Immunsystem - Handout

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Immunsystem Abk.: U = Ursache, S = Symptome, M = Massnahmen, G = Gefahren,

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Immunsystem

Abk.: U = Ursache, S = Symptome, M = Massnahmen, G = Gefahren,

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Allgemein:

- 6 - 8 x 109 Leukozyten (weiße Blutkörp.)/L Blut

(davon sind nur 5% in Zirkulation)

→ Abwehr von Schadstoffen, Erregern, defekten und entarteten Zellen (durch Phagozytose/fressen)

- aktive Fortbewegung, auch durch Gefäßwände, werden von Entzündungssignalen angelockt und infiltrieren das Gewebe.

- entstehen aus Stammzellen im Knochenmark

- Spezialisierung im Lymphsystem zu: Granulozyten, Lymphozyten, Makrophagen

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Makrophagen (=Fresszellen):

→ „First Responder”, phagozytieren Fremdstoffe und senden dann anlockende Signale (=Zytokine) an andere Abwehrzellen aus

- Vorhergehende inaktive Form = Monozyt

- Nach 2-3 Tagen im Blut, infiltriert er die verschiedenen Gewebe und spezialisiert sich zu: Langerhanszellen (Haut), Kupferzellen (Leber), Alveolarmakrophagen (Lunge), Makrogliazellen (Gehirn), dendritische Zellen (Lymphknoten)

- produzieren auch zelltoxische Substanzen

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Granulozyten:

→ enthalten kleine Bläschen (Vesikel, Granula) mit toxischen Molekülen

→ unterstützen die unspezifische Immunabwehr

- 45-75% der weißen Blutkörperchen

a) Eonisophile (=rötliche) Granulozyten:

→ gegen Parasiten, beim Asthma bronchiale

- 1-5% der Blutzellen

- enthalten zelltoxische Substanzen

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b) neutrophile (farblose) Granulozyten:

→ Fresszellen, v.a. Von Mirkoorganismen

- 50% im Blut, 50% an Gefäßwänden (werden über Cortisol + Adrenalin freigesetzt)

- Enthalten zellauflösende Substanzen (→ Eiter) und Entzündungssignale

c) basophile (bläuliche) Granulozyten:

→ gegen Parasiten, bei allergischen Reaktionen

- 0,01% der Blutzellen

- enthalten Histamin (→ Ödeme) und Heparin

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Lymphozyten:

a) B-Zellen:

→ heißen in aktivierter Form „Plasmazelle” und produzieren Antikörper (= Immunglobuline), die an Fremdkörper anlagern und diese unschädlich machen → dieser Immunkomplex wird von Makrophagen gefressen

- IgA (Schleimhäute, Tränen), IgM (frühe - ) und IgG (späte Abwehrreaktion), IgD, IgE (Parasiten; Allergie)

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b) T-Zellen:

→ spezifische Immunabwehr, produzieren toxische Substanzen, aktivieren + differenzieren andere Abwehrzellen

- T-Helfer: binden an Erregeroberfläche und vermitteln den B-Zellen, zytotoxischenT-Zellen, welche Antikörper / Zelltoxine gebraucht werden.

- Zytotox. T-zelle: Zelltoxine gegen virenbefallene Zellen und Tumorzellen → Apoptose auslösend

- regulatorische T-zellen: bestimmen die Intensität der Immunantwort, verhindern Autoimmunität, töten überschüssige Lymphozyten und regen deren Neuproduktion an

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- T-Gedächtniszelle: werden durch Immunkomplexe aktiviert und verweilen danach sehr lange im Blut, bei einer erneuten Infektion desselben Erregers kommt es zu einer 10- bis 100fachen stärkeren Immunantwort!!!

- NK(natürliche Killer)-T-Zellen: Zytotoxine gegen Tumorzellen und gegen Autoimmunreaktionen

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Unspezifische (allgemeine) Abwehr:

= Enzyme und Antikörper in Tränen + Speichel; Magensäure; Darmbakterien; alle Fresszellen

= natürliche Resistenz des Menschen

Spezifische (erlernte) Abwehr:

= auf bestimmte Erreger speziali-sierte Zellen, v.a. T-Zellen

- lymphatische Organe sind Reifungszentren und Sammelorte: Thymusdrüse (T-Zellreifung), Milz, Lymphknoten/-gewebe, Knochenmark

- unterscheidet fremde von eigenen Zellen mit Hilfe von Antigenen (= fremde Oberflächen-Eiweiße)

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1. Allergische Reaktion= Reaktion gegen körperfremde Eiweiße und Medikamente:

Antibiotika, Röntgenkontrastmittel, Insektengifte, Gräser und Pollen, Nahrungsmittel, Metallallergien (Nickel)

→ Heuschnupfen, allergisches Asthma, Kontaktallergien

- Faktoren: Art, Menge und Geschwindigkeit der Aufnahme des Allergens

U: langsame Sensibilisierung gegenüber einer Substanz

Man unterscheidet 4 Schweregrade

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Schweregrad I:

S: Haut- und Schleimhautreizung (Jucken, Exantheme/Ausschläge, Urtikaria/Wasserblasen, Schnupfen), gerötete Augen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber

G: keine Störung vitaler Funktionen

M: Nach bekannten Allergien fragen und Patient nach Möglichkeit von Allergen-Quellen trennen, Antiallergikum des Pat. (Selbsteinnahme!), OK↑, O

2, Monitoring,

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Schweregrad II:

S: zusätzlich: leichter Bronchospasmus, Hypotonie, Tachykardie, Arrhythmien

G: anbahnende Vitalstörungen insbesondere bei Vorerkrankungen

M: wie Schw. I; evtl. assistierte Beatmung, 6L O2, Schocklagerung bei suffizienter Spontanatmung, NA?, Zugang

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Schweregrad III:

S: zusätzlich: starker Bronchospasmus, Kehlkopfödem, schwere Hypotonie (<80mmHg), EKG Veränderungen, Krampfanfälle

G: Hochgradige Vitalstörungen, Lebensgefahr durch Verlegung der Atemwege, Herz-Kreislauf Zusammenbruch und Beeinträchtigung des ZNS

M: bewusstlos?, SSL oder kontrollierte Beatmung mit Schocklage, mind. 10L O2, NA!, Zugang, Intubationsbereitschaft, Adrenalin (1:10.000, → Kreislaufstabilisierung), Bronchospasmolytikum

[evtl. Kortison, Antihistaminika]

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Schweregrad IV:

S: Atem- und Kreislaufstillstand

G: Absolute Vitalstörungen

M: Reanimation, NA!, Zugang, Adrenalin, Kortison

Der anaphylaktische Schock:

Anaphylaxie = Unverträglichkeitserscheinung

U: massive Immunüberreaktion → Histamin↑↑, es erweitert die Blutgefäße und kontraktiert die Bronchien, führt zu Hautrötungen und Juckreiz

M: Maximalgabe Ringer (2000L), Adrenalin, Glukokortikoide, Antihistamine

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2. HIV – human immunodeficiency virus

- Neuerkrankungen in Deutschland

- ist ein Retrovirus = Kugelvirus mit DNA-Kern

- HI Viren befallen v.a. T-Helferzellen (CD4+), aber auch Makrophagen und schalten so die Kommunikation der spezifischen Abwehr aus → geschwächtes Immunsystem

- eine unbehandelte HIV Infektion hat mehrere Stadien

Stadium I: 3 - 6 Wochen nach Ansteckung

S: Fieber, starker Nachtschweiß, Ausschläge, orale Wucherungen, Gelenkschmerzen,

G: grippeähnlich, schlechte Früherkennung!

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Stadium II:

- mehrjährige Latenzphase (beschwerdefrei)

- Fettfehlverteilungen, veränderte Blutwerte

Stadium III:

- erste Erkrankungen durch ein mittelschwer geschwächtes Immunsystem (noch kein AIDS)

Stadium IV:

- starker Verlust an T-Helferzellen

- stark geschwächtes Immunsystem

→ Infektionen durch Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten

→ AIDS

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3. Leukämie

= Erkrankung der blutbildenden Organe (Knochenmark, [Leber, Milz])

→ Bildung von zu vielen funktionsuntüchtigen Vorgängerzellen der Leukozyten

- verdrängen die übliche Blutbildung im Knochenmark und stören Leber, Milz, Lymphknoten, ...

S: Anämie (Blutarmut) → Blässe; Gerinnungsstörung → Hämatome; schwaches Immunsystem → Fieber

- akute L.: in ein paar Wochen lebensbedrohlich

- chronische L.: über mehrere Jahre symptomarm

M: Zytostatika, Knochenmarkspende