Idea Spektrum Schweiz 49/2013

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5 International Berns bunteste Weihnachtsfeier | 7 ICF Warum der ICF Mittelland feiert und einen Kongress organisiert | 15 Politik Verfolgte Christen sind im Nationalrat kein Thema 19 Papst Franziskus Die katholische Kirche will sich grundlegend ändern www.ideaschweiz.ch 4. Dezember 2013 | 49 Stille Lebensberater Andi Pfeifer: Wichtige Impulse kommen oft aus der Stille! Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt mit Fokus auf die Schweiz und Deutschland.

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5 International Berns bunteste Weihnachtsfeier | 7 ICF Warum der ICF Mittelland feiert

und einen Kongress organisiert | 15 Politik Verfolgte Christen sind im Nationalrat kein Thema

19 Papst Franziskus Die katholische Kirche will sich grundlegend ändern www.ideaschweiz.ch

4. Dezember 2013 | 49

Stille

Lebensberater Andi Pfeifer:Wichtige Impulse kommen oft aus der Stille!

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

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Liebe Leserin, lieber LeserSamstagabend, kurz vor 22 Uhr, im Forum Sumiswald. Der Bass wird aufgedreht, die Lichtorgeln beginnen ihr wildes Spiel, die englischen Rapper von LZ7 hüpfen auf die Bühne. Jetzt gibt es kein Halten mehr. Die Hip-Hop-Band aus Manchester ist in England ein Begriff. Mit ihrer akrobatischen Dance- und Rap-Performance treten sie jedes Jahr vor Tausenden von Schülern auf. Ihren elektrisierenden Rhythmen kann sich keiner entziehen. Auch im Forum Sumiswald geht die Post ab. Ab 23 Uhr – die Jungs von LZ7 sind ausgepowert – sorgt ein DJ für Partystimmung. Bis spät in die Nacht hinein wird getanzt.

Doch, es geht um einen evangelistischen Anlass für Junge, um Wow-God in Sumiswald. Eine meiner Stirnfalten krümmt sich grad zu einem Fragezeichen. Aber die Jugendlichen sind in Scharen gekommen. Am Samstag waren es über 1700! In Sumiswald ging es um die Botschaft Gottes an den Menschen. Diese wurde in hierzulande selten gewor-dener Deutlichkeit kommuniziert, inklusive der Aufforderung zur Um-kehr und Nachfolge. LZ7 rappte erst nach der „Celebration“ (gottes-dienstliche Feier). Zuvor hatte Boppi Boppart die Menge eindringlich dazu eingeladen, das Leben mit Jesus zu verbinden. Dabei war es still. Still. Die wirklichen Wunder sind leise.

Die Konzentration auf das Wesentliche braucht Stille. Psalm 46,11: „Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden.“ Seid still, lasst euren Auf-unter den Heiden, der Höchste auf Erden.“ Seid still, lasst euren Auf-unter den Heiden, der Höchste auf Erden.“ Seid still, lasst euren Aufruhr; erkennt, wer ich bin. Gott will unser Herr sein. Mal ehrlich: auch ohne Bassgewumme und Schlagzeugwirbel ist unser Leben oft unter Strom. Schreiende Termine, laute Aktenberge, schrille Auftragslisten. Unser Leben ist laut! Aber um das Wesentliche zu erkennen, müssen wir still sein und suchend hören. Unsere Titelgeschichte (Seiten 8 bis 11) dreht sich um Stille. Wir sprachen mit einem Lebensberater und Coach, befragten viel beschäftige Leitungspersonen und besuchten ein Haus der Stille, das leider wegen mangelnder Nachfrage den Gäs-tebetrieb Ende Jahr dicht macht. – Die Adventszeit lädt uns ein, Gott zu erwarten. Haben wir unser Kommen schon zugesagt und uns Orte und Zeiten der Stille eingerichtet?

Rolf Höneisen

Laut und still

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bibLisch„Kinder Gottes dürfen wir uns nennen, und wir sind es tatsächlich!“ 1. Johannes 3,1b

In unserem Alltag vergessen wir manchmal, welch ein grosses Vor-recht es ist, einen dermassen lieben-den und geduldigen Vater im Himmel zu haben. Dieser Vater des Lichts freut sich an seinen Kindern – und das ist, wie Johannes ein paar Verse später beschreibt, erst der Anfang! Was darin alles eingeschlossen ist, ist uns vorläufig noch nicht enthüllt. Doch eines wissen wir: Wenn Jesus in seiner Herrlichkeit erscheint, wer-den wir ihm gleich sein; denn dann werden wir ihn so sehen, wie er wirklich ist. Wer diese Hoffnung hat

– eine Hoffnung, die ganz auf Jesus ausgerichtet ist – hält sich von jeder Sünde fern, um so rein zu sein wie er. Diese Tatsache hat uns motiviert, vor sieben Jahren eine christliche Schule zu gründen: Königskinder sind es würdig, auch eine königliche Ausbildung zu erhalten!

Ein Lieblingsbibelwort von Stefan Bichsel, Schulleiter der Christlichen Schule Bern, Zollikofen. www.csbern.ch

Bildnachweis:Ulrich Schweizer/Schaffhauser Nachrichten; fotolia.com (Titelseite); zvg (Seite 3)

Impressum Idea Schweiz

Herausgeber: Idea Information AG, 4410 LiestalVerwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess

Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM)

Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp,Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60E-Mail: [email protected]: www.ideaschweiz.ch

Chefredaktor: Rolf Höneisen (rh)Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf-Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21E-Mail: [email protected]: Thomas Feuz (tf ), Christof Bauernfeind (chb) Erweitertes Team: Christian Bachmann (cb), Mirjam Fisch-Köhler (mf)

Verlagsmanager: Bruno Jordi, 031 818 01 [email protected]

Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp,Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]

Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus,Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp,Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–.Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar.Einzelverkaufspreis: CHF 4.–Konto: PC-Konto 40-788586-4Idea Information AG, 4410 LiestalLayout/Druck/Versand: www.jordibelp.chSpendenkonto: Idea Information AG, 4410 LiestalPostFinance, 3013 Bern, Konto-Nr. 40-788586-4IBAN-Nr. CH14 0900 0000 4078 8586 4BIC-Code POFICHBEXXX

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Pfarrer organisiert StudienreiseZum dritten Mal führen der reformierte Pfarrer Christoph Meister (Riehen) und der israelisch-schweizerische Doppelbürger und messianische Jude Thomas Wiesmann eine Studienreise nach Israel durch. „Unser Angebot richtet sich an Theologen, Ge-meindeleiter und weitere Verantwortliche

in Kirchen und Gemeinden. Aber auch an alle Interessierten an theologischen Fragen“, sagt Meister. “, sagt Meister. “ „Als roter theolo-gischer Faden werden uns die Kapitel 9 bis 11 des Römerbriefs begleiten.“ Ergän-zende Kommentare aus dem jeweiligen theologischen Umfeld sind willkommen. Der idea-Korrespondent in Jerusalem, Jo-hannes Gerloff, wird in seinen Referaten das aktuelle Zeitgeschehen beleuchten. Auch Exkursionen und Ausflüge gehören zum Programm dieser Studienreise. Die Reisedaten: 15. bis 20. Januar 2014. (tf)Kontakt: 061 605 90 15, [email protected]

iSrael-StudienreiSe – nicht nur für theologen und gemeindeleiter

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W enn sich mehr als 360 Menschen, da-runter rund 65 Kinder, aus über 20

Nationen friedlich an einem Ort treffen, gemeinsam singen, die Botschaft hören und zusammen essen; wenn mehr als 90 Helfende Liebe und Zeit schenken, um die Gäste zu bewirten: Dann ist Weihnachten.An der Fabrikstrasse in Bern ging es letzten Samstag hoch zu und her. Ausländische Gäste, viele aus Asylzentren, feierten die jährliche interkulturelle Weihnachtsfeier. Eingeladen und sehr gut organisiert hat-ten den Anlass die Gemeinde Newlife und die Gemeinde für Christus.

Begeistert über diese AllianzMarkus Frauchiger, Mitarbeiter bei MEOS Schweiz, war als Co-Präsident der AfA (Arbeitsgruppe für Ausländer) vertreten. Man merkte ihm an, dass sein Herz für die Fremden schlägt. Frauchiger zeigte sich begeistert über die gelebte Allianz unter den Helferinnen und Helfern und vom po-sitiven Echo der Gäste. „Über 80 Menschen haben einen Zettel mit der Bitte um einen Besuch oder um mehr von Jesus zu erfah-ren ausgefüllt“, so Frauchiger. Kurt Beutler

überbrachte die Botschaft von Jesus, dem Retter. In seinem Buch „Perlen im Koran“ zeigt er auf, wie viel der Koran über Jesus und die Bibel erzählt. Beutler dankte den Gästen, dass sie in der Schweiz sind. Das mache unser Land „noch interessanter“.Höhepunkt war der Aufmarsch der Fah-nenträger aus verschiedenen Nationen. Unter Applaus stellten sie sich nebenei-nander auf die Bühne. Und inmitten dieser farbigen Fahnen musizierten Alphorn-bläser, ein Jodlerchörli und der GfC-Ju-gendchor. – Am 7. Dezember organisieren Christen aus dem Raum Thun eine interna-tionale Feier in der GfC Steffisburg. (gw) M

PardonPardonPStell dir vor, der Messias wird geboren und keiner geht hin. Also, ausser ein paar mysteriösen

Ausländern und einigen Schafhirten. Das Ganze noch dazu mitten in der Pampa, in einem Setting, wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen. Rein PR-technisch betrachtet war Weihnachten ein einziges Desaster, eine totale No-Show. Das wäre doch mal ein Anlass gewesen, wo Gott so richtig hätte auftragen können! Ich meine dick auftragen. Aber er tat es nicht, mit dem Ergebnis, dass keiner etwas mitbekommen hat. Man könnte sagen, der göttliche Gegenentwurf zum modernen Event-Marketing. Die Geburt Jesu steht damit im merkwürdigen Gegensatz zu dem, was später im kommerziellen Wetteifer daraus gemacht wurde. Weihnachten stellt alles in Frage, was um Aufmerksamkeit buhlt. Es sucht das Rampenlicht nicht, obwohl nichts Geringeres geschieht als die Menschwerdung Gottes! Nein, Weihnachten drängt sich nicht auf. Wer Weihnachten jenseits von Lametta und Geschenkpapier sucht, der muss innehalten. Er muss einen Freiraum schaffen, in dem die leisen Töne nicht untergehen. Er muss sich bewusst darauf einlassen, sonst rasen der Trubel und der Stress des Alltags ungerührt darüber hinweg. Das gilt aber nicht nur für Weih-nachten. Jesus drängt sich grund-sätzlich nicht auf. Das scheint von Anfang an ein Prinzip seines Wirkens gewesen zu sein. Aber wer an seiner Tür anklopft, so wie die Weisen und die Hirten es damals getan haben, dem wird aufgetan. Jesus drängt sich nicht auf, aber er lässt sich gerne finden.

Christof Bauernfeind ist Redaktor bei„idea Spektrum“ und Gemeindemitarbeiter.

Die Fahnenträger gesellen sich zu denJodlern auf die Bühne: Die interkulturelle Weihnachtsfeier bewegte viele Herzen.

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Berns bunteste WeihnachtsfeierinterkulturelleS feSt Über 20 Nationen feierten in Bern gemeinsam Weihnachten. Die Ansprachen wurden in 13 Sprachen übersetzt.

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den adventsmarkt versüsst„Dürfen wir Ihnen einige Guetzli schen-ken?“ Manche Besucher des Münsinger Adventsmarkts staunten am letzten Sonn-tag nicht schlecht. „... und wirklich gratis?“ Solche Reaktionen erstaunten wiederum die Mitglieder von sechs Freikirchen am Platz. Hinter der Aktion stand „Mitenand für Münsige“, ein Projekt von Christora-ma, Christusgemeinde, Freie Evangelische Gemeinde, Freie Missionsgemeinde, Heils-armee und Christliches Zentrum Thalgut. Während vor allem Seniorinnen und Seni-oren die leckeren Guetzli herstellten und liebevoll verpackten, übernahmen Teen-

ager und „mittlere Semester“ während rund sieben Stunden das Verteilen. An den 1000 Säckli war ein „Zündholz-traktat“ mit Kurztext zu Jesus Christus als Licht der Welt befestigt. Die süsse Überra-schung wurde mit wenigen Ausnahmen gerne entgegengenommen. (tf)

münSingen – SechS gemeinden BeSchenkten 1000 BeSucher

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Hans Jörg Hauser gratuliert Thomas Rudin (rechts), seinem Nachfolger als Präsident des Chrischona-Komitees.

Thomas Rudin (52), Direktor des Bethesda-Spitals Basel, wurde am 30. November 2013 von der Mitgliederversammlung (Komitee) des internationalen christlichen Verbandes einstimmig in das Ehrenamt als Präsident gewählt. Er folgt auf Hans Jörg Hauser (66), der zehn Jahre dem höchsten Verbandsgremium vorgestanden ist.

Mit Freude und Dankbarkeit„Ich kann etwas von dem zurückgeben, was mir Chrischona bisher gegeben hat“, macht Thomas Rudin seine Motivation klar. In der Chrischona-Gemeinde in Zie-fen (BL) hat der Vater von drei Kindern seit vielen Jahren seine geistliche Heimat. Der neue Komitee-Präsident sieht sich als „Sparringpartner der Chrischona-Leitung“ und ist fasziniert von der mittlerweile über 173-jährigen Geschichte des Verbandes. Rudin freut sich, mit Chrischona an verant-wortlicher Stelle in die Zukunft zu gehen.Eine Freude, die auch Direktor René Wink-ler teilt: „Thomas Rudin ist eine sehr er-fahrene Leitungspersönlichkeit und kennt Chrischona aus verschiedenen Blickwin-keln seit Jahrzehnten. Eine optimale Kom-

bination für den Komitee-Präsidenten. Klasse, ihn im Boot zu haben.“

Bereit für den Dialog„Als Komitee-Präsident möchte ich bereit-stehen für den Dialog nach innen und aus-sen“, sagte Thomas Rudin. Es sei ihm wich-tig, dass Christen gesellschaftliche Verant-wortung übernehmen. Innerverbandlich möchte der erfahrene Stratege und Finan-zer an der soliden finanziellen Versorgung des christlichen Verbandes mitarbeiten. Zudem will er die Ausrichtung der theo-logischen Ausbildung begleiten. (md) M

b www.chrischona.org

ein Präsident als SparringpartnerchriSchona Thomas Rudin heisst der neue Präsident des Komitees der Pilgermission St. Chrischona. Er löst Hans Jörg Hauser ab.

notiertOrganspende: Ständerat istgegen die WiderspruchslösungDer Ständerat will im Bereich der Or-ganspende keinen Systemwechsel zur Widerspruchslösung. Bei dieser dürften Organe entnommen werden, sofern sich eine Person nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat. Nun geht das Geschäft in den Nationalrat. (idea)

Verfassungsentwurf:EMK äussert sich positivDie Evangelisch-methodistische Kir-che (EMK) unterstützt die grundsätz-liche Stossrichtung einer sichtbaren evangelischen Kirchengemeinschaft in der Schweiz, gemäss dem Verfas-sungsentwurf des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK). Zu einzelnen Punkten hat die EMK aber noch Vorbehalte, die sie in ihrer Stel-lungnahme zum Verfassungsentwurf im Detail formuliert. (idea)

Ehrendoktorat für Gottfried LocherDie Reformierte Theologische Universi-tät Debrecen (Ungarn) verlieh Kirchen-bundspräsident Gottfried Locher den Titel eines Doktors honoris causa. Die Universität würdigte Lochers Tätigkeit auf dem Gebiet der ökumenischenTheologie sowie sein Engagement für die Kirchen Osteuropas. (idea)

Ott neuer Vorsitzender der EEAADie Europäische Evangelische Akkre-ditierungsvereinigung (EEAA) hat den Schweizer Theologen Bernhard Ott zu ihrem Ratsvorsitzenden gewählt. Ott ist Dekan der Akademie für Weltmission in Korntal und Dozent am Theologischen Seminar Bienenberg. Bei der EEAA leitet er ein Team, das 70 theologische Schu-len international vernetzt und in ihrer Entwicklung unterstützt. Ein EEAA-ak-kreditiertes Diplom auf Bachelor- oder Masterebene ist ein Qualitätsausweis, der Anstellbarkeit, evangelikale Glaub-würdigkeit und Anschlussfähigkeit zum Weiterstudium attestiert. (dg/idea)Bi

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Phil Sternbauer (42) ist Architekt. Längst baut er keine Häuser mehr, sondern

Gemeinden. Das begeistert ihn: „Vor zehn Jahren begann ein Abenteuer, dessen Entwicklung wir uns nicht einmal in den kühnsten Träumen vorzustellen gewagt haben.“ 2003 startete er zusammen mit seiner Frau Moni und den drei Kindern den ICF Zofingen.Es hätte alles ganz anders kommen kön-nen. Sternbauer stand die Welt offen. Aber die Frage nach dem Sinn trieb ihn um: „Wenn ich alles hätte – Familie, Kinder, Firma, Wohlstand – dann wäre ich immer noch leer.“ Er fühlte in sich diese Leere, die Blaise Pascal als Vakuum beschrieb, das einzig Gott zu füllen vermag. Phil Stern-bauer bat Gott, dieses Vakuum zu füllen. Doch gleichzeitig war da Angst, Gott könnte sein Leben „auf den Kopf stellen“. Schliesslich fand er über Kontakte mit der katholischen Bewegung „Erneuerung aus dem Geist Gottes“ zu einem persön-lichen Glauben an Jesus Christus. Er lernte, immer mehr auf Gott zu vertrauen. Das theologische Rüstzeug erhielt er berufs-begleitend vor allem am Theologisch-Diakonischen Seminar Aarau. Über einen WG-Partner in Zürich fand er den Weg zum ICF, wo er schon bald teilzeitlich und später ganz mitarbeitete. Kirche zu sein, die kulturrelevant ist und wo junge Men-schen ihre Freunde mitbringen, dies war schon immer sein Wunsch.

Die Geburtsstunde Der Start des ICF Mittelland begann in der Mehrzweckhalle Zofingen, also dort, wo zehn Jahre später auch das Jubiläumsfest steigen wird. Eine Partyorganisation be-kam damals keine Bewilligung, an Auffahrt einen Event zu veranstalten und suchte einen Mitveranstalter. Das ICF-Team in Zürich beschloss, mit einer Celebration einzusteigen. Sollten sich dadurch Türen öffnen, wollte man am Ort eine Kirche gründen. Phil Sternbauer übernahm die Projektleitung, suchte Mitarbeiter, stellte

seinen Traum in „Vision Nights“ vor. Das war der Start. Menschen fanden zu Jesus und heimatlose Christen eine Gemein-de. Man traf sich in der Zofinger Altstadt im alten Kino, bis dieses aus allen Nähten platzte. Trotz vier Gottesdiensten hinterei-nander wurde es für den ICF zu eng und für die Altstadt zu laut.

Hugo Stamm zündet VisionIn jenen Tagen hielt Sektenaufklärer und Tagi-Journalist Hugo Stamm in Zofingen Vorträge. Die Medien machten Stimmung gegen die neue Kirche. Der ICF würde jun-ge Menschen verführen. Phil Sternbauer war geschockt. „Wir erlebten, wie Men-schen von der Gasse wegkamen, Sinn fan-den, ihr Leben ordneten, sich versöhnten. Warum also diese Kritik?“Aber Stamm hatte auch etwas gesagt, das für den ICF wegweisend werden sollte. Er behauptete, der ICF sei aus rein stra-tegischen Überlegungen nach Zofingen gekommen, weil dies der Verkehrsmittel-punkt der Schweiz sei, direkt beim Auto-bahnkreuz A1/A2 liege, in einem der am dichtesten besiedelten Gebiete Europas. „In unseren Überlegungen hatte diese Lageanalyse aber nie eine Rolle gespielt", erklärt Phil Sternbauer. So wurde Hugo Stamms Hinweis zum Auslöser der Vision für den ICF Mittelland – den Aufbau einer überregionalen Kirche beim Autobahn-

kreuz in Oftringen. Im „You Event Center“, fanden sich in einem dreistöckigen Club passende Räumlichkeiten. Seither tref-fen sich dort jedes Wochenende gut 800 Menschen; in Langenthal und Solothurn existieren Ableger, weitere sind in Pla-nung. Die zehn Jahre junge Kirche hat ei-ne stattliche Grösse erreicht. Organisation und Leitung liegen in den Händen von 13 Angestellten.

Vielfältige drei TageDas 10-Jahre-Jubiläum wird an drei Tagen gefeiert. Es beginnt am Freitag mit dem Wirtschafts- und Führungsforum „IN.SPI-RATION“, das zusammen mit der Stiftung Wendepunkt organisiert und mit dem be-kannten Ökonomen Tomas Sedlacek als Hauptreferent durchgeführt wird. Dann geht es weiter mit einer Kirchenkonferenz und endet nach Gospelkonzert und Kin-dermusical mit der eigentlichen Jubilä-umsfeier am Sonntagabend.„Wir starteten als kleine Kirche und mit grosser Naivität“, sagt Phil Sternbauer nachdenklich. Rückblickend, nach vielen Höhen und Tiefen, seien Staunen und Dankbarkeit gross: „Gott hat seine Träume durch und vor allem trotz uns Wirklichkeit werden lassen.“ Mit den Veranstaltungen vom 20. bis 22. Dezember wolle man das Leben feiern, so der ICF-Leiter, und gleich-zeitig Mut schöpfen und Menschen befä-higen, nicht darin nachzulassen, Hoffnung zu vermitteln und mutige Schritte zu ge-hen. (rh) P

b www.icf-mittelland.ch; www.in.spiration.ch; www.celebrate10.ch

„Gott hat Träume Wirklichkeit werden lassen“icf miTTelland Gemeinde-Kongress, Gospelkonzert, Kindermusical, Wirtschafts- und Führungsforum:Kurz vor Weihnachten feiert der ICF Mittelland sein 10-jähriges Bestehen mit mehreren Grossanlässen.

ICF Mittelland: Beim Autobahnkreuz in Oftringen, Phil Sternbauer beim Predigen.

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Work-Life-Balance ist ein Modewort. Tatsache ist, dass es vielen Menschen nicht mehr gelingt, Arbeit und Freizeit im Lot zu halten. Wo liegt Ihrer Mei-

nung nach das Problem?Ich spreche lieber von Life-Balance, es geht ja nicht um Arbeit gegen Leben, so als wäre Arbeit ausserhalb des Le-bens. Wir müssen vielmehr von Lebensbalance sprechen, vergleichbar mit einem Mobile, an dem vier Bereiche dy-vergleichbar mit einem Mobile, an dem vier Bereiche dy-vergleichbar mit einem Mobile, an dem vier Bereiche dynamisch hängen: Arbeit, Beziehungen, Gesundheit und Reflexion. Es gilt, immer wieder das Gleichgewicht dieser Bereiche zu suchen.

Die Menschen hetzen umher, um dann am Heiligabend völlig geschafft um den Weihnachtsbaum sitzen und „Stille Nacht“ singen zu können. Wie viel Stress erträgt ein Mensch?Das lässt sich nicht pauschal sagen. Stress ist relativ. Ich halte viel von einem dreigeteilten Rhythmus 8/8/8: acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit, acht Stunden Schlaf. Wenn die Arbeit regelmässig mehr als 10 bis 14 Stunden pro Tag einnimmt, beginnt das Mobile unweiger-lich aus der Balance zu kommen. Ich beobachte, dass jün-gere Menschen tendenziell weniger oder später spüren, wenn ihre Lebensbalance nicht mehr stimmt.

Es gibt Menschen, die 60 Stunden in der Woche arbeiten, oh-ne auszubrennen ... Da sind wohl mehrere Faktoren massgeblich, einer ist die Begeisterung für die Tätigkeit. Ich brauche gerne die eng-Begeisterung für die Tätigkeit. Ich brauche gerne die eng-Begeisterung für die Tätigkeit. Ich brauche gerne die englischen Wörter passion (Leidenschaft) und mission (Auf- (Auf- (Auftrag, Berufung). Je mehr das, womit ich meinen Lohn ver-diene, mit meinem Herzschlag, meiner Berufung, über-einstimmt, desto weniger laufe ich Gefahr, auszubrennen.

Wollen Sie damit sagen, dass Begeisterung eine hohe zeitliche Arbeitsbelastung wettmacht?Ja, das ist so – jedenfalls eine Zeit lang. Antreiber, wie die Sehnsucht nach Ehre, nach einer höheren Position, mehr Verdienst oder auch das Bestreben, sich für Gottes Sache einzusetzen – gemischt mit Leidenschaft – wirken wie ein Adrenalinschub. Doch das Leben über dem Limit hat eine Schattenseite und kostet seinen Preis.

Wie spüre ich, wenn die Balance in meinem Leben nicht mehr stimmt?Ob die Arbeit mich zu sehr belastet, ist nicht in erster Linie eine Frage der Menge, sondern hängt vom Umfeld ab, in dem ich arbeite. Eine sinnvolle Aufgabe gibt Befrie-digung. Vielleicht setzen mir aber anstehende Konflikte, schwierige Beziehungen im Team oder der Leistungs-druck zu. Das Mobile kann auch durch andere Themen im privaten oder gesundheitlichen Bereich aus dem Gleichgewicht geraten.

Ist Belastbarkeit eine Typfrage oder gar nur eine Frage der Selbstorganisation?Tatsächlich haben bestimmte Menschen ein robusteres „Seelengerüst“ als andere. Manche entwachsen dem El-ternhaus gut ausgerüstet, ihnen fällt der Umgang mit Be-lastungen leichter oder sie sind grundsätzlich resilienter. Selbstorganisation ist ein wichtiger Teil, entscheidender sind aber ein gutes Selbstwertgefühl, eine optimistische Haltung, ein gutes soziales Netzwerk sowie die Fähigkeit, sich abzugrenzen.

Wie erklären Sie sich, dass heute nicht nur „Extremjobber“ ausbrennen, sondern auch Mütter und Angestellte ohne Ka-derfunktion? Unsere Lebenswelt ist für alle komplexer und schneller geworden. Die Informationsflut, der Druck und die Er-wartungen – auch an sich selbst – sind enorm hoch. Men-schen, die nur ein wenig „feiner gestrickt“ sind, kommen

stille Stille ist für viele Menschen zum Fremdwort geworden – nicht nur in der Adventszeit.Während der Arbeit hetzen sie von Termin zu Termin, und in der Freizeit erst recht. Doch – wie viel Stille braucht der Mensch? Helena Gysin fragte den Berater und Coach Andreas Pfeifer.

„Ich bin kein Mönchs-t„Ich bin kein Mönchs-t„Ich bin kein Mönchs- yp“typ“t

Die Informationsflut, der Druck und die Erwartungen, auch an sich selbst, sind enorm hoch.

Zur PersonAndreas Pfeifer (55) übernahm nach dem Studium zum Elek-troingenieur HTL Projekte bei ABB und Schulungsaufgaben im In- und Ausland. Dann folgten diverse Weiterbildungen, unter anderem in Kommunikation und Theologie. Er studierte am Wheaton College Andragogik, Psychologie und Leadership. 1998 machte er sich als Berater, Coach und Trainer selbständig. Ergänzende Studien in Betriebswirtschaft sowie Coaching und Organisationsentwicklung am Institut für angewandte Sozial-wissenschaften, IAS. Pfeifer ist verheiratet mit Susanne, zusam-men haben sie drei erwachsene Söhne.

b p-focus gmbh, www.p-focus.ch

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mit diesem Lebensspeed nicht mehr klar, ob sie nun Hausfrau, Krankenschwester, Chauffeur oder Geschäfts-führer sind.

Bei Ihnen suchen Menschen Hilfe, die ihre Balance aus ir-gendeinem Grund verloren haben. Was raten Sie?Zum einen schätze ich es, dass diese Männer und Frauen bereit sind, ihre Grenzen einzugestehen, das Leben zu re-flektieren und eine Aussensicht zuzulassen. Wenn jedoch klar wird, dass die Arbeitsfähigkeit durch die aktuelle Si-tuation gefährdet ist, rate ich ihnen zuerst zum Arzt zu gehen. Danach unterstütze ich sie auf dem Weg der per-sönlichen Wahrnehmung und der Achtsamkeit mit sich selber. Wir bewegen Fragen wie: Was sind meine Stärken und Schwächen? Wie kann ich lernen, meine Emotionen zu steuern? Wie gehe ich mit Veränderungen um? Wel-che Optionen habe ich, um meine Situation zu verändern? usw. Wer zu diesen Fragen Antworten kennt, der kann handeln.

Was braucht es, damit man von einer Ausgewogenheit zwi-schen Arbeit und Freizeit sprechen kann? Heute fällt es vielen Menschen schwer, zur Ruhe zu kom-men. Der göttliche Rhythmus – 6 Tage Arbeit, 1 Tag Ruhe – hat viel für sich. Ich plädiere dafür, den eigenen „Sab-bat“ zu suchen und konsequent zu halten. Das mag für Menschen, die sich beispielsweise im kirchlichen Umfeld engagieren, nicht unbedingt der Sonntag sein, sondern vielleicht der Samstag.

Wie viel Stille und Ruhe braucht ein Mensch respektive wür-de er brauchen? Ich bin mir nicht sicher, ob es auf diese Frage eine Ant-wort gibt. Ich habe bereits erwähnt, dass Reflexion einer der vier Bereiche ist, der unsere Lebensbalance ermög-licht. Oft ist genau dieser Bereich zu wenig vertraut oder

eingeübt. In diesen Momenten der Stille ist eine lebendige Gottesbeziehung ganz wichtig. Diese kann uns helfen, die nötigen Prioritäten im Leben zu setzen und persönliche Werte zu definieren.

Häuser der Stille müssen schliessen, auf der anderen Seite su-chen immer mehr Frauen und Männer Stille in einem Kloster. Wie erklären Sie sich das?Sicher sind es die sakralen Räume, die Einfachheit, der fi-xe Tagesablauf durch die liturgischen Zeiten, das Fehlen von Ablenkung durch Medien, Handy etc., die eine solche Zeit anziehend machen. Es ist aber auch die Sehnsucht, der geistlichen Dimension Raum zu geben und bewusst eine Zeit der Besinnung einzulegen.

Müssten Christen also Ihrer Meinung nach von Zeit zu Zeit die „absolute“ Stille suchen? Nun, wichtige Impulse kommen oft aus der Stille – das muss nicht im Kloster sein. Aus einer Predigt habe ich den Tipp mitgenommen, einen fixen Ort – einen Stuhl, eine Ecke – zu haben, an den ich mich täglich einige Mi-nuten zurückziehe. In dieser Zeit lese ich einen Abschnitt aus der Bibel, bete und überlege, was an dem Tag auf mich zukommt – einfach ein kurzes Timeout. Lebendige Klein-gruppen haben ebenfalls viel Potential. Auch Gespräche mit Ehepartnern und Freunden helfen Klarheit zu schaf-mit Ehepartnern und Freunden helfen Klarheit zu schaf-mit Ehepartnern und Freunden helfen Klarheit zu schaffen in Bezug auf vielfältige Lebensfragen.

Wie erhalten Sie sich persönlich die Ausgewogenheit, die Sie brauchen? Die Zeit mit meiner Familie ist eine Oase. Auch die Ge-meinde erleben wir als Quelle der Inspiration. Zudem plane ich meine Ferien konsequent. Wir sind Camper und lieben das einfache Leben. Daneben erhole ich mich beim Sport: Langlauf, Biken und Joggen.

Suchen Sie selber „Orte der Stille“ auf? Ich selber bin nicht der „Mönchstyp“, gönne mir aber pro Jahr bewusst eine bis zwei Studienwochen. Während die-ser Zeit nehme ich mir Zeit für die Stille und überlege, wo ich stehe in Bezug auf meine Lebensziele und meine Rollen in Beruf und Familie. Zudem bleibt Zeit für das Studium von Fachliteratur.

Wie erleben Sie persönlich die Adventszeit? Haben Sie be-stimmte Rituale?Da bin ich ganz konservativ. Die Adventszeit ist zwar be-ruflich hektisch bis am Schluss, aber ich geniesse abends zu Hause die vier Kerzen des Adventskranzes. Weihnach-ten feiern wir bei einem feinen Essen mit der erweiterten Familie. Geschenke haben dabei einen kleinen Stellen-wert.

Vielen Dank für das Gespräch.Bild

: zvg

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„Als Unternehmer schaffe ich neue Arbeitsplätze und damit eine Existenzgrundlage für Menschen in meiner

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Wer auf der Karriereleiter oben steht oder in einem christlichen Werk Verantwortung trägt, arbeitet meistens mehr als 60 Stunden

in der Woche. Einer, der sich oft an die 45-Stunden-Woche hält, ist Michael Girgis (43), Co-Rektor IGW International. Er verbringt Abende und Wochenende konsequent mit der Familie, damit gibt er ihr eine hohe zeitliche Priorität. Er nimmt sich spontane Ge-

betszeiten alleine und mit seiner Frau, plant freie Tage und wöchige Auszeiten im Kloster. Er sagt: „Für meine Erholung und meine Spi-ritualität sind solche Zeiten unersetzlich, aber rarer als mir lieb ist.“

Daniel Schöni (42), Unternehmer, sagt: „Ich bin eher der Macher und brauche solche ganz stillen Zeiten nicht wirklich.“ Zeiten unterwegs im Auto nutzt er zum Nachdenken und Beten. „Mit meiner Frau habe ich täglich frühmorgens eine Zeit, in der wir auf Gott

hören und für die Firmen und die Familie beten.“Einmal wöchentlich hält auch Willy Graf (52), dipl. Willy Graf (52), dipl. Willy GrafHotelier, Geschäftsführer des Campus Sursee, eine Gebetszeit mit seiner Frau und beginnt erst um 9 Uhr mit der Arbeit. Er bezieht konsequent das gesamte Ferienguthaben und empfängt strikt keine geschäft-

lichen E-Mails auf dem i-Phone. Nächsten Sommer gönnt er sich nach 30 Arbeitsjahren zehn Wochen Auszeit. Er wird vor Gott die Frage bewegen: Was willst du mit mir in den nächsten 530 Wochen (10 Jahren) meines Lebens?

Ebenso privilegiert scheint René Hefti (52), Chefarzt Klinik SGM, auch wenn er regelmässig bis zu 80 Stun-den in der Woche arbeitet. Sein Beruf ist seine Beru-fung. Für ihn liegt die Herausforderung darin, dass die hohe Arbeitszeit oft Ehe und Familie zu kurz kommen

lässt. Hefti zieht sich zwei bis drei Mal pro Jahr ins Kloster zurück.Verena Birchler (58), stv. Geschäftsführerin von ERF Medien, sagt von sich, sie habe zu dieser „Stillekultur“ einfach keinen Zugang gefunden. Sie setzt auf kurze, regelmässige Timeouts im Alltag. Sie bewegt sich an der frischen Luft und plant öfter einen freien Montag

oder Freitag ein. Seit ihrem Burnout ist ihr klar, wie wichtig gere-gelte Strukturen sind.

Harry Pepelnar (50), Seniorpastor der FEG Murten, ist einer, der seine Berufung gefunden hat. Er sagt: „Ich habe viele Ideen, es macht mir Spass und ich ar-beite viel.“ Er nennt sich, als Pastor mit einem freien Wochenende pro Monat, privilegiert. Trotzdem sucht

Pepelnar bewusst den Ausgleich im Fitnesstraining und im Schre-bergarten. Pro Monat plant er einen Lesetag, kauft sich ein Tages-GA, setzt sich in den Zug und fährt lesend quer durch die Schweiz.

Roland Baumann (52), Geschäftsführer einer Schrei-nerei, nimmt sich morgens bewusst Zeit, um in Ru-he mit Gott den Tag vorzubereiten. Er zieht sich zu-rück, wenn gewichtige Entscheidungen anstehen. Nebst der persönlichen Bibellese hört er Andachten

aus dem Internet und nutzt Angebote der geführten Stille. Und manchmal gehört für ihn zum Ausruhen einfach ein gutes Essen und ein Glas Wein.

Susanne Bäuerle (58), Education Manager für OP Per-sonal, achtet sehr darauf, dass sie nebst Bergwande-rungen und Bike-Touren, die sie alleine unternimmt, Beziehungen in der christlichen Gemeinde pflegt. Die alleinstehende Frau besucht gerne Wochenenden,

die ihr geistliche Impulse vermitteln, dazu plant sie ihre Ferien konkret.

Samuel Müller (30), Prediger, Musiker, Mitarbeiter bei Campus für Christus, teilzeitlicher Mitarbeiter auf einem Gemüsebaubetrieb. Um seine „Soul-Balance“, wie er es nennt, zu halten, setzt er sich klare Gren-zen, was den Umgang mit Medien betrifft. Das heisst:

keine Push-up Nachrichten auf dem Smartphone, keine automa-tischen News von Facebook, keine E-Mails am Wochenende. Mül-ler liest jeden Morgen in der Bibel und verbringt Zeit im Gebet. Wenn Stress aufkommt, lenkt er den Blick bewusst auf Gott, nach dem Motto: „I am too blessed to be stressed!“ (hg)

Wie gestalten Führungskräfte in Kirche, Politik und Wirtschaft ihre erholungszeiten?

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haus der stille Ende Jahr schliesst das „Haus der Stille“ in Wildberg seinen Gästebetrieb.Auch immer mehr Menschen aus Freikirchen suchen die Stille lieber im Kloster. Im Gesprächmit Helena Gysin versucht Schwester Evelyne dieses Phänomen zu erklären.

unheimliche Stille in Wildbergunheimliche Stille in Wildbergu

Beim Begriff „Kloster“ denkt man sofort an Stille, Schweigen, Beten, Singen – an einen Ort der Abgeschiedenheit. Dass Gottes Gegenwart

auch in einem „Haus der Stille“ gefunden werden kann, scheinen bisher zu wenig Menschen entdeckt zu haben. Dennoch mag Schwester Evelyne, die geistliche Leiterin in Wildberg, nicht von Scheitern sprechen, wenn sie auf die Schliessung angesprochen wird. Sie sagt: „Wir feier-ten in diesem Jahr den 40. Geburtstag unseres Hauses der Stille in Wildberg ZH. Unzählige Menschen sind in die-sem Haus durch die geistlichen Angebote, die Tagzeiten-gebete, Bibelwochen, Exerzitien oder einfach Zeiten der Erholung und der persönlichen Stille von Gott gesegnet worden.“

Personelle und finanzielle engpässe 1973 übernahm die Kommunität Diakonissenhaus Rie-hen das Haus der Stille und Einkehr in Wildberg. Über Jahrzehnte haben Diakonissen hier Gastfreundschaft ge-lebt. Dass damit nun Schluss ist, sei zuerst ein personelles Problem, erst danach komme das finanzielle, erklärt die 61-Jährige. Die Diakonissen haben Nachwuchsprobleme. Könnte es sein, dass die Verantwortlichen solcher Häuser ihre Haus-, respektive ihre PR-Aufgaben ungenügend ge-löst haben? Sr. Evelyne bezweifelt dies und fügt an: „Wir haben sehr wohl Anstrengungen in diesem Bereich un-ternommen, eine eigene Homepage aufgebaut und unser Infomaterial grafisch professionell gestaltet.“

die Faszination des Klosters Warum zieht es auch Menschen aus freikirchlichem Um-feld eher ins Kloster als in ein Haus der Stille? Sr. Evelyne vermutet, dass schon alleine die jahrtausendealte Traditi-on eines Klosters, die Gebäude mit der romanisch-streng anmutenden Ausstrahlung, eine gewisse Anziehung ha-ben. Demgegenüber wirke ein Haus der Stille schlichter, trotz der Schönheit der Räume. Doch wer sich auf einen Aufenthalt in einem Haus der Stille einlasse, spüre genau wie im Kloster die Wohltat eines klar strukturierten Ta-ges durch die Tagzeitengebete am Morgen, Mittag und Abend. „Immer wieder baten Gäste um die Liturgien, um zu Hause ihre 'Stille Zeit' gestalten zu können“, berich-tet die Schwester. Sie gibt zu bedenken, dass sich heute nicht nur Kinder und Jugendliche überfordern mit ständi-ger Berieselung, sondern auch die ältere Generation. Der

Lärmpegel der Städte tue ein Übriges. Ruhe und Stille sei das Gegenteil der ständigen Betriebsamkeit, doch für vie-le werde es heutzutage richtig schwer, sich darauf einzu-lassen. Aber warum gelang es weder den Diakonissen in Wildberg, noch dem Team des Sunnebads in Sternenberg ZH, die Menschen einzuladen? Fehlten die innovativen Ideen? Sr. Evelyne: „Es ist eine Tatsache, dass die Auswahl auch in diesem Sektor gross ist. Es wird viel Gutes an-geboten, aber es liegt im Trend der heutigen Zeit, das zu tun, wozu man gerade Lust hat.“ Zwar finden jüngere Leute den Weg in die Stille zunehmend, aber gerade sie seien „Kinder unserer Zeit“. Verbindlichkeit und Loyalität gegenüber einem bestimmten Haus kennen sie im plura-listischen Angebot viel weniger als die ältere Generation.

Zukunft ist offenWeiter erklärt die Leiterin, dass die Wirtschaftlichkeit für ein Haus der Stille ein Spagat sei. Das Haus sollte zwar gut, aber nicht ständig total belegt sein, sonst könne es geschehen, dass der Betrieb und die Betriebsamkeit die Stille auffresse. Nun, dies wird in Wildberg sicher nicht mehr der Fall sein. Auch wenn vorerst die Stille noch stil-ler, die Räume des Hauses noch leerer und die Betten noch kälter werden, drei Diakonissen werden auch nach Neujahr im Haus arbeiten und beten. Sr. Evelyne betont, dass die berechtigte Hoffnung bestehe, dass der Auftrag des Gebets und der Gastfreundschaft durch Menschen mit demselben geistlichen Anliegen weitergehe – auch in Wildberg.mit demselben geistlichen Anliegen weitergehe – auch in mit demselben geistlichen Anliegen weitergehe – auch in

Ende Jahr schliesst das Haus der Stille in Wildberg seinen Gästebetrieb. Sr. Evelyne: „Unzählige Menschen sind hier gesegnet worden.“

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Er vermittelt „Hoffnung für alle“: Der Philologe Urs Stingelin.

B isher ging die Bibel-Übersetzung „Hoffnung für alle“ in deutscher Spra-

che 1,3 Millionen Mal über den Ladentisch. „Dahinter stehen für mich über eine Milli-on Menschen, die mit dem Evangelium von Jesus Christus erreicht werden“, freut “, freut “sich Urs Stingelin. Der 38-jährige Dozent für Griechisch und Latein an der STH Basel leitet die Bibelprojekte des Brunnen Verlags Basel. Stingelins Motivation: „An einem Projekt mitarbeiten, welches das Potenzial hat, Menschen zu verändern, weil sie verstehen, was sie lesen.“

Sinn verständlich wiedergebenDer Verlag sieht es ähnlich. Die „Hoffnung für alle“ ist eine Bibel, die sich gemäss Selbstdefinition bei grösstmöglicher Au-thentizität um grösstmögliche Verständ-lichkeit bemüht. Was heisst das auf gut Deutsch? Stingelin: „Die Aufgabe der Übersetzerinnen und Übersetzer bestand darin, den Sinn des hebräischen, aramä-ischen beziehungsweise griechischen Grundtextes genau zu erfassen und ihn in verständlicher Sprache wiederzugeben.

Dies erforderte manchmal Um- und Neu-formulierungen.“ Ist der Vorwurf berech-tigt, moderne Bibelübersetzungen seien zu wenig genau? „Zuverlässigkeit und Verständlichkeit der Übersetzung sollen dadurch gewährleistet werden, dass man sich so eng wie möglich an den Sinn des Ausgangstextes hält, sich aber in Gram-matik, Satzbau und Redewendung der heutigen Ausdrucksweise bedient“, sagt “, sagt “Stingelin diesbezüglich.„Man muss den Leuten aufs Maul schau-en“: Diese Aussage des Reformators und Bibelübersetzers Martin Luther blieb auch bei der Jubiläumsausgabe Programm. Die im Brunnen Verlag Basel/Giessen erschie-nene revidierte Übersetzung der „Hoff-Hoff-Hoffnung für alle“ ist in verschiedenen Ausga-ben erhältlich. (tf) M

b www.hoffnungfueralle.ch

Ein Bestseller feiert GeburtstaghoffnunG für allE Die beliebte Bibelübersetzung wird 30 Jahre alt.

WoWGod-anlässE WollEn jEsus EuropaWEit zum thEma machEn

Wow! Gott erleben in sumiswaldGeistliche Inputs, Konzerte der ange-sagten Bands „Good Weather Forecast“ und „LZ-7“, Wettkämpfe im Sumo-Ringen: “, Wettkämpfe im Sumo-Ringen: “Die WowGod-Tage vom 28. bis 30. Novem-ber im Forum Sumiswald BE hatten es in sich. 20 verschiedene Gemeinden hatten den evangelistischen Jugendanlass ge-meinsam organisiert. Am Samstag fanden sich über 1700 junge Menschen ein.WowGod ist eine Weiterentwicklung der ReLoveution-Kampagne. Man will eine zeitgerechte Art der Jugendevangelisa-tion durchführen, unter Einbezug lokaler Gemeinden. Während die Atmosphäre und Auftritte Konzert- und Showcharakter haben, bleibt die Botschaft unverändert und es wird zur Lebensveränderung, zur

Bekehrung, aufgerufen. „WowGod will wieder Stadien mit Menschen füllen“, sagt “, sagt “Andreas „Boppi“ Boppart, Referent und Leiter von Campus für Christus. „Unsere Vision ist es, in ganz Europa eine Jugend-bewegung.“ Nächster WowGod-Event:18.-20. April 2014, Wetzikon ZH. (tf)

b www.wowgod.ch

notiErtWeihnachtswünsche in TramsDie reformierte, die römisch-katho-lische und die christkatholische Kirche der Stadt Zürich teilen der Bevölkerung ihre Weihnachtswünsche auf Plakaten in Trams und auf Dias im Kino mit. Mit dem Satz „Wir wünschen Ihnen all das, was es nirgends zu kaufen gibt: Liebe, Hoffnung, Vertrauen“ sollen auch kir-chenferne Menschen, Konfessionslose und Menschen anderen Glaubens an-gesprochen werden. (idea)

DIE4PUNKTE Pralinen Feine Pralinen von Chocolatier Läde-rach, verziert mit den Symbolen von DIE4PUNKTE – die gibt es als Sonder-angebot in der Weihnachtszeit bei Campus für Christus (Zürich), um das Weitergeben der besten Botschaft zu versüssen. (idea) bwww.cfc.ch

Grosser Festgottesdienstder Migrationskirchen in ZürichIm Zentrum für Migrationskirchen in Zürich feierten am Sonntag 400 Christen aus etwa 35 Nationen einen Festgottesdienst. Die Predigt hielt Pastorin Ana Maria Stäubli von der spanisch-sprachigen „Iglesia Vida Eter-na“ zum Thema „Fürchte dich nicht“. Die gemischte Gottesdienstband wurde aus vier Kirchen (brasilianisch, tamilisch und zwei afrikanische) zusammen-gestellt. Im Anschluss luden die zehn Migrationsgemeinden zu einer grossen Adventsfeier mit einem Apéro riche ein. Der gemeinsame Festgottesdienst am ersten Advent findet seit sechs Jahren mit wachsender Beteiligung statt. (idea)

b www.migrationskirchen.ch

Bei Katastrophen Menschen mitBehinderungen nicht vergessenSowohl bei der Nothilfe als auch bei Vorbeugemassnahmen gegen Katastro-phen müssen Menschen mit Behinde-rungen einbezogen werden. Dies for-dert die CBM Christoffel Blindenmission (Zürich). (idea) bwww.cbmswiss.chBi

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14 KOLU M N E | LESER BR I EF E

Seit 1897 konzentrierten sich unsere Vorfahren auf Inhalte, hinter denen sie mit ihrer Über-zeugung stehen konnten. 116 Jahre nach der Gründung wird diese Vision im Medienhaus Jor-di weiterverfolgt: Botschaften verbreiten, die Menschen glück-lich machen.Was macht Menschen glücklich? Glück-lichsein besteht aus einer Vielfalt an ge-lungenen Beziehungen. Angefangen bei der Beziehung zum Schöpfer, der uns durch den Glauben an Jesus Christus Frie-den schenkt. Um die Beziehung zu Gott in Ordnung zu bringen, hat Jesus alles für uns eingesetzt, letztlich sogar sein Leben. Die-ser Friede mit Gott soll weiterströmen zum Mitmenschen. Dabei ist es wesentlich, wie wir miteinander reden. Die feinen Töne in der zwischenmenschlichen Kommunikati-on bestimmen die Güte der Beziehungen.

„C’est le ton qui fait la musique."Da ist viel Wahres dran! Das hat mit Respekt und Achtung zu tun. Wir sollen den anderen höher achten als uns selbst (vgl. Philipper 2,3), lehrt das Neue Testament. Wenn derart feine Kommunikation im Miteinander über Generationen in Familien

und Unternehmen beachtet und gefördert wird, dann lebt eine Gesellschaft nachhal-tig – und es geht gut weiter.Alles hat seine Zeit, schrieb einst der grosse König Salomo, so auch meine 25 Jahre als Geschäftsführer des Medienhauses, die ich zusammen mit einem tollen Team gestal-ten durfte. Was für ein Privileg ist es doch, nun den Stab an die fünfte Generation weitergeben zu dürfen! Ich betrachte dies als grosses Geschenk. Am 1. Januar 2014 übernimmt Gabriel Jordi den Vorsitz der Geschäftsleitung. Ich selbst trete ins zweite

Glied zurück und fokussiere mich während der nächsten fünf Jahre auf die Kundenbe-ratung und den Verkauf. Zu diesen vielfäl-tigen Aufgaben gehört das Marketing des Wochenmagazins „idea Spektrum“. Für mich ist dies ein Glück (franz. chance!) und eine schöne Herausforderung. Diese Zeit-schrift verbindet Menschen. Sie ermutigt, in der persönlichen Berufung zu laufen. Sie informiert, was im Leib Christi in der Schweiz geschieht. Sie lässt uns teilhaben, wie Gott weltweit Geschichte schreibt. Im Gegensatz zur Tagespresse stehen im evangelischen Wochenmagazin Good News im Vordergrund. Das macht den In-halt wertvoll und stärkt unser Bestreben, den täglichen Herausforderungen mit ei-ner positiven Glaubenshaltung zu begeg-nen. P

SYNERGIESTABÜBERGABE In einem Familienunternehmen ist die Nachfolgeregelung alle 30 Jahre ein Thema.So ist es auch im Medienhaus Jordi. Ende dieses Jahres übernimmt die fünfte Generation die Leitung.

Bruno Jordi

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: zvg

Soll die Kirche politisch sein?zu: „Absolut, Jesus war politisch",(Nr. 47, S.8-11)

Im Alten Testament finden wir viele Könige und Würdenträger, die wir heu-

te als Politiker bezeichnen würden. Aber sie alle geben uns für die derzeitige politische Tä-tigkeit keine Berechtigung. Warum? Weil Isra-el ein theokratischer Staat war, ein Volk, das der Herr sich aus allen Völkern zu seinem Ei-gentum auserwählt hat. Wir aber leben in heidnischen Völkern.Im NT wird kein einziger Politiker erwähnt! Gott mahnt uns an keiner Stelle der Bibel, dass wir uns in politische Ämter drängen sol-len. Gerne wird Jeremia 29,7, „Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch wegführen lasse und betet für sie zum Herrn“, zitiert. Es scheint mir eine Vergewaltigung der Schrift, wenn man hier unbedingt eine göttliche Aufforde-rung zur politischen Tätigkeit hineinlesen will. Das Wort richtet sich ja an die Gefangenen, die von Jerusalem nach Babel deportiert wor-den sind. Gott ermahnt sie nun zu einem

ganz normalen Leben in dieser fremden Stadt. Sie sollen Häuser bauen, heiraten, Kin-der zeugen, für die Stadt beten und einfach das Beste für diese Stadt suchen. Dabei liegt die Betonung auf dem Gebet: „Betet für sie zum Herrn; denn wenn es ihr wohl geht, so geht es euch auch wohl.“ Das NT beschränkt unsere politischen Aufgaben auf das Gebet für die Obrigkeit und den Gehorsam ihr ge-genüber (vgl. 1.Tim. 2,1.2, Römer 13,6.7, Titus 3,12, 1. Petr. 2,13.14.17, Matth. 22,21). Christ-liche Parteien sind in der Regel zu klein. Sie haben wenig Wirkung und widersprechen sich oft untereinander.Walter Edelmann, Neftenbach ZH

Genau genommenIn Heft Nr. 48, S. 5 („Das Verbindende vor Trennendem“) berichteten wir

über die Unterzeichnung einer gemein-samen Erklärung, auf die sich die Evange-lisch-reformierte Kirche des Kantons Bern, das Evangelische Gemeinschaftswerk (EGW) und die evangelischen Bewegungen

und Gemeinschaften Vineyard Bern, Neues Land, Jahu und J-point Steffisburg geeinigt haben. Die Beteiligten legen Wert darauf, dass es sich hierbei nicht um freikirchliche Bewegungen, sondern um Gemeinschaften innerhalb der Evangelisch-reformierten Kir-che handelt. (red.)

Leibliche Auferstehungzu: „Wie wollen Sie bestattet werden?", (Nr. 47, S.22)

Aufgrund des Glaubens an die leib-liche Auferstehung lehnte das Chris-

tentum die Feuerbestattung über Jahrhun-derte ab. Es ist wahr, dass die Bibel keine Vor-schrift über die Bestattungsart gibt. Aller-dings spricht sie Hunderte Male von „begra-ben, Grab, Gruft, Verwesung“ und nur weni-ge Male von „Verbrennung“, wenn sie das tut, dann immer in Verbindung mit dem Gericht. Aus diesen Umständen lässt sich gut ableiten, dass für Christen die Ganzkörperbestattung die von Gott gewollte Bestattungsart ist. Ruedi Hayn, Arbon TG

Der Autor ist Geschäftsführer des Jordi Medien-

hauses in Belp und Präsident CGS Schweiz.

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Nac h r ic h t eN sc h w ei z 15

PODIUM

Marianne Streiff ist Nationalrätin der EVP und lebt in Urtenen-Schönbühl BE.

Nach dem Volks-mehr zu eidgenössi-schen oder kanto-nalen Initiativen wurde in den letzten Jahren von

Staatsseite her immer wieder bemängelt, die Volksbegehren könnten nicht umgesetzt werden. Sie würden ganz oder teilweise gegen übergeordnetes Recht verstossen. Aber wenn Volksinitiativen, die von Bundesrat und Parlament behandelt und vom Volk angenommen wurden, nachher nicht umgesetzt werden, schadet das der Glaubwürdigkeit der Demokratie. Als Christin ist für mich Glaubwürdigkeit Auftrag und Aufgabe. Sie ist ein hohes Gut im Zusammenleben. Jesus hat einmal über die Pharisäer gesagt: „Alles nun, was irgend sie euch sagen, tut und haltet. Aber tut nicht nach ihren Werken, denn sie sagen es und tun es nicht“ (Matth. 23,3). Glaubwürdig-keit bedeutet: Man tut und hält was man sagt. Und man sagt das, was man tut. Und dies gilt genauso für den Umgang mit demokratischen Rechten wie auch mit den Men-schenrechten. Eine Demokratie ist mehr als das Recht einer Mehrheit, alles, was den Wahlkampfzielen dient, zu beschliessen. Die allgemei-nen Grundrechte müssen geschützt werden. Deshalb sollten Volksinitia-tiven, welche die Grundrechte beschneiden, gar nicht zur Abstim-mung kommen dürfen. Seit Jahren suchen Organisationen zum Schutz der Menschenrechte einen Weg aus dem Dilemma zwischen der Umsetz-barkeit des Volkswillens und völker-rechtlichen Verpflichtungen. So haben auch die staatspolitischen Kommissionen dem Bundesrat entsprechende Aufträge erteilt. Es wird höchste Zeit, sie umzusetzen.

Bild

: zvg

M itte Oktober hat das Europaparlament angesichts der Verbrechen an religi-

ösen Minderheiten in Syrien, Pakistan und dem Iran eine Resolution verabschiedet. Diese wurde von sämtlichen Fraktionen, mit Ausnahme der äussersten Linken, un-terzeichnet. Damit verurteilte die EU die dortigen Missstände. In Deutschland hat die CDU/CSU-Fraktion eine Dokumentati-on über die Christenverfolgung herausge-geben. Volker Kauder äussert sich laufend öffentlich zu diesem Thema. Die Christen-verfolgung findet so Eingang in den gros-sen Medien, wie „Die Welt“ und „Die Zeit“. Was tut die Schweiz?

Motion Brönnimann versandetAnfangs 2011 reichte Andreas Brönnimann (EDU) im Nationalrat eine Motion ein, die von 42 Parlamentariern aus SVP, CVP und der Lega mitunterzeichnet war. Sie ver-langten ein Konzept, dass die Zahlung von Entwicklungshilfegeldern an die Bedin-gung knüpft, dass im betreffenden Land keine Christen oder Minderheiten ver-folgt werden. Andras Brönnimann: „Das Konzept sollte als Druckmittel verwendet werden können, um diese Länder dazu zu bringen, die Religionsfreiheit zu leben und die Christen zu schützen.“ Am 23. Novem-ber 2011 beantragte der Bundesrat, die Motion abzulehnen, Zitat: „Eine Einstel-lung der Entwicklungshilfe würde beson-ders jene treffen, die bereits am stärksten unter den ungünstigen Bedingungen lei-den, namentlich die Angehörigen religi-öser Minderheiten.“

Frist ablaufen lassenNach Brönnimanns Ausscheiden aus dem Nationalrat übernahm Oskar Freysinger (SVP) diese Motion. Aber – das Anliegen wurde im Rat nie behandelt. Nach über zwei Jahren der Untätigkeit fiel das An-liegen im März dieses Jahres wegen der überzogenen Frist aus den Traktanden. "Abgeschrieben, weil seit mehr als zwei

Jahren hängig" heisst dies im Beamten-jargon. Damit ist bis heute unklar, wie sich der Nationalrat zum Anliegen der Motio-näre geäussert hätte und wie er zum The-ma der unterdrückten Christen steht.

Kaum MedienechoDass die Motion Brönnimann im Natio-nalrat stillschweigend und gegen die de-mokratischen Regeln unter den Tisch fiel, war den Medien keine Schlagzeile wert. Während einige Agenturmeldungen rund um unterdrückte Christen in der Presse Eingang fanden, war es nur die „Weltwo-che“, die in selbst recherchierten Beiträ-gen die Christenverfolgung aufzeigte. Urs Gehriger stellt in seinem Beitrag vom 17. Oktober 2013 fest, dass trotz der erwie-senen Diskriminierung von Christen in drei Vierteln aller Länder der Welt viele Politi-ker, Geistliche und Bundesbeamte hier in der Schweiz die Problematik hinter vorge-haltener Hand als „zu sensibel“ einstuften, um sie offen zu diskutieren. Der Diskurs wurde ausgebremst. Die Dankbarkeit für demokratische Errungenschaften scheint nur dann vorhanden, wenn sie gerade op-portun ist.

Säkularisierung hinterlässt LeereSo stellte zu Beginn dieses Jahres der libe-rale Agnostiker und Literaturnobelpreis-träger Mario Vargas Llosa mit Recht fest: „Die Säkularisierung hat nicht Ideen, Wis-sen und Überzeugungen an die Stelle der Götter gesetzt. Sie hat eine geistige Leere hinterlassen.“ Und die deutsche Islamwis-senschaftlerin und langjährige Entwick-lungshelferin Rita Breuer stellt klar: „Dabei ist es keineswegs […] 'islamophob', auf die desolate Situation vieler Christen in der is-lamischen Welt hinzuweisen, vielmehr ist es christenfeindlich, es nicht zu tun.“ Die Lage der verfolgten Christen sollte nicht nur in Kirchen und Gemeinden präsent sein, sondern auch in die Öffentlichkeit getragen werden. (at) P

Politik vergisst verfolgte ChristennatIOnalrat Christenverfolgung wird von den Medien und der Politik in der Schweiz kaum thematisiert. Im Nationalrat ist eine Motion, die das ändern wollte, stillschweigend unter den Tisch gefallen.

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16 PU BLI REPORTAGE

Einander dienen, einander ermutigen und unterstützenEinander dienen, einander ermutigen und unterstützenEinander dienen, einander ermutigen

Das Réseau évangélique suisse (RES) ist der Zusammenschluss der Evangelischen Allianz und des Freikirchen-verbandes in der Romandie. Michel Mutzner, Co-Generalsekretär des RES, erklärt, weshalb es den Verband in der Westschweiz braucht.

Wenn ich das Réseau évangélique suisse (RES) in einer Gemeinde oder bei einer

Organisation vorstelle, höre ich oft die Frage: «Das Réseau évangélique, wozu braucht es das?» Meistens antworte ich dann mit einer Gegenfrage: «Und ihr, wozu braucht es euch in der Kirche von Jesus Christus? Welche Rolle wollt ihr als Teil des Leibes von Jesus-Christus spielen? Unsere Aufgabe ist es, euch in eurer Berufung zu ermutigen und zu unterstützen. Dabei wollen wir euch helfen, eure Berufung als Teil des Leibes Christi zu leben.»

Wir ermuntern Gläubige, Kirchen, Werke und Kirchenverbände, darüber nachzudenken, in welcher Hinsicht sie für die anderen Glieder des Leibes ein Segen sein können: durch Grosszügigkeit, Liebe und geschwisterliche Gesinnung unter den Gläu-bigen wird sich ein himmlischer Wohlgeruch verbreiten. Es sind solche Beziehungen, nach denen andere Menschen sich sehnen und die das Kennzeichen von Jesus tragen.

Ich bin dankbar und sehr ermutigt zu sehen, wie einige Werke und Kirchen in wirk-sehen, wie einige Werke und Kirchen in wirk-sehen, wie einige Werke und Kirchen in wirklicher Grosszügigkeit handeln. Es gibt Gläu-bige und Kirchen, die sich uneigennützig en-gagieren. Es gibt Werke – in einem säkularen Kontext wären sie Konkurrenten –, die Hand in Hand arbeiten und sich über die Erfolge ihrer «Konkurrenten» freuen. Sie sehen nicht ihre eigenen erfolgreichen Projekte als Ziel, sondern investieren sich vor allem anderen in das Reich Gottes. Und dann erlebe ich oft, wie gerade die in ihren Beziehungen zu den anderen Teilen des Leibes Christi grosszügi-gen Gemeinschaften für ihre Grosszügigkeit reich belohnt werden. Es verhält sich genau so, wie es schon der Apostel Paulus sagte: Wer wenig sät, wird wenig ernten, und wer im Überfluss sät, der wird auch im Überfluss ernten (2. Korinther 9,6).

In diesem Sinne möchte ich Sie als Le-serin, als Leser ermutigen: Wir brauchen Christinnen und Christen, die verstehen, wie

Michael Mutzner

ist Co-General-sekretär des Réseau évangélique suisse (RES)

Das Réseau évangélique suisse (RES)

Das Réseau évangélique suisse (RES) wurde 2006 aus dem Zusammenschluss der «Alli-ance évangélique romande» (Westschweizer Zweig der Evangelischen Allianz) und der FREOE (dem Westschweizer Freikirchenver-band) gegründet. Das RES und die Schwei-zerische Evangelische Allianz SEA bilden zu-sammen einen nationalen Verband. Zum RES gehören zurzeit neun Kirchenverbände: Ar-mée du Salut (Heilsarmee), Association vau-doise d’Eglises évangéliques (Waadtländer Verband Evangelischer Kirchen), Conférence mennonite suisse (Mennoniten), Eglises évangéliques apostoliques romandes (Bewe-gungPlus), Fédération d’Eglises et Commu-nautés du Plein Evangile (FECPE) – (Verband der Kirchen des vollen Evangeliums), Fédéra-tion romande d’Eglises évangéliques (FREE) – (Freie Evangelische Gemeinden), Union des assemblées missionnaires (Freie Missions-gemeinden), Union des Eglises Chrischona Suisse (Chrischona Gemeinden), Union des Eglises évangéliques de Réveil (Evangelische Erweckungsgemeinden). Zum Réseau ge-hören ebenfalls 172 Kirchen, 62 Werke und ungefähr 600 Einzelmitglieder. Generalsekre-täre des RES sind Christian Kuhn und Michael Mutzner. Präsident ist Norbert Valley.

Das Réseau steht im Dienste seiner Mitglieder, um diese in drei Dingen zu unterstützen: die Einheit unter Gläubigen und Christen leben (IN), im Hören auf Gott Stellung zu beziehen (UP) sowie eine repräsentative evangelische Stimme in der Gesellschaft sein (OUT).

Das Leitmotiv des RES lautet: «Das Réseau évangélique suisse, das seid ihr!». Wir wollen damit signalisieren, dass das RES da ist, sei-ne Mitglieder miteinander in Verbindung zu bringen. Die Rolle der Mitarbeiter des RES ist es, eine Art Gelenk im Leib Christi zu sein (Eph. 4.16). Aber der Körper, das sind sie, die Mitglieder.

Unsere Vision ist es also, eine Plattform zu sein, auf der sich die verschiedenen Beteilig-ten der evangelischen Welt treffen, Beziehun-gen knüpfen, ihre Leidenschaft für Jesus tei-len und dazu beitragen, dass das Reich Gottes in unserem Land voranschreitet. (MM)

[email protected]

Diese Publiseite wurde im Auftrag des VFG – Freikirchen Schweiz erstellt. Verantwortlich für den Inhalt ist das Réseau évangélique suisse (RES).

Treffen von evangelischen Kirchenverbandleitern und Verantwortlichen von christlichen Werken in der Westschweiz (Bild: zvg)

ihre Berufung zu einem höheren Plan ge-hört, an dem wir einen gemeinsamen Anteil haben. Wir brauchen Gläubige, die in ihren Herzen dazu bereit sind, das Kommen des Reiches Gottes zu fördern, und die gerade deshalb einander dienen, damit die Welt glaubt, dass Jesus wirklich der Sohn Gottes ist. Michael Mutzner

Page 17: Idea Spektrum Schweiz 49/2013

Einmal Markt und zurück ...

Ich werde oft gefragt, ob ich mich frei bewegen könne. Kann ich – bei Tageslicht. Man muss sich einzig an die dummen Sprüche der herumsit-zenden Männer gewöhnen. Selbst nach drei Jahren brauche ich viel Energie, um auf dem Markt einzu-kaufen. Nach ein paar Schritten auf der staubigen Hauptstrasse versuche ich, ein Motorradtaxi („Boda-Boda“) anzuhalten. Die Fahrt ins Stadtzen-trum ist kurz und billig. Leider fehlt mir oft das „richtige“ Kleingeld, denn selbst für 10 Franken ist es schwierig, Retourgeld zu bekommen. Der Taxifahrer wartet geduldig, bis ich im nächsten Laden meine Note in kleinere Einheiten getauscht habe. Gelegentlich verlangt einer zu viel, denn Weisse haben eh viel Geld – denken sie. Geradezu magnetische Anziehungskraft übe ich auf betrun-kene Soldaten aus. Sie finden mich immer wieder im Getümmel. Gott sei Dank gibt es einige Menschen, die sich für mich einsetzen. Dazu gehören die „Mama“, bei der ich Zucker und Reis kaufe, oder meine Gewürz-Frauen. Weil ich den lokalen Dialekt recht gut beherrsche, kann ich mich im Laden an der Ecke mit den Verkäufern aus Darfour (Sudan) unterhalten. Zu ihrer Kundenfreundlichkeit gehört, dass es oft eine Tomate mehr, ein Päckli Kaugummi, eine Wasserflasche gibt. Zum Glück stehen an jeder Ecke Motorradtaxis. So geht es durch den Staub wieder zurück ... Ja, es ist eben doch anstrengend, alleine in die Stadt zu gehen. Aber (zum Glück!) nicht gefährlich.Simone

blog

MISSION GLOBAL öffnet monatlich ein Fensterzur weiten Welt. Wir begrüssen Simone Illi als neue Bloggerin. Sie gibt uns Einblick in ihren All-tag in Yei im Südsudan.

400 Schweizer werden erwartetErmutigung, Dienst, Gebet, Anbetung, Nachfolge, Berufung, Vernetzung, Fun: Das und mehr bietet der europäische Missions-kongress Mission-Net in Offenburg (D). Vom 28. Dezember bis 2. Januar 2014 geht es um nicht weniger als die ganze Welt. „Chris-ten sind aufgefordert, auch kontinental und weltweit zu den-ken“, sagt Evi Rodemann, Direktorin von Mission-Net. Das Thema “, sagt Evi Rodemann, Direktorin von Mission-Net. Das Thema “„Work in progress“ wird anhand des Buches Nehemia behandelt. „Wir erwarten 400 Teilnehmende aus der Schweiz“, sagt Niklaus “, sagt Niklaus “Meier, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen" gegenüber idea. (tf) b www.mission-net.org

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m ission global 17

49.2013

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M itte Oktober führte „4/14“ in Bangkok ihre vierte Konferenz durch. Das The-

ma „Der nächste Berg“ definierte die He-rausforderung, brachte andererseits aber den Wunsch zum Ausdruck, die nächs-ten Hürden mit Gott zu nehmen. Für „Mis-sion global“ berichtet Barbara Rüegger.

Altersgruppe mit VerheissungIch hatte das Privileg, zum vierten Mal dabei zu sein. Die Bewegung 4/14-Fen-ster hat sich vier Ziele gesetzt: „Reach, Rescue, Root and Release“ (erreichen, retten, verwurzeln, freisetzen). Statistiken zeigen, dass sich 80 Prozent aller Christen zwischen 4 und 14 Jesus zuwenden. Ältere sind nicht mehr so offen fürs Evangelium. Das erklärt, warum wir diese Altersklasse als Zielgruppe definieren. Jesus sagt ja auch: „Lasst die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört das Himmelreich.“

Kinder werden zu MissionarenAn der Konferenz nahmen über 800 Gäste aus mehr als 90 Ländern teil. Viele waren zum ersten Mal dabei. Sie liessen sich da-zu herausfordern, den biblischen Auftrag und die Verheissungen ernst zu nehmen und in ihren Kirchen und Organisationen einen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Kin-dern zu legen.

Kinder freisetzen: Für viele war es neu, dass Kinder nicht nur Ziel eines Engage-ments sein können, sondern selber am missionarischen Auftrag teilhaben.Während zwei Tagen trafen sich die Teil-nehmenden in Regionalgruppen. Sie entwickelten Pläne, wie das Anliegen des 4/14-Fensters in ihren Regionen umge-setzt werden kann. Es ist schon ein wenig hart, dass in Lateinamerika so viel passiert und bei uns in Westeuropa so wenig ...Ein Highlight sind die Möglichkeiten der neuen Medien, um die Kids zwischen 4 und 14 zu erreichen. Ein Team aus Indone-sien hat dafür tolle Videos ausgearbeitet. Diese werden inzwischen auch in deut-scher Sprache angeboten. (tf) P

b www.4to14window.org

Mauern und berge überwindenthe next Mountain Kinder sind besonders offen für das Evangelium. Die Bewegung „4/14-Fenster“ sieht sich herausgefordert.

Viele Nationen, ein Anliegen: „Mit Gott Mauern und Berge überwinden!“

Einmal Markt und zurück ...

Page 18: Idea Spektrum Schweiz 49/2013

idea Spektrum 49.2013

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Page 19: Idea Spektrum Schweiz 49/2013

Ökumene

» Das ökumenische Engagement entspricht dem

Gebet Jesu, des Herrn, der darum bittet, dass

‚alle eins sein’ sollen (Joh. 17,21). Die Glaub-

würdigkeit der christlichen Verkündigung

wäre sehr viel größer, wenn die Christen ihre

wäre sehr viel größer, wenn die Christen ihre

wäre sehr viel größer, wenn die Christen ihre

Spaltungen überwinden würden …« (Nr. 244)

Spaltungen überwinden würden …« (Nr. 244)

Spaltungen überwinden würden …« (Nr. 244)

UNGEWÖHNLICHE WORTE DER WOCHEAm 27. November veröffentlichte Papst Franziskus sein erstes Aposto-lisches Schreiben „Evangelii Gaudium“ (Die Freude des Evangeliums). Es ist auf Deutsch im Internet abrufbar unter www.vatican.va. In vielen Medien hieß es, mit diesem Lehrschreiben trete der Papst für eine grundlegende Reform seiner Kirche ein. Auf dieser Seite Auszüge.

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Jesus Christus

» Jesus Christus liebt dich, er hat sein Leben hin-

gegeben, um dich zu retten, und jetzt ist er jeden

Tag lebendig an deiner Seite, um dich zu erleuch-

ten, zu stärken und zu befreien.« (Nr. 164)

ten, zu stärken und zu befreien.« (Nr. 164)

ten, zu stärken und zu befreien.« (Nr. 164)

IslamIslamIslamIslam

» Wir Christen müssten die islamischen Ein-

» Wir Christen müssten die islamischen Ein-

» Wir Christen müssten die islamischen Ein-

» Wir Christen müssten die islamischen Ein-

» Wir Christen müssten die islamischen Ein-

» Wir Christen müssten die islamischen Ein-

» Wir Christen müssten die islamischen Ein-

» Wir Christen müssten die islamischen Ein-

wanderer, die in unsere Länder kommen, wanderer, die in unsere Länder kommen, wanderer, die in unsere Länder kommen, wanderer, die in unsere Länder kommen,

mit Zuneigung und Achtung aufnehmen, mit Zuneigung und Achtung aufnehmen, mit Zuneigung und Achtung aufnehmen,

so wie wir hoffen und bitten, in den Län-so wie wir hoffen und bitten, in den Län-so wie wir hoffen und bitten, in den Län-

dern islamischer Tradition aufgenommen dern islamischer Tradition aufgenommen dern islamischer Tradition aufgenommen

und geachtet zu werden. Bitte! Ich ersuche

und geachtet zu werden. Bitte! Ich ersuche

und geachtet zu werden. Bitte! Ich ersuche

diese Länder demütig darum, in Anbe-diese Länder demütig darum, in Anbe-diese Länder demütig darum, in Anbe-

tracht der Freiheit, welche die Angehörigen

tracht der Freiheit, welche die Angehörigen

tracht der Freiheit, welche die Angehörigen

des Islam in den westlichen Ländern genie-

des Islam in den westlichen Ländern genie-

des Islam in den westlichen Ländern genie-

ßen, den Christen Freiheit zu gewährleis-ßen, den Christen Freiheit zu gewährleis-ßen, den Christen Freiheit zu gewährleis-

ten, damit sie ihren Gottesdienst feiern und

ten, damit sie ihren Gottesdienst feiern und

ten, damit sie ihren Gottesdienst feiern und

ten, damit sie ihren Gottesdienst feiern und

ihren Glauben leben können.« (Nr. 253)ihren Glauben leben können.« (Nr. 253)ihren Glauben leben können.« (Nr. 253)

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Evangelisation

» Ich träume von einer missionarischen Entschei-dung, die fähig ist, alles zu verwandeln, damit die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprach-gebrauch und jede kirchliche Struktur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient.« (Nr. 27)Welt als der Selbstbewahrung dient.« (Nr. 27)Welt als der Selbstbewahrung dient.« (Nr. 27)Welt als der Selbstbewahrung dient.« (Nr. 27)

Tradition

» In ihrem bewährten Urteil kann die Kirche auch

dazu gelangen, eigene, nicht direkt mit dem Kern

des Evangeliums verbundene, zum Teil tief in der

Geschichte verwurzelte Bräuche zu erkennen, die

heute nicht mehr in derselben Weise interpretiert

werden und deren Botschaft gewöhnlich nicht ent-

werden und deren Botschaft gewöhnlich nicht ent-

werden und deren Botschaft gewöhnlich nicht ent-

sprechend wahrgenommen wird.« (Nr. 43)

SpaltungenSpaltungenSpaltungen

» Angesichts der Gewichtigkeit, die das Nega-» Angesichts der Gewichtigkeit, die das Nega-tiv-Zeugnis der Spaltung unter den Christen

tiv-Zeugnis der Spaltung unter den Christen besonders in Asien und Afrika hat, wird die besonders in Asien und Afrika hat, wird die Suche nach Wegen zur Einheit dringend. Die Suche nach Wegen zur Einheit dringend. Die Missionare in jenen Kontinenten sprechen Missionare in jenen Kontinenten sprechen immer wieder von den Kritiken, Klagen und immer wieder von den Kritiken, Klagen und dem Spott, der ihnen aufgrund des Skandals dem Spott, der ihnen aufgrund des Skandals dem Spott, der ihnen aufgrund des Skandals der Spaltungen unter den Christen begegnet. der Spaltungen unter den Christen begegnet. Wenn wir uns auf die Überzeugungen kon-Wenn wir uns auf die Überzeugungen kon-

der Spaltungen unter den Christen begegnet. Wenn wir uns auf die Überzeugungen kon-

der Spaltungen unter den Christen begegnet. der Spaltungen unter den Christen begegnet. Wenn wir uns auf die Überzeugungen kon-

der Spaltungen unter den Christen begegnet. zentrieren, die uns verbinden, und uns an das zentrieren, die uns verbinden, und uns an das Prinzip der Hierarchie der Wahrheiten erin-Prinzip der Hierarchie der Wahrheiten erin-nern, werden wir rasch auf gemeinsame For-nern, werden wir rasch auf gemeinsame For-men der Verkündigung, des Dienstes und des men der Verkündigung, des Dienstes und des men der Verkündigung, des Dienstes und des men der Verkündigung, des Dienstes und des Zeugnisses zugehen können.« (Nr. 246)Zeugnisses zugehen können.« (Nr. 246)Zeugnisses zugehen können.« (Nr. 246)Zeugnisses zugehen können.« (Nr. 246)Zeugnisses zugehen können.« (Nr. 246)

--

Einseitige VerkündigungEinseitige VerkündigungEinseitige Verkündigung

» Wenn zum Beispiel ein Pfarrer während des » Wenn zum Beispiel ein Pfarrer während des » Wenn zum Beispiel ein Pfarrer während des liturgischen Jahres zehnmal über (sexuelle) liturgischen Jahres zehnmal über (sexuelle) liturgischen Jahres zehnmal über (sexuelle) Enthaltsamkeit und nur zwei- oder dreimal Enthaltsamkeit und nur zwei- oder dreimal Enthaltsamkeit und nur zwei- oder dreimal über die Liebe oder über die Gerechtigkeit über die Liebe oder über die Gerechtigkeit über die Liebe oder über die Gerechtigkeit spricht, entsteht ein Missverhältnis.« (Nr. 38)spricht, entsteht ein Missverhältnis.« (Nr. 38)spricht, entsteht ein Missverhältnis.« (Nr. 38)

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Das Amt des PapstesDas Amt des Papstes

» Da ich berufen bin, selbst zu leben, was ich von den anderen verlange, muss ich auch an eine Neuausrichtung des Papsttums denken. (...) Auch das Papsttum und die zentralen Strukturen der Universalkirche haben es nötig, dem Aufruf zu einer pastoralen Umkehr zu folgen.« (Nr. 32)

Page 20: Idea Spektrum Schweiz 49/2013

20 M EDI EN

49.2013

In dem am 27. November im Vatikan vorgestellten Dokument plädiert Fran-

ziskus für einschneidende Reformen der römisch-katholischen Kirche, damit sie „den gegenwärtigen Notwendigkeiten der Evangelisierung“ entspreche. Überall müsse Christus im Mittelpunkt stehen. Die „persönliche Begegnung mit Christus“ sei „der Grund der Kirche“. Darüber hinaus fordert er auch eine Dezentralisierung der Macht: „Es ist nicht angebracht, dass der Papst die örtlichen Bischöfe in der Bewer-tung aller Problemkreise ersetzt, die in ih-ren Gebieten auftauchen.“

Franziskus: Der Kapitalismus ist ein großes HindernisAußerdem ruft er zu einer neuen Einstel-lung zur Weltwirtschaftsordnung auf, damit die „Vergötterung des Geldes“ beendet werde. Der Kapitalismus sei ein großes Hindernis dafür, dass Menschen die Freude des Evangeliums erfahren können. Für den Catholica-Beauftragten der Ver-einigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), den braunschwei-gischen Landesbischof Friedrich Weber (Wolfenbüttel), ist das Lehrschreiben ein „Aufruf zur Umkehr“. Es handele sich um „ein evangelisches, das heißt, dem Evan-gelium verpflichtetes Wort“, sagte er idea. Es beeindrucke ihn, „wie der Papst vor je-dem – auch ethisch bedeutsamen – Tun von Christenmenschen die Hinwendung zu dem auferstandenen Christus als Um-kehr der Christen zu ihm, dem Befreier, be-

schreibt“. Franziskus spreche nicht in allge-meinen Worten von Gott, sondern mache deutlich, „dass allein aus der persönlichen Begegnung mit Christus als dem Grund der Kirche Hoffnung, Zuversicht und Kraft für die Arbeit an unserer geschlagenen Welt kommen kann“.

Die Mission ist Aufgabe aller Nach Ansicht des Catholica-Beauftragten des Konfessionskundlichen Institutes des Evangelischen Bundes, Martin Bräuer (Bensheim/Südhessen), ist der Papst da-bei, seine Kirche „evangeliumsgemäßer“ zu gestalten. Gegenüber idea sagte er, Franziskus baue keine Frontstellungen zu anderen Konfessionen und Religionen auf, sondern sehe die Mission als eine Aufgabe aller Christen an. Dabei betone er auch die Aufgabe der Laien in der Kirche.

Evangelikale: Wäre die evange-lische Kirche doch so biblisch! Der Direktor der Weltweiten Evange-lischen Allianz für Ökumenische Angele-genheiten, Rolf Hille (Heilbronn), sagte ge-genüber idea, als Evangelikaler wünschte er, dass der Weltkirchenrat oder die EKD auch einmal eine solch biblisch begründe-te Schrift veröffentlichten. Das Lehrschrei-ben sei von der leidenschaftlichen Liebe zu Jesus und dem Willen zu kompromissloser Nachfolge bestimmt. Die Forderungen des Papstes seien „tief im Evangelium verwur-zelt“. Sie entsprächen weithin dem Ziel der Lausanner Bewegung für Weltevangelisa-

tion, „das ganze Evangelium der ganzen Welt durch die ganze Kirche“ bekanntzuma-

chen. Hille empfiehlt „allen evangelischen Pfarrern, Synodalen und Kirchenleitern“, das Schreiben gründlich zu studieren und zu beherzigen. Auch der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Welt-weiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher (Bonn), würdigt, dass der Papst das Evangelisieren durchgängig in den Mittelpunkt des Lehrschreibens stellt. Franziskus zufolge soll sich die Verkündi-gung des Evangeliums an diejenigen rich-ten, „die Jesus Christus nicht kennen oder ihn immer abgelehnt haben“. Dabei sei das Gebet von besonderer Bedeutung. P

Protestanten: Diese Papstworte sind evangelischVATIKAN Das päpstliche Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ (Freude des Evangeliums) ist in der evangelischen Kirche und bei den theologisch konservativen Evangelikalen auf Zustimmung gestoßen.

Quelle: Die entsprechendenOrganisationen

Mitglieder der Römisch-katholischen Kirche und der anderenBaptistischer WeltbundLutherischer Weltbund

Weltpfingstkonferenzinsgesamt

Römisch-katholische Kirche

˜ 42 Mio.

˜ 70,5 Mio.

˜ 250 Mio.

˜ 600 Mio.

Anglikanische Kirche ˜ 77 Mio.

Weltrat der Methodistischen Kirchen ˜ 80,5 Mio.Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen ˜ 80 Mio.

˜ 1.202 Mio.

Der Papst will eine andere Kirche

Franziskus will Kirche komplett reformieren

Franziskus fordert den Kurswechsel

Unbequeme ZeitenPapst Franziskus’ radikales Programm

Revolution im Vatikan

Vom Baum der Erkenntnis essenKIRCHE Papst Franziskus verkündet in seinem Manifest, den Katholizismus reformieren zu wollen. Vieles klingt schön. So schön, dass er sich damit selbst abschaffen könnte

Page 21: Idea Spektrum Schweiz 49/2013

NAC H R IC H T EN 21

G egenüber allen Religionen wird heute mit Gleichgültigkeit, Oberflächlichkeit und Spott reagiert. Diese Ansicht äußerte

der Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur, Gianfranco Kardi-nal Ravasi, auf der katholischen Veranstaltungsreihe „Vorhof der Völker“ in Berlin. Statt des Glaubens an Christus gebe es zuneh-mend eine spirituelle Bastelei. Jeder stelle sich aus der „geistigen Speisekarte das passende Menü zusammen“. Für den Agnostiker und Philosophen Prof. Herbert Schnädelbach (Hamburg) ist die vom russischen Dichter Fjodor Dostojewski (1821–1881) stammen-de Aussage „Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt“ einer der dümmsten Sprüche, die es gibt.

Auch Atheisten handeln moralischSchnädelbach: „Selbst wenn es Gott nicht geben sollte, darf ich nicht bei Rot über die Ampel gehen, Steuern hinterziehen oder meine Frau schlagen.“ Vom Atheismus gingen weder Sittenlosig-keit noch Anarchie aus. Das rationale Gespräch zwischen Men-schen reiche aus, um zu verbindlichen Normen zu gelangen. Der

katholische Sozialphilosoph Prof. Hans Joas (Freiburg) erwiderte, der Mensch bedürfe „starker Erfah-rungen des Guten“. Dies könne die Begegnung mit einem Vorbild sein, aber auch mit Gott. Ein Christ dürfe nicht mit moralischem Zeigefinger auftreten, sondern solle sich aus Glauben und Liebe heraus als freier Mensch zeigen.

Intendant: Am liebsten würde ich die Bibel inszenierenHat Gott einen Platz im Theater? Auch darüber wurde im Rahmen der Veranstaltung „Vorhof der Völker“ diskutiert. Nach Ansicht des In-tendanten des Theaters „Schauspiel Köln“, Stefan Bachmann, gehört Religion auf die Bühne. Bachmann ist Regisseur der fünfstündigen Inszenierung „Genesis“. Das 1. Buch Mose ist für ihn „ein unglaublich spannendes Erzählwerk, in dem nichts ausgelassen wird“. Die Bibel sei „das Füllhorn, aus dem alles stammt, was uns ausmacht“. Am liebs ten würde er die gesamte Bibel inszenieren, so der Atheist. P

Der Spott und die religiöse Bastelei nehmen zuDIALOG Beim „Vorhof der Völker“ sprachen Katholiken mit Nichtchristen

KOMMENTAR zum ersten Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus: „Freude des Glaubens“

Wenn sich jetzt nicht die evangelische Kirche ändert …Selten wurde das Lehrschreiben eines Kirchenoberhauptes so häu-

fig in den Medien mit „revolutionär“ um-schrieben wie das erste allein von Papst Franziskus bestimmte über die „Freude des Glaubens“. Denn hier stellt er tatsächlich vieles „auf den Kopf“ (so die Tageszeitung „Die Welt“), was bislang als unumstößlich galt. Sogar im Blick auf sein Amt als Papst – eines der größten Hindernisse für mehr Ökumene – schreibt er von einer Neuaus-richtung. Wenn er äußert, allein die „per-sönliche Begegnung mit Christus“ sei „der Grund der Kirche“, ist das Evangelium pur! Wenn er fordert, keine Angst davor zu ha-ben, historisch gewachsene „Normen“ „zu revidieren“, geht es um nichts weniger als eine grundlegende Reform seiner Kirche.

Genau wie die Evangelische AllianzUnd wenn er die Einheit der Christusgläu-bigen wünscht, ist das nichts anderes, als was die Evangelische Allianz seit ihrer Gründung 1846 fordert. Ob der Papst frei-lich seine Ansichten umsetzen kann, ist

angesichts der Kirchen in Lateinamerika oder Polen, die katholischer sind als viele Päpste, noch höchst ungewiss. Auch ist ungeklärt, was er unter Normen versteht, die änderbar seien. Gilt das auch für unbi-blische Dogmen wie das von der „unbe-fleckten Empfängnis Mariens“?

Wird es Übertritte geben?Das Signal jedoch, das der Papst mit seinem Lehrschreiben sendet, dürfte zur größten Herausforderung des verunsicherten Pro-testantismus werden, ist er sich doch nicht einmal darin einig, was in dem allen Kirchen gemeinsamen Apostolischen Glaubensbe-kenntnis gilt oder nicht. Wenn es jetzt nicht zu einer Reformation vieler evangelischer Kirchen kommt, werden sich vermutlich immer mehr Noch-Protestanten fragen: Ist es nicht besser, in eine Kirche überzutreten mit dem auferstandenen Christus als Mittel-punkt, als in einer formal evangelischen zu bleiben, wo Christus oft nur noch als Vorbild gilt? Da nimmt dann mancher ein bisschen mehr Maria und ein paar Heilige in Kauf.

Die große Faszination jedenfalls, die sowohl Benedikt XVI. mit seinen bibeltreuen Jesus-büchern als auch sein überzeugend auftre-tender Nachfolger nicht nur auf die Treu-esten der Treuen in der Volkskirche – die Evangelikalen – ausübt, sollte die Kirchen-leitungen höchst unruhig werden lassen.

Jesus ist auch für Reiche da!In einem freilich kann Papst Franziskus von den Christen im deutschsprachigen Europa lernen. Sosehr seine scharfe Kritik am Kapitalismus verständlich ist aufgrund seiner südamerikanischen Herkunft und der dortigen sozialen Ungerechtigkeit, so-sehr kann die Alternative nicht einfach nur in einer „Kirche der Armen“ bestehen. Wer soll sich denn um die Armen kümmern, wenn es die nicht tun, die nicht arm sind? Jesus ist auch für die Reichen gekommen! Und eine Alternative zwischen Kapita-lismus und Sozialismus gibt es: Es ist die soziale Marktwirtschaft, die sich jahrzehn-telang bestens bewährt hat. P

Helmut Matthies

Page 22: Idea Spektrum Schweiz 49/2013

49.2013

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D as berichtet der überwiegend evange-lische Weltverband der Bibelgesellschaften

in Swindon bei London. In Syrien seien im ver-gangenen Jahr 169.000 Bibeln und Bibelteile verbreitet worden, 150.000 Exemplare mehr als 2011. In Ägypten sei die Zahl der verbrei-teten biblischen Schriften um 25 % auf 2,82 Millionen gestiegen. Broschüren mit bibli-schen Texten wie der Bergpredigt seien zum Beispiel bei Massenversammlungen auf dem Tahrir-Platz in der Hauptstadt Kairo als Zei-chen des Friedens und der Hoffnung verteilt worden. Ähnlich hohe Zuwachsraten werden aus dem Irak, Indien, Laos und Nigeria gemel-det. Nach Angaben des Weltverbandes haben die 146 nationalen Bibelgesellschaften im Jahr 2012 insgesamt mehr als 405 Millionen Bibeln, Neue Testamente und biblische Schriften ver-breitet. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine

Steigerung um 24 Millionen Exemplare oder 6 %. Mit 314 Millionen biblischen Schriften ist Nord- und Südamerika Spitzenreiter bei der Verbreitung. Für den Direktor des Weltver-bandes, Michael Perreau, ist die wachsende Nachfrage nach Bibeln eine Bestätigung dafür, dass das Wort Gottes überall auf der Welt Men-schen erfreut. Die Heilige Schrift wird auch von zahlreichen anderen Verlagen und Orga-nisationen verbreitet. Deren Zahlen sind in der Statistik nicht enthalten. P

b www.dbg.de • 0711 7181273

Bibelverbreitung 2012

Amerika: 314 MillionenAsien + Australien: 70 MillionenAfrika: 14 MillionenEuropa: 7 Millionen

Je mehr Verfolgung, desto mehr Liebe zur Bibel?HEILIGE SCHRIFT In Ländern, in denen Christen verfolgt oder unterdrückt werden, ist die Nachfrage nach Bibeln besonders groß.

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D iese Ansicht vertrat der Vorsitzende des Bi-belbundes, Michael Kotsch, auf der 4. Kon-

ferenz der theologisch konservativen Organi-sation in Rehe (Westerwald). Christen würden etwa mit dem Vorwurf konfrontiert, dass die Heilige Schrift Fehler enthalte. Wer nur man-gelnde Bibelkenntnis habe, ließe sich dadurch verunsichern und reagiere häufig emotional und überheblich. Das schrecke ab. Deshalb werde es immer wichtiger, dass Christen die biblischen Inhalte kennen und lernen, ihren Glauben plau-sibel zu erklären. Der säkulare Mensch verstehe es nicht, wenn man ihn als „Sünder“ anspreche und ihn mit Bibelversen konfrontiere. Kotsch empfiehlt Gemeinden, praxisorientierte Semi-nare anzubieten, damit sie ihren Glauben besser vermitteln können. Als Übungsfeld könnten Ge-sprächsforen im Internet dienen. Sie böten eine große Chance, da sich vor allem junge Leute dort ihre Meinung bilden. Der Moderator der Ta-gung mit über 100 Dauerteilnehmern, Hartmut Jaeger (Dillenburg), unterstrich die Autorität der

Heiligen Schrift: „Wer die Bibel infrage stellt, stellt Jesus Christus infrage.“ Und wer Jesus treu sein wolle, müsse bibeltreu sein. Auf der Mitglie-derversammlung des Bibelbundes wurde der Schulamtsdirektor i. R. Jürgen Thielmann zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Thiel-mann ist Nachfolger von Thomas Jeising, der ab 2014 Schrift- und Verlagsleiter des Bibelbundes sein wird. Er löst Karl-Heinz Vanhaiden ab, der nach 19 Jahren in den Ruhestand tritt. Der Bibel-bund wendet sich gegen jede Bibelkritik. Er hat Kontakt zu rund 5.000 Freunden. P

b www.bibelbund.de • 030 44039253

Wie Christen Angriffen begegnen sollenBIBELBUND Angesichts zunehmender Angriffe auf den christlichen Glauben kommt es darauf an, dass Christen gute Argumente gebrauchen.

Michael Kotsch Jürgen Thielmann

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E rfreut äußerte sich der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Politik in Ber-

lin und Brüssel, Prälat Martin Dutzmann, gegenüber idea: „Mit dem klaren Bekennt-nis zur Beibehaltung der Kirchensteuer und zur Unterstützung der kirchlichen Dienste wird das Engagement der Kirchen bewusst gewürdigt.“ In der Präambel des Vertrages heißt es im Blick auf die Kirchen: „Sie bereichern das gesellschaftliche Le-ben und vermitteln Werte, die zum Zusam-menhalt unserer Gesellschaft beitragen.“

Evangelische Allianz würdigt Einsatz für Religionsfreiheit Der Beauftragte der Deutschen Evange-lischen Allianz, Wolfgang Baake, äußert sich dankbar darüber, dass dem Chris-tentum ein eigenes Gewicht zugemessen werde. Im außenpolitischen Teil der Ver-einbarung bleibe der Einsatz für die welt-weite Beachtung der Religionsfreiheit bestehen. In dem Vertrag heißt es: „Wir beobachten mit großer Sorge, dass die Lage der Christen und anderer religiöser und ethnischer Minderheiten in Nord-afrika, dem Nahen und Mittleren Osten nach dem Sturz der autoritären Regime sich zum Schlechteren entwickelt.“ Baake vermisst die Erwähnung von Ländern wie Nordkorea und Vietnam. Zur Aussage in dem Vertrag, dass die Koalition „Ehe und Familie stärken“ will, äußert Baake die Hoffnung, dass die inhaltliche Bedeu-tung dieser Begriffe „nicht weiter aufge-weicht wird“.

B ischof: Der Klimaschutz kommt zu kurz – Lob von der Diakonie Kritik an dem Vertrag übt der badische Landesbischof Ulrich Fischer (Karlsruhe). Nach seiner Ansicht kommt der Klima-schutz darin zu kurz. Damit stehe die Glaubwürdigkeit der Kanzlerin auf dem Spiel. Mit Sorge betrachtet Fischer auch, dass in der Öffentlichkeit das Thema einer geplanten Pkw-Maut weitaus stärker und emotionaler diskutiert werde als der Kli-

mawandel. Der evangelische Wohlfahrts-verband „Diakonie Deutschland“ begrüßt dagegen die Vereinbarung. „Wir sehen darin ein großes Versprechen für den Aus-bau des Sozialstaates. Nun müssen den Worten aber auch Taten folgen“, sagte Prä-sident Johannes Stockmeier (Berlin). Der Präsident der katholischen Caritas, Peter Neher (Berlin), würdigte unter anderem, dass Mütter, die vor 1992 Kinder geboren haben, künftig eine höhere Rente erhal-ten. Er nannte es zugleich unverständlich, dass das Thema Armut von Familien und Kindern in dem Vertrag nicht vorkomme.

Weißes Kreuz: Was ist denn mit Homophobie gemeint? Der evangelische Fachverband für Se-xualethik und Seelsorge „Weißes Kreuz“ (Ahnatal bei Kassel) äußerte sich zur An-kündigung im Koalitionsvertrag, gegen „Homo- und Transphobie“ (die Angst vor Homo- und Transsexuellen/d. Red.) „ent-schieden“ vorzugehen. „Das können wir nur unterstreichen“, erklärte Geschäfts-führer Rolf Trauernicht gegenüber idea. Es stelle sich nur die Frage, was unter diesen Begriffen verstanden werde. Betroffene, die unter ihrer sexuellen Orientierung leiden und eine Veränderung wünschen, müssten auch künftig die Möglichkeit ha-ben, Beratung und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hilfesuchende dürften nicht dis-kriminiert werden, etwa als fremd- oder angstbestimmt.

Christdemokraten für das Leben: Es fehlt das Thema Abtreibung Scharfe Kritik an dem Vertragswerk üben Lebensrechtler. Die Bundesvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL), Mechthild Löhr (Königstein/Taunus), kriti-sierte gegenüber idea, dass der Vertrag in erster Linie die Interessen der Älteren und der jetzt dominierenden Generation be-rücksichtige. Dagegen werde das Lebens-recht der ungeborenen Kinder überhaupt nicht erwähnt. Das verbinde dieses Papier mit früheren Koalitionsverträgen: „Die The-matisierung der Bioethik und des Lebens-schutzes scheinen zunehmend irrelevant für das Regierungsgeschäft.“

Lebensrechtsverband: Die Tötung Ungeborener wird geduldet Der Vorsitzende des Bundesverbandes Le-bensrecht, Martin Lohmann (Bonn), erklär-te: „Es sieht so aus, als sei die sogenannte Große Koalition in Wahrheit eine ziemlich große Kapitulation.“ Denn wer den Le-bensschutz scheue, vereinbare letztlich eine mental ganz kleine Koalition. Nach wie vor werde „der unglaubliche Skandal der Tötung noch nicht geborener Men-schen in unserem materiell reichen und geistig armen Land geduldet“. Dass die Koalitionäre offenbar „panische Angst“ vor der Aufgabe hätten, das Leben jedes Menschen besser schützen zu wollen und für ein Deutschland ohne Abtreibung und Euthanasie zu kämpfen, sei „traurig und erschreckend arm“. P

Christen zum Koalitionsvertrag: Viel Lob und manche KritikCDU/CSU/SPD-EINIGUNG Auf ein unterschiedliches Echo in kirchlichen Kreisen und der evangelikalen Bewegung ist der von CDU, CSU und SPD ausgehandelte Koalitionsvertrag gestoßen.

Die Basis sagt JaDie Basis sagt JaDie Basis sagt JaGroße Mehrheit der SPD-Anhänger Große Mehrheit der SPD-Anhänger Große Mehrheit der SPD-Anhänger ist laut Umfrage für die Koalition

Der Koalitionsvertrag bestimmte letzte Woche die Schlagzeilen

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24 C H R IST & LEBEN

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Am 3. März 2009 kam es in Köln zu einem der schwersten Unfälle in der Stadtgeschichte: Das Stadtarchiv sackte in eine U-Bahn-Baugrube ab.

Wochen zuvor hatte Stephan Neuhoff noch selber in dem 21,4 Meter hohen Komplex in alten Urkunden „gegraben“, um etwas über die Historie seiner Feuerwehr herauszufi n-um etwas über die Historie seiner Feuerwehr herauszufi n-um etwas über die Historie seiner Feuerwehr herauszufiden. Nun türmte sich vor ihm ein acht Meter hoher Haufen auf, eine Mischung aus Beton, Glas und Akten.

Das einstürzende Archiv hatte die seitlichen Mauern der angrenzenden Wohnhäuser mit heruntergerissen, so dass die Helfer in die Wohnzimmer der Menschen blickten wie in ein Puppenhaus. Der Feuerwehrchef überlegte: Konnten alle Bewohner ihre Häuser verlassen? Rundherum bildeten sich Risse an weiteren Gebäuden: Wohnhäuser, Schulen, Se-niorenheim ... Plötzlich stand er am größten Trümmerfeld, das er je gesehen hatte. Nach und nach trafen Hunderte von Helfern ein, und denen sollte er sagen, wo es langgeht. Der Einsatzleiter betete. Neuhoff: „In solchen Situationen stehen zu können und nicht wegzulaufen, da hilft mir das Gebet.“

Entscheidung über Leben und TodAls in der Nacht klar war, dass zwei Bewohner fehlten, musste er um eine der schwersten Entscheidungen ringen: Schickt er seine Leute in die Gefahrenzone, weil vielleicht nur Zentimeter unter Steinen schwerverletzte Menschen liegen? Oder wartet er viele Stunden, bis schweres Räum-gerät aufgebaut ist, das sicheres Arbeiten ermöglicht? Er ging auf Nummer sicher und lag richtig. Erst Tage später fanden die Helfer in 9 und 12 Metern Tiefe 2 Leichen unter Tonnen von Steinen. Für sie wäre jede Hilfe zu spät gekom-men. Für sein Handeln nach dem Einsturz erntete der Kri-senmanager große Anerkennung in der Stadt. Im März 2014 geht der in den Medien als „Held von Köln“ bezeich-nete Neuhoff in Pension. Die Stadt suchte, wie der Kölner Stadt-Anzeiger schrieb, als Nachfolger „eine Mischung aus Behördenleiter und Superheld“.

Zwischen Feuerwehr und KircheFamilie Neuhoff lebt in Köln-Mauenheim. 1.500 Meter Fuß-weg sind es bis zur Hauptwache der Feuerwehr, 1.200 Meter in die andere Richtung bis zur Kirche. Das Ehepaar sieht das dreistöckige Reihenhaus als Gottes Geschenk. Es ist von au-ßen schlicht, bietet aber 280 Quadratmeter Wohnraum.

Die unbeliebtesten FragenAn der Küchentür hängt ein DIN-A4-Blatt. Die elf Kinder Neuhoffs haben sich einmal einen Spaß daraus gemacht, darauf die 10 „meistgehörten und gehassten Fragen zu Großfamilien“ zu sammeln. Etwa „Wie schafft eure Mutter das?“ Oder „Sind das alles eigene Kinder? ...“ Inzwischen füllen sich die Stühle am großen Esstisch seltener. Nur noch vier Söhne und Töchter leben in ihrem Geburtshaus. Dafür wuseln gelegentlich drei Enkel über den Wohnzim-merteppich. An der Wand hängt ein Kreuz, auf einem klei-nen Tisch liegt eine große Bibel neben einer Kerze.

Der Glaube begleitete Ingeborg und Stephan Neuhoff von Jugendzeit an. Sie leitete die Mädchengruppen, er die Pfadfi nder in einer katholischen Pfarrei. „Wir waren das Pfadfi nder in einer katholischen Pfarrei. „Wir waren das PfadfiTraumpaar in der Gemeinde“, erzählt die Erzieherin und Sozialarbeiterin strahlend. Vieles in der Kirche machten sie jedoch nur, „weil man es eben so macht als Christ“. Erst viel später begriff das Paar, worum es eigentlich geht im christlichen Glauben.

Davor lag eine schwere Ehekrise …Davor lag eine schwere Ehekrise. Der Ehemann nahm An-lauf für seine Karriere an die Spitze der Kölner Berufsfeu-erwehr. Entsprechend wenig Zeit blieb für Kinder und Frau. Sie umschreibt ihre damalige Lage: „Ich stand kurz vor einer Depression.“ Je schlechter die Atmosphäre zu Hause wurde, desto mehr fl üchtete der Vater in seine Ar-Hause wurde, desto mehr fl üchtete der Vater in seine Ar-Hause wurde, desto mehr flbeit. Die Kirche bot zwar Halt, aber keine Lösung.

Das änderte sich erst, als das Ehepaar an einer „Glau-bensverkündigung“ in seiner Gemeinde teilnahm, die von Mitgliedern des „Neokatechumenalen Weges“ gehalten

Feuerwehrchef mit 11 KindernVORBILD Er ist verantwortlich für eine der größten Feuerwehren in Deutschland: Stephan Neuhoff – Chef von 1.100 Mitgliedern der Kölner Berufsfeuerwehr, 720 aktiven ehrenamtlichen Helfern und 400 Jugendfeuerwehrleuten. Als oberster Einsatzleiter erlebte er die größte Katastrophe in der jüngeren Kölner Geschichte – den Einsturz des Stadtarchivs. Zusammen mit seiner Ehefrau Ingeborg hat er 11 Kinder. Christof Hüls hat das Ehepaar besucht.

Das Ehepaar Neuhoff mit Kindern, Enkelkindern und Schwiegertochter

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wurde. Diese Bewegung entstand Mitte der 60er Jahre in den Slums von Madrid. Sie bildet in Pfarreien Gemein-schaften, in denen Kirchenmitglieder einen Weg zur Ver-tiefung ihres Glaubens gehen können.

… und dann kam der „Kyrios“15 Abende und ein Wochenende lang drehte es sich in dem Kurs um Themen wie den Sinn des Lebens und das prakti-sche Christsein. Stephan Neuhoff gingen viele Lichter auf: „Ich habe erkannt, dass Gott mich so liebt, wie ich bin als Sünder.“ Er habe Jesus Christus als „Kyrios“ (Herrn) ken-nengelernt, der wirklich Macht hat. 40 Kursteilnehmer lie-ßen sich motivieren, die Treffen selbstständig fortzusetzen – darunter die Neuhoffs. Auch in ihrer Ehe lief die Kommu-nikation wieder an. „Wir haben angefangen, uns einfach et-was übereinander zu erzählen.“ Mit ihrer Gruppe unterneh-men die Neuhoffs seitdem immer wieder missionarische Aktionen: Mal stellen sie sich mit Kreuz und Bibel auf die Kölner Domplatte, singen Lieder und fragen Passanten nach ihrer Sicht von Kirche und Glauben. Mal ziehen sie von Haustür zu Haustür. Die Resonanz falle sehr unterschied-lich aus. Am interessantesten seien Gespräche mit Anhän-gern von evangelischen Freikirchen oder Evangelikalen. „Da wissen wir, dass wir über Jesus als Fundament reden.“

Das Leben der Tochter steht auf Messers SchneideEine tiefe Glaubenserfahrung machte das Ehepaar, als das vierte Kind mit einem schweren Herzfehler auf die Welt kam. Sein Leben stand mehrmals auf Messers Schneide. Der Feuerwehrdirektor war es gewohnt, das Kommando zu führen und für alles eine Lösung zu fi nden. Jetzt fühlte zu führen und für alles eine Lösung zu fi nden. Jetzt fühlte zu führen und für alles eine Lösung zu fier sich auf einmal machtlos. In dieser Phase sei ihm be-wusst geworden, was es heißt, als Christ „sein Kreuz auf sich zu nehmen“ (Lukas 14,27). Seine Frau ergänzt: „Ich

glaube nicht an Zufall.“ Alles habe einen Sinn. Gott wolle, wie beim Blindgeborenen (Johannes 9), seine Herrlichkeit zeigen. Er half tatsächlich, gab Kraft und viele Helfer. Das Kind überlebte. Danach war für die Eltern mehr als zuvor klar, welch großes und kostbares Geschenk das Leben ist. Sie waren bereit, jedes Kind anzunehmen, das Gott ihnen schenken wollte. Es wurden elf. Ingeborg Neuhoff: „Je mehr ich gelernt habe, seine Hilfe im Leben zu erwarten, desto glücklicher bin ich geworden.“

Über ihre Einstellung zum Geld sagen beide: „Es gab nie eine Reserve.“ Seit inzwischen 24 Jahren ist Neuhoff Chef der größten nordrhein-westfälischen Berufsfeuerwehr mit entsprechendem Beamtensold. Doch elf Kinder kosten viel Geld. Der engagierte Christ: „Für uns war das eine Frage: Gott oder Mammon?“ Sie entschieden sich, auf Christus zu setzen, und lernten auch, „dass Gott Humor hat“. Er überraschte sie beispielsweise, als ihr Achtsitzer-Kleinbus mit dem achten Kind zu klein wurde: Dank eines Erbes hatten sie plötzlich bis auf 100 Mark genau den Kaufpreis eines 13-Sitzer-Busses. Seine Gewissheit, dass Gott wirk-lich existiert, sei eng mit den Kindern verbunden, erzählt der Familienvater. Ingeborg Neuhoff ergänzt: „Gott ist grö-ßer und hat mehr Ideen, als wir im Kopf haben.“

Das Lebensglück ist nicht messbarGeld lasse sich zählen, meint Ingeborg Neuhoff beim Ab-schied: „Aber Lebensglück kann man nicht messen.“ An der Küchentür sieht man einen weiteren Zettel hängen, diesmal mit den Antwortvorschlägen auf die zehn unbe-liebtesten Fragen nach der Kinderzahl. Die Eltern lachen und versichern, die seien nicht so ganz ernst gemeint. Zum Beispiel die Antwort auf die Frage, ob das denn alles eige-ne Kinder seien: „Die Hälfte ist geklaut.“ So etwas würden die Neuhoffs doch nie tun. P

Einen Tag nach dem Einsturz des Historischen Stadtarchivs in Köln. Im Bild: Stephan Neuhoff, der Chef der Kölner Feuerwehr.

KÖLNS FEUERWEHRCHEFKÖLNS FEUERWEHRCHEF

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David streckte sich. Das Schläfchen am Nachmit-tag hatte ihm gutgetan. Er stieg die Treppe zum Palastdach hinauf. Die regnerische Zeit war vo-

rüber, und dieses Frühjahr musste er keinen Feldzug füh-ren. Endlich waren die meisten Feinde geschlagen. In Sy-rien und Edom hatte er Besatzungstruppen stationiert, Moab und Amalek zahlten ihm Tribut, genauso die Philis-ter. Die Schatzkammern quollen über von goldenen und silbernen Gefäßen, kostbaren Stoffen, Parfüm und Schmuck. Und das Volk liebte ihn.

Nur die Ammoniter mussten es noch einsehen. Ihr Kampf war aussichtslos, sie hatten keine Verbündeten mehr. Er hatte das Heer diesmal nicht begleitet, Joab wür-de die Belagerung der ammonitischen Königsstadt Rabba gründlich und zuverlässig zum Erfolg führen. Selbst schuld, wenn sie seine Friedensboten halbnackt und halb geschoren zurückschickten! Nun würden sie sehen, was ihre Arroganz ihnen einbrachte.

Er genoss den Ausblick über das Kidrontal und hinüber zum Ölberg und den zahllosen Olivenbäumen. Noch mehr aber beglückte es ihn, die Stadt Jerusalem zu überschauen. Was hatte sich geändert, seit er sie den Jebusitern genom-men hatte! Wie war die Stadt erweitert und verschönert worden!

Durch die erhöhte Position des Palastes konnte er sogar in einige Höfe hineinschauen. Das war sein Volk, die Men-schen, die dort geschäftig arbeiteten, Schurwolle kämmten, töpferten. Sie vertrauten ihm, ihrem König.

Sein Blick blieb an einer Frau haften, die sich im Innen-hof wusch. Es gehörte sich nicht, er sollte wegsehen, aber er konnte den Blick nicht abwenden von ihrem wohlgestal-teten Körper. Wie anmutig sie sich bewegte, die schlanken Hände, die grazilen Beine.

Was machte so eine hübsche junge Frau im Haus Urias? Oder hatte der alte Haudegen sein Haus verkauft? Als sie sich wieder angezogen hatte, rief er nach einem Burschen, zeigte ihm die Frau und trug ihm auf herauszufi nden, wer zeigte ihm die Frau und trug ihm auf herauszufi nden, wer zeigte ihm die Frau und trug ihm auf herauszufisie sei.

„Das weiß ich“, sagte er. „Sie heißt Batseba. Uria hat sie letztes Jahr geheiratet.“ Wie bitte? Sie hatte sich ausgerech-net dem anvertraut, diesem in die Jahre gekommenen

Raufbold, der nicht mal schreiben konnte? Wie hatte der Hetiter das angestellt? David spürte Bitterkeit in sich auf-steigen.

Zugegeben, Uria war ein Held. Er suchte sich auf dem Schlachtfeld die kräftigsten Gegner aus und brachte sie zur Strecke. Im Volk kannte jeder seinen Namen. Er war einer der dreißig Recken, über die man Lieder sang, einer der dreißig Besten, die für ihn, David, kämpften. Und er mach-te dem Ruf der Hetiter Ehre, die als kriegerisch und tapfer galten. Vor vielen Jahren hatte er sich David angeschlossen.

Trotzdem erschien es ihm ungerecht. Uria hätte sich mit weniger zufriedengeben können. Hätte er, David, Batseba früher kennengelernt, hätte er sie geheiratet. Sie war wie für ihn gemacht. Jetzt blieb ihm bloß, sie sich einmal von nahem anzusehen. Das ist ja nichts Böses, dachte er, ich rede mit ihr, niemandem entsteht ein Schaden. Er befahl dem Burschen, sie zum Abendessen in den Palast einzula-den.

Als Batseba einige Stunden später an den gedeckten Tisch trat, fand er seine Erwartungen mehr als erfüllt. Er spürte ein zartes Zupfen in seinem Inneren, eine frische Liebe.

Batseba war irritiert, dass niemand sonst am Tisch lag. Ihr Blick schweifte suchend durch den Raum.

„Bitte, nimm Platz.“ Er wies auf die Kissen an seiner rechten Seite.

Sie gehorchte.Er schenkte ihr Wein ein. Sie plauderten, aber es war

schwer für ihn, dem Gespräch zu folgen. Da waren ihre Augen. Ihr Mund. Die schlanken Handgelenke. Er tunkte ein Stück Brot in die würzige Soße und bot wortlos an, sie damit zu füttern.

Zuerst wollte sie den Mund nicht öffnen. Dann nahm sie das Brot doch. Sie errötete beim Kauen.

Er tränkte ein weiteres Brotstück mit Soße und steckte es ihr in den Mund. Anschließend berührte er sanft ihre Lippen.

Ein Zittern lief über ihren Körper. So zärtlich hatte Uria sie nie behandelt, der raue Kerl, gewiss nicht.

Sie sagte: „Ich bin verheiratet, David.“„Das weiß ich.“

Als König David fielBIBLISCHES NEU ERZÄHLT Das Faszinierende an der Bibel ist, dass sie nichts beschönigt. Sie stellt Gottes Mitarbeiter eben auch mit ihren Schwächen dar. Zum Beispiel König David. Er ist am Ze-nit seiner Macht angekommen, hat Israels Feinde niedergeworfen, ist wohlhabend und mit den schönsten Frauen des Landes verheiratet. Aber vom Dach seines Zedernhauses sieht er eine faszi-nierende Frau, die er nicht haben kann: Batseba. Bestseller-Autor Titus Müller (München) erzählt die Geschichte aus 2. Samuel 11 exklusiv für idea nach.

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So stellt sich die zeitgenössische Malerin Christina Fufezan die Geschichte von David und Batseba vor.

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„Du hast viele Frauen. Genügen sie dir nicht?“Natürlich, er war mit Michal verheiratet, hatte Söhne

von Ahinoam, der Jesreeliterin, von Abigajil, der Frau des Karmeliters Nabal, von Maacha, der Tochter des Königs von Geschur, von Haggit und Abital und Egla. Aber was waren alle seine Frauen gegen Batseba?

Die Regierungsgeschäfte waren ermüdend gewesen in letzter Zeit. König zu sein, war das nicht oft nur eine Last? Einmal wollte er einen kleinen Vorteil dadurch haben. Ein einziges Mal. Trotzig küsste er Batseba. Ihre Lippen waren weich wie Schmetterlingsfl ügel. Dass sie so jung und un-weich wie Schmetterlingsfl ügel. Dass sie so jung und un-weich wie Schmetterlingsflerfahren war, vergrößerte den Reiz nur noch.

Sie wich zurück. „Bitte, tu das nicht.“„Dein Mann wird nichts erfahren“, sagte er. Mit Genuss

betrachtete er ihren Körper. „Du bist so schön, Batseba! Ich habe noch keine Frau gesehen wie dich.“

„Es ist nicht richtig.“„Mach nur dieses eine Mal mit“, bat er, „dann lass ich

dich für immer in Ruhe. Ich versprech’s! Wenn du mich heute abweist, fi nde ich keinen Frieden. Ich werde fortwäh-heute abweist, fi nde ich keinen Frieden. Ich werde fortwäh-heute abweist, firend an dich denken. Nur ein Mal, schöne Batseba! Uria ist weit weg.“

Der Weg zu ihrer Vereinigung war spannungsgeladen. Der Akt vollzog sich allerdings wie immer. Und kurz vor dem Ende setzte das schlechte Gewissen ein und schmä-lerte ihm den Genuss.

Na ja, die Sache war ausgestanden. Batseba würde ihrem Mann nichts erzählen, und er würde auch kein Wort dar-über verlieren. Während der nächsten Tage dachte er oft

daran, wie traurig sie ihn angesehen hatte. Jeden Abend stand er auf dem Dach und hoffte, sie würde sich auf dem Innenhof ihres Hauses zeigen.

Woche um Woche verging, ohne dass er Batseba sah. Einmal, als er auf dem Dach Harfe spielte und dabei nach ihr Ausschau hielt, kam der Bursche zu ihm, den er damals nach ihr gesandt hatte, und reichte ihm ein Stück gegerbte Ziegenhaut, um das ein Strick gebunden war. „Das wurde am Tor abgegeben.“

Er schnürte es auf. Ungelenk, beinahe kindlich, war auf die Innenseite der Haut ein Satz geschrieben: Ich bin schwanger.

Ihm wurde heiß. Uria war die ganze Zeit im Land der Ammoniter gewesen. Wenn er heimkehrte, würden unan-genehme Fragen aufkommen. Auf Ehebruch stand die To-desstrafe. War Uria in der Lage, Batseba zu töten? Und fi el desstrafe. War Uria in der Lage, Batseba zu töten? Und fi el desstrafe. War Uria in der Lage, Batseba zu töten? Und fiVerdacht auf ihn, David?

Der Weg von Urias Haus zum Palast war nicht weit. Aber was, wenn sie geplaudert hatte? Es genügte, dass sie einer Freundin ihr Herz ausgeschüttet hatte, einer Ver-wandten, einer Nachbarin.

Uria würde auch seinen Tod fordern. Womöglich kam er sogar selbst, um ihn zu erschlagen, einem Hetiter war alles zuzutrauen.

In der Nacht, wenn er schlief, würden ihn seine Krieger schützen, und tagsüber konnte er sich selbst verteidigen. Aber Uria konnte eine Revolte ins Rollen bringen.

Er wandte sich an den Burschen. „Ich möchte, dass du ihr eine Antwort bringst.“ Er schrieb auf die Ziegenhaut: Sorge dich nicht. Ich kümmere mich um alles … P

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Trost in schwerstem LeidPaul Gerhardt (1607–1676) war ein Kind des Dreißig-jährigen Krieges. Elf Jahre alt war der spätere Lieder-jährigen Krieges. Elf Jahre alt war der spätere Lieder-jährigen Krieges. Elf Jahre alt war der spätere Lieder-dichter, als der Krieg begann. Ein Jahr später starb dichter, als der Krieg begann. Ein Jahr später starb sein Vater, zwei weitere Jahre später seine Mutter. Der sein Vater, zwei weitere Jahre später seine Mutter. Der sein Vater, zwei weitere Jahre später seine Mutter. Der Tod durch Hunger und Seuchen wie Pest und Pocken Tod durch Hunger und Seuchen wie Pest und Pocken Tod durch Hunger und Seuchen wie Pest und Pocken sowie durch den allgegenwärtigen Krieg wurde für sowie durch den allgegenwärtigen Krieg wurde für sowie durch den allgegenwärtigen Krieg wurde für die Menschen zum Alltag. In dieser Zeit des Elends die Menschen zum Alltag. In dieser Zeit des Elends die Menschen zum Alltag. In dieser Zeit des Elends schreibt Paul Gerhardt seine Liedtexte – Lieder von schreibt Paul Gerhardt seine Liedtexte – Lieder von Geborgenheit und Hoffnung.

Paul Gerhardt war bereits 44 Jahre alt, als ihm seine erste Pfarrstelle in Mittenwalde, etwa 20 Kilometer südlich von Berlin, übertragen wurde.

Es tröstet wenig, dass dies damals im Jahr 1651 nicht au-ßergewöhnlich war. Viele Kirchen und Pfarrhäuser waren durch den wenige Jahre zuvor zu Ende gegangenen Drei-ßigjährigen Krieg zerstört. Ganze Gemeinden waren aus-gestorben odervertrieben. Der größte Teil der eingesetzten Pfarrer hungerte. Erst vier Jahre später hatte Paul Gerhardt die wirtschaftliche Basis, um endlich heiraten zukönnen. Auch über dem kleinen landwirtschaftlich geprägten Mit-tenwalde war der Dreißigjährige Krieg furchtbar herein-gebrochen. Es war von kaiserlichen und schwedischen Ar-meen fast ununterbrochen besetzt, dann mehrfach geplün-dert und niedergebrannt, erpresserisch terrorisiert und ausgebeutet worden. Was noch übrig geblieben war, wurde von der Pest heimgesucht.

Sechs Jahre vor dem Amtsantritt Paul Gerhardts zählte man von den einst 245Haushalten der Stadt gerade noch 42, und von den ehemals 1.000 Einwohnern war nur noch rund ein Viertel am Leben.In diesem Städtchen nun muss-te Paul Gerhardt gegen die verdorbenen Missstände eines heruntergekommenen Bürgertums kämpfen. Der Kirche fi el damals eine besondere Verantwortung zum Wieder-fi el damals eine besondere Verantwortung zum Wieder-fiaufbau zu. Entschlossen packte Paul Gerhardt diese Auf-gabe an, allein mit der Kraft des Wortes Gottes.

Der Siegeszug des GesangbuchsDass seine kraftvollen Glaubenslieder weit bekanntwur-den, darum hatten sich Gerhardts langjähriger Freund, der Kantor der Berliner Nikolaikirche Johann Crüger, und spä-ter auch dessen Nachfolger Johann Ebeling verdient ge-macht. Die beiden Kantoren vertonten Gerhardts Liedtexte und gaben Kirchenliederbücher mit vielen seiner Glau-benslieder heraus.

Man muss sich in Erinnerung rufen, dass in den Gottes-Man muss sich in Erinnerung rufen, dass in den Gottes-Man muss sich in Erinnerung rufen, dass in den Gottes-diensten damals keine Gesangbücher im Gebrauch waren. diensten damals keine Gesangbücher im Gebrauch waren. Etwa die Hälfte der Bevölkerung waren noch Analphabe-ten. Nur durch Vorsingen konnten sie Texte und Melodien lernen. Es wurden ausschließlich die alten reformatori-schen Lieder gesungen, andere waren nicht bekannt. Die jetzt vorgelegten Gesangbücher von Crüger und Ebeling wurden Bestseller. Nach den holprigen Dichtungen der Re-formationszeit wurden die Lieder von Paul Gerhardt gern gesungen. Der klare Satzbau und die verständlichen Reime machten sie besonders lieb und angenehm, vertieft durch die Musikalität des Dichters und sein besonderes Gefühl für Rhythmus und Harmonie. Auffallend echt wirkte da-bei auch seine nüchterne Ausdrucksweise, die durch die Jahrhunderte hindurch lebensnah und aktuell geblieben ist. Trotz der Länge seiner Lieder wurden die bildhaften Strophen niemals langweilig oder leer. So fand sichunter den 500 Liedern der Gesangbuch-Ausgabe von 1653 schon etwa ein Sechstel von Paul Gerhardt, darunter auch dasbekannte Weihnachtslied:

Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben;ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben.Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel’ und Mut, nimm alles hin und lass dir’s wohlgefallen.

Trost durch JahrhunderteDarum geht es bei der Krippe in Bethlehem, dass der mäch-tige König und Herr, Jesus Christus, in unser Leben aufge-nommen werden will. Alles ist neu geworden, wenn Jesus Christus in mir lebt. Diese Neugeburt ist eine Lebensver-wandlung, die Gott allein wirkt. Heller als tausend Sonnen bringt Jesus Licht in die Dunkelheit menschlichen Elends.

Viel später, 1736, wurde dann dieses Gerhardtsche Lied als Teil von Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium

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über Grenzen und Zeiten bekannt und erlangte große Volkstümlichkeit. Die Melodie mit dem wunderschönen Text wurde fortan in viele evangelische Kirchengesangbü-cher aufgenommen.

300 Jahre später hat Dietrich Bonhoeffer in der schweren Haft vor seiner Hinrichtung (am 9. April 1945 im KZ Flossen-bürg) immer wieder zu den Liedern von Paul Gerhardt ge-griffen, sie gelesen und auswendig gelernt. Nicht nur die be-lastende Einsamkeit konnte er damit durchstehen, sondern auch die unheimlichen Sorgen und Nöte Gott überlassen.

Er schrieb damals: In den ersten zwölf Tagen, in denen ich hier als Schwerverbrecher abgesondert und behandelt wurde – meine Nachbarzellen sind bis heute fast nur mit gefesselten Todeskandidaten belegt –, hat sich Paul Ger-hardt in ungeahnter Weise bewährt … Ich bin in diesen Tagen vor allen schweren Anfechtungen bewahrt worden.

Und später schrieb er aus der Gefängniszelle: Außerdem habe ich zum ersten Mal in diesen Tagen das Lied „Ich steh an deiner Krippen hier” für mich entdeckt. Ich hatte mir bisher nicht viel daraus gemacht. Man muss wohl lange al-lein sein und es meditierend lesen, um es aufnehmen zu können. Es ist in jedem Worte ganz außerordentlich gefüllt und schön. Ein klein wenig mönchisch-mystisch ist es, aber doch gerade nur so viel, wie es berechtigt ist; es gibt eben neben dem „Wir“ doch auch ein „Ich“ und „Christus“, und was das bedeutet, kann gar nicht besser gesagt werden als in diesem Lied.

So festigte auch dieses Weihnachtslied Bonhoeffers Ver-trauen in Gottes Führung und machte ihn in aller Unge-wissheit froh und geborgen. So konnte er schreiben: Die Befreiung liegt im Leiden darin, dass man seine Sache ganz aus den eigenen Händen geben und in die Hände Gottes legen darf.

Die persönliche GottesbeziehungZeitlebens hat Paul Gerhardt die sechs Bücher Johann Arndts (1555–1621)„Vom wahren Christentum“ hoch ge-schätzt. Kommen doch durch sie die großen Wahrheiten des Evangeliums im Leben des Christen zur Anwendung. Einer seiner Kernsätze heißt: Wer mit Christus nicht neu geboren werden will, dem ist seine Geburt nichts nütze. Deshalb hat Paul Gerhardt nur den einen Wunsch:

Eins aber, hoff’ ich, wirst du mir, mein Heiland, nicht versa-gen: dass ich dich möge für und für in, bei und an mir tragen.So lass mich doch dein Kripplein sein; komm, komm und lege bei mir ein dich und all deine Freuden.

Paul Gerhardt bezeugt in diesem Weihnachtslied, was er selbst in der unheimlichen Todesnacht dieser Welt erfah-ren hat. In den schweren Erschütterungen seines Lebens hat er die Macht des lebendigen Jesus Christus und seiner Liebe erlebt, wie Jesus in der Tiefe selbst einkehrt und Wohnung bei ihm macht. Das hat ihn aus der erschrecken-

den Dunkelheit herausgeholt und erlöst aus dem Rachen der Angst.

Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest meine Sonne,die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freud' und Wonne.O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht’,wie schön sind deine Strahlen!

„Ich sehe dich mit Freuden an“So kann nur einer reden, der selbst fast am Leben verzagt wäre. Deshalb wurde Paul Gerhardt unzähligen zerbroche-nen und am Leben verzweifelten Menschen in vielen Gene-rationen zum glaubwürdigen Seelsorger. Man spürt es sei-nen Liedern ab, wie er selbst die tiefste Not und schlimmste Ausweglosigkeit durchlitten hat – vier seiner fünf Kinder trug er zu Grabe. Und doch: Keinen anderen Trost weiß er als Jesus Christus, vor dem er anbetend stehen bleibt.

Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht sattsehen;und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen.O dass mein Sinn ein Abgrund wär’ und meine Seel’ ein wei-tes Meer, dass ich dich möchte fassen!

Es ist die konzentrierte biblische Tiefe, die Paul Gerhardts Lieder so aussagekräftig macht. Schon das Elternhaus hat-te dazu den Grund gelegt. In Schule und Universität fand Paul Gerhardt Lehrer, die ihm den unerschöpfl ichen Schatz Paul Gerhardt Lehrer, die ihm den unerschöpfl ichen Schatz Paul Gerhardt Lehrer, die ihm den unerschöpflder Heiligen Schrift aufzeigten. Sie sahen die Theologie nicht als theoretische Wissenschaft an, sondern als Weg zum Leben und praktizierten sie so im Glauben. Dazu ge-hört das Wissen um das gnädige Geheimnis der ewigen Erwählung Gottes vor Anbeginn der Welt, wie sie der Apostel Paulus in Epheser 1 und Römer 8 beschrieben hat.

Da ich noch nicht geboren war, da bist du mir geborenund hast mich dir zu eigen gar, eh ich dich kannt’, erkoren. Eh ich durch deine Hand gemacht, da hast du schon bei dir be-dacht, wie du mein wolltest werden. P

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30 NAC H R IC H T EN

49.2013

l idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps 7. bis 14. Dezember

F E R N S E H E N

Sonntag, 2. Advent Dienstag, 10. Dezember Mittwoch, 11. Dezember Freitag, 13. DezemberSonntag, 2. Advent Dienstag, 10. Dezember Mittwoch, 11. Dezember Freitag, 13. DezemberSonntag, 2. Advent Dienstag, 10. Dezember Mittwoch, 11. Dezember Freitag, 13. DezemberSonntag, 2. Advent Dienstag, 10. Dezember Mittwoch, 11. Dezember Freitag, 13. DezemberSonntag, 2. Advent Dienstag, 10. Dezember Mittwoch, 11. Dezember Freitag, 13. DezemberSonntag, 2. Advent Dienstag, 10. Dezember Mittwoch, 11. Dezember Freitag, 13. Dezember

10.00–10.30Das Evangelium nach Tolkien – Fantasyliteratur und Religion

11.00–12.15 ERF 1Evangelischer Gottesdienst aus der Landeskirchlichen Gemeinschaft Spremberg (Brandenburg)

14.20–16.20 Biblische Detektivgeschichten – Doku über zentrale Fragen der Biblischen Archäologie

17.30–18.00 Weihnachten auf St. Pauli –Im Hamburger Rotlichtviertel leben Menschen, denen Weihnachten viel bedeutet.

20.15–21.45 Der Apostel Petrus und das letzte Abendmahl – US-Bibelfilm von 2012

22.15–22.45 Ins Netz gegangen –Partnersuche per Mausklick. Internet: Fluch oder Segen? Eine Reportage

19.50–20.15Dein Herz ist mein Herz – Wie eine Herztransplantation einem Mann das Leben rettete

21.45–22.45 Kierkegaard – Gefährliche Gedanken. Dokumentation über den dänischen Theologen

13.00–14.00 Mittagsmagazin: Zu Gast ist der Christ Josef Müller („Ziemlich bester Schurke“)

20.15–20.45 ERF 1„Gegen den Kodex“ – Motorradrocker Robert Walter bricht bewusst die Gesetze seiner Gang.

H Ö R F U N K

Sonntag, 2. Advent Donnerstag, 12. Dezember

7.05–7.30Diakonie und die Seele des Sozialen – Die Ökonomi-sierung der Sozialbranche

7.30–8.00 Evangelische Morgenfeier zum zweiten Advent mit Pfarrer Willi Temme (Kassel)

8.30–9.00König Herodes – Herrscher mit vielen Identitäten. Ein Historiker überprüft die Klischees

9.04–9.30 Willi hat‘s erwischt – Seel-sorge für deutsche Rentner und Bar-Girls in Thailand

9.45–10.00Evangelisch-reformierte Radiopredigt von Pfarrer Jürg Rother, Oberägeri

10.05–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Stiftskirche in Stuttgart

15.00–15.45 ERF PlusGottes unfassbare Wege –Wie Nik Ripkens Glaube durch verfolgte Christen radikal erneuert wurde

17.30–18.00Yoga – Eine Gratwanderung zwischen Sport und Religion

20.00–21.00 ERF PlusNeues entdecken – ein Leben lang. Horst Marquardt und Irmtraut Huneke im Gespräch: Ein Seminar für missionarische Gesprächs-führung wurde richtungs-weisend für ihr Leben.

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

Unter dem Titel „Scheitern einer Prophe-tie“ widerspricht das christliche Maga-

zin „Factum“ aus der Schweiz der These, auf der Erde werde es immer wärmer und entsprechend wandle sich das Klima. „Factum“: Die Einstellung der Bevölkerung werde von der veröffentlichten Meinung geprägt, nicht von Tatsachen. Die Medi-en seien auf „Übertreibung und Katastro-phismus getrimmt“, weil ihre Nutzer das nachfragten. Obwohl laut Umfrage nur eine Minderheit aller 239 professionellen Klimaforscher in Deutschland im Range eines Professors an einen von Menschen verursachten Klimawandel glaubt, fand „die Meinung der Mehrheit der Forscher in den Medien keinen Widerhall“. Das habe sich inzwischen geändert, seit der Klima-

rat einräumen musste, dass die Tempera-tur der Erde seit 15 Jahren unverändert ist.

Südpol: 2012 – Eis wie noch nie Und trotzdem glaubten noch immer die meisten Bürger, es gebe ein dramatisches globales Abschmelzen der Gletscher. Für die Behauptung fehle aber jede wissen-schaftliche Grundlage, so „Factum“. „Nur ein winziger Bruchteil der Gletscher, im Promillebereich, wird überhaupt unter-sucht.“ Von weltweit 160.000 Gletschern lägen nach Angaben des Gletscherfor-schers Jonathan Bember gerade einmal von 120 Daten vor. Und keinesfalls alle Gletscher, über die Informationen vorlie-gen, schmölzen: „Manche wachsen, man-che werden kleiner.“ Kaum sei beispiels-

weise berichtet worden, „dass der Nordpol aktuell einen Zuwachs von 1,6 Millionen Quadratkilometern Eisfläche hat (60 % mehr als im Spätsommer 2012)“. Ebenso habe in fast keiner Zeitung gestanden, dass der Südpol 2012 so viel Eisfläche hatte wie noch nie seit Beginn der Messungen.

Milliardenschwere Politik Die gegenwärtige Entwicklung sei keine Erwärmung, so „Factum“. „Die Vorstellung, die Erdtemperatur sei nur bei 0,000 Grad Veränderung ‚gesund’, 0,05 Grad Verän-derung sei katastrophal, ist unsinnig.“ Die Theorie vom Klimawandel sei längst milli-ardenschwere Politik geworden. P

b www.factum-magazin.ch0041 71 7272120

Gibt es gar keinen Klimawandel?WISSENSCHAFT Es gibt kaum eine evangelisch-kirchliche Versammlung in den letzten Jahren, in der nicht gefordert wurde, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Jetzt meldet sich Widerspruch.

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DIE KLEINE K A NZEL 31

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Samuel Moser (Belp) ist Präsident i. R. der Vereinigung evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz.

» Ich habe gelernt, mir genügen zu lassen. «

Aus dem Brief des Paulus an die Philipper 4,11

Es liegt offenbar in der Natur von uns Menschen, dass wir von dem, was wir nicht wirklich brau-chen, nie genug bekommen. „Jeder Wunsch, wenn

er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge“, dichtete Wilhelm Busch. Wir nehmen sogar Arbeiten an, die wir im Grunde hassen, nur um mit dem, was wir verdienen, das zu kau-fen, was wir gar nicht brauchen. Aber je besser es uns ma-teriell geht, desto unzufriedener sind wir. Blaise Pascal hat erkannt: „Sie wissen nicht, dass sie nur die Jagd und nicht die Beute suchen.“ Und das immer stärker, immer schnel-ler und immer raffi nierter.ler und immer raffi nierter.ler und immer raffi

Genügsamkeit ist ein seltenes Juwel geworden. Wenn wir als wohlstandsgeschädigte Menschen überleben wol-len, müssen wir unbedingt lernen, genügsamer zu werden. Sokrates ging oft über den Markt und betrachtete das rei-

che Warenangebot. „Was willst du eigentlich hier, wenn du doch nichts kaufst?“, fragte ihn ein Freund. Antwort: „Ich freue mich nur darüber, wie viele Sachen es gibt, die ich nicht nötig habe.“ Wer genügsam ist, ist ein beneidenswert freier Mensch. Ihm werden die Augen für die kleinen Din-ge des Lebens geöffnet. Die Gnade eines erfüllten Lebens gibt es nicht, wenn wir unsere Bedürfnisse vergrößern, sondern wenn wir sie bewusst reduzieren.

Die Quelle eines genügsamen Lebens ist das Streben nach den ewigen Werten. Indem wir uns dem Herrn voll und ganz zur Verfügung stellen, an dem Ort, den er uns zuweist, zu der Zeit, die er wählt, unter den Umständen, die er bestimmt. Das macht uns unabhängig von Menschen und Sachen und gibt unserem Leben Maß und Mitte. Denn „es ist ein großer Gewinn für den, der sich genügen lässt“ (1. Timotheus 6,6).

Wir brauchen das alles nicht!

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PORTRÄT

49.2013

Religiöse Heimat war der Is-lam für Farsad Dinari nie. Zu sehr ist er für ihn mit

Zwang und Gewalt verbunden. Seine schlechten Erinnerungen reichen zu-rück bis in seine Kindheit. Dinari war gerade 5 Jahre alt, als sein Großvater ihm mit dem Fuß so heftig in die Seite trat, dass seine Niere im Krankenhaus operiert werden musste. Der Grund: Er hatte beim Morgengebet noch ge-schlafen.

Mohammed und Jesus verglichenWährend seines Studiums der Petrol-chemie brach er endgültig mit dem Is-lam. Im Internet informierte er sich über das Christentum, las die Bibel und verglich Jesus mit Mohammed: „Dabei ist mir zum Beispiel aufgefal-len, dass Mohammed im Bereich der Sexualität voller Sünde war, aber Jesus als heiliger Mann gelebt hat.“ Auch seinen Kommilitonen erzählte der junge Mann von seinen Entdeckun-gen. Einer verpfi ff ihn daraufhin beim gen. Einer verpfi ff ihn daraufhin beim gen. Einer verpfiUni-Rektor. Der drohte mit dem Raus-schmiss und der Vorstellung bei ei-nem muslimischen „Bekehrungsko-mitee“, das ihn wieder zu einem recht-gläubigen Muslim machen sollte. Als er wenige Wochen später erneut zum Rektor zitiert wurde, erwarteten ihn

dort 2 Männer von der Geheimpolizei. Sie spielten ihm ein Video vor, auf dem ein Mitstudent behauptete, Di-nari habe sich abwertend über den Is-lam geäußert. Unter dem Vorwurf, er habe den Islam verlassen und sei da-mit zum Gegner der Regierung ge-worden, verhafteten die Geheimpoli-zisten den jungen Mann und fuhren ihn mit verbundenen Augen an einen geheimen Ort. Dort begann für ihn ein zweiwöchiges Martyrium.

Geschlagen und vergewaltigtDinari wurde nackt in eine Einzelzel-le von etwa 6 Quadratmetern gesteckt und mit Scheinwerfern und durch Lautsprecher verstärktes LKW-Hupen zunächst psychisch gefoltert. Um an die Namen vermeintlicher Mitwisser und anderer Staatsfeinde zu kommen, waren den sadistischen Fanta sien der Geheimpolizei aber offenbar keine Grenzen gesetzt. Sie vergewaltigten ihn, urinierten auf seinen Kopf und erhängten ihn mehrfach, um ihn im letzten Moment doch wieder loszu-machen. „Irgendwann wünschte ich mir nur noch, tot zu sein“, berichtet der 23-jährige Farsad Dinari. „Einmal sagten sie, ich würde jetzt gekreuzigt wie mein Jesus Christus. Sie fi xierten wie mein Jesus Christus. Sie fi xierten wie mein Jesus Christus. Sie fimich auf einem Fliesenfußboden

nackt mit ausgestreckten Armen. Auch mein Hals wurde mit einem Me-tall befestigt.“ Dann ließen die Ge-heimpolizisten 2 Tage lang Wasser auf seine Stirn tropfen. „Am Ende fühlte sich jeder Tropfen an wie ein Nagel“, erinnert sich der junge Mann.

Dass Dinari überlebte, verdankt er 2 Wundern, wie er sagt: Ein Vertreter des Regimes, setzte sich auf Bitten ei-nes muslimischen Freundes für ihn ein. Und als die Polizei nach 6 Wochen erneut bei seiner Familie auftauchte, war er „zufällig“ erstmals außer Haus. Da war ihm klar, dass er nicht im Iran bleiben konnte. Mit Hilfe eines armenischen Christen aus Teheran und fi nanzieller Unterstützung seiner und fi nanzieller Unterstützung seiner und fiFamilie gelang ihm im September die Flucht nach Deutschland, wo er Asyl beantragt hat. In Hamburg bekam er Kontakt zur Europäischen Missions-gemeinschaft, die ihren Sitz im meck-lenburgischen Penkun hat. Die Mitar-beiter kümmern sich um ihn. Er möchte hier nun endlich das tun, was in seiner Heimat nicht möglich war: sich taufen lassen. P

b www.missionsbefehl.org

KONVERSION Am 10. Dezember ist der Internationale Tag der Menschenrechte. Besonders angespannt ist die Lage im Iran für Menschen, die dem Islam den Rücken kehren und Christen wer-den. Matthias Pankau zeigt das am Beispiel von Farsad Dinari.

„Ich wünschte mir nur noch, tot zu sein“

DAS WORT DER WOCHE

» Die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen. Diejenigen, die sich von ihm retten lassen, sind befreit von der Sünde, von der Traurigkeit, von der inneren Leere und von der Vereinsamung. Mit Jesus Christus kommt immer – und immer wieder – die Freude. «

Damit beginnt das Lehrschreiben von Papst Franziskus, das am 27. November unter dem Titel „Freude des Evangeliums“ erschienen ist.

Foto

: pr

ivat