Impfstoffe Sophie Schussek, PhD Marie-Skłodowska Curie Experienced Research Fellow UniVacFlu ITN.

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Impfstoffe

Sophie Schussek, PhDMarie-Skłodowska Curie Experienced Research FellowUniVacFlu ITN

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Was machen Impfstoffe?

• Impfstoffe ahmen Krankheitserreger nach und stimulieren das Immunsystem eine effektive Abwehr aufzubauen

Source:Northern Rivers Vaccination Supporters (http://www.northernriversvaccinationsupporters.org/)

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Warum Impfen wir?

• Effektivste Weise sich vor infektiösen Krankheiten zu schützen• Erhöhte Lebenserwartung (in Industriestaaten bis zu 30 Jahre) • Verminderte Kindersterblichkeitsrate

Note: CEE und CIS stehen für Zentral/Ost Europa und Unabhängige StaatenSource: www.childinfo.org.

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ErfolgsgeschichtenEdward Jenner (1796)- Pocken Kinderlähmung (Polio)

www.pharmaceuticalintelligence.com

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Wie funktionieren Impfstoffe?- die Rolle des Immunsystems

• Das Immunsystem schützt den Körper vor Krankheitserregern

• Krankheitserreger enthalten Moleküle oder tragen diese an ihrer

Oberfläche (Antigene), die eine bestimmte Immunantwort hervorrufen.

• Ein Impfstoff sieht aus wie der Krankheitserreger, ohne die Krankheit

selbst auszulösen. Daher wird der Körper durch die Impfung den selben

Molekülen ausgesetzt.

• Impfstoffe programmieren das Immunsystem sich einen bestimmten

Krankheitserreger und die passende Reaktion darauf zu merken, in dem

es an einer abgeschwächten Version üben kann.

• Impfstoffe bereiten das Immunsystem auf die Infektion vor, sodass es

dann mit Schnelligkeit, Stärke und Präzision reagieren kann.

Sophie Schussek
bridge to types of vaccines.... images
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http://www.historyofvaccines.org/content/how-vaccines-work

Antigen präsentierende Zellen: nehmen den Kranheitserreger oder den Impfstoff auf und

präsentieren deren Antigene auf ihrer Oberfläche für andere Immunzellen

Die präsentierten Antigene werden von T und B Zellen (Lymphozyten) erkannt

T und B Zellen aktivieren ein bestimmtes Program, um den Krankheitserreger anzugreifen

Helfer T Zellen führen zu weiterer Aktivierung und Stabilisierung der Immunantwort und sind

essentiell für die Bildung von Immungedächtnis

Die Immunantwort: Schritt für Schritt

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Granulate (körnig) enthalten Substanzen die:- Toxisch sind und Krankheitserreger direkt töten- Die Durchblutung erhöhen und andere Immunzellen

rekrutieren: z.B. Histamin

Rötung (rubor), Wärme (calor), Schwellung (tumor), Schmerz (dolor)

Zellen des angeborenen und erworbenen ImmunsystemsMuster Erkennung Präzision

AngeborenSchnell

Erworben Langsam

B Zellen: Knochenmark (Bone marrow)

T Zellen: Thymus

Immunrepertoire:• Immunoglobulin/ Antikörper (B

Zellen)• T-Zell-Rezeptoren

Definiert die Breite an Erregern die erkannt werden können

~100 000 Varianten/ Individual

Beeinflussed von:• Genetik• Krankheiten denen man ausgesetzt

ist• Alter• Medizinische Behandlungen,

welche das Immunsystem beeinträchtigen

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Das Immungedächtnis

Primäre angeborene und erworbene Immunantworten

Immungedächtnis

Source: Cardiff University

www.circumvent-g2.com

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Typen von Impfstoffen

• Lebendimpfstoffe:– Abgeschwächte Krankheitserreger, die noch vermehrungsfähig sind und zu ähnlichen Reaktionen wie Erkrankung

führen können. Diese Impfstoffe schützen lang-anhaltend, aber mit dem Risiko starker Nebenwirkungen und Reversion zum aktiven Erreger. Generell nicht zugelassen für Menschen mit geschwächtem Immunsystem.• Masern, Mumps, Röteln, Typhus

• Totimpfstoffe:– Durch Hitze oder chemisch abgetötete Krankheitserreger; auch genetisch veränderte Krankheitserreger. Weniger

Nebenwirkungen, aber auch weniger effiziente Immunaktivierung; Auffrischung nötig.• Hep A, Hep B, Keuchhusten, Polio, Grippe

• Impfstoffe aus Untereinheiten:– Für manche Krankheitserreger wurde bereits ein bestimmtes Protein/ Antigen identifiziert, gegen welches effiziente,

schützende Immunantworten induziert werden können. Diese Moleküle werden synthetisch hergestellt und in Impfstoffen verwendet. Allerdings reichen die Antigene alleine manchmal nicht, um das Immunsystem zu alamieren und werden daher kombiniert mit anderen Proteinen, Toxinen other formuliert in Partikel oder rekombinante Vektoren um Immunantworten zu kreieren. • Protein, Toxin, Kohlenhydrat, DNA

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Wen schützen Impfstoffe?- Herdenimmunität

• Neben dem Schutz für das Individuum, stellen Impfstoffe auch einen Schutz für die gesamte Gesellschaft und ihre Schwächsten Mitglieder dar.

• Neugeborene

• Alte Menschen

• Kranke (Asthma, Herzkrankheiten)

• Immunsupprimierte (HIV, Medizinische Behandlung)

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Vaccines.gov

In Gemeinschaften ohne Impfschutz verbreiten sich Infektionen rasch. Individuelle Anfälligkeit ist abhängig von Reife und Stärke des Immunsystems.

Ist ein grosser Teil der Gemeinschaft (50-100%) geimpft, besteht verminderte Ausbreitungsgefahr der Infektion. Dadurch werden auch nicht geimpfte Personen indirekt geschützt; dies inkludiert Personen die nicht geimpfte werden können und jene bei denen die Impfung keinen effektiven Schutz bietet. Abhängig von der Höhe der Ansteckungsgefahr einer Krankheit, muss meist zumindest 80% der Bevölkerung geimpft sein um Herdenimmunität zu gewährleisten.

Ist nur ein kleiner Teil der Gemeinschaft geimpft, besteht kein Schutz vor Infektion für nicht geimpfte Personen; die Infektion kann sich ausbreiten.

http://www.theguardian.com/society/ng-interactive/2015/feb/05/-sp-watch-how-measles-outbreak-spreads-when-kids-get-vaccinated

Wen schützen Impfstoffe?- HerdenimmunitätInfektionskrankheiten breiten sich von Mensch zu Mensch aus.

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California declares Disneyland measles outbreak over as vaccine fight rages on

- 28. Dezember 2014: nicht geimpftes Kind (11 Jahre) wird mit Masern-Ausschlag ins Krankenhaus gebracht.

- Infektion in der Zeit zwischen 17-20 Dezember in Disney World California.

- 7. Jänner: 7 weitere bestätigte Masern Fälle in Kalifornien- 11. Februar: insgesamt 125 Masern Fälle - 39 (35%) waren in Disney World Kalifornien zur selben

Zeit. 37 (34%) aus undefinierbarer Quelle, und 34 (31%) sind Sekundärinfektions Fälle.

- 6 weitere Staaten und zwei Länder sind betroffen: Arizona (7), Colorado (1), Nebraska (1), Oregon (1), Utah (3), und Washington (2), Mexico (1) und Kanada (10).

- 49 (45%) waren nicht geimpft- 12 un-geimpfte Patienten waren Kleinkinder zu jung um

geimpft zu werden.- 28 (67%) im impffähigen Alter waren aus persönlicher

Überzeugung nicht geimpft.

On February 13, 2015, this report was posted as an MMWR Early Release on the MMWR website (http://www.cdc.gov/mmwr).Jennifer Zipprich, PhD1, Kathleen Winter, MPH1, Jill Hacker, PhD1, Dongxiang Xia, MD, PhD1, James Watt, MD1, Kathleen Harriman, PhD1 (Author affiliations at end of text)

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Masern in Österreich

http://www.zeit.de/2008/16/Salzburg-Masern

Was uns nicht umbringt, macht uns stark An einer Salzburger Alternativschule wüten die Masern. Als vehemente Impfgegner sollen die Eltern dafür verantwortlich sein. Von Solmaz Khorsand

- 180 Menschen in Salzburg und Bayern- Nur 65/ 330 Kinder an der Schule waren geimpft

1:3300 Kinder unter 5 Jahre bekommen Hirnentzündung in Folge von Masern, welche tödlich oder mit erheblichen

geistigen Störungen enden können. In Deutschland wurden 2003-2009 31 Fälle gemeldet.

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Warum entscheiden sich manche gegen eine Impfung?

• Viele haben nie erlebt wie verheerend Kinderkrankheiten sein können

• Debatte um kausativen Zusammenhang zwischen Impfung und Autismus- mehrfach wiederlegt! (Taylor et al 2014, Vaccine)

• Unzureichende Information im Internet/ Hetze gegen Pharmaindustrie und Wissenschaft

• Toxine in Impfstoffen; Verletzungen und seltene Fälle von starken Nebenwirkungen in Folge von Impfung

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Wichtige Begriffe

• Impfstoff: dient zur spezifischen Aktivierung des Immunsystems hinsichtlich eines

bestimmten Erregers bzw. einer Erregergruppe, um Immunität zu erreichen.

• Immunität: Unempfindlichkeit oder Unempfänglichkeit des Organismus gegenüber äußeren

Angriffen bzw. die Fähigkeit des Organismus, bestimmte Pathogene ohne Symptome zu

eliminieren.

• Immungedächtnis: Organismus speichert Reaktion, um bei erneuten Eindringen eines bereits

bekannten Erregers, sehr schnell mit der passenden Immunantwort reagieren zu können.

• Herdenimmunität: Wenn durch die Impfung erzeugte oder durch Infektion erworbene

Immunität gegen einen Krankheitserreger innerhalb einer Population (der „Herde“) so

verbreitet ist, dass in der Population auch nicht-immune Individuen geschützt sind, weil der

Erreger sich nicht ausbreiten kann.

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IMPFEN?- JA!

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websites

http://www.collective-evolution.com/2015/02/15/the-top-6-reasons-why-parents-are-choosing-not-to-vaccinate-their-kids/

http://www.historyofvaccines.org

http://www.cdc.gov/vaccines/

http://www.vaccines.gov/

http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Gesundheitsfoerderung_Praevention/Impfen/

http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Gesundheitsfoerderung_Praevention/Impfen/Oesterreichischer_Impfplan_2015

https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/Aktuelle_Impfempfehlungen_LN.html

http://www.who.int/topics/vaccines/en/