Impulse Maerz 2009

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Liebe Leserinnen und Leser, drei Tage vor Beginn der Amtszeit des neu- en Bischofs von Mün- ster, Dr. Felix Genn, jährt sich zum 1200. mal der Todestag des Heiligen Liudger. Diese Impulse-Ausgabe ist dem ersten Bischof und Bistumsgründers von Münster gewid- met. Zahlreiche Artikel, die das lebendige Ge- schehen unserer Pfarr- gemeinde dokumen- tieren, bilden den Schwerpunkt dieser Ausgabe. Desweiteren wird der 75. Nachfol- ger Liudgers, unser neuer Bischof Felix Genn, vorgestellt und das Leben der be- rühmten Philosophin Simone Weil beleuch- tet. Bedanken möch- ten wir uns bei Theo Bergers für seinen ein- drucksvollen Artikel über Wegekreuze und Heiligen Häuschen. Wir wünschen allen Lesern eine Fastenzeit mit persönlichen Glau- benserfahrungen und ein frohes Osterfest. Ihre Impulse-Redaktion Geheimnis unseres Glaubens: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit!" Heiliger Liudger Durch das Geheimnis unseres Glaubens wird für uns Christen in jeder Feier der Eucharistie Lebensgeschichte zur Liebesgeschichte. Sie lässt uns begreifen, wie Gott immer wieder seine Liebe in Menschen weiterführt, die sich um die Heiligung ihres Lebens bemühen. Leben und Werk des heili- gen Liudgers, unseres Bistumsgründers, führen uns vor Augen, was für unse- ren Glauben als Ganzes gilt: Er ist ein Schatz, der uns anvertraut ist, der uns so in die Hände und ins Herz gegeben ist, dass wir ihn weitergeben. Der heilige Liudger wurde um 742 in der Nähe von Utrecht geboren. Im Jahre 805 wurde Liudger zum Bischof des neu gegründeten Bistums Münster geweiht. Er gründete rund 40 Pfarreien, ließ den Dom und die Domschule errichten und war für den Bau zahlreicher Kirchen verantwort- lich. Er legte somit den Grundschein für das Leben der Kirche in unserem Land. Er starb am 26. März 809 in Billerbeck nach einer Predigt. Liudger gehört zu den großen Heiligen der christlichen Frühzeit in Europa. Auch heute ist sein Wirken und seine Verehrung sehr lebendig. Das Bild des heiligen Liudger entstammt einem Kirchenfenster im rechten Seitenschiff unserer Pfarrkirche. Nr. 135 März 2009 38. Jg. Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:45 Seite 1

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Impulse vom Maerz 2009 von Aldekerk

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Liebe Leserinnen und Leser,

drei Tage vor Beginnder Amtszeit des neu-en Bischofs von Mün-ster, Dr. Felix Genn,jährt sich zum 1200.mal der Todestag desHeiligen Liudger. DieseImpulse-Ausgabe istdem ersten Bischofund Bistumsgründersvon Münster gewid-met.Zahlreiche Artikel, diedas lebendige Ge-schehen unserer Pfarr-gemeinde dokumen-tieren, bilden denSchwerpunkt dieserAusgabe. Desweiterenwird der 75. Nachfol-ger Liudgers, unserneuer Bischof FelixGenn, vorgestellt unddas Leben der be-rühmten PhilosophinSimone Weil beleuch-tet. Bedanken möch-ten wir uns bei TheoBergers für seinen ein-drucksvollen Artikelüber Wegekreuze undHeiligen Häuschen.Wir wünschen allenLesern eine Fastenzeitmit persönlichen Glau-benserfahrungen undein frohes Osterfest.

Ihre Impulse-Redaktion

Geheimnis

unseres

Glaubens:

„Deinen

Tod,

o Herr,

verkünden

wir

und

deine

Auferstehung

preisen wir,

bis du

kommst

in

Herrlichkeit!"

Heiliger LiudgerDurch das Geheimnis unseres Glaubens wird für uns Christen in jeder Feierder Eucharistie Lebensgeschichte zur Liebesgeschichte. Sie lässt unsbegreifen, wie Gott immer wieder seine Liebe in Menschen weiterführt, diesich um die Heiligung ihres Lebens bemühen. Leben und Werk des heili-gen Liudgers, unseres Bistumsgründers, führen uns vor Augen, was für unse-ren Glauben als Ganzes gilt: Er ist ein Schatz, der uns anvertraut ist, der unsso in die Hände und ins Herz gegeben ist, dass wir ihn weitergeben.

Der heilige Liudger wurde um 742 in der Nähe von Utrecht geboren. ImJahre 805 wurde Liudger zum Bischof des neu gegründeten BistumsMünster geweiht. Er gründete rund 40 Pfarreien, ließ den Dom und dieDomschule errichten und war für den Bau zahlreicher Kirchen verantwort-lich. Er legte somit den Grundschein für das Leben der Kirche in unseremLand. Er starb am 26. März 809 in Billerbeck nach einer Predigt. Liudgergehört zu den großen Heiligen der christlichen Frühzeit in Europa. Auchheute ist sein Wirken und seine Verehrung sehr lebendig.Das Bild des heiligen Liudger entstammt einem Kirchenfenster im rechtenSeitenschiff unserer Pfarrkirche.

Nr. 135 März 2009 38. Jg.

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in den Wäldern kannten.Weil Ludger redete, wie siees verstanden, bekehrtensich viele auf sein Wort hinzum Glauben an Jesus. Umdas Wort Gottes noch bes-ser kennenzulernen, gingLudger einige Zeit nachRom. Doch schon baldkehte er nach Deutschlandzurück. Kaiser Karl der Gro-ße hatte die Sachsen be-siegt und gab Ludger denAuftrag, im Land der Sach-sen den Glauben zu predi-gen. Ludger nahm den Auf-trag gern an, obwohl er zudieser Zeit leicht hätteBischof in der herrlichenStadt Trier werden können.Lieber zog er unermüdlichlehrend und helfend imLand umher, gründete inMünster und Werden zweiKlöster und hatte bald alleSachsen und Friesen be-kehrt. Im Jahre 804 wurde erBischof des Münsterlandes,aber schon fünf Jahre spä-ter starb er nach einemglücklichen, aber auch an-strengenden und mühsa-men Leben.

In alter Zeit teilte der Rheinunser Land in zwei Teile:Links des Rheins regiertendie Römer, aber auf dasrechte Ufer kamen sie nichthinüber. Auf der linken Seitebauten sie große Städteund Straßen, auf der rech-ten Seite waren die Men-schen Heiden, die ihre eige-nen Götter verehrten, zumBeispiel Götter des Blitzesund des Donners, Götterdes Krieges und der Frucht-barkeit, Götter des Lebensund des Todes.Von England her hattenschon oftmals Mönche ver-sucht, den christlichenGlauben in das heidnischedeutsche Land rechts desRheines zu bringen. Der hei-lige Willibrord, die heiligeLioba, der heilige Bonifatius:sie und viele andere hattenihr Bestes getan. Aberschließlich vertrieben dieFriesen und Sachsen dochimmer wieder die Missio-nare aus ihrem Land undkehrten zu ihrem altenGötterglauben zurück. DenGlauben an Jesus Christusnahmen nur ganz wenigean.Ludger war selbst ein Frie-senjunge, er wuchs im Landder Friesen auf. SeineFamilie war christlich, undso schickten sie ihn zum AbtGregor nach Holland ineine Klosterschule. Dort lern-te Ludger den heiligenBonifatius kennen. Ludgerentschloss sich, wie Bonfa-tius Priester zu werden und

Sankt Ludger (742 – 809)Eine Legende von Josef Quadflieg – für Jung und Alt

dem Volk der Sachsen undFriesen den Glauben anGott und seinem Sohn JesusChristus zu predigen. Er ging nach England in einKloster, lernte und studiertelange und wurde endlichvom Abt Gregor nach Fries-land geschickt. Er begannseine Missionarszeit in Dok-kum, wo die Friesen etwa 50Jahre zuvor Bonifatius getö-tet hatten.Ludger kannte seine Lands-leute, die Menschen in denDörfern und Wäldern rechtsdes Rheines, und er wusste,wie er zu ihnen sprechenmusste. Denen durfte mannicht mit komplizierten Ge-dankentüfteleien kommen;zu ihnen musste man viel-mehr in kurzen, klaren Sät-zen sprechen, mit Worten,die sie aus ihrem täglichenLeben auf den Feldern und

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HHeinz Brauers

Am 24. Dezember 2008 verstarb plötzlich und uner-wartet Heinz Brauers, Mitbegründer und seit 36Jahren leitender Redakteur und Gestalter unseresPfarrblattes impulse. Er hat in unserer Pfarrgemein-de vieles bewegt und mitgestaltet und hinterlässteine Lücke, die nicht zu schließen ist. Am 30.Dezember gab ihm eine große Trauergemeinde dasletzte Geleit.

Heinz Brauers wurde am 11. November 1941 als älte-stes der vier Kinder der Eheleute Heinrich undMathilde Brauers in Aldekerk geboren und wuchsauf dem Vennekelshof in Kengen heran. Nach sei-ner Schulzeit in Aldekerk, Gaesdonk und Geldernfolgten Studienjahre in Münster und Neuss, die er1966 mit der 1. Staatsprüfung für das Lehramt anVolksschulen beendete. Im gleichen Jahr schloss erden Bund fürs Leben mit Maria Färbers aus Aldekerk.1968 wurde ihre Tochter Angela geboren. SeinenDienst als Lehrer begann Heinz Brauers 1966 an derKath. Volksschule in Herongen. 1968 wechselte er andie Kath. Marien-Grundschule in Nieukerk, 1972dann an die Kardinal-von-Galen-Hauptschule inAldekerk. Dort war er fast 35 Jahre lang als pflichtbe-wusster Lehrer tätig, geachtet bei seinenSchülerinnen und Schülern, bei deren Eltern und beiseinem Kollegium. Besondere Maßstäbe setzte er,der selbst ein begabter Maler und Zeichner war, inder Kunsterziehung. Großes Engagement zeigte erauch in der Gestaltung des katholischenReligionsunterrichts. Am 1. Februar 2007 ging er inden Ruhestand.

Sein ehrenamtlicher Einsatz galt in hohem Maße derKath. Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Aldekerk.Über Jahrzehnte war er Mitglied des Pfarrgemein-derats, dort war vor allem seine Mitarbeit im Litur-gieausschuss gefragt. 46 Jahre war er Mitglied desKirchenchores St. Peter und Paul, dessen Vorsitzen-der er von 1970 bis 1976 war. Ab 1976 setzte er seinen

Heinz Brauers 11.11.1941- 24.12.2008

Kunstverstand im kirchlichen Bauausschuss für dieInnenrenovierung der Pfarrkirche ein. Gemeinsammit Heinz van Hall und dem Orgelbauer GüntherMüller entwarf und gestaltete er 1977 den Orgel-prospekt der neuen Speith-Orgel. Sein ganz beson-deres Engagement aber galt der Öffentlichkeitsar-beit der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul.

Seit 1972 war er der Hauptverantwortliche für dieHerausgabe der impulse, der er mit seinem hervor-ragenden grafischen Können und seinem besonde-ren sprachlichen Geschick ein unverwechselbaresGesicht gab. 134 Ausgaben geben Zeugnis davon,die letzte im November 2008 war dem 225jährigenBestehen des Kirchenchores gewidmet.Wie Heinz Brauers an einer impulse-Ausgabe arbei-tete, kann sich niemand vorstellen, der nicht selbstdabei war. In der „Kleinen Festschrift für HeinzBrauers zu seinem 50. Geburtstag am 11. November1991“ wird diese Arbeitsweise beschrieben:Die Zusammensetzung der Redaktion wechselte –unbestrittener „Chef“ war immer Heinz Brauers. Dieanderen in der Redaktion erkennen das neidlos an;wissen sie doch, dass er der kompetenteste unterihnen ist, der nicht nur Arbeit verteilt, sondern selbstsicher am meisten Zeit und Arbeit in die gemeinsa-me Sache investiert. Er sucht sich nie die bequem-sten Themen aus und schreibt seine Artikel mit eben-so eleganter wie spitzer Feder. Wenn dann dieManuskripte auf dem Tisch liegen, fängt für ihn undseinen Adlatus auf der anderen Schreibtischseitedie Arbeit erst richtig an. Runde zwei Wochen langwird jeden Nachmittag (meist auch samstags undsonntags) an der Gestaltung der neuen impulse-Ausgabe gearbeitet. Vom Titel bis zur letzten Zeileentsteht auf dem Brauersschen Reißbrett dasLayout; an jeder Seite wird so lange getüftelt, bis sie„steht“, bis Grafik, Foto und Text ins richtigeVerhältnis zueinander gesetzt sind. Das kostet vielZeit – aber das Ergebnis kann sich dann ja auch wirk-lich sehen lassen. Viele Jahre produzierte HeinzBrauers wöchentlich ein künstlerisch gestaltetes Pla-kat für den liturgischen Schaukasten der Pfarr-gemeinde. Auch bei den zahlreichen Veröffent-lichungen der Kirchengemeinde war er federfüh-rend, so u. a. 1977 bei „Antiqua Ecclesia“, der großangelegten Pfarrchronik nach den Manuskriptendes Hubert Große-Osterholt, 1984 bei der Festschrift„200 Jahre Kirchenchor St. Peter und Paul“ und 1992beim „Führer durch die Pfarrkirche St. Peter undPaul“. Nicht zu vergessen sind auch die Veröffentli-chungen von Pastor em. Josef Wilmsen, die HeinzBrauers mit seinem grafischen und typografischenSachverstand betreute.

Obwohl eine Herzkrankheit seine letzten Jahre über-schattete, setzte er die Arbeit für die Kirchen-gemeinde unermüdlich fort. Bis Pfingsten 2009 wer-den wir im Schaukasten an der Pfarrgartenmauernoch neue liturgische Plakate von Heinz Brauers fin-den – so weit hatte er vorgearbeitet.

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Amtseinführung von Bischof Dr. Felix GennZwei Wochen vor Ostern, am 29.März 2009, und damit genau einJahr und einen Tag nach demoffiziellen Ende der Amtszeit vonBischof Reinhard Lettmannbeginnt die Amtszeit von Dr. FelixGenn als 75. Nachfolger des heili-gen Liudgers, dessen 1200. Todes-tag wenige Tage zuvor (26. März)ist. „Der Kirche muss es um eine inne-re und äußere Sammlung ge-hen“, so Genn bei seiner erstenPressekonferenz in Münster vor 40Medienvertretern. Statt sich zuzerstreuen, müssten Christen sichheute sammeln, um so Kraft zugewinnen für die Sendung in dieWelt, betonte er. Es sei wichtig,dass die Kirche die Identität derChristen stärke, damit diese ineinem nicht-christlichen Umfeldbestehen könnten. Bischof Gennbeantwortet Glaubensfragenbildhaft, schnörkellos und lebens-nah. Er erhebt die Stimme, umFehlentwicklungen in Staat,Gesellschaft und Wirtschaft anzu-prangern.

Impulse möchte unseren Bischofmit Hilfe von Zitaten aus seinenPredigten und öffentlichen Äuße-rungen vorstellen.

...über das Geschenk desGlaubens"Das ist doch das Schöne unseresGlaubens: An einen Gott zu glau-ben, der mit uns ist, durch dickund dünn, in Leid und Tod, in derEinsamkeit des Kerkers oder imAlleinsein in der eigenen Woh-nung, da, wo Sie Ihre Kinder ver-missen, wo Sie auf Ihre Enkel war-ten, diese aber anderes im Sinnhaben. Wo Sie spüren, dass dieNachbarn an ihre Not nicht her-ankommen, wo Sie die Erfahrungmachen, den anderen im Kran-kenzimmer krank sein lassen zumüssen, ohne dass Sie was für ihntun können. Dann im Herzen tra-gen, dass Gott mit Ihnen ist, dassder Gekreuzigte diesen Wegkennt und dass Sie das alles in derGemeinschaft und Atmosphäre

... über Christsein in derMinderheit"Ich denke zurück an eine Visi-tation in Hamborn St. Norbert. Inder katholischen Grundschulelernen 315 Schülerinnen undSchüler. Davon sind 20 katholisch.In der daneben liegenden Ge-meinschaftsschule sind 150 Schü-ler und Schülerinnen. Davon sind7 katholisch. Als ich Marxloh be-sucht habe, begegnete ich derGemeinschaft der Kleinen Brüderund der Gemeinschaft derSchwestern unserer Lieben Frau.Ich begegnete den nicht mehr ingroßer Zahl vorhandenen treuen

Christen, die Marxloh bewusstnicht verlassen haben. Ich be-gegnete ihrem lebendigen Zeug-nis. Rein äußerlich gesehen hatteich den Eindruck, dass Kirche hieram Ende ist. Innerhlich aber spür-te ich die Kraft des Evangeliumsund wusste, dass gerade hier dasWort des Apostels Paulus an dieGemeinde in Korinth greift: "DasSchwache in der Welt hat Gotterwählt, um das Starke zu Schan-den zu machen" (1 Kor 1,27).Nirgendwo bin ich während die-ser Visitation so getröstet wegge-fahren wie in Marxloh. Ich weiß,dass gerade dort Neues begin-nen kann."... über den Sonntag"Von jedem Sonntag fällt Lichtauf unseren Alltag, der immerWerktag ist. Vom Sonntag herwird uns die Kraft geschenkt,nicht in den Tag hinein zu leben,sondern eine Lebensgrundlagezu haben, die Orientierung und

Richtung gibt, die allem Hetzenund Treiben eine innere Mitte ver-leiht, die auch am gewöhnlichenTag aufatmen lässt, weil sie weiß,warum und wozu wir leben."

... über Menschenwürde"Die Menschenwürde geht ur-sächlich auf die Geschöpflich-keit des Menschen zurück; Indi-vidualität, Personalität und Men-schenrecht jedes einzelnen hat inihr die Wurzel. Wenn embryonaleStammzellen, die für die gentech-nische Forschung verwendetwerden sollen, als "frische Ware"bezeichnet werden, wenn manBelegschaften von Betrieben"Humankapital" nennt, wenn einbehindertes Kind zum Schadens-fall werden kann, wenn sich derWert eines börsennotierten Unter-nehmens durch Abbau von Ar-beitsplätzen steigern lässt, dannstellt sich immer drängender dieFrage danach, ob der Menschund seine Würde tatsächlich derAusgangspunkt von politischenund wirtschaftlichen Entschei-dungen ist."

...über Moscheen in Deutschland"Kürzlich wurde die DITIB-Moschee in Duisburg-Marxloheröffnet. Sie wird von ihrenErbauern als Ort des Gebetes,aber auch als Ort der Begeg-nung der Kulturen angesehen.Ich bin froh, dass es das gibt, weilimmer wieder über Schwierigkei-ten bei der Integration muslimi-scher Menschen gesprochenwird, und dies mitunter nicht zuUnrecht; denn vielfach habe ichden Eindruck, dass ein Grund fürdie Schwierigkeiten die Unkennt-nis der jeweils an deren Religionund der damit verbundenenWerte ist. Insofern ist es wichtigund richtig, Orte und Möglichkei-ten für Begegnung, Informationund Austausch zu schaffen.Wenn wir offen und deutlichsagen, welche Beweggründe unsleiten, dann kann eine Atmos-phäre der Ehrlichkeit, des gegen-seitigen Respekts und der Ernst-nahme des Anderen entstehen."

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... über Gerechtigkeit"Eine Gemeinschaft, angefangen von der kleinstenGemeinschaft Ehe und Familie, dem Stadtteil, derStadt bis hin zum Land bleibt nur am Leben, wennimmer wieder neu Gerechtigkeit angestrebt undgeschaffen wird. Wenn aber die Unterschiedewachsen, wenn gleiche Arbeit nicht mehr zum glei-chen Lohn führt, wenn Arbeitgeber das Zigfacheihrer Arbeitnehmer verdienen, wenn jemand unver-schuldet seine Arbeit verliert, dann wächst dergesellschaftliche Spaltpilz, dann manifestiert sich diegespaltene Gesellschaft, dann folgen Neid undMisstrauen. Es besteht die Gefahr, sich in der Politiknach dem starken Mann zu sehnen, der alles wiedergleich und gerade macht."

Der Lebensweg unseres neuen Bischofs Dr. Felix Genn

• 6. März 1950: geboren in Burgbrohl, aufgewachsen in Wassenach

• 1969: Reifeprüfung am Kurfürst-Salentin-Gymnasium in Andernach

• 1969-1974: Theologiestudium in Trier und Regensburg

• 11. Juli 1976: Priesterweihe in Trier • 1976 - 1978: Kaplan in Bad Kreuznach,

Heilig Kreuz • 1978-1985: Subregens am Bischöflichen

Priesterseminar Trier • 29. Juni 1985: Promotion zum Dr. theol.

an der Theologischen Fakultät Trier • 1985 - 1994: Spiritual am Bischöflichen

Priesterseminar Trier • 1994 - 1997: Ständiger Lehrbeauftragter

für Christl. Spiritualität an der TheologischenFakultät Trier

• 1994: Ernennung zum Leiter der Heilig-Rock- Wallfahrt 1996

• 1997 - 1999: Regens am Studienhaus St. Lambert in Burg Lantershofen

• 16. April 1999: Ernennung zum Titularbischof von Uzali und Weihbischof für das Bistum Trier

• 30. Mai 1999: Bischofsweihe im Dom zuTrier, Bischofsvikar für den VisitationsbezirkSaarland

• 4. April 2003: Ernennung zum Bischof von Essen • 6. Juli 2003: Einführung als 3. Bischof von Essen • ab September 2004: Oberer des männlichen

Zweiges der Johannesgemeinschaft (ab September 1988) , Mitglied der Jugend-kommission der Deutschen Bischofskonferenz (ab September 1999), Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe undKirchliche Dienste der DeutschenBischofskonferenz

• 19. Dezember 2008: Ernennung zum Bischofvon Münster

• ab 29. März 2009: Bischof von Münster

Das Sakrament der hl. Taufe empfingenJolina Brosen, Eschenweg 3, Moers, am 8. NovemberRico Engelen, Am Maasend 1, am 8. NovemberAmelie Agnes Maria Gasch, Hermans Mühle 21,am 6. DezemberLea Sophie Paaßen, Marktstr. 8a, am 6. DezemberJule und Nico Gast, Eyller Str. 249, am 7. DezemberLina Anna Seeger, Rather Weg 86, am 7. DezemberSarah Sibylle Heckhoff, Kolinscher Weg 22, am 31. JanuarJulia, Jana und Sandra Both, Rheinstr. 2, am 7. FebruarMelina, Gina Romina und Marina Friebe,Rheinstr. 17, am 7. Februar Jamie Chiara Friebe, Geldern, am 7. FebruarMaurice Sandmann, Bahnhofstr. 35, am 7. FebruarCarlotta Specker, Montessoristr. 18, Geldern, am 28. Februar

Unsere Verstorbenen(21. November 2008 - 4. März 2009)

Hans-Ludwig Hahnen, Stendener Str. 27, 65 Jahre,am 21. NovemberWilhelmine Bosch, Marktstr. 29, 93 Jahre, am 14. DezemberAgnes Lucassen, Kolpingstr. 99, 92 Jahre, am 17. DezemberElisabeth Renner, Karl-Arden Str. 2, 96 Jahre, am 18. DezemberHeinz Brauers, Gartenstr. 14, 67 Jahre, am 24. DezemberNorbert Pütz, Bruyersweg 62, 56 Jahre, am 27. Dezember,Hans Dieter Kosub, Elisabethstr. 5, 55 Jahre, am 23. DezemberDieter Speere, Bruchstr. 39, 68 Jahre, am 11. JanuarDieter Post, Hülser Str. 21, 66 Jahre, am 13. JanuarFabian Johannes Ackermans, 2 Monate, am 12. JanuarKarl Greve-Bußmann, Friedrichstr. 12, 89 Jahre, am 30. JanuarJosef Noy, Rheurdter Str. 39, 71 Jahre, am 4. FebruarMaria Cleve, Gartenstr. zuletzt Magdalenen Heim, 101 Jahre, am 06. FebruarMaria Köppen, Klosterstr. 18, 84 Jahre, am 16. FebruarChrista Passarge, Klosterstr. 2 , 56 Jahre am 17. FebruarHermann Josef König, Stendener Str. 34, 62 Jahre,am 04. März

Ausden Kirchenbüchern

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Unsere Pfarrzeitschrift impulsewird auch im 38. Jahr weiterbestehen. Nach dem plötzlichenTod des langjährigen Leiters derRedaktion, Heinz Brauers, hat sichdas Redaktionsteam in Teilen neuzusammengefunden.

Die Organisation übernimmt nunJoachim Cuypers, die Layout-Gestaltung Ute Matenaers. DieRedaktion wird in erster Linie aufdie durch Heinz Brauers gepräg-ten bewährten Inhalte zurück-greifen, wird aber zusätzlich ver-suchen, der Zeitschrift im Wortsinndes Titels neue Impulse zu geben.

Neu in dieser Ausgabe ist u.a. dieKolumne „Auf ein Wort mit …“. Injeder Ausgabe wird eine Personunserer Pfarrgemeinde zu einemThema interviewt. Beginnen wol-len wir die Gesprächsreihe mitPastor Wolfgang Spindelmann.

Neue Impulse für impulse

Zur impulse-Redaktion gehören (v.l.n.r.): Maria Suytings, Christoph van Hövell, Jens Hoffrichter, Manfred Körfer, PastorWolfgang Spindelmann, Joachim Cuypers, Ute Matenaers (Layout), KarlBrauers und Jutta Kleinmanns, die beim Fototermin leider verhindert war.

Auf ein Wort mit......Pastor Wolfgang Spindelmann

Wiebke: Wie war Ihre Ausbildung?Pastor: Vor dem Abitur wurde ichin Latein und Griechisch unter-richtet. Danach schloss sich einStudium mit den FächernPhilosophie und Theologie an.

Wiebke: Wie kommen Sie zudem Beruf?Pastor: Eine innere Stimme hatmir gesagt, ich solle Priester wer-den.

Wiebke: Macht Ihnen der BerufSpaß?Pastor: Sehr viel, besonders, weil

Die neunjährige WiebkeSchirmer vom KolinscherWeg, eines unserer diesjähri-gen Kommunionkinder, führ-te im Rahmen ihres Schul-unterrichtes ein Gesprächmit Pastor Wolfgang Spin-delmann. impulse bedanktsich für die Erlaubnis zurVeröffentlichung.

ich vielen Menschen begegnendarf.

Wiebke: Wofür ist der Beruf gut?Pastor: Um die Menschen anGott zu erinnern und um einFenster für Gott offen zu halten.

Wiebke: Gibt es auch Nachteilean dem Beruf?Pastor: Ja, weil ich mich nichtverständlich machen kann, wieich es mir wünsche.

Wiebke: Wollten Sie auch als klei-nes Kind den Beruf?

Pastor: Ja. Als kleines Kind habeich viele gute Priester in derKirche kennen gelernt.

Wiebke: Haben Sie einenNebenjob?Pastor: Der Beruf des Pastors istso vielseitig, dass ich keinenNebenjob brauche.

Wiebke: Wie lange machen Siedas schon?Pastor: Ich bin 1973 zum Priestergeweiht worden. Das ist also indiesem Jahr bereits 36 Jahre her.

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„Ob ein Mensch durch das Feuer der Liebe Gottesgegangen ist, erkenne ich nicht daran, wie er vonGott spricht, sondern wie er von den irdischenDingen spricht.“ Mit diesen Worten begann eineSendung im Norddeutschen Rundfunk über die fran-zösische Philosophin Simone Weil (1909 - 1943). Vor100 Jahren, am 3. Februar 1909 wird die Suchende,religiös Ortlose in Paris geboren. Bei einer Lichter-prozession in Portugal machte sie erste mystischeErfahrungen: Sie fühlt sich von Christus ergriffen -ähnlich tief berührt wird sie Karfreitag und Ostern beiden Benediktinern im französischen Solesmes,auchn in Assisi, dem Ort des Heiligen Franziskus:„Etwas, das stärker war, als ich selbst, zwang michzum erstenmal in meinem Leben, mich niederzu-knien.“

Simone Weil ist eine klarsichtige, tief solidarischeFrau, deren Gedanken jetzt wieder neu entdecktwerden. Sie denk u.a. nach über die menschlicheGrundhaltung der Aufmerksamkeit. SIe beschreibt,was sie aus den Erfahrungen beim Unterrichten ihrerSchülerinnen beobachtet. Eine verkrampfteKonzentration beim Lernen führe schnell zurErmüdung und Lustlosigkeit. Dagegen führt die lie-bende Aufmerksamkeit zu einer tiefen Freude, weildie Zeit, während der einer in innerer Sammlung,„ganz bei der Sache“ ist, niemals eine verlorene Zeitist. Auch wenn das Lernen nicht unmittelbar vomErfolg gekrönt ist, ist die Einübung derAufmerksamkeit schon ein Wert an sich. Diesen Wertkann der Mensch deutlich spüren, wei die verbrach-te Zeit als zutiefst sinnvoll empfunden wird.

Simone Weil und die Aufmerksamkeit„Bei der Sache sein“ heißt ja sich der Wirklichkeit zustellen wie sie ist, heißt, sich der Wahrheit nähern.Auch und gerade die Einsicht in das Unvollkomme-ne hat einen Sinn. Sie darf nicht weggeblendet wer-den. Aus Fehlern lernen wird der, der seine Fehleraufrichtig anschaut, der in die Wurzel des Fehlersgeht. Richtig anschauen, nichts im Dämmerlicht las-sen. „Es gibt keine bessere Übung als dieNachprüfung. Denn die hierbei festgestellteWahrheit gehört zu denen, die man nur glaubenkann, wenn man sie hundert- und tausendmalerfahren hat. Das gilt von allen wesentlichenWahrheiten.“ Und dann folgt in diesemZusammenhang die erstaunliche und kostbareEinsicht: „Die kostbarsten Güter soll man nichtsuchen, sondern erwarten, denn der Mensch kannsie aus eigenen Kräften nicht finden.“ Ob sich derVorhang des Erkennens auftut, liegt nicht mehr imeigenen Vermögen. Der wache Weg nun ist: auf-merksam, gelassen und solidarisch zu sein. Der Wegist niemals wertlos, ist wie eine Karriere nach innenund eine Bewegung in Gott: „Die Spitze der Auf-merksamkeit tritt mit Gott in Berührung, wenn dasGebet inständig und rein genug ist.“ Für mich ist Simone Weil ein österlicher Mensch. WieMaria Magdalena hat sie das Gewand Jesu zuberühren gesucht. Durch ihre „liebendeAufmerksamkeit“ hat sie Christus gefunden.

Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen

Simone Weil, französische Philosophin1909 - 1943

JJohannes 11. 25 + 26Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und dasLeben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob ergleich stürbe. Und wer da lebt und glaubt an mich,der wird nimmermehr sterben.

Kerzenlicht in der Blauen Kapelle unserer Pfarrkirche

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Handzettel im Briefkasten: „Altkleidersammlung ...FairWertung ... Aldekerk und Umgebung“

Der Inhalt wiederholt sich, ist vertraut und mit derZeit zu einem bewährten und erfolgreichen Dienstgeworden in unserer Pfarrgemeinde. Schaut manins Wörterbuch, so findet sich „fair“ (lat.) in derWortbedeutung von „ehrenhaft, einwandfrei,anständig, ehrlich ...“. Impulse bat den Vorsitzendender KAB, Herrn Hubert Richter, um Auskunft zumBegriff „FairWertung“ in Verbindung mit der örtli-chen Altkleidersammlung.„Die Mitglieder der KAB St. Peter und Paul und desMoshi-Teams sammeln seit 1992 gemeinsamAltkleider und Schuhe. Entstanden ist die gemeinsa-me Aktion nach dem Zusammenbruch des Altklei-dermarktes 1990/91, der dazu führte, dass dasMoshi-Team keinen Abnehmer mehr fand fürgespendete Kleidung, die nicht nach Tansaniageschickt werden konnte (z.B. Wintermäntel).Hiervon erzählte Inge Joost (Moshi-Team) mir und sobeschloss die KAB auf der nächsten Vorstandssit-zung eine Straßensammlung durchzuführen. DieSammelware sollte gemeinsam mit der überzähli-gen „Moshi-Kleidung“ vermarktet werden, da es fürgrößere Mengen noch Abnehmer gäbe. Es wurdevereinbart, den Erlös hälftig zu teilen.Im Frühjahr 1992 erbrachte die erste Sammlung 2000kg und wurde zusammen mit der KAB Geldern ver-marktet. Dabei profitierte Aldekerk von den gutenPreisen, die die Gelderner für die größere Mengeerhielt. Im Jahre 1996 wurde der Altkleidermarkt neugeordnet. Ausgehend von CAJ und KAB gründetenkatholische Verbände den Dachverband„FairWertung e.V.“ Dieser Verband hat für gemein-nützige Verbände und Institutionen, die für sozialeZwecke Altkleider sammeln, Kriterien erarbeitet fürSammlung und Verwertung von Kleidern, Textilienund Schuhen. Ebenso beobachtet der Verbandden Markt und was mit den Erlösen passiert. DieSpender sollen wissen und kontrollieren können, wasmit ihrer Spende geschieht. Wichtig war von Anfang

an, dass die für wohltätige Zwecke gesammelteKleidung beim Empfänger keine Arbeitsplätze ver-nichten. Heute arbeiten unter dem Dach von„FairWertung“ fast alle großen Sammler im kirchli-chen Raum.In Aldekerk wurde von Anfang an unter diesemDach gesammelt, seit 1997 zusammen mit der KABNieukerk und dem Nieukerker Missionsausschuss.Durch die größere Menge kann ein besserer Preiserzielt werden. Die Zusammenarbeit ist bis heuteerfolgreich und problemlos. Seit 1992 wurden inAldekerk, Rahm, Eyll und Stenden ca. 120 TonnenAltkleider und Schuhe gesammelt und vermarktet,zusammen mit Nieukerk ca. 200 Tonnen. Der Verkaufbrachte für Aldekerk ca. 30 000 Euro, die je zur Hälfteder Missionsarbeit der Gemeinde und demWeltnotwerk der KAB zugute gekommen sind.Gesammelt wird jeweils im Mai und im Oktober anzwölf Sammelstellen, die über die einzelnenOrtschaften verteilt sind. Die Werbung erfolgt überHinweise in Zeitungen und 2 000 Handzettel, die vonKAB-Mitgliedern und dem Moshi-Team überMathilde Schraets verteilt werden. Eingesammeltund verladen wird von einem festen Stamm vonHelfern in der KAB. Der Anhänger für dasZusammenfahren wird von der Firma Lemmenkostenlos zur Verfügung gestellt, der Lagerraum vonder Familie Nick. Vermarktet wird über Kolping-Recycling in Fulda.Zwischen den Sammelterminen werden jederzeitSachen von den Mitgliedern des Moshi-Teams,sowie von Martin Müller und der Familie Nick (KAB)angenommen.“

Zum Ende des Jahres2008 hat Änni Bloemersihre Arbeit im Pfarrbürovon St. Peter und Paulbeendet. Am 1. April 1974war sie als Pfarrsekretärinin den Dienst der Kir-chengemeinde getreten.

Fast 35 Jahre lang war sie nicht nur eine umsichtige,sorgfältige Bürokraft, sondern darüber hinausAnsprechpartnerin für ungezählte Pfarrangehörige,die mit ihren Anliegen zum Pfarrhaus kamen. Siekümmerte sich u. a. um Messbestellungen, umTauf-, Heirats- und Sterberegistrierungen, um dieTerminierung und Vorbereitung von Gesprächen,um die Friedhofsverwaltung und um vieles mehr. Ihrgebührt herzlicher Dank für 35 Jahre zuverlässigenDienst im pfarramtlichen Bereich der Kath.Pfarrgemeinde St. Peter und Paul!Diesen Aufgabenbereich übernimmt ab sofort FrauLydia Peschers-Wagener.

Änni Bloemers beendeteihre Arbeit im Pfarrbüro

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Seit Beginn der Fastenzeit gibt esin unserer Navigationsleiste einenButton „ Die Fastenzeit“. Unter ihrfindet man die Fasten- undOsterzeit (1), den täglich neuenFastenkalender (2), die aktuellenFastenwochen und Kurzberichtewie z. B. „Kreuzzeichen“ (3)Unter dem Hauptbutton „DieFastenzeit“ findet man eineetwas andere Einführung in die„Hl. Vierzig Tage“.Unter dem ersten Untertitel wirddie Fastenzeit anhand der Bibelerläutert, so auch die Frage „Wasist Fasten?“, Fasten heute, Lobder kleinen Schritte, kurze An-regungen, wie man fasten kannund natürlich auch ein Gebet mitHinweis schon auf die Osterzeit.Die Überschrift „Fastenkalender-Wochentag“ sagt schon allesüber den Inhalt – ein Denkimpulszum jeweiligen Wochentag un-terschiedlicher Struktur- Zitate ausder Bibel/Evangelium, Psalmen,Zitate berühmter Personen undein kurzes Gebet. Die Themen der„Fastenwochen“ lehnen sich an

die Tagesevangelien, so z. B. vonAschermittwoch bis 1. Fasten-sonntag – Wir machen uns aufden Weg durch die Fastenzeit -,ab der 1. Fastenwoche geht esmit dem Sonnengesang des hl.Franziskus durch die Fastenzeitmit kurzen Impulsen, Anregun-gen, die sich teils auch ohne An-strengung mit in den Alltag neh-men lassen - also etwas fürMenschen mit wenig Zeit oderdie nur selten online sind.Als Weiteres findet man unterdem Titel Kreuzzeichen eineErklärung dazu, wie man esmacht und warum. Unter denHauptbutton wechseln solcheTexte im Laufe der Fastenzeit,werden erweitert oder durchandere ausgewechselt. Wenn Ihnen das alles noch zuwenig „Tiefgang“ hat oder zuwenig Lesestoff ist, dann schauenSie auch mal unter:- Gedichte der Woche- Feste im März- Warum feiern Katholiken

Namenstag?

www.peterpaul-aldekerk.de Neues von unserer Homepage

- Lexikon der hl. Messe- Sakramente – die Menschen-

liebe Gottes erleben (Taufe, Kommunion etc.)

Darüber hinaus gibt noch vieleandere Infos über unsere Pfarre,immer neue News und Aktuelles,auch Gottesdienstpläne undPfarrnachrichten.

Fazit: Es lohnt sich, immer malunsere Seite anzuklicken, nichtnur in der Fasten-, Osterzeit, auchdurch das ganze Jahr hindurch-für jeden ist etwas dabei.

Übrigens: Die neuesten Zahlenbelegen das. 115 Besucher proTag sind auf unserer Homepage,das sind ca. 3500 Besucher imMonat – und die sind nicht nur„mal eben da“.Kritik, Anregungen u.a. sind füruns sehr wichtig. Bitte tragen Sie sich in unserGästebuch ein, denn nur durchIhre Meinung können wir die Seiteändern und verbessern!

Aufnahme der neuen MessdienerNeun neue Minis erweitern diegroße Runde der Messdiener.Am Samstag, dem 28.03.2009,werden sie in der Vorabend-messe aufgenommen, nachdemsie am Tag zuvor die theoretischePrüfung abgelegt haben. Vorbe-reitet wurden sie durch ChristianChrobak und Ursula Gbur in zahl-reichen und meist auch sehr lusti-gen Gruppenstunden. Die Kinderim Alter von 9-11 Jahren sind mitBegeisterung dabei. Aufgenommen werden (von linksnach rechts): Peter Wagener,Alexander Bonn, PatricSchlabbers, Maximilian Bär, JörgThönes, Florian Berger Cipriano,Lisa an de Meulen, JohannaDiepers und Julia an de MeulenIhnen allen alles Gute zurAufnahme und viel Spaß bei denMessdienern.

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PalmsonntagSamstag, 4. April, 17.00 Uhr, FAMILIENMESSE alsSonntagvorabendmesse , mitgestaltet von TotalVokal, mit Palmprozession und PalmweiheSonntag, 5. April, 9.15 Uhr Messfeier für diePfarrgemeinde, mit Palmweihe11.00 Uhr Kinderkirche zum Palmsonntag19.00 Uhr SonntagabendmesseGründonnerstag16.00 Uhr Abendmahlsliturgie mit Fußwaschung,wozu besonders die Kinder herzlich willkommen sind.Um 20.30 Uhr ist für die Erwachsenen aller KerkenerPfarrgemeinden die Abendmahlsliturgie mitFußwaschung in Stenden, anschl. Anbetung bis24.00 Uhr.Karfreitag10.00 Uhr Kreuzweg für Kinder im Magdalenen-park/Klosterkirche 15.00 Uhr Liturgie vom Leiden und Sterben Christi,Wortgottesdienst (mit der Passion nach Johannes),Große Fürbitten, Kreuzverehrung und Kommunion-feier, mitgestaltet vom Kirchenchor, anschl. istBeichtgelegenheit bis 17.30 Uhr.Osternacht16.00 bis 17.00 Uhr Beichtgelegenheit, 17.00 UhrEntzündung des Osterfeuers vor dem Hauptportalund Weihe der Osterkerze 2009, feierlicher Einzug indie Kirche, Exsultet, Feier der Osternacht und der 1.Osterfestmesse, mitgestaltet von der ScholaCantorum und dem Kirchenchor

Ostersonntag6.30 Uhr Ostermorgen-Messe an der Friedhofskapel-le, 10.00 Uhr Festmesse. Die Abendmesse um 19.00Uhr entfällt.Ostermontag10.00 Uhr Festhochamt unter Mitwirkung desKirchenchores, 19.00 Uhr Festmesse

Gottesdienste in der Karwoche und an den Ostertagen

OsterbeichteSamstag vor PalmsonntagVon 16.00 bis 16.45 Uhr undnach der 17.00 Uhr VorabendmesseKarfreitagIm Anschluss an die Karfreitagsliturgie,bis 17.30 UhrKarsamstagVon 16.00 – 17.00 Uhran allen TagenBeichtgelegenheit in Kevelaervon 9 – 12 Uhr und von 15 – 18 UhrBußgottesdiensteMontag, 30. März, 20.00 Uhr in NieukerkMittwoch, 1. April, 19.00 Uhr in AldekerkDienstag, 7. April, 20.00 Uhr in Stenden

Am 22. Februar 2009 feierte Pfarrer emeritus JosefWilmsen, von 1972 – 2001 Pastor in Aldekerk, in seiner ge-liebten Kirche St. Peter und Paul unter großer Anteilnahmeder Bevölkerung sein goldenes Priesterjubiläum. Zahlrei-che Gäste aus Nah und Fern waren erschienen, um ander vom Kirchenchor mitgestalteten Festmesse teilzuneh-men und dem Jubilar anschließend in der Begegnungs-stätte zu gratulieren. Die Festrede im Namen der Pfarr-gemeinde hielt Günter Bossmanns.

Goldenes Priesterjubiläum von Pfarrer em. Josef Wilmsen

v.l.n.r.: Kaplan Pater Joseph Mani, Dechant TheodorPrießen, Pfarrer in St. Dionysius Nieukerk und Leiter derSeelsorgeeinheit Kerken , Domkapitular Dr. Stefan Zekorn,Pfarrer in St. Marien Kevelaer, Pfarrer Rico Brands da Silva,Bistum Innsbruck, der Jubilar, Pastor em. Josef Wilmsen,Pater Lorenz van Rickelen, Köln, Walter Groß, Pfarrer inDuisburg-Walsum, Pastor Wolfgang Spindelmann

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KKirchenMusik in derHeiligen Woche

Palmsonntag: Vorabendmesse mit Total Vokal.„Jesus zieht in Jerusalem ein“ und Neues GeistlichesLiedKarfreitag: Karfreitagsliturgie unter Mitwirkung desKirchenchores: Johann Sebastian Bach „O Hauptvoll Blut und Wunden“, Jesu meine Freude – Heinzvan Hall „Mein Volk, mein Volk was tat ich dir!“ -Franz Liszt „O salutaris Hostia“ Anton Bruckner „Locusiste“, „Richte mich Gott“Osternacht und Ostermontag unter Mitwirkung desKirchenchores und Schola Cantorum: JosephHaydn „Die Himmel erzählen“– Johann SebastianBach „Wohl mir, daß ich Jesum habe“ MichaelHaydn „Missa in honorem Sancti Dominici“

Michael Haydn’s Messe „Missa in honorem SanctiDominici“ wurde in Salzburg komponiert und am 25.März 1786 abgeschlossen. Sie zählt zu den seinerzeitoft aufgeführten Messkompositionen. Sie zeigt, dasses Michael Haydn mühelos gelang, volkstümlicheMelodik und ästhetische Qualität zu vereinen.

Wie sein um fünf Jahre älterer Bruder JosephHaydn wurde auch Johann Michael Haydn(1737–1806) im niederösterreichischen Rohraugeboren und wegen seiner schönenSopranstimme mit acht Jahren als Sängerknabeam Kapellhaus zu St. Stephan in Wien aufgenom-men. Umgeben von einer reichen Traditionbarocker Kirchenmusik, studierte er bei GeorgReutter d.J., Kapellmeister an St. Stephan, dieGrundlagen der Komposition.1760 erhielt Johann Michael Haydn eineAnstellung als Kapellmeister beim Bischof vonGroßwardein (im heutigen Rumänien). Hier ent-standen neben liturgischer Gebrauchsmusik ersteSinfonien, die sich mit den frühen instrumentalenWerken seines Bruders messen lassen können.Haydn blieb jedoch nicht in der Provinz, sondernschaffte 1763 den Sprung an den renommiertengeistlichen Fürstenhof in Salzburg, wo er über 40Jahre in den Diensten von FürsterzbischofSigismund Graf Schrattenbach und seinemNachfolger Hieronymus Graf Colloredo stand. Als„Hofmusicus und Concertmeister“ war er Kollegevon Vizekapellmeister Leopold Mozart und des-sen Sohn Wolfgang Amadeus. Zusätzlich zum Dienst in der fürsterzbischöflichenHofmusik bekam J. M. Haydn 1777 dieOrganistenstelle an der Dreifaltigkeitskirche über-tragen. Nach W. A. Mozarts Zerwürfnis mit demSalzburger Hof wurde er 1782 dessen Nachfolgerals erster Hof- und Domorganist, damit verbun-den war zudem die Unterrichtstätigkeit amSalzburger Kapellhaus. Haydn war ein gesuchterPädagoge, zu dessen Schülern u.a. AntonDiabelli, Sigismund Neukomm und Carl Maria vonWeber zählten. Zwei Reisen führten Haydn 1798 und 1801 zu sei-nem Bruder nach Wien. Ein lukratives Angebot alsVizekapellmeister am Esterházyschen Fürstenhauslehnte er ab. Ehrend war für den „SalzburgerHaydn“ die Aufnahme in die „KöniglicheSchwedische Musikakademie“ im Jahr 1804. ImAugust 1806 starb Johann Michael Haydn undwurde auf dem Friedhof von St. Peter beigesetzt.

Biographie Michael Haydn(1737 – 1806)

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Unsere Kommunionkinder 2009Am Weißen Sonntag, dem 19. April 2009 wer-den 22 Kinder aus unserer Gemeinde dasSakrament der ersten heiligen Kommunionempfangen. Der Leitge-danke dieses Tagesheißt:

JJesus schenkt sich uns im BrotImpulse wünscht allen Kindern und ihrenFamilien Gottes Segen.

v.l.n.r.: Julia Both, Rheinstraße 2; Saskia Demmer,Rheurdter Straße 3; Jan Moschnitschka, Kuhdyk 33;Melina Kuypers, Hermans Mühle 9; Christian Bollen,Rheinstraße 2a; Adriana Ladeur, Gilbersweg 2a;Sarina Theyßen, Hochstraße 20; Wiebke Schirmer,Kolinscher Weg 5a

v.l.n.r.: Weronika Zimecka, Kempener Straße 6a;Nico Hartmann, Bruchstraße 7, Maria Kiss,Bahnhofstraße 35; Melina Friebe, Rheinstraße 17;Alexander Rataj, Hülser Straße 58D; StephanieSchädlich, Am Maasend 8c; Stephanie Rataj, HülserStraße 58D; Tim Baumeister, Marktplatz 2

v.l.n.r.: Natalie Möller, Hochstraße 27; PhilipSchütten, Hochstraße 113; Niklas Willemsen, AmStapperhof 4; Carina Schütten, Hochstraße 113;Johanna Eichler, Narzissenweg 20; Anna Dicks,Obereyller Staße 28

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GemeindeErneuerung – GlaubensVertiefung

Ziel dieser Glaubenswochen ist es, den Glaubenwieder stärker im Bewusstsein unserer Dörfer zu ver-ankern. Oder, wie Pastor Wilmsen anlässlich seinesGoldenen Priesterjubiläums sagte: „...es geht nichtnur darum, die Kirche im Dorf zu lassen, sondern dasDorf in die Kirche zu bringen.... „Ein buntes, abwechsungsreiches Programm soll alleMitglieder unserer Gemeinden ansprechen, überden eigenen Glauben nachzudenken, zu reden.Dabei gilt es einerseits seine Beziehung zum Glau-ben zu vertiefen (Glaubensvertiefung), andererseitsdie Gemeinde selbst zu erneuern, indem wir vonunserem Glauben erzählen und diesen weitergeben(Gemeindeerneuerung). Anders als bei gewohnten„Gemeindemissionen“, die meist von geschultenPatres gehalten werden, wird das Programm vonder Gemeinde selber gestaltet. Aus sich heraus wol-len die Gemeinden präsent werden.In den Vorbereitungen zu den Glaubenswochenwurde immer wieder diskutiert, wie man seinenGlauben weitergeben kann. Die Frage stellt sichhier, was einem der Glaube an sich bedeutet.Schwer zu beantworten, doch wussten alle Teilneh-mer immer von Orientierung und Wegweisung zusprechen. Wie durch unsichtbare Hände geführt, lei-tet uns der Glaube. Das Logo der Glaubenswochengreift dieses auf: „Aber du weißt den Weg!?“ DieZielsetzung der Glaubenswochen wird in dem Motivdes Logos sehr deutlich: Wie ein Stein, der ins Wasser fällt, ziehen sich Kreise.So soll auch durch unsere Aktionen – unseren Stein –der Glaube im Wasser der Gemeinde Kreise ziehen.Hier soll nun schon einiges aus dem Programm ver-raten werden: Es wird zum Beispiel für Kinder eineLesenacht in der Kirche geben, eine Gebetsleinewird gestaltet, in Pastors Garten wird sichtbarGlauben gepflanzt werden u.a.m.Jugendliche können an Kreuzgestaltungen hand-werkliches Geschick zeigen. Auch das Thema„Sexualität für Jugend“ aus christlicher Sicht dürftefür sie interessant sein. Eine liturgische Nacht wird angeboten und natürlichkommt rhythmisches geistliches Liedgut nicht zukurz. Erwachsene dürfen sich auf verschiedeneVorträge und Gesprächskreise freuen. EineDruckwerkstatt wird angeboten, ein Film zu sehensein. Freuen wir uns auf meditatives Malen odermeditativen Tanz. Eine Kapellentour, einMorgenspaziergang, eine Fahrradsternfahrt für dieJugend sorgen für bewegten Glauben. DieMissionsgruppen stellen die Verbindung mit Men-schen anderer Länder dar, unsere Bruderschaftenmachen sich auf den Glaubensweg. Immer wiederwerden verschiedene Gruppen zu einer besonde-

ren Segensfeier eingeladen. Ein 40stündiges Gebet,Andachten, laden zu stillem Verweilen und zumBetrachten des eigenen Glaubensweges ein.Das endgültige Programm wird rechtzeitig veröf-fentlicht. Es wird hoffentlich eine bewegte Zeit, dieunseren Glauben vertieft und unsere Gemeindennachhaltig im Glauben trägt und erneuert. Jederkann seinen Teil dazu beitragen …Übrigens wurden bei der Valentinsaktion – eineVoraktion für unsere Glaubenswochen – alleine inAldekerk 110 Rosen verschenkt.

Glaubenswochen der drei katholischen Gemeinden Kerkens vom 17. bis 31. Mai 2009

Das Motto der Glaubenswochen „Aber du weißtden Weg!?“ ist einem Lied aus Taizé entlehnt. Esbringt in einfachen Worten zum Ausdruck, wie derGlaube uns Orientierung und Wegweisung imAlltag sein kann.

In einem Malwettbewerb für alle Drittklässler unse-rer Gemeinde (s. Impulse Nr. 134) zu derGeschichte „Ins Wasser fällt ein Stein“ wurde dasBild eines Kommunionkindes aus Stenden fürunser Logo ausgewählt.

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WWegkreuze und Heiligen Häuschen in und um Aldekerk

Im Mittelalter gehörte das freistehende Kreuz, dasHagelkreuz zum Landschaftsbild.Die Bewirtschaftung der Äcker war in früherer Zeitnicht so unproblematisch wie heute. Zusammen-hängende Ackergrundstücke die von mehrerenBesitzern bewirtschaftet wurden, hatten meistenseinen gemeinsamen Wirtschaftsweg. Die Bauernbenötigten etliche Stunden um mit ihren Gerätenund Karren ihre Felder zu erreichen. Wege warendurch tiefe Schlaglöcher an vielen Stellen unpassier-bar, in den Niederungen durch Hochwasser vonden über die Ufer getretener Flüsse überspült. DieWitterungsbedingungen waren das ganze Jahrschlechter als wir sie heute gewohnt sind. ZumSchutz der Bodenfrüchte gegen Unwetter und Ha-gelschlag stellten die Landwirte in den zusammen-hängenden Bereichen „Hagelkreuze“ auf. Heutefindet man in Grundplänen noch erhaltene Flur-bezeichnungen, „ gelegen am Eyller Hagelkreuz“bzw. „ am Kenger Hagelkreuz“ oder eine Weg- undFlurbezeichnung an der Straße nach Schaephuysenheute noch benannt, „ am Kreuzacker“. Auch ab-gelegene Grundstücke, wie das spätere KnoopenGrundstück, gelegen an der heutigen Gartenstraße,hatten als Bezugspunkt die Kreuze. Dieses Grund-stück ist schon mit der Bezeichnung: „1597 gelegenam Eyller Hagelkreuz neben Pastors Land.“ im kirch-lichen Grundbuch eingetragen. Die Hagelkreuzedienten vielen Reisenden, die alte Verbindungswe-ge zu den Orten nutzten, als Hinweis- und Rich-tungsmarkierungen, die ebenfalls noch von denersten Kartographen in ihren Darstellungen alsbesondere Zeichen übernommen wurden.Geometer Michael Buyx hat in seinen Planungenum 1840 ebenso diese markanten Punkte, Hagel-kreuze, einzeln stehende Bäume oder Grundstückemit eigenem Namen, als Bezugspunkte eingetra-gen. Als sich die Bevölkerung in den Bauernschaftenvergrößerte und die Wege für Kirchenbesuche häu-

figer genutzt wurden, veränderte sich die Bezeich-nung Hagelkreuze in „Ereigniskreuze“.Diese neuen Kreuztypen wurden von unseren Vor-fahren an denkwürdigen Stätten, an Weggabelun-gen, am häufigsten an den Stellen, wo durch Na-turereignisse, Blitz- oder Hagelschlag, Menschen,Tiere oder Saatgut zu Schaden gekommen waren,errichtet. Nicht nur neue Kreuze kamen zur Aufstel-lung, einige Landwirte ließen als Erinnerung Hei-ligenhäuschen verschiedenster Heiligenverehrungunter ihren Hofnamen an den Wegverbindungenaufstellen. Als in den Bauernschaften durch die Bil-dung der Bruderschaften das gesellschaftliche Zu-sammenleben immer mehr gefördert wurde, fan-den Kirchenbesuche aus Sicherheitsgründen ge-meinsam statt. Dafür, dass der Ort ohne Schadenerreicht wurde, stellten die Bruderschaften an denOrtseingängen von Aldekerk ein Dankeskreuz auf,welches immer als Anlaufstelle diente, denn dieWege waren in damaliger Zeit Sandwege und nichtimmer in einem guten Zustand, so dass bei derAnreise Schäden an Mensch, Tier und Gefährt nichtausgeschlossen werden konnten.

Der Zugang der Rahmer zum Ort führte über denRahmer Kirchweg. Da die jetzige Hülser Straße nochnicht angelegt war, hatten sie ihr Kreuz am„Grundstück des alten Kreuzes“, welches an derWegkreuzung mit dem alten Gastendonker Weglag, aufgestellt. Bis zum Abriss der Stallungen die zumMagdalenen-Krankenhaus gehörten, heute Park-platz, hatte dieses Kreuz dort seinen Standplatz. Das Stendener Kreuz steht heute an der Einfahrt Ober-eyller Straße, Kempener Straße auf dem Grundstückder Familie Windbergs. Zu früheren Zeiten stand esan der alten Kempener Straße, die jetzt zum Teil still-gelegt ist, in Höhe der heutigen Häuserreihe. DieOber-Eyller Einwohner kamen über verschiedeneWege zur Kirche, wovon die meisten auf den Daer-mansweg zusammen liefen.

Ausschnitt aus der Karte von Tranchot Ausschnitt aus der undatierten Aufzeichnung M. Buyx

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An dieser Stelle stand zunächst das Eyller Hagel-kreuz, heute Ackerfläche zwischen Eyll und der Um-spannstation, welches seit der Flurbereinigung ver-schwunden ist. Ab des heute geschlossenen frühe-ren Bahnüberganges zweigte die heutige Wachten-donker Straße vom Daermansweg ab. Die OberEyller hatten schon früh ihr Dankeskreuz an dieGabelung Gartenstraße- Wachtendonker Straßegesetzt, wo es heute noch steht. Später wurde dasGrundstück von der Familie Knoops übernommen,seither heißt das Eyller Kreuz, Knoopen Kreuz. Die Einwohner aus Rheurdt und Kengen trafen sicham Kreuz, welches heute noch an der Wegga-belung Rheurdter Straße, Kolinscher Weg steht. DieBewohner aus Saelhuysen und Schaephuysen hat-ten kein eigenes Kreuz, vermutlich führten die Wegeaus diesen Bauernschaften zur vorgenannten Stelle.Sie hatten später jedoch ein Heiligenhäuschen, dasheute nicht mehr vorhanden ist, die eingetragenenKirchengrundstücke aber mit „an Küppers Heiligen-häuschen“ bezeichnet sind. Den weitesten Weghatten die Bewohner aus Tönisberg, sie benutztendafür einen der ältesten Wege nach Aldekerk, dennoch heute unter dem Namen geführten und erhal-tenen „Berger Kirchweg“. Dieser verläuft von Tönis-berg durch den noch zum Teil erhaltenen Hohlwegüber den aus der Inlandeiszeit entstandenenStauchwall, weiter zwischen Windberg und Hahnen-berg über das Stendener-Rahmerfeld nach Alde-kerk. An diesem Weg steht vor dem OrtseingangRahm die Brigitten-Kapelle, die als Ereigniskapellenach einem Unfall durch Blitzschlag errichtet undder heiligen Brigitte als Schutzpatronin zugeordnetwurde. An der Straße nach Nieukerk, am Brühl, stehtkein Kreuz, da diese Straße neueren Ursprungs ist,angelegt um 1840, und nicht in eine Bauernschaftführte.Am Sonntag, den 3. Oktober 1948 wurde von derPfarrgemeinde an dem früheren StraßenwinkelRahmer Landstraße-Umgehungsstraße ein neuesWegkreuz aufgestellt. In feierlicher Prozession wurdees von der Jungmänner-Kongregation dorthin ge-tragen und aufgestellt. Nach der Ansprache undEinsegnung übergaben Pastor Karl Arden und Kap-lan Meyer es mit den Worten: „Möge der Heilandalle Vorübereilenden seinen Schutz und den umste-henden Saaten Wachstum und Gedeihen verlei-hen“, in die Obhut der Nachbarschaft. Der Korpuskönnte vermutlich vom Rahmer Kreuz stammen, wasaber nicht belegt werden konnte, ebenso ist derSchnitzer bis heute nicht bekannt.Dieses Kreuz wurde durch Änderungen derStraßenführungen mehrfach umgesetzt und durchWitterungseinflüsse so stark beschädigt, dass es imJahre 2004 durch die Nachbarschaft restauriertwurde. Es fand am 11. Dezember 2004 amOrtseingang Hochstraße- von Galenstraße mit feier-licher Neuweihe durch Herrn Pastor WolfgangSpindelmann und Pater Josef Mani einen neuenwürdigen Platz.

Zum Paulsen Kreuz, an der Wegkreuzung Kuhdyck-Hoogen Dyck, früher neuen Dyck oder BaulikschenDyck, gibt es verschiedene Varianten: Aussagen wie, Mord an dem Besitzer vom Paulsen-hof, heute Leurshof, oder Bestattung von Soldatenoder unerwünschten Menschen, oder vom Tod

eines Pferdes durchBlitzschlag, hättenzur Aufstellung desKreuzes geführt.Man kann davonausgehen, dassdiese Ereignisstellemit der FamiliePaulsen in Verbin-dung gestandenhat, da diesesKreuz durch dieFamilie selbst andieser Stelle errich-tet worden ist.Heute zählt dasPaulsen Kreuz als

markanter Treffpunkt von Wandergruppen, Radlernoder als Raststätte zum stillen Gebet. Dieses Kreuzwar in der Zeit der ersten Fotografie oder als Objektfür Maler immer ein Bezugspunkt und hat sich sostark eingeprägt, dass es noch heute zu einemDenkmal der Eyller und Aldekerker Geschichtegeworden ist. In der „Kartenaufnahme der Rheinlande durchTranchot und v. Müffling 1803 – 1820“ wurden imUmfeld von Aldekerk einige Wegkreuze und HeiligenHäuschen, die an bestimmten Wegen standen, auf-genommen. Diese tragen fast alle den Namen einesStifters, eines größeren Hofbesitzers mit besonderemBezug, der nicht bekannt ist. An der WeggabelungRahmer Kirchweg nach Mittelrahm und Hochrahmstand das „Kretz Heiligen Huysken“, vermutlich wares eine Stiftung der Familie Kreyt, Besitzer eines altenHofes an der heutigen Marktstraße. An dieser Weg-gabelung zweigte auch der Rahmer Kirchweg abwo das „Meyers Heiligen Huysken“ stand. An derWegverbindung Vinkenberger-Kirchweg mit demKenger-Weg stand das „Kengen Heiligen Huesken“,sowie am Vinkenberger Mühlenweg, der zur altenCraghs Mühle führte, das „Vinkenberg Kreuz“. Im Stendener-Rahmer Feld, Richtung Saelhuysenstanden an der alten Wegführung, die von Cölnnach Nymwegen führte und vor dem heutigenMühlenweg nach Saelhuysen auf den BergerKirchweg mündete, mehrere Heiligen-Häuschen,das „Schueren Heiligen Häuschen“, das „VaetsHeiligen Häuschen“, das „ Puelgers Heiligen Haus“.Die Benennungen stammen alle von altenHofnamen. An der Weggabelung Pannepad-EyllerMühlenweg, zwischen Aldekerk und Nieukerk standdas „ Huys Heiligen Huysken“. In Eyll an der früherenWeggabelung zum Daermansweg steht das heutenoch erhaltene „St. Hubert Heiligen Huysken“.

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Wahlen zum (Pfarr-)Gemeinderat/Rat der Seelsorgeeinheit und Kirchenvorstand in 2009

Durch die Taufe und Firmung sind alle Christen ohneUnterschied aufgerufen, Christus nachzufolgen. Dasheißt, jede/r Gläubige ist berufen, seine Fähigkeitenund Kenntnisse einzusetzen, um am Aufbau der Kir-che und Gemeinde mitzuwirken. Die Gründung desPGR geht auf diesen Impuls des II. VatikanischenKonzils zurück.Was ist der (Pfarr-)Gemeinderat (GR)?Der Gemeinderat ist ein Laiengremium. Hier könnenvon der Gemeinde gewählte Vertreter mitbestim-men, welche Pläne in der Pfarrei verwirklicht undwelche Ziele angestrebt werden.Welche Aufgaben hat der GR?Er hat die Aufgabe, die Pfarrgemeinde betreffendeFragen zu beraten, den Pfarrer in seinem Amt zuunterstützen, gemeinsam mit ihm Maßnahmen zubeschließen und für deren Durchführung Sorge zutragen ( aus der Satzung für die Pfarrgemeinderäteim Bistum Münster) Das sind unendlich viele, von derGottesdienstfeier bis zur Jugendarbeit, von derCaritas bis zur Öffentlichkeitsarbeit. In der Praxis setztjeder GR eigene Schwerpunkte. Hier engagierensich Frauen und Männer vor Ort mit und für dieMenschen! Die Arbeit erfolgt vorwiegend in denAusschüssen (Caritas, Kinder- u. Jugendarbeit,Öffentlichkeitsarbeit, Mission, Liturgie, Wallfahrt-Prozession) in denen sich jeder Einzelne je nachInteressen/Neigungen engagieren kann.Zusammensetzung des GRDer GR der Pfarrgemeinde St. Peter u. Paul Aldekerkbesteht aus:- Mitgliedern kraft Amtes (Pfarrer, Kaplan)- 10 direkt in den GR gewählten Mitgliedern- 4 gewählten Mitgliedern der Pfg, die in den Rat der Seelsorgeeinheit (RdS) Kerken gewählt wurden

- 1 berufenen Mitglied- 1 Vertreter des Kirchenvorstandes

Mitstimmen, Einwirken,...Jetzt?!“...das war das Motto der Wahlenzum (Pfarr-)Gemeinderat/Ratder Seelsorgeeinheit 2005. AmSamstag 7. und Sonntag 8.November 2009 werden in die-sem Jahr Neuwahlen dieser bei-den Gremien und gleichzeitigKirchenvorstandswahlen durch-geführt.

UrsprungSeit dem II. Vatikanischen Konzil1962-65 wird die Stellung derLaien (griech.: laos = das Volk)und ihre Aufgaben in der Kirchedeutlicher betont als jemalszuvor.

Der GR trifft sich regelmäßig zuseinen Sitzungen etwa alle 2 Mo-nate. Ausschusssitzungen findenetwa alle 3 Monate statt. DieMitglieder des RdS treffen sichetwa 5 mal im Jahr zu Sitzungen.

Was ist der Rat der Seelsorgeeinheit?Der RdS (einem verbindlichenZusammenschluss der Kirchen-gemeinden St. Dionysius, Nieu-kerk, St.Peter u. Paul, Aldekerkund St. Thomas, Stenden) ist einGremium der Mitverantwortungvon Laien und wirkt bei derLeitung der Seelsorgeinheit mit.Die Aufgaben entsprechen im

Wesentlichen denen des örtlichen GR. Der RdS istein Kooperationsgremium, das die Zusammenarbeitaller beteiligten Kirchengemeinden organisiert.Wir brauchen SIE ,.......mit dabei sein,.....kandidieren!Gründe für eine Kandidatur:Sich wählen lassen, weil ich- Freude daran habe, mich für andere einzusetzen - Erfahrungen sammeln, neue Menschen kennen

lernen und gemeinsam etwas in Bewegung brin-gen möchte

- die Botschaft Jesu spürbar und erlebbar machenmöchte

- ein verantwortungsvolles Ehrenamt ausübenmöchte

- mit meiner gelebten Überzeugung Vorbild für andere sein möchte

Gleichzeitig zu diesem Termin werden auch 4Mitglieder des Kirchenvorstandes neu gewählt.(über die Aufgaben und Mitglieder berichteten wirin der letzten Impulse-Ausgabe)

Interessierte, die sich für das Ein oder AndereGremium aufstellen lassen wollen oder auch mögl.Kandidaten vorschlagen wollen, können sich imPfarrbüro melden.

impulse Herausgegeben vomGemeinderat St. Peter und Paul Aldekerk

An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Pastor WolfgangSpindelmann (verantwortlich), Theo Bergers, Karl Brauers,Joachim Cuypers, Christoph van Hövell, Karl Hamanns, JensHoffrichter, Manfred Körfer, Lydia Peschers-Wagener, MariaSuytings; Gestaltung: Joachim Cuypers, Ute Matenaers;Verteilung: Karl Brauers, Rheurdter Straße 22, Tel.: 7705, undüber den Verteilerdienst; Redaktion: Marktstraße 7, Tel.: 6985;Herstellung: Joh. van Acken GmbH, Druck und Verlag,Magdeburger Straße 5, 47800 Krefeld

Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 16