Idea Spektrum Schweiz 47/2013

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4 Newleaders Highspeed für die Jugendarbeit | 13 Innovationspreis Gospel-Dirigentin erhält eine Auszeichnung | 15 Gesellschaft Der Werteverlust kommt uns teuer zu stehen 22 Bestattung Schon mal überlegt, wie Sie bestattet werden wollen? www.ideaschweiz.ch 20. November 2013 | 47 Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt Junge Christen in die Politik! Jungpolitiker über ihr Engagement und den „Volksvertreter Jesus“

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt mit Fokus auf die Schweiz und Deutschland.

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4 Newleaders Highspeed für die Jugendarbeit | 13 Innovationspreis Gospel-Dirigentin

erhält eine Auszeichnung | 15 Gesellschaft Der Werteverlust kommt uns teuer zu stehen

22 Bestattung Schon mal überlegt, wie Sie bestattet werden wollen? www.ideaschweiz.ch

20. November 2013 | 47

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Junge Christen in die Politik!

Jungpolitiker über ihr Engagement und den „Volksvertreter Jesus“

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

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Liebe Leserin, lieber LeserMaria, so hiess die Frau meines damaligen Jugendleiters. Mit Schülern der Bibelschule Beatenberg sprachen wir in Interlaken Menschen auf den christlichen Glauben an. Für viele eine Mutprobe! Umfragen über Aktuelles und über Glaubensfragen waren dabei sehr nützlich.Jahre später betreute ich ein Scheidungskind. Wir waren mit dem Au-to unterwegs. In der Nähe von Marias Haus bat ich Simon, das Fenster zu öffnen und laut „Maria!“ zu rufen. Einige Wochen darauf rief ich Maria an, fragte nach ihrem Befinden. „Wieder besser“, sagte sie und erzählte, wie sie eines Tages nachdenklich auf dem Balkon gestanden und sorgenvoll über den See geblickt habe. „Plötzlich hörte ich mei-nen Namen rufen. Wie eine Stimme vom Himmel! Da wusste ich, dass Gott mich nicht vergessen hatte.“ Wir waren beide berührt.Gott spricht heute noch. Wann haben Sie zum letzten Mal einem inne-ren Impuls gehorcht? Warum zum Beispiel nicht jene Person anrufen, die uns spontan „in den Sinn kommt“ oder in einem Traum erscheint? Unsere tätige Nächstenliebe ist in Katastrophengebieten wie im per-sönlichen Umfeld gefragt. Auch in unserer Nähe leiden Menschen, werden von Schicksalsschlägen zu Boden gedrückt oder von Gefühls-wogen überschwemmt. Vielleicht dürfen auch sie eine „Stimme vom Himmel“ hören? Es gibt viele „Marias“ unter uns.„idea Spektrum“ will nicht nur unterhalten, sondern ein Sprachrohr sein. Wir geben bewusst erneut der verfolgten Kirche eine Stimme. Und wir fragen, welche Ziele junge Christen in der Politik erreichen wollen. In verschiedenen Parteien engagieren sie sich für eine Verän-derung zum Guten. Und werden auch gehört (Seiten 8–10).Christsein ist höchst politisch (öffentlichkeitsrelevant) – von der Ar-beit über Gemeinde und Hobby bis zum Zwischenstopp beim Tanken. Der Arm beherzter Christen reicht bis auf die Philippinen, ihr Reden gilt Menschen im Alltag, an „Hecken und Zäunen“ und in Ratssälen. Ein gutes Hilfsmittel sind Verteilschriften wie die neuste „Viertelstun-de“. Die SEA präsentiert damit einen Türöffner (Seite 13).Advent und Weihnachten stehen vor uns. Erinnern Sie sich, wie Sie als Kind am Kalender ein Türchen aufmachen durften? Was, wenn Gott in den nächsten Tagen und Wochen Türen zu Mitmenschen öffnet? Er kann Situationen und Herzen vorbereiten. Die Chancen packen müs-sen wir selber. Hinhören und „Fenster öffnen“ lohnt sich!Thomas Feuz

Die Zeit der offenen Fenster und Türen

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bibLischDann wird der Lahme springen wie der Hirsch, und die Zunge des Stum-men wird jubeln, denn in der Wüste brechen Wasser hervor und Flüs-se in der Steppe. Jesaja 35,6

Gott ist für mich der grösste und kühnste Träumer, den ich kenne. Ein ewig-liebender Träumer von einem gelingenden Leben für alle Kreatur. Ein ewig-hellwacher Träumer, der nicht müde wird, gegen die Wider-wärtigkeiten zwischen Himmel und Erde anzuträumen. Seine Träume sind nicht Schäume. Seine Träume schaffen Räume – Lebensräume mit neuen Horizonten und Möglichkei-ten, die all den leidvollen und bitte-ren Realitäten die Stirn bieten. Zuge-geben: Oft fällt es mir schwer, mich in traumwandlerischer Gewissheit auf diesen kühnen Traumtänzer zu verlassen. In solchen lähmenden Wüstenzeiten versuche ich trotzig Ausschau zu halten nach dem, der selbst dann noch den guten, österli-chen Anfang erträumt, auch in mir.

Sabine Stückelberger, Pfarrerin, Dozentin in der katechetischen Ausbildung der Evan-gelisch-reformierten Kirche des Kantons Zürich.

Impressum Idea Schweiz

Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: [email protected] Internet: www.ideaschweiz.ch

Chefredaktor: Rolf Höneisen (rh) Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf-Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: [email protected]: Thomas Feuz (tf ), Christof Bauernfeind (chb) Erweitertes Team: Christian Bachmann (cb), Mirjam Fisch-Köhler (mf)

Verlagsmanager: Bruno Jordi, 031 818 01 [email protected] Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: [email protected]

Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Einzelverkaufspreis: CHF 4.–Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: www.jordibelp.chSpendenkonto: Idea Information AG, 4410 LiestalPostFinance, 3013 Bern, Konto-Nr. 40-788586-4IBAN-Nr. CH14 0900 0000 4078 8586 4BIC-Code POFICHBEXXX

Bildnachweis: Fotolia/Christian Müller; Andrea Vonlanthen (Titelseite); zvg (Seite 3)

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Ob beim Surfen im Internet oder beim Telefonieren mit einem guten Freund –

ohne verbunden zu sein, Empfang zu ha-ben, geht es nicht. Der Empfang auf dem Netzwerk zu Hause oder unterwegs ist in der heutigen Zeit fast schon ein Muss! „Verbunden sein“ ist aber auch ein Thema, das tiefer greifende Fragen an das Leben stellt. Wie sehen Empfangen und Verbun-densein in meinem Leben und in meiner Jugendarbeit aus? Dieser Frage gingen die über 400 jugendlichen Teilnehmer des Newleaders-Kongresses am Samstag und Sonntag auf Chrischona nach.

Verbindung zu Gott überprüfenPeter „Pesche“ Reusser (Leiter Südkurve Lyss und Praisecamp), Michael Dufner (Leiter FEG Jugend) und Josias Burgherr (Jugend Chrischona) ermutigten die Teil-nehmenden, ihre Verbindung zu Gott und zu ihrem Umfeld für sich persönlich und für ihre Jugendarbeit neu zu überprüfen. Nebst biblischen Texten liessen die Refe-renten die Nachwuchsleiter an eigenen Er-lebnissen teilhaben und gaben damit den einzelnen Sequenzen eine persönliche

Note. In Workshops, Teamzeiten, Lobpreis sowie verschiedenen kreativen Elementen bestand für jeden Teilnehmer die Möglich-keit, sich auf einen Bereich dieses grossen Themas zu konzentrieren und sich darin zu vertiefen.

Kongress mit Wirkung„Gott ist mir an diesem Weekend begeg-net, und ich gehe neu gestärkt und moti-viert in meinen Alltag und in die Jugend-arbeit zurück“, freut sich ein Teilnehmer. Die Kongresstage haben nicht nur bei ihm nachhaltige Spuren hinterlassen. (bst) M

b www.newleaders.ch

PARDON2014 feiert das totgeglaubte Genre des Bibelfilms ein Revival. Dabei sticht der Film

„Noah" heraus. Nun, was macht Hollywoods Traumfabrik aus dem biblischen Bericht? Ich war erfreut, als Universal Pictures mit der SEA Kontakt aufnahm: Offenbar hat die Filmindustrie die Kraft biblischer Geschichten wiederent-deckt und kann sie dank neuer Technologie attraktiv darstellen. Ein wichtiger Faktor für das Revival ist sicherlich das kaufkräftige christli-che US-Publikum. Eines ist sicher: Dank dieses Filmes werden viele Menschen, die nicht in eine Kirche gehen, mit biblischer Geschichte in Berührung kommen. Was aber werden sie im Kino sehen? Das Studio hat uns einen Trailer zuge-spielt. Es wird vor allem drama- und actionreiche Unterhaltung geboten. Im Gespräch wurde mir der Film aber als „nette Familiengeschichte“ (Zitat) verkauft! Dabei ist nichts Geringeres als die Auslöschung der Menschheit, das furchtbare Gericht Gottes, Thema der Noah-Erzählung! Sie wirft Fragen auf und verunsi-chert. „Nett" ist sie auf keinen Fall. Bereits wird kritisiert, der Regisseur mache aus Noah den ersten Umwelt-aktivisten, einen Retter der Tiere. Wie auch immer – dieser Film wird uns beschäftigen. Ich möchte die Deutungshoheit über diese kraftvolle biblische Geschichte, die Juden und Christen seit Jahrtausenden bewegt, nicht Hollywood überlassen. Die Gerichtsbotschaft bei Noah kann uns neu herausfordern, über die Konse-quenzen unseres Handelns nachzu-denken – und darüber, wie Gott damit umgeht. Er sandte keine zweite Sintflut, sondern seinen Sohn. Es gibt noch eine Chance!

Andi Bachmann-Roth ist Jugendbeauftragter der Schweizerischen Evangelischen Allianz.

Ist die Verbindung zu Gott intakt?

Highspeed für die JugendarbeitNewleADeRs „Verbunden sein“ wollen die 400 Teilnehmenden des Newleaders-Kongresses – und zwar mit Gott und Menschen.

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Norwegischer Gospel mit Herz Seit genau 25 Jahren begeistert der Oslo Gospel Choir Fans auf der Welt. Mit einer gefühlvollen Mischung aus Pop, Gospel und Worship war der Chor am Wochen-ende mit drei Konzerten in der Schweiz zu Gast, und zwar in Basel, Winterthur und Biel. Der Musiksaal im Basler Stadtcasino, wo der Chor zum ersten Mal auftrat, war am Freitagabend fast ausverkauft. Und die Norweger enttäuschten ihr Publikum nicht. Mit ihrer angenehmen und unauf-geregten Art versuchen die Skandinavier nicht die Energie amerikanischer Gospel-chöre zu kopieren, sondern stehen zu ih-

rem ganz eigenen Stil. Dabei werden sie nicht müde zu betonen, dass der christ-liche Glaube bei ihnen mehr als nur Teil der Show ist. Über 1000 gespielte Konzerte und zwei Millionen verkaufte Alben spre-chen für sich. (chb)

b www.ogc.no

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Welchen Nutzen bringen Kurzzeiteinsätze? Podium mit Markus Flückiger (OM), Damaris Hollenstein (Mission plus), Andreas Zindel (ÜMG) und René Wüthrich (Frontiers), v.l.n.r.

Gott möge das Werk unserer Hände seg-nen – nicht nur unsere Handys!» Daniel

Berger, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM), ermutigte zum Vernetzen.

Der Verein „Pro Refugio“ betreibt in Lima (Peru) drei Häuser für Menschen in Notsi-tuationen. Die Aufnahme als Vollmitglied war unbestritten. Michael Baltensperger (WEC Schweiz) wurde in den Vorstand gewählt, Regula Zurschmiede (JmeM) für eine dritte Amtsperiode bestätigt. Infolge einer neuen Aufgabe bei SIM International tritt Walter Diem aus dem AEM-Vorstand zurück. Betreffend das Verhältnis zum Hilfswerkverband Interaction befindet sich ein Positionspapier in der Vernehm-lassung. Mit dem Relaunch der Webseite www.mission.ch wurde die Suchfunktion

für Kurz- und Langzeitengagements ver-bessert. Das war das Stichwort für ein Po-diumsgespräch: Welchen Nutzen bringen Kurzzeiteinsätze? Es brauche beide, waren sich die Teilnehmenden einig. „Kurzzeiter und Langzeiter ergänzen sich: Die einen erhalten wertvolle Einblicke in die Arbeit vor Ort, die andern Informationen über die Situation daheim“, meinte ein Teilnehmer. Die Pensionskasse Prosperita präsentierte ihr neues Vorsorgeangebot für Missionare. Im Austausch orientierten die Werksver-tretungen über aktuelle Projekte und Fra-gestellungen. Das gemeinsame Gebet in kleinen Gruppen schloss die Tagung ab. Im zweiten Teil orientierte die Akademie für Weltmission (AWM) in Korntal (D) ihren Schweizer Freundeskreis. (tf) M

b www.aem.ch, www.mission.ch

„Gott möge unsere Hände segnen”missiONsweRKe Ein Podiumsgespräch, Wahlen und Berichte prägten die Mitgliederversammlung der AEM vom letzten Mittwoch in Zürich.

Hilfe aus liebe zum NächstenDer Sturm Haiyan hat eine ungeahnte Ge-walt entwickelt und viele Menschenleben gekostet. Weil Naturkatastrophen auf den Philippinen gehäuft vorkommen, hat die dortige Evangelische Allianz diesen Sep-tember an einer Konferenz thematisiert, wie sich lokale Kirchen für Katastrophen-fälle vorbereiten und wie sie Betroffenen wirksam und nachhaltig helfen können. „Es gibt wohl kein anderes Land, wo Chris-ten so gut vorbereitet sind, um in einem Katastrophenfall zu dienen. Durch ihren Einsatz bekommt die Hoffnung in Chri-stus für die Menschen Hände und Füs-

se“, sagt Wilf Gasser von der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA). Hilfswerke der Schweizerischen Evangelischen Al-lianz unterstützen das Engagement der philippinischen Christen. So hat die Stif-tung Hoffnungsnetz, eine Kooperation von sechs SEA-Organisationen, mit einer Extra-Sammlung begonnen. Neben der Erstversorgung wird auch längerfristige Hilfe geplant. (id)

b www.hoffnungsnetz.ch

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NOtieRtParlamentarischer Vorstoss für ein Prostitutionsverbot 43 Nationalrätinnen und Nationalräte von links bis rechts verlangen vom Bundesrat die Prüfung eines Prostitu-tionsverbots. Sie unterschrieben einen entsprechenden parlamentarischen Vorstoss von Marianne Streiff (EVP). Nun muss der Bundesrat bis 2015 einen Bericht vorlegen, der prüft, „inwiefern ein Verbot der Prostitution und des Kaufs von sexuellen Dienstleistungen in der Schweiz machbar wäre". (idea)

Sonntag der verfolgten Kirche An den beiden letzten Sonntagen ge-dachten 100 Gemeinden der verfolgten Kirche (idea berichtete). Linus Pfister von der SEA-Arbeitsgemeinschaft Re-ligionsfreiheit (AGR) zieht ein positives Fazit: „Das Bewusstsein nimmt zu, auch in den Landeskirchen. Die verfolgte Kirche bleibt ein Dauerthema. Weitere Aktionen werden angedacht." (idea)

Thurgauerin präsidiert Deutschen KirchentagDie Theologin Christina Aus der Au Heymann ist zur Präsidentin des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentags 2017, der voraussichtlich in Berlin und Wittenberg stattfinden wird, gewählt worden. Die Privatdozentin an der Uni-versität Basel und Geschäftsführerin am Zentrum für Kirchenentwicklung an der Universität Zürich wohnt in Frauen-feld TG. Ihr Präsidialjahr fällt mit dem Reformationsjubiläum zusammen, das 500 Jahre nach Luthers Thesenanschlag international gefeiert wird. (idea)

Jakob Peyer gestorben Der frühere Präsident der Schweize-rischen Traktatmission (STM) ist am 15. November 83-jährig verstorben. Peyer war während 35 Jahren in der STM aktiv. Er engagierte sich ebenfalls in der STH Basel und als Netzwerker in theo-logischen Ausbildungsstätten. (idea)

b www.christliche-schriften.chBild

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Die Evangelische Stadtmission Basel (ESM) ist ein christliches Werk mit über 150-jährigem Engagement. Wir sind im Glauben an Jesus Christus verwurzelt und wirken mit sozial-diakonischen und seelsorgerlichen Projekten in der Stadt Basel.In Folge der Pensionierung des Stelleninhabers suchen wir auf Herbst 2014 eine/n neue/n

Geschäftsführer/in (80 – 100%)Operative Leitung, Projektentwicklung, Mission

Sie sind verantwortlich für die operative und geistliche Leitung des Gesamtwer-kes und repräsentieren dieses nach aussen – die Verkündigung des Evangeliums ist dabei von zentraler Bedeutung. Sie führen zusammen mit den Bereichslei-tenden bestehende Projekte, entwickeln und realisieren neue Ideen im Rahmen unserer christlichen Zielsetzungen. Sie leiten und fördern die 18 Mitarbeiten-den. Sie betreiben aktives Networking und stellen ein professionelles Fundraising sicher.

Für diese anspruchsvollen Aufgaben suchen wir eine visionäre Persönlichkeit mit lebendiger Beziehung zu Jesus Christus. Als Grundvoraussetzung erwarten wir eine theologische Ausbildung mit mehrjähriger Berufserfahrung. Zudem besit-zen Sie Führungserfahrung, von Vorteil sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Kommunikative Fähigkeiten in Wort und Schrift, Kontaktfreude und Durchset-zungsfähigkeit runden das Anforderungsprofil ab. Sie leisten diese Arbeit nicht alleine. Ein motiviertes Team erwartet Sie, auch werden Sie von einem engagier-ten Vorstand unterstützt.

Wenn Sie sich für diese Herausforderung interessieren, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung ([email protected]). Frau Esther Vögtli-Schaad (Präsidentin) steht Ihnen für Auskünfte zur Verfügung, Tel. 076 490 25 62. Diskretion ist selbstverständlich. www.stadtmission-bs.ch

Die Evangelische Stadtmission Basel (ESM) ist ein christliches Werk mit über 150-jährigem Engagement. Mit sozial-diakonischen und seelsorgerlichen Projekten kommuniziert es das Evangelium in einer zeitgemässen Sprache für die Bevölkerung der Stadt Basel. In Folge der Pensionierung des Stelleninhabers suchen wir auf Herbst 2014 eine/n neue/n

Geschäftsführer/in (80 – 100%)Operative Leitung, Projektentwicklung, Mission

In dieser spannenden und abwechslungsreichen Funktion sind Sie verantwortlich für die operative Leitung des Gesamtwerkes und repräsentieren dieses nach aussen. Sie führen zusammen mit den Bereichsleitenden die Projekte «Quartier Kleinhüningen», «Tagesschule Volta», «Seniorenzentrum Johannstor» sowie «Fokus Basel». Daneben entwickeln und realisieren Sie neue Projekte im Rahmen der evangelistisch-seelsorgerlichen und sozial-diakonischen Zielsetzung. Sie führen und fördern die Mitarbeitenden. Sie betreiben aktives Networking zusammen mit der reformierten Kirche, der evangelischen Allianz und anderen Institutionen. Sie predigen gerne und stellen ein professionelles Fundraising sicher. Schliesslich sind Sie Mitglied des Vereinsvorstandes, welcher Sie mit Fachpersonen unterstützt.

Für diese anspruchsvolle Aufgabe suchen wir eine überzeugende Persönlichkeit mit theologischem Hochschulabschluss oder vergleichbarer Ausbildung. Sie verfügen über mehrjährige Berufserfahrung als Theologe/Theologin, mit Vorteil in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit oder Erwachsenenbildung. Sie sind visionär und haben Freude daran, mit Herz, Kopf und Hand in Basel missionarisch zu wirken. Zudem besitzen Sie Führungserfahrung und betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Kommunikative Fähigkeiten in Wort und Schrift, Kontaktfreude und Durchsetzungsfähigkeit runden das Anforderungsprofi l ab.

Wenn Sie sich für diese Herausforderung interessieren, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung ([email protected]) bis am 15. Oktober 2013. Frau Esther Vögtli-Schaad (Präsidentin) steht Ihnen für Auskünfte zur Verfügung, Tel. 076 490 25 62. Diskretion ist selbstverständlich. www.stadtmission-bs.ch

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In einer engen und erfolgreichen Zu-sammenarbeit mit den Eltern liegt ein

wichtiger Mehrwert der Privatschulen. Um diesen Aspekt geht es an einem ICB-Bildungssymposium vom 23. und 24. No-vember in Winterthur mit dem Titel: „El-tern und Schule – gemeinsam auf Kurs“. „In der christlichen Pädagogik sind sich Bildung und Erziehung ganz nahe“, betont David Schneider vom ICB. Am Symposium sollen deshalb Ideen rund um dieses The-ma ausgetauscht werden, die Zusammen-arbeit zwischen Unterrichtenden und El-tern gefördert, Schulen und Lehrpersonen untereinander vernetzt werden.

Nachfrage nach PrivatschulenDavid Schneider ist Mitgründer und Ge-schäftsleiter der Schulalternative Zürich (SalZH) mit Sitz in Winterthur und Präsi-dent der Initiative für christliche Bildung (ICB). In diesem Schulverband arbeiten zehn Deutschschweizer Privatschulen zu-sammen. Gemeinsam betreuen sie zwi-schen 500 und 600 Kinder. Mit 270 Schü-lern ist die Winterthurer SalZH die grösste der ICB-Schulen.Im urbanen Umfeld sei die Nachfrage nach Privatschulen weiter gegeben. In länd-lichen Gebieten würden die Volksschulen aber immer noch so gut arbeiten, dass sich private Alternativen schwerer tun. Aber, so David Schneider, insgesamt lei-de die Volksschule unter dem Wandel der familiären Strukturen in der Gesellschaft.

Ihr System baue auf intakte Familien. Erst langsam passten sich öffentliche Schulen mit Mittagstischen und Tagesstrukturen den neuen Verhältnissen an.

Ein förderndes UmfeldDamit ein Kind sich gut entwickeln und lernen kann, ist der Rahmen, in dem es sich bewegt, entscheidend. SalZH-Leiter Schneider erklärt: „Ein überfordertes Kind ist demotiviert. Was überfordert es? Was tut es in seiner Freizeit? Es kann sein, dass es zu Hause Zoff hat oder dass es zu wenig schläft und nicht mehr lernen mag. Auch Wertefragen können Kinder überfordern: Was gilt wo, was ist wichtig, was unwich-tig?“ Eine private Schule wie die SalZH be-trachte die Eltern als Partner. Man einige sich mit ihnen über einen Wertekonsens. Das begünstige die Lernsituation. Dabei müsse aber immer der Schüler im Blickfeld stehen.

„Enorme Möglichkeiten"David Schneider lehnt sich zurück und sagt: „Das Christliche muss kompostiert werden, damit es zu Humus wird und an-dere innovativ befruchtet.“ Christen sollen fördern und ermutigen. Privatschulen hät-ten hier „enorme Möglichkeiten“. Christen müssten „gute Arbeit machen“. Das liefere Argumente, um auch auf politischer Ebene etwas zu bewirken. (rh) P

b www.icbs.ch; www.instruire.ch

Eltern und Schule in PartnerschaftchriStlichE SchulEn An einem Bildungssymposium in Winterthur steht die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern im Fokus.

nOtiErtÄrzte thematisierten Spiritual Care Die „Schweizerische Ärztezeitung" (2013/44) berichtete darüber und auch die Herbsttagung der Vereinigung Katholischer Ärzte der Schweiz (VKAS) und der Arbeitsgemeinschaft Evange-lischer Ärztinnen und Ärzte der Schweiz (AGEAS) in Quarten SG griff das The-ma „Spiritual Care“ auf. Hauptreferent Eckhard Frick, Inhaber des Lehrstuhls für Spiritual Care an der Universität München, beleuchtete Konzept und Bedeutung. Patienten möchten mit ihrem Arzt auch über existentielle und religiöse Fragen sprechen können. Re-né Hefti, ärztlicher Leiter der Klinik SGM in Langenthal, sprach über Möglich-keiten und Grenzen der Integration von Spiritualität im klinischen Alltag. Zum Abschluss wurde auf einem Podium über die Perspektiven von Spiritual Ca-re ausgetauscht. (idea) b www.ageas.ch; www.medcath.ch

Erster Schweizer Predigtpreis Der Evangelische Kirchenbund SEK hat den ersten Schweizer Predigtpreis lan-ciert. Er wird 2014 für Predigten in deut-scher oder rätoromanischer Sprache und für solche in französischer oder italienischer Sprache verliehen. Teilneh-men kann, wer in einer Kirchgemeinde ein Mandat zum Predigen hat. Eine Jury wird die Predigten sichten. Der SEK will mit dem Preis das öffentliche Interesse an der Kunst des Predigens fördern. Die besten Predigten werden schweizweitpubliziert. (lkf/idea) b www.kirchenbund.ch

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David Schneider: „Das Christliche muss kompostiert werden, damit es zu Humus wird."

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Welchen Politiker bewundern Sie?Stefan Eggimann (EVP): International denke ich an Winston Churchill, eine sehr gradlinige

Führungsperson. In der Schweiz ist es Heiner Studer, der ehemalige EVP-Nationalrat, der eine klare Meinung hat und sie konsequent vertritt.Alena Schmidt (Grüne): Der Politiker, der mich eigentlich zum Politisieren gebracht hat, ist der frühere Bundesrat Adolf Ogi. In der Primarschule erzählte mir ein Klassen-kollege einen Witz über ihn. Ogi sagte jeweils: „Die Leute haben mich doch gern, wenn sie Witze über mich erzäh-len.“ Er brachte immer ein wenig Humor in die Politik.Raphael Stutz (SVP): Es gibt Politiker, die eine Gabe ha-ben, verschiedene Leute an einen Tisch zu bringen, auch mit extremen Haltungen. Ich bewundere Politiker mit einer besonderen Leidenschaft. Am nächsten bei diesen Vorstellungen ist Nationalrat Adrian Amstutz. Ist man mit ihm zusammen, dann fühlt man sich unweigerlich wohl.Marcel Wittwer (EDU): Für mich ist es eindeutig Chris-toph Blocher, einer der grossen Väter in unserm Land. Ich war noch ganz jung, als ich erlebte, wie er wichtige Ab-stimmungen gewann, manchmal sogar im Alleingang, wenn ich nur an die EWR-Abstimmung denke. Interna-tional bewundere ich Ben Gurion, den israelischen Minis-terpräsidenten zur Zeit der Staatsgründung. Für mich ein leuchtendes Beispiel für eine christlich-biblische Politik.

Was heisst für Sie überhaupt Politik?Alena (Grüne): Fast alles, was wir im Leben machen, ist

Politik. Alle Entscheidungen, die wir treffen, haben ir-gendwie einen politischen Aspekt. Politik ist auch eine Aktion wie jene von Greenpeace kürzlich im Basler Fuss-ballstadion, die ich eigentlich recht cool fand.Marcel (EDU): So weit wie Alena würde ich jetzt nicht gehen. Aber es ist schon so, dass Politik in alle Lebensbe-reiche eindringt. Und es ist wichtig, dass gerade auch wir Christen in der Politik dafür sorgen, das friedliche Zusam-menleben zu gewährleisten.Raphael (SVP): Politik beginnt für mich am Morgen, wenn ich dem ersten Menschen begegne und einen Kon-flikt mit ihm habe. Meine Mutter sagt mir vielleicht: „Du, Raphi, mach das bitte anders!“ Da beginnt für mich Poli-tik. Politik setzt sich in der Firma fort, wenn über Strategi-en verhandelt wird und Entscheide gefällt werden müssen.Stefan (EVP): Politik ist für mich eine Möglichkeit, mich praktisch für die Allgemeinheit zu engagieren.

Was gab den Anstoss zu Ihrem politischen Engagement?Marcel (EDU): Das ist durch meine Familie geschehen. Wir führen am Esstisch immer wieder rege politische Dis-kussionen. So lag es nahe, dass ich früher oder später wie

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enWer ist wer?Stefan Eggimann, 33, Frauenfeld, Betriebsökonom. Seit mehr als zehn Jahren Mitglied der EVP und heute Präsident der Ortspartei Frauenfeld. Kandidierte schon zweimal für den Gemeinderat und den Grossen Rat sowie einmal für den [email protected] Schmidt, 24, Sirnach, Studentin der Umweltwissenschaften an der ETH. Seit 2007 Mitglied und heute Präsidentin der Jungen Grünen Partei Thurgau. Kandidierte schon zweimal für den Grossen Rat und für den Nationalrat. – [email protected] Stutz, 24, Sirnach, Bankkaufmann und Teilzeitstudent an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Seit 2007 Mitglied der SVP, heute auch Kassier der Bezirkspartei. Kandidierte schon einmal für den Grossen Rat und für den Nationalrat. [email protected] Wittwer, 19, Sitterdorf, Student der Wirtschaftswissenschaften an der HSG. Seit 2010 Mitglied der EDU. Inoffiziell Präsident der Jungen EDU Thurgau. – [email protected]

JUNG UND POLITISCH AKTIV Jesus war ein politischer Mensch. Und weil es um ihre Zukunft geht, sollten sich junge Christen politisch engagieren. Das meinen vier Jungpolitiker: Stefan Eggimann (33, EVP), Alena Schmidt (24, Grüne), Raphael Stutz (24, SVP) und Marcel Wittwer (19, EDU).

„Gäbe es die EVP nicht, könnte ich mir auch die CVP oder die GLP vorstellen.“ Stefan Eggimann, EVP

„Absolut, Jesus war politisch“

St. Eggimann A. Schmidt R. Stutz M. Wittwer

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mein Vater in die Politik einsteigen würde.Raphael (SVP): Das ist bei mir in der Familie ähnlich ge-laufen wie bei Marcel. Auch mein Vater war ja Kantonsrat. Ich bin glücklicherweise in einem Land geboren, in dem man als Proletarier in die Politik einsteigen kann und et-was zu sagen hat. Wir haben ein absolut geniales System. In diesem System will ich mich engagieren.Stefan (EVP): Es hat mit meiner Erziehung zu tun, aber auch mit dem Pflichtgefühl, dass ich der Allgemeinheit etwas zurückgeben will. Ich habe mich vor einer Abstim-mung bei Smartvote informiert, und so bin ich mit der EVP in Kontakt gekommen. Alena (Grüne): Bei mir war auch der Familientisch ent-scheidend. Und dann wurde ich 2007 konkret angefragt von den Jungen Grünen, ob ich bei ihnen mitmachen und für sie kandidieren würde.

Warum politisieren Sie gerade in dieser Partei?Stephan (EVP): Das ist die Partei, die am meisten meinen Überzeugungen entspricht. Das bestätigt sich auch immer wieder in aktuellen politischen Diskussionen.Alena (Grüne): Mir sind Umweltthemen und soziale An-liegen sehr wichtig. Sie stehen bei den Grünen im Vorder-grund. In dieser Partei werden Frauen auch wirklich ernst genommen.Marcel (EDU): Die EDU ist für mich die einzige Partei mit einer wirklich beständigen Politik. Es gibt Konstanten in der Gesellschaft, die immer Gültigkeit haben, wie Gesetz-mässigkeiten in der Natur und ethische Werte, die man nicht einfach leichtsinnig über den Haufen werfen sollte.Raphael (SVP): Zum einen reflektiert die SVP in den meisten Fällen meine persönlichen Überzeugungen. Zum andern ist diese Partei schlagkräftig. Es ist die Partei, die in unserm Land etwas zu sagen hat. Das hat für mich auch einen strategischen Vorteil.

In welcher Partei würden Sie nicht politisieren?Alena (Grüne): In der EDU. Meine eigenen Positionen sind in zu vielen Bereichen gegenteilig zur EDU.Marcel (EDU): (lacht) In jeder Partei, die links oder liberal ist, also alles ausserhalb von EDU und SVP. Bei den Li-beralen stört mich, dass man gesellschaftlich uferlos alles legalisiert und gar nicht darüber nachdenkt, was das für

Auswirkungen hat. Und die linke Politik stört mich rein ideologisch.Raphael (SVP): Ich könnte in keiner Partei sein, in der meine Werte nicht geteilt werden. Eine SP käme für mich nie in Frage.Stephan (EVP): Wenn es die EVP nicht gäbe, könnte ich mir auch die CVP oder die GLP vorstellen. Hier sehe ich am ehesten Überschneidungsflächen.

Warum ist es so schwierig, junge Leute für die Politik zu begeistern?Marcel (EDU): Sie haben meist andere Interessen, leben gerne einfach in den Tag hinein. Sie wollen Spass haben, betrachten die Politik als engstirnig. Raphael (SVP): Wir leben in einer Gesellschaft vom Überfluss. Wir haben so viele Kollegen, so viele Events, so viele Möglichkeiten in der ganzen Schweiz, und wir haben die Medien, die uns sagen, wir müssten überall dabei sein. Bei den Jungen herrscht das kurzfristige Denken vor. In der Politik braucht es Biss und Durchhaltewillen, und das fehlt der jüngeren Generation oft. Sie sieht auch zu wenig, dass die Politik die Möglichkeit hätte, ihre Anliegen um-zusetzen.Stefan (EVP): Das ist kein neues Phänomen. Auf alten Föteli sieht man auch vor allem ältere Politiker. Es ist eine Frage der Prioritäten im Leben der Jungen. Es ist ein Stück weit normal, dass sich Junge weniger mit längerfristigen Themen auseinandersetzen. Doch es gibt Ausnahmen, in allen politischen Lagern.Alena (Grüne): Auf der einen Seite läuft einfach relativ viel. Auf der andern Seite muss man sich auch fragen, wie ernst man die Jungen nimmt. Gerade als junge Frau macht man nicht nur positive Erfahrungen. Mir haben gewisse Leute gesagt: „Du bist einfach ein Grünschnabel, du hast gar keine Ahnung ...“

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„Ich wünschte mir, dass mehr Leute aus unserer Kirche für Ämter kandidieren würden.“ Raphael Stutz, SVP

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10 BREN N PU N K T

Wie könnten junge Leute besser an die Politik herangeführt werden?Raphael (SVP): Man müsste die Jungen ernst nehmen und ihnen mehr Verantwortung übergeben. Ich denke da-bei an die Parteien, aber auch an die verschiedenen öffent-lichen Institutionen.Stephan (EVP): In andern Organisationen habe ich es er-lebt, dass es gut ankommt, wenn man projektmässig mit-arbeiten kann. Junge sollten sich bei Aktionen und auch einmal bei einer Wahl beteiligen können, ohne sich gleich längerfristig verpflichten zu müssen.Alena (Grüne): Ein Teil ist ernst nehmen, und ein Teil ist Verantwortung übergeben. Schon in der Schule sollte man den Jungen mit kleinen Projekten aufzeigen, welche Mög-lichkeiten sie haben.Marcel (EDU): Wir sollten dort ansetzen, wo das Prob-lem liegt: Die Jungen haben keine Zeit mehr, weil sie lauter Events um sich herum haben. Man sollte deshalb versu-chen, die Jungen bei Events mit kleinen Projekten zu ge-winnen. Das macht bei uns die Junge FDP gut, indem sie am Seenachtsfest einen Stand führt und so versucht, Junge anzusprechen.

Welche Abstimmungsvorlage vom 24. November liegt Ihnen besonders am Herzen?Marcel (EDU): Eindeutig die 1:12-Initiative. Sie gefährdet den Schweizer Wirtschaftsstandort. Ich bin als HSG-Stu-dent schon aus Prinzip gegen diese Vorlage. Absolut kata-strophal, dass junge Menschen wie diese Initianten in der Schweiz auf eine solch abstruse Idee kommen. Man sieht doch, wohin der Sozialismus in vielen Ländern geführt hat.Raphael (SVP): Die Familien-Initiative. Ich habe es ex-trem geschätzt, dass meine Mutter immer zu Hause war. Mütter und Väter, die ihre Kinder selber erziehen, sollen steuerlich mehr Gerechtigkeit erfahren.Stephan (EVP): Die Annahme der 1:12-Initiative hätte die grössten Auswirkungen. Das Grundanliegen ist nicht unbe-rechtigt, aber diese Initiative birgt ein zu grosses Risiko in sich.Alena (Grüne): Ich stimme gegen die Verteuerung der

Autobahn-Vignette. Wird die Vorlage angenommen, kann der Bund sogar gegen den Willen eines Kantons Strassen bauen.

Ihre Erwartungen als junge Politiker an Ihre Kirche?Stefan (EVP): Ich würde es schätzen, wenn etwas mehr politische Diskussionen geführt würden. Politik bedeutet die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen und sollte nicht tabu sein.Alena (Grüne): Ich finde es schön, dass gewisse Leute für mich beten. Ich meine, dass sich eine Kirche politisch noch mehr äussern sollte, auch wenn es viele unterschiedliche Meinungen gibt.Marcel (EDU): Meiner Meinung nach sollte die Politik in der Kirche ruhig ein Tabu bleiben, aber dann sollte es auch konsequent so gehalten werden. Sonst kann es immer wieder kirchliche Ausreisser geben, die zu einem Politi-kum werden können.Raphael (SVP): In unserer politischen Gemeinde wurde ein neuer Gemeinderat gesucht. Ich hätte mir gewünscht, dass jemand aus unserer Kirche kandidiert. Wir hätten gerne eine Frau nominiert, doch das hat leider nicht funk-tioniert. Ich wünschte mir von unserer Gemeinde, dass sich mehr Leute für Ämter in der Politik und der Schule zur Verfügung stellen.

Welche Rolle spielt der Glaube bei Ihrem politischen Enga-gement?Alena (Grüne): Er gibt mir Kraft. Und er hilft mir, mutig hinzustehen. Das ist im Glauben und in der Politik wich-tig. Ich ertrage es so auch leichter, dass mich gewisse Leute vielleicht komisch finden wegen meines Glaubens.

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„Ich � nde es schön, dass gewisse Leute für mein politisches Engagement beten.“ Alena Schmidt, Grüne Partei

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BREN N PU N K T 11

Marcel (EDU): Er spielt eine grosse Rolle für mich. Das Praktizieren des Glaubens äussert sich bei mir darin, dass ich mit dem Andersdenkenden liebevoller umgehe und ei-nen guten Diskussionsstil pflege.Raphael (SVP): Der Glaube ist mein Lebensinhalt und letztlich auch der Grund, warum ich mich überhaupt mit Politik beschäftige. Durch den Glauben gewinne ich viel Nächstenliebe. Ich habe nicht einfach alle Menschen auto-matisch gern. Ich brauche die Liebe von Jesus, damit ich auch dann lieben kann, wenn ich jemanden nicht verstehe.Stephan (EVP): Der Glaube ist ein wesentlicher Teil mei-nes Lebens und darum auch ein wesentlicher Teil meines politischen Engagements.

War Jesus für Sie auch ein politischer Mensch?Raphael (SVP): Für mich war Jesus ganz klar ein Volks-vertreter, und zwar ein Volksvertreter im extremen Sinn. Er hat den Bettler vertreten, und er hat sich für einen Za-chäus eingesetzt. Jesus ist für mich der bedeutendste Po-litiker, indem er am Kreuz für die ganze Menschheit ein-gestanden ist.Stephan (EVP): Jesus war ein sehr politischer Mensch. Er hat sich sehr mit der politischen Obrigkeit auseinanderge-setzt und ist auch gegen weitverbreitete Überzeugungen angetreten.Alena (Grüne): Ganz klar – Jesus war politisch. Und er fordert uns politisch alle heraus!Marcel (EDU): Absolut! Aber das soll uns nicht dazu ver-leiten, Jesus als politisches Instrument zu missbrauchen.

Welches sollten Merkmale einer christlichen Politik sein?Stephan (EVP): Mir kommt der Leitsatz der EVP in den Sinn: „Christliche Werte umsetzen mit einer menschli-chen Politik.“ Wir machen nicht nur Politik für Christen. Wir müssen auch auf Nichtchristen Rücksicht nehmen.Alena (Grüne): Nächstenliebe muss ein wesentliches Merkmal sein.Marcel (EDU): Ein weiser EDU-ler, der frühere National-rat Markus Wäfler, hat einmal gesagt, wir Christen sei-en mitverantwortlich für die Zustände in unserm Land. Christen sollten sich dessen bewusst sein.Raphael (SVP): Ein wesentliches Merkmal besteht für mich darin, dass sich ein Christ nicht in erster Linie für seine eigenen Interessen, sondern für die Allgemeinheit einsetzt. Ich setze das gleich mit Nächstenliebe.

Ist die Schweiz noch ein christliches Land?Alena (Grüne): Für mich ist diese Frage nicht so relevant. Die Frage ist für mich mehr: Wer bin ich? Und wie lebe ich?Marcel (EDU): Natürlich! Unser Land hat christliche Wurzeln, das kann niemand leugnen. Wer sich mit un-serer Geschichte befasst, kann leicht feststellen, was die Schweiz ausmacht. Es stört mich extrem, dass man die christlichen Wurzeln immer mehr ausreissen will.

Raphael (SVP): Wenn ich die Bundesverfassung betrach-te, sage ich, die Schweiz ist ganz klar ein christliches Land. Wir hatten eine starke christliche Verankerung in der Ver-gangenheit. Ein grosser Teil unseres Wohlstands liegt auf dem Segen unserer Vorfahren. Doch wenn ich die heutige Generation sehe und wie sie mit unserm Land umgeht, dann habe ich den Eindruck, dass wir uns in eine andere Richtung bewegen.Stefan (EVP): Für mich ist die Frage auch weniger rele-vant. Es gibt keine christlichen Länder, Länder kommen auch nicht in den Himmel. Für mich ist die Frage wichti-ger, ob wir als Christen in diesem Land noch relevant sind.

Warum sollten sich junge Christen politisch engagieren?Marcel (EDU): Weil unsere Zukunft in den Händen der Jungen liegt! Auch die jungen Christen müssen damit klarkommen, wie die Schweiz künftig mal aussieht. Wenn wir das christliche Element in der Politik verlieren, wird die Schweiz einen Weg gehen, den wir uns nicht wün-schen können. Das hat sich auch im alten Rom gezeigt, als die Gesellschaft dekadent wurde.Raphael (SVP): Christen sind nach der Bibel das Salz die-ser Erde. Wenn wir es nicht sind, sehe ich schwarz für die Gesellschaft. Deshalb sollen sich junge Christen für das Land und die Mitmenschen engagieren.Alena (Grüne): Junge sollen sich engagieren, weil sie in der Zukunft dieses Landes leben, und als Christ ist jeder aufgerufen, seinen Glauben einzubringen und sich zu en-gagieren.Stefan (EVP): Wer sich nicht engagiert, angefangen mit dem Abstimmen und Wählen, lässt andere über sich be-stimmen. Das sollte Motivation genug sein. Das Thema Pensionskasse und AHV zum Beispiel wird zu stark von der älteren Generation bestimmt.

Welches ist Ihre politische Vision?Raphael (SVP): 8 Millionen Menschen in diesem Land dürfen ein Ziel und eine Hoffnung haben in ihrem Leben.Stefan (EVP): Meine Vision steht in der Präambel der Bundesverfassung: Ein friedliches Zusammenleben aller bei grösstmöglicher Freiheit des Einzelnen, Schutz und Integration von Benachteiligten.Alena (Grüne): Weltweite Gerechtigkeit.Marcel (EDU): Die Menschen in der Schweiz richten sich zunehmend nach Jesus Christus aus, sowohl im privaten Leben wie in der Politik.Gesprächsleitung: Andrea Vonlanthen

„Wir sollten uns nicht dazuverleiten lassen, Jesus politisch zu instrumentalisieren.” Marcel Wittwer, EDU

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NAC H R IC H T EN SC H W EI Z 13

Gratiszeitung voller SinnAntoine Schluchters Tochter Marie wurde im Mai von einem rückfälligen Sexualstraftäter ermordet. Fabian Kürner leidet nach Knochenkrebs an einer Gehbehinde-rung. Mery Maldonado hat ihre Eltern verloren und wollte sterben. Diese drei in der „Viertelstunde“ porträtierten Men-schen haben in ihrer schwierigen Situation nach Sinn im Le-ben gesucht – und ihn gefunden. Wie eine repräsentative Um-frage zeigt, macht sich knapp die Hälfte aller Schweizerinnen und Schweizer ernsthaft Gedanken zum Sinn des Lebens. Damit diese Fragen inmitten der hektischen Weihnachtszeit nicht untergehen, wird die Suche nach Lebenssinn in der neuen „Viertelstunde für den Glauben“ thematisiert. „Diese Gratiszeitung ist eine Möglich-keit für Christinnen und Christen, in ganz einfacher Weise etwas über ihren Glauben weiterzugeben. Die Berichte sind lebensnah

und regen zum Nachdenken sowohl über das eigene Leben als auch über das Evangelium an“,

sagt Matthias Spiess, Generalsekretär der SEA und Mitbegründer der „Viertelstunde“. Mit der Zeitung verbun-

den ist die Aktion „sinn-des-lebens.ch“. Ab Dezember wird auf der Website ein Selbsttest angeboten. Schon über 10 Mio. Exemplare der „Viertelstunde“ wurden seit 2003 verteilt – durch engagier-te Gemeinden oder Einzelpersonen und via Post oder als Beilage im „Blick“. Dieses Jahr sollen 500 000 deutsche und rund 100 000 französische Zeitungen zu Leserinnen und Lesern gelangen. (ee)

b www.viertelstunde.ch

DIE NEUE „VIERTELSTUNDE FÜR DEN GLAUBEN"

I ch bin sprachlos!“ Christina Gasser-Zür-cher wurde anfangs November mit dem

Innovationspreis der Gemeinde Rüti ZH ausgezeichnet. Sie betrachte es als grosse Ehre und Wertschätzung, dass sie für ihr Gospelchorprojekt diese Anerkennung erfahre. Christina Gasser-Zürcher möchte durch Musik die gute Nachricht von der Liebe und Kraft Gottes weitergeben.

Start vor 14 JahrenVor 14 Jahren stellte die begeisterte Mu-sikerin einen Chor zusammen, um die Christnachtfeier der Reformierten Kirche Rüti musikalisch zu umrahmen. Aus der kleinen Gruppe ist ein Mega-Chor entstan-den. Rund 150 Sängerinnen und Sänger erfreuen seither mit ihren Konzerten jähr-lich bis zu 5000 Personen. Christina Gasser-

Zürcher leitet die gesamte Organisation, dirigiert den Chor und arrangiert Lieder.

Begeisterung, die ansteckt„Wir zeichnen eine Leistung aus, die ein Impuls für Rüti ist und nachhaltig wirkt“, erklärte Gemeindepräsident Anton Mel-liger. „Christina Gasser-Zürcher ist eine Frau, die Akzente setzt. Sie ist die Seele des Gospelprojects“, so Jurymitglied Adal-bert Hofmann, „ihre Begeisterung ist an-steckend!“ Der Preis beruht auf dem Ver-mächtnis eines Rütner Bürgers und wird jährlich ausbezahlt, bis die Summe von 200 000 Franken aufgebraucht ist. Neben einer Skulptur wurde ein Gutschein von 5 000 Franken überreicht. Dass Geld fliesst in die Kasse des Vereins. (mf) P

b www.gospelproject.ch

Innovative Dirigentin gewinnt PreisAUSZEICHNUNG Seit vierzehn Jahren leitet Christina Gasser-Zürcher das„Gospelproject". Nun wurde ihr der Rütner Innovationspreis verliehen.

Gospelproject: Christina Gasser-Zürcher erhält den Rütner Innovationspreis.

SEA-Blattmacher: Thomas Hanimann, Elina Ehrensperger

Konzerttournee eines der grössten Schweizer GospelchöreDas Gospelproject bietet ein Konzerterlebnis, das über Ohren und Augen bis tief ins Herz dringt und die Seele erquickt. Die Liederwahl und deren Übersetzung sind Christina Gasser-Zürcher immer sehr wichtig. Chor und Publikum sollen wissen, worum es in den Liedern geht. Um vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen, sind die Eintrittspreise moderat. Daher ein Tipp von Christina Gasser-Zürcher: „Tickets oder Gönnertickets eignen sich sehr gut als Weihnachtsgeschenk!“ Die Tournee startet am 23. November in Rüti ZH, Konzert-daten und Vorverkauf bei www.gospelproject.ch, Startticket, SBB und PTT.

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6 Nac h r ic h t eN

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14 Kolu m N e | leser br i ef e

Was, wenn Sie Teil einer Orga-nisation oder Firma wären, die eine ausgezeichnete Führung, herausragendes Management, Einheit, eine klare Vision, aus-reichende Ressourcen, fort-schrittliche Technologie, gute Kommunikation und eine klare Definition von Erfolg hat? Dann würden Sie für ein Weltklasse-Unterneh-men arbeiten! Wenn irgendein Unterneh-men bleibenden Erfolg erreichen könnte, wäre es dieses. Richtig?Wenn Sie so denken, liegen Sie falsch. Dies ist ein Beschrieb des Projektes „Turmbau zu Babel“ (1. Mose 11,1-9). Es schien, als wä-re das Projekt erfolgreich, zumindest eine Zeit lang, doch am Ende wurde es von Gott verurteilt. Es wurde nie fertiggestellt.Die oben erwähnten Eigenschaften schei-nen solide Praktiken zu sein, weshalb also sollte Gott dieses Projekt unterbrechen? Die Antwort sehen wir in 1. Mose 11,4:

„Und sie sprachen: Wohlan, lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, dass wir uns ei-nen Namen machen, damit wir ja nicht über die ganze Erde zer-streut werden!“Das Ziel der Arbeiter war Selbst-verherrlichung. Gott unterstützt

das nicht. Hingegen unterstützt Gott die Bemühungen der Menschen, ihn zu su-chen und aufrichtig zu verherrlichen (Kol. 3,23-24). Gott ist das Motiv wichtig. Bi-blisch gesehen geht es nicht um Macht, Ruhm oder Geld; es geht um Gehorsam, die uns von Gott zugeteilte Arbeit zu tun. Macht, Ruhm und Geld sind bestenfalls zweitklassige Themen. Das sind Werk-zeuge, um Leute zu befähigen, den Willen Gottes auszuführen. Wenn Sie im Leben und in der Arbeit ein anderes Motiv ha-ben, als sich nach seinem Willen und sei-nen Wegen auszurichten, dann bauen Sie

einen Turm von Babel. Auch Ihr Turm von Babel wir verurteilt werden.Diese Gedanken eines Freundes von mir fordern heraus. Was sind die Motive meines Tuns? Geht es um Gottes Ehre oder um meine Ehre? Habe ich den Auftrag und die Baubewilligung von Gott oder habe ich sie mir selbst erteilt? Falls die zweiten Ant-worten zutreffen, dann heisst es aufrichtig zu bereuen und Gott nach seinem Willen zu fragen. Weiter sollten wir auch prüfen, ob die Art und Weise, wie wir bauen, sei-nem Willen und seinem Weg (seinen Prin-zipien) entsprechen. Gott möchte sowohl das Was als auch das Wie bestimmen und prägen. Der Weg zum langfristigen Erfolg beginnt also mit den richtigen Motiven – Gott die Ehre geben und uns nach seinem Willen und Weg ausrichten.

SYNERGIEDER WEG zum ERfolG Wie werden wir Weltklasse? Was braucht es, damit Erfolg langfristig und nachhaltig ist?Vorsicht – wir können vieles richtig machen, aber die Hauptsache vergessen.

Stefan Jakob

Bild

: zvg

Doch gute biblische Argumente!Zum Leserbrief von R. Hasler, (Nr. 45, S. 14)

Es gibt gute biblische Argumente ge-gen die Initiative 1:12:

1. "Begehre nicht, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch seine Frau, sei-nen Knecht oder seine Magd, Rinder oder Esel oder irgendetwas anderes, was ihm gehört." (2. Mose 20,17) – Hier sehe ich die klare Auf-forderung, nicht in Gier, Neid und Missgunst zu verfallen. 2. "Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sand-te er sie in seinen Weinberg." (Matth. 20,2) – Der gerechte (oder als solcher empfundene) Lohn wird direkt zwischen dem Arbeitgeber und den Arbeitnehmern ausgehandelt, also in gelebter Sozialpartnerschaft.3. "Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir denn tun? Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso. Es kamen auch die Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu

ihm: Meister, was sollen denn wir tun? Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!" (Lukas 3,10–14) – Hier wird die Eigenverantwortung angesprochen, die nach meiner Meinung nicht an andere (Staat) delegiert werden kann.4. "Denn es ist wie mit einem Menschen, der ausser Landes ging: Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüch-tigkeit, und zog fort." (Matth. 25,14-15) – Da gibt es keine Gleichmacherei, und weiter im Text sehen wir, dass die Entlohnung des Ers-ten und des Zweiten nicht gleich hoch aus-fällt, obwohl aus meiner Sicht beide dieselbe Leistung vollbracht haben.5. "Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen." (Matth. 7,18) –

Hier warnt Jesus vor falschen Propheten und wie sie zu erkennen sind. Wenn ich die Initiati-ve mit ihrer Stossrichtung und deren sozialis-tische Absender mit ihren in der Geschichte hinterlassenen, negativen Früchten betrachte, lege ich ein überzeugtes Nein in die Urne.Markus Nann, Zofingen AG

Gilt auch kantonalZum „Pro und Kontra" zur Familien-initiative, (Nr. 46, S. 13)

Der SP-Vertreter Aebischer behauptet, die Familien-Initiative sei nationaler

Natur und betreffe nur die Bundessteuern. Das ist falsch, denn die Verfassung ist auch verbindlich für die Kantone. Selbst wenn bei den Bundessteuern u. U. keine Abzüge mach-bar wären, dann garantiert auf kantonaler Ebene, denn auf diese wirkt sich die Initiative ebenso aus. Der Grundanstoss muss auf nati-onaler Ebene erfolgen, um überhaupt kanto-nale Wirkungen zu zeitigen. Es geht also um mehr als nur die Bundessteuer!Artur Terekhov, Zürich

Der Autor ist Unternehmensberater, Geschäfts-

führer der vita perspektiv ag und Leiter der

Schule für biblische Geschäftsprinzipien.

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Page 15: Idea Spektrum Schweiz 47/2013

47.2013

Nac h r ic h t eN sc h w ei z 15

PODIUM

Gemeinsam für tragende Werte: Hans-Ulrich Bigler, Felix Ceccato, Andrea Geissbühler, Moderatorin Beatrice Gall, Gerd J. Weisensee und Jürgen Liminski (v. l. n. r.).

D er Verein Zukunft CH will über gesell-schaftliche Entwicklungen aufklären.

An der Tagung vom 9. November in Olten machten drei Referenten aus Wirtschaft und Politik deutlich, wie die Wertezer-störung unseren Wohlstand frisst. „Der Abschied von der göttlichen Schöpfungs-ordnung verursacht riesiges Leid und immense Kosten“, fasste Pfarrer Hansjürg Stückelberger, Gründer und Präsident von Zukunft CH, zusammen.

Lebensrecht auch für EmbryonenGerd J. Weisensee, Gründer des Vereins Pro Life, zeigte am Beispiel der Abtreibung auf, wie der Werteverlust die Gesundheitskos-ten in die Höhe treibt. Das Lebensrecht je-des Menschen sei in der Bundesverfassung verankert und gelte auch für ungeborene Kinder, so der Unternehmer und Journa-list. Geschätzte 21 000 Abtreibungen pro Jahr verursachten Behandlungskosten von 30 Millionen Franken. Dazu kämen Folgekosten wegen psychischen Leiden von hochgerechnet 2 Milliarden Franken. „Versicherungsfremde Kosten lassen die Prämien explodieren, und dagegen wehrt sich Pro Life“, betonte Weisensee.Die Kosten der Jugendkriminalität erör-terte Felix Ceccato, Präsident der Christ-lichen Polizei Vereinigung (CPV). Der „Fall Carlos“, der im August Schlagzeilen machte, zeige die Hilflosigkeit der Be-hörden. Mit der Vollbetreuung wollte der Staat den 17-jährigen Gewaltverbrecher „zivilisieren und in die Gesellschaft inte-grieren“, erklärte der Polizist. Der Strafvoll-

zug koste den Staat jedes Jahr fast eine Milliarde Franken. Das Gesetz von Saat und Ernte beeinflusse unser Zusammenle-ben auf dieser Erde. Was ein Mensch säe, müssten andere ernten.

Ohne Familien keine ZukunftJürgen Liminski, deutscher Publizist, Buch-autor und Vater von zehn Kindern, ging auf die Störungen der familiären Bindungen und die Folgen für den späteren Lebens-erfolg ein. Mit vielen Beispielen zeigte er, dass das Fundament für die spätere Ent-wicklung schon im Mutterleib gelegt wird. Liminski sprach von einer doppelten Kin-derarmut: Eine Frau habe im Schnitt noch 1,5 Kinder, und zudem sei der wirtschaft-liche Druck, der auf Familien laste, enorm. Je stärker der Zusammenhalt, desto stär-ker das solidarische Empfinden. Wer die Familie vernachlässige, verliere erst seine Werte, dann seine Zukunft.

Aufruf zum EngagementIn einem Podiumsgespräch beantwor-teten der Direktor des Gewerbeverbands Hans-Ulrich Bigler, SVP-Nationalrätin An-drea Geissbühler sowie die drei Referenten Fragen der 120 Teilnehmenden. Themen wie Migration, Überalterung sowie die Rol-le von Krippen und Schulen beschäftigten. Zum Umgang mit der Wertezerstörung empfahl Hans-Ulrich Bigler: „Engagieren Sie sich in Ihrem Umfeld, reden Sie über Ihre Anliegen und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen.“ (cb) P

b www.zukunft-ch.ch

Philipp Hadorn ist Nationalrat der SP und Gewerkschafter des Verkehrspersonals SEV.

Der Werteverlust kostet uns vielGesellschaft / ethIk Der Verlust christlicher Werte verursacht hohe Kosten für die Allgemeinheit. Zukunft CH zeigte Zahlen und Fakten.

Fragen nach sozialer Gerechtig-keit prägen diesen Herbst. Dachver-bände geben erste Einschätzungen ab

und in den Gremien einzelner Unternehmungen und Gewerkschaf-ten werden betriebsbezogene Lohnangebote und -forderungen verhandelt. In dieser Situation stellt sich die Frage nach der Haltung von uns Christen zu Einkommensverteilung, Abgaben an Staat und Sozialwerke; ganz generell geht es um unseren Umgang mit Geld und Wohlstand. Entspricht es einer christlichen Haltung, wenn wir uns bemühen, unser Herz nicht an Materielles zu hängen und unseren Besitz einfach zu geniessen? Oder wie gilt es, biblische Beispiele zu verstehen? Die Gemeindeglieder in Jerusalem verkauften ihr Eigentum und legten den Erlös zusammen. Jesus lehrte den „reichen Jüngling“, seinen Besitz zu verteilen und forderte auf, Be-nachteiligte zu versorgen. In der Bergpredigt ergriff Jesus unmissver-ständlich Partei. Stimmberechtigte Christen haben in unserem Land die Möglichkeit, demokratisch mitzubestimmen. Projekte wie AHVplus, öffentliche Krankenkasse, angepasste Unterneh-menssteuern, Gesamtarbeitsverträge, Erbschafts- und Boni-Steuer, Sozial-werke, Mindestlöhne und Beschrän-kung der Einkommensschere sind Steilpässe. Christen kennen ihren Versorger. Wir können es wagen, Eigeninteressen in den Hintergrund zu stellen und Position zu beziehen: gelebte, konkrete Jüngerschaft, parteiisch zugunsten von Schwäche-ren, damit die Zeichen des Evangeli-ums sichtbar werden – aus Liebe zu Gott und den Menschen!

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Page 16: Idea Spektrum Schweiz 47/2013

16 PU BLI REPORTAGE

Nur selten gelingt einem Opfer die Flucht aus dem Bordell.

lebt wieder in Nepal. Die

Geschichte, die sie erzählt,

ist typisch: «Sie würden bald

zurückkommen, sagten Ram

und Pasang, doch ich sah sie

nie wieder. Zwei Tage später

begriff ich, dass sie mich ge-

täuscht und an ein Bordell

verkauft hatten! Ich war

schockiert und spürte, wie

Angst mich erfasste.

Ich hatte Ram und Pasang

an meiner Arbeitsstelle in

Nepal kennengelernt. Wäh-

rend Wochen kümmerten sich

die beiden um mich, wie gute

Freunde. Als sie eines Tages

von einer Arbeitsstelle in In-

dien erzählten, schöpfte ich

Hoffnung. Ich war oft traurig.

Ich hatte meinen Ehemann

und kurz nach der Geburt

auch unser Kind verloren. Ich

war 18 Jahre alt.

In der Falle

Weil ich Ram und Pasang ver-

traute, fuhr ich mit ihnen nach

Delhi. Von dort ging’s per Zug

weiter nach Pune. Ich glaubte

den beiden, denn es gab kei-

ne Anzeichen dafür, dass sie

Schlimmes vorhatten. Umso

grösser war dann mein Schock.

Ins Bordell kamen jeden Tag

mehr als zehn Männer, die

für mich bezahlten. 130 in-

dische Rupien, etwa zwei

Schweizer Franken, kostete

ich! Ich bekam davon 20 Rap-

pen. Wenn ich mich wehrte

oder weigerte, schlugen sie

mich. Manchmal vergewal-

tigten sie mich so lange, bis

ich keinen Widerstand mehr

leistete.

Ich war verzweifelt und

suchte nach einem Ausweg.

Einmal fasste ich Vertrauen

zu einem Freier und erzählte

ihm meine Geschichte. Er

Jährlich landen um die

12’000 nepalesische Mäd-

chen in indischen Bordel-

len. Sie wurden getäuscht

oder entführt, manchmal

sogar von ihren Eltern ver-

kauft.

Geena* ist eines der vielen

Opfer. Sie wurde von Freun-

den verkauft und ausgebeu-

tet. Heute ist sie frei und

nahm Kontakt mit einer Hilfs-

organisation auf. Nicht lange

danach wurde ich von der

Polizei befreit. Mitarbeiter

der Hilfsorganisation brach-

ten mich nach Nepal zurück.

Neu anfangen

Jetzt bin ich 20 Jahre alt. Seit

ich zurück bin, begleitet mich

eine lokale Hilfsorganisation.

Sie hat Kontakt mit meinen

Eltern aufgenommen, die sehr

glücklich sind, mich wieder

in Sicherheit zu wissen. Ich

arbeite in einem Hotel und

mache eine Ausbildung in der

Hauswirtschaft. Ram und

Pasang habe ich bei der Poli-

zei angezeigt.»

Die Christliche Ostmission

arbeitet auch präventiv. Ei-

nerseits bildet sie Frauen aus

Dörfern zu Kurierinnen aus,

die gefährdete Mädchen auf

dem Land über die Gefahren

informieren. Andererseits un-

terstützt sie ehemalige Opfer,

die unermüdlich an den Grenz-

übergängen wachen und ver-

schleppte Mädchen abfangen

und in Sicherheit bringen.

Die Mission unterstützt Frau-

en wie Geena, damit sie ihre

schlimmen Erfahrungen ver-

arbeiten und im Leben wieder

Fuss fassen können. Die Opfer

werden ermutigt, ihre Täter

vor Gericht zu bringen.

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Menschenhandel

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47.2013

port r ät 17

Ernst Neck: Gott formt Menschen in derLebensschule zur praktischen Reife.

E r strahlt Wärme und Gelassenheit aus: Ernst Neck, ehemaliger Geschäftsfüh-

rer eines Autohauses, Gemeinde-Ältester, auch schon interimistischer Leiter der Schaffhauser Pfingstgemeinde. Nun hat er seine Erfahrungen und seine Einsichten für die geistlich orientierte Gemeindeleitung in einem Büchlein niedergelegt und auf eigene Kosten an 600 Leitende in christ-lichen Gemeinden und Werken versandt. Als 30-Jähriger hat Ernst Neck, der gelernte Automechaniker mit Zusatzausbildung in Business Management, die er sich in den USA holte, den väterlichen Betrieb in Beringen übernommen. Er hat den Gross-betrieb 25 Jahre als Verwaltungsratspräsi-dent und im praktischen Alltag geführt.

Veränderte GemeindelandschaftNach der Weitergabe des Geschäfts hat er sich stark in der Gemeinde und in mis-sionarischen Aufgaben engagiert, so auch für Campus für Christus als Mitorganisator von Explo-Konferenzen. Und, er stellte in dieser Zeit starke Veränderungen in der Gesellschaft fest, die sich auch in Verän-derungen im Gemeindeverständnis der Christen auswirkten.„Die Gemeindelandschaft hat sich we-sentlich verändert“, so seine Beobach-tung. Darüber hat er viel nachgedacht und Erkenntnisse gewonnen. Diese hat er laufend unter verschiedensten Titeln niedergeschrieben und schliesslich alles in einem Büchlein zusammengefasst mit den Kapiteln: Wort Gottes, Berufung, Tu-genden, Heiligung, Jüngerschaft, Leiter-schaft sowie Ämter und Dienste. Er hat seine Einsicht auch in Kursen, Seminaren und in persönlicher Begleitung von Ver-antwortungsträgern weitervermittelt.

Management ist nicht gleich FührungFührung muss laut Ernst Neck in der christ-lichen Gemeinde nach andern Grund-sätzen als im säkularen Bereich erfolgen. Er möchte die Prinzipien wieder „klarer

darstellen und auseinanderhalten“, wie er betont. Die fünf Dienste als Apostel, Pro-pheten, Evangelisten, Lehrer und Hirten in einer Region bilden zusammen mit dem Amt der Ältestenschaft die Führung der Gemeinde. Dazu kommen aber auch Ma-nagementaufgaben, zum Beispiel in der Diakonie.

Vieles ist machbar, aber es ist das Leben, das formtEs gibt Schulen, Seminare und Kurse für Prediger (Lehrer) oder Propheten. Man kann sie „machen“, so Neck, aber die Männer und Frauen Gottes werden letzt-lich durch harte Lebensprozesse von Gott selbst ausgebildet. Es gilt, solche Men-schen zu suchen und zu finden, wenn Füh-rungspositionen neu besetzt werden sol-len. „Ich habe zu viele Leiter mit Burnout erlebt“, sagt Ernst Neck. „Daraus müssen Konsequenzen gezogen werden.“

Gottes Hand muss sichtbar seinNicht die Selbstdeklaration oder gar die Beliebigkeit darf den Ausschlag beim Be-setzen von Führungspositionen in der Ge-meinde sein. Gott ist der Töpfer, die Hand-schrift Gottes muss an Menschen erkannt werden, die in ein Amt eingesetzt werden. Als Vorbild dient Neck zum Beispiel Ge-org Müller. Dieser hatte das Charisma, die richtigen Leute zu finden, die seine Grün-dungen voranbrachten.Letztlich füllt Gott selbst die Strukturen mit seinen Leuten, ist Neck überzeugt. Besser eine Position offen lassen, bis die geeignete Person dafür gefunden ist. Das bedeutet für Interessierte an einem Amt oder Dienst: „Lernen, an Gottes Herz zu kommen und durch die Lebensschule praktische Reife zu erlangen.“

KomplementaritätWachstum und Nutzen entstehen im Reich Gottes durch das Zusammenwirken der verschiedenen Ämter und Dienste: den Aposteln, welche grosse Veränderungen einleiten, Propheten, welche aktuelle Bot-schafter Gottes sind sowie Lehrern, Hirten und Evangelisten in sich ergänzenden Bru-derschaften mit den Ältesten. Das Zusam-menwirken sei dabei entscheidend. Kon-kret könne es in der Gemeinde bedeuten, dass der Pastor aktiv die Mitwirkung von Ältesten auch in der Verkündigung fördert. Sie werden den Horizont der Verkündi-gung und der Jüngerschaft zum Wohl der Gemeinde weiten. P

Fritz Imhof

Von den guten Haushaltern im Reich GottesERfaHRunG wEitERGEbEn Ernst Neck führte erfolgreich ein Autohaus, aber auch schon eine christliche Gemeinde. Die dabei gemachten Erfahrungen und Einsichten gibt er nun in Buchform weiter.

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Page 18: Idea Spektrum Schweiz 47/2013

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N ach dem verheerenden Wirbelsturm auf den Philippinen hat die dortige

Evangelische Allianz zu Gebeten für die Betroffenen, die Helfer und die Politiker aufgerufen. Die Dachorganisation der Evangelikalen in dem überwiegend ka-tholischen Inselstaat betet, dass Gott den staatlich Verantwortlichen, „Weisheit, Standhaftigkeit, Einsicht und Willen“ ge-ben möge, um einen Plan zur nachhal-tigen Versorgung und zum Wiederaufbau

der zerstörten Regionen umzusetzen. Die inzwischen eingetroffenen bzw. zu-gesagten Milliardenbeträge für die Hilfe sollten gerecht eingesetzt werden: „Betet, dass keine korrupten Behördenvertreter ihre Hand an die Hilfsmittel und Finanzen zu ihrem eigenen Nutzen legen können“, heißt es in dem Aufruf.

Wir brauchen WunderheilungenMan brauche ferner „Wunderheilungen“ für die Kranken, Trost für die Überleben-den und Seelenheil für alle Bewohner der betroffenen Regionen. Alle Christen in den Philippinen sollten zum Segen werden. Staatspräsident Benigno Aquino sprach seinen Landsleuten Mut zu: „Zusammen-halt und Gebete werden unserer Nation helfen, diese Katastrophe zu überstehen.“

Überall gibt es GottesdiensteUnterdessen wird das Ausmaß der Zerstö-rung durch den Taifun immer deutlicher, der am 8. November mit Windgeschwin-digkeiten von bis zu 380 Stundenkilome-tern Teile des südostasiatischen Landes heimgesucht hatte. Nach jüngsten Schät-zungen kamen rund 4.000 Menschen ums Leben, wobei noch knapp 1.200 vermisst werden. Etwa 4 Millionen Filipinos haben ihr Heim verloren. Überall im Land fanden

Gedenk- und Fürbittgottesdienste statt. In der Katastrophenregion, etwa auf der Insel Leyte, wurden gleichzeitig Massenbestat-tungen durchgeführt. Der Taifun hat auch zahlreiche Kirchen und Gemeindehäuser beschädigt oder zerstört. Nähere Schät-zungen gibt es noch nicht.

Hilfe aus dem In- und AuslandUnterdessen ist die internationale Hilfe angelaufen. Unter den Organisationen, die Katastrophenhilfe leisten, sind auch zahlreiche christliche Hilfswerke. Die phi-lippinische Evangelische Allianz hat selbst ein Team unter Leitung von Bischof Ef Tendero im Einsatz. Hinzu kommen Kata-strophenhelfer von Missionswerken und einheimischen Freikirchen wie etwa der Heilsarmee. Sie konzentriert sich auf Ge-

biete, die nicht – wie die zu 80 % zerstörte Stadt Tacloban – im Brennpunkt der in-ternationalen Aufmerksamkeit stehen. So versorgen die „Soldaten Christi“ nahezu 5.000 Familien in der Provinz Antique mit Lebensmitteln.

ERF: Hoffnungssendungen Die Zentrale des Missionswerks „OM Deutschland“ (Operation Mobilisation) in Mosbach bei Heilbronn teilte mit, dass alle OM-Mitarbeiter auf den Philippinen unverletzt seien. Mitarbeiter bauten im Katastrophengebiet 2 bis 3 Krisenzentren auf. Spezialisten stünden den Opfern auch seelsorgerlich bei. Die Deutsche Missions-gemeinschaft (DMG) unterstützt finanzi-ell mehrere Partnerorganisationen. ERF Medien (früher Evangeliums-Rundfunk) plant in Zusammenarbeit mit seinem in-ternationalen Partner Trans World Radio Sendungen, „die Hoffnung in die Region bringen“. Auch die christlich-humanitären Hilfswerke „World Vision“ (Friedrichsdorf) und „humedica“ (Kaufbeuren) haben Ein-satzkräfte vor Ort, darunter Ärzte, Pfleger und Rettungssanitäter.

Auch Seelsorge wird gebotenDie Allianz-Mission im Bund Freier evan-gelischer Gemeinden (Dietzhölztal-Ewers-bach/Mittelhessen) will auch Hilfe auf die abgelegenen Inseln bringen. Es fehlten jedoch Transportmittel wie Schiffe und Hubschrauber, so Missionsleiter Erhard Michel. Das evangelikale Hilfswerk „Ge-schenke der Hoffnung“ (Berlin) hat über seinen internationalen Partner Samaritan’s Purse (Geldbeutel des Samariters) ein 18-köpfiges Nothilfeteam entsandt. „Ein Spezialistenteam aus Katastrophenhelfern sowie Wasser- und Ernährungsexperten ist vor Ort eingetroffen, um denen zu helfen, die am dringendsten Unterstützung brau-chen“, sagte Geschäftsführer Bernd Gülker. Sie böten den Menschen auch seelischen Beistand an. P

b www.erf.dewww.geschenke-der-hoff nung.dewww.allianz-mission.de

Möge Gott dem Leid und der Korruption wehren!PHILIPPINEN Evangelische Allianz ruft zum Gebet für Notleidende, Helfer und Politiker auf.

Ein Filipino rettet ein Holzkreuz aus den Trümmern.

Philippinen97 Mio. Bürger

83 % katholisch 7 % evangelisch 5 % muslimisch

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Erfolgreichste Europäische BürgerinitiativeEINER VON UNS 1,9 Millionen Bürger fordern von der EU-Kommission und dem EU-Parlament: Keine Tötung Ungeborener finanzieren!

D ie von christlichen Lebensrechtlern getragene Kampagne „Einer von uns“ ist die bis-her erfolgreichste Europäische Bürgerinitiative. Keine andere erhielt eine so starke

Unterstützung. „Einer von uns“ fordert die EU auf, keine Aktivitäten mehr zu finanzieren, die zur Tötung menschlichen Lebens im Anfangsstadium führen, etwa Forschungen an embryonalen Stammzellen. Außerdem soll kein Geld mehr fließen für Abtreibungen als Mittel der Bevölkerungskontrolle und der Familienplanung. Auf EU-Ebene kamen bis zum 1. November fast 1,9 Millionen Unterschriften zusammen. Das von der EU-Kommission verlangte Minimum für ein Bürgerbegehren wurde in 20 Staaten übertroffen. „Das ist ein überwältigender Erfolg“, berichtete der Verantwortliche für die Bürgerinitiative in Deutschland, Manfred Libner. Er übergab dem Bundesverwaltungsamt in Köln 174.137 Unterschriften. Die nationalen Behörden haben jetzt drei Monate Zeit, die Unterschriften zu prüfen. Erforderlich waren eine Million Unterstützer in Europa und eine Mindestzahl in 7 EU-Ländern (75.000 in Deutschland).

Abtreibung: Jede 2. Frau depressivNach Feststellung des Erfolgs wird es innerhalb von drei Monaten sowohl bei der EU-Kommission als auch im Europäischen Parlament zu einer Anhörung und Diskussion über die Forderungen der Initiative kommen. Hinter die Kampagne hatten sich u. a. Papst Fran-ziskus, sein Vorgänger Benedikt XVI., der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, und der Philosoph Robert Spaemann gestellt. Die Unterschriften-aktion war auch Thema bei der jüngsten Mitgliederversammlung der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) in Bonn. Die Teilnehmer begrüßten das Ergebnis der Bürgerinitiative. Die Juristin Martina Kempf berichtete anhand von Studien, dass jede zweite Frau nach einer Abtreibung über kurz oder lang an Depressionen leide. Zudem gehe bei 70 % der Betroffenen schon einen Monat nach der Tötung des ungeborenen Kindes die Beziehung zum Partner in die Brüche. Sie halte dieser ungeheuren seelischen und moralischen Bela-stung nicht stand, vor allem wenn die Frau zur Abtreibung gedrängt worden sei. P

b www.1-von-uns.de • 030 88626896 • www.cdl-online.de • 0251 6285160

NOTIERT Lettland: Die Kirchen im Westen hatten uns im Ostblock vergessen!Ein verstärktes Eintreten für verfolgte Christen weltweit hat die Leiterin der Außenabteilung der Evangelisch-Luthe-rischen Kirche Lettlands, Rita Bruvers (Ri-ga), angemahnt. Vor der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Düssel-dorf warb sie dafür, nicht jene Christen zu vergessen, die wegen ihres Glaubens un-terdrückt werden. „Die Verfolgung wird immer schlimmer“, sagte sie. Sie komme aus einem Land der ehemaligen Sowjet-union. Unter der kommunistischen Herr-schaft hätten Christen in ihrem Heimat-land erlebt, dass die Kirchen im Westen zwar lautstark gegen die Apartheid im südlichen Afrika und die Ungerechtigkeit in Lateinamerika protestiert hätten, aber sehr wenig zur Unterdrückung im dama-ligen Ostblock gesagt hätten. Bruvers bat die VELKD, das Thema der Christenverfol-gung nicht aus den Augen zu verlieren. Zur VELKD gehören 7 Landeskirchen mit zusammen rund 10 Millionen Mitgliedern.

GEP: Kirche kommt ins FernsehenGeschichten aus dem evangelischen Kir-chenleben werden künftig zunehmend in Fernsehserien zu sehen sein. Das teilt der Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Jörg Bollmann, in seinem Bericht für die EKD-Synode in Düsseldorf mit. Der kirchliche Medienbeauftragte – Markus Bräuer – und sein Team hätten es geschafft, die evangelische Kirche ins Fernsehprogramm zu bekommen. Drehbuch-autorenseminare, inten-sive Kontaktpflege mit Autoren, Produzenten und Sendern hätten 12 Formate entstehen lassen, die zum Teil in Serien übergingen. Darin träten namhafte Schauspieler auf wie Jan Fedder, Veronica Ferres, Matthias Brandt oder Christine Neubauer. Im Schnitt interessierten sich mehr als fünf Millionen Zuschauer für die Sendungen, die – so Bollmann – „ein sehr sympathisches Bild der evangelischen Kir-che und ihrer Mitarbeitenden vermitteln“.

NOTIERT

Sie koordinierte das Bürgerbegehren in Deutschland: Hedwig von Beverfoerde (Berlin).

Jörg Bollmann

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Das Bild der WochePHILIPPINEN Der Super-Taifun „Haiyan“ hat weite Teile des südostasiatischen Inselstaates verwüstet und unsägliches Leid über die Menschen gebracht. Tausende kamen um; Millionen verloren ihr Obdach. In manchen Regionen blieb kaum ein Stein auf dem ande-ren. Doch inmitten der Verwüstung hielt diese Christus-Statue in der Küstenstadt Tanauan (Provinz Batangas) dem Taifun mit Windge-schwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern stand. Viele Filipinos sehen darin ein Zeichen Gottes. Präsident Benigno Aquino sprach seinen Landsleuten Mut zu: „Zusammenhalt und Gebete werden unserer Nation helfen, diese Katastrophe zu überstehen.“ Die frühere spanische Kolonie ist das einzige Land Asiens mit einer christlichen Bevölkerungsmehrheit. Von den 97 Millionen Einwohnern sind etwa 83 % Katholiken, 7 % Protestanten und 5 % Muslime. Der Rest gehört anderen Religionen an.

MALAYSIA

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PHILIPPINEN

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Der Interviewpartner – Reiner Sörries (61) – ist Direktor des Museums für Sepulkralkultur in Kassel, das sich mit der Trauer- und Begräbniskultur beschäftigt. Sörries ist Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und lehrt als Professor für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen. Sörries ist Autor der Bücher „Herzliches Beileid: Eine Kulturgeschichte der Trauer“ und „Ruhe sanft: Kultur-geschichte des Friedhofs“.

b www.sepulkralmuseum.de0561 918 930

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Herr Prof. Sörries, wie wollen Sie bestattet werden?Das sollen meine Angehörigen entscheiden. Ich möchte da keine Vorkehrungen treffen, die dann

möglicherweise nicht mit den Wünschen der Hinterbliebenen übereinstimmen. Es wäre unsinnig, sich ein pompöses Be-gräbnis mit Kammerkonzert zu wünschen, wenn die Ange-hörigen als Trauermusik lieber die Beatles hören wollen. Man-che Menschen planen den Ablauf ihres Begräbnisses noch zu Lebzeiten bis ins letzte Detail. Meine Beerdigung geschieht aber nicht für mich – entscheidend sind die Angehörigen.Eine ordentliche Erdbestattung mit Sarg kostet heute etwa 6.000 Euro. Wäre es Ihnen das wert?Ich halte es für sinnvoll, entsprechend fi nanzielle Vorsorge zu treffen, damit die Beerdigung für die Hinterbliebenen nicht zur Belastung wird. So empfi ehlt es auch Martin Lu-ther in seinem „Sermon von der Bereitung zum Sterben“.

Diese Preise sind eine UnverschämtheitEine anonyme Urnenbestattung würde Sie nur 849 Euro kosten.Manche Bestatter bieten es sogar noch billiger an. Der Kon-kurrenzkampf auf dem Bestattungsmarkt ist enorm. Ich fi n-de es allerdings eine Unverschämtheit, was viele Bestattun-gen heute kosten; es steht in keinem Verhältnis zu dem, was dafür geboten wird. Eine Bestattung für 6.000 Euro – das ist ja ein Wahnsinn! Und da ist noch nicht mal der Grabstein dabei und keine Grabpfl ege. Es kommt doch nicht darauf an, wie großartig die Beerdigung und wie teuer der Sarg ist.

Trauerreisen von Mallorca bis auf die PhilippinenIst es nicht ein gutes Zeichen, dass sich Bürger die Bestattung ihrer Liebsten etwas kosten lassen?Ich verstehe natürlich, dass die Trauerfeier manchen An-gehörigen die Gelegenheit gibt, etwas von ihrem Schmerz abzuarbeiten. Sehr viel in die Bestattung zu investieren, ist aber nicht die einzige und beste Gelegenheit, um zu trau-ern. Der Bestattungsmarkt bietet immer mehr Leistungen an und suggeriert, je mehr Geld ich ausgebe, desto besser gelingt meine Trauer. Inzwischen gibt es sogar einen Markt für Trauerreisen – von Mallorca bis zu den Philippinen.Wozu soll das gut sein?Bei diesen Reisen schließen sich mehrere Trauernde zusam-men, eventuell ist auch ein Psychologe oder Seelsorger da-bei. Auf so einer Reise sammelt man zum Beispiel am Strand Kieselsteine oder auf einer Wiese Pusteblumen – das soll helfen, den Verlust zu bewältigen. Zugleich bieten immer mehr Trauerbegleiter ihre Dienste an. Man gewinnt den Ein-druck: Trauer gelingt nur noch dann, wenn ich mich von meinem persönlichen Trauerbegleiter durchcoachen lasse.

Der Wert der RitualeWas empfehlen Sie stattdessen?Das muss jeder selbst entscheiden. Kulturgeschichtlich weiß ich aber, dass sich die alten Trauerrituale bewährt ha-ben, etwa die Totenwache, die Aussegnung, die Aufbah-rung, die Trauerfeier, aber auch der Leichenschmaus und

Wie wollen Sie bestattet werden?EWIGKEITSSONNTAG Sterben müssen wir alle. Aber wie soll dann unsere Bestattung aussehen? Feu-er- statt Erdbestattung? Anonyme Beerdigung statt Sarg und Grabstein? Die Bestattungskultur hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Dazu ein Interview mit dem Experten für Trauerkultur, Reiner Sörries. Mit ihm sprach Karsten Huhn.

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die Jahr-Gedächtnisfeier. Diese Rituale sind wie ein Gelän-der, an dem entlang man durch die Trauer geleitet wird.Was ist so hilfreich am Leichenschmaus?Er bringt den Trauernden aus seiner Isolation in die Ge-meinschaft zurück. Zudem heißt es im Sprichwort: „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.“ Leider hat sich die Einstellung zum Leichenschmaus grundlegend geändert – vor allem junge Menschen empfi nden es als pi-etätlos, wenn angesichts des Todes getrunken, gegessen und gelacht wird.

Ein Fan-Grab direkt am FußballstadionStattdessen gibt es eine Vielzahl neuer Trauerformen: „Die Mitglieder der Multioptionsgesellschaft möchten sich nicht mehr dem schematischen Schachbrettmuster der Friedhöfe fü-gen“, schreibt die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“: „Die Menschen legen ihr Schicksal nicht mehr in Gottes Hand, sie planen ihre Trauerfeiern selbst. Die ökologisch Gesinnten wol-len nicht unter kleinbürgerlicher Bepfl anzung enden, Esoteri-ker lassen ihre Asche aus Heißluftballons verstreuen, Bergstei-ger auf Alpenwipfeln. Fans des Hamburger SV können sich direkt am Stadion begraben lassen.“Das alles stimmt! Ursprünglich dienten die Trauerrituale dazu, dass die Gemeinschaft funktioniert. Inzwischen sind wir dazu übergegangen, dass das Trauerritual dem Einzel-nen guttut. Ist das schlecht?Ich rede nicht von einem Kulturverfall, sondern ich nehme die Veränderung wahr. Wir wollen heute ja alles planen: Beruf, Partnerschaft, Familie, Altersvorsorge – und ent-sprechend planen wir auch eine Beerdigung, die zu uns

passt. Allerdings besteht bei der Vielzahl an Handlungs-möglichkeiten leichter die Gefahr, dass ich etwas tue, was nicht funktioniert. Der Esoteriker, der seine Asche aus dem Ballon verstreuen lässt, fi ndet die Vorstellung vielleicht ganz toll. Es kann aber gut sein, dass seine Familie das Grab vermisst, an dem es trauern kann.Lange Zeit legte die christliche Bestattungskultur viel Wert auf die Erdbestattung. Warum eigentlich?Die christliche Religion übernahm diese Tradition vom Ju-dentum. Abraham legte für seine Frau Sarah ein Grab an, und auch der Leichnam von Jesus wurde in einem Grab bestattet. Dazu kam die Erwartung an die leibliche Aufer-stehung der Toten. Man ging davon aus, dass sie an den Erhalt des Leibes gebunden sei. Deshalb verbot Karl der Große im achten Jahrhundert die Feuerbestattung. So kam es, dass über Jahrhunderte die Erdbestattung als die christ-liche Bestattungsform angesehen wurde. Als Ende des 19. Jahrhunderts die Feuerbestattung wieder auffl ammte, war das für die Kirchen zunächst eine Anfechtung. Vom Ge-fühl her würde ich sagen: Die Erdbestattung ist von der Anmutung her menschlicher, zwingend erforderlich ist sie allerdings nicht.

Der Siegeszug der FeuerbestattungDie Feuerbestattung hat in den letzten 100 Jahren einen Sie-geszug angetreten: Der Anteil der Einäscherungen stieg von 0,02 % im Jahr 1900 auf derzeit 62 %. Ebenfalls stark zugenom-men hat die Zahl der anonymen Bestattungen. In Berlin liegt sie heute bei 40 %.Für unseren Herrgott ist das kein Problem. Schon für die Reformatoren ist die Art der Bestattung theologisch ohne-hin nicht relevant. Für sie zählte der Begräbnisplatz zu den Adiaphora, also zu den nicht heilsnotwendigen Angele-genheiten. Martin Luther schrieb, ihm sei es „einerlei, ob der Kirchhof an der Elbe oder im Walde liege“. Was aller-dings für eine namentliche Bestattung spricht: Sie bringt zum Ausdruck, dass das Individuum für das christliche Menschenbild wichtig ist. Wir sind eben nicht alles Num-mern!

Wie stellen Sie sich Ihre eigene Beerdigung und Ihr eigenes Grab vor?

© l ideaGrafik; Quelle: IfD Allensbach

Erdbeerdigung 36%

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Rede bei Beerdigung

Grabkreuz

Vereinsmitglieder bei Beerdigung

Künstlerisch gestalteter Grabstein

Nichts davon, keine Angabe

Familiengrab

Grab mit Immergrün

Steinplatte

Anonymes Grab

Eindrucksvolles Grabmal

Nicht darüber nachgedacht

Kleines Grab

Beerdigungsmusik selbst festlegen

Totenkleidung selbst aussuchen

Bestimmter Text auf Grabstein

Eigenes Foto auf Grabstein

Feuerbeerdigung

Viele Blumen auf dem Grab

Grab soll etwas über mich aussagen

Seebestattung

Besonderes Grab

Die Urne eines Fußball-Fans des Hamburger SV

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Statt eines BlumenmeeresJesus schien recht schroff im Umgang mit Toten zu sein: „Lass die Toten ihre Toten begraben“, herrschte er einen Jünger an (Matthäus 8,22).Eine hochinteressante Stelle! Ich werfe sie den Pfarrern an den Kopf, wenn ich mal wieder eine neue Bescheiden-heit bei Beerdigungen fordere. Tatsächlich ist das Reich Gottes wichtiger, als Tote zu bestatten. Übertragen auf unsere Situation kann das bedeuten: Anstatt am Grab rote Luftballons oder weiße Tauben auffl iegen zu lassen, emp-fehle ich, auf der Einladung zur Trauerfeier um eine Spen-de für ein Hilfswerk zu bitten. Auf diese Weise ein Kin-derhospiz zu unterstützen, ist sinnvoller als ein Blumen-meer am Grab.

Was christliche Trauerredner anders machenZugenommen hat auch die Zahl der weltlichen Trauerredner. Was unterscheidet einen christlicher Trauerredner heute ei-gentlich von einem nichtchristlichen?Der Priester trägt eine Stola, der Pfarrer einen Talar und der weltliche Trauerredner wahrscheinlich einen Anzug. Das wäre das Äußere.Ich war mal auf einer Pfarrkonferenz. Die Pfarrer erzählten mir, dass sie gegenseitig ihre Trauergottesdienste besuch-ten. Hinterher stellten sie fest: Jeder hat eine andere Theo-logie. Gibt es da so viele Möglichkeiten?Der eine lässt die Paradiesströme fl ießen und spricht vornehm-lich von der Auferstehung, der andere spricht vor allem über das Leben des Verstorbenen ohne diese Jenseitsperspektive.Was empfehlen Sie?Die Trauerpredigt braucht die Balance zwischen der Wür-digung des Verstorbenen und der Verkündigung des Evan-geliums. Dazu gehören das Benennen des altbösen Fein-des, des Todes, und die christliche Hoffnung auf Auferste-hung. Das ist auch der wesentliche Unterschied zu einem weltlichen Trauerredner: Beim Trauergottesdienst verkün-det der Pfarrer das Evangelium der ganzen Gemeinde. Da-gegen ist ein weltlicher Trauerredner Dienstleister der Trauerfamilie.

Nirgends wird so viel gelogenNirgends wird so viel gelogen wie am offenen Grab, sagt der Volksmund.

Vielleicht ist das auch gut so. Dadurch wird ein Stück der Vergebung und der Rechtfertigung des Sünders deutlich. In meinem Leben geht natürlich vieles schief. Aber in Christus sind wir gerechtfertigt – und dann hört auch das schlechte Reden über die Toten auf.

Die Witwen brauchen einen ChauffeurWas war die schönste Bestattung, die Sie erlebt haben?Die meines Vaters im Jahr 1995. Bei der Trauerpredigt hat die Gemeinde gelacht, weil der Pfarrer meinen Vater tref-fend charakterisiert und so in die Gemeinschaft der Heili-gen aufgenommen hat. Das war für mich eine schöne und gnadenvolle Beerdigung.Worüber hat die Gemeinde gelacht?Mein Vater hat erst nach dem Tod meiner Mutter wieder mit dem Autofahren angefangen. Er wurde in seiner Sied-lung zum Chauffeur, weil sämtliche Witwen ihn zum Ein-kaufen brauchten. Eine andere Geschichte, die der Pfarrer erzählte: Mein Vater wollte zeitlebens mit der Kirche nichts zu tun haben. Als er Rentner wurde, trug er aber immer den Kirchenboten aus. Dieser Bruch im Leben war dem Pfarrer aufgefallen.

Hoffen Kirchenmitglieder noch auf die Auferstehung?Sie haben die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten ange-sprochen. Die Mehrheit der Bürger kann damit allerdings nichts mehr anfangen.Das gilt inzwischen auch für viele Kirchenmitglieder. Vie-le nehmen Anleihen bei fernöstlichen Wiedergeburtsvor-stellungen oder in der Esoterik. Wir sind dabei, Religions-vermischung zu betreiben.

Wenn der Ex-Stasi-Mitarbeiter beerdigtVon den Mitgliedern der evangelischen Kirche lassen sich nur noch 84 % evangelisch bestatten.Manche kirchlichen Bestattungen scheitern daran, dass der Pfarrer und der Bestatter keinen gemeinsamen Termin fi n-den. Dazu kommt: Viele der weltlichen Trauerredner sind ausgebildete Theologen und bieten auf Wunsch auch ein Vaterunser oder eine Bibellesung an. Am Rande: In Ost-deutschland sind unter den Trauerrednern auch viele ehe-malige Stasi-Mitarbeiter, die in anderen Berufen keinen Fuß mehr fassen konnten.

Inschrift am Torbogen des „Gottesackers“ in Herrnhut (Sachsen)Torbogen am Friedhof der Freireligiösen Gemeinde in Berlin

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Die häufigste GrabinschriftAm Eingangstor zum Friedhof der freireligiösen Gemeinde in Berlin-Prenzlauer Berg heißt es: „Schafft hier das Leben gut und schön. Kein Jenseits ist, kein Aufersteh'n“.Den ersten Satz kann ich so stehenlassen, der zweite macht mir Probleme. Ich halte es da mit Hiob 19,25: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Diese Botschaft ist übrigens in Deutschland die am häufi gsten gewählte Grabinschrift.Finden Christen leichter Trost als Atheisten?Schwer zu sagen. Es gibt auch heutzutage Christen, für die steht felsenfest, dass sie auferstehen und ihre Liebsten wie-dersehen werden. Für die mag der Glaube eine ungeheure Stütze sein. Ich meine aber, dass gerade heute für viele eher die persönliche Verlusterfahrung im Zentrum steht. Zudem sind auch Nicht-Christen in der Lage, ihr Trost-Gebäude zu errichten. Ich halte sie nicht prinzipiell für trostunfähiger als Christen. Aber wie ich sehe, überzeugt Sie das nicht.Worin könnte der Trost für einen Nicht-Christen bestehen?Wir müssen begreifen, dass unser Glück von heute unser Unglück von morgen ist. Wenn ich zum Beispiel heute mit meiner Partnerin glücklich bin, werde ich unglücklich sein, wenn sie morgen stirbt. Ich kann meine Trauer damit fül-len, wenn ich begreife, dass ich ohne sie auch vorher kein

großes Glück empfunden hätte. Diese Erfahrung gilt für Christen wie Nicht-Christen.

Die Härte des Todes wird verschleiertIn Ihrem Buch „Herzliches Beileid. Eine Kulturgeschichte der Trauer“ schreiben Sie, die postmoderne (also heutige) Trauer-kultur setze alles daran, „die Härte des Todes zu verschleiern“.Wir versuchen, die Grausamkeit des Todes abzumildern. Schauen Sie sich mal die neuen Gemeinschaftsgräber für Kinder an, die derzeit entstehen: Oft sind es bunte Wiesen mit Bauklötzchen und Spielzeug. Auch die Särge sind nicht mehr durchgehend tiefschwarz, sondern tragen häufi g hel-le Farben. Früher malte man Totenschädel auf die Särge. Ein solches Bild würde nicht mehr in unsere Zeit passen. Was kann der christliche Glaube zur heutigen Trauerkultur noch Besonderes beisteuern?Der christliche Glaube ist vor allem dafür da, unser Leben zu strukturieren. Im Hinblick auf unser Lebensende be-deutet das: Mensch, du bist Gottes Kind, und es gibt einen Erlöser, der für dich gestorben ist. Was das für Konsequen-zen für ein Leben nach dem Tod hat, kann ich nicht be-schreiben – aber wir werden es erleben.Vielen Dank für das Gespräch! P

l idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps 23. bis 29. November

F E R N S E H E N

Ewigkeitssonntag Montag, 25. November Dienstag, 26. November

8.30–9.00 Arche – die Fernsehkanzel.Thema: Kein Anstoß den Schwachen

10.00–11.00 Dämonenglaube interreligiös– Worauf bezieht sich der Dämonenglaube im Juden-tum oder im Islam?

11.00–12.15 ERF 1 Evangelischer Gottesdienst von der Deutschen Missionsgemeinschaft in Sinsheim

17.30–18.00 Gott und die Welt: Wenn Liebeskummer zur Lebenskrise wird. Reportage

20.15–21.00 Am Tod wollen viele mit-verdienen – Das Geschäft mit den Bestattungen. Reportage

22.45–23.30 Kunde Kind – Wie die Wirtschaft unsere Kinder verführt. Dokumentation

18.30–19.00 Ungleiche Geschwister: Kopten und Freaks. Das Freakstock-Festival auf „koptischem“ Boden

20.15–21.15 ERF 1 Wartburg-Gespräche: Israel – Konflikt ohne Ende? U. a. mit Bischof Abromeit

22.15–22.45 Samuel Koch – Nach dem Unfall bei „Wetten, dass..?“ wurde alles anders.

Donnerstag, 28. November

22.30–23.15 Hochzeit ohne Liebe – Wenn die Familie die Ehe erzwingt

H Ö R F U N K

Ewigkeitssonntag Donnerstag, 28. November

7.05–7.30 Paradise lost? Vorstellungen vom Jenseits

8.30–9.00 Vollversammlung des ÖRK – der Weltkirchenrat tagte in Südkorea. Christliche Friedensimpulse in einem geteilten Land

8.35–8.50 „Schenke am Ende auch die Vollendung“ – Über die christliche Auferstehungs-hoffnung

9.04–9.30 Schöpfer von Fantasy und Verteidiger des Christentums – Erinnerungen an C. S. Lewis

9.45–10.00Evangelisch-reformierte Radiopredigt von Pfarrer Ruedi Heinzer, Spiez

10.05–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Kirchengemeinde in Gütersloh

12.05–12.30 Für immer und ewig Geheimnis, Sehnsucht, Trost – das Leben nach dem Tod

Montag, 25. November

20.00–21.00 Die Gefahr ein Embryo zu sein – die Ethik des Lebens

20.00–21.00 ERF Plus Schritte wagen – Horst Marquardt im Gespräch mit Werner Wigger. Wigger baute unter großen Schwierigkeiten das heute erfolgreiche Deutsche Missionsärzte-Team auf, das in Ostafrika aktiv ist.

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

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In dem weitläufi gen Haus eines protestantischen Rechtsanwaltes wurde Clive Staples Lewis am 29. November 1898 in Belfast (Nordirland) gebo-

ren. Schon als 16-Jähriger wurde er durch seinen kritischen Privatlehrer zu einem bekennenden Atheisten. Bereits mit 27 erhielt er einen größeren Lehrauftrag für englische Spra-che am ehrwürdigen Magdalen College in der berühmten englischen Universitätsstadt Oxford. Der etwas stämmige junge Mann vermag dank seiner witzig-präzisen Formu-lierungen seine Studenten zu begeistern.

Tolkien und sein Kultbuch „Der Herr der Ringe“Schon bald kommt es zur entscheidenden Bekanntschaft mit dem brillanten Professor für Angelsächsisch, J. R. R. Tolkien, der durch sein Kultbuch „Der Herr der Ringe“ der Literaturgattung Fantasy eine große Bedeutung gab. Beide werden ein geistverwandtes Gespann, das eine Weltlitera-tur besonderer Art begründen wird. In seiner Autobiogra-fi e bekennt Lewis offen seine Freundschaft mit Tolkien als

„die Aufl ösung zweier alter Vorurteile. Als ich auf die Welt kam, hatte man mich (stillschweigend) gewarnt, niemals einem Papisten zu trauen, und als ich in die Englisch-Fa-kultät kam, warnte man mich (sehr ausdrücklich), niemals einem Philologen zu trauen. Tolkien war beides.”

Durch Tolkien und Chesterton zu ChristusAls Lewis mit Tolkien zusammentrifft, ist sein atheistisches Weltbild bereits beachtlich ins Wanken geraten. Tolkien drängt ihn argumentativ so in die Enge, dass er bis zum Sommer 1929 sich zumindest zu einem allgemeinen Gottes-glauben durchzuringen vermag. Lewis wird weitergeführt, eingekreist und – wie er bekennt – letztendlich schachmatt gesetzt. Und das nicht zuletzt durch den brillanten Autor G. K. Chesterton (1874–1936, „Father Brown“). In Chestertons „Der unsterbliche Mensch“ fi ndet er zum ersten Mal die christliche Schau der Geschichte schlüssig dargestellt.

Die Bekehrung geschah im BusLewis beginnt die Bibel zu lesen. Bei einem abendlichen Spaziergang mit Tolkien wird er in eine lange, seinen geist-lichen Wendepunkt einleitende Diskussion über Geschich-te, Mythos und Wahrheit des Evangeliums verwickelt. Während einer alltäglichen Busfahrt nach Oxford stellt sich der 31-Jährige kühl die Frage, ob er Gott weiter etwas „auf Abstand halten“ wolle. „Ich spürte, wie mir dort und in diesem Moment eine freie Wahl angeboten wurde. Ich konnte die Tür öffnen oder verschlossen lassen ... Ich ent-schied mich!“ Es war ein unerwarteter Überfall der Gnade und eine durchdachte Option auf Freude.

Der Apostelder SkeptikerFANTASY Vor 50 Jahren – am 22. November 1963 – starb der irische Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C. S. Lewis. Seine Kinderbuchserie „Die Chroniken von Narnia“ machten ihn weltberühmt. Le-wis brachte besonders Skepti-kern den christlichen Glauben nahe. Der Publizist Hans Steinacker (Witten) stellt im Folgenden einen der wichtigsten Apo-logeten (Verteidiger) des christlichen Glaubens im 20. Jahrhundert vor.

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Ein weltbekannter Literaturclub in einer KneipeZugleich wird Lewis Mitglied eines weltbekannten Litera-turclubs. Dessen Mitglieder nennen sich selbstironisch Ink lings, d. h. Schreiberlinge oder Tintenkleckser. Ab 1930 treffen sie sich über 17 Jahre zweimal wöchentlich zum fachsimpelnden Frühschoppen in dem heimeligen Pub „Eagle and Child“. Bei den freundschaftlichen Gesprächen am Kaminfeuer lesen sie sich gegenseitig vor und setzen ihre Werke der beißenden Kritik der anderen aus. Die Freundschaft von Lewis und Tolkien erfährt eine kleine Abkühlung, als der Katholik Tolkien mit Schmerz feststellt, dass Lewis, der ihm so viel für seinen neugewonnenen christlichen Glauben verdankt, die anglikanische Gemein-de zu besuchen beginnt und sich damit wieder der Kirche seiner Kindheit zuwendet.

Evangelistische und apologetische SchriftenLewis vielseitiges Gesamtwerk entwickelt sich gleicherma-ßen in evangelischen und katholischen Verlagen, nicht nur im deutschsprachigen Raum, still und stetig von Aufl age zu Aufl age und bestätigt dessen ökumenische Dimension. Lewis denkt seinen Glauben als unbestechlich abwägender Philosoph.

Allein von dem 7-bändigen Narnia-Epos wurden – nicht zuletzt durch die Verfi lmungen – bis heute fast 20 Millionen Exemplare verbreitet. Es ist die wunderschöne Fantasy-Ge-schichte mit dem majestätischen Löwen Aslan. Diese ver-schlüsselte Christus-Figur vermittelt nicht nur Kindern die Herrschaft Gottes in einer abgründigen Welt. In der Ge-schichte „Dienstanweisungen für einen Unterteufel“ bringt Lewis die hinterlistigen Machenschaften des Teufels sati-

risch ans Licht. Philosophisch-theologischer Art sind Lewis apologetische Werke „Über den Schmerz“, „Wunder“, „Par-don, ich bin Christ“ sowie die seelsorgerlichen Briefe an Malcolm „Du fragst mich, wie ich bete”. In dem bewegen-den Buch „Über die Trauer“ behandelt Lewis autobiogra-fi sch die tiefe Erfahrung vom Sinn des Leides angesichts seiner tragischen Liebesgeschichte mit der amerikanischen Journalistin Joy Davidman, die der Junggeselle 1957 im Al-ter von 59 Jahren heiratete. Sie starb bereits 1960 an Krebs.

In einem Atemzug mit AugustinusLewis Romane und Essays haben das 21. Jahrhundert schwerelos erreicht. Seine sympathische Wirkung als Apo-loget ist seiner sprachlichen Disziplin, dem geistvollen Biss und humorvoller Erzählfreude mit einer präzisen Bildhaf-tigkeit und dem notwendigen Quäntchen Heiliger Geist zuzuschreiben. Mag das der Grund sein, weshalb vor Jah-ren ein Papst sich nicht scheute, den Protestanten Lewis, der am 22. November 1963 in seinem fast lebenslang be-wohnten Cottage The Kilns starb, in einem Atemzug mit dem Kirchenvater Augustinus zu zitieren?

Die treffende Selbsteinschätzung des anglo-irischen „Apostels der Skeptiker“, wie er einmal genannt wurde, gibt uns die Antwort: „Seit meiner Bekehrung zum Chris-tentum schien mir der beste und vermutlich einzige Dienst für meine nicht gläubigen Mitmenschen der zu sein, den Glauben, der fast allen Christen zu allen Zeiten gemeinsam war, zu erläutern und zu verteidigen. Der Frontabschnitt, an dem ich, wie mir schien, meinen Mann am besten ste-hen konnte, war offensichtlich zugleich der am dünnsten besetzte. Und dorthin zog es mich.“ P

Der christliche Liedermacher und emeritierte Professor für amerikanische Literatur und Kultur, Manfred Siebald (Mainz)

WAS ICH C. S. LEWIS VERDANKE …

Geh unter der Gnade!C. S. Lewis hat mich während meines Studiums mit seinen Büchern über die Logik des Glaubens ermu-

tigt, nicht nur aus Tradition, sondern aus gutem Grund dem Evangelium von Jesus Christus zu vertrauen. In un-gezählten Gesprächen mit skeptischen Freunden habe ich inzwischen auf die hilfreichen Argumente und Bilder aus „Mere Christianity“ (mit dem unglücklichen deutschen Titel „Pardon, ich bin Christ“) zurückgegriffen.

Und dann ist da natürlich noch der Geschichtenerzähler Lewis mit dem „Großen Tanz“ in Perelandra (für mich ein so überwältigender Lobpreis, dass ich mir wünschte, man-che heutige Lobpreiszeit in Gemeinden wäre wenigstens halb so intensiv); mit seinen Narnia-Geschichten, die das Vorhandensein einer unsichtbaren Welt auch für Nichtchris-

ten vorstellbar machen und damit eine Art Vorschule des Glaubens für Kinder und Erwachsene darstellen; und die Dienstanweisung mit den Gedanken des Oberteufels Screw-tape, die mir auf hintersinnige Weise Gott, den Schöpfer und Erhalter des Lebens, bei jedem Lesen lieber gemacht haben.

Die vielen Liedtexte, die ich als Echo auf die Gedanken von C. S. Lewis geschrieben habe, kann ich kaum aufzäh-len. Als ich z. B. meinem Verleger Friedrich Hänssler einen musikalischen Wunsch zu seinem 60. Geburtstag formu-lieren wollte, fi el mir ein Satz wieder ein, mit dem Lewis sich von seinen Freunden und Studenten verabschiedete: „Go under the mercy“. Dieser Satz stand Pate dafür, dass ich heute am Ende meiner Konzerte oft mit den Zuhörern zusammen „Geh unter der Gnade“ singe. PFo

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Die Gemeinde hat eine bewegte Geschichte. 1850 gegründet, kümmert sie sich anfangs vor allem um Auswanderer in die USA, die auf die Abfahrt ihres

Schiffes warten. Doch dann bleiben die Auswanderer aus, Gemeindemitglieder ziehen fort oder sterben. Die methodis-tische Friedenskirche verfällt. Die Gemeinde fasst 2006 den Beschluss, die Kirche zu verkaufen – aber niemand will sie haben. Schließlich wird die Kirchenleitung eingeschaltet. Auch sie hat den Eindruck, dass es für die 12 Methodisten im Seniorenalter in Bremerhaven keine Zukunft mehr gibt.

Wenn Gott spricht Davon hört Christhard Elle, der leitende Pastor der Ge-meinden Hannover und Wunstorf sowie Referent für Ge-meindewiederaufbau im Evangelisationswerk der Freikir-che. Er stutzt, als er bei einer Konferenz Superintendent Uwe Onnen (Hamburg) sagen hört: „Wir werden Bremer-haven wohl schließen müssen.“ Dieser Satz trifft ihn: „Das war wie ein Blitz vom Himmel.“ Ein Wink Gottes? Er fährt nach Bremerhaven, schaut sich um, fragt sich, ob er nach Bremerhaven wechseln soll. Seine Frau Karin bestärkt ihn, und er spricht mit den zuständigen Stellen. Schließlich sen-det Bischöfi n Rosemarie Wenner (Frankfurt am Main) ihn mit einer halben Stelle nach Bremerhaven – für 4 Jahre. Die andere halbe Stelle bleibt er Referent. Wenn sich in dieser Zeit in Bremerhaven nichts ändert, wird die Gemeinde ge-schlossen. Elle verkauft sein Haus in Hannover und zieht

im Herbst 2010 mit seiner Familie um. Als Erstes versucht er, eine neue Bleibe für seine Gemeinde zu fi nden. Denn mit 12 älteren Leuten sonntags in einer viel zu großen und maroden Kirche Gottesdienst zu feiern, das deprimiert. Doch er fi ndet nichts.

Kaputte Ehen, angeschlagene GesundheitGleichzeitig fragt er sich und die Gemeinde: Wofür braucht es eigentlich Methodisten in der 130.000-Einwohner-Stadt? Was kann man hier mit einer Rentnertruppe machen? Dann haben auch noch fast alle Probleme: Ehen sind ka-putt, viele sind körperlich oder seelisch krank. Und den Bürgern in der Nachbarschaft der Kirche ergeht es ebenso. Die meisten sind einsam, alleinerziehend, entmutigt. Elle hat eine Idee: Was wäre, wenn gerade diese Menschen durch Gott verändert würden? Wenn die Gemeinde als „heilende Gemeinschaft für eine gebeutelte Stadt“ erlebt wird? Doch wie kommt man dahin?

Die Gemeinde startet Gottesdienste im FreienDer Pastor beschließt mit seinen Senioren: Wenn die Leute nicht in die Kirche kommen, geht die Gemeinde raus zu ihnen. Einmal im Monat soll deshalb der Gottesdienst un-ter freiem Himmel stattfi nden. Am 4. Advent 2010 ist es erstmals so weit. Auf dem 11 Meter hohen Drachenberg soll ein Weihnachtsgottesdienst stattfi nden. Die Behörden ge-ben grünes Licht. „Der liebe Gott hat es so stark schneien

Wie ein Blitz vom Himmel FREIKIRCHEN Es gibt einige Gemeinden im deutschsprachigen Raum, die in den letzten Jahren mangels Mitgliedern geschlossen wurden. Auch die Evangelisch-methodistische Kirche in Bremerhaven war fast am Ende. Jetzt blüht sie auf. „Wir haben ein Wunder erlebt“, sagt Gemeindepastor Christhard Elle. Ein Bericht von Klaus Rösler.

Ein Gemeindemotto beginnt Wirklichkeit zu werden. Die Gemeinde wirbt auch auf diesem Anhänger. Foto

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lassen, dass ganz Bremerhaven auf dem Drachenberg war, um Schlitten zu fahren“, erinnert sich Elle. Die Gemeinde stellt ein mobiles Kreuz auf, die Krippe daneben. Man zün-det ein Feuer an und lädt die Menschen im Schnee zum Gottesdienst ein. Über 80 Interessierte bleiben. „Das war für mich eine Berufungsbestätigung“, so Elle.

Die MitGlaubKircheSeitdem ist die Gemeinde einmal im Monat – und das jetzt seit 3 (!) Jahren – irgendwo in der Stadt anzutreffen: in der Fußgängerzone, auf dem Friedhof, am Weserdeich, im Aus-wandererhafen. Ein Pkw-Anhänger mit einer knallroten Plane weist den Weg. „EmK-Bremerhaven“ steht darauf zu lesen wie auch die Gottesdienstzeiten. Und ein Schlagwort: „Die MitGlaubKirche“. Dazu Elle: „Glaube und Kirche so zu leben, dass auch Menschen des 21. Jahrhunderts die Lie-be Gottes erfahren, und zwar in Worten und Formen, die ihnen vertraut sind. Und jeder darf gleich mitmachen, egal, was und wie viel er mitbringt. Darum MitGlaubKirche!“ Die örtliche Presse berichtet ausführlich über die Aktivitä-ten. Oft melden sich Menschen, die mithelfen wollen. Chö-re singen. Musiker spielen. Und immer wieder wird einge-laden. Der Pastor lässt zwischen 1.000 und 5.000 Gemein-debriefe drucken, die in der Stadt verteilt werden.

„Wo kann ich hier meine Lasten ablegen?“Bei einem der Freiluftgottesdienste fragt eine neue Besu-cherin das Begrüßungsteam direkt: „Wo kann ich denn hier meine Lasten ablegen?“ Es hat sich herumgesprochen, dass man das in dem Gottesdienst nach der Predigt sym-bolisch tun kann, indem man Steine unter dem Kreuz ab-legt. Mit ihr gehen auch viele andere. Und bei der Abend-mahlsfeier danach wird dem Pastor bange, ob das Brot wirklich ausreicht. Denn jeder ist eingeladen: „Wenn Jesus Christus bei der Einsetzungsfeier für das Abendmahl so-gar mit seinem späteren Verräter Judas gefeiert hat, gibt es für Methodisten keine Gründe, irgendjemand das Abend-mahl zu verweigern, der Jesus Christus begegnen möchte.“

Gemeindestühle bei ebay ersteigertAuch in die normalen Sonntagsgottesdienste kommen im-mer wieder neue Gäste. Inzwischen hat sich die Mitglieder-zahl mit 50 mehr als vervierfacht. Mehr als 70 Besucher

kommen. Elle freut sich längst, dass der Verkauf der Frie-denskirche gescheitert ist. Denn jetzt braucht man Platz. Inzwischen ist das Gotteshaus renoviert worden – auch dank Baufachleuten, die sich aufgrund der Freiluftgottes-dienste für die Gemeinde interessierten. Völlig überra-schend hat die Gemeinde von einer Frau, die zu einer Nach-bargemeinde gehörte, ein Erbe erhalten. Für die 25.000 Euro wurden die Fenster renoviert. Neue Stühle wurden, so Elle, „bei ebay ersteigert – kaum genutzte Stapelstühle aus dem Hilton-Hotel in Bremen, für 14,50 Euro das Stück“.

Abendmahl mit AbendessenDas Gemeindeleben ist aufgeblüht. Dienstags startet um 9 Uhr eine Bibelstunde – mit einen Frühstücksbüffet. Einmal im Monat fi ndet in der Kirche ein Abendmahlsgottesdienst statt: mittendrin ein einfaches Abendessen. „Viele Leute sind es nicht mehr gewohnt, miteinander zu essen. Wir bie-ten ihnen diese Möglichkeit“, so Pastor Elle. Es gibt einen Männerhauskreis, der sich auf einem Schiff versammelt, auf dem ein Teilnehmer lebt. Manchmal fahren die Män-ner sogar raus auf die Nordsee. Zusätzlich wird ein Frau-enhauskreis und ein Frauenkreis für Ältere sowie ein Treff für Leute ab 50 angeboten. Einmal im Monat treffen sich die Methodisten mit Christen aus der Stadt zum Stadtge-bet. Auf dem Plan steht auch ein Heilungsgebet, ebenfalls einmal im Monat. Es hat sich herumgesprochen, dass man dort für sich beten lassen kann. Mitunter wird Elle bange vor den Erwartungen der Hilfesuchenden – da schauen Menschen im Rollstuhl vorbei oder eine Frau, die an Krebs erkrankt ist. Das angedachte Motto der Gemeinde – „eine heilende Gemeinschaft für eine gebeutelte Stadt“ – ist Wirklichkeit geworden. P

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Pastor Christhard Elle beim Freiluft-Abendmahl am Hafen. Die Kirche der EmK in Bremerhaven

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Handtücher sind ziemlich normale, langweilige Produkte. Was macht Ihre besonders?Wir sind eine Heimtextil-Marke mit Verantwortung, Gewissen, Herz und Nachhaltigkeit. Unsere Firma handelt nur mit fair produzierten Waren – das heißt, die Näherinnen in Asien bekommen einen fairen Lohn und die verwendete Baumwolle stammt ausschließ-lich aus biologischem Anbau. Unser Kernanliegen ist aber das sogenannte „Eins-Zu-Eins-Versprechen“: Pro verkauftes Produkt wird ein gleichwertiges Produkt an eines unserer Hilfsprojekte gespendet. Über ein langweiliges Handtuch entsteht dann eine tolle Geschichte.

Erzählen Sie uns so eine Geschichte …Für 2 große Badehandtücher braucht man etwa 1 kg Baumwolle. Wenn wir sie verkauft haben, fügen wir die gleiche Baumwollmen-ge für ein Hilfsprojekt hinzu. Da das Hilfsprojekt aber keine Hand-tücher, sondern Bettdecken braucht, wird die Baumwollmenge in Bettdecken umgerechnet. Im letzten Winter haben wir mehrere Hundert Decken in 2 indischen Slums am Fuß des Himalayas ver-teilen können. Für die Menschen dort ist es mehr als ein Stück Stoff. Sie erfahren darüber Wertschätzung. Manche von ihnen haben noch nie etwas ohne Gegenleistung geschenkt bekommen.

Sie arbeiten im Hauptberuf bei einem Automobilhersteller. Wie wird man zum Unternehmer für fair produzierte Heimtextilien?Vor 3 Jahren steckte ich als Doktorand in einem Forschungspro-jekt. Ich sollte den Gewinn eines Stahlunternehmens steigern. Als Christ habe ich mich plötzlich gefragt, ob das alles war, was ich der Wirtschaft zu bieten habe. Ich wollte ein Abenteuer mit Gott erleben. Also habe ich mit 2 Freunden die Firma gegründet. Die eklatanten Missstände in der Textilbranche sind in den letzten Jahren zwar durch die Medien gegangen, doch an den Zustän-

den hat sich kaum etwas geändert. In den asiatischen Ländern sterben jedes Jahr bis zu 15.000 Menschen an den Nachwirkungen der Pestizide und Insektizide, die auf den Baumwollfeldern verwendet werden. Wir sind zwar ein kleines Licht, aber wir wollen neue Maßstäbe setzen. Wir möchten wie der junge Kaleb aus der Bibel (4. Mose, 13) ein unbekanntes Land trotz widriger Umstände erobern. Für mich ist das A und O aber das „Eins-Zu-Eins-Versprechen“. Ich hätte auch Katzenfutter verkauft, wenn ich jemandem damit

geholfen hätte.

Zurzeit spenden Sie vorwiegend Schuluniformen. Warum?Ohne Schuluniform ist es in manchen Ländern nicht möglich, in die Schule zu gehen. Sie ist der Zugang zur Bildung. Deswegen haben wir in Uganda angefangen, für jedes verkaufte Produkt ei-nen Teil einer Schuluniform zu spenden. Hilfsorganisationen (wie das christliche Kinderhilfswerk Global Care), mit denen wir vor Ort zusammenarbeiten, entscheiden, was sie brauchen. Sie orientie-ren sich komplett an den Nöten, die sie viel besser kennen als wir.

Und zu Weihnachten gehen die Spenden nach Südafrika …75 Kinder aus den Slums in Kapstadt sollen jetzt im Dezember je-weils eine komplette Uniform bekommen. Gleichzeitig möchten wir den Kindern die Weihnachtsgeschichte mit auf ihren Weg geben.

Was möchten Sie mit Ihrer Firma in Zukunft noch erreichen?Langfristig wünsche ich mir, dass die Idee hinter Caleb’s Hill in Deutschland nicht mehr ungewöhnlich ist. Ich würde mich freu-en, wenn es selbstverständlich wäre, Produkte fair und umwelt-freundlich herzustellen und mit jedem Kauf einem anderen Men-schen etwas Gutes zu tun. P

b calebshill.de • 07522 6050734

Wie aus einem Handtuch eine Schuluniform wird …FAIRER UND UMWELTFREUNDLICHER HANDEL Die schlechten Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie in der sogenannten Dritten Welt sind immer wieder Thema in den Medien. Junge Christen versuchen, mit ihrer Firma „Caleb’s Hill“ (Kalebs Berg, Wangen/Allgäu) diesen Zuständen den Kampf anzusagen. Sie vertreiben faire Heimtextilien. Und sorgen gleichzeitig dafür, dass zum Beispiel arme Kinder aus den Slums Südafrikas zur Schule gehen können. Wie das geht, hat Firmengründer André Hintsches Julia Bergner erklärt.

André Hintsches

netFORUM FÜR JUNGE CHRISTEN

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DIE KLEINE K A NZEL 31

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Otto-Uwe Kramer (Neustadt in Holstein) war bis März Propst im KirchenkreisOstholstein. Mehr als 22 Jahre hatte er das leitende Amt inne.

» Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nach-folgt, der wird nicht wandeln in der Finster-

nis, sondern das Licht des Lebens haben.« Aus dem Evangelium des Johannes 8,12

Ist es nicht äußerst ärgerlich, dass in einer Zeit, in der wir gelernt haben, dass überall nur mit Wasser gekocht wird, hier Jesus Christus mit

solch einem ungeheuren Absolutheitsanspruch auftritt? „Ich bin das Licht der Welt!“, sagt er mit unbezweifelbarer Klarheit. Und er meint das auch so. Denn Jesus sagt nicht: „Ich bin ein Licht unter Vielen.“ Oder vielleicht: „Ich gebe mir alle Mühe, wenigstens ein bisschen Licht zu sein.“ Nein, er behauptet ganz klipp und klar: „Ich bin das Licht der Welt.“ Stärker, selbstbewusster, kühner kann es wohl kaum gesagt werden. Er sagt es völlig unbescheiden und umfassend.

Dann aber wird Jesus ganz persönlich: „Wer mir nach-folgen will, der wird nicht wandeln in der Finsternis.“ Da ist auf einmal jeder Einzelne gefragt, und diesem Einzel-

nen gilt dann auch der volle Zuspruch. „Willst du bleiben-des Leben fi nden, Gottes Gegenwart erleben, Halt und Zu-versicht für heute und morgen, dann brauchst du mich. Ich bin das Licht, das dich in die Gegenwart Gottes bringt, das dir allein letztgültige, durchtragende Antworten auf die Grundfragen deines Lebens geben kann. Ich – für dich!“

Haben wir uns nicht längst so sehr in Toleranz geübt, so sehr alles für gleichgültig erklärt, dass wir gegenüber dem Absolutheitsanspruch – besser der großen Einladung Jesu an alle – taub geworden sind? Und dabei verlieren wir das große Geschenk, das in diesem Mann aus Nazareth ist, völ-lig aus den Augen … Blickwechsel ist angesagt! Ich will mich an dem einen Licht orientieren, das uneingeschränkt für mich da ist, das in Christus da ist für die ganze Welt. Ich jedenfalls werde Jesus folgen. P

Jesus – das eine Licht

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PORTRÄT

47.2013

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DAS WORT DER WOCHE

» Jesus kennt sich aus, ihm braucht man nichts zu erklären. « Der Vorstandsvorsitzende von ERF Medien, Jürgen Werth (Wetzlar), in seiner Festrede bei der Absolvierungsfeier der Freien Theologischen

Hochschule in Gießen. Jesus ist – so Werth – nicht darauf angewiesen, ihm ausschweifend zu erklären, wie es der Welt und einem selbst gehe.

Cebu-City hat der Monster-sturm nur gestreift. Doch mit voller Kraft wütete Hai-

yan in Daanbantayan an der Nord-spitze der Insel Cebu, rund 130 Kilo-meter von Cebu-City entfernt. Dort le-ben Malous Verwandte. Sie habe Gott um Bewahrung für ihre Eltern und Geschwister angefl eht, sagte sie. Das Gebet habe sie beruhigt. Mitten im Sturm habe Gott ihr „Frieden ins Herz gegeben“. Die 31-Jährige arbeitet seit 2009 bei OM. Nachdem der Taifun in Cebu-City abgeebbt war, versuchte sie, ihre Eltern anzurufen. Doch der Wind hatte Strom- und Telefonleitun-gen umgerissen. Einen Tag später schickte OM einen ersten Erkun-dungstrupp nach Daanbantayan. Dazu gehörte auch Malou.

Eine Fahrt durch das ChaosDie Fahrt dorthin dauert normaler-weise etwa zwei Stunden. Diesmal sind es fünf. Der kleine Konvoi muss-te sich einen Weg kreuz und quer durch die Landschaft bahnen, weil umgestürzte Bäume, Leitungsmasten und abgerissene Dächer und Haus-wände immer wieder die Straße blo-ckierten. Wo Tage zuvor Häuser stan-den, blickten die Helfer über ein un-überschaubares Meer an Trümmern. Malou erlebte beim Gedanken an ihre Familie ein Auf und Ab ihrer Gefühle.

Schließlich fi el ihr ein großer Stein vom Herzen: Ihre Eltern leben! Ihr Haus ist kaum beschädigt, allerdings ist das ihrer Schwester – ebenso wie 90 % aller Häuser in Daanbantayan – zerstört. Im Elternhaus saßen alle Nachbarn zusammen, die ihre Häuser verloren hatten. Bis vor wenigen Jah-ren war die Region relativ arm, er-zählt sie. Doch in den letzten Jahren bekamen viele Menschen Arbeit im Ausland und schickten Geld nach Hause. Das steigerte den Lebensstan-dard. Viele waren stolz, nicht mehr arm zu sein. Doch gleichzeitig stiegen die Scheidungszahlen. Der Zusam-menhalt der Familien bröckelte.

Sie retteten nur ihre Kleider Die OM-Helfer verteilten ihre mitge-brachten 200 Hilfspakete. Und eine Woche lang packten sie vor Ort mit an. Doch in den abgelegenen Nach-bardörfern – jenseits der Hauptstra-ßen – sieht es noch schlimm aus, er-läutert Malou. Viele Landsleute konn-ten außer ihrem Leben nur das retten, was sie am Leib trugen. Nun durch-suchen sie die Ruinen ihre Häuser nach Brauchbarem. Auf ihrer Erkun-dungstour durch die Region habe sie immer wieder gehört, wie die meist katholischen Menschen über eine „Prüfung Gottes“ sprachen, erzählt Malou: „Das ist genug. Mehr können

wir nicht ertragen.“ Andere sahen den Taifun als Strafe Gottes. Malou: „Sie fühlen sich schuldig.“ Viele zei-gen nun eine große Offenheit für den christlichen Glauben.

Geld und Gebet sind nötigIn diesen Tagen berät sich das OM-Team in Manila, um die Fortsetzung der Hilfe zu planen. Sie wollen Ge-meinden in die Lage versetzen, sich und anderen zu helfen. Doch die Ge-meindehäuser von Daanbantayan und den anderen Orten der Region flogen in der Taifunnacht genauso weg wie die Wohnhäuser der Men-schen. Natürlich brauchen die Men-schen Spenden. Doch ganz wichtig sei auch das Gebet, ergänzt Malou: für die Mitarbeiter von OM und anderen Hilfswerken, damit sie erkennen, was die nächsten Schritte seien. Und für die Gemeinden, damit sie praktische und seelsorgerliche Hilfe leisten könnten. P

b www.d.om.org Ev. Kreditgenossenschaft Kassel, Konto: 507 245, BLZ: 520 604 10

WIRBELSTURM Malou arbeitet für das evangelische Missionswerk Operation Mobilisation (OM) in Cebu-City auf den Philippinen. Wie sie den Wirbelsturm erlebt hat, erzählte sie Christof Hüls.

„Mehr können wir nicht ertragen“