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Rund 150 Gäste aus Politik, Wirt- schaft und Hochschule begrüßte der Präsident der Fachhochschule Süd- westfalen, Prof. Dr. Claus Schuster, am 03.02.2011 in Hagen, wo turnus- mäßig der Neujahrsempfang der Hochschule stattfand. In seiner Begrüßung hob Schuster die positive Gesamtentwicklung der Fachhochschule hervor. Mit derzeit rund 8 800 Studierenden an allen Standorten und 42 Studiengängen ha- be die Hochschule eine rasante Ent- wicklung genommen Auch für den erwarteten Anstieg der Studierendenzahlen durch den Wegfall der Wehrpflicht und die Abitur- Doppeljahrgänge sei die Fachhoch- schule bestens gerüstet. Mit dem Mi- nisterium habe sich die Hochschule im Rahmen des Hochschulpakts II darauf geeinigt, für die Jahre 2011 – 2015 rund 4 300 Studienanfänger oberhalb der Aufnahmekapazität zusätzlich aufzu- nehmen. »Mit den vom Land dafür zur Verfügung gestellten Mitteln können wir entsprechendes Personal für die Lehre und die Betreuung der Studie- renden, die Ausstattung von Laboren und Bibliothek, Investitionen in die In- frastruktur für Studierende und die Anmietung weiterer Gebäude finan- zieren«, berichtete Schuster. Für den neuen Studienort Lüden- scheid seien mit der Ausschreibung ei- nes Neubaus wichtige Weichen gestellt worden. 2012 würden dort die ersten Studierenden ihr Studium fortsetzen. Nicht nur in Lüdenscheid, sondern auch an den anderen Standorten soll das ausbildungs- und berufsbegleiten- de Verbundstudium weiter ausgebaut werden. Bereits heute schon seien rund ein Drittel der Studierenden in diesem Studienmodell eingeschrieben. Ausdruck der starken regionalen Vernetzung der Hochschule, so Schus- ter weiter, sei auch die aktive Betei- ligung an dem Projekt Regionale 2013. Neben dem bereits umgesetzten Pro- jekt »Branchenkompetenzen Süd- westfalen« sei die Hochschule auch Gründungsmitglied des Automotive Centers Südwestfalen. Auf dem Gebiet des Fahrzeug-Leichtbaus soll dieses Center Forschungs-, Entwicklungs- und die damit verbundenen Ingenieur- dienstleistungen initiieren und durch- führen. Dabei kooperieren Automobil- hersteller, Lieferanten und Hochschu- len enger denn je, um sich im interna- tionalen Wettbewerb optimal aufzu- stellen. Auch die finanzielle Unterstüt- zung der Studierenden konnte weiter ausgebaut werden. So erhielten im letzten Jahr 62 Studierende eine Förde- rung im Rahmen des NRW-Stipen- diums, 18 Studierende wurden erst- mals durch die hochschuleigene Hoch- schulstiftung Südwestfalen gefördert. Im Rahmen des Neujahrsempfangs erhielten auch drei Absolventen der Fachhochschule Südwestfalen den Dr. Kirchhoff – Preis. Dr.-Ing. Jochen F. Kirchhoff, Vorsitzender des Kuratori- ums der Hochschule und Gesellschaf- ter der Kirchhoff Gruppe, zeichnete Dennis Heller, Marén Schubert und Alexander Pieper aus. Die von ihnen verfassten Abschlussarbeiten sind in enger Zusammenarbeit mit Unterneh- men entstanden und besitzen einen hohen Innovationsgehalt. Dennis Hel- ler beschäftigte sich für die Firma Otto Fuchs KG in Meinerzhagen mit der Konzeption und Konstruktion einer automatischen Einrichtung zum Handhaben von Aluminium-Strang- pressen-Profilabschnitten. Marén Schubert wählte in ihrer Abschlussar- beit in Kooperation mit der Leopold Kostal GmbH & Co. KG in Lüdenscheid Beschichtungen für elektronische Bau- gruppen zur Verringerung der elektro- chemischen Migration aus und bewer- tete sie. Gemeinsam mit der Firma Heggemann autosport GmbH in Büren entwickelte Alexander Pieper ein neu- artiges Fahrwerkkonzept für die spezi- ellen Anforderungen eines Elektro- fahrzeugs und erarbeitete ein Verfah- ren zur Analyse der kinematischen Kenngrößen mit Hilfe von Catia V5. Nr. 1 • März 2011 Impuls Inhalt Titelthema Neujahrsempfang und Kirchhoff-Preis Musik: Luxuslärm Seite 2 Soester Agrarforum Infotage an den Standorten Meschede: Neues Gießereilabor Lüdenscheid: Neues Roberta-Zentrum Seite 3 Exkursionen: Spanien und USA Seite 4 Tagung: Digitale Gesellschaft Meschede: Kinder-Uni Förderverein Fachhochschule Seite 5 Aufstiegsstipendium: Interview Seite 6 Förderung: Zonta Soest: Neue Studiengänge Seite 7 Hagen: Erster Absolvent Kooperation mit Erco DLG-Technikertagung Seite 8 Portrait: Otto Schott Seite 9 Tourauftakt: Luxuslärm Seite 10 Band-Interview: Jini Meyer und Jan Zimmer Karrieretag 2011 in Soest Seite 11 Stoßdämpferprüfstand Breitbandversorgung Gründung: Automotive Center Seite 12 Umzug der Verwaltung »FH-Basis«: Wärmebildkamera Ruhestand Berufungen Termine Impressum Kirchhoff-Preis und Neujahrsempfang Nachrichten und Berichte der Fachhochschule Südwestfalen Hagen • Iserlohn • Meschede • Soest Luxuslärm Ihre »Gegen jedes Gesetz«-Tour 2011 eröffnete Luxuslärm im Audimax der Fachhochschule Iserlohn. Impuls sprach mit Jini Meyer und Jan Zimmer über den Erfolg der Band und war natürlich auch zum Tourauftakt dabei. Bericht auf Seite 9 und 10 (v.l.) Vizepräsident Prof. Dr. Erwin Schab, Alexander Pieper, Marén Schubert, Dennis Heller, Dr.-Ing. Jochen F. Kirchhoff, Präsident Prof. Dr. Claus Schuster Dr.-Ing. Jochen F. Kirchhoff Luxuslärm beim Soundcheck vor dem Konzert

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Rund 150 Gäste aus Politik, Wirt-schaft und Hochschule begrüßte derPräsident der Fachhochschule Süd-westfalen, Prof. Dr. Claus Schuster,am 03.02.2011 in Hagen, wo turnus-mäßig der Neujahrsempfang derHochschule stattfand.

In seiner Begrüßung hob Schusterdie positive Gesamtentwicklung derFachhochschule hervor. Mit derzeitrund 8 800 Studierenden an allenStandorten und 42 Studiengängen ha-

be die Hochschule eine rasante Ent-wicklung genommen

Auch für den erwarteten Anstieg derStudierendenzahlen durch den Wegfallder Wehrpflicht und die Abitur-Doppeljahrgänge sei die Fachhoch-schule bestens gerüstet. Mit dem Mi-nisterium habe sich die Hochschule imRahmen des Hochschulpakts II daraufgeeinigt, für die Jahre 2011 – 2015 rund4 300 Studienanfänger oberhalb derAufnahmekapazität zusätzlich aufzu-nehmen. »Mit den vom Land dafür zurVerfügung gestellten Mitteln könnenwir entsprechendes Personal für dieLehre und die Betreuung der Studie-renden, die Ausstattung von Laborenund Bibliothek, Investitionen in die In-frastruktur für Studierende und dieAnmietung weiterer Gebäude finan-zieren«, berichtete Schuster.

Für den neuen Studienort Lüden-scheid seien mit der Ausschreibung ei-nes Neubaus wichtige Weichen gestelltworden. 2012 würden dort die erstenStudierenden ihr Studium fortsetzen.Nicht nur in Lüdenscheid, sondern

auch an den anderen Standorten solldas ausbildungs- und berufsbegleiten-de Verbundstudium weiter ausgebautwerden. Bereits heute schon seien rundein Drittel der Studierenden in diesemStudienmodell eingeschrieben.

Ausdruck der starken regionalenVernetzung der Hochschule, so Schus-ter weiter, sei auch die aktive Betei-ligung an dem Projekt Regionale 2013.Neben dem bereits umgesetzten Pro-jekt »Branchenkompetenzen Süd-

westfalen« sei die Hochschule auchGründungsmitglied des AutomotiveCenters Südwestfalen. Auf dem Gebietdes Fahrzeug-Leichtbaus soll diesesCenter Forschungs-, Entwicklungs-

und die damit verbundenen Ingenieur-dienstleistungen initiieren und durch-führen. Dabei kooperieren Automobil-hersteller, Lieferanten und Hochschu-len enger denn je, um sich im interna-tionalen Wettbewerb optimal aufzu-

stellen. Auch die finanzielle Unterstüt-zung der Studierenden konnte weiterausgebaut werden. So erhielten imletzten Jahr 62 Studierende eine Förde-rung im Rahmen des NRW-Stipen-diums, 18 Studierende wurden erst-mals durch die hochschuleigene Hoch-schulstiftung Südwestfalen gefördert.

Im Rahmen des Neujahrsempfangserhielten auch drei Absolventen derFachhochschule Südwestfalen denDr. Kirchhoff – Preis. Dr.-Ing. Jochen F.

Kirchhoff, Vorsitzender des Kuratori-ums der Hochschule und Gesellschaf-ter der Kirchhoff Gruppe, zeichneteDennis Heller, Marén Schubert undAlexander Pieper aus. Die von ihnenverfassten Abschlussarbeiten sind inenger Zusammenarbeit mit Unterneh-men entstanden und besitzen einenhohen Innovationsgehalt. Dennis Hel-ler beschäftigte sich für die Firma OttoFuchs KG in Meinerzhagen mit derKonzeption und Konstruktion einerautomatischen Einrichtung zumHandhaben von Aluminium-Strang-pressen-Profilabschnitten. MarénSchubert wählte in ihrer Abschlussar-beit in Kooperation mit der LeopoldKostal GmbH & Co. KG in LüdenscheidBeschichtungen für elektronische Bau-gruppen zur Verringerung der elektro-chemischen Migration aus und bewer-tete sie. Gemeinsam mit der FirmaHeggemann autosport GmbH in Bürenentwickelte Alexander Pieper ein neu-artiges Fahrwerkkonzept für die spezi-ellen Anforderungen eines Elektro-fahrzeugs und erarbeitete ein Verfah-ren zur Analyse der kinematischenKenngrößen mit Hilfe von Catia V5.

Nr. 1 • März 2011

Impuls

InhaltTitelthema

Neujahrsempfang undKirchhoff-PreisMusik: Luxuslärm

Seite 2

Soester AgrarforumInfotage an den StandortenMeschede:Neues GießereilaborLüdenscheid: NeuesRoberta-Zentrum

Seite 3Exkursionen:Spanien und USA

Seite 4Tagung: Digitale GesellschaftMeschede: Kinder-UniFörderverein Fachhochschule

Seite 5Aufstiegsstipendium:Interview

Seite 6

Förderung: ZontaSoest: Neue Studiengänge

Seite 7Hagen: Erster AbsolventKooperation mit ErcoDLG-Technikertagung

Seite 8Portrait: Otto Schott

Seite 9Tourauftakt: Luxuslärm

Seite 10Band-Interview: Jini Meyer und Jan ZimmerKarrieretag 2011 in Soest

Seite 11StoßdämpferprüfstandBreitbandversorgungGründung: Automotive Center

Seite 12Umzug der Verwaltung»FH-Basis«:WärmebildkameraRuhestandBerufungenTermineImpressum

Kirchhoff-Preis und Neujahrsempfang

Nachrichten und Berichte derFachhochschule Südwestfalen

Hagen • Iserlohn • Meschede • Soest

LuxuslärmIhre »Gegen jedes Gesetz«-Tour 2011

eröffnete Luxuslärm im Audimax derFachhochschule Iserlohn. Impulssprach mit Jini Meyer und Jan Zimmerüber den Erfolg der Band und warnatürlich auch zum Tourauftakt dabei.

Bericht auf Seite 9 und 10

(v.l.) Vizepräsident Prof. Dr. Erwin Schab, Alexander Pieper, Marén Schubert, Dennis Heller, Dr.-Ing. Jochen F. Kirchhoff, Präsident Prof. Dr. Claus Schuster

Dr.-Ing. Jochen F. Kirchhoff

Luxuslärm beim Soundcheck vor dem Konzert

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Am 8. November wurde an der Fach-hochschule Südwestfalen in Meschedeein neues Labor für die Vertiefungs-richtung »Gießereitechnologie« offizi-ell eröffnet. Die technische Ausstat-tung ist so ausgelegt, dass neben derLehre auch Forschungs- und Entwick-lungsprojekte im Bereich derGießereitechnologie in Kooperationmit Unternehmen durchgeführt wer-den können.

Die Gießereiindustrie ist ein sehrwichtiges Element in der Wirtschafts-struktur speziell der Region Süd-westfalen. Um dem Bedarf der Unter-nehmen an fachlich hoch qualifizier-ten Nachwuchsingenieuren gerecht zuwerden, bietet die FachhochschuleSüdwestfalen am Standort Meschedejetzt den Studienschwerpunkt »Gieße-reitechnologie« in den Bachelor-Studiengängen Maschinenbau undWirtschaftsingenieurwesen Maschi-nenbau an.

Durch das neu eingerichtete, moder-ne Gießereilabor werden den Studie-renden beste Ausbildungsvoraus-setzungen geboten. Gleichzeitig stelltdieses Labor im Sinne des Technologie-transfers auch ein Angebot an die In-dustrie im Hinblick auf die gemeinsa-me technologische Weiterentwicklungvon gießereispezifischen Prozessenund Produkten dar. Bereits in der ers-ten Ausbaustufe bietet das Labor alleVoraussetzungen für die Herstellungund Prüfung von Metallschmelzen,Gussformen und Kernen. Möglich istzudem das Gießen in verlorene Formen

Gussformen und Kernen. Möglich istzudem das Gießen in verlorene Formenund Dauerformen sowie die Charakte-risierung der Gussteilqualität.

Das Labor wurde am 8. November imRahmen einer kleinen Eröffnungsfeieroffiziell seiner Bestimmung über-geben. Der Präsident der Fachhoch-schule Südwestfalen Prof. Dr. ClausSchuster begrüßte hierzu Gäste aus Po-litik und Wirtschaft. Grußworte sprachunter anderem Hans-Dieter Honsel,der Präsident des Bundesverbandes derGießereiindustrie.

Den richtigen thematischen Riecherhatten die Veranstalter des 22. SoesterAgrarforums. Vor knapp 800 Besu-chern ging es in der Soester Stadthalleum die wirtschaftliche Zukunft derbäuerlichen Unternehmensformen.

»Landwirtschaftlicher Familienbe-trieb oder Agrar-AG – Wohin geht derWeg?«, war die Tagung überschrieben.Für die Erörterung dieser Zukunftsfra-ge hatte der veranstaltende SoesterFachbereich Agrarwirtschaft der Fach-hochschule Südwestfalen und der Ehe-maligenverband Susatia außerge-wöhnliche Referenten mit Aneck-potenzial gewinnen können.

Scheinbar gar nicht in den agrar-wirtschaftlichen Kontext passen wollteder Hauptredner Prof. Dr. Dr. Franz Jo-

sef Radermacher, Vorstand des For-schungsinstituts für anwendungsori-entierte Wissensverarbeitung. Der Lei-ter des Instituts für Datenbanken undkünstliche Intelligenz an der Univer-sität Ulm sowie Vizepräsident des Öko-sozialen Forums Europas entwarf dreimögliche Szenarien zur künftigenStruktur der Landnutzung. Einer öko-nomisch wie ökologisch vernünftig ge-ordneten Welt sprach er immerhin ei-ne Wahrscheinlichkeit von 35% zu. Denökologischen Kollaps hält das Mitglieddes »Club of Rome« mit 15% für eher un-wahrscheinlich. Vor dem Hintergrundwachsender Weltbevölkerung und zu-nehmender spekulativer Geschäfte umAckerland hält Radermacher einen ra-dikalen sozialen Wandel für am wahr-scheinlichsten («Brasilianisierung«);die bereits heute in Entwicklungs- und

Schwellenländern vorherrschende ex-treme Ausprägung von arm und reichkönnte künftig auch Europa erreichen.Bauern würden hier vermehrt als land-lose Tagelöhner arbeiten.

Offensiv ging Landwirt SiegfriedHofreiter mit den Marktmechanismenum: Er berichtete vom Börsengang sei-nes landwirtschaftlichen Betriebesund legte dar, welche Chancen undEntwicklungspotenziale die Kapitalbe-schaffung an der Börse biete, aber auch,welche Probleme damit verbunden sei-en. Der Staatssekretär des NRW-Landwirtschaftsministeriums Udo Pa-schedag stellte anlässlich des Dio-xinskandals einen Zehn-Punkte-Plander Landesregierung zur Verbesserungder Lebensmittelsicherheit vor. Prof.Dr. Marcus Mergenthaler vom Soester

Fachbereich Agrarwirtschaft unter-suchte ausländische Direktinvestitio-nen in die Landwirtschaft anderer Län-der nach Chancen und Risiken.

Soester Agrarpreis überreicht

Zu Beginn der traditionellen Jahres-auftaktveranstaltung des Soester Fach-bereichs Agrarwirtschaft der Fach-hochschule Südwestfalen und desEhemaligenverband Susatia wurde dermit 1 000 Euro dotierte Soester Agrar-preis an die herausragende Bachelor-Absolventin Katrin Böhmer verliehen.Neben ihrer fachlichen Leistungen,welche die Soester Absolventin künftigin der Forschung einbringen möchte,würdigte Susatia-Vorsitzender Hathu-mar Rustige ihr soziales Engagementim Fachschaftsrat und als Tutorin.

Impuls 1/2011 • Seite 2

Die ökonomische Zukunft der Landwirtschaft22. Soester Agrarforum diskutierte Chance n und Schwierigkeiten der Globalisierung • Soester Agrarpreis überreicht

Eröffnung des GießereilaborsRund 1 200 Schülerinnen und Schü-

ler besuchten in diesem Jahr die Infota-ge der Fachhochschule. In Hagen, Iser-lohn, Meschede und Soest vermitteltenProbevorlesungen, Laborführungenund technische Demonstrationen denSchülern einen Einblick in die einzel-nen Studiengänge.

Infotage

In den Räumlichkeiten des natur-wissenschaftlichen Museums Phäno-menta Lüdenscheid wurde imDezember 2010 das landesweit 18.zdi-RobertaZentrum eröffnet. Es istTeil des an der FachhochschuleSüdwestfalen in Hagen angesiedeltenzdi-Zentrums technik_mark. Insbe-sondere Mädchen werden dort zukünf-tig Gelegenheit haben, Roboter-technologie und Informatik praxisnahkennenzulernen.

An der Eröffnung nahmen unter an-derem Schülerinnen des Zeppelin-Gymnasiums teil, die zeigten, wie vielSpaß das Experimentieren mit Roboter-technik machen kann. Landrat ThomasGemke, Vizepräsident Prof. Dr. DetlevPatzwald und Dr. Ralph Angermund alsVertreter des Innovationsministeriumsbetonten die Chance, vor allem Mäd-chen eine technikorientierte Perspekti-ve für ihr Berufsleben aufzuzeigen.

»Lernen mit Robotern« ist auch dasMotto der vom Fraunhofer Institut fürIntelligente Analyse- und Informati-onssysteme IAIS entwickelten Robo-terkurse speziell für Mädchen ab zehnJahren. Zum Start des zdi-Roberta-Zentrums stiftete die LPE TechnischeMedien GmbH, Kooperationspartnerindes IAIA und Mitentwicklerin der Un-terrichtsmaterialien, eine Roberta-Technikbox. Zum Roberta-Konzept ge-hören Roboterkurse, Schulung undQualifizierung von Lehrkräften undKursleitern sowie technische Unter-stützung.

Roboterkurse für Mädchen

links: Hagen. links unten: Iserlohn.Rechts unten: Soest

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Viva Espania

Die Exkursion der Hagener Ver-bundstudiengänge Wirtschaftsinge-nieurwesen und Technische Be-triebswirtschaft der FachhochschuleSüdwestfalen führte die 21 Studieren-den von Madrid quer durch Andalusi-en bis nach Málaga. Prof. Dr. GerdUhe, Michaela Griesenbruch und Oli-ver Hövelmann boten den Studieren-den wieder ein abwechselungsreichesProgramm zum Kennenlernen vonLand, Leuten, Kultur, Industrie undLandwirtschaft.

In Madrid erlebten die Verbundstu-dierenden erlebnisreiche Tage mit demBesuch des Prado Museums, einerFührung durch die Altstadt und demBesuch einer Kartonagenfabrik. »Wirwurden in dem Unternehmen sehrherzlich empfangen und konnten ge-

nau erleben, wie die Arbeits- und Her-stellungsprozesse in einer spanischenFabrik funktionieren«, zeigte sich Stu-dent Eugen Podlich begeistert.

Nach einem Zwischenstopp in Tole-do ging es weiter in die kleine StadtValdepeĖas, gelegen im größtenWeinanbaugebiet Spaniens. Natur-

gemäß stand hier eine Führung durchdie Weinproduktion mit eineranschließenden Weinprobe auf demProgramm. In Córdoba besuchten dieHagener die geheimnisvolle und schö-ne Kathedrale Mezquita de Córdobaund erlebten in einer Olivenmühle dastraditionelle Produktionsverfahren der»Kaltpressung«.

Kultur und Wissenschaft standen inGranada im Mittelpunkt. Das Weltkul-turerbe Alhambra und die alte Kathe-drale im historischen Stadtkern wur-den besichtigt, aber auch die Universityof Granada lernten die Exkursionsteil-nehmer kennen. Für einen Tag langkonnten die Studierenden in den Labo-ren und Forschungseinrichtungeneinmal spanische Hochschulluftschnuppern.

Die letzte Station war das quirligeStädtchen Torremolinos direkt amMittelmeer, wo sich Urlaubsgefühle beiStrand, Sonne und Schwimmen ein-stellten. Den Studierenden, die ihr Stu-dium berufsbegleitend absolvieren, er-möglichte die Exkursion einen erleb-nisreichen Blick über den sonstüblichen Tellerrand.

Seite 3 • Impuls 1/2011

nAnfang Oktober 2010 war es wiedersoweit. 52 Studierende des HagenerFachbereichs Technische Betriebs-wirtschaft der FachhochschuleSüdwestfalen starteten unter Lei-tung ihrer Professoren Dr. GuntherBamler, Dr. Hermann Johannes, Wolf-gang Spancken und MitarbeiterChristoph Glatz zur alljährlichenUSA-Exkursion.

Washington, New York, Boston,Charlestown, Miami und Key West wa-ren die Stationen der USA-Exkursion.Insgesamt legten die Studierenden 1500 Meilen in 10 Tagen zurück, dieamerikanische Wirtschaft dabei immerfest im Blick. Prof. Bamler organisiertseit Jahren gemeinsam mit seinen Kol-legen Exkursionen für die Studenten inalle Welt. Vom Startpunkt WashingtonD.C. ging es mit der Bahn weiter nach

New York. Beim Besuch des Lufthansa-Catering auf dem John F. KennedyFlughafen überzeugte die ausgefeilteOrganisation und Logistik bei der Ver-sorgung eines Passagierflugzeugs. Be-eindruckend war auch der anschlie-ßende Besuch der US Notenbank Fede-ral Reserve mit der Möglichkeit, einenBlick auf das dort eingelagerte Gold zu

werfen. Um Weltpolitik ging es hinge-gen beim Besuch der Vereinten Natio-nen und der dortigen deutschen Ver-tretung. Der Opernbesuch in der Me-tropolitan Opera mit Verdis Rigolettosorgte für den kulturellen Höhepunkt.

Nach vier Tagen New York teilte sichdie Gruppe. Prof. Spancken und seineStudierenden machten sich per Bus aufden Weg nach Boston, wo ein Zwi-schenstopp beim weltgrößten Hub-schrauberhersteller Sikorsky, eingelegtwurde. Die Studierenden erlebten einefast familiäre Arbeitsatmosphäre undein sehr gelassenes Arbeitstempo. Dasamerikanische Hochschulsystem lern-ten die Hagener beim Besuch der Uni-versitäten Harvard und MIT kennen.

»Unsere Studierenden sollen bereits währenddes Studiums einen Einblick in die Arbeits-welt und Kultur dieser wichtigen Wirt-schaftsmacht erhalten«Prof. Bamler

Die zweite Gruppe orientierte sichRichtung Süden, wo Spartanburg daserste Ziel war. Die kleine Stadt im Bun-desstaat South Carolina ist in den USAvor allem für das BMW-Werk bekannt.Auf 4,7 km2 produziert BMW hier mitüber 4 000 Mitarbeitern seine X3, X5und X6 Baureihe. Rund 120 000 Fahr-zeuge rollen hier pro Jahr vom Band.Bei der Besichtigung durch die Produk-tion konnten die Studierenden denkompletten Fertigungs- und Montage-prozess erleben. In Charlestown be-wunderten die Studierenden vor allemdie historischen Gebäude, Miami be-eindruckte durch Ocean Drive und seinschillerndes Nachtleben. Die an-schließende Busfahrt durch die »Keys«war für alle noch einmal ein unver-gessliches Erlebnis. Dem Sonnenunter-gang und den paradiesischen Strändenkonnte am Ende keiner widerstehen,so dass der gute Mix aus Firmen-besichtigungen, Sightseeing und Para-dies leider viel zu schnell zu Ende ging.

New Yorker Gold und Wein aus ValdepeĖasVon Washington nach Key West – Zehn Tage für 1 500 Meilen

USA-Exkursion

Links: Stadt-Planungen in MadridUnten: An der Wall-Street

Oben: Madrid–Ein typischer kleiner PlatzLinks: Granada– Alcaicería werden Stadt-viertel der Städte von Al-Ándalus genannt, indenen Handwerker angesiedelt waren

Baena–Besuch in einer Olivenmühle Unten: Córdoba–Ein Tor zur »Mezquita de Córdoba«mit seinen kunstvollen Verzierungen

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Um die verantwortliche Nutzungdes Internets und um Datenschutzging es in diesem Jahr bei der gemein-samen Tagung der FachhochschuleSüdwestfalen und der EvangelischenAkademie Villigst am 13./14. Januar imHaus Villigst in Schwerte.

Zum vierten Mal hatten sich der Iser-lohner Studiengang Angewandte In-formatik und die Evangelische Akade-mie zusammengetan, um gemeinsammit Studierenden und der Öffentlich-keit ein hochaktuelles gesellschaftspo-litisches Thema aufzubereiten und zudiskutieren.

Die Möglichkeiten des Internetsscheinen unbegrenzt und sind für vieleMenschen mittlerweile alltäglich ge-worden. Geschäftliche Transaktionen,Lernen, Informationssuche–all das ge-schieht im Netz und hat Auswirkun-gen auf die wirkliche Lebens- und Ar-beitswelt. »Die Gesellschaft muss sichdarauf einstellen, dass ein Teil ihrerWirklichkeit immer virtueller wird«, istsich Dr. Peter Markus von der Evange-lischen Akademie sicher, »dabei stelltsich die Frage, wie sich eine solcheGesellschaft aktiv gestalten lässt, wiesich die Rechte der Nutzer sichern las-sen«. Und Mitveranstalter Prof. Dr.

Walter Roth ergänzt: »Es gehören mög-licherweise Regeln her sowie Selbst-beschränkungen wie es die sogenannteNetzethik vorsieht. Die Veröffent-lichung geheim gehaltener Dokumen-te durch Wikileaks und der an-schließend entbrannte Krieg im Inter-net zeigen deutlich, dass hier ein Ver-haltenskodex entwickelt werdenmuss.«

Diese Fragen beantwortete das Orga-nisationsteam, zu dem auch Olaf Tentivon der Fachhochschule zählte, wiedermit interessanten Referenten. Am 13.Januar beschäftigten sich nach derBegrüßung von Horst-Werner Maier-Hunke, die Vorträge von Prof. PeterWippermann, Gründer des Trendbürosund Professor für Kommunikationsde-sign an der Folkwang Universität Essen

und von MinDirig. Batt vom Bundes-ministerium des Inneren mit der Digi-talen Gesellschaft der Zukunft und derNetzpolitik der Bundesregierung. An-schließend standen die Themen Da-tensicherheit und Datenschutz aufdem Programm. Dazu referierten Jo-hannes Landvogt, Bundesbeauftragterfür den Datenschutz und die Informa-tionsfreiheit, Ricardo Remmert-Fontes, AK Vorratsdatenspeicherung,Jan Philipp Albrecht, MdEP Die Grünenund Constanze Kurz vom Chaos Com-puter Club Hamburg. Der Datenschutzstand auch im Mittelpunkt des zweitenTages, den der Iserlohner Bürger-meister Dr. Peter Paul Ahrens einleite-te. Referenten dieses Tages waren Gui-do Strack, Whistleblower-NetzwerkKöln, Dr. Jessica Heesen vom Zentrumfür Interdisziplinäre Ethik der Univer-sität Freiburg, Matthi Bolte, MDL undFH-Präsident Prof. Dr. Claus Schuster.

»Unseren Studierenden in Iserlohnmöchten wir mit dieser Veranstaltungeinen Blick über das eigene Fachgebietermöglichen und Ihnen auch die Gele-genheit geben, sich mit den ethischen,gesellschaftlichen und politischenAuswirkungen des Internets zu be-schäftigen« begründete Prof. Roth dasEngagement der Fachhochschule.

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Auf dem Weg in eine digitale Gesellschaft

Im Februar und März 2011 hieß es ander Fachhochschule Südwestfalen inMeschede zum fünften Mal »Kinder indie Hochschule«. Eingeladen wurdenauch diesmal wieder Kinder der viertenbis sechsten Klasse zu spannendenThemen aus Technik, Recht und Wirt-schaft.

In vier Vorlesungen wurden techni-sche, naturwissenschaftliche und be-triebswirtschaftliche Themen kindge-recht anhand konkreter Fragestellun-gen vermittelt.

Los ging es am 9. Februar mit derVorlesung von Prof. Dr. Stephan Breidezum Thema »Wie funktioniert dasFernsehen?«. Am 16. Februar erklärteProf. Dr. Christian Lüders den Kindern,wie eine SMS auf das Handy kommt.Rechtsanwalt Martin Pohlmann gingam 23. Februar der Frage nach, was ausden zehn Geboten wurde und warumes eigentlich Gesetze gibt. Am 2. Märzerläuterte schließlich Christian Klett,wozu wir Unternehmen brauchen oderwie eigentlich die Pommes in denBackofen kommen.

Kinder-Uni in Meschede

Neuer Vorsitzender des Förder-vereins Fachhochschule Südwestfalene.V. ist Ulrich Flatken, Geschäfts-führender Gesellschafter Jörg Vogel-sang Umformtechnologie GmbH &Co.KG. Er löst Dr. Kai Wilke ab, der

lange Jahre engagiert die Geschicke desIserlohner Fördervereins gelenkt hatund sich nicht mehr zur Wahl stellte.Seine Stellvertreter sind Dr. WolfgangSchröder, Beigeordneter der StadtLüdenscheid, Dr. Peter Ahrens, Bürger-

meister der Stadt Iserlohn und Dr.Christian Schmidt, Beigeordneter derStadt Hagen. Auch die Geschäfts-führung wurde in neue Hände gelegt.Frank Herrmann, Leiter der SIHK-Geschäftsstelle Iserlohn wird sich

zukünftig um die operativen Geschäftedes Vereins kümmern. Damit einher-gehend wurde auch die Geschäftsstelledes Fördervereins in die Räumlichkei-ten der SIHK verlagert. Schatzmeisterist weiterhin Georg Reitmeyer.

Wechsel an der Spitze des Iserlohner Fördervereins

Prof. Dr. Stephan Breide demonstriert, wie Fernsehen funktioniert ...

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Seit 2008 gibt es die Qualifi-zierungsinitiative »Aufstieg durchBildung« der Bundesregierung. Mehrals 80 Programme und Projekte sol-len die Bildungschancen aller Bürger-innen und Bürger steigern. Im Blicksind dabei alle Lern- und Lebenspha-sen, von der frühkindlichen Bildungüber die Ausbildungs- und Studien-förderung von jungen Menschen bishin zur beruflichen Weiterbildungund fachlichen Qualifizierung.

Das Aufstiegsstipendium ist ein Pro-gramm der Begabtenförderung und einwichtiger Baustein der Qualifizie-rungsinitiative. Das Förderprogrammunterstützt Berufserfahrene, die be-sonderes Talent und Engagement be-wiesen haben, bei der Durchführungeines ersten Hochschulstudiums.Insgesamt werden 11 Studierende ander Fachhochschule Südwestfalendurch dieses Programm gefördert. Da-mit ist die Hochschule nach Aussagevon Andreas van Nahl von der StiftungBegabtenförderung berufliche Bildung(SBB) sehr gut in diesem Stipendien-programm vertreten.

Impuls stellt in dieser Ausgabe zweiStipendiaten vor:Annekathrin Krietsch ist 27 Jahre altund studiert im 3. Semester Wirt-schaftsingenieurwesen. Sie wird seitBeginn des Studiums gefördert.Philip Glörfeld ist ebenfalls 27 Jahre altund hat nach drei Semestern im Ver-bundstudiengang Maschinenbau auf-grund des Stipendiums in den Präsenz-studiengang Produktentwicklung/Konstruktion gewechselt. Er studiertzurzeit im siebten Semester undschreibt an seiner Abschlussarbeit. Erhat das Stipendium nach dem zweitenSemester erhalten.

Impuls: Das Aufstiegsstipendiumrichtet sich an berufserfahrene Perso-nen. Welche Berufsausbildung habenSie absolviert?Annekathrin Krietsch: Mit 16 Jahren be-gann ich meine Ausbildung zur Zerspanungs-mechanikerin, die ich nach dreieinhalb Jahrensehr erfolgreich als Landesbeste abschließenkonnte. Ein halbes Jahr später startete ich mitder berufsbegleitenden Technikerausbildung inder Fachrichtung Maschinenbau am Berufs-kolleg in Lüdenscheid. Das bedeutete von 6–14Uhr arbeiten und von 17.00 – 20.30 Uhr dieSchulbank drücken und das vier Jahre lang dreibis vier Mal in der Woche. Mit dem Techniker-abschluss habe ich auch die Fachhochschulrei-fe erhalten.

Philip Glörfeld: Ich habe eine Lehre alsWerkzeugmechaniker absolviert. Durch denAbschluss als Landesbester habe ich die Begab-tenförderung erhalten. Die Fördergelder habe

ich für die Ausbildung zum Fachkaufmann undHandwerksmeister verwendet. Die entspre-chenden Kurse habe ich in Abendform belegt.Während dieser Zeit habe ich im Werkzeugbaugearbeitet und CNC-Maschinen program-miert. Nach meinem Meisterabschluss bin inden Konstruktionsbereich gewechselt.

Impuls: Was hat Sie motiviert, einStudium aufzunehmen?Annekathrin Krietsch: Die Motivation zurAufnahme eines Studiums entwickelte sicherst während der Ausbildung und insbesonderewährend meiner Technikerausbildung. Ichwollte mehr für meine Zukunft lernen und da-mit meine ich nicht nur das Fachliche. Die Aus-bildung hat Spaß gemacht, aber für immerwollte ich diesen Beruf nicht ausüben. Deshalbhabe ich im letzten Technikerjahr auch noch

meine Fachhochschulreife erworben. Geplanthatte ich ursprünglich ein Verbundstudium.Durch die Wirtschaftskrise waren die Aussich-ten auf eine attraktive Arbeitsstelle aber ge-ring, deshalb entschloss ich mich zu einem Prä-senzstudium.

Philip Glörfeld: Für mich stand schon seitmeiner Ausbildung fest, dass ich Maschinen-bauingenieur werden möchte. Ich habe michschon als kleiner Junge für Technik begeistertund später kam auch der Gesichtspunkt einersicheren Berufsperspektive hinzu. Den Meis-terabschluss habe ich anstelle eines Fachabisabsolviert, da auch dieser Abschluss ein Studi-um ermöglicht.

Impuls: Welche beruflicheWeiterentwicklung streben Sie mitdem Studium an?Annekathrin Krietsch: Ich möchte mir mitdem Studium einen Beruf erschließen, der mirSpaß macht und in dem ich Verantwortungübernehmen kann. Natürlich habe ich schongewisse Vorstellungen, wo es hingehen soll.

Philip Glörfeld: Ich habe bereits meinenTraumjob! Nach Abschluss meines Studiumswerde ich als Vertriebsingenieur im Account-management für die Firma Siemens in Bayernarbeiten.

Impuls: Wie haben Sie von demFörderprogramm erfahren?Annekathrin Krietsch: Mein Freund hatteeine Begabtenförderung in Anspruch genom-men und mir von der Stiftung erzählt. AllesWeitere konnte ich dem Internet entnehmen.

Philip Glörfeld: Durch die Begabtenförde-rung während meiner Ausbildung wurde ichvom SBB über dieses Stipendium informiertund habe mich direkt beworben, da mit Beginndes dritten Semesters keine Aufnahme mehrmöglich ist.

Impuls: Wie hoch ist Ihre monatlicheFörderung?Annekathrin Krietsch: Ich erhalte denSatz eines Vollzeitstudenten, also 750 Euro mo-natlich.

Philip Glörfeld: Bei mir sind es auch 750Euro. Soweit mit bekannt ist, ist das Aufstiegs-stipendium eines der höchstgeförderten Sti-pendien in Deutschland.

Impuls: Womit haben Sie sich imAuswahlverfahren profiliert?Annekathrin Krietsch: Ich denke, dass den Ju-roren mein zielstrebiger Lebenslauf gut gefallenhat. Sie haben bei mir den Willen erkannt, meinStudium erfolgreich zu absolvieren.

Philip Glörfeld: Zum einen habe ich durch diesehr gut abgeschlossene Ausbildung punktenkönnen und zum anderen konnte ich zeigen,dass ich angestrebte Ziele auch erreichen willund kann.

Impuls: Profitieren Sie neben derfinanziellen Förderung auch noch vonden ideellen Angeboten desFörderprogramms?Annekathrin Krietsch: Bis jetzt aus zeitli-chen Gründen leider nicht, obwohl dort sehrgute Angebote beworben werden. Das möchteich in Zukunft noch nachholen

Philip Glörfeld: Da ich einer der ersten Sti-pendiaten bin und die ideellen Förderungen erstin den letzten Monaten begonnen haben, habeich noch keinen Workshop besucht. Ich habe

meine Prioritäten in den letzten Monaten aufden erfolgreichen Studienabschluss gelegt. Eswerden jedoch viele interessante Projekte an-geboten angefangen von Stipendiatennetzwer-ken über Konfliktmanagementseminare bis zurBewerbungsvorbereitung. Die SBB unterstütztuns zu 100 Prozent!

Impuls: Welche Tipps können SieIhren Kommilitonen, die sichbewerben möchten, geben?Annekathrin Krietsch: Einfach bewerben,wenn sie die geforderten Voraussetzungenerfüllen, zum Beispiel einen guten Berufsab-schluss vorweisen und einige Jahre Berufser-fahrungen haben. Hierbei ist es von Vorteil,mehr als zwei bis drei Jahre Erfahrung mitzu-bringen. Auch ist es hilfreich, wenn man nochzusätzliches Engagement vorweisen kann, seies beruflich, privat oder ehrenamtlich.Außerdem sollte man auch einen gewissenWillen zeigen.

Philip Glörfeld: Gute Leistungen, nicht ver-stellen, einfach nur man selber sein. Das istgerade in den persönlichen Auswahlgesprächenwichtig.

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Aufstieg durch Bildung – Von der Werkbank in die Hochschule

• Das Aufstiegsstipendium richtet sichan Berufserfahrene, die ein erstesHochschulstudium aufnehmen möch-ten. Die Berufserfahrung wird belegtdurch den Abschluss einer Berufsaus-bildung und durch eine anschließendeBerufstätigkeit von mindestens zweiJahren mit einem Stellenumfang vonmindestens 19 Stunden/Woche.

• Eine Förderung ist auch für ein be-rufsbegleitendes Studium möglich.Die Bewerbung ist vor Beginn einesStudiums möglich. Nach Stipendien-zusage ist ein Jahr Zeit mit dem Studi-um zu beginnen. Bereits Studierendekönnen sich bis zum Ende des zweitenStudiensemesters bewerben.• Die Förderung erfolgt als Pauschale

und ist einkommensunabhängig. DieFörderung für ein Vollzeitstudium be-trägt insgesamt 750 Euro monatlich+ ggf. Kinderbetreuungszuschuss fürKinder unter 10 Jahren. Die Förderungfür ein berufsbegleitendes Studiumbeträgt 1700 Euro jährlich.• Für die Bewerbung besteht keine Al-tersgrenze.

• Die SBB-Stiftung Begabtenförderungberufliche Bildung führt im Auftragund mit Mitteln des Bundesministeri-ums für Bildung und Forschung dieAuswahl der Stipendiatinnen und Sti-pendiaten durch und begleitet siewährend des Studiums.

www.sbb-stipendien.de

Info Kurzinformation zum Aufstiegsstipendium

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Impuls 1/2011 • Seite 6

Der Zonta Club Iserlohn förderteauch 2011 drei Studentinnen der Fach-hochschule Südwestfalen in Iserlohnmit einem Geldbetrag in Höhe von 1000 Euro pro Jahr (500 Euro pro Se-mester). Unterstützt werden leistungs-

orientierte Studentinnen, die für ihrenUnterhalt arbeiten oder einen Studien-kredit aufnehmen müssen. Die Förde-rung wird vom Förderverein des Zonta

Club Iserlohn Area übernommen. Zon-ta-Präsidentin Dr. Reinhild Bramannund Komitee-Vorsitzende Dr. JuttaKüpper-Feser überreichten die Zonta-Förderurkunde und einen Barscheckan Madeleine Bando, Kerstin Döring

und Christina Krampe. Madeleine Ban-do und Kerstin Döring studieren imFachbereich Maschinenbau und wer-den zunächst für zwei Semester finan-

ziell gefördert. Christina Krampe stu-diert Bio- und Nanotechnologien undwird vom Zonta-Club für ein weiteresJahr gefördert. Ausgewählt wurden dieStudentinnen von den Komitee-Mitgliedern Renate Brunswicker, Ulri-ke Bührmann, Dr. Ingrid Jonach, Doro-thea Ossenberg-Engels und Dr. JuttaKüpper-Feser.

Mit der Förderung möchte der ZontaClub Iserlohn einen Beitrag leisten, umden Frauenanteil in den naturwissen-schaftlichen und technischen Berufenzu erhöhen. Auch in den entsprechen-den Studiengängen sind Frauen unter-repräsentiert. Der Frauenanteil amStandort Iserlohn der FachhochschuleSüdwestfalen liegt im Wintersemester2010/11 bei 12,6 Prozent. Seit Einfüh-rung der Studienbeiträge müssen vieleStudentinnen die zusätzlichen Kostendurch einen Nebenjob oder einen Kre-dit aufbringen. »Der Zonta Club möch-te mit der finanziellen Förderung er-reichen, dass sich qualifizierte Studen-tinnen auch tatsächlich ganz auf ihrStudium konzentrieren können, an-statt sich in Jobs ihre Studienbeiträge

verdienen zu müssen« begründet Dr.Reinhild Bramann das Engagement.

Seit 2008 fördert der Zonta Club Iser-lohn in Zusammenarbeit mit der Fach-hochschule Südwestfalen Studentin-nen der naturwissenschaftlichen odertechnischen Fächer. Die nächste Aus-schreibung erfolgt im Mai 2011.

Zonta fördert Frauen in Naturwissenschaft und TechnikDrei Studentinnen der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn erhalten Förderung

Neu: »Technische Redaktion und Frühpädagogik«

v.l.n.r.: Prof. Rademacher, Madeleine Bando, Prof. Claus Schuster, Kerstin Döring, Dr. Reinhild Bra-mann, Christina Krampe, Dr. Jutta Küpper-Feser, Prof. Walter Roth

Technische Redaktion

Verständlich schreiben lernen–ohneFallstricke und mit guten Berufschan-cen, das beinhaltet der neue Studien-gang in Soest »Technische Redaktionund Projektmanagement«. Er beginntim kommenden Wintersemester2011/12. Kommunikationsfähigkeit,sprachliche Begabung gepaart mittechnischem Verständnis und Interes-se am Planen und Steuern von Projek-ten – dies sind die Bausteine, die jungeLeute in dem neuen Studiengang»Technische Redaktion und Projekt-management« einbringen können.

In Iserlohn legten die DortmunderFirma tecteam und die FachhochschuleSüdwestfalen den Grundstein für die-ses zukunftsträchtige Studienangebotmit einem Kooperationsvertrag. Nebenseiner 20-jährige Erfahrung in der Aus-bildung Technischer Redakteurinnenund Redakteure bringt tecteam eineVielzahl von Kontakten zu Redaktions-abteilungen aus Industrie und Fach-presse mit. Beide Partner planen, denneuen Studiengang im Herbst 2011 inSoest zu starten.

»Für diesen Studiengang taten sichoptimale Partner zusammen«, erläu-tert Dekanin des Fachbereichs Maschi-nenbau-AutomatisierungstechnikProf. Dr. Anne Schulz-Beenken. »In die-ser Partnerschaft ergänzen sich unsereKompetenzen im Maschinenbau undim Projektmanagement mit dem Fach-wissen und der Lehrerfahrung vontecteam in den Bereichen Redaktionund Dokumentation.«

Die Berufschancen für den neuenStudiengang sind vielversprechend:Durch die letzten Änderungen der EU-Sicherheitsvorschriften müssen dieUnternehmen viel intensiver und vielprofessioneller auf Gefahren beim Um-

gang der Kunden mit ihren Produktenhinweisen: Diese Lücke füllt das neueStudienangebot mit einer abgestimm-ten Mischung an Vorlesungen, Übun-gen und Seminaren aus.

Produktbezogene Publikationen wer-den immer wichtiger. Dabei steht dergesundheitliche Schutz des Menschenim Vordergrund; Unfälle bei der Ver-wendung von technischen Produktenmüssen unbedingt vermieden werden.Andererseits gilt es ebenso, produzie-rende Unternehmen vor ungerechtfer-

tigten Ansprüchen zu schützen. Pro-duktsicherheit und Verbraucherschutzerfordern eine umfangreiche und ver-ständliche Dokumentation über Pro-duktinhalte, Gebrauchsanweisungen,sowie Warnhinweise. Daher bestehtzunehmend Bedarf an Technischen Re-dakteurinnen und Redakteure.

»Die Nachfrage nach Mitarbeitern inder Dokumentation ist riesengroß«,äußert sich Spörer zuversichtlich. »DieUnternehmen, besonders der Anlagen-technik, setzen bis zu einem Zehntel

ihres technischen Personals für dieseaufwändigen Dokumentationsarbei-ten ein: Deshalb haben gut ausgebilde-te Absolventen hervorragende Ein-stiegschancen. Wir bieten jetzt einequalifizierte Ausbildung, die neben Re-daktion, Dokumentation und Technikaußerdem wichtige Inhalte der Orga-nisation und des Projektmanagementsbeinhaltet.«

Verbundstudiengang Frühpädagogik

Ebenfalls am Standort Soest soll vor-aussichtlich zum Wintersemester2011/12 ein Bachelorstudiengang Früh-pädagogik angeboten werden. Der Stu-diengang wendet sich in seiner Start-phase ausschließlich an Erzieherinnenund Erzieher mit Fachhochschulreife,die sich berufsbegleitend weiterquali-fizieren wollen.

Dieses neue Studienangebot trägtdem steigenden Bedarf an akademischqualifiziertem Fachpersonal im Be-reich vorschulischer Erziehung Rech-nung. Neben den klassischen früh-pädagogischen Inhalten bezieht derStudiengang auch natur- und ingeni-eurwissenschaftliche Themen undManagementfragestellungen mit ein.

Die Fachhochschule Südwestfalengreift dabei auf die langjährige Erfah-rung in der Weiterbildung von Erziehe-rinnen und Erziehern zurück. In Zu-sammenarbeit mit dem Institut fürVerbundstudien wird der Studiengangzunächst als Verbundstudiengang ein-gerichtet. Im weiteren Verlauf ist eingrundsätzliches Präsenzstudium ge-plant. Für die Entwicklung und Imple-mentierung des Angebots soll zudem inSoest ein Wissenschaftliches Zentrumfür naturwissenschaftlich-technischeFrühbildung gegründet werden.

v.l.n.r.: Herbert Herzke, Heinz-Joachim Henkemeier, Stefan Hulitschke,Prof. Anne Schulz-Beenken, Prof. Reinhard Spörer

Der Zonta Club ist ein internatio-naler Zusammenschluss berufstä-tiger Frauen. Zonta fühlt sich demDienst am Menschen verpflichtet,insbesondere der Stellung der Frauin rechtlicher, politischer und wirt-schaftlicher Hinsicht.

Info

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Eine verstärkte Zusammenarbeitplanen die Firma ERCO und dieFachhochschule Südwestfalen. Eineentsprechende Kooperationsvereinba-rung unterzeichneten Ende 2010 Vize-präsident Prof. Dr. Erwin Schwab undTim Henrik Maack, Geschäftsführerder ERCO GmbH.

Im Mittelpunkt stehen sowohl In-dustriekontakte für Studierende durchPraktika, Verbundstudiengänge undAbschlussarbeiten als auch gemeinsa-me Forschungsprojekte und Veranstal-tungen. Seit zehn Jahren bestehen überdas Verbundstudium enge Kontakte zudem Lüdenscheider Unternehmen.»Eine Bildungsstätte mit einem starktechnologieorientierten Profil wie dieFachhochschule Südwestfalen in un-mittelbarer räumlicher Nähe ist fürunser Unternehmen ein Glücksfall«,betont Tim Henrik Maack. Und Perso-nalleiter Uwe Henning ergänzt:« Ange-sichts des demografischen Wandels istdie standortnahe Förderung des Fach-kräfte-Nachwuchses zentrale Aufgabefür Unternehmen«.

Auch Prof. Dr. Schwab verspricht sichvon der Kooperation mit der ERCOGmbH Vorteile für beide Seiten: »Deroffene Austausch und die zielgerichte-te Kooperation mit der Industrie sindeine Bereicherung für die Lehre an derFachhochschule Südwestfalen ebensofür die Industriepartner, denn die Be-reitstellung und Nutzung eines breitenWissenspotenzials sichert technologi-schen Vorsprung«.

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Kooperation mit ERCOMarkus Bürger ist der erste Absol-

vent des Hagener Master-Verbund-studiengangs Wirtschaftsrecht. 2008zählte er mit vier Mitstreitern zu denPionieren, die sich in den damals neu-en Weiterbildenden Verbundstudien-gang Wirtschaftsrecht an der Fach-hochschule Südwestfalen in Hageneinschrieben. Jetzt hat MarkusBürger als erster sein Studium mitBravour und in Regelstudienzeit be-endet und darf sich Master of Laws(LL.M.) nennen.

Das Besondere an seinem Studium:Markus Bürger hat berufsbegleitendund parallel zu seiner Tätigkeit als Ein-käufer bei der HBPO GmbH in Lipp-stadt studiert.

»Nach meinem Erststudium an derUniversität Münster und mehrjährigerBerufstätigkeit wollte ich mich zusätz-lich weiterqualifizieren. Als Betriebs-wirt kam für mich ein Zusatzstudiumentweder im technischen oder im ju-ristischen Bereich in Frage«, berichtetMarkus Bürger, für den lebenslangesLernen zum Berufsleben dazugehört.

Das Hagener Studienangebotüberzeugte. »Ich habe mein Studiuman der Fachhochschule Südwestfalenals sehr intensiv, aber auch als sehr ex-

klusiv erlebt, weil wir so ein kleinerKreis von Studenten waren. Heute sinddie Gruppen größer«. Und Dr. Dirk Sta-linski, Richter und Lehrbeauftrager imStudiengang, ergänzt: »Das Studiumwar für den ersten Jahrgang schonhart. Die heutigen Studierenden habenes da etwas besser. Sie wissen, was aufsie zukommt und können sich daherleichter vorbereiten«. Für Prof. Dr.Manfred Heße schließt der Weiterbil-dende Verbundstudiengang Wirt-schaftsrecht eine Lücke: »In unserer

verrechtlichten Gesellschaft bestehtein großer Bedarf an juristischenKenntnissen. Die können wir den inder Wirtschaft tätigen Akademikernmit kaufmännischen, ingenieurwis-senschaftlichen oder anderen Studien-abschlüssen mit unserem Studiengangbestens vermitteln«.

Auch Markus Bürger kann in seinemBeruf als Einkäufer juristisches Fach-wissen gut gebrauchen: »Ich werde mitLieferverträgen konfrontiert, mussVertragsverhandlungen führen undauch Kenntnisse im internationalenPrivatrecht sind hilfreich«. Dement-sprechend hat er als Thema für seineMasterarbeit die zweckmäßige Gestal-tung von Werkzeugüberlassungs-verträgen gewählt.

Erster Absolvent

v.l.n.r.: Prof. Dr. Manfred Heße, Markus Bürger, Dr. Dirk Stalinski

Mit 620 Anmeldungen aus dem In-und Ausland verzeichneten die Orga-nisatoren für die 42. DLG-Techniker-tagung in der Stadthalle Soest eineRekordbeteiligung. Die zweitägigeFachtagung für Beschäftigte im land-wirtschaftlichen Versuchswesen wirdvon Pflanzenzuchtbetrieben ebensowie von hochschulischen Versuchs-gütern genutzt.

Seit der Fachbereich Agrarwirtschaftder Fachhochschule Südwestfalen vorneun Jahren die Organisation über-nommen hat, ist die Veranstaltung ste-tig gewachsen. Die ersten zwei Jahrefand die Technikertagung noch im Au-dimax auf dem Soester Hochschulcam-pus Platz, seit sieben Jahren nutzen dieDeutsche Landwirtschaftsgesellschafte.V. (DLG) und die FachhochschuleSüdwestfalen die Soester Stadthalle fürdie zweitägige Veranstaltung. Die dies-jährigen Teilnehmer kamen aus Däne-mark, Schweden, Polen, Österreich,Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Bel-gien und den Niederlanden.

»Das Versuchswesen überschreitetdie Schwelle zur Hochtechnologie«,erläuterte Organisator Günter Ste-mann, das große Technikinteresse.Technologien, die in anderen Wirt-schaftbereichen bereits verbreitet sind,werden zunehmend in derversuchsmäßigen Agrarwirtschaft ver-wendet. Hierfür werden häufig vor-handene Systeme aus der Industriespezifisch weiter entwickelt. »Mit Hilfevon GPS etwa wird auf dem Feld zenti-metergenau gearbeitet«, gab BernhardKrengel, wissenschaftlicher Mitarbei-ter im Fachbereich Agrarwirtschaft einbekanntes Beispiel.

Neben 26 Vorträgen stellten 21 Un-ternehmen auf dem Vorplatz der Stadt-halle ihre neuesten Technikentwick-lungen zur Schau. Die Soester Fach-hochschule war mit Eigenentwicklun-gen dabei und stellten mit ihrem rech-nergesteuerten Applikationsgerät fürGülle in Parzellenversuchen einen Starder Veranstaltung. »Exakte Gülletech-nik wird im Versuchswesen stark

nachgefragt«, begründete Krengel dasgroße Interesse. Jedoch nicht nur beimAusbringen von Dünger und Saatgutkommen zunehmend Computer zumEinsatz. Auch bei der Ernte von Ver-suchsfeldern wird verstärkt hochsen-sible Sensortechnik genutzt. Die Erträ-ge werden bereits auf der Erntemaschi-ne gewogen, und es findet eine Feuch-tigkeitsuntersuchung statt. Diese mo-dernen Verfahren sind schneller undgenauer als die Referenzmethoden: »Eswird die gesamte Masse untersuchtund gleichzeitig können bereits weite-re Werte erhoben werden, etwa derEiweißgehalt von Weizen«, zählteAgraringenieur Stemann die Vorteileauf. Wenn der Drescher nach der Ernteabgestellt wird, seien die Datensätzebereits fertig.

Mit den Technologien steigen nebenPräzision und Informationsgeschwin-digkeit und auch die Anforderungen andas Bedienpersonal. Die DLG-Tagungwar in diesem Sinne auch Fortbil-dungsveranstaltung für die Fachleute.

Mekka der Versuchstechnik

Dipl.-Ing. (FH) Günter Stemann

v.l.n.r.: Tim Henrik Maack, Prof. Dr. ErwinSchwab. Im Hintergrund v.l.n.r.: Dr. DirkStahlschmidt, Geschäftsführer ERCO GmbH,Corinna Klebon, Ausbildungsleiterin, UweHenning, Leiter Human Resources bei ERCO.Unten: Bildquelle ERCO

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Impuls 1/2011 • Seite 8

Von Stefan Fuhrmann

Die 1824 in Hagen gegründete Pro-vinzial-Gewerbeschule ist die Vor-gängereinrichtung des heutigenStandorts Hagen der FachhochschuleSüdwestfalen. Bekannt war bisher,dass zahlreiche namhafte Industriel-le, angefangen von Johann CasparHarkort VI., Wilhelm Funke, Friedr.Wilh. Haniel oder auch der Gründerdes VDI, Hans Grashof, die Schule be-suchten. Nicht bekannt war bis jetzt,dass auch der berühmte Glaschemi-ker und Unternehmer Otto Schottdort 1869 die Reifeprüfung mit demPrädikat „gut bestanden“ abgelegthat. Stefan Fuhrmann, Absolvent desStudiengangs Maschinenbau/Kon-struktionstechnik der Staatlichen In-genieurschule für MaschinenwesenHagen, hat diese Entdeckung anläss-lich des Besuchs des Jenaer SCHOTTGlasMuseums und der SCHOTT Villagemacht und die Geschichte weiterrecherchiert.

In den mir bekannten Chroniken zurGeschichte der 1824 gegründeten Kö-niglichen Provinzial Gewerbeschuleund der später darauf aufbauenden In-genieur- bzw. Fachhochschule konnteman bisher noch nie den Namen desweltberühmten Chemikers, Glasfor-schers und Unternehmensgründers Dr.Otto Schott lesen. Das war Anlass, inverschiedenen Archiven Durchsichtnach eventuell vorhandenen Unterla-gen aus der Zeit um 1867/69 zu neh-men, um vielleicht mehr über die Zeitvon Otto Schott an der KöniglichenProvinzial-Gewerbeschule zu erfahren.

Friedrich Otto Schott stammte auseiner alten Glasmacherdynastie, derenWurzeln sich bis Anfang des 18. Jahr-hunderts nach Lothringen zurück ver-folgen lassen. Damals beruhte die Glas-herstellung fast ausschließlich aufErfahrung, die von Generation zu Ge-neration weitergegeben wurde. SimonSchott (1809–1874), Otto Schotts Vater,siedelte 1832 nach Witten in Westfalenüber. Otto Schott, als 6. Kind 1851 gebo-

ren, besuchte zunächst die Elementar-schule in Witten und anschließend dieHöhere Bürgerschule. Kurz bevor OttoSchott in die Sekunda versetzt wurde,beschloss sein Vater angesichts dertechnischen Begabung seines Sohnes,ihn an der Provinzial-Gewerbeschulein Hagen anzumelden. Diese Schulebesuchte Otto Schott von 1867 bis 1869.

Eine von mir angeregte Suche im Ar-chiv der Fachhochschule Südwestfalenbrachte einen überraschenden Fund

zutage. In einer gut erhaltenen, unver-sehrten ca. A 4-großen Kladde findensich höchst interessante Einträge.Außen etikettiert beschrieben mit»Schüler-Stammliste der Gewerbe-schule, Hagen – gültig ab: 1.10.1859 –20.Septbr.1883« und innen betitelt mit:»Aufnahme-Album der Gewerbeschulezu Hagen i/W.- vom 1. Oktober 1859 bis20. Sept. 1883. (Nr. 701 bis 1860)«. Dasvoll beschriebene Buch enthält auf 231Seiten die Namen und zugehörigenDaten von 1.160 Schülern, dokumen-tiert über einen Zeitraum von 24 Jahren(je Doppelseite 5 Schüler).

Ein überraschender Fund

Auf der Doppelseite 52/53 findet sichunter der fortlaufenden Nr. 962 der ge-

suchte Otto Schott:Otto Schott Evang.,geboren den 17/12 51zu Witten, Sohn desGlasfabr. SimonSchott zu Witten; bis-herige Schulen: Hö-here Bürgerschule zuWitten zuletzt III /1/2Jahr, BerufszielHüttenmann, wohn-haft bei Romberg;Verlauf »den 5/11 67nach II. 1/10 68 nach I;Abschluss: Erhielt inder Abiturienten-Prüfung 1869 dasPrädikat »gut bestan-den«. Beim weiterenDurchblättern der al-ten Schüler-Stamm-liste fiel auf, dassbereits zwei ältereBrüder von OttoSchott die Gewerbe-schule vor ihm be-sucht hatten:Richard, geb. 1845(gest. 1881) und Ru-dolf, geb. 1848 (gest.1878), jeweils unterNr. 819 und 822 ver-

zeichnet, absolvierten 1864 bzw. 1866ihre Schulabschlüsse.

Bisher war noch nicht bekannt, woOtto Schott während seiner Schulzeitin Hagen gewohnt hatte. Mit derSchülerstammliste wurde erstmalshierzu eine Information gefunden.

Demnach hatte Otto Schott bei einemHerrn oder einer Familie RombergLogis genommen. Über diesen »Rom-

berg« gibt es noch keine gesichertenErkenntnisse. Das früheste Adressbuchvon Hagen (1884/85) weist sieben ver-schiedene Einträge aus. Dem Stadtar-chiv Hagen liegt ein kleines Dossierüber einen Albert Romberg vor. Esheißt dort, dass er Kaufmann war undeiner alten Landwirtschaftsfamilie ausWehringhausen entstammte. Von 1904bis 1919 ist er Stadtverordneter gewe-sen und hatte sich in verschiedenenstädtischen Einrichtungen verdientgemacht. Möglich, dass Otto Schott beiVorfahren dieser Familie wohnte.

Otto Schott berichtet in seinen 1919verfassten »Jugenderinnerungen« nurkurz über die Hagener Zeit, u.a.: »ImHerbst 1967 siedelte ich mit 15 Jahrennach Hagen über, einer in starker Ent-wicklung begriffenen Stadt des west-fälischen Kohlenreviers. Sie lag etwa 13Kilometer von meiner Vaterstadt Wit-ten entfernt, sodaß ich oft an Sonnta-gen meine Eltern besuchen konnte. Dieerste längere Trennung von zu Hause

wurde mir dadurch wesentlich erleich-tert, dass ich in eine Schule kam, inwelcher zumeist im Alter schon fortge-schrittene junge Leute von 16 bis 18Jahren sich befanden, die meist schonim praktischen Leben gestanden haben... Unterricht in Sprachen, außer imDeutschen, fehlte ganz, wodurch umso

mehr Gewicht auf die mathematischenDisziplinen und Physik, Chemie undZeichnen gelegt werden konnte. Die

erste Belehrung in den beiden natur-wissenschaftlichen Fächern hat, wieich mich noch lebhaft erinnere, meingrößtes Interesse erregt, sodaß ich indiesen Lehrgegenständen stets sehrgute Noten in meinen Zeugnissen er-hielt ...«

Reifeprüfung »gut bestanden«

Wie die allgemeinen Lehrziele derProvinzial-Gewerbeschule zu OttoSchotts Zeit beschaffen waren und wievon der Königlichen Prüfungs-Kommission, wo er am 14. August 1869die Reifeprüfung abzulegen hatte, sei-ne Leistungen im einzelnen bewertetwurden, ersieht man aus dem erhalte-nen vierseitigen »Zeugniß der Reife«,dessen Original im Jenaer SCHOTT Ar-

Otto Schott – Weltunternehmer mit Wurzeln in Hagen

Ehemaliges 2. Rathaus der Stadt Hagen im Bauzustand von 1847–1894;Foto: Stadtarchiv Hagen ca. 1897

Als 1969 der erste Mensch den Mond betritt,ermöglichen optische Gläser von SCHOTTspektakuläre Fernsehbilder und Fotos. QuelleSCHOTT

Otto Schott als 16-jähriger Gewerbeschüler inHagen 1867/68. Quelle SCHOTT

Oben: Ausschnitt aus der Schülerstammliste von 1859–1883: Nr. 962Otto Schott; Archiv FH-SWF. Foto: Stefan FuhrmannUnten: Seite 1und Seite 4 des »Zeugniß der Reife« der Kgl. Provinzial-Gewerbeschule zu Hagen; SCHOTT Archiv

Otto Schotts Mikroskop-Apparatur zur Beob-achtung von Kristallisations-Vorgängen inschmelzbaren Salzen, Witten 1880; SCHOTTArchiv

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Seite 9 • Impuls 1/2011

Dieser Koffer. Wozu eigentlich die-ser alte, verstaubte Koffer auf derBühne? Und warum tragen die jungenMenschen, die ihn mit sich schlep-pen, bloß dieses von Hosenträgernzusammengehaltene Retro-Outfit?Ganz einfach. Einfach, weil es andersist. Weil es »Gegen jedes Gesetz ist«.

»Gegen jedes Gesetz« – so heißt diegroße Luxuslärm-Akustik-Tour, die amersten Februar-Wochenende mit dreiKonzerten im ausverkauften Audimaxder Fachhochschule Südwestfalen inIserlohn Premiere feierte. Aber »Gegenjedes Gesetz« ist viel mehr als nur einTour-Titel. Es ist das Motto einer musi-kalischen Mission, auf der die fünf Lu-xuslärmer sämtliche Gesetze derschnelllebigen Musikbranche gepflegtignorieren. Luxuslärm hat den aktuel-len Erfolg behutsam aufgebaut, be-kennt sich zu geografischen und musi-kalischen Wurzeln und lässt dieaustauschbaren Hochglanzbühnen derRepublik auf der Tour links liegen, umdas Besondere zu suchen: Szene-Treffs,Kirchen–und eben Hörsäle. Und das al-les in Eigenregie und ohne eine Plat-tenfirma im Nacken. Dafür gestütztvon einer Frontfrau, die dieser Gesetz-losigkeit ein Gesicht und eine Stimmegibt: Jini Meyer. Und wie.

Akustischer Tour-Auftakt mit Koffer

Am Anfang ist im Audimax nur JinisStimme. Längst hauen die vier männli-chen Luxuslärm-Fünftel auf der Bühnein die Tasten, die Saiten oder auf dieTrommeln, da beginnt Jini zu singen.Erst aus dem Hintergrund, dann suchtsie langsam das Rampenlicht. In derrechten Hand das Mikro, in der linkendiesen Koffer, dessen Gebrauchsspurendie Geschichten zahlloser Reisen zuerzählen scheinen. »Wir freuen uns aufeinen richtig geilen Akustik-Abend miteuch«, ruft Jini ins Publikum. Und dann

legt die zierliche junge Frau los. Sorichtig und ohne jedes Abtasten flutetsie den Hörsaal mit ihrer Stimme, mitihren Geschichten, mit Emotionenzwischen Party und Poesie, zwischenLieben und Leiden, zwischen Wün-schen und Wut. Immer wieder springtdas Publikum auf, singt mit, tanzt oderliegt sich verträumt in den Armen.

»Wir glauben an die Worte, die wir euch hiervortragen«

Aber was ist das überhaupt für ein Pu-blikum? Alle sind sie gekommen: Jungeund ältere Menschen, Männer undFrauen, echte Fans und solche, die esnoch werden könnten. Sie alle erlebenmit, wie das Experiment Hörsaal schonfrüh seinen Siedepunkt erreicht.»Nichts ist zu spät« reißt die Leuteerstmals geschlossen von ihren Sitzen.Und kaum haben sie wieder Platz ge-nommen, da macht Luxuslärm denSchnitt. Die Band verlässt die Bühne –und lässt Keyboarder Dave alleinzurück. Der glänzt mit einem minu-tenlangen Solo in das Jini mit der Balla-de »Unsterblich« einstimmt. Jetzt hatdas Audimax Gänsehaut. »Wir glaubenan die Worte, die wir euch hier vortra-gen«, verstärkt die Sängerin die Stim-mung. Und das Publikum glaubt ihr.

Musik, die jede Altersgrenze sprengt

Natürlich endet kein Luxuslärm-Konzert ohne das Lied, mit dem allesbegann. »1000 Kilometer bis zumMeer« ist die Antwort der Band auf fre-netische Zugaberufe aus 430 Kehlen.Was folgt, ist Party. »Oh wie ist dasschön«, feiert das Publikum die Band.Und Luxuslärm lässt sich feiern. Unddann? Dann greift sich Jini diesen al-ten, verstaubten Koffer und geht mitihren Jungs auf Tour. Eine Tour, die ander Fachhochschule Südwestfalen ei-nen furiosen Auftakt erlebte.

Zwischen Party und Poesie – Ein Hauch von Luxus im Hörsaal

chiv aufbewahrt wird. Die Fächer, indenen die Prüfung abzulegen war, be-zogen sich teils auf Kenntnisse, teilsauf praktische Fertigkeiten. Zu denletzteren zählten: Linearzeichnen,Freihandzeichnen und Modellieren, zuden ersten: Deutsch, Mathematik, Phy-sik, Chemie, Mineralogie, Mechanikund Maschinenlehre, Baukonstrukti-on. Dabei gehen die in Kurrentschriftvermerkten Beurteilungen z.T. sehr insDetail. Die Leistungsprädikate umfas-sen auch neben uns heute geläufigenFormulierungen wie »sehr gut« oder»gut« vor allen Dingen auch Prädikatewie z.B. »rege«, »ziemlich«, »einfach«,»recht« oder »erfreulich«.

Von den Fächern Physik und Chemie,für die er sich am meisten interessier-te, liegen diese Beurteilungen vor: „ Inder Physik erstreckten sich seineKenntnisse über das ganze Gebiet die-ser Wissenschaften in elementarer,recht sicherer, auf eigenen Anschau-ung gegründeter Auffassung. Auch hater sich eine erfreuliche Übung in derAnwendung der Naturgesetze zur Lö-sung physikalischer Aufgaben ange-eignet«. Und weiter: »In der Chemiesind seine lobenswerten Kenntnisseauf eigene, recht klare, namentlichdurch die während des Unterrichtsvielfach angestellten Versuche gewon-nene Auffassung gestützt. Sie umfas-sen die anorganische und einzelneKapitel der organischen Chemie, auchist ihm eine ansehnliche Anzahlchemisch-technischer Prozesse in ih-ren Einzelheiten völlig gegenwärtigund verständlich. Außerdem hat ersich vielfache Übung in praktisch-chemischen Arbeiten im Laboratoriumerworben«. Die Abschlussbeurteilungentspricht der Eintragung in derbereits erwähnten Schüler-Stammliste.

Nach Abschluss seiner Hagener Zeitkonnte Otto Schott aufgrund seinesjungen Alters nicht sofort ein Studiumanschließen. Zur Verbesserung seinerFremdsprachenkenntnisse ging er für

ein halbes Jahr nach Frankreich. ImFrühjahr 1870 absolvierte er ein Volon-tariat bei der Chemischen Fabrik inHaspe bevor er zum Chemie- undMineralogie-Studium zur TechnischenHochschule nach Aachen wechselte.Im WS 1873/74 ging er nach Würzburg,um dort vermeintlich größere Studien-Fortschritte machen zu können, wassich jedoch nicht bewahrheitete.

Vom Schüler zum weltbekanntenUnternehmer

Im SS 1874 setzte er sein Studium daherin Leipzig fort, beendete es und ver-suchte dort zwei Mal an der philoso-phischen Fakultät in Leipzig seine Pro-motion zu erlangen. Dies erreichte ererst 1875 an der Universität Jena mit ei-ner Arbeit über »Beiträge zur Theorieund Praxis der Glasfabrikation«. FürOtto Schott galt es, die Wechselwir-kung zwischen chemischer Zusam-mensetzung und physikalischen Ei-genschaften zu erforschen und dieErkenntnisse für die Entwicklung neu-er Gläser zu nutzen. Darüber hinauswollte er die Herstellungsverfahrenverbessern.

In Zusammenarbeit mit Prof. ErnstAbbe, Miteigentümer der Firma CarlZeiss, revolutionierte er den Bereichder optischen Gläser. 1884 gründete er

gemeinsam mit Ernst Abbe, Carl Zeissund dessen Sohn Roderich das »Glas-technische Laboratorium Schott & Ge-nossen«. In den folgenden Jahrenentwickelte Otto Schott die Glasher-stellung beständig weiter. Spezialglä-ser, wie z. B. das temperaturbeständigeund nachwirkungsfreie Borosilikatglasaus Jena, fanden sich in nahezu allenBereichen der Naturwissenschaften,Medizin und Industrie. Als sich OttoSchott 1926 im Alter von 75 Jahren ausder Geschäftsleitung zurückzog, hin-terließ er seinem Sohn Erich (1891 –1989) ein Unternehmen, das Weltgel-tung besaß und mehr als 1500 Mitar-beiter beschäftigte. Otto Schott starb83-jährig am 27.08.1935 in Jena.

Benutzte Literatur1 Otto Schott, eine Studie über seine WittenerZeit bis zur Gründung des Jenaer Glaswerkes.Kühnert, Herbert. Witten: Pott, 19402 Otto Schott–Beiträge zur Theorie und Praxisder Glasfabrikation. Otto Schotts Dissertation1875. Hendrich, Jürgen, Jena: Dr. Bussert &Stadeler, 2001

Mit freundlicher Unterstützung der Archive:SCHOTT Archiv Jena, SCHOTT JENAer GLASGmbH, Otto-Schott-Str. 13, 07745 JenaFachhochschule Südwestfalen, Presse- u.Informationsstelle, Pf. 2061, 58590 IserlohnStadtarchiv Hagen, Historisches Centrum,Eilper Straße 71, 58091 Hagen

Luxuslärm v.l.n.r.: Jan Zimmer (Schlagzeug), David Rempel (Keyboard), Jini Meyer (Gesang),Eugen Urlacher (Bass), Henrik Oberbossel (Gitarre)

Otto Schott, ca. 1905/1910. Foto v. AtelierTesch, Jena. Quelle SCHOTT

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Janine (Jini) Meyer und Jan Zimmersind das Rückgrat von Luxuslärm. Vordem Start ihrer ersten Unplugged-Tour im Audimax der IserlohnerFachhochschule hat Impuls mit derSängerin und dem Schlagzeuger überdie anstehende Tour, den Aufstieg zurErfolgsband und die gemeinsame Zu-kunft gesprochen. Jini und Jan sindseit längerer Zeit ein Paar.

Impuls: Man hätte Luxuslärm über-all mit offenen Armen empfangen. Wa-rum startet ihr eure Tour im Audimaxder Fachhochschule Südwestfalen inIserlohn?Jan: Ganz einfach! Iserlohn ist unsere Heimat,und wir sind eine heimatbezogene Band. Wosonst sollten wir starten, wenn nicht hier? Dasswir im Audimax einer Hochschule spielen, hatwahrscheinlich keiner erwartet, so etwas hat-ten wir auch noch nie. Aber das passt perfekt.Es ist recht klein, fast gemütlich, die Leute kön-nen sitzen. Und wir machen ihnen dazu leisen,bedächtigen Luxuslärm (lacht).

Impuls: Ihr freut euch auf die Tour,oder?Jan: Klar, eine Unplugged-Tour ist auch füruns etwas ganz Neues. Die meisten Songskommen in ganz neuem Gewand daher.Vielleicht wird man sie zunächst gar nicht er-kennen. Und dann gibt es auch noch einige an-dere Überraschungen.

Impuls: Luxuslärm gilt als absoluteLive-Band. Wie kommt ihr zu diesemRuf?Jan: Durch ganz viel Praxis. Wir sind ja keinspontan zusammengewürfelter Haufen, son-dern spielen seit 2003 in dieser Besetzung. An-

gefangen haben wir als »Blue Cinnamon«. Daswar eine Coverband, die es bis letztes Jahrparallel zu Luxuslärm gab. Wir leugnen unsereVergangenheit nicht. Luxuslärm ist nicht vomHimmel gefallen und deshalb eine gute, prä-sente Live-Band, weil wir jahrelange gemein-same Praxis haben.

Impuls: Beschreibt mal die Über-gangsphase von Blue Cinnamon zu Lu-xuslärm.Jini: Den Absprung haben wir mit eigenenSongs geschafft. »Ohne dich« war der erste,den wir in unser Cover-Programm unter-gemischt haben, um zu sehen, wie die Leute vorder Bühne reagieren. Wir waren uns unsicher,aber er ist super angekommen. Über diesenSong kam auch der Kontakt zu unserem Produ-zenten zustande. Von da an wurde Luxuslärmmit jedem eigenen Song stärker.

Impuls: Dann kam mit »1000 Kilo-meter bis zum Meer« der Durchbruch.Könnt ihr den Song überhaupt nochhören?

Jan: Natürlich. Es ist doch das Ziel eines Musi-kers, dass sein Song im Radio läuft. Es wäreverdammt traurig, wenn man darauf irgend-wann keinen Bock mehr hätte.

Impuls: Das Lied hat euch berühmtgemacht. Wie lebt es sich denn so alsreicher Star?Jan: Star? Reich? Komisch, kaum läuft man ir-gendwann mal irgendwo über einen roten Tep-pich, und schon gibt es dieses Vorurteil.

Impuls: Also stimmt das alles nicht?Jan: Wir sind stolz darauf, von unserer Musikleben zu können. Aber vom Reichtum sind wirweit entfernt. Es gibt so viele Ausgaben bei ei-

ner Band, die man in der Öffentlichkeit nichtwahrnimmt. Ich mache unsere Buchhaltungund weiß, wovon ich rede. Wir haben alle nochganz normale Jobs nebenher.

Impuls: Als Lehrer, Polizist oderPizzafahrer?Jan: Fast. Dave, unser Keyboarder, ist Physio-therapeut. Und Jini, Henne (Gitarrist HenrikOberbossel d. Red.) und ich arbeiten als Musik-lehrer in der Rock & Pop Fabrik Musikschule,die ich 2005 in Letmathe gegründet habe.

Impuls: Eine eigene Musikschule ausdem Nichts zu gründen – das ist mutig!Jan: Das stimmt. Aber unser modernes Kon-zept wird gut angenommen. 24 Lehrer unter-richten inzwischen 421 Schülerinnen undSchüler. Die Älteste ist 80 und wollte »dochnoch mal Klavier lernen«. Natürlich hilft unsdabei nun auch der Luxuslärm-Faktor.

Impuls: Die Musikschule als Stand-bein und Luxuslärm als Spielbein?Jan: Könnte man so sagen. Wir machen quasi

nebenher auf Rockstar (lacht). Aber im Ernst:Die Musikschule ist unsere Zukunft und wirwürden sie nie für ein, zwei Jahre Erfolg mitLuxuslärm infrage stellen.

Jini: Wir fahren im Moment ein hohes Pensummit 130 Konzerten im Jahr. Zum Glück habenwir immer einen Physiotherapeuten im Tour-bus (lacht). Aber wer weiß, wie lange man dasin dieser Form durchhält. Da ist es gut, eine Si-cherheit wie die Musikschule zu haben. DerLehrberuf macht uns riesig Spaß und erdet uns.

Impuls: Außerdem könnte die Ni-sche zwischen Juli, Silbermond und Co.irgendwann zu schmal werden.

Jini: Das ist typisch deutsches Schubladen-denken. So wie sich Juli und Silbermond unter-scheiden, setzen auch wir uns von ihnen ab.

Jan: Am Anfang waren wir auch irgendwostolz, mit diesen Bands in einem Atemzug ge-nannt zu werden. Wenn heute jemand sagt»das ist doch alles dasselbe«, stehen wirdarüber.

Impuls: Sorgt die Beziehung zwi-schen Sängerin und Schlagzeugernicht für Spannungen in der Band?Jini: Unsinn. Das ist überhaupt kein Problem.Wir sind seit über sieben Jahren zusammen. Soetwas wie Grüppchenbildung gibt es nicht.

Jan: Außerdem ist Jini ja für uns alle einGlücksfall. Normalerweise hebt sich die typi-sche »Madame Sängerin« ja gerne vom Restder Band ab. Aber unsere Frontfrau zickt nichtrum.

Impuls: Und Eifersucht bei aufdring-lichen Fans gibt es auch nicht?Jini: Nein, ich bekomme zwar Briefe, aber diesind sehr dezent, fast schüchtern.

Jan (zu Jini): Klar, so wie du auf der Bühneabgehst. Das muss den Männern ja Angst ma-chen (lacht).

Impuls: Und dann glaubt ihrtatsächlich, dass es die Leute im Audi-max auf ihren Sitzen hält?Jini (lacht): Das werden wir sehen. Sie kön-nen sitzen bleiben und genießen. Wenn einigebeim Genießen lieber aufstehen, singen odertanzen ist das auch super.

»Wo sollten wir starten, wenn nicht hier? Das passt perfekt«»Luxuslärm« startete ihre Tour »Gegen jedes Gesetzt« 2011 in einem dreitägigen Opener im Iserlohner Audimax . Impuls sprach vorher mit den beiden Köpfen der Band

Impuls 1/2011 • Seite 10

Am 30. März ist es wieder so weit:121 Aussteller präsentieren sich beimvierten Karrieretag der Fachhochschu-le Südwestfalen in Soest – so viele wienoch nie. Die Liste der Aussteller liestsich wie das »Who is Who« der deut-schen Wirtschaft: Bertrandt, Brose,Brunel, Continentale Versicherung,Eberspächer, Ferchau, Gesellschaft fürTechnische Überwachung Stuttgart,Infineon, Philips, RAG, TÜV Nord undRheinland, ThyssenKrupp, Siemens,SMS-Group, Stiebel-Eltron und Vor-werk, um nur einige zu nennen. Auchviele Unternehmen aus Südwestfalen,wie Bombardier, Blumenbecker, Dorn-bracht, HJS, Hoppecke Batterien, Kirch-

hoff Gruppe, Kostal, Severin und Triluxnutzen die Gelegenheit zur Fachkräf-terekrutierung.

Neu ist, dass sich Regionen mit Ge-meinschaftsständen präsentieren:Sechs Unternehmen aus der RegionSüdwestfalen haben sich auf einemStand zusammengeschlossen, um –mit Unterstützung der regionalenWirtschaftsförderung–gemeinsam dieVielzahl attraktiver Jobs in der Regiondarzustellen. Auch die Region Güters-loh ist vertreten.

Unterstützt wird der Karrieretagauch in diesem Jahr von prominenter

Seite. Bundesarbeitsministerin Dr. Ur-sula von der Leyen und VDI-PräsidentProf. Dr. Bruno Braun haben Gruß-wörter übermittelt. Die Schirmherr-schaft über den Karrieretag 2011 über-nahmen MdB Franz Müntefering undRobert Römer, Vorsitzender der SPD-Fraktion im NRW-Landtag. »Die pro-minente Unterstützung stärkt die Ak-tivitäten der Studierenden, die im»Team Karrieretag« an ihrer eigenenberuflichen Zukunft bauen. Mit demenormen Engagement der gesamtenHochschule, dem großen Interesse derUnternehmen und der Unterstützungaus der Politik schauen wir dem abzu-sehenden weiteren Wachstum dieses

Karrieretages gelassen entgegen«, istsich Organisator Prof. Dr. ReinhardSpörer sicher.

Karrieretag in Soest mit Rekordbeteiligung

Sängerin Janine Meyer ... ... und Schlagzeuger Jan Zimmer

Termin:Mittwoch 30. März 2011, 10–16Uhr, Campus Soest der Fachhoch-schule Südwestfalen, LübeckerRing 2.

www.karrieretag-soest.de

Info

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Seite 11 • Impuls 1/2011

Das Labor für Fahrwerktechnik derFachhochschule Südwestfalen in Iser-lohn verfügt jetzt auch über einenStoßdämpferprüfstand. Damit ist esmöglich, die Belastungen, denen dieStoßdämpfer im Fahrzeug ausgesetztsind, realitätsnah abzubilden. DerPrüfstand wird in der Lehre und in derForschung eingesetzt.

Die leistungsstarke Maschine ist miteinem elektrohydraulischen Antriebder neuesten Generation ausgerüstet.In speziellen Versuchen können dieBeanspruchungen, die während einesAutolebens auf die Dämpfer einwirken,innerhalb weniger Stunden auf demPrüfstand nachgefahren werden. Fi-nanziert wurde das Gerät vom LandNRW.

Für den Leiter des Labors für Fahr-werktechnik, Prof. Dr. Andreas Ne-voigt, stellt die Inbetriebnahme desPrüfstands einen weiteren wichtigenSchritt beim Aufbau des Labors fürFahrwerktechnik dar: »Zusammenmit den Geräten, die in den letztenzwei Jahren installiert wurden,verfügen wir in Iserlohn nun über einehochmoderne Ausstattung. Damitkönnen wir das Themengebiet der Fe-derung und Dämpfung von Fahrzeu-gen umfassend bearbeiten. Durch denneuen Prüf-stand steigern wireinerseits die Attraktivität unsererStudiengänge im Fachbereich Maschi-nenbau, anderer-seits sind wir mit die-ser Laborausstattung in der Lage, an-spruchsvolle Forschungs- und Ent-wicklungsaufgaben auf dem Gebiet der

Federung und Dämpfung von Fahrzeu-gen in Kooperation mit der Industriezu bearbeiten«.

Neuer StoßdämpferprüfstandHoher Besuch in der Hochschule:Der Regionalrat Arnsberg hat am2. Februar eine Sondersitzung derStrukturkommission zum Thema»Breitbandversorgung in Südwestfa-len« abgehalten. Als Gastgeber be-grüßte Dekan Prof. Dr. Jürgen Becht-loff rund 70 Gäste aus Politik undWirtschaft, darunter den Regierungs-präsidenten Dr. Gerd Bollermann.

Nach Grußworten des Kommissions-vorsitzenden Wolfgang Ewald undKreisdirektor Winfried Stork referierteStaatssekretär Marc Jan Eumann überdie Bedeutung der Breitbandversor-gung für den ländlichen Raum ausSicht der Landesregierung. Die Fach-hochschule Südwestfalen spielt in die-

sem Zusammenhang selbst eine wich-tige Rolle. Das In-Institut »Breitband-kompetenzzentrum NRW« berät Kreiseund Kommunen unabhängig sowie an-

bieter- und technologieneutral in Fra-gen der Breitbandversorgung. Prof. Dr.Stephan Breide stellte den Mitgliedernder Kommission das Dienstleistungs-angebot des Instituts vor.

Den Abschluss der Sitzung bildete ei-ne Präsentation des Projektvorschlagszur Regionale 2013 »Südwestfalen ver-netzt« durch Michael Bison von derWirtschaftsförderungsgesellschaftHochsauerlandkreis mbH. Mit diesemProjekt, an dem alle Kreise Südwest-falens beteiligt sind, sollen zunächstSchulen, Gewerbegebiete und einzelneOrtsteile an das Breitbandnetz ange-schlossen werden. Eine besondere Rollespielt zudem der Bereich der Telemedi-zin. Vor dem Hintergrund des Ärzte-

mangels in ländlichen Gebieten bietetdie Breitbandtechnologie interessanteAnwendungsmöglichkeiten für medi-zinische Zwecke.

Breitbandversorgung

Prof. Dr. Stephan Breide Staatssekretär Marc Jan Eumann

Die Zukunft in der Fahrzeugindust-rie gehört dem Leichtbau. Je wenigerein Auto wiegt, umso geringer der En-ergie-Verbrauch. Um diesen Bedürf-nissen Rechnung tragen zu können,haben sich die führenden Exper-ten auf dem Gebiet Automotive inSüdwestfalen zusammengetan.

Am 17.01.2011 ist die AutomotiveCenter Südwestfalen (ACS) GmbHin Attendorn gegründet worden.Gesellschafter sind die Fachhoch-schule Südwestfalen, die Univer-sität Siegen, der Kreis Olpe, dieStadt Attendorn sowie die Unter-nehmen Kirchhoff AutomotiveDeutschland, VIA Consult, GediaGbr. Dingerkus, LEWA Attendorn,EJOT Holding und Heinz AhrensGmbH. Außerdem ist der bereits imNovember 2010 gegründete Trägerver-ein des Automotive Center Süd-westfalen e.V., der bereits 60 Mitglieds-unternehmen hat, als weiterer Gesell-schafter vertreten.

»Wir greifen neueste Entwicklungenauf und wollen ein wissenschaftlicherLeuchtturm sein auf dem Gebiet desAutomobil-Leichtbaus. Durch denWissenstransfer profitieren dieUnternehmen in Südwestfalen inhöchstem Maße«, erklärten Prof. PeterHaring Bolívar, Prorektor für For-schung der Universität Siegen undProf. Dr.-Ing. Erwin Schwab von der FHSüdwestfalen.

»Das ACS stellt ein herausragendesProjekt zur Förderung der heimischenWirtschaft dar. Zahlreiche Arbeitsplät-ze im Kreis Olpe und darüber hinaus inSüdwestfalen hängen unmittelbar von

der Automobilindustrie ab. Diese gilt esnachhaltig zu sichern«, waren sichBürgermeister Wolfgang Hilleke undLandrat Frank Beckehoff einig. Deshalbengagieren sich sowohl die StadtAttendorn als auch der Kreis Olpe alsGesellschafter bei der ACS GmbH.

Arndt Kirchhoff, der auch Vorsitzen-der des Trägervereins des AutomotiveCenter Südwestfalen e.V. ist, wiesnochmals auf die besondere Bedeutungdes Projektes für die heimischen Un-ternehmen hin: »Das ACS bietet denUnternehmen eine einmalige Gelegen-heit sich den stetig steigenden Anfor-derungen und Veränderungen in derZulieferstruktur der Automobilherstel-ler anzupassen. Über die Mitglied-

schaft im Trägerverein wird den zahl-reichen kleinen und mittelständischenUnternehmen der Region ermöglicht,direkt an dem ACS teilzuhaben unddavon zu profitieren.« Interessierte

Unternehmen sind daher auch als Mit-glieder im Trägerverein des Automoti-ve Center e.V. weiterhin herzlich will-kommen.

Als erster Geschäftsführer der ACSGmbH wurde Prof. Helmut Schulte be-stellt. Geboren und aufgewachsen inOlpe war Helmut Schulte bis 2007 inder Führung der Industrieberatungagiplan in Mülheim an der Ruhr tätig.Große und internationale Projekte inder Automobilindustrie (Smart, Ham-bach, Porsche Leipzig, MAN Bratislava)sowie regionale Cluster in der Zuliefer-industrie (VIA NRW, ACStyria, Graz)tragen seine Handschrift. »VorrangigesZiel ist es, die angestrebte finanzielleFörderung des Projektes durch das

Land NRW zu erlangen, das Projekt mitden Hochschulen und den Unterneh-men der Region sowie dem Investor fürdas Gebäude gemeinsam zu planenund zu realisieren,« so Helmut Schulte

zu den nun anstehenden Aufgaben.Unterstützt wird der Geschäfts-führer von einem Aufsichtsrat undeinem wissenschaftlichem Direk-torium. Beide Gremien wurdenebenfalls in der Gründungs-versammlung gewählt.

Sobald die notwendigen Förder-zusagen vorliegen, sollen dieRäumlichkeiten in Attendorn ent-stehen. Die Stadt Attendorn konntehierzu einen potenziellen Investorgewinnen, der nun in enger Ab-

stimmung mit der ACS GmbH die not-wendigen Planungen durchführenwird. Bereits in Kürze starten die ers-ten Kooperationsvorhaben, die bis zurFertigstellung des Gebäudes an denbeiden Hochschulen durchgeführtwerden. Das Automotive Center ist Teildes Regionale-Projektes »AutomotiveKompetenzregion Südwestfalen«.Neben dem ACS mit Standort in Atten-dorn (Schwerpunkt WirtschaftlicherLeichtbau für Karosserie und Fahr-werk) soll auch ein »Kompetenz-zentrum Fahrzeug Elektronik« in Lipp-stadt entstehen. Beide Zentren werdenin enger Abstimmung zusammenar-beiten, um so den Automotive-Standort Südwestfalen weiter zu stär-ken und für die Zukunft aufzustellen.

Automotive: Die Zukunft liegt im Leichtbau

Prof. Nevoigt am neuen Stoßdämpferprüfstand

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Impuls 1/2011 • Seite 12

Termine

HAGEN26.03.–08.04.: 14. InternationalerWorkshop des Fachbereichs Techni-sche Betriebswirtschaft in Jordanien

30.03.,04.05.,25.05., 29.06.:Studienberatung der FachbereicheTechnische Betriebswirtschaft/Elektrotechnik und Informations-technik jeweils von 16.30–18.00 Uhr14.04.: Girls

,Day

ISERLOHN09.04.: Technologie-Wettbewerb »For-mel 1 in der Schule«, Landesmeister-schaft NRW14.04.: Girls

,Day

28.04.: Besuch von Wissenschafts-ministerin Svenja Schulz

MESCHEDE21./22. 06.: ZdI-Roboterwettbewerb11.05.: Infotag für Personalverantwort-liche, 9.00–14.00 Uhr

SOEST15.03.,19.04.,17.05.: Infoveranstaltungzum Studiengang Technische Redak-tion & Projektmanagement24.03.–25.03.: Workshop »Den Job willich«, Gebäude 229.03.–30.03.: BIOTechnikum,9.30–17.4530.03.: Karrieretag Soest,10.00–16.00 Uhr13.04.: Informationsveranstaltung De-sign- und Projektmanagement16.00 Uhr, DPM-Werkstatt14.04.: Girls

,Day

29.04.: Schnuppertag Soester Agrar-Bachelor für Studieninteressierte,9.30–15.00 Uhr

LÜDENSCHEID23.03./19.05.: Info-Tage zu demBachelor- und MasterstudiengangKunststofftechnik, jeweils 16.00 und18.00 Uhr, Kunststoff-InstitutLüdenscheid

Neuberufungen

Prof. Dr. Eckhard RikowskiBerufen zum 1. Januar 2011 in den Fachbereich FB Informatik und Natur-wissenschaften, Standort Iserlohn, für das Lehrge-biet Chemie und Nano-technologie.

Prof. Dr. Michael RübsamBerufen zum 1. Februar in den Fachbereich Infor-matik und Naturwissen-schaften, Standort Iser-lohn, für das Lehrgebiet IT-Management.

Prof. Dr. Andreas BrauersBerufen zum 1. Februar in den Fachbereich Elek-trotechnik und Informati-onstechnik, StandortHagen, für das Lehrgebiet Medizintechnik.

Prof. Gerald LangeBerufen zum 1. Februar in den Fachbereich Tech-nische Betriebswirtschaft,Standort Hagen/Lüden-scheid, für das Lehrgebiet Gebäudetechnik.

Über 500 Diplom-, Bachelor- undMasterarbeiten hat er in seinem Be-rufsleben betreut, mehr als 200 Vorträ-

ge gehalten und auch die Zahl seinerwissenschaftlichen Veröffentlichun-gen in Fachzeitschriften sowie Semi-nar- und Tagungshandbüchern über-

steigt die 100. Am 25.01.2011 wurdeProf. Dr. Paul Thienel mit einem Fest-kolloquium im Parktheater von derFachhochschule Südwestfalen und vie-len seiner Wegbegleiter in den Ruhe-stand verabschiedet.

Ebenfalls in den Ruhestand verab-schiedet wurde Prof. Dr. Peter Renvert.

Ruhestand

Umzug

Umzug im Morgengrauen

Ein Mann und seine Topfblume ... ... im neuen Domizil

Auszug, Umzug, Einzug – und dasGanze ganz schön zügig. So sollte es fürdie Verwaltung der FachhochschuleSüdwestfalen kommen. Und so kam esdann auch. Viermal zwei Tage bis zum9. Februar brauchte das DortmunderUmzugsunternehmen Kühne, um dieBüromöbel von 65 Mitarbeitern obenam Frauenstuhlweg ab- und sie untenin der Baarstraße wieder aufzubauen.Dort, im ehemaligen Polizeirevier mitder Hausnummer 6, sitzt nun fast diekomplette Verwaltung unserer Hoch-schule. Eingerichtet wurde dasfünfstöckige Gebäude übrigens sukzes-sive von oben nach unten.

Das hätte mancher Fotograf gerne:Bis zu 178 Bilder pro Sekunde nimmteine neue Kamera der Fachhochschu-le Südwestfalen auf. Prof. Dr. PatrickScheunemann macht damit aller-dings keine Urlaubsfotos, sondern be-obachtet die Wärmeentstehung und-ausbreitung in technischen Syste-men. Finanziert hat das Thermogra-fiesystem das Land Nordrhein-Westfalen aus dem Förderprogramm»FH-Basis«.

Die Wärmebildkamera des Standor-tes Meschede dient der anwendungso-rientierten Forschung in verschiede-nen ingenieurwissenschaftlichen Dis-ziplinen. Einsatzgebiet ist grundsätz-lich die berührungslose Messung vonWärmeleitfähigkeit. So können durchAnalyse der durch Reibung undVerschleiß erzeugten Wärmesignaturbewegte Maschinenteile optimiertwerden.

Anwendungsbereiche ergeben sich inder Qualitätssicherung der Produktionbeispielsweise von Faserverbundstoffenfür die Automobil- oder Luftfahrtindus-trie. Messungen der Wärmeverteilungermöglichen die Erkennung von Feh-lern in Werkstoffverbünden, wie Dela-mination oder Ablösung von Korrosi-onsschutzschichten.Denkbar sind aberauch zahlreiche andere Anwendungenwie Schadenserkennung an Bauteilen,Gasdetektion in verfahrenstechnischenAnlagen oder die Optimierung von Ver-brennungsprozessen.

»Unsere Aufgabe ist die grundlegen-de Entwicklung der Messtechnik unddie Übertragung auf robustere, einfa-

chere Verfahren, die dann in industri-ellen Lösungen eingesetzt werden kön-nen«, so Prof. Dr. Patrick Scheune-mann.

Die Entwicklung dieser Verfahren istnur mit einem Hochleistungsgerätmöglich. Bei der neu angeschafftenWärmebildkamera handelt es sich des-halb um ein gekühltes System, das einethermische Auflösung bis zu 0,02 Kel-vin gewährleistet. Die Kamera tastetdabei alle Bildpunkte zeitgleich undnicht wie andere Systeme zeilenweiseab. Die Messung erfolgt zudemberührungslos. Dadurch können feins-te Temperaturunterschiede auch beischnell bewegten Teilen verzerrungs-frei erfasstwerden,beispielsweisein einemlaufendenMotor.

Wärmebildkamera

Prof Dr. Patrick ScheunemannSo »sieht« das Thermografiesystem Prof Dr.Patrick Scheunemann

Impressum

HerausgeberDer Präsident derFachhochschule Südwestfalen

Redaktion und LayoutBirgit Geile-HänßelSonja HellerAlexander AlthöferArp HinrichsChristian KlettHarald Jakob

Presse- und Informationsstelleder FachhochschuleSüdwestfalenPostfach 20 61, 58590 Iserlohn.Telefon: 02371 566-100/101Telefax: 02371 566-225E-Mail: [email protected]: www.fh-swf.de

DruckDruckerei Geldsetzer & SchäfersGmbH, Iserlohn-Oestrich

Prof. Dr. Andreas Ujma, Dr.-Ing. Jochen F.Kirchhoff (Laudator) Prof. Dr. Paul Thienel,FH-Präsident Prof. Dr. Claus Schuster undDekan Prof. Dr. Werner Radermacher