IM TEST NEUE DOWNHILLER AUS DEUTSCHLAND · DAS GRAVITY-MAGAZIN Downhiller mit 29 Zoll | Nachts...

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www.freeride-magazine.com Deutschland € 6,50 1/17 DAS GRAVITY-MAGAZIN Deutschland € 6,50 Österreich € 7,20 Schweiz CHF 11,20 Benelux € 7,20 Italien € 8,20 Spanien € 8,20 Portugal (Cont.) € 8,20 Slowenien € 8,20 Dänemark DKK 65,00 Slowakei € 8,20 Schweden SEK 90,00 Tschechien CZK 275,00 POWERED BY 5 Gruselritt oder neue Freiheit? NACHTS FREERIDEN VARIO-STÜTZEN Technik für mehr Komfort FAHRTECHNIK Tipps & Tricks vom Profi IM TEST NEUE DOWNHILLER DEUTSCHLAND AUS Ein Computer kennt das richtige Set-up REVOLUTION! Fahrwerks- Tuning 2.0 Downhiller jetzt mit 29 Zoll! Schneller bergab

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Deutschland € 6,50Österreich € 7,20 Schweiz CHF 11,20 Benelux € 7,20 Italien € 8,20 Spanien € 8,20 Portugal (Cont.) € 8,20 Slowenien € 8,20 Dänemark DKK 65,00 Slowakei € 8,20 Schweden SEK 90,00 Tschechien CZK 275,00

POWERED BY

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Gruselritt oder neue Freiheit?NACHTS FREERIDENVARIO-STÜTZEN

Technik für mehr KomfortFAHRTECHNIKTipps & Tricks vom Profi

IM TESTNEUE DOWNHILLER

DEUTSCHLANDAUS

Ein Computer kennt das richtige Set-up

REVOLUTION!

Fahrwerks-Tuning 2.0

Downhiller jetzt mit 29 Zoll!

Schneller bergab

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> INHALT

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1/17Test-Bikes in diesem Heft

54 > Alutech Sennes 29 Prototyp68 > Bergamont Straightline Team70 > Cube Two15 HPA Race71   > Haibike Seet DH 9.0

89 > Merida One Sixty 700088 > Pivot Firebird Pro72 > Propain Rage Carbon Free74 > Votec VD Elite

Vollgas im Blut: Cam Zink (31) schiebt sein Bike im Tiefflug über die Jumps in Mammoth Bikepark. Der US-Patriot beendete zwar seine Slopestyle- Karriere, will sich jetzt aber voll aufs Big Bike konzentrieren. So reiste er kürzlich zum Dark Fest (Foto oben) und schanzte über Monster-Kicker.

Titelfoto: Peter Morning Fahrer: Cam Zink

Mad-Max-Szenerie: Startgerüste ragen in den Himmel, Motorrä-der knattern, Bikes, wohin man schaut, Männer mit Tattoos und dicken Armen, eine aufgewühlte Landschaft und Testosteron in Übermenge – willkommen beim Dark Fest in Südafrika, dem ersten Stopp der Fest-Series 2017. Hier

katapultiert Adolf Silva (19) sein Big Bike im Backflip Superman über den vielleicht höchsten Step-up der Geschichte des Freeridings. Dass, dem jungen Spanier aus Barcelona Furchtlosigkeit im Erbgut steckt, verwundert nicht. Silvas Mutter gehört zu den besten Wing suit-Fliegerinnen Spaniens.

Foto: Ale di Lullo Fahrer: Adolf Silva

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Report & Reise

58 Hotmove – Martin Söderström und sein Rapsfeld76 Libanon – Freeriden in Sonne und Minenfeldern120 Freeriden bei Nacht – Gruselritt oder Erleuchtung?

Test & Technik

34 Vario-Stützen – fünf neue Modelle38 Manometer – wissen, wie prall prall ist48 Fahrwerkscomputer – Set-up leicht gemacht?54 Die 29-Zöller kommen – Downhill mit großen Rädern?64 Deutsche Big Bikes – Neuentwicklungen aus D-Land86 Enduro-Duell – Pivot Firebird gegen Merida 16090 Die Frage – versaut Racing unsere Bikes?92 Aus alt mach neu – so kannst du dein 26er aufpimpen104 Die Tüftler-Gabel – Ingenieurskunst aus Deutschland106 Wunderschaum – wie Aaron Gwin Platten vermeidet

Typen

26 Antoine Bizet – die Top-5 des FMB-Slopestylers40 Steve Peat – das Race-Urgestein sagt Goodbye44 Luke Aikins – ohne Fallschirm aus dem Flieger84 Rachel Atherton – 7 Fragen an die Worldcup-Domina110 Kris McMechan – ein Trailbauer auf Deutschland-Trip126 Sam Pilgrim – der britische Trickser in Stichworten

Rubriken

3 Intro  8 Gallery – die besten Fotos24 Magazin – Typen, Tratsch, Events und News96 Fetisch – Parts und Klamotten, die man haben will112 Fahrtechnik – Profi Amir Kabbani gibt Tipps für den Park128 Ausblick/ Impressum – die Themen im nächsten Heft

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> GALLERY

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„Kein Geringerer als Wade Simmons höchst persönlich hat diesen Jump gebaut, damals 2005 für ein Video-Shooting. Durch den schwarzen Sand sieht der Spot besonders mystisch aus. Vor drei Jahren bin ich das Gap zum ersten Mal gesprungen, ein Jahr später wirbelte ich sogar einen Backflip drüber, doch jetzt hatte ich Bammel. Selbst Fotograf Bartek meinte, ich solle es lassen, denn der Wind stürmte den Berghang entlang. Ich wagte es dennoch – und freute mich umso mehr, als der Jump gelang.“

EVO BIKEPARK, DIGNE LES BAINS / FRANKREICH

Romain BagheFoto: Bartek Wolinski/Ion

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> TEST

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MakeGermany

great againBraaap!

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S ind das alle deutschen Big Bikes? Nein, natürlich nicht. Es fehlen die Großkaliber von Canyon, Radon, YT, Bulls, Rotwild und wie sie alle heißen. Doch diesmal wollten wir uns ganz bewusst auf Neuentwicklungen konzentrieren. Bikes, die wir bisher noch

nicht getestet hatten. Eine Neuheit fehlt uns allerdings trotzdem im Test-feld: das superleichte Solid Strike. Das ist ärgerlich, doch nicht zu ändern, denn Solid hat tatsächlich alle 2017er-Modelle ausverkauft – Glück für Solid, Pech für uns.

Speed ist alles! Ist Speed alles?Normalerweise laden wir einen Promi-Tester zum Big-Bike-Test. Er soll die Bikes nach Stoppuhr auf Race-Eignung checken. Vorzugsweise verpflich-ten wir die ganz schnellen Herren der Republik. Doch diesmal klappte es leider nicht. Deutschlands schnellster Worldcupper, Johannes Fischbach, brach sich das Schlüsselbein, Jasper Jauch flüchtete in die Sonne auf La Palma und Serien-Meister Marcus Klausmann fiel wegen Befangenheit aus (Klausmanns neuer Bike-Sponsor heißt Propain). Gleichzeitig entbrannte eine hitzige Diskussion unter uns Testern. Chri-stian Schleker, der gerne mit Strava-Messung ins Tal brettert, vertrat die Speed-Fraktion: „Das schnellste Bike ist das beste – ist doch ganz klar! Was will ich mit einem Big Bike schon anderes anstellen, als schnell fahren?“ Mir dagegen ist die reine Geschwindigkeit nicht wichtig. Wie eine Bowlingkugel dahin zu walzen, langweilt mich eher. Doppelbrücken-Bikes fahre ich vor-zugsweise im Bikepark und genieße das Plus an Sicherheit und Fahrkomfort bei Drops, Gaps, Sprüngen und ruppigen Tracks. Bei mir steht das Handling klar im Vordergrund, denn ich will mit der Kiste spielen, statt nur der Zeit hinterher zu hetzen. Zwei Meinungen, zwei Vorlieben. Und was wollt ihr? Kürzlich haben wir online bei unseren Lesern nachgefragt: Was ist wich-tiger, Speed oder Style? Die fette Mehrheit, nämlich 76 Prozent, antwortete: Style! Eine direkte Antwort auf die Frage ist das nicht, doch es lässt eine Tendenz erkennen: Der Freeride-Spirit von einst ist alles andere als tot, er wurde auch nicht komplett vom Racing-Hype verschluckt. Gerade für uns Hobby-Piloten bieten Big Bikes enorme Vorteile beim Bikepark-Freeriden. Der wichtigste: Mit ihren Federungsreserven gleichen sie Fahrfehler aus und kaschieren Skill-Defizite. Mag ein versierter Fahrer das 5 Meter hohe Gap im Bikepark Samerberg auch mit dem Enduro springen oder gar mit dem Trailbike, ich tu’s nicht – und die meisten von euch vermutlich auch nicht. Schon einmal blöd gelandet, bedeutet: Bike-Saison vorbei.

Text: Dimitri und Laurin Lehner Fotos: Tobias Woggon

Deutsche Ingenieurskunst wird auf der ganzen Welt gelobt – doch im Fahrradbau fliegt unser Tüftler-Staat etwas unter dem Radar. Diese fünf neuen Big Bikes „made in Germany“ wollen das Image-Barome-ter kräftig nach oben treiben – und wir checkten, ob es gelungen ist. Unser Preis-limit: 4000 Euro!

DEUTSCHE NEUENTWICKLUNGEN

GERMANFAHRVER-GNUGEN

Was müssen Big Bikes können? Sie müssen natürlich schnell sein – doch Schnelligkeit ist nicht alles, finden wir. Etwas Spieltrieb sollte in den Großkalibern auch stecken, oder etwa nicht?

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> TEST

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HERSTELLERANGABEN Vertrieb Propain Bicycles GmbH www.propain-bikes.comMaterial/Größen Carbon/S/M, L/XLPreis/Gewicht ohne Pedale 4 154 Euro/15,9 kg

MESSDATEN Federweg vorn/hinten 200 mm/210 mmHinterbausystem VPP Float Link

AUSSTATTUNG Gabel/Dämpfer Fox 40 Float Factory/CC DB Air Kurbeln/Schaltung Truvativ Descendant DH/SRAM GX DHBremsanlage Magura MT5Laufräder Six Pack Kamikaze SystemlaufradsatzReifen Onza Ibex DHC Grip 40 Visco 2,4

PERFORMANCE

Reach 436 mmStack 616 mmBB-Drop - 4 mm

40

618

1246 350

105

63°74,9°

446

420

FUNRACING

Ohne Druckpunkt: Maguras MT5 zeigte sich lau-nisch und machte uns in diesem Test an gleich mehreren Bikes Sorgen. Immer wieder verpuffte der Druckpunkt und der Hebel zog ins Leere.

Gut verschachtelt: Im Rage versteckt sich das Federbein tief hinterm Sitzrohr. Das senkt den Schwerpunkt, macht das Set-up des eh schon frie-meligen DB-Dämpfers aber noch friemeliger.

10

komfortabelstraff

FAHRWERK

HANDLING

laufruhigwendig

SCHWÄCHEN

STÄRKEN• Handling• Fahrwerk• Optik

Wie kriegen die das nur hin? Da machen die Firmen-Giganten ein Riesenbohei, wenn sie Bikes aus Kohlefaser schneidern – und hier kommt so mir nix, dir nix ein kleiner deutscher Versender vom Bodensee und schiebt einen Carbon-Downhiller an den Start.

Wir sind beeindruckt! Die Kohlefaser-Chassis ist elegant geformt und wirkt edel verarbeitet – da könnten genauso gut die Decalls der Image-Größen wie Intense oder Santa Cruz draufstehen. Propain bietet nur zwei Rahmengrößen an – das gelingt mit einem Trick: Spezielle Lenkschalen variieren den Reach (bis Körpergröße 1,80 soll man S/M fahren, größere Fahrer L/XL). Rückt die Steuerrohr-Bohrung nach vorne, gibt’s 20 Millimeter mehr Reach. Auch die Kettenstreben lassen

sich für mehr Laufruhe von 445 auf 459 Millimeter verlängern. Wir fuhren kurz, damit sich das Bike noch leicht aufs Hinterrad ziehen ließ. Dennoch erzeugte das Heck

viel Laufruhe und arbeitete fluffig. Schon der Parkplatz-Schnellcheck zeigte: hinten hochheben, fallen lassen – mummpf. Das Heck klebte am Boden.

Dabei steht der Luftdämpfer den Stahl-Varianten in nichts nach. Nur fürs Set-up braucht man Houdinis magische Finger, um an den ein-

geschachtelten Dämpfer zu kommen. Das Rage trumpft auf mit dem Top-Modell der Fox 40. Diese Supergabel gibt dem Carbon-Flitzer

enorme Führung – er flubberte über das üble Steinfeld im Testtrail und behielt Kontrolle, selbst wenn man den Lenker im Death-grip umklammerte. Nur das Bügeleisen von Bergamont vertrug noch mehr Speed. Dafür punktete das Propain, wenn der Trail wie ein Erdbeben-Seismograph durchs Gelände kritzelte. Wendig und luftig kurvte es bergab und ertrug jede noch so heftige Rich-

tungsänderung mit Schulterzucken. Kurz: der Handlings-Favorit!

Fazit: Sattes Fahrwerk, angenehmes Handling. Das Propain ist der beste Allrounder im Test. Es ist schnell und doch verspielt.

Also ideal für Park-Freerider und Racer gleichermaßen.

Zornige Kohle

PROPAIN RAGE CARBON FREE

• die Bremse zickte

Propain bietet drei Komplett-Bikes des Rage an, Comp (3400 €), Race (4400 €) und Worldcup (5399 €). Unter der Bezeich-nung Free kann der Kunde seinen Rahmen selbst farbdesignen und ausrüsten.

FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck der Tester wieder und ist keine Addition von Racing- und Fun-Punkten. 10 = Testsieger, besser geht nicht. 9 = Sehr gut. Kaufempfehlung. 8 = Solide Leistung. 7 = Unter Durchschnitt. Das Produkt hat Schwächen. 1 bis 6 = Davor können wir nur warnen!

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MakeGermany

great againBraaap!

FREERIDE

TopScore

Mit knapp über 16 Kilo ist das Propain das zweit-

leichteste Bike im Test – da zupft Laurin nur leicht

am Lenker und schon fliegt das Rad vom Boden-see schräg durch die Luft.

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