ICH IST DER ANDERE - hh.schule.de

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16 Dieses Profil bietet Schülerinnen und Schülern sowohl auf theoretischer als auch auf performativer Basis die Möglichkeit, sich intensiv mit Themen der eigenen und der gesellschaftlichen Entwicklung auseinanderzusetzen. Vor dem Hintergrund verschiedener Fragestellungen, wie z. B. Wer bin ich? Wer oder was hat mich geprägt? Wie möchte ich sein? Wie stelle ich mich dar? werden Entwicklungstheorien gelesen und dabei u. a. Phänomene der Medienwelt unter die Lupe genommen oder historisch tradierte sowie multiple zeitgenössische Rollenbilder untersucht. Den Profilfächern wird schon traditionell eine wichtige Rolle bei der Persönlichkeitsbildung zugesprochen. Was dies für Schülerinnen und Schüler im Einzelnen bedeutet, wollen wir mithilfe unterschiedlicher Etappenziele aktiv herausfinden. Dabei beschäftigen wir uns eingehend mit der Frage, was es überhaupt heißt, eine Rolle zu spielen. Wann und wie bin ich privat ich, wann und wie eine öffentliche Person? Welchen Einfluss üben hierbei Erziehung und Sozialisation auf meine Persönlichkeit aus? Wie inszeniere ich mich - oder mich in einer Rolle? Welche Ausdrucksformen stehen mir zur Verfügung? Von diesen grundlegenden Fragestellungen ausgehend, setzen wir uns mit theoretischen Konzepten der drei Bezugsfächer auseinander. Dabei arbeiten wir insbesondere in den künstlerischen Fächern gestaltend und präsentieren die verschiedenen Etappen unserer Arbeit auch regelmäßig. In diesem Kontext bietet das Fach Pädagogik den inhaltlichen Reflexions- und Entwicklungsrahmen für kreative Prozesse. ICH IST DER ANDERE: Pädagogik (4 Std) Theater (4 Std) Musik (2 Std) Seminar (2 Std)

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Dieses Profil bietet Schülerinnen und Schülern sowohl auf theoretischer als auch auf performativer Basis

die Möglichkeit, sich intensiv mit Themen der eigenen und der gesellschaftlichen Entwicklung auseinanderzusetzen.

Vor dem Hintergrund verschiedener Fragestellungen, wie z. B. Wer bin ich? Wer oder was hat mich geprägt?

Wie möchte ich sein? Wie stelle ich mich dar? werden Entwicklungstheorien gelesen und dabei u. a. Phänomene

der Medienwelt unter die Lupe genommen oder historisch tradierte sowie multiple zeitgenössische Rollenbilder

untersucht.

Den Profilfächern wird schon traditionell eine wichtige Rolle bei der Persönlichkeitsbildung zugesprochen.

Was dies für Schülerinnen und Schüler im Einzelnen bedeutet, wollen wir mithilfe unterschiedlicher Etappenziele

aktiv herausfinden. Dabei beschäftigen wir uns eingehend mit der Frage, was es überhaupt heißt, eine Rolle zu

spielen. Wann und wie bin ich privat ich, wann und wie eine öffentliche Person? Welchen Einfluss üben hierbei

Erziehung und Sozialisation auf meine Persönlichkeit aus? Wie inszeniere ich mich - oder mich in einer Rolle?

Welche Ausdrucksformen stehen mir zur Verfügung?

Von diesen grundlegenden Fragestellungen ausgehend, setzen wir uns mit theoretischen Konzepten der drei

Bezugsfächer auseinander. Dabei arbeiten wir insbesondere in den künstlerischen Fächern gestaltend

und präsentieren die verschiedenen Etappen unserer Arbeit auch regelmäßig. In diesem Kontext bietet das Fach

Pädagogik den inhaltlichen Reflexions- und Entwicklungsrahmen für kreative Prozesse.

ICH IST DER ANDERE:

Pädagogik (4 Std) Theater (4 Std) Musik (2 Std)Seminar (2 Std)

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1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester

IDENTITÄT UND ROLLENBILDER ENTDECKUNGSRÄUME GRENZÜBER-

SCHREITUNGEN NORM UND FORM

Pädagogik Entwicklung und Sozialisation als lebenslanger Prozess: Identitätsentwicklungstheorien(Erikson, Marcia) / Kognitive Entwicklung nach Piaget / Sozialisation und Rollen-theorie (z. B. Geschlechter-kategorien)

Lernen und Pädagogik: Aneignungsformen menschli-chen Erlebens und Verhaltens / Psychologische und physio –logische Grundlagen desLernens / Lerntheorien (klassisch, Wahrnehmung und Erfahrung, sozial – kognitiv)

Werte, Normen und Ziele in der Erziehung im Wandel: Geschichte der Pädagogik / Gesellschaftlicher Werte – und Normenwandel in Bezug auf Erziehung (z. B. Curling-Eltern) / Kindheit und Jugend: Verfallsgeschichte versus Zukunftsgeschichte

Risiken in der Entwicklung undSozialisation und pädagogi-sche Konzepte der Prävention und Intervention: Kriterien einer Verhaltens –auffälligkeit / Ursachen von Verhaltensauffälligkeiten (endogen & exogen) / Entwicklung pädagogischerMaßnahmen

Theater Ich spiele eine Rolle: Rollenbilder und -biographi-en / Genres und Spielformen(Commedia dell‘arte,Elisabethanisches Theater;Biographisches Theater,Castingshows) / Stimme und Sprechen als Ausdrucks-träger / Ensemblearbeit / Theaterkritik (mit Theater- besuch)

Entdeckungsreisen: Aneignung von theatralenSpielräumen / Traditionelle Spielorte kennenlernen und neue einnehmen / Einflüsse von Kunst, Literatur, Film auf das Theater / Workshop Maske und Kostüm / Stück ohne Namen: Recherche,gemeinsame Auswahl einerTextvorlage und Aufführungzum Semesterende

Crossover: Dramaturgie und Gestaltungvon den Anfängen bis heute / Kult und Clash: Durch- brechen der „4. Wand“ / The-ater und soziale Wirklichkeit (Artaud, Weiss, Boal) / Postdramatisches Theater(Rimini-Protokoll)

Inszenierungsformen: Modernere Theatertheorien und -konzepte in praktischerUmsetzung (Brecht, Stanislaw-ski, Craig, Jelinek, Pollesch u. a.) / Workshop Bühne, Licht und mediales Theater / Eigen-inszenierung

Musik Musik im gesellschaftlichen Kontext – Musik und Identität: Musikalische Sozialisation undHörertypologie / Musik in Jugendkulturen (z. B. Swingjugend, Wandervogel, Rock‘n‘Roll, Hippies, Punk, Metal, Gothic, Emos) / Musik als Beitrag kultureller Identität (fremde Musikkulturen)

Musik und Raum: akustische und physiologischeGrundlagen des Musikhö-rens / Umgang mit der Stim-me / Komposition und Raum (Iannis Xenakis, KarlheinzStockhausen, Erik Satie)

Musik im Wandel – Umbrüche und Skandale in der Musikge-schichte: Beethoven – von der Klassikzur Romantik / Schönberg – die Emanzipation der Dissonanz als Wegbereiterin der Neuen Musik / John Cage – die Emanzipation des Geräusches

Musik als Gestalt und Ausdruck: Musikalische Formen: Suite,Fuge, Sonate, Sinfonie, Rondo, Lied, Oper, Musical / Grundlagen der Harmonie-lehre

WAS DU FÜR DIE ARBEIT IN DIESEM PROFIL MITBRINGEN SOLLTEST:

■ nicht mit vorgefertigten Vorstellungen über die

Profilfächer an die Arbeit gehen

■ zuverlässig und solidarisch mit anderen

zusammenarbeiten

■ Begeisterungsfähigkeit, Kreativität, aber auch

Frustrationstoleranz mitbringen

■ Interesse daran haben, theatrale und musikalische

Inhalte nicht nur darstellerisch, sondern auch auf

theoretischer Ebene zu reflektieren

■ bereit sein, Mehrarbeit zu leisten

(z. B. Probenwochenenden)

■ keine Scheu davor haben, vor anderen

aufzutreten sowie eigene Lebenserfahrungen

sachlich zu hinterfragen

■ die Bereitschaft mitbringen, Noten zu lernen und

dich mit ungewohnten Musikstilen hörend und

musizierend zu beschäftigen

■ sicher im Umgang mit komplexen Texten sein und

präzise und differenziert formulieren können

MIT DIESEM PROFIL ENTWICKELST DU:

■ die Fähigkeit, die Persönlichkeitsbildung theorie-

geleitet zu reflektieren.

■ Darstellungs- und Präsentationskompetenz.

■ eine Erweiterung deiner künstlerischen

Ausdrucksfähigkeiten.

■ die Fähigkeit, größere Projekte in einem Team

zu organisieren und durchzuführen.

■ das Vermögen, verschiedene Rollen auszufüllen

und auszuhalten.