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Fachbereich Architektur | Fachgebiet Tragwerksentwicklung | Klausur Bauphysik | 12.03.2012 1 Klausur Bauphysik Fachbereich Architektur | Fachgebiet Tragwerksentwicklung und Bauphysik| 02.09.2011 Name: Vorname: Matrikel-Nr.: Studiengang: E-Mail-Adresse: Brandschutz Aufgabe 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 Summe Erreichbare Punkte Punkte 21 Schallschutz Aufgabe 2.1 2.2 2.3 2.4 Summe Erreichbare Punkte Punkte 34 Wärmeschutz Aufgabe 3.1 3.2 Summe Erreichbare Punkte Punkte 27 Feuchteschutz Aufgabe 4.1 4.2 Summe Erreichbare Punkte Punkte 38 Gesamtsumme 120 Note

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    Klausur Bauphysik

    Fachbereich Architektur | Fachgebiet Tragwerksentwicklung und Bauphysik| 02.09.2011

    Name:

    Vorname:

    Matrikel-Nr.: Studiengang:

    E-Mail-Adresse:

    Brandschutz

    Aufgabe 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 Summe

    Erreichbare

    Punkte

    Punkte 21

    Schallschutz

    Aufgabe 2.1 2.2 2.3 2.4 Summe

    Erreichbare

    Punkte

    Punkte 34

    Wärmeschutz

    Aufgabe 3.1 3.2 Summe

    Erreichbare

    Punkte

    Punkte 27

    Feuchteschutz

    Aufgabe 4.1 4.2 Summe

    Erreichbare

    Punkte

    Punkte 38

    Gesamtsumme 120

    Note

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    Organisatorisches

    Seitenumfang der Prüfungsaufgaben: 19 Seiten

    (Vollständigkeit bitte prüfen!)

    Zugelassene Hilfsmittel: beidseitig handbeschriebenes Formelblatt (DIN A 4),

    Taschenrechner, Formelsammlung Bauphysik (4 Seiten)

    Bearbeitungszeit: 120 Minuten

    Hinweise

    1. Die erreichbare Punktzahl für jede Aufgabe ist vermerkt. Insgesamt können 120 Punkte erreicht

    werden. 1 Punkt entspricht etwa einer Bearbeitungszeit von 1 Minute.

    2. Nur gut lesbare, eindeutige und nachvollziehbare Ergebnisse werden gewertet.

    3. Keine grünen oder roten Farbstifte verwenden.

    4. Nur dokumentenechte Stifte verwenden, kein Bleistift!

    5. Ein Täuschungsversuch führt sofort zum Abbruch der Klausur und Bewertung dieser als nicht

    bestanden.

    6. Studenten- und Lichtbildausweis bitte bereitlegen.

    7. Bei fehlenden Angaben sind sinnvolle Annahmen zu treffen.

    Viel Erfolg!

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    1. Aufgabe: Brandschutz

    1.1. Baustoffverhalten (2 Punkt)

    Aus welchen Gründen sind Stahlkonstruktionen brandschutztechnisch allgemein als kritisch

    einzustufen? (Nennen Sie 3)

    1.2. Baustoffverhalten (2 Punkte)

    Beschreiben Sie kurz das Brandverhalten von Holz. Welche Merkmale sind für den Abbrand von Holz

    charakteristisch.

    1.3. Baustoffklassen (3 Punkte)

    Ordnen Sie den genannten Baustoffen die richtige Baustoffklasse nach DIN 4102 zu.

    Glas Bimsstein

    Holzschalung Gips

    Steinwolle Papier

    1.4. Raumabschluss (4 Punkt)

    Welche Kriterien von raumabschließenden Bauteilen werden bei der Festlegung der

    Feuerwiderstandsklasse von tragenden, raumabschließenden Bauteilen geprüft? Nennen Sie 4

    Kriterien!

    _________________________________________________________

    _________________________________________________________

    _________________________________________________________

    _________________________________________________________

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    1.5. Feuerwiderstand von Holzkonstruktionen (3 Punkte)

    Eine zweiseitig brandbeanspruchte Eichenholzstütze soll in die Feuerwiderstandsklasse F-90 eingestuft

    werden. Der statisch erforderliche Mindestquerschnitt beträgt 130/130 mm. Berechnen Sie den

    erforderlichen, einzubauenden Querschnitt, um den Brandschutzanforderungen zu genügen!

    Angaben:

    Abbrandgeschwindigkeit von Eichenholz: 0,7 mm/min

    1.6. Brandschutzbekleidungen (7 Punkt)

    Ein geschweißtes Stahl I-Profil mit den Profilaußenmaßen 120mm x 120mm wird als Stütze

    eingesetzt. Die Stütze steht mit zwei Seiten an einer Massivwand.

    a) Wie groß muss die Blechdicke t des Profils mindestens sein, damit bei einer brandschutztechnischen Bekleidung der zulässige U/A–Wert von 300 m-1 nicht überschritten

    wird?

    (Berechnen Sie die Querschnittsfläche A unter folgender Annahme: A = 3 · 120 mm · t

    b) Wie groß muss die Blechdicke t des Profils mindestens sein, wenn die Stütze mit nur einer Seite an eine Massivwand grenzt?

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    2. Aufgabe: Schallschutz

    2.1. Allgemein (2 Punkte)

    Welche der folgenden Beziehungen gibt die Summe zweier Schallpegel richtig wieder? Begründen Sie

    die Antwort!

    0 dB + 0 dB = 0 dB

    0 dB + 0 dB = 1 dB

    0 dB + 0 dB = 3 dB

    0 dB + 0 dB = 6 dB

    2.2. Berechnung Schalldämmmaß (4 Punkte)

    Der Aufbau einer Außenwand mit einer Gesamtfläche von 13,5 m² weist ein Schalldämm-Maß von

    55dB auf. In die Wand sollen Fenster eingefügt werden. Berechnen sie das Schalldämmmaß der Wand

    für den Einsatz von zwei verschiedenen Verglasung mit den gegebenen Schalldämmwerten.

    a) 1 Fenster je 3,5 m², R´w,R = 34 dB

    b) 3 Fenster je 2,0 m², R´w,R = 38 dB

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    2.3. Nachhallzeit (10 Punkte)

    a) Berechnen Sie die Nachhallzeit für den nachfolgend beschriebenen Raum.

    b) Die Gipskartondecke soll gegen eine Akustikdecke ausgetauscht werden. Wie hoch muss der

    Schallabsorptionsgrad der neuen Decke sein, um eine Nachhallzeit von 0,8 Sekunden zu

    erreichen?

    Angaben:

    Länge: 8,0 m

    Breite:: 5,5 m

    Höhe: 2,7 m

    Oberflächen:

    Decke: Gipskartondecke: αs = 0,05

    Boden: PVC: αs = 0,01

    Wände: Putzoberfläche: αs = 0,01

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    2.4. Schalldämmung in Massivbauten (18 Punkte)

    Ein altes Schulgebäude soll im Hinblick auf seine schallschutztechnischen Eigenschaften überprüft

    werden.

    a) Ermitteln Sie das resultierende Schalldämmmaß für eine Trennwand zwischen zwei

    Unterrichtsräumen! (14 Punkte)

    Angaben

    Trennwand:

    - 240 mm Kalksandstein der Rohdichte 1800 kg/m³

    - Normalmörtel

    - Beidseitig 15 mm Gipsputz

    Flankierende Wand (Innenwand):

    - 200 mm Hochlochziegel der Rohdichte 1000 kg/m³

    - Normalmörtel

    - Beidseitig 10 mm Gipsputz

    Flankierende Wand (Außenwand):

    - 365 mm Kalksandstein der Rohdichte 1800 kg/m³

    - Normalmörtel

    - Innenseitig 10 mm Gipsputz

    - Außenseitig 15 mm Kalkzementputz

    Obere Decke:

    - 200 mm Stahlbeton der Rohdichte 2300 kg/m³

    - Deckenunterseite gestrichen

    Untere Decke:

    - 180 mm Stahlbeton der Rohdichte 2300 kg/m³

    - Schwimmender Estrich, durch Trennwandanschluss konstruktiv getrennt.

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    a) Es besteht die Möglichkeit, vor einer der beiden flankierenden Wände oder an der Trennwand

    eine biegeweiche Vorsatzschale anzubringen. Begründen sie, an welcher Wand die biegeweiche

    vorsatzschale aus schallschutztechnischer Sicht angebracht werden sollte! (4 Punkte)

    Schallenergie-Additionsverfahren

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    Tabelle 3: Wandrohdichte in

    Abhängigkeit von Steinen und

    Mörtel

    Tabelle 13: Korrekturwerte KL,1

    für das bewertete Schalldämm-Maß R‘w,R

    von biegesteifen

    Wänden und Decken als trennende Bauteile

    Tabelle 1: Bewertetes Schalldämmaß R´w,R

    von einschaligen, biegesteifen Wänden und

    Decken (Rechenwerte)

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    3. Aufgabe: Wärmeschutz

    3.1. Temperaturberechnung 5 Punkte

    a) Berechnen Sie die innere Oberflächentemperatur der folgenden Außenwandaufbauten unter

    den genannten Randbedingungen. (3 Punkte)

    Lufttemperatur Innen: Өi=20°C

    Relative Luftfeuchte Innen: φi = 55 %

    Lufttemperatur Außen: Өa=-5°C

    Innerer Wärmeübergangswiderstand: Rsi = 0,13 m²K/W

    Wandaufbau 1: U=1,8 W/(m²K)

    Wandaufbau 2: U=0,20 W/(m²K)

    Tabelle 4: Flächenbezogene

    Masse von Wandputz

    Tabelle 15: Korrekturwerte KL,2

    für das

    bewertete Schalldämm-Maß R‘w,R

    von

    biegesteifen Wänden und Decken als

    trennende Bauteile

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    b) Erläutern bzw. begründen Sie kurz, ob der Wärmedurchgangskoeffizient einer Außenwand

    Einfluss auf die Behaglichkeit des dahinter liegenden Raumes hat. (2 Punkte)

    3.2. U-Wert-Berechnung (22 Punkte)

    Für eine Außenwand in Holzrahmenbauweise soll der Wärmedurchgangskoeffizient ermittelt werden.

    Die Holzständer haben eine Breite von 6 cm und weisen einen Achsabstand von 62,5 cm auf.

    a) Berechnen Sie den mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten der Wand nach dem genauen

    Verfahren. Runden sie bei allen Rechnungen auf drei Nachkommastellen! (19 Punkte)

    b) Nennen sie eine Möglichkeit, den U-Wert der Wand zu reduzieren, ohne die Schichtdicken

    oder die Baustoffe der Wand zu verändern. (3 Punkte)

    Wandaufbau von außen nach innen:

    Schicht Baustoff d [mm] [W/mK]

    1 Kalkzementputz 15 1,4

    2 Holzweichfaserplatte 80 0,045

    3a Dämmung 200 0,035

    3b Holzständer 200 0,13

    4 OSB-Platte 24 0,13

    Wärmeübergangswiderstände: Rsi = 0,13 m²K/W

    Rse = 0,04 m²K/W

    Innen

    außen

    1

    2

    3

    4

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    4. Aufgabe: Feuchteschutz

    4.1. Konstruktionsdetail (3 Punkte)

    Gegeben ist ein Anschlusspunkt eines Sparrens in einem Dachaufbau. Begründen Sie, ob die

    dargestellte Konstruktion im Hinblick auf den Feuchteschutz als funktionstüchtig angesehen werden

    kann oder ob ein Schaden vorhersehbar ist.

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    4.2. Glaserverfahren (35 Punkte)

    Im Rahmen der Sanierungsmaßnahme an einem Altbau soll der Wärmedurchgangskoeffizient der

    Außenwand verringert werden. Die Außenwand besteht aus massivem Vollziegelmauerwerk mit einem

    außenseitigen Kalkputz. Aufgrund der bestehenden Denkmalschutzauflagen für das Gebäude sind

    keine Eingriffe im Bereich der Fassade möglich, daher muss die erforderliche Wärmedämmung

    raumseitig angebracht werden. Der vorgesehene Wandaufbau ist in der nachfolgenden Skizze

    dargestellt.

    Bauteilaufbau von innen nach außen:

    Material Dicke

    d [mm]

    [W/mK]

    R

    m²K/W

    µ[-]

    4. Gipskartonplatte 1,25 0,21 0,060 8

    3. Polystyrol ? 0,035 ? 80/250

    2. Vollziegel 240 0,96 0,250 5/10

    1. Kalkputz 15 0,87 0,017 15/35

    a) Die sanierte Wand soll einen Wärmedurchgangskoeffizienten von U = 0,30 W/m²K erreichen. Ermitteln Sie die hierzu erforderliche Dämmstoffdicke.

    Wärmeübergangswiderstände:

    Rsi=0,13 m²K/W

    Rse=0,04 m²K/W

    Inn

    en

    Au

    ßen

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    b) Zusätzlich zu den genannten Schichten steht Ihnen eine Dampfbremsfolie mit einem sd-Wert von 5 m zur Verfügung. Wie würden Sie diese einsetzen? Markieren Sie zutreffendes.

    Zwischen Dämmung und Mauerwerk, da die Dämmung als temporärer Wasserdampfpuffer

    wirkt und die Feuchtigkeit nachts wieder an den Innenraum abgeben kann. Der

    Wasserdampf dringt wegen der Dampfbremse jedoch nicht in das Mauerwerk ein und kann

    dort somit keine Gefügezerstörungen hervorrufen.

    Zwischen Dämmung und Gipskartonplatte, um raumseitig einen höheren

    Diffusionswiderstand der Wand zu erreichen und das Eindringen von Wasserdampf in die

    Konstruktion zu verhindern.

    Auf beiden Seiten der Dämmung, da das wichtigste Ausführungsprinzip darin besteht, die

    Dämmung allseitig vor dem Eindringen von Wasserdampf zu schützen.

    c) Der Bauherr entscheidet sich für den Einbau einer 80 mm dicken Polystyroldämmung und

    folgt Ihrer Empfehlung (Aufgabenteil b) bezüglich des Einbaus einer Dampfsperre. Überprüfen Sie mit dem Glaserverfahren, ob im geplanten Wandaufbau Tauwassergefahr besteht und ermitteln Sie gegebenenfalls die Tauwasser- und Verdunstungsmenge. Nehmen Sie den Wärmedurchlasswiderstand der Dampfsperre mit 0,000 m²K/W an.

    (Hinweis: In Aufgabenteil c ist die volle Punktzahl auch dann erreichbar, wenn Aufgabenteil b

    falsch beantwortet wurde)

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    Temperaturverlauf durch das Bauteil

    (Hinweis: Die Anzahl der genutzten Zeilen ist von Aufgabenteil b abhängig. Achten Sie auf die richtige

    Reihenfolge der einzelnen Schichten, Schicht 1 liegt außen, Schicht 4 liegt innen)

    Schichtgrenze Temperatur in °C ps

    i 20°C

    si =

    =

    =

    =

    =

    =

    =

    se =

    e -10 Klimatische Randbedingungen in der Tauperiode:

    Innen: i = 20°C; φi = 50%

    Außen: e = -10°C; φe = 80% Dauer: 1440 Stunden

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    Klimatische Randbedingungen in der Verdunstungsperiode:

    Innen: i = 12°C; φi = 70%

    Außen: e = 12°C; φe = 70%

    Taupunkt: TP = 12°C; φTP = 100 %

    Dauer: 2160 Stunden

    Hinweis: In der Verdunstungsperiode wird angenommen, dass über die gesamte Dauer in der Tauebene

    eine Temperatur von 12°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 100% vorliegt. Berechnen Sie, ähnlich wie

    in der Tauperiode, welche Wassermengen nach innen und nach außen aus dem Bauteil ausdiffundieren.

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    Wasserdampfsättigungsdruck im Temperaturbereich von 30,9°C bis -10,9°C