Im Grunde Wasser - Geologischer Dienst NRW · 2 Das Leben auf unserem Planeten entstand im Wasser....

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Im Grunde WasserHydrogeologie in Nordrhein-Westfalen

Geologisches Landesamt Nordrhein-WestfalenKrefeld 1999

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Das Leben auf unserem Planeten entstand im Wasser.

Ohne Wasser ist Leben auf der Erde nicht denkbar. Wasser schafft Lebensräume und ist Existenzgrundlage für Mensch, Tier und Pflanze.

Am Wasser erholt sich der Mensch, mit Wasser reinigt er sich und für seine Reli-gionen hat Wasser eine rituelle oder gar kultische Bedeutung.

Im Grenzbereich zwischen Wasser und Land – entlang den Meeresküsten und denFlussufern – entstanden die ersten Kulturen.

Der Mensch nutzt das Wasser als Lebensmittel, als Rohstoff, als Transportweg, zurEnergiegewinnung und als Produktionsmittel.

Das unentbehrliche Wasser weckt seinen Erfindergeist, seinen Forscherdrang undstillt seinen Durst; er selbst besteht zu 60 – 70 % aus diesem Stoff.

"... Alles ist aus dem Wasser entsprungen!Alles wird durch das Wasser erhalten!Ozean gönn uns dein ewiges Walten.Wenn du nicht Wolken sendetest,Nicht reiche Bäche spendetest,Hin und her nicht Flüsse wendetest,Die Ströme nicht vollendetest, Was wären Gebirge, was Ebnen undWelt?Du bist´s, der das frischeste Leben erhält."

(Thales in Goethes Faust, Teil II)

Der blaue Planet

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Wasser ist überall und doch einzigartig.

Fast drei Viertel der Erdoberfläche sind von Ozeanen, Seen, Flüssen und Eisbedeckt. Boden und Gestein zu unseren Füßen bergen Grundwasser. Wasser istBestandteil der Atmosphäre.

Als einziger Stoff der Erde kommt Wasser unter natürlichen Bedingungen in allen drei Aggregatzuständen vor: flüssig, fest als Eis oder Schnee und gasförmig alsWasserdampf.

Rund 1,36 Mrd. km3 Wasser gibt es auf der Erde. Würde man diese gewaltige Mengegleichmäßig über die Erdoberfläche verteilen, so wäre die ganze Erde von einem2,7 km tiefen Meer bedeckt.

Zur Trinkwassergewinnung ist dieses gewaltige Wasservorkommen aber nur zu einemsehr geringen Teil nutzbar, denn 97,2 % davon sind Salzwasser. Die restlichen 2,8 %sind Süßwasser, wobei 2,15 % als Eis und Schnee an den Polen und in den Hoch-gebirgen gebunden sind. 0,001 % der globalen Wassermenge bewegen sich in derAtmosphäre.

Nur 0,65 % des auf der Erde vorkommenden Wassers fließen als Oberflächenwasserin Flüssen, füllen die Seen und sind im Gesteinsuntergrund verborgen. Diese 8,8 Mio.km3 Wasser sind zu 97 % Grundwasser; davon liegt etwa die Hälfte unzugänglich undmeist hoch mineralisiert in Tiefen von mehr als 800 m unter der Erdoberfläche.

Stellt man sich die gesamte Wassermenge der Erde als Füllung einer Badewanne mit150 l vor, dann wären davon ca. 3,2 l das gefrorene Süßwasser der Gletscher undPole, 0,98 l das Grundwasser und nur 0,02 l entsprächen der Menge des Ober-flächenwassers.

Wasser-ReichDie globalen Wasservorräte

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Grundwasser war und bleibt nicht immer Grundwasser. Der Untergrund ist nur eineStation des Wassers im globalen Wasserkreislauf.

Als Wasserdampf reist das Wassermolekül durch die Atmosphäre. Es kondensiert zuWolken oder Nebel und wird als Niederschlag in Form von Regen, Schnee oder

Hagel über dem Meer oder demFestland wieder abgegeben.Niederschlag fällt auf die Erde, ver-sickert im Boden und wird im Unter-grund Teil eines zusammenhängen-den Grundwasserkörpers. AnQuellen tritt das Grundwasser wie-der aus, speist Bäche, Flüsse undSeen und strebt dem Meer zu.Gleichzeitig verdunstet Wasser vonallen offenen Wasserflächen undtritt als Wasserdampf wieder in dieAtmosphäre ein – der Kreis hat sichgeschlossen.

Die Menge des Niederschlags, dieim Boden versickert, hängt ab vomKlima, der Intensität und Dauer desNiederschlags, der Beschaffenheitdes Geländereliefs, der Ausbildungder Bodenschichten und vomPflanzenbewuchs. Der größte Teildes Niederschlags verdunstet sofortvon den benetzten Pflanzen undder Bodenoberfläche; große Men-gen fließen oberflächlich ab unddringen gar nicht in den Boden ein.

Nur ein relativ geringer Teil des Wassers sickert in die obere Bodenschicht. Von dortaus dringt es, vor allem bei lang anhaltenden Niederschlägen, tiefer in den Boden einund erneuert schließlich bei ausreichendem Wassernachschub den vorhandenenGrundwasserkörper.

Zu den wichtigsten Kreisläufen der Erdegehört der Wasserkreislauf. Die Sonne istdabei die Energiequelle, die die meistenStofftransporte antreibt.

Die Ozeane, Polkappen, Gletscher undauch die Gesteine des Untergrundes sindriesige Wasserspeicher.

Ein Wassertropfen verbringt statistischgesehen acht bis zehn Tage in der Luft,zwei bis drei Wochen in einem Fluss, biszu 100 Jahre in einem Alpengletscher, ei-nige Wochen bis Jahrtausende in einemSee oder bis mehrere tausend Jahre alsGrundwasser in der Erde. Letztendlichnimmt alles Wasser wieder am Kreislaufteil.

Obwohl Wasser in seinem endlosen Kreis-lauf niemals statisch ist, geht grundsätz-lich kein Wasser verloren. Die gesamteWassermenge der Erde nimmt nicht zuund nicht ab.

Wasser wird nicht verbraucht, es wird ge-braucht.

Das ewige WasserDer Kreislauf

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Rund 70 % des Trinkwassers in Deutschland werden aus Grundwasser gewonnen.

Grundwasser füllt Hohlräume im Gesteinsuntergrund zusammenhängend aus. Vonwasserundurchlässigen Gesteinsschichten begrenzt und gestaut, bewegt es sich inden Grundwasserleitern, den sogenannten Aquiferen.

Art und Beschaffenheit, Lagerungsverhältnisse, Mächtigkeit und Ausdehnung derAquifere bestimmen die Eigenschaften, die Qualität und die förderbare Menge desWassers.

Lockergesteine wie Kiese und Sande werden als Porengrundwasserleiter bezeich-net. Sie besitzen ein mehr oder minder engmaschiges Hohlraumsystem zwischenden einzelnen Körnern. Je kleiner die Korngröße des Gesteins ist, desto kleiner sindauch die Porenhohlräume. Die Porengröße bestimmt die Fließgeschwindigkeit desWassers und die Filterwirkung des Gesteins. Je kleiner sie ist, desto langsamer fließtdas Wasser und desto besser ist die Filterwirkung. Generell sind Lockergesteine diequalitativ und quantitativ besten Grundwasserspeicher.

In Festgesteinen bewegt sich das Wasser entlang von Klüften und Spalten. DieseGesteine werden deshalb als Kluftgrundwasserleiter bezeichnet. MechanischeBeanspruchung – zum Beispiel durch Erdkrustenbewegungen – schafft wasser-wegsame Fugen und Spalten. Wenn diese ein zusammenhängendes System bilden,können sie auch Grundwasser leiten. Die Filterwirkung von Kluftgrundwasserleiternist dabei schlechter als die von Porengrundwasserleitern; die nutzbare Wassermengeist sehr unterschiedlich.

Karstgrundwasserleiter sind ein Sonderfall der Kluftgrundwasserleiter. In wasser-löslichem, beispielsweise kalkigem Festgestein bilden sich durch chemische Aus-laugung Hohlräume, die gigantische Ausmaße erreichen können und häufig nach Artkommunizierender Röhren miteinander verbunden sind. Die chemische Lösung derGesteine durch das Wasser setzt an Schichtgrenzen, Spalten und Klüften an. InKarstgrundwasserleitern erreicht das Grundwasser meist sehr hohe Fließgeschwin-digkeiten – die höchsten überhaupt. Ihre geringe Filterwirkung und die hohen Fließ-geschwindigkeiten machen Karstgrundwässer sehr anfällig gegenüber Verunreini-gungen.

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PorengrundwasserleiterPorengrundwasserleiterPorengrundwasserleiter

Kluftgrundwasserleiter

Karstgrundwasserleiter

Ein Grund zu trinkenDer wertvolle Rohstoff Grundwasser

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An Trinkwasser werden sehr hohe hygienische und chemische Anforderungen ge-stellt. Im Gegensatz zum Oberflächenwasser aus Flüssen und Seen ist Grundwasserden schädigenden Einflüssen der Umwelt jedoch weitgehend entzogen, wenn es vonschützenden Boden- und Gesteinsschichten überdeckt ist.

Auf seinem Weg durch den Untergrund können Keime und Verunreinigungen ausdem Grundwasser herausgefiltert oder abgebaut werden. Von großer Bedeutung fürden Grundwasserschutz sind dabei neben der Beschaffenheit des Grundwasserleiter-gesteins auch Art und Mächtigkeit der grundwasserüberdeckenden Schichten. Dort,wo ausreichend dicke, schützende Deckschichten über einem Grundwasservor-kommen liegen, ist dieses von Natur aus für die Trinkwasserversorgung prädestiniert.

Wasser ist ein Lösungsmittel. Deshalb finden ständig chemische Reaktionenzwischen dem Grundwasser und dem umgebenden Gestein statt. Je mehr löslicheBestandteile das durchflossene Gestein aufweist und je länger die Passage dauert,desto mehr nähern sich Grundwasser und Grundwasserleiter einem chemischenGleichgewicht an. Die Konzentration der Wasserinhaltsstoffe hängt aber auch vonden physikalisch-chemischen Eigenschaften des Wassers ab; vor allem Temperaturund pH-Wert bestimmen sein Lösungspotential.

Wasser, das zum Beispiel durch Carbonatgesteine fließt, löst die Carbonate und trägtsie – zum harten, kalkhaltigen Wasser geworden – mit sich fort. Wasser aus Gips-gesteinen ist sulfathaltig. Wasser aus Salzgesteinen erwirbt einen erhöhten Salz-gehalt und gilt ab einer gewissen Konzentration als Sole. Wässer, die mit natürlichemKohlenstoffdioxid aus dem tiefen Untergrund angereichert wurden, heißen Säuer-linge.

Diese Inhaltsstoffe sind geogen – also natürlich –, denn sie stammen aus den durch-sickerten und durchflossenen oder aus tiefer liegenden Gesteinsschichten.

Auch anthropogene Inhaltsstoffe sind im Wasser zu finden. Zahllose menschlicheAktivitäten wie Landwirtschaft, Abfallbeseitigung, Industrie und Bergbau beeinflussenund verändern die physikalisch-chemischen Eigenschaften des Wassers.

Sowohl geogene wie auch anthropogene Inhaltsstoffe können die Verwendung desWassers als Trinkwasser einschränken. Trinkwasser soll hygienisch einwandfrei,appetitlich, klar, durchsichtig, farblos, geruchlos und von möglichst gleichbleibenderTemperatur sein!

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Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) re-gelt auf Bundesebene die Bewirtschaftungvon Gewässern und gilt für alle oberirdi-schen Binnengewässer, Küstengewässersowie für das Grundwasser (§ 1).

Alle Gewässer sind so zu bewirtschaften,dass sie dem Wohl der Allgemeinheit undim Einklang mit ihm auch dem Nutzen ein-zelner dienen und jede vermeidbare Be-einträchtigung unterbleibt (§ 1a Abs. 1). DieFrage des Gewässereigentums wird nur in-direkt angesprochen, da ein Grundeigen-tum nicht grundsätzlich zur Gewässer-benutzung berechtigt (§ 1a Abs. 3 Nr. 1). EinGrundeigentümer kann also nur bedingtüber das Grundwasser im Bereich seinesGrundstückes verfügen. Eine Benutzungim Sinne des Gesetzes ist u. a. dasEinleiten von Stoffen in das Grundwasser,Entnehmen, Zutagefördern, Zutageleitenund Ableiten von Grundwasser (§ 3 Abs. 1Nr. 5 und 6). Zu den Benutzungen gehörenferner Maßnahmen, die die physikalische,chemische oder biologische Beschaffen-heit des Wassers verändern können (§ 3Abs. 2 Nr. 2.). Gewässerbenutzung unddamit auch Grundwasserbenutzung bedarfeiner behördlichen Erlaubnis oder Bewilli-gung (§ 2).

Soweit es das Wohl der Allgemeinheit(öffentliches Interesse) erfordert, könnenWasserschutzgebiete festgesetzt werden,in denen bestimmte Handlungen verbotenoder nur für beschränkt zulässig erklärtwerden können (§ 19).

(Die Gesetzestexte sind Auszüge und nichtwörtlich zitiert.)

Trink-BarGutes Wasser?

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Die zunehmende Industrialisierung und der steigende Lebensstandard in unseremLand bleiben nicht ohne Einfluss auf die Umwelt. Die Luft muss Abgase und Stäubeaufnehmen, in Flüsse werden Abwässer aller Art eingeleitet. Pflanzenschutzmittelund Dünger sorgen für ertragreiche Ernten, die chemischen Abbauprodukte undReststoffe aber verbleiben für lange Zeit im Naturhaushalt. Sie werden verlagert,durch den Wind verblasen und in der Ackerkrume sowie in tieferen Bodenschichtenangereichert. Einige dieser Schadstoffe dringen – im Niederschlagswasser gelöst –bis in das Grundwasser vor. Besonders gefährdet sind Bereiche, in denen Deck-schichten fehlen oder nur eine geringe Schutzwirkung besitzen.

Nicht nur die Qualität des Grundwasser ist Belastungen ausgesetzt, sondern auchseine Quantität. Trotz des hohen Wasserbedarfs durch Bevölkerung und Industriesoll nur soviel Grundwasser entnommen werden, wie sich neu bilden kann.

Deshalb wird es immer schwerer, die durch die komplexen menschlichen Aktivitätenentstandene Beeinflussung des Grundwassers abzuschätzen und auszugleichen.

Einen wesentlichen Beitrag zur Lösung dieser Probleme leistet die Hydrogeologie,die sich wissenschaftlich mit den Phänomenen des Wassers in der Erdkruste be-schäftigt. Die Dynamik der Grundwasserfließsysteme sowie die physikalischen undchemischen Eigenschaften des Wassers sindGegenstand der hydrogeologischen Forschung.

Gemeinsam mit der Wasserwirtschaft wer-den die Grundwasservorräte erkundet,um sie erschließen, opti-mal nutzen und schützenzu können.

In Deutschland gehört die Beratung derwasserwirtschaftlichen Behörden sowieder Gemeinden und Gemeindeverbände inFragen der öffentlichen Trinkwasser-versorgung seit über 100 Jahren zu denAufgaben des Staatlichen GeologischenDienstes.

Das Geologische Landesamt Nordrhein-Westfalen als geowissenschaftliche Fach-behörde des Landes führt diese Traditionfort. Es betreibt kontinuierlich angewandteund zielorientierte Grundlagenforschung.

Das Geologische Landesamt beteiligt sichan Grundwassererschließungen, Wasser-schutzgebietsausweisungen und verschie-denen hydrogeologischen Planungsver-fahren. Es nimmt Stellung zu Deponiepro-jekten, Grundwasserabsenkungen und zurRohstoffgewinnung.

Das Geologische Landesamt ist in derLage, hydrogeologische Fragestellungenlandesweit, schnell und umfassend nacheinheitlichen Kriterien zu beantworten.

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Hydraulischer Test an einer GrundwassermessstelleHydraulischer Test an einer GrundwassermessstelleHydraulischer Test an einer Grundwassermessstelle

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Nur wenn man das Grundwasser – seine Qualität und Quantität, seine Bewegungenund sein Regenerationsvermögen – kennt, kann man es schonend und nachhaltignutzen.

Wasserstandsmessungen, Pump- und Markierungsversuche sowie hydrochemischeBeprobungen sind unter anderem bewährte Methoden, um wichtige hydrogeolo-gische Größen der Grundwasserdynamik zu erfassen und damit die Grundwasser-leiter zu charakterisieren. Die gewonnenen Daten sind wichtige Parameter für diewasserwirtschaftliche Nutzung eines Grundwasservorkommens. Mit ihrer Hilfe wer-den zum Beispiel die Einzugsgebiete von Brunnen und Quellen für die Festsetzungder Schutzzonen bestimmt. Weiterhin werden Schüttungsmengen, Fließstrecken und-geschwindigkeiten ermittelt sowie die Herkunft der Grundwässer geklärt.

Mit Wasserstandsmessungen lassen sich Aussagen über die Höhe des Grund-wasserspiegels, zu seinen Schwankungen und zur Grundwasserfließrichtung treffen.

Pumpversuche gelten als praktikable Methode, hydraulische Eigenschaften dergrundwasserführenden Gesteine genauer zu bestimmen. Während eines Pump-versuchs misst man die Veränderungen des Grundwasserstandes in einem Beobach-tungsbrunnen bei gleichzeitiger Wasserentnahme aus einem Förderbrunnen. So wirdzum Beispiel ermittelt, wie schnell das Grundwasser in den Brunnen nachfließenkann und nach welcher Zeit bei einer konstanten Fördermenge sich ein Fließgleich-gewicht zwischen abgepumptem und nachströmendem Wasser einstellt. Diese Datenmuss man kennen, um einen Grundwasserleiter quantitativ beschreiben und nutzenzu können.

Die Grundwasserfließrichtung kann durch Markierungsversuche bestimmt werden.Ein Markierungsstoff, der bestimmte Eigenschaften haben muss, wird in das Grund-wasser eingebracht. Von dem Moment der Eingabe an wird die Zeit gemessen, dievergeht, bis der im Grundwasser transportierte Markierungsstoff an einem Beobach-tungsbrunnen wieder auftritt. Über den Zeitpunkt des ersten Auftretens, die maximaleKonzentration bis zum Verschwinden des Markierungsstoffes im Beobachtungs-brunnen lassen sich weiterhin Aussagen treffen über die Geschwindigkeit, mit dersich das Grundwasser im Untergrund bewegt.

Die chemische Beschaffenheit des Grundwassers – ermittelt durch hydrochemischeAnalysen – gibt Hinweise zu Alter und Entstehung sowie zu seiner Nutzbarkeit alsTrinkwasser.

Die Datenbasis

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Markierungsversuch

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Trinkwasserschutzgebiete werden indrei verschiedene Schutzzonen eingeteilt:

Zone I: Der Fassungsbereich ist die un-mittelbare Umgebung der Trinkwasserge-winnungsanlage. Diese Zone soll die Fas-sungsanlage vor Verunreinigungen undsonstigen Beeinträchtigungen schützen.

Zone II: Die engere Schutzzone wird aus-gewiesen, um das der Fassungsanlage zu-fließende Grundwasser vor krankheits-erregenden Keimen zu schützen. Sie reichtvon der Grenze der Zone I bis zu der Linie,von der das Grundwasser eine Fließzeitvon mindestens 50 Tagen bis zur Ent-nahmestelle benötigt.

Zone III: Die weitere Schutzzone soll dasGrundwasser in seinem Einzugsgebiet vorweitreichenden Beeinträchtigungen wiezum Beispiel schwer abbaubaren chemi-schen und radioaktiven Verunreinigungenschützen. Die Größe dieser Schutzzonerichtet sich im wesentlichen nach den ge-steinsphysikalischen Eigenschaften desGrundwasserleiters.

Durch die vielfältigen Eingriffe des Menschen in die Natur und die damit verbundenenBeeinträchtigungen und Gefährdungen des Grundwassers wird der Trinkwasser-schutz eine ständig schwierigere Aufgabe. Gleichzeitig wird aber im Interesse deröffentlichen Wasserversorgung dieser Schutz immer notwendiger. Nach § 19 desWasserhaushaltsgesetzes (WHG) können zum Wohl der Allgemeinheit für Wasser-gewinnungsanlagen und Trinkwassertalsperren Wasserschutzgebiete festgesetzt wer-den. In diesen Schutzgebieten sind bestimmte Handlungen verboten oder nurbeschränkt zulässig; Grundeigentümer und Nutzungsberechtigte sind zur Duldungbestimmter Maßnahmen verpflichtet. Ziel dieser Bestimmungen sind wirksameSchutzmaßnahmen im unmittelbaren Brunnen- oder Talsperrenbereich und in derenEinzugsgebiet.

Die Landeswassergesetze gelten auf Landesebene als ergänzende Regelungen desWHG. In Nordrhein-Westfalen setzt die Bezirksregierung als Obere Wasserbehördedie Wasserschutzgebiete auf Grundlage hydrogeologischer Gutachten fest. DasGeologische Landesamt wirkt bei der Erstellung der Schutzgebietsverordnungen mit.Basierend auf den geologischen und hydrogeologischen Verhältnissen des Unter-grundes – teilweise ergänzt durch gezielte eigene Geländeuntersuchungen – werdenVorschläge zur Abgrenzung der einzelnen Zonen eines Wasserschutzgebietes ge-macht.

Trinkwasser für das AllgemeinwohlUnentbehrliche Schutzzonen

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Wasser unter unsGrundwasserlandschaften in NRW

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Unterschiedliche geologische Verhältnisse prägen nicht nur die Naturräume Nord-rhein-Westfalens, sondern auch seine Grundwasserlandschaften. Es lassen sich viergroße Grundwasserlandschaften abgrenzen, die sich in charakteristischer Weiseunterscheiden.

Niederrheinische Bucht und Nieder-rheinisches Tiefland: Verbreitungs-gebiet mächtiger Lockergesteine, sehrergiebige Porengrundwasserleiter;

eines der bedeutendsten Grund-wasservorkommen in Deutschland.

Münsterland mit Ruhrgebiet:Ergiebige Poren- und Kluftgrund-wasserleiter neben grund-wasserarmen Gesteinen. Inweiten Bereichen des Ruhr-gebiets sind die Grundwasser-verhältnisse durch Auswirkun-gen des Steinkohlenbergbaus

gestört.

Ostwestfalen-Lippe: Unterschied-lich ergiebige Kluftgrundwasserleiter

neben Kluftgrundwasserleitern ohne nen-nenswerten Grundwasserinhalt; entlang der

Weser wenig ausgedehnte, aber sehr ergiebigePorengrundwasserleiter.

Bergisches Land, Sauerland, Siegerland und Eifel:Überwiegend grundwasserarme Festgesteine; in Be-

reichen mit Kalkstein-, Sandstein- oder Basaltvorkommenlokal auch ergiebige Karst- oder Kluftgrundwasserleiter.

Porengrundwasserleiter mit sehr ergiebigen bisergiebigen Grundwasservorkommen

Porengrundwasserleiter mit mäßig bis geringergiebigen Grundwasservorkommen

Kluftgrundwasserleiter mit sehr ergiebigen bisergiebigen Grundwasservorkommen

Kluftgrundwasserleiter mit mäßig bis geringergiebigen Grundwasservorkommen

Kluftgrundwasserleiter mit gering bis sehr geringergiebigen Grundwasservorkommen auftektonischen Zerrüttungszonen

Poren- und Kluftgrundwasserleiterohne nennenswerte Grund-wasservorkommen

durch Bergbau veränderteGrundwasserverhältnisse

0 50 km

Siegerland

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GrundwasserlandschaftenNordrhein-Westfalens

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Krefeld

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Köln

BonnAachen

Detmold

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Am Niederrhein sind mächtige, sehr ergiebige, zum Teil übereinander liegendePorengrundwasserleiter weit verbreitet. Die dort vorkommenden Kiese und Sandeenthalten große Mengen zumeist qualitativ guten Wassers. Sie sind auch ein be-gehrter Rohstoff für die Bauindustrie und werden vielerorts bis unterhalb der Grund-wasseroberfläche abgebaut. Das Grundwasser wird dadurch großflächig freigelegt.Die ertragreichen Böden auf den Kiesen und Sanden werden intensiv landwirtschaft-lich genutzt. Dort, wo schützende Deckschichten fehlen, bilden jedoch Dünger undPflanzenschutzmittel einen erheblichen Risikofaktor für das Grundwasser. So unter-liegt das wichtigste Grundwasserreservoir Nordrhein-Westfalens starken, konkurrie-renden Nutzungsansprüchen.

Im Städtedreieck Köln – Mönchengladbach – Aachen greift der Braunkohlenabbaustark in die Grundwasserverhältnisse ein. Um die tief liegenden Flöze im Tagebauerschließen zu können und die Standsicherheit der Abbauböschungen zu gewährlei-sten, muss das Grundwasser großflächig abgepumpt werden. Diese sogenannteSümpfung ist ein gravierender Eingriff in den Wasserhaushalt. So werden Grund-wasserstände, Wassergewinnung, Pflanzenwuchs, Feuchtbiotope, Oberflächen-gewässer sowie Vorflutsysteme beeinflusst und Bodensetzungen verursacht. DieseVeränderungen werden in Kauf genommen, da dem Braunkohlenbergbau mit seinemBeitrag zur Energiegewinnung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen Vorrang eingeräumtwird. Die Sümpfungsmaßnahmen sind langfristig angelegt, aber nicht endgültig. Nachbeendetem Abbau werden die Landschaften rekultiviert; der Grundwasserspiegelsteigt dann wieder an. Es entstehen waldreiche Landschaften mit offenenWasserflächen.

Begehrte Grundwasserleiter

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Nassauskiesung

Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln

Braunkohlenabbau

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Das Münsterland ist geprägt durch einen tiefen, aus Kalksteinen bestehenden Kluft-grundwasserleiter mit hoch mineralisiertem Wasser, das entlang der WestfälischenQuellenlinie zwischen Dortmund und Bad Lippspringe sowie am Fuße des Teuto-burger Waldes in Karstquellen ausfließt. Über den Kalksteinen liegt eine nahezu un-durchlässige Trennschicht aus Tonmergelsteinen, der wiederum mehrere unterschied-lich ergiebige Porengrundwasserleiter aufliegen. Das tiefe, hoch mineralisierte Grund-wasser ist für die Trinkwassergewinnung nicht nutzbar; es war und ist aber Grundlagefür Solegewinnung und Heilbäder.

Die Porengrundwasserleiter des Münsterlandes sind ebenso wie die des Nieder-rheins Gegenstand konkurrierender Nutzungsansprüche von Wasserwirtschaft,Landwirtschaft und Bauindustrie.

Die ca. 400 km2 große Paderborner Hochfläche im Grenzbereich zwischen Münster-land und Ostwestfalen-Lippe ist das größte zusammenhängende verkarstete Kalk-steingebiet Nordrhein-Westfalens. Beim Eintritt in die verkarsteten Bereiche ver-sickern die Bäche in Bachschwinden, werden zu Karstgrundwasser und treten in BadLippspringe, Borchen und Paderborn in großen Quellgruppen zutage. Durch die ge-ringe Filterwirkung von Karstgrundwasserleitern beeinflusst hier die Qualität desOberflächenwassers maßgeblich die Beschaffenheit des Quellwassers.

Nicht nur der geologische Bau von Ostwestfalen-Lippe ist vielgestaltig; auch hin-sichtlich seines Grundwasserdargebots weist dieser Raum bemerkenswerte qualita-tive und quantitative Unterschiede auf. Zum Teil kommen Süß- und Mineralwässer aufengstem Raum nebeneinander vor. Es herrschen Kluftgrundwasserleiter – meistKalk- und Sandsteine, aber auch gipsführende Mergel- und Tonsteine – vor. DieGrundwasservorkommen der Festgesteine liegen zumeist in größeren Tiefen als dieder Lockergesteine, so dass hier anthropogene Belastungen des Wassers von derErdoberfläche aus selten sind. Dafür schränken natürliche Faktoren die Nutzung oftein, beispielsweise wenn die Wässer durch Lösung von Gips oder Steinsalz hochmineralisiert und als Trinkwasser ungeeignet sind.

Diese chemischen Eigenschaften machen auch hier die Wässer zu einem bedeuten-den Wirtschaftsfaktor. Sie bildeten in Ostwestfalen die Grundlage für den Betrieb vonSalinen. Auch entstanden hier bekannte Heilbäder wie Bad Salzuflen, Bad Oeyn-hausen, Bad Pyrmont und Bad Driburg. Geringer mineralisierte Wässer werden alsnatürliche Mineralwässer in Brunnenbetrieben abgefüllt.

Gesunde Grundwasservielfalt

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Kalksteine im südöstlichen MünsterlandKalksteine im südöstlichen MünsterlandKalksteine im südöstlichen MünsterlandKalksteine im südöstlichen MünsterlandKalksteine im südöstlichen MünsterlandKalksteine im südöstlichen Münsterland

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Weite Teile vom Bergischen Land, Sauerland, Siegerland und der Eifel sindtypische Grundwassermangelgebiete. Dafür zeichnen sich diese vergleichsweisedünn besiedelten Mittelgebirgsregionen durch hohe Niederschläge sowie saubereBach- und Quellwässer aus, die – gesammelt in Talsperren – zur Trinkwasser-versorgung der Bevölkerung genutzt werden können.

Die Talsperren haben auch eine wasserstandsregulierende Funktion. Sie schützendie Regionen nach extremen Niederschlägen vor Hochwässern; in Trockenzeiten wirdverstärkt Wasser aus den Staubecken an die Flüsse abgegeben, um das ökologischeGleichgewicht ihrer Mittel- und Unterläufe aufrechtzuerhalten.

Grundwasserreiche Gebiete innerhalb unserer Mittelgebirgsregionen sind Kalkstein-komplexe wie der Briloner und Warsteiner Sattel im Sauerland oder die Kalkmulden inder Eifel. Diese Karstgrundwasserleiter sind intensiv genutzte Trinkwasserreservoirs.Das Quellwasser der Sötenicher Mulde in der Eifel beispielsweise wurde bereits im2. Jahrhundert n. Chr. von den Römern gefasst und über eine 90 km lange Wasser-leitung nach Köln geleitet.

Regen statt Grundwasser

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Heilenbecketalsperre südlich Ennepetal (Luftbild freigegeben durch Bez.-Reg. Münster Nr. M 2964/90)Heilenbecketalsperre südlich Ennepetal (Luftbild freigegeben durch Bez.-Reg. Münster Nr. M 2964/90)Heilenbecketalsperre südlich Ennepetal (Luftbild freigegeben durch Bez.-Reg. Münster Nr. M 2964/90)

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Rund 40 % des in Nordrhein-Westfalen benötigten Trinkwassers wird aus Grund-wasser im engeren Sinne gewonnen. Die Wasserwerke verfügen über unterschied-lich tiefe Vertikal- oder Horizontalfilterbrunnen, wobei moderne Vertikalfilterbrunnen inTiefen von mehreren hundert Metern eingesetzt werden können.

Ein Vertikalfilterbrunnen besteht aus einem gelochten Rohr mit einer Kiesumhüllung,das senkrecht in der wasserführenden Schicht steht.

Bei den Horizontalfilterbrunnen reicht ein relativ breiter, geschlossener Schacht bis indie wasserführende Schicht. Von dort gehen strahlenförmig nach allen Seiten hori-zontal verlegte Filterrohre aus. Diese Horizontalfilterbrunnen besitzen eine höhereFörderleistung als Vertikalfilterbrunnen. Durch die komplizierte Installation ist ihr Ein-satz jedoch nur möglich, wenn die grundwasserführenden Schichten relativ ober-flächennah liegen.

Woraus schöpfen?Trinkwasserversorgung in NRW

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TonGrundwassergeringleiter

oberesoberesoberesGrundwasser-Grundwasser-Grundwasser-

stockwerkstockwerkstockwerk

GrundwasseroberflächeGrundwasseroberflächeGrundwasseroberfläche

Brunnen- kopf

2. Grundwasser-stockwerk

Sumpf-rohr

Lüftung

Einstieg

Brunnenschacht

Entnahmeleitung

Tauc

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Filter-rohr

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SandSandSandPorengrundwasserleiterPorengrundwasserleiterPorengrundwasserleiter

Kies, sandigPorengrundwasserleiter

Ton-sperre

Gegen-filter

Bohr

gut

Filte

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Vertikal-filterbrunnen Brunnenkopf eines Vertikalfilterbrunnens

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44 % des Trinkwassers in Nordrhein-Westfalen kann als „künstliches Grund-wasser“ bezeichnet werden. Oberflächenwasser – zum Beispiel Flusswasser derRuhr – wird über einem Sickerbecken verregnet, dringt in den Untergrund ein, wo esdas Grundwasser künstlich anreichert, um dann mittels Brunnen gefördert zu werden.Bei seinem Weg durch die Boden- und Gesteinsschichten wird das Wasser gefiltertund abgekühlt und seine Qualität dadurch deutlich verbessert. Nach einem ähnlichenPrinzip wird Flusswasser als Uferfiltrat aus gewässernahen Brunnen gewonnen undzur Trinkwasserversorgung herangezogen. Das Flusswasser wird durch die Sog-wirkung der fördernden Brunnen gezwungen, durch die Kiese und Sande des Unter-grundes zu fließen. Auch hier machen sich die Wasserwerke das natürliche Reini-gungsvermögen der Gesteine zunutze.

Etwa 14 % unseres Trinkwassers ist Oberflächenwasser aus Talsperren, Flüssenund Seen. Dieses Wasser ist naturgemäß schädigenden Umwelteinflüssen direktausgesetzt; es kann daher technisch aufwendig sein, es so aufzubereiten, dass esTrinkwasserqualität hat.

Der Anteil von Quellwasser an der Trinkwassergewinnung ist in Nordrhein-Westfalenmit 2 % gering. Das vor allem in den Mittelgebirgen in Quellen frei zutage tretendeGrundwasser wird dort in Quellfassungen gesammelt. In vielen Fällen ist es so rein,dass es direkt zum Verbraucher geleitet werden kann.

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RegionaleWasserförderung

in NRW

GrundwasserQuellwasser

2 %

Talsperren-,Fluss- undSeewasser

künstlichangereichertesGrundwasser,

Uferfiltrat

44 %40 %

14 %

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Heil- und Mineralwässer sind Grundwässer besonderer Art. Auf ihrem Weg durch denUntergrund nehmen sie aus den durchströmten Gesteinen verschiedene Mineralienauf, die sie zu natürlichen Heilmitteln des Untergrundes machen. Die Natur hatNordrhein-Westfalen mit diesem flüssigen Bodenschatz besonders reich ausgestattet.Zahlreiche Heilbäder und Kurorte sowie Brunnenabfüllbetriebe nutzen dieses Gut. Mit95 amtlich anerkannten natürlichen Mineralwässern steht Nordrhein-Westfalen an derSpitze aller Bundesländer (Stand 1997).

Ostwestfalen wird der Heilgarten Deutschlands genannt. Dort treten auf engstemRaum Solen, Sulfat- und auch Schwefelwässer, hoch temperierte Thermalwässer undkohlensäurehaltige Wässer (Säuerlinge) auf.

Das tiefe Grundwasser des Münsterländer Kreide-Beckens ist versalzt. Diese Solereicht bis ins Ruhrgebiet und muss in den Steinkohlenzechen als Grubenwasserabgepumpt werden. Am westfälischen Hellweg hingegen war jahrhundertelang dieseSole Basis einer blühenden Salzindustrie und wurde zur Keimzelle der dortigen Heil-bäder. Heute erzeugen die in Bad Sassendorf, Bad Westernkotten und Salzkotten er-haltenen beziehungsweise wieder errichteten Gradierwerke eine künstliche Meeres-brise, die wegen ihrer wohltuenden Wirkung bei Bronchial- und Allergieerkrankungenbesonders geschätzt wird.

In Aachen treten die heißesten Thermalquellen Nordrhein-Westfalens natürlich aus.Auf langen, tief reichenden Fließwegen in komplizierten geologischen Strukturen wirddas Wasser zum Teil auf über 70 °C erwärmt, mit Mineralien angereichert und steigtschließlich zur Oberfläche auf. Die Rheuma lindernden Thermen haben schon dieKelten und Römer zum Verweilen eingeladen.

Im Süden der Niederrheinischen Bucht steigen Säuerlinge entlang tief reichendentektonischen Störungszonen auf. In Köln wurde unter stauendem Ton kohlensäure-haltiges Natriumchloridwasser erbohrt.

Der Schutz der Heilquellen vor demMenschen ist so alt wie ihre therapeutischeNutzung durch ihn. Bereits unsere vor- undfrühgeschichtlichen Vorfahren siedeltenbevorzugt dort, wo die ihnen heiligenWässer mit ihren besonderen, heilendenEigenschaften aus der Erde quollen. Umsolche Heilquellen herum entstanden oft-mals bedeutende Städte wie beispielswei-se Aachen.

Heilquellen können staatlich anerkanntwerden; zu ihrem Schutz werden Quellen-schutzgebiete festgelegt. Betrieb und An-lage einer solchen Heilquelle werden be-hördlich überwacht und dem Inhaber kön-nen im Interesse des Allgemeinwohls undaus Gründen der Quellenerhaltung beson-dere Betriebs- und Überwachungspflich-ten auferlegt werden. Die staatliche Aner-kennung einer Heilquelle ist widerruflich.

Aufsteiger in Nordrhein-WestfalenMineral-, Thermal- und Heilquellen

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Thermalsprudel III in Bad SalzuflenThermalsprudel III in Bad SalzuflenThermalsprudel III in Bad Salzuflen

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Das Wasser einer Heilquelle unterscheidet sich nicht allein durch seine besonderenphysikalisch-chemischen Eigenschaften von einem normalen Grundwasser, sondernauch durch seine fast immer wesentlich kompliziertere Entstehung in zumeist tieferreichenden Fließsystemen. Darin besteht die Individualität jeder einzelnen Heilquelle.Das Wasservorkommen ist räumlich und quantitativ begrenzt und besitzt je nach geo-logischen Verhältnissen besondere Bildungsstätten und Aufstiegswege. Deshalb müs-sen Heilquellen nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ geschützt werden.

Quantitative Gefahren gehen von allen Maßnahmen aus, die die hydraulischenVerhältnisse verändern können, wie zum Beispiel Grundwasser- oder Gasentnahmenund Bergbau. In den Heilquelleneinzugsgebieten werden Schutzzonen ausgewiesen,in denen Bodeneingriffe in bestimmten Tiefenbereichen genehmigungspflichtig oderuntersagt sind.

Auch die Qualität wird durch Schutzzonen ge-sichert, die – analog zu den Trinkwasser-schutzzonen – das Wasser vorVerunreinigungen durch organi-sche, anorganische und auchradioaktive Stoffe schützensollen. Heilwasserdarf nicht durchEinträge ausIndustrie-, Ge-werbe- undWohnansied-lungen oder Müll-deponien beein-trächtigt werden.

Besonderer Schutz für besonderes Wasser

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Heilquellen in Nordrhein-Westfalen (Auswahl)

0 30 km

Heilquellenschutzgebiete werden in dreiqualitative und zwei quantitative Schutz-zonen eingeteilt. Die qualitativen Schutz-zonen – Zone I, II und III – entspre-chen denen der Trinkwasserschutz-gebiete (s. S. 11).

Bei den quantitativen Schutzzonen unter-scheidet man die Zone A (Innere Zone)und die Zone B (Äußere Zone). Hier sindfolgende Handlungen in der Regel nichtoder nur mit besonderen Schutzmaßnah-men tragbar:

Zone A

• Bohrungen, Sprengungen, Bergbaujeder Art

• Erdaufschlüsse jeder Art von mehr als1 m Tiefe

• jede Veränderung der physikalischen,chemischen und hydraulischen Grund-wasserverhältnisse

• Eingriffe in die Oberflächengewässer

• großflächiges Versiegeln der Erdober-fläche

Zone B

• Bergbau jeder Art

• Bohrungen und Sprengungen in mehrals 20 m Tiefe unter Gelände

• Erdaufschlüsse mit einer im Einzelfallfür die jeweilige hydrogeologischeSituation festgelegten Mindesttiefe

• jede Veränderung der physikalischen,chemischen und hydraulischen Ver-hältnisse, die sich bis in mehr als 20 mTiefe auswirkt

• anthropogene Änderungen der Grund-wasseroberfläche beziehungsweise -druckfläche von mehr als 3 m

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Eine „Grundwasserlagerstätte“ beurteilen zu können, erfordert umfassende Kennt-nisse über Verbreitung, Mächtigkeit, Beschaffenheit, Durchlässigkeit und Lagerungder grundwasserleitenden und -stauenden Schichten im Untergrund. Tiefenlage undFließbewegung des Grundwassers, die Lage von Quellen, Brunnen, Deponien undAbbaugebieten von Rohstoffen spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle.

Hydrogeologische Karten veranschaulichen diese Zusammenhänge und liefernBasisinformationen über die jeweiligen Grundwasserverhältnisse. Das GeologischeLandesamt führt mit der hydrogeologischen Landesaufnahme die systematischeregionale Erforschung der Grundwasservorkommen durch und stellt die Ergebnissein amtlichen Karten und einem digitalen Fachinformationssystem bereit.

Der Standardkartensatz der vom Geologischen Landesamt herausgegebenen, digitalkonstruierten Hydrogeologischen Karte von Nordrhein-Westfalen 1 : 50 000 bestehtaus drei Elementen:

• Die Grundrissdarstellung charakterisiert die Grundwasserleiter und -geringleiterals Poren-, Kluft- oder Karstgrundwasserleiter und klassifiziert sie nach ihrerDurchlässigkeit. Weiterhin gibt sie die Mächtigkeit der grundwassererfülltenSchichten an. Die Grundrissdarstellung erläutert außerdem die Abfolge derSchichten, zeigt Quellen, Brunnen und andere Grundwasseraufschlüsse, infor-miert über Grundwassernutzungen, Gefährdungspotentiale und über die hydrau-lischen Beziehungen zu Oberflächengewässern. Kommen in einem Blattgebietmehrere Grundwasserstockwerke vor, wird jedes Stockwerk in einem separatenGrundriss dargestellt.

• In den hydrogeologischen Schnitten werden die Lagerungsverhältnisse dergrundwasserrelevanten Schichten, ihre Durchlässigkeit und die Grundwasser-oberfläche dargestellt.

• Auf der Karte „Risiko von Stoffeinträgen in das Grundwasser (Bewertung der Grundwasserüberdeckung)“ sind die hydraulischen und physikalisch-chemischen Eigenschaften der grundwasserüberdeckenden Schichten bewertet.

Wichtige Zusatzinformationen wie zum Beispiel die hydrogeologische Gliederung desBlattgebietes und die hydrochemische Typisierung der Grundwässer enthält dieLegende zu den einzelnen Blättern.

Die Hydrogeologische Karte von Nord-rhein-Westfalen ist wesentliche Informa-tionsquelle für die Erschließung und denSchutz des Grundwassers. Die Karte wirdfür die Wasserwirtschaft, die Raumpla-nung, die Landschaftsplanung, die Bauleit-planung und das Umweltmanagement her-angezogen. Wichtige Informationen liefertsie auch bei der Standortsuche für Depo-nien und Abfallentsorgungsanlagen, beider Bewertung von Altlasten sowie bei derBehebung von Schadensfällen an Grund-wasser und Boden.

Die Hydrogeologische Karte enthält dieBasisdaten für dynamische Grundwasser-modelle, mit denen die Auswirkungen vonEingriffen in den Untergrund simuliert wer-den können. Sie dient der Forschung undLehre und informiert den interessiertenBürger über die Untergrund- und Grund-wasserverhältnisse in seinem Lebens-bereich.

Ein Bild vom WasserDie Hydrogeologische Karte von Nordrhein-Westfalen

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Ausschnitt aus Blatt 3910 Steinfurt der Hydrogeologischen Karte von Nordrhein-Westfalen 1 : 50 000 mit einem hydrogeologischen Schnitt und einem Ausschnitt der Karte „Risiko von Stoffeinträgen in das Grundwasser (Bewertung der Grundwasserüberdeckung)“

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Der Aufbau von digitalen Fachinformationssystemen ist heute unumgänglich. Zureffektiven Bewältigung vieler Planungsvorhaben und zur Lösung der immer kom-plexer werdenden Umweltprobleme ist eine breite geowissenschaftliche Datengrund-lage notwendig. Um diese Grundlage zu schaffen, müssen Daten aus unterschied-lichsten Quellen herangezogen und miteinander verknüpft werden. Das leistet dasGeo-Informationssystem des Geologischen Landesamtes, welches zur Zeit aufge-baut wird. Als Teil des landesweiten Bodeninformationssystems von Nordrhein-Westfalen ist es in ein länderübergreifendes Konzept eingebunden.

Im Fachinformationssystem Hydrogeologie werden – thematisch gegliedert – alledigitalen Datensätze der Hydrogeologischen Karte von Nordrhein-Westfalen1 : 50 000 und alle den geologischen Untergrund und das Grundwasser betreffendenPunkt-, Flächen- und Rauminformationen in Datenbanken abgelegt. Diese sind unter-einander, mit der Bohrungsdatenbank und anderen Fachinformationen des Geo-logischen Landesamtes sowie mit den Daten anderer Institutionen verknüpfbar undkönnen so bei vielfältigen Fragestellungen Auskunft geben.

Die gespeicherten Informationen helfen bei der Lösung komplexer Probleme, die imRahmen der staatlichen und privaten Daseinsvorsorge auftreten und in die Aufgaben-bereiche der Geologischen Landesämter sowie der Umwelt- und Planungsbehördenfallen. Sie sind aber auch eine sichere Datenbasis für schnelle Problemlösungen beiakuten Gefahren für Boden, Grundwasser und Vegetation.

Wasser für die ZukunftDas digitale Fachinformationssystem Hydrogeologie

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Brunnengalerie

HydrogeologischesSchichtenmodell

Messstellen Bohrungen, Beobachtungsbrunnen

Topographie

Gefährdungs-potentiale

OberflächengewässerGrundwassernutzung

Bewertung desgrundwasser-freien Raumes

Grundwasser-oberfläche

Grundwasserraum

Pegel

Deponie

Abgrabung

40 30 20

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Das Geologische Landesamt Nordrhein-Westfalen erkundet, erforscht und untersucht

• das Grundwasserz. B. zur Erschließung und zum Schutz von Trink-, Brauch-, Heil- und Mineral-wasser; denn: Grundwasservorkommen sind nicht unerschöpflich; sie sind zuschützen vor Verunreinigungen und Überbeanspruchung.

• den Untergrundz. B. auf nutzbare Rohstoffe, Baugrundeigenschaften und Standfestigkeit; denn:Fachgerechte Nutzung des Untergrundes vermeidet Kosten, dient der Sicherheitund Gefahrenabwehr.

• die Bödenz. B. auf Nutzungseignung, Wasser- und Nährstoffhaushalt, Rückhaltevermögengegenüber Schadstoffen; denn: Boden ist nicht ersetzbar; er ist zu schützen vorBeeinträchtigungen seiner natürlichen Funktionen.

• den Naturraumz. B. zur Ausweisung von Schutzgebieten, Speicherung von Energiereserven, zurschadlosen Abfallbeseitigung; denn: Der Naturraum ist zu schützen vor Beein-trächtigungen seiner ökologischen Zusammenhänge.

• die Risiken durch Naturereignissez. B. Erdbeben, Erdfälle, Felsstürze, Hangrutschungen, Setzungen, Erosion undÜberschwemmungen; denn: Sind die Risiken bekannt, kann man vorbeugen,Schäden vermeiden oder die Auswirkungen eindämmen.

Die Arbeitsergebnisse des Geologischen Landesamtes werden in Karten undSchriften veröffentlicht und so allgemein zugänglich und für wirtschaftliche undwissenschaftliche Belange nutzbar. Ein Teil der Karten und Schriften wendet sichauch gezielt an den natur- und heimatkundlich interessierten Leser.

Über sämtliche Karten und Schriften informiert das Veröffentlichungsverzeichnis desGeologischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen, Postfach 10 80, D-47710 Krefeld,Tel.: (0 21 51) 8 97-2 10 oder -2 12. Die Web-Seiten des Geologischen Landesamtesim Internet informieren über die Arbeiten des Landesamtes, seine Produkte undDienstleistungen. Alle Veröffentlichungen können auch elektronisch bestellt werden.

Internetadresse: http://www.gla.nrw.de

ist die geowissenschaftliche Fachbe-hörde des Landes.

Es ist dem Geschäftsbereich des Ministersfür Wirtschaft und Mittelstand, Technologieund Verkehr zugeordnet. Sein Sitz istKrefeld.

Das Geologische Landesamt Nordrhein-Westfalen ist die zentrale Sammel- undDokumentationsstelle für alle Daten überden Aufbau, die Beschaffenheit und dasVerhalten des Untergrundes im Landesge-biet. Es betreibt kontinuierlich angewand-te Forschung, zielorientierte Grundlagen-forschung und Beratung auf verschiede-nen Fachgebieten der Natur-, Ingenieur-und Agrarwissenschaften.

Das Geologische Landesamt bietet fach-gerechte Lösungen bei:

� Rohstoffsicherung� Bodenschutz� Grundwasserschutz� Abfallbeseitigung� Baugrundbeurteilung� Gefahrenabwehr� Umweltsicherung� Denkmalschutz

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Das Geologische LandesamtNordrhein-Westfalen

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„Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser;aus Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück.“

(Thales von Milet, griechischer Philosoph, 625 – 545 v. Chr.)

© 1999 Geologisches Landesamt Nordrhein-WestfalenText: Rainer Wolf, Wolfgang Schlimm, Anja Wersinski · Redaktion: Barbara Groß-Dohme, Rainer WolfLayout: Ursula Amend, Anja Wersinski · Grafik: Anja Wersinski und Geologisches Landesamt Nordrhein-WestfalenFotos: Horst Schöttler und Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen · Druck: Joh. van Acken, Krefeld10–6–99

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Geologisches Landesamt Nordrhein-WestfalenDe-Greiff-Straße 195 · Postfach 10 80 · D-47710 Krefeld

Telefon (0 21 51) 89 71 · Telefax (0 21 51) 89 75 05E-Mail: [email protected] · Internet: http://www.gla.nrw.de