Immanuel Kant Alemão

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Immanuel Kant Kant 1791 nach dem Berliner Maler Gottlieb Doebler ursprüng- lich in der Freimaurerloge Zum Todtenkopf und Phoenix in Kö- nigsberg, hier die zweite Ausführung für Johann Gottfried Kie- sewetter Immanuel Kants Unterschrift Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg, Preußen;† 12. Februar 1804 ebenda) war ein deut- scher Philosoph der Aufklärung. Kant zählt zu den be- deutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie. Sein Werk Kritik der reinen Vernunft kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Be- ginn der modernen Philosophie. Kant schuf eine neue, umfassende Perspektive in der Phi- losophie, welche die Diskussion bis ins 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst. Dazu gehört nicht nur sein Ein- fluss auf die Erkenntnistheorie mit der Kritik der reinen Vernunft, sondern auch auf die Ethik mit der Kritik der praktischen Vernunft und die Ästhetik mit der Kritik der Urteilskraft. Zudem verfasste Kant bedeutende Schriften Denkmal Kants (Bildhauer: Christian Daniel Rauch) in seiner Heimatstadt Königsberg, dem heutigen Kaliningrad zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie sowie Beiträge zu Astronomie und Geowissenschaften. 1 Leben Immanuel (im Taufregister: Emanuel; Kants Geburts- tag war im preußischen Kalender der Tag des heiligen Emanuel) Kant war das vierte Kind des Sattler- und Riemermeisters Johann Georg Kant [1] (* 1683 in Memel; † 1746 in Königsberg) und dessen Frau Anna Regina (* 1697 in Königsberg; † 1737 in Königsberg), geb. Reu- ter, die am 13. November 1715 geheiratet hatten. Sein Vater war als junger Mann nach Königsberg gezogen, die Mutter stammte aus der Familie eines Riemermeis- ters, der von Nürnberg nach Königsberg übergesiedelt war. Von Kants insgesamt acht Geschwistern erreichten nur vier das Erwachsenenalter. Väterlicherseits stammte Kant aus einer kurischen Familie, die von Lettland nach 1

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Immanuel Kant

Kant 1791 nach dem Berliner Maler Gottlieb Doebler ursprüng-lich in der Freimaurerloge Zum Todtenkopf und Phoenix in Kö-nigsberg, hier die zweite Ausführung für Johann Gottfried Kie-sewetter

Immanuel Kants Unterschrift

Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg,Preußen; † 12. Februar 1804 ebenda) war ein deut-scher Philosoph der Aufklärung. Kant zählt zu den be-deutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie.Sein Werk Kritik der reinen Vernunft kennzeichnet einenWendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Be-ginn der modernen Philosophie.Kant schuf eine neue, umfassende Perspektive in der Phi-losophie, welche die Diskussion bis ins 21. Jahrhundertmaßgeblich beeinflusst. Dazu gehört nicht nur sein Ein-fluss auf die Erkenntnistheorie mit der Kritik der reinenVernunft, sondern auch auf die Ethik mit der Kritik derpraktischen Vernunft und die Ästhetik mit der Kritik derUrteilskraft. Zudem verfasste Kant bedeutende Schriften

Denkmal Kants (Bildhauer: Christian Daniel Rauch) in seinerHeimatstadt Königsberg, dem heutigen Kaliningrad

zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie sowieBeiträge zu Astronomie und Geowissenschaften.

1 Leben

Immanuel (im Taufregister: Emanuel; Kants Geburts-tag war im preußischen Kalender der Tag des heiligenEmanuel) Kant war das vierte Kind des Sattler- undRiemermeisters Johann Georg Kant[1] (* 1683 in Memel;† 1746 in Königsberg) und dessen Frau Anna Regina (*1697 in Königsberg; † 1737 in Königsberg), geb. Reu-ter, die am 13. November 1715 geheiratet hatten. SeinVater war als junger Mann nach Königsberg gezogen,die Mutter stammte aus der Familie eines Riemermeis-ters, der von Nürnberg nach Königsberg übergesiedeltwar. Von Kants insgesamt acht Geschwistern erreichtennur vier das Erwachsenenalter. Väterlicherseits stammteKant aus einer kurischen Familie, die von Lettland nach

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Kantwaggen (später Kantweinen) im Memelland überge-siedelt war.[2] Sein Elternhaus war stark pietistisch ge-prägt, seineMutter für Bildung sehr aufgeschlossen. 1732kam Kant an das Collegium Fridericianum (auch Fried-richskollegium genannt), wo er insbesondere im Erlernender klassischen Sprachen gefördert wurde. Bereits 1740begann er mit dem Studium an der Albertus-UniversitätKönigsberg. Ob er zunächst für Theologie eingeschrie-ben war, wie es einer der frühen Biographen darstell-te, ist aus den Unterlagen der Universität nicht mehr zurekonstruieren.[3] In jedem Fall interessierte sich Kantsehr für die Naturwissenschaften und beschäftigte sichu. a. mit Philosophie - seinem eigentlichen Studienfach -sowie mit Naturphilosophie und elementarer Mathema-tik.

Schloss Waldburg-Capustigall

Das Wohnhaus Kants in Königsberg.

1746 veröffentlichte er seine Schrift Gedanken von derwahren Schätzung der lebendigen Kräfte. Wegen des To-des seines Vaters 1746 und weil jenes Werk von seinemProfessor, Martin Knutzen nicht als Abschlussarbeit an-erkannt wurde, unterbrach Kant sein Studium. Er ver-ließ Königsberg und verdiente sich seinen Lebensunter-halt als Hauslehrer, zunächst bis ca. 1750 bei dem re-formierten Prediger Daniel Ernst Andersch (tätig 1728–1771) in Judtschen bei Gumbinnen, einer Schweizer Ko-lonie meist französisch sprechender Siedler. 1748 wur-de er im dortigen Kirchenbuch als Taufpate aufgeführt,

wo er als 'studiosus philosophiae' bezeichnet wird. Späterwar er bis etwa 1753 Hauslehrer auf dem Gut des Ma-jors Bernhard Friedrich von Hülsen auf Groß-Arnsdorfbei Mohrungen. Seine dritte Stelle fand er nahe Königs-berg auf dem Schloss Waldburg-Capustigall bei der Fa-milie Keyserlingk, die ihm auch Zugang zur höheren Ge-sellschaft Königsbergs ermöglichte. Er unterrichtete diebeiden Stiefsöhne von Caroline von Keyserling, mit derihn zeitlebens gegenseitige Verehrung verband.1754 kehrte Kant nach Königsberg zurück und nahmsein Studium wieder auf (Martin Knutzen war inzwi-schen verstorben). Schon 1755 veröffentlichte er mitAllgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmelsseine erste wichtige Schrift. Es folgte außerdem nochim selben Jahr die Habilitation mit dem Thema Dieersten Grundsätze der metaphysischen Erkenntnis (No-va dilucidatio); dadurch wurde er 1755 Privatdozent inKönigsberg und nahm eine umfangreiche Lehrtätigkeitauf. Zu seinen Lehrfächern gehörten Logik, Metaphysik,Moralphilosophie, Natürliche Theologie, Mathematik,Physik, Mechanik, Geografie, Anthropologie, Pädagogikund Naturrecht. Seine Vorlesungen fanden starkes Inter-esse. Johann Gottfried Herder, der 1762–64 bei ihm hör-te, schrieb später darüber:

„Mit dankbarer Freude erinnere ich michaus meinen Jugendjahren der Bekanntschaftund des Unterrichts eines Philosophen, der mirein wahrer Lehrer der Humanität war […] Sei-ne Philosophie weckte das eigne Denken auf,und ich kann mir beinahe nichts Erleseneresund Wirksameres hierzu vorstellen, als seinVortrag war.“

Eine erste Bewerbung auf den Königsberger Lehrstuhlfür Logik und Metaphysik[4] im Jahre 1759 schlug fehl.Einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Dichtkunst lehnte Kant1764 ab. In den Jahren von 1766 bis 1772 arbeitete Kantals Unterbibliothekar der königlichen Schlossbibliothek,was seine erste feste Anstellung war. Kant schlug außer-dem auch die Gelegenheiten aus, 1769 in Erlangen und1770 in Jena zu lehren, bevor er im Jahr 1770 im Al-ter von 46 Jahren den von ihm immer angestrebten Rufder Universität Königsberg auf die Stelle eines Professorsfür Logik und Metaphysik erhielt. Im selben Jahr legte ermit der Studie Formen und Gründe der Sinnes- und Ver-standeswelt eine weitere Dissertation vor. Auch den miteiner deutlich höheren Vergütung verbundenen Ruf andie damals berühmte Universität von Halle lehnte er imJahre 1778 ab, trotz der besonderen Bitte des Kultusmi-nisters von Zedlitz. 1786 und 1788 war Kant Rektor derUniversität in Königsberg. 1787 wurde er in die BerlinerAkademie der Wissenschaften aufgenommen. 1794 wur-de er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wis-senschaften in Sankt Petersburg.[5]

Die letzten 15 Jahre seines Lebens waren gekennzeich-net durch den sich stetig zuspitzenden Konflikt mit der

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Zensurbehörde, deren Leitung der preußische KönigFriedrich Wilhelm II. dem neuen Kultusminister JohannChristoph von Woellner – Zedlitz’ Nachfolger nach demTode König Friedrichs II. – übertragen hatte. In WöllnersEdikt von 1794 wurde Kant die „Herabwürdigung man-cher Haupt- und Grundlehren der heiligen Schrift unddes Christentums“ zur Last gelegt. Kant lehrte weiter bis1796, erhielt aber die Weisung, sich religiöser Schriftenzu enthalten, da sie deistisches und sozinianisches Gedan-kengut verbreiteten, das nicht mit der Bibel vereinbar sei.Hierauf beklagte sich sein Freund Johann Erich Biester,der Herausgeber der Berlinischen Monatsschrift in Ber-lin, beim König, der aber die Beschwerde ablehnte.

Grabmal Kants neben dem Königsberger Dom in Kaliningrad

Kant wird oft als steifer, an einen regelmäßigen Tages-ablauf gebundener professoraler Mensch dargestellt, dervon der Pflicht getrieben ganz auf seine Arbeit konzen-triert war. Doch dieses Bild ist eine Überzeichnung. AlsStudent war er ein guter Kartenspieler und verdiente sichsogar mit Billard ein Zubrot zum Studium. Auf Gesell-schaften, an denen er gerne teilnahm, galt er als galant,putzte sich mit modischen Kleidern heraus und zeichnetesich aus durch „ausgezeichnete Belesenheit und einen un-erschöpflichen Vorrath von unterhaltenden und lustigenAnecdoten, die er ganz trocken, ohne je selbst dabei zulachen, erzählte und durch eigenen ächten Humor in tref-fenden Repliken [...] zu würzen wusste […].“[6] JohannGottfried Herder wurde von Kant aufgefordert, nicht soviel über den Büchern zu brüten. Und Johann Georg Ha-mann befürchtete, dass Kant nicht genügend zum Arbei-ten käme, weil er durch „einen Strudel gesellschaftlicher

Zerstreuungen fortgerißen“ werde (Zitate nach Kühn).Auch seine legendäre Pünktlichkeit, nach der andere Kö-nigsberger angeblich sogar ihre Uhren stellten, ist vieleher diejenige seines engen Freundes, des englischen Ge-schäftsmanns und Bankiers Joseph Green,[7] gewesen.Dessen rigoros durchgeplanter Tagesablauf nötigte Kantbei jedem Besuch, das Haus Greens pünktlich um siebenzu verlassen.[8]

Nach eigener Aussage in der Schrift Der Streit der Fakul-täten richtete Kant erst, als er jenseits der 40 war und ermerkte, dass er aus gesundheitlichen Gründen mit seinenKräften haushalten musste, einen regelmäßigen Tagesab-lauf ein, der allerdings später mit großer Breitenwirkungvon Heinrich Heine in Zur Geschichte der Religion undPhilosophie in Deutschland als Ausdruck des Rigorismusgedeutet wurde: Morgens um 4:45 Uhr ließ er sich vonseinem Hausdiener mit den Worten „Es ist Zeit!“ weckenund ging um 22 Uhr zu Bett. Zum Mittagessen lud ermeist Freunde ein und pflegte die Geselligkeit, vermieddabei aber philosophische Themen. Außerdem machteer täglich zur gleichen Zeit einen Spaziergang. Sein lang-jähriger Hausdiener war der ausgemusterte Soldat MartinLampe.Kant verbrachte nahezu sein ganzes Leben im damalsweltoffenen Königsberg, wo er 1804 fast 80-jährig starb.Seine letzten Worte waren angeblich: „Es ist gut.“[9] DasGrabmal Immanuel Kants befindet sich an der Außenseitedes Königsberger Doms, der sogenannten Stoa Kantiana.

2 Philosophie

Mit seinem kritischen Denkansatz (Sapere aude – Ha-be Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!)ist Kant der wohl wichtigste Denker der deutschenAufklärung. Üblicherweise unterscheidet man bei sei-nem philosophischen Weg zwischen der vorkritischenund der kritischen Phase, weil seine Position sich spä-testens mit Veröffentlichung der Kritik der reinen Ver-nunft erheblich verändert hat. Noch bis in die 1760er Jah-re kann man Kant dem Rationalismus in der Nachfolgevon Leibniz und Wolff zurechnen. Kant selber charakte-risierte diese Zeit als “dogmatischen Schlummer”.[10]

In seiner (zweiten) Dissertation im Jahre 1770 ist be-reits ein deutlicher Bruch erkennbar. Neben dem Ver-stand ist nun auch die Anschauung eine Erkenntnisquelle,deren Eigenart zu beachten ist. Verstandeserkenntnis alsanschauliche auszugeben, ist Erschleichung. Die Disser-tation und die Berufung an die Universität führen dann zuder berühmten Phase des Schweigens, in der Kant seineneue, als Kritizismus bekannte und heute noch maßgeb-lich diskutierte Erkenntnistheorie ausarbeitet. Erst nachelf Jahren intensiver Arbeit wird diese dann 1781 in derKritik der reinen Vernunft veröffentlicht. Nachdem er dieFrage beantwortet hat, welche Bedingungen derMöglich-keit der Erkenntnis zugrunde liegen, kann Kant sich auf

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dieser Grundlage schließlich im Alter von 60 Jahren denfür ihn eigentlich wichtigen Themen der praktischen Phi-losophie und der Ästhetik zuwenden.

2.1 Vorkritische Periode

Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels,Titelblatt der Erstausgabe von 1755

Bis zu seiner Promotion 1755 arbeitete er als Hausleh-rer und verfasste die ersten, naturphilosophischen Schrif-ten, so die 1749 erschienenen Gedanken von der wah-ren Schätzung der lebendigen Kräfte (Immanuel Kant: AAI, 1–181[11]) und 1755 die Allgemeine Naturgeschichteund Theorie des Himmels (Immanuel Kant: AA I, 215–368[12]), in der er eine Theorie zur Entstehung des Pla-netensystems nach „Newtonischen Grundsätzen“ darstellt(Kant-Laplacesche Theorie der Planetenentstehung).[13]Im gleichen Jahr wurde er mit einer Arbeit über das Feu-er („De igne“, Immanuel Kant: AA I, 369–384[14] Überdas Feuer), in der er eine Theorie des „Wärmestoffs“ ent-wickelt, promoviert und habilitierte sich mit einer Ab-handlung über die ersten Grundsätze der metaphysischenErkenntnis („Nova dilucidatio“, Immanuel Kant: AA I,385–416[15]), beides in Latein.Kant befasste sich – wie erwähnt – intensiv mit einigenFragen der damaligen Naturphilosophie, die später in denHintergrund tritt, die er aber nie ganz aufgibt: Die Allge-meine Naturgeschichte und Theorie des Himmels formu-liert eine wegweisende Theorie der Planetenentstehungaus einem Urnebel. Da Pierre-Simon Laplace 1799 in

seinem Traité de mécanique céleste eine ähnliche, wenn-gleich mathematisch ausgearbeitete Theorie entwickelte,die heute in den Grundzügen bestätigt ist, spricht manseit Hermann von Helmholtz von der Kant-LaplaceschenTheorie der Planetenentstehung.Im Jahr 1762 erschien, nach einigen kleinen Schriften,die Abhandlung Der einzige mögliche Beweisgrund zu ei-ner Demonstration des Daseins Gottes, in der Kant zuerweisen versucht, dass alle bisherigen Beweise für dieExistenz Gottes nicht tragfähig sind, und eine eigeneVersion des ontologischen Gottesbeweises entwickelt, diediesen Mängeln abhelfen soll.Die folgenden Jahre waren bestimmt von wachsendemProblembewusstsein gegenüber derMethode der traditio-nellen Metaphysik, das sich vor allem in Kants literarischwohl unterhaltsamster Schrift, Träume eines Geisterse-hers, erläutert durch Träume derMetaphysik (1766), einerKritik Emanuel Swedenborgs, äußerte. In der 1770 er-schienenen Schrift De mundi sensibilis atque intelligibilisforma et principiis unterscheidet er zum erstenMal scharfzwischen der sinnlichen Erkenntnis der Erscheinungender Dinge (Phaenomena) und der Erkenntnis der Din-ge, wie sie an sich sind, durch den Verstand (Noumena).Raum und Zeit fasst er zudem als dem Subjekt angehöri-ge „reine Anschauungen“ auf, die notwendig sind, um dieErscheinungen untereinander zu ordnen. Damit sind zweiwesentliche Punkte der späteren kritischen Philosophieantizipiert, auch wenn Kants Methode hier noch dogma-tisch ist, und er eine Verstandeserkenntnis der Dinge, wiesie an sich sind, für möglich hält. Wer allerdings Verstan-deserkenntnis als anschauliche Erkenntnis ausgibt, begehtdas vitium subreptionis, den Fehler der Erschleichung. Inden folgenden zehn Jahren vollzieht sich die Entwicklungder kritischen Philosophie ohne wesentliche Veröffentli-chung (die „stummen Jahre“).

2.2 Allgemeine Darstellung der Kritik derreinen Vernunft

→ Hauptartikel: Kritik der reinen Vernunft

Als Kant 1781 die Kritik der reinen Vernunft veröffent-lichte, hatte sich seine Philosophie grundlegend gewan-delt. Vor der Behandlung einzelner metaphysischer Fra-gen will Kant nun die Frage, wie überhaupt eine Meta-physik als Wissenschaft möglich ist, beantworten. DieseMetaphysik muss den Anspruch erfüllen, grundlegendeErkenntnisse zu enthalten, die a priori gelten. Die Kritikbehandelt die reinen Bedingungen der Erkenntnis, d. h.diejenigen, die unabhängig von jeder bestimmten empi-rischen Erfahrung möglich sind, in drei Abschnitten: dertranszendentalen Ästhetik als Theorie der Möglichkeit derAnschauungen, der Analytik der Begriffe und der Analy-tik der Grundsätze, die jeweils dasselbe für Begriffe undUrteile leisten. Letztere gehören zur transzendentalen Lo-gik. Eine Grundlegung der Schlüsse in transzendentaler

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Kritik der reinen Vernunft, Titelblatt der Erstausgabe von 1781

Hinsicht gibt es jedoch nicht, da die durch sie herge-stellte Einheit der Erfahrung zunächst nur subjektiv istund objektiv nur regulative Funktion hat. An ihrer Stel-le enthält die transzendentale Logik eine transzendentaleDialektik, worunter Kant eine Logik unvermeidlicher Irr-tümer der Vernunft versteht. In diesem Rahmen findetauch eine Auseinandersetzung mit klassischen metaphy-sischen Positionen statt, die Kant als Folgen solcher Irrtü-mer entlarvt. Diese vier Teile machen die transzendenta-le Elementarlehre aus. Schließlich behandelt Kant in dertranszendentalenMethodenlehre die didaktischen und ar-gumentativen Verfahren, die an die Stelle der älteren unddogmatischen Metaphysik treten. Das Buch wurde 1827wegen der darin enthaltenden Widerlegungen der Got-tesbeweise vom Vatikan auf das Verzeichnis verbotenerBücher gesetzt.Die transzendentale Ästhetik stellt die Formen der Sinn-lichkeit a priori vor: die reinen Anschauungen Raum[16] und Zeit. Indem Kant Raum und Zeit zu Formendes sinnlichen Anteils der Erkenntnis macht,[17] werdensie Grundlagen der Mathematik als apriorische Wissen-schaft, aber auch der Naturwissenschaft und der Alltags-erkenntnis. Es muss daher nicht - wie im Wolffianismuszwischen einem idealen Raum der Mathematik und ei-nem realen Raum der physischen Wechselwirkung - oderwie bei Newton zwischen einem realen Raum der Physikund einem phänomenalen Raum des Erlebens unterschie-

den werden. Alle Anschauungen sind Empfindungen ineiner räumlichen und zeitlichen Ordnung, die den objek-tiven Beziehungen zwischen den Gegenständen, so wiewir sie erfahren, zu Grunde liegt.Im ersten Teil der transzendentalen Logik, der transzen-dentalen Analytik, postuliert Kant dass zur Erkenntnisaber auch bestimmte reine Begriffe, die Kategorien, not-wendig sind. Nur durch sie können aus dem sinnlich Ge-gebenen Gegenstände der Erfahrung werden. Diese Be-griffe findet Kant am Leitfaden der möglichen logischenVerknüpfung von Vorstellungen. Durch Anwendung derKategorien auf Raum und Zeit ergibt sich ein Systemvon Grundsätzen, die a priori gewiss sind, und allgemei-ne Bedingungen für erfahrbare Objekte darstellen, wiez. B. die kausale Verknüpfung aller Erscheinungen. Da-mit ist dieMöglichkeit einer reinenMathematik und einerreinen Naturwissenschaft gegeben. Doch mit dieser Be-stimmung der Kategorien als für die Einheit der Erschei-nungen notwendige Verknüpfungsregeln, ergibt sich, dassdiese Begriffe nicht auf die Dinge, wie sie „an sich“ sind(Noumenon), anwendbar sind, sondern nur, sofern siedie Sinnlichkeit affizieren und somit Vorstellungen in derOrdnung von Raum und Zeit im individuellen Bewusst-sein erzeugen.In dem Versuch der menschlichen Vernunft, das Un-bedingte zu erkennen und die sinnliche Erkenntnis zuübersteigen, verwickelt sie sich in Widersprüche, dieAntinomien, da jenseits der Erfahrung keine Wahrheits-kriterien mehr zugänglich sind. Dennoch hat die Vernunftein notwendiges Bedürfnis, diesen Versuch zu unterneh-men, die Naturanlage zur Metaphysik, da nur ein solcherVersuch zwischen Erfahrungswelt und dem Subjekt ei-ne sinnvolle Verbindung stiftet. Kant analysiert diese not-wendigen Irrtümer undWidersprüche im zweiten Teil dertranszendentalen Logik, der transzendentalen Dialektik.Die metaphysischen Beweise z. B. für die Unsterblichkeitder Seele, die Unendlichkeit der Welt oder das DaseinGottes führten zu unauflöslichen Antinomien, die Ide-en der Vernunft sind nur als regulative, die Erfahrungs-erkenntnis leitende Begriffe von sinnvollem Gebrauch.Kant kommt zu dem Ergebnis, dass die Existenz Gottesund einer unsterblichen Seele oder die Ewigkeit der Weltkeine Gegenstände einer möglichen Erkenntnis sein kön-nen. Insbesondere für die Freiheit weist er aber nach, dassdiese, insofern sie transzendental verstanden wird, wederdurch reine Vernunft, noch durch Erfahrung je widerlegtwerden kann. Insofern Zustände auch spontan entstehenkönnen und der Verstand sie aber nur als Fälle von empiri-scher Regelmäßigkeit (Kausalität) begreifen und erfassenkann, kann für jede Erscheinung auch an eine transzen-dentale Ursache geglaubt werden, zum Beispiel an einenfreien Willen der Menschen oder an Gott.

2.3 Erkenntnistheorie

„Was kann ich wissen?“ Kant war in seiner vorkritischenPhase Vertreter eines revisionistischen Rationalismus der

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Wolffschen Schule. Durch seine Versuche, die Metaphy-sik der Monadologie mit der Naturphilosophie von IsaacNewton zu vereinbaren[18] und schließlich durch das Stu-dium Humes wird Kant jedoch aus seinem „dogmati-schen Schlummer“ geweckt (Immanuel Kant: AA IV,257– Prolegomena[19]). Er erkennt die Kritik Humes amRationalismus als methodisch richtig an, d.h. eine Rück-führung der Erkenntnis allein auf den reinen Verstandohne sinnliche Anschauung ist für ihn nicht mehr mög-lich. Andererseits führt der Empirismus von David Hu-me zu der Folgerung, dass eine sichere Erkenntnis über-haupt nicht möglich sei, d.h. in den Skeptizismus. Die-sen erachtet Kant jedoch angesichts der Evidenz gewis-ser synthetischer Urteile a priori – vor allem in der Ma-thematik (etwa die apriorische Gewissheit der Gleichung7+5=12) und in der (klassischen) Physik für unhaltbar.Immerhin aber habe der Hume’sche Skeptizismus „ei-nen [methodischen] Funken geschlagen“, an welchem einerkenntnistheoretisches „Licht“ zu „entzünden“ sei. Sokommt Kant zu der Frage, wie Erkenntnis überhaupt undinsbesondere Erkenntnis a priori möglich sei; denn dasssie möglich sei, stehe angesichts der Leistungen der Ma-thematik und der Physik außer Frage. Unter welchen Be-dingungen ist also Erkenntnis überhaupt möglich? Oder– wie Kant es formuliert –:Was sind die Bedingungen derMöglichkeit von Erkenntnis?

Die Kritik der reinen Vernunft (KrV), in der Kant sei-ne Erkenntnistheorie als Fundament einer wissenschaft-lichen Metaphysik formuliert, ist daher eine Auseinan-dersetzung einerseits mit der rationalistischen, anderer-seits mit der empiristischen Philosophie des 18. Jahr-hunderts, die sich vor Kant gegenüberstanden. Zugleichwird die KrV eine Auseinandersetzung mit der traditio-nellen Metaphysik, soweit diese Konzepte und Modellezur Erklärung der Welt jenseits unserer Erfahrung ver-tritt. Gegen den Dogmatismus der Rationalisten (z. B.Christian Wolff, Alexander Gottlieb Baumgarten) steht,dass Erkenntnis ohne sinnliche Anschauung, d. h. ohneWahrnehmung, nicht möglich ist. Gegen den Empirismussteht, dass sinnliche Wahrnehmung unstrukturiert bleibt,wenn der Verstand nicht Begriffe hinzufügt und durchUrteile und Schlüsse, d.h. durch Regeln mit der Wahr-nehmung verbindet.Für Kant erfolgt Erkenntnis in Urteilen. In diesen Ur-teilen werden die Anschauungen, die aus der Sinnlich-keit stammen, mit den Begriffen des Verstandes verbun-den (Synthesis). Sinnlichkeit und Verstand sind die bei-den einzigen, gleichberechtigten und voneinander abhän-gigen Quellen der Erkenntnis. „Gedanken ohne Inhaltsind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (Im-manuel Kant: AA III, 75– B 75[20])Wie kommt es nun zur Erfahrung, also zur Erkenntnisder Welt? Kant diskutiert dies in der TranszendentalenAnalytik, dem zweiten Teil seiner Kritik der reinen Ver-nunft. Zuvor bestimmt er jedochmit der transzendentalenÄsthetik die sinnlichen Grundlagen der Wahrnehmung.Durch die reinen Anschauungen Raum und Zeit unter-

Illustration zur Erkenntnistheorie von Immanuel Kant

scheiden wir laut Kant einen äußeren Sinn, in dem unsVorstellungen im Raum nebeneinander gegeben sind.Wir haben andererseits einen inneren Sinn, mit dem wirVorstellungen als zeitliche Abfolge erleben. Die reinenAnschauungen Raum und Zeit sind damit die Formenaller sinnlichen Vorstellungen von Gegenständen über-haupt, weil wir uns diese ohne Raum und Zeit nicht vor-stellen können. Die Sinne sind aber rezeptiv, d. h. sie ent-halten Vorstellungen nur wenn sie von einer begrifflichnicht fassbaren Außenwelt (dem Ding an sich selbst) affi-ziert (≈ angeregt) werden.Kant vertritt aber keine simple Abbildtheorie. NachKants berühmter kopernikanischen Wende erkennen wirnicht das Ding an sich, sondern nur dessen Erscheinung,was es für uns ist. Die Erscheinung ist dasjenige, was dasErkenntnissubjekt als Gegenstand einer durch die Sinn-lichkeit gegebenen Anschauungen (vgl. Immanuel Kant:AA III, 50– B 34[21]) erkennt. Dabei sind die allgemeins-ten Regeln, unter denen die Dinge, wie wir sie erken-nen, stehen, die Strukturen der Sinnlichkeit und des Ver-standes, und nicht etwa in einem Sein an sich begrün-dete ontologische Prinzipien. Der Mensch erkennt alsoaufgrund seiner eigenen persönlichen Erkenntnisfähig-keit und weiß nicht, ob diese Erkenntnis tatsächlich eineEntsprechung in der Außenwelt hat. Kant erläutert die-se „Umänderung der Denkart“ (Immanuel Kant: AA III,14– B xxii[22]) in der Vorrede zur zweiten Auflage derKrV, indem er sich auf Kopernikus bezieht, der die sicht-bare Bewegung der Planeten und Fixsterne durch die Ei-genbewegung der Erde um ihre Eigene Achse und umdie Sonne erklärt. Der Zuschauer ist derjenige, der sichdreht, nicht der Sternenhimmel. So, wie wir uns die Weltvorstellen, gibt es Gegenstände, deren Wirkung von denSinnen aufgenommen werden – die Sinnlichkeit wird af-fiziert. Wir bemerken allerdings nur die Ergebnisse die-ser Affektion, die sinnlichen Anschauungen. Die Erschei-nungen werden uns nur als räumliche Gegenstände ge-geben. Das Räumlich-Sein ist sogar die Bedingung ih-rer Existenz. Die Außenwelt, wenn wir sie als die Ge-samtheit der Erscheinungen verstehen, ist dabei bereitseine „subjektive“ Vorstellung. Solche aus einzelnen Ele-

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2.3 Erkenntnistheorie 7

menten zusammengesetzten empirischen Anschauungennennt Kant Empfindungen. Raum und Zeit aber werdenals reine Formen der sinnlichen Anschauung den Empfin-dungen (der Materie) hinzugefügt. Sie sind reine Formender menschlichen Anschauung und gelten nicht für Ge-genstände an sich. Dies bedeutet, dass Erkenntnis immervom Subjekt abhängig ist. Unsere Realität sind die Er-scheinungen, d.h. alles was für uns in Raum und Zeit ist.Dass wir uns keine Gegenstände ohne Raum und Zeit vor-stellen können, liegt nach Kant an unserer Beschränktheitund nicht in denGegenständen an sich. ObRaum und Zeitin den Dingen an sich existieren, können wir nicht wissen.Erscheinungen allein führen aber noch nicht zu Begriffen,und erst recht nicht zu Urteilen. Sie sind zunächst völ-lig unbestimmt. Kant führt seine Überlegungen hierzuin dem Abschnitt über die transzendentale Logik aus,die den Anteil des Verstandes an der Erkenntnis behan-delt, und die in eine Theorie der Begriffe und der Ur-teile zerfällt. Die Begriffe kommen aus dem Verstand,der diese spontan durch die produktive Einbildungskraftnach Regeln bildet. Hierzu bedarf es des transzendenta-len Selbstbewusstseins als Grundlage allen Denkens. Dasreine, d. h. von allen sinnlichen Anschauungen abstra-hierte Bewusstsein des „Ich denke“, das man auch als dieSelbstzuschreibung des Mentalen bezeichnen kann, istder Angelpunkt der Kantischen Erkenntnistheorie. Die-ses Selbstbewusstsein ist der Ursprung reiner Verstan-desbegriffe, der Kategorien. Quantität, Qualität, Relationund Modalität sind die vier Funktionen des Verstandes,nach denen Kategorien gebildet werden.Anhand der Kategorien verknüpft der Verstand mit Hilfeder Urteilskraft (dem Vermögen unter Regeln zu subsu-mieren) die Empfindungen nach so genannten Schema-ta. Ein Schema ist das allgemeine Verfahren der Einbil-dungskraft, einem Begriff sein Bild zu verschaffen; z. B.sehe ich auf der Straße ein vierbeiniges Etwas. Ich erken-ne: dies ist ein Dackel. Ich weiß: ein Dackel ist ein Hund,ist ein Säugetier, ist ein Tier, ist ein Lebewesen. Schema-ta sind also (möglicherweise mehrstufige) strukturieren-de Allgemeinbegriffe, die nicht aus der empirischen An-schauung gewonnen werden können, sondern dem Ver-stand entstammen, sich aber auf die Wahrnehmung be-ziehen.Nachdem beschrieben wurde, wie Erkenntnis überhauptmöglich ist, kommt nun die grundlegende Frage Kants,ob wir die Wissenschaftlichkeit der Metaphysik begrün-den können. Gibt es aus reinen VerstandesüberlegungenAussagen, die unsere Erkenntnisse inhaltlich vermehren?Kant formuliert die Frage wie folgt: Sind synthetische Er-kenntnisse a priori möglich?

Kants Antwort ist „Ja“. Wir können durch die Kate-gorien synthetische Erkenntnisse a priori gewinnen. Sosind z. B. unter dem Begriff der Relation die Kategori-en der Substanz, der Kausalität und der Wechselwirkungerfasst. Am Beispiel der Kausalität kann man sehen: Inunserer sinnlichenWahrnehmung erkennen wir zwei auf-

einander folgende Phänomene. Deren Verknüpfung alsUrsache und Wirkung entzieht sich aber unserer Wahr-nehmung. Kausalität wird von uns gedacht und zwar mitAllgemeinheit und Notwendigkeit. Wir verstehen Kausa-lität als Grundprinzip der Natur – dies gilt auch in derheutigen Physik, auch wenn diese in ihren Grundlagennur mit Wahrscheinlichkeiten und Energiefeldern ope-riert –, weil wir die Kausalität in die Natur, wie sie unserscheint, hineindenken. Allerdings schränkt Kant dieseAuffassung gegen die Rationalisten klar ein. Kategorienohne sinnliche Anschauung sind reine Form und damitleer (s.o.), d.h. zu ihrer Wirksamkeit bedarf es der em-pirischen Empfindungen. Hier liegt die Grenze unsererErkenntnis.Wie kommt es nun zu den metaphysischen Theorien?Dies ist eine Frage der Vernunft, die den Teil des Ver-standes bezeichnet, mit dem wir aus Begriffen und Ur-teilen Schlüsse ziehen. Es liegt im Wesen der Vernunft,dass diese nach immer weiter gehender Erkenntnis strebtund am Ende versucht, das Unbedingte oder Absolute zuerkennen. Dann aber verlässt die Vernunft den Boden dersinnlich fundierten Erkenntnis und begibt sich in den Be-reich der Spekulation. Dabei bringt sie notwendig die dreitranszendentalen Ideen Unsterblichkeit (Seele), Freiheit(Kosmos) und Unendlichkeit (Gott) hervor. Kant zeigtnun in der Dialektik als der Wissenschaft vom Schein,dass die Existenz dieser regulativen Prinzipien weder be-wiesen noch widerlegt werden kann.Für Kant ist es ein Skandal der Philosophie, dass es derMetaphysik bisher nicht gelungen sei, ihre traditionellenStreitigkeiten zu entscheiden. Sein Ziel ist es, wie in derMathematik seit Thales oder in den Naturwissenschaf-ten seit Galilei auch der Metaphysik eine Methode zu ge-ben, die es erlaubt, zu haltbaren Aussagen zu gelangen.Der Weg dazu ist die Bestimmung der Grenzen des Er-kennbaren und die Abweisung transzendenter, über dasErkennbare hinausgehender Erkenntnisansprüche. Kantfasste dieses Vorgehen mit der - außerhalb ihres Kon-textes nicht unmissverständlichen - Formulierung zusam-men, man müsse in der Metaphysik „das Wissen aufhe-ben, um zum Glauben Platz zu haben“ (Immanuel Kant:AA III, 18– KrV B xxx[24]). Als Gegenstand des “Glau-bens” werden dabei die drei Postulate der praktischenVernunft verstanden.Von der zögernden Rezeption und erheblichen Missver-ständnissen in der ersten Rezension der Kritik der rei-nen Vernunft veranlasst, veröffentlicht Kant 1783 dieProlegomena, die allgemeinverständlich in die kritischePhilosophie einführen sollen. Auch die naturphilosophi-schen Fragen nimmt Kant wieder auf und 1786 erschei-nen die Metaphysischen Anfangsgründe der Naturwissen-schaft, die die Grundlagen der Newtonschen Physik durchdie kritischen Grundsätze begründen, dabei aber eineTheorie der Kräfte entwickeln, die aus der NewtonschenNatusphilosophie herausführen und den Ausgangspunktfür die Naturphilosophie des deutschen Idealismus bilde-ten.

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8 2 PHILOSOPHIE

2.4 Praktische Philosophie

2.4.1 Grundlegung der Moralphilosophie

Die Frage: „Was soll ich tun?“ ist die grundlegende Frageder kantschen Ethik. Aber eine Antwort auf diese Fragewar erst durch erkenntnistheoretische Untersuchungen inderKritik der reinen Vernunft möglich, durch die Kant eintheoretisches Fundament für die praktische Philosophiegeschaffen hatte.Die Fragen nach der Grundlegung der Moralphiloso-phie, die in den Schlusskapiteln der Kritik der reinenVernunft nur angedeutet sind, führt Kant 1785 in derGrundlegung zur Metaphysik der Sitten (GMS) aus. Hierwird der kategorische Imperativ als grundlegendes Prin-zip der Ethik entwickelt und die Idee der Freiheit, diein der ersten Kritik für die theoretische Vernunft nichtbeweisbar war, wird nun als fundamentales und not-wendiges Postulat der praktischen Vernunft gerechtfer-tigt. Nach der Überarbeitung einzelner Stücke der Kri-tik der reinen Vernunft für die zweite Auflage 1787 er-scheint 1788 die Kritik der praktischen Vernunft (KpV),die den moralphilosophischen Ansatz der „Grundlegung“argumentativ teilweise revidiert und handlungstheore-tisch weiter ausbaut.In den beiden Schriften untersucht Kant die Vorausset-zungen und die Möglichkeit moralisch verbindlicher Sol-lensaussagen. Nicht die Religion, gesunder Menschen-verstand oder die empirische Praxis können diese Fra-ge beantworten, sondern nur die praktische Vernunft. InKants Überlegungen zur Ethik sind drei Elemente we-sentlich: der Begriff eines guten Willens, die Annahmeder Freiheit des Willens und die logische Form eineskategorischen Imperativs, die allein die Unbedingtheit ei-ner moralischen Forderung garantieren kann. Kant siehtdie Grundlage der Moral in der Selbstbestimmung desfreien Willens durch ein unbedingtes Prinzip:

„[...] der Wille ist ein Vermögen, nur das-jenige zu wählen, was die Vernunft unabhängigvon der Neigung als praktisch nothwendig, d.i.als gut, erkennt.“

– Immanuel Kant: AA IV, 412[25]

Kant argumentiert für die Auffassung, dass jeder Menschden Maßstab der Sittlichkeit in sich vorfindet und dasser die Maxime seines Handelns nach diesem allgemeinenPrinzip bilden soll:

„Praktische Grundsätze sind Sätze, welcheeine allgemeine Bestimmung des Willens ent-halten, die mehrere praktische Regeln untersich hat. Sie sind subjektiv oder Maximen,wenn die Bedingung nur als für den Willen desSubjekts gültig von ihm angesehen wird; ob-jektiv aber, oder praktische Gesetze, wenn je-

ne als objektiv, d.i. für den Willen jedes ver-nünftigen Wesens gültig erkannt wird.“

– Immanuel Kant: AA IV, 19[26]

Die Bestimmung des vernünftigen Willens allein durchsich selbst gebietet es also, die Maxime des eigenen Han-delns am Prinzip der Sittlichkeit auszurichten. Für denMenschen, der kein reines Vernunft- sondern zugleichein sinnliches Wesen ist, drückt sich dieses Prinzip inder Formel eines kategorischen Imperativs als unbedingteForderung aus. Kant gibt in der GMS mehrere verschie-dene Formulierungen des kategorischen Imperativs;

• Naturgesetzformel:. „[...] handle so, als ob die Maxi-me deiner Handlung durch deinen Willen zum all-gemeinen Naturgesetze werden sollte.“ (ImmanuelKant: AA IV, 421[27])

• Allgemeines-Gesetz-Formel:. „[...] handle nur nachderjenigen Maxime, durch die du zugleich wollenkannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Im-manuel Kant: AA IV, 421[28])

• Menschheitszweckformel:. „Handle so, daß du dieMenschheit sowohl in deiner Person, als in der Per-son eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck,niemals bloß als Mittel brauchst.“ (Immanuel Kant:AA IV, 429[29])

• Reich-der-Zwecke-Formel: „Demnachmuß ein jedesvernünftige Wesen so handeln, als ob es durch sei-ne Maximen jederzeit ein gesetzgebendes Glied imallgemeinen Reiche der Zwecke wäre.“ (ImmanuelKant: AA IV, 438[30])

Ohne Freiheit wäre der kategorische Imperativ unmög-lich, umgekehrt ist die Freiheit erst aus dem Sittengesetzerweislich, denn rein theoretisch lässt sie sich nicht si-chern. Wenn der Mensch nach dem Sittengesetz handelt,so ist er von sinnlichen, auch triebhaften Einflüssen un-abhängig und daher nicht fremdbestimmt (heteronom),sondern autonom. Als autonomes Wesen verfügt er nachKants Auffassung über Menschenwürde. Voraussetzungder Menschenwürde ist für Kant jedoch nicht, dass einMensch sittlich handelt, sondern, dass er zu sittlichemHandeln fähig ist.Kant entwickelt sein Freiheitsverständnis in Auseinan-dersetzung mit den zu seiner Zeit verbreitetenMeinungenzur Willensfreiheit. Hume beispielsweise behauptet, derMensch sei ganz und gar ein natürliches Wesen, das aus-schließlich den Kausalketten unterworfen sei, denen auchdie übrige Natur unterliegt. Kant versucht dagegen, denWiderspruch zwischen dem Denken in natürlichen Kau-salitätsketten und der Notwendigkeit des freien Willensfür die Moral aufzulösen. Dazu betrachtet er den Men-schen aus doppelter Perspektive: Zum einen sieht er den

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2.5 Geschichte, Aufklärung und Religion 9

Menschen als ein empirisches Wesen, das wie bei Hu-me den Naturgesetzen unterliegt. Zugleich ist derMenschjedoch auch ein intelligibles Wesen, das sich an mora-lischen Prinzipien orientieren und den Gesetzen folgenkann, die sich die Vernunft selbst gibt, und gehört damitzugleich dem „Reich der Freiheit“ an.Ein freier Wille ist für Kant also nur einWille unter sittli-chen Gesetzen. In seiner späten Religionsphilosophie ent-wirft Kant dann aber auch eine Theorie, wie sich die Ent-scheidung zum bösen Handeln mit seinem Freiheitsver-ständnis vereinbaren lässt.Wegen der Ausrichtung am Forderungscharakter des mo-ralischen Gebots ist Kants Ethik ihrem Ansatz nacheine Pflichtethik im Gegensatz zu einer Tugendethik,wie sie Aristoteles vertritt. Auch nach Kant strebt je-der Mensch unvermeidlich nach „Glückseligkeit“, dochdie Vielfalt der subjektiven Meinungen über das mensch-liche Glück erlaubt es nicht, objektiven Gesetze einereudaimonistischen Ethik abzuleiten. An die Stelle desGlücks setzt Kant in der Folge die „Würdigkeit zumGlück“, die aus dem sittlichen Verhalten entsteht. Nurwenn der Mensch seine Pflicht erfüllt, ist er der Glückse-ligkeit würdig. Das Glücksverlangen wird nicht geleugnetund auch nicht kritisiert, bestritten wird von Kant jedoch,dass es bei der Entscheidung der Frage nach dem mora-lisch Erforderlichen eine Rolle spielen dürfe. Wo Kantin seinen anderen Schriften zur praktischen Philosophienicht von den Grundlegungsfragen handelt, sondern vonden konkreten ethischen Phänomenen, zeigt sich, dassseine Ethik kein leerer Formalismus und auch keine rigo-ristische Überforderung des Menschen ist, sondern sichdurchweg darum bemüht zeigt, die Vielfalt menschlicherHandlungsweisen zu erfassen.Im menschlichen Leben ist Kants Meinung nach nichtdas volle Glück, sondern nur die „Selbstzufriedenheit“ er-reichbar. Darunter versteht er die Zufriedenheit des Men-schen damit, dass er sich in seinem Handeln an der Sitt-lichkeit orientiert. Es gehört für Kant zu den sittlichenPflichten, das Glück anderer Personen durch Hilfsbereit-schaft und uneigennütziges Handeln in Freundschaft, Eheund Familie zu befördern.

2.4.2 Rechtsphilosophie und Ethik

1793 verkündet Kant im Vorwort zur Kritik der Ur-teilskraft, mit dieser Schrift sei sein kritisches Ge-schäft abgeschlossen. Nunmehr wolle er „ungesäumtzum doktrinalen“ (Immanuel Kant: AA V, 170[31]) Ge-schäft schreiten, also der Ausarbeitung eines Systemsder Transzendentalphilosophie. Voraus geht jedoch nochDie Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft(1793), worin Kant den Vernunftgehalt der Religion un-tersucht und denAnsatz einer moralisch-praktischen Ver-nunftreligion, wie ihn schon die Postulatenlehre der zwei-ten und dritten Kritik entwickelt, weiter erläutert.Als Ausarbeitung des Systems veröffentlicht Kant 1797

Die Metaphysik der Sitten, in der er in den beidenHauptabschnitten über die Rechtslehre und über dieTugendlehre eine detaillierte politische Philosophie undEthik entwirft. Seine Rechtsphilosophie und den dort ent-wickelten Grundsatz der Gegenseitigkeit erweitert Kantin dem Traktat Zum ewigen Frieden zu einem schließlichalle Staaten und Völker umfassenden Völkerbund:

„Denn wenn das Glück es so fügt: daß einmächtiges und aufgeklärtes Volk sich zu ei-ner Republik (die ihrer Natur nach zum ewigenFrieden geneigt sein muß) bilden kann, so gibtdiese einen Mittelpunkt der föderativen Verei-nigung für andere Staaten ab, um sich an sieanzuschließen und so den Freiheitszustand derStaaten gemäß der Idee des Völkerrecht zu si-chern und sich durch mehrere Verbindungendieser Art nach und nach immer weiter auszu-breiten.“

– Immanuel Kant: AA VIII, 356[32]

2.5 Geschichte, Aufklärung und Religion

Eine Antwort auf seine dritte Frage „Was darf ich hof-fen?“ hielt Kant selbst in der Kritik der reinen Vernunftallein aus der Vernunft heraus für nicht möglich. Nach-dem Gott, die Unsterblichkeit der Seele und die Freiheitdurch die Vernunft nicht zu beweisen sind, die Vernunftaber auch nicht das Nichtexistieren dieser Ideen bewei-sen kann, ist die Frage des Absoluten eine Glaubensfra-ge: „Ich musste das Wissen aufheben, um zum GlaubenPlatz zu bekommen.“ (Immanuel Kant: AA III, 18[33])Entsprechend kann man nach Kant im Verlauf der Ge-schichte keine göttliche Absicht finden. Geschichte ist einAbbild des Menschen, der frei ist. Aufgrund dieser Frei-heit kann man in der Geschichte keine Regelmäßigkeitenoder Weiterentwicklungen etwa in Richtung Glückselig-keit oder Vollkommenheit erkennen, weil der Fortschrittkeine notwendige Voraussetzung zum Handeln ist. Den-noch kann man einen Plan in der Natur denken, d. h.sich vorstellen, dass die Geschichte einen Leitfaden hat(teleologisch ist). Folgt man dieser Vorstellung, so entwi-ckelt sich Vernunft im Zusammenleben der Menschen.Für dieses Zusammenleben hat der Mensch aus der Ver-nunft heraus das Recht geschaffen, das schrittweise dieGesellschaftsordnung immer mehr bestimmt. Dies führtam Ende zu einer vollkommenen bürgerlichen Verfas-sung, die Bestand hat, wenn auch zwischen den Staateneine äußere Gesetzesmäßigkeit entstanden ist. Aus dieser„Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ ergibt sich für dieRegierenden ein politischer Auftrag:

„Hierauf aber Rücksicht zu nehmen, im-gleichen auf die Ehrbegierde der Staatsober-häupter so wohl, als ihrer Diener, um sie auf

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10 2 PHILOSOPHIE

das einzige Mittel zu richten, das ihr rühm-liches Andenken auf die spätere Zeit bringenkann: das kann noch überdem einen kleinenBewegungsgrund zum Versuche einer solchephilosophischen Geschichte abgeben.“

– Immanuel Kant: AA VIII, 31[34]Dieses Selbstverständnis bestimmte Kants Haltung als

„Was ist Aufklärung?“

Vordenker der Aufklärung, die er als Bestimmung desMenschen ansieht. Berühmt ist seine Definition:

„Aufklärung ist der Ausgang des Men-schen aus seiner selbst verschuldeten Unmün-digkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen,sich seines Verstandes ohne Anleitung einesanderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist die-se Unmündigkeit, wenn die Ursache derselbennicht am Mangel des Verstandes, sondern derEntschließung und des Muthes liegt, sich sei-ner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.Sapere aude [wage es verständig zu sein]! Ha-be Muth, dich deines eigenen Verstandes zubedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklä-rung.“

– Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?: Berlini-sche Monatsschrift, 1784,2, S. 481–494

InDie Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft(1793) schreibt Kant:

„Alles, was außer dem guten Lebenswan-del der Mensch noch zu thun können vermeint,um Gott wohlgefällig zu werden, ist bloßer Re-ligionswahn und Afterdienst Gottes.“

– Immanuel Kant: AA VI, 170[35]

Kant war optimistisch, dass das freie Denken, das sichinsbesondere unter Friedrich dem Großen – wenn auchüberwiegend auf die Religion bezogen – stark entwickelthatte, dazu führt, dass sich die Sinnesart des Volkes all-mählich verändert und am Ende die Grundsätze der Re-gierung beeinflusst, den Menschen, „der nun mehr alsMaschine ist, seiner Würde gemäß zu behandeln“ (Im-manuel Kant: AA VIII, 42[36]). Kant war ein starker Be-fürworter der französischen Revolution und stand auch zudieser Haltung, obgleich er nach der Regierungsübernah-me durch Friedrich Wilhelm II. durchaus mit Sanktio-nen rechnen musste. Trotz zunehmender Zensur veröf-fentlichte Kant in dieser Zeit seine religiösen Schriften.Gott lässt sich diesennach nicht beweisen. Doch konse-quentes moralisches Handeln ist nicht möglich ohne denGlauben an Freiheit, Unsterblichkeit und Gott. Daher istdie Moral das Ursprüngliche und die Religion erklärt diemoralischen Pflichten als göttliche Gebote. Die Religi-on folgte also dem bereits vorhandenen Moralgesetz. Umdie eigentlichen Pflichten zu finden, muss man nun um-gekehrt das Richtige aus den verschiedenen Religionsleh-ren herausfiltern. Rituelle kirchliche Praktiken kritisier-te Kant als Pfaffentum. Nach der Veröffentlichung derReligionsschrift Die Religion innerhalb der Grenzen derbloßen Vernunft 1793 und 1794 erhielt Kant tatsächlichper Kabinettsorder das Verbot, weiter in diesem Sinne zuveröffentlichen. Kant beugte sich für die Regierungszeitdes Königs, nahm die Position nach dessen Tod in demStreit der Fakultäten jedoch unvermindert wieder auf.Kant hat seine Einstellung zur Religion in seinem selbstgedichteten Nachruf auf den Königsberger Theologen Li-lienthal anschaulich so zusammengefasst: “Was auf dasLeben folgt, deckt tiefe Finsternis. Was uns zu tun ge-bührt, des sind wir nur gewiß. Dem kann, wie Lilienthal,kein Tod die Hoffnung rauben, der glaubt, um recht zutun, recht tut, um froh zu glauben.”[37]

2.6 Ästhetik und Zwecke der Natur

Üblicherweise wird die Kritik der Urteilskraft (KdU) alsdrittes Hauptwerk Kants bezeichnet. In dem 1790 veröf-fentlichten Werk versucht Kant sein System der Philoso-phie zu vervollständigen und eine Verbindung zwischendem theoretischen Verstand, der der Naturerkenntnis zu-grunde liegt, einerseits, und der praktischen reinen Ver-nunft, die zur Anerkennung der Freiheit als Idee und zumSittengesetz führt, andererseits herzustellen. Das Gefühlder Lust und der Unlust ist das Mittelglied zwischen Er-kenntnisvermögen und Begehrungsvermögen. Das ver-bindende Prinzip ist die Zweckmäßigkeit. Diese zeigt sich

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2.7 Anthropologie 11

zum einen im ästhetischen Urteil vom Schönen und Er-habenen (Teil I) und zum anderen im teleologischen Ur-teil, das das Verhältnis des Menschen zur Natur bestimmt(Teil II). In beiden Fällen ist die Urteilskraft nicht bestim-mend, wie bei der Erkenntnis, wo ein bestimmter Be-griff unter einen allgemeinen Begriff gefasst wird, son-dern reflektierend, was bedeutet, dass aus dem Einzelnendas Allgemeine gewonnen wird.Die Bestimmung des Ästhetischen ist ein subjektiver Ur-teilsvorgang, in dem einem Gegenstand von der Urteils-kraft ein Prädikat wie schön oder erhaben zugesprochenwird. Kriterien für reine Geschmacksurteile sind, dassdiese unabhängig von einem Interesse des Urteilendengefällt werden, dass diese Urteile subjektiv sind, dassweiterhin das Urteil Allgemeingültigkeit beansprucht unddass schließlich das Urteil mit Notwendigkeit erfolgt. Einästhetisches Urteil ist, auch wenn es ohne alles Interes-se und ohne alle Begriffe im Gegensatz zum Erkennt-nisurteil gedacht wird, rein subjektiv; gleichwohl bean-sprucht es nach Kant Allgemeingültigkeit (KdU, §8/§9).Dies ist nur möglich, wenn eine „quasi-Erkenntnis“ vor-liegt, sonst ist eine Allgemeingültigkeit nicht denkbar.Diese Erkenntniskraft entsteht im freien Spiel von Ein-bildungskraft (für die Zusammensetzung des Mannigfal-tigen der Anschauung) und Verstand (für die Vereinigungder Vorstellung zu Begriffen), das beim Betrachter einesGegenstandes ein Gefühl der Lust (oder Unlust) erzeugtund ein Wohlgefallen auslöst, das wir mit dem Gegen-stand verbinden, den wir „schön“ nennen, ohne dass je-doch erst diese Lust das Urteil auslösen würde. Insofernfordert der Betrachter eines Gegenstandes, der ein ästhe-tisches Urteil durch Wohlgefallen denkt, dass dieses Ur-teil für jedermann Gültigkeit hat und auch durch keineDiskussion wegzudenken ist, selbst wenn es keine Über-einstimmung in der Meinung gibt (KdU § 7).Wie in der Ethik sucht Kant nach den formalen Kriteri-en eines Urteils (nach den Bedingungen der Möglichkeit)und klammert die inhaltliche (materiale) Bestimmungdes Schönen aus. Wenn der Betrachter einen Gegenstandbeurteilt, muss etwas am Gegenstand (an der Oberfläche)vorhanden sein, damit dieses freie Spiel der Erkenntnis-kraft in Gang kommt und das Gefühl der Lust auslöst, daszum Urteil eines „schönen” Gegenstandes führt. Die Ei-gentümlichkeit des Geschmacksurteils besteht also darin,dass es, obgleich es nur subjektive Gültigkeit hat, den-noch alle Subjekte so in Anspruch nimmt, als ob es einobjektives Urteil wäre, das auf Erkenntnisgründen be-ruht.Im Gegensatz zum Schönen ist das Erhabene nicht an ei-nen Gegenstand und seine Form gebunden:

„Erhaben ist, was auch nur denken zu kön-nen ein Vermögen des Gemüths beweiset, dasjeden Maßstab der Sinne übertrifft.“

Sowohl das Schöne als auch das Erhabene gefallen durchsich selbst. Aber das Erhabene erzeugt kein Gefühl der

Lust, sondern Bewunderung und Achtung. Erhabenes inder Kunst ist für Kant nicht möglich, diese ist höchstenseine schlechte Nachahmung des Erhabenen in der Natur:

„Schön ist das, was in bloßer Beurteilung(also nicht vermittelst der Empfindung des Sin-nes nach einem Begriffe des Verstandes) ge-fällt. Hieraus folgt von selbst, dass es ohne allesInteresse gefallen müsse. Erhaben ist das, wasdurch seinen Widerstand gegen das Interesseder Sinne unmittelbar gefällt.“

In der teleologischen Urteilskraft wird die in der Na-tur liegende Zweckmäßigkeit betrachtet. Zweck ist dabeikeine Eigenschaft von Gegenständen, sondern wird vonuns gedacht und in die Objekte hineingelegt, er ist wiedie Freiheit eine regulative Idee. Der von der Vernunft ge-dachte objektive Naturzweck eines Gegenstandes ergibtsich dabei aus dem Verhältnis der Teile und des Ganzenzueinander. Mit einem reinen Mechanismus können wirdie Struktur eines Baumes und die Abgestimmtheit derNaturprozesse nicht erklären. Im Gegensatz zu einer Uhrist ein Baum selbst reproduzierend. Wir sehen die Zu-sammenhänge der Naturdinge so als ob ein Zweck darinläge. Wir müssen uns allerdings hüten, die empfundeneZweckmäßigkeit der Natur mit der Religion begründenzu wollen:

„Wenn man also für die Naturwissenschaftund in ihren Kontext den Begriff von Gott her-einbringt, um sich die Zweckmäßigkeit in derNatur erklärlich zu machen, und hernach die-se Zweckmäßigkeit wiederum braucht, um zubeweisen, dass ein Gott sei: so ist in keiner vonbeiden Wissenschaften innerer Bestand.“

– KdU §68

2.7 Anthropologie

Mit der Frage „Was ist der Mensch?“ setzte sich Kantvorwiegend empirisch auseinander. Ab 1773 begann ermit der Vorlesung zur Anthropologie als neuem Fachan der Universität, nachdem er schon Physische Geo-graphie 1755 als Lehrfach eingeführt hatte. Diese Vor-lesungen haben im philosophischen Werk keinen unmit-telbaren Niederschlag gefunden, bilden aber einen we-sentlichen Hintergrund für Kants Denken. Er betrachte-te diese Art von Vorlesungen, zu denen auch die überPädagogik zu rechnen ist, als Propädeutik für den Über-gang zur Universität als Vermittlung von Weltweisheit,die mehr die empirischen Phänomene und ihre Geset-ze zum Gegenstand hatte als die ersten Gründe. Dabeisollten diese Vorlesungen unterhaltsam und niemals tro-cken sein. Neben einschlägigen philosophischen Werken

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12 2 PHILOSOPHIE

(Montesquieu, Hume) verarbeitete Kant vor allem aktu-elle Literatur und Reiseberichte, entwickelte also seineVorstellungen anhand der Berichte Dritter, um verbun-den mit eigener Beobachtung und guter Menschenkennt-nis einmöglichst umfassendesMenschenbild zu zeichnen.Kants Interesse galt dabei nicht der physiologischen An-thropologie, also dem „was die Natur aus dem Menschenmacht“, sondern der Frage „was er als freihandelndesWesen aus sich selber macht, oder machen kann undsoll.“ (Immanuel Kant: AA VII, 199– Anthropologie inpragmatischer Hinsicht[38]). Frühe Arbeiten zu diesemThemenkreis waren Beobachtungen über das Gefühl desSchönen und Erhabenen (1764), Über die Krankheit desKopfes (1764) und Über die verschiedenen Rassen derMenschen (1775). Hinzuzuzählen sind auch die SchriftMutmaßlicher Anfang der Menschheitsgeschichte (1786)sowie Teile der religionsphilosophischen Arbeiten. Dieals Spätwerk geltende Anthropologie in pragmatischerHinsicht (1798) kann als eine Zusammenfassung dieserBemühungen angesehen werden. Das Werk beruht vorallem auf der letzten Anthropologievorlesung im Winter1795/96. Im Gegensatz zu seinen theoretischen Schriftenist die Anthropologie „pragmatisch“. Während ein kate-gorischer Imperativ absolute Gültigkeit beansprucht, istein pragmatischer Imperativ auf einen Handlungszweckorientiert. Der moralische Imperativ ist eine Frage derreinen praktischen Vernunft; der pragmatische Imperativfällt hingegen in den Bereich der empirischen Naturlehre(Vgl. MdS, A 12).Betrachtet man den Inhalt von Kants Anthropologie, sohandelt es sich nicht um eine Philosophische Anthropo-logie, wie solche im 20. Jahrhundert ausgearbeitet wur-den, sondern fällt nach modernem Verständnis in dieWissenschaftsbereiche von Psychologie, Ethnologie undVolkskunde (oder: Kulturanthropologie und HistorischeAnthropologie). Der erste Teil des Buches, die Anthro-pologische Didaktik, befasst sich mit dem Vermögen derErkenntnis, des Gefühls und des Begehrens. Dabei be-handelte Kant Fragen des Selbstbewusstseins, des Wahr-nehmungsapparates, des Vorstellungsvermögens, Fragender Lust und der Unlust, die Unterscheidung von Ver-stehen und Urteilen oder die Prinzipien der Assoziati-on. Im zweiten Teil, der Anthropologischen Charakteris-tik, beschrieb Kant Charaktereigenschaften und wie derMensch diese entwickeln kann. Dabei thematisierte er dieeinzelne Person, die Geschlechterunterschiede, Völker,Rassen und die Menschheit als Ganzes und versuchte da-bei, durch Klassifikationen Strukturen zu erarbeiten. The-men sind beispielsweise die traditionelle Lehre von denTemperamenten, die Frage der Veranlagung von Eigen-schaften (Vererbung) und der Denkungsart. Frauen sahKant als gefühlsbetont und geschmacksorientiert und we-niger rational als Männer. Den fünf „großen europäischenNationen“ (Franzosen, Engländer, Spanier, Italiener undDeutsche) wies er typische Nationalitätenmerkmale zu.Und schließlich klassifizierte er die Menschen mit demBegriff Race und teilte ähnlich wie kurz zuvor Linné die

Menschheit in vier „Racen“. Kant bildete dabei eine Hier-archie, an deren Spitze die Weißen standen, gefolgt vonden gelben Indianern (Bewohner von Indien), denen die„Negers“ untergeordnet waren, während die „kupferfar-bigen“ Amerikaner das Ende bildeten. Entsprechend derHierarchie sah Kant abnehmende geistige und soziale Fä-higkeiten. Als ausschlaggebende Ursache sah er im An-schluss an die aus der Antike stammende und im 18.Jahrhundert stark verbreitete „Klimatheorie“ die geogra-phischen und klimatischen Umweltbedingungen an. AmSchluss der „Anthropologie“ grenzt Kant den Menschenvom Tier ab durch das Vermögen der Vernunft, mit derMensch in der Lage ist, das Böse zu überwinden und zueiner Humanität zu gelangen, welche die Menschheit alsGemeinschaft von Weltbürgern vereint.Viele der empirischen Aussagen Kants zur Anthropo-logie sind aus heutiger Sicht unhaltbar und durch Vor-urteile geprägt. Da Kant die in seinen Quellen vorfind-lichen abwertenden Aussagen, besonders über afrikani-sche Kulturen und Völker, in seinen eigenen Äußerungennoch verschärfte, hat man sein Werk auch in Rassen- undKolonialideologien eingeordnet.[39]

2.8 „Opus postumum“

Unabgeschlossen ist Kants Versuch geblieben, nach derTranszendentalphilosophie auch die Naturphilosophieweiter auszubauen. Ab 1790, noch während der Arbeit ander Metaphysik der Sitten, beginnt Kant die Arbeit an ei-nem „Übergang von den metaphysischen Anfangsgründenzur Physik“. Die Arbeit an diesem Werk beschäftigt ihnbis zu seinem Tod 1804. Die Manuskripte aus dieser Zeitwurden in einem “Opus postumum” zusammengefasst[40]und sind erst seit 1935 leicht öffentlich zugänglich.[41]Diese Manuskripte zeigen, dass Kant auch in hohem Al-ter noch bereit und in der Lage war, die kritische Philo-sophie umzugestalten.

Notwendigkeit sinnlicher Erfahrung

Ausgehend vom Problem, spezifische regulative For-schungsmaximen der Naturwissenschaft - insbesonderePhysik, Chemie und Biologie - zu rechtfertigen, sieht sichKant zuerst gezwungen, die Rolle der Sinne des mensch-lichen Körpers in der Erkenntnis genauer zu untersuchen.

„Vom leeren Raum kann es keine Erfah-rung, auch keinen Schlus auf das Object der-selben geben. Von der Existenz einer Materiebelehrt zu seyn dazu bedarf ich Einflus einerMaterie auf meine Sinne.“

– Immanuel Kant: AA XXI, 216[42]

Unendlicher Äther oder Wärmestoff

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Einen wesentlichen Teil der Entwürfe des “Opus postu-mum” nimmt der Beweis eines Äthers ein,[43] den Kant- wie bereits rund vier Jahrzehnte davor (1755) in seinerMagisterdissertation mit dem Titel “de igne”[44] - auchWärmestoff nennt.

„Es ist eine im Gantzen Weltraum als einContinuum verbreitete alle Körper gleichför-mig durchdringend erfüllende (mithin keinerOrtveränderung unterworfene) Materie welcheman mag sie nun Aether oder Wärmestoff etc.nennen kein hypothetischer Stoff ist (um ge-wisse Phänomene zu erklären und zu gege-benen Wirkungen sich Ursachen mehr oderweniger scheinbar auszudenken) sondern alszum Ubergange von den metaphysichen An-fangsgründe der Naturwissenschaften zur Phy-sik nothwendig gehörendes Stück a priori aner-kannt und postulirt werden kann.“

– Immanuel Kant: AA XXI, 218[45]

Unvollendetes „Hauptwerk”

Die Problematik dieser Untersuchungen - welche Kant inprivatem Kreis als sein „Hauptwerk“ oder „chef d’œuvre“,bezeichnet[46][47] - verschiebt sich aber im Laufe der Ent-würfe auf immer abstraktere Ebenen, sodass Kant um1800 auf eine systematische Ebene zurückkehrt, die derKritik der reinen Vernunft entspricht, wenn auch nicht un-bedingt ihrer (aufgrund des Zustands des Manuskriptsnur schwer erkennbaren) Problemstellung.[48] Kant ent-wickelt eine „Selbstsetzungslehre“, die er dann schließ-lich auch auf die praktische Vernunft ausweitet, und en-digt mit Entwürfen zu einem neukonzipierten „System derTranszendentalphilosophie“, das er aber nicht mehr ausar-beiten kann.

3 Rezeption

• Kant galt schon zu Lebzeiten als herausragenderPhilosoph, so dass bereits in den 90er Jahren des18. Jahrhunderts ein regelrechter Kantianismus ent-stand. Als Wegbereiter hervorzuheben sind JohannSchulz, Karl Leonhard Reinhold und auch FriedrichSchiller. Schnell kam es auch zu kritischen Stellung-nahmen von rationalistischen Vertretern der Auf-klärung. So nannte Moses Mendelssohn Kant einen,der alles zermalmt, oder August Eberhard gründe-te gar eine eigene Zeitschrift, in der er seine Kritikpublizierte, auf die Kant explizit in der Schrift Übereine Entdeckung, nach der alle neue Kritik der rei-nen Vernunft durch eine ältere entbehrlich gemachtwerden soll einging.

Immanuel Kant, Schwarzweißabbildung eines Porträts von V. C.Vernet (um 1800)

Kant mit Senftopf, Karikatur von Friedrich Hagermann (1801)

Von größerer Bedeutung war die Kritik von Johann Ge-org Hamann und Johann Gottfried Herder, die Kant

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14 3 REZEPTION

vorhielten, die Sprache als originäre Erkenntnisquel-le vernachlässigt zu haben. Herder wies zudem dar-auf hin, dass der Mensch bereits im Zuge der Wahr-nehmung „metaschematisiert“, was bereits Einsichten derGestaltpsychologie vorwegnahm. Ein weiterer grundle-gender Ansatz der Kritik kam von Friedrich Heinrich Ja-cobi, der sich an der Trennung der zwei Erkenntnisstäm-me stieß und deshalb „das Ding an sich“ verwarf.

• Eine zweite Phase der Auseinandersetzung gingvom deutschen Idealismus und hier zunächst vomKant-Schüler Fichte aus, der ebenfalls die Anschau-ung als Erkenntnisquelle ablehnte und so zu seinemsubjektiven Idealismus kam. Die negative Reakti-on Kants kommentierte er abfällig. Ebenso wolltenSchelling und Hegel Kant durch ihre absoluten Sys-teme überwinden und vollenden. Mit dem Tod He-gels kam es zu einem abrupten Ende des Idealismus,nicht aber in Hinblick auf dessen Weiterverarbei-tung.

Arthur Schopenhauer betrachtete sich selbst als wich-tigsten Schüler Kants. Er verabscheute die Konkurrenzvon Hegel und dessen Schule und übernahm KantsErkenntnis-Theorie in seinem Haupt-Werk Die Welt alsWille und Vorstellung, identifizierte jedoch «das Dingan sich» mit dem «Willen». Max Stirners und FriedrichNietzsches Reaktionen sind sowohl auf Hegel, dessen Ab-solutismus sie verwarfen, als auch auf Kant selbst ne-gativ, weil sie einen Ausweg aus der desillusionieren-den Erkenntnis der begrenzten Möglichkeiten menschli-chen Handeln suchten („Endlichkeit des Menschen“), oh-ne Halt bei einem fassbaren Gott, ja sogar ohne die Ge-wissheit der Freiheit.Das Schriftencorpus der weiterführenden philosophi-schen, kritischen und polemischen Kant-Literatur zwi-schen 1775 und 1845 wurde in der PublikationsreiheAetas Kantiana zusammengestellt.

Kant und seine Tischgenossen, Gemälde von Emil Doerstling(1892/93)

• Ein dritter Weg der Rezeption begann bei JakobFriedrich Fries, Johann Friedrich Herbart und

Hermann von Helmholtz, die Kant unter wissen-schaftlichen – insbesondere psychologischen – Ge-sichtspunkten rezipierten. Mit Otto Liebmann be-gann der Neukantianismus in der 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts seine Wirkung zu entfalten, die dieDiskussion bis in die Zeit des Ersten Weltkriegesdominieren sollte. Die Hauptvertreter in der Mar-burger Schule waren Hermann Cohen und Paul Na-torp mit einem stark wissenschaftsorientierten An-satz sowie in der Badischen Schule Heinrich Ri-ckert undWilhelmWindelband mit wertphilosophi-schen und historischen Schwerpunkten. Allen ge-meinsam ist die Kritik des zentralen Begriffs a prio-ri, den sie als metaphysisches Element bei Kant an-sahen. Ihre Position war in vielem dem Idealismuszumindest eng verwandt. Anders war dies im Kriti-zismus von Alois Riehl und dessen Schüler RichardHönigswald, der sich eng an Kant anlehnte und le-diglich um eine Fortschreibung unter Berücksichti-gung der Einsichten der modernen Wissenschaftenbemüht war. Eigenständige Wege gingen Hans Vai-hinger mit der Philosophie des „Als Ob“ sowie dieehemaligen Marburger Nicolai Hartmann mit einerOntologie des kritischen Realismus und Ernst Cas-sirer mit der Philosophie der symbolischen Formen.Letzterer zeigte u. a., dass auch moderne mathema-tische und naturwissenschaftliche Theorien wie dieRelativitätstheorie mit dem Kritizismus in Einklanggebracht werden können.

• Im 20. Jahrhundert findet man keine Kant-Schulenmehr, aber dennoch ist (fast) jede Philosophie ei-ne Auseinandersetzung oder ein Dialog mit Kant.Dies reicht von Charles S. Peirce über Georg Sim-mel, Edmund Husserl, Karl Jaspers, Max Scheler,Martin Heidegger, Ernst Bloch bis Theodor Ador-no und Karl Popper ebenso wie in der analytischenPhilosophie[49] zu Peter Frederick Strawson mit ei-nem viel beachteten Kommentar zur Kritik der rei-nen Vernunft und John McDowells Wiederaufnah-me kantianischer Denkmotive in seinemWerk Geistund Welt. Der Erlanger Konstruktivismus lehnt sicheng an Kant an. Auch bei Karl-Otto Apels Ansatzzur Transformation der Transzendentalphilosophieoder bei Carl Friedrich von Weizsäcker macht Kanteinen wesentlichen Bezugspunkt aus. Lyotard be-zieht sich in seiner Ästhetik auf Kants Begriff desErhabenen. In der 2. Hälfte des Jahrhunderts bil-dete sich immer mehr eine Gruppe von Philoso-phen heraus, die ihre philosophischen Positionenwieder unmittelbar im Sinne kritischer Rationalitätan Kant anknüpften, wie Helmut Holzhey, DieterHenrich, Gerold Prauss, Norbert Hinske, HerbertSchnädelbach, Reinhard Brandt oder Otfried Höf-fe. Auch in den USA gibt es entsprechende Vertre-ter wie Paul Guyer, Henry E. Allison und ChristineKorsgaard. Hervorzuheben ist die Wiederbelebungder deontologischen Ethik, die durch John Rawls'

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Theorie der Gerechtigkeit einen erheblichen Impulserhielt. Sie ist auch Grundlage der von Apel undJürgen Habermas entwickelten Diskursethik sowieder Diskurstheorie des Rechts von Robert Alexy.Aber auch in der Ästhetik und in der Religionsphilo-sophie finden intensive Diskurse mit und über Kantstatt.

Kant ist auch in der Gegenwart der am meisten rezipiertePhilosoph. Dies zeigt sich an weit mehr als 1000 Mono-grafien und Aufsatzsammlungen, die in seinem 200. To-desjahr 2004 erschienen wie auch an 1100 TeilnehmernamKongress „Kant und die Berliner Aufklärung“ im Jahr2000 (IX. Internationaler Kant-Kongress in Berlin). Esgibt die 1896 von Hans Vaihinger begründeten Kant-Studien mit jährlich ca. 25 Abhandlungen als Forum der1904 im 100. Todesjahr gegründeten Kant-Gesellschaftin Halle/Saale, die Kant-Forschungsstelle an der Univer-sität Mainz, ein Bonner Projekt zur elektronischen Ver-öffentlichung von Kants Schriften sowie das MarburgerKant-Archiv, das nach wie vor an der Komplettierung derAkademie-Ausgabe arbeitet. Auch in Japan gibt es eineeigene Kant-Gesellschaft. In Tokio im Tempel der Philo-sophen hängt seit über 100 Jahren ein Bild mit dem Ti-tel Die vier Weltweisen mit der Darstellung von Buddha,Konfuzius, Sokrates und Kant.

4 Werke

Schon im 19. Jahrhundert erschienen klassische Werk-ausgaben, Standardreferenz ist jedoch die so genann-te „Akademieausgabe“ der Preußischen Akademie derWissenschaften, Berlin 1900ff. (29 Bände), die auchden überlieferten Nachlass, Kants erhaltenen Briefwech-sel, mehrere Bezugstexte und zahlreiche Vorlesungs-mitschriften enthält. Die Betreuung wird mittlerweilevon der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissen-schaften fortgeführt. Sein Alterswerk, das sogenannteOpus postumum ist aufgrund seiner wechselvollen Editi-onsgeschichte zwar Teil der Akademieausgabe, man kannaber weder von einer Rekonstruktion der Werksabsicht,noch einer kritischen Ausgabe, aber auch nicht von ei-ner diplomatisch korrektenWiedergabe der Quellen spre-chen.Moderne Studienausgaben sind vor allem die Werkaus-gabe von Wilhelm Weischedel aus den Jahren 1955 bis1962 und die in der Philosophischen Bibliothek erschei-nenden kritischen Einzelausgaben.

5 Ehrungen

Kant zu Ehren wurden vor allem im 19. und zu Beginndes 20. Jahrhunderts zahlreiche Denkmäler errichtet. Ei-ne Auswahl:

Kants Denkmal in Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, an sei-nem ersten Platz; im Hintergrund die Altstädtische Kirche

5-DM-Gedenkmünze zum 250. Geburtstag Kants

Page 16: Immanuel Kant Alemão

16 7 LITERATUR

Büsten und Standbilder

• Im Berliner Bode-Museum befindet sich eine 1798von Emanuel Bardou geschaffene MarmorbüsteKants.

• Der Berliner Bildhauer Carl Friedrich Hagemannschuf 1801 zwei Marmorbüsten des berühmten Phi-losophen. Eine Büste steht in der Hamburger Kunst-halle, die andere gelangte in die Königsberger Uni-versität. Ob sie erhalten ist, ist fraglich.

• In der Walhalla bei Regensburg, einem vom dama-ligen Bayerischen König Ludwig I. 1842 eingeweih-ten klassizistischen „Ruhmestempel“, befindet sichan prominenter Stelle eine von Gottfried Schadowgeschaffene Büste Kants.

• Auf dem Reiterstandbild Friedrichs des Großen inBerlin (Unter den Linden) gehört Kant zu 74 dar-gestellten Zeitgenossen Friedrichs des Großen. DasDenkmal wurde von Christian Daniel Rauch ent-worfen und nach mehrjähriger Bauzeit am 31. Mai1851 enthüllt.

• Das am 18. Oktober 1864 in Königsberg enthüllteund 1945 (in der nun Kaliningrad genannten Stadt)von den Russen verschleppte Standbild des Philoso-phen Immanuel Kant entstand ebenfalls nach einemEntwurf von Christian Daniel Rauch. Auf Initiativevon Marion Gräfin Dönhoff wurde es nachgegossenund 1992 wieder aufgestellt.

• Nebenbüste in der Denkmalgruppe 29 der ehemali-gen Berliner Siegesallee zum zentralen Standbild fürKönig Friedrich Wilhelm II. Bildhauer Adolf Brütt,enthüllt am 22. März 1900. Die Büste ist, allerdingsohne Kopf, erhalten und ruht zusammen mit weite-ren Siegesalleefiguren seit Mai 2009 in der ZitadelleSpandau.

• Der Dresdener Bildhauer Johannes Schilling schuffür die Attika des Allgemeinen Kollegiengebäudesder Universität Straßburg ein Standbild des Gelehr-ten.

GedenktafelAm 12. Februar 1904 – dem 100. Todestag Kants –wurde am damaligen Königsberger Schloss eine in Bron-ze ausgeführte Gedenktafel der Öffentlichkeit übergeben(Entwurf: Friedrich Lahrs). Sie enthielt einen zentralenSatz aus dem „Beschluss“ der Kritik der praktischen Ver-nunft:

„Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit im-mer neuer und zunehmender Bewunderungund Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sichdas Nachdenken damit beschäftigt: Der be-stirnte Himmel über mir und das moralischeGesetz in mir“

– Immanuel Kant: AA V, 161[50]

Die Original-Tafel ist seit 1945 verschollen. Anlässlichder 700-Jahr-Feier der Stadt Königsberg im Jahr 1955wurde in der Patenstadt Duisburg eine Replikation derKant-Tafel im Brunnenhof des Duisburger Rathausesenthüllt. 1994 wurde eine zweisprachige Kant-Tafel inKaliningrad im nördlichen Auslauf der neuen Brückeüber den Pregel Richtung Hotel Kaliningrad angebracht.(Siehe auch Kantgedenktafel).Das Zitat fasst die Kants Denken beherrschenden Fragenzusammen: Die Schönheit der Ordnung der empirisch er-klärbaren Natur und die Achtung vor dem MoralischenGesetz, in der sich die Freiheit des reinen Willens zeigt.

6 Siehe auch

• Kantiana

7 Literatur

7.1 Einführendes

• Manfred Geier: Kants Welt. Eine Biografie.Rowohlt,Reinbek 2003, ISBN 3-498-02491-4.

• Stefan Gerlach: Immanuel Kant. UTB-Profile/A.Francke, Tübingen 2011, ISBN 978-3-7720-8393-8.

• Jean Grondin: Kant zur Einführung. 3. Auflage. Ju-nius, Hamburg 2004, ISBN 3-88506-363-8.

• Otfried Höffe: Immanuel Kant. 7. Auflage. Beck,München 2007, ISBN 978-3-406-45977-1.

• Georg Römpp: Kant leicht gemacht. 2. Auflage.UTB M / Boehlau, Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-8252-2707-4.

7.2 Biographien

• Steffen Dietzsch: Immanuel Kant. Eine Biographie.Reclam, Leipzig 2004, ISBN 3-379-00806-0.

• Manfred Geier: Kants Welt. Eine Biografie.Rowohlt,Reinbek 2005, ISBN 3-499-61365-4.

• Arsenij Gulyga: Immanuel Kant. Suhrkamp, Frank-furt 2004, ISBN 3-518-45568-0.

• Karl Knauß: Immanuel Kant. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3,Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp.1020–1095.

Page 17: Immanuel Kant Alemão

7.4 Kritik 17

• Manfred Kühn: Kant. Eine Biographie. Beck, Mün-chen 2004, ISBN 3-406-50918-5.

• Wolfgang Ritzel: Immanuel Kant. Eine Biogra-phie. Walter de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-010634-5.

• Uwe Schultz: Immanuel Kant in Selbstzeugnissen undBilddokumenten. Erweiterte Neuauflage. Rowohlt,Reinbek 2003, ISBN 3-499-50659-9.

• Karl Vorländer: Immanuel Kant. Der Mann und dasWerk. Meiner, Leipzig 1924. (3. erw. Aufl. Meiner,Hamburg 1992; Reprint: Fourier, Wiesbaden 2003,ISBN 3-932412-18-4)

7.3 Allgemeines

• Josef Bohatec:Die Religionsphilosophie Kants in derReligion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunftmit besonderer Berücksichtigung ihrer theologisch-dogmatischen Quellen. Hamburg 1938. (Reprint:Olms, Hildesheim 1966)

• Ernst Cassirer: Kants Leben und Lehre. Berlin 1921.(Band 8 derGesammeltenWerke.)Meiner, Hamburg2001, ISBN 3-7873-1408-3.

• Julius Ebbinghaus: Gesammelte Aufsätze, Vorträgeund Reden. Wiss. Buchges., Darmstadt 1968 (ent-hält die wichtigsten Aufsätze Ebbinghaus’ zu Kantstheoretischer und praktischer Philosophie)

• Norbert Fischer (Hrsg.): Kant und der Katholizismus- Stationen einer wechselhaften Geschichte. HerderVerlag, Freiburg 2010, ISBN 978-3-451-28507-3.

• Norbert Fischer, Maximilian Forschner (Hrsg.):DieGottesfrage in der Philosophie Immanuel Kants.Her-der Verlag, Freiburg 2010, ISBN 978-3-451-30135-3.

• Volker Gerhardt: Immanuel Kant. Vernunft und Le-ben. Reclam, Stuttgart 2002, ISBN 3-15-018235-2.

• Dietmar Heidemann, Kristina Engelhard (Hrsg.):Warum Kant heute? Systematische Bedeutung undRezeption seiner Philosophie in der Gegenwart. deGruyter, Berlin/ New York 2004, ISBN 3-11-017477-4.

• Otfried Höffe (Hrsg.): Immanuel Kant, Kritikder praktischen Vernunft. Akademie-Verlag, Berlin2002, ISBN 3-05-003576-5.

• Otfried Höffe: Königliche Völker. Zu Kants kosmo-politischer Rechts- und Friedenstheorie. Suhrkamp,Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-518-29119-X.

• Otfried Höffe: Kants Kritik der reinen Vernunft.Die Grundlegung der modernen Philosophie. Beck,München 2003, ISBN 3-406-50919-3.

• Dieter Hüning, Burkhard Tuschling (Hrsg.): Recht,Staat und Völkerrecht bei Immanuel Kant. MarburgerTagung zu Kants „Metaphysischen Anfangsgründender Rechtslehre“. Duncker & Humblot, Berlin 1998,ISBN 3-428-09602-9.

• Karl Jaspers: Kant. Leben, Werke, Wirkung. Piper,München 1975, ISBN 3-492-00424-5.

• Wolfgang Kersting: Wohlgeordnete Freiheit. Imma-nuel Kants Rechts- und Staatsphilosophie, 3. erw.u. bearb. Auflage. Mentis-Verlag, Paderborn 2007,ISBN 978-3-89785-587-8.

• Nikolai F. Klimmek: Kants System der transzenden-talen Ideen (= Kant-Studien, Ergänzungshefte. Band147). de Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-018349-8.

• Darius Koriako: Kants Philosophie der Mathematik.Grundlagen – Voraussetzungen – Probleme.Meiner,Hamburg 1999, ISBN 3-7873-1429-6.

• Günter Lottes, Uwe Steiner (Hrsg.): Immanuel Kant.German Professor and World-Philosopher. Deut-scher Professor und Weltphilosoph.Wehrhahn, Han-nover 2007, ISBN 978-3-86525-214-2.

• Robert Nehring: Kritik des Common Sense: Ge-sunder Menschenverstand, reflektierende Urteilskraftund Gemeinsinn - der Sensus communis bei Kant.Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-13161-7.

• Günther Patzig:Wie sind synthetische Urteile a prio-ri möglich? In: Josef Speck (Hrsg.): Grundproblemeder großen Philosophen. Philosophie der Neuzeit II.Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1988, ISBN3-525-03306-0.

• Jürgen Stolzenberg (Hrsg.): Kant in der Gegenwart.de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017529-5.

• Dieter Sturma, Karl Ameriks (Hrsg.): Kants Ethik.Mentis Verlag, Paderborn 2004, ISBN 3-89785-308-6.

• Werner Thiede (Hrsg.): Glauben aus eigener Ver-nunft? Kants Religionsphilosophie und die Theologie.Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN3-525-56703-0.

7.4 Kritik

• Gottlob Ernst Schulze: Kritik der theoretischen Phi-losophie, Band 1 und 2, Hamburg 1801 (als Kom-mentar zur Kritik der reinen Vernunft angelegt; Kri-tik vom Standpunkt des britischen Empirismus).

• Arthur Schopenhauer:Kritik der Kantischen Philoso-phie. In: Die Welt als Wille und Vorstellung. (ErsterBand. Anhang)

Page 18: Immanuel Kant Alemão

18 8 WEBLINKS

• Broder Christiansen: Kantkritik. 1. Teil. Kritik derkantischen Erkenntnislehre. Clauss und Feddersen,Hanau 1911.

7.5 Opus postumum

• Erich Adickes: Kants Opus postumum dargestellt undbeurteilt. Reuther & Reichard, Berlin 1920 (Kant-Studien. Ergänzungshefte ; Nr. 50)

• Kurt Hübner: Leib und Erfahrung in Kants Opus pos-tumum. In: Gerold Prauss (Hrsg.): Kant: Zur Deu-tung seiner Theorie von Erkennen undHandeln.Köln1973, S. 192–204.

• Dina Emundts: Kants Übergangskonzeption im„Opus postumum“. Zur Rolle des Nachlasswerkes fürdie Grundlegung der empirischen Physik. de Gruyter,Berlin 2004, ISBN 3-11-018052-9. (Quellen undStudien zur Philosophie ; Band 62)

7.6 Hilfsmittel

• Carl Christian Erhard Schmid: Wörterbuch zumleichtern Gebrauch der Kantischen Schriften. 4. Auf-lage Jena 1798 (Google)

• Rudolf Eisler: Kant-Lexikon. Nachschlagewerk zuKants sämtlichen Schriften, Briefen und handschrift-lichem Nachlaß. Berlin 1930. (Reprint: Olms, Hil-desheim 1984, ISBN 3-487-00744-4)

• Gerd Irrlitz: Kant-Handbuch. Leben und Werk.Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01234-4.

• Kant im Kontext. III: Werke, Briefwechsel, Nach-lass und Vorlesungen auf CD-ROM. Komplettausga-be 2007 von Immanuel Kant. InfoSoftWare, ISBN978-3-932094-29-3. (2. erw. Auflage. 2009)

• Rudolf Malter (Hrsg.): Immanuel Kant in Rede undGespräch. Meiner, Hamburg 1990, ISBN 3-7873-1382-6.

8 Weblinks

Wikiquote: Immanuel Kant – ZitateCommons: Immanuel Kant – Sammlung von

Bildern, Videos und AudiodateienWikiversity: Abbildung des Erstdrucks «Kritik

der reinen Vernunft» – Kursmaterialien, Forschungs-projekte und wissenschaftlicher Austausch

• Literatur von und über Immanuel Kant im Katalogder Deutschen Nationalbibliothek

• Werke von und über Immanuel Kant in derDeutschen Digitalen Bibliothek

Werke im Volltext

Wikisource: Immanuel Kant – Quellen undVolltexte

• Werke von Immanuel Kant im Deutschen Textar-chiv

• Bonner Kant-Korpus. Bereitstellung und Pflege vonKants GesammeltenWerken in elektronischer Formauf Korpora.org, 2008.

• Werke von Immanuel Kant. In: Project Gutenberg.

• Werke von Immanuel Kant. In: Projekt Gutenberg-DE.

• Werke von Immanuel Kant. In: Zeno.org.

• Kants Schriften in Zeitschriften der Aufklärung.Faksimiles der Universitätsbibliothek Bielefeld.[51]

Nachschlagewerke

• Norbert Hinske: Immanuel Kant. In: Neue Deut-sche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Hum-blot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 110–125 (Digitalisat).

• Carl von Prantl: Immanuel Kant. In: AllgemeineDeutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker &Humblot, Leipzig 1882, S. 81–97.

• Paul Guyer: Kant, Immanuel. In: E. Craig (Hrsg.):Routledge Encyclopedia of Philosophy. London1998.

• Michael Rohlf: Immanuel Kant. In: Edward N. Zalta(Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy

• Matt McCormick: Immanuel Kant: Metaphysics inder Internet Encyclopedia of Philosophy; DouglasBurnham: Kant’s Aesthetics in der Internet Encyclo-pedia of Philosophy.

• Rudolf Eisler: Kant-Lexikon

Linksammlungen/Archive/Forschungsstellen

• Kant-Forschungsstelle der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (geleitet von Heiner F. Klemme)

• Immanuel Kant – Information Online der Philipps-Universität Marburg (Marburger Kant-Archiv undArbeitsstelle Kant-Ausgabe; begründet von ReinhardBrandt)

Page 19: Immanuel Kant Alemão

19

• Kant on the Web (umfangreiche Linksammlung vonStephen Palmquist, englisch)

• Kant-Gesellschaft e.V. (Informationen zu den vonder Kant-Gesellschaft herausgegebenen Kant-Studien, Veranstaltungskalender, Linksammlung)

• North American Kant Society (mit umfangreicherForschungsbibliographie seit 1986, englisch)

• Kants gesammelte Schriften. Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften(geleitet von Volker Gerhardt)

• Digitalisate bei Internet Archive

• Teilnachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek

Sonstiges

• Kulturzentrum Ostpreußen, Ausstellung zum 200.Todestag vom 14. November 2004 bis 13. Februar2005

• Günter Rank, Mirjam Piniek: Kant für Anfänger.Benutze deinen Verstand! In: BR-alpha, 20. März2008 (Fünfteilige Fernsehsendung zur Einführungin Kants Philosophie; RealVideo, 5×15 Minuten).

• Harald Lesch, Wilhelm Vossenkuhl: Denker desAbendlandes: Immanuel Kant. In: BR-alpha, 2009(30 Minuten).

• International Kant Interview. Fakultät für Philoso-phie, Lomonossow-Universität, Moskau 2004–2005(Gegenwartsphilosophen kommentieren Kants Be-deutung).

• Kant - online (Links zu allen Kant-Gesellschaften)

9 Einzelnachweise[1] Kants_Vorfahren auf genealogy.net

[2] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden – Familienna-men: Herkunft und Bedeutung von 20.000 Nachnamen.Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mann-heim 2005, ISBN 3-411-70852-2, S. 365.

[3] Vgl. Vorländer, 51, und Kühn, 83

[4] Ein „Hausberufungsverbot“ war damals noch nicht selbst-verständlich, d. h. Habilitation und erste Berufung auf ei-ne Professorenstelle an ein-und-derselben Universität wardamals möglich.

[5] sprache=russisch Ausländische Mitglieder der RussischenAkademie der Wissenschaften seit 1724. Immanuel Kant.Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am4. September 2015 (russisch).

[6] Hans Michel Schletterer: Joh. Friedrich Reichardt: SeinLeben und seine Werke. J. A. Schlosser, Augsburg 1865,S. 84.

[7] Kurzbiographie Joseph Green

[8] Manfred Kühn: Kant. Eine Biographie. Beck, München2004, ISBN 3-406-50918-5, 185f.

[9] Karl Vorländer: Immanuel Kant. Der Mann und das Werk.Felix Meiner, Hamburg 1992, S. II 332.

[10] Prolegomena zu einer jeden kunftigen Metaph. G. 7—l5. „Ich gestehe frei, die Erinnerung des David Hume wareben dasjenige, was mir vor vielen Jahren zuerst den dog-matischen Schlummer unterbrach und meinen Untersu-chungen im Felde der spekulativen Philosophie eine ganzandere Richtung gab.”

[11] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA I, 1–181.

[12] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA I, 215–368.

[13] Weitere Frühschriften, beide aus dem Jahr 1754, sind DieFrage, ob die Erde veralte, physikalisch erwogen (online)und Untersuchung der Frage, ob die Erde in ihrer Umdre-hung um die Achse, wodurch sie die Abwechselung des Ta-ges und der Nacht hervorbringt, einige Veränderung seitden ersten Zeiten ihres Ursprungs erlitten habe und worausman sich ihrer versichern könne … (online).

[14] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA I, 369–384.

[15] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA I, 385–416.

[16] Präziser: Raum (Physik) bzw. Raum (Philosophie).

[17] und zwar in der fest vorgegebenen, jahrzehntelang alsselbstverständlich angenommenen Newtonschen Form,die noch nicht durch die späteren Arbeiten Albert Ein-steins falsifiziert worden war.

[18] Vgl. Michael Friedman: Kant and the exact sciences Cam-bridge, MA: Harvard University Press 1992, S. 1–55.

[19] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA IV, 257– Prolegomena.

[20] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA III, 75– B 75.

[21] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA III, 50– B 34.

[22] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA III, 14– B xxii.

[23] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA III, 93– KrV B 106.

[24] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA III, 18– KrV B xxx.

[25] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA IV, 412.

[26] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA IV, 19 / Weischedel 4, 125 /KpV 35-36..

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20 9 EINZELNACHWEISE

[27] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA IV, 421 / Weischedel 4, 51 /GMS 51-53..

[28] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA IV, 421 / Weischedel 4, 51 /GMS 51-53..

[29] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA IV, 429 / Weischedel 4, 60 /GMS 66-68.

[30] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA IV, 438.

[31] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA V, 170 / Weischedel 5, 240 /KdU B IX-X.

[32] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AAVIII, 356 /Weischedel 6, 211/ ZeF 34-37.

[33] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA III, 18 / KrV B xxx.

[34] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA VIII, 31 / Weischedel 4, 50.

[35] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA VI, 170 / Weischedel 4, 842/ RGV 260-261.

[36] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA VIII, 42 / Weischedel 6, 61.

[37] Karl Vorländer: Immanuel Kant. Der Mann und das Werk,Hamburg: Felix Meiner, 1992, S. II 378

[38] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA VII, 199– Anthropologie inpragmatischer Hinsicht.

[39] Monika Firla: Kants Thesen vom “Nationalcharakter” derAfrikaner, seine Quellen und der nicht vorhandene ‘Zeit-geist’. 1997, archiviert vom Original am 7. Februar 2013,abgerufen am 28. April 2014 (RTF; 96 kB).

[40] Akademieausgabe, Bände 21 und 22; auch als Faksimiles

[41] Martin Hollender: Die Staatsbibliothek zu Berlin erwirbtdas Manuskript Opus postumum von Immanuel Kant. In:Mitt.SBB (PK) N.F. 8.1999, S. 312–313. Die verworreneGeschichte der Manuskripte des “Opus postumum” nachKants Tod ist ausführlich beschrieben in: Erich Adickes:Kants Opus postumum. Reuther & Reichard, Berlin 1920,S. 1–35. Siehe auch: BBAW: Editionsvorhaben.

[42] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA XXI, 216.

[43] Kant-Lexikon: Kants Aussagen über den Äther

[44] Stefan Schulze: Kants Verteidigung der Metaphysik: eineUntersuchung zur Problemgeschichte des Opus Postumum.Tectum Verlag, Marburg 1994, ISBN 3-929019-58-2, S.136. (Marburger wissenschaftliche Beiträge ; Band 7)

[45] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA XXI, 218.

[46] Kant’s handschriftlicher Nachlass: 2.Hälfte (Convolut VIIbis XIII) S. 754.

[47] Kant’s gesammelte Schriften: Der mit der Feder in derHand denkt

[48] Dina Emundts: Kants Übergangskonzeption im “Opus pos-tumum”. zur Rolle des Nachlasswerkes für die Grundle-gung der empirischen Physik. de Gruyter, Berlin 2004,ISBN 3-11-018052-9. (Quellen und Studien zur Philoso-phie ; Band 62)

[49] ZumBeispiel: James Conant (Hrsg.): Analytic Kantianism(PDF; 1,8MB), Philosophical Topics, 34, Nr. 1& 2/2006,mit Beiträgen von Robert Brandom, John McDowell undanderen

[50] Kant, Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissen-schaften, Berlin 1900ff, AA V, 161.

[51] Siehe Sabine Rahmsdorf: Zeitschriften der Aufklärungim Netz – Retrospektive Digitalisierung wissenschaftlicherRezensionsorgane und Literaturzeitschriften. In: DanielBurckhardt u. a. (Hrsg.):Geschichte imNetz: Praxis, Chan-cen, Visionen. Beiträge der Tagung .hist 2006. Teilband 1,Berlin 2007, S. 308–321 (Historisches Forum, Bd. 10).

Normdaten (Person): GND: 118559796 | LCCN:n79021614 | NDL: 00445131 | VIAF: 82088490 |

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10 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen

10.1 Text• Immanuel Kant Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant?oldid=145762593 Autoren: Wst, Ben-Zin, Unukorno, GeorgGer-

ber, Schewek, Fristu, Nerd, Vinci, Hunne, Kku, Zenon, Jed, Asb, Gnu1742, Aka, Stefan Kühn, Magnus, Fantasy, DF5GO, ErikDunsing,Langec, Molily, Ilja Lorek, Hagbard, Head, Kosebamse, Reinhard Kraasch, Herrick, Crux, Matt1971, Tsor, WKr, Odin, Nephelin, Hen-rikHolke, Raymond, Elrond, Asthma, Mkleine, Rainer Bielefeld, Rita2008, Anathema, Katinka Hermes, Raven, Geof, Zwobot, Ocrho,D, Weialawaga, Mawa, HaeB, Sigune, Alexander Grüner, ArtMechanic, Rrdd, Southpark, Robbot, Karl-Henner, Intertorsten, EckhartWörner, Ifrost, Michael.chlistalla, Svencb, Skriptor, MichaelDiederich, HaSee, Aphaia, Robert Huber, Lennert B, Stefan64, Der Ebers-walder, Matthead, Wolpertinger, Erdal Ronahi, Dr Snuggles, Nocturne, Luhmannius, Hans Lemmel, Terabyte, Radulf, MD!, Jan eissfeldt,Stefan Volk, Urbach, Jofi, Zar alex, Robbit, Aristeas, Pruefer, Marriex, Lienhard Schulz, Catrin, F.huebner, Sol1, Nina, Hardenacke, Si-cherlich, Martin-vogel, Schnargel, Abaris, Ot, Joaotg~dewiki, Wiegand, WilhelmRosendahl, Björn Siebke, Sheena~dewiki, David Wintzer,Rybak, Cornischong, Wurblzap, TheK, Avatar, Schubbay, Andreas k, Kubrick, Oisín, Philipendula, Unscheinbar, Nicolas, PeeCee, Guety,Linkboy, FDE, AHZ, Ureinwohner, Mk85, ChristophDemmer, Lysis, Akorczak, West~dewiki, Kam Solusar, Chef, Adornix, VanGore,Djj, Lawa, Onkelkoeln, Lotron, Sipalius, SteveK, Adrian Suter, MarkusHagenlocher, NeeRoo, Cartaphilus, S.K., Herbert Ortner, KonradStein, BWBot, Jonathan Groß, Polarlys, Leipnizkeks, Botteler, Quellnymphe, Kiffahh, Michaelsy, Ixitixel, W.alter, Ekuah, Thire, Zaungast,Pelz, AndreasPraefcke, Thorbjoern, Bohr, Heinte, Hansbiester, Olaf Simons, Akalos, Gabor, Ghettoblaster, PDD, Jergen, Robot Monk,Anton-Josef, Batrox, Janericloebe, Florian.Keßler, FlaBot, MGla, Saperaud, Cor, Nopherox, Herr Andrax, Achim Raschka, Cmoder, HerrTh., Morricone, CMezger, Anima, Mbdortmund, Pacogo7, Flominator, Tobingding, Leonhardt, Godewind, Layer, RedBot, Schaengel89,AF666, Liesel, Dein Freund der Baum, David Ludwig, Jajaman, Fligge, Kolja21, Tolanor, Ellywa, Scooter, PaulBommel, Scherben, Ca$e,Kh80, Aufklärer, Georgenhausen, Kaugummimann, Schweikhardt, Drifty, GoJoe, 5aSkopek,Marsupilcoatl, Ossipro,Witwe Bolte, Gulp68,HOPflaume, Schandolf, Hermes Conrad, Bettina Kruse, Tilde, Amtiss, DasIch, Chdeppisch, Sechmet, Dr. Meierhofer, Roterraecher, Par-zi, Markus Mueller, Quetschbuemsel, Gronau, Luha, Hydro, Pastor storch, Mef.ellingen, Rtc, Gardini, RobotQuistnix, €pa, WIKImaniac,Umg, Anteeru, Tsca.bot, Eynre, Andimbot, Ngafuchs, Winkelmann, Kyselak, Masegand, LeonardoRob0t, Sebastian Muders, Perennis,JHeuser, Chaddy, Xenos, Jan Schreiber, HerbertErwin, Barnos, Baodo, TammoSeppelt, Imz, J.-H. 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Butz, Dreaven3, Do-dekBot, VolkovBot, Gceschmidt, Andre3004, AlnoktaBOT, Tischbeinahe, Michileo, GuteMiiene, Hartmut Haberland, TXiKiBoT, Zwikki,Til Lydis, Moros, Bartido, Regi51, Gereon K., Jasperdoomen, Joasia7, MasterFaS, Vivi Thun, Idioma-bot, Mariob75, Synthebot, Goreb,Tobias1983, AlleborgoBot, Niels667, Djaix, StG1990, Krawi, Strombomboli, SieBot, W.Borchert, Loveless, Tigerentenjäger, Sionnach,Fupodorje, Muesse, Grisu33, Zenit, Hakmik, Severinus70, Chricho, Trustable, Zipfelheiner, Kaukas, Friedrich Röhrs, KnopfBot, Akti-onsbot, YiorgosZech, Gleneagles, Jesi, Succu, Paul Grice, Usw., Bitsandbytes, Laibwächter, Cmstahl, RonaldH, Ontoraul, Ute Erb, Ubytre,Alexbot, Inkowik, Kartenhaus, Knoff, John Red, Psaras, Boobarkee, Sprachpfleger, JiriCeiver, Toter Alter Mann, G-C, Lcnittl, Toby v,Moxstyle, LinkFA-Bot, CarsracBot, APPERbot, Numbo3-bot, Lightbearer, Pinguin52, RPI, Luckas-bot, Magiers, Ptbotgourou, Jotterbot,GrouchoBot, Kapaneus, Manjel, ChenzwBot, Uoeia, DirlBot, Xqbot, GiftBot, Ribax, Verita, Schwarzpfenning, Robertrebor, MerlLinkBot,Nisch23, Joachim Specht, Geierkrächz, Parsimon, Croq, Conquistador, Exuperantius, RibotBOT, SassoBot, Phipus, Ikaros12, Miche-letb, Dsds55, Mehlauge, Felicitas W, G8w, Jivee Blau, Kladderadatsch, MorbZ-Bot, Susanne und Stefanie, Meier99, Klambour, Mobra,TobeBot, Pitrell, Fredo 93, Dasschreit, Danjiro, Chrysostomus1, Leif Czerny, Rilegator, Muroshi, Q Ö, TjBot, Ripchip Bot, Rweiler, Let-demsay, EmausBot, T.seppelt, Vorrauslöscher, Annika06, Dux totius Pomeraniae, Orluma, Philip von Kantzow, Thalimed, Libotte, HelmutSchmitt, Dr. Kaiser, Otterinfo, NurDieHalbeWahrheit, AnotherFlominator, Prüm, Gelehrter11, RonMeier, InkoBot, Wang Chong, MonikaWirthgen, Zweioeltanks, WikitanvirBot, Max47, Shiva108, Newdta, Da hewad ratlunke, Mjbmrbot, Werfur, CamelBot, Achim55, Kultur-kampfforschung, Dutyfreemind, Olekranon, EberBot, Rezabot, Die Sengerin, Vegatello, MerlIwBot, Wakila, Frze, AvicBot, Hartsig2000,Zusasa, Bangalorius, Verschwende deine Jugend, Heinzelmaennchen, Elchla, Fridoo, Dada629, Yodonothav, FArnold, Über-Blick, BergischNeukirchen, GS63, Dexbot, Kneesbirds, Gipsei, SamWinchester000, Taranis-iuppiter, Angelekta, FA2010Bot, Tomdraescher, Merkið, Pa-Sova, Kurt4711, Sujalajus, Philobera, Trautson, Divka, Lmarq, Daube aus Böblingen, AeAnBr und Anonyme: 270

10.2 Bilder• Datei:Allgemeine_Naturgeschichte_und_Theorie_des_Himmels.djvu Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/

f3/Allgemeine_Naturgeschichte_und_Theorie_des_Himmels.djvu Lizenz: Public domain Autoren: Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin Ursprünglicher Schöpfer: Immanuel Kant

• Datei:Commons-logo.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Commons-logo.svg Lizenz: Public domain Au-toren: This version created by Pumbaa, using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.)Ursprünglicher Schöpfer: SVG version was created by User:Grunt and cleaned up by 3247, based on the earlier PNG version, created byReidab.

• Datei:Disambig-dark.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ea/Disambig-dark.svg Lizenz: CC-BY-SA-3.0Autoren: Original Commons upload as Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Ursprünglicher Schöpfer: Stephan Baum

• Datei:Hagemann-Kant.png Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b6/Hagemann-Kant.png Lizenz: Public domainAutoren: ? Ursprünglicher Schöpfer: Friedrich Hagemann

Page 22: Immanuel Kant Alemão

22 10 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

• Datei:Immanuel_Kant2.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/74/Immanuel_Kant2.jpg Lizenz: Public do-main Autoren: Scanned from “Die großen Deutschen im Bilde” (1936) by Michael Schönitzer Ursprünglicher Schöpfer: Antoine CharlesHorace Vernet

• Datei:Immanuel_Kant_signature.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/55/Immanuel_Kant_signature.svgLizenz: Public domain Autoren: Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet: Autograph-ImmanuelKant.png: <ahref='//commons.wikimedia.org/wiki/File:Autograph-ImmanuelKant.png' class='image'><img alt='Autograph-ImmanuelKant.png'src='https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/17/Autograph-ImmanuelKant.png/50px-Autograph-ImmanuelKant.png' width='50' height='19' srcset='https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/17/Autograph-ImmanuelKant.png/75px-Autograph-ImmanuelKant.png 1.5x, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/17/Autograph-ImmanuelKant.png/100px-Autograph-ImmanuelKant.png 2x' data-file-width='578' data-file-height='218' /></a>Ursprünglicher Schöpfer:

• derivative work (vectorisation): Conquistador• Datei:Kant-Denkmal_Königsberg_(1._Platz).JPG Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/Kant-Denkmal_

K%C3%B6nigsberg_%281._Platz%29.JPG Lizenz: Public domain Autoren: Wulf D. Wagner, Heinrich Lange: Das Königsberger Schloss.Eine Bau und Kulturgeschichte. Schnell & Steiner, Regensburg 2011, S. 155, ISBN 978-3-7954-1953-0, S. 236 Ursprünglicher Schöpfer:Unbekannt

• Datei:KantWasIstAufklärung.png Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f3/KantWasIstAufkl%C3%A4rung.png Lizenz: Public domain Autoren: ? Ursprünglicher Schöpfer: ?

• Datei:Kant_Erkenntnis.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d0/Kant_Erkenntnis.jpg Lizenz: GFDL Auto-ren: vom Uploader erstellt Ursprünglicher Schöpfer: Benutzer:Luha

• Datei:Kant_Kaliningrad.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8a/Kant_Kaliningrad.jpg Lizenz: CC BY-SA2.5 Autoren: Selbst fotografiert Ursprünglicher Schöpfer: photo taken by myself

• Datei:Kant_doerstling2.jpgQuelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/25/Kant_doerstling2.jpg Lizenz: Public domainAutoren:Ursprünglicher Schöpfer: Emil Doerstling

• Datei:Kant_gemaelde_1.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/dd/Kant_gemaelde_1.jpg Lizenz: Public do-main Autoren: http://www.philosovieth.de/kant-bilder/bilddaten.html Ursprünglicher Schöpfer: Gottlieb Doebler

• Datei:Kant_kaliningrad2.png Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b6/Kant_kaliningrad2.png Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: kyselak

• Datei:KdrV-1781.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/2/25/KdrV-1781.jpg Lizenz: Bild-PD-alt Autoren:unbekanntUrsprünglicher Schöpfer:unbekannt

• Datei:Königsberg_Kants_Wohnhaus_1844_(IZ_03-121).jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/6/6e/K%C3%B6nigsberg_Kants_Wohnhaus_1844_%28IZ_03-121%29.jpg Lizenz: Bild-PD-alt Autoren:Illustrirte Zeitung, Bd. 3 (1844), S. 121.Ursprünglicher Schöpfer:Unbekannter Graphiker der Epoche.

• Datei:Muenze_Immanuel_Kant.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5d/Muenze_Immanuel_Kant.jpg Li-zenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Dada629

• Datei:Qsicon_lesenswert.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/43/Qsicon_lesenswert.svg Lizenz: CC BY-SA3.0 Autoren: Image:Qsicon_lesenswert.png basierend auf Image:Qsicon inArbeit.png Ursprünglicher Schöpfer: User:Superdreadnought,User:Niabot

• Datei:Waldburg_Capustigall.jpgQuelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2f/Waldburg_Capustigall.jpg Lizenz: Pu-blic domain Autoren: http://www.provinz-ostpreussen.de/koenigsberg/ko_kant.html Ursprünglicher Schöpfer: Unbekannt

• Datei:Wikiquote-logo.svgQuelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fa/Wikiquote-logo.svg Lizenz: Public domainAu-toren: ? Ursprünglicher Schöpfer: ?

• Datei:Wikisource-logo.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4c/Wikisource-logo.svg Lizenz: CC BY-SA 3.0Autoren: Rei-artur Ursprünglicher Schöpfer: Nicholas Moreau

• Datei:Wikiversity-logo.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/91/Wikiversity-logo.svg Lizenz: CC BY-SA 3.0Autoren: Snorky (optimized and cleaned up by verdy_p) Ursprünglicher Schöpfer: Snorky (optimized and cleaned up by verdy_p)

10.3 Inhaltslizenz• Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0