vorteil

liegt in der maximalen Verkürzung

der Prozeßkette, weil auf zwi-

schengeschaltete Wärmebehand-

lungen, Arbeitsstufen des Um- und

Aufrüstens oder Verfahrenswechsel

(zum Beispiel Erodieren) verzichtet

werden kann, und in der absoluten

Kontrolle des Bearbeitungszustan-

des.

Turbinenschaufelgesenkdeutlich schneller gefräst

Die erzielbaren wirtschaftlichen

Erfolge für den Werkzeug- und For-

menbau liegen somit nicht nur in

einer verkürzten Fräsbearbeitung,

sondern vielmehr in einer Reduzie-

rung der vor- und nachgeschalteten

Bearbeitungsgänge sowie der erfor-

derlichen Planung und Logistik [1

und 2].

Spanende Fertigungs-

aufgaben, die den Ein-

satz langer, schlanker

Schaftfräser einschließen, gelten

als besonders schwierig ausführbar

und anspruchsvoll. Das betrifft vor

allem das Hochgeschwindigkeits-

fräsen (HSC), wie es vorrangig im

Werkzeug- und Formenbau prakti-

ziert wird. Andererseits eröffnen

sich mit der Komplettbearbeitung

von gehärteten Spritz- und Druck-

gießformen erhebliche Potentiale

zur Prozeßkettenverkürzung und

Kostenreduzierung. Um diese voll

ausschöpfen zu können, sind

besondere Anforderungen an die

Prozeßauslegung zu erfüllen.

34 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

WERKZEUGE

Hochgeschwindigkeitsbearbeitungmit langen, schlanken SchaftfräsernDas Spanen mit lang und schlank

ausgeführten Schaftfräsern

gehört zu den anspruchsvoll-

sten Aufgaben der HSC-Bearbei-

tung im Werkzeug- und Formen-

bau. Zugleich birgt das Kom-

plettfertigen gehärteter Spritz-

und Druckgießformen ein erheb-

liches Potential zur Kosten-

senkung. Um dieses ausschöp-

fen zu können, ist der Prozeß

bestmöglich auszulegen.

STEFAN NÖKEN UND STEFFEN KNODT

Dr.-Ing. Stefan Nöken ist Oberingenieur am

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnolo-

gie (IPT) in Aachen. Dipl.-Ing. Steffen Knodt

arbeitet dort als wissenschaftlicher Mitarbei-

ter. Weitere Informationen: Steffen Knodt,

52074 Aachen, Tel. (02 41) 89 04-1 21, Fax

(02 41) 89 04-1 98.

Bild

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s

Wenn filigrane Konturen in

gehärteten Stahl einge-

bracht werden sollen, ist

der Schwingungszustand

des Gesamtsystems zu

beachten.

Page 26: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Die prozeßsichere Komplettbear-

beitung von Schmiedegesenken im

hochvergüteten Werkstoffzustand

ist grundsätzlich möglich. So

konnte bereits im Jahr 1987 am

Aachener Fraunhofer-Institut für

Produktionstechnologie unter Aus-

nutzung der vorhandenen Schneid-

stoffpotentiale ein Turbinenschau-

felgesenk in hochvergütetem

Zustand innerhalb von 10% der tra-

ditionell erforderlichen Zeit fertigge-

fräst werden. Spritz- und Druck-

gießformen mit einer Werkstoff-

härte bis 64 HRC und der damit ver-

bundenen schlechten Zerspanbar-

keit stellen jedoch extreme Anforde-

rungen an die Prozeßauslegung.

Filigrane Geometrien mit kleinen

Verrundungsradien und schmalen

Nuten erschweren zusätzlich die

optimale Gestaltung der Fräswerk-

zeuge und verhindern beispiels-

weise den Einsatz von CBN.

Die erforderlichen Vollhartmetall-

werkzeuge konnten erst in jüngster

Zeit, vor allem aufgrund der Weiter-

entwicklung der Hartstoffschich-

ten, qualifiziert werden. Ausrei-

chende Standzeiten und die wün-

schenswerte mechanische Belast-

barkeit sind jedoch für kleine

Durchmesser nur selten gegeben.

Die Prozeßauslegung für das Fräsen

mit langen, schlanken Schaftfrä-

sern ist zudem bereits vom Grund-

satz her besonders anspruchsvoll.

Werkzeugschwingungensind zu vermeiden

Die im Fräsprozeß auftretenden

Schwingungen der Zerspanungs-

werkzeuge werden zu einem wesent-

lichen Umfang von der Zahn-

eingriffsfrequenz bestimmt. Auf-

grund der geringen Steifigkeit ist

diese gerade bei lang auskragenden

Schaftfräsern von besonderer

Bedeutung. Die Auswirkungen

unterschiedlicher Prozeßparameter

auf die Fertigungsqualität sind in

Bild 1 am Beispiel eines Schaftfrä-

sers mit einem Längen-Durchmes-

ser-Verhältnis von 12 dargestellt.

Je nach Schnittgeschwindigkeit

beziehungsweise Spindeldrehzahl

wird das Werkzeug aufgrund des

Zahneingriffs zu Schwingungen

angeregt, die sich als eine erhöhte

Oberflächenrauhigkeit bis hin zu

ausgeprägten Rattermarken im

Werkstück abbilden. Liegt die Anre-

gungsfrequenz oder eine ihrer Har-

monischen im Bereich der kriti-

schen Biegeeigenfrequenz des Frä-

sers, so schaukeln sich die Schwin-

gungen auf, und es kommt zu einer

schlechten Oberflächenqualität. In

Bild 1 ist ein derart ungünstiger Pro-

zeßpunkt bei einer Schnittge-

schwindigkeit von 250 m/min fest-

zustellen. Im Extremfall können

diese Schwingungen bis hin zum

Schneiden- oder Werkzeugbruch

führen.

Eine Erhöhung der Schnittge-

schwindigkeit bewirkt die Verschie-

bung der Anregungsfrequenz in

unkritische Bereiche mit höherer

Prozeßstabilität, deren Breite

jedoch erst ab einer Schnittge-

schwindigkeit von 300 m/min aus-

reichende Sicherheit gegen qua-

litätsminderne, aber auch werk-

zeuggefährdende Ratterschwingun-

gen bietet [3].

Die Variation des Vorschubs je

Zahn im stabilen Schnittgeschwin-

digkeitsbereich (Schnittgeschwin-

digkeit 300 m/min) zeigt einen

Bereich hoher Oberflächengüte für

0,03 bis 0,07 mm Zahnvorschub

(Bild 1c). Dagegen führt eine

Schnittgeschwindigkeit von 450

m/min mit nur geringfügig schlech-

terer Stabilität zu einem deutlich

ausgeprägten Optimum bei einem

Zahnvorschub von 0,07 mm. Die kri-

tische Untergrenze für den Vor-

schub je Zahn verschiebt sich dabei

zu höheren Werten [3].

Eine Steigerung des Normalen-

aufmaßes über 0,7 mm hinaus zeigt

ebenfalls einen deutlichen Einfuß

des Stabilitätsgrades (Bild 1 a).

Schnittgeschwindigkeitsabhängig

stellen sich deutliche Stabilitäts-

grenzen für die zulässige Aufmaßsi-

tuation ein. Während Schnittge-

schwindigkeiten in vergleichsweise

breiten Stabilitätszonen von 300

m/min bis 600 m/min ohne Ver-

schlechterung der Oberflächengüte

eine Aufmaßsteigerung bis 1 mm

erlauben, wird die Stabilitätsgrenze

bei einer Schnittgeschwindigkeit

von 100 m/min schon bei einer Auf-

maßsteigerung von 0,1 mm über-

schritten [3].

Die Amplitude der Werkzeug-

schwingungen, die sich direkt auf

die Oberflächenqualität auswirkt,

ist unmittelbar mit der Steifigkeit

des Werkzeugschaftes verknüpft.

Fräser mit einer zylindrischen

Schaftform neigen aufgrund der

geringen Steifigkeit zu großen

Schwingungsamplituden. Indem

man einen konischen Schaft ver-

wendet, kann die Steifigkeit der Frä-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 35

WERKZEUGE

an

Gem

ittel

te R

auht

iefe

Rz

Aufmaß an

10

5

7,5

2,5

00

0,8 1,0 mm 1,2

µm

a)

c)

Gem

ittel

te R

auht

iefe

Rz

Gem

ittel

te R

auht

iefe

Rz

Spindeldrehzahl n

Schnittgeschwindigkeit vc

600m/min300 4002001000

24128 103 min–140

25µm

15

20

10

5

0

b)

Gem

ittel

te R

auht

iefe

Rz

Vorschub je Zahn fZ

0,1mm0,060,040,020

6

4

µm

2

0

Bild 1: Einflüsse auf die Ober-

flächenqualität bei geringer

Werkzeugsteifigkeit nach [3].

a: Schnittgeschwindigkeit vc

100 (rot), 300 (blau) und 600m/min (grün), Zahnvorschub fz

0,05 mm; b: Aufmaß an 0,7 mm,fz 0,05 mm; c: vc 300 (rot) und450 m/min (blau), an 0,7 mm

Page 27: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

ser gegenüber dem zylindrischen

Schaft erheblich gesteigert werden.

Diese spiegelt sich in einer verbes-

serten Oberflächengüte wider.

Gleichzeitig wird die kritische Biege-

Stirnschnitt als auch in einem zwei-

stufigen Prozeß durch Vorfräsen im

Stirnschnitt und Fertigbearbeiten

im Umfangsschnitt erzeugt.

Eine Bearbeitung durch Stirnfrä-

sen ohne anschließende Fertigbear-

beitung im Umfangsschnitt reicht

aus qualitativen Gründen oftmals

nicht aus. Die unzureichende Pro-

zeßstabilität führt zu Schwankun-

gen der Maß- und Formgenauigkeit,

die Konturverletzungen mit Unter-

und Übermaß zur Folge haben kön-

nen. Erst die nachfolgende Schlicht-

bearbeitung im Umfangsschnitt

stellt eine gleichmäßige Flanken-

kontur sicher [4 und 5].

Konstantes Restaufmaßmindert Werkzeugbelastung

Wie bei der Nutbearbeitung, so bil-

den auch bei der Hohlkehlenbear-

beitung die Frässtrategien den

wichtigsten Ansatz zur Gestaltung

eines sicheren Fräsprozesses. Für

die Belastung des Werkzeugs und

der Schneide sind in erster Nähe-

Eigenfrequenz bei konischen Schäf-

ten erhöht, so daß die Anregung

durch den Zahneingriff unkritisch

ist.

Hierdurch ergeben sich wesent-

lich breitere Parameterfenster für

die prozeßsichere Fräsbearbeitung.

Deshalb sollte, wo immer es hin-

sichtlich der Bauteilgeometrie mög-

lich ist, ein Fräswerkzeug mit koni-

schem Schaft verwendet werden.

Bereits ein Konuswinkel von 1°

führt zur Verdopplung der Steifig-

keit gegenüber einem entsprechen-

den Fräser mit zylindrischer Schaft-

form [4 und 5].

Um zu klären, inwieweit ein Fer-

tigbearbeiten der Nut unter Berück-

sichtigung der vorgegebenen Qua-

litätsanforderungen möglich ist,

muß außer der erzeugten Rauhtiefe

die Maß- und Formabweichung der

gefertigten Nut herangezogen wer-

den. Unter Zugrundelegung techno-

logisch optimierter Prozeßparame-

ter wurden deshalb Nuten sowohl in

einer einstufigen Bearbeitung im

36 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

WERKZEUGE

Bild 2: Formdetail einer Spritzgießform

aus Stahl 1.2311 (Zugfestigkeit Rm

1050

N/mm2) mit folgenden geometrischen

Merkmalen: Entformungsschräge α 0,5°;

Nutbreite b 2 mm; Nuttiefe t 20...80 mm;

links daneben und darunter die Elektro-

den und Fräswerkzeuge.

Page 28: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

rung die Lage, Größe und Form des

abzunehmenden Spans verantwort-

lich. Kritische Eingriffssituationen

ergeben sich für ein Schlichtwerk-

zeug mit kleinem Durchmesser vor

allem in konkaven Ecken der Hohl-

form (Hohlkehlen) oder bei

ungleichmäßigen Aufmaßverhält-

nissen.

Verschiedene CAM-Systeme er-

möglichen eine Restmaterialerken-

nung und Kollisionsionsbetrach-

tung, die es erleichtert, den Fräser-

durchmesser abzustufen und die

kürzestmögliche Fräserlänge zu

nutzen. Integrierte Datenbanken

speichern die verwendeten Werk-

zeuge, Technologie- und Materialda-

ten und stellen sie für nachfolgende

Bearbeitungsaufgaben wieder zur

Verfügung [6].

In Hohlkehlen ist die Kontrolle

des Werkzeugumschlingungswin-

kels und der mittleren Spanungs-

dicke entscheidend, um eine Über-

lastung des Fräswerkzeugs zu ver-

meiden [1 und 3]. Wird eine wech-

selseitig geschachtelte Schnittauf-

teilung längs der Hohlkehle

gewählt, so ermöglicht diese Strate-

gie eine deutliche, uneinge-

schränkte Verringerung der Werk-

zeugbelastung. Diese Strategie der

Hohlkehlenbearbeitung wird be-

reits zum Teil in CAM-Systemen zur

Verfügung gestellt.

Kubisches Bornitridzur Leistungssteigerung

Weil zunehmend kleine Schaftfrä-

ser mit CBN-Schneiden verwendet

werden, ist mit einer weiteren Lei-

stungssteigerung und kürzeren

Bearbeitungszeiten zu rechnen.

Inzwischen ist die Fertigung von

CBN-Fräsern mit einem Durchmes-

ser bis 3 mm möglich. Der Schneid-

stoff CBN zeichnet sich sowohl

durch eine hohe Verschleißfestig-

keit als auch durch hohe thermi-

sche und chemische Beständigkeit

aus. Bei geeigneter Zusammenset-

zung hat er eine ausreichende

Zähigkeit für das Spanen im unter-

brochenen Schnitt.

Diese Eigenschaften prädestinie-

ren ihn besonders für das Fräsen

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 37

WERKZEUGE

Ant

eil

100

%

60

20

0

Art des Aufwandes

Kosten Zeit

Bild 3: Wirtschaftlicher Ver-

gleich der Verfahrensalternati-

ven Erodieren (blau) und Kom-

bination HSC-Fräsen/Erodieren

(rot) beim Fertigen des Form-

details in Bild 2 ; bei rot wurde

ab 30 mm Nuttiefe erodiert.

Page 29: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Bild 4: Prototypanlage zur Umsetzung

des kombinierten Verfahrens Controlled

Metal Build-up (CMB); links der Laser,

rechts die HSC-Fräseinheit.

Bild 5: Mittels CMB gefertigtes Spritz-

gießwerkzeug aus Stahl 1.2714 mit einer

Härte von mehr als 52 HRC; gemittelte

Rauhtiefe Rz,10 µm, Inneneckenradius

r ,0,5 mm.

Bild 6: Vergrößert dargestelltes Spritz-

gießbauteil, das mit einem CMB-Werk-

zeug hergestellt wurde.

Bild

er: 1

und

3 b

is 7

Ver

fass

er, 2

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hene

r In

itiat

ive

mw

f

hochfester Stähle. Beim Einsatz von

CBN-bestückten Werkzeugen muß

das Rattern unbedingt vermieden

werden, weil hierbei die Gefahr von

Ausbrüchen oder Schneidenbruch

in noch größerem Maß als bei Hart-

metallwerkzeugen besteht [7].

Die Grenzen der Fräsbearbeitung

mit langen, schlanken Schaftfrä-

sern wurden im Rahmen der Aache-

ner Initiative Modell-, Werkzeug-

und Formenbau vom Fraunhofer

IPT in Zusammenarbeit mit mehre-

ren Unternehmen untersucht.

Anhand eines Formdetails einer

Spritzgießform verifizierte man die

Untersuchungsergebnisse (Bild 2).

Ursprünglich wurden sämtliche

Nutgeometrien erodiert. Aufgrund

geometrischer Restriktionen war

Komplettfräsen nicht möglich, so

daß eine Verfahrenskombination

HSC–Erodieren nötig wurde.

Gegenüber der konventionellen

Prozeßkette konnte durch Ausnut-

zung aller verfahrensspezifischen

Vorteile eine Verkürzung der Bear-

beitungszeit auf 45% und eine Redu-

zierung der Kosten auf 60% nachge-wiesen werden (Bild 3).

Lasergenerieren und HSCkombiniert angewendet

Mit einem neuen Verfahren, dem

Controlled Metal Build-up (CMB),

können die Probleme bei der Fräs-

bearbeitung tiefer Nuten vermieden

werden. Dieses Verfahren, das in

enger Kooperation zwischen dem

Soltauer Unternehmen Albrecht

Röders und dem Fraunhofer IPT ent-

wickelt wurde, basiert auf dem

Laserauftragsschweißen. In einen

fokussierten Laserstrahl wird

Metall in Form von Pulver eingebla-

sen oder per Draht zugeführt und

dort vollständig aufgeschmolzen.

Indem die Apparatur (Bild 4) eine

Relativbewegung zur Arbeitsfläche

ausführt, wird eine feine Raupe

metallischen Materials aufgetra-

gen. Eine Vielzahl dieser Raupen

nebeneinander ergibt eine Schicht

des aufzubauenden Werkzeugs.

Weil die Kantenschärfe sowie die

Form- und Maßgenauigkeit dieser

Schicht nicht den Anforderungen

an ein Serienwerkzeug entspre-

chen, folgen in derselben Aufspan-

nung zwei weitere Prozeßschritte:

das Fräsen der Kontur und das

Planfräsen der Schichtoberfläche.

Zusätzlich zur Konturschärfe

wird auf diesem Weg die Einhaltung

des genauen Abstands zwischen der

Diese Kombination der Verfahren

Lasergenerieren und Hochge-

schwindigkeitsfräsen hat eine

Reihe spezifischer Vorteile. Zum

einen kann eine Vielzahl metalli-

scher Werkstoffe verarbeitet wer-

den, von Bronze bis zu Hartlegie-

rungen. Ein weiter Vorteil besteht

darin, daß nach jedem Schichtauf-

bau eine HSC-Bearbeitung erfolgt.

Dadurch wird die Herstellung

schmaler, tiefer Nuten möglich. Die

Prozeßparameter werden so opti-

miert, daß nur minimale Spanvolu-

mina entstehen. Aufgrund der

hohen Prozeßsicherheit ist das Ver-

fahren sehr gut automatisierbar [8].

Als Anwendungsgebiete für diese

Technologie bieten sich die automa-

tisierte Herstellung von Vorserien-

und Serienwerkzeugen sowie die

Reparatur von konventionell herge-

stellten Werkzeugen an. Obwohl die

Wirtschaftlichkeit des Verfahrens

zum gegenwärtigen Zeitpunkt

schwer einzuschätzen ist, kann

davon ausgegangen werden, daß

sich dieses Verfahren in erster Linie

zur Herstellung kleinerer Teile eig-

nen wird, wie sie in den Bildern 5

und 6 beispielhaft dargestellt sind.

Neueste Forschungsergebnisse

aus diesem Bereich werden aus-

führlich auf dem Aachener Werk-

zeugmaschinen-Kolloquium 1999

(AWK) vorgestellt und diskutiert,

das vom 10. bis zum 11. Juni 1999

im Aachener Eurogress stattfindet.

Literatur[1] Klocke, F., und S. Altmüller: Hochge-

schwindigkeitsfräsen im Werkzeug- und

Formenbau – Revolution oder Evolution?

VDI-Z Spezial Werkzeug- und Formenbau

1997/11, S. 50–53.

[2] Klocke, F., S. Nöken und S. Altmüller: Gut

in Form – Fortschrittliche Fertigungs-

techniken im Werkzeug- und Formenbau.

Maschinenmarkt 104 (1998) 48, S. 82–86.

[3] Bieker, R.: CAM-gerechte Technologie für

die Fräsbearbeitung von Stahlhohlfor-

men. Dissertation RWTH Aachen 1991.

[4] König, W., A. Werner und R. Löffler: Fräs-

bearbeitung von Druckgießformen mit

schlanken Schaftfräsern. Gießerei 79

(1992) 22, S. 922–928.

[5] König, W., A. Werner und R. Löffler: Soft-

waremodul zur Prozeßauslegung der Fräs-

bearbeitung mit schlanken Schaftfräsern.

Gießerei 81 (1994) 5, S. 128–131.

[6] N. N.: Prozeßkette im Wandel der Zeit.

Maschine + Werkzeug 99 (1998) 3, S.

28–43.

[7] König, W., und M. König: CBN erfolgreich

eingesetzt. Industrie-Anzeiger 113 (1991)

37, S. 28–30.

[8] Klocke, F., und U. Clemens: Verfahrens-

kombination aus Fräsen und Laserauf-

tragsschweißen zum Fertigen von Spritz-

gußwerkzeugen. Maschinenmarkt 103

(1997) 18, S. 32–34.

Oberkante der Schicht und der

Unterkante der Pulverdüse sicher-

gestellt. Auf der so hergestellten

Schicht beginnt die Abfolge der Pro-

zeßschritte erneut, und somit ent-

steht das Werkstück Schicht für

Schicht [8].

38 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

WERKZEUGE

Page 30: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

können. Des weiteren ist es auf-

grund der Erhöhung der Rechenlei-

stung möglich geworden, die Steue-

rungen bezüglich des Interfaces

Mensch-Maschine bedienungs-

freundlicher zu gestalten.

Vorschubparameterals Führungsgrößen

Verbesserungen in der Pro-

zeßführung lassen sich durch Qua-

litätsprüfungen noch während der

Bearbeitung beziehungsweise

direkt im Anschluß daran errei-

chen. Bild 1 zeigt die Struktur

behandelter Qualitätsregelkreise,

um die Werkstückqualität zu ver-

bessern. Für die In-Prozeß-Messung

und -Regelung wurden zwei Regel-

kreise implementiert. Dies sind

einerseits die Regelung des Schleif-

scheibenverschleißes und die Rege-

lung der Schleiftangentialkraft.

In diesem Beitrag werden die in

Bild 1 gelb hinterlegten Regelkreise

behandelt, also die Meß- und Regel-

In den vergangenen

beiden Jahrzehnten

wurden bei der Auto-

matisierung von Maschinen und

kompletten Fertigungsprozessen

enorme Fortschritte gemacht. Der

Einzug der modernen Computer-

technik war auch hier deutlich zu

spüren. Die Werkzeugmaschinen

wurden wesentlich leistungsfähiger

in bezug auf ihre CNC. Damit sind

komplexe Schleifprozesse wie das

Unrundschleifen möglich gewor-

den. Hierbei wird die Rotation des

Werkstücks durch eine CNC-Achse

mit der Schleifscheibenbewegung

synchronisiert, so daß auch exzen-

trische Geometrien gefertigt werden

40 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

FERTIGUNGSMESSTECHNIK

Prozeßintegrierte Qualitätsprüfungbei komplexen SchleifaufgabenDie Effizienz moderner Schleif-

prozesse läßt sich steigern,

indem man prozeßintegriert

oder prozeßnah prüft und

regelt. Gute Perspektiven hat

die Konditionierüberwachung

mittels berührungslos wirkender

Miniatur-Radarsensoren. Für

die Positionsfindung haben sich

spezielle Antastsensoren als

geeignet erwiesen. Beide

Systeme sind leicht nachrüstbar.

HANS-WERNER HOFFMEISTER

UND STEPHEN ILLENSEER

Dr.-Ing. Hans-Werner Hoffmeister ist Oberin-

genieur am Institut für Werkzeugmaschinen

und Fertigungstechnik (IWF) der TU Braun-

schweig. Dipl.-Phys. Stephen Illenseer ist wis-

senschaftlicher Mitarbeiter an diesem Insti-

tut. Weitere Informationen: Stephen Illenseer,

38106 Braunschweig, Tel. (05 31) 3 91-76 07,

Fax (05 31) 3 91-58 42.

Bild

: Ver

fass

er

Versuchsaufbau zur Online-

Überwachung des Profilver-

schleißes einer Schleifscheibe

im Prozeß und zur Positions-

vermessung der Scheibe.

Page 31: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

prozesse, die während des Schleif-

prozesses oder noch auf der

Maschine durchgeführt werden

können. Vorgestellt werden die

Online-Überwachung von Profilver-

schleiß während des Schleifens und

die Positionsvermessung der

Schleifscheibe vor dem Finishpro-

zeß. Die Regelungen haben als

Führungsgrößen den Konditionier-

vorschub und den Tischvorschub

beim Schleifen, so daß für die Längs-

formabweichung der Werkstücke

und den wirtschaftlichen Schleif-

scheibenverbrauch optimale qua-

litätsgerechte Prozeßeinstellungen

möglich sind.

Das Schleifen mit CD (Conti-

nuous dressing) ermöglicht einen

sicheren Schleifprozeß, weil das

Profil und die Schnittfähigkeit der

Schleifscheibe simultan zum Pro-

zeß ständig erneuert werden. Um

über die Standzeit der Schleifschei-

ben die Kosten zu minimieren, wird

ein möglichst kleiner Konditionier-

vorschub angestrebt. Damit dies

nicht auf Kosten der Prozeßsicher-

heit geht, ist es sinnvoll, den Schleif-

scheibenverschleiß ∆rswk zu über-

wachen und zu regeln.

Der Schleifscheibenverschleiß

∆rswk wird mittels eines neuartigen

Miniatur-Radarsensor berührungs-

los gemessen. Das Meßprinzip des

Sensors beruht auf der interfero-

metrischen Längenmessung. Ein

Hochfrequenzsender erzeugt elek-

tromagnetische Wellen im Bereich

von 90 GHz. Diese werden von der

Schleifscheibe reflektiert und über-

lagern sich auf ihrem Rückweg mit

den zu diesem Zeitpunkt abge-

strahlten Wellen. Die gleichgerich-

tete Amplitude dieser sogenannten

„stehenden Welle“ ist direkt von der

Entfernung des Sensors von der

Schleifscheibe abhängig.

Meßintervall ist begrenztauf maximal 1,5 mm

Aufgrund des interferometri-

schen Meßprinzips (stehende Wel-

len) tritt in der Korrelation Aus-

gangssignal – Abstand eine Periodi-

zität mit der halben Wellenlänge der

elektromagnetischen Welle auf.

Dies begrenzt das Meßintervall auf

maximal 1,5 mm bei einer Auflö-

sung von etwa 2 bis 3 µm. Für die

Integration in die Maschine wurden

der Sensor mit einem eigens kon-

struierten wasserdichten Gehäuse

und die Antenne mit einer Druck-

luftausspülung versehen [2].

Der Verschleiß ∆rswk ergibt sich

aus der Differenz der gemessenen

Abstandsveränderung des Minia-

tur-Radarsensors und des Verfahr-

wegs der Profilrolle. Geschlossen

wird der Regelkreis über die Varia-

tion des Konditioniervorschubs der

Rolle. Bei der Auswahl des Regler-

typs sollte beachtet werden, daß die

Vorschubgeschwindigkeit nicht

ständig variiert wird, weil dies Aus-

wirkungen auf die Oberflächenrau-

heit und auch das Randzonenge-

füge hat.

Längsformabweichungverändert sich im Prozeß

Über die Regelung der Schleif-

tangentialkraft kann die Längs-

formabweichung des bearbeiteten

Werkstücks verkleinert werden. Im

jeweiligen Schleifprozeß bewegt

sich das Werkstück mit der

Geschwindigkeit vft unter der

Schleifscheibe hindurch. Beim Zer-

spanen des Werkstücks wird der

größte Teil der zugeführten Schleif-

leistung PC = Ft ⋅ vc in Wärme umge-

wandelt und dem Werkstück zuge-

führt. Die daraus resultierende

thermische Ausdehnung des Werk-

stücks bewirkt, daß entsprechend

der Größe der Ausdehnung mehr

Werkstoff abgeschliffen wird.

Nach der Abkühlung des Werk-

stücks entsteht eine bestimmte Ide-

alform. Allerdings können zufällige

Schwankungen der Werkstückqua-

lität, der Schleifscheibenqualität

und auch die Werkstückaufmaße

die Zerspanung beeinflussen und

letztlich die Schleifleistung verän-

dern. Dies führt während des

Schleifprozesses zu unterschiedli-

chen thermischen Ausdehnungen

und damit zu Schwankungen der

Längsformabweichung. Durch

Regelung der Schleiftangentialkraft

auf einen konstanten Wert während

des gesamten Prozesses läßt sich so

die Längsformabweichung ent-

scheidend verkleinern [3].

Im vorliegenden Fall wurde der

Regelkreis PC-gestützt in die CNC

der Schleifmaschine implementiert

(Bild 2). Um eine Echtzeitverarbei-

tung und –regelung zu realisieren,

wurde ein digitaler Regler auf einer

autonomen, prozessorbestückten

Meßkarte verwendet. Die Visuali-

sierung und die Parametrierung

geschahen auf einem PC unter der

Software Lab View. Die Aufnahme

der Meßwerte erfolgte über einen

Kraftmeßtisch mit angeschlosse-

nem Meßverstärker. Mit dem Reg-

lerausgang wurde die Tischge-

schwindigkeit vftüber einen an jeder

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 41

FERTIGUNGSMESSTECHNIK

Einstellgrößen,Zustellung, Vorschübe,Bahnkurven

Zustellung, Vorschübe,Bahn-kurven, ...

Maß, Form, Lage,Risse, Randzone, ...

Maß, Form, Lage, Risse, kstat, yw (x)

Vorschübe

Vorschübe

Kräfte,Verschleiß

Maß

Bediener VorgabenProzeßoptimierungProzeßmodelle

ProzeßnaherRegler

Pre-Prozeß-Messung

Einstellgrößenvft, vc, fr frd, qd, y(x)

Post-prozeß-Messung

ÜbergeordneterRegler (SPC)

ProzeßüberwachungVerschleiß (Radar)Risse (AE)Abweichung (Kraft/Wirkleistung)

Maschinen- und Werkstück-überwachungScheibenposition (ys)Steifigkeit (kstat, kdyn)Maß- und Form, yw (x)VerschleißRisse

Prozeß-naheMessung

Inprozeß-Messung

Inprozeß-Regler

Bild 1: Struktur von prozeßintegrierten Regelkreisen zur Qualitätsverbesse-

rung an geschliffenen Werkstücken.

Page 32: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Maschine zu realisierenden Over-

ride-Eingang verstellt. Der hier dar-

gestellte Regler läßt sich so prak-

tisch in jede Werkzeugmaschine

integrieren. Durch die Schleiftan-

gentialkraftregelung wird die Längs-

formabweichung annähernd hal-

biert (Bild 3).

Andererseits wurden in bezug auf

die prozeßnahen Qualitätsprüfun-

gen Regelkreise zum Bahnkurven-

schleifen und zur Maschinenüber-

wachung eingeführt. Ähnlich wie

bei der Schleifkraftregelung kann

Im nächsten Schritt wird aus die-

sen Daten ein CNC-Programm gene-

riert und das Werkstück bearbeitet.

Direkt im Anschluß an die Bearbei-

tung – noch im Arbeitsraum der

Maschine – wird das Werkstück

über einen Induktivtaster, der an

einem Meßportal befestigt ist, ver-

messen. Nachdem eine neue opti-

mierte Bahnkurve berechnet

wurde, kann schon das nächste

Werkstück mit einer optimierten

Bahnkurve geschliffen werden [1].

Weil es aus steuerungstechnischen

Gründen vielfach nicht möglich ist,

eine völlig freie Bahnkurve zu

schleifen, wurden Schleifversuche

auch mit einigen einfachen Bahn-

kurven durchgeführt.

Im Bereich der Maschinenüber-

wachung läßt sich durch einen

Antastsensor, der durch Modifika-

tion eines Acoustic Emission-(AE-)

Sensors entwickelt wurde, die

Genauigkeit der Bearbeitung effek-

tiv erhöhen. Für den Antastsensor

wurde ein zylindrisches Gehäuse

konstruiert, an dessen Spitze ein

pyramidenförmiger Diamant ein-

setzt wurde (Bild 4). Im Inneren des

Zylinders wurde ein AE-Sensor inte-

griert und mit einer Auswerteelek-

tronik gekoppelt, so daß der Zeit-

punkt der Berührung mit dem Dia-

manten der Schleifscheibe exakt

detektiert werden konnte.

Wird dieser Sensor im Arbeits-

raum der Maschine installiert, so

stellen die Koordinaten der Pyrami-

mit dem Bahnkurvenschleifen eine

deutliche Verkleinerung der Längs-

formabweichung erreicht werden.

Als Voroptimierung wird die Längs-

formabweichung mittels einer

Simulation durch ein Finite-Ele-

mente-Modell vorgenommen. Als

Parameter fließen hier unter ande-

rem Prozeßeinstellgrößen, Randbe-

dingungen, der Werkstoff und Pro-

zeßwissen über den Zerspanungs-

vorgang ein. Mit einem Prozeßmo-

dell wird die zu schleifende Bahn-

kurve berechnet.

42 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

FERTIGUNGSMESSTECHNIK

DigitalerRegler

Ladungs-verstärker

P

Labview

PC

WIN 95

Intelli-genteMeßkarte

Override

Tischge-schwindigkeitv ft

Werkstück

Kraftmeßtisch

Schleif-maschine

0...150%

Tiefpaß

D

Ft soll

QF t

A

DA

ID

+–CNC

Bild 2:

In die CNC einer

Schleifmaschine

implementier-

ter, PC-gestütz-

ter Regelkreis

für die Tangen-

tialkraft; Ft soll

Sollwert für die

Tangentialkraft,

QFtLadungs-

signal.

Page 33: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

denspitze eine Art Fixpunkt dar, weil

der Diamant beim Antasten keinem

nennenswerten Verschleiß unter-

liegt. Es ist so möglich, durch zykli-

sches Anfahren des Antastsensors

eine Überprüfung des maschinen-

internen Meßsystems vorzuneh-

men.

Nötig werden kann eine Korrektur

des Meßsystems infolge thermi-

scher Ausdehnung von einzelnen

Maschinenelementen, zum Beispiel

des Maschinenbettes, der Schleif-

scheibenachse oder anderer Kom-

ponenten (Bild 5). Die in diesem Fall

gemessene Verlagerung in Z-Rich-

tung von maximal 30 µm ist allein

auf die Sonnenbestrahlung der

Maschine zurückzuführen [6]. Im

normalen Schleifbetrieb kann die

Verlagerung auch bis auf 0,1 mm

anwachsen.

Eine Verlagerung in Z-Richtung in

dieser Größenordnung ist für

bestimmte Profilschleifprozesse,

beispielsweise beim Schleifen des

Fußprofils von Triebwerksschau-

feln, durchaus bedeutsam. Weitere

Auslöser für thermische Verlage-

rungen können örtliche Tempera-

turgradienten sein, hervorgerufen

von der Heizung der Werkhalle oder

auch der Antriebe der Maschinen.

Bei Umrüstung auf hochharte

Schneidstoffe sind wesentlich

höhere Zeitspanungsvolumina und

Schnittleistungen möglich. Mit der

Steigerung der Schnittleistung

steigt proportional auch die Verlust-

leistung der Antriebe, so daß die

Größe ihrer Wärmeabgabe an

umliegende Maschinenelemente

steigt. Das ist besonders bei Maschi-

nen zu berücksichtigen, die mit

neuer Technik nachgerüstet wer-

den.

Sensor ist auch verwendbarzur Konditionierüberwachung

Der Sensor läßt sich auch zur

Konditionierüberwachung verwen-

den, weil der Konditionierbetrag mit

dem maschineninternen Meßsy-

stem nachgemessen werden kann.

Das ist besonders wichtig bei Ferti-

gungsprozessen, bei denen das Kon-

ditionierwerkzeug einem starken

Verschleiß unterliegt, zum Beispiel

beim Abrichten von CBN-Schleif-

scheiben [4]. Dann ist es nicht mehr

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 43

FERTIGUNGSMESSTECHNIK

Werkstücklänge l Wst

200mm100500

1,00,60,40,20 min

500

N

300

200

100

0

µm

–20

–30

–40

–50

0

500

N

300

200

100

0

Werkstücklänge l Wst

200mm100500

Zeit t

1,20,80,60,40 min

Zeit tS

chle

ifkrä

fte F

n, F

t

Sch

leifk

räfte

Fn,

Ft

Maß

abw

eich

ung

∆y (

x)

0

µm

–20

–30

–40

–50Maß

abw

eich

ung

∆y (

x)

Fn

Ft

Fn

Ft

Bild 3: Verkleinerung der Maßabweichung aufgrund der Tangential-

kraftregelung beim Schleifen von Stahl C15 mit einer Scheibe 89A

602 19 AV 55;fr1...1,5 mm, f

rd0,5 µm, q

d0,5, v

ft300 mm/min, v

c35

m/s.

Page 34: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Literatur[1] Lange, D., und H.-W. Hoffmeister: Quality

Control Loops in CD-Grinding. Tagung

Workshop on Supervising and Diagno-

sitcs of Machining Systems, Karpaz/Polen,

2. bis 7. März 1997.

[2] Westkämper, E., D. Lange und H.-W. Hoff-

meister: Near Process Quality Control in

Profile Grinding of Difficult to Mashine

Materials. WGP-Annalen Production

Engineering, Vol. II/1. München: Carl-Han-

ser-Verlag 1994.

[3] Westkämper, E.: Mit leistungsfähigen Tech-

nologien Werkstücke hoher Präzisions fer-

tigen – Die Zukunft der Feinbearbeitung.

7. Internationales Braunschweiger Fein-

bearbeitungskolloquium (FBK), 2.-4. März

1993, TU Braunschweig.

[4] Lange, D.: Meßgerät zur Bestimmung des

Abrichtbetrags bei der Schleifbearbeitung

keramischer Werkstoffe. In: Jahrbuch

Schleifen, Honen, Läppen, Polieren. Essen:

Vulkan-Verlag 1993, S. 344-348.

[5] Tönshoff, H. K., B. Karpuschewski und T.

Paul: Qualitätsregelkreise in der Feinbe-

arbeitung. VDI-Z 133 (1991) 7, S. 58-63.

[6] Bartsch, W.: Prozeßnahe Meßeinrichtun-

gen zur Erhöhung der Fertigungsgenauig-

keit beim Planschleifen. Dissertation TU

Braunschweig 1991.

zeßintegrierten oder prozeßnahen

Regelkreise vorgestellt. Besonderes

Potential hat in diesem Zusammen-

hang die Konditionierüberwachung

mittels eines berührungslos arbei-

tenden Miniatur-Radarsensors. Mit

diesem Sensorelement ließen sich

in Versuchen der Konditionierbe-

trag minimieren und gleichzeitig die

Prozeßsicherheit steigern. Der

Miniatur-Radarsensor wurde

bereits erfolgreich in der industriel-

len Fertigung eines Automobilher-

stellers verwendet.

Nachrüstung von Maschinenist problemlos möglich

Zur genaueren Positionsfindung

auf Schleifmaschinen wurde ein

Antastsensor eingesetzt. Mit ihm

ließ sich die Lage der Schleifscheibe

im Arbeitsraum der Werkzeugma-

schine sehr genau vermessen, so

daß thermische Verlagerungen, die

von betriebsbedingten oder umge-

bungsbedingten Wärmeströmen

verursacht wurden, kompensiert

werden konnten.

Eine Integration der aufgeführten

Systeme und Strategien zur pro-

zeßintegrierten Qualitätsprüfung

verlangt keinen hohen technischen

Aufwand. So sind beispielsweise die

Schnittstellen zur Maschinensteue-

rung im allgemeinen sehr einfach

gehalten, so daß bereits vorhandene

Werkzeugmaschinen nachträglich

mit diesen Systemen ausgerüstet

werden können.

möglich, den Schleifscheibenradius

aus der Differenz der Achspositio-

nen und der Größe des Konditio-

nierwerkzeugs zu berechnen, weil

sich seine Größe beim Konditionie-

ren verändert. Die Integration des

beschriebenen Antastsensors in

bestehende Werkzeugmaschinen

ist sehr einfach, weil nur jeweils ein

Eingang und ein Ausgang auf seiten

der Steuerung bereitgestellt werden

müssen.

In den bisherigen Abschnitten

wurden einige Elemente bezie-

hungsweise Sensoren für die pro-

44 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

FERTIGUNGSMESSTECHNIK

Wär

mev

erla

geru

ng ∆

yth

, ∆z

thU

mge

bung

s-te

mpe

ratu

r ϑ

Tageszeit

absolute Zeit24h1260

500230017001100500

31

°C

27

25

0

40

µm

20

10

–10

–20

–30

∆yth

∆zth

Bild 5: Thermische Verlagerung

an einer Werkzeugmaschine in

Abhängigkeit von der Zeit.

Bild

er: V

erfa

sser

Bild 4: Applikation des Antastsensors im

Arbeitsraum der Schleifmaschine.

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Aufgrund besonderer

Anwenderforderun-

gen an mobil nutzbare,

einfach zu bedienende und genau

arbeitende Oberflächenmeßgeräte

wurden die Möglichkeiten des Gerä-

tes Hommel Tester Tl000 der Hom-

melwerke GmbH, Villingen-Schwen-

ningen, erweitert. Das Rauheits-

meßgerät hat ein erheblich ver-

größertes Display sowie einen nun-

mehr in das kompakte Geräte-

gehäuse voll integrierten Hochlei-

stungsdrucker. Die Fähigkeit, solch

unterschiedliche Werkstücke wie

Kurbelwellen, Zylinderköpfe und

-laufbuchsen, Ventile, Bleche und

Walzen netzunabhängig vermessen

zu können, verdeutlicht die Vielsei-

tigkeit des Meßsystems.

Umfassende Visualisierungvereinfacht das Bedienen

Das Rauheitsmeßgerät kann als

mobiler oder stationärer Meßplatz

genutzt werden. Bei der Konzeption

wurden auf eine kompakte Bau-

weise und eine einfache Bedienung

Wert gelegt. Anstelle mit Cursorta-

sten geschehen Parameterauswahl

und -einstellung sowie die Program-

mierung des Gerätes mit einem an

der Bedienseite des Gehäuses ange-

brachten Rändelrad. Alle anderen

Bedienungsschritte erfolgen über

großflächige und mit Symbolen

markierte Folien-Tastaturelemente,

die gegen Staub- und Feuchtigkeit

unempfindlich sind.

Aufgrund der relativ großen

Fläche des hinterleuchteten, grafik-

fähigen und hochauflösenden Farb-

LCD-Displays (2403 160 Punkte)

Einrichtung lassen sich unter

anderem Einstiche zwischen Bun-

den, die Oberfläche gekrümmter

Teile sowie Nuten exakt vermessen.

Das System wurde auch mit einer

Tasterabhebesteuerung ausgerü-

stet. Hierdurch ist es möglich, preis-

günstige Sondermeßdorne für die

Kontrolle von Zylinder- und Ventil-

bohrungen zu verwenden.

Statistische Auswertungals Grafik darstellbar

Ein in das Gerätegehäuse inte-

grierter grafikfähiger Präzisions-

drucker ermöglicht den schnellen

Ausdruck aller Bedienungsschritte,

Programmierparameter und Meßre-

sultate. Aufgrund der hohen Auflö-

sung lassen sich auch statistische

Auswertungen in Form von Grafi-

ken drucken. Über eine serien-

mäßig vorhandene Infrarot-Schnitt-

stelle können gespeicherte Meßer-

gebnisse sehr schnell vom mobilen

Rauheitsmeßplatz zum PC übertra-

gen und statistisch ausgewertet

werden. Darüber hinaus ist es mög-

lich, vom PC aus alle für die Geräte-

konfigurationen benötigten Para-

meter sowie komplexe Meßpro-

gramme an das Gerät kabellos zu

übertragen. Eine V24-Schnittstelle

ist in das Gehäuse integriert.

Zum Rauheitsmeßgerät gehört

ein Metallhydridakku mit Netz- und

Ladegerät. Die Stromversorgung

bietet neben einer installierten

intelligenten Ladeelektronik eine

konstante Abgabeleistung für

annähernd 3000 komplette Mes-

sungen je Akkuladung. Der Akku

zeigt keinen Memoryeffekt. Der

aktuelle Ladezustand wird perma-

nent auf dem Display angezeigt.

Der hochauflösende 14-Bit-A-/D-

Wandler des Gerätes ermöglicht

einen großen Meßbereich bei hoher

Auflösung. So wird bei einem Meß-

bereich von ±80 µm eine Auflösung

von 10 nm und bei einem Meßbe-

reich von ±320 µm eine Auflösung

von 40 Nm erzielt.

Im Standard gehören zum Rau-

heitsmeßplatz das Meßgerät mit

Drucker, ein Linearvorschubgerät

LV 16 mit Kabel, ein Oberflächen-

taster T 1 E und ein Steckernetzteil

für Netz- oder Ladebetrieb. Das

Gehäuse hat zwei Bohrungen zur

Aufnahme eines Höhenstativs, mit

dem das Linearvorschubgerät zum

Messen großer Teile an verschiede-

nen Stellen auf einer Meßplatte opti-

mal positioniert werden kann. MM

lassen sich neben der Statuszeile

mit den verschiedenen Meßbedin-

gungen zahlreiche Funktionen und

Parameter gleichzeitig anzeigen.

Hierzu gehört der Taster-Justage-

balken, wodurch eine optische

Rückversicherung der korrekten

Position und Messung erzielt wird.

Darüber hinaus können bis zu drei

unterschiedliche Parameter gleich-

zeitig in vergrößerter Form darge-

stellt werden.

Für eine Bedienung mit sehr

schneller Resultaterkennung und

Qualifizierung befindet sich rechts

neben dem Display eine sogenannte

Toleranzampel, die dem Bediener

durch Aufleuchten der roten, gelben

oder grünen LED das Meßergebnis

hinsichtlich der Rauhigkeit signali-

siert. Die jeweiligen Toleranzen las-

sen sich individuell eingeben und

steuern bei eingeschalteter Tole-

ranzfunktion und entsprechend

den erfaßten Meßwerten die jewei-

lige Leuchte an.

Der mobile Meßvorgang in Längs-

oder Umfangsrichtung des Werk-

stücks erfordert nur wenige Arbeits-

schritte: Das ergonomisch geformte

Linearvorschubgerät LV 16 wird auf

der ebenen, gekrümmten oder auch

zylindrischen Oberfläche des Prüf-

lings positioniert. Nach etwa 10 s ist

der programmierte Meßlauf been-

det, und die Meßwerte der Rauhtie-

fenmessung können am Display

abgelesen werden. Das Speichern

der Meßdaten und der Programm-

parameter erfolgt zunächst im

Gerät. Sie lassen sich später kabel-

los durch eine Infrarotschnittstelle

an einen PC zur weiteren Bearbei-

tung übertragen.

Die Taster sind in einem Steinla-

ger gespannt. Dadurch wird ein seit-

liches Ausweichen der Tastspitze

bei dem Messen verhindert. Auf-

grund der genauen Taster-Spitzen-

führung sind auch fehlerfreie Quer-

messungen möglich. Diese für zahl-

reiche Meßaufgaben häufig erfor-

derliche Querabtastung wird durch

einfaches Schwenken des Tasters

erreicht. Das weiterentwickelte Vor-

schubgerät realisiert eine Meß-

strecke von 16 mm. Mit Hilfe dieser

46 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

FERTIGUNGSMESSTECHNIK

Mobiler Rauheitsmeßplatzmit integriertem DruckerTragbare, netzunabhängige und

einfach bedienbare Rauheits-

meßgeräte werden immer häufi-

ger genutzt, um mit hoher

Genauigkeit in Verbindung mit

einem großen Meßbereich

rationelles Arbeiten und exakte

Meßergebnisse in der Produk-

tion zu sichern. Sie haben nahezu

die gleiche Leistungscharakteri-

stik wie stationäre Meßsysteme,

sind jedoch weitaus vielseitiger.

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Heute gibt es viele Sy-

steme, um Manage-

mentverhalten darzu-

stellen und zu bewerten. Alle erhe-

ben Ansprüche auf Perfektion. Sie

haben jedoch Vor- und Nachteile.

Einerseits gibt es normorientierte

Systeme (wie ISO 9000, VDA 6.1 und

QS 9000), andererseits die TQM-ori-

entierten Modelle (wie MBNQA,

EFQM-Modell, Balanced Scorecard).

Die meisten Unternehmen, die

eine Weiterentwicklung ihres Ma-

nagementsystems als notwendig

ansehen, haben heute ein System

nach der Norm ISO 9000 aufgebaut.

Es stellt ein wohlstrukturiertes

Rahmenkonzept zur Beschreibung

eines Qualitätsmanagements dar.

In Form einer Norm sind alle As-

pekte zum Aufbau eines Qualitäts-

managementsystems zusammenge-

stellt und detailliert definiert.

Die Vorteile von ISO 9000 liegen

überwiegend im Zurverfügungstel-

len einer akzeptablen Struktur für

ein Qualitätsmanagementsystem.

Daran kann sich immer derjenige

orientieren, der noch gar kein oder

ein rudimentäres Qualitätsmana-

gementsystem im Unternehmen

hat. Der weitere Vorteil der ISO-

9000-Vorgehensweise ist, daß diese

diese Struktur – einer Norm ent-

sprechend – relativ starr ist und

jeder Ausbruch aus dieser Norm,

zum Beispiel bei einer Auditierung,

entsprechend bestraft wird. Eine

Weiterentwicklung kann schon per

Definition nicht stattfinden.

Die Norm stellt also ein Korsett

dar, das einerseits entsprechende

Vorgehensweisen stützt, anderer-

seits eine Einengung bedeutet,

wenn man aus diesen Vorgaben aus-

brechen will. Nichts falsch machen

heißt nicht, alles richtig zu machen.

Deshalb muß dieser Ausbruch vor-

genommen werden, wenn man nicht

eindimensional auf der Normungs-

ebene verharren, sondern darüber

hinaus Ansätze zum Total Quality

Struktur relativ lückenlos ist, weil es

alle Aspekte eines Qualitätsmana-

gementsystems beinhaltet. Wer die

einzelnen Elemente genau mit In-

halt füllt, wird erstens nichts falsch

machen und zweitens ein relativ

vollständiges Managementsystem

im Unternehmen eingeführt haben.

Wie immer sind die vorgefunde-

nen Vorteile mit korrespondieren-

den Nachteilen verbunden. Wenn

einerseits eine vollständige Struk-

tur durch die Norm vorgegeben wird,

so bedeutet das andererseits, daß

48 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

QUALITÄTSMANAGEMENT

EFQM-Modell bietet Ansätzefür die Qualitätsverbesserung im Sinne von TQMDas EFQM-Modell hilft Unterneh-

men, Verbesserungspotentiale im

Sinne von Total Quality Manage-

ment (TQM) zu finden. Es umfaßt

neun Kriterien, die den unterneh-

merischen Belangen entsprechen.

Relativ starre Strukturen bei der

Einführung eines Qualitätsmanage-

mentsystems wie bei der Norm

ISO 9000 gibt es nicht. Dadurch

wird eine kontinuierliche Weiter-

entwicklung des Systems nicht

erschwert. Das EFQM-Modell

basiert auf drei Säulen: Mensch,

Prozeß, Ergebnisse.

HENNING KIRSTEINDr. Henning Kirstein ist Sprecher der Deut-

schen Sektion der European Foundation for

Quality Management (EFQM) in 38442 Wolfs-

burg, Tel. (0 53 61) 88 80 10, Fax (0 53 61)

88 80 11.

Digital arbeitende Bild-

verarbeitungssysteme

ermöglichen eine

schnelle Bereitstellung

von Kontrolldaten in

Echtzeit ohne Qualitäts-

verlust.

Bild

: PPT

Vis

ion

Page 37: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Management (TQM) in das Unter-

nehmen einführen will. Wenn man

eine Reihe TQM-typischer Kriterien

in ein Diagramm einträgt und sie als

voll erfüllt ansieht, dann würde eine

Zertifizierung nach ISO 9000 nur

einen Bruchteil dieser Anforderun-

gen abdecken (Bild 1).

Gegenüber einer Norm läßt sich

TQM viel schwieriger beschreiben,

weil dieses umfassende Konzept

eine Vielzahl von Einzelaspekten be-

inhaltet, die zu einem funktionie-

renden Ganzen zusammengesetzt

werden müssen. Wichtig ist dabei,

daß unternehmensspezifische Be-

lange in dieses System einzubrin-

gen sind. Bei TQM handelt sich um

keine Norm, schon eher um einen zu

realisierenden Denkansatz.

Dieser Denkansatz äußert sich in

einer Vielzahl verschiedener Vorge-

hensweisen, die auf den ersten Blick

nicht einmal miteinander vergleich-

bar sind, noch gleiche Inhalte ha-

ben. Alle Methoden und Strategien

ordnen sich jedoch dem gemein-

samen TQM-Ansatz unter, der die

Aspekte „Menschen“, „Prozesse“

und „Ergebnisse“ zusammenfaßt.

Industrieförderungüber Qualitätspreise

Um den Übergang von ISO zu TQM

darstellen zu können, ist es zweck-

mäßig, sich aus der Vielzahl der

TQM-Ansätze einen Ansatz heraus-

zugreifen, der möglichst umfassend

eine Gesamtbetrachtung zuläßt.

Dazu eignet sich besonders die

Umsetzung nach den Qualitäts-

preismodellen. Die Entwicklung der

Qualitätspreise im Westen begann

in den achtziger Jahren. Sie startete

mit einer legendären Fernsehsen-

dung in den USA unter dem Titel „If

Japan can – why can’t we“ (Wenn

Japan das kann – warum können

wir das nicht?). Darin wurden erst-

malig die Hintergründe dargestellt,

warum die japanische Nation so

erfolgreich den Weltmarkt erobern

konnte, nachdem sie jahrelang nur

Billigprodukte minderer Qualität

auf den Markt gebracht hatte.

Erstmalig wurde eine breite ame-

rikanische Öffentlichkeit mit der

Tatsache konfrontiert, daß man

sich in Japan neue Management-

techniken und Denkweisen unter

Ausnutzung der Ideen vor allem

eines Amerikaners erarbeitet hatte:

Dr. Deming, der damals einer brei-

ten Öffentlichkeit bekannt wurde,

obwohl er schon seit den fünfziger

Jahren erfolgreich in Japan seine

Lehren verbreitet und umgesetzt

hatte. Daß der erste der sogenann-

ten Qualitätspreise („Deming Prize“)

von den Japanern mit seinem

Namen verbunden wurde, drang

nun erstmalig in den Westen vor.

Die Amerikaner hatten auf diese

Weise erkannt, daß sie der japani-

schen Qualitätsoffensive etwas ent-

gegensetzen müssen, wenn sie ihre

Industrie auf gleiches Qualitätsni-

veau anheben wollten. Da sie im

Deming-Preis und dessen Kriterien

ein wichtiges Instrument des japa-

nischen Erfolges sahen, konterten

sie 1988 mit der Gründung des Mal-

colm Baldrige National Quality

Award (MBNQA). Der „Baldrige

Award“ entwickelte sich zu einem

wesentlichen Instrument zur Förde-

rung der amerikanischen Industrie.

Kurzgefaßt soll er das Erreichen

folgender Ziele bewirken:© Auf allen Gebieten sind ständige

Verbesserungen zu erzielen.© Die Messungen und Verbesse-

rungen müssen exakt definiert sein.© Man benötigt Geschäftspläne,

anhand der die Unternehmenslei-

tung gegenüber Weltklasse-Unter-

nehmen gemessen wird.© Zwischen Lieferanten und Kun-

den ist eine echte Partnerschaft er-

forderlich (ständige Rückkopplung

zwecks ständiger Verbesserung).© Kundenwünsche sind zu erken-

nen und zu erfüllen.© Fehler sind nicht nur zu beheben.

Sie müssen verhütet werden.

© Es ist eine qualitätsbasierende

Führung zu installieren, die eine

Organisation auf jeder Unterneh-

mensebene einbezieht.

Diese Liste liest sich wie eine

Beschreibung des TQM-Gedankens.

Das ist die Absicht des Awards: TQM

in der amerikanischen Industrie so

zu verbreiten, daß diese auf dem

Weltmarkt besser positioniert wird.

So wird ausdücklich darauf hinge-

wiesen, amerikanische Produkte

wettbewerbsfähiger zu machen.

Euopean Quality Awardist umfassender als ISO-Norm

Anfang der neunziger Jahre kam

das Wissen um die Erfolge der

Anwendung eines Quality Awards

auch nach Europa, wo daraufhin

beschlossen wurde, eine ähnliche

Institution mit dem „European Qua-

lity Award“ (EQA) zu schaffen. Das

führte zur Gründung der EFQM, der

European Foundation for Quality

Management, in der sich verschie-

dene Unternehmen zusammenfan-

den und das europäische Gegen-

stück zum MBNQA, den European

Quality Award, ins Leben riefen.

Diese Vereinigung von Spitzenun-

ternehmen Europas hielt es für

nötig, ein eigenes Programm zur Er-

höhung der Wettbewerbsfähigkeit

zu schaffen. Das war keineswegs ein

logischer Schritt, glaubte man doch

zunächst, durch die Zertifizierung

auf Basis der Euronorm EN 29000,

später ISO 9000, ähnliches Vorge-

hen schon gesichert zu haben.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 49

QUALITÄTSMANAGEMENT

Bild 1: TQM-typische Kriterien lassen sich mit dem EFQM-Modell

(EQA ‘92) besser erfüllen als mit der ISO 9000 (EN 29002); Erfül-

lungsgrad bei EQA ‘92 wird mit 100% angenommen.

Mitarbeiterorientierung

Politik und Strategie

EQA ´92

EN 29002 5/90

Spitzenleistung

Ressourcen

Prozesse

Geschäftsergebnisse

Führung100

80%

60

40

20

Mitarbeiterzufriedenheit

Kunden-zufriedenheit

GesellschaftlicheVerantwortung

Page 38: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Weil bei der Schaffung des EQA

schon Erfahrungen von den beiden

anderen Preisen Deming und Bald-

rige vorlagen, konnte so der fort-

schrittlichste der drei Preise ent-

wickelt werden. Seit seiner Grün-

dung erfährt der EQA eine zuneh-

mende Akzeptanz und Verbreitung

in Europa und hat schließlich auch

in Form eines nationalen Qualitäts-

preises (Ludwig-Erhard-Preis) Ein-

gang in Deutschland gefunden.

Grundtenor dieser Zielsetzung ist

die Verbreitung von Total Quality

Management in Europa mit dem

Anspruch, die Stellung der europäi-

schen Industrie auf dem Weltmarkt

zu festigen und auszubauen. Diese

Zielsetzung erinnert stark an die

Einführung des Malcolm Baldrige

Award mit dem natürlichen Unter-

schied, daß jetzt die Verbesserung

für Europa erzielt werden soll.

Ständige Verbesserungbei gleichbleibendem Modell

Das EFQM-Modell und dessen

Anwendung sind das Hauptprodukt

der EFQM. Daher erfährt dieses

Modell eine ständige Verbesserung

und ist nie statisch. Es wird dem

Wandel der Umgebung angepaßt,

wobei jedoch ausdrücklich hervor-

zuheben ist, daß das Grundmodell

seit seiner Gründung unverändert

blieb und somit auch Kontinuität in

der Grundhaltung sicherstellt.

Das Grundschema des Modells

hat sich seit Anbeginn nicht verän-

dert, sondern basiert auf den drei

fundamentalen Säulen von TQM –

die die Vorgehensweise (die Befähi-

ger) muß einbezogen werden.

Deshalb wird das halbe Gewicht

auf die Vorgehensweise gelegt, ob-

letztlich Ergebnisse zu erzielen sind.

Mit den Ergebnissen wird definiert,

was die Organisation erreicht hat

und erreichen will; mit den Befähi-

gern, wie sie dabei vorgehen und mit

welchen Mitteln und Wegen sie die

Ergebnisse erarbeiten will.

Eine weitere Differenzierung er-

folgt durch relative Gewichtung der

einzelnen Kriterien wie sie in Pro-

zentzahlen in den einzelnen Kästen

dargestellt sind. Diese Zahlen erge-

ben zusammen 100% und geben

somit den relativen Anteil des Ein-

zelkriteriums am Gesamtmodell an.

Diese Gewichtung wurde mit Schaf-

fung des Modells von den Gründern

als wichtig angesehen und blieb seit

der ersten Fassung unverändert.

ISO 9000 hilft bei Einstiegin ein Managementsystem

Wie einleitend erwähnt, gibt es in

Europa aufgrund der starken Aus-

richtung auf die ISO 9000 ff einer-

seits und im jetzt vorhandenen EQA

andererseits eine besondere Proble-

matik. So heben die Protagonisten

der ISO-Norm hervor, mit ihr eben-

falls eine Umgestaltung der Unter-

nehmen bei Durchführung der Zer-

tifizierung im Sinne eines Qualität-

sunternehmens herbeizuführen.

Man geht davon aus, daß die Zertifi-

zierung nach ISO 9000 derzeit den

Stand der Technik darstellt, weil

eine ungleich größere Anzahl von

Unternehmen nach ISO zertifiziert

sind, als sich am EQA beteiligt hat.

Um beide Ansätze gegenüberzu-

stellen, ist es zweckmäßig, die Be-

wertungsmethoden miteinander zu

vergleichen. ISO 9000 ist als Ein-

stieg in eine systematische Qua-

litätsorganisation sicher geeignet

und sogar zu empfehlen, wenn nur

eine rudimentäre Qualitätssyste-

matik im Unternehmen besteht.

Ohne jetzt auf die Arbeitsweise bei

der Zertifizierung einzugehen, ist

jedoch festzustellen, daß sie den

Ansprüchen an ein TQM-Denken

nicht voll gerecht wird. Ein erfolg-

reich zertifiziertes Unternehmen

nach ISO 9000 ff. ist deshalb nicht

unbedingt auch ein erfolgreiches

Unternehmen im Sinne von TQM.

Kurzgefaßt läßt sich sagen: ISO

9000 ist eine notwendige, aber keine

hinreichende Bedingung zur Erfül-

lung von TQM. Ein Beispiel dafür ist

nämlich der gleichzeitigen Betrach-

tung von Menschen, Prozessen und

Ergebnissen. Wichtig ist dabei, Mit-

arbeiter so in die Prozesse einzu-

binden, daß das Unternehmen

seine Ergebniserzielung verbessern

kann. Das führt zu dem Gesamtauf-

bau des Modells mit seinen neun

Kriterien, die den Komplettumfang

des Modells ergeben (Bild 2).

Unschwer sind in Bild 2 die drei

Hauptsäulen in den senkrechten

Kästen wiederzuerkennen, die die

Grundbestandteile des Modells bil-

den. Die jeweils dazwischenliegen-

den, waagerechten Kästen sind eine

weitere Unterteilung und geben an,

mit welchen Mitteln die Umsetzung

des Modells erreicht werden soll

und welche Zwischenergebnisse da-

für erforderlich sind. Generell zeigt

das Modell, daß Kundenzufrieden-

heit, Mitarbeiterzufriedenheit und

gesellschaftlicher Einfluß erreicht

werden durch Führung mit Hilfe von

Politik und Strategie, Mitarbeiter-

orientierung und Management von

Ressourcen, was schließlich mit

Hilfe von geeigneten Geschäfts-

prozessen zu Excellence in Unter-

nehmensergebnissen führt, zur

Spitzenposition am Weltmarkt.

Weiterhin zeigt Bild 2, daß das

Modell in zwei große Abschnitte ein-

geteilt ist: in Befähiger und Ergeb-

nisse, die jeweils die Hälfte des

Gesamtmodells in der Bewertung

ausmachen. Dies ist eines der fun-

damentalen Erkenntnisse des TQM-

Modells, das besagt: Es reicht nicht

aus, Ergebnisse zu managen; auch

50 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

QUALITÄTSMANAGEMENT

Bild 2: Das EFQM-Modell umfaßt im Sinne von TQM neun Kriterien, die sich

gegenseitig beeinflussen. Die Mitarbeiter sind eingebunden.

Bild

er: V

erfa

sser

Mitarbeiter-orientierung(9 %)

Mitarbeiter,Ergebnisse(9 %)

Politik undStrategie(8 %)

Kunden,Ergebnisse(20 %)

Partner-schaften undRessourcen(9 %)

Gesellschaft,Ergebnisse(6 %)

Führung(Anteil amModell-umfang10 %)

Prozesse(14 %)

Schlüssel-leistungen,Ergebnisse(15 %)

Befähiger(50 %)

Ergebnisse(50 %)

Page 39: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

die Behandlung von Prozessen bei

beiden Vorgehensweisen: Bei ISO

kann man Prozesse weitgehend

optimieren, bei Awardmodellen

muß man es.

TQM-Status erreicht. Unternehmen

mit vollständig implementierten

TQM erzielen bessere Ergebnisse.

Ein wesentliches Merkmal eines

echtenTQM-Unternehmens besteht

in der Verantwortungsübernahme

durch die Führung. Die Zertifizie-

rung nach ISO ist kein Indikator für

TQM-Reife. Jedoch bleibt festzustel-

len, daß ISO einen Anteil in Rich-

tung TQM durchaus bereitstellt.

Zwischen ISO und EQA gibt es

einen formalen Unterschied. Der Be-

wertungsprozeß bei ISO heißt Audit

und wird von Auditoren vorgenom-

men, der bei EQA heißt Assessment

und wird von Assessoren vorgenom-

men. Darüber hinaus sind weitere

Unterschiede auszumachen.

Zunächst aber eine Zusammen-

stellung der Gleichheiten: Beide Ver-

fahren beginnen mit einem Doku-

mentenaudit, in dem einerseits das

Qualitätsmanagement-Handbuch

(ISO) Gegenstand der Beurteilung

ist, andererseits gibt es die Bewer-

bungsunterlage (EQA), wie sie vom

Eine Studie über TQM in Westeu-

ropa bestätigt diese Aussage, denn

sie hat folgende Grundsätze her-

ausgefunden: Nur wenige Unter-

nehmen haben bisher einen echten

52 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

QUALITÄTSMANAGEMENT

Zwischen der ISO-Auditierung und EQA Site Visit (EFQM-Modell) gibt es formale und

inhaltliche Unterschiede.

drei TageDauer der Auditierung

zwei bis drei Auditoren

der örtlichen Zertifizierungs-

gesellschaft

Inspektionspersonal

8 bis 12 MonateVorbereitungszeit

Qualitätsmanagement-

Handbuch

(Verfahrensanweisungen,

Arbeitsanweisungen

Gegenstand der Unter-

suchung

ISO-AuditierungKriterien

drei Tage

8 multinationale Assessoren

unterschiedlicher Branchen

mehr als vier Jahre

EQA-Bewertung

(Befähiger und Ergebnisse)

EQA Site Visit

Anzahl der Interviews rund 40 nach vorgegebenen

Auditierungsplan

mit rund 100 beliebigen

Personen

(außer Topmanager)

Interviewschwerpunkt Übereinstimmung mit

Qualitätsdokumenten

Qualitätsbewußtsein (TQM)

Deployment, ständige Ver-

besserung

Kosten 15 000 Ecu 15 000 Ecu

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Unternehmen eingereicht wurde.

Beide Unterlagen wurden von den

Unternehmen erstellt, um darzu-

stellen, wie sie sich selbst sehen.

Im Falle des Qualitätsmanage-

ment-Handbuchs erfolgt eine Ori-

entierung an der Vorgabe der Norm

mit seinen 20 Elementen, im Falle

der EQA-Bewerbung am EFQM-

Modell mit den neun Kriterien und

den zugehörigen Unterkriterien. In

beiden Verfahren ist ein Vor-Ort-

Besuch vorgesehen, der bei ISO

immer durchgeführt wird. Der Vor-

Ort-Besuch beim EQA erfolgt nur

dann, wenn eine Mindestpunktzahl

erreicht wurde. Der EQA-Bewerber

erhält jedoch immer einen Feedb-

ack-Report: einen Bericht, in dem

seine Bewerbung auf Stärken und

Verbesserungspotentiale beurteilt

wird. Der ISO-Bericht beschreibt

dagegen nur den Bezug zur Norm.

Eine Reihe weiterer Unterschiede

sind in der Tabelle dargestellt. Eine

weitere Gemeinsamkeit ist dagegen,

daß der Vor-Ort-Besuch jeweils etwa

drei Tage dauert und die Kosten für

das gesamte Verfahren eine ähnli-

cher Größenordnung haben. Deutli-

che Unterschiede gibt es dagegen in

der Vorbereitungszeit seitens der

Unternehmen, die einmal Monate

(ISO), ein anderes Mal aber mehrere

Jahre (EQA) beträgt, und in der

Zusammensetzung und Ausbil-

dung der Auditoren.

Einheitliche Ausbildungunabhängig von der Branche

Während die ISO-Auditoren aus

einer Vielzahl von Zertifizierungs-

gesellschaften in Europa hervorge-

hen und von diesen dementspre-

chend unterschiedlich ausgebildet

werden, nach oft nationalen Stan-

dards und mit branchenspezifi-

schen Unterschieden, handelt es

sich bei den EQA-Assessoren um

Repräsentanten verschiedener Län-

der und unterschiedlicher Bran-

chen, die aber alle eine identische

Ausbildung haben. Damit dürfte die

Zuverlässigkeit der Aussage beim

EQA-Assessment wesentlich höher

sein als beim ISO-Audit.

Weitere Unterschiede resultieren

aus der Art der Interviews, die man

im ISO-Fall nach dem vorgegebenen

Auditplan durchführt. Beim EQA

werden im Vor-Ort-Besuch demge-

genüber vom Topmanager bis zum

Mitarbeiter in der vordersten Linie

beliebig ausgewählte Gespräch-

spartner interviewt, die vorher nicht

feststehen. Einer der Gründe hier-

für ist, daß man bei ISO die Festle-

gung der Übereinstimmung mit den

Qualitätsdokumenten als Haupt-

zweck für das Audit ansieht. Dage-

gen will man beim EQA insbeson-

dere das TQM-Verhalten und die

gedankliche Durchdringung des

EQA-Gedankens feststellen.

Einer der ganz großen Vorteile des

EFQM-Modells ist, daß es selbst-

kontrollierend aufgebaut ist: Vergli-

chen werden Ergebnisse und Be-

fähiger. Nur wenn beide miteinan-

der korrespondieren, sind die Krite-

rien erfüllt MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 53

Maschinenmarkt

QUALITÄTSMANAGEMENT

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 55

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Die Bestimmung der

Strömungsgeschwin-

digkeit oder die Ana-

lyse einer Flüssigkeit gehört schon

seit langem zur „Instrumentierung“

einer automatisierten Verfahrens-

technik. Sie ist so unverzichtbar wie

der Druck, die Temperatur oder der

Leitwert, aber bezüglich der Adap-

tion an einen Herstellungsprozeß

doch komplexer und aufwendiger.

Immer neu entwickelte chemisch-

technische Fluide, zum Beispiel für

die Oberflächenbeschichtung von

neuen Papiersorten oder von Fil-

men, die Bestimmung von Suspen-

sionen oder aggressiven Beizen oder

die Kontrolle von industriellem

Abwasser, verdeutlichen, daß Meß-

geräte der Durchflußanalytik im-

mer wieder technisch neu angepaßt

werden. Ultraschall erweist sich

hier als besonders flexibel und lei-

stungsfähig.

Seit Mitte der 80er Jahre sind sich

internationale Marktforschungs-

institute darüber einig, daß der

Bereich der Sensoren und insbe-

sondere die Durchflußsensorik mit

der Erweiterung zur „Flow-Analy-

tik“ jährlich spürbare Wachstums-

raten aufweisen wird. Im Zuge des-

sen, daß chemische Produkte pro

Liter immer teurer werden und eine

eventuelle Entsorgung nochmals

erhebliche Kosten verursacht, liegt

es nahe, daß besonders bei den

Großverbrauchern, zum Beispiel

der chemischen oder der petroche-

mischen Industrie oder in der Kfz-

Produktion wegen des zu erwarten-

den Rationalisierungs- und Kosten-

einsparungspotentials, ein großes

Interesse an der relativ teuren, aber

innovativen Ultraschall-Meßtech-

nik besteht.

Ultraschalltechnikist eine junge Meßart

Erst in der Neuzeit beginnen sich

allmählich klare physikalische

Erkenntnisse über den Schall ab-

zuzeichnen. Der Schall und seine

vielfache Beziehung zur Physik, zur

Chemie und zur technischen

Anwendungspraxis bringt nach

und nach die eigentliche Entfaltung.

Die Entdeckung des Vakuums

durch Toricelli, Rom (1608 bis

1647), löste eine Flut von Schall-

versuchen aus. Im 17. Jahrhundert

war man noch überzeugt, daß sich

der Schall in einem kleinen Kasten

durch entsprechend lange Echo-

wege aufbewahren ließe. Der eigent-

liche Schöpfer der experimentellen

Akustik ist Chladny, Wittenberg

(1756 bis 1827). Sein berühmtes

Lehrbuch „Die Akustik“ erschien

(1802).

Parallel dazu entwickelte sich die

Mathematik. Newtons, Lincolnshire

(1642 bis 1726), „Mathematische

Grundlagen der Naturlehre“ hatten

bewiesen, welch wirkungsvolles

Hilfsmittel physikalischer For-

schung die Mathematik darstellt.

Das 19. Jahrhundert stand dann

im Zeichen der Elektrizität: Faraday,

Newington (1791 bis 1867), Maxwell,

56 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

SENSORIK

Flüssigkeitsströme messenund analysierenmit Ultraschalltechnik Am Beispiel der Durchflußmeß-

technik und der Inline-Analyse

von Flüssigkeiten werden die

Möglichkeiten von Ultraschall-

Sensoriksystemen für die Pro-

zeßregelung und Qualitätssiche-

rung bei automatisierten Herstel-

lungsverfahren aufgezeigt. Die

bildgebenden Diagnosesysteme

mit Ultraschall haben in der

Medizintechnik mittlerweile

einen eindrucksvollen Preis-Lei-

stungs-Stand erreicht, von dem

die industrielle Ultraschall-Meß-

technik für Flüssigkeiten noch

weiter entfernt scheint.

GEORG F. WAGNER

Dipl.-Ing. Georg F. Wagner ist geschäftsfüh-

render Gesellschafter der Wagner & Söhne

Meß- und Datentechnik GmbH & Co. KG,

83395 Freilassing, Tel. (0 86 54) 49 48 93,

Fax (0 86 54) 49 48 94.

Der Durchfluß oder Volumenstrom von Flüssigkeiten oder Gasen gehört in der Pro-

zeßtechnik zu den wichtigen Kenngrößen.

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: Her

met

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ump

en

Page 43: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Taunton/Somerset (1831 bis 1879),

Hertz (1857 bis 1894). Bahnbre-

chend sind die Untersuchungen

Rayleighs, London (1848 bis 1919),

der in seinem Buch „Die Theorie des

Schalls“ (1877) die theoretischen

Grundlagen der Akustik in pädago-

gisch einzigartiger Weise zusam-

menstellte und ausbaute. Ohne den

Physiker Christian Doppler aus

Salzburg (1803 bis 1853) sind

bedeutende Inhalte unseres

physikalischen Weltbildes gar mehr

vorstellbar. Die Ultraschall-Herz-

diagnostik wäre ohne ihn nicht

zur heutigen Leistungsfähigkeit

gelangt.

Die Anfänge der Ultraschallfor-

schung gehen auf den ersten

Weltkrieg zurück. Unter dem Ein-

druck des Untergangs der Titanic

im Jahr 1912 suchte man nach einer

Möglichkeit, treibende Eisberge

akustisch zu orten. Die Versuche

verliefen damals freilich erfolglos,

weil die abgestrahlte Schallenergie

viel zu gering und die Schwach-

stromtechnik noch nicht genügend

fortgeschritten war. Schließlich er-

fand Behm das Tiefenecholot, nach-

dem Langevin, Paris, in den Jahren

1917 und 1918 leistungsstärkere

piezoelektrische Ultraschallsender

verwendete.

Reproduzierbar messenmit Ultraschall

Nach dem zweiten Weltkrieg

setzte eine stürmische Entwicklung

auf allen Gebieten der Ultraschall-

technik ein. Für die Erzeugung von

Leistungsultraschall erwies sich

die Entdeckung piezokeramischer

Werkstoffe wie Bariumtitanat und

Bleizirkontitanat als besonders

wichtig. Auch die Anwendung des

Ultraschalls in der medizinischen

Diagnostik, deren Anfänge auf die

Brüder Dussik in Österreich (1937)

zurückgehen, profitierte bald von

dieser neuen Technik.

Ultraschall folgt ähnlichen Geset-

zen wie das Licht; er ist für genaue

und reproduzierbare Messungen

einsetzbar. Weil es sich aber um eine

gerichtete Druckwelle handelt, kön-

nen auch nichttransparente Flüs-

sigkeiten sowie Feststoffe (Rohrlei-

tungen), durchdrungen werden, um

ein Meßsignal berührungslos und

rückwirkungsfrei zu erzeugen.

Christian Doppler fand 1843 die

nach ihm benannten Gesetze der

Frequenzverschiebung bei Relativ-

geschwindigkeiten. Ultraschallsen-

soren, die nach diesem Prinzip

arbeiten, ermöglichen eine Mes-

sung der Geschwindigkeit von in der

Strömung mitgeführten Reflekto-

ren; darunter sind Gasbläschen,

organische oder Feststoffpartikel zu

verstehen.

Es kommt immer dann zu einer

auswertbaren Frequenzverschie-

bung der Ultraschall-Leitfrequenz,

wenn der Reflektor eine Relativ-

bewegung zwischen Schallsender

und Schallempfänger ausführt, das

heißt, durch das Meßfenster strömt.

Diese Frequenzverschiebung ist ein

direktes Maß für die Geschwindig-

keit des Reflektors in einer Flüs-

sigkeit oder der Flüssigkeit selbst,

wenn das Streuteilchen so klein ist,

daß es der Geschwindigkeit des

Trägerfluids folgen kann.

v = (∆f/2fL) ⋅ (cm/cos α)

Dabei ist v die Geschwindigkeit

der Flüssigkeit, ∆f die Doppler-Dif-

ferenzfrequenz, f die Ultraschall

Leitfrequenz, cm die Schallge-

schwindigkeit des Meßkopfes und

cos α der Einstrahlwinkel gegen die

Rohrachse (Bilder 1 bis 3). Der

Meßbereichsumfang für die Strö-

mungsgeschwindigkeit wird einer-

seits von der Größe und Konzen-

tration der Reflektoren und ande-

rerseits auch von der Elektronik

bestimmt. Doppler-Strömungsmes-

ser können Geschwindigkeiten zwi-

schen , 1 cm/s bis . 10 m/s bestim-

men.

Die Meßgenauigkeit und Repro-

duzierbarkeit wird erheblich vom

eigentlichen Schallmeßkopf, beste-

hend aus Sender und Empfänger,

und von der Güte seiner Konstruk-

tion und Anordnung bestimmt.

Unter einer optimierten Vorausset-

zung ist die Doppler-Frequenzver-

schiebung unabhängig von der

Schallgeschwindigkeitsänderung

der Flüssigkeit. Dies bedeutet, daß

Temperatur- und Viskositätsände-

rungen der Flüssigkeit keinen Ein-

fluß auf die Messung haben.

Dopplerprinzipnutzt kleine Reflektoren

Das Dopplerprinzip setzt also

immer kleine, aber nicht zu kleine

Reflektoren in einer Flüssigkeit vor-

aus. Außerdem wird die Inline- und

Echtzeitbestimmung der Größe und

Anzahl der einzelnen Reflektoren

ermöglicht, wenn die Rechenlei-

stung des Mikrocontrollers hoch

genug ist. Die Partikel-Detektions-

grenze liegt derzeit bei etwa 5 µm.

Die Ultraschall-Partikeldetektion

wird zum Beispiel die Trübungs-

messung zukünftig bereichern. Die

Umkehr des Meßverfahrens führt

zur Reinheitsüberwachung.

Laufzeitprinzip gilt auchfür nichtleitende Fluide

Gemessen wird die Zeit oder bes-

ser die Zeitdifferenz, die der Ultra-

schallstrahl auf seinem Schallpfad

benötigt, um vom Schallsender

durch die Flüssigkeit hindurch zum

Schallempfänger zu gelangen.

Durch die Strömung im Meßrohr

wird ein Ultraschallimpuls in Rich-

tung der Strömung beschleunigt

und gegen die Strömungsrichtung

gebremst:

v = lSP/2 cos ϕ ⋅ (∆t/ tup 3 tdown)

Dabei ist v die Geschwindigkeit der

Flüssigkeit, lSP die Länge des Schall-

pfades, cos α der Einstrahlwinkel

gegen die Rohrachse, ∆t die Diffe-

renzzeit zwischen tup und tdown, tup

Meßzeit in Strömungsrichtung und

tdown die Meßzeit gegen die Strö-

mungsrichtung.

Die Differenzzeit ∆t der Laufzeit

ergibt die Strömungsgeschwindig-

keit der Flüssigkeit und bei bekann-

tem Rohrquerschnitt die Menge.

Eventuelle Temperatureinflüsse

oder Schwankungen der Schallge-

schwindigkeit werden bei dieser

Methode eliminiert. Die Laufzeit-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 57

SENSORIK

Freq 3.500 kHz FFT (A)1.081 V

Bild 1: Spektrum einer Doppler-

Frequenzverschiebung. Eine Strö-

mungsgeschwindigkeit von v =

0,5 m/s erzeugt eine Differenzfre-

quenz von ∆f = 3,5 kHz bei 8 MHz

Ultraschallsendefrequenz.

Page 44: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Differenzmessung ist für elektrisch

nichtleitende homogene, also orga-

nische Flüssigkeiten die Methode

der Wahl. In der Petrochemie hat

sich dieses Meßverfahren bewährt.

Die Laufzeittechnik benötigt also

keine reflektierenden Teilchen in

der Flüssigkeit wie der unter Dopp-

lereffekt. Vielmehr können zu viele

Reflektoren (. 3%) den ausgesand-

ten Ultraschallimpuls auf seinem

Weg vom Sender zum Empfänger

stören.

Dasselbe gilt auch für Flüssigkei-

ten mit sehr hoher Ultraschall-

dämpfung. Unter der Vorausset-

zung einer weitgehend homogenen

Flüssigkeit wird ein breiter Meßbe-

reich (etwa ,10 cm/s bis .10 m/s)

mit Angabe der jeweiligen Strö-

mungsrichtung ermöglicht. Spä-

testens damit wurde auch das

Laufzeitverfahren vergleichbar lei-

stungsfähig wie das ältere magne-

tisch-induktive Verfahren (MID) für

wässerige Flüssigkeiten, das nach

dem Faradayprinzip arbeitet.

Das Laufzeitverfahren ist bei älte-

ren Konstruktionen, nämlich der

meist rohrmittigen Schallführung

(Clamp on), abhängig von der Art des

ausgebildeten Strömungsprofils,

laminar oder turbulent. Wechselt

die Strömungsgeschwindigkeit

stark und durchbricht sie dabei

bestimmte Grenzen der Reynolds-

zahlen, die wiederum von der Art der

Flüssigkeit abhängig sind, so kann

der Fehler sprunghaft auf mehrere

Prozent ansteigen oder abfallen.

Heute liefern Ultraschall-Meßver-

fahren besonders durch leistungs-

fähige Mikrocontroller genaue und

reproduzierbare Meßwerte. Aller-

dings gibt es generelle Unterschiede;

so liefert zum Beispiel das Corioli-

sprinzip den Massenstrom und das

Laufzeitprinzip oder das magne-

tisch-induktive Meßprinzip den

Volumenstrom. Eine Umrechnung

ist möglich, wenn die Stoffkonstan-

ten stets bekannt sind.

Absorptionsverfahrenmißt den Energieverlust

Beim Absorptionsverfahren wird

der Energieverlust einer Ultra-

schallwelle auf seinem Weg durch

die Flüssigkeit gemessen. Ein Ultra-

schallsender strahlt eine Ultra-

schallwelle in das Medium mit ange-

paßter Energie und Frequenz. Die

Schwächung der Ultraschallenergie

entspricht der spezifischen Konzen-

tration c einer Mehrkomponenten-

der Druckdifferenz, Wirbelstrom-

meßgeräte (Vortex), kalorimetrisch

arbeitende Wächter zur Bestim-

mung des Massenstromes der Flüs-

sigkeit, Verdrängungs- und Turbi-

nenradzähler sowie Schwebekör-

per-Durchflußmeßgeräte.

Die magnetisch-induktiven

Durchflußmeßgeräte (MID) arbei-

ten mit dem Faradayprinzip; sie

benötigen somit Elektroden im

Meßrohr, um die induzierte Span-

nung abzugreifen. Dies setzt leit-

fähige Flüssigkeiten voraus. Die

ersten Meßeinrichtungen wurden

von Pater Bonaventura Türlemann

im Jahre 1939 gebaut.

Das Coriolis-Massendurchfluß-

meßgerät ist noch relativ jung, ent-

wickelt in den 70er Jahren. Es be-

steht aus einem vibrierenden Meß-

rohr, das durch die Querbeschleu-

nigungskräfte minimal „verbogen“

wird. Die Auslenkung ist ein Maß

des Massenstromes. Diese berüh-

rungslose Meßtechnik ist hoch-

genau und reproduzierbar sowie

unabhängig von der Strömungsart,

kann aber durch Mehrphasenströ-

mungen gestört werden.

Die Inline-Trübungsmessung

ortet Partikel mit lichtoptischen

Systemen auf der Basis von Streu-

licht oder im Durchlichtverfahren,

zunehmend nun auch mit Ultra-

schall. Hier dominieren große Nenn-

weiten. Die optischen Systeme sind

allerdings mit dem Problem behaf-

tet, daß die Verschmutzung des

Meßfensters zur Verschlechterung

der Meßsignalamplitude und damit

zu einer Drift des Meßwertes führt.

Bei der Einzelpartikelmessung

dominiert die PDA-Methode (Pha-

sen-Doppler-Anemometrie mit

Laser).

Messen und analysierenmit einem Verfahren

Ultraschall bietet durch die Kom-

binationsmöglichkeit mit weiteren

Ultraschallprinzipien (Doppler,

Laufzeit, Absorption) im Sinne der

Multisensorik eine erheblich grö-

ßere Aussagekraft oder Informa-

tionsdichte und kann sowohl bei

der Meßgenauigkeit sowie bei der

Reproduzierbarkeit gleich gute

Ergebnisse wie die „altbewährten“

Meßmethoden anbieten.

Vor 20 Jahren war dies noch nicht

so. Die Leistung der Mikrocontroller

und Speicherchips sowie die erfor-

derliche Software zu einem ent-

sprechend verkaufsfähigen Preis

flüssigkeit oder einer homogenen

Flüssigkeit. Selbstverständlich ist

(wie auch eine Messung der Schall-

geschwindigkeitsänderung als Maß

einer Dichteänderung) der Meßwert

von der spezifischen Eigenart der

Flüssigkeit abhängig.

Kleine Dichteunterschiedewerden aufgelöst

Dieses berührungslose Meßver-

fahren ist hochgenau und repro-

duzierbar. Absorptionsverfahren,

über einen weiten Bereich des Ultra-

schall-Frequenzbandes betrieben,

eignen sich sowohl für die Auflö-

sung geringster Dichteunterschie-

de, also Veränderungen einer Flüs-

sigkeit durch Verdünnung oder Auf-

konzentration, als auch für die

Bestimmung von hochdämpfenden

Flüssigkeiten, wie Suspensionen

oder Natronlaugen.

Die Kombination von zwei Ultra-

schall-Meßprinzipien nach Dopp-

ler-, Laufzeit- oder Absorptionsprin-

zip in einem Meßaufnehmer mit ent-

sprechender Signalauswertung

ergibt einen neuartigen, besonders

leistungsfähigen Multisensor vom

Typ Micro-Check, der preislich deut-

lich unter zwei Einzelgeräten her-

kömmlicher Technik liegt. Insbe-

sondere erhöhen sich aber auch

Prozeßsicherheit und Aussagekraft

der Meßwerte. Welche Ultraschall-

Meßprinzipien miteinander kombi-

niert werden, hängt von der Appli-

kation ab. Eine moderne Bauka-

stenkonstruktion mit flexiblen Soft-

waremodulen ermöglicht die ent-

sprechende Prozeßanpassung.

Der Vollständigkeit halber sollen

einige weitverbreitete Durchfluß-

meßtechniken noch erwähnt wer-

den: Drosselgeräte mit Bestimmung

58 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

SENSORIK

SchallfensterEmpfänger

Sender

MeßrohrPartikel

Bild 2: Das Laufzeitprinzip, kon-

struktiv dargestellt. Ausgewertet

wird die temperaturunabhängige

Differenzzeit.

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heit bis zu einigen Sekunden besit-

zen, um zum „wahren“ Meßwert zu

gelangen, soweit diese überhaupt in

der Lage sind, die Anlaufgrenzen des

jeweiligen Meßprinzips zu über-

schreiten.

Weil ein Ultraschallstrahl, der

berührungslos mit optimierter Geo-

metrie in das Meßrohr eingestrahlt

wird, seinen Meßwert im Augenblick

der Messung selbst generiert, kön-

nen Einzelmessungen und Mittel-

wertbildungen so schnell hinterein-

ander erfolgen (einige 100 bis

10 000 s–1), daß man von einem

Echtzeitverfahren sprechen kann,

das auch für kleine Mengen bei

intermittierender Strömung tadel-

lose Meßergebnisse liefert.

Sicheres Erfassennichttransparenter Fluide

Bei der Bestimmung von niedri-

gen Partikelkonzentrationen be-

nutzte man bisher unter anderem

Inline-Trübungsmeßgeräte oder

Labormeßgeräte. Die Inline-Erfas-

sung vereinzelter Gasbläschen, zum

Beispiel in Beschichtungslösungen,

konnte bisher von keinem Verfah-

ren zufriedenstellend gelöst werden.

Entweder mußte es offline einge-

setzt werden, oder der Preis war zu

hoch. Die selektive Detektion von

Partikelgrößen mit Ultraschall, zum

Beispiel in nichttransparenten

Pasten, erbringt neue Möglichkeiten

in der Qualitätskontrolle bei der

Herstellung von chemischen Pro-

dukten. Die Auswahl und der Ein-

satz von Ultraschall-Durchfluß-

meßgeräten sowie die Grenzen der

Methode sind Gegenstand eines fol-

genden Beitrages. MM

stehen erst seit einigen Jahren zur

Verfügung, Der Einsatz der Utra-

schallphysik ermöglicht eine große

Anwendungsbreite sowie die fle-

xible Anpassungsmöglichkeit bei

wechselnden Prozessen, auch

durch den hohen Softwareanteil,

den diese Geräteklasse besitzt.

Die berührungslose und rückwir-

kungsfreie Meßtechnik erlaubt

zudem nicht nur ein kurzes gerades

Meßrohr, sondern auch eine grö-

ßere Palette an Meßrohrwerkstof-

fen. Dies ist bei aggressiven oder

abrasiven Fluiden ein besonderer

Vorteil. Außer den bekannten Edel-

stahl-, Glas- oder den Keramikwerk-

stoffen (zum Beispiel A12O3) ist die

Verwendung von Glas-Kohlenstoff

möglich. Er ist bezüglich seiner

Einsatzmöglichkeiten eine hervor-

ragende Technikkombination zwi-

schen Physik, Werkstoff und

Beständigkeit und bietet daher eine

hohe Gebrauchsfähigkeit.

Den meisten der oben genannten

Alternativmeßverfahren ist zu

eigen, daß sie eher für relativ große

Nennweiten, typisch ab 25 mm bis

zu DN 100 mm und mehr – unter-

schiedlich je nach Meßprinzip –,

geeignet sind. Typisch bei der Strö-

mung in kleinen Nennweiten, mög-

licherweise noch mit intermittie-

rendem Strömungsverlauf, sind

aber eher niedrige Leitungsdrücke,

höhere Viskositäten und nicht sel-

ten Mehrkomponentenflüssigkei-

ten. Strömen solche kleine Mengen

intermittierend, wie beim Dosieren

von Tropfen, kommen altbewährte

Meßprinzipien schnell an ihre

Grenzen, weil diesen Meßgeräten

meist zu eigen ist, daß sie eine Träg-

60 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

SENSORIK

SenderSenderSchallfensterEmpfänger

Meßrohr

Reflexionsstelle

Empfänger

Diagonal -V Anordnung

Bild 3: Anordnung von Ultraschallsender und -empfänger beim Messen des

Durchflusses nach dem Absorptionsprinzip.

Bild

er: W

agne

r +

Söhn

e

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Weiß-blauer Him-

mel und Son-

nenschein –

München zeig-

te sich den Teilnehmern

der Tagung „Simulati-

onskompetenz im Ver-

bund“, die am 22. und

23. April 1999 im

Forum Technik auf der

Museumsinsel statt-

fand, von seiner schö-

nen Seite. Knapp 70

Teilnehmer waren der

Einladung des Veranstal-

ters, der Praxiswissen

GmbH, Dortmund, gefolgt,

um sich über den Stand

der Simulationstechnik

in Produktion und Logi-

stik zu informieren.

Zwölf Referenten aus

Forschung und Industrie

vermittelten, was die Si-

mulationstechnik zu lei-

sten vermag, wo sie wirt-

schaftlich angewandt

werden kann und auf wel-

chen Gebieten Weiterent-

wicklungsbedarf besteht.

Und Simulationstechni-

kern bleibt noch viel zu

tun übrig, wie Prof. Dr.-

Ing. Axel Kuhn, Leiter des

Fraunhofer-Instituts für

Materialfluß und Logi-

stik, Dortmund, in sei-

nem Referat über „Simu-

lation in Produktion und

Logistik“ deutlich machte.

Seine Vision: ein Kompe-

tenznetzwerk Simulation,

dessen Dienstleistungen

über das Internet zugäng-

lich sind. Zunächst sind

aber vordringlichere Pro-

bleme zu lösen. Dazu

gehört beispielsweise die

Durchgängigkeit vom Lay-

outplan bis hin zum Si-

mulationsmodell, sowohl

hinsichtlich der Daten als

auch der Methoden und

Werkzeuge.

in seinem Referat

„Die digitale Fabrik“,

das anschaulich

zeigte, wie Simu-

lationssysteme

Planungs-

risiken min-

dern, Prozes-

se optimieren

und Kosten verringern

können: „Die Arbeitspro-

zesse sind so zu verbin-

den, daß Produktdesign

und Fabrikdesign gleich-

zeitig und gemeinsam ab-

laufen. Wir brauchen

auch Softwarewerkzeuge,

die das Fabrikdesign pro-

duktspezifischer, schnel-

ler, sicherer und marktak-

tueller unterstützen.“

Daß ein Blick über den

Zaun auch für Simulati-

onstechniker nützlich

sein kann, zeigte ein-

drucksvoll Prof. Dr. Tho-

mas Hanschke vom Insti-

tut für Mathematik der

TU Clausthal in seinem

Beitrag über mathemati-

sche Biologie und Produk-

tionsplanung. Ein Ferti-

gungsprozeß als Muta-

tionsprozeß und die Bro-

wnsche Molekularbewe-

gung als mathematisches

Modell für die Material-

flußplanung waren zwei

Beispiele von vielen, mit

denen er die Zuhörer in

seinen Bann zog.

„In der Praxis kommt es

sehr oft zu Fehlinterpre-

tationen von Simulations-

ergebnissen, weil das Ver-

ständnis für das System-

verhalten fehlt und die

verwendeten Monitorsy-

steme eine richtige Inter-

pretation nicht unterstüt-

zen“, konstatierte Prof.

Dr.-Ing. Hans-Peter Wien-

dahl, Leiter des Instituts

für Fabrikanlagen der TU

Hannover, in seinem Vor-

trag über „Interpretation

von Simulationsergebnis-

sen am Beispiel vernetz-

ter Produktionsabläufe“.

Die Folge dieses Mangels

brachte Wiendahl auf den

Punkt: „Es wird immer

eine hohe Anzahl von Si-

mulationsläufen benötigt,

um das optimale Ergeb-

nis zu finden.“ Auch der

nachfolgende Beitrag von

Prof. Dr. Paul Schönsle-

ben, Leiter des Betriebs-

wissenschaftlichen Insti-

tuts der Eidgenössischen

Technischen Hochschule

Zürich, zeigte Schwach-

stellen derzeitiger Sumu-

lationen auf: „Man kennt

die Variablen nur unzu-

reichend und weiß auch

nicht, was innerhalb des

Zeitlaufs solcher Varia-

blen passiert.“

„Es sind fast nur Groß-

unternehmen, die Pro-

duktionssimulationssy-

steme nutzen, doch gera-

de in mittelständischen

Betrieben können Simu-

lationssysteme die Wert-

schöpfungskette optimie-

ren“, betonte Prof. Dr.-Ing.

Klaus Feldmann, Inhaber

des Lehrstuhls für Ferti-

gungstechnik der Univer-

sität Erlangen-Nürnberg,

in seinem Referat über

den bayerischen For-

schungsverbund zur Ent-

wicklung integrierter Si-

mulationssysteme für die

Produktion (Forsim). Sei-

ne Forderung an künftige

Simulationssysteme: „Die

Prozeßketten müßten

noch geschlossener abge-

bildete werden können.“

Zwei Referate gaben

Einblick in die Simula-

tionspraxis. Dipl.-Phys.

Frank Pfluger, Teamleiter

Simulation der Daimler-

Chrysler AG, Sindel-

fingen, erläuterte an zahl-

reichen Charts die Strate-

gie des Unternehmens

hinsichtlich der virtuellen

Produktion an einigen

Beispielen wie Lackieran-

lagenplanung und Mon-

tagesimulation. Drei Lö-

sungsansätze in Sachen

Fabriksimulation formu-

lierte Dr. Bernd-Dietmar

Becker, Geschäftsführer

der Tecnomatix Aesop

Consult GmbH, Stuttgart,

62 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

TAGUNG

Virtuelle Realität

BERNHARD KUTTKAT

Simulationstechnik mindert Risikenbeim Planen komplexer Produktionsprozesse

Prof. Dr. Paul Schönsleben,

Eidgenössische Technische

Hochschule Zürich: „Die Varia-

blen sind nur unzureichend

bekannt, und man weiß auch

nicht, was innerhalb des

Zeitlaufs solcher Variablen

passiert.“

„Gerade in mittelständischen

Unternehmen könnten

Simulationssysteme die

Wertschöpfungskette

optimieren“, betonte Prof.

Dr.-Ing. Klaus Feldmann,

Inhaber des Lehrstuhls für

Fertigungstechnik der Univer-

sität Erlangen-Nürnberg. Bild

er: K

uttk

at

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 63

Maschinenmarkt

FIRMENSCHRIFTEN

Werkzeugstählefür KunststofformenDie Broschüre „Werkzeug-

stähle – Kunststofformen-

stähle“ vermittelt auf 63 Sei-

ten viel Wissenswertes über

diese speziellen Werkstoffe.

Behandelt werden Einsatz-

stähle, vorvergütete Stähle,

korrosionsbeständige Stähle

ebenso wie durchhärtbare

und martensitaushärtbare

Ventilatorenin vielen VariantenDie Broschüre „Produktüber-

sicht“ informiert kurz und

bündig über das umfangrei-

che Angebot von Ventilatoren

für Industrieanlagen und Ge-

bäude.

DLK Ventilatoren GmbH,

74214 Schöntal-Berlichingen,

Tel. (0 79 43) 91 02-0,

Fax (0 79 43) 91 02-10

Meßgeräteund ZubehörDer „Gesamtkatalog 1999“ be-

schreibt ausführlich die tech-

nischen Daten und Eigen-

schaften von Meßgeräten und

Meßsystemen für die Kom-

munikationstechnik. Neu

enthalten sind Telecom- und

Datacom-Testsysteme.

Wavetek Wandel & Golder-

mann GmbH,

72794 Eningen,

Tel. (0 71 21) 86-22 22,

Fax (0 71 21) 86-12 22

Industriebürstenin BeispielenDie ganze Vielfalt industriell

genutzter Bürsten zeigt diese

CD-ROM anhand zahlreicher

Beispiele aus der Praxis. Ein

Stichwortverzeichnis führt

schnell zu der gewünschten

Anwendung. Anschaulich ver-

mitteln Videosequenzen viel

Wissenswertes über die An-

wendungsbereiche und Ei-

genschaften von Industrie-

bürsten. Zusätzlich zu der rei-

nen Produktinformation ent-

hält die CD-ROM eine um-

fangreiche Referenzliste und

Informationen über das Un-

ternehmen.

August Mink GmbH,

73035 Göppingen,

Tel. (0 71 61) 40 31-0,

Fax (0 71 61) 40 31-50

Stähle. Werkstoffdatenblätter

und nützliche Hinweise zur

Konstruktion, Bearbeitung,

Narbätzen, Reparatur, Wär-

me- und Oberflächenbehand-

lung solcher Werkstoffe run-

den die Informationen in die-

ser Broschüre ab.

Edelstahl Witten-Krefeld

GmbH, 58452 Witten,

Tel. (0 23 02) 29-0,

Fax (0 23 02) 29-40 00

Page 48: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Geteilt werden die Mei-

nungen sein, ob es den

französischen Organi-

satoren der diesjährigen Weltmesse

für Metallbearbeitung EMO gelun-

gen ist, der Exposition einen „neuen

Stil und einen neuen Elan“ zu ver-

leihen, wie es EMO-Generalkom-

missar Jean-Paul Bugaud vor der

Messe verkündete. Einigkeit deutet

sich jedenfalls darüber an, daß die

EMO Paris ’99 dank des neuen, zeit-

gemäß gestalteten Messegeländes

und einer relativ großen Anzahl ech-

ter Innovationen an die große Tra-

dition der Messe anknüpfen konnte

und seiner Rolle als Präsentations-

plattform für einen mit 65 Milliar-

den Mark Produktionsvolumen sich

zögernd erholenden Weltmarkt

erfüllt haben dürfte. Mit einer Besu-

cherfrequenz von ungefähr 152 000

werten die Veranstalter die dies-

jährige EMO als Erfolg.

Den thematischen Schwerpunkt in

den sieben Hallen mit insgesamt

rund 200 000 m2 Ausstellungs-

fläche bildeten traditionell Werk-

zeugmaschinen für die am häufig-

sten praktizierten spanenden Ver-

fahren Drehen, Fräsen, Bohren und

Schleifen, zu dem etwa ein Drittel

der über 1500 Aussteller Exponate

zeigten. Dabei beeindruckten nicht

vorrangig technische Höchstlei-

stungen, die in ihrer Ausprägung als

Hexapod-Kinematik oder Linearan-

triebsmaschinen trotz unverkenn-

barem Trend auch diesmal eine

Sonderstellung einnahmen, son-

dern anwenderbezogene, möglichst

leistungsfähige Lösungen mit

stung an der Synchronspindel von

52 kW, eine Eilganggeschwindigkeit

von 60 m/min und eine Achsbe-

schleunigung von 10 m/s2. Der

Arbeitsraum ist 800 mm 3 800 mm

3 800 mm groß. Trotz der Dimen-

sionen beträgt die Span-zu-Span-

Zeit lediglich 4,5 s. Die Werkzeug-

aufnahme HSK 80 bewirkt eine

hohe Kippsteifigkeit, die sich vor

allem bei großvolumigen Werkzeu-

gen bemerkbar machen soll.

Auf heimischem Terrain konnte

in diesem Jahr die französische

Renault Automation, Meudon la

Foret Cedex, ihr einspindliges Hoch-

geschwindigkeits-(HSC-)Bearbei-

tungszentrum Urane präsentieren,

diesmal unter anderem in der Ver-

sion 20. Schnelles Reagieren auf

einem Maximum an Vielseitigkeit

bei minimalem Aufwand für

Anschaffung und Betrieb.

Gezielt auf praxisorientierte

Anforderungen zu reagieren

betrachtet unter anderem die Gebr.

Heller Maschinenfabrik GmbH,

Nürtingen, als Leitsatz ihrer Ent-

wicklungsstrategie für horizontale

Bearbeitungszentren und flexible

System-Transferstraßen. In Paris

zeigte das süddeutsche Unterneh-

men die Version MC 26 als Ergän-

zung der MC-Baureihe von Bearbei-

tungszentren, die vor allem für sehr

kurze Nebenzeitanteile konzipiert

wurde, um Stückkosten in der Groß-

serienfertigung senken zu können.

Wesentliche Merkmale der

Maschine sind eine Antriebslei-

Maschinenmarkt

EMO ’99

Vielseitigkeit stand im Mittelpunktbei spanenden WerkzeugmaschinenMit 152 000 Besuchern und mehr

als 1500 Ausstellern unterstrich

die EMO auch 1999 ihre Bedeu-

tung als weltweit größte Fach-

messe für Maschinen und Werk-

zeuge zur Metallbearbeitung. Ein

zentrales Thema auf dem neuen

Pariser Messegelände war die

anwendergerechte, möglichst

universelle Auslegung von Werk-

zeugmaschinen zum Fräsen,

Bohren, Drehen und Schleifen.

FRANK PFEIFFER

Dieser Mehrachsen-Fräskopf mit

innovativer Kinematik ist eines der

EMO-Exponate, die verdeutlichen,

wie High-Tech wirtschaftlich umge-

setzt werden kann.

64 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Bild: DS Technologie

Page 49: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Produktionsschwankungen bei

hoher Stückzahl war Zielgröße bei

der Konzeption der „agilen“ 20-kW-

Maschine, für die eine Kombination

aus HSC-Spindel-Konzept, Linear-

motortechnik und spezieller Peri-

pheriegestaltung charakteristisch

ist. Die Verfahrwege in den Achsen

X, Y und Z betragen 630, 500 und

400 mm, die Verfahrgeschwindig-

keit jeweils 80 m/min. Beschleunigt

wird mit Werten von 12 beziehungs-

weise 15 m/s2. Die Spindel dreht

sich mit 24 000 min-1. Als Werkzeug-

aufnahme ist HSK 63 vorgesehen. In

allen Achsen erreicht man eine Wie-

derholgenauigkeit von 0,002 mm.

Trotz angestrebter Verbreiterung

des Anwenderspektrums ist nach

wie vor die Automobilindustrie ein

Hauptabnehmer spanender Werk-

zeugmaschinen. Wie die beschrie-

benen Exponate ist auch das fle-

xible zweispindlige HSC-Bearbei-

tungszentrum Mach 1-630 der zum

Unova-Konzern gehörenden Hons-

berg Lamb Sonderwerkzeugmaschi-

nen GmbH, Remscheid, auf die

Belange dieser stückzahlintensiven

Industriesparte zugeschnitten. Auf-

fällig ist die Kombination zweier

unabhängig gesteuerter, aber auch

parallel nutzbarer Spindeln mit

einem „intelligenten“ Werkzeug-

wechselsystem. Teile aus Stahl, Guß

und Leichtmetall bis 1 000 kg Palet-

tengewicht sollen besonders pro-

duktiv und genau gefertigt werden

können. Gespant wird mit maximal

350 mm langen und 20 kg schweren

Werkzeugen bis 140 oder 260 mm

Durchmesser. Eine Werkzeug-

bruchkontrolle ist Standard.

Anwendergerechte Lösungenkönnen gestaltet werden

„Agil fertigen“ hieß auch das

Schlagwort bei der EMO-Präsenta-

tion des HSC-Bearbeitungsmoduls

J66 von Makino, in Deutschland

vertreten von der gleichnamigen

Werkzeugmaschinen GmbH in

Hamburg. Um in der Großserien-

produktion flexibel und produktiv

zugleich sein zu können, vereinte

man die Vorteile schneller und viel-

seitiger Zentren der A-Serie mit

maßgeblichen Gestaltungsprinzi-

pien von Transferstraßen. Auf-

grund der Modularität und einer

Vielzahl von Standard-Ausbaustu-

fen lassen sich anwenderspezifi-

sche Lösungen gestalten. Als

Arbeitsraum steht eine Fläche von

500 mm 3 560 mm 3 500 mm zur

Verfügung. Der Tisch mit 400 mm 3400 mm Aufspannfläche nimmt

Teile bis 400 kg Gewicht auf. Bei

60% ED leistet die Motorspindel 15

kW. Werkzeugaufnahme sind HSK-

A 63; der Drehzahlbereich erstreckt

sich von 50 bis 16 000 min-1. 5 kg

schwere Werkzeuge werden inner-

halb von 1,3 s gewechselt.

Kleines Kreuztisch-Bohrwerkist nach Bedarf erweiterbar

Wie intensiv sich der Prozeß von

der starren Maschine mit einge-

schränktem Funktionsumfang zum

universellen Produkt vollzieht, ver-

deutlichte auf der EMO die Chem-

nitzer Union Werkzeugmaschinen

GmbH. Vorgestellt wurde ein vielsei-

tiges kleines 27-kW-Bohrwerk in

Kreuztischbauweise, das bis zum

kompletten Bearbeitungszentrum

aufrüstbar ist (Bild 1). Mit ihm sind

Werkstücke bis zu einer Größe von

1250 mm 3 1600 mm 3 2000 mm

und einem Gewicht von 6000 kg

bearbeitbar. Der am Maschinen-

ständer 1600 mm senk-

recht verstellbare Spin-

delkasten hat eine um

550 mm in Richtung

Werkstück ausfahrbare

110-mm-Bohrarbeitsspindel

mit einem größtmöglichen

nutzbaren Drehmoment von

2000 Nm und einer maxima-

len Drehzahl von 4000 min-1.

Standardmäßig gehören eine CNC

Heidenhain TNC 426/430 und digi-

tale Antriebe zum Konzept.

Bestandteil der Palette von Neu-

heiten am Stand der japanischen

Hitachi-Seiki-Gruppe (Hitachi Seiki

Europe Machine Tools GmbH, Kre-

feld) war das Horizontal-Bearbei-

tungszentrum HS 630 zur HSC-

Bearbeitung großvolumiger Alumi-

niumteile. Die für Spanvolumina bis

3500 cm3/min ausgelegte 30-kW-

Maschine verfährt in den drei Ach-

sen 850, 800 und 800 mm und ist

mit 630 mm 3 630 mm großen Palet-

ten ergänzbar. Im Eilgang werden

45 m/min erreicht; die maximale

Vorschubgeschwindigkeit beträgt

20 000 mm/min. Als besonderes

Merkmal verwies der Hersteller auf

die wartungsfreie Hybridschmie-

rung der Maschine, die zu einer Ver-

längerung der Gebrauchsfähigkeit

von Hilfsstoffen und entsprechend

der Unternehmensstrategie der

„grünen Werkzeugmaschine“ zu

einer deutlichen Umweltentlastung

beitragen soll.

Aus seiner Baureihe Orion hori-

zontaler Bearbeitungszentren

zeigte die Giddings & Lewis Ltd., Pre-

scot, Merseyside/Großbritannien,

die 5-Achsen-Schwenkspindel-Ver-

sion für 800er Paletten. Der

Schwenkbereich der 37,5-kW-Spin-

del wurde auf 180° erweitert und

erstreckt sich nun von 60° über

horizontal nach oben bis 30° über

vertikal nach hinten, um besonders

komplexe 5-Achs-Werkstücke bear-

beiten zu können. Die Kombination

von hoher Drehzahl (10 000 min-1)

und sehr großem Schwenkbereich

zielt vorrangig auf Belange der Luft-

fahrtindustrie oder Teile wie Ver-

dichterlaufräder, für die eine 5-

Achs-Interpolation auszuführen ist.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 65

EMO ’99

Bild 1: Dieses universelle 27-kW-Bohr-

werk in Kreuztischbauweise bearbeitet

Teile bis zu einer Größe von 1250 mm 31600 mm 3 2000 mm und einem Gewicht

von 6000 kg.

Bild 2: Standardmäßig ist dieses Bear-

beitungszentrum mit einer CNC auf PC-

Basis, einem Doppelpalettenwechsler

und einem drehbaren Tisch als vierter

Achse ausgestattet.

Page 50: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Daß zeitgemäße, leistungsfähige

Technik inzwischen auch für

Kleinbetriebe und Werkstätten

erschwinglich ist, verdeutlichte bei-

spielhaft die Cincinnati Machine

U.K. Limited, Birmingham/Großbri-

tannien mit dem horizontalen Bear-

beitungszentrum Maxim 400EP

HMC (Bild 2). Die Maschine ist seri-

enmäßig ausgestattet mit einer CNC

auf PC-Basis, einem Doppelpalet-

ten-Werkstückwechsler und einem

voll drehbaren Profiliertisch als

vierter Achse. Die Spindel mit 8000

min-1 und ISO-40-Aufnahme ist aus-

gelegt zum Schruppen und Fer-

tigdrehen von Teilen unterschiedli-

cher Werkstoffe. Im 570 3 515 mm

3 520 mm großen Arbeitsbereich

wird mit 24 m/min verfahren. Als

Wiederholgenauigkeit werden

±0,0015 mm angegeben. Zum Auf-

stellen werden 2921 mm 3 4166 mm

benötigt. Sonderfundamente sind

nicht erforderlich.

Als erstes High-speed-Bearbei-

tungszentrum zur 4- und 5-Seiten-

Bearbeitung in einer Aufspannung

offerierte die Chiron-Werke GmbH &

Co. KG, Tuttlingen, ihr Vertikal-Fer-

tigungszentrum FZ 12 S five axis

(Bild 3). Auch bei dieser kompakten

Maschine in steifer Fahrständer-

sowie eine Span-zu-Span-Zeit von

1,9 s. Die Verfahrwege in den Achsen

X, Y und Z betragen 500, 400 und

425 mm.

Zu den Neuheiten, die von der

japanischen Yamazaki Mazak Corp.

und ihrer europäischen Niederlas-

sung Yamazaki Machinery U.K. Ltd.,

Worcester/Großbritannien, vorge-

stellt wurden, gehörte das Fahr-

ständer-Bearbeitungszentrum

Impulse 30H. Charakteristisch für

die kleine Maschine sind eine Spin-

deldrehzahl von 10 000 min-1, die

Möglichkeit des Synchrongewinde-

bohrens bis 6000 min-1, Verfahr-

wege von 430, 300 und 250 mm

(Achsen X, Y und Z) sowie eine

Flächenbedarf von 600 mm 3 400

mm. Der wartungsfreie Werkzeug-

wechsler hat zehn Plätze. Als bevor-

zugtes Anwendungsgebiet der sehr

leicht bedienbaren Maschine nennt

der Hersteller die Fertigung elektri-

scher Bauelemente.

Verbesserte Parameterbei niedrigerem Aufwand

Kleinserienfertigung in Job-

Shops ist das Metier des vertikalen

Universal-Bearbeitungszentrums

VC810, das man am Stand der Spin-

ner GmbH, Sauerlach, begutachten

konnte. Die kompakte 16,5-kW-

Maschine hat gegenüber der Vor-

gängerversion vergrößerte Verfahr-

wege von 810, 610 und 610 mm in

den Achsen X, Y und Z und eine

höhere Leistung. Dennoch wurden

die Investitionskosten reduziert, so

der Hersteller. Des weiteren ist die

Baureihe mit der Steuerung Sie-

mens 810D und der Dialog-Bedien-

oberfläche Shop-Mill ausgestattet

und entspricht damit noch gezielter

den Anforderungen einer wirt-

schaftlichen Kleinserienfertigung.

Mit dem 5-Achs-Bearbeitungszen-

trum C 1200 U gab die Maschinen-

fabrik Berthold Hermle AG, Gos-

heim, in Paris einen Einblick in ihr

erweitertes Produktprogramm zur

möglichst umfassenden Werkstück-

bearbeitung. Kennzeichnend für die

15-kW-Maschine ist ein NC-

Schwenkrundtisch mit 800 mm

Durchmesser und 1000 kg Belast-

barkeit. Die Verfahrwege in den Ach-

sen X, Y und Z betragen 1200, 900

(800) und 500 mm, die Eilgangge-

schwindigkeit 35 m/min und die

Span-zu-Span-Zeit 6,5 s. Eine Rund-

umbearbeitung des Teiles wird auf

der Maschine mit fünf NC-Achsen

ohne Schwenkkopf realisiert.

bauweise mit optimiertem Spänefall

steht Vielseitigkeit im Vordergrund

und ergänzt laut Hersteller die

bekannten Vorteile des Produkt-

spektrums. Zu den Parametern

gehören eine Eilganggeschwindig-

keit bis 60 m/min, eine Beschleuni-

gung bis 10 m/s2, eine Spindeldreh-

zahl von 10 500 oder 20 000 min-1

50 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

EMO ’99

KOMMENTAR

Zu teuer, Nutzen schwer kalkulierbar – dieser Tenor war auf der EMO nichtzu überhören, wenn es um Hexapod-Werkzeugmaschinen ging. Die DS Tech-

nologie GmbH, Mönchengladbach, demonstrierte in Paris am Beispiel einesFräskopfes mit ähnlich wirkender Kinematik, daß es sehr wohl möglich ist,Erkenntnisse über neue Bewegungsprinzipien in wirtschaftlich tragbare Kon-zepte zu übertragen.

Daß es DS mit einer einzigen Maschinenkomponente gelang, zahlreiche Besu-cher am Stand zu fesseln, liegt an der sofort erkennbaren Schnelligkeit und Agi-lität des neuen Mehrachsen-Fräskopfes Sprint Z3. In einem Kegel von 80 Graderzeugt die 72-Kilowatt-Motorspindel des Kopfes beliebige Bewegungsmuster,und das mit Erdbeschleunigung. Getragen wird die Spindel von Kardan-Drei-ecklenkern, die ihrerseits an drei jeweils um 120 Grad im Gehäuse versetztenLinearführungseinheiten befestigt sind, die als Schlittenführung wirken und vonServomotoren über Kugelrollspindeln angetrieben werden. Die Spindeldreh-zahl beträgt 24 000 Umdrehungen je Minute.Herkömmlichen Fräsköpfen mit kombinierten, flächig rotierenden Gelenkenerwächst damit nicht nur aus Sicht der technischen Leistungsfähigkeit eine ernst-zunehmende Konkurrenz. Weil der Z3-Kopf aus wenigen Standardelementenbesteht, ist er erschwinglich und entkräftet damit das Hauptargument der Hexa-pod-Skeptiker. Acht Maschinen mit Z3-Kopf stehen bereits im Auftragsbuch derFrässpezialisten von DS, geordert von der Luftfahrtindustrie. Werden es mehr,könnten sich generell für neue Kinematiken Türen öffnen. FP

Fräsen mit „Köpfchen“

Bild 3: Kompaktes 5-Achsen-Vertikal-Fer-

tigungszentrum mit einer Span-zu-Span-

Zeit von 1,9 s; die Verfahrwege in den

Achsen X, Y und Z betragen 500, 400 und

425 mm.

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Mit ihrem Vertikal-Bearbeitungs-

zentrum VMC 3020 orientiert sich

die Fadal Machining Centers, Chats-

worth/USA, nach eigenen Angaben

in Richtung schwere Stahlbearbei-

tung. Die standardmäßig 11 kW lei-

stende Werkzeugmaschine in robu-

ster Gußausführung erreicht ein

Drehmoment von 405 Nm, das über

Spitzenweite und 4570 mm

Drehlänge verfügbaren 40- bezie-

hungsweise 60-kW-Maschinen

ermöglichen fünfachsiges Drehen,

Bohren, Fräsen, Tieflochbohren,

Außen- und Innenverzahnen, Dreh-

fräsen und Zirkularfräsen. Bei Fut-

terteilen kann gleichzeitig auf zwei

Spindeln gearbeitet werden.

Verfahrensintegrationals genereller Trend

Nicht weniger als den „Beginn

einer neuen Ära“ feierte die Gilde-

meister Drehmaschinen GmbH,

Bielefeld, in Paris. Mit dem Dreh-

Fräs-Zentrum MF twin 300 TC will

das Unternehmen seinen Status als

Technologieführer im Segment der

Komplettbearbeitung bekräftigen.

Die Maschine (Bild 4) versteht sich

als integrale Kombination aus

einem 2-Spindel-Drehzentrum und

einem Horizontal-Bearbeitungszen-

trum, mit der hochkomplexe Futter-

und Stangenteile in einem Arbeits-

zyklus sechsseitig fertigbearbeitet

den gesamten Drehzahlbereich von

10 bis 10 000 min-1 konstant bleibt.

Weitere technische Merkmale

sind besonders groß

dimensionierte gehär-

tete und geschliffene

Flachführungen, eine

parallele Datenverarbeitung,

ein temperaturorientiertes

Kühlschmiermittelmanage-

ment, ein automatischer

Werkzeugwechsler mit 21

Plätzen sowie Kugelrollspindeln mit

40 mm Durchmesser.

Die immer intensiver werdenden

Anstrengungen, mit einer Maschine

möglichst viele Verfahren realisie-

ren zu können, veranschaulichte

auf der EMO unter anderem die

WFL Voest-Alpine Steinel Werkzeug-

maschinenfabrik Linz Ges. m.b.H.,

Linz/Österreich. Mit dem Maschi-

nenkonzept Millturn M 60 und M 65

führt das Unternehmen seine Mitte

der achtziger Jahre begonnene Stra-

tegie der Komplettbearbeitung von

Großteilen fort. Die bis zu 4500 mm

XX Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Bild 4: Kombination von 2-Spindel-Dreh-

zentrum und horizontalem Bearbei-

tungszentrum, mit der komplexe Werk-

stücke in einem Arbeitszyklus sechssei-

tig fertigbearbeitet werden können.

EMO ’99

Page 52: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

werden können. Das 30-kW-Fräs-

modul hat eine Y- und eine B-Achse

und schwenkt von 0 bis 180°. Für

große Werkzeugdurchmesser steht

ein Drehzahlbereich bis 2500 min-1

mit einem Drehmoment von 112 Nm

zur Verfügung, für kleine Werkzeug-

durchmesser betragen diese Werte

6000 min-1 und 47 Nm.

Die Kombination von Vorteilen

verschiedener Fertigungsprinzi-

pien stand auch im Mittelpunkt der

Exponate zur Drehtechnik. So ver-

eint das Deco-Konzept der Tornos-

Bechler S.A., Moutier/Schweiz, die

hohe Produktivität kurvengesteuer-

ter Mehrspindel-Drehautomaten

mit der schnellen Umrüstbarkeit

von CNC-Maschinen. Auf der EMO

verdeutlichte das Schweizer Unter-

nehmen am Beispiel des Sechs-

spindel-Drehautomaten Multi-Deco

20/6, wie dieses Konzept auf den

kleinen Drehbereich bis 20 mm

Stangendurchmesser erweitert wer-

den kann. Merkmale der vielseitigen

Maschine mit 18 numerisch gesteu-

erten Achsen sind ein windowsba-

siertes Programmiersystem mit

zugeschnittener Software zum

Erstellen der Teileprogramme, eine

numerische Parallelsteuerung mit

zentraler Zeitschaltuhr als Taktge-

ber für die Synchronisation der

Bewegungsabläufe sowie eine

Steuerungskinematik für Hilfs-

funktionen auf der Grundlage einer

klassischen Kurvenscheibe.

Dem bewährten, aber betagten

Prinzip des Kurvenautomaten „den

Kampf anzusagen“ hat sich auch die

Citizen Machinery Europe GmbH,

Esslingen, auf die Fahnen geschrie-

ben. Boley Evoluturn BC 12 heißt

der Einspindel-Drehautomat mit 12

mm Stangendurchlaß und einer

Drehzahl bis 12 000 min-1, der in

Paris seine Premiere hatte. Die ein-

fach bedienbare, gekapselte Kom-

paktmaschine (Bild 5) hat zwei

simultan nutzbare Linearwerkzeug-

träger, digitale Servo AC-Motoren

und eine Motorspindel. Auf hydrau-

lische Komponenten wurde verzich-

tet. Das Werkstück ist an der Steue-

rung sehr einfach programmierbar.

Bestandteil eines Baukastenkon-

zeptes aus zwei Baureihen mit iden-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 XX

Maschinenmarkt

EMO ’99

Bild 5: Einfach bedienbare, platzspa-

rende Drehmaschine für 12-mm-Stangen

mit zwei simultan nutzbaren Linearwerk-

zeugträgern, digitalen Servo-AC-Moto-

ren und Motorspindel.

Page 53: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

gehörende Mikrosa Werkzeug-

maschinen GmbH, Leipzig, in

der spitzenlosen Außenrund-

Schleifmaschine Kronos favo-

rit vereint. Die als neuer Stan-

dard für das spitzenlose

Außenrundschleifen offe-

rierte Maschine, die auch für

das HSC-Schleifen mit CBN-

Scheiben ausgelegt ist, soll auf-

grund technischer Neuerungen,

hoher Systemsteifigkeit und dyna-

mischer digitaler Antriebe ein höhe-

res Zerspanvolumen als bisherige

Maschinen erreichen. Gesteuert

wird standardmäßig mit einer

4-Achsen-CNC Sinumerik 840D.

Standardschnittstellen ermögli-

chen die einfache Integration in

Automatisierungslösungen ver-

schiedener Ausbaustufe.

Um den Bedienkomfort beim Kur-

venschleifen zu erhöhen, hat die

Overbeck Herborn GmbH, Herborn,

ihre mit Sinumerik 840D ausge-

statteten Innen- und Außenrund-

Schleifmaschinen mit einer speziel-

len, praxisbezogenen Programmier-

und Bearbeitungssoftware ergänzt.

Vom Anwender sind lediglich Tech-

nologiewerte vorzugeben, deren

Umfang er selbst bestimmt. Als

zusätzliche Bearbeitungsart zeigte

man in Paris das Kurvenschleifen

radialer Unrundbauteile. Besonde-

rer Wert wurde auf eine problemlose

Integration in das vorhandene

Funktionsspektrum gelegt.

Daß der Brückenschlag vom

Schleifen zum Spanen mit geome-

trisch bestimmter Schneide inzwi-

schen ebenso praktiziert wird wie

vom Drehen zum Fräsen oder Boh-

ren, veranschaulichte die Emag

Maschinenfabrik GmbH, Salach.

Das kombinierte Dreh- und Schleif-

zentrum HSC 400 DS mit Schei-

benrevolver für Drehwerkzeuge und

einer Schleifspindeleinheit zur Auf-

nahme beidseitig gelagerter 600-

mm-Satzscheiben zum Einstech-

schleifen bis 400 mm Breite wurde

für die Komplettfertigung von wel-

lenförmigen Teilen, aber auch von

Futterteilen in einer Aufspannung

konzipiert. Die Werkstückspindel

und die Schleifspindel drehen sich

mit 4000 min-1 und leisten maximal

29 beziehungsweise 24 kW. Mit

Linearmotoren beträgt die Eilgang-

geschwindigkeit in der Z-Achse 120

m/min. Auch hier läßt sich aus

einem Baukasten die für den jewei-

ligen Anwendungsfall bestgeeignete

Ausführung konfigurieren. MM

tischen Hauptkomponenten ist der

CNC-Langdrehautomat TNL 26, mit

dem die Traub Drehmaschinen

GmbH, Reichenbach, ihr Langdreh-

programm bis zum Durchmesser-

bereich 26 mm erweitert. Basierend

auf dem etablierten TNL 12/7-Prin-

zip, spanen bis zu vier Werkzeuge an

zwei Spindeln gleichzeitig. Es sind

zwischen drei und elf Linearachsen

verfügbar. Die Arbeitsspindel und

die mit eigener Z-Achse ausgestat-

tete Gegenspindel haben nicht nur

den gleichen Spindeldurchlaß, son-

dern auch die gleiche Drehzahl von

8000 min-1 und eine C-Achse. Es ist

eine Drehlänge von 225/250 mm

nutzbar; die Drehqualität ist IT 5.

Im automatischen Ablaufspitzenlos schleifen

Ihre Baureihe modularer CNC-

Drehzentren Emcoturn hat die

Emco Maier GmbH, Hallein/Öster-

reich, mit Standard- und Komplett-

bearbeitungs-CNC-Maschinen für

Stangendurchmesser von 32 und

42 mm ergänzt. Die vorgestellte

Emcoturn 332 (Bild 6) ist mit oder

ohne Gegenspindel und Reitstock

verfügbar. Sie hat einen obenliegen-

den und zusätzlich einen untenlie-

genden 12fach-Werkzeugrevolver,

die bei Bedarf jeweils angetriebene

Werkzeuge aufnehmen können. Die

kompakte, ergonomisch gestaltete

Maschine ist mit automatischem

Stangenvorschub oder Lademaga-

zin ergänzbar, ebenso mit einer Tei-

leauffangeinrichtung und einem

modularen Schwenkladesystem.

Die Vorteile früherer Baureihen

sieht die zur Schleifring-Gruppe

70 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

EMO ’99

Bild 6: Von Stangen mit 32 und 42

mm Durchmesser bearbeitet diese

kompakte, ergonomisch gestaltete

CNC-Drehmaschine Werkstücke

komplett.

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72 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

EMO ’99

Werkzeughersteller präsentierten sichals Partner für die Zerspanung

Vorläufige Schätzun-

gen der Fachgemein-

schaft Präzisions-

werkzeuge (DPV) im VDMA ergeben

für das Jahr 1998 eine Steigerung

des Umsatzes von mehr als 9%

gegenüber dem Vorjahr. Für 1999 ist

jedoch das Überschreiten des kon-

junkturellen Wendepunktes in

Sicht, wie zurückhaltende Investiti-

onspläne der Abnehmerindustrien

signalisieren. So wird mit einem

durchschnittlichen Wachstum von

rund 5% gerechnet.

Vor diesem Hintergrund werden

die strukturellen Veränderungen,

die das Bild der Präzisionswerk-

zeugindustrie in den vergangenen

Jahren geprägt haben, weiter

zunehmen. Auch in den vergange-

nen Monaten hat sich der Konzen-

trationsprozeß fortgesetzt und eine

Reihe von „Global Playern“ auf dem

Weltmarkt hervorgebracht. Nicht

nur ihnen gab die EMO dieses Jahr

wieder Gelegenheit, das fachkun-

dige Publikum von der Leistungs-

fähigkeit und Wirtschaftlichkeit

ihrer Produkte sowie ihrem Dienst-

leistungsangebot zu überzeugen.

Andererseits waren auch hochspe-

zialisierte Anbieter für einzelne

Marktsegmente mit zahlreichen

Innovationen nach Paris gereist.

Bei der neuen Hartmetallbohrer-

Generation Crown-Loc (Bild 1) der

Seco Tools GmbH, Erkrath, kann

Dipl.-Ing. Stefan Altmüller ist wissenschaftli-

cher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für

Produktionstechnologie in 52074 Aachen,

Tel. (02 41) 89 04-2 46, Fax (02 41) 89 04-1 98.

Maschinenmarkt

Leistungsfähige und

wirtschaftliche

Trockenbearbeitung –

auf der EMO wurde

demonstriert, wie die

Hersteller dieser Ziel-

größe immer umfassen-

der entsprechen.

Die Hersteller von Präzisions-

werkzeugen spalten sich zuneh-

mend in zwei Lager, sowohl in

bezug auf die Größe als auch

auf die Produktpalette. So

erwarteten den Besucher auf

der diesjährigen EMO in Paris

einerseits umfassende Kom-

plettlösungen der globalen

Anbieter und andererseits inno-

vative Spezialprodukte der

auf Teilmärkte fokussierten Her-

steller.

STEFAN ALTMÜLLER

Bild

: Ken

nam

etal

Her

tel

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auf umständliche Nachschleifope-

rationen verzichtet werden, weil die

Bohrkrone schnell und ohne großen

Aufwand komplett auswechselbar

ist. Bei diesem Vorgang bleibt der

Bohrer sowohl im Halter als auch in

der Spindel. Die Bohrkronen sind

für Stahl, korrosionsbeständigen

Stahl und Guß in Durchmesserab-

stufungen von 0,01 mm verfügbar.

Kopfbeschichtungvereint mehrere Vorteile

Die Titex Plus Präzisionswerk-

zeuge Günther & Co. GmbH, Frank-

furt/Main, präsentierte eine beson-

dere „Kopfbeschichtung“. Damit

wird der Vorteil unbeschichteter

Bohrer – die hervorragenden Span-

fördereigenschaften – mit den

hohen erreichbaren Schnittdaten

beschichteter Werkzeuge kombi-

niert. Die Kopfbeschichtung eignet

sich für HSS- und Hartmetallwerk-

zeuge gleichermaßen.

Speziell für den Bereich der

Trockenbearbeitung hat die Kenna-

metal Hertel AG, Fürth, die Bohr-

werkzeuge B261 (Stahl) und B105

(Guß) entwickelt. Großzügige Span-

nuten und eine TiN-Schicht sorgen

für eine schnelle Abfuhr der Späne,

in die bis zu 80% der Wärme über-

geht. Um eine korrekte Spanfor-

mung zu erreichen, rät der Herstel-

ler zur Erhöhung des Vorschubs um

30%, was bei identischen Standzei-

ten zu einer deutlich erhöhten Pro-

duktivität führen soll.

Individuelle Anwenderwünsche

will die Stellram GmbH, Heusen-

stamm, mit ihrem Customdrill-Pro-

gramm erfüllen. Innerhalb von vier

Wochen Lieferzeit und zum Fest-

preis erhält der Abnehmer ein kom-

biniertes Bohr-, Fas- und Senkwerk-

zeug nach Zeichnung. Stellram ver-

wendet hierfür Standard-Wende-

schneidplatten, so daß das Nach-

schleifen entfallen kann.

Für den Bereich des Gewindeboh-

rens stellte die Prototyp-Werke

GmbH aus Zell am Harmersbach

Werkzeuge für die Naß- und

Trockenbearbeitung vor (Bild 2).

Das Eco-Programm (Economy und

Ecology) verspricht mittels einer

neuen Geometrie und Beschich-

tung besonders für hochfesten, kor-

rosions- und säurebeständigen

Stahl ein Mehrfaches an Standzeit

gegenüber Standardwerkzeugen. Es

sollen die Standzeitwerte der Naß-

bearbeitung bei weitem übertroffen

werden können.

Mit Wendeschneidplatten, die in

der sogenannten Wiper-Geometrie

ausgeführt sind, können nach

Angaben der AB Sandvik Coromant,

Sandviken/Schweden, trotz höherer

Schnittparameter sehr gute Ober-

flächen und lange Standzeiten

erreicht werden. Die Ecken der

Schneidplatten sind als doppelter

Bogen gestaltet: einmal mit engem

Radius zum Schneiden und auslau-

fend als weiter Radius, der für den

schleifenden Schnitt sorgt.

Bohren und Drehen mit nur

einem Werkzeughalter offerierte in

Paris die Plansee Tizit GmbH aus

Reutte/Österreich mit dem Werk-

zeugsystem Eco-Cut. Zur Minimie-

rung von Werkzeugschwingungen

wird für die Halter der Werkstoff

Densimet verwendet, der auch bei

großer Werkzeugauskragung für

stabile Verhältnisse sorgen soll.

Für einen Plattenwechsel mit nur

einer Hand eignet sich der innova-

tive Schneidenträger H100 zum Ab-

und Einstechdrehen der Tübinger

Paul Horn GmbH. Die entsprechen-

den Schneidplatten vom Typ S100

mit Selbstklemmung sind in den

Geometrien F für nichtrostende

Stähle und E für den Allroundein-

satz verfügbar (Bild 3).

Eine wirtschaftliche Alternative

zu PKD-Werkzeugen eröffnet die

Böhlerit Ges.m.b.H. & Co. KG,

Kapfenberg, mit ihrer Diamantbe-

schichtung LC610A für Wende-

schneidplatten. Zum Bearbeiten

von GFK, CFK und AlSi-Legierungen

stehen Drehplatten mit BAL-Geo-

metrie, aufwendiger Spanformer-

und Spanteilergeometrie sowie ISO-

Fräswendeplatten zur Verfügung.

Feindrehwerkzeugein Leichtbauweise ausgeführt

Ebenfalls für hohe Schnittge-

schwindigkeiten (getestet bis 3000

m/min) hat die Wohlhaupter GmbH,

Frickenhausen, ihre bekannten

Feindrehwerkzeuge in Aluminium-

Leichtbauweise ausgeführt (Bild 4).

Das Gewicht der Feindrehwerk-

zeuge im Durchmesserbereich von

100 bis 205 mm konnte somit

durchschnittlich mehr als halbiert

werden, was ein deutlich einfache-

res Handling verspricht. Des weite-

ren erzielt man aufgrund der Korro-

sionsbeständigkeit des verwende-

ten Aluminiums eine längere

Lebensdauer der Werkzeuge.

Mit dem modularen Werkzeugsy-

stem Novosys TM war auf der EMO

der Schweizer Werkzeughersteller

Fraisa SA, Bellach, angetreten, um

im Durchmesserbereich zwischen

16 und 25 mm eine Alternative zu

kostenintensiven Vollhartmetallfrä-

sern zu offerieren. Bei diesem

System werden Vollhartmetall-

Fräsköpfe über ein patentiertes

Spannsystem auf Stahlschäfte auf-

genommen. Die formschlüssig gesi-

cherte Verbindung soll höchsten

Ansprüchen an Präzision, Steifig-

keit, Dämpfung und Belastbarkeit

genügen. Die angebotenen Schneid-

stoffe, Beschichtungen und Schnei-

denformen (Kugel, Torus, Zylinder-

stirn) richten sich vornehmlich an

den Werkzeug- und Formenbau.

Besonders lange Standzeiten

(plus 50 Prozent gegenüber Vorgän-

gerversionen) verspricht die Tübin-

ger Walter AG in bezug auf ihre

Quartec-Wendeschneidplatte. Die

Standzeitverlängerung soll unter

anderem auf eine verschleißver-

zögernde Schneidkantengeometrie

zurückzuführen sein, die eine län-

gere Einsatzdauer bei guten Ober-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 73

EMO ’99

Bild 1: Diese Bohrwerkzeuge sind mit aus-

wechselbaren Bohrkronen in einer

Durchmesserabstufung von 0,01 mm aus-

gestattet.

Bild 2: Gewindebohrer für die Naß- und

Trockenbearbeitung von Werkstücken

aus hochfestem, korrosions- und säure-

beständigem Stahl.

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von je vier Schrupp- auf eine

Schlicht-Wendeschneid-

platte im Programm, die

axial etwa 0,05 mm vor

der Schrupp-Wendeschneid-

platte steht. Der Einsatz von

doppelseitigen Sechsschnei-

den-Wendeschneidplatten, also

insgesamt zwölf einsetzbaren

Schneiden, verspricht dabei eine

hohe Wirtschaftlichkeit.

Für geringe Maschinenbelastung

und leichte Handhabung setzt die

Wilhelm Fette GmbH, Schwarzen-

bek, auf die Leichtgewichtfräsköpfe

Multi-Mill Mg aus Magnesium.

Reduzierte Massenträgheit und

geringe Fliehkräfte (rund ein Drittel

des Gewichts von Stahl) erhöhen die

Produktivität und schonen die

Werkzeugmaschine. Über ein hoch-

genau einstellbares Kassettensy-

stem können 17 verschiedene Wen-

deschneidplatten-Geometrien und

–Größen verwendet werden. Neu im

Programm sind Kassetten für CBN-

PKD-belegte Wendeschneidplatten

sowie für verdrehsichere Achtkant-

oder 16-mm-Rundplatten.

Verstärktes Hartmetallmit modifiziertem Gitter

Daß auch im Bereich der Schneid-

stoffe Innovationen möglich sind,

demonstrierte die Toshiba Tunga-

loy Europa GmbH, Pulheim, mit der

Vorstellung des Disk-reinforced

Cemented Carbide („Disk“-verstärk-

tes Hartmetall). Durch eine gezielte

Beeinflussung der Geometrie der

Wolframkarbid-Körner (WC) im

Hartmetall werden Gitterebenen im

Kristallaufbau bevorzugt, die eine

besonders große Härte haben. Dar-

über hinaus wird durch die flache

Geometrie der WC-Körner eine

Erhöhung der Bruchfestigkeit

erzielt.

Auch die Sumitomo Electric Hart-

metall GmbH, Willich, hat eine neu-

entwickelte, ultraharte, mit Zirko-

nium angereicherte Hartmetall-

Schneidstoffsorte AC500G im Pro-

gramm, die eine exzellente Zähigkeit

und eine außergewöhnlich hohe

Warmhärte vereinen soll. Eine eben-

falls neuentwickelte CVD-Dick-

schicht schützt die Werkzeug-

schneide gegen Ausbrüche und

Schichtablösung. Diese neue Qua-

lität, die in beliebigen Geometrien

verfügbar ist, soll die Sortenvielfalt

reduzieren und somit Beschaffung

und Lagerhaltung beim Anwender

vereinfachen.

flächenqualitäten ermöglicht. Drei

optimierte Geometrien für schwie-

rige oder einfache Bearbeitungsbe-

dingungen und besonders sanfte

Schnitte sowie vier Schneidstoffe

(WQM15 bis WQM40) stehen dem

Anwender zur Auswahl.

Dem Bedürfnis nach höherer Pro-

duktivität versucht die Schweizer

Alesa AG aus Seengen mit der neuen

Fräser-Generation SD 09 R zu

begegnen (Bild 5). Merkmale der

Werkzeuge sind eine hohe Schnei-

denanzahl, eine sehr gute Rund-

laufgenauigkeit sowie innere Kühl-

schmierstoffzufuhr. In Kombina-

tion mit den hochpositiven, allseitig

geschliffenen und somit sehr schar-

fen Wendeschneidplatten SDFT 09

sollen bis zu 35% höhere Zeitspan-

volumina gegenüber herkömmli-

chen Werkzeugen sowie ein weicher,

vibrationsarmer Schnitt erreicht

werden.

Eine große Zähneanzahl gehört

auch zu den Charakteristika der

Planfräser M 750 Hexa-Cut der

Essener Widia GmbH, die im Durch-

messerbereich von 100 bis 315 mm

gefertigt werden. Neben reinen

Schruppfräsern sind auch

Schrupp/Schlicht-Kombinationen

mit einem Bestückungsrhythmus

74 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

EMO ’99

Bild 3: Plattenwechsel mit nur

einer Hand ist bei diesem Schnei-

denträgersystem zum Ab- und Ein-

stechdrehen möglich.

Bild 4: Feindrehwerkzeuge in Aluminium-

Leichtbauweise für hohe Schnittge-

schwindigkeiten.

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schneiden geeignet ist. Die gute

Zugänglichkeit der Werkzeuge

erleichtert das Einstellen von Werk-

zeugen mit Führungsleisten; das

antastende Meßsystem hält die

Meßungenauigkeit unter 2 µm.

Eine Software zum Einstellen

mehrschneidiger Werkzeuge erläu-

terte die Kelch GmbH & Co., Schorn-

dorf. Dabei wird jede einzelne

Schneide von Planmesserköpfen,

Scheibenfräsern und anderen

Werkzeugen bei einer Drehung um

360° erfaßt und gemessen. Schnei-

den, die außerhalb der eingestellten

absoluten Positions- oder relativen

Rund- und Planlauftoleranz liegen,

werden anschließend auf einem

Bildschirm eindeutig gekennzeich-

net. Bei CNC-Geräten kann nun

automatisch auf die Schneiden zur

Korrektur positioniert werden.

Werkzeug-Auswuchtgerätesind einfach bedienbar

Für die Hochgeschwindigkeitsbe-

arbeitung werden in der Regel aus-

gewuchtete Werkzeuge und Halter

gefordert. Mit den Toolbalancern

der Hofmann Meß- und Auswucht-

technik GmbH & Co. KG, Pfungs-

tadt, stehen nun kleine, einfach zu

bedienende Wuchtgeräte für die

Werkstatt zur Verfügung, die das

optimale Auswuchten von Werkzeu-

gen mit Haltern in einer oder zwei

Ebenen gestatten. Zusammen mit

der Kennametal Hertel AG, Fürth,

wurde das elektromagnetische Aus-

wuchten von Schneidwerkzeugen

entwickelt. Damit lassen sich auto-

matisch und per Knopfdruck inner-

halb genauer Grenzen rotierende

Werkzeughalter, die elektromagneti-

sche Auswuchtrotoren enthalten,

auswuchten.

Herstellerübergreifende Informa-

tionen zu Zerspanungwerkzeugen

stellt das System Cimsource Form-

base der Aachener CIM GmbH zur

Verfügung. Cimsource faßt mittler-

weile die Produktspektren der Her-

steller Sandvik Coromant, Kenna-

metal Hertel, Widia, Plansee Tizit,

Strasmann, HAM, Fette, Böhlerit,

Werkö, Toshiba Tungaloy, Stellram,

Sumitomo Electric, Koyemann,

Iscar und (als Neuzugang) Mitsu-

bishi in einer einheitlichen Daten-

bank zusammen. Neu ist auch die

standardisierte ASCII-Schnittstelle

für die Übernahme in Fremdsy-

steme sowie ein erweitertes Angebot

im Internet unter der Adresse

www.cimsource.com. MM

Aufnahmering und werkzeugspezi-

fische Reduzierungen einen direk-

ten Wärmeübergang in den Spann-

bereich ermöglicht. Das Schrump-

fen erfolgt schnell und mit kontrol-

lierter Temperatur, um Werkzeug

und Schrumpffutter nicht unnötig

zu beanspruchen.

Mit dem Uniset-V zeigte die Mapal

Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG,

Aalen, ein vertikales Werkzeugvor-

einstellgerät, das besonders für

komplexe mehrstufige Werkzeuge

mit Plan- und Außenbearbeitungs-

76 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

Bild 5: Eine große Schneidenanzahl und

hochpositive Schneidplatten sollen bei

diesen Fräswerkzeugen eine Steigerung

des Zeitspanvolumens bis 35 Prozent

ermöglichen.

Bild 6: Induktives Schrumpfgerät, das

aufgrund verkürzter Ein- und Aus-

schrumpfzeiten einen Werkzeugwechsel

innerhalb von einer Minute realisiert.

Eine verlängerte Garantie von

fünf Jahren oder 7000 Stunden

gewährt die Forkardt GmbH,

Erkrath, für ihre Kraftspannfutter

3QLC. Das Futter ist für hohe Dreh-

zahlen bis 8000 min-1 im Durch-

messerbereich von 160 bis 400 mm

ausgelegt. Integrierter Fliehkraft-

ausgleich, eine besondere spielfreie

Keilhakenmechanik, Mehrfach-

Backenführungen sowie ein neues

Grundbackenprofil sollen sowohl

für die Schwerzerspanung von

scheiben- und stangenförmigen Tei-

len als auch für das feinfühlige Fer-

tigbearbeiten von leicht verformba-

ren Werkstücken die Voraussetzun-

gen schaffen.

Für Bohr-, Fräs- und Schleifauf-

gaben hat die Fahrion Vertriebs

GmbH, Kaisersbach, ihre Präzisi-

ons-Spannzangenfutter HP16 bis

HP40 weiterentwickelt. Ein speziel-

les mechanisches Spannsystem

ermöglicht sehr hohe Haltekräfte,

die sich mit steigender Drehzahl

weiter erhöhen. Die Spannkräfte

sollen höher als bei konventionellen

Spannzangen-, Hydrodehn- oder

Schrumpffuttern sein, und dies bei

einer Rundlauf- und Wiederholge-

nauigkeit von 3 µm. Zusätzlich kom-

men die bekannten Vorteile von

Spannzangenfuttern wie hohe Fle-

xibilität der spannbaren Durch-

messer (ab 2 mm) oder kurze Werk-

zeugwechselzeiten zum Tragen.

Reduzierung der erforderli-

chen Werkzeug-Ein- und Aus-

schrumpfzeiten bei Schrumpf-

futtern war das Ziel bei der Kon-

zeption des Schrumpfgerätes ISC

3000, das die Otto Bilz Werkzeugfa-

brik, Ostfildern, in Paris vorstellte

(Bild 6). Bei dem auf induktiver

Erwärmung basierenden Gerät ruft

die Ausbildung des elektromagneti-

schen Feldes im Mittelfrequenzbe-

reich eine lokale Erwärmung des

Spannbereichs innerhalb von weni-

gen Sekunden hervor, so daß

zusammen mit der Abkühlphase

ein Werkzeugwechsel innerhalb von

einer Minute realistisch wird. Auf-

grund der schnellen Erwärmung

können auch HSS-Werkzeuge ein-

und ausgeschrumpft werden.

Einfaches Voreinstellenmehrstufiger Werkzeuge

Die Helmut Diebold GmbH, Jun-

gingen, setzt dagegen auf das Kon-

taktschrumpfen. Ihr Gerät arbeitet

mit einer elektrisch aufheizbaren

Manschette, die über einen flexiblen

EMO ’99

Page 58: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Wer hohe Qualität pro-

duziert, muß den Wett-

bewerb nicht fürch-

ten. Denn in Europa ist diese Pro-

dukteigenschaft „das wichtigste

Kaufargument“, wie eine Umfrage

der EU-Kommission ergab. Dieser

Bedeutung ist man sich in der Indu-

strie bewußt. Jedenfalls zeigte das

große Interesse an der 13. Control in

Sinsheim, daß die Qualitätssiche-

rung in der Industrie immer wichti-

ger wird.

Dabei geht es nicht bloß darum,

Fehler zu erkennen und zu beseiti-

gen. Diese Art der nachträglichen,

teuren Qualitätssicherung hat in

den achtziger Jahren die Produkt-

fertigung beherrscht. Heute gilt es,

Fehler vorbeugend zu vermeiden. So

machten die über 700 Aussteller auf

der Messe deutlich, daß die Quali-

tätssicherung sich nicht nur auf die

Prüfung des hergestellten Produkts

beschränkt, sondern ein Bestand-

teil aller Fertigungsprozesse ist.

Begonnen wird bereits bei der Pro-

duktentwicklung. So war die Geo-

metrie- und Formprüfung von

Musterteilen ein Schwerpunkt der

die Höhe und Ebenheit bis in den

Mikrometerbereich hinein ermit-

teln. Grundlage ist die TTL-Techno-

logie, bei der die Hauptlinse des

Geräts das Laserlicht auf einen 3,5

µm großen Punkt konzentriert. Je

Sekunde werden 380 Punkte von

einer Kamera erfaßt. Durch die

Hauptlinse „fällt“ auch das Licht zur

Längen- und Breitenbestimmung.

Der Laser wird zur gezielten Be-

leuchtung des Prüflings verwendet.

Dazu eignen sich auch Lichtquellen,

die bestimmte Lichtmuster projizie-

ren. Andere optische Prüfverfahren

kommen dagegen mit ungerichteter

Beleuchtung oder Umgebungslicht

aus, wie bei der Sicon GmbH, Berlin,

zu sehen war. Dort wurde das Meß-

gerät Sirius-3D vorgestellt, das in

fünf Raumrichtungen den Prüfling

erfaßt (Bild 2). Dabei nehmen zwei

Kameras Meßpunkte aus verschie-

denen Blickwinkeln auf. Über das

Triangulationsprinzip werden die

Geometrie und Form des Prüflings

bestimmt, der bis zu 300 mm lang,

200 mm breit und 90 mm hoch ist.

Auf diesem Meßprinzip basiert

auch die jüngste Entwicklung der

diesjährigen Control. Wie in der Fer-

tigung werden auch zum Prüfen der

Musterteile mechanisch arbeitende

Koordinatenmeßgeräte verwendet,

die durch Abtasten die Geometrie

und Form ermitteln. Der Wunsch

nach schnelleren und robusteren

Prüfverfahren hat jedoch auch zur

Entwicklung von berührungslos

arbeitenden Geräten geführt.

Verschiedene Verfahrenzum Beleuchten des Prüflings

So wurden Meßgeräte vorgestellt,

die optisch arbeiten. Laserstrahlen

„tasten“ zum Beispiel beim Koordi-

natenmeßgerät Arcus-31 der Nokra

GmbH, Aachen, die Oberfläche ab

(Bild 1). Das gestreute Laserlicht

wird von einer Kamera erfaßt und in

Bilddaten umgewandelt. Ein Com-

puter errechnet daraus die Geome-

trie und Form des zu prüfenden

Teils und vergleicht diese mit den

Solldaten. Das Gerät mißt bis auf

10 µm genau.

Mit Laserlicht arbeitet auch das

Meßgerät Smart-Scope Apex der

OGP Meßtechnik GmbH, Hofheim.

Dadurch lassen sich bei Kleinteilen

78 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

CONTROL

Einbindung in Fertigungsabläufewar ein Schwerpunkt bei MeßgerätenDie Einbindung der

Qualitätssicherung in

Fertigungsabläufe führte

zur Entwicklung berüh-

rungsloser Prüfverfahren.

Auf der diesjährigen

Control waren deshalb

Geräte zur optischen Geo-

metrie- und Formprüfung

ein Ausstellungsschwer-

punkt. Sie ergänzten das

breite Spektrum der

mechanisch arbeitenden

Koordinatenmeßgeräte.

Für das optische Erfassen

von Meßwerten spricht

die Robustheit und

Schnelligkeit der präsen-

tierten Verfahren.

JOSEF KRAUS

Bild

: Sch

all-M

esse

n

Trotz optischer

Meßverfahren bleibt

die Koordinaten-

messung großer Prüf-

linge eine Domäne

mechanisch arbeiten-

der Geräte.

Page 59: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

CWA GmbH, Aachen. Dazu sind

ebenfalls zwei unterschiedlich posi-

tionierte Kameras installiert. Der

Prüfling wird im Auf- oder Durch-

licht ausgeleuchtet. Die Kameras

haben eine beidseitig telezentrische

Optik, die eine Abbildung im Maß-

stab eins zu eins ermöglicht. Somit

lassen sich Prüflinge abbilden, die

etwa die Größe eines CCD-Chips

haben (7,5 mm 3 7,5 mm).

Das Gerät Kontur der Steinheil

GmbH, München, ermittelt die Geo-

metriedaten von rotationssymetri-

schen Kleinteilen nach dem Schat-

tenbildprinzip. Dabei werden die

gegenüberliegenden Außenkontur-

ausschnitte der Prüflinge wegen des

Durchlichts als Schattenbild von

einer Kamera aufgenommen, die auf

einem axial verfarbaren Schlitten

montiert ist. Auf dem hat man auch

die Beleuchtung angebracht. Für

Rotationsmessungen wird der Prüf-

ling mit 1440 Meßpunkten am

Umfang je Meßstelle erfaßt. Geome-

triedaten wie Radien lassen sich

direkt am Bildschirm messen.

Auswahl optischer Verfahrenist vom Prüfling abhängig

Weil für unterschiedliche Anwen-

dungen verschiedene optische Prüf-

verfahren nötig sein können, wur-

den auch umrüstbare Geräte vorge-

stellt. So zeigte die OKM GmbH,

Jena, das Koordinatenmeßgerät

Accure 250/400, das im Auf- oder

Durchlicht arbeitet oder mittels

Lasertriangulation die Geometrie

und Form des Prüflings erfaßt (Bild

3). Die Bildauswertung geschieht

digital. Über einen schaltenden

Taster wird die Kamera positioniert.

Das Gerät ist mit bis zu sechs CNC-

gesteuerten Achsen ausrüstbar.

Auch der Hersteller Dr. Heinrich

Schneider, Bad Kreuznach, stellte

unter dem Namen SKM 250 ein sol-

ches Multifunktionsgerät vor (Bild

4). Das „Ausleuchten“ des Prüflings

wird über die Steuerung eingestellt.

Bei Hinterschnitten oder schwieri-

gen Messungen in Z-Richtung, las-

sen sich sogar mechanische Taster

verwenden. Über eine CAD-Anbin-

dung wird der Anschluß an das

EDV-Umfeld hergestellt. Eine Daten-

übertragung an Geräte zur statisti-

schen Prozeßkontrolle ist möglich.

Die Werth GmbH, Gießen, prä-

sentierte das Meßgerät Inspector V.

Es wurde zum Vermessen von Werk-

zeugen, wie Fräsern, Reibahlen,

Schleif- und Abrichtrollen konzi-

piert. Auch bei diesem Gerät läßt

sich die Ausleuchtung programmie-

ren. Optional kann mit einem Laser

oder Tastern gearbeitet werden. Ver-

schiedene Sensoren sind kombi-

nierbar, so daß eine Anpassung an

unterschiedliche Aufgaben möglich

ist. Aufgrund der hohen Gerätestei-

figkeit können je Sekunde bis zu 15

Positionen „angefahren“ werden.

Zur optischen Geometrie- und

Formprüfung in der Fertigung eig-

net sich das Meßgerät 3D6 der Ivi-

sion GmbH, Aachen. Es wird in Fer-

tigungslinien integriert. Ein präzi-

ses Zuführen der Prüflinge ist nicht

erforderlich. Sie können laut Her-

steller mit großen Toleranzen bei

der Positionierung vermessen wer-

den. Erhebliche Einsparungen bei

der Zuführmechanik sind deshalb

möglich. Trotzdem sind die Meßda-

ten bis auf 10 µm genau.

Um mit optischen Verfahren zu-

verlässig und schnell Prüflinge zu

vermessen, sind Bildverarbeitungs-

systeme mit hoher Rechnerleistung

erforderlich. So stellte die Visicon-

trol GmbH, Weingarten, das System

MVS-30 vor, das fünf parallel arbei-

tende Prozessoren zur Signalaus-

wertung und einen für zeitintensive

Kommunikationsaufgaben hat. Bei

den Rechnerprogrammen wird da-

gegen immer häufiger Wert auf die

Lauffähigkeit unter „fensterorien-

tierten“ Betriebssystemen wie

Microsoft-Windows gelegt, um die

Arbeit zu vereinfachen. Zudem baut

man die Kameras immer kleiner.

Visuelle Qualitätskontrollendurch automatische ersetzt

Ein Beispiel dafür ist die CCD-Ka-

mera Neuro-Check Compact der DS

GmbH, Remseck, die nur so groß wie

eine Zigarrenkiste ist, trotzdem Pro-

zessoren und Datenspeicher eines

kompletten PC enthält. Sie kann in

Fertigunglinien zur automatischen

Sichtprüfung verwendet werden.

Ziel ist es, visuelle Kontrollen durch

automatische zu ersetzen.

Optische Verfahren zur automati-

schen Sichtprüfung haben sich am

Markt durchgesetzt. Das ist bei der

Geometrie- und Formprüfung noch

nicht der Fall. Beim automtischen

dreidimensionalen Vermessen von

Prüflingen liegen mechanische Ab-

tastverfahren vorn. Entsprechend

groß war das Ausstellungsangebot

an mechanischen Meßmaschinen.

So zeigte die Brown & Sharpe

GmbH, Wetzlar, die Koordinaten-

meßmaschine PMM-C, bei dem der

Taster mit bis zu 3 m/s2 beschleu-

nigt wird. Die maximale Verfahrge-

schwindigkeit beträgt bis zu 0,4

m/s. Das Abtasten von Einzelpunk-

ten, aber auch mechanisches Scan-

nen verschiedener Prüflinge wie

Motorblöcke und Wälzfräser ist

möglich.

Die Mahr GmbH, Göttingen, prä-

sentierte die Maschine Primar. Sie

läßt sich außer zur Koordinatenbe-

stimmung auch als Formtester und

Zahnradmeßmaschine verwenden.

Alle Arbeiten werden in einer Auf-

spannung verrichtet und somit

Umrüstzeiten eingespart. Auch

große Prüflinge lassen sich vermes-

sen. Dazu ist der Drehtisch von drei

Seiten frei zugänglich. Die Messun-

gen sind bis auf 1 µm genau.

Hohe Anwendungsflexibilität

stand auch beim Auslegen der

Maschine O3D im Vordergrund, die

von der Klingelnberg Söhne GmbH,

Hückeswagen, vorgestellt wurde. Sie

ist für alle Arten von Wellen – ein-

schließlich Nocken- und Kurbelwel-

len – ausgelegt. Die Länge der Prüf-

linge bträgt je nach Bauart bis zu

600 oder 1000 mm. Der Wechsel der

Taster geschieht automatisch. Eine

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 79

CONTROL

Bild 1: Koordinatenmeßgerät, das Prüf-

linge mit Laserstrahlen abtastet und die

Meßdaten mit Sollwerten vergleicht.

Bild 2: Bei diesem Koordinatenmeßgerät

werden Prüflinge mit Hilfe zweier Kame-

ras erfaßt (Triangulationsprinzip).

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anschließende Kalibrierung ist

nicht erforderlich.

Großes Meßvolumen bei niedri-

gem Platzbedarf verspricht die Ma-

schine Vista des Herstellers Carl

Zeiss, Oberkochen. Sie ist zur Koor-

dinatenmessung ausgelegt. Trotz

kompakter Bauweise können damit

bis zu 500 mm lange, 400 mm breite

und 350 mm hohe Prüflinge ver-

messen werden. Komponenten wie

Luftversorgung, Filter und CNC-

Steuerung sind im Untergestellt

zugänglich untergebracht. Alle wi-

chtigen Funktionen werden vom Be-

dienpult aus eingegeben.

Bis zu 50 verschiedene Teileauf einem Meßgerät prüfbar

Die Mauser International, Re-

nens/Schweiz, präsentierte das

Höhenmeßgerät Capax 2000. Es er-

möglicht eine Meßwerterfassung in

einer oder zwei Koordinatenrich-

tungen. Meßabläufe für 50 verschie-

dene Prüflinge mit bis zu 800 mm

Länge können programmiert und

80 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

CONTROL

Der Trend zur Zertifierung ist unge-brochen. Allein 1998 wurden fürrund 30 000 Unternehmen dasGütesiegel der ISO 9000 ausgestellt.Für immer mehr Unternehmen istdie Zertifizierung Voraussetzung fürden wirtschaftlichen Erfolg. Mit derAushändigung des Zertifikats, soheißt es, werde die Qualität der her-gestellten Produkte sichergestellt.

Dabei bleibt jedoch häufig unbe-achtet, daß es sich bei der ISO 9000um ein Rahmenkonzept zur Be-schreibung eines Qualitätsmanage-ments handelt. Damit ist zwar einsicherer Einstieg möglich, jedochwerden nur bis zu 40% der Quali-tätsanforderungen anderer Manage-mentmodelle abgedeckt.

Das Steinbeis-Transferzentrum fürQualität und Umwelt (TQU), Ulm,

plädierte daher auf der Control imRahmen eines Seminars, Qualitäts-management als „lang andauerndenVeränderungsprozeß“ zu be-trachten. Das müsse auf der Basisvon Demings vierzehn „Geboten“geschehen. Der Amerikaner Deminghat bereits in den fünfziger JahrenTotal Quality Management als „Prin-zip der ständigen Verbesserungaller Leistungen“ propagiert.

Nach Demings Ansicht helfenVollkontrolle und Routineprüfungennicht weiter. Sie dauern zu langeund sind zu teuer. Besser ist es, Pro-duktion und Service ständig zu ver-bessern. Die Qualität der Produktewird durch Teamarbeit geschaffen.Dazu gehört, daß der Mensch als„wichtigste Ressource im Unterneh-men“ angesehen wird.

Demings vierzehn Gebote

QUALITÄTSMANAGEMENT

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mehr als 22 000 Meßwerte gespei-

chert werden. Das Bedienpult läßt

sich schwenken und neigen. Der

Taster ist auswechselbar.

In Leichtbauweise ist die Koordi-

natenmeßmaschine LY-90 der LK

Deutschland, Offenbach, herge-

stellt. Dazu wurden Sandwichteile

aus Aluminium und Kunststoff mit

Kohlenfaserverstärkung verwen-

det. Die bewegten Massen sind trotz

hoher Steifigkeit erheblich redu-

ziert. Auch wurde die Anzahl der

Teile um rund 60% verringert,

wodurch die Wartung einfacher ist.

Justierbare Führungsschienen ver-

kürzen die Inbetriebnahme.

Aus Naturhartgestein bestehen

die Führungselemente der Koordi-

natenmeßmaschine Euro µ, die von

der Mora GmbH, Aschaffenburg,

gezeigt wurde. Zusammen mit den

selbstregelnden Präzisionsluftla-

gern läßt sich eine hohe Meßgenau-

igkeit erreichen. Je nach Bauart

werden die Taster mit einer maxi-

malen Geschwindigkeit von 15 bis

25 m/min bewegt. Die Beschleuni-

gung beträgt bis zu 0,42 m/s2.

Die Prüfgeschwindigkeit ausge-

stellter Geräte war neben der Zuver-

lässigkeit, Prüfgenauigkeit und dem

Handling ein viel beachtetes Krite-

rium. Grund dafür sind die in der

Fertigung immer häufigeren Stich-

proben. Auch wird teilweise eine

100%-Kontrolle verlangt, um eine

teure, nachträgliche Fehlerbeseiti-

gung zu vermeiden, auf die laut Mes-

severanstalter rund 10% der Her-

stellungskosten entfallen. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 81

Maschinenmarkt

CONTROL

Bild 3: Dieses Koordinatenmeßgerät

kann mit Auf- oder Durchlicht arbeiten.

Auch Lasertriangulation ist möglich.

Bild 4: Optisches Koordinatenmeßgerät,

das auch mit mechanischen Tastern

arbeiten kann.

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Das Karussell auf demMarkt der Software drehtsich derzeit in hohem Tem-po. In Schwung gehaltenwird es von einem schnel-len Technologiewandelund von der Börse. DerNeue Markt hat viel Geld indie Kassen renommierteroder völlig neuer Unterneh-men gespült. Diese Millio-nen werden benötigt, umdie hohen Vorinvestitionenin Software-Entwicklungbewältigen zu können. Siewerden aber auch genutzt,um rasches Wachstumdurch Zukauf zu erzeugen.

Beides kann sinnvoll und richtig sein. Allerdingsgibt es im „alten“ Börsen-markt genügend Beispielefür fehlgeschlagene Firmen-hochzeiten. So mutet esbisweilen merkwürdig an,welche Mini-Übernahmenzu welchen Maxi-Ausschlä-gen bei den Kursen jungerSoftware-Unternehmen ander Börse führen – und vor

allen Dingen: welche hor-renden Preise für Kleinstun-ternehmen bezahlt wer-den. Das Prinzip Hoffnungdominiert hier vor dem klarerkennbaren Nutzen.

Trotz dieser Bedenken istder Neue Markt gerade fürSoftware-Unternehmen einSegen. Viele Gründer ha-ben nun die Chance, Kapi-tal zu bekommen. Doch da-mit ist nicht gesagt, daßsich jetzt der Mittelstandim Software-Markt stärkerbehaupten kann. Diegroßen IT-Unternehmen ha-ben volle Kassen, und siekaufen systematisch ein.Sie können es sich leisten,direkt „Umsatz zu kaufen“,wo andere noch in Techno-logie und künftige Erträgeinvestieren müssen. DasSprüchlein von den Schnel-len, die angeblich dieLangsamen schlagen, ist imIT-Markt beliebt, aber nichtschlüssig. Die entscheiden-den Fusionen und Über-

Seid übernommen, Millionen!

GASTKOMMENTAR

nahmen vollziehen derzeitdie „Branchenelefanten“.Sie spielen den Ball, habennach wie vor das Kapitalund die Kerntechnologien,und sie verkraften einen„Fehlkauf“ leichter als einkleines Unternehmen. Esbleibt also in allen Markt-segmenten spannend.

Thomas Lünendonk ist

Unternehmens- und Kom-

munikationsberater in

Unteregg/Allgäu und Ham-

burg. Er gibt seit 1983 die

„Lünendonk-Listen“ heraus,

Marktrankings für die IT-,

Bildungs- und Beratungs-

branche.

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können nun sogar ganze

Logistik- und Wertschöp-

fungsketten (Supply

Chain) über das Internet

steuern.

Das Internet ermöglicht

auch den länderübergrei-

fenden und weltweiten

Einsatz der Software, so

daß sich den Unterneh-

men ungeahnte Flexibi-

litäten erschließen.

Mukesh Karsan, Re-

search Analyst bei Frost &

Sullivan, unterstreicht in

der Studie die Vorteile von

ERP-Systemen für multi-

nationale Unternehmen.

Demnach berücksichtigen

die Unternehmens-Soft-

warelösungen verschiede-

ne Sprachen und Währun-

gen und können auch auf

die einzelnen Methoden

der Rechnungslegung und

Besteuerung eingerichtet

werden. Die Software paßt

sich den jeweils geltenden

gesetzlichen Vorschriften

an. Die ERP-Branche wird

so als ein klarer Gewinner

der Globalisierung deut-

lich.

Flexible Systemefür kleine Betriebe

Eine der interessante-

sten Neuerungen dieses

Marktes sind Modulsyste-

me, die den Abnehmern

mehr Freiheit in der Konfi-

guration bieten. Die Her-

steller setzen immer mehr

auf kleinere und lei-

stungsfähige Systeme, die

für kleinere Unternehmen

und Anbieter in dynami-

schen Märkten besser ge-

eignet sind. Die Modul-

bauweise senkt zudem die

Eintrittsschwelle für neue

Hersteller.

ERP-Software, so das

Fazit der Studie, gibt dem

Management mehr Kon-

trolle, weil die Prozesse

nicht mehr von der Com-

puteranlage vorbestimmt

und begrenzt werden.

Statt dessen wandelt sich

ERP-Software gemäß den

Anforderungen und kann

so das Wachstum des Un-

ternehmens adäquat be-

gleiten. MM

mit einem Anstieg der Um-

sätze in Europa von 3,98

Mrd. US-Dollar (1998) auf

18,75 Mrd. bis zum Jahr

2004. Dabei spiegelt das

Wachstum dieses Marktes

auch den Siegeszug des In-

ternets, denn die Firmen

Immer stärker werden

die Geschäftsabläufe

der Unternehmen heu-

te durch Software rationa-

lisiert. Software für Enter-

prise Resource Planning

(ERP) – also die gesamte

betriebswirtschaftliche

Planung und Steuerung

der Unternehmensabläufe

– wird damit zu einem

wichtigen Wachstums-

markt.

Steigende Umsätzebei der Software

Die Unternehmensbera-

tung Frost & Sullivan rech-

net in einer neuen Studie

ProfitableGlobalisierung

Der europäische Markt für ERP-Software (1998): Umsatzverteilung

nach Anwendungsgebieten.

Quelle: Frost & Sullivan Report 3567 (4/99)

Umsatzanteil (in %)

Finanzen 16,1

Produktion 11,7

Human Resourses (Personaleinsatz) 5,7

Supply Chain (Versorgungskette) 16,9

Branchenspezifische Lösungen 10,8

Dienstleistung 38,8

Gesamt 100,0

Page 63: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

Nur 2,8 cm hoch ist

das neue tragbare

PC-Modell Think-

pad 570 von IBM, und es

wiegt auch lediglich 1,8

kg. Für den Anschluß

von zusätzlichen Mas-

senspeicherlauf-

werken gibt es eine

Gehäuseerweite-

rung, mit der der

Rechner das Gewicht

und die Maße ei-

nes herkömmli-

chen Laptops –

mit ebenfalls ho-

her Leistungs-

fähigkeit – an-

nimmt.

Ausschließlich für den

mobilen Betrieb ist der

neue IBM-Rechner in sei-

ner Grundform geeignet.

Mit seiner geringen

Bauhöhe bietet er zwar

alle Grundelemente eines

Multimedia-fähigen Com-

puters – Recheneinheit,

Tastatur sowie Bild-

schirm, Schnittstellen so-

wie Video- und Audioun-

terstützung, aber keine

Laufwerke für bewegliche

Massenspeicher.

Mobiler Rechnerwird aufgerüstet

Sie lassen sich in einer

zusätzlichen, Ultrabase

genannten Gehäuseein-

heit unterbringen, die an

der Unterseite des Gehäu-

ses befestigt wird und den

Rechner zu einem kom-

plett ausgestatteten Lap-

top macht (Bilder 1 und 2).

Die Ultrabase bietet Platz

für ein Diskettenlaufwerk

und einen zweiten Akku.

Ein weiteres Lauf-

werk – Fest-

platte, CD-

ROM, DVD,

Zip-Laufwerk

oder Super-

disk – kann

man in ei-

nem speziel-

len Universalschacht un-

terbringen.

Der Computer arbeitet

mit einem farbigen LCD-

Bildschirm in TFT-Tech-

nik mit einer Diagonale

von 33,8 cm (13,3 Zoll)

und 1025 3 768 Bild-

punkten. Wahlwei-

se ist ein 30,7-cm-

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Tragbarer Computerin zwei Teilen

TFT-Display mit

800 3 600 Punkten

erhältlich. Als Prozes-

soren stehen zwei Mobile

Pentium II-Typen mit 333

und 366 MHz sowie der

PE-Mobile-Pentium II mit

300 MHz zur Verfügung.

Der Arbeitsspeicher um-

faßt 64 MByte

RAM und läßt

sich auf 192

MByte ausbau-

en.

Im Rechner arbei-

ten wahlweise zwei Fest-

platten mit 4 und 6,4

GByte, und als Zubehör

für die Ultrabase ein 10-

Die Bäurer AG in Hüfingen,Anbieter von Unterneh-menssoftware (ERP, PPS)für den Mittelstand, stelltihre Migrationsstrategie zuihrer neuentwickeltenLösung für die Fertigungs-branche, „bäurer 2“, vor.Das laut Unternehmensan-gaben transparente Kon-zept soll Kunden denWechsel auf die neue Soft-ware finanziell und tech-nisch sichern.

Im Zuge der laufendenWeiterentwicklung werdenzunächst die Funktiona-litäten der Produkte „Ifax-open“ (GSC GmbH) und„Dialog Total“ (BOGGmbH) auf der techni-schen und betriebswirt-schaftlichen Plattform von„bäurer.kifos“ integriert.Die Anreicherung soll bisMitte nächsten Jahresvollzogen sein. Ansch-ließend bestehe auch fürdie Nutzer der Softwarelö-sungen „Ifax-open“ und

„Dialog Total“ die Möglich-keit, auf „Bäurer 2“ zuwechseln.

Das 1980 von HeinzBäurer in Hüfingen gegrün-dete Unternehmen betreutweltweit rund 1800 In-stallationen von Unterneh-menssoftware. Anfang1999 fusionierte dasUnternehmen mit denSoftwarehäusern GSCmbH und BOG System-haus Peter SchmidtGmbH. Der Fokus liegt aufden Branchen Automobil-zulieferer, Maschinen- undAnlagenbau, Gießereien,Elektronik und Elektrotech-nik. Die Bäurer AG be-schäftigt über 400 Mit-arbeiter und plant 1999 ei-nen Umsatz von 100 Mio.DM. Ende des Jahres willman an die Börse.Bäurer AG,78183 Hüfingen,Tel. (07 71) 92 11-0,Fax (07 71) 92 11-2 00,www.baeurer.de.

SOFTWAREHAUS BÄURER

Bild

er: I

BM

GByte-Laufwerk. Die net-

zunabhängige Betriebs-

dauer gibt der Hersteller je

nach Rechnermodell mit 3

bis 3,5 Stunden an; sie ver-

doppelt sich mit einem

zweiten Lithium-Ionen-

Akku in der Ultrabase. Alle

Modelle der Baureihe

Thinkpad 570 sind zudem

mit einem 56-kbit/s-

Modem (V.90) ausgestat-

tet.

Leistung und Komforthaben ihren Preis

Die Preise für die Mo-

dellreihe Thinkpad 570

beginnen bei rund 6670

DM; die Zusatz-Gehäusee-

inheit Ultrabase ist ohne

weitere Geräte für etwa

335 DM zu haben; ebenso-

viel kostet beispielsweise

ein dazu passendes CD-

ROM-Laufwerk. MS

Übergang zu neuer PPS

Bild 1: Zweigeteilter Laptop:

der neue Thinkpad 570 von

IBM mit dem Zusatzgehäuse

„Ultrabase“. Diese Zusatz-

station bietet Platz für ein

Diskettenlaufwerk und einen

zweiten Akku.

Bild 2: Die Ultra-

base wird an der

Unterseite des

Laptops befestigt.

Sie hat zusätzlich

zum Diskettenlauf-

werk einen

Schacht für ein

weiteres Lauf-

werk.

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Die Planung komplexer Strukturen wie die Be- und Entlüftung

von Werkhallen läßt sich mit CAD-Software deutlich effektiver

gestalten.

men. Zur Planung und

Umsetzung solcher Bau-

maßnahmen sind deshalb

effektive CAD-Werkzeuge

unerläßlich.

Ein solches Werkzeug ist

Tricad MS, die auf dem

internationalen CAD-

Grundkernsystem

MicroStation basierende

Haustechniklösung von

Triplan, Bad Soden. Die

Software wurde über meh-

rere Monate bei bedeuten-

den deutschen Automobil-

herstellern intensiv gete-

stet – und anschließend

zur Bearbeitung der

HLSE-Gewerke (HLSE –

Heizung, Lüftung, Sanitär,

Elektro) freigegeben.

Denn in der Praxis zeig-

te sich, daß dieses Pro-

gramm der Automobil-

branche in der Haustech-

nik eine Fülle von Kon-

struktions- und Auswer-

temöglichkeiten bietet und

insgesamt die Planungsa-

bläufe effektiver (sprich:

produktiver) macht.

Wesentliche Kriterien

für die Fachabteilungen

waren neben den Funktio-

nalitäten in den Fachge-

werken vor allen Dingen

die intuitive Benutzer-

führung, das einfache und

gleichartige Handling in

allen Gewerken sowie die

offene Struktur für zusätz-

liche Erweiterungen und

Anpassungen. Nur so

konnten zum Beispiel die

bei den Automobilunter-

nehmen umfangreich vor-

handenen HLSE-Biblio-

theken problemlos in die

CAD-Software eingebun-

den und für die weitere

Projektbearbeitung heran-

gezogen werden.

Aufgrund der vollständi-

gen Integration in Micro-

Station war es zudem pro-

blemlos möglich, Tricad

MS in die bestehende

EDV/CAD-Umgebung zu

integrieren. Das generelle

Ziel der Automobilindu-

strie, nämlich die Durch-

gängigkeit aller Daten, ist

somit auch im Bereich der

technischen Gebäudeaus-

rüstung erreicht worden.

Besondere Aufmerk-

samkeit widmeten die Au-

tomobilfirmen dem 3D-

Beamer. Dieser ermöglicht

es, 2D-Konstruktionen in

Die Planung zeitgemäßer

Fertigungshallen ist heut-

zutage ohne CAD-Soft-

ware nicht mehr vorstell-

bar. Gerade bei der techni-

schen Gebäudeausrü-

stung für Heizung, Klima-

technik und Lüftung mit

ihrer Vielzahl an Rohren

und Kanälen steigern die-

se Programme die Effizi-

enz der Planung. So sind

beispielsweise Kollisions-

prüfungen einfach durch-

zuführen.

HANS-JÜRGEN BITTERMANN

Trotz anhaltender gu-

ter Pkw-Konjunktur

steht die Automobil-

industrie unter perma-

nentem Wettbewerbs- und

damit Kostendruck. Vor-

dringlichstes Ziel ist daher

die Erhöhung der Produk-

tivität. Das gilt insbeson-

dere bei der gebäudetech-

nischen Planung neuer

Werkshallen und bei der

Modifikation bestehender

Montagestrassen.

Auch für die Haustech-

nikplaner in der Automo-

bilindustrie wird die Pla-

nungsarbeit trotz vielfälti-

ger Hilfsmittel durchaus

nicht einfacher: Einerseits

sind die Gebäude durch

vielfältige Vernetzungen

der Energie-, Wasser-, Ab-

wasser- und Lüftungssy-

steme zunehmend kom-

plexer aufgebaut, anderer-

seits steht für die Planung

immer weniger Zeit zur

Verfügung. Das neue Auto

soll schließlich möglichst

rasch auf den Markt kom-

CAD-Programm für technische Gebäudeausrüstungermöglicht durchgängigen Datenaustausch

86 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

CAD/CAE

MM

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MM

MM

MM

eine 3D-Darstellung zu

übertragen und zu visu-

alisieren. Anschließend

kann der Anwender mit

den 3D-Modulen seine in

2D erstellte Konstruktion

detaillieren oder abän-

dern: Das funktioniert

deshalb, weil die objektori-

entierte Software grund-

sätzlich jedes Bauteil in

2D und/oder 3D darstellen

kann.

Somit entscheidet der

Anwender von Projekt zu

Projekt, ob er 2D-orientiert

arbeitet oder zum Beispiel

für Zentralplanungen eine

direkte 3D-Konstruktion

im Modell mit anschlies-

sender Kollisionsprüfung

bevorzugt – flexibler ist

eine Projektbearbeitung

kaum denkbar.

Außer diesen konstruk-

tiven Vorteilen profiliert

sich Tricad MS vor allem

durch umfangreiche Be-

rechnungsverfahren. Zur

Auslegung stehen dem An-

wender die Berechnungs-

programme von mh-soft-

ware, Karlsruhe, zur Ver-

fügung. Auf alle wesentli-

chen Berechnungen wie

HK-Auslegung, Wärmebe-

darf nach DIN 4701, Rohr-

und Kanalnetz sowie dem-

nächst auch die Trink-

und Abwasserverfahren

nach DIN 1986/88 kann

der Planer jederzeit zugrei-

fen. Die Ergebnisse und

notwendige Korrekturen

wie zum Beispiel geänder-

te Kanal- und Rohrdimen-

sionen fließen anschlies-

send direktund ohne weit-

zeren Aufwand in die er-

stellte CAD-Konstruktion

ein.

Das wichtige Kriterium

„Durchgängigkeit“ ist ge-

rade auch bezüglich des

integralen Gebäudemana-

gements (Facility-Mana-

gement, FM) von herausra-

gender Bedeutung: Unter-

nehmen ab einer be-

stimmten Größenordnung

mit umfangreichen Lie-

genschaften müssen sich

frühzeitig auf die kom-

plexen FM-Anforderungen

ausrichten. MM

Gebäudetechnik-Planung

Bild

: Trip

lan

Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Bitter-

mann ist Fachjournalist in 67245

Lambsheim, Tel. (0 62 33) 35 20

30, Fax (0 62 33) 35 20 31.

Page 65: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

gen die größten Klippen“,

so Petrick. Weil das Markt-

volumen nicht exakt ein-

geschätzt wird, wird es in

der Regel überschätzt. Und

die daraus resultierenden

Fehlkalkulationen kön-

nen aus den erwarteten

schwarzen Gewinn- rote

Verlustzahlen machen.

Es gibt aber auch Fälle,

in denen es weit unter-

schätzt wird. In diesem

Fall haben die Trittbrett-

fahrer der Wettbewerber

ihren großen Auftritt. Sie

decken sozusagen zum

Nulltarif die verbleiben-

den Marktpotentiale ab.

Die Größe dieses Marktvo-

lumens zu ermitteln, ist

die schwierigste Aufgabe

bei der Produktentwick-

lung, so Klaus S. Kastin,

Autor des Buches „Markt-

forschung mit einfachen

Mitteln“. Sowohl auf der

Nachfrage- wie auf der An-

gebotsseite gibt es heute

viele Unwägbarkeiten, so

seine Ansicht: „Einerseits

sind die Zielgruppen ver-

hältnismäßig zersplittert

und deshalb schlecht ein-

schätzbar. Andererseits

agiert der Entwickler auf

einem grenzenlosen An-

bietermarkt. Es ist für ihn

deshalb schwer, zu ermit-

teln, wer außer ihm noch

auf diese Marktlücke

stoßen wird.“

Wettbewerbsumfeldintensiv beobachten

Als Lösung nennt Kai Pe-

trick: im ersten Fall die ex-

akte Definition der Kun-

denprofile („wer exakt das

Produkt kaufen wird und

wie groß die Gruppen mit

diesen Merkmalen sind“),

im zweiten Fall die welt-

weite Konkurrenzbeob-

achtung über Kontakte zu

Universitäten und For-

schungseinrichtungen,

über Patentämter, Messen

und die Fachpresse und

letztendlich auch über In-

ternet-Kontakte.

Regel 2: An den Wettbe-

werbsprodukten messen.

Es lohnt sich aber auch,

bereits im Markt befindli-

che Wettbewerbsprodukte

zu analysieren, meint Pe-

trick: „Sie geben ein ver-

hältnismäßig realisti-

sches Bild über das beste-

hende Marktvolumen.

Doch was ausschlagge-

bend ist, sie dienen als Ori-

entierungspunkt für die

eigene Entwicklung.“

Wenn das Wettbewerbs-

produkt allerdings nur als

Maßstab dient, dann ist

das Floprisiko noch nicht

aus dem Weg geräumt. Es

reicht nicht aus, besser zu

Produktflops müssen

nicht sein. Wichtigste

Voraussetzung dafür ist,

daß man nicht am Bedarf

vorbeiproduziert. Des-

halb sollten künftige Nut-

zer schon an der Produkt-

entwicklung, aber auch

an der Preisfindung, be-

teiligt werden. Zudem ist

es notwendig, die Pro-

dukteinführung „general-

stabsmäßig“ zu planen.

Was die Ausnahme

scheint, ist in

manchen Bran-

chen die Regel: Noch im-

mer haben die meisten

Neueinführungen ein kur-

zes Leben. In manchen

Branchen ist die soge-

nannte „Floprate“ beson-

ders hoch: Sie reicht bis zu

80%. „Angesichts der im-

mer kürzer werdenden

Produktlebenszyklen und

der wachsenden Zahl der

Wettbewerbsprodukte

wird das Risiko immer

größer“, meint der Dipl.-

Wirtsch.-Ing. Kai Petrick,

Unternehmensberater bei

der Roland Berger & Part-

ner GmbH in München.

Für ihn sind zehn Re-

geln ausschlaggebend, da-

mit sich eine Produktinno-

vation auf dem Markt er-

folgreich durchsetzen

kann.

Regel 1: Marktvolumen

ermitteln. „Bereits hier lie-

Wolfgang Kappeller ist Fachjour-

nalist und leitet die Profitext

Fachredaktion für Unterneh-

mensführung in 97318 Kitzingen,

Tel. und Fax (0 93 21)40 67,

E-Mail: [email protected]

88 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

MMOODDEERRNNEESS MMAARRKKEETTIINNGG

SERIE

Top statt FlopZehn Regeln sind ausschlaggebendfür eine erfolgreiche Produkteinführung

Einfach nur das zu ver-kaufen, was sich die Kon-strukteure und Produktent-wickler ausgedacht haben,genügt heute nicht mehr.Zielpunkt, aber auchAusgangspunkt modernenMarketings ist der Kunde.Denn nur so gelingt es, ihmdas anzubieten, was ertatsächlich benötigt, was ihn zufriedenstellt und zumStammkunden macht.

WOLFGANG KAPPELLER

Teil 4

Heute ist das Handy in

Deutschland ein Verkaufs-

knüller; dabei drohte es we-

gen falscher Preispolitik (zu

hohe Gerätepreise) fast zum

Ladenhüter zu werden.

Bild

: Eric

sso

n

Page 66: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

sein, meint Petrick: „Ich

muß davon ausgehen, daß

die Wettbewerber bereits

die Pläne für die nächste

Produktgeneration in den

Schubladen haben.“ Des-

halb muß das eigene Pro-

dukt einzigartig sein: „Erst

wenn ich mich mit meiner

Innovation völlig vom Be-

stehenden löse, ich also

bereits auf die übernäch-

ste Produktgeneration zie-

le, wird es erfolgreich sein.“

Regel 3: Auf Zielpreis hin

entwickeln. Warum hat

das 6 : 9-Format nicht die

erwartete neue Fernseh-

epoche ausgelöst? Warum

macht die (bespielbare)

Mini Disc nicht der CD den

Garaus? Warum ist es der

Telekommunikations-

branche noch immer nicht

gelungen, aus jedem Deut-

schen einen stolzen Han-

dybesitzer zu machen?

(Bild 1)

Das typische Floprisiko

ist der Produktpreis,

glaubt Unternehmensbe-

rater Kai Petrick. Die häu-

fige Ursache: „Zuerst wird

das Produkt entwickelt,

Dann wird der Preis kal-

kuliert.“ Das häufige Re-

sultat: Der Preis wird von

den Kunden nicht ange-

nommen. Das neue Pro-

dukt liegt bildlich gespro-

chen wie Blei in den Rega-

len, und zwar so lange, bis

der Preis verfällt. Nicht nur

die sogenannten Smart

Shopper wissen es, in der

Zwischenzeit handeln

auch die Massen weitge-

hend nach dem Motto: „Ab-

warten und Tee trinken.“

Aus KundenEntwickler machen

Bei der Siemens AG, Ge-

schäftsbereich „Private

Kommunikatonssyste-

me“, wird der Spieß jetzt

umgedreht. Jetzt wird der

Preis von den Kunden be-

stimmt. Genauer: Test-

kunden werden dazu be-

fragt, wieviel Geld ihnen

der Nutzen des entspre-

chenden neuen Produktes

wert ist. Das Fazit von Ber-

ger-Consultant Petrick:

„Somit empfiehlt sich die

sogenannte Zielkostenbe-

trachtung. Es ist sinnvoll,

schon vor der Produktent-

wicklung einen wettbe-

werbsfähigen Preis festzu-

legen und das Produkt auf

diesen Zielpreis hinzuent-

wickeln.“

Regel 4: Produktent-

wicklung mittels Pro-

jektmanagement steuern.

Aus dieser Sicht ist es

sinnvoll, daß dem Ent-

wicklungsteam Vertreter

der verschiedensten Zu-

ständigkeitsbereiche an-

gehören: Die Marketingab-

teilung informiert über

den erreichbaren Preis.

Der Vertrieb errechnet die

erreichbaren Margen. Der

Einkauf recherchiert nach

geeigneten Zulieferern

und Dienstleistern, mit de-

nen die geplanten Qua-

litäts-, Preis- und Lei-

stungsmerkmale erreicht

werden können. Dazu gibt

die Produktion Auskunft,

welche Teilaufgaben der

Wertschöpfungskette sie

als ihre Kernkompetenzen

sieht und welche von an-

deren besser und wirt-

schaftlicher gelöst werden

können. Damit trotz dieser

komplizierten Vernetzung

von internen Abteilungen

und externen Dienstlei-

stern die Effizienz gewähr-

leistet bleibt, die „Time to

market“ sogar noch ver-

kürzt wird, rät Petrick zum

strikten Projektmanage-

ment.

Regel 5: Bei der Ent-

wicklung Nutzer einbezie-

hen. Wer jedoch nach der

rationalen Sicht des Ent-

wicklers Produktstärken

und -schwächen beurtei-

len will, läuft Gefahr, am

Kundenbedürfnis vorbei-

zuproduzieren und Flops

zu landen, meint Petrick:

„Maßgebend sind die sub-

jektive Sicht des Käufers

und das spezifische Be-

dürfnis des Nutzers.“ Des-

halb ist es sowohl in der

Konsum- wie in der Inve-

stitionsgüterindustrie üb-

lich geworden, Kunden von

Anfang an an der Produkt-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 89

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Page 67: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

entwicklung, bis hin zum

Verpackungsdesign und

zur Namensgebung, zu be-

teiligen (Bild 2). Petrick:

„Aus dem Anwenderum-

feld kommen die besten

Impulse.“ Zuerst wird aus

der Sicht der Nutzer ein

Kriterienkatalog erstellt.

Dann wird in Form eines

Rankings ermittelt, wie

der Kunde die einzelnen

Kriterien im Hinblick auf

das Produkt des stärksten

Wettbewerbers beurteilt.

Regel 6: Entwicklung ge-

heimhalten. Aufgrund der

Vielfalt der Beteiligten ist

es aber schnell passiert:

Wettbewerber bekommen

Wind. Dieses Wissen

bringt ihnen den Zeitvor-

sprung, der es ihnen er-

möglicht, den Markt aus-

zuschöpfen. Petrick: „Man

muß darauf achten, die Fä-

den in der Hand zu halten.“

Das bedeutet, die System-

lieferanten nicht allzusehr

einzuweihen. Das Kern-

Know-how muß auf jeden

Fall im Haus bleiben.

Regel 7: Den Markt für

das Produkt reif machen.

Selbst außergewöhnliche

Innovationen, beispiels-

weise der Öko-Golf von VW,

sind zu Flops geworden,

weil der Markt noch nicht

reif war. In verschiedenen

Branchen sind Marke-

tingstrategen jetzt dazu

übergegangen, den Markt

auf das Produkt vorzube-

reiten und dann erst das

Produkt auf den Markt zu

bringen.

Regel 8: Die Produktein-

führung strategisch pla-

nen. Ist der Markt für die

Innovation geschaffen,

geht es um die eigentliche

Produkteinführung. „Soll

sie erfolgreich sein, muß

sie minutiös durchgeführt

werden“, so Petrick. Wie

man es erreicht, ein neues

Produkt zum Trendsetter

zu machen, zeigt die EDV-

Branche: Zuerst werden

Gerüchte in Umlauf ge-

bracht. Es wird Spannung

erzeugt, indem unter der

Hand von einem Produkt

mit ganz neuen „Features“

gesprochen wird. Dann

werden in der Fachpresse

und im Handel konkrete

Informationen gestreut.

Vetriebsstartrichtig „timen“

Die Neugierde ent-

wickelt sich zum Bedürf-

nis. Schließlich werden ge-

zielt Vorabversionen ver-

teilt. Dann erst beginnt die

offizielle Einführungs-

kampagne, die exakt mit

der Distribution des neu-

en Produktes in alle Ver-

triebskanäle getimt ist.

Regel 9: Ein ausreichen-

des Distributionsnetz

schaffen. Oft zeigt sich,

daß Produktentwicklun-

gen nicht nur für die ur-

sprünglichen Kundenseg-

mente interessant sind,

sondern sogar ganz neue

Zielgruppen ansprechen.

Diese fallen den Wettbe-

werbern in die Hände,

wenn diese nicht ausrei-

chend erschlossen sind.

Der bisher gängige Weg ist,

die notwendigen Struktu-

ren parallel zur Produkt-

entwicklung selbst aufzu-

bauen. Petrick: „Doch der

Markt muß zügig erschlos-

sen werden und deshalb

wird es jetzt zur Regel, auf

bestehende Vertriebswege

anderer Unternehmen

zurückzugreifen, entwe-

der als Vertriebskooperati-

on, oder als Lizenzverga-

be.“

Regel 10: Den Vertrieb

ausreichend qualifizieren.

Der Erfolg einer Produk-

teinführung steht und fällt

letztendlich auch mit der

Fähigkeit der Vertrieb-

spartner, die Produktnut-

zenargumente überzeu-

gend weiterzugeben.

90 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

MMOODDEERRNNEESS MMAARRKKEETTIINNGG

SERIE

Die Kundenwertanalyse wardas Thema von Teil 3 (MM20); Teil 5 (MM 26) der Seriezeigt, wie man den Kundenzum Produktentwickler ma-chen kann.

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Gewinns. Der Gewinn

selbst sollte jedoch nicht

die Bemessungsbasis für

eine Erfolgsbeteiligung ab-

geben, da er Erlös- und vor

allem Kostenbestandteile

enthält, die von den Mit-

arbeitern nicht beeinflußt

werden können. Die Ak-

zeptanz eines Erfolgsbe-

teiligungssystems hängt

aber von der Beeinfluß-

barkeit der Bemessungs-

basis ab. Insofern sollte

aus dem Plangewinn ein

Plandeckungsbeitrag her-

geleitet werden, den die

Mitarbeiter – jeder an sei-

ner Arbeitsstelle – beein-

flussen können. Oder

anders ausgedrückt: Der

Deckungsbeitrag (DB)

sollte um die nicht oder

kaum beeinflußbaren Ko-

sten bereinigt sein.

Gewinnplanungmuß realistisch sein

Um unter diesen Vor-

aussetzungen eine Er-

folgsbeteiligung zu kon-

zipieren, müssen folgende

Schritte vollzogen werden:© Ermittlung des Plan-

gewinns,© Definition des Dek-

kungsbeitrags,© Formulierung von

Grundsätzen,© Festlegung der Einzel-

heiten.

Wenn man ein Unter-

nehmen gewinnorientiert

steuern will, muß zu-

nächst die Frage beant-

wortet werden, wie hoch

der langfristig anzustre-

bende Gewinn eigentlich

sein sollte. Das herkömm-

liche, fast überall ange-

wandte Verfahren ermit-

telt den Plangewinn als

Resultante aus geplanten

Umsätzen minus geplan-

ten Kosten. Diese Art der

Planung, so richtig sie

betriebswirtschaftlich ist,

ermittelt den Plangewinn

als Subtraktion und trägt

somit starke Züge einer

passiven Einstellung zum

Gewinn. Eine aktive, un-

ternehmerische Einstel-

lung zum Gewinn wird

hingegen dann praktiziert,

wenn der langfristig nötige

Gewinnbedarf zunächst

ohne Umsätze und Kosten

mit Blick auf die not-

wendige Verzinsung des

eingesetzten Kapitals er-

mittelt wird. Über den

Return on Investment

(ROI) kann dann ein Plan-

gewinn errechnet werden.

Selbstverständlich muß

anschließend die Höhe

dieses Plangewinns unter

Berücksichtigung der

Marktverhältnisse und

der firmenindividuellen

Gegebenheiten nach oben

oder nach unten angepaßt

werden.

Ich empfehle, beide

Methoden der Planung

durchzuführen und unter

Beachtung beider Ergeb-

nisse einen realistischen

Plangewinn festzulegen.

Ein hohes Langfristziel

kann hierbei in jährliche

Stufenpläne unterteilt

werden.

Zur Ermittlung des

Deckungsbeitrags wird,

vom Plangewinn ausge-

hend, von „unten nach

oben“ gerechnet, das heißt

dem Plangewinn werden

die geplanten zentralen

Unternehmensfixkosten

(UFK) zugeschlagen. Die-

ser Vorgehensweise liegt

die Tatsache zugrunde,

daß die Summe aller

Deckungsbeiträge die zen-

tralen Unternehmensfix-

kosten in Höhe des ge-

planten Gewinns über-

Dr. Hans Georg Jaeger ist Unter-

nehmerberater mit Spezialisie-

rung auf gewinnorientierte Ver-

triebsentlohnung und Erfolgsbe-

teiligung der Mitarbeiter in 97082

Würzburg, Tel. (09 31) 7 11 69,

Fax (09 31) 88 37 03. Er berät

mittelständische Unternehmen

aller Branchen in der gesamten

Bundesrepublik Deutschland.

Ertragsbezogene Ent-

lohnungsformen sind im

Vertrieb schon lange

Standard. Inzwischen

wird aber immer häufiger

darüber nachgedacht,

alle Mitarbeiter am Unter-

nehmenserfolg zu beteili-

gen. Als Bemessungsbasis

wählt man häufig den

Gewinn. Sachgerechter ist

aber eine Erfolgsbetei-

ligung auf Deckungsbei-

tragsbasis.

HANS GEORG JAEGER

In mittelständischen

Unternehmen wird im-

mer häufiger darüber

nachgedacht, alle Mitar-

beiter des Unternehmens

am Erfolg zu beteiligen.

Der Erfolg wird schließlich

nicht nicht nur vom Ver-

trieb, sondern gleicher-

maßen von Produktion,

Einkauf, F + E und den

kaufmännischen Abtei-

lungen bewirkt. In vielen

Fällen ist eine Erfolgsbe-

teiligung nicht mit einer

Beteiligung am Kapital des

Unternehmens verbun-

den.

Ein wichtiges Kernziel

jedes Unternehmens ist

der Gewinn, ausgedrückt

als Ergebnis der gewöhn-

lichen Geschäftstätigkeit

vor Steuern. Vorausset-

zung für eine sinnvoll kon-

zipierte Erfolgsbeteiligung

ist daher die Planung des

Sämtliche Mitarbeiteram Erfolg beteiligenOrientierung am Deckungsbeitrag statt am Gewinn

92 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

ENTLOHNUNGSFORMEN

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Hochwertige Daten zumerschwinglichen Preis: Werhohe Erwartungen an sei-ne Software stellt, dem un-terbreitet die LübeckerDatabyte GmbH mit ihrer CD-ROM „Firmen-Info ‘99“jetzt ein attraktives Ange-bot. Geschäftlichen wieprivaten Nutzern gestattetdie für 49,95 DM im Han-del erhältliche Telefon-und Branchen-CD den pro-blemlosen Zugriff auf eine umfangreiche Adreß-datenbank.

Vom Abbruchunterneh-men bis hin zum Zünd-warenhandel listet sieetwa 4000 Branchen aufsowie umfangreiche Datenzu zwei Millionen Firmen,die neben Anschrift undTelefonnummer auch nochden Namen des Ge-schäftsführers enthalten.Angaben wie Faxnummer,Umsatz, Mitarbeiterzahlund Gründungsjahrgehören in der Regeldazu.

Ihren vollen Nutzen ent-faltet die CD-ROM jedocherst im Zusammenspiel mitder integrierten Daten-banksoftware. Anwender-freundliche Suchmaskenermöglichen schnelle undzuverlässige Ergebnisse.Durch die beliebige Ver-knüpfung vielfältiger Selek-tionskriterien – wie etwaBranche, Ort, Postleitzahl,Gründungsjahr oder Firma– liefert das Programmübersichtlich aufgelisteteAntworten auf jede Such-anfrage: Wo befindet sichder nächste Computer-händler? Welche Firmenkönnten sich für eine Zu-sammenarbeit interessie-ren? Zusätzlich bietet dieSoftware eine Druck- undExportfunktion, mit derrasch die Erstellung vonSerienbriefen oder dieÜbernahme einzelner Da-tensätze in die eigeneAdreßverwaltung gelingt.

Erschwinglich

NEUE BRANCHEN-CD

Page 69: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

decken sollte. Es gilt also

die Formel:

Summe DB/UFK = G.

Dieser Plandeckungs-

beitrag des Unternehmens

kann auf Deckungsbeiträ-

ge einzelner, insbesondere

vertrieblicher Profitcenter

als Planvorgaben aufge-

teilt werden. Deckungs-

beiträge müssen in den

einzelnen Profitcentern

erwirtschaftet werden.

Indem wir den Plan-

deckungsbeitrag des Ge-

samtunternehmens aus

dem Plangewinn herleiten,

betrachten wir für das

Konzept einer Erfolgs-

beteiligung das gesamte

Unternehmen als Profit-

center. Die UFK umfassen

hierbei diejenigen Kosten-

arten, die von den Mitar-

beitern nicht oder kaum

beeinflußbar sind. Hierzu

werden in der Praxis häu-

fig gezählt:© Kosten der Geschäfts-

führung,© Sachversicherungen,© Beratungskosten,© Darlehenszinsen© Grundstücks- und Ge-

bäudekosten,© Steuern.

Auch Abschreibungen

und EDV-Kosten können

je nach Beurteilung gänz-

lich oder in Teilbeträgen

einbezogen werden. Das

gesamte Kostenvolumen

ist gut überschaubar und

auch gut budgetierbar. Es

wird nicht einfach ver-

gessen, sondern in laufen-

den Soll-Ist-Vergleichen

während des gesamten

Geschäftsjahres nachge-

halten. Alle anderen, hier

nicht als UFK aufgeführ-

ten Kosten sind zurechen-

bare Kosten in dem Sinne,

daß sie von den Mitarbei-

tern des Unternehmens

beeinflußt werden kön-

nen.

Grundsätzesind revidierbar

Für das Konzept einer

Erfolgsbeteiligung können

folgende Grundsätze gel-

ten:

(1) Festlegung eines im

nächsten Geschäftsjahr

realistisch erreichbaren

Plangewinns. Daraus wird

dann der Plandeckungs-

beitrag des Gesamtunter-

nehmens hergeleitet (Bei-

spiel 1).

(2) Eine Erfolgsbeteili-

gung soll es nur unter der

Voraussetzung geben, daß

ein geplanter Mindestge-

winn beziehungsweise

daraus hergeleiteter Min-

destdeckungsbeitrag im

Unternehmen überschrit-

ten wird (Beispiel 2).

Dieser Mindestdek-

kungsbeitrag könnte auch

der Vorjahres-DB sein. Es

kann aber auch eine höhe-

re Schwelle gewählt wer-

den. In rezessiven Jahren

kann auch eine niedrigere

Schwelle in Frage kom-

men, soweit eine Motivati-

on der Mitarbeiter sinnvoll

erscheint. Das Planvolu-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 93

ENTLOHNUNGSFORMEN

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Beispiel Berechnungsmodus

1 Gewinn (5%) = .................. DM

+ geplante UFK

= Plan-DB (DM)

2 Gewinn (mindestens 3%) = .................. DM

+ geplante UFK

= Mindest-DB (DM)

3 Geplante Ausschüttungssumme: 50 000 DM

Differenz aus (1) und (2): 500 000 DM

50 000 DM x 100% = 10%

500 000 DM

Grundsätze für ein Erfolgsbeteiligungskonzept.

Page 70: IBM-D -C E. S „Der Internethandel beeinflußt · Sinne von Total Quality Management erzielen als nach der ISO 9000, die rela-tiv starr strukturiert ist. 48 Entwicklung und Konstruktion

men der Erfolgsbeteili-

gung kann bei der Errech-

nung „von unten nach

oben“ den UFK zugeschla-

gen werden, so daß ein ent-

sprechend höherer Plan-

deckungsbeitrag entsteht.

(3) Der nach (1) ermit-

telte Plandeckungsbeitrag

des Unternehmens wird

im Zuge der Budgetierung

auf (vertriebliche) Profit-

center verteilt. Die Ver-

teilung der Deckungs-

beiträge auf die einzelnen

Profitcenter richtet sich

nach den in den vergan-

genen Jahren tatsächlich

erreichten Deckungsbei-

trägen und nach den

Erwartungen für das

nächste Geschäftsjahr.

(4) Das Planvolumen der

Erfolgsbeteiligung, das

heißt die Höhe der geplan-

ten Ausschüttung im Falle

der Erreichung des Ziel-

deckungsbeitrags gemäß

(1), wird von der Geschäfts-

führung im Zeitpunkt der

Budgetierung festgelegt.

Als Bemessungsbasis gilt

der Mehr-Deckungsbei-

trag (die über einen Min-

destdeckungsbeitrag hin-

aus entstehende Diffe-

renz). Durch Division läßt

sich der Prozentsatz ermit-

teln (Beispiel 3). Der er-

rechnete prozentuale Aus-

schüttungssatz von hier

10% ist für das nächste Ge-

schäftsjahr gültig und

wird auf den tatsächlich

erzielten Mehr-Deckungs-

beitrag angewandt. Damit

entsteht die tatsächliche

Ausschüttungssumme.

(5) Die Kriterien der

Erfolgsbeteiligung werden

jährlich neu festgelegt. Es

handelt sich um eine

freiwillige, jederzeit wi-

derrufbare Leistung.

Erfolgsbeteiligungsoll motivieren

Die Festlegung von Ein-

zelheiten bezieht sich auf

die Ausschüttungshöhe,

die Frage einer Limitie-

rung und die Auszahlung.

Von der Höhe der

Erfolgsbeteiligung muß

eine motivierende Wir-

kung auf die Mitarbeiter

ausgehen. Für einen Mit-

arbeiter (Vollzeit) sollte da-

her vorschlagsweise eine

Erfolgsbeteiligung von

mindestens 1000 DM bei

Erreichen des Plan-

deckungsbeitrags nach (1)

vorgesehen werden.

Wir betrachten alle Mit-

arbeiter als Team bezie-

hungsweise Pool, das

heißt, die Erfolgsbeteili-

gung wird pro Kopf auf-

geteilt. Die Bereichs- oder

Abteilungsleiter können

mit einem höheren Faktor

und die Azubis mit einem

niedrigeren Faktor gewich-

tet werden. Es ist auch

möglich, eine für den Dek-

kungsbeitrag stark ver-

antwortliche Abteilung,

wie zum Beispiel das Tech-

nische Büro in einem Bau-

stoffwerk, in besonderer

Höhe partizipieren zu las-

sen. Grundsätzlich sollte

der Teilzeitfaktor berück-

sichtigt werden.

Es wäre wünschenswert

und sicher auch in einzel-

nen Jahren erreichbar,

daß der tatsächlich erziel-

te Deckungsbeitrag über

den oben nach (1) geplan-

ten Deckungsbeitrag hin-

ausschießt. Dies würde zu

einer höheren Ausschüt-

tungssumme führen als ei-

gentlich geplant. Dagegen

ist im Prinzip nichts ein-

zuwenden. Es wäre aber zu

überlegen, eine Limitie-

rung einzuführen, also

eine maximale Auschüt-

tungssumme festzulegen.

Bei der Erfolgsbeteili-

gung handelt es sich um

eine jährliche Einmal-

zahlung, die nach Vorlage

des Jahresabschlusses

fällig wird. Die Auszahlung

wird somit zu einem Zeit-

punkt vorgenommen, in

dem der Zusammenhang

mit der erbrachten Lei-

stung schon weitgehend

vergessen ist. Um eine aus-

reichende Motivationswir-

kung zu erzielen, ist es da-

her nötig, regelmäßig über

den Stand der potentiellen

Erfolgsbeteiligung zu in-

formieren. MM

94 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

ENTLOHNUNGSFORMEN

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

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XX Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

DOKUMENTATION

Grossmann, Knut, Andreas Mühl und Bernd WunderlichSimulationsgestützte Regelung beim ACC-Bahnschleifen

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 28–32

Aufgrund komplexer Eingriffsverhältnisse kommt esbeim 2D-Bahnschleifen häufig zu starken Schleifkraft-schwankungen. Eine unzureichende Meßhaltigkeitsowie eine mangelnde Auslastung des Werkzeuges sinddie Folge. Simulationsgestützte Regler und praxistaug-liche Regleralgorithmen minimieren diese Nachteile undmachen das Verfahren ACC-fähig.

Nöken, Stefan, und Steffen KnodtHochgeschwindigkeitsbearbeitung mit langen,

schlanken Schaftfräsern

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 34–38

Das Spanen mit lang und schlank ausgeführtenSchaftfräsern gehört zu den anspruchsvollsten Auf-gaben der HSC-Bearbeitung im Werkzeug- und Formen-bau. Zugleich birgt das Komplettfertigen gehärteterSpritz- und Druckgießformen ein erhebliches Potentialzur Kostensenkung. Um dieses ausschöpfen zu können,ist der Prozeß bestmöglich auszulegen.

Hoffmeister, Hans-Werner, und Stephen IllenseerProzeßintegrierte Qualitätsprüfung bei komplexen

Schleifaufgaben

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 40–44

Die Effizienz moderner Schleifprozesse läßt sich stei-gern, indem man prozeßintegriert oder prozeßnah prüftund regelt. Gute Perspektiven hat die Konditionierüber-wachung mittels berührungslos wirkender Miniatur-Radarsensoren. Für die Postitionsfindung haben sichspezielle Antastsensoren als geeignet erwiesen. BeideSysteme sind leicht nachrüstbar.

Mobiler Rauheitsmeßplatz mit integriertem Drucker

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 46

Tragbare, netzunabhängige und einfach bedienbareRauheitsmeßgeräte werden immer häufiger genutzt, ummit hoher Genauigkeit in Verbindung mit einem großenMeßbereich rationelles Arbeiten und exakte Meßergeb-nisse in der Produktion zu sichern. Sie haben nahezu diegleiche Leistungscharakeristik wie stationäre Meßsy-steme, sind jedoch weitaus vielseitiger.

Kirstein, HenningEFQM-Modell bietet Ansätze für die Qualitäts-

verbesserung im Sinne von TQM

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 48–53

Das EFQM-Modell hilft Unternehmen, Verbesserungs-potentiale im Sinne des Total Quality Managements(TQM) zu finden. Es umfaßt neun Kriterien, die den un-ternehmerischen Belangen entsprechen. Relativ starreStrukturen bei der Einführung eines Qualitätsmanage-mentsystems wie bei der Norm ISO 9000 gibt es nicht.Dadurch wird eine kontinuierliche Weiterentwicklungdes Systems nicht erschwert. Das EFQM-Modell basiertauf drei Säulen: Mensch, Prozeß, Ergebnisse.

Verantwortlich für Leitartikel: Frank Pfeiffer; Unternehemen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Steuern: Ursula Hofmann; Innovation: Helmut Klemm; Spanende Fertigung,Werkzeuge, Fertigungsmeßtechnik: Frank Pfeiffer; Qualitätsmanagement: Josef Kraus;Messeberichte EMO: Frank Pfeiffer; Messebericht Control: Josef Kraus; Sensortechnik:Winfried Schröder; C-Technik, Software, Kommunikation: Urike Gloger, Winfried Schröder;Management und Organisation: Jürgen Schreier; Marktspiegel: Frank Pfeiffer, Josef Kraus,Winfried Schröder; Termine: Claus-Martin Stotz; Bücher: Udo Schnell; Schlußredaktion:Helmut Klemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

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Wagner, Georg F.Flüssigkeitsströme messen und analysieren

mit Ultraschalltechnik

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 56–60

Am Beispiel der Durchflußmeßtechnik und der Inline-Analyse von Flüssigkeiten werden die Möglichkeiten von Ultraschall-Sensoriksystemen für die Prozeßre-gelung und Qualitätssicherung bei automatisiertenHerstellungsverfahren aufgezeigt. Die bildgebendenDiagnosesysteme mit Ultraschall haben in der Medi-zintechnik mittlerweile einen eindrucksvollen Preis-Leistungs-Stand erreicht, von dem die industrielleUltraschall-Meßtechnik für Flüssigkeiten noch weiterentfernt scheint.

Pfeiffer, FrankVielseitigkeit stand im Mittelpunkt bei spanenden

Werkzeugmaschinen

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 64–70

Mit 152 000 Besuchern und mehr als 1500 Ausstel-lern unterstrich die EMO auch 1999 ihre Bedeutung als weltweit größte Fachmesse für Maschinen undWerkzeuge zur Metallbearbeitung. Ein zentrales Themaauf dem neuen Pariser Messegelände war die anwen-dergerechte, möglichst universelle Auslegung von Werk-zeugmaschinen zum Fräsen, Bohren, Drehen undSchleifen.

Altmüller, StefanWerkzeughersteller präsentierten sich als Partner

für die Zerspanung

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 72–76

Die Hersteller von Präzisionswerkzeugen spalten sichzunehmend in zwei Lager, sowohl in bezug auf die Größeals auch auf die Produktpalette. So erwarteten den Besu-cher auf der diesjährigen EMO in Paris einerseits um-fassende Komplettlösungen der globalen Anbieter undandererseits innovative Spezialprodukte der auf Teil-märkte fokussierten Hersteller.

Kraus, JosefEinbindung in Fertigungsabläufe war ein Schwerpunkt

bei Meßgeräten

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 78–81

Die Einbindung der Qualitätssicherung in Fertigungs-abläufe führte zur Entwicklung berührungsloser Prüf-verfahren. Auf der diesjährigen Control waren deshalbGeräte zur optischen Geometrie- und Formprüfung einAusstellungsschwerpunkt. Sie ergänzten das breiteSpektrum der mechanisch arbeitenden Koordinaten-meßgeräte. Für das optische Erfassen von Meßwertenspricht die Robustheit und Schnelligkeit der präsen-tierten Verfahren.

Bittermann, Hans-JürgenCAD-Programm für technische Gebäudeausrüstung

ermöglicht durchgängigen Datenaustausch

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 86

Die Planung zeitgemäßer Fertigungshallen ist heutzu-tage ohne CAD-Software nicht mehr vorstellbar. Geradebei der technischen Gebäudeausrüstung für Heizung,Klimatechnik und Lüftung mit ihrer Vielzahl an Rohrenund Kanälen steigern diese Programme die Effizienz derPlanung. So sind beispielsweise Kollisionsprüfungeneinfach durchzuführen.

XX Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

DOKUMENTATION

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Kappeller, WolfgangZehn Regeln sind ausschlaggebend für eine

erfolgreiche Produkteinführung

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 88–90

Produktflops müssen nicht sein. Wichtigste Voraus-setzung dafür ist, daß man nicht am Bedarf vorbeipro-duziert. Deshalb sollten künftige Nutzer schon an derProduktentwicklung, aber auch an der Preisfindung,beteiligt werden. Zudem ist es notwendig, die Produkt-einführung „generalstabsmäßig“ zu planen.

Jaeger, Hans GeorgOrientierung am Deckungsbeitrag statt am Gewinn

Maschinenmarkt 105 (1999) 23, Seite 92–94

Ertragsbezogene Entlohnungsformen sind im Vertriebschon lange Standard. Inzwischen wird aber immerhäufiger darüber nachgedacht, alle Mitarbeiter amUnternehmenserfolg zu beteiligen. Als Bemessungs-basis wählt man häufig den Gewinn. Sachgerechter istaber eine Erfolgsbeteiligung auf Deckungsbeitragsbasis.

Vogel MarktforschungInternationalisierung – Erfolgsfaktoren im GUS-Markt

Im Rahmen der Fachreihe: Dialog der Marktpartner istjetzt eine neue Studie erschienen: „Internationalisierung– Erfolgsfaktoren im GUS-Markt“. Die Untersuchunganalysiert praxisnah, inwieweit der Transformations-prozeß von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft inden GUS-Staaten Auswirkungen auf die Aktivitäten undGeschäftsbeziehungen deutscher Industrieunterneh-men hat und wie diese Märkte heute bearbeitet werden.Die Studie, Preis 50,– DM, kann über den ZentralenMarketing-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.

Vogel MarktforschungUmwelttechnik – Überwindung von Diffusionsbarrieren

Die Studie „Umwelttechnik – Überwindung von Diffu-sionsbarrieren“ beschäftigt sich mit den Innovations-barrieren der deutschen Wirtschaft gegenüber derUmwelttechnik und wie diese Hindernisse durch einzielgerichtetes Marketing der Umwelttechnik-Anbieterüberwunden werden können. Die Studie (Preis aufAnfrage) kann über den Zentralen Marketing-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.

Vogel MarktforschungProdukteinsatz und Anschaffungsabsichten

der deutschen Industrie in 16 Produktfeldern

Das MM-Industrie-Panel ist eine repräsentative Befra-gung unter hochrangigen Entscheidungsträgern derIndustrie. Es ermittelte den Produkteinsatz, die kurz- undmittelfristigen Anschaffungspläne und das längerfristigeProduktinteresse in 16 ausgewählten Produktfeldern.Das Spektrum der abgefragten Produktfelder reicht vonDrehmaschinen über Kühlschmierstoffe bis zu den ein-gesetzten Werkzeugen in der Metallverarbeitung.Der Ergebnisband kann kostenfrei über den ZentralenMarketing-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.

Der »Maschinenmarkt« wird auch als Volltext-Datenbankbei Genios angeboten. Zur Verfügung stehen alle Hefte ab MM 1/1995. Anfragen unter Tel. (02 11) 8 87-15 24,Fax (02 11) 8 87-15 20.

XX Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

Maschinenmarkt

DOKUMENTATION

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Das Zoom-Mikroskop MZM 1

ist mit einem Kontrasttubus

ausgestattet. Dadurch sind

Untersuchungen von Objek-

ten mit unterschiedlichen

Reflexionsgraden (Auflicht)

möglich. Die Prüfobjekte müs-

sen nicht speziell präpariert

sein. Der Vergrößerungsfak-

tor läßt sich aufgrund des

Zoomobjektivs kontinuierlich

von 12,5 bis 63 einstellen. Das

größte Objektfeld hat einen

Durchmesser von 9 mm. Der

freie Arbeitsabstand beträgt

70 mm. Störende Reflexionen

an den Linsen sind laut Her-

steller ausgeschaltet. Nur das

vom Objekt reflektierte Licht

gelange in das Okular. Auf-

grund des modularen Auf-

baus kann das Mikroskop an

Meßmaschinen und -vorrich-

tungen montiert werden.

Mikroskop-Technik

14712 Rathenow,

Tel. (0 33 85) 5 37 10,

Fax (0 33 85) 53 71 22

Zoom-Mikroskop mit Kontrasttubus

Zum Prüfen von Blechen bis

1,2 m 3 2 m eignet sich ein

Meßautomat, bei dem die Teile

einfach aufgelegt und gemes-

sen werden. Genaues Positio-

nieren ist nicht erforderlich.

Eine Zeilenkamera erfaßt die

gesamte Blechoberfläche un-

ter Beachtung der Solldaten.

Je nach Auflösung (Zehntel-

oder Hundertstel-Millimeter-

Bereich) ist der Automat mit

weiteren optischen Kompo-

nenten und Softwaremodulen

aufgerüstet. Die Solldaten

werden per DXF- oder CNC-

Datensatz vor dem Messen

gespeichert. Das kann einer-

seits per Auswahl des zu prü-

fenden Teils aus einer Daten-

bank, andererseits per Lern-

routine (Messen eines Gut-

teils) geschehen. Die ermit-

telten Ergebnisse werden in

einer Datenbank gespeichert

und bei Bedarf ausgedruckt.

LAQ GmbH,

34117 Kassel,

Tel. (05 61) 86 12 34,

Fax (05 61) 86 12 61

Meßautomat für Bleche bis 1,2 m 3 2 m

Zur Dokumentation von

Fehlern und Arbeitsanwei-

sungen wurde die Bilddaten-

bank QDA Vision Photoaudit

entwickelt. Ihr Aufbau basiert

auf der bereits auf dem Markt

eingeführten Datenbank Fix-

ture Plot für Windows. Wie bei

dieser Version lassen sich

auch bei der Bilddatenbank

Fotos, Text, Grafik und Ton

beliebig miteinander kombi-

nieren. Eine Datenfernüber-

tragung ist direkt aus der

Datenbank heraus möglich.

Auf Knopfdruck werden au-

tomatisch Worddokumente

erzeugt, ohne daß ein Kopie-

ren über eine Zwischenablage

notwendig ist. Eine vollstän-

dige Fehlerbeschreibung und

detaillierte bildhafte Anwei-

sungen sind laut Anbieter

möglich. Die Datenbank sei

leicht bedienbar.

DDW GmbH,

23564 Lübeck,

Tel. (04 51) 6 10 77-0,

Fax (04 51) 62 17 77

Bilddatenbank zur Fehlerdokumentation

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Für die Software QSI-DOK

zur Dokumentenverwaltung

wurde ein Modul zur Vertei-

lung und zum Abrufen von

Dokumenten im Intranet ent-

wickelt. Per Standard-Brow-

ser erreicht man damit unab-

hängig vom Standord eine

einfache und schnelle Doku-

mentenverwaltung. Die Soft-

ware ist Teil eines Pakets, das

auch ein Programm zur un-

ternehmensweiten Informati-

onsweitergabe im Internet

(QSI-Mail) enthält. Mit der Ver-

sion QSI-EMP sind PPAP-For-

mulare für Erstmusterbe-

richte erstellen. Auch ein Pro-

gramm zur Weiterleitung von

Qualitätsdaten an jeden Ar-

beitsplatz ist Teil des Pakets.

Bei der Software QSI-PMF

(Prüfmittelfähigkeit nach QS-

9000-MSA-Handbuch) wurde

die Anzahl der Prüfverfahren

erhöht. Somit sei es besser

branchenübergreifend ver-

wendbar, heißt es. Das Soft-

warepaket ist modular aufge-

baut.

Sinic GmbH,

61267 Neu-Anspach,

Tel. (0 60 81) 94 04-0,

Fax (0 60 81) 94 04-90

Software zum Verteilen und Abrufenvon Dokumenten im Intranet

Zur FMEA-Dokumentation

eignet sich die Software IQ-

FMEA-Smart, die laut Anbie-

ter alle Vorteile einer zeitge-

mäßen Windows-Version hat.

Sie enthält nicht nur Basis-

funktionen, sondern ermög-

licht auch aufgrund eines

erweiterbaren Funktionsum-

fangs eine komplette Doku-

mentation nach VDA 1.2 und

QS 9000. Terminverfolgung

und statistische Auswertun-

gen sind möglich. Dadurch

lassen sich Risiken deutlich

reduzieren. Darüber hinaus

können mit der Software

FMEA-Dokumente komplet-

tiert werden. Ein Arbeiten im

FMEA-Formblatt ist gewähr-

leistet. Vorlagen zum Beispiel

nach VDA ’86, VDA ’96 und

QS-90 stehen zur Verfügung.

Auswahlkataloge für Fehler,

Vermeidungs- und Entdek-

kungsmaßnahmen sind vor-

handen.

Apis Informations-

technologien GmbH,

07745 Jena,

Tel. (0 36 41) 67 54 88,

Fax (0 36 41) 67 54 893

Dokumentationssystem für FMEA

Zur Zertifizierung von Ma-

nagementsystemen und Pro-

dukten gibt es seit kurzem

das Gütezeichen TÜV-Mark.

Es ermöglicht, auf den jeweils

geprüften und überwachten

Produkten auch die erfolg-

reiche Zertifizierung eines

oder mehrerer Management-

systeme kenntlich zu ma-

chen. Das Gütezeichen gilt

international. Es dokumen-

tiert unter anderem eine

erfolgreiche Zertifizierung im

Bereich Qualitäts-, Umwelt-

und Sicherheitsmanagement

und ist sozusagen laut

Dienstleister eine Vorweg-

nahme der Revision der

ISO 9000, die frühestens im

Jahr 2000 in Kraft treten

wird. Derzeit liegt den Anga-

ben zufolge die dritte Ent-

wurfsfassung mit einer pro-

zeßorientierten Struktur vor.

TÜV Management

Service GmbH,

80686 München,

Tel. (0 89) 57 91-25 19,

Fax (0 89) 57 91-25 67

Gütezeichen enthält Zertifikatfür Managementsysteme und Produkte

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MARKTSPIEGEL

Als kompaktes Tischgerät mit

vollständigem Funktions-

umfang für EMV-Burstprü-

fungen im Labor oder bei der

Vor-Ort-Prüfung ist der trag-

bare Burstgenerator NSG

3025 ausgelegt. Die Test-

möglichkeiten des 342 mm

breiten und 134 mm hohen

Gerätes sollen bei weitem die

Anforderungen von EMV-Nor-

men wie IEC/EN 61000-4-4

übertreffen. Die meisten IEC-

Normprüfungen sind pro-

grammiert und durch Tasten-

druck aufrufbar. Möglich sind

Pulsspannungen von 200 bis

4800 V und Burstfrequenzen

von 0,1 bis 1000 kHz mit Puls-

paketen von 1 bis 255 Pulsen.

Schaffner EMV GmbH,

76185 Karlsruhe,

Tel. (07 21) 5 69 10,

Fax (07 21) 56 91 10

Tragbarer Burstgenerator für EMV-Testsim Labor und bei der Vor-Ort-Prüfung

Die hochauflösende Meßta-

sterkarte IT80PC ist jetzt mit

Treibern für Windows 95/98

und NT4.0 verfügbar. Damit

erweitern sich die Anwen-

dungsmöglichkeiten bei ver-

einfachter Programmierung.

Die PC-Karte wird in Stan-

dard- und Industrie-PC für die

Längenmessung mit induk-

tiven Meßtastern verwendet.

Außer sehr genauen stati-

schen Messungen können in

Verbindung mit einem op-

tionalen Drehgeberanschluß

auch winkelgenaue dynami-

sche Messungen ausgeführt

werden.

MFP GmbH, 31515 Wunstorf,

Tel. (0 50 31) 1 37 90,

Fax (0 50 31) 1 56 87

Hochauflösende 20-Bit-Meßtasterkartemit Treibern für Windows 95/98 und NT4.0

Das berührungslos arbei-

tende Prüfgerät RMV OSA er-

faßt und bewertet technische

Oberflächen nach Struktur

und Rauheit visuell quan-

titativ. Die Oberflächen wer-

den mit Hilfe des Streulicht-

verfahrens inspiziert; das

Bewerten geschieht auf einer

sogenannten Power Box nach

verschiedenen Programmodi.

Einzel- und Serienbewertung

von Proben sowie Vergleichs-

messungen zu einer Referenz-

oberfläche sind möglich. Die

Bediensoftware läuft unter

Windows 95. Die Daten kön-

nen archiviert und exportiert

werden.

RMV Machine Vision,

76185 Karlsruhe,

Tel. (07 21) 56 03 31,

Fax (07 21) 56 03 33

Berührungslos arbeitendes Prüfgerätzur Oberflächenstruktur-Analyse

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Aufgrund einer besonders

großen Anzahl von hoch-

positiven Schneiden beson-

ders scharfer Geometrie in

HSS-ES und Feinstkorn-Hart-

metall MG 20 soll das Zeit-

spanvolumen beim Spanen

mit den Fräsköpfen und

Schaftfräsern SD 09 R bis zu

35% gegenüber herkömm-

lichen Werkzeugen erhöht

werden können. Die für

Vibrationsarmut ausgelegten

Fräsköpfe sind mit Durch-

messerwerten von 40 bis 100

mm verfügbar, die Schaftfrä-

ser von 16 bis 40 mm. Boh-

rungen für innere Kühlmittel-

zufuhr oder Druckluftzufuhr

sind vorhanden.

Alesa AG, CH-5707 Seengen,

Tel. (0041 6 27) 67 62 62, Fax

(0041 6 27) 67 62 82

Vielseitige Fräsköpfe und Schaftfräsermit einem Durchmesser von 16 bis 100 mm

Für das vielseitige Bearbeiten

von Leichtmetallen wurde die

Planfräser-Baureihe F 2250

ausgelegt, die ein komplettes

Werkzeugsystem mit hohem

Flexibilitätsanspruch bildet.

Einheitliche Grundkörper

können mit Wendeschneid-

platten unterschiedlicher

Geometrie aus PKD oder

Hartmetall bestückt werden.

Für Einstellwinkel von 75

und 90° sowie für Wende-

schneidplatten mit PKD-

Schneiden werden die glei-

chen Kassetten verwendet.

Die Fräser des Werkzeug-

systems sind mit 63 bis

320 mm Durchmesser ver-

fügbar. Weil sie für eine

Schnittgeschwindigkeit bis

7000 m/min zugelassen sind,

ist auch HSC-Bearbeitung

möglich. Bis zu einem Durch-

messer von 125 mm bestehen

die Grundkörper aus hoch-

vergütetem Stahl, darüber

aus Aluminium mit einer

Verschleißschutzschicht.

Walter AG, 72072 Tübingen,

Tel. (0 70 71) 7 01-0,

Fax (0 70 71) 70 12 12

Planfräser ermöglichen Kombinationvon Grundkörpern und Wendeplatten

Aufwendige Nachschleifpro-

zesse, wie sie bei herkömm-

lichen Bohrwerkzeugen nach

Erreichen des Standzeiten-

des erforderlich sind, entfal-

len, wenn man für die Zerspa-

nungsaufgaben diesen Hart-

metallbohrer Seco Crown-Loc

der neuesten Generation des

Herstellers verwendet. Bei

dem in einem Durchmesser-

bereich von 12 bis 20 mm

gefertigten Werkzeug läßt sich

die Bohrkrone beziehungs-

weise der Schneidkopf bei

Bedarf ohne großen Aufwand

auswechseln. Den Schneid-

kopf gibt es in Abstufungen

von 0,01 mm für Stahl, Rost-

frei und Guß.

Seco Tools GmbH,

40699 Erkrath,

Tel. (02 11) 24 01-0,

Fax (02 11) 24 01-2 75

Bohrer mit 12 bis 20 mm Durchmesserhat auswechselbaren Schneidkopf

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Dieser ölfreie druckluftbe-

triebene Winkelschleifer der

Baureihe LSV 37 mit Lamel-

lenmotor und Drehzahl--

Konstantregelung hat eine

Dauer-Abgabeleistung von

1000 W bei einem Gewicht

von 1,6 kg. Das Einhandwerk-

zeug zum Schleifen, Trennen

und Schmirgeln ist für 100er,

115er und 125er Scheiben

ausgelegt. Zum Schmirgeln

sind Scheiben bis 180 mm

Durchmesser geeignet. Der

Luftbedarf beträgt maximal

22 l/s. Der schmiernippellose

Winkelkopf ist einschließlich

Spindel nur 77 mm hoch, mit

einem Langzeit-Fettreservoir

ausgestattet und leckagefrei

versiegelt.

Atlas Copco Tools GmbH,

45307 Essen,

Tel. (02 01) 85 55-0,

Fax (02 01) 55 58 57

Ölfreier Druckluft-Winkelschleiferleistet 1000 W bei 1,6 kg Gewicht

Das Bearbeiten einer großen

Anzahl unterschiedlicher

Werkstoffe mit einem Werk-

zeug und damit eine verein-

fachte Lagerhaltung waren

ein Hauptziel bei der Kon-

zeption des Hochleistungs-

Gewindebohrers Sprint. So-

wohl langspanende Stahl-

sorten niedriger bis hoher

Festigkeit, legierte Werkzeug-

stähle und nichtrostende VA-

Werkstoffe als auch kurz-

spanende Gußwerkstoffe und

Aluminium-Silizium-Legie-

rungen sind bearbeitbar. Als

weiteres Merkmal des Werk-

zeuges nennt der Hersteller

sehr gute Zerspaneigen-

schaften in einem flexiblen

Schnittgeschwindigkeitsbe-

reich. Aufgrund der beson-

deren Geometrie des Gewin-

debohrers ist der Einsatz auf

allen konventionellen Werk-

zeugmaschinen ebenso mög-

lich wie auf zeitgemäßen CNC-

Bearbeitungszentren, die mit

einer Synchronspindel ausge-

stattet sind.

Günther & Co. GmbH,

60489 Frankfurt/Main,

Tel. (0 69) 7 89 02-5 45,

Fax (0 69) 7 89 02-2 30

Hochleistungs-Gewindebohrer ist ausgelegtfür eine breite Werkstoffpalette

Ein schneller Arbeitsfort-

schritt bei geringem Kraft-

aufwand sowie eine sehr gute

Handhabung sind laut Her-

steller Merkmale dieser Elek-

tro-Schleifbürste GEB 1000

CE, die sich für das Bear-

beiten von Metall, Stein,

Kunststoff und Holz eignet.

Abgestimmt auf das Werk-

stück, kann der Drehzahl-

bereich des 1,7 kg schweren

und 1020 W leistenden Gerä-

tes über einen Regler zwi-

schen 3000 und 10 000 min–1

beliebig variiert werden. Die

Constant-Electronic hält die

vorgewählte Drehzahl auch

unter Last konstant. Mit

einem Griff lassen sich die

Bürst- und Schleifeinsätze

wechseln.

Robert Bosch GmbH,

70049 Stuttgart,

Tel. (07 11) 8 11-62 85,

Fax (07 11) 8 11-76 12

Elektro-Schleifbürste zum Bearbeitenvon Metall, Stein, Kunststoff und Holz

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Sowohl für Arbeiten an

schwer zugänglichen Stellen

als auch für die Flächenbe-

arbeitung ist der niedertou-

rige Elektro-Geradeschleifer

USF 2 geeignet. Die kompakte

1000-W-Maschine mit einer

festen Leerlaufdrehzahl von

2000 min-1 soll trotz der

schlanken Bauweise ein be-

sonders hohes Drehmoment

erzeugen. Die Standardaus-

führung umfaßt Anschluß-

kabel, einen Satz Schlüssel

sowie eine 12-mm-Spann-

zange. Zu der Vielzahl von

Werkzeugen, die verwendbar

sind, gehören Schleifmittel

bis 250 mm Durchmesser.

Otto Suhner GmbH,

79713 Bad Säckingen,

Tel. (0 77 61) 5 57-0,

Fax (0 77 61) 5 57-1 90

Niedertouriger Elektro-Geradeschleiferist für ein hohes Drehmoment ausgelegt

In Form von drei Werkzeug-

sets verschiedener Zusam-

menstellung sind Schaft-

fräser, Eckfräser und Plan-

fräser sowie entsprechendes

Zubehör verfügbar. Bestand-

teile von Set eins sind ein

fünfzahniger 40-mm-Eckfrä-

ser, ein sechszahniger 50-

mm-Eckfräser, ein siebenzah-

niger 63-mm-Eckfräser sowie

ein einzahniger 6-mm-45°-

Fasfräser. Zum zweiten Set

gehören ein einzahniger 12-

mm-Schaftfräser, ein zwei-

zahniger 16-mm-Schaftfräser,

ein dreizahniger 20-mm-

Schaftfräser sowie ein vier-

zahniger 25-mm-Schaftfrä-

ser. Planfräser mit 5, 6 und

7 Zähnen sowie 50, 63 und

80 mm Durchmesser sind

Hauptbestandteile von Set

drei. Außer den Werkzeugen

enthält jede Set-Box zehn

Wendeschneidplatten und

einen Torx-Schlüssel.

Innotool Innovative

Werkzeugtechnik GmbH,

71665 Vaihingen-Horrheim,

Tel. (0 70 42) 83 16-0,

Fax (0 70 42) 83 16 26

Schaftfräser, Eckfräser und Planfräserals Werkzeugset zusammengefaßt

Als modulares Werkzeugsy-

stem verbindet das Fräs-

werkzeugsystem NovosysTM

die Vorteile von Vollhartme-

tall-(VHM-)Werkzeugen und

Wendeschneidplatten-(WSP-)

Werkzeugen. Die VHM-Fräs-

köpfe werden über ein be-

sonderes Spannsystem auf

Stahlschäfte aufgenommen.

Die formschlüssig gesicherte

Verbindung soll sehr genau,

steif, dämpfend und belastbar

sein. Gegenüber üblichen

VHM-Werkzeugen wird eine

Kostensenkung von 25 bis

50% offeriert. Die Werkzeuge

gibt es mit 16, 20 und 25 mm

Durchmesser, mit verschie-

denen Schäften und drei

Schneidenformen.

Fraisa SA, CH-4512 Bellach,

Tel. (0041 3 26) 17 42 42,

Fax (0041 3 26) 17 42 40

Fräswerkzeugsystem vereint die Vorteilevon VHM- und Wendeplattenwerkzeugen

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Herkömmliche kurvengesteu-

erte Maschinen ersetzt dieser

robuste CNC-Revolver-Dreh-

automat des spanischen Her-

stellers Mupem. Die Maschine

mit der Bezeichnung WIN hat

einen Spindeldurchmesser

von 26, 42, 52 oder 64 mm

sowie sechs oder acht Achsen.

Jeder Schlitten hat für seine

Funktion eine geschlossene

Schleife zum CNC-System

und ist mit einem inkremen-

talen Längenmeßsystem aus-

gestattet. Die Schaltzeit des

Sternrevolvers von Station zu

Station beträgt 0,3 s. Es kann

zwischen feststehenden und

angetriebenen Werkzeugen

gewählt werden.

Wilhelmsen OHG,

78582 Balgheim,

Tel. (0 74 24) 46 59,

Fax (0 74 24) 50 15 75

Perforex BC 2001 S heißt ein

Bearbeitungszentrum, mit

dem Schaltschrank-Montage-

platten bis zu einer Abmes-

sung von2200mm31200mm

in einer Aufspannung bear-

beitbar sind. Die vierachsige

CNC-Maschine kommt im

Normalbetrieb ohne Bedien-

personal aus. Eine Besonder-

heit ist der um 15° geneigte

Aufspanntisch, der wenig

Standfläche benötigt und

einen einfachen Spänefall

ermöglicht. Um eine hohe

Beschleunigung in allen

Achsen zu erreichen, ist der

Ständer der Maschine sehr

steif und schwingungsarm

ausgelegt. Die Führungen

sind gehärtet und geschliffen.

Für den Datenaustausch wird

ein modulares Feldbus-

system verwendet. Bei gleich-

zeitig hoher Übertragungs-

geschwindigkeit und -sicher-

heit sind am Feldbus 64 intel-

ligente Einheiten anschließ-

bar, an die ihrerseits maximal

acht Baugruppen gekoppelt

werden können.

Ferrocontrol Steuerungs-

systeme GmbH & Co.,

32049 Herford,

Tel. (0 52 21) 9 66-1 11,

Fax (0 52 21) 66-3 47

Automatisches Bearbeitungszentrumfür Schaltschrank-Montageplatten

Ein Merkmal dieser vielsei-

tigen Produktions-Bandsäge-

maschine deb, die in vier

Versionen von 4 bis 11 kW

Bandantriebsleistung gefer-

tigt wird, ist die automatische

Regulierung der Bandvor-

schubgeschwindigkeit. Cha-

rakteristisch sind des wei-

teren eine in die Maschinen-

struktur integrierte, selbst-

ausrichtende Stabzufüh-

rung, ein doppelter Spann-

stock zum Werkstückklem-

men sowie geschliffene und

durch Verschleißplatten ge-

schützte Spannstockführun-

gen. Die Schnittkapazität

reicht von 340 mm 3 340 mm

bis 720 mm 3 720 mm.

Missler Technologies,

F-91923 Bondoufle Cedex,

Tel. (0033 1 69) 11 60 60,

Fax (0033 1 60) 86 40 69

Robuster CNC-Revolver-Drehautomathat sechs oder acht Achsen

11-kW-Produktions-Bandsägemaschinereguliert selbsttätig den Bandvorschub

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Außendurchmesser, Kegel,

Radien, Planflächen und

Hirthverzahnungen an Werk-

stücken können mit dieser

kompakten, stabil ausge-

führten CNC-Vertikal-Rund-

tisch-Schleifmaschine in ei-

ner Aufspannung geschliffen

werden. Als Besonderheit

verweist der Hersteller auf

den direktangetriebenen,

spielfreien Rundtisch (C-

Achse), der Voraussetzung

für das Schleifen verschie-

denster Konturen ist. Seine

hydrostatische Lagerung er-

möglicht eine Rundlaufge-

nauigkeit von 0,001 mm. Die

Konstruktionsdaten können

aus dem CAD-System direkt

zur Steuerung übertragen

werden.

Kehren GmbH,

53773 Hennef,

Tel. (0 22 42) 91 97-0,

Fax (0 22 42) 91 97 91

Vertikale Rundtisch-Schleifmaschinebearbeitet in einer Aufspannung

Als Ergänzung der Baureihe

S21leanCNC und S21cnc von

Universal-Rundschleifma-

schinen fertigt der Hersteller

auch die Bauarten S31lean-

CNC und S31cnc, so daß nun

jede Baugröße als Standard-

version oder als ausbaufähige

Präzisions-Rundschleifma-

schine für außen und innen

verfügbar ist. Schwerpunkte

der 7,5-kW-Maschinen sind

die Komplettbearbeitung mit

bis zu drei Scheiben und das

Schleifen von Formen und

Gewinden. Die Spitzenweite

beträgt 650 mm, die Spitzen-

höhe 175 mm und die Schleif-

scheibengröße 500 mm 363 mm.

Studer AG, CH-3602 Thun,

Tel. (0041 4 13) 34 39 11 11,

Fax (0041 4 13) 34 37 28 91

7,5-kW-Universal-Rundschleifmaschinefür die Komplettbearbeitung

Mit dieser Maschine läßt sich

das innovative Schichtfräs-

verfahren (Layer Milling Pro-

cess – LMP) praktizieren, mit

dem Teile komplexer Geo-

metrie wirtschaftlich in Serie

gefertigt werden können. Die

Maschine mit Plattenma-

gazin, Handlingsystem, Kle-

bestation und Fräsbereich

mit Hochfrequenzspindel un-

terteilt zunächst das CAD-Mo-

dell in gleich dicke Schichten

und erstellt für jede Schicht

ein Fräsprogramm. Dann

wird dem Magazin eine erste

Rohplatte entnommen, fertig-

bearbeitet, danach mit der

zweiten Platte verklebt und

wiederum fertiggefräst. So

entsteht schichtweise das zu

erzeugende Bauteil.

Zimmermann GmbH

73770 Denkendorf,

Tel. (07 11) 93 49 35-0,

Fax (07 11) 93 49 35-35

Schichtfräsmaschine zur Serienfertigungvon Werkstücken komplexer Geometrie

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Eine hohe Schnittqualität

beim Trennen empfindlicher

Werkstoffe wie Silizium, Indi-

um-Legierungen, Keramik

oder dünnen Metallfolien

offeriert der Hersteller einer

kleinen Sägemaschine für die

Anwendung in Labor und

Forschung, in der Kleinseri-

enfertigung oder in der Qua-

litätskontrolle. Die Antriebs-

teile sind feingewuchtet und

rundlaufgenau. Als Trenn-

scheiben werden Diamant-

werkzeuge mit einer Schnitt-

breite von 0,1 bis 0,8 mm

verwendet. Optionen sind

verschiedene Schiebetische

sowie eine sehr dünne Vaku-

um-Spannplatte zur Aufnah-

me von Wafern.

Mutronic GmbH & Co. KG,

87669 Rieden,

Tel. (0 83 62) 70 62,

Fax (0 83 62) 70 65

Sägemaschine für Labor und Kleinserientrennt empfindliche Werkstoffe

Unter der Bezeichnung Profi-

line 3 ist eine neue Generation

von Maschinensteuerungen

mit Auftragsverwaltung für

Bohrmaschinen der Baurei-

hen APS und WBX verfügbar.

Das stahlbauspezifische Soft-

warepaket ermöglicht eine ra-

tionelle Programmerstellung

und Maschinensteuerung.

Ein Idustrie-PC mit Betriebs-

system Windows 95, Farbdis-

play und Touch-Screen spei-

chert und verarbeitet die ein-

gegebenen Werkstückdaten

und steuert den daraus resul-

tierenden Arbeitsablauf. Der

wechselseitige Austausch

zwischen PC und NC-Achsen

erfolgt über ein Feldbus-

System. Der PC übernimm

damit zusätzlich alle Funktio-

nen einer SPS. Merkmale der

Dateneingabe sind eine be-

nutzerfreundliche Program-

mierung von Bohrdaten, eine

maßstäbliche Darstellung in

drei Ansichten sowie Schnell-

kopierung von Lochgruppen.

Hans Kaltenbach Maschinen-

fabrik GmbH + Co. KG,

79507 Lörrach,

Tel. (0 76 21) 1 75-0,

Fax (0 76 21) 1 75-4 60

Steuerung mit Auftragsverwaltungergänzt Bohrmaschinen für den Stahlbau

Diese Wälzfräsmaschine P 60

mit horizontaler Werkstück-

achse rundet das Verzahn-

maschinenprogramm des

Herstellers nach unten ab.

Die für Trocken- und Naßbe-

arbeitung geeignete Maschine

ist vor allem zur Herstellung

kleinerer, wellenförmiger

Teile ausgelegt und soll in

diesem Bereich optimale Lei-

stung und Wirtschaftlichkeit

ermöglichen, vor allem auf-

grund einer integrierbaren,

schnellen und genauen Lade-

portal-Automatik. Der Nenn-

Werkstückdurchmesser be-

trägt 60 mm, der Nennmodul

2 mm und der maximale

Axialschlittenweg 200 mm.

Gleason-Pfauter

Maschinenfabrik GmbH,

71636 Ludwigsburg,

Tel. (0 71 41) 40 40,

Fax (0 71 41) 40 45 00

Wälzfräsmaschine mit horizontaler Achsespant kleine wellenförmige Werkstücke

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MARKTSPIEGEL

Um mit einem neuen Ver-

fahren die inneren Kugel-

flächen in Hinterachsgehäu-

sen nicht mehr aufwendig

mit Sondermaschinen, son-

dern auf Bearbeitungszen-

tren fertigen zu können,

wurde dieses einfache und

robuste Werkzeug konzipiert.

Nachdem man es durch die

Achsbohrung (Durchmesser

20,3 mm) eingeführt hat,

werden Schneiden zum Bear-

beiten des Radius 52 mm

ausgesteuert. Betätigt wird

entweder über den Kühlmit-

telantrieb oder mittels Flieh-

kraft. Das Werkzeug wird in

der Achsbohrung mit Dia-

mantleisten abgestützt.

Mapal Präzisionswerkzeuge

Dr. Kress KG, 73405 Aalen,

Tel. (0 73 61) 5 85-1 24,

Fax (0 73 61) 5 85-1 10

Einfaches Werkzeug zum Bearbeitender Kugelflächen in Hinterachsgehäusen

Amborite DBN45 ist die

Bezeichnung für einen inno-

vativen polykristallinen Bor-

nitrid-(PCBN-)Schneidstoff

für Zerspanungswerkzeuge.

Es handelt sich um einen

keramisch gebundenen fein-

körnigen, niedrig CBN-halti-

gen Stoff, der in hartmetall-

hinterlegter Ausführung an-

geboten wird. Weil CBN-Aus-

gangskorn in Submikron-

Korngröße verwendet und

mit Titannitridbindung in

geeigneter Weise kombiniert

wurde, soll eine besonders

hohe Schneidkantengüte bei

verbesserter Kantenfestigkeit

vorhanden sein. Das schlägt

sich in einer hohen Ferti-

gungsgenauigkeit und in

hochwertigen Teileoberflä-

chen nieder. Der Schneidstoff

ergänzt das bestehende

Debid-Sortiment an PCBN-

Schneidstoffen für die Fer-

tigbearbeitung von Bauteilen

aus harten Eisenwerkstoffen

(45 bis 60 HRC).

De Beers Industrie-Diaman-

ten (Deutschland) GmbH,

47877 Willich,

Tel. (0 21 54) 9 19-6,

Fax (0 21 54) 91 98 00

Polykristalliner Bornitrid-Schneidstoffermöglicht hohe Schneidkantengüte

Das Planfrässystem M750

Hexa-Cut für die Automobil-

industrie oder den allgemei-

nen Maschinenbau eignet

sich zum Schruppen und

Schlichten von Werkstücken

aus Guß in kleiner oder gro-

ßer Serie auf Bearbeitungs-

zentren oder CNC-Fräsma-

schinen. Die Werkzeuge sind

mit doppelseitigen Sechs-

schneiden-Wendeschneid-

platten und fünf verschie-

denen Geometrien verfügbar.

Es gibt zwei Ausführungen:

M750 kompakt mit Fräsern

von 100 bis 200 mm Durch-

messer und M750 geteilt mit

Fräsern von 250 bis 315 mm

Durchmesser, jeweils rechts-

und linksschneidend.

Widia GmbH, 45145 Essen,

Tel. (02 01) 7 25-33 99,

Fax (02 01) 7 25-30 90

Planfräs-Werkzeugsystem zum Schruppenund Schlichten von Gußwerkstücken

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MARKTSPIEGEL

Mit Kettenmagazin für 61

Werkzeuge oder mit Turm-

magazin für 180 Werkzeuge

ist dieses Bearbeitungs-

zentrum verfügbar, das vor-

rangig für die universelle

Anwendung beim Spanen von

Stahl, Guß und Leichtmetall

in kleiner und mittelgroßer

Serie geeignet ist. Die Motor-

spindel mit einer Höchst-

drehzahl von 10 000 min–1,

einer maximalen Antriebs-

leistung von 19/25 kW (ED

100/40%) und einem Dreh-

moment bis 165/200 Nm ist

als horizontale Pinole ausge-

führt. Die Arbeitswege betra-

gen 630, 630 und 500 mm

(Achsen X, Y und Z). Verfahren

wird mit 40 m/min.

Grob-Werke GmbH & Co. KG,

87719 Mindelheim,

Tel. (0 82 61) 9 96-0,

Fax (0 82 61) 9 96-2 68

Bearbeitungszentrum in zwei Versionenfür mittelgroße und kleine Serien

Einfache und komplexe Teile

sind mit diesem modularen

Drehautomaten wirtschaft-

lich bearbeitbar. Die in zwei

Ausführungen für Stangen

mit 26 oder 33 mm Durch-

messer gefertigte Maschine

hat in ihrer größeren Version

zwei gegenüberliegende Spin-

deln, einen Linear-Werkzeug-

halter-Schlitten und einen

Werkzeugrevolver. Program-

me sind universell nutzbar.

Der bewegliche Hauptspin-

delstock hat einen inte-

grierten Spindelmotor mit

7,5 kW, einer Drehzahl von

10 000 min–1 und einem

Verfahrweg von 320 mm. Die

3,7-kW-Gegenspindel dreht

sich mit 8000 min–1.

Gildemeister Italiana S.p.A.,

I-24030 Brembate di Sopra,

Tel. (0039-35) 60 71 11,

Fax (0039-35) 60 72 22

Vielseitiger Drehautomat für Stangenmit 26 oder 33 mm Durchmesser

Ein 15-kW-Spindelmotor, ein

kompaktes Meehanite-Guß-

Bett, überdimensionierte

Kugelrollspindeln, Servoan-

triebe, eine Wiederholgenau-

igkeit von 0,002 mm sowie

eine Kühlschmierstoff-Tem-

peraturregelung sind Merk-

male dieses Vertikal-Bearbei-

tungszentrums, mit dem Teile

bis 800 kg Gewicht bearbeitet

werden können. Die 7000 kg

schwere und 3520 mm 33455 mm 3 3130 mm große

Maschine mit Fanuc 21-MC

hat einen automatischen

Werkzeugwechsler mit 24

Plätzen. Die Verfahrwege in

den Achsen X, Y und Z betra-

gen 1020, 510 und 575 mm.

Daewoo Maschinen Vertriebs

GmbH, 40764 Langenfeld,

Tel. (0 21 73) 85 09-0,

Fax (0 21 73) 85 09 -60

15-kW-Vertikal-Bearbeitungszentrumnimmt Werkstücke bis 800 kg Gewicht auf

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Die Software Beam ist ein

meßtechnisches Standard-

programm für die bedienerge-

führte Erfassung und Aus-

wertung von analogen sowie

digitalen Meßdaten unter

Windows 95/98 und NT. Das

Programm unterstützt die

Meßkarten ME-260, ME-

260D, ME-300 oder ME-3000

desselben Herstellers. Es ist

inklusive Dokumentation

komplett in deutscher oder

englischer Sprache erhält-

lich. Zu den vielfältigen Ein-

satzgebieten zählen Anwen-

dungen im Automobilbau,

Bauwesen, Maschinenbau, in

der Medizintechnik, Chemie

sowie Luft- und Raumfahrt.

Von der Erfassung über die

Signalverarbeitung bis zur

Visualisierung der Daten in

einer tabellenartigen Form

bietet die Software umfang-

reiche Funktionen. Darüber

hinaus kann der Anwender

damit auch steuern und

regeln, denn analoge und digi-

tale Ein- oder Ausgaben, Reg-

ler oder Taster sind mit weni-

gen Mausklicks leicht zu er-

zeugen. Zudem ermöglicht die

Software dynamisches Mes-

sen mit mehr als 100 000 Wer-

ten je Sekunde inklusive Be-

rechnung, Darstellung und

Speicherung sowie statische

Messungen bis hin zur Lang-

zeitüberwachung mit Fern-

wartung und -abfrage. Trotz

ihrer Funktionsvielfalt ist

eine Meßkette leicht zu konfi-

gurieren.

Meilhaus Electronic GmbH,

82178 Puchheim,

Tel. (0 89) 89 01 66-0,

Fax (0 89) 80 83 16

Meßtechnische Standardsoftwareläuft unter Windows 95, 98 und NT

Mit einem neuentwickelten

Softwaretreiber für sein

umfangreiches Busklemmen-

programm verbindet der Her-

steller Sensor-Aktor-Signale

direkt mit der Programmier-

software Labview von Natio-

nal Instruments. Die Schnitt-

stelle ist Bestandteil seiner

Kommunikationssoftware

KS8000 und verschafft Lab-

view-Anwendern einen stark

vereinfachten Zugriff auf alle

Prozeßinformationen, ohne

daß diese sich in neue Werk-

zeuge einarbeiten oder sogar

Zusatz-PC-Karten einbauen

müssen. Pro PC-Schnittstelle

können über RS 232 auf einen

BK8100-Koppler oder über

RS 458 auf bis zu 99 BK8000-

Koppler zugegriffen werden.

Labview-Lösungen bestehen

aus sogenannten Front-

Panels als Mensch-Maschi-

ne-Schnittstelle und aus

einem Blockdiagramm als

dem eigentlichen Steuerpro-

gramm. Durch Verbinden ein-

zelner Funktionsblöcke einer

Applikation im Blockdia-

gramm entstehen sogenannte

virtuelle Instrumente (VI), mit

denen den Angaben zufolge

Meß- und Steuersysteme

nachempfunden werden.

Beckhoff Industrie

Elektronik, 33415 Verl,

Tel. (0 52 46) 9 63-1 64,

Fax (0 52 46) 9 63-1 99

Softwaretreiber für Labview-Anwendungenermöglicht Zugriff auf Busklemmen

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MARKTSPIEGEL

Um Informationen über die

Produkte und Anwendungen

zugänglich zumachen, hat

man diese interaktive CD-

ROM auf den Markt gebracht.

Das Hauptmenü kann in

sechs Informationspfade un-

terteilt werden: Filterlösun-

gen ist das Zentrum der

Information und der Kalku-

lationsmöglichkeiten. Falls

der Verbraucher sich im Her-

stellerprogramm auskennt,

kann er direkt aus der Filter-

gesamtaufstellung heraus

eine Selektion erstellen. Wenn

dies nicht der Fall ist, wird

durch Hinweise die Vorge-

hensweise der Produktselek-

tion angezeigt, zunächst mit

der Wahlmöglichkeit für Nie-

der-, Mittel oder Hochdruckfil-

ter. Product range ermöglicht

eine Beschreibung von Indi-

katoren, Elementen, Kugel-

hähnen. Unter Elementen

kommt man in ein Wahlpro-

gramm, in dem das richtige

Medium, die Filterfeinheit

und der Artikelkode des Ele-

ments selektiert werden kön-

nen. Der Punkt Dienst-

leistungen verschafft In-

formationen über Reinheits-

analysen und deren Anfor-

derungen. Das Firmenprofil

vermittelt einen Gesamtein-

druck der unterschiedlichen

Betriebsabteilungen. Kugel-

hahnlösungen eröffnet Wahl-

möglichkeiten der Kugelhah-

ntypen mit den dazugehöri-

gen Spezifikationen.

Fairey Arlon,

74080 Heilbronn,

Tel. (0 71 31) 28 36-0,

Fax (0 71 31) 48 60-60

Interaktive CD-ROM-Datenbankzur Auswahl von Filtrationsprodukten

Die netzwerkfähige Windows-

Lösung Nora NT besticht

außer der kompletten Kanz-

leiverwaltung und Kanzleior-

ganisation durch ihre Fähig-

keit, die Kommunikation und

Information auf Knopfdruck

bereitzustellen. Die Software

ist in zwei eigenständigen

Versionen für Notare und für

Rechtsanwälte erhältlich.

Neben der Stammdatenver-

waltung sind in der Notar-

version die Module Dokumen-

tenmanagement, Urkunden-

rollenverwaltung mit Gebüh-

renabrechnung nach Kost0

und Vollzug vorhanden. Die

Stammdatenverwaltung ist

das Herzstück, auf das alle

anderen Module zugreifen.

An Hand der referatsspezi-

fischen Eingabemasken für

Erbschein-Erbauseinander-

setzung, Gesellschaftsvertrag,

Grundstückskaufvertrag,

Notariat allgemein, Grund-

stücksrechte, Testament-Erb-

vertrag und Wohnungseigen-

tum werden alle Akten, die

Stammdaten mit Sachstand

und dergleichen angelegt. Die

Aktenerfassung ist Voraus-

setzung für alle weiteren Ar-

beiten. Die Version für Rechts-

anwälte besteht aus Stamm-

datenverwaltung, Dokume-

tenmanagement, Zwangsvoll-

streckung, DTA (dem auto-

matischen Mahnverfahren),

BRAGO und Finanzbuchhal-

tung. Am Modul Zwangsvoll-

streckung wird deutlich, wie

sehr dieses Programm bei der

täglichen Arbeit entlastet.

Sind die Ansprüche erfaßt,

werden die einzelnen Voll-

streckungsschritte automa-

tisch erstellt und gedruckt.

Dabei kann aus über 100 Voll-

streckungsvorlagen gewählt

werden.

Nora GmbH,

49477 Ibbenbüren,

Tel. (0 54 51) 9 21-0,

Fax (0 54 51) 9 21-88

Netzwerkfähige Kanzleisoftwarezum Verwalten und Organisieren

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Mit einem erweiterten und

aktualisierten Produktkata-

log, der alle Standardverteiler

und -düsen enthält, kommt

jetzt das Programm Heißka-

nal-Konstruktionsassistent

4.0 (HEA 4.0) auf den Markt.

Diese CAD-Datenbank für

Windows ist ein Hilfsmittel

zur Konstruktion von Stan-

dard-Heißkanalsystemen, die

sich damit menügeführt

äußerst rationell erstellen

lassen. Ausgehend von dem

Konzept für das Heißkanal-

system führt ein einziges,

übersichtliches Bildschirm-

menü den Konstrukteur in

nur vier Schritten zur fertigen

Zeichnung. Dabei durchläuft

er den Fließweg der Schmelze

in entgegengesetzter Rich-

tung. Er trifft zuerst die Aus-

wahl der Heißkanaldüsen

und gibt deren Bezeichnung

und Funktionsmaße ein.

Entsprechend folgen Aus-

wahl und Eingabe der Daten

für den Verteiler und zuletzt

für die Angußbuchse. Aus

diesen Angaben erzeugt die

Software das komplette Heiß-

kanalsystem mit allen Daten

und Maßen. Über Funktions-

felder kann der Konstrukteur

die CAD-Zeichnung auf dem

Bildschirm darstellen, mit

einem Standarddrucker aus-

drucken oder im DXF- oder

IGES-Format speichern. Da-

bei ist das Bildschirm-Anzei-

gemenü das zweite wichtige

Menü der Software, so der

Hersteller

Dynisco Hot-Runners GmbH,

64625 Bensheim,

Tel. (0 62 51) 93 32-25,

Fax (0 62 51) 93 32-90

CAD-Datenbank für Heißkanalsystemeerleichtert menügeführtes Auslegen

Seine Röntgenfluoreszenz-

Schichtdickenanalysatoren

rüstet der Hersteller jetzt mit

der neuen Windows-Betriebs-

und Auswertesoftware X-

Maste-R aus. Das Programm

bietet alle notwendigen Infor-

mationen auf einen Blick und

ist einfach zu bedienen. Das

Bild des optionalen Video-

mikroskops wird auf dem

Bildschirm zusammen mit

den aufgenommenen Spek-

tren und den Analyse-Ergeb-

nissen angezeigt. So ist jeder-

zeit eine Kontrolle der Meß-

position möglich. Automati-

sches Abfahren einer Reihe

von Meßpunkten sowie

mausgesteuerte Positionie-

rung des Prüfteils erleichtern

die Arbeit am Schichtdicken-

analysator. Außer der Steue-

rung des Schichtdickenana-

lysators und des optionalen

X-Y-Z-Tisches ist die Spek-

trenaufbereitung ein weiterer

wichtiger Teilbereich des Pro-

grammes. Die Software ver-

fügt über neueste mathema-

tische Berechnungsmodelle.

Die Fundamental-Parameter-

Methode (FPM) erleichtert die

Kalibrierung.

Röntgenanalytik

Messtechnik GmbH,

65232 Taunusstein,

Tel. (0 61 28) 7 10 80,

Fax (0 61 28) 7 36 01

Betriebs- und Auswertesoftwarefür Schichtdickenmeßgeräte

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Um eine weitere Typenreihe

thermischer Strömungssen-

soren hat ein süddeutscher

Hersteller jetzt sein Liefer-

programm erweitert. Die für

Leckage, Verbrauchsmenge,

Bilanzierung, Kostenvertei-

lung und Bedarfsermittlung

der Druckluft angebotenen

Sensoren sind zum direkten,

lageunabhängigen Einbau in

Rohrleitungssysteme ab

DN 10 bestimmt. Die Senso-

ren messen druck- und tem-

peraturunabhängig bei Strö-

mungsgeschwindigkeiten ab

0,08 bis 60 m/s und System-

drücken bis 10 bar (Standard)

sowie Betriebstemperaturen

bis 340 °C. Eine ausge-

zeichnete Wiederholgenauig-

keit und Langzeitstabilität

wird durch die kompakte Bau-

art und durch die Verwen-

dung von Keramik- und Edel-

stahlwerkstoffen erreicht.

Höntzsch GmbH,

71303 Waiblingen,

Tel. (0 71 51) 1 71 60,

Fax (0 71 51) 5 84 02

Thermischer Strömungssensorerfaßt Geschwindigkeiten bis zu 60 m/s

In der Schutzklasse IP 65 ist

das Druckmeßgerät der Serie

2000 ausgeführt. Mit nur

0,2% Unschärfe vom Meßwert

arbeitet es sehr genau; gleich-

zeitig ist es robust aufgebaut,

so der Hersteller. Die hohe

Schutzklasse wird mit ange-

schlossenem Druckschlauch

erzielt. Je nach Modell werden

Meßbereiche von 2 mbar bis 7

bar abgedeckt. Das Gerät ver-

fügt über eine Hintergrund-

beleuchtung sowie eine Halte-

funktion, die im Display den

Anzeigewert zum Zeitpunkt

des Tastendrucks festhält. Im

Interesse einer hohen Genau-

igkeit läßt sich der Nullpunkt

am Einsatzort abgleichen. Bei

den Modellen 2020P bis

2025P kann der Anwender

zwischen verschiedenen Maß-

einheiten wählen.

RS Components GmbH,

64546 Mörfelden,

Tel. (0 61 05) 4 01-2 34,

Fax (0 61 05) 4 01-1 00

Druckmeßgerät in Schutzart IP 65hat eine Abweichung von nur 0,2%

Das Temperaturmeßgerät

Testo 945 mißt schnell, genau

und zuverlässig zwei Tem-

peraturwerte gleichzeitig, so

der Hersteller. Bis zu 3000

Meßdaten können produkt-

bezogen für maximal 99 ver-

schiedene Meßorte gespei-

chert werden. Die Datenaus-

wertung erfolgt komfortabel

mit dem PC. Die Dokumen-

tation vor Ort übernimmt ein

kleiner Protokolldrucker. Für

jeden Meßort kann ein Grenz-

wert eingegeben werden, bei

dessen Unter- oder Über-

schreitung akustisch und

optisch alarmiert wird. Ein be-

merkenswerter Vorteil des

Meßgerätes ist der Systemab-

gleich. Dabei wird ein schnel-

ler Thermoelementfühler au-

tomatisch auf einen Referenz-

wert abglichen.

Testo GmbH & Co.,

79849 Lenzkirchen,

Tel. (0 76 53) 6 81-0,

Fax (0 76 53) 6 81-1 00

Handliches Temperaturmeßgerätspeichert 3000 Daten von 99 Meßorten

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Sein Angebot von Software

für die Analyse, Regelung und

Optimierung von Produk-

tionsprozessen, hat der Her-

steller um die Software In-

sights erweitert. Sie ermög-

licht dem Kunden die Analyse

seiner vorhandenen Prozeß-

daten und vermittelt darüber

neue Erkenntnisse für die

Produktionsvorgänge. Darauf

aufbauend können dann

unter Verwendung von wei-

terführenden Softwarepake-

ten des Herstellers Produk-

tionsprozesse vorhergesagt,

geregelt und optimiert wer-

den. Durch die Nutzung von

neuronalen Netzen mit ver-

fügbaren deterministischen

Informationen kann die

Software große Mengen von

historischen Daten verar-

beiten, um Trends und Fahr-

weisen zu identifizieren. Ein

integriertes Wizardsystem

automatisiert die Entwick-

lung von präzisen Prozeß-

modellen mit diesen Daten.

Diese Modelle können dann

zur Simulation von Prozeß-

fahrweisen genutzt werden,

um die Qualität von Analy-

segeräten und Meßfehlern

herauszufinden. Des weiteren

werden die wichtigsten Varia-

blen im Produktionsprozeß

gefunden und Engpässe,

sogenannte Flaschenhälse

(bottlenecks) in der Produk-

tion aufgespürt. Durch die

Automatisierung von Schrit-

ten wie Datenextraktion und

Modellierung durch die Nut-

zung von Wizards, erleichtert

und beschleunigt die Soft-

ware die Entwicklung von

Applikationen. Den Angaben

des Herstellers zufolge wurde

diese Software entwickelt, um

dem Ingenieur ein preisgün-

stiges und einfach zu bedien-

endes Werkzeug für die Pro-

zeßdatenanalyse anzubieten.

Pavilion Technologies GmbH,

63303 Dreieich,

Tel. (0 61 03) 9 92-3,

Fax (0 61 03) 9 92-4 00

Software für die Prozeßdatenanalyseermöglicht Optimierung der Produktion

Die in die zwei Schlüsselkom-

ponenten von Project Web-DB

– Web-Viewer und Web-Site-

Builder – integrierten Assi-

stenten unterstützen glei-

chermaßen den Benutzer und

den Entwickler bei der Erstel-

lung von interaktiven Dia-

logen, dynamischem HTML,

Auswertungen, Berichten,

Menüs und Self-Service-Web-

sites. Eine integrierte Steue-

rung macht die Anwendun-

gen effizienter und leichter

administrierbar. Bei Project

Web-DB ist für die Entwick-

lung und Verteilung von

Informationen lediglich ein

herkömmlicher Browser und

der Anschluß an die Oracle8i-

Datenbank erforderlich; zu-

sätzliche Software auf dem

Desktop wird nicht benötigt.

Project Web-DB ist eine total

Wizard-basierende Entwick-

lungsumgebung, mit der

sowohl der Anwender als

auch der professionelle Ent-

wickler einfach und schnell

produktiv arbeiten können.

Die Internet-Anwendungen

und Websites lassen sich

komplett in der Datenbank

entwickeln, speichern und

verwalten. Jede Art von Da-

ten, ob relational, räumlich,

Text oder Video, die in der

Oracle8i-Datenbank gespei-

chert sind, verarbeitet Project

Web-DB problemlos. Doku-

mente werden schon bei der

Speicherung so indiziert, daß

der Anwender später in struk-

turierten und unstrukturier-

ten Texten nach Themen su-

chen lassen kann. Das Pro-

gramm ist den Angaben zufol-

ge eine Lösung für Probleme

im Zusammenhang mit dem

Internetauftritt von Unter-

nehmen, weil es einfach zu in-

stallieren und bedienen ist.

Oracle Deutschland GmbH,

80992 München,

Tel. (0 89) 1 49 77-2 15,

Fax (0 89) 1 49 77-5 70

Entwicklungsumgebung für das Internetist vollständig browserbasierend

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Der 16-Kanal-Speicherschrei-

ber 8841 von Hioki wurde un-

ter Anwendung modernster

Techniken der Signalverar-

beitung von Grund auf neu

entwickelt. Trotz der durch-

weg verbesserten Eigenschaf-

ten und der Erweiterbarkeit

auf 16 analoge und 16 digi-

tale Kanäle konnte der Preis

gegenüber dem Vorgänger-

modell deutlich gesenkt wer-

den. Die klare Darstellung der

Signale auf einem 10,40-TFT-

Farbdisplay wird durch den

eingebauten Thermodrucker

mit 216 mm Papierbreite

ergänzt. Der Anschluß eines

externen Farbdruckers ist

zusätzlich möglich. Vielfältige

Triggerfunktionen und ein

interner Signalspeicher von

bis zu 32 M Worten ermög-

lichen interessante Anwen-

dungen bei der Langzeitüber-

wachung von Signalen. Zur

Erweiterung des internen

Speichers und zum Daten-

austausch mit einem PC

stehen ein Diskettenlaufwerk,

eine SCSI-Schnittstelle und

ein PCMCIA-Slot (Type 111)-

zur Verfügung. Damit besteht

die Möglichkeit, Flash-ATA-

und Hard-Disk-Cards an den

Schreiber anzuschließen und

den Einsatz noch vielfältiger

zu gestalten. GP-1B-, RS232-

und Drucker-Interfaces sind

optional erhältlich. Weitere

Optionen ermöglichen ma-

thematische Operationen.

ASM Automation Sensorik

Meßtechnik GmbH,

82008 Unterhaching,

Tel. (0 89) 6 11-30 26,

Fax (0 89) 6 11-15 23

Speicherschreiber für 16 Kanälehat ein 10,40 großes TFT-Farbdisplay

Für industrielle Überwa-

chungsaufgaben und Quali-

tätskontrollen hat man die

handliche Infrarot-Thermo-

graphiekamera Sentinel auf

den Markt gebracht. Sie

arbeitet mit einem Mikro-

bolometer-Array, das weder

gekühlt werden muß, noch

einen mechanischen Scan-

nerspiegel oder Verschluß

benötigt. Daher ist die Lebens-

dauer der Kamera nicht ein-

geschränkt, und es gibt keine

wartungsintensiven Teile; im

Gegensatz zu den hochwer-

tigen gekühlten Kameras,

deren Kühlmotor in der Regel

nur eine Lebensdauer zwi-

schen 4000 und 8000 Stun-

den hat und dessen Aus-

tausch relativ aufwendig und

teuer ist. Obwohl ungekühlt,

bietet die Kamera jedoch eine

Bildqualität, die gekühlten

Kameras mit PtSi-Detektor

gut Paroli bieten kann, so der

Hersteller. Die Datenausgabe

erfolgt sowohl in Standard-

Videoformat als auch wahl-

weise in einem 12-bit-Digital-

signal. Daher hat ein System-

integrator alle Möglichkeiten,

die Signale aus der Kamera

weiterzuverarbeiten und zum

Beispiel Abformfunktionen

zu setzen. Die IR-Kamera ist

daher ideal für den Einbau in

Überwachungsanlagen, die

langfristig überall eingesetzt

werden sollen. Industrielle

Anlagenbauer und Systemin-

tegratoren haben den Anga-

ben zufolge jetzt endlich ein

ideales Werkzeug zur Überwa-

chung temperaturabhängiger

Produktprozesse.

LOT-Oriel GmbH,

64293 Darmstadt,

Tel. (0 61 51) 88 06-0,

Fax (0 61 51) 89 66-67

Handliche Infrarot-Thermographiekamerafür Qualitätskontrollen und Überwachungen

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Maschinenmarkt

TERMINE

Kongresse, Kolloquien, Seminare

Seminar: Durchlaufzeiten optimieren

bei der Auftragsabwicklung

Technische Akademie Esslingen,Weiterbildungszentrum,Postfach 12 65, 73748 Ostfildern,Tel. (07 11) 3 40 08 23,Fax (07 11) 3 40 08 43

Ostfildern21. und22. 6.

1050 DM

Seminar: Von innovativen Unter-

nehmen lernen – Lagerung gefährlicher

Stoffe bei Thyssen Haniel

TOP Institut für Medienentwicklung und Kommunikation GmbH,Mainzer Landstraße 195, 60326 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 75 91 21 67, Fax (0 69) 75 91 23 01

Frankfurt/Main24. 6.

390 DM

Seminar: Informationstechnologie für

das Management – zukunftsorientierte

Anwendungen und Trends

IIR Deutschland GmbH,Lyoner Straße 26, 60528 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 50 60 41 00,Fax (0 69) 50 60 41 99

München29. und30. 6.

2995 DM

Seminar: Quality Function Deploy-

ment – Kundenorientierte Planung und

Entwicklung von Produkten

Haus der Technik e. V.,Hollestraße 1, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 80 31, Fax (02 01) 1 80 32 69

Berlin30. 6. und1. 7.

1890 DM

Seminar: Produkte mit technischer

Intelligenz entwickeln, herstellen und

betreiben

Fraunhofer Institut Produktionstechnikund Automatisierung,Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart,Tel. (07 11) 9 70 00, Fax (07 11) 9 70 13 99

Stuttgart1. 7.

650 DM

Tagung: Elektrosmog – Emission,

Wirkungsweise und Meßtechnik-

Seminar

Forschungszentrum Karlsruhe GmbH,Postfach 3640, 76021 Karlsruhe,Tel. (0 72 47) 82 48 01,Fax (0 72 47) 82 48 57

Eggen-stein-Leopolds-hafen2. 7.

540 DM

Seminar: Anleitung zum kreativen

Problemlösungsdenken

Nürnberger Akademie für Absatzwirtschaft GmbH,Äußere Sulzbacher Straße 116, 90491 Nürnberg,Tel. (09 11) 9 19 76 90, Fax (09 11) 91 97 69 20

Nürnberg5. und6. 7.

1690 DM

Seminar: SAP für Entscheider –

Kosten, Nutzen und Alternativen der

Einführung beurteilen

Management Circle GmbH,Postfach 56 29, 65731 Eschborn,Tel. (0 61 96) 4 72 28 00,Fax (0 61 96) 4 72 28 88

Frankfurt/Main7. 7.

1795 DM

Konferenz: Mikrosystemtechnik

erfolgreich vermarkten – Potentiale,

Marktanalysen und Fallstudien

IVAM NRW e. V.,Emil-Figge-Straße 76, 44227 Dortmund,Tel. (02 31) 9 74 21 68, Fax (02 31) 9 74 21 50

Dortmund7. bis10. 7.

1450 DM

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ÜbersichtDie Arbeitswelt steht vor

großen Veränderungen. Tele-

kooperation, die Zusammen-

arbeit über Distanz mit der

Hilfe von Telemedien, ist die

Basis dieser Veränderungen.

Das Buch will Trends und

„Trampelpfade“ zur Arbeits-

welt der Zukunft aufzeigen. Es

schlägt die Brücke zwischen

der wissenschaftlichen Aus-

einandersetzung mit dem

Thema und seiner prakti-

schen Umsetzung und bietet

somit sowohl dem interessier-

ten Praktiker als auch Fach-

leuten ein umfassendes Kom-

pendium. Nach einem kurzen

„Rückflug“ in die Anfänge der

Telekooperation zur Zeit des

Telegraphen folgt die Klärung

von technologischen und or-

ganisationswissenschaftli-

chen Grundkonzepten. Eine

Systematik heute deutlich er-

kennbarer Umsetzungsfor-

men von Telekooperation –

nämlich der Telearbeit, des

Telemanagements, der Tele-

leistung – gewährleistet den

Überblick über die Vielfalt

praktischer Umsetzungen.

Sie ist Basis für die ausführli-

che Darstellung sehr unter-

schiedlicher Fallbeispiele. Da-

bei wird außer der Deskrip-

tion immer auch die Synthese

wesentlicher Erfahrungswer-

te und Empfehlungen ange-

boten. Ein getrenntes Kapitel

setzt sich mit der Beziehung

von Telekooperation und vir-

tueller Organisation ausein-

ander, gefolgt von einer aus-

führlichen Betrachtung der

Nutzeneffekte von Telekoope-

ration und einem Ausblick in

zukünftige Forschungsfelder.

Fazit: eine gelungene Über-

sicht über Stand und Zukunft

des Forschungsgebietes ge-

nauso wie über praktische

Anwendungsmöglichkeiten

und Perspektiven.JOSEPHINE HOFMANN

KundenwünscheSich ändernde Kundenwün-

sche, neue Märkte und Tech-

niken sowie die fortschreiten-

de Globalisierung bestimmen

die Dynamik von Unterneh-

men. Die Erfüllung von Kun-

denwünschen verlangt fle-

xible, sich anpassende Ge-

schäftsprozesse. Entschei-

dende Wettbewerbsvorteile

schafft insbesondere eine Ver-

kürzung der Time-to-market.

Das Zusammenspiel si-

multaner Entwicklungspro-

zesse und deren Integration

in den übergeordneten strate-

gischen Geschäftsprozeß so-

wie die Optimierung der Ein-

zelprozesse ist das Thema des

vorliegenden Buches. Basie-

rend auf einer Vorlesung an

der RWTH Aachen und Ergeb-

nissen der Entwicklungsar-

beit der Ford-Werke AG, be-

schreiben die Autoren den

Entwicklungsprozeß am Bei-

spiel von Verbrennungsmoto-

ren. Außer technischen

Aspekten werden auch die er-

forderlichen organisatori-

schen Voraussetzungen be-

handelt.

Das Buch vermittelt einen

Überblick über den Gesamt-

prozeß und die zur Unterstüt-

zung verfügbaren Hilfsmittel.

Traditionelle Methoden wer-

den ebenso beschrieben wie

moderne C-Artikel. Ein Litera-

turverzeichnis im Anhang

vereinfacht die Vertiefung

spezieller Themenkomplexe.CHRISTOPH HERRMANN

30 Minuten für optimale

Kundenorientierung

Von L. J. Seiwert. Offenbach: Ga-bal, 1999. 80 Seiten, 9,80 DM.

Bestsellerautor Lothar J. Sei-

wert zeigt in diesem Buch pra-

xiserprobte Strategien auf,

wie jedes Unternehmen seine

Kunden durch hervorragen-

den Service zufriedenstellen,

sogar begeistern kann – und

das ohne großen finanziellen

Aufwand! Durch Konzentrati-

on auf seine individuellen

Kernkompetenzen kann jedes

Unternehmen besser als die

Mitbewerber sein und durch

optimalen Service seine Kun-

den langfristig an sich binden.

Der Leser erfährt in fünf Ka-

piteln, wie er erkennt, was sei-

ne Kunden wirklich wollen,

wie er die richtige Zielgruppe

und Marktnische findet, wie

er seine Serviceleistungen

kontinuierlich verbessern

kann und so seine Spitzenpo-

sition langfristig behalten

und ausbauen kann.

PraxisnahProzeßorientierten Organisa-

tionsstrukturen gehört die

Zukunft. Nun hat auch die In-

dustrie erkannt, daß sie sich

zum Erhalt ihrer Wettbe-

werbsfähigkeit intensiv mit

Geschäftsprozessen ausein-

anderzusetzen hat.

Aufbauend auf einem For-

schungsprojekt, schaffen es

die Herausgeber, in verständ-

licher Form Geschäftsprozes-

se theoretisch, technisch-sy-

stematisch und praktisch

darzustellen.

Gelungen sind im besonde-

ren Definition und Differen-

zierung von Informations-

und Wissensmanagement im

Kapitel Grundlagen.

Ungewöhnlich für Techno-

logien ist die Aussage, daß

Kommunikationsbedingun-

gen im Sinne eines „kollekti-

ven Informationsraumes“ in

Verbindung mit Teamorgani-

sationen eine wesentliche Be-

dingung für optimale Ge-

schäftsprozesse sind.

Dies wird im Praxiskapitel

deutlich herausgearbeitet.

Die erfolgreiche Prozeßgestal-

tung mit Informations- und

Wissenssystemen erfordert

Handlungsräume und Kom-

petenzen, wie sie vornehmlich

in Teams zu finden sind.

Die zahlreichen Autoren

liefern deutlich mehr als ei-

nen trockenen wissenschaft-

lichen Forschungsbericht.

Ein hilfreiches Glossar unter-

stützt dies. Selbst für Nicht-In-

formatiker und Nicht-Ingeni-

eure bietet das Buch einen in-

teressanten Überblick mit

vielfältigen Anregungen zum

Titelthema. STEFAN LOTTERMANN

I Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 23

BÜCHER

Tele-

kooperation

Von R. Reich-wald und ande-ren. Heidelberg:Springer, 1998.331 Seiten,78 DM.

Herausforde-

rung Geschäfts-

prozesse

Hrsg. von H.Kühle, K. H. Ste-memann und K.Harz. Stuttgart:Logis, 1998. 272Seiten, 68 DM.

Optimierte

Prozesse für

die Großserie

Von R. J. Menneund M. Rechs.Heidelberg:Springer, 1999.228 Seiten,129 DM.

Software-Kompendium

Personal

Von S. Strohmeier. Frechen: Data-kontext, 1999. 558 Seiten,196 DM.

Das Kompendium bietet ei-

nen umfassenden Überblick

über aktuelle marktgängige

Anwendungssoftware für die

Personalwirtschaft. Basie-

rend auf einer Vollerhebung,

sind 1 380 Produkte vertreten,

215 Produkte werden im De-

tail vorgestellt. Alle personal-

wirtschaftlichen Funktions-

bereiche von der Planung

über die Beschaffung, den

Einsatz, die Entwicklung und

Vergütung bis zur Freisetzung

werden abgedeckt. Das Kom-

pendium bietet so umfangrei-

che Hilfestellung bei der Aus-

wahl personalwirtschaftli-

cher Anwendungssoftware.

Das Kompendium richtet sich

an IT- und Personalverant-

wortliche in Unternehmen

wie in Behörden und nichter-

werbswirtschaftlichen Orga-

nisationen, Berater im Be-

reich informationstechnikge-

stützter Personalarbeit und

Anbieter personalwirtschaft-

licher Anwendungssoftware.

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EMO ’99 Einen Überblick über

die gesamte Paletteder Trennverfahren

bekam der Besucherauf der weltgrößten

Werkzeugmaschinen-messe in Paris.

ZahnriemenEndlos verschweißte Zahnriemenhaben Schwachstellen, die sich miteiner neuen Meßmethode ermittelnlassen.

SchweißenDigital geregelte

Schweißstromquellenermöglichen das stu-

fenlose Einstellen derSchweißparameter

und vereinfachen demBediener so die

Arbeit.

Themen:

Umformen

Schweißen

Verbindungstechnik

Antriebstechnik

C-Technik

Management

Sie lesenaußerdem:

Tiefziehen

DruckbeaufschlagteMembranen anstellevon Matrizen vereinfa-chen das Tiefziehenvon konischen Hohl-körpern.

Verbindungstechnik

Fließbohrschraubenwerden mit modifizier-ten Druckluft-Abschalt-schraubern schnell undsicher angezogen.

Preisfindung

Häufig wird der Preis –trotz ausgefeilter Stra-tegien – als einzig wir-kungsvoller Faktor imVerkauf eingesetzt.Dies müßte nicht sein.

AntriebstechnikDipl.-Ing. Hartmut Rauen,

Geschäftsführer der Fachge-meinschaft Antriebstechnik:

„Zulieferbranchen wie dieAntriebstechnik sind um so mehr

auf die ‚atmende‘ Fabrik angewie-sen, je stärker die konjunktu-

rellen Ausschläge sind.“

VORSCHAU AUF MM 24 VOM 14. 6. 1999

III

Maschinenmarkt

im Internet

AktuellesNachrichten aus Wirtschaft undTechnik

MarktspiegelProdukt-informationen

Firmen und ProdukteDatenbank mitProdukten und Firmenprofilen

MM-BörseDynamische Daten-bank für Gebraucht-maschinen

MM-ArchivMM-Inhalte der letzten vier Jahrgängeund des laufendenJahres

MM-InternationalIndustriemagazine in West-, Mittel-,Osteuropa und Asien

MM-ServiceProbehefte, Media-daten, Abonnements,Software, Seminare

MM-SpezialAlles rund um dieAntriebstechnik; mitDiskussionsforum

JobbörseAktueller Stellenmarkt

www.

maschinenmarkt.de