IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

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im.gespräch Rund um München Identität und Ressource der Region Impuls I Dialog 04 Im Gespräch mit den Gestaltern der Region München

description

Die Region München wächst in den nächsten 20 Jahren um etwa 250.000 -- 300.000 Menschen. Wachstum verändert das gewohnte Umfeld, neue Nachbarn siedeln sich an, der Druck auf den Wohnungsmarkt nimmt zu, mehr Verkehr entsteht -- aber auch mehr Leben, Urbanität und Arbeit. Diese Entwicklung fordert alle. Daher ist es sehr zu begrüßen, dass der Dialog in der Region München an Dynamik gewinnt. Der 4. Impuls der Dialogreihe Im.Gespräch widmete sich dem Thema unter dem Blickwinkel: »Identität und Ressource in der Region«. »Im Wettbewerb der Städte (Regionen) werden diejenigen die Gewinner sein, die ein Höchstmaß an Identifikation und ein ideales Investitionsumfeld bieten.« Prof. Alberecht Speer von ASP. Meist besteht Einigkeit darüber, dass die Region München in dieser Hinsicht bestens aufgestellt ist. Im.Gespräch04 schauten führende Köpfe der Immobilienwirtschaft aus Politik, Verwaltung, Entwicklung, Planung und Investition einmal genauer hin. Im Ergebnis ergab sich ein weitaus differenzierteres Bild: Nicht jeder Gemeinde / Stadt der Region gelingt es, Identi tät zu stiften. Angst vor Heimatverlust, gesichtslose Ortsbilder und ein mit harten Bandagen geführter Konkurrenzkampf unter Gemeinden und Städten prägen das Bild. Wenn die Region München tatsächlich so gut aufgestellt ist, warum gelingt es dann nicht, die Siedlungsentwicklung in der Region besser abzustimmen, mehr Wohnungen zu bauen und den notwendige Ausbau der Infrastruktur wie die zweite S-Bahnstammstrecke oder den S-Bahnringschluss voranzubringen? Warum gelingt es dann nicht, mehr städtebauliche Qualität umzusetzen? Warum gelingt es nicht, in großem Umfang interkommunal zusammenzuarbeiten? Im Dialog wurde deutlich, es genügt nicht, zu wissen, was getan werden muss -- sondern es ist notwendig auch die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es getan werden kann. Die Bevölkerung muss mitgenommen werden - das war eine der Kernaussagen - damit so etwas wie ein Heimatgefühl entsteht, das alle mit einschließt, auch die »Eingeschmeckten« und »Zuagroasten«. Nur dann kann ein wunder bares Projekt gelingen: Die gemeinsame Gestaltung eines der schönsten Standorte der Welt!Veranstaltungsinformation:Komplexe Anforderungen verlangen nach einer interdisziplinären Betrachtung, wir können die Dinge nicht eindimensional lösen. Die Firma Mundwerk, Hinrich Böttcher, initiiert seit Mai 2010 das Veranstaltungsformat Im.Gespräch. Ziel der Dialogveranstaltungen ist: In ergebnisorientierten Diskussionen, mit eingestreuten, provokant anfeuernden Referaten, neue Ideen zu entwickeln und Impulse für zukünftige Entwicklungen zu geben. In dem exklusiven, überschaubaren Rahmen der Dialoge gelingt es, eine informelle Atmosphäre zu schaffen, in der die Dinge beim Namen genannt werden.DialogpartnerDrees & Sommer GmbHGrassinger Emrich Architekten GmbHmahl.gebhard.konzepteUSP Projekte GmbHDie Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

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im.gespräch

Rund um München

Identität und Ressource der Region

Impuls I Dialog 04

Im Gespräch mit den Gestaltern der Region München

Michael SchöferGemeinde Neufahrn bei FreisingMartin VolkWüstenrot Haus- und Städtebau GmbHDr. Peter WasnerEiwobau München AHWWolfgang WittmannEuropäische Metropolregion München e.V.

Hinrich BöttcherModeration

Michael BacherlBaurat, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, MünchenGernot BrauerMünchner ForumChristoph Böck1. Bürgermeister, Stadt UnterschleißheimChristian BreuRegionaler Planungsverband MünchenMichael DenkCatella Real Estate AGJürgen DrummUSP Projekte GmbH

Wolfgang EmrichGrassinger Emrich Architekten GmbHAndrea GebhardMahl-Gebhard KonzepteLothar GrassingerGrassinger Emrich Architekten GmbHDr. Thomas HarlfingerDrees & Sommer GmbHUrsula JansonGemeinde PlaneggSimon Landmann1. Bürgermeister, GemeindeBergkirchenLuigi MendozzaKlaus Wohnbau GmbHPeter G. NeumannRock Capital GroupGerda PeterPWK Bayern Wohnungs- und Kommunalbau GmbHSonja RubeUSP Projekte GmbH

im.g

espr

äch

Christian Breu(Regionaler Planungs-verband München)»Dialog bitte zum selbenThema fortführen und vertiefen«!

Luigi Mendozza(Klaus Wohnbau Gmb)»Sehr gute Größe! Jederkann sich einbringen und hat dazu auch die Möglichkeit«.

Michael Denk(Catella Real Estate AG)»Die Schaffung von gegen seitigem Verständnis, die Präzisierung vonProblemstell ungen sowie die Erarbeitung von Lösungsvor schlägen ist sehr gut gelungen«.

Lothar Grassinger(Grassinger Emrich Architekten) »Gute Ansätze, sollten unbedingt weitergeführtwerden mit dem Ziel konkrete Veränderungenherbeizuführen«.

Unbekannt»Den Dialog bitte unbe-dingt fortsetzen, gerade dieRegion München ist bishervor allem ein theoretischesKonstrukt, dass es erst mitLeben zu erfüllen gilt«.

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Im.GesprächWir können die Dinge nicht mehr eindimensional lösen

Im.Gespräch

Impressum

MUNDWERKAm Walkweiher 2686875 WaalTel: 08246/96 95 [email protected]

Drees & Sommer

begleitet private und öffentliche Bauher-ren sowie Investoren seit über 40 Jahrenbei allen Fragen rund um die Immobilie.Das partnergeführte Unternehmen ist aninsgesamt 35 Standorten weltweit vertre-ten und setzt Maßstäbe in den BereichenEntwicklungsberatung, Infrastrukturbe -ratung, Projektmanagement, Immobilien-beratung und Engineering.www.dreso.com

Grassinger Emrich Architekten GmbH

plant und realisiert als Architektur- undStadtplanungsbüro mit derzeit 15 Mitar -beitern Bauvorhaben in München undganz Deutschland. Von der architektoni-schen Unternehmensberatung bis zurRealisierung, als Architekt oder General-planer werden Bauaufgaben aller Größen -ord nungen realisiert.www.ge-architekten.de

mahl.gebhard.konzepte

sind Stadtplaner und Landschaftsarchi-tekten BDLA. »Wir verstehen uns als kreatives Team und arbeiten gerne mitAuf trag gebern und Partnern zusammen,die in der Zusammenarbeit die Möglich-keit der gegenseitigen Inspiration sehen.Wir denken strukturell, übergreifend, objektbezogen und innovativ.«www.gebhardkonzepte.de

USP Projekte

Die USP Projekte GmbH definiert sich im Spannungsfeld zwischen Stadtplanung,Immobilienökonomie und der Realisie-rung von Projektentwicklungen. Ihr An-spruch ist es, Städte und Projekte so zuentwickeln, dass  ein ortsangepasstes, in-dividuelles und in jeder Hinsicht nachhal-tiges Projekt mit hoher Identität entsteht.www.usp-projekte.de

Die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

mit Hauptsitz in Ludwigsburg ist das überregional tätige Unternehmen für Wohnungsbau, Stadtentwicklung, Stadt erneuerung, Baulandmanage-ment, Projektentwicklung und Pri-vatisierung der Wüstenrot & Württem -bergische AG. Die WHS plant, bautund bewirtschaftet Lebensräume für Privatpersonen, Unternehmen,Städte und Gemeinden.www.whs-wuestenrot.de

Das Zustandekommen der Veranstaltung»Rund um München – Identität und Ressource der Region« verdanken wir derInitiative von fünf Unternehmen.

Drees & Sommer GmbHGrassinger Emrich Architekten mahl.gebhard.konzepteUSP ProjekteDie Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

Komplexe Anforderungen verlangen nach einer interdisziplinären Betrach-tung, wir können die Dinge nicht ein-dimensional lösen. Die Firma Mundwerk, Hinrich Böttcher, initiiert seit Mai 2010 das Veranstaltungsformat Im.Gespräch.Ziel der Dialogveranstaltungen ist: Inergeb nisorien tierten Diskussionen, miteingestreuten, provokant anfeuerndenRefera t en, neue Ideen zu entwickeln und Impulse für zu künf tige Entwicklungen zu geben. In dem exklusiven, überschau -baren Rahmen der Dialoge gelingt es,eine informelle Atmosphä re zu schaffen, in der die Dinge beim Na m en genannt werden.

Gestaltung: Kassegger und Partner, Altach (A)Text: Inge Kracht, München (D)Fotografie: Thomas LombergMünchen (D)

Dialog –Partner

Grassinger Emrich human architecture

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Die Region München wächst in den nächs-ten 20 Jahren um etwa 250.000 – 300.000Menschen. Wachstum verändert das gewohnte Umfeld,neue Nachbarn siedeln sich an, der Druckauf den Wohnungsmarkt nimmt zu, mehrVerkehr entsteht – aber auch mehr Leben,Urbanität und Arbeit.Diese Entwicklung fordert alle. Daher ist es sehr zu begrüßen, dass der Dialog in derRegion München an Dynamik gewinnt.Der 4. Impuls der Dialogreihe Im.Gesprächwidmete sich dem Thema unter dem Blickwinkel: »Identität und Ressource inder Region«.

»Im Wettbewerb der Städte (Regionen) werden diejenigen die Gewinner sein, die ein Höchstmaß an Identifikation und ein ideales Investitionsumfeld bieten.«

Prof. Alberecht Speer von ASP.

Meist besteht Einigkeit darüber, dass dieRegion München in dieser Hinsicht bestensaufgestellt ist. Im.Gespräch04 schautenführende Köpfe der Immobilienwirtschaftaus Politik, Verwaltung, Entwicklung, Planung und Investition einmal genauerhin. Im Ergebnis ergab sich ein weitaus differenzierteres Bild: Nicht jeder Ge-meinde / Stadt der Region gelingt es,Identi tät zu stiften. Angst vor Heimatver-lust, gesichtslose Ortsbilder und ein mitharten Bandagen geführter Konkurrenz-kampf unter Gemeinden und Städten prägen das Bild. Wenn die Region München tatsächlich sogut aufgestellt ist, warum gelingt es dannnicht, die Siedlungsentwicklung in der Region besser abzustimmen, mehr Woh-

n ungen zu bauen und den notwendige Ausbau der Infrastruktur wie die zweite S-Bahnstammstrecke oder den S-Bahnring-schluss voranzubringen? Warum gelingt es dann nicht, mehr städtebauliche Qualitätumzusetzen? Warum gelingt es nicht, ingroßem Umfang interkommunal zusam-menzuarbeiten?Im Dialog wurde deutlich, es genügt nicht,zu wissen, was getan werden muss – sondern es ist notwendig auch die Voraus-setzungen dafür zu schaffen, dass es getanwerden kann. Die Bevölkerung muss mitgenommen werden - das war eine derKernaussagen - damit so etwas wie ein Heimatgefühl entsteht, das alle mit ein-schließt, auch die »Eingeschmeckten« und »Zuagroasten«. Nur dann kann einwunder bares Projekt gelingen: Die gemein-same Gestaltung eines der schönstenStandorte der Welt!

Region München – Bestens

aufgestellt?

Einleitung

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Page 4: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Die vierte Veranstaltung der Dialog -reihe Im.Gespräch findet passend zumThema »Rund um München« im Rat-haus der Stadt Unterschleißheim statt.Christoph Böck, seit Mai 2013 frisch gewählter Bürgermeister, umreißt dieThemen, die seine Stadt als ein Mosa-ikstein im gesamten Raum Münchenbewegen: Mobilität und bezahlbarerWohnraum.»Unterschleißheim ist mit seinen26.500 Einwohnern erst seit 2000 eineStadt. Wir haben ein gutes Gewerbege-biet mit namhaften Firmen und kön-nen uns über 40 bis 50 Millionen EuroGewerbesteuer bei einem Haushalts -volumen von 100 bis 120 MillionenEuro nicht beklagen. 15.000 Arbeits-plätze mit 13.000 Einpendlern bietetdie Stadt. Hinzu kommen 9000 Aus-pendler, davon 5000 nach München.«Damit ist der Personalverkehr ein gro-ßes Thema der Stadt. Die S-1-Strecke,die Unterschleißheim mit Münchenverbindet ist nach Aussage Böcks kom-plett dicht. Er fordert:»Wir brauchen dringend neue Kon-zepte für den öffentlichen Personen-nahverkehr.«Das zweite große Thema betrifft diedramatisch angestiegenen Miet- undGrundstückspreise im Raum Münchenund damit die Schwierigkeit, bezahl -baren Wohnraum zur Verfügung zustellen.»Die Region soll auffangen, was Mün-chen nicht mehr leisten kann. Diese Forderung ist höchst problematisch. In Unterschleißheim z.B., mit seinerguten Infrastruktur, sind kaum nochWohnungen verfügbar und die Akzep-tanz der Bevölkerung, mehr Woh-nungsbauplatz auszuweisen, ist denk-bar gering.«

Als Fazit der Problematik ergibt sich fürChristoph Böck die Frage:»Kann es wirklich ein Ziel sein, alles auf den Raum München zu konzentrieren? Ist es bezüglich der Landesentwicklungnicht möglich, den Fokus auch auf andereOrte Bayerns zu richten?«

Der Hausherr: Die Stadt Unterschleißheim

Mia san mehr – Verbrennt die Regionin der Korona München?

Dialog

4/5Für die Region München ist in den nächsten Jahre ein starkes Bevölkerungs-wachstum prognostiziert. Die sich daraus ergebenden Herausforderungen betreffendie Themen: demographische Entwick-lung, wachsende Bürgerbeteiligung, Energie- und Mobilitätswende, Siedlungs-druck sowie Erhaltung der Attraktivitätund damit Identität der Region. Frage: Verbrennt die Region in der Korona München?

Zugespitzt formuliert könnte man dochsagen, der Siedlungsdruck zerstört Identi-tät. Denn wenn die Gemeinden nichts unternehmen, bekommen sie durch diesteigenden Baukosten eine Klientel mit luxuriösen Ansprüchen und die bisherigenAnwohner können sich in dem Gebietnicht mehr halten. Entwickeln sich dieKommunen aber und weisen neue Bau-gebiete aus, um den Siedlungsdruck zu mindern, dann haben die Ansässigen Angst vor einem Übergewicht fremder Ein-flüsse. Auf dem flachen Land, ohne öffent -liche An bindung an die Stadt, ist es genauumgekehrt. Die jungen Menschen werdendurch die attraktiven Freizeit- Bildungs-und Beschäftigungsangebote Münchens angezogen und zurück bleiben ein paar alte Leute. Wo also bleibt da die Identität?

Dr. Thomas Harlfinger(Drees & Sommer GmbH), beschreibt zweiAntworten auf die Frage »Welche Identitätprägen die Umlandgemeinden?«:»Die einen möchten für ihre Gemeindeeine neue Identität schaffen und für die andern steht die Bewahrung der identitäts-stiftenden Merkmale im Vordergrund. Meine These ist: Eine positive Entwicklungkann es nur geben, wenn man beides mit-einander verbindet, wenn man die Be-wahrung von Identität und die Weiterent-wicklung hin zu neuen Identitäten für dasUmland sicherstellt.«

Sonja Rube (USP Projekte GmbH) erklärtIdentität und Gemeinschaft als Ressourceder Region und erläutert diese Haltung anhand eines Statements von ProfessorWolfgang Haber, »Vater der Landschafts-ökologie« dass bei einer Veranstal tung 2010eine angeregte Diskussion auslöste: ›DasVerhältnis von Stadt und -Region ist para-sitär‹, behauptete er, um nach anderthalbStunden voller kritischer Wortmeldungenüber ›die böse Stadt‹ lapidar zu bemerken:›Ich habe gar nicht gesagt, wer hier derSchmarotzer ist.‹»Das Verhältnis von Stadt und Region istnicht parasitär, weder in die eine noch indie andere Richtung. Die Botschaft lautet:Wir haben es mit etwas anderem, als einemparasitären Verhältnis zu tun. Stadt undRegion sind ein Organismus, ein Ökosys-tem, eine Symbiose, vernetzt in einem Be-ziehungsgeflecht aus gegenseitigem Gebenund Nehmen. Das sollte, so denke ich, einLeitbild sein für uns. Stadt- und Regional-entwicklung muss für eine Gemeinschaftda sein, die in diesem Netzwerk funktio-niert. Jeder, der hier etwas baut ist Teil derGemeinschaft und trägt Verantwortungdafür, was in der Region geschieht. Die Gemeinschaft ist ein Potential. Man kanndie Dinge nicht isoliert betrachten.Im Netzwerk des europäischen und globa-len Umfelds, in dem die Region Müncheneinen winzigen Teil ausmacht, wird die Re-gion am besten dastehen, die Identifikationund ein optimales Investitionsumfeld vorweisen kann, denn die fortschreitendeGlobalisierung führt zur Auflösung kultu-reller Bindungen und macht uns damit heimatlos.« →

Page 5: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Die vierte Veranstaltung der Dialog -reihe Im.Gespräch findet passend zumThema »Rund um München« im Rat-haus der Stadt Unterschleißheim statt.Christoph Böck, seit Mai 2013 frisch gewählter Bürgermeister, umreißt dieThemen, die seine Stadt als ein Mosa-ikstein im gesamten Raum Münchenbewegen: Mobilität und bezahlbarerWohnraum.»Unterschleißheim ist mit seinen26.500 Einwohnern erst seit 2000 eineStadt. Wir haben ein gutes Gewerbege-biet mit namhaften Firmen und kön-nen uns über 40 bis 50 Millionen EuroGewerbesteuer bei einem Haushalts -volumen von 100 bis 120 MillionenEuro nicht beklagen. 15.000 Arbeits-plätze mit 13.000 Einpendlern bietetdie Stadt. Hinzu kommen 9000 Aus-pendler, davon 5000 nach München.«Damit ist der Personalverkehr ein gro-ßes Thema der Stadt. Die S-1-Strecke,die Unterschleißheim mit Münchenverbindet ist nach Aussage Böcks kom-plett dicht. Er fordert:»Wir brauchen dringend neue Kon-zepte für den öffentlichen Personen-nahverkehr.«Das zweite große Thema betrifft diedramatisch angestiegenen Miet- undGrundstückspreise im Raum Münchenund damit die Schwierigkeit, bezahl -baren Wohnraum zur Verfügung zustellen.»Die Region soll auffangen, was Mün-chen nicht mehr leisten kann. Diese Forderung ist höchst problematisch. In Unterschleißheim z.B., mit seinerguten Infrastruktur, sind kaum nochWohnungen verfügbar und die Akzep-tanz der Bevölkerung, mehr Woh-nungsbauplatz auszuweisen, ist denk-bar gering.«

Als Fazit der Problematik ergibt sich fürChristoph Böck die Frage:»Kann es wirklich ein Ziel sein, alles auf den Raum München zu konzentrieren? Ist es bezüglich der Landesentwicklungnicht möglich, den Fokus auch auf andereOrte Bayerns zu richten?«

Der Hausherr: Die Stadt Unterschleißheim

Mia san mehr – Verbrennt die Regionin der Korona München?

Dialog

4/5Für die Region München ist in den nächsten Jahre ein starkes Bevölkerungs-wachstum prognostiziert. Die sich daraus ergebenden Herausforderungen betreffendie Themen: demographische Entwick-lung, wachsende Bürgerbeteiligung, Energie- und Mobilitätswende, Siedlungs-druck sowie Erhaltung der Attraktivitätund damit Identität der Region. Frage: Verbrennt die Region in der Korona München?

Zugespitzt formuliert könnte man dochsagen, der Siedlungsdruck zerstört Identi-tät. Denn wenn die Gemeinden nichts unternehmen, bekommen sie durch diesteigenden Baukosten eine Klientel mit luxuriösen Ansprüchen und die bisherigenAnwohner können sich in dem Gebietnicht mehr halten. Entwickeln sich dieKommunen aber und weisen neue Bau-gebiete aus, um den Siedlungsdruck zu mindern, dann haben die Ansässigen Angst vor einem Übergewicht fremder Ein-flüsse. Auf dem flachen Land, ohne öffent -liche An bindung an die Stadt, ist es genauumgekehrt. Die jungen Menschen werdendurch die attraktiven Freizeit- Bildungs-und Beschäftigungsangebote Münchens angezogen und zurück bleiben ein paar alte Leute. Wo also bleibt da die Identität?

Dr. Thomas Harlfinger(Drees & Sommer GmbH), beschreibt zweiAntworten auf die Frage »Welche Identitätprägen die Umlandgemeinden?«:»Die einen möchten für ihre Gemeindeeine neue Identität schaffen und für die andern steht die Bewahrung der identitäts-stiftenden Merkmale im Vordergrund. Meine These ist: Eine positive Entwicklungkann es nur geben, wenn man beides mit-einander verbindet, wenn man die Be-wahrung von Identität und die Weiterent-wicklung hin zu neuen Identitäten für dasUmland sicherstellt.«

Sonja Rube (USP Projekte GmbH) erklärtIdentität und Gemeinschaft als Ressourceder Region und erläutert diese Haltung anhand eines Statements von ProfessorWolfgang Haber, »Vater der Landschafts-ökologie« dass bei einer Veranstal tung 2010eine angeregte Diskussion auslöste: ›DasVerhältnis von Stadt und -Region ist para-sitär‹, behauptete er, um nach anderthalbStunden voller kritischer Wortmeldungenüber ›die böse Stadt‹ lapidar zu bemerken:›Ich habe gar nicht gesagt, wer hier derSchmarotzer ist.‹»Das Verhältnis von Stadt und Region istnicht parasitär, weder in die eine noch indie andere Richtung. Die Botschaft lautet:Wir haben es mit etwas anderem, als einemparasitären Verhältnis zu tun. Stadt undRegion sind ein Organismus, ein Ökosys-tem, eine Symbiose, vernetzt in einem Be-ziehungsgeflecht aus gegenseitigem Gebenund Nehmen. Das sollte, so denke ich, einLeitbild sein für uns. Stadt- und Regional-entwicklung muss für eine Gemeinschaftda sein, die in diesem Netzwerk funktio-niert. Jeder, der hier etwas baut ist Teil derGemeinschaft und trägt Verantwortungdafür, was in der Region geschieht. Die Gemeinschaft ist ein Potential. Man kanndie Dinge nicht isoliert betrachten.Im Netzwerk des europäischen und globa-len Umfelds, in dem die Region Müncheneinen winzigen Teil ausmacht, wird die Re-gion am besten dastehen, die Identifikationund ein optimales Investitionsumfeld vorweisen kann, denn die fortschreitendeGlobalisierung führt zur Auflösung kultu-reller Bindungen und macht uns damit heimatlos.« →

Page 6: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Dr. Peter Wasner (Eiwobau MünchenAHW) definiert den Grund der Misere mitder »Trabantisierung«, wie sie z.B. in Ober-sendling, Neufahrn und Unterschleißheim zu beobachten ist.»Wenn ich mir dieses Stadtzentrum hier in Unterschleißheim anschaue – das gibt es jetzt seit 25 Jahren – da ist doch keineIdentifikation entstanden. Und schauen Siesich die Bauschäden an, eigentlich müsstendie Häuser zum großen Teil schon wiederabgerissen werden. Wir müssen aufhörenTrabantenstädte bzw. Trabantenstadtteilezu bauen. Nicht einmal Neuperlach ist fürmich identifikationsstiftend gelungen.«

Jürgen Drumm (USP Projekte)»Jede Gemeinde sollte einen Leitbildpro-zess starten, ein Entwicklungskonzept erstellen auf die Frage: Wie wollen wir uns in 20 Jahren aufstellen? – und darausSteuerungsinstrumente ableiten.«

Dialog

6/7Christian Breu (Regionaler Planungs-verband München) »Der planerische Main-stream geht aber nun mal in Richtung Ver-dichtung und in die Höhe bauen, nicht nurin der Stadt auch im Umland.Die gute Nachricht dabei ist, der Platz inder Region reicht aus, die bis 2030 pro g -nostizierten 300.000 Menschen mehr unterzubringen. Die Stadt München wirdin 20 Jahren Probleme haben. Im Umlandsieht es besser aus. Da ist es im Interessejeder Gemeinde in der Region, gemeinsamden Platz zu schaffen.«

Michael Bacherl (Baurat, Referat fürStadtplanung und Bauordnung München)»Wir wachsen in den nächsten Jahren undstehen vor der großen Aufgabe, damit ir-gendwie klar zu kommen. Deshalb ist eswichtig die Themen, wie Siedlungsdruck inenger Verzahnung mit Mobilität, Freiraum-entwicklung und Arbeitsplätzen nicht nuremotional unter dem Aspekt der Identitätsondern auch funktional zu betrachten. Ich denke, wir müssen die Probleme pro -gressiver angehen und nach Lösungen suchen.«

Sonja Rube (USP Projekte GmbH)»Der Immobilienmarkt folgt sehr wohl derEmotion, da die Investoren dort investie-ren, wo sie ein nachhaltiges Investment erwarten, also an Orten mit Identität, miteigenem Charakter.«

Luigi Mendozza (Klaus Wohnbau GmbH) beschreibt ein weiteres Problem der Umlandgemeinden:»Wenn die Gemeinden ein größeres Wohn-gebiet für zum Beispiel 100 Wohnungenausweisen, rennen ihnen die Bauträger dieTüren ein. Aber wenn sie auch das Ergän-zende haben wollen, ein Geschäftshaus,einen Arzt, einen Bäcker, dann schauen alleweg und sagen, das ist nicht interessantgenug. Ich glaube, hier liegt das Problem,es werden in diesem Bereich auch zu wenigprivate Investitionen getätigt.«

»Auch in der Region München bauen wireinen gesichtslosen Einheitsbrei, der inBremen oder Südfrankreich ganz genausoaussieht und keine Identifikation unter-stützt. Den Menschen wird in ihrem Be-dürfnis nach Verwurzelung der Bodenunter den Füßen weggezogen. Wenn wiralso etwas tun wollen, was Sinn macht, für uns und die Gemeinschaft der Bürger,dann geht es darum, strategische Leitbilderzu entwickeln und unverwechselbare Stadt- und Projektplanungen zu entwerfen,die sich an den Leitbildern orientieren. Das gelingt aber nur, wenn wir strategischePartnerschaften gründen und … eine solche Dialogveranstaltung ist dann einTeil davon.«

Martin VolkDie Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

Sonja Rube

Page 7: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Dr. Peter Wasner (Eiwobau MünchenAHW) definiert den Grund der Misere mitder »Trabantisierung«, wie sie z.B. in Ober-sendling, Neufahrn und Unterschleißheim zu beobachten ist.»Wenn ich mir dieses Stadtzentrum hier in Unterschleißheim anschaue – das gibt es jetzt seit 25 Jahren – da ist doch keineIdentifikation entstanden. Und schauen Siesich die Bauschäden an, eigentlich müsstendie Häuser zum großen Teil schon wiederabgerissen werden. Wir müssen aufhörenTrabantenstädte bzw. Trabantenstadtteilezu bauen. Nicht einmal Neuperlach ist fürmich identifikationsstiftend gelungen.«

Jürgen Drumm (USP Projekte)»Jede Gemeinde sollte einen Leitbildpro-zess starten, ein Entwicklungskonzept erstellen auf die Frage: Wie wollen wir uns in 20 Jahren aufstellen? – und darausSteuerungsinstrumente ableiten.«

Dialog

6/7Christian Breu (Regionaler Planungs-verband München) »Der planerische Main-stream geht aber nun mal in Richtung Ver-dichtung und in die Höhe bauen, nicht nurin der Stadt auch im Umland.Die gute Nachricht dabei ist, der Platz inder Region reicht aus, die bis 2030 pro g -nostizierten 300.000 Menschen mehr unterzubringen. Die Stadt München wirdin 20 Jahren Probleme haben. Im Umlandsieht es besser aus. Da ist es im Interessejeder Gemeinde in der Region, gemeinsamden Platz zu schaffen.«

Michael Bacherl (Baurat, Referat fürStadtplanung und Bauordnung München)»Wir wachsen in den nächsten Jahren undstehen vor der großen Aufgabe, damit ir-gendwie klar zu kommen. Deshalb ist eswichtig die Themen, wie Siedlungsdruck inenger Verzahnung mit Mobilität, Freiraum-entwicklung und Arbeitsplätzen nicht nuremotional unter dem Aspekt der Identitätsondern auch funktional zu betrachten. Ich denke, wir müssen die Probleme pro -gressiver angehen und nach Lösungen suchen.«

Sonja Rube (USP Projekte GmbH)»Der Immobilienmarkt folgt sehr wohl derEmotion, da die Investoren dort investie-ren, wo sie ein nachhaltiges Investment erwarten, also an Orten mit Identität, miteigenem Charakter.«

Luigi Mendozza (Klaus Wohnbau GmbH) beschreibt ein weiteres Problem der Umlandgemeinden:»Wenn die Gemeinden ein größeres Wohn-gebiet für zum Beispiel 100 Wohnungenausweisen, rennen ihnen die Bauträger dieTüren ein. Aber wenn sie auch das Ergän-zende haben wollen, ein Geschäftshaus,einen Arzt, einen Bäcker, dann schauen alleweg und sagen, das ist nicht interessantgenug. Ich glaube, hier liegt das Problem,es werden in diesem Bereich auch zu wenigprivate Investitionen getätigt.«

»Auch in der Region München bauen wireinen gesichtslosen Einheitsbrei, der inBremen oder Südfrankreich ganz genausoaussieht und keine Identifikation unter-stützt. Den Menschen wird in ihrem Be-dürfnis nach Verwurzelung der Bodenunter den Füßen weggezogen. Wenn wiralso etwas tun wollen, was Sinn macht, für uns und die Gemeinschaft der Bürger,dann geht es darum, strategische Leitbilderzu entwickeln und unverwechselbare Stadt- und Projektplanungen zu entwerfen,die sich an den Leitbildern orientieren. Das gelingt aber nur, wenn wir strategischePartnerschaften gründen und … eine solche Dialogveranstaltung ist dann einTeil davon.«

Martin VolkDie Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

Sonja Rube

Page 8: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Impuls

Sonja Rube(USP Projekte GmbH)»Identität und Gemeinschaft als Ressource der Region«

Impuls

Dr. Thomas Harlfinger(Drees & Sommer GmbH)»Zwischen Identität stiftenund Identität bewahren«

Impuls

Andrea Gebhard(mahl.gebhard.konzepte)»Landschaft als Identi-tätsstifter«

Impuls

Wolfgang Emrich(Grassinger Emrich Architekten GmbH)»Knowhow Transfer –München - Region Instrumente für den be-zahlbaren Wohnraum«

Impuls

Martin Volk(Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH)»Die Region aus Sichteines Investors«

Page 9: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Impuls

Sonja Rube(USP Projekte GmbH)»Identität und Gemeinschaft als Ressource der Region«

Impuls

Dr. Thomas Harlfinger(Drees & Sommer GmbH)»Zwischen Identität stiftenund Identität bewahren«

Impuls

Andrea Gebhard(mahl.gebhard.konzepte)»Landschaft als Identi-tätsstifter«

Impuls

Wolfgang Emrich(Grassinger Emrich Architekten GmbH)»Knowhow Transfer –München - Region Instrumente für den be-zahlbaren Wohnraum«

Impuls

Martin Volk(Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH)»Die Region aus Sichteines Investors«

Page 10: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Einen konkreten Aspekt der Angst vor dengroßen Siedlungen im Umland spricht Lothar Grassinger an, mit der Frage nachder Bezahlbarkeit der dann erforderlichenInfrastruktur wie Schulen, Kindergärten,Straßen.

Lothar Grassinger (Grassinger Emrich Architekten GmbH) »Der eigentliche Kernder Problematik ist doch die Frage: wie bezahle ich das Ganze? In der Stadt hatman unter der Bezeichnung ›SozialgerechteBodennutzung‹ (SoBoN) ein Instrumentzur Mitfinanzierung städtebaulicher Pla-nungen und damit auch zur Entlastung desstädtischen Haushalts geschaffen. Soweitich weiß, ist dieses Instrument im Umlandnoch gar nicht angekommen ist.«

Gerda Peter (PWK Bayern Wohnungs- und Kommunalbau GmbH) »Ich denke auch beim Thema Finanzierung sind Stadtund Land nicht über einen Kamm zu scheren. Man muss im ländlichen Raumanders finanzieren als in der Stadt.«

Simon Landmann (1. Bürgermeister der Gemeinde Bergkirchen im LandkreisDachau) »Ein Einheimischer im LandkreisDachau kann bei 500 € pro m2 kein Hausbauen. Für den finanzstarken Münchner ist das kein Problem, der zahlt auch 550 €.

Es gibt zwar das Modell, bei dem Einheimi-schen nach sozialen Kriterien, ein günsti-geres Baugrundstück von der Gemeindezur Verfügung gestellt wird, das ist abernur bei 30 bis 40 Prozent der baureif ge -machten Grundstücke machbar. Mit jedemZuzug aber steigt der Bedarf an Infra-struktur.«

Michael Denk (Catella Real Estate AG)»Die Gemeinden werden durch Sach-zwänge gezwungen, sich zu verändern. Ichhabe festgestellt, diejenigen die am Stamm-tisch am lautesten nach Identität schreien,vergessen sie extrem schnell, wenn derneue Flächennutzungsplan aufgestellt wirdund ihre Wiesen zu Bauland werden. DerMarkt verändert die Meinungen und wirdim Laufe der Zeit das Wachstumsproblemselbst lösen. Unser Haus hat mit dem Anlagefonds Catella Max nicht im Umland investiert,weil die Preise dort inzwischen nicht mehrdeutlich günstiger sind, das Umland beieiner Krise aber immer stärker betroffen ist als die Stadt.Die jungen Menschen zieht es in die Me-tropolen, nicht aufgrund fehlender Iden-tität ihrer Heimatorte, sondern wegen des Lifestyles und der besseren Qualifizie-rungs- und Berufsangebote.«

Wer soll das bezahlen

Dialog

10/11»Der Zuzug in die Metropolen, wird nicht aufzuhalten sein«, meint auchPeter G. Neumann (Rock Capital Group)»Für uns als Investor sind Standorte inte-ressant, wo man etwas verändern und ver-bessern kann. In München, mit seinerhohen Verdichtung gibt es da nicht mehrviele Möglichkeiten. Deshalb suchen wirim Umland neue Standorte.«

Wie heimatfähig ist die

Region München?

Dialog

9/

Christian Breu (Regionaler Planungs-verband München) definiert den Begriff Heimat: »Ich glaube nicht, dass die Men-schen in der Region München über eineneinzigen Heimatbegriff verfügen. JederMensch hat mehrere Heimaten. Räumlichgesehen kann Heimat eine Stadt, ein Stadt-teil oder auch nur einen Straßenzug be-deuten und darüber hinaus gibt es natio - nale oder auch politisch definierte Heima-ten. Was die Menschen im Wirtschafts-raum München verbindet ist, sie alle lebenin einer Region mit sehr hoher Lebens-qualität und Wirtschaftskraft, d.h. miteiner relativ hohen sozialen Sicherheit imVer gleich zu anderen Regionen. Das ist unsere Heimat.«

Simon Landmann (1. Bürgermeister derGemeinde Bergkirchen im LandkreisDachau) berichtet, dass es beim andert-halbjährigen Leitbildprozess im LandkreisDachau ›Dahoam zwischen Dorf und Me-tropole‹ zum ersten Mal gelungen sei, alle 17Landkreiskommunen an einen Tisch zu be-kommen: »Anlass des Projektes war derenorme Wachstumsdruck aus München,der die Grundstückspreise, zum Beispiel inBergkirchen, von 250 bis 300 Euro im Jahr2005 auf jetzt 500 Euro in die Höhe trieb.«→

Michael BacherlBaurat, Referat für Stadtplanung und Bauordung, München

Page 11: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Einen konkreten Aspekt der Angst vor dengroßen Siedlungen im Umland spricht Lothar Grassinger an, mit der Frage nachder Bezahlbarkeit der dann erforderlichenInfrastruktur wie Schulen, Kindergärten,Straßen.

Lothar Grassinger (Grassinger Emrich Architekten GmbH) »Der eigentliche Kernder Problematik ist doch die Frage: wie bezahle ich das Ganze? In der Stadt hatman unter der Bezeichnung ›SozialgerechteBodennutzung‹ (SoBoN) ein Instrumentzur Mitfinanzierung städtebaulicher Pla-nungen und damit auch zur Entlastung desstädtischen Haushalts geschaffen. Soweitich weiß, ist dieses Instrument im Umlandnoch gar nicht angekommen ist.«

Gerda Peter (PWK Bayern Wohnungs- und Kommunalbau GmbH) »Ich denke auch beim Thema Finanzierung sind Stadtund Land nicht über einen Kamm zu scheren. Man muss im ländlichen Raumanders finanzieren als in der Stadt.«

Simon Landmann (1. Bürgermeister der Gemeinde Bergkirchen im LandkreisDachau) »Ein Einheimischer im LandkreisDachau kann bei 500 € pro m2 kein Hausbauen. Für den finanzstarken Münchner ist das kein Problem, der zahlt auch 550 €.

Es gibt zwar das Modell, bei dem Einheimi-schen nach sozialen Kriterien, ein günsti-geres Baugrundstück von der Gemeindezur Verfügung gestellt wird, das ist abernur bei 30 bis 40 Prozent der baureif ge -machten Grundstücke machbar. Mit jedemZuzug aber steigt der Bedarf an Infra-struktur.«

Michael Denk (Catella Real Estate AG)»Die Gemeinden werden durch Sach-zwänge gezwungen, sich zu verändern. Ichhabe festgestellt, diejenigen die am Stamm-tisch am lautesten nach Identität schreien,vergessen sie extrem schnell, wenn derneue Flächennutzungsplan aufgestellt wirdund ihre Wiesen zu Bauland werden. DerMarkt verändert die Meinungen und wirdim Laufe der Zeit das Wachstumsproblemselbst lösen. Unser Haus hat mit dem Anlagefonds Catella Max nicht im Umland investiert,weil die Preise dort inzwischen nicht mehrdeutlich günstiger sind, das Umland beieiner Krise aber immer stärker betroffen ist als die Stadt.Die jungen Menschen zieht es in die Me-tropolen, nicht aufgrund fehlender Iden-tität ihrer Heimatorte, sondern wegen des Lifestyles und der besseren Qualifizie-rungs- und Berufsangebote.«

Wer soll das bezahlen

Dialog

10/11»Der Zuzug in die Metropolen, wird nicht aufzuhalten sein«, meint auchPeter G. Neumann (Rock Capital Group)»Für uns als Investor sind Standorte inte-ressant, wo man etwas verändern und ver-bessern kann. In München, mit seinerhohen Verdichtung gibt es da nicht mehrviele Möglichkeiten. Deshalb suchen wirim Umland neue Standorte.«

Wie heimatfähig ist die

Region München?

Dialog

9/

Christian Breu (Regionaler Planungs-verband München) definiert den Begriff Heimat: »Ich glaube nicht, dass die Men-schen in der Region München über eineneinzigen Heimatbegriff verfügen. JederMensch hat mehrere Heimaten. Räumlichgesehen kann Heimat eine Stadt, ein Stadt-teil oder auch nur einen Straßenzug be-deuten und darüber hinaus gibt es natio - nale oder auch politisch definierte Heima-ten. Was die Menschen im Wirtschafts-raum München verbindet ist, sie alle lebenin einer Region mit sehr hoher Lebens-qualität und Wirtschaftskraft, d.h. miteiner relativ hohen sozialen Sicherheit imVer gleich zu anderen Regionen. Das ist unsere Heimat.«

Simon Landmann (1. Bürgermeister derGemeinde Bergkirchen im LandkreisDachau) berichtet, dass es beim andert-halbjährigen Leitbildprozess im LandkreisDachau ›Dahoam zwischen Dorf und Me-tropole‹ zum ersten Mal gelungen sei, alle 17Landkreiskommunen an einen Tisch zu be-kommen: »Anlass des Projektes war derenorme Wachstumsdruck aus München,der die Grundstückspreise, zum Beispiel inBergkirchen, von 250 bis 300 Euro im Jahr2005 auf jetzt 500 Euro in die Höhe trieb.«→

Michael BacherlBaurat, Referat für Stadtplanung und Bauordung, München

Page 12: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Dazu kam die Angst der Bevölkerung vordem Verlust der Lebensqualität und Identi-tät; die Angst von der Stadt überrollt zuwerden. Der Landkreis Dachau ist mit seinen kleinen Gemeinden und Dörfernsowie einem lebendigen Vereinsleben über-wiegend ländlich strukturiert. Die Gefahr,diese heimatliche Struktur zu verlieren, ist groß.« Das zweite Thema des Leitbildprojektes be-traf die Mobilität. Anders als in den Stadt -gemeinden Dachau (40.000 Einwohner) undKarlsfeld (18.000 Einwohner) sowie den kleinen S-Bahn-Anrainer-Gemeinden gibt esin dem Gebiet an der Stuttgarter Autobahn,wozu auch die Gemeinde Bergkirchen ge-hört, keine öffentliche Anbindung an dieStadt München.»Wir haben ein Bussystem, Freitagabendum 19:00 Uhr geht der letzte Bus und dererste geht dann wieder am Montag, frühum sechs. Am Wochenende sind wir alsokomplett von der Umwelt abgeschlossen.Hier erwarten wir eine Unterstützungdurch die Münchner Verkehrsbetriebe.«Mobilität ist also nicht von ungefähr aucheines der Hauptthemen der ›EuropäischenMetropolregion München‹, die sich 2007 alsidentitätsstiftendes Vorhaben gründete.

Wolfgang Wittmann (Europäische Metro-polregion München) bedauert den Bekannt-heitsdefizit des Vereins, der angetreten ist,die Metropole München zu entlasten und dieRegion zu stärken: »Die Europäische Me-tropolregion München ist ein künstlichesKonstrukt, entstanden aus den VereinenWirtschaftsraum Südbayern und GreaterMunich Area Mitglieder sind die kreis-freien Städte, Landkreise und kreisangehö-rige Städte und Gemeinden, Unternehmen,Universitäten und weitere Ver tre - ter ausGesellschaft und Wissenschaft. Der Vereinwill einerseits eine Plattform bieten für ge-meinsame Projekte, will Dialoge anzettelnund so die Partnerschaft in der Region för-dern und eine gemeinsame Identität schaf-fen. Andererseits will er die RegionMünchen als Wirtschafts-, Kunst- und Kulturstandort in der internationalen Konkurrenz zu anderen Metropolregionenoptimal präsentieren.«Warum initiiert die Metropolregion Mün-chen nicht einen Wettbewerb wie die Finnenes mit »Greater Helsinki Vision 2050« getanhaben, setzt 1,5 Mio Preisgeld aus und lädtdie großen Planer der Welt ein?

Dialog

12/13Michael Bacherl (Baurat, Referat fürStadtplanung und Bauordnung München)»Der Wettbewerb ist durchaus interessantund vorbildlich für uns, zumal die RegionMünchen sich in einer ähnlichen Situationbefindet und ebenso wie die Region Helsinki, die bis 2050 einen Zuwachs von700.000 Einwohnern erwartet, mit den Aspekten des Wachstums zu kämpfen hat.«

Christian Breu (Regionaler Planungs-verband München) erklärt, der Planungs-ausschuss habe ein Bürgergutachten undeine gemeinsame Leitbilddiskussion be-schlossen und meint: »Darf ich einmaletwas Ketzerisches sagen: Wir reden hiersehr verkopft über das Gefühl der Identität.Für wen in der Region, frage ich mich,könnte eine auf diese Weise konstruierteIdentität eine Ressource sein. Ich glaube,dass man das Gefühl der Zusammengehö-rigkeit nur über die Praxis der Zusammen-arbeit erreicht und nicht über die Diskus- s ion theoretischer Konzepte von Identität.Diese Zusammenarbeit aber wird in derRegion schon seit vielen Jahren und Jahr-zehnten gepflegt.«

Dr. Thomas Harlfinger (Drees & Sommer GmbH) »Ich höre vonden Bürgermeistern Böck und Landmann:›Wir wollen keine weiter en Wohnungenausweisen‹. Wo ist da die Zusammenarbeit,Herr Breu. Relativ viele Probleme liegenoffen, erzeugt durch den Siedlungsdruckund ich glaube, dass die Stadt und das Um-land ganz unterschied liche Interessenhaben, die Probleme zu lösen.«

Sonja Rube (USP Projekte GmbH)»Ich finde es erschreckend, wenn, wie HerrLandmann es gesagt hat, die Menschen im Umland Angst vor der großen Landes-hauptstadt München haben, Angst davor,dass die Stadt ihre Identität auffrisst. Unser Grundsatz ist es, dass jeder Punkt im Netzwerk, jeder kleine Ort seine Be-rechtigung hat und seine Identität in der Regional ent wicklung gewahrt werdenmuss. Diese Vielfalt ist doch auch dieStärke unserer Region.«

Simon Landmann

Andrea Gebhardmahl.gebhard.konzepte

Page 13: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Dazu kam die Angst der Bevölkerung vordem Verlust der Lebensqualität und Identi-tät; die Angst von der Stadt überrollt zuwerden. Der Landkreis Dachau ist mit seinen kleinen Gemeinden und Dörfernsowie einem lebendigen Vereinsleben über-wiegend ländlich strukturiert. Die Gefahr,diese heimatliche Struktur zu verlieren, ist groß.« Das zweite Thema des Leitbildprojektes be-traf die Mobilität. Anders als in den Stadt -gemeinden Dachau (40.000 Einwohner) undKarlsfeld (18.000 Einwohner) sowie den kleinen S-Bahn-Anrainer-Gemeinden gibt esin dem Gebiet an der Stuttgarter Autobahn,wozu auch die Gemeinde Bergkirchen ge-hört, keine öffentliche Anbindung an dieStadt München.»Wir haben ein Bussystem, Freitagabendum 19:00 Uhr geht der letzte Bus und dererste geht dann wieder am Montag, frühum sechs. Am Wochenende sind wir alsokomplett von der Umwelt abgeschlossen.Hier erwarten wir eine Unterstützungdurch die Münchner Verkehrsbetriebe.«Mobilität ist also nicht von ungefähr aucheines der Hauptthemen der ›EuropäischenMetropolregion München‹, die sich 2007 alsidentitätsstiftendes Vorhaben gründete.

Wolfgang Wittmann (Europäische Metro-polregion München) bedauert den Bekannt-heitsdefizit des Vereins, der angetreten ist,die Metropole München zu entlasten und dieRegion zu stärken: »Die Europäische Me-tropolregion München ist ein künstlichesKonstrukt, entstanden aus den VereinenWirtschaftsraum Südbayern und GreaterMunich Area Mitglieder sind die kreis-freien Städte, Landkreise und kreisangehö-rige Städte und Gemeinden, Unternehmen,Universitäten und weitere Ver tre - ter ausGesellschaft und Wissenschaft. Der Vereinwill einerseits eine Plattform bieten für ge-meinsame Projekte, will Dialoge anzettelnund so die Partnerschaft in der Region för-dern und eine gemeinsame Identität schaf-fen. Andererseits will er die RegionMünchen als Wirtschafts-, Kunst- und Kulturstandort in der internationalen Konkurrenz zu anderen Metropolregionenoptimal präsentieren.«Warum initiiert die Metropolregion Mün-chen nicht einen Wettbewerb wie die Finnenes mit »Greater Helsinki Vision 2050« getanhaben, setzt 1,5 Mio Preisgeld aus und lädtdie großen Planer der Welt ein?

Dialog

12/13Michael Bacherl (Baurat, Referat fürStadtplanung und Bauordnung München)»Der Wettbewerb ist durchaus interessantund vorbildlich für uns, zumal die RegionMünchen sich in einer ähnlichen Situationbefindet und ebenso wie die Region Helsinki, die bis 2050 einen Zuwachs von700.000 Einwohnern erwartet, mit den Aspekten des Wachstums zu kämpfen hat.«

Christian Breu (Regionaler Planungs-verband München) erklärt, der Planungs-ausschuss habe ein Bürgergutachten undeine gemeinsame Leitbilddiskussion be-schlossen und meint: »Darf ich einmaletwas Ketzerisches sagen: Wir reden hiersehr verkopft über das Gefühl der Identität.Für wen in der Region, frage ich mich,könnte eine auf diese Weise konstruierteIdentität eine Ressource sein. Ich glaube,dass man das Gefühl der Zusammengehö-rigkeit nur über die Praxis der Zusammen-arbeit erreicht und nicht über die Diskus- s ion theoretischer Konzepte von Identität.Diese Zusammenarbeit aber wird in derRegion schon seit vielen Jahren und Jahr-zehnten gepflegt.«

Dr. Thomas Harlfinger (Drees & Sommer GmbH) »Ich höre vonden Bürgermeistern Böck und Landmann:›Wir wollen keine weiter en Wohnungenausweisen‹. Wo ist da die Zusammenarbeit,Herr Breu. Relativ viele Probleme liegenoffen, erzeugt durch den Siedlungsdruckund ich glaube, dass die Stadt und das Um-land ganz unterschied liche Interessenhaben, die Probleme zu lösen.«

Sonja Rube (USP Projekte GmbH)»Ich finde es erschreckend, wenn, wie HerrLandmann es gesagt hat, die Menschen im Umland Angst vor der großen Landes-hauptstadt München haben, Angst davor,dass die Stadt ihre Identität auffrisst. Unser Grundsatz ist es, dass jeder Punkt im Netzwerk, jeder kleine Ort seine Be-rechtigung hat und seine Identität in der Regional ent wicklung gewahrt werdenmuss. Diese Vielfalt ist doch auch dieStärke unserer Region.«

Simon Landmann

Andrea Gebhardmahl.gebhard.konzepte

Page 14: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Mit seiner Aussage:›Der Siedlungsdruck kommt zu einem großen Teil von innen und hängt mit demStrukturwandel der Haushalte zusammen,in der Stadt sowie auch im Umland‹, bringtChristian Breu einen neuen Aspekt zumThema Siedlungsdruck ins Gespräch:»In den Gemeinden muss gebaut werden,weil die Zahl der Haushalte auch beigleichbleibender Bevölkerung steigt. InMünchen gibt es 60 % Singlewohnungenund das Umland zieht nach. In der Regionsind wir durchschnittlich inzwischen bei 2, in der Stadt bei 1,8 und im Umland bei 2,2 Personen pro Haushalt. Zu einem Drittel ist der Bedarf an Wohnungen alsohausgemacht. Die Menschen aber, die in die Region Mün-chen kommen, weil wir so attraktiv sind,kommen nicht aus Bayern, sondern ausDeutschland und zu zwei Drittel aus demeuropäischen Ausland. 2012 hatten wireinen Zuzug von 36.000 Menschen, davonkamen annährend 25.000 aus Europa.

Der Zuzug aber betrifft nicht allein Mün-chen, er betrifft die gesamte Region und istauch positiv, denn er garantiert, dass sienicht schrumpft. Die Diskussion über eine altbayerischeIdentität geht manchmal ein wenig an derRealität vorbei. Wir werden internationaler,nur haben wir das gefühlsmäßig noch nichtnachvollzogen.«Zu den wenig identitätsstiftenden Gemein-den gehört Neufahrn bei Freising. Michael Schöfer beschreibt seine Gemeindeals ein Schlusslicht in der Region, wahrge-nommen nur noch als Wohnstandort, demdie Identität abhandengekommen sei. Wegender hohen Mobilität zwischen Flughafen undMünchen Innenstadt habe sich der Einzel-handel immer mehr ausgedünnt und damitdie Qualität der Ortsmitte verringert.

Michael Schöfer, (Gemeinde Neufahrnbei Freising) »Die Leute setzen sich zumEinkaufen schnell ins Auto, wenn sie in derOrtsmitte keine ausreichende Angebots-vielfalt vorfinden. Wir haben eine perma-nente Nachfrage nach Bauland. DieBodenpreise steigen. Es ist aber schwierig,neues Bauland baureif zu machen, weil dieGrundbesitzer neben ihrer Landwirtschaft

Region als Netzwerk

Dialog

14/15häufig schon eine millionenschwere Ver-mögensverwaltung betreiben. Vor 10 Jahrenhaben wir einen Wett bewerb für 18 ha Bau-land ausgeschrieben und ein tolles Ergebniserzielt, dass bis heute nicht umgesetzt wer-den konnte, weil wir keine städte - baulicheVereinbarung bezüglich der Folgekostenschließen konnten. Gebaut wird gegenwär-tig vorwiegend auf bereits bebautenGrundstücken, die nach Entfernung desBestandsgebäudes in mehrere Baugrund-stücke geteilt werden, oft zwei Doppel häu -ser anstelle des vormaligen Einfamilien- hauses. Das schafft Dichte aber keine Iden-tität.«

Als Hilfsmaßnahme schlägt Andrea Gebhard eine Zusammenarbeit der Gemeinden Neufahrn, Eching undUnter schleißheim vor: »Könnten sich nichtmehrere Gemeinden zusammentun, dieeine baut mehr Wohnungen, die andere hatdie Gewerbeflächen?«

Christian Breu (Regionaler Planungs-verband München) verneint mit dem Argu-ment, das Betreiben gemeinsamer Gewerbe-gebiete würde eine kommunale Finanz re-form bedeutet: »Die Regeln der Gewerbe-steuer und der Steuerausstattung der Gemeinden sind so gestrickt, dass Konku r -renz dominiert. Ich sehe keine Chance für eine kommunale Finanzreform weil die Gemeinden auch die Möglichkeit habenmüssen, sich aus eigener Kraft zu finan -zieren und gewisse Schwerpunkte der Entwicklung selbst zu bestimmen. Und außerdem: In der Regel sind gerade dienächsten Nachbarn nicht immer die eng-sten Freunde.«

Sonja RubeUSP Projekte GmbH

Page 15: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Mit seiner Aussage:›Der Siedlungsdruck kommt zu einem großen Teil von innen und hängt mit demStrukturwandel der Haushalte zusammen,in der Stadt sowie auch im Umland‹, bringtChristian Breu einen neuen Aspekt zumThema Siedlungsdruck ins Gespräch:»In den Gemeinden muss gebaut werden,weil die Zahl der Haushalte auch beigleichbleibender Bevölkerung steigt. InMünchen gibt es 60 % Singlewohnungenund das Umland zieht nach. In der Regionsind wir durchschnittlich inzwischen bei 2, in der Stadt bei 1,8 und im Umland bei 2,2 Personen pro Haushalt. Zu einem Drittel ist der Bedarf an Wohnungen alsohausgemacht. Die Menschen aber, die in die Region Mün-chen kommen, weil wir so attraktiv sind,kommen nicht aus Bayern, sondern ausDeutschland und zu zwei Drittel aus demeuropäischen Ausland. 2012 hatten wireinen Zuzug von 36.000 Menschen, davonkamen annährend 25.000 aus Europa.

Der Zuzug aber betrifft nicht allein Mün-chen, er betrifft die gesamte Region und istauch positiv, denn er garantiert, dass sienicht schrumpft. Die Diskussion über eine altbayerischeIdentität geht manchmal ein wenig an derRealität vorbei. Wir werden internationaler,nur haben wir das gefühlsmäßig noch nichtnachvollzogen.«Zu den wenig identitätsstiftenden Gemein-den gehört Neufahrn bei Freising. Michael Schöfer beschreibt seine Gemeindeals ein Schlusslicht in der Region, wahrge-nommen nur noch als Wohnstandort, demdie Identität abhandengekommen sei. Wegender hohen Mobilität zwischen Flughafen undMünchen Innenstadt habe sich der Einzel-handel immer mehr ausgedünnt und damitdie Qualität der Ortsmitte verringert.

Michael Schöfer, (Gemeinde Neufahrnbei Freising) »Die Leute setzen sich zumEinkaufen schnell ins Auto, wenn sie in derOrtsmitte keine ausreichende Angebots-vielfalt vorfinden. Wir haben eine perma-nente Nachfrage nach Bauland. DieBodenpreise steigen. Es ist aber schwierig,neues Bauland baureif zu machen, weil dieGrundbesitzer neben ihrer Landwirtschaft

Region als Netzwerk

Dialog

14/15häufig schon eine millionenschwere Ver-mögensverwaltung betreiben. Vor 10 Jahrenhaben wir einen Wett bewerb für 18 ha Bau-land ausgeschrieben und ein tolles Ergebniserzielt, dass bis heute nicht umgesetzt wer-den konnte, weil wir keine städte - baulicheVereinbarung bezüglich der Folgekostenschließen konnten. Gebaut wird gegenwär-tig vorwiegend auf bereits bebautenGrundstücken, die nach Entfernung desBestandsgebäudes in mehrere Baugrund-stücke geteilt werden, oft zwei Doppel häu -ser anstelle des vormaligen Einfamilien- hauses. Das schafft Dichte aber keine Iden-tität.«

Als Hilfsmaßnahme schlägt Andrea Gebhard eine Zusammenarbeit der Gemeinden Neufahrn, Eching undUnter schleißheim vor: »Könnten sich nichtmehrere Gemeinden zusammentun, dieeine baut mehr Wohnungen, die andere hatdie Gewerbeflächen?«

Christian Breu (Regionaler Planungs-verband München) verneint mit dem Argu-ment, das Betreiben gemeinsamer Gewerbe-gebiete würde eine kommunale Finanz re-form bedeutet: »Die Regeln der Gewerbe-steuer und der Steuerausstattung der Gemeinden sind so gestrickt, dass Konku r -renz dominiert. Ich sehe keine Chance für eine kommunale Finanzreform weil die Gemeinden auch die Möglichkeit habenmüssen, sich aus eigener Kraft zu finan -zieren und gewisse Schwerpunkte der Entwicklung selbst zu bestimmen. Und außerdem: In der Regel sind gerade dienächsten Nachbarn nicht immer die eng-sten Freunde.«

Sonja RubeUSP Projekte GmbH

Page 16: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Die Städte Germering, München und Starnberg sowie die Gemeinden Gauting,Gräfelfing, Krailling, Neuried und Planeggarbeiten an der Erstellung eines Raum-ordnerischen Entwicklungskonzeptes. DemEntschluss ein gemeinsames Konzept zu er-arbeiten liegt die Erkenntnis zugrunde, dasswegen der engen räumlich-funktionalen Verflechtungen im Planungsraum nur ge-meinsame Lösungsstrategien sinnvoll seinkönnen.

Die Südgemeinden haben ein großes Ver-kehrsproblem. Diese gemeinsame Problema-tik bewog die Kommunen, sich auf eineintegrierte Betrachtung der ThemenfelderSiedlungsentwicklung, Verkehr und Frei-raum zu einigen, mit dem Ziel ein von allenKommunen getragenes, zukunftsweisendesKonzept zu erstellen. Dieser gute undschrittweise strukturierte Prozess, durchge-führt mit regelmäßigen Rückkopplungen zuden beteiligten kommunalen Planungsträ-gern, führt zu gemeinsam getragenen Lö-sungen und soll sich zu einer dauerhaftenKommunikation ausweiten.

Die Kommunen haben unterschiedlicheIdentitäten, wie aber bringt man sie zusam-men? Das war auch die Frage der Stadtum-landgemeinden Rosenheim (SUR) anlässlichder Landesgartenschau 2010, bei dem Mahl-Gebhard-Konzepte gemeinsam mit 40 Ge-meinden und Städten rund um Rosenheim ein Konzept entwickelten. ›Landschaft stiftetIdentität‹Andrea Gebhard (Mahl-Gebhard Konzepte) »In der Region München, dieman als Ganzes betrachten muss, ohneimmer wieder die Unterschiede zwischenStadt und Land herauszuarbeiten, gibt esnoch eigene Identitäten. Die dörflichen

Qualitative Siedlungs-entwicklung

Dialog

16/17Identitäten sind Schätze, die wir erhaltenund weiterentwickeln müssen. Die Moor-landschaft um Unterschleißheim, der Seeim Kreis Starnberg, der Blick auf die Alpenoder der um gebende Wald vermitteln einjeweils eigenes Heimatgefühl. Deshalb geltees, gegen die Nivellierung der Siedlungs-entwicklung im internationalen Stil, dielandschaftlichen Besonderheiten zu stär -ken. Es gibt auf der Welt, außer vielleichtder Toskana, keinen Raum, der wie Ober-bayern so viele eigene funktionierendeIdentitäten aufweist. Deshalb sollte es unsdarum gehen, nicht zu nivellieren sondernganz im Gegenteil, die dörflichen Beson-derheiten zu hegen und zu pflegen, sie her auszuarbeiten und nach außen zu trans-portieren.«

Martin Volk (Wüstenrot Haus- undStädtebau GmbH) »Ich glaube, die Angstvon der Stadt überrollt zu werden, ist nichtunbegründet. Aber die Entwicklung bietetauch enorme Chancen mit tollen Projekten,die ein strukturiertes Wachstum auf derBasis der Erhaltung der Identität der Ge-meinden beinhalten. Schade wäre es, jetztin Schockstarre zu verfallen denn wir kön-nen uns der Entwicklung nicht verschlie-ßen. Deshalb: Lieber aktiv steuern als sichseinem Schicksal zu ergeben.«

Wolfgang EmrichGrassinger Emrich Architekten GmbH

Dr. Thomas Harlfinger (Drees & SommerGmbH) »Der Schlüssel zur Identitätsförde-rung liegt m.E. in der Bürgerbeteiligungund der Einschaltung von Inspiratoren. DiePlanungshoheit soll natürlich weiterhin beiden Gemeinden bleiben. Wenn der Prozessaber auf der Basis der Bürgerbeteiligungunterstützt wird durch Ideen- und Impuls-geber, die den Horizont erweitern, könntedas dazu führen, dass Identität auch gelebtwird.«

Andrea Gebhard (Mahl-Gebhard Konzepte) »Auch wir Professionellen sollteauf die Menschen zugehen und ihnen dieAngst davor nehmen, dass es schwer sei,mit uns zu arbeiten. Die Botschaft lautet:Nach Draußen gehen, mit den Menschenzusammenarbeiten und versuchen dasBestmögliche für die Gemeinden zu ent -wickeln.« →

Page 17: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Die Städte Germering, München und Starnberg sowie die Gemeinden Gauting,Gräfelfing, Krailling, Neuried und Planeggarbeiten an der Erstellung eines Raum-ordnerischen Entwicklungskonzeptes. DemEntschluss ein gemeinsames Konzept zu er-arbeiten liegt die Erkenntnis zugrunde, dasswegen der engen räumlich-funktionalen Verflechtungen im Planungsraum nur ge-meinsame Lösungsstrategien sinnvoll seinkönnen.

Die Südgemeinden haben ein großes Ver-kehrsproblem. Diese gemeinsame Problema-tik bewog die Kommunen, sich auf eineintegrierte Betrachtung der ThemenfelderSiedlungsentwicklung, Verkehr und Frei-raum zu einigen, mit dem Ziel ein von allenKommunen getragenes, zukunftsweisendesKonzept zu erstellen. Dieser gute undschrittweise strukturierte Prozess, durchge-führt mit regelmäßigen Rückkopplungen zuden beteiligten kommunalen Planungsträ-gern, führt zu gemeinsam getragenen Lö-sungen und soll sich zu einer dauerhaftenKommunikation ausweiten.

Die Kommunen haben unterschiedlicheIdentitäten, wie aber bringt man sie zusam-men? Das war auch die Frage der Stadtum-landgemeinden Rosenheim (SUR) anlässlichder Landesgartenschau 2010, bei dem Mahl-Gebhard-Konzepte gemeinsam mit 40 Ge-meinden und Städten rund um Rosenheim ein Konzept entwickelten. ›Landschaft stiftetIdentität‹Andrea Gebhard (Mahl-Gebhard Konzepte) »In der Region München, dieman als Ganzes betrachten muss, ohneimmer wieder die Unterschiede zwischenStadt und Land herauszuarbeiten, gibt esnoch eigene Identitäten. Die dörflichen

Qualitative Siedlungs-entwicklung

Dialog

16/17Identitäten sind Schätze, die wir erhaltenund weiterentwickeln müssen. Die Moor-landschaft um Unterschleißheim, der Seeim Kreis Starnberg, der Blick auf die Alpenoder der um gebende Wald vermitteln einjeweils eigenes Heimatgefühl. Deshalb geltees, gegen die Nivellierung der Siedlungs-entwicklung im internationalen Stil, dielandschaftlichen Besonderheiten zu stär -ken. Es gibt auf der Welt, außer vielleichtder Toskana, keinen Raum, der wie Ober-bayern so viele eigene funktionierendeIdentitäten aufweist. Deshalb sollte es unsdarum gehen, nicht zu nivellieren sondernganz im Gegenteil, die dörflichen Beson-derheiten zu hegen und zu pflegen, sie her auszuarbeiten und nach außen zu trans-portieren.«

Martin Volk (Wüstenrot Haus- undStädtebau GmbH) »Ich glaube, die Angstvon der Stadt überrollt zu werden, ist nichtunbegründet. Aber die Entwicklung bietetauch enorme Chancen mit tollen Projekten,die ein strukturiertes Wachstum auf derBasis der Erhaltung der Identität der Ge-meinden beinhalten. Schade wäre es, jetztin Schockstarre zu verfallen denn wir kön-nen uns der Entwicklung nicht verschlie-ßen. Deshalb: Lieber aktiv steuern als sichseinem Schicksal zu ergeben.«

Wolfgang EmrichGrassinger Emrich Architekten GmbH

Dr. Thomas Harlfinger (Drees & SommerGmbH) »Der Schlüssel zur Identitätsförde-rung liegt m.E. in der Bürgerbeteiligungund der Einschaltung von Inspiratoren. DiePlanungshoheit soll natürlich weiterhin beiden Gemeinden bleiben. Wenn der Prozessaber auf der Basis der Bürgerbeteiligungunterstützt wird durch Ideen- und Impuls-geber, die den Horizont erweitern, könntedas dazu führen, dass Identität auch gelebtwird.«

Andrea Gebhard (Mahl-Gebhard Konzepte) »Auch wir Professionellen sollteauf die Menschen zugehen und ihnen dieAngst davor nehmen, dass es schwer sei,mit uns zu arbeiten. Die Botschaft lautet:Nach Draußen gehen, mit den Menschenzusammenarbeiten und versuchen dasBestmögliche für die Gemeinden zu ent -wickeln.« →

Page 18: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Gernot Brauer (Münchner Forum) »Ich glaube, mit dem Instrument desBürger gutachtens haben wir eine einfacheMöglichkeit des Know-How-Transfers.Bürgergutachten sind einwöchige Veran-staltungen, auf denen Bürger sich zu Be-findlichkeiten und Zuständen der Stadtäußern. Ich appelliere an Herrn Breu, einsolches Gutachten in der Region aufzu -setzen. Oder dort einmal zu fragen, obdenn alle Befürchtungen über den BigBrother München, die heute geäußert worden sind, auch existieren. Wenn wir eine vernünftige Basis hätten,über die Befindlichkeiten der Betroffenen,dann könnten wir die Bürger auch wirklichmitnehmen und es uns nicht nur vorneh-men. Ich denke, das muss geschehen.«

Michael Bacherl (Baurat, Referat fürStadtplanung und Bauordnung München)»Derzeit findet die Gesamtfortschreibungdes Regionalplans statt. Und geplant ist, dass am Anfang ein Bürgergutachtensteht.«

Sonja Rube (USP Projekte GmbH)»Das war ein gutes Schlusswort. Wenn man Dinge entwickelt, sollte man die Befindlichkeiten ernst nehmen. Die Idee eines Bürgergutachtens finde ich grandios.«

Nach der positiven Resonanz der Teilneh-mer fühlen wir uns bestärkt, das Themaweiterzuverfolgen. Wie immer ist es unsdabei wichtig, möglichst konkrete Hand-lungsimpulse zu geben. Ein Folgedialog, zu dem wir Sie herzlich einladen, wird sichdaher konkreten Anliegen aus der Regionwidmen. Themen gibt es viele: Initiierung von Leit-bildprozessen, Entwicklung von Konversi-onsarealen, Interkommunale Kooperation,ein regionales Bürgergutachten…Welche Themen würden Sie gerne auf denTisch bringen? Welche Projekte würden Sie gerne initiieren? Kommen Sie auf unszu: 08246/9695807 – [email protected]

Hinrich Böttcher

Wie geht es

weiter

Dialog

18/

Page 19: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

Im.GesprächWir können die Dinge nicht mehr eindimensional lösen

Im.Gespräch

Impressum

MUNDWERKAm Walkweiher 2686875 WaalTel: 08246/96 95 [email protected]

Drees & Sommer

begleitet private und öffentliche Bauher-ren sowie Investoren seit über 40 Jahrenbei allen Fragen rund um die Immobilie.Das partnergeführte Unternehmen ist aninsgesamt 35 Standorten weltweit vertre-ten und setzt Maßstäbe in den BereichenEntwicklungsberatung, Infrastrukturbe -ratung, Projektmanagement, Immobilien-beratung und Engineering.www.dreso.com

Grassinger Emrich Architekten GmbH

plant und realisiert als Architektur- undStadtplanungsbüro mit derzeit 15 Mitar -beitern Bauvorhaben in München undganz Deutschland. Von der architektoni-schen Unternehmensberatung bis zurRealisierung, als Architekt oder General-planer werden Bauaufgaben aller Größen -ord nungen realisiert.www.ge-architekten.de

mahl.gebhard.konzepte

sind Stadtplaner und Landschaftsarchi-tekten BDLA. »Wir verstehen uns als kreatives Team und arbeiten gerne mitAuf trag gebern und Partnern zusammen,die in der Zusammenarbeit die Möglich-keit der gegenseitigen Inspiration sehen.Wir denken strukturell, übergreifend, objektbezogen und innovativ.«www.gebhardkonzepte.de

USP Projekte

Die USP Projekte GmbH definiert sich im Spannungsfeld zwischen Stadtplanung,Immobilienökonomie und der Realisie-rung von Projektentwicklungen. Ihr An-spruch ist es, Städte und Projekte so zuentwickeln, dass  ein ortsangepasstes, in-dividuelles und in jeder Hinsicht nachhal-tiges Projekt mit hoher Identität entsteht.www.usp-projekte.de

Die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

mit Hauptsitz in Ludwigsburg ist das überregional tätige Unternehmen für Wohnungsbau, Stadtentwicklung, Stadt erneuerung, Baulandmanage-ment, Projektentwicklung und Pri-vatisierung der Wüstenrot & Württem -bergische AG. Die WHS plant, bautund bewirtschaftet Lebensräume für Privatpersonen, Unternehmen,Städte und Gemeinden.www.whs-wuestenrot.de

Das Zustandekommen der Veranstaltung»Rund um München – Identität und Ressource der Region« verdanken wir derInitiative von fünf Unternehmen.

Drees & Sommer GmbHGrassinger Emrich Architekten mahl.gebhard.konzepteUSP ProjekteDie Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

Komplexe Anforderungen verlangen nach einer interdisziplinären Betrach-tung, wir können die Dinge nicht ein-dimensional lösen. Die Firma Mundwerk, Hinrich Böttcher, initiiert seit Mai 2010 das Veranstaltungsformat Im.Gespräch.Ziel der Dialogveranstaltungen ist: Inergeb nisorien tierten Diskussionen, miteingestreuten, provokant anfeuerndenRefera t en, neue Ideen zu entwickeln und Impulse für zu künf tige Entwicklungen zu geben. In dem exklusiven, überschau -baren Rahmen der Dialoge gelingt es,eine informelle Atmosphä re zu schaffen, in der die Dinge beim Na m en genannt werden.

Gestaltung: Kassegger und Partner, Altach (A)Text: Inge Kracht, München (D)Fotografie: Thomas LombergMünchen (D)

Dialog –Partner

Grassinger Emrich human architecture

Page 20: IM.GESPRÄCH_04 - Rund um München - Identität und Ressource der Region

im.gespräch

Rund um München

Identität und Ressource der Region

Impuls I Dialog 04

Im Gespräch mit den Gestaltern der Region München

Michael SchöferGemeinde Neufahrn bei FreisingMartin VolkWüstenrot Haus- und Städtebau GmbHDr. Peter WasnerEiwobau München AHWWolfgang WittmannEuropäische Metropolregion München e.V.

Hinrich BöttcherModeration

Michael BacherlBaurat, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, MünchenGernot BrauerMünchner ForumChristoph Böck1. Bürgermeister, Stadt UnterschleißheimChristian BreuRegionaler Planungsverband MünchenMichael DenkCatella Real Estate AGJürgen DrummUSP Projekte GmbH

Wolfgang EmrichGrassinger Emrich Architekten GmbHAndrea GebhardMahl-Gebhard KonzepteLothar GrassingerGrassinger Emrich Architekten GmbHDr. Thomas HarlfingerDrees & Sommer GmbHUrsula JansonGemeinde PlaneggSimon Landmann1. Bürgermeister, GemeindeBergkirchenLuigi MendozzaKlaus Wohnbau GmbHPeter G. NeumannRock Capital GroupGerda PeterPWK Bayern Wohnungs- und Kommunalbau GmbHSonja RubeUSP Projekte GmbH

im.g

espr

äch

Christian Breu(Regionaler Planungs-verband München)»Dialog bitte zum selbenThema fortführen und vertiefen«!

Luigi Mendozza(Klaus Wohnbau Gmb)»Sehr gute Größe! Jederkann sich einbringen und hat dazu auch die Möglichkeit«.

Michael Denk(Catella Real Estate AG)»Die Schaffung von gegen seitigem Verständnis, die Präzisierung vonProblemstell ungen sowie die Erarbeitung von Lösungsvor schlägen ist sehr gut gelungen«.

Lothar Grassinger(Grassinger Emrich Architekten) »Gute Ansätze, sollten unbedingt weitergeführtwerden mit dem Ziel konkrete Veränderungenherbeizuführen«.

Unbekannt»Den Dialog bitte unbe-dingt fortsetzen, gerade dieRegion München ist bishervor allem ein theoretischesKonstrukt, dass es erst mitLeben zu erfüllen gilt«.