Idea Spektrum Schweiz 05/2013

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30. Januar 2013 | 5 Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt Im Haus des Gebets Bernhard und Claudia Mössner und das House of Prayer in Basel Seite 4 7 Festessen Verwöhn-Menü für kinderreiche Paare | Welthandel Geschäfte mit Afrika auf gleicher Augenhöhe | 10 Pro und Kontra EVP und EDU beurteilen die Familienvorlage kontrovers | 22 Interview Europas Zukunft hängt nicht am Euro www.ideaschweiz.ch

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt mit Fokus auf die Schweiz und Deutschland.

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30. Januar 2013 | 5

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Im Haus des Gebets

Bernhard und Claudia Mössner und das House of Prayer in Basel Seite 4

7 Festessen Verwöhn-Menü für kinderreiche Paare | 9  Welthandel Geschäfte mit Afrika

auf gleicher Augenhöhe | 10 Pro und Kontra EVP und EDU beurteilen die Familienvorlage

kontrovers | 22  Interview Europas Zukunft hängt nicht am Euro www.ideaschweiz.ch

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7 Gründung Neue Allianz-Sektion im Seeland | 10 Ausbildung Die Jugendverbände

Cevi und Besj und der Seilbahnbau | 13 Gassenarbeit Das Zürcher «Chrischtehüsli» braucht

mehr Platz | 24 Parkinson Wie Jürgen Mette mit seiner Krankheit umgeht www.ideaschweiz.ch

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

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Bilder: Dreamstime.com; idea/chb (Titelseite); zvg (Seite 3)

«Bei uns wird viel zu viel um Instituti-onen und Strukturen diskutiert und zu wenig über Jesus, Sinn und Gott. Das stösst viele Gläubige ab. Dass Glaube auch mit Enthusiasmus gelebt werden kann, zeigen die Freikirchen.»Das sagte Giuseppe Gracia, Sprecher des Bistums Chur, gegenüber der Zeitung «Südostschweiz», die folgendes Zitat als Titel darüber setzte: «Da können wir von den Freikirchlern einiges lernen».

Ein Lieblingsbibelwort von Walter Huber, Leiter der Migros-Industrie und Mitglied der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts- Bundes, Sursee LU.

«Die Summe deines Wortes ist Wahrheit.» Psalm 119, 160a

«Diesen Vers habe ich auf die erste Seite meiner Bibel geschrieben. Er soll mich daran erinnern, dass sich die Wahrheit bei vielen Themen aus mehreren Facetten zusammensetzt, und dass entscheidende Aspekte an verschiedenen Stellen der Bibel von un-terschiedlichen Autoren bestätigt werden. Dieses Wissen zügelt mich, auf der Basis eines einzigen Bibelverses zu argumentieren und es motiviert mich, das Wort Gottes vertieft zu studieren und damit auf einem soliden Fundament zu stehen.»

Heimlich und still, im beschaulichen Kanton Thurgau, findet in die-sen Tagen ein Anlass von kirchenhistorischer Bedeutung statt. Eine leise Revolution stellt bisher Bekanntes in den Schatten. Die Aktion hat einen unaussprechlichen Namen. Die Buchstaben sind derart verdreht, dass es erst nach mehrmaligem Üben gelingt, das Wort richtig auszusprechen: ReLOVEution. Diese Jugend-Evangelisation wird in mehreren Regionen der Schweiz durchgeführt. Im Oberthur-gau hat sie eine besonders bemerkenswerte Gestalt.Die Vorstände von nicht weniger als 15 Kirchen und Freikirchen haben sich entschieden, diesen Event zu unterstützen – vier Chri-schonas, drei FEGs, eine ETG und sieben evangelisch-reformierte Kirchen. Gemeinsam stellen sie ihre Kräfte zur Verfügung. In einer Eventhalle in Amriswil werden an jedem der vier Abende 1000 jun-ge Menschen erwartet. Der Boden für diese einmalige Vernetzung wurde jahrelang vorbereitet. Ein Schlüssel ist der lokale Jugend-Gottesdienst «Godi Amriswil». Er arbeitete von Anfang an konse-quent gemeindeintegrativ und unterstützt so die regionalen Kirchen und Gemeinden. ReLOVEution entspricht der Jugendkultur: Farbig, laut und fadengerade, wenn es um die Botschaft geht. Die Verant-wortlichen wollen keine Manipulation. Gehörtes soll überdacht und diskutiert werden. Dazu werden ruhigere Plätze eingerichtet. Und im Anschluss an den Vier-Tage-Event werden neun Youthalpha-Kurse durchgeführt. Zehn Abende für Jugendliche, um mehr über den christlichen Glauben zu erfahren.Für «ihre» ReLOVEution leisten Jugendliche Überstunden ohne Ende. Niemand hat befohlen, sie sollten eine mobile Boulderwand bringen. Keiner hiess sie, im Freien mit Schnitzeln, Holzstämmen und Feuer-schale einen gemütlichen Platz einzurichten. Mit Feuereifer erstellen sie Videoclips, üben Theaterszenen und proben den Bühnenaufbau. Sie tun es aus innerer Überzeugung: Jesus lebt und will ihren Kolle-ginnen und Kollegen Hoffnung, Liebe, Zukunft geben.

Eigentlich wissen wir schon lange, was zielge-richtete und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Namen Jesu möglich macht. ReLOVEution im Ober-thurgau bestätigt dies eindrücklich und hoffentlich nachhaltig.Rolf Höneisen

Stille Revolution

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Impressum Idea SchweizHerausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: [email protected] Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Rolf Höneisen Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf- Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: [email protected] Redaktor: Thomas Feuz Erweitertes Team: Esther Reutimann, Christian Bach-mann, Mirjam Fisch-Köhler, Christof Bauernfeind Praktikum: Eveline Mergaert

Verlagsmanager: Roland Rösti, 031 818 01 25, [email protected] Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Me-dienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: [email protected] Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: [email protected] Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.chEinzelverkaufspreis: CHF 4.–

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Haben Sie heute Morgen schon gebetet und wenn ja für was?Bernhard Mössner: Ja, wir haben schon gebetet. Zum Beispiel für dieses Interview. Aber auch für das kommende Wochenende, an dem das Hop Basel sein einjähriges Jubiläum feiert, für die Stadt Basel, für unsere Familien und das ganze Hop-Team.

Wenn Sie es kurz zusammenfassen: Wie kam es zum Hop Basel? Bernhard Mössner: Das Gebetshaus ist eine Vision, die Gott uns schon lange auf das Herz gelegt hat. Aber erst mit der Zeit haben wir er-kannt, dass es auch ein Teil unserer Lebensberufung ist. Wir wollen Menschen näher an das Herz Gottes führen. Das fängt immer mit einer persönlichen Begegnung mit Gott an. Ich persönlich hatte auch eine spezielle Begegnung. Eines Nachts, Ende 2006, konnte ich nicht richtig schlafen und schaltete «God TV» im Fernsehen ein. Mike Bick-le, der Direktor des «International House of Prayer» in Kansas City predigte über die Vision von weltweiten Häusern des Gebetes. Das hat mich tief getroffen und ich merkte, dass das unsere Berufung in Basel ist: Einen Ort der Anbetung und des Gebets zu schaffen, von dem aus Segen in das Reich Gottes f liessen kann.

Sie sprechen von weltweiten Häusern des Gebets. Ist das Hop Basel Teil eines Netzwerks solcher Häuser?Bernhard Mössner: Nein, wir sind nicht Teil eines Netzwerks, aber freundschaftlich verbunden mit vielen verschiedenen Bewegungen und Gebetshäusern in Israel, in den USA und im deutschsprachigen Raum. Das sind Bewegungen, von denen wir uns inspirieren lassen.

Woher kommt die Idee der Gebetshäuser ursprünglich?Bernhard Mössner: Wir sehen dies als ein geistliches Erbe, das sich durch die Jahrhunderte der Kirchengeschichte zieht. Schon in der Apostel-geschichte lesen wir, dass die Gläubigen beständig im Gebet blieben. Die irischen Mönche haben aus einer Gebetsbewegung heraus ange-fangen, den europäischen Kontinent zu missionieren und die ganze Gesellschaft zu beeinflussen. Ein weiteres Beispiel sind die Gebets-stunden der Herrnhuter Brüdergemeinde um Graf Zinzendorf, welche die moderne Missions- und Erweckungsbewegung und Leute wie John Wesley und William Carey stark beeinflusst haben. Über hundert Jahre lang wurde dort Tag und Nacht gebetet. Es hat immer wieder spezielle Orte des Gebets und der Anbetung gegeben.

Was ist das hauptsächliche Ziel des Hop Basel?Bernhard Mössner: Das Hauptziel ist, dass wir Jesus Christus um seiner selbst willen anbeten. Gott wohnt im Lobpreis und in der Anbetung seines Volkes. Im Gebet begegnet und verändert er Menschen. Von dort her geht es dann in die Fürbitte.

Wie wird das konkret umgesetzt?Claudia Mössner: Wir arbeiten darauf hin, dass sich im Hop rund um die Uhr Menschen zur Anbetung und zum Gebet treffen. Ganz so-weit sind wir noch nicht. Das Haus ist jetzt drei Tage in der Woche offen. Die Leute können aber während den Öffnungszeiten jederzeit kommen und gehen. Anbetungs-Teams aus zwanzig verschiedenen Gemeinden in Basel und Umgebung gestalten zusammen mit einem Gebetsleiter jeweils einen zwei-Stunden-Block. Bernhard Mössner: Zusammen mit den Musikern singen wir viele Lie-der, lesen Psalmen und beten mit dem Wort Gottes. Das heisst, dass wir Texte aus der Bibel, wie die Psalmen oder neutestamentliche Gebe-te, laut aussprechen. Oft nehmen die Sänger diese auf und wir singen gemeinsam spontane Chorusse. Wir wollen Tag und Nacht die Wahr-heiten Gottes und seine guten Verheissungen in die unsichtbare Welt, über unserem Leben und dieser Region ausrufen. Wir sehen das auch als einen Gegenpol. Wir leben heute in einer speziellen Zeit, in der sich vieles zuspitzt. Im Buch der Offenbarung lesen wir von zwei «Anbetungsbewegungen». Die eine ist diejenige des «Anklägers» Gottes und die andere diejenige, die Gott anbetet.

Warum ist ein zentraler Ort des Gebets dafür nötig? Sollte man nicht lieber das Gebet in den Gemeinden fördern?Claudia Mössner: Ja das stimmt natürlich. Eigentlich ist jede Gemeinde dazu berufen, ein Haus des Gebets zu sein. Für uns als Hop ist der Schwerpunkt aber ein etwas anderer. Hier kommen Menschen aus ganz verschiedenen Gemeinden zusammen um zu beten. Es ist ein Ort, an dem kontinuierlich angebetet und gebetet wird. Das ist nicht der Auftrag einer Ortsgemeinde. Die Allianzgebetswoche hat in die-sem Jahr bei uns im Hop stattgefunden. In dieser Zeit haben wir neu erlebt, dass auf dem gemeinsamen Gebet ein grosser Segen liegt. Viele

Bild: idea/chb

gebetshaus Ein Haus, das ausschliesslich dem Gebet gewidmet ist. Diese Vision beschäftigte das Pastoren-ehepaar Claudia und Bernhard Mössner schon lange. Vor genau einem Jahr wurde die Vision Wirklichkeit. Das «House of Prayer » (Hop) in Basel, ist ein Ort, an dem Menschen Gott begegnen sollen, zu jeder Zeit.

«Eine Art Katalysator für das Gebet»

Zu den PersonenBernhard und Claudia Mössner, 44 und 47, haben haben zwei Söhne im Alter von acht und vier Jahren. Sie wohnen in Basel direkt über dem Hop, dem eine Wohngemeinschaft angegliedert ist. Bernhard absolvierte ein Studium als Agronom. Claudia hat eine theologische Ausbildung abgeschlossen. Zusammen arbeiten sie Co-Pastoren in der «Oikos International Church» in Basel und leiten das Gebätshuus Hop. Beide reisen sehr gerne und gehen, wenn es die Zeit zulässt, ab und zu auf eine gemeinsame Motorrad-Tour.

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Menschen aus unterschiedlichen Gemeinden kamen gemeinsam vor Gott. Das hat Einheit bewirkt.

Welchen Auftrag hat das Hop in der Stadt und in der Evangeli-schen Allianz Basel?Claudia Mössner: Unsere Mitarbeiter und die Gebetsteams sind in ver-schiedenen Gemeinden in Basel engagiert. Dadurch bekommen die Kirchen und Gemeinden auch wieder viel zurück. Wenn man jede Woche hier ist, um anzubeten, dann ist das eine enorme Ermutigung für das eigene Gebetsleben. Das Hop wirkt so wie eine Art Katalysa-tor für das Gebetsleben der einzelnen Personen und damit auch der Gemeinden. Wir bekommen viele Rückmeldungen von Menschen, die das, was sie hier erleben, auch in das Gemeindeleben einbringen wollen. Es ist sicher gut, noch zu ergänzen, als was wir uns nicht sehen. Wir verwalten nicht die Gebete der Stadt. Wir sind nicht ein Ort, an dem die Gemeinden ihre Gebetsanliegen loswerden können. Bei uns können Menschen persönlich eine Veränderung erleben und damit auch ihre Umgebung verändern. Bernhard Mössner: Im neuen Testament sehen wir, dass Gott jeweils die gesamte Gemeinde einer Stadt angesprochen hat. Paulus betet, dass der Leib Christi stark wird. Wir haben den Auftrag, für die gesamte Stadt und die Region in der Fürbitte einzustehen. Die Einheit der Gemeinden ist ein Schlüssel für die Wirkung nach aussen. Das Hop ist ein Ort, der diese Einheit fördert und eine Ermutigung für die Gemeinden ist.

Eines der Ziele des Hop ist es, ein 24-Stunden-Gebet einzurich-ten. Kommt es im Gebet denn vor allem auf die Quantität an?Bernhard Mössner: Es kommt nicht zuallererst auf die Quantität an, sondern auf das Herz. Das Gebet ist in der Liebesbeziehung zu Gott gegründet. Es ist eine Kraftquelle und kann Menschen wieder neu für Gott begeistern. Eine Säule des Hop ist das Doppelgebot der Liebe. Im Zentrum steht, Gott zu lieben. Daraus wird dann das zweite Gebot freigesetzt, nämlich die Liebe zur Selbstannahme und zum Nächsten. Claudia Mössner: Es kommt nicht auf die Quantität in dem Sinne an, möglichst viel zu beten. Aber im Gebet pflege ich meine Beziehung zu Gott. Und eine Beziehung hat viel mit Zeit zu tun. Um eine Bezie-hung zu vertiefen, muss ich Zeit investieren. Wenn wir etwas lieben, verbringen wir auch viel Zeit damit. Bernhard Mössner: Während der Allianzgebetswoche habe ich das wie-der gemerkt. Wenn ich eine ganze Woche lang- jeden Tag vor Gott stehe, bekommt das Gebet eine andere Qualität. Dann leben in mir plötzlich die Verheissungen Gottes auf. Wenn ich das nur einmal in der Woche mache, kommen mir erst einmal nur die Alltagssorgen in den Sinn.

Bilder: idea/chb; zvg

stimmen zum «house of Prayer» in basel«Die Vision für ein Gebetshaus wurde von Anfang an von vielen Leitern und Pastoren in Basel mitgetragen. Es ist eine Ergänzung zu den Gemeinden. In der Allianzgebetswoche sind von unserer Gemeinde viele zum ersten Mal im Hop gewesen. Ich hoffe und bete, dass dieser Ort der Anbetung und Fürbitte viele Christen neu mobilisieren wird, im Alltag in

der Kraft des Evangeliums zu leben.» Matthias Pfaehler, Theologe, pastoraler Mitarbeiter in der Gellertkirche Basel

«Bis wir ein geeignetes neues Gebäude finden, nutzen wir die Räume als Mieter gemeinsam mit dem Hop. Die Zusammenarbeit unter einem Dach ist segensreich und inspirierend. Das Hop als Ort der Begegnung von Christen aus den unterschiedlichsten Gemeinden mit dem gleichen Ziel: Gott im Ge-bet zu verherrlichen und für die Stadt Basel und ihre Menschen einzustehen und sich dabei an der Vielfalt der Christen in Basel zu freuen. So hat das Hop einen einenden Einfluss und der Leib Christi wird sichtbar.»

Urs Möschli, Gemeindeleiter der FEG Basel

«Wir von NetzwerkBasel spüren die Fürbitte im Hop konkret auf unseren evangelistischen Einsätzen. Ich bewundere, wie das Hop die Gläubigen in Gottes Gegenwart führt und die Gemeinden in Basel zur Einheit bringt.» Raphael Brändle, Leiter NetzwerkBasel

«Hier im Hop kann ich einfach sein vor Gott. Die Frucht in diesem Jahr war für mich, dass diese Zeiten der Ruhe und des Friedens auch meinen Alltag geprägt haben. Mein Dienst für Gott war dadurch weniger ‹selbst produziert›.» Andrea Scherne, Primarlehrerin und Mitarbeiterin im Hop

«Die Entstehung des Hop freut mich. Über Jahre haben Bernhard und Claudia Mössner treu auf kleiner Flamme gekocht und ihre Vision verdichtet. Das Haus dient Basel, weil Menschen aller Konfessionen dort in besonderer Weise in die Gegenwart Gottes eintauchen können.» Edi Pestalozzi, Präsident der Evangelischen Allianz Basel

Wie wird das Hop im Quartier und in der Stadt wahrgenommen? Claudia Mössner: Wir sind noch jung und bestehen noch weitgehend im Verborgenen. Wir beten für das Quartier, für die Regierung und für soziale Brennpunkte wie die Drogenszene. Wir treten nicht selbst hinaus, aber wir sind ein Teil des Leibes Christi in der Stadt Basel und unterstützen mit unserem Gebet christliche Werke, die sich en-gagieren. So etwa die Sozialeinrichtung «Elim», die Basileia Vineyard Basel mit ihrem «Heilandsack» oder auch «Netzwerk Basel» und ihre evangelistischen Einsätze.

Das Hop besteht jetzt genau ein Jahr. Wie sieht Ihr Fazit aus?Claudia Mössner: Wir waren am Anfang überwältigt von dem Zu-spruch, den wir bekommen haben. Für den Visionstag vor der Grün-dung hatten wir etwa mit 60 bis 70 Leuten gerechnet. Doch es kamen über 150 Interessierte. Sehr schnell haben sich Anbetungsteams und praktische Helfer, etwa für die Cafeteria, gemeldet. Viele haben gesagt: «Das ist genau unsere Vision.» So konnten wir schnell die Gebetszeiten ausbauen.Bernhard Mössner: Wir sind sehr überrascht von der Anzahl der Besu-cher. Wir haben viele Zeugnisse von Menschen gehört, die hier Verän-derung erlebt haben. Gott hat Heilung und Freisetzung bewirkt. Auch Menschen von der Strasse sind gekommen. Zwei Joggerinnen kamen spontan aus Neugierde und wurden von Gott berührt. Ein esoterisch interessierter Mann ist zwei Stunden im Anbetungsraum geblieben.

Am Samstag feierte das Hop mit etwa 150 Mitarbeitern und Freunden sein einjähriges Bestehen. Zahlreiche Personen berichteten von ihren persönlichen Erlebnissen. Im Anschluss traf man sich in der Caféteria.

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Es gibt offenbar immer mehr solcher Gebetshäuser. Gibt es einen Trend hin zu mehr Gebet unter den Christen?Bernhard Mössner: Wir hören immer wieder, dass sich gerade junge Menschen in den Gemeinden und verschiedenen Gebetshäusern zum Gebet treffen und auch etwas mit Gott erleben. Wenn wir uns die Schweiz oder Europa anschauen, dann sehen wir an vielen Orten, dass Gott dabei ist, etwas Tieferes freizusetzen. Claudia Mössner: Es ist offensichtlich, dass Gott das Gebet weltweit

betont. Wir merken, dass an vielen Orten Gebetshäuser entstehen. Es gibt immer mehr Christen, die diese Sehnsucht haben und Gebets-häuser gründen. Gott zu erleben, Gott zu suchen, das hat etwas mit Zeit zu tun. Das ist der Segen hier im Gebetshaus. Man kann jederzeit aus dem Alltag heraus hierher kommen und sich stundenlang der

Wir sehen an vielen Orten, dass gott dabei ist, etwas tieferes freizusetzen. gerade junge Menschen treffen sich zum gebet.

Atmosphäre des Gebets aussetzen. Vielleicht wird es immer wichtiger, dass Christen zusammenstehen und solche Rückzugsmöglichkeiten haben?

Trotzdem ist für viele Christen das Gebet eher mühsam, warum?Claudia Mössner: Weil das Gebet oft losgekoppelt vom Leben ist. Es ist eine Art Pflicht, die erfüllt werden muss. Wir machen uns lange Listen mit Gebetsanliegen. Ich glaube das Herz des Gebets besteht in erster Linie aus der Liebesbeziehung zu Gott. In dieser Beziehung nimmt er uns mit in seine Anliegen hinein. Bernhard Mössner: In der Bibel steht: «Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet». Das Gebet f liesst aus dem Wissen, dass wir seine Söhne und Töchter sind. Wir können im Gebet mit der Erwartung einstehen, dass Gott gerne gibt, weil er unser Vater ist. Zudem haben wir eine Verheissung in Jesaja 56, dass Gott uns beim Beten mit seiner Freude beschenken will.

Was raten Sie mir, wenn ich mein Gebetsleben als etwas trocken empfinde?Bernhard Mössner: Ich würde raten, ein Gebet aus der Bibel, etwa Ephe-ser 1,17 bis 19, regelmässig zu beten. Es geht darum, mich mit meinem eigenen Herz, das oft lau und kalt ist, immer wieder auseinanderzuset-zen und mich dem zu stellen. Das soll nicht zu Scham und Selbstver-dammnis führen und mich blockieren. Ich darf wissen: Gott möchte mich freisetzen, wenn ich mich zu ihm aufmache.Claudia Mössner: Ich rate auch zu Hilfsmitteln. Man kann eine Predigt oder Anbetungsmusik anhören oder einen Bibeltext lesen. Und natür-lich kann man auch ins Gebetshaus kommen. Bernhard Mössner: Gemeinschaft ist beim Gebet wichtig. Das geschieht im Hop. Menschen, die eine gemeinsame Sehnsucht haben, kommen zusammen. Wir brauchen Menschen, die uns ermutigen.

Was würde sich ändern, wenn Christen mehr beten würden?Bernhard Mössner: Vor allem würde dies eine persönliche Erweckung bei jedem Einzelnen bewirken. Ich bin aber sicher, dass wir auch in ganzen Städten oder Regionen Erweckung erleben würden. Ganze Regionen können Veränderungen erleben, wenn das Volk Gottes ge-meinsam im Gebet und der Anbetung aufsteht.

Wie geht es jetzt mit dem Hop weiter? Was sind die nächsten Schritte?Claudia Mössner: Wir wollen unsere Teams weiter schulen und die Vielfalt der verschiedenen Musikteams fördern. Im August findet das «Hop intensiv» statt. Das ist eine Schulung für Anbetung, die zehn Tage dauert. Wir wünschen uns, dass Menschen, die kommen, etwas Neues einbringen können. Weiterhin prüfen wir, wann es an der Zeit ist, die Gebetszeiten noch mehr auszubauen. Interview: CHRISTOF BAUERNFEIND

gebetshäuser in der schweizGebetshaus Hop Basel. Das «House of Prayer» ist als Verein organisiert und gehört zur Evangelischen Allianz Basel. Es ist im ehemaligen Ge-meindehaus der FEG Basel untergebracht. Seit dem ersten Januar 2012 gehört das Gebäude mit Caféteria, Gottesdienstraum und Wohnungen einer Stiftung. www.hopbasel.ch

Weitere Gebetshäuser in der Schweiz:Carephone Haus Kephas, Beratung, Seelsorge und Gebet, Wollerau SZ, www.care-phone.chDavidherz, kreatives Anbetungshaus, Bern. www.davidherz.chGebetshaus Amden, Übernachtungen, Seminare und Gebetstage, Amden SG, www.gebetshaus.chLäbeshuus, Ort des Rückzugs, Gebets, Übernachtungen, Heiligen-schwendi BE, www.laebeshuus.chMaison D’Adoration, Haus der Anbetung und des Gebets, Pomy VD, www.maisondadoration.orgPrayerhouse, Lobpreis und Gebet in verschiedenen Räumen, Zürich, www.prayerhouse.chStiftung Matte, Anbetung, Stille, Seelsorge, Zermatt VS,www.zurmatte.ch

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Bilder: Simone Pflüger; EBU; Indrek Galatin; Heilsarmee

KINDERREICHE FAMILIEN Der Besuch im Vier-Sterne-Restaurant: Für kinderreiche Eltern ist dies nicht Alltag. Am Samstag wurden 100 Personen zum Festessen eingeladen.

«Ich würde es nochmals so machen»

Aus der ganzen Schweiz reisten die vielfachen Mütter und Väter ins Hotel Glockenhof nach Zü-rich. Sie befanden sich für einmal nicht in ihrer Rolle als Eltern, da die Kinder zu Hause geblieben waren. «Ich hoffe, dass ihr Frau-en heute nicht mit dem Daddy, sondern mit eurem Mann, und ihr Männer nicht mit dem Mami, sondern mit euer Frau hier seid», sagte Käthi Kaufmann-Eggler in ihrer Begrüssung. Sie ist Präsiden-tin der Interessengemeinschaft Familie 3plus und organisiert das jährliche, durch Gönner ermög-lichte Festessen «als Anerken-nung für den immensen Einsatz», den die Eltern kinderreicher Fa-milien tagtäglich leisten. Kauf-mann-Egglers Ziel ist es auch, die Eltern kinderreicher Familien untereinander zu vernetzen. Das scheint zu klappen: Viele der beim Festessen anwesenden El-tern kannten einander schon von früheren Treffen. «Hier lernt man

Leute kennen, die in der gleichen Situation sind, und kann sich austauschen», meinte Theophil Schoop, Vater von vier Teen-agern. Einzelne IG-Mitglieder bieten auch praktische Unterstüt-zung an: Von finanzieller Bera-tung über Transportarbeiten bis hin zu selbstgestrickten Socken. Kaufmann-Eggler: «So entsteht ein Netz, das trägt.»

Der Referent, alt-Nationalrat Markus Wäfler (EDU), ist sechs-facher Vater und Grossvater. Dabei wollte er gar nie heiraten, geschweige denn sechs Kinder aufziehen. Als er seine Frau ken-nenlernte, wurde ihm jedoch bewusst, dass er etwas verpassen würde. Heute sagt er: «Das würde ich noch einmal so machen. Die-se sechs Kinder nähme ich noch-mals!» Wäfler betonte, dass man als Familie bewusst eine «Wir-Mentalität» annehmen müsse. «Die heutige negative Einstellung zum Kinderhaben ist eine Folge des egoistischen Lebensstils: Ich, ich und nochmals ich», stell-te Wäfler fest. «Dabei lohnen sich Ehe und Familie wirklich.» Davon ist auch die IG Familie 3plus mit 2000 angeschlossenen Familien überzeugt.SIMONE PFLÜGER

www.ig3plus.ch

www.jugendundfamilie.ch

JOURNALLetzte DiakonissenkonferenzAm 23. Januar trafen sich die Mit-glieder der Konferenz schweizeri-scher Diakonissenhäuser zu ihrer letzten Sitzung. Von 1945 bis 2013 kamen die Direktoren und theolo-gischen Leiter mit den Oberinnen der Diakonissen an einer jährlichen Konferenz zusammen. Weil «immer unterschiedlichere Anliegen» an die Konferenz gestellt wurden, wird diese nun aufgelöst. Damit geht eine lange Tradition der Vernet-zung von landes- und freikirchlich geprägten christlichen Sozialein-richtungen zu Ende. (idea)

Singtag für PopularmusikIn der Reformierten Kirche Ober-entfelden AG nahmen am 20. Janu-ar rund 100 Interessierte am ersten Aargauer Singtag für Popularmusik teil. Dieser will «dem weit verbreite-ten Bedürfnis nach modernen Lie-dern und kreativen Gottesdienst-formen» nachkommen. Dadurch sollen kirchliche Mitarbeiter moti-viert und eine breitere Zielgruppe angesprochen werden. (idea)

Mann darf scheiternAm 19. Januar trafen sich über 300 Männer in Winterthur ZH zum jährlichen Chrischona-Männertag. «Gott sagt: In deinem Scheitern will ich dir nah sein, kannst du mich erfahren und kann Neues werden» war eine der Hauptaussagen, so der Medienbericht. (idea)

Verhüllungsverbot im TessinDer Tessiner Staatsrat präsentiert einen Gegenvorschlag zur kanto-nalen Initiative für ein Verhüllungs-verbot auf Verfassungsebene. Die-se fordert, dass das Tragen jeglicher Art von gesichtsverdeckender Ver-hüllung in der Öffentlichkeit verbo-ten wird, in erster Linie Burka und Niqab. Mit dem Gegenvorschlag würde das Verhüllungsverbot nur auf Gesetzesebene verankert. Ab-gestimmt wird im Sommer. (idea)

Teenie-Taufe in LandeskircheKommenden Sonntag wird der re-formierte Pfarrer Philipp Roth in der Theodorskirche in Basel fünf Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren taufen. «Der Automatis-mus, dass die Taufe im Säuglings-alter stattfindet, hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten aufgelöst», begründet Roth. (idea)

Das Reglement der EBU liess in der Vergangenheit immer wieder uniformartige Kostüme und Inszenierun-gen zu, die im Zusammenhang mit dem Bandnamen standen. Die Heilsarme bekommt Vorschriften.

«You and Me» auch ohne Uniform

Ob sie sich «The Booth Band» oder ähnlich nennen, ist nicht ent-scheidend. Mehr Kopfzerbrechen bereitet der für den ESC nomi-nierten Heilsarmee-Formation die Kleiderfrage. Ihre Uniformen sind gemäss der European Broadcas-ting Union (EBU) nicht erlaubt. Nach einigem Zögern beugt sich die Heilsarmee den Auflagen der EBU. Sie will sich nun «auf über-raschende Weise» präsentieren.

Martin Künzi: «Die Heilsarmee ist nicht bereit, ihre Uniform ganz abzulegen.» Man werde spannende Lösungen bringen, die den EBU-Auflagen entsprächen. Gemeinsam mit dem SRF will die Heilsarmee diese Woche die Kostüme diskutieren. Über die Zulassung entscheidet der EBU. Weitere Kompromisse will die Heilsarmee aber nicht eingehen. Künzi: «Sollten die Spielregeln

nochmals geändert werden, wird man uns disqualifizieren müssen.»Der 94-jährige Bassist Emil Ram-sauer wollte zuerst nicht ohne Uniform auftreten. Doch ihm wurde bewusst, dass er mit die-ser Haltung seine Kameraden im Stich liesse. Und das will er nicht. Emil wörtlich: «Vielleicht reisen wir in Uniform nach Malmö und ziehen uns halt vorher um.»ROLF HöNEISEN, THOMaS FEuz

EUROVISION SONg CONTEST Gleicher Song, aber anderer Name und andere Kleider. Die Heilsarmee will in Malmö auftreten und bringt deshalb ein neues Kleider-Konzept.

Überzeugter Vater und Gross vater: Markus Wäfler beim Referat.

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8 I nser at e | st ellen    

   

Jobprofil für GZB Administration Gemeindeadministration Gemeindezentrum Bethel

Kurzbeschrieb   Bei  der  GZB  Administration  laufen  die  Fäden  der  Gemeindearbeit  zusammen.  Sie  ist  erste  Kontaktstelle  für  Anfragen  innerhalb  und  ausserhalb  der  Gemeinde.  Sie  hält  dem  Gemeindeleiter  den  Rücken  frei  und  unterstützt  das  GZB  STAFF  in  seinen  Aufgaben.  Sie  ist  für  die  Korrespondenz,  Terminplanung  und  für  die  Or-­‐ganisation  des  Sekretariats  zuständig.  Zudem  koordiniert  sie  freiwillige  Arbeitsteams.  Dabei  hat  sie  die  Kompetenz,  einen  eigenen  Volontärstab  aufzu-­‐bauen  und  Arbeiten  zu  delegieren.  Weiter  begleitet  sie  Ressortleiter(innen)  darin,  vorgegebene  Prozesse  zu  verstehen  und  umzusetzen.    

Pensum   Mind.  50  %,  max.  80  %,  je  nach  Aufgabenbereich  

Antritt   Nach  Absprache  (wünschenswert  sobald  als  möglich)  

Arbeitszeit   Täglich,  idealerweise  morgens,  8:00  –  12:00  Uhr.    

Arbeitsort   5430  Wetttingen  

Lohn   Nach  Absprache  ,  13.  Monatssalär,  PK,  gute  Sozialleistungen    

Fachliche   Anforde-­‐rungen  

• Kommunikations-­‐  und  stilsicher  in  Deutsch  (Englisch  von  Vorteil),  kann  Kor-­‐

respondenz  aufgrund  von  Stichworten  verfassen    

• PC:  Windows  Word,  Excel,  PowerPoint,  Outlook  (Willigkeit,  unser  Intranet  

sowie  Adobe  Tools  wie  InDesign  und  Photoshop  kennen  zu  lernen)  

• Erfahrung  mit  Sekretariatsarbeiten  erforderlich  

• Erfahrung  in  Projektmanagement  oder  Willigkeit,  es  zu  lernen  

• Organisationstalent  

• Selbständige  und  zügige  Arbeitsweise  

Persönliche   Anfor-­‐derungen  

• Vertrauenswürdig,  loyal,  ehrlich,  überzeugendes  Auftreten  

• Kann  mit  Pastoren  Michael  und  Christian  gut  zusammenarbeiten  

• Kann  Vertraulichkeit  wahren  und  mit  seelsorgerlichen  Informationen  und  

Spannungen  umgehen  

Geistliche   Anforde-­‐rungen  

• Vgl.  Leiterprofil  einer  Diakonin  in  1.  Tim.  3:8-­‐13    

• Liebt  die  Gemeinde  und  steht  hinter  der  Gemeindevision  

• Mitglied  der  oder  mind.  (in  einer  Anfangsphase)  Integration  in  die  Gemeinde  

 

Kurzbeschrieb Bei der GZB Administration laufen die Fäden der Gemeindearbeit zusammen. Sie ist erste Kontaktstelle für Anfragen innerhalb und ausserhalb der Gemeinde. Sie hält dem Gemeindeleiter den Rücken frei und unterstützt das GZB STAFF in seinen Aufgaben. Sie ist für die Korrespondenz, Terminplanung und für die Organisation des Sekretariats zuständig. Zudem koordiniert sie freiwillige Arbeitsteams. Dabei hat sie die Kompetenz, einen eigenen Volontärstab aufzubauen und Arbeiten zu delegieren. Weiter begleitet sie Ressortleiter(innen) darin, vorgegebene Prozesse zu verstehen und umzusetzen.

Mind. 50 %, max. 80 %, je nach Aufgabenbereich

Nach Absprache (wünschenswert sobald als möglich)

Täglich, idealerweise morgens, 8:00 – 12:00 Uhr.

P� ngstmission Baden-Wettingen, Seminarstrasse 37, 5430 Wettingenwww.gzb.ch, Kontaktperson: Michael Ruppen Gemeindeleiter,Telefon: 056 430 15 15, E-Mailadresse: [email protected]

Nach Absprache , 13. Monatssalär, PK, gute Sozialleistungen

• Kommunikations- und stilsicher in Deutsch (Englisch von Vorteil), kann Korrespondenz aufgrund von Stichworten verfassen

• PC: Windows Word, Excel, PowerPoint, Outlook (Willigkeit, unser Intranet sowie Adobe Tools wie InDesign und Photoshop kennen zu lernen)

• Erfahrung mit Sekretariatsarbeiten erforderlich• Erfahrung in Projektmanagement oder Willigkeit, es zu lernen• Organisationstalent• Selbständige und zügige Arbeitsweise

• Vertrauenswürdig, loyal, ehrlich, überzeugendes Auftreten• Kann mit Pastoren Michael und Christian gut zusammenarbeiten• Kann Vertraulichkeit wahren und mit seelsorgerlichen

Informationen und Spannungen umgehen

• Vgl. Leiterpro� l einer Diakonin in 1. Tim. 3:8-13 • Liebt die Gemeinde und steht hinter der Gemeindevision• Mitglied der oder mind. (in einer Anfangsphase) Integration

in die Gemeinde

Pensum

Antritt

Arbeitszeit

Arbeitsort

Lohn

Fachliche Anforderungen

Persönliche Anforderungen

Geistliche Anforderungen

Wir sind ein zukunftsorientiertes Ingenieurunternehmen in der Baubranche mit rund 25 Mitarbeitenden. Unsere Hauptgebiete sind das Bauingenieurwesen und die Geoinformatik. Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung einen/eine

Leiter/Leiterin Finanzen und Administration (100%).In dieser neu geschaffenen Stelle sind Sie verantwortlich für den reibungslosen Ablauf aller Tätigkeiten in den Bereichen Finanzen und Administration. Sie bringen sich in der Gestaltung der Organisationsstruktur dieser zwei Bereiche ein. Sie führen ein Team von 2–3 Personen. Je nach Interesse und Eignung können Ihre Aufgaben und Ihre Ver-antwortung bis zur Mitwirkung in der Geschäftsleitung erweitert werden.

Sie sind direkt der Geschäftsleitung unterstellt und Ihre Aufgaben umfassen:– Selbständige Führung der Bereiche Finanzen und Administration– Führen von Baubuchhaltungen inklusive Mahnwesen– Erstellen von Quartalsberichten zuhanden der Geschäftsleitung– Planung und Durchführung der Jahresabschlüsse– Lohnbuchhaltung und Personaladministration– MWST-Abrechnungen– Cash-Management– Mitarbeit bei Planungs- und Controlling Funktionen

Sie können Ihre Tätigkeit erweitern durch:– Übernahme von Aufgaben Personalwesen– Übernahme von Aufgaben im Bereich IT– Mitarbeit bei Liegenschaftsverwaltungen– Führen von Liegenschaftsbuchhaltungen

Sie erfüllen folgende Anforderungen:– Kaufmännische Grundausbildung mit betriebswirtschaftlicher oder buchhalterischer

Weiterbildung (z.B. Betriebsökonomie HF oder FH, Sachbearbeiter/Sachbearbeiterin Finanz- und Rechnungswesen)

– Mehrjährige Berufserfahrung in einem KMU-Betrieb in ähnlicher Funktion– Erfahrung mit Buchhaltungsprogrammen (Messerli)– Erfahrung in der Personalführung von Vorteil– Sehr gute organisatorische und kommunikative Fähigkeiten– Selbstständiges, genaues und gewissenhaftes Arbeiten – Flexibilität und Teamfähigkeit– Ausgezeichnete MS Offi ce Kenntnisse

Ihre Bewerbungsungerlagen senden Sie an: GRG Ingenieure AG, Keltenweg 31, 4460 Gelterkinden

Für unsere neu gescha� ene Pfarrstelle in der Reformierten Kirchgemeinde Baden mit rund 9000 Mitgliedern suchen wir zur Ergänzung unseres Pfarrteams

einen Pfarrer oder eine Pfarrerin (80%)mit Schwerpunkt Jugendarbeit.

Als o� ene, kreative und initiative Persönlichkeit ist Ihnen die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Er-wachsenen ein Anliegen. Es erwartet Sie eine interessante, abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit mit vielen Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Sie gehen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aktuelle Themen an und engagieren sich für eine zeitgemässe und zukunftsorientierte Kirche.

Zudem suchen wir

eine Sozialdiakonin oder einen Sozialdiakon (50–60%) mit Schwerpunkt Jugendarbeit.

Mit Freude und Engagement begegnen, motivieren und bewegen Sie Jugendliche und junge Erwachsene und Familien bei kirchlichen Angeboten zur Vorbereitung auf die Kon� rmation und bei o� enen und kirchlichen Freizeit- und Bildungsangeboten. Sie organisieren und führen Erlebnistage, Wochenenden und Ferienlager durch.

Wir bieten fortschrittliche Anstellungsbedingungen mit guten Perspektiven. Informationen über unsere Kirchgemeinde erhalten Sie unter: www.refkirche-baden.ch. Für weitere Auskünfte stehen Ihnen der Präsident der Kirchenp� ege, Daniel Strebel, 079 273 34 53, oder der Schreiber der Kirchgemeinde, Daniel Reuter, 056 222 18 77, zur Verfügung.

Ihre Bewerbungsunterlagen, gerne mit Foto und Motivationsschreiben, schicken Sie bitte bis Donnerstag, 21. Februar 2013 an: Reformierte Kirchgemeinde Baden, Gemeindeschreiber Daniel Reuter, Oelrainstrasse 21, 5400 Baden

Für unsere neu geschaffene Pfarrstelle in der Reformierten Kirchgemeinde Baden mit rund 9000 Mitgliedern suchen wir zur Ergänzung unseres Pfarrteams

einen Jugendpfarrer oder eine Jugendpfarrerin (80%)

Als offene, kreative und initiative Persönlichkeit mit Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen erwartet Sie eine interessante, abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit mit vielen Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Sie konzipieren und leiten die kirchliche und offene Jugendarbeit in der Teilkirchgemeinde Baden/Ennetbaden.

Zudem suchen wir

eine Jugendarbeiterin oder einen Jugendarbeiter (50-60%)

Als Sozialdiakonin oder Sozialdiakon oder mit der Bereitschaft, diese Ausbildung zu erreichen, und wenn Sie ein Flair im Umgang mit jungen Menschen haben, wollen wir mit Ihnen gerne ins Gespräch kommen. Sie organisieren und führen Erlebnistage, Wochenende und Ferienlager durch. Sie setzen sich ein bei kirchlichen Angeboten zur Vorbereitung auf die Konfirmation arbeiten bei Freizeiten und Bildungsange-boten für Jugendliche und Familien mit.

Die vollständigen Stelleninserate sowie weitere Informationen zu unserer Kirchgemeinde können Sie un-ter www.refkirche-baden.ch entnehmen. Oder Sie können sich direkt an den Schreiber unserer Kirchge-meinde, Daniel Reuter, 056 222 18 77, wenden.

Ihre Bewerbungsunterlagen, gerne mit Foto und Motivationsschreiben, schicken Sie bitte bis Donnerstag, 21. Februar 2013 an:

Reformierte Kirchgemeinde Baden, Daniel Reuter, Oelrainstrasse 21, 5400 Baden

Wir suchen

Assistent/in des Missionsleiters (60-80%)Ab 1. August 2013

Ihre Stärken sind: selbständiges Arbeiten, Zeit-management und Organisieren

Sie haben ein Herz für Weltmission.

Ihre Aufgaben: den Missionsleiter unterstützen undvertreten, Sachbearbeitungsaufgaben übernehmen und durchführen, Sitzungen vorbereiten und protokollieren, Texte redigieren und Printmedien erstellen

Sie sind teamfähig, initiativ, kreativ, belastbar, fl exibel

Sie haben eine kaufmännische Ausbildung undkennen sich gut aus mit elektronischen Medien. Er-wünscht sind Spanischkenntnisse sowie Erfahrung und Kenntnisse für das Erstellen von Printmedien.

Interessiert? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum 28. Februar 2013. Weitere Auskunft erteilt Ihnen der Missionsleiter Korni Siemens. indicamino, z.Hd. T. Dreher, Nebengrabenstr. 40b, 9430 St. Margrethen, Tel.: 071 888 31 44, E-Mail: [email protected], www.indicamino.org

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W i rtsc h a f t | Port r a i t 9

Der Betriebsökonom und Exper-te für strategisches Management entspricht so ganz und gar nicht den negativen Klischees, die Ni-gerianern hierzulande anhaften. Seit 1996 lebt Dayo Ogunsola in der Schweiz, ist verheiratet mit einer Schweizerin, Vater von drei Kindern, gut integriert.«Überall höre ich, Afrika sei arm. Das ist Unsinn!», sagt er. Kein anderer Kontinent sei reicher an Bodenschätzen und exportiere mehr Kaffee und Kakao in den Westen als Afrika. «Wenn der reichste Kontinent dieser Welt arm ist, dann wird er ausgebeutet.» Ogunsola gibt aber zu, dass Afri-kas Probleme komplex sind und deren Bewältigung viel Weisheit benötigt. Er selbst habe lange um Weisheit gebetet: «Gott verspricht in Jakobus 1,5, uns mit Weisheit zu beschenken, wenn wir ihn da-rum bitten. Würden wir alle dies öfter tun, sähe die Welt anders aus. Doch das Bitten erfordert die Demut, anzuerkennen, dass es uns tatsächlich an Weisheit mangelt.»

Kritik an EntwicklungshilfeFür Dayo Ogunsola geht es Af-rika nicht trotz, sondern unter anderem wegen der jahrzehnte-langen milliardenschweren Ent-wicklungshilfe schlecht. Anstatt Arbeitsplätze zu schaffen, lebten in der westlichen Welt abertau-sende NGOs davon, die Armut in Afrika zu verwalten. Die Entwick-lungshilfe halte Unternehmen da-von ab, in Afrika zu investieren. Entwicklungshilfe werde dann moralisch bedenklich, wenn sie Menschen in die Abhängigkeit treibe. Anstatt hungernde Kinder

in Afrika zu ernähren, solle man den Eltern Arbeit geben, damit sie ihre Kinder selbst ernähren und ihre Würde wahren können.

Zwischenhandel umgehenSeit 2011 engagiert sich «Dayo Consulting» mit lokalen Part-nern in Afrika für den Aufbau nachhaltiger Geschäftsbeziehun-gen. Dayo Ogunsola: «Ich habe Gott gebeten, mich als Werkzeug zu benutzen, um den Menschen zu zeigen, welches Potential in Afrika steckt. Ein aufstrebender Markt mit fast einer Milliarde Konsumenten wartet darauf, erschlossen zu werden und im Aufbau der noch fehlenden In-frastruktur steckt ein riesiges Wirtschaftspotential.»Durch Spekulationen auf dem Weltmarkt werden die Preise für Rohstoffe und Landwirtschafts-güter in Paris, London, Genf und New York bestimmt und nicht am Verhandlungstisch mit Afrika. Ogunsola über das System: «Der

traditionelle Handel mit Afrika ist von einem Herrscher-Sklaven-Verhältnis geprägt. Es finden kei-ne Preisverhandlungen auf Augen-höhe statt. Die Preise werden von den Zwischenhändlern – viele in Genf und Zug ansässig – mit dem Ziel der Gewinnmaximierung be-stimmt. Durch den teuren Verkauf in Europa und Nordamerika ent-stehen für sie Gewinnmargen in schwindelerregender Höhe.» Hier bietet sich «Dayo Consulting» als Plattform an für Käufer und Ver-käufer. Die Margen des Zwischen-handels fallen weg. Die Preise wer-den fair ausgehandelt und nicht einseitig diktiert. Alle profitieren: Der Einkaufspreis ist höher als auf dem Weltmarkt, davon profitieren die Produzenten in Afrika. Weil aber der Zwischenhandel wegfällt, bezahlt der Einkäufer in Europa und Nordamerika unter dem Strich dennoch weniger für afrika-nische Produkte als auf dem Welt-markt. «Dayo Consulting» führt Angebot und Nachfrage zusam-

Bild: Eveline Mergaert

WELTHANDEL Dayo Ogunsola kämpft für fairen Handel mit Afrika. Mit der europäischen und der afrikanischen Kultur bestens vertraut, investiert er sein Wissen und seine Kontakte in den Aufbau nachhaltiger Geschäftsbeziehungen. Bei der Umsetzung seines Vorhabens setzt der Ökonom nigerianischer Herkunft auf Christen und Gottes Segen.

Mit Herz und klarer Vision für Afrikas Entwicklung

Dayo Ogunsola: «Ich bitte Gott um Weisheit für Afrika und für mich.»

JOURNALMigros kritisiert die KirchenWie die Junge FDP ZH äussert auch die Migros Kritik am Kampf der Kir-chen gegen den Sonntagsverkauf. Zudem fordert sie liberale Öffnungs-zeiten von Montag bis Freitag von 6 bis 20 Uhr, samstags bis 19 Uhr. (idea)

Beschwerde eingereichtDas Komitee der Thurgauer Initiative «Gegen frauenfeindliche, rassistische und mörderische Lehrbücher» hat beim Bundesgericht Stimmrechts-beschwerde eingereicht. Die Initia-tive, die sich gegen den Koran- bzw. Islamunterricht an den Volksschulen richtet, ist vom Kantonsrat für ungül-tig erklärt worden. (idea)

Jetzt nationale Islam-Kritik Die Mitglieder des Komitees «Stopp Minarett Langenthal» werden künf-tig im nationalen Aktionskomitee «Gegen die strategische Islamisie-rung der Schweiz» (KSIS) aktiv sein. Das Langenthaler Komitee löst sich per Ende Januar auf. Seine Aktionen verhinderten den Bau eines Mina-retts in Langenthal. (idea)

«StopArmut» am WEFAm Rande des World Economic Forum in Davos setzten sich auch Vertreter der Kampagne «StopAr-mut2015» für verbesserte Lebensbe-dingungen in armen Ländern und für ethische Regeln für Grosskonzerne ein. Sie forderten die Vorbeigehen-den auf, den Bundesrat zur Verant-wortung zu ziehen. (idea)

men, steht den Partnern beratend zur Seite, erstellt Business-Pläne, bietet Seminare an, erarbeitet Ge-schäftskonzepte. Um seine soziale Verantwortung wahrzunehmen, investiert das Unternehmen 20 Prozent des Gewinns in die För-derung «echten, fairen Handels». Zusammen mit Regierungen und Politikern sollen Strategien zur Jobschaffung und zur Förderung der Gesundheit ausgearbeitet wer-den, die der Kultur der lokalen Bevölkerung Rechnung tragen. Internationale Handelsverträge, die zu Ungunsten afrikanischer Länder sind, sollen neu verhandelt werden. Schliesslich soll die enge Zusammenarbeit mit sogenann-ten TBAs (Top Business Associa-tes) die Investition afrikanischer Firmen in die Bildung fördern.

Keine Zweifel am Gelingen«Dayo Consulting» will in den kommenden Jahren in zehn ver-schiedenen Ländern durch Nie-derlassungen und lokale Partner vertreten sein. «In Nigeria, Gha-na, Kenia und Tansania sind wir bereits», erklärt Ogunsola dank - bar. Am Gelingen seines Vorha-bens zweifelt er nicht, auch wenn das Ausschalten der Zwischen-händler nach einem Kampf Da-vids gegen Goliath tönt. «Ich bin klein, aber Gott ist gross», sagt Ogunsola. Lange habe er von Gott wissen wollen, warum er auf die-ser Welt sei. Jetzt sei ihm dies klar. «Mein Projekt ist mehr als ein Auf-trag!» Gott hat ihn gelehrt, alles in der richtigen Perspektive zu sehen. EVELINE MERGAERT

www.dayo-consulting.com

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10 Poli t i k

Es ist unglaublich, mit was für Be-hauptungen die Gegnerschaft für die Ablehnung des neuen Famili-enartikels wirbt. Als Beispiel der Angstmacherei sei nur genannt, dass die Kinder verstaatlicht wer-den sollen!

Um was es wirklich gehtMit diesem Familienartikel wol-len Bundesrat und Parlament die wichtigste Zelle unserer Gesell-schaft in der Verfassung besser verankern:1. Bund und Kantone fördern die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit.2. Die Kantone sorgen für ein be-darfsgerechtes Angebot an famili-energänzenden Tagesstrukturen.3. Reichen die Bestrebungen derKantone nicht aus, kann der Bund Grundsätze festlegen.Der Bund ist bereits heute in der Familienpolitik tätig: Familien-besteuerung, Familienzulagen, Mutterschaftsversicherung, Prä-mienverbilligung, Kinderren-ten oder das Impulsprogramm zum Ausbau von Kinderbetreu-ungsplätzen. Was fehlt, ist der verfassungsmässige Auftrag zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Für viele eine NotwendigkeitDie Bedenken, dass gewisse Le-bensformen bevorzugt werden, kann ich ein Stück weit teilen. Doch wir können unsere Augen nicht davor verschliessen, dass es familienexterne Betreuungsmög-lichkeiten braucht – Alleinerzie-hende und Leute, die auf zwei Einkommen angewiesen sind.Wirtschaft und Politik sind sich einig: ein ausreichendes Angebot an Kindertagesstätten und Tages-strukturen gehört zur Grundin-frastruktur einer modernen Ge-sellschaft. Mit «bedarfsgerecht» ist niemals ein Platz für jedes Kind gemeint. Im Kanton Bern

Unsere Bundeverfassung schützt in den Grundrechten, Art. 14, das Recht auf Ehe und Familie. Dazu kommt der Artikel 116: Der Bund muss die Bedürfnisse der Familie berücksichtigen. Zuerst einmal definieren wir, was überhaupt eine Familie ist. Das Grundsatzpro-gramm der EDU sagt es klar: Fami-lie besteht aus Mann mit Frau und eventuell Kindern.

Professorin und die FamilienDie heute akzeptierte Meinung, Familie sei eine Gemeinschaft von Menschen, die sich aus dem glei-chen Kühlschrank verpflegen, lehnt die EDU deshalb klar ab. Familie ist der beste Lernplatz für Treue, Freude, Humor, Verant-wortung und Kommunikation. Frau Prof. Margret Stamm von der Uni Freiburg stellte zu Recht fest: «Kinder in einer intakten Familie werden am besten gefördert.»Das Ziel der Vorlage, bessere Ver-einbarkeit von Beruf und Familie, ist ein Kernthema der Familienzer-störer. Die «Wölfe im Schafspelz» operieren mit dem Wohl für die Familie und tarnen ihre Anliegen

beispielsweise bedeutet «f lächen-mässig ausgebautes Kinderbe-treuungsangebot» Plätze für 20 Prozent aller Kinder, in der Re-gel an einem bis zwei Tagen. Die Eigenverantwortung der Eltern wird also nicht angetastet.

Souveränität bleibt bestehenEs ist und bleibt Aufgabe der Kantone, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Ausschlaggebend sind aber die Anstrengungen von Dritten: von Gemeinden, privaten Organisati-onen und der Wirtschaft. Diese gilt es zu fördern. Der Bund soll explizit nur dann und dort aktiv werden, wo Kantone, Gemeinden und Dritte ihre Aufgabe nicht oder nur ungenügend wahrneh-men. Die EVP hätte gerne weitere For-derungen wie die Abschaffung aller steuerlichen Nachteile für Ehepaare und Familien oder Er-gänzungsleistungen für bedürf-tige Familien in einem neuen Verfassungsartikel festgeschrie-ben. Solche Forderungen hatten aber keine Chance. Das soll uns jedoch nicht davon abhalten, in der Verfassung endlich auch die Familienpolitik zu verankern. Die Jugend-, Alters-, Bildungs-, Konjunkturpolitik… haben einen Artikel in der Bundesverfassung. Die Familie soll ihn auch erhal-ten. Deshalb: JA am 3. März 2013!

subtil – die Entfremdung der Kin-der von ihren Eltern. In den letzten Jahren wurde viel für die finanziel-le Entlastung der Familien getan, etwa Mutterschaftsversicherung, Familien- und Kinderzulagen, Prämienverbilligungen, höhere Kinder- und Versicherungsabzüge usw. Die EDU unterstützte alle diese Bemühungen, war sogar massgebend daran beteiligt.

Eine neue Staatsaufgabe?Bei dieser Vorlage, die ursprüng-lich eine ganz andere Stossrich-tung beinhaltete, geht es aber nur um eine neue Staatsaufgabe. Bund und Kantone werden zur Förde-rung der Vereinbarkeit von Fami-lie und Erwerbstätigkeit und zu einem bedarfsgerechten Angebot an familien- und schulergänzen-den Tagesstrukturen verpflichtet. Darüber hinaus kann der Bund eigene Grundsätze festlegen und die Kantone nach seinen Vorga-ben zu Strukturen zwingen. Die Vorlage legt den Grund für zahl-reiche weitere Forderungen der «Familienspezialisten». Die «Kühl-schrankmentalität» lässt grüssen… Wollen wir diesen Trend wirklich unterstützen?

Intakte Familien fördernDie Abstimmungsvorlage hat eine Stossrichtung, die bedenklich stimmt. Sie•schwächt die Eigenverant wor-tung der Familie

•diskriminiert Familien mit Ei-genbetreuung

•sondert Kinder «als Verlustge-schäft der Gesellschaft» aus

•schwächt die Souveränität der Kan tone und Gemeinden erneut

• bringt immense Kosten mit sich.Erinnern wir uns an die Professo-rin aus Freiburg und ihre Aussage: «Kinder in einer intakten Familie werden am besten gefördert.» Ge-rade diese Familien bleiben mit der vorliegenden Abstimmungsvorla-ge aber – und das einmal mehr – auf der Strecke.Die Fremdbetreuung der Kinder soll und darf nicht zum Normal-fall werden. Die heutigen Lösun-gen funktionieren gut. Darum NEIN zum verführerischen neuen Bundesbeschluss!

Familie braucht einen Verfassungsartikel

Echte Familienförderung sieht anders aus

Pro KoNtra

Familienpolitik: Darum geht es am 3. MärzZiel: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Vereinbarkeit von Ausbildung und Familie sollen verbessert werden. Die Kantone sol-len dafür sorgen, dass genügend fa-milienergänzende Tagesstrukturen bereitgestellt werden, zum Beispiel Kinderhorte oder Mittagstische. Rei-chen die Bestrebungen der Kantone nicht aus, soll der Bund Grundsätze festlegen.Argumente dafür: Kindertages-stätten wirken sich positiv auf die Entwicklung der Kinder aus. Die Vorlage nützt der Wirtschaft und führt zu höheren Steuereinnahmen. Mehr Paare können sich für Kinder entscheiden. Der Verfassungsar-

tikel würdigt die gesellschaftliche Bedeutung der Familie. Die Gleich-stellung von Mann und Frau wird gefördert.Argumente dagegen: Die Vorlage schwächt die Eigenverantwortung der Familie. Die Fremdbetreuung der Kinder ist nicht im Sinne einer guten und langfristigen Familienpo-litik. Die Vorlage ist ein Widerspruch zum freien Markt. Die Souveränität der Kantone und der Gemeinden wird geschwächt. Die Vorlage hat möglicherweise hohe Kosten zur Folge.Bundesrat und Parlament empfeh-len die Vorlage mehrheitlich zur An-nahme. (vimentis.ch)

MAriAnne streiffNationalrätin EVP

christiAn wAber alt Nationalrat EDU

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tagessc h au 11

Braucht Gott Gottesdienst? An ihrem Studientag in Aarau am vergangenen Samstag, hat die Arbeitsgemeinschaft für biblisch erneuerte Theologie (AfbeT) Grundlagen des christlichen Got-tesdienstes in den Blick genom-men. Christen erwarten in ihrer Versammlung die Gegenwart von Christus selbst. «Es gab nie eine Zeit, in der nur ein Gottesdienst gefeiert wurde», sagte Stefan Schweyer im Blick auf die heutige Vielfalt. Jeder Gottesdienst sei kritisierbar, weil er von etwas zu wenig habe. «Es braucht das alltägliche christli-che Leben, damit Gottesdienst das werden kann, was er sein soll», betonte der Dozent der STH Ba-sel in seinem Vortrag – und zu-erst die Erwartung, dass Gott in seiner die Menschen verwandeln-den Kraft anwesend ist. Wird dif-ferenzierter und nach Zielgrup-pen ausgerichtet gefeiert, ist die Verbindung mit der universalen Kirche, dem Leib Christi, umso bewusster zu gestalten.

ParadiesischDer Gottesdienst soll «jenseits von Eden» das ermöglichen, was ursprünglich das Paradies bot: Gottes Gegenwart in der Welt. Der Alttestamentler Jürg Luchsinger (TDS Aarau) verwies auf den Fluss aus Eden: Sich in vier Arme teilend, versorgt er die Welt mit Gottes Segen. Nachdem sich Adam und Eva im Sünden-

fall von ihm abgewendet haben, ergreift Gott die Initiative. Er er-wählt Abraham und befreit sein Volk, um unter ihm zu wohnen. Gemäss dem Psalmwort «thront Gott über den Lobgesängen Isra-els». Er braucht die feiernde Ge-meinde, «um in der intensivsten Art in der Welt gegenwärtig zu sein».

Big BangMartin Forster, Dozent für Neu-es Testament auf dem Bienen-berg, spürte dem «Big Bang des urchristlichen Gottesdienstes» nach: dem explosionsartigen Be-ginn der Verehrung Jesu als Gott und Herr der Welt durch mono-theistische Juden. Es geschah an Pfingsten, durch das Kommen

des Heiligen Geistes. Unerhörtes folgte: Die ersten Christen «integ-rierten ihren Jesus in den heiligen Gott Israels». Gottesdienst ist aber auch «die gemeinschaftliche Pflege einer al-ternativen Konstruktion der Ge-sellschaft und der Geschichte» (J. H. Yoder). Für Martin Forster zei-gen junge Christen heute etwas von der Leidenschaft der ersten Christen, denen Jesus als Gott alles bedeutete. Am Nachmittag diskutierten die Teilnehmenden, wie die Dramaturgie des Gottes-dienstes, Gebete und Spontanes, der Begegnung mit Gott dienen können. Peter schmid

Vorträge des Studientags: www.afbet.ch

Bilder: Peter Schmid; zvg

THEOLOGIE Was geschieht, wenn Menschen sich im Namen von Jesus Christus versammeln, um dem lebendigen Gott zu begegnen? Eine Tagung hat den Fokus von unseren Bedürfnissen weg auf Gottes Interesse am Gottesdienst gelenkt.

Braucht Gott unseren Gottesdienst?

SpannendesThema, drei Referenten: Martin Forster, Jürg Luchsinger und Stefan Schweyer (v.l.n.r.). Jürg Luchsinger wurde zum neuen Präsidenten der AfbeT gewählt.

VorfreudeFreue ich mich auf den Himmel? Ja natürlich! – Oder verspüre ich da tief in mir doch ein leises Zögern? Also – ständig Lobpreis und so, das ist nicht grad mein Ding. Meine Hoffnungen auf den Himmel sind etwas bodenständi-ger. Eigentlich wünsche ich mir, dass es alle Herrlichkeiten dieser Erde noch in gesteigerter Form geben wird. Jedenfalls traue ich das unserem kreativen Schöpfer abso-lut zu. Aber so ganz sicher bin ich doch nicht, ob meine Vorstellungen zu weltlich sind. Leider ist noch nie jemand auf die Idee gekommen, die himmlischen Aussichten in einem Hochglanzprospekt zusam-menzutragen. Also mir würde das helfen. Meine Vorfreude würde wohl erheblich gesteigert.Im Moment liegt bei uns ein Prospekt herum, der in mir mehr Vorfreude auslöst als jede himm-lische Aussicht. Zwar werden wir dem Himmel näher sein und es wird himmlisch werden, doch mit der Ewigkeit hat unser Vorhaben nichts zu tun. Wir fliegen weder in die Karibik noch betreiben wir Wintersport. Stattdessen machen wir mit der Bernina-Bahn eine Winterreise über die Alpen. Es war in einem Sommer, als uns einst die-se traumhafte Bergwelt überwältig-te. Sofort waren wir uns einig: Das wollen wir einmal im Hochwinter sehen! Aus dem Entschluss wird jetzt Tat: Wir werden im Zug den Frühstückskaffee mit Gipfeli geniessen, wir werden auf der Alp Grüm zu Mittag essen und dann ganz im Süden in einem feinen Hotel übernachten. Es herrscht grosse Vorfreude bei uns! Warum freue ich mich mehr auf diese Reise als auf den Himmel? Müsste vielleicht doch jemand diesen Hochglanzprospekt realisie-ren? Ich würde ihn – sofern er mir gefällt – immer wieder anschauen

und so meine himmlische Vorfreude stei-gern. Aber bis es soweit ist, halte ich mich an die Bibel.

esther reUtimANN

Die Autorin leitet Fundraising und Öffent-lichkeitsarbeit der Quellenhof-Stiftung und wohnt in Winterthur.

ÄxGüsI

Ein besonderes Jubiläum40-Jahr-Jubiläum und ein Leiter-wechsel bei Campus für Christus (CfC) Schweiz. Obwohl ihn die Arbeit nach wie vor mit grosser Freude er-fülle, sei es jetzt Zeit, den Leitungs-stab an jüngere Personen zu über-geben, sagt Hanspeter Nüesch (63). Nach dreissig Jahren als Missionslei-ter wird er zusammen mit seiner Frau Vreni am 2. November Andreas «Bop-

«Ich sehe meine Aufgabe künftig als ‹Global Coach for Church Move-ments›», erklärt Nüesch. Er liebe es, Schweizer Erfahrungen und innova-tive Ideen mit anderen Ländern zu teilen und Christen zu vernetzen.rolf höNeiseN

pi» und Tamara Boppart als Nachfol-ger einsetzen. In Jugendkreisen ist der künftige Werksleiter als «Boppi» weitherum bekannt. Boppart leitet bei CfC den Jugendarbeitskreis Cam-pus Generation Ministry und gehört zusammen mit Matthias Langhans zu den jüngeren Mitarbeitern im CfC-Leitungsteam. Was machen Hans-peter und Vreni Nüesch nachher?

40 JaHrE CamPus für CHrIsTus sCHwEIz – LEITErwECHsEL

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faithbook.ch[Glaubensbuch]*

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ideaSpektrum 05.2013

foru m 13

Wenn der Glaube laufen lerntDa war kürzlich wieder der Kongress von christlichen Führungs-kräften, diesmal in Leipzig. Sie wissen ja, wie das geht an solchen Kongressen. Da wird viel philoso-phiert und geredet. Das war auch diesmal so. Allerdings habe ich in Leipzig etwas Wohltuendes erlebt. Philosophie kann anregend und Reden erbauend sein. Natürlich gibt es immer wieder Menschen, die viel reden und wenig zu sagen haben. So wird Philoso-phie zur Zeitverschwendung, oder verbale Provokation zur Verletzung. Es gibt aber auch Menschen, die ein-fach nicht schweigen dürfen, weil sie etwas zu sagen haben. Und weil das, was sie sagen, wahr ist und gut tut. Unternehmer und Führungskräfte haben täglich die Möglichkeit, ihren

SYNERGIE Glauben in praktischen Situationen zu prüfen. Sind die morgendlichen Bibelstudien und Gebete nur schöne Worte mit eingebildeter Wirkung oder haben sie etwas mit dem unter-nehmerischen Alltag zu tun? Am Kongress christlicher Führungs-kräfte in Leipzig haben Unternehme-rinnen und Unternehmer von ihren Herausforderungen berichtet – und wie sie sich durch Gottes Wort inspi-rieren lassen. Bei den meisten geht das schlicht, einfach und mit kindlichem Gottvertrauen. Sie lassen sich zum Beispiel durch die alttestamentlichen Zehn Gebote in ihrer Planung, ihrer Entscheidungsfindung, ihrer Bezie-hungspflege oder ihrer Rechenschafts-ablage leiten. So lernt der Glaube laufen. Er wird ganz praktisch. Und so werden Unternehmer zu Segensträgern für ihre Mitarbeiter, ihre Geschäftspartner, ihre Gemein-den und für ihr Land. Das ist ge-nau das, was unser Land braucht: Segensträger. Gott hat uns Segen verheissen. Nicht den Schlafenden, Wartenden und Kritisierenden,

sondern denen, die nach seinem Willen suchen und bereit sind, diesen auch zu tun.Wenn solche Unternehmer an einem Kongress reden, werden sie zu Ermutigern und Multiplikatoren. Die praktischen Erlebnisgeschichten rütteln wach, bauen auf und ziehen Kreise. Wenn die Menschen nicht in die Kirchen laufen, um den Glauben zu suchen, läuft der Glau-be zu ihnen. Zum Beispiel durch Führungskräfte und Unternehmer, die nicht schweigen, sondern ihren Glauben sichtbar leben und – wo angebracht – auch darüber reden. Alles hat seine Zeit. Reden hat seine Zeit und Schweigen hat seine

Zeit. Sorgen wir dafür, dass wir etwas zu sagen haben, wenn es Zeit ist zu reden.Mario

BrÜhlMann

Gründer von Swiss Create und Präsident der Christlichen Ostmission COM. www.swisscreate.com, www.ostmission.ch

Was als Nächstes?«idea Spektrum» Nr. 50/51 – «Synodal-beschluss mit Gegenwind»Die Reformatoren fassten es einst so zusammen: «Kein Konzil, nicht einmal der Papst, darf sich über das Wort Gottes hinwegsetzen. Denn sie können irren.» Nun sind wir wieder soweit: Eine dem Zeitgeist hörige Synode fasst einen «demokratischen Beschluss», durch den eine Weisung Gottes ignoriert und selbstherrlich ausser Kraft gesetzt wird. Pfarrer Dr. Guy Lasser irrt, wenn er als Entschul-digung anführt, dass der Beschluss «unter demokratischen Bedingun-gen» zustande gekommen sei. Es geht da doch um sehr viel mehr als die Reparatur eines Kirchendaches.Was ist als Nächstes dran – die Zehn Gebote? Werden demnächst Syno-dale eine «Anpassung» der Gebote fordern, z.B. das Gebot «Du sollst nicht stehlen» neu zu fassen, so dass die kleinen und auch die ganz gros-sen Diebe ruhig schlafen können? Oder «Du sollst nicht ehebrechen» umzuformulieren, mit der Begrün-dung, dass die Menschen unter quälenden Schuldgefühlen leiden würden, wenn sie das Gebot auch nur hörten?Zur Sache: Der holländische Kate-chismus mahnt (S. 432) eindringlich, Menschen, welche die Neigung zur Homosexualität in sich erfahren, auf

keinen Fall zu diskriminieren oder gar zu verurteilen. Anders wäre es aber zu werten, wenn Menschen sich ge-dankenlos einer «Modeerscheinung» anpassten, wie das auch schon in der Antike der Fall gewesen sei. – Und noch eines: Vor 40 bis 50 Jahren for-derten einige Gruppierungen die to-tale Abschaffung der Ehe. Nachdem dies nicht funktioniert hat, fordern dieselben Leute die kirchliche Trau-ung auch für gleichgeschlechtliche Paare. Worum geht es denn wirklich?heinrich Krauss, Bern

Kritik unverständlich«idea Spektrum» Nr. 4 – «‹Christhof› im Fokus der ‹Rundschau›»Es ist unverständlich und tragisch, dass engagiertes Christentum zu-nehmend kritisiert wird und von Gott begeisterte, bibeltreue Menschen abgelehnt und als sektiererisch ein-gestuft werden. Dass diese Entwick-lung von Hugo Stamm begünstigt wird, das ist der eigentliche Skandal, und nicht die Tatsache, dass die eh-renwerte Arbeit des «Christhof» vom Staat gefördert wird. Warum nimmt Hugo Stamm nicht den «instabi - len Lebenswandel» der betroffenen Mutter und Grossmutter unter die Lupe? Findet er es vorteilhafter, wenn Kinder in misslichen Familienver-hältnissen aufwachsen? Bei uns im Waadtland gibt es mehrere, gläubige

Grossfamilien, die seit Jahren Kinder aus ganz problematischen Situa-tionen bei sich aufnehmen. Hugo Stamm kennt bestimmt die diesbe-zügliche Stellungnahme Jesu: «Wer ein solches Kind aufnimmt in mei-nem Namen, der nimmt mich auf.»ruDolF sTauB, Jouxtens VD

Berührend«idea Spektrum» Nr. 4 – «Mit starkem Vertrauen und schwachem Rücken»Ich staune über die Beharrlichkeit, mit welcher Regula und Christoph Gysel im Walliser Saastal, trotz an-fänglichem Widerstand und zuneh-mend gesundheitlich schwer zu ertragenden Umständen, mit prak-tischer Nächstenliebe Gottes Liebe weitergeben. Und ich freue mich, wie offensichtlich Gott Türen öffnet. Es gab immer wieder Stimmen, die fanden, in Visp oder Brig wäre Ge-meindebau viel einfacher gewesen. Doch Gott liebt die Menschen im Saastal, davon waren Gysels über-zeugt und sie blieben standhaft. Wer schon einmal an einem Sozialeinsatz in Saas-Grund teilgenommen hat, erlebt ein tiefgehendes Zeichen und wird selber ermutigt, mit Herz, Mund und Händen am Reich Gottes zu bau-en. Ich werde auch bestätigt: Gottes Mühlen mahlen langsam, aber treff-lich fein.Johanna Frey-Bopp, Winterthur ZH

JahressiegerSchweizer des Jahres, Banker des Jahres, Gastgeber des Jahres, Baby des Jahres... Jetzt strahlen sie uns wieder an, die Preisträgerinnen und Gewinner von Awards in allen möglichen Lebenssparten. Keine Woche, dass nicht in irgendeiner Disziplin Beste des Jahres gekürt werden. Die Besten? Wirklich? Mag sein, wenn Jahres-sieger bedeutet: «Hier hat jemand Hervorragendes geleistet.» Ich sehe das etwas pragmatischer. Für mich haben Leute jemanden ausgewählt und mit der Bestnote versehen. Weshalb sind solche Preisverlei-hungen derart wichtig? Und – wen hebe ich aufs Podest als bedeutends-tes Vorbild? Die Antwort fällt mir leicht. Mein Jahressieger 2012 ist derselbe wie im Jahr zuvor: der dreieinige Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Einer, der nicht von Menschen gewählt wird, sondern der uns Menschen auserwählt hat, seine Kinder zu sein. Er war und bleibt Quelle des Lebens, der Inspiration, der Freude, der Kraft, des Erbarmens, des Dankens und der Vergebung. Und er lehrt mich durch sein Wort, dass nicht nur die Gewinner, sondern auch die Ver-lierer seine Ebenbilder sind. Nicht nur wer «oben» steht, sondern auch wer «unten» ist, wurde von ihm wunderbar geschaffen und ist als wertvoller Mensch von ihm geliebt. Er gibt mir und Ihnen einen bleibenden, unermesslichen Wert. Und dies unabhängig von dem, was ich als messbare Leistung auf- und vorzuweisen habe. Natürlich ist im Sport die Konkurrenz erwünscht und der Wettbewerb nicht wegzudenken. Das Sieger-und-Verlierer-Denken etabliert sich jedoch teilweise bedrohlich auch in Lebensbereichen, in denen Menschen daran kaputt gehen. Auch die Politik ist hier nicht auszunehmen. Gott schenke uns das Gelingen, Liebe so zu leben,

dass dem Oben-Unten-Schema zumindest die Spitze gebrochen wird.Marianne

sTreiFF-Feller

Die Autorin ist Nationalrätin der Evangelischen Volkspartei (EVP).

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idea Spektrum 05.2013

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Page 15: Idea Spektrum Schweiz 05/2013

Gottes Liebe verändertGemeinschaft, Party und Spi-ritualität: Das versprach die «reLOVEution-Tour», die vom letzten Freitag- bis Sonntagabend in Oensingen SO insgesamt 1300 jugendliche Besucher begeisterte.

Konfliktfreies WochenendeDie Erwartungen der Organisati-onen wurden deutlich übertrof-fen. «Dabei zählen nicht nur die Besucherzahlen, sondern viele begeisterte Gäste, eine positive Stimmung und ein konfliktfreies Wochenende», sagt Pfarrer Da-niel Ritter. Sechs Landeskirchen und drei Freikirchen veranstalte-ten den Jugendevent.Das Konzept überzeuge, meint Christian Jaggi vom Organisati-onskomitee: «reLOVEution-Tour

ReLoveution: juGend-evanGeLisation Mit neuen FoRMen

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M ission global 15

KonFLiKtLösunG Christen – und Konflikte?! «Konfliktlösung auf biblischer Basis»: So lautete das spannende Thema des Impulstags der AEM vom letzten Samstag.

impulse aus der Friedenskirche olten

Die Referentin Claudia Christen führt in Santiago de Chile in Ge-fängnissen Kurse und Mediatio-nen für Konfliktlösung und Frie-densstiftung durch. Sie hat für Kinder ein Buch über Konflikt-lösung verfasst. Rund 40 Teilneh-mende am jährlichen Impulstag der AEM profitierten von ihrer reichen Erfahrung.

Wo zwei oder drei...…zusammen sind, da gibt es Kon-f likte. Sobald der andere etwas nicht so sieht wie ich und mich hindert, meinen Plan, meine Wünsche umzusetzen, besteht Konfliktpotenzial (vgl. Jakobus 4,1.2; Lukas 10,38–42.) Wie gehen wir mit den Konflikten um? Aus Epheser 4,26.27 lässt sich ablei-ten, dass wir voll verantwortlich sind für unsere Reaktion. Diese offenbart oft auch, was in mei-nem Leben noch an Unausgego-renem existiert. Aus Konflikten kann man darum lernen. Sie tra-gen wesentlich dazu bei, dass wir zu «geschliffenen» Diamanten werden. Es gibt drei Möglichkei-ten der Reaktion:

Fluchtreaktion: Statt den Kon-f likt anzugehen, wird dieser ver-leugnet; Flucht (Abbruch der Beziehung, Kirchen- oder Stellen-wechsel, Suizid). Angriffsreaktion: Den Gegner verbal oder körperlich attackie-ren, seinen Ruf ruinieren (Rechts-streit, Mord).Versöhnungsreaktion: Gottes Sohn bezahlte für unsere Schuld und versöhnte uns mit Gott. Wer das glaubt, wird von innen her verändert (Hesekiel 36,25–27), kann Vergebung weitergeben und

zum Friedensstifter werden. Das gilt auch für Schwerverbrecher!

säulen der FriedensstiftungClaudia Christen zeigte abschlies-send vier Prinzipien auf:Gott die Ehre geben, statt sich verbissen auf eigene Wünsche zu konzentrieren.Den Balken aus dem eige-nen Auge nehmen (Matthäus 7,3 –5), statt andere zu beschul-digen.In Sanftmut zurechtbringen: Wenn jemand an uns schuldig wurde, suchen wir das Gespräch (ev. mit Drittperson/Mediation, Matthäus 18,15–20).Hingehen, sich versöhnen: Den ersten Schritt machen, be-kennen und vergeben.Zu vergeben und um Vergebung zu bitten ist meine Verantwor-tung. Ob der andere dazu bereit ist, hängt nicht von mir ab. Das kann ich nicht erzwingen – aber diesem Frieden will ich nachja-gen (Hebräer 12,14).JÜRG PFISTER

www.peacemaker.net

Aktive Teilnehmende am Impulstag der AEM in Olten. Mediatorin und Friedensstifterin Claudia Christen bei ihrem Referat (Bild unten).

Bilder: zvg

alle jahre wiederPlötzlich ist es draussen wärmer als drinnen; die Gemüseverkäu-fer wärmen sich am Feuer, Wahl-plakate verdecken die Strassen-schilder und die Schüler haben Prüfungen. Doch der Reihe nach!

Männer in der Kälte …Bei Winteranfang sehnen wir uns nach Wärme und sitzen draussen in der Sonne. Die Häuser haben keine Isolation und selten eine Zentral-heizung. Die Familie versammelt sich um den Gas-, Kerosin- oder Holzofen und verkriecht sich unter Wolldecken. Mir tun die Männer leid, die den warmen Raum verlas-sen müssen, wenn ich komme. Ihrer Ansicht nach gehört es sich nicht, in gemischten Gruppen zu sitzen, wenn man nicht zur gleichen Fami-lie gehört.

trotz allem dankbarObwohl wir die Sonne suchten, hatten wir um Regen gebetet. Bleibt er aus, wird der Sommer sehr lang und es wächst wenig Gras. Kommt der Regen, platzen oft die Wasserleitungen wegen der Kälte und bilden sich Tüm-pel und Bäche auf der Stras - se. Nicht selten werden die Häuser auch innen nass. Trotzdem wird der Regen dankbar angenommen.

Prüfungen – und WahlenEin anderes aktuelles Thema sind die Halbjahresprüfungen in den Schulen: «Alle Jahre wieder» finden diese Examen für alle Schüler von der Primarschule bis zum Gymna-sium statt. Welch ein Stress ist das jeweils für die ganze Familie! Meis-tens muss die Mutter dafür sorgen, dass die Kinder lernen. Wer fünf oder mehr schulpflichtige Kinder hat, weiss, was zu tun ist. Weise ist die Frau, welche die Verantwortung an ihren Nachwuchs zurückgibt!Ebenso wichtig sind die Parla-mentswahlen: Mögen Frauen und Männer gewählt werden, die das Allgemeinwohl suchen – Leute, die dem Land und seinen Bewohnern mit göttlicher Weisheit dienen.Freundliche GrüsseAmIRA

Hinweis: Die Rubrik «Mission global» öff-net monatlich ein Fenster zur weiten Welt. Amira lebt in der arabischen Welt. (tf )

bLoG

lässt die Jugendlichen Kirche zeitgemäss erleben.» Der Mix aus Gemeinschaft, Party und authentischen Botschaften kom-me bei Jugendlichen gut an.Good Weather Forecast (D) und das Hip-Hop-Musical Nassilia (CH) gestalteten den Rahmen, Samuel Müller und Andreas «Boppi» Boppart, eine Thea-tergruppe und Interviewgäste erzählten von Gottes Liebe, die keine Grenzen kennt und jedes Herz gewinnen kann und will. Die Jugendlichen wurden aufge-fordert, ihr Leben nicht einfach nur geschehen zu lassen, sondern sich bewusst mit sich, mit ihrem Umfeld und ihrem persönlichen Glauben auseinanderzusetzen.ThomAS FEuz

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16 NAC H R IC H T EN

5.2013

l idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps 2. bis 8. FebruarF E R N S E H E N

Sonnabend, 2. Februar Sonntag, 3. Februar Freitag, 8. Februar

15.30–16.00 Abschied vom Leben – Wie sich zwei unheilbar Kranke auf den Tod vorbereiten

16.30–17.00 Kevin – nicht mehr allein zu Hause: Wenn Familien Hilfe brauchen, Dokumentation

8.30–9.15 Stunde des Höchsten Gottesdienst mit Pfarrer Heiko Bräuning

10.00–11.00 Evangelisch-reformierter Gottesdienst aus Dombresson mit Pfarrer Jacques Küng

11.00–12.15 ERF 1 Gottesdienst vom Erfurter Zukunftskongress des Ev. Gnadauer Gemeinschafts-verbands mit Michael Herbst

16.30–17.00 Paul Gerhardt – Stationen seines Lebens, Doku

17.30–18.00 Das kommt mit! – Wenn Senioren umziehen müssen

Montag, 4. Februar

23.25–23.55 Bar Mitzwa heißt erwachsen werden – jüdische Jungen werden „Söhne des Gebots“

20.45–21.15 ERF 1 Mächtiger als das Schwert!Geliebt, gefürchtet und geschmuggelt – die Bibel

22.00–23.30 Nachtcafé – Partnerlos glücklich? Gesprächsrunde u. a. mit Susanne Mockler

H Ö R F U N K

Sonntag, 3. Februar

6.05–6.30 Inklusion: mit Handicap im Klassenzimmer – Über Chancen und Grenzen gemeinsamen Lernens

7.05–7.30 „Nimm dir ein Holz und schreibe darauf.“ Geschnitzte Lebenserfahrungen

8.30–9.00 „Mein Wille geschehe“ – Religiöse Wunscherfüllung

8.40–9.00 Der Verrat des Ethos – Glanz und Elend des deutschen Rotariers Thomas Mann

9.04–9.30 Hilfe für ehemalige Heimkinder

10.00–11.00 Gottesdienst aus der Evangelisch-lutherischen Leubnitzer Stadtkirche in Dresden

10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Kirche im Prisma, Rapperswil SG

10.04–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Stiftskirche St. Arnual

10.35–11.00 Evangelische Morgenfeier

11.30–12.00 Endstation Flughafen –Die Arbeit von kirchlichen Abschiebe-Begleiterinnen

12.05–12.30 Vom Negev über Galiläa nach Jerusalem – Pilgerreise durch das Heilige Land

Donnerstag, 7. Februar

20.00–20.30 ERF Plus Brennpunkt Nahost – Horst Marquardt im Gespräch mit Johannes Gerloff

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

rgenfeier

Das Bild der Woche„MARSCH FÜR DAS LEBEN“ Die USA gelten als die christlichste Nation der Welt – doch gleichzeitig gibt es kaum ein westliches Land, in dem mehr Geschöpfe Gottes am Leben gehindert werden wie dort. So wurden in den letzten 40 Jahren über 55 Millionen Kinder abgetrieben. Dagegen protestierten am 25. Januar mehr als 600.000 Menschen in Washington. Anlass für den jährlichen „Marsch für das Leben“, an dem sich vor allem Katholiken und Evangelikale beteiligten, ist das vor 40 Jahren ergangene Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs, das die Abtreibung legalisierte. Jedes Jahr lassen – im Durchschnitt der letzten Zeit – rund 1,2 Millionen Frauen ihr Kind abtreiben. Die Demons-tranten zogen vor das Oberste Gericht und forderten, das Grundsatzurteil zu widerrufen. Doch einer aktuellen Umfrage des Pew-Meinungsforschungsinstituts zufolge lehnen dies fast zwei Drittel der US-Bevölkerung (63 %) ab.

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NAC H R IC H T EN 17

5.2013

K irchenvertreter im Heiligen Land be-werten den Wahlausgang in Israel po-

sitiv. Überraschend musste das regierende Rechts-Bündnis Likud-Beitenu von Minis-terpräsident Benjamin Netanjahu (Likud-Partei) schwere Verluste hinnehmen. Es verfügt im Parlament nur noch über 31 von 120 Sitzen. Zweitstärkste Kraft mit 19 Sitzen wurde die neue liberale Partei Jesch Atid („Es gibt eine Zukunft“), gefolgt von der Arbeitspartei Avoda (15 Sitze) sowie der hauptsächlich von Siedlern getragenen Partei Bajit Jehudi („Jüdisches Haus“/12 Sitze) und der ultraorthodoxen Schas-Par-tei (11 Sitze). Sowohl Netanjahu als auch der Chef von Jesch Atid, Jair Lapid, halten eine große Koalition für möglich. Nach der Wahl hatte Lapid sich für ein gemeinsames Vorgehen ausgesprochen, damit die wirt-schaftliche Krise beendet und Israel nicht wegen des eingefrorenen Friedenspro-zesses von der Welt verstoßen werde.

Für schnelle ZweistaatenlösungDer evangelische Propst in Jerusalem, der deutsche Theologe Wolfgang Schmidt, begrüßte gegenüber idea den Wahlaus-gang. Er rechnet mit einer Neuausrichtung der israelischen Politik, „die tragfähige Antworten auf die sozialen Verwerfungen in der Gesellschaft findet und im Dialog mit den Palästinensern das Land dem Frieden näher bringt“. Viele Israelis suchten eine Alternative zur bisherigen Politik, „die in

der Friedensfrage und in den sozialen Fra-gen zu wenig vorangebracht hat“. Insbe-sondere müssten künftig die berechtigten Interessen der Palästinenser auf Selbstbe-stimmung Berücksichtigung finden: „Israel schadet sich selbst am meisten, wenn es nicht schnell der Zweistaatenlösung zum Durchbruch verhilft.“ Dass die Einflussmög-lichkeiten religiöser Parteien abnehmen, wird vom Propst begrüßt. Es könne Chris-ten und anderen Nichtjuden nur recht sein, wenn der Staat nicht mehr im bisherigen Ausmaß „Erfüllungsgehilfe von Sonderin-teressen bestimmter religiöser Gruppen“ sein wird. Zudem erschwere der Stimmen-zuwachs für Mitte-Links eine nationalis-tisch gesinnte Politik, von der sich Christen nicht vertreten fühlten. Dies gelte beson-ders für die Christen in der arabischen Be-völkerung. „So kann man auch als Christ den Trend dieser Wahl begrüßen, der mehr Liberalität verspricht“, so Schmidt.

„Rom“: Ergebnis lässt hoffenDie katholische Kirche im Heiligen Land hofft auf einen mäßigenden Einfluss des Chefs der liberalen Zukunftspartei, Jair Lapid, auf Netanjahu, der wahrscheinlich auch die neue Regierung führen wird.

Dankbar für SolidaritätNach Ansicht des Theologischen Leiters und Geschäftsführers des Evangeliums-dienstes für Israel (Ostfildern bei Stutt-

gart), Armin Bachor, hat der Ausgang der Parlamentswahl keine Auswirkungen auf die Situation der messianischen Juden. Sie glauben, dass Jesus der den Juden verhei-ßene Messias ist. Ihre Bewegung sei „in der Gesellschaft angekommen“, sagte Bachor gegenüber idea. Daran werde das Wahler-gebnis nichts ändern. Auch die grundsätz-lich wohlwollende Haltung gegenüber ausländischen Christen werde sicher bei-behalten. Politiker stellten immer wieder heraus, wie dankbar sie insbesondere für die Solidarität evangelikaler Vereinigun-gen mit Israel seien.

Probleme durch OrthodoxeLaut Bachor werden messianische Ge-meinden in der Presse weitgehend objek-tiv dargestellt. Alle Berufe stünden ihnen offen, so dass aus messianischen Gemein-den etliche Offiziere und Juristen hervor-gegangen seien. In der Armee bekämen messianische Juden Zeit zum Bibellesen, so wie sie Orthodoxe zum Thorastudium erhielten. Auch öffentliche Evangelisati-onen seien erlaubt, so weit sie sich nicht an Minderjährige richteten. Probleme bereiteten streng orthodoxe Gruppen, die gelegentlich auch mit Gewalt gegen messianische Einrichtungen vorgingen. Kürzlich sei ein Gebäude in Aschdod an-gezündet worden. Leider greife die Polizei nicht immer konsequent durch. P

Christen: Mit Israel könnte es nach der Wahl besser werdenWAHL Evangelischer Propst: Viele Israelis wollen eine Alternative zur bisherigen Politik.

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Israel7,8 Millionen EinwohnerJuden (5,9 Millionen) 75,3 % Muslime (1,6 Millionen) 20,6 % Christen (150.000) 1,9 % Judenchristen (15.000) 0,2 %

arabisch-israelische

Parteien

Merez(links)

Arbeitspartei(Mitte-Links)

Die Bewegung(Mitte)

Jesch Atid(liberale Mitte)

Kadima (Mitte)

Thora-Partei (ultra-orthodox)

Schas (ultra-orthodox)

Likud-Beitenu(konservativ-nationalistisch)

Jüdisches Haus(ultra-nationalistisch)

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Das Ergebnis der Parlamentswahlen in Israel

©l ideaGrafik; Quelle: Israelische Wahlkomission

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Propst Schmidt Armin Bachor

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NOTIERT

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In diesem Dorf – Pahuatlan – in Mexiko wurden 250 Protestanten eingeschlossen.

Gebetserhörung: Anglikaner freuen sich über GeldsegenAls eine Gebetserhörung betrachtet eine anglikanische Kirchengemeinde in Südengland eine anonyme Spende von umgerechnet mehr als 234.000 Euro. Die Gemeinde in Milford-on-Sea befand sich in finanziellen Schwierigkeiten. Im Sep-tember hatte sie die Sozialarbeiterin Shei-la Hopkins angestellt. Sie sollte sich um Jugendliche in dem 4.500 Einwohner zäh-lenden Ort kümmern und ein Angebot für junge Mütter mit Kleinkindern einrichten. Die Gemeinde sei sich im Klaren gewe-sen, dass ihre regulären Mittel auf Dauer nicht ausreichen würden, um die Stelle zu finanzieren. Trotzdem sei man das Glau-benswagnis eingegangen, sagte Pfarrer Dominic Furness. Ohne die Sache an die große Glocke zu hängen, habe man in den Gruppen der Gemeinde begonnen, Gott um Hilfe zu bitten. Nach wenigen Tagen sei beim Kassierer die Summe von 200.000 Pfund eingegangen.

Blutbad in evangelikaler US-Familie – 15-Jähriger erschießt 5 Menschen

Eine blutige Tragödie hat sich in einer christlichen Familie im Süden der USA ereignet. Der 15 Jahre alte Nehemia Griego wird beschuldigt, seine Eltern und 3 Geschwister erschossen zu haben. Sie gehören zur evangelikalen Calvary-Chapel-Gemeinde in Albuquerque. Dort war Nehemias Vater Greg früher als Pastor tätig; zuletzt arbeitete er in einem Obdachlosenasyl. Als Seelsorger küm-merte er sich u. a. um Gefängnisinsassen und Feuerwehrleute. Der 51-Jährige wurde mit seiner Frau Sarah (40) sowie den Kindern Zephania (9), Jael (5) und Angelina (2) am 19. Januar tot aufgefun-den. Der inzwischen festgenommene Sohn sagte aus, dass er ein Gewehr aus dem Kleiderschrank seiner Eltern an sich gebracht und zunächst seine Mutter, da-nach seine Geschwister und seinen Vater erschossen habe. Er wisse nicht, was über ihn gekommen sei. Bei der Trauerfeier am 25. Januar würdigte Nehemias älteste Schwester Annette die Verdienste ihres Vaters: Er habe nie jemanden aufgege-ben, sondern jeden mit Jesus in Verbin-dung gebracht.

In mehreren Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sind Christen in jüngster

Zeit wegen ihres Glaubens getötet, ver-haftet oder drangsaliert worden. Im kom-munistisch regierten Nordkorea wurde ein Christ erschossen, als er die Grenze nach China überqueren wollte, um dort an einer Bibelschule zu studieren. Ein anderer war von einer solchen Schulung heimgekehrt; er wurde verhaftet und in ein Arbeitslager gesteckt. Dort sei er zu Tode gefoltert wor-den, berichtet der US-Zweig des Hilfswerks Open Doors. Nach Schätzungen sitzen 50.000 bis 70.000 Christen in Straflagern. Ihren Glauben könnten die etwa 200.000 bis 400.000 Christen unter den 24 Millio-nen Einwohnern nur heimlich leben.

Mexiko: Evangelikale abgeriegeltWegen ihres Glaubens drangsaliert wer-den Evangelikale in Mexiko. Im Dorf Pa-huatlan (Bundesstaat Hidalgo) wurden 250 Protestanten, darunter 150 Kinder, in ihren Häusern eingeschlossen und von Wasser und Lebensmitteln abgeschnit-ten. Der Grund: Sie verweigerten die Mit-wirkung an heidnischen Zeremonien bei Dorffesten. Sie sollten gezwungen wer-den, ihrem „neuen Glauben“ abzuschwö-ren. Das Dorf wurde hermetisch abgerie-gelt, damit keine Hilfe von außen zu den Protestanten kommen sollte. Dies gelang jedoch nicht völlig; Christen aus anderen Orten konnten nach einiger Zeit zu Hilfe eilen. Von den 110,6 Millionen Einwoh-nern Mexikos bezeichnen sich 95 % als Kirchenmitglieder (88 % Katholiken), doch viele praktizieren auch heidnische Riten der Ureinwohner.

Eritrea: VerhaftungswelleZu einer neuen Verhaftungswelle gegen Christen ist es auch im ostafrikanischen Eritrea gekommen. Dabei seien mindes-tens 10 Kirchenleiter verhaftet worden, berichtet das Hilfswerk Open Doors. Nach seinen Schätzungen sind derzeit rund 1.000 Christen ohne Anklage oder Gerichtsverfahren in Militärlagern, unter-irdischen Gefängnissen oder Schiffscon-tainern eingesperrt. Das neomarxistische Regime erkennt seit 2002 nur noch die eritreisch-orthodoxe, die katholische und die lutherische Kirche sowie als Religion den Islam an. Angehörige anderer Kirchen schweben ständig in der Gefahr, verhaf-tet zu werden. Im vergangenen Jahr sind mindestens 31 Christen in der Gefangen-schaft an schweren Misshandlungen oder schlechter Versorgung gestorben. Von den rund 5 Millionen Einwohnern sind 50 % Muslime und 47 % Kirchenmitglieder.

Ägypten: AusschreitungenIn Ägypten hat es erneut gewaltsame Aus-schreitungen gegen Christen gegeben. Eine aufgebrachte Menge von über 2.000 Muslimen wütete am 19. und 20. Januar in dem überwiegend von Christen bewohnten Ort Marashda (Oberägypten), berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschen-rechte (IGFM, Frankfurt am Main). Sie hätten Häuser, Geschäfte und Fahrzeuge in Brand gesteckt. Auslöser waren laut IGFM Gerüch-te, ein 55-jähriger Kopte habe ein 6-jähriges muslimisches Mädchen missbraucht. Nach-dem sich der Beschuldigte zu seiner eigenen Sicherheit der Polizei gestellt hatte, griff der Mob die Polizeistation an. P

Christen verhaftet und getötetVERFOLGUNG Von Nordkorea über Mexiko bis nach Eritrea und Ägypten

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Im Jahr 1900 hatten sie weniger als eine Million Anhänger; bis 1970 war ihre Zahl

auf 63 Millionen angewachsen. Heute sind ihr rund 628 Millionen Christen zuzurech-nen, und bis 2025 wird ihre Zahl voraus-sichtlich auf 828 Millionen anschwellen. Ihr Anteil an der Christenheit ist von 0,2 % im Jahr 1900 über 5,1 % (1970) auf 26,7% (2013) gestiegen. Im Jahr 2025 könnte fast jeder dritte Christ (30,6 %) Pfingstler oder Charis-matiker sein. Ihre jährliche Wachstumsrate liegt bei 2,5 % und ist damit annähernd doppelt so hoch wie die der gesamten Chris tenheit (1,3 %). Diese Zahlen haben die Religionsstatistiker Todd M. Johnson und

Peter F. Crossing (South Hamilton/USA) jetzt in der Missionszeitschrift International Bul-letin of Missionary Research veröffentlicht. Charismatiker und Pfingstler unterscheiden sich von anderen vor allem dadurch, dass sie besonderen Wert auf die Gaben des Hei-ligen Geistes legen, etwa Krankenheilung, Prophetie und das Beten in „Zungen“, also übernatürlichen Sprachen.

Jeder Dritte ist KirchenmitgliedNach Angaben der Statistiker ist etwa jeder 3. Mensch dem Christentum zuzurechen. Von den insgesamt 7,1 Milliarden Men-schen seien etwa 2,4 Milliarden Kirchen-mitglieder. An 2. Stelle folgen 1,6 Milliarden Muslime. Hinzu kommen u. a. 982 Millionen Hindus und 510 Millionen Buddhisten. Die Zahl der Juden beträgt 14,7 Millionen. 820 Millionen Menschen sind Nicht-Religiöse (Agnostiker) bzw. Atheisten. Die Zahl der bisher nicht-evangelisierten Menschen be-trägt rund zwei Milliarden; das ist ein Anteil von 29,2 % an der Weltbevölkerung. P

Die Zahl der Pfingstler und Charismatiker wächst rasantSTATISTIK Die Pfingstkirchen und die ihnen verwandte charismatische Bewegung bilden den am schnellsten wachsenden Teil der Christenheit. Mehr als jeder 4. Christ weltweit gehört dazu.

DIE GEFANGENEN DES MONATS FEBRUAR

15 Jahre Haft für FamilieÄGYPTEN Mutter und ihre 7 Kinder wurden Christen.

Ägypten83 Millionen Einwohner

90 % Muslime10 % Christen (meist Kopten)darunter 200.000 Katholiken 40.000 Griech.-Orthodoxe 30.000 Protestanten

Als „Gefangene des Monats Febru-ar“ haben die Internationale Ge-

sellschaft für Menschenrechte (IGFM) und idea eine achtköpfige Familie in Ägypten benannt und zu ihrer Unterstützung auf-gerufen. Nadia Mohammed Ali aus dem oberägyptischen Biba und ihre sieben Kinder waren am 13. Januar zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Die Mutter war nach Informationen der IGFM ursprüng-lich Christin und trat vor 23 Jahren zum Islam über, als sie einen Muslim heiratete. Nachdem ihr Ehemann 1991 verstorben war, entschloss sich die Frau, zum Christen-

tum zurückzukehren. Dies taten auch ihre Kinder. Sieben Beamte halfen der Familie 2004, Namen und Religionszugehörigkeit in den Dokumenten zu ändern. Nach An-gaben des arabischen Nachrichtenportals „moheet“ wurden die Beamten deshalb zu jeweils fünf Jahren Haft verurteilt. Die IGFM kritisiert das Urteil gegen die christliche Fa-milie als „eklatanten Bruch völkerrechtlich bindender Menschenrechtsverträge“ und forderte die deutsche Bundesregierung auf, vom ägyptischen Präsidenten Moham-med Mursi die Freilassung der Familie zu fordern. Die Menschenrechtsorganisation

und idea rufen dazu auf, Mursi in Briefen zu bitten, sich für die Annullierung des Urteils und die Freilassung der Familie einzuset-zen. Ägypten hat den Internationalen Pakt für bürgerliche und politische Rechte ratifi-ziert. Er umfasst auch das Recht auf unein-geschränkten Religionswechsel. P

Hier kann man um die Freilassung bitten: S. E. Mohammed Mursi via Botschaft der Arabischen Republik Ägypten, Elfenauweg 61, 3006 Bern, Fax: 031352 0625, E-Mail: [email protected]

Atheisten

Buddhisten

Hindus

Muslime

Kirchenmitglieder

7.100 Millionen Bürger, Angaben in Millionen

Die Menschheit religiös

2.400

1.600

982

510

820201319701900

0,2 %5,1 %

26,7 %Anteil an allen Christen

Pfingstler bzw. Charismatiker weltweit

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P ietistische Gemeinden und Gemeinschaften wollen stärker in die Offensive gehen. Dieses Signal ging von einem viertägigen

Zukunftskongress aus, den der Evangelische Gnadauer Gemein-schaftsverband (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften) unter dem Motto „Neues wagen!“ in Erfurt veranstaltete. Daran nahmen rund 2.500 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter teil. Zum Abschluss wurde ein „Erfurter Impuls“ veröffentlicht. Darin heißt es: „Hoffnungsvoll setzen wir uns für die geistliche-missionarische Er-neuerung der Gemeinschaften ein und gehen zugleich neue Wege. Wir bilden Netzwerke, initiieren Projekte, beteiligen uns an der welt-weiten Missionsarbeit und gründen Zellgruppen, Hauskreise sowie neue Gemeinschaften und Gemeinden.“ Dabei verbinde man Wort und Tat: „Wir leben, was wir glauben, indem wir das Evangelium ver-kündigen und uns diakonisch und gesellschaftlich engagieren.“

Bitte um VergebungAllerdings müsse man auch bekennen: „Nicht selten genügen wir uns in der Pflege unserer Frömmigkeit. Vielfach sind wir nicht mutig genug und versäumen es, auf neuen Weisen mit der unver-gleichlichen Liebe Gottes auf Menschen zuzugehen. Wir bitten un-seren Herrn um Vergebung und wollen uns erneut senden lassen!“

„Wir sind progressiv und modern in unseren Formen“Ein Festabend auf dem Kongress stand im Zeichen des 125-jäh-rigen Bestehens der Dachorganisation. Dabei sagte Präses Michael Diener (Kassel): „Wir feiern nicht uns, wir feiern unseren Gott.“ Der Hauptauftrag „Gnadaus“ bestehe in Evangelisation und Gemein-schaftspflege: „Christ werden und Christ bleiben.“ Aus diesem Auftrag erwachse auch die Dynamik, um in Bewegung zu bleiben.

Diener: „Wir bleiben Bibelbewegung, weil wir das lebendige Wort Gottes darin finden.“ Der Präses zeigte sich überzeugt, dass die Gemeinschaftsbewegung für die Herausforderungen des 21. Jahr-hunderts gut aufgestellt sei. Sie zeige Profil und setze vor allem auf den Dienst ehrenamtlicher Mitarbeiter. „Wir sind progressiv und modern in unseren Formen“, so Diener.

Diener: Wir wollen nicht die 135. Freikirche bildenZugleich stellte er klar, dass die Gemeinschaftsbewegung ihren Platz auch künftig in der evangelischen Kirche sieht. Es sei nicht sinnvoll, „dass Gnadau die 135. Freikirche bildet“. Allerdings wolle man in der Kirche auch die volle Freiheit einer Bewegung haben. Die Freiheit der Profilgemeinden, von der im EKD-Reformpapier „Kirche der Freiheit“ die Rede ist, solle auch für die Gemeinschaftsbewegung gelten.

Thüringen: Ministerpräsidentin dankt den PietistenGlück- und Segenswünsche zum Jubiläum überbrachten führende Repräsentanten aus Politik und Kirche. Die thüringische Minister-präsidentin Christine Lieberknecht (CDU) dankte den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in Gemeinschaften, Mission und Di-akonie „ganz herzlich“ für ihren Dienst in Deutschland und aller Welt. Ihr persönlich gebe der christliche Glaube die Kraft, um auch in der Politik ohne Furcht und mit Freude immer neue Wege ge-hen zu können, so die Regierungschefin, die bis 1990 Pfarrerin war. Nach ihren Worten braucht man zur Bewältigung der Umbrüche in Staat und Gesellschaft ein „inneres Rüstzeug“. Dazu seien die Wer-te unverzichtbar, „die wir aus dem christlichen Glauben herleiten“.

EKD: Seid weiter ein „Herdfeuer der Landeskirchen“Der Vizepräsident des EKD-Kirchenamtes in Hannover, Thies Gund-lach, erinnerte an die Ursprünge des Gnadauer Verbandes Ende des 19. Jahrhunderts. Damals seien die Landeskirchen rational, funkti-onal und „ein bisschen unpersönlich“ gewesen. „Gnadau“ habe als „Herdfeuer der Landeskirchen“ diese vor einem Verlust an Innerlich-keit und Menschen vor Vereinsamung bewahren wollen. Gundlachs Bitte an die heutigen Gemeinschaften: „Stärken Sie die Innenseite und Herzenswärme unserer Kirche durch Ihren Glauben! Beten Sie mit und für unsere Kirchen!“ Bei der Evangelisation ermutigte Gundlach die Pietisten, aus der Mitte ihres Herzens zu reden, denn die Menschen suchten heute „authentischen Glauben“.

Gundlach: Wir sind alle „Kinder der Reformation“Außerdem lud er die Gemeinschaftsbewegung ein, sich mit den Kirchen „inhaltlich, geistlich und herzensmäßig“ auf das 500. Re-formationsjubiläum am 31. Oktober 2017 vorzubereiten. Gund-lach: „Wenn wir die Gemeinsamkeit und die Gemeinschaftspfle-ge wirklich mit dem Herzen meinen und uns orientieren an der reformatorischen Einsicht, werden wir sehr schnell merken, dass wir – bei allem Unterschied und aller Vielfalt – alle Kinder der Reformation sind.“ P

„Wir setzen uns für die geistlich-missionarische Erneuerung ein“ZUKUNFTSKONGRESS 2.500 Pietisten dachten über neue Wege in Gemeinden und Gemeinschaften nach.

Es ging nicht nur ernst zu beim Kongress: Als beim Festabend Judy Bailey (aus der Karibik stammend, rechts) sang, gerieten auch Ministerpräsidentin Lieberknecht und Präses Diener in Stimmung.

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netFORUM FÜR JUNGE CHRISTEN

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E s ist nichts Ungewöhnliches, als Theologiestudentin im Rah-men eines Predigtseminars einen Gottesdienst vorbereiten

zu müssen. Predigttext, Liturgie und Lieder müssen sorgfältig geplant, die Worte an die Gemeinde überdacht werden. Ich war im vierten Semester meines Studiums und hatte bis dahin alle Klausuren, Hausarbeiten und sonstigen Hürden gut gemeistert. Plötzlich fand ich jedoch zum ersten Mal in meinem Leben keine Worte. Die Bibelstelle (Amos 5,21–24), über die gepredigt wer-den sollte, war nicht schwerverständlich. Trotzdem begriff ich sie nicht. Mir fehlte der Bezug, der Sinn und Zweck. Ich konnte die niedergeschriebenen Worte Gottes nicht auslegen.

Ich zweifelte an Gottes Gegenwart …Schon vor dem Seminar hatten mir Gespräche mit meinem Freund über seine Kindheit Abgründe aufgezeigt. Mein Freund hat Grau-samkeiten erlebt, die das übersteigen, was ich mir vorstellen kann. Mir stellten sich Fragen – die gewiss schon jedem Christen begegnet sind – wie „Wo war Gott da?“, „Warum hat Gott das zu-gelassen?“ und „Wieso hatte Gott ihn verlassen, als er noch ein unschuldiges Kind war?“ Sie paarten sich mit den Zweifeln, ob mir der Glaube an Gott überhaupt etwas bringt. Der darauffolgende Gottesdienst war mein damals letzter. Ich brach das Studium ab. Die Unsicherheit war zu groß geworden.

Danach war mein Leben gefüllt. Ich hatte Ziele und jede Men-ge Ideen. Ich absolvierte eine Ausbildung zur Kauffrau für Büro-kommunikation. Mein Freund und ich bauten eine neue Beziehung auf, da wir erst mal einen neuen Weg zuei-nander finden mussten. Alles schien gut, aber irgend-etwas fehlte, je weiter ich mich von meinem Glauben entfernte. Mit der Zeit ging es mir immer weniger um die Frage, wo Gott war. Vielmehr fragte ich mich, ob ich auch ohne den Glauben an Gott glücklich sein konnte. Ich sprach mit befreundeten Christen. Mir wurde be-wusst, dass ein glückliches Leben – ohne Gott dafür

danken zu können – nicht erfüllend sein konnte. Ich besuchte wie-der Gottesdienste, um das Wort Gottes erneut in mein Leben auf-zunehmen, und nahm mir viel Zeit, um nachzudenken. Dadurch habe ich es geschafft, dass mein Glauben wieder so weit gereift ist, dass Gott ganz einfach um mich und in mir ist und mir jeden Zweifel nimmt.

… jetzt aber fühle ich mich wieder vollständigIch kann nun endlich wieder das, was ich bin und was ich erreiche, voll und ganz würdigen und annehmen. Dank meines Glaubens fühle ich mich wieder vollständig. Mittlerweile bin ich mit dem Auslöser meiner Zweifel verheiratet. Wir haben ein, bald zwei Kin-der – und ich befinde mich kurz vor der Zwischenprüfung meines wieder aufgenommenen Theologiestudiums. Meine Sehnsucht wurde irgendwann so groß, dass ich mit neuer Energie ins Stu-dium zurückkehrte. Ich möchte Pfarrerin werden, um anderen Menschen die Botschaft des christlichen Glaubens und der Liebe Gottes verkünden zu dürfen.

Eine Krise ist eine ChanceMeine Krise von 2008 – was war sie eigentlich genau? Der Begriff „Krise“ kommt aus dem Griechischen. Es ist das Substantiv zum Verb „krínein“, das „trennen“ und „(unter-)scheiden“ bedeutet. Laut Duden beschreibt die Krise eine Entscheidung nach einer Wendung. Also eine Chance zu einer neuen oder aufgefrischten

Sichtweise. Meine Krise hat meine Erwartungshaltung verändert: Ich kann von Gott, vom Glauben und von der Religion nicht erwarten, dass mir Verlorenes zu-rückgegeben wird oder dass Kummer und Schmerz sich einfach auflösen. Wir sind selbstbestimmte Men-schen, so dass Gott auch kein Elend vor uns auflöst. Aber sein Wort und seine Präsenz sind es, die unsere Seelen auffangen. Ich bin dankbar für meine Krise, denn sie hat mich sehr viel näher zu Gott gebracht. P

Meine Glaubenskrise – meine GlaubenschanceLEBENSWEGE Zweifel am eigenen Glauben können einen Menschen in ein tiefes Loch stürzen. Stefanie Zuder (27) aus Bad Homburg bei Frankfurt am Main war Theologiestudentin im 4. Semester, als sie begann, Gott zu hinterfragen. Sie beschreibt für idealisten.net ihren Weg von Gott weg – und zu ihm zurück.

Stefanie Zuder

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Herr Gauweiler, in Porträts werden Sie charakteri-siert als „Schwarzer Peter“, „Querulant“, „Euro-Rebell“, „Dickschädel“ und „parlamentarischer

Hofnarr“. Fühlen Sie sich gut getroffen?Sie haben die negativsten Sachen rausgesucht. Also der „parlamentarische Hofnarr“ ist eine Unverschämtheit. Für alles andere gilt: Man ist ja immer erschrocken, wenn man die eigene Fotografi e in der Zeitung sieht oder die eigene Stimme im Radio hört. Man denkt sich: Bin ich das wirk-lich? Es fällt eben schwer, sich selbst zu beurteilen.Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung schreibt über Sie: „Gauweiler ist ein kluger Populist, ein stolzer Patriot, ein Intel-lektueller in Lederhosen, ein begnadeter Grübler, Grantler und Redner. Er kann Bierzelte zum Toben bringen mit Reden, die weitab liegen von dem, was CSU oder CDU gerade vertreten.“

Kennen Sie die drei Anforderungen des österreichischen Schriftstellers Franz Grillparzer (1791-1872) an gute Kritik: „1. Gelobt woll’n wir werden. 2. Gelobt woll’n wir werden! 3. Gelobt woll’n wir werden!“ Also: Das Porträt von Prantl fand ich natürlich sehr gelungen.

In der falschen Partei?Prantl schreibt, Sie verträten Dinge, die weitab von der CSU liegen. Sind Sie in der falschen Partei?Ich bin im fünften Jahrzehnt Mitglied der CSU. Sie ist mei-ne Partei und – bei allem, was mich an ihr ärgert – ich fand sie immer wieder großartig.

Was soll an der CSU so großartig sein?Ihre Leistung. Sie ist seit 1957 ununterbrochen an der Macht – und schauen Sie, wie hervorragend Bayern heute in allem dasteht: wirtschaftlich, sozial und kulturell. Die CSU hat Großartiges geleistet.Sind Sie stolz, ein Bayer zu sein?Stolz ist eine Sünde, sagt Martin Luther. Ich bin also nicht stolz, sondern froh, ein Bayer zu sein.In seinem Buch „Bayern kann es auch allein – Plädoyer für einen eigenen Staat“, fordert der langjährige Chefredakteur des „Bayernkurier“, Wilfried Scharnagl, Bayerns Unabhän-gigkeit. Bayerns Gelder sollten nicht länger nach Berlin und Brüssel fl ießen. Sehen Sie das auch so?Im Großen und Ganzen: Ja! 1871 wurde das Königreich Bayern durch das Geschick von Reichskanzler Otto von Bismarck Teil des Deutschen Reiches. Bei aller Würdigung des Bismarckschen Genies: Diese Konstruktion hat sich als verhängnisvoll erwiesen. Ohne die Eliminierung von Bay-erns Unabhängigkeit hätte es die folgenschwere Rolle des Reichs in den beiden Weltkriegen nicht gegeben.Und jetzt wollen Sie Bayern wieder aus Deutschland heraus-lösen?Nein, aber ich bin skeptisch gegenüber neuen supranationa-len Organisationen wie einer Verschmelzung der europäi-schen Nationalstaaten zu „Vereinigten Staaten von Europa“. Eine solche Mammut-Organisation steht erneut in der Ge-fahr, die Bürger von ihren Grundrechten abzuschneiden.

Europa wird untergehen oder verschweizernBundesfi nanzminister Wolfgang Schäuble will die EU-Kom-mission zu einer echten Regierung Europas weiterentwickeln. Der EU-Präsident sollte durch alle europäischen Bürger direkt gewählt werden. Was spricht dagegen?Mit diesem Vorschlag macht Schäuble bereits deutlich, dass das jetzige System der Europäischen Union nicht aus-reichend demokratisch legitimiert ist. Und ich fürchte, dass ein Riesenreich namens „Vereinigte Staaten von Europa“

„Nicht der Euro, sondern dasKreuz vereint das Abendland“EUROPA Der Kontinent sorgt für Schlagzeilen. Verlassen die Briten möglicherweise die EU? Darüber soll abgestimmt werden. Ihr Premierminister Cameron will ein anderes Europa. Das will auch einer der ungewöhnlichsten Köpfe im Deutschen Bundestag: der engagierte Protestant, Jurist und CSU-Mann Peter Gauweiler. Er kämpfte gegen die Einführung des Euro sowie gegen die Euro-Rettungsschirme – bis zum Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Wie soll es jetzt mit Europa weitergehen? Darüber sprach er mit Karsten Huhn.

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zu einer weiteren Verameisung des Einzelnen führen wür-de. Bei dieser Entwicklung zu immer voluminöseren Ein-heiten waltet ein Unsegen! Welches Europa wollen Sie stattdessen?Die Zukunft sehe ich in kleinen, selbstbestimmten demokra-tischen Staatswesen, nicht in einem bürokratischen Moloch. Ich halte es da mit dem Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt (1921–1990). Er sagte gegen Ende seines Lebens: „Die Welt wird entweder untergehen oder verschweizern.“Die Schweiz hält sich aus allem raus und fährt gut damit. Die sind ganz schön clever, diese Schweizer.Dem mag ich nicht widersprechen.

Ist der Euro nur „Esperanto-Geld“?Sie sind einer der großen Kritiker des Euro und Europas. Den Maastricht-Vertrag halten Sie für eine „Schnaps-Idee“, den Euro für „Esperanto-Geld“. Warum sind Sie so dagegen?Gegenfrage: Warum setzen Sie Europa so einschränkungs-los mit dem Euro gleich?Der Euro ist das Erste, was einem zu Europa einfällt. Er gilt als das einigende Band.Ich habe mal gelernt, dass das Kreuz das einigende Zeichen des christlichen Abendlandes ist. Soll das Kreuz jetzt durch die Münze abgelöst werden? Viel Vergnügen. Es war ja schon bezeichnend, dass der Bezug auf Gott in dem Entwurf zur Europäischen Verfassung keinen Platz mehr hatte. Ich zitiere Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Scheitert der Euro, scheitert Europa.“Europa wird es auch dann noch geben, wenn es den Euro nicht mehr gibt. Der Euro ist wie eine Jacke, die falsch ein-geknöpft ist. Mit seiner Einführung gingen viele Fehlkon-struktionen und Irrtümer einher – und das gibt ja auch die Bundeskanzlerin zu.

Alle Prinzipien wurden gebrochenWie kommen wir aus dem Schlammassel wieder heraus?Indem wir uns an einen Grundsatz aus dem alten Rom hal-ten: Pacta sunt servanda – Verträge sind einzuhalten. Das gilt im Privatrecht genauso wie im Völkerrecht. Der Maas-tricht-Vertrag ist die Geschäftsgrundlage des Euro. Darin heißt es unter anderem: 1. Kein Bail-out, das heißt, die Europäische Union haftet nicht für Schulden einzelner Mitgliedsstaaten, 2. strikte Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank von der Politik,

3. die Schuldengrenze eines Staates darf 60 % des Brutto-inlandproduktes nicht überschreiten,4. das jährliche Haushaltsdefi zit darf nicht mehr als 3 % des Bruttoinlandproduktes betragen …… die von Ihnen genannten Prinzipien sind alle gebrochen worden …… und sie werden täglich neu gebrochen.

Nächstenliebe gegenüber den Griechen?Was halten Sie von dem Prinzip der Nächstenliebe, etwa ge-genüber den Griechen?Ich bin sehr dafür, unseren europäischen Nachbarn zu hel-fen. Denn es kann uns nicht gutgehen, wenn es unserem Nachbarn schlechtgeht. Aber die derzeitige Griechenland-„Hilfe“ ist wie Schokolade für Zuckerkranke. Griechen-land sollte sich aber nicht an den Vorgaben aus Brüssel ori-entieren, sondern lieber schauen, wie der Nachbarstaat Türkei in den 90er Jahren seine Schuldenkrise gelöst hat. Denn dass ein Land zahlungsunfähig wird, ist nicht neu. Allein in den letzten 20 Jahren waren neben der Türkei auch Russland und Argentinien betroffen. Alle drei Staa-ten haben die Krise erfolgreich überwunden.

Aus dem Euro ausscheidenWie hat es die Türkei geschafft?Sie hat ihre Währung radikal abgewertet und ist dadurch preiswerter geworden. Damit hat die Türkei nicht nur im Tourismus riesigen Erfolg gehabt. Sie reformierte den Bankensektor und ging gegen die Korruption vor. Und sie hat das Land für Investitionen aus dem Ausland ge-öffnet. Heute wächst die Wirtschaftskraft der Türkei jährlich um mehr als 10 %. Griechenland kann das auch schaffen. Für mich ist Griechenland immer noch das at-traktivste Reiseland im Mittelmeer-Raum. Wenn ich ein griechischer Politiker wäre, würde ich mich dafür ein-setzen, freiwillig aus dem Euro auszuscheiden. Der Euro war als Wohltat gemeint. Er ist aber für die Griechen zur Plage geworden.Sie wollen die Griechen alleinlassen?Im Gegenteil, ich setze mich für eine Änderung des Lissa-bon-Vertrages ein, die Griechenland zugutekommen wür-de: Ein Staat soll auch dann in der Europäischen Union bleiben können, wenn er den Euro aufgibt. Das ist im Mo-ment nicht möglich. Der letzte CSU-Parteitag hat meine Forderung jetzt auch einstimmig übernommen. OFo

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Peter Gauweiler (CSU) wurde 1949 in München geboren. Der evan-gelische Christ wurde mit 23 Stadtrat, mit 26 Leiter des Kreisverwal-tungsreferats, mit 37 Innenstaatssekretär und mit 41 bayerischer Umweltminister. 1993 verlor er den Wahlkampf um das Amt des Münchner Oberbürgermeisters. Seit 2002 wurde er dreimal direkt in den Deutschen Bundestag gewählt. Zudem ist der Jurist Partner ei-ner auf Straf- und Wirtschaftsrecht spezialisierten Kanzlei. Deutsch-landweit bekannt wurde Gauweiler durch seine Klagen gegen die EU-Verfassung, den Lissabon-Vertrag und die Euro-Rettung. Gauwei-ler ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

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Was Europa von den klugen Jungfrauen lernen kannAuch ohne Griechenland hätten die Staaten der Euro-Zone zehn Billionen Euro Schulden – das ist „etwa 100 Mal so viel wie die Zahl der Sterne in der Milchstraße“, um eine Ihrer Bierzelt-Reden zu zitieren.Eins ist klar: Überschuldung lässt sich weder durch noch mehr Schulden noch durch das Anwerfen der Notenpresse beheben. Beides führt zur Vermögensvernichtung. Was in Krisen dieser Art weiterhilft, ist ein Blick auf Jesu Gleich-nis von den fünf klugen und den fünf törichten Jungfrauen (Matthäus 25,1-13).Was haben die Jungfrauen mit der Eurokrise zu tun?Die törichten Jungfrauen hatten keine Vorkehrungen ge-troffen und standen ohne Öl da, als der Bräutigam kam. Die klugen Jungfrauen dagegen hatten ihr Öl aufbewahrt, um es zur rechten Zeit einzusetzen. Als der Bräutigam schließlich mitten in der Nacht erscheint, heißt es: „Die tö-richten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus. Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch.“ Das

gilt auch für die heutige Situation. Der deutsche Steuerzah-ler kann nicht die Risiken aller Schuldenländer tragen. So stand es meines Wissens nach auch in idea.Sie vergleichen die Rolle der Deutschen mit der vom „Hans im Glück“ in Grimms Märchen. Warum?Unser fl eißiges Land hat erst die harte D-Mark gegen eine weichere Währung eingetauscht, dann zugesehen, wie un-sere Banken mit dem Geld so viele Anleihen von leider zahlungsunfähigen Staaten einkauften, bis es schließlich immer gewaltigere Schirme zur Rettung der Banken, der bankrotten Nationen und ganz Europas fi nanzieren muss-te. Deutschland hat seinen Goldklumpen gegen zwei Schleifsteine eingetauscht.Der Euro-Rettungsschirm heißt offi ziell „Gesetz zur Übernah-me von Gewährleistungen eines europäischen Stabilisierungs-mechanismus“. Gewährleistung und Stabilität – das klingt doch ganz solide.1. Der Euro-Rettungsschirm widerspricht der Geschäfts-grundlage, der wir bei der Abschaffung der D-Mark zuge-stimmt haben, nämlich dem Verbot, dass die Europäische

Die 27 Staaten der Europäischen UnionMit Angabe der Einwohnerzahl

BELGIEN

BULGARIEN

DEUTSCHLAND

DÄNEMARK

ESTLAND

FINNLAND

FRANKREICH

GRIECHENLAND

IRLAND

ITALIEN

LETTLAND

LITAUEN

LUXEMBURG

MALTA

NIEDERLANDE

ÖSTERREICH

POLEN

PORTUGAL

RUMÄNIEN

SCHWEDEN

SLOWAKEI

SLOWENIEN

SPANIEN

TSCHECHISCHE REPUBLIK

UNGARN

GROSSBRITANNIEN

ZYPERN

5,3 Mio.

45,8 Mio.

82 Mio.

2,3 Mio.

10,6 Mio.

2 Mio.

10 Mio.

4,5 Mio.38,1 Mio.

61,7 Mio.

11,2 Mio.

64,3 Mio.

9,2 Mio.

1,3 Mio.

5,5 Mio.

10,7 Mio.

10,5 Mio.5,4 Mio.

8,3 Mio.

60 Mio.

0,5 Mio.

16,4 Mio.

21,5 Mio.

7,6 Mio.

0,4 Mio.0,8 Mio.

3,3 Mio.

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Union und die Euro-Staaten die Schulden eines Mitgliedlan-des übernehmen. 2. Die Haftungshöhe dieses Rettungsschir-mes wäre ohne das Eingreifen des Bundesverfassungsge-richts nicht begrenzt gewesen, sondern hätte im Prinzip ins Unendliche gehen können. 3. Der Rettungsschirm wider-spricht allen demokratischen Prinzipien. Das Direktorium des Fonds unterliegt keiner direkten parlamentarischen Kon-trolle. 4. Zudem ist der Rettungsschirm faktisch eng mit der Europäischen Zentralbank verknüpft. Sie entwickelt sich im-mer mehr zur eigentlichen europäischen Regierung, obwohl sie von niemandem gewählt worden ist. Weder die Gremien des Rettungsschirms noch die Europäische Zentralbank können von den Bürgern Europas abgewählt werden.

Ich habe in „Karlsruhe“ auch Erfolg gehabtSie klagten gegen die EU-Verfassung, gegen den Lissabon-Ver-trag und zuletzt gegen den Euro-Rettungsschirm. Ihre Klagen wurden vom Bundesverfassungsgericht zurückgewiesen.Das stimmt nur halb – schließlich hat das Bundesverfas-sungsgericht zum ersten Mal seit Bestehen des Grundge-setzes völkerrechtliche Vorgaben gemacht, was die Höhe der Haftung und die Nicht-Überstimmbarkeit Deutsch-lands bei dieser Haftung angeht. Natürlich hätte ich mir ein noch weiter reichendes Urteil gewünscht. Dennoch be-trachte ich beides als einen beträchtlichen Erfolg. Sie haben während Ihrer Laufbahn viele Watschen bekommen. Welche schmerzte am meisten?Ich hatte eigentlich immer wieder Glück. Ich kann heute tun, was ich schon als junger Mann immer wollte: Strafverteidi-ger sein und mich zugleich immer wieder mit dem politi-schen Geschehen beschäftigen. Das ist etwas sehr Schönes.Sie waren auch mal als bayerischer Ministerpräsident im Ge-spräch, und Sie bewarben sich erfolglos als Münchens Ober-bürgermeister. Diese Niederlagen schmerzen nicht mehr?Natürlich. Aber ich sehe sie heute nicht mehr als Niederla-ge. Sie kennen ja den schönen Spruch: „Der Mensch sieht auf die Zeit zurück und sieht: Sein Unglück war sein Glück.“

Fraktionsdisziplin kontra GewissenWas raten Sie einem Berufsanfänger, der in die Politik strebt?Er braucht den unbedingten Willen, verstanden zu werden – für das, was er der Welt bieten will. Und er sollte alles dafür tun, seine persönliche und wirtschaftliche Unabhän-gigkeit zu wahren. Nur Politik ist zu wenig, zur Not sollte man auch hinwerfen können. Und im äußersten Fall sich aus dem Parlament lieber raustragen lassen, als selbst da nachzugeben, wo man sicher weiß, dass es falsch ist. In der parlamentarischen Praxis gilt die Fraktionsdisziplin, ohne die eine Koalition regierungsunfähig würde.Laut Artikel 38 des Grundgesetzes sind Abgeordnete nur ihrem Gewissen unterworfen. Dieser Artikel ist wie die Zehn Gebote.Das ist die Theorie, die Praxis sieht für die meisten Abgeord-neten anders aus.

Nur für den, der sich zwingen lässt! Natürlich führe ich mit mir auch das Selbstgespräch: Mein lieber Freund, du weißt nicht alles! In einer Fraktion geht es immer auch um Rück-sichtnahme und Zusammenarbeit, sie ist kein Ort für Selbst-verwirklichung. Aber zur Verantwortung eines Abgeordne-ten kann es auch gehören, in der eigenen Fraktion gegen den Strom stehen zu bleiben, wenn er nicht anders kann.

Warum verlieren die Unionsparteien?Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart, München – in Deutschlands Großstädten verlieren die Unionsparteien eine Wahl nach der anderen. Auch die letzten Landtagswahlen gingen verloren. Woran liegt das?Sie sind zu wenig „authentisch“, wie man neudeutsch sagt. Man weiß nicht so genau: Fisch oder Fleisch? Das schlägt sich in den Wahlergebnissen nieder.Der „Berliner Kreis“ der CDU fordert, die Union müsse ihren „Markenkern“, ihr christlich-konservatives Profi l schärfen. Würde das helfen?Ich sage ungern etwas Kritisches zum „Berliner Kreis“ – das sind alles unerschrockene und liebenswürdige Unikate. Aber das Problem der Konservativen in der CDU ist, dass sie ein bisschen nach Museum riechen. Sie bräuchten ein moderne-res Konzept. Nur konservativ sein reicht eben auch nicht.Sie gehören der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern an. Sind Sie begeistert, besorgt oder genervt von Ihrer Kirche?Man sollte über die Kirche nicht so reden wie über eine Partei. Ich bin in diese Kirche hineingeboren, ich bin in ihr getauft und konfi rmiert worden. Und ich werde weiter bei ihr bleiben.

Protestantisch ist wie VollkornbrotSie gehören dazu, weil Sie dazugehören?Ich denke nicht, dass man die Taufe einfach so wieder ab-waschen kann. „Schon im Mutterleib hast du mich bei mei-nem Namen gerufen“, heißt es bei Jesaja. An der katholi-schen Kirche freut mich der barocke Glanz. Für uns in Oberbayern ist das wie die Einladung zu einem Festmahl. Und das Protestantische zeigt sich wie eine Scheibe Voll-kornbrot mittendrin. Ich kann ohne Vollkornbrot nicht le-ben. Aber gegen ein Festmahl habe ich auch nichts. Vielen Dank für das Gespräch! P

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Der Bodenseehof – das ist ein Glaubenszentrum. An die Anfänge erinnert der ehemalige Verlags-leiter Hans Steinacker (Witten) in seinem Buch

„Meine Bibel – eine Lebensgeschichte“. Als junger Manager für Traktoren in Friedrichshafen lernt er den aus Florida stammenden jungen Amerikaner Charlie Moore (1936 – 1995) kennen, Englisch- und Sportlehrer an einem Internat in Wilhelmsdorf, 25 Kilometer nördlich von Friedrichsha-fen. Beide organisieren Freizeiten für junge Christen. Sie freunden sich an und haben bald die „abenteuerliche Idee“, ein internationales Begegnungszentrum am Bodensee zu schaffen. Aus der Idee wird ein Plan, als die beiden von ei-nem christlichen Ehepaar hören, das direkt am Ufer ein Bauernhaus besitzt und bereit ist, es für eine internationale Arbeit zur Verfügung zu stellen.

Beten, bauen, badenIm März 1962 wird der Verein „Christliches Jugendzen-trum Bodenseehof“ gegründet. Um beim Um- und Aus-bau ab 1966 zu helfen, reisen Jugendgruppen aus ganz Deutschland an. Die Baufreizeiten stehen unter dem Motto „Beten, Bauen, Baden“. Und überall sammeln Ju-gendgruppen Geld, um mindestens ein Zimmer in dem Zentrum zu fi-nanzieren. Was damals hochgezo-gen wurde, hat bis heute Bestand. Der Bodenseehof liegt am Rand von Friedrichshafen im Ortsteil Fischbach, am Ufer des Bodensees. Hier wird die Bibel studiert, doch auch Kinder tollen herum. Beides gehört zusammen, findet der heuti-ge Leiter, Heinz Spindler. Damals wie heute gilt: „Wir möchten unsere Gäste einladen, wie Kinder auf das Wort Gottes im alltäglichen Leben zu vertrauen.“

1. Schwerpunkt: KurzbibelschuleDas Haus mit 110 Betten hat zwei Schwer-punkte: eine Bibelschule und eine Freizeitar-beit. Der Unterricht an der internationalen Kurzbibelschule von September bis März wird auf Eng-lisch erteilt, denn die bis zu 110 Teilnehmer kommen vor allem aus den USA und aus Kanada. Werbung ist laut Spindler nicht nötig: „Die jungen Leute kommen, weil der Bodenseehof ihnen persönlich empfohlen wird.“ Durch Mund-zu-Mund-Propaganda ist die Nachfrage über die Jahre stetig gestiegen und liegt oft sogar über der Kapazi-tät. Das Geheimnis: „Wir wollen den jungen Leuten helfen zu erfahren, was es heißt, ihr Christsein praktisch zu leben und den Glauben weiterzugeben.“ Dabei gibt es Nachhol-bedarf – denn immer wieder sind Teilnehmer darunter, die sich zwar Christen nennen, „aber deren Herzen leer sind“. Wie etwa bei Steve Volle. Der junge Mann aus den USA kam vor über 10 Jahren als Student zum Bodenseehof, weil er gerne Europa kennenlernen wollte und dafür einen günstigen Ausgangspunkt suchte. Der Aufenthalt auf dem Bodenseehof war preiswert. Auch die Gegend fand er toll. „Ich habe nicht gewusst, dass Gott mich nach Friedrichs-

hafen geführt hat, um mein Leben jetzt und für alle Ewigkeit drastisch zu verändern“, sagt er heute. „Gott hat mich ergriffen und mich von in-nen heraus verändert.“ Er denkt auch deshalb gerne an die Zeit zurück, weil er am Bodenseehof das erste Mal wirkliche Freundschaft und Gemein-schaft erfahren hat – wie noch nie zu-vor in seinem Leben. Heute ist er dort als Mitarbeiter tätig. Was Steve Volle erlebt hat, das passiert auch anderen Bibelschülern. „Sie erfahren bei uns, dass Jesus Christus regiert, führt, siegt und heilt“, erläutert der 47-jäh-

Tankstelle für leere Herzen

BODENSEEHOF Gäste rühmen die „hervorragende Küche mit einer genialen Salatsoße“. Andere freuen sich über erschwingliche Preise oder ansprechende Bibelarbeiten und eine gute Stimmung. Wo gibt es das alles? Im Freizeitzentrum Bodenseehof in Friedrichshafen. Klaus Rösler sprach mit Gästen und Mitarbeitern.

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Schlicht und aus Beton: das Freizeitzentrum Bodenseehof

Heinz Spindler

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rige Spindler. Gerade junge Leute wüssten oft nichts mit ihrem Leben anzufangen. Außerdem hätten viele ihre Be-gabungen entdeckt – beim Einsatz in Kirchengemeinden, im Umgang mit Kindern, beim Schreiben von Theaterstü-cken oder beim Komponieren von Liedern.

2. Schwerpunkt: FreizeitarbeitDas zweite Standbein des Bodenseehofes ist die Konfi r-manden- und Freizeitarbeit. Bis zu 1.500 Konfi rmanden aus Kirchengemeinden in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen und Schulklassen schauen regelmäßig vorbei – manche sechs Tage lang. Seit 10 Jahren ist Pfarrer Uli Adt aus Kressbronn mit seinen Konfi rmanden regelmäßig zu Gast. 2012 fuhr er mit seinen jungen Leuten mit dem Fahr-rad dorthin. Was er schätzt: „Die Konfi rmanden merken, dass sie hier wirklich willkommen sind.“ Die Mischung aus Lebensstil und Entspannung begeistert die Jugendli-chen. Nerven die Jugendlichen nicht? Thomas Taul, der für die Jugend- und Konfi rmandenarbeit zuständig ist, ver-neint: „Das ist hier kein Acht-Stunden-Job.“ Er fi ndet es gut, dass er in dem Haus „wie in einer Familie lebt – mit Gästen und Mitarbeitern“.

Wie ein Auto ohne SpritNach den Konfi rmanden kommen Jugendliche und Familien vorbei – besonders zu den Sommerfreizeiten. Mit rund 25.000 Übernachtungen pro Jahr ist der Bodenseehof gut besucht. Begeisterte Wiederholungstäter als Gäste sind der Steuerbe-rater Volker Ehnle und seine Frau Anke (Hardthausen). Die beiden sind dort 1993 Christen geworden. Deshalb ist der Ort für sie eine geistliche Heimat. Damals hatten sie zwei kleine Kinder, heute sind es acht. Anke Ehnle genießt es, sich in den Sommerferien an einen nett gedeckten Tisch setzen zu kön-nen – „zu erschwinglichen Preisen“, wie sie anmerkt. Toll fi n-den beide, dass die Mitarbeiter offen über ihre eigenen Fehler sprechen: „Das ist alles total authentisch.“ Einige geistliche Erkenntnisse vom Bodenseehof prägen seitdem den Alltag der Familie Ehnle, etwa jene: „Gott möchte unsere Verfügbar-keit, nicht in erster Linie unsere Fähigkeiten.“ Oder: „Der Mensch braucht Gott, um Mensch zu sein: Der Mensch ohne Gott ist wie eine Lampe ohne Strom oder ein Auto ohne Sprit.“

Das Werk veröffentlicht keine Zahlen – aus gutem GrundGottvertrauen – das ist für die 22 Mitarbeiter des Bodensee-hofes keine fromme Floskel. Gottvertrauen wird täglich ge-lebt – etwa beim Jahreshaushalt. „Wir veröffentlichen grundsätzlich keine Zahlen, um Geld zu erhalten, sondern vertrauen darauf, dass Gott uns gibt, was wir benötigen. Darum beten wir an jedem Tag“, sagt Leiter Spindler und fügt hinzu: „Wir möchten niemanden um Geld bitten – au-ßer Gott selbst.“ Erst einmal wurde es fi nanziell knapp. Nach außen drang trotzdem nichts. Vielmehr halfen die Mitglieder des Trägervereins mit ihrem privaten Geld aus. „Alle Schulden konnten zurückgezahlt werden“, betont Spindler – doch zuvor musste auch er Buße tun und Sünde bekennen. Dann habe er jedoch erlebt, „wie der Herr den Himmel geöffnet hat“. Heute bekennt er: „Jesus gibt gerne und immer genug!“

Die geistliche Armut überwindenSpindler wünscht, dass auch andere Christen diese Wahr-heit erfahren. Denn gerade in der westlichen Welt vertraut man dem eigenen Können und den Systemen weit mehr als Gott. Das zeige sich auch in den Gemeinden: Dort gebe es mitunter „viel geistliche Armut und Müdigkeit. Mehr Gott-vertrauen – und die Lage würde sich in vielen Bereichen völlig ändern!“ Dazu möchte der Bodenseehof ermutigen. Dort wird auch immer wieder auf den württembergischen Erweckungsprediger Christoph Blumhardt (1805–1880) ver-wiesen. Der bekannte immer wieder: „Jesus siegt“. Das kann jeder auch heute noch erleben, meint Spindler: „Jeder ist ein-geladen, 'mal bei uns vorbeizuschauen!“ P

Der Bodenseehof gehört zur evangelikalen Missionsgemeinschaft der Fackelträger. Das Werk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dem britischen Major Ian Thomas (1914-2007) gegründet. Als britischer Sol-dat in Deutschland und Stadtkommandant von Velbert (bei Wuppertal) war er von der Orientierungslosigkeit der Jugend erschüttert. Er bekam von der britischen Regierung den Auftrag, Ferienaufenthalte für deut-sche Jugendliche in England zu organisieren. Dafür ersteigerte er das Schloss Capernwray Hall in Nordwestengland – und lud junge Leute dorthin ein. Sie lernten dort auch die Bibel kennen. Heute gibt es welt-weit 25 solcher Zentren, darunter zwei in Deutschland: den Bodensee-hof und die Klostermühle in Obernhof an der Lahn in Rheinland-Pfalz.

b www.bodenseehof.de • 07541 95090

Für die Bibelschule ist keine Werbung notwendig. Lob Gottes bei einer Konfirmandenfreizeit

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Im Glaubensbekenntnis nennen wir Jesus „unsern Herrn“ und greifen damit

das vermutlich älteste gottesdienstli-che Bekenntnis der urchristlichen Ge-meinde auf. Das lautet schlicht „kyri-os Iesous“ (griechisch), d. h. „Herr (ist) Jesus“. Mit diesem Ruf unterstellt sich die Gemeinde der Leitung durch Jesus und bekennt sich zu ihm als Gebieter, dem Gott einzigartige Macht übertra-gen hat. In unserer deutschen Sprache hat allerdings das Wort „Herr“ seinen ursprünglichen Sinn und seine Be-deutungsfülle längst verloren. Wir verwenden es noch als höfl iche Anre-de, ohne damit auch nur im Gerings-ten dem so Angesprochenen besonde-re Würde oder Macht zuzugestehen. Von daher stehen wir vor der Aufga-be, den biblischen Gehalt unseres Be-kenntnisses zu Jesus „unserm Herrn“ neu zur Sprache zu bringen.

Der Name GottesZunächst sollten wir uns klarmachen, dass das Bekenntnis zu Jesus als dem

Herrn ganz auf der Linie der Got-tesanrede im Judentum liegt. Über 6.000 Mal wird Gott im Alten Testa-ment als „Herr“ angeredet. Das hängt vor allen Dingen damit zusammen, dass die Juden den Namen Gottes – nämlich Jahwe – mit dem er sich Isra-el offenbart hatte, aus Scheu vor ei-nem möglichen Missbrauch nicht in den Mund nahmen. Stattdessen wur-de überall bei der Verlesung biblischer Texte wie in den Gebeten Gott als „adonai“ angesprochen, was im Heb-räischen „meine Herren“ bedeutet, also eine in der Mehrzahl formulierte Majestätsbezeugung. Dabei lässt das Alte Testament keinen Zweifel daran, dass Jahwe der Schöpfer Himmels und der Erde zugleich der Herr der Geschichte ist. Seine Herrschaft „ist ihrem tiefsten Sinne nach nicht Ge-waltherrschaft gegen die Starken, son-dern Schutzherrschaft für die Schwa-chen. Er ist ein Herr, der das Univer-sum souverän beherrscht und doch gerade die mit gebeugtem Herzen hält … Seine Herrschaft richtet schwache

Menschen auf“ (Landeskirchenrat i. R. Klaus Teschner). Daher verwundert es nicht, dass im Neuen Testament Je-sus ebenfalls mit „kyrios“, dem grie-chischen Äquivalent des hebräischen „adonai“, angeredet wird. Die kyrios-Anrede schlägt eine Brücke zwischen den beiden Testamenten: So wie Israel das Herrsein Jahwes in seiner Ge-schichte immer wieder in seinem gnä-digen, rettenden Handeln erfahren hat, so beweist sich auch die Herr-schaft Jesu darin, dass sie dem Heil der Menschen dient. Zwar hat Gott Je-sus mit seiner Auferweckung zum universalen kyrios erhöht und ihm „den Namen gegeben, der über alle Namen ist“, doch setzt dieser Herr sei-ne Herrschaft nicht mit den sonst in der Welt üblichen Mitteln von Druck und Drohung durch. Stattdessen bittet er durch seine Boten, dass Menschen ihm ihr Vertrauen schenken und sich mit Gott versöhnen lassen.

Ein Bekenntnis als ProvokationWenn sich die urchristliche Gemeinde in ihren Gottesdiensten schon früh zu Jesus als Herrn bekennt, dann bedeu-tet dies weit mehr als die Übertragung einer vertrauten religiösen Bekennt-nisformel auf Jesus. Angesichts des Absolutheitsanspruchs der damaligen römischen Kaiser, die sich von ihren Untertanen an öffentlichen Altären als „Gott und Herr“ verehren ließen, war das Bekenntnis „Herr ist Jesus!“ eine Provokation und Kampfansage gegen den Totalitätsanspruch der Repräsen-tanten des römischen Imperiums. Vie-le der ersten Christen waren nicht be-reit, zwei Herren zu dienen, und ver-weigerten sich daher dem Kaiserkult. Lieber nahmen sie den Märtyrertod auf sich, als Jesus untreu zu werden und seine Herrschaft zu verraten. Fast

Ein Herr, der sich klein machtCREDO Christen reden im Gottesdienst und untereinander von Jesus „ihrem Herrn“. Doch was bedeutet eigentlich diese Anrede? Pastor Klaus Jürgen Diehl (Wetter/Ruhr) erklärt im 11. Teil der idea-Serie zum Apostolischen Glaubensbekenntnis, was dieser Name bedeutet.

Wer sich zu Jesus als Herrn bekennt, lehnt damit andere Herren ab. Das kann in Diktaturen tödliche Konsequenzen haben. Wer in den ersten Jahrhunderten der Christenheit nicht den römischen Kai-ser als „Gott und Herrn“ verehrte, wurde beispielsweise den Löwen im Kolosseum in Rom zum Fraß vorgeworfen. (Diese Zeichnung ist die Nachbildung eines Gemäldes aus dem 19. Jahrhundert.)

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2.000 Jahre später werden sich die Sy-nodalen der Bekennenden Kirche 1934 in ihrer Barmer Theologischen Erklä-rung gegen den überzogenen Herr-schaftsanspruch des Nationalsozialis-mus mit den Worten zur Wehr setzen: „Wie Jesus Christus Gottes Zuspruch der Vergebung aller unserer Sünden ist, so und mit gleichem Ernst ist er auch Gottes kräftiger Anspruch auf unser ganzes Leben; durch ihn wider-fährt uns frohe Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt zu freiem, dankbarem Dienst an seinen Geschöpfen. Wir verwerfen die fal-sche Lehre, als gebe es Bereiche unse-res Lebens, in denen wir nicht Jesus Christus, sondern anderen Herren zu eigen wären, Bereiche, in denen wir nicht der Rechtfertigung und Heili-gung durch ihn bedürften“ (2. These). Auch damals waren einzelne Christen bereit, die Konsequenzen aus diesem Bekenntnis zu tragen. Sie wurden ins Gefängnis geworfen, in Konzentrati-onslager verschleppt oder wie Diet-rich Bonhoeffer und andere ermordet.

Viele wollen ihr eigener Herr seinIn unsern Tagen muss in unsern Brei-ten glücklicherweise kein Christ be-fürchten, mit dem Bekenntnis zu Jesus als „unserm Herrn“ in Konfl ikt mit konkurrierenden politischen oder ideologischen Totalitätsansprüchen zu geraten. Wir haben – hoffentlich! – aus der Geschichte gelernt, solche An-sprüche als unmenschlich zu entlar-ven und zurückzuweisen. Doch in un-serm Streben nach grenzenloser Frei-heit und Selbstverwirklichung sind wir dabei, jeden Anspruch auf Unter-ordnung und Gehorsam abzulehnen – selbst wenn es sich um den An-spruch Gottes auf unser Leben han-delt. Viele Menschen möchten heute vor allem ihre eigenen Herren sein. Und selbst wenn sie sich dabei Illu-sionen über ihre eigenen Möglichkei-ten hingeben und sich grandios über-schätzen, so möchten sie doch unter keinen Umständen irgendeinem Herrn „zu eigen“ sein, selbst wenn dieser Herr Jesus heißt. So bleibt das

Bekenntnis „Herr ist Jesus!“ bis in un-sere Zeit eine Provokation für Men-schen, die um ihrer erstrebten Unab-hängigkeit willen sich auch von Gott und seinem Sohn Jesus Christus emanzipieren wollen.

Der Herr wird zum KnechtDoch vielleicht lassen sich Kritiker ge-genüber jeder Art von Herrschafts-ausübung überzeugen, wenn sie er-kennen, wie wohltuend anders Jesus als Herr mit seiner Macht umgeht. Je-sus hat nämlich erst einmal auf alle äußeren Attribute seiner Macht völlig verzichtet. In dem vom Apostel Paulus zitierten Christushymnus liest sich das so: „Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an“ (Philipper 2,6–7). Wie ein Gefäß bis auf den letzten Tropfen entleert wird, so hat der Mensch gewordene Gottessohn selbst auf den letzten Rest seiner göttlichen Macht verzichtet. Es kommt zum wundersamen Rollen-tausch: Der Herr wird zum Knecht. Während die Jünger an der Seite ihres Herrn und Meisters sich schon im Glanz künftiger Macht sonnen und unter sich die zu verteilenden Minis-terposten auskungeln, fährt Jesus ih-

nen in die Parade und macht deutlich: „Der Menschensohn ist nicht gekom-men, dass er sich dienen lasse, son-dern dass er diene und gebe sein Le-ben zu einer Bezahlung für viele“ (Matthäus 20,28). Nein, Jesus ist nicht in diese Welt gekommen, um Men-schen zu bevormunden und nach sei-ner Pfeife tanzen zu lassen. Und er ist genauso wenig gekommen, das Gel-tungs- und Machtstreben seiner Jün-ger zu befriedigen. Wie ernst es Jesus mit dem Rollentausch ist, demons-triert er damit, dass er sich die Schür-ze umbindet und seinen Jüngern die Füße wäscht. Der Herr ist sich nicht zu schade für diesen geringsten Dienst eines Sklaven. Zugleich erwartet Je-sus, dass seine Nachfolger sich daran ein Beispiel nehmen. Er gibt uns da-mit eine neue Blickrichtung vor: Weg vom Blick nach oben zu den Erfolgs-menschen und Strahlemännern, hin zu denen ganz unten, den Gestrau-chelten und Gescheiterten, den Be-nachteiligten und Bedrängten, die auf unsere Fürsprache und Unterstützung angewiesen sind.

Missbrauch unter ChristenLeider missbrauchen manche Chris-ten bis heute ihren Einfl uss und ihre Macht dazu, andere Menschen klein

Jesus, der Herr, dient – beispielsweise indem er die Füße seiner Anhänger wäscht. Der Holzschnitt zeigt, wie sich dies der deutsche Maler Julius Schnorr von Carolsfeld (1794–1874) vorstellte.

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zu halten. Von daher darf es uns nicht verwundern, wenn kritische Zeitge-nossen argwöhnen, sie könnten als Christen in ihrem Leben gegängelt und bevormundet werden. Erst wer den Dienst Jesu am eigenen Leibe er-fahren hat, wird wohl ermessen kön-nen, dass seine Herrschaft unser Le-ben nicht einengt, sondern erst zur Entfaltung bringt.

Die Machtfrage ist entschiedenDass Jesus zur Durchsetzung seiner Herrschaft auf Druck, Zwang und Ge-walt verzichtet, darf nicht zu dem Fehlschluss verleiten, dass er ein zur Ohnmacht und Wirkungslosigkeit verurteilter Herr wäre. Spätestens mit seiner Auferweckung und Erhöhung hat Gott ihm „alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ übertragen. Weil die

Souveränität dieses Herrn grenzenlos ist, gibt es für ihn kein „unmöglich“; kein Lebensbereich, der seinem Ein-fl uss entzogen wäre. Auch wenn un-sere Welt manchmal einem steue-rungslos durch das All treibenden Raumschiff zu gleichen scheint, so hat dieser Herr doch alles unter Kontrolle und kommt mit seiner Schöpfung zu dem von ihm vorgesehenen Ziel. Bis die Macht Jesu einmal zweifelsfrei vor allen Menschen offenbar wird „und alle Zungen bekennen werden, dass Jesus Christus der Herr ist“, wirbt er darum, dass unser kleines Leben schon heute unter seine gute Herr-schaft kommt. Wer sich zum Glauben an Jesus Christus einladen lässt und ihn als seinen persönlichen Herrn be-kennt, bei dem vollzieht sich ein Herr-schaftswechsel: Durch Taufe und Be-kehrung wird er aus dem Machtbe-reich der Finsternis „in das Reich sei-nes lieben Sohnes versetzt.“ Wer Jesus dagegen sein Leben lang als Herrn ab-weist, wird seine unwiderstehliche Macht am Tage des Gerichts über die Völkerwelt erfahren. Darum gilt: Ob wir Jesus als „unsern Herrn“ beken-nen oder ihn mit anderen Würdetiteln anreden, entscheidend ist, dass wir ihn als den anerkennen, der allein un-ser Leben und das Schicksal der Welt lenkt und zu seinem Ziel bringt. P

Was die Bibel dazu sagtJesus Christus, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an (Philipper 2,6–7).

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Bezahlung für viele (Matthäus 20,28).

Da stand er (Jesus) vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war … und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin´s auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe (Johannes 13,4,5 und 12b–15).

Denn wenn du mit dem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden (Römer 10,9).

Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr sei, wir aber eure Knechte um Jesu willen (2. Korinther 4,5).

Alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters (Philipper 2,11).

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Evi Rodemann (Hamburg) ist Leiterin von Mission-Net, einem europäischen Jugend-missionsnetzwerk.

»Als ich das hörte, setzte ich mich nieder und weinte. Tagelang trauerte ich, fastete

und flehte den Gott des Himmels an. « Aus dem alttestamentlichen Buch Nehemia 1,4

Je nachdem, in welcher Phase des Lebens ich mich befi nde und welches Thema mich zurzeit beschäf-tigt, sind mir bestimmte Bücher oder auch Men-

schen in der Bibel besonders lieb oder fordern mich in mei-ner persönlichen Situation heraus. In diesem Jahr scheint es Nehemia zu sein. Ich bin von seiner Persönlichkeit an-gezogen, von dem, wie er war und ich so wenig bin!

Es ging ihm um sein VolkDas Buch Nehemia fängt an mit einem betenden Nehemia, sogar mit tagelangem Trauern und Fasten aufgrund der zerstörten Stadtmauer Jerusalems, und das Buch endet mit einem betenden Nehemia, nachdem er zusammen mit dem Volk die neuen Stadtmauern einweihen konnte und Refor-men umgesetzt hatte. Dieser Nehemia fühlte Verantwor-

tung für sein Volk und litt an der Not des Volkes. Eigentlich hätte ihn dies wenig tangieren können, hatte er doch als Mundschenk eine tolle Stellung beim persischen König inne. Doch es war ihm nicht egal. Es ging ihm um sein Volk, dem er sich verbunden fühlte. Diese Not gab ihm die Vision, das persönliche Risiko einzugehen, beim König eine Bitte einzureichen und mit einem Team loszuziehen. Alles ins Gebet gepackt und mit Fasten unterstrichen.

Welches Risiko gehe ich für mein Volk ein?Da frag ich mich, wie viel von der „DNS“ Nehemias wohl in mir steckt? Wie geht es mir, wenn ich mir das Volk an-schaue, zu dem ich gehöre? Habe ich eine Vision für die Be-endigung von Not, und welches Risiko würde ich dafür eingehen wollen? P

Wie viel Nehemia steckt in mir?

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PORTRÄT

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DAS WORT DER WOCHE » Ich habe Probleme, von einem Arabischen Frühling zu reden. Manchmal habe ich eher

den Eindruck, es sei ein islamistischer Winter. In vielen Ländern, etwa in Ägypten, Syrien, im Libanon und auch in der Türkei ist eine Re-Islamisierung festzustellen, die den dortigen Christen große Sorge bereitet. In dieser Situation ist mehr Aufmerksamkeit und Solidarität von der Weltchristenheit gefragt. «

Der Präsident des päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur

Ein schlichtes Büro in einem Gewerbegebiet am Rande von Buchholz (Nordheide).

Von hier will der zwei Meter groß ge-wachsene Markus Bönig die Gesund-heitsbranche vernetzen. Auf der Inter-netplattform der Ordermed GmbH verknüpft er Ärzte, Patienten, pfl egen-de Angehörige, Pfl egedienste, Heime und Apotheker. So kann ein Patient beim Arzt das Rezept anfordern und von der Apotheke die Medikamente frei Haus liefern lassen – etwa so wie beim Pizzaboten oder dem Fleurop-Blumenhändler. Das erspart Wege und Wartezeiten und soll so Patienten das Leben erleichtern. „Ich bin Sozialunter-nehmer. Mein Geschäftszweck ist es, Menschen zu dienen“, sagt Bönig. Für die Unternehmensgründung gab der Diplom-Kaufmann einen sicheren Be-ruf auf: Zuvor arbeitete er als Strategie-manager beim Telekommunikations-konzern CISCO Systems in Hamburg.

20 Millionen chronisch KrankeVor allem für chronisch Kranke könn-te Bönigs Angebot interessant sein. Davon gibt es weit mehr, als man ahnt: In Deutschland leben 20 Millio-nen chronisch Kranke. Sieben Millio-nen Menschen brauchen fünf und mehr Medikamente pro Tag. Oft be-

kommen Patienten von mehreren Ärz-ten Medikamente verschrieben, die unerwünschte Nebenwirkungen ha-ben können. Ein positiver Nebeneffekt von Bönigs Angebot: Durch die Doku-mentation der verschiedenen Rezepte kann der Apotheker eher auf uner-wünschte Wechselwirkungen hinwei-sen. „Viele ältere Menschen werden allein wegen Fehlern bei der Medika-menteneinnahme zu Pfl egefällen und müssen ins Pfl egeheim“, sagt Bönig. „Dagegen will ich etwas unterneh-men.“ Bisher hat er 500 Apotheken für die Zusammenarbeit gewonnen. 2012 erwirtschafteten seine 34 Mitarbeiter einen Umsatz von 750.000 Euro; 2013 soll er auf 3,5 Millionen Euro steigen.

Autounfälle brachten ihn zurück zu GottBönig ist christlich erzogen worden; sein Vater war bis zum Ruhestand Pastor einer Freien evangelischen Ge-meinde. Mit 18 Jahren war Markus Bö-nig von Glaubensfragen „angenervt“ und legte seinen Glauben „aufs Eis“. Wie er zu Gott zurückfand? Durch zwei Autounfälle. Er ist nachts todmü-de in der Lüneburger Heide unter-wegs, bei einer Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern plötzlich eine Kurve, nicht aufgepasst, der Wagen überschlägt sich, Bönig steht Kopf. Er

schnallt sich ab, steigt aus, unverletzt. Ein halbes Jahr später ist Bönig mit zwei Freunden in Namibia unterwegs. Sie fahren durch die Wüste Südwest-afrikas, plötzlich eine Sanddüne, wie-der überschlägt sich das Auto, wieder steigt Bönig unverletzt aus. „Für mich waren das freundliche Warnhinweise Gottes, mich ihm wieder zuzuwen-den“, sagt Bönig.

Kirche mit KletterhalleHeute ist Bönig verheiratet und Vater von drei Kindern im Alter von neun, sechs und drei Jahren. Seine geistliche Heimat hat er in der Friedenskirche Buchholz, die dem Bund Freikirchlicher Pfi ngstgemeinden angehört. „Es ist eine extrem gemäßigte Pfi ngstgemeinde – da fühle ich mich wohl“, sagt Bönig. Für die Gemeinde plante er als stellvertre-tender Gemeindeleiter ein christliches Familienzentrum mit Kletterhalle, Ca-fébetrieb und großem Spielplatz. Von Montag bis Freitag bietet das Zentrum Eltern-Kind-Gruppen an, zudem Pfad-findergruppen, Spielkreise und eine Tanzgruppe. Pro Jahr zieht es mehr als 10.000 Besucher an. „Gemeinden brau-chen Unternehmer, die ihren Gründer-geist einbringen – unter der Leitung des Heiligen Geistes“, so Bönig. P

FÜHRUNGSKRÄFTEPREIS Die Kosten im Gesundheits-wesen explodieren. Ein evangelischer Christ will das ändern. Für seinen Erfolg wurde der Unternehmer Markus Bönig (38) beim Kongress christlicher Führungskräfte zusam-men mit Christian Michel (siehe ideaSpektrum letzte Ausgabe) ausgezeichnet. Ein Porträt von Karsten Huhn.

Der Sozialunternehmer