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Situation Sie durchlaufen gerade eine 9. Klasse der Wirtschaftsschule in Garmisch- Partenkirchen. Für die Zeit nach der Schule können Sie sich eine Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten vorstellen. Um diesen Bereich besser kennenzulernen, machen Sie derzeit ein Praktikum in der Gemeindeverwaltung des Marktes Garmisch-Partenkirchen. Nachdem Sie letzte Woche bereits die Finanzverwaltung kennengelernt haben, dürfen Sie seit gestern im Bauamt Herrn Gruber helfen. Sie: „Guten Morgen, Herr Gruber.“ Herr Gruber: „Guten Morgen, Frau/Herr [Ihr Nachname].“ Sie: „Wobei darf ich Ihnen heute helfen?“ Herr Gruber: „Die Bürgermeisterin hat mir eine Mail geschrieben und berichtet, dass sie die Anfrage eines Investors erhalten hat, ob im Bereich zwischen Alpspitzstraße/ Klammstraße/St. Martinsstraße und den Bahngleisen am Hausberg der Bau eines Fünf-Sterne Hotels möglich ist.“ Sie: „Das ist ja toll, ein Fünf-Sterne Hotel brauchen wir doch in Garmisch-Partenkirchen noch! Wann möchte der Investor denn anfangen, das Hotel zu bauen?“ Herr Gruber: „Naja, so schnell geht das nicht. Der Gemeinderat muss zuerst mal entscheiden, ob er einer Nutzung des Gebietes für ein Hotel überhaupt zustimmt oder ob eine anderweitige Nutzung, z. B. als Wohngebiet, Gewerbegebiet oder als landwirtschaf-tliche Fläche nicht sinnvoller wäre.“ Sie: „Was hat das denn mit dem Gemeinderat zu tun? Wenn das Grundstück dem Investor gehört, kann er doch auch ein Hotel bauen.“ Herr Gruber: „Nein. Eine Gemeinde kann mit einer sogenannten Bauleitplanung lenken, wie ein Gebiet genutzt wird.“ Sie: „Das macht natürlich Sinn, dass die Gemeinde mitreden kann, sonst macht ja jeder was er will. Was genau kann die Gemeinde denn vorgeben?“ Herr Gruber: „Zuerst wird durch den Flächennutzungsplan festgelegt, wo z. B. Wohngebiete, Gewerbegebiete oder landwirtschaftliche Flächen sein sollen. Wenn diesem Plan durch die betroffenen Behörden, z. B. Landratsamt, zugestimmt wurde, werden durch

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Situation

Sie durchlaufen gerade eine 9. Klasse der Wirtschaftsschule in Garmisch-Partenkirchen. Für die Zeit nach der Schule können Sie sich eine Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten vorstellen. Um diesen Bereich besser kennenzulernen, machen Sie derzeit ein Praktikum in der Gemeindeverwaltung des Marktes Garmisch-Partenkirchen. Nachdem Sie letzte Woche bereits die Finanzverwaltung kennengelernt haben, dürfen Sie seit gestern im Bauamt Herrn Gruber helfen.

Sie: „Guten Morgen, Herr Gruber.“

Herr Gruber: „Guten Morgen, Frau/Herr [Ihr Nachname].“

Sie: „Wobei darf ich Ihnen heute helfen?“

Herr Gruber: „Die Bürgermeisterin hat mir eine Mail geschrieben und berichtet, dass sie die Anfrage eines Investors erhalten hat, ob im Bereich zwischen Alpspitzstraße/ Klammstraße/St. Martinsstraße und den Bahngleisen am Hausberg der Bau eines Fünf-Sterne Hotels möglich ist.“

Sie: „Das ist ja toll, ein Fünf-Sterne Hotel brauchen wir doch in Garmisch-Partenkirchen noch! Wann möchte der Investor denn anfangen, das Hotel zu bauen?“

Herr Gruber: „Naja, so schnell geht das nicht. Der Gemeinderat muss zuerst mal entscheiden, ob er einer Nutzung des Gebietes für ein Hotel überhaupt zustimmt oder ob eine anderweitige Nutzung, z. B. als Wohngebiet, Gewerbegebiet oder als landwirtschaf-tliche Fläche nicht sinnvoller wäre.“

Sie: „Was hat das denn mit dem Gemeinderat zu tun? Wenn das Grundstück dem Investor gehört, kann er doch auch ein Hotel bauen.“

Herr Gruber: „Nein. Eine Gemeinde kann mit einer sogenannten Bauleitplanung lenken, wie ein Gebiet genutzt wird.“

Sie: „Das macht natürlich Sinn, dass die Gemeinde mitreden kann, sonst macht ja jeder was er will. Was genau kann die Gemeinde denn vorgeben?“

Herr Gruber: „Zuerst wird durch den Flächennutzungsplan festgelegt, wo z. B. Wohngebiete, Gewerbegebiete oder landwirtschaftliche Flächen sein sollen. Wenn diesem Plan durch die betroffenen Behörden, z. B. Landratsamt, zugestimmt wurde, werden durch den Bebauungsplan Details der Bebauung vorgegeben, z. B. wie viel Prozent der Grundstücksfläche mit einem Haus bebaut werden dürfen.“

Sie: „Oje, das hört sich aber recht kompliziert an!“

Herr Gruber: „Heute Nachmittag habe ich noch etwas Zeit, da können wir das gerne noch genauer durchsprechen. Jetzt geht es erst einmal darum zu überlegen, ob ein Hotel in das angesprochene Gebiet prinzipiell passt. Dazu erfassen Sie bitte detailliert die derzeitige Nutzung des betroffenen und der angrenzenden Gebiete. Eine Karten-vorlage habe

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ich Ihnen bereits ausgedruckt. Da ist übrigens auch ein QR-Code, der zu der Karte in digitaler Form führt.“

Sie: „OK, da mache ich mich gleich auf den Weg und kartiere die derzeitige Nutzung.“