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  • Wasser & Klang

    Dieses Projekt wurde gefrdert durch die

    Europische Union und das Land Baden-Wrttemberg

    ber die Gemeinschaftsinitiative LEADER +

    Redaktion: Europlan, Gerhardt A. Hepp

    Gestaltung: xxdesignpartner, Bernd Schuler

    Ein kleiner Blick in die Vergangenheit von Auernheim

    Seit Jahrtausenden siedeln hier Menschen, wahrscheinlich schon in der Steinzeit. Ganz sicher aber Kelten, Rmer, Alamannen. Das belegen z. B. die Grabhgel aus der keltischen Hallstatt-Zeit, oder rmische Mnzfunde bei der Burg (mehr darber auf Tafel 9). Ein Grberfeld deutet auf die Merowinger hin, historische Vorlufer der Karolinger.

    Die Endung des Ortsnamens auf -heim deutet an, dass Auernheim zwischen dem 5. und 7. Jh. entstanden ist das waren also die germanischen Alamannen.

    Und ein kurzer Blick in die Ortsgeschichte:

    1258 Auernheim in Urkunde erwhnt 1297 Auernheim kommt zum Kloster Neresheim 1525 Bauernaufstand: Pfarrer versucht seine Bauern gegen den Abt von Neresheim aufzuwiegeln 1634 30-jhr. Krieg: Dorf wird zerstrt 1735 Barockkirche St. Georg (s. Tafel 7) 1775 Grndung von Steinweiler 1777 Auernheimer Aufstand Rebellion gegen das Kloster 1803 Thurn und Taxis wird Herr von Auernheim 1806 Auernheim ist bayerisch 1810 Auernheim jetzt wrttembergisch 1972 Eingemeindung nach Nattheim 1977 Bronzemedaille beim Landeswettbewerb Unser Dorf soll schner werden 2006 Auernheim hat mit Steinweiler 913 Einwohner

    Wasser & Klang

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    Wasser & Klang-Pfad in Auernheim

    Herzlich Willkommen in Auernheim und auf dem

    Wasser & Klang-Pfad. Dieser Pfad, ein Frderprojekt

    von Leader+ Brenzregion auf dem Hrtsfeld, soll

    Sie zu verschiedenen Themen fhren.

    Wasser und Klang, ein bisschen aus der Geschichte und auch einige

    Geschichten darber will dieser Themenpfad hier in Auernheim

    erzhlen. Aber auf lockere Art und Weise.

    Der Wasserdippel ist der Fhrer ber den Wasser & Klang-Pfad.

    Was es mit ihm auf sich hat, erfahren Sie an der nchsten Station.

    Also los gehts!

    Auer nheim

    ehem. Burg

    K 3008

    Rckweg

    H l l b u c k

    Der Wasser & Klang-Pfad ist ca. 4 km lang und gut begehbar.

    Sie sollten sich fr diese rund 6.000 Schritte (mind. die Hlfte

    sollte man tglich machen, um gesund zu bleiben) gut zwei

    Stunden Zeit nehmen.

  • Wasser & Klang

    Dieses Projekt wurde gefrdert durch die

    Europische Union und das Land Baden-Wrttemberg

    ber die Gemeinschaftsinitiative LEADER +

    Redaktion: Europlan, Gerhardt A. Hepp

    Gestaltung: xxdesignpartner, Bernd Schuler

    Wie es zum Necknamen der Auernheimer kam.

    Erklrung Nummer 1:

    Als die Gemeinde Auernheim einmal mit dem Frsten Streit hat, lsst dieser die wehrhaften Mnner des Ortes zu sich rufen. Und das mit der Absicht, das Dorf dann ungestrt plndern zu knnen. Doch die Auernheimer sind gewarnt worden. Als der Frst und seine Soldaten kommen, werden sie von den Zurckgebliebenen mit Wasserstrahlen aus der Feuerwehrspritze empfangen, die der alte Schulthei vorsichtigerweise aufgestellt hat.

    Ihr Wasserdippel ruft der Frst, halb rgerlich, halb lachend, lsst von seinem Vorhaben ab und vershnt sich mit den Auernheimern.

    Weitere Erklrung

    auf Tafel 4

    Wasser ist Leben das wei jeder. Alles, Pflanze, Mensch und Tier, sind auf den Urstoff angewiesen.

    Aber auf der Hochflche der Schwbischen Alb gab es frher

    aufgrund der Verkarstung groe Wasserarmut (Reich an Stein und

    arm an Wasser diese alte Klage stimmt aber nur noch fr Stein;

    Wasser gibt es heute genug!).

    Hier, im stlichen Teil der Alb, mitten im Hrtsfeld, liegt

    Auernheim.

    Warum sind Auernheimer Wasserdippel?

    Wasserdippel, das ist seit langem der Neckname der Auernheimer.

    Nun ja, Dippel oder Dppel ist nicht gerade ein Kosename.

    Im Schwbischen ist der Dippel ein dummer, ungeschickter Mensch.

    Im Etymologischen Wrterbuch der deutschen Sprache findet

    man unter dpieren (von duper aus dem Franzsischem also:

    vor den Kopf stoen) eine mgliche

    Erklrung: le dupe ist

    der Dummkopf. Und das kommt

    wohl, etwas verformt, aus dem

    lateinischen upupa

    Wiedehopf.

    Herkunft und Wortbegriff vom

    Dippel wren also damit

    geklrt. Aber was hat das

    mit Wasser zu tun?

    Dies und einiges andere

    soll dieser Themenpfad

    auf den weiteren

    Stationen erzhlen.

    Folgen Sie einfach nur dem

    Wasserdippel.

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    Die Zehntscheuer

    Der Ort Auernheim gehrte dem Kloster

    Neresheim. Das hatte Vor- und Nachteile.

    Doch die Brger waren und sind sich

    heute noch einig: Unter dem Krummstab

    war gut leben.

    Aber Steuern musste man natrlich auch

    bezahlen. Damals nicht mit Geld, sondern

    in Naturalien also mit Getreide,

    Gemse, Eiern ... Das alles wurde am Zahltag in den Zehntstadel

    gebracht.

    Diese Zehntscheuer ist also gewissermaen ber Jahrhunderte hinweg das Finanzamt. Woher der Begriff kommt? Ganz einfach:

    Jede 10. Garbe wurde vom Zehnt-Knecht auf dem Feld abgeholt.

    Dieser begann immer an einer anderen Seite des Feldes abzuzhlen.

    Der zehnte Teil gehrte immer dem Kloster, oder in anderen Orten und Gegenden einem weltlichen Herrn, Grafen

    oder Frsten Die Zehntscheuer ist also historisch.

    Eine Jahreszahl am Torpfosten sagt aus, auf welche Zeit der

    Stadel zurckgeht.

    Was man sich rund um Auernheim erzhlt (nach: Die Ostalb erzhlt Ein schwbisches Sagenbuch, Hrsg. Fritz Schneider, Verlag Hirschberger, Heidenheim)

    Ein Wolf, das Gelbde und die Kapelle Am Feldweg zwischen Auernheim und Neresheim steht die so genannte Lanzingersche Kapelle. Sie soll infolge eines Gelbdes entstanden sein !

    Die Kapelle wird auch Wolfkapelle genannt.

    Und dies soll so erzhlt Johann Zeyer aus Auernheim von der Begegnung mit einem Wolf gekommen sein:

    Vor einem Bauern, der auf einem Feldweg von Auernheim nach Neresheim unterwegs war, taucht urpltzlich ein Wolf auf. Der Bauer hatte jedoch zu seiner Verteidigung nur ein kleines Messer bei sich. In seiner Angst versprach er falls er heil und gesund davonkomme an der Stelle, da ihm der Wolf am nchsten war, eine Kapelle erstellen zu lassen.

    Wasser & Klang

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    Der Krummstab auf eienm alten Grenzstein

    Der Zehntstadel, um 1600 vom Kloster Neresheim erbaut, erstmalig erwhnt in der Gemeinde-Chronik von 1633. Es ist das lteste, historische Gebude im Dorf und steht unter Denkmalschutz. 1992 nach grndlicher Renovierung eingeweiht.

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    Dorfbrunnen: Aber wo kommt das Wasser her?

    Der Dorfbrunnen. Ha, wo hat er nur das Wasser her? Um das zu

    erfahren, muss man nur die Sldnerstrae hochgehen. Dort ist der

    Kopf des Dorfes... Das Wasser kommt also vom Buchbrunnen.

    Der Dorfbrunnen war in frheren Zeiten eine Viehtrnke ist aber

    heute offiziell kein Trinkwasser.

    brigens: Sldner, das waren nach Hrtsfelder Lesart

    die Taglhner. Sie hatten keinen Bauernhof, nur eine Kuh oder

    oft auch Ziegen.

    Wasserdippel ein ganz anderer Wasserkopf?

    Wie es zum Necknamen der Auernheimer kam. Erklrung Nummer 2:

    Auf dem Hrtsfeld musste das Wasser gar oft gekauft und teuer bezahlt werden. Nur die Auernheimer waren in einer besonders gnstigen Lage. Wenn anderswo alle Quellen versiegten, dann spendete der Buchbrunnen zu Auernheim das beste Trinkwasser fr die ganze Umgebung.

    Die Nachbargemeinden schauten voll Neid auf den Auernheimer Wasserreichtum. Whrend im Allgemeinen die Quellen am Fue eines Berges oder in der Niederung zu Tage treten, quillt der Auernheimer Buchbrunnen in halber Hhe des Berges, also am Kopf von Auernheim hervor. Weil der Ort oben im Kopf des Dorfes so wasserreich ist, heit man die Bewohner die Wasserdippel.

    Und hier ist sicher der Bezug zum volkstmlichen abwertend gemeinten Wasserkopf ganz positiv gemeint.

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    Der Obere Brunnen Hirschbrunnen (1945)

    Ochsenbauer Bernhard Knaus mit Familie vor dem Dorfbrunnen am Dorfplatz (1928)

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    Wasser und das Glck der Auernheimer

    Nun sind wir am Kopf des Dorfes. Hier im Hirsch

    (rechts). In der alten Stabswirtschaft wurde der

    Schwurstab, auf den der Vogt seinen Eid ablegte,

    aufbewahrt.

    Vor uns und darum wurden die Auernheimer allzeit

    beneidet eine gute Quelle: Wasser!

    Die Neidhammel meinten tatschlich, die Auern-

    heimer wrden dieses Glck Wasser zu haben nicht

    verdienen. Aber vielleicht war das gar kein Glck;

    denn auf den Kopf gefallen waren die Auernheimer

    noch nie.

    Weiter geht es in die Bauernstrae hinab.

    Hier standen einst die Bauernhfe; man kann es an

    den Platz-Abmessung