Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert · 2017. 5. 23. · Klaus Wengst...

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Kirche – Konfession – Religion

Band 68

Herausgegeben vom

Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes

unter Mitarbeit

der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen

von

Mareile Lasogga und Reinhard Hempelmann

in Verbindung mit

Andreas Feldtkeller, Miriam Rose und Gury Schneider-Ludorff

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Jochen Flebbe / Görge K. Hasselhoff (Hg.)

Ich bin nicht gekommen, Frieden zubringen, sondern das Schwert

Aspekte des Verhältnisses von Religion und Gewalt

V& R unipress

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet þberhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISSN 2198-1507ISBN 978-3-8470-0672-5

Weitere Ausgaben und Online-Angebote sind erhÐltlich unter : www.v-r.de

� 2017, V&R unipress GmbH, Robert-Bosch-Breite 6, D-37079 Gçttingen / www.v-r.deAlle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschþtzt.Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen FÐllen bedarf der vorherigenschriftlichen Einwilligung des Verlages.Titelbild: Sword On Old Bible, � B-C-designs

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Jochen FlebbeEinleitende Reflexionen zu Band und Beiträgen . . . . . . . . . . . . . . 9

Heilige Texte – Judentum, Christentum, Islam

Egbert BallhornReligion und Gewalt im Alten Testament . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Klaus WengstGewalt an und in biblischen Texten. Zur Verantwortung der Auslegendenim (Weiter)Schreiben in der Schrift und über die Schrift (hinaus) . . . . 35

Friedmann Eißler„… tötet nicht, außer aus einem rechtmäßigen Grund!“ (Koran). Gehörtdie Gewalt zum Islam? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Hildegard SchererGewalt bewältigen. Neutestamentliche Stimmen . . . . . . . . . . . . . . 69

Systematische Reflexionen

Thomas RusterDas Kreuz Jesu und die Transformation der Gewalt . . . . . . . . . . . . 93

Knut Martin StünkelReligiöse Gewalt in philosophischer Reflexion . . . . . . . . . . . . . . . 105

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Cornelia RichterNarrationen des Politischen. Essayistische Reminiszenz undAufgabenskizze hermeneutischer Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . 137

Geschichte und Gegenwart

Görge K. HasselhoffDer Talmudprozess von 1240 und seine Folgen . . . . . . . . . . . . . . . 155

David von MayenburgZwischen Recht und Revolution – Konfliktlösung durch Schiedsrichterim Kontext des Bauernkrieges von 1525 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

Werner PostÖkonomismus als Gewalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

Tony NeelankavilRoots of Religious Violence in India . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229

Verzeichnis der Abkürzungen der antiken Quellen . . . . . . . . . . . . . 243

Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

Stellenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247

Namenregister (Auswahl) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253

Inhalt6

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Görge K. Hasselhoff

Der Talmudprozess von 1240 und seine Folgen*

Ungefähr im Juni 12411 wurde in Paris eine unbestimmte Menge an Talmudim(und, wie anzunehmen ist, weiterer Bücher mit hebräischer Schrift) verbrannt.2

Auch wenn die Zahl der verbrannten Bücher traditionell mit 20 (= 14+6)3

bzw. 244 Wagenladungen angegeben wird, ist sie so nicht haltbar, weil es inFrankreich nicht entfernt so viele Bücher mit hebräischer Schrift (geschweigedenn Talmud-Exemplare) gegeben haben kann, wie Colette Sirat überzeugendnachgewiesen hat.5 Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass durchChristen erstmals das relativ neu in Europa eingeführte heilige Schriftkorpus desTalmud6 öffentlich zerstört und entheiligt wurde.7 Nach dem Aufruf zumKreuzzug von 1096 und den sich anschließenden Pogromen im Rheinland8 wardas die nächste Zäsur für das europäische Judentum,9 der später weitere Bü-cherverbrennungen folgen sollten.10

* Die Arbeit an diesem Artikel wurde ermöglicht innerhalb des European Union’s SeventhFramework Programme (FP7/2007–2013) / ERC Grant agreement n8 613694 („The LatinTalmud and Its Influence on Christian-Jewish Polemic“ at the Universitat Autknoma deBarcelona). – Ich danke meinem Kollegen Alexander Fidora, Bellaterra, für seine kritischenKommentare zur Einführung und =scar de la Cruz Palma, Bellaterra, für seine Durchsichtder Edition.

1 So der – nicht unumstrittene – Vorschlag von Paul Lawrence Rose, vgl. ders., Talmud.2 Zu Bücherverbrennungen im Mittelalter vgl. die monumentalte Studie von Thomas Werner

(Werner, Irrtum), hier 19 mit Anm. 32 zu den Pariser Bücherverbrennungen.3 So z. B. bei Rose, Talmud, 326 mit Anm. 4, bzw. 329 Anm. 11 (mit Verweis auf die Handschrift

Paris, BibliothHque nationale de France 16.558, f. 211v, und die Sächsische Weltchronik, ed. L.Weiland, Hannover 1877, 255).

4 So in den Monumenta Erphesfurtensia saec. XII, XIII, SIV, ed. O. Holder-Egger, Hannover1899, 98, zit. bei Rose, 329 mit Anm. 9. Auch Grayzel, Talmud, 226, nennt diese Zahl.

5 Sirat, Les manuscrits, 127.6 Vgl. dazu Talya Fishmans unverzichtbare Darstellung: Fishman, People.7 Zu möglichen kanonrechtlichen Grundlagen des Verbrennens vgl. Kedar, Law.8 Vgl. Chazan, God; Cohen, Sanctifying; Haverkamp (Hg.), Berichte.9 Vgl. auch den Niederschlag in der zeitgenössischen jüdischen Dichtung (z. B. bei R. Meir ben

Baruch von Rothenburg = „Maharam“, ca. 1220–1293).10 Für eine Übersicht vgl. Grayzel, Talmud; Werner, Irrtum, 547–652.

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Auch für das Christentum bedeutete die Talmudverbrennung mitsamt demvorangegangenen Talmudprozess sowie den nachfolgenden Übersetzungen jü-dischen Schrifttums einen Einschnitt, wie im Folgenden dargestellt werden soll.

I. Die 1. Pariser Talmuddisputation

Im Jahr 1238 wandte sich der aus dem Judentum konvertierte Neuchrist Niko-laus Donin aus La Rochelle11 mit einer ungewöhnlichen Bitte an den römischenPapst: In der (neuen) heiligen Schrift des Judentums, dem Talmud, fänden sichBlasphemien gegen das Christentum, weswegen dieses Buch verboten werdenmüsse. Zum Beleg fügte Nikolaus Donin der Eingabe eine Liste von 35 Auszügenaus dem Talmud in lateinischer Sprache bei.12 Der Papst seinerseits reagierte aufdiese Bitte und beauftragte alle christlichen Könige in Europa mit der Prüfungder Anfrage, jedoch reagierte nur der französische König Ludwig IX., der„Fromme“.13 Er lud Vertreter des französischen Judentums zu einer Disputationüber die Fragen nach Paris. Bei dieser Veranstaltung, die im Juni 1240 in An-wesenheit der Königin Blanca stattfand, scheint es sich wohl eher um ein in-quisitorisches Verhör als eine Disputation gehandelt zu haben; zumindest ver-zeichnet der hebräische Bericht überwiegend Fragen der christlichen undAntworten der jüdischen Seite.14 Ein Jahr später erfolgte die einführend er-wähnte öffentliche Verbrennung des Talmud, die wohl eine (indirekte?) Folgedes Disputationsverhörs war.

Einige Jahre später erfolgte 1248 zudem unter Leitung des Pariser BischofsWilhelm von Auvergne eine (erneute) Verurteilung des Talmud durch Theologender Pariser Universität. Bei dieser Form von Gewalt blieb es jedoch nicht; es gabauf christlicher Seite, wohl veranlasst durch den Pariser Dominikanerkonvent,transformatorische Handlungen.

11 Zu diesem vgl. Capelli, Conversion; Fidora / Cecini, Articles.12 Die Anklageartikel liegen vor bei: Kisch, Anklageartikel, 67–71; Loeb, Controverse 2,

253–270, Controverse 3, 39–54. – Eine kommentierte, kritische Neuedition ist ein dringendesForschungsdesiderat.

13 Vgl. zu dem Prozess z. B. Rosenthal, Talmud, 70f; Maccoby, Judiasm, 19–38; Rembaum,Talmud; The Trial of the Talmud (transl. Friedman u. a.) (dazu jedoch meine kritischenAnmerkungen in: Journal of Transcultural Medieval Studies [= JTMS] 1 (2014 [2015]),334–336).

14 Zur geplanten Neuedition vgl. Capelli, Processo; ders., Texts; Galinsky, Versions.

Görge K. Hasselhoff156

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II. Judentum für Christen um 1245

Bereits der „Ankläger“ und damit Urheber des Pariser Talmudprozesses, Ni-kolaus Donin, hatte einige Abschnitte aus dem Talmud in lateinischer Sprachevorgelegt. Ob er selbst der lateinischen Sprache mächtig war oder ob er insMittelfranzösische übersetzte, von wo aus ein ungenannt Bleibender dann dieerhaltene lateinische Fassung erstellte, ist hier unerheblich.15 Wichtiger er-scheint, dass in der Folge eine kurze, sehr fruchtbare Übersetzungstätigkeiteinsetzte, die nicht ohne Folgen für die lateinische Theologie der Zeit blieb. EinÜbersetzerkreis, der über den Pariser Subprior Theobaldus des Saxonia OP(Thibaud de S8zanne)16 mit dem Dominikanerkonvikt St. Jacques in Verbindungstand und zu dem möglicherweise Heinrich von Köln OP,17 aber auch weitere,anonym bleibende Übersetzer gehörten, fertigte vor 1248 zwei weitere, von-einander abhängige Übertragungen aus dem Talmud und aus weiteren rabbi-nischen Schriften an, die in einer Pariser Handschrift (Paris, BibliothHque na-tionale de France, Ms. lat. 16.558) sowie neun weiteren heute noch bekanntenÜberlieferungsträgern in unterschiedlichem Umfang erhalten sind.18

Am Anfang stand unzweifelhaft eine Auswahlübersetzung, die in der Regelder Ordnung der talmudischen Traktate, wie sie heute im Babylonischen Talmudkanonisiert vorliegen,19 folgt, wenngleich auch signifikante Abweichungen zuvermerken sind. Der nicht ganz vollständigen Aufstellung Ch. Merchavias20

zufolge handelt es sich um rund 2.000 Exzerpte. Schwerpunkte bilden dabeiPassagen und Aussagen zum Messias, zu Irrtümern des Judentums, (ver-meintliche und tatsächliche) Polemiken gegen das Christentum sowie Bibele-xegesen, die für Christen interessant sein könnten. Die meisten Exzerptestammen aus den Traktaten Berakhot und Sanhedrin, deutlich weniger aus denebenfalls namentlich genannten Traktaten Shabbat, Bava Qamma, Bava Metsia,Bava Batra, Makkot, Shevuot, Avoda Zara. Bemerkenswert sind zudem zweiSammlungen, die eine unter dem Titel „Nassym“, die Texte aus dem SederNashim („Frauen“), einen Traktat aus dem Seder Teharot („Nidda“) sowie

15 Zu dieser Frage vgl. Fidora / Cecini, Articles.16 Zu diesem vgl. Dahan, Traductions.17 Zu dem wenigen von ihm Bekannten vgl. Bund, Untersuchungen, 16.18 Vgl. die Übersicht bei Fidora, Rearrangement, 66f; vgl. auch ders., Influence; ders.,

Translators; ders., Handschrift.19 Es ist auffällig, dass die Übersetzer den Jerusalemer Talmud anscheinend nicht kannten,

obgleich er in der Rashi-Schule aus Troyes durchaus bekannt war. Übersetzt wurden Auszügedaraus erst rund zwanzig Jahre später durch den katalanischen Dominikaner Ramon Mart&;vgl. dazu Hasselhoff, Yerushalmi Texts.

20 Vgl. Merchavia, Church, 363–420.

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Auszüge aus dem nebentalmudischen Sefer Kallah enthält,21 sowie eine unterdem Titel „Kazassin“ mit Texten aus dem Seder Qodashin.

Dieser im weitesten Sinne sequentiellen Übertragung sind mehrere kleinereSammlungen angehängt, zum einen ein Liber Krubot, der vor allem Übertra-gungen aus Piyyutim (religiöser Dichtung) enthält,22 eine Sammlung mit Ex-zerpten aus dem Bibelkommentarwerk Rashis (dazu unten mehr) sowie eineListe mit Exzerpten vor allem aus den Traktaten Makkot, Shavuot, Avot undChullin, die in der Pariser Handschrift mit „De quibusdam de diuersis libris“bzw. „De iudiciis“ überschrieben ist.23

Ein anonymer Kompilator erstellte aus den Übertragungen von NikolausDonin sowie der sequentiellen Sammlung eine neue Sammlung, die die Textenach Themenzusammenhängen wie „Blasphemien“ oder „Dummheiten“ sys-tematisiert; die Übertragungen sind durchgesehen und teilweise neu erstellt.

Mit der Talmudübertragung teilweise verbunden ist ein vielgestaltigesÜbertragungsprojekt von Texten des Bibel- und Talmudkommentators Rashi(R. Shlomo Yitzhaqi, 1040–1105).24 Zum einen sind in die (sequentielle) Tal-mudübertragung ab und an dessen eigenen, fortlaufenden Talmudglossen ein-gefügt. Entweder lag den Übersetzern eine Handschrift mit seinen Glossen vor25

oder aber sie haben diese kongenial an die passenden Stellen eingefügt. Zudemist ihm, wie schon erwähnt, ein eigener Abschnitt der Pariser Handschrift mitrund 160 Auszügen aus dem die gesamte hebräische Bibel umfassenden Kom-mentarwerk gewidmet.26 Die Exzerpte umfassen Denkwürdigkeiten (und „Irr-tümer“) aus den Kommentaren zum Pentateuch,27 zu den vorderen und hinterenProfeten,28 sowie einige Texte aus den Schriften („Ketuvim“).29 Zu den meistendieser Kommentare, die im „Original“ zumeist eine Erläuterung aus den antikenund mittelalterlichen rabbinischen Schriften darstellen, finden sich Vorlagen inden erhaltenen Kommentaren Rashis. Im Umkehrschluss heißt das, dass für die

21 Zum Sefer Kallah vgl. Brodsky, Bride, und die Edition von Michael Higger (ed.), MassekhtotKallah.

22 Eine Edition bereiten gegenwärtig Görge K. Hasselhoff und Wout van Bekkum vor.23 In den Kopien in einer anderen stemmatischen Tradition entfallen diese Titel.24 Zu Rashi vgl. die umfassende Biografie von Grossman, Rashi.25 Dass es derartige Handschriften gab, zeigen Lehnardt, Talmud-Fragment; Perani / Sagradini,

Fragments, 252, 299.26 Es gibt zudem zwei weitere mittelalterliche und eine frühneuzeitliche Handschrift dieser

Übertragung; der größte Teil liegt inzwischen in kritischer Edition vor, vgl. die nachfol-genden Anmerkungen sowie den Anhang.

27 Die Exzerpte zu Genesis liegen vor in: Dahan, Rashi, 46–54; die zu Levitikus bis Numeri beiHasselhoff, Readers, 108–110; zu denen aus Exodus vgl. u. im Anhang.

28 Diese Exzerpte liegen bis auf die aus dem Buch des Profeten Jesaja vor bei Hasselhoff, Trials,37. 40f; ders., Friars. – Die Exzerpte aus Jesaja erscheinen 2017 in einem Sammelband:Hasselhoff, Rashi’s Glosses.

29 Diese liegen vor bei Dahan, Dossier, 335f (Proverbien), sowie Hasselhoff, Trials, 38–40.

Görge K. Hasselhoff158

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übersetzten Kommentare, für die keine hebräischen Vorlagen mehr greifbarsind, anzunehmen ist, dass dem Übersetzer eine ebensolche vorgelegen hat.30

Ob eine weitere erhaltene, anonym überlieferte Übertragung von RashisHoheliedkommentar31 im gleichen Umfeld entstanden ist, kann nicht entschie-den werden. Gleichwohl fügt sie sich in den Umgang mit jüdischen Texten nachder Talmudverbrennung gut ein.

Das gilt auch für das dritte, hier zu nennende Textkorpus. Etwa zeitgleich mitden Übertragungen von Talmud und Rashi wurden, wie ich andernorts darge-stellt habe,32 in Paris und wohl auf Veranlassung von Dominikanern um Monetavon Cremona und Albertus Magnus33 umfassende Teile des „Führers der Un-schlüssigen“ (Dalalat al-Ha’irin ; hebr. More ha-nevukhim) ins Lateinischeübersetzt. Diese Übersetzung ließ einerseits rabbinische Spezifika insbesonderedes ersten Teils aus, andererseits wurde sie um einen rabbinischen Text desMaimonides, die Auflistung der 613 Ge- und Verbote nach der Fassung vonMaimonides’ halakhischem Hauptwerk Mishne Tora ergänzt. Diese Liste wurdezeitgleich von dem an der eingangs genannten Pariser Talmuddisputation be-teiligten Moshe ben Jacob aus Coucy (bezeugt 1240–4) in dessen Sefer Mitzvotha-gadol („SeMaG“) ausgelegt und kommentiert – bloße Koinzidenz oder dochein Hinweis auf den Übertragungsort der lateinischen Version?

III. Zur Wirkungsgeschichte der Pariser Übersetzungsarbeiten

Den Übertragungen jüdischer Texte in Folge der Talmuddisputation kam einesehr unterschiedliche Wirkungsgeschichte zu. Während die Talmudübertra-gungen in erster Linie abgeschrieben und vergleichsweise wenig rezipiert wur-den,34 sieht man ab von Verarbeitungen in Werken wie Thibaud de S8zannesPharetra oder einer in zwei bekannten Abschriften überlieferten Epitome,35

wurde Rashi zum Ideengeber für Nikolaus von Lyra36 und damit für einen sehr

30 Beispielhaft lässt sich das für den Psalmenkommentar zeigen, dessen Vulgatafassung MayerI. Gruber (vgl. Gruber, Commentary) vorbildlich ediert hat, während die neue Fassung derMikra’ot Gedolot „Haketer“ einen anderen, umfangreicheren und polemischeren Text bietet.– In den Rashi-Übertragungen finden sich Entsprechungen zu beiden Fassungen.

31 Vgl. Secundum Salomonem.32 Vgl. Hasselhoff, Dicit.33 Zu Alberts Verbindung zum Talmudprozess und seinen Folgen vgl. Resnick, Talmud, 73–77.34 Ein Nutzer scheint Albertus Magnus gewesen zu sein; vgl. dazu Resnick, Talmud, sowie

demnächst Fidora, Albert.35 Eine Edition wird gegenwärtig von Isaac Lampurlan8s Farr8, Bellaterra, im Rahmen einer

Dissertation vorbereitet.36 Trotz einiger wichtiger Vorarbeiten – genannt sei v. a. Krey / Smith, Nicholas; Klepper,

Insight – bedarf es hier einer tiefergehenden Analyse der Quellen von Nikolaus.

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wirksamen Zweig der spätmittelalterlichen Bibelexegese. Maimonides dagegenprägte durch seinen biblizistischen Aristotelismus die albertinisch-thomasischeScholastik.37

Aus dieser Skizze dürfte bereits deutlich geworden sein, wie ein gewaltsamerAnfang – das Verbrennen von Büchern – zu einer zwar intendiert negativen, aberwirkungsgeschichtlich fruchtbaren Auseinandersetzung mit dem verfemtenreligiösen Gedankengut des vermeintlichen Gegners wurde.

Anhang: Edition der Exzerpte aus Rashis Exoduskommentar

Die nachfolgende Textedition ist Teil einer ca. 160 Exzerpte umfassendenSammlung, die zeitgleich mit der lateinischen Talmudübertragung angefertigtworden ist.

Diese Exzerpte liegen in vier Handschriften vor; drei sind mittelalterlichenHandschriften, die sich zwei verschiedenen Traditionen zuordnen lassen, diebeide vom Archetyp abstammen. Bei der vierten Handschrift handelt es sich umeine frühneuzeitliche Abschrift der einen mittelalterlichen Handschrift.

Dabei handelt es sich um die folgenden vier Handschriften:38

P = Paris, BibliothHque nationale de France, Ms. lat. 16558, f. 224a–230rb, hier226rb-227rb. Pergamenthandschrift aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.Diese Handschrift dient als Leithandschrift, da sie in weiten Teilen zu-verlässiger ist als die zweite Tradition; dennoch weist auch diese Hand-schrift Textauslassungen aus. P weist fast vollständige Marginalien alsBelege für die zitierten Bibelstellen sowie kategorisierende Kommentare(nota, error, goy, usw.) auf, Kommentare des Übersetzers werden im All-gemeinen durch Unterstreichung kenntlich gemacht.

M = Paris, BibliothHque mazarine, Ms. lat. 1115, f. 412r–421r, hier 414r–416v.Papierhandschrift des 17. Jahrhunderts. M ist eine direkte Abschrift von Pund gibt den Text nicht immer korrekt wieder.

C = Carpentras, BibliothHque municipale l’Inguimbertine, Ms. lat. 153, f. 74ra-76va, hier 75ra-va. Papierhandschrift aus dem Ende des 13. oder demBeginn des 14. Jahrhunderts. Die Handschrift stammt ursprünglich ausdem Augustinerkonvent in Aix en Provence. C scheint auf einen Hypar-chetyp zurückzugehen, der signifikante Abweichungen aufweist.

37 Vgl. dazu Hasselhoff, Dicit.38 Detaillierte Beschreibungen der Handschriften werden im Rahmen der Edition des lateini-

schen Talmud durch =scar de la Cruz Palma und Ulisse Cecini (beide UAB Barcelona)erfolgen.

Görge K. Hasselhoff160

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G = Girona, Arxiu Capitular, Ms. 19b, f. 79ra-81rb, hier 79vb-80ra. Papier-handschrift aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, wahrscheinlich ausFrankreich (Avignon?). Die Handschrift geht auf den gleichen Hypar-chetyp wie C zurück und ist im Allgemeinen etwas zuverlässiger.

Kriterien für die Auswahl der Exzerpte werden nicht deutlich; dennoch lässt sichfesthalten, dass in den Fällen, wo Rashis originale Kommentierung erhalten ist,diese verbatim wiedergegeben wird.39 Deswegen seien hier nur die Abwei-chungen benannt:– Exodus 2, 15: Die Erklärung entspricht Rashis Kommentar, ist aber nicht ganz

wörtlich.– Exodus 14, 7: Wo der Übersetzer „goym, Gencium“ hat, steht in den gängigen

Ausgaben „mitsrayim“.– Exodus 14, 10: Die zweite Hälfte der Erklärung (ab „Dicit talmud“) ist bei

Rashi nicht erhalten. Es könnte sich allerdings um eine Ergänzung aus derTalmudübertragung handeln.

– Exodus 19, 19: Die zweite Hälfte der Erklärung (ab „et alibi scriptum est“) istbei Rashi nicht erhalten.

– Exodus 21, 1: Zu dem in Raschis Kommentar genannten Vers aus Deute-ronomium wird die dortige Erläuterung ergänzt.

– Exodus 22, 30 (mit der enthaltenen Erklärung zu Dtn. 14, 21): Die Erklärungentspricht Rashis Kommentar, ist aber – insbesondere im Blick auf das ent-haltene Zitat aus Deuteronomium samt Erläuterung – nicht ganz wörtlich.

– Exodus 33, 11: Die Erklärung ist bei Rashi nicht erhalten.

exo. ij. [P f. 226rb, sub col. C f. 75ra G f. 79vb M f. 414r] Numquid occidere me tudicis sicut occidisti40 egypcium. [Ex. 2, 14] [M f. 414v] Glosa41: [P f. 226rb,col.] ex hoc patet quod occidit eum per semamphoras42, i. e. nomen43

explanatum, nomen dei scilicet xlij44 litterarum45.

stul. Audiuitque pharao46 verbum47 hoc, et querebat occidere mosse [Ex. 2, 15].Glosa: tradidit48 eum iusticie occidendum nec vnquam49 potuit gladius ineum intrare50 sicut alibi scriptum est:

39 Ich beziehe mich im Folgenden auf die Standardlesarten des Textus receptus Rashis, wie er inder Ausgabe Herczeg, Torah, wiedergegeben wird.

40 C G add. heri [cf. Acta 7, 28].41 C G nota.42 C G semethemforas M semanphoras.43 C nomem.44 C xiiij G xiij.45 C horarum.46 C farao.47 Vg.: sermonem.

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(Fortsetzung)infra xviij deus enim patris mei adiutor meus et eruit me de gladio pharaonis [Ex. 18,

4], et ibi dicit glosa: quod collum51 ipsius52 factum est marmoreum.

stul.exo. 4zach. ix.

Inposuit eos super asinum [Ex. 4, 20]. Glosa: iste asinus est ille super quemascendit abraham quando iuit ad immolandum ysaac, et super53 istumasinum equitabit messyas, sicut scriptum est: ecce rex tuus54 et infra: asc-endens super asinum [Sach. 9, 9].

stul.exo. 10

Nec remansit una in cunctis finibus egypci [Ex. 10, 19]. Glosa: nec eciamlocuste iam sallite55 quas sallierant ad comedendum.

Goyexo. 14

Super illud tulit sexcentos currus etc. [Ex. 14, 7]. Glosa: optimum goym,Gencium, occide melioris serpentum contere caput.

er.

No.

Viderunt egyptum mouentem56 post se57 [Ex. 14, 10]. Glosa: uideruntprincipem egypciorum qui mouebat58 exibat59 de celis, ut adiuuaret egyp-cios. Dicit60 talmud, quod angelus qui preest alicui populo [P f. 226va] priuspunitur61 quam ipse populus.

stul.exo. 15

Dextera62 tua domine mag[nifice]63 in for[titudine] dextera etc.64 [Ex. 15, 6].Glosa: quare65 bis66 ponitur dextera? quia quando israel facit voluntatem deisinistra eius fit dextera67, ad adiuuandum eos.

er.

ys. xlviij

68Sanctuarium tuum domine quod firmauerunt69 manus tue [Ex. 15, 17].Glosa: templum quod est inferius directe est contra sedem, que est superiusin celo, et ex hoc patet quod magis dilectum est70, a deo templum quamresiduum mundi, fecit enim templum cum duabus71 manibus, et mundumcum vna, sicut scriptum est: manus mea fundauit terram [Jes. 48, 13].

48 C G tradit.49 C G nunquam.50 C G intrare in eum.51 P callum.52 C G eius.53 Om. C G.54 M add. venit.55 C falssite G salsite.56 M morientem.57 C G mouere posse.58 M moriebat.59 C G exhibat.60 C G dixit.61 G ponitur.62 C destera.63 M magnificata.64 C G om. tua domine … dextera.65 C G quia.66 C G vis.67 C destera.68 C G add. Firmissimo habitaculo tuo quod operatus es Domine.69 C G fir.70 C est dilectum G est dilectum est.71 M duobus.

Görge K. Hasselhoff162

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(Fortsetzung)exo. 16 Cum operuisset superficiem terre [Ex. 16, 14]. Glosa: quando sol radiabat

ros qui72 erat super manna73 ascendebat per radium solis, et [M f. 415r]dicunt quod testa ouj plena rore ascendit per radium solarem.

er.exo. xviij

Ut comederent panem cum eo coram domino [Ex. 18, 12]. Glosa: ex hocdiscimus74 quod qui comedit in mensa in qua comedunt sapientes tantumvalet quantum si viueret de gloria dei.

Populum qui assistebat moysi a mane vsque ad uesperam [Ex. 18, 13].Glosa: hoc non potest ita intelligi, sed sic intelligendum7576quod quilibetiudex qui iuste iudicat tantum reputetur77 in scriptura quantum si fuissetsocius dei in creacione mundi.

stul.exo. 19

In die tercio descendit dominus coram omni plebe [Ex. 19, 11]. Glosa: et78

hoc apparet quod nullus erat cecus, quia erant omnes sanati.

stul.Nota

Steterunt79 ad radicem montis in hebreo80 sub monte [Ex. 19, 17]. Glosa: exhoc patet quod mons eradicatus fuit et aperuit81 eos, sicut cupa82 vna ho-minem vnum, et alibi scriptum est, quod deus dixit eis, si vultis reciperelegem bene sin autem, hic erit sepulcrum uestrum.

stul. Moyses loquebatur et dominus respondebat ei [Ex. 19, 19]. Glosa: quiamoy[P f. 226vb]ses loquebatur eis83 verba, et non audierunt84 ab ore dei, nisihec duo verba: ego dominus deus tuus85 etc. [Ex. 20, 2] Non habebis deosalienos coram me etc. [Ex. 20, 3] et non alia.

stul.exo. 20Nota

Cunctus [C f.75rb] populus uidebat uoces [Ex. 20, 15 (20, 18 V)]. Glosa: exhoc apparet quod nullus erat cecus, nec mutus sicut supra dicitur : responditomnis populus simul86 [Ex. 19, 8], nec surdus sicut ibi87 dicitur audiemus[Ex. 24, 17].

stul. De celo locutus sum vobis [Ex. 20, 19 (20, 22 V)]. [Glosa:] ex hoc patet quoddeus inclinauit celos superiores et inferiores, et extendit eos super montem,sicut culcitam88, super lectum et tunc demisit89 sedem super eos, et ex eisloqutus est ipsis.

72 M res quae.73 C magna.74 C M dicimus.75 M intelligitur.76 C G add. est.77 C G reputatur.78 C G ex.79 C exteterunt.80 G del. mo(n).81 C G coperuit.82 C G capa.83 M eius.84 C adierunt.85 C G t.86 C G summus.87 C G ibidem.88 G M culcitram.89 C G dimisit.

Der Talmudprozess von 1240 und seine Folgen 163

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(Fortsetzung)GoyNotaexo. 21

90Hec sunt iudicia que propones eis [Ex. 21, 1], Glosa: propones eis91 et nongentibus et si eciam scias92 ad93 iudicium quod gentes iudicant secundumisrael non agites iudicium in curia94 eorum, quia ille qui ducit iudicia israelcoram gentibus vilificat nomen dei et exaltat nomen, auozazara95, ecclesiasicut dicitur :

deut.xxxij

Non enim est deus noster ut dij eorum et inimici nostri [M f. 415v] suntiudices [Deut. 32, 31]. Glosa: quia inimici nostri sunt iudices,96 hoc estprobatio fidei eorum.

Animam pro anima [Ex. 21, 23]. Glosa: magistri nostri diuersa97 hic sen-ciunt [G f. 80ra] quidam enim dicunt quod occidetur alij quod multabitur98

pecunia, qui enim intendit occidere vnum hominem et occidit alium, red-det99 pro illo tantam pecuniam quanta pro eo haberetur in foro si venderetur.

Oculum pro oculo [Ex. 21, 24]. Glosa: si eruit oculum socii sui, reddet eitantam peccuniam in quanta precium eius minuitur, si deberet in foro vendi,et sic de ceteris membris, et non taliter intelligendum est100 quod auferanturei membra.

Goyexo. Xxij

deut.xiiij101

ex. xi.102

Carnem que a bestiis fuerit pregustata103, non comeditis sed prohicietis104

canibus [Ex. 22, 30 (22, 31 V)]. Glosa: et goy105 xristianus est sicut canis, autnon dicit hoc nisi de [P f. 227ra] canibus proprie, istud potestis dicere perhoc quod106 de morticinio dicitur quicquid107 morticinum estne108 vesca-men109 ex eo: peregrino qui intra portas tuas est da ut comedat aut vende ei[Deut. 14, 21]. Glosa: per110 peregrinum111 intelligitur goy xristianus et ar-guunt per leue et graue, i. e. per locum a minori, si morticinium quodexcluditur ab omni vtilitate, vsu conceditur gentibus multo forcius carorapta a bestiis, cuius vsus conceditur112 ad aliquam vtilitatem quare ergodicitur prohicietis113 canibus? docens114 te quod honorabilior sit115 canis116

quam goy117 xristianus quia morticinium datur xristiano, et caro118 rapta,que119 melior120 est datur cani121, et eciam docet te in hoc quod deus nonretinet mercedem aliter122 creature vnde soluit in hoc cani123 mercedem quianon latrauit apud filios israel, sicut legitur apud omnes124 filios125israel nonmuciet canis [Ex. 11, 6].

90 C add. Et.91 propones eis P add. in margine.92 C scias scias.93 C G aliquis.94 M terra.95 C G auozassara.96 glossa … iudices G add. in margine.97 M add. sunt.98 P M mulctabitur.99 C G reddit.

100 Om. C G.101 C in marg. G in marg. deu xiiij8.102 C in marg. G in marg. exo xi.103 C grustata pregustata.104 G proicietis M proiicietis.105 C G goym.106 C add. scilicet.

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(Fortsetzung)Et introducat ad locum quem paraui [Ex. 23, 20]. Glosa: quod iam parauicontra ipsum et iste est vnus de multis versibus qui probant quod templumsuperius directe est contra templum inferius.

exo. 31

er.

Dixitque dominus moysi conpletis huiuscemodi126 sermonibus in montesyna [Ex. 31, 18]. Glosa: docet quod moyses audiebat ex ore [M f. 416r] dei,et postea reuertebantur ambo simul, et repetebant127 suam halaka, leccio-nem de talmut.

exo. 32128 Vade descende [Ex. 32, 7]. Glosa: in illa hora fuit mosse excommunicatus exore superiorum iudicum angelorum.

stul.exo. 33129

Moyses tollens130 tabernaculum, tetenderat131 extra castra procul [Ex. 33, 7].Glosa: a tempore peccati super vitulo et vltra separauit tabernaculum acastris, iustum est enim, ut132 qui excommunicatus est a superiori magistrohabeatur pro excommunicato a discipulo133.

er Et omnis populus qui querebat deum egre[P f. 227rb]diebatur ad taberna-culum federis extra castra [Ex. 33, 7]. Glosa: eciam angeli qui134 seruiuntdeo, quando querebant ad inuicem vbi est deus, respondebatur in taber-naculo moysi est.

107 G Quid.108 P est ne.109 M vescimini.110 Om. C G.111 C peregrinu.112 C G comeditur.113 M proiicietis.114 C doces M docent.115 C G est M erit.116 G in marg. Nota.117 Om. P M.118 G corr. ex faro.119 G quod.120 P molior.121 P carni.122 C G alius M alienus.123 C tam.124 C apud os ap(ud) os Om. M.125 C in marg. G in marg. xxiiij.126 M huiusmodi.127 C repectebant.128 G in marg. xxxij8.129 C in marg. G in marg. xxxiij8.130 P tallens.131 C G tetendit.132 C G ut enim.133 C dicipulo.134 C q(ui) quj.

Der Talmudprozess von 1240 und seine Folgen 165

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(Fortsetzung)blas. 135Loquebatur dominus ad moysen, facie136 ad faciem [Ex. 33, 11]. [Glosa:]

Dixit137 r[a]by138 ysaac: Dixit dominus ad mosse putas ne quod ego et tudiscamus omnes exposiciones de halakod, de sentenciis talmud sicut dar-saui tibi exposui, ita darsa israeli139.

Posteriora mea videbis [Ex. 33, 23]. Glosa: ostendit ei no[n]dum filacte-riorum140 suorum hoc habes supra de talmud.

exo. 34141 Nullus ascendat tecum [Ex. 34, 3]. Glosa: quia prime tabule date fuerunt intumultu, et vocibus et142 multitudine hominum ideo malus143 oculus habuitin eis potestatem ad fascinandum eos.

tal. Scribe tibi verba hec [Ex. 34, 27]. Glosa: sed144 non licet tibi scribere legemsuper os, id est talmud145.

Venerunt ad eum eciam146 omnes filii israel [Ex. 34, 32]. Glosa: postquamdocuit seniores, reuersus est, et docuit totum israel halaka, leccionem detalmud, dicunt magistri quomodo147 docuit eum mysna? materiam capi-tulorum de talmud, mosse discebat148 ex ore dei, ingressus est aaron etdocuit eum mosse suum perec, capitulum de talmud, tunc aaron amouit seet sedit ad sinistram mosse. Ingressi sunt filii sui et docuit eos mosse suumperec, amouerunt illi se et sedit eleazar, ad dexteram149 mosse, et [C f. 75va]ythamar sedit ad sinistram aaron. Ingressi sunt seniores et docuit eos mossesuum perec. Remouerunt se seniores, [M f. 416v] et sederunt a lateribus hincinde. Ingressus est omnis populus, et docuit eos mosse suum perec. Populusigitur150 audiuit semel, seniores bis, filii aaron ter, aaron quater.

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135 C add. et.136 P fa.137 C G Dicit.138 P G M rby C Raby.139 C G israel.140 C G filateriorum M phileuteriorum.141 C in marg. G in marg. xxxiiii8.142 C G In.143 Om. Dahan, Dossier, 332 Anm. 42.144 C secundum.145 C G add. supra est.146 P M et.147 C quo.148 C G dicebat.149 C desteram.150 M ergo.

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