Immunglobulin D-Nachweis und Leichtketten-Typenbestimmung antinucleärer Serumfaktoren mit dem...

2
128 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen Klin. Wschr. Literatur Rosenberg, S. A. : Report of the Committee on the Staging of Hodgkin's Disease. Cancer Res. 26, 1310 (1966). Thaler, tI. : Leberbiopsie. Berlin-tteidelberg-New York: Sprin- ger 1969. Prof. Dr. W. Oehlert Pathologisches Institut 7800 Freiburg i. Br. Albertstr. 19 Prof. Dr. K. ~usshoff B. Wunseh Dr. H. Willmann P.D. Dr. K. Beck Med. Univ.-Klinik Strahlenabteflung 7800 Freiburg i. Br. ttugstetter Str. 55 Immunglobulin D-Naehweis und Leiehtketten-Typen- bestimmung antinuele'~er Serundaktoren mit dem Fluoreseenz-Antiglobulin-Test * KLAUS SCitYIVIIDT u n d CHRISTIAN MUELLER-ECKHARDT Medizinische Kliniken und Polikliniken der Justus Liebig-Universif~t GieBen (Direktoren: Prof. Dr. It. J. Dengler, Prof. Dr. H. A. Kiihn, Prof. Dr. H. G. Lasch) Eingegangen am 17. September 1969 Der F]uoreseenz-Antiglobulin-Test nach Friou [2] zum Nachweis antinucle/irer Serumfaktoren iibertrifft an Emp- findliehkeit alle iibrigen Methoden. Mit monovalenten fluo- resceinmarkierten Antiseren gelang der Nachweis, daB anti- nucleate Serumfak~oren in den drei Immunglobulinklassen IgA, IgG und IgM vorkommen k5nnen [1, 3, 5, 6, 10]. Ritchie [7] wies jedoeh bereits nach, dab aueh das vor einiger Zeit entdeekte ImmunglobulinD [8, 9] -- unabh~ngig yon den iibrigen Immunglobulinklassen -- in antinuele~ren Serum- faktoren vorkommt. Da Antiseren gegen IgD wegen ihrer Seltenheit nur in kleinen Mengen und unmarkiert zur Verffi- gung stehen, sollte untersueht werden, ob sich unter Umgehung einer direkten Fluoresceinmarkieruug des Anti-IgD-Serums indirekt IgD in antinucle~ren Serumfaktoren durch eine dop- pelte Antiglobutintechnik naehweisen l/~Bt und ob es mSglich ist, mit der gleiehen Methode auch die beiden charakteristi- sehen Leiehtketten-Typan Kappa und Lambda in den anti- nuclegren Faktoren nachzuweisen. Material und Methoden Mit 22 unausgew~hlten Seren, die mit dem indirekten Fluorescenz-Antiglobulin-Testnach Friou [2] unter Verwen- dung polyvalentenfluoreszeinmarkiertenAnti-tmmunglobulin- Serums ein positives Ergebnis, also nachweisbare antinucle~re Faktoren, gezeigt hatten (Teehnik s. [6], Verteilung der Dia- gnosen s. Tabelle), ~rden frische Rattenleber-Geffierschnitte yon 7--9 lz Dicke iiberschichtet und die Schnitte 30 min bei 37°C inkubiert. Nach zweimaligem Waschen in phosphat- gepufferter Kochsalzl5sung erfolgte eine zweite Inkubation der Schnitte mit 1:2 verdfinntem Anti-ImmunglobulinD-Serum yore Kaninchen (Behringwerke) (30 rain, 37° C). Daran schloB sich nach erueutem Waschen cine dritte Inkubation mit fluo- resceinmarkiertem polyvalentem Anti-Kaninchen-Immunglo- bulin-Serumder Ziege (Hyland) an. Die nochmals gewaschenen und luftgetrockneten Schnitte wurden im Ultraviolett-Licht (Mil~)skop Ortholux yon Leitz, Erregerfilter BG 12, Sperr- filter K 530) auf Kernfluoreseenz untersucht. Ffir die Untersuehungen auf die beiden Leichtketten- Typen wurde s~att des Anti-Immunglobnlin D-Serums unver- diinntes Anti-Kappa- und Anti-Lambda-Serum (Behring- werke) verwandt. Der Untersuchungsgang glieh in den iibrigen Details dem eben beschriebenen. Ergebnisse und Diskussion Mit der yon uns verwendeten doppelten Antiglobulin- Fluorescenztechnik konnten wir in den Seren von 14 Pabienten * Mit Unterstfitzung der Deutschen Forschungsgemein- sehaft. (64% der untersuchten 22 Seren, die antinucle~re Faktoren enthalten hatten) ImmunglobulinD indirekt naehweisen. Eine ~hnliehe Methode haben Greaves u. Roi$t [4] in jiingster Zeit zum Nachweis des ImmunglobulinsIgE mit Erfolg verwendet. Die positive Kernfluorescenz zeigte an, dab Anti-IgD-Serum an die Kerne fixiert worden war, wobei die Reaktion zwisehen dem Anti-IgD-Globulinvom Kaninchen mit dem fluorescefiI- markierten Anti-Kaninchen-Immunglobulin yon der Ziege als Indicator diescr Anlagerung diente. Die Krankheitsdiagnosen der 14 Patienten sind in der Tabelle aufgefiihrt. Bei insgesamt 17 Seren waren gleichzeitig fluorescenzoptiseh die Immunglo- buline A, G und M bestimmt worden. Es is~ ersichtlich, dab IgD frei kombiniert mit den anderen Immunglobulinklassen, jedoch niemals allein, vorkam. Zusammenh~nge zu bestimmten Krankheiten ergaben sich dabei nicht, sofern die kleine Zahl eine Aussage erlaubt. Tabelle. Fluorescenzoptischer Immunglobulin D.Nachweis in antlnuc~e~iren Serum/aktoren Diagnose Anzahl Anzahl der der unter- Seren mit IgD suehten in den anti- Seren nucle~ren Faktoren Chronische Leber- 10 6 (60 % ) erkrankungen Visceraler Erythematodes 7 4 (57 %) Rheumaf~ide Arthritis 3 2 Sklerodermie 1 1 Endokarditis 1 1 Die Untersuehungenmit den gegen die Leichtketten-Typen Kappa und Lambda der Immunglobuline gerichteten Antiseren zeigten, dab fluoreseenzoptiseh bei den 22 antinuele~re Fak- toren enthaltenden Seren 17real (64%) der Kappa-Typ und 9mal (41%) der Lambda-Typ der teiehten (L~)Ketten der Immunglobuline vertreten war. Achtmal lieB sieh der Kappa- Typ allein naehweisen, 9real kam er mit dem Lambda-Typ gemeinsam vor, und mit 5 Seren fiel die Untersuchung vSllig negativ aus. Die weniger oft pasitiven Testergebnisse mit dem Anti-Lambda- Serum im Vergleieh zum Anti-Kappa-Serum und der mit beiden Antiseren negative Testausfall mit 5 Seren, der nach dem Aufbau der Immunglobuline aus Kappa- und Lambda-Ketten nicht zu erwarten ist, diirfte nach unseren Erfahrungen darauf zurfickzufiihren sein, dab beide Antiseren relativ schwaeh wirksam sind, besonders das Anti-Lambda- Serum. MSglicherweise lagen in den untersuchten Seren mit negativem Untersuehungsergebnis die Globaltiter an anti- nuele~ren Faktoren besonders niedrig. Der Lambda-Leieht- kettentyp fiir sich allein trat niemals auf. Das Fluorescenzbild untersehied sieh yon dem, das man bei Verwendung polyvalenter und monovalentergegen Immun- globuline gerichteter Antiseren beobaehten kann, dadurch, dab die Kernfluoreseenz nicht fiber das gesamte Gesichtsfeld gleichm~Big verteflt war, sondern sich vorwiegend in Form fluoresceierender ,,Kerrmester" darstellfe. Auch dies kSnnte Folge einer nur schwachen AntikSrper-Aktivit~t der Anti- Kappa- und Anti-Lambda-Seren sein. Beziehungen der L- Kettentypen zu den Krankheitsdiagnosen bestanden in unse- rein kleinen Material nicht. Zusammen]assung. 22 Seren, in denen antinuele~rc Serum- faktoren naohgewiesen worden waren, ~rden mit einem modifizierten Fluorescenz-Antiglobulin-Testauf das Vorhan- densein yon Immunglobulin D in den antinuclearen Faktoren und auf den Leiehtketten-Typ der Immunglobuline mR anti- nucleiirer Aktiviti~t untersucht. Bei 14 Seren (64%) lieB sich IgD fluorescenzoptisch in den antinuele~ren Faktoren nach- weisen. Auch fiir den Nachweis der L-Ketten-Typen Kappa und Lambda in den antinuclei~ren Faktoren war der modifi- zierte Fluoreseenz-Antiglobulin-Testbrauchbar; eine relativ hohe Quote negativer Testergebnisse ist vermutlich dureh eine geringe Aktiviti~ der verwendeten Antiseren bedingt. Summary. Using a modified fluorescence-antiglobulin- test, 22 sera who all showed a positive antinuclear factor reaction, were investigated for presence of immunoglobulin D and the kind of light chain types in antinuclear factors. In

Transcript of Immunglobulin D-Nachweis und Leichtketten-Typenbestimmung antinucleärer Serumfaktoren mit dem...

128 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen Klin. Wschr.

Literatur Rosenberg, S. A. : Report of the Committee on the Staging of

Hodgkin's Disease. Cancer Res. 26, 1310 (1966). Thaler, tI. : Leberbiopsie. Berlin-tteidelberg-New York: Sprin-

ger 1969. Prof. Dr. W. Oehlert Pathologisches Institut 7800 Freiburg i. Br. Albertstr. 19 Prof. Dr. K. ~usshoff B. Wunseh Dr. H. Willmann P.D. Dr. K. Beck Med. Univ.-Klinik Strahlenabteflung 7800 Freiburg i. Br. ttugstetter Str. 55

Immunglobulin D-Naehweis und Leiehtketten-Typen- bestimmung antinuele'~er Serundaktoren mit dem Fluoreseenz-Antiglobulin-Test *

KLAUS SCitYIVIIDT und CHRISTIAN MUELLER-ECKHARDT Medizinische Kliniken und Polikliniken der Justus Liebig-Universif~t GieBen

(Direktoren: Prof. Dr. It. J. Dengler, Prof. Dr. H. A. Kiihn, Prof. Dr. H. G. Lasch)

Eingegangen am 17. September 1969

Der F]uoreseenz-Antiglobulin-Test nach Friou [2] zum Nachweis antinucle/irer Serumfaktoren iibertrifft an Emp- findliehkeit alle iibrigen Methoden. Mit monovalenten fluo- resceinmarkierten Antiseren gelang der Nachweis, daB anti- nucleate Serumfak~oren in den drei Immunglobulinklassen IgA, IgG und IgM vorkommen k5nnen [1, 3, 5, 6, 10]. Ritchie [7] wies jedoeh bereits nach, dab aueh das vor einiger Zeit entdeekte Immunglobulin D [8, 9] - - unabh~ngig yon den iibrigen Immunglobulinklassen - - in antinuele~ren Serum- faktoren vorkommt. Da Antiseren gegen IgD wegen ihrer Seltenheit nur in kleinen Mengen und unmarkiert zur Verffi- gung stehen, sollte untersueht werden, ob sich unter Umgehung einer direkten Fluoresceinmarkieruug des Anti-IgD-Serums indirekt IgD in antinucle~ren Serumfaktoren durch eine dop- pelte Antiglobutintechnik naehweisen l/~Bt und ob es mSglich ist, mit der gleiehen Methode auch die beiden charakteristi- sehen Leiehtketten-Typan Kappa und Lambda in den anti- nuclegren Faktoren nachzuweisen.

Material und Methoden Mit 22 unausgew~hlten Seren, die mit dem indirekten

Fluorescenz-Antiglobulin-Test nach Friou [2] unter Verwen- dung polyvalenten fluoreszeinmarkierten Anti-tmmunglobulin- Serums ein positives Ergebnis, also nachweisbare antinucle~re Faktoren, gezeigt hatten (Teehnik s. [6], Verteilung der Dia- gnosen s. Tabelle), ~ r d e n frische Rattenleber-Geffierschnitte yon 7--9 lz Dicke iiberschichtet und die Schnitte 30 min bei 37°C inkubiert. Nach zweimaligem Waschen in phosphat- gepufferter Kochsalzl5sung erfolgte eine zweite Inkubation der Schnitte mit 1:2 verdfinntem Anti-Immunglobulin D-Serum yore Kaninchen (Behringwerke) (30 rain, 37 ° C). Daran schloB sich nach erueutem Waschen cine dritte Inkubation mit fluo- resceinmarkiertem polyvalentem Anti-Kaninchen-Immunglo- bulin-Serum der Ziege (Hyland) an. Die nochmals gewaschenen und luftgetrockneten Schnitte wurden im Ultraviolett-Licht (Mil~)skop Ortholux yon Leitz, Erregerfilter BG 12, Sperr- filter K 530) auf Kernfluoreseenz untersucht.

Ffir die Untersuehungen auf die beiden Leichtketten- Typen wurde s~att des Anti-Immunglobnlin D-Serums unver- diinntes Anti-Kappa- und Anti-Lambda-Serum (Behring- werke) verwandt. Der Untersuchungsgang glieh in den iibrigen Details dem eben beschriebenen.

Ergebnisse und Diskussion Mit der yon uns verwendeten doppelten Antiglobulin-

Fluorescenztechnik konnten wir in den Seren von 14 Pabienten

* Mit Unterstfitzung der Deutschen Forschungsgemein- sehaft.

(64% der untersuchten 22 Seren, die antinucle~re Faktoren enthalten hatten) Immunglobulin D indirekt naehweisen. Eine ~hnliehe Methode haben Greaves u. Roi$t [4] in jiingster Zeit zum Nachweis des Immunglobulins IgE mit Erfolg verwendet. Die positive Kernfluorescenz zeigte an, dab Anti-IgD-Serum an die Kerne fixiert worden war, wobei die Reaktion zwisehen dem Anti-IgD-Globulin vom Kaninchen mit dem fluorescefiI- markierten Anti-Kaninchen-Immunglobulin yon der Ziege als Indicator diescr Anlagerung diente. Die Krankheitsdiagnosen der 14 Patienten sind in der Tabelle aufgefiihrt. Bei insgesamt 17 Seren waren gleichzeitig fluorescenzoptiseh die Immunglo- buline A, G und M bestimmt worden. Es is~ ersichtlich, dab IgD frei kombiniert mit den anderen Immunglobulinklassen, jedoch niemals allein, vorkam. Zusammenh~nge zu bestimmten Krankheiten ergaben sich dabei nicht, sofern die kleine Zahl eine Aussage erlaubt.

Tabelle. Fluorescenzoptischer Immunglobulin D.Nachweis in antlnuc~e~iren Serum/aktoren

Diagnose Anzahl Anzahl der der unter- Seren mit IgD suehten in den anti- Seren nucle~ren

Faktoren

Chronische Leber- 10 6 (60 % ) erkrankungen

Visceraler Erythematodes 7 4 (57 %) Rheumaf~ide Arthritis 3 2 Sklerodermie 1 1 Endokarditis 1 1

Die Untersuehungen mit den gegen die Leichtketten-Typen Kappa und Lambda der Immunglobuline gerichteten Antiseren zeigten, dab fluoreseenzoptiseh bei den 22 antinuele~re Fak- toren enthaltenden Seren 17real (64%) der Kappa-Typ und 9mal (41%) der Lambda-Typ der teiehten (L~)Ketten der Immunglobuline vertreten war. Achtmal lieB sieh der Kappa- Typ allein naehweisen, 9real kam er mit dem Lambda-Typ gemeinsam vor, und mit 5 Seren fiel die Untersuchung vSllig negativ aus. Die weniger oft pasitiven Testergebnisse mit dem Anti-Lambda- Serum im Vergleieh zum Anti-Kappa- Serum und der mit beiden Antiseren negative Testausfall mit 5 Seren, der nach dem Aufbau der Immunglobuline aus Kappa- und Lambda-Ketten nicht zu erwarten ist, diirfte nach unseren Erfahrungen darauf zurfickzufiihren sein, dab beide Antiseren relativ schwaeh wirksam sind, besonders das Anti-Lambda- Serum. MSglicherweise lagen in den untersuchten Seren mit negativem Untersuehungsergebnis die Globaltiter an anti- nuele~ren Faktoren besonders niedrig. Der Lambda-Leieht- kettentyp fiir sich allein trat niemals auf.

Das Fluorescenzbild untersehied sieh yon dem, das man bei Verwendung polyvalenter und monovalenter gegen Immun- globuline gerichteter Antiseren beobaehten kann, dadurch, dab die Kernfluoreseenz nicht fiber das gesamte Gesichtsfeld gleichm~Big verteflt war, sondern sich vorwiegend in Form fluoresceierender ,,Kerrmester" darstellfe. Auch dies kSnnte Folge einer nur schwachen AntikSrper-Aktivit~t der Anti- Kappa- und Anti-Lambda-Seren sein. Beziehungen der L- Kettentypen zu den Krankheitsdiagnosen bestanden in unse- rein kleinen Material nicht.

Zusammen]assung. 22 Seren, in denen antinuele~rc Serum- faktoren naohgewiesen worden waren, ~ r d e n mit einem modifizierten Fluorescenz-Antiglobulin-Test auf das Vorhan- densein yon Immunglobulin D in den antinuclearen Faktoren und auf den Leiehtketten-Typ der Immunglobuline mR anti- nucleiirer Aktiviti~t untersucht. Bei 14 Seren (64%) lieB sich IgD fluorescenzoptisch in den antinuele~ren Faktoren nach- weisen. Auch fiir den Nachweis der L-Ketten-Typen Kappa und Lambda in den antinuclei~ren Faktoren war der modifi- zierte Fluoreseenz-Antiglobulin-Test brauchbar; eine relativ hohe Quote negativer Testergebnisse ist vermutlich dureh eine geringe Aktiviti~ der verwendeten Antiseren bedingt.

Summary. Using a modified fluorescence-antiglobulin- test, 22 sera who all showed a positive antinuclear factor reaction, were investigated for presence of immunoglobulin D and the kind of light chain types in antinuclear factors. In

48. Jg., Heft 2, 1970 Buchbesprechungen 129

14 serf (64 %) immunoglobulin D was demonstrable by immuno- fluorescence. The modified test also was useful for demon- stration of the light chain types in antinuelear factors. The relative high portion of negative test results probably may be caused by a low activity of used antisera.

Literatur 1. Barnett, E. V., North, A. F., Condemi, J. J., Jacox, R. F.,

Vaughan, J. H. : Antinuelear factors in systemic lupus erythematosus and rheumatoid arthritis. Ann. intern. Med. 63, 1O0 (1965).

2. Priou, G. J . : Current comment: Antinuclear antibodies: diagnostic significance and methods. Arthr. and Rheum. 10, 151 (1967).

3. Gonzalez, E. N., Rothfield, N. F. : ImmunogIobulin class and pattern of nuclear fluorescence in systemic lupus erythematosus. New EngI. J. Med. 274, 1333 {1966).

4. Greaves, }L F., Roitt, L M.: IgE in lymphoid cells from pollenstimulated cultures. Lancet 1969I, 803.

5. Havemaml, K., Arend, P.: Fluoreszenzmikroskopischer Naehweis ant.inukle/irer Faktoren bei Lupus erythematodes und verwandten Erkrankungen. Klin. Wschr. 44, 19 (1966).

6. Mueller-Eckhardt, Ch., Schmidt, K., Becker, W. : Unter- suchungen zur Bedeutung des Fluoreszenz-Antiglobulin- Tests und des Antiglobulin-Konsumptionstests zum Nach- weis antinuklc~rer Serumfaktoren. BIut 17, 227 (1968).

7. Ritchie, R. F.: IgD antinuclear antibodies. Arthr. and Rheum. 11, 506 (1968).

8. Rowe, D. S., Fahey, J. L. : A new class of human immuno- globulins. I. A unique myeloma protein. J. exp. Med. 121, 171 (1965).

9. - - - - A new class of human immunoglobulins. II. Normal serum IgD. J. exp. Med. 121, 185 (1965).

10. Vaughan, g. H., Barnett, E.V., Leddy, J . P . : Autosen- sitivity diseases. Immunologic and pathogenetic concepts in LE, rheumatoid arthritis and hemolytic anemia. New Engl. J. Med. 275, 1486 (1966).

Dr. med. Klaus Sehmidt Priv. Doz. Dr. Ch. Mueller-Eckhardt Medizinisehe Ktiniken und Potildinlken der Univ. GieBen 63 GieBen, Friedrichstr. 27

Buchbesprechungen Current topics in microbiology and immunology/Ergebnisse

der Mikrobiologie und Immunit~tsforschung. Edit. by W. Arber, W. Braun, F. Cramer a.o. Vol. 44. Berlin-Heidelberg-New York: Springer 1968. 175 S. mit Abb. u. Tab. Geb. DM 48,--.

Der 44. Band der Current Topics in XVIicrobiology and Immunology (Ergebnisse der h~ikrobiologie und Immunit~ts- forschung) liegt vor. Er enthi41t vier Beitr/£ge. 1. B. S. Strauss, DNA Repair Mechanisms and their relation to mutation and recombination. - - 2. P. Grabar, Embryonic constituents in Tumors and antibodies in cancerous patients. - - 3. L. Gorini and J. Davies. The effect of streptomycin on ribosomal func- tion. - - 4. K. Kirschner, Allosteric regulation of enzyme acti- vity. - - Der erste Beitrag gibt eine Ubersicht fiber die experi- mentellen Daten der verschiedenen Sch~tigungsmeehanismen der DNA-Struktur und fiber die heute bckannten Mechanis- men, die solche Brfiche in der Kettenstruktur bzw. Xnderung an den Basen in vivo reparieren kSnnen. (Diskutiert werden die Fragen nach der Einheitlichkeit und der Versehiedenheit der zugrnndeliegenden Reaktionen und die Bedeutung dieser Reak- tionen bei den Anderungen im DNA-Aufbau, wie sic w~hrend der genetischen Rekombination oder durch Mutation induziert werden. - - Von P. Grabar werden die Befunde diskutiert, die heute fiber neue Antigen-Determinanten in Krebszellen be- kannt sind: Vieles deutet darauf hin, da$ es sich bei den auf- tretenden neuen Determinanten nieht um vollstgndige neae Antigen-Determinanten handelt, sondern um Modifikation der Organ- und Zell-Determinanten in der Richtung auf ursprfing- liche embryonale Antigen-Determinanten hin; in ~hnlicher Rich- tung deutet der Befund, da$ AutoantikSrper bei Krebskranken, die nur mit groSen Extraktmengen aus normalem Gewebe zu absorbieren sind, effektiver mit Extrakten aus Embryonal- gewebe absorbiert werden kSnnen. - - Der dritte Beitrag yon Gorini und Davies gibt eine ausffihrliche ~bersicht fiber die Aufdeekung und den Mechanismus der Streptemycin-Resistenz und verwandter Antibiotica. Gleichzeitig ist es eine Einffih- rung in die experimentelle Methodik dieses Forschungsberei- ches. Die Bedeutung der Ab/~nderung der genetischen In. formation der DNA auf sp~teren Stufen der Proteinsynthese, wie sic durch Streptomycin bewirkt wird, wird diskutiert und die heute aktuellen Fragen zur Stellung der Ribosomen ira Ablauf der genetischen Information werden mnrissen. - - K. Kil~ehner gibt eine ausfiihrliehe Einffihnmg und einen Oberblick fiber ein Kapitel, das in der Mikrobiologie und in der Immun-Forsehung sieher aufmerksame Leser linden wird. Ob- wohl Mikrobiologie und Immunit~tsforsehung noch volt mit den Problemen der Reindarstelhmg, der Charakterisierung und der Strukturaufkl~rung bescl~Stigt sind, sollten die hier an Enzymen en~wickelten Vorstelhmgen fruchSbar auch ffir die Aufld~rmlg der Reaktionssysteme der Mikrobiotogie und Immunologie sein. - - Alle vier Beitr~ge sind mit ausfiihrlichen Literaturangaben versehen, ein Autor- und ausffihrliches Saeh- register erlaubt schnellen Zug~iff zu allen interessierenden Einzelfragen. Alle vier Beitr~ge geben eine gute ~bersicht i~ber

9 Kiln. ~,Vschr. 48. Jahrg.

Probleme der }iolekularbiologie, die auch ffir die manchmal komplexen Fragestetlungen in Mikrobiologie trod Immunologic fruchthare Anregnngen geben kSnnen. 1~. Ringelmann

Kurtzkc, John F.: Epidemiology of cerebrovaseular disease. (Epidemiologie der Hirngef~$erkrankungen.) Berlin-Heidel- berg.New York: Springer 1969. XV, 197 S. u. 42 Abb. Geb. DM 58,--.

Im Laufe der letzten l0 Jahre hat die Epidemiologie der cerebrovasculi~ren Erkrankungen zunehmend Beachtung ge- funden. Eine grote Zahl yon Publikationcn sind zu diesem Thema erschienen, leider mit reeht inhomogenem Unter- suehungsgut. So ist es nieht verwunderlieh, dab divergierende und z. T. sich widersprechende Ergebnisse resultieren. - - Es ist das grote Verdienst yon Kurtzke, in seiner Monographie die bis 1957 vorliegende Literatur zusammengefatt und kritisch ausgewertet zu haben. In den ersten drei Kapiteln werden die Probleme und die Methodik der epidemio]ogischen Analysen besproehen und mit zahlreiehen Beispielen belegt. Der Auter geht yon der Einteilung der ccrebrovasculSren Erkrankungen aus, die yon der W. H. 0. 1957 ffir die internationale statistische Klassifiziermlg herausgegeben wurde. Auf dieser Grundlage werden dana in den folgenden Kapiteln die wesentlichen epi- demiologischen Aspekte der Hirngef/~l~erkrankungen bespro- chen: die geographische und rassische Verteilung, die Be- sonderheiten der cerebrovascul~ren Komplikationen, die be- gfinstigenden Faktoren, Verlauf und Prognose sowie epidemio- logische Entwicklung der Krankheitsbilder im Verlaufe der letzten Jahrzehnte. Die Abschnitte enthalten zahlreiche graphisehe Darstellungen und Tabellen, in denen der Autor die Einzeluntersuchungen aus der Literatur zusammenfalJt und vergleieht. Weitere Befunde der rund 400 berficksichtigtcn Arbeiten des Sehriftums sind in fibersichtlicher tabellarischer Form in einem 52seitigen Anhang dargestellt. Bei aller Sub- jektivit~t der Deutungen ist es dem Veffasser gelungen, eine sachliche und klare Analyse dieses schwierigen Untersuchungs- gutes durchzufiihren. Der Interessierte finder eine Ffille von Zahlen und Material. Dabei ist die Darsteltung flfissig und gut verst~ndlich. Die Monographie kann deswegen allen Inter- nisten und Neurologen zum Studium nur empfohlen werden.

A. Bernsmeier (Kiel)

Page, Irvine tL: Serotonin. Chicago: Year Book Med. Publ. 1968. 143 S. u. 3 Abb. Geb. $ 7.95.

Gemeinsam mit Rapport und Green hat der Autor des vorliegenden Buches im Jahre 1948 das Serotonin erstmals aus dem Blutserum yon Rindern isotier~ und identifiziert. Er legt nun aus seiner Sieht eine Monographie fiber das Serotonin vor, die alles Wesentliehe enth~It, wie Bestimmungs- methoden, Biosynthese, Aufnahme und Speieherung, Frei- setzung, Rolle der Blut.pl/~ttchen, Abbau, physiologisehe und pharmakologische Aspekte, Rolle des Gehirnstoffwechsels und die Beziehungen zur Psychopharmaka. Im SchluBkapitet wird die Bedeutnng des Serotenins bei den verschiedensten Krank-