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In diesem Buch finden Sie Lettern und andere Druckformen, von denen gedruckt werden kann. Und außerdem Setzkästen und Winkelhaken sowie Matern für den Zeitungsdruck und schließlich auch noch Setzmaschinen. Alles auf Briefmarken. B70,1.2019

Transcript of In diesem Buch finden Sie - drucker-marken.de · Beatriz Galindo, auch La Latina (1475–1534)...

In diesem Buch finden Sie

Lettern und andere Druckformen,

von denen gedruckt werden kann.

Und außerdem Setzkästen und Winkelhaken

sowie Matern für den Zeitungsdruck und

schließlich auch noch Setzmaschinen.

Alles auf Briefmarken.

B70,1.2019

In diesem Buchsind abgebildet Briefmarken aus folgenden Ländern

Ägypten 1959Bulgarien 2012Mali 1968Zypern 1984Ungarn 1972Norwegen 1941UNO New York 1992Griechenland Athos 2013Liechtenstein 1988Österreich 2003Österreich 1984Italien 1974Sowjetunion 1978Ukraine 1998Weißrußland 1995Belgien 1966Belgien 1977Macau 1990Spanien 1968Italien 1998Niederlande 1977Bundesrepublik Deutschland

1983Togo 2011Spanien 1966

Slowakei 1945Kroatien 1997Norfolk Island 2015Frankreich 2011

(Automatenmarke)Dahomey 1966Schweden 1983Uruguay 1989Bosnien und Herzegowina Republika Srpska 2007Ungarn 1955Schweiz 2009 und Luxemburg

2009Brasilien 1977Jugoslawien 1999Republik Korea 2000Ungarn 2005Volksrepublik China 1984Volksrepublik Korea 1959Republik Korea 2005Bhutan 1984Mali 1996Mikronesien 2001Haiti 2000Mikronesien 2001

Volksrepublik China 2005Mikronesien 2001Volksrepublik Korea 1996Island 1997Ungarn 1973Ungarn 1987Sowjetunion 1934Polen 1970Finnland 1942Kaiman-Inseln 2011Ungarn 2010Bulgarien 1979Belgien 1972Bermuda 1984Bulgarien 1961Deutsche Demokratische

Republik1970Niederlande FRL post 2003Israel 1963Armenien 1994Deutsche Bundespost Berlin

1991Belgien 2009Polen 1942Belgien 1966Litauen 2008Mexiko 2008Mongolei 2002Hongkong 2005

Togo 1999Guinea Bissau 2010Rumänien 2000Rumänien 2008Bosnien und Herzegowina Republika Srpska 2000Spanien 1992Niederländische Antillen 1984Finnland 1992Guernsey 1997Venezuela 1998Riukiu-Inseln 1953Japan 1949Deutsche Post Berlin 1954USA 2013Bolivien 2002Uruguay 1993Uruguay 1998USA 1996Bundesrepublik Deutschland

2012 SaarivaIrland 1986Argentinien 1998Österreich 2016 (Meine Marke)Österreich 2016 (Meine Marke)Niederländische Antillen 1984Großbritannien 1982USA 1980Macau 2018

Lettern sind Schriftkörper, die am Kopf das erhabene,spiegelverkehrte Bild eines Schriftzeichens tragen. Siewerden in einem Winkelhaken zu einem Schriftsatz zu-sammengestellt.

Lettern bestehen aus Letternmetall, einer Legierung67 Prozent Blei, 28 Prozent Antimon und 5 Prozent Zinn.Schon die Gutenbergschen Lettern bestanden aus einerLegierung dieser Art: »Blei, Antimon und Zinn fließen indie Letter rin«. Blei in der Letter gibt die Weiche und Form-barkeit, Zinn sorgt für eine gute Verbindung der einzel-nen Metalle und eine entsprechende Zähigkeit. Antimonsorgt dafür, daß die Lettern nach dem Guß sich nichtausdehnen.

Die Schrifthöhe ist genormt: seit 1898 beträgt sie inDeutschland 62 2/3 Punkt (23,56 mm). Die Schriftgrößewird an der Kegelstärke gemessen, die in der typogra-phischen Einheit »Punkt« angegeben wird.

Das typographische Punkt-System geht auf den PariserTypographen Pierre Simon Fournier (1712–1768) zurück.François Ambroise Didot und sein Sohn Firmin legten inder Fortentwicklung dieser Festlegung den typographi-schen Punkt (Abkürzung »p«) auf 0,376065 mm fest. DasDidot-System wurde Maßstab in Westeuropa.

Über Lettern

Das in Computer-Programmen verwendete Punkt-Systembasiert auf dem alten Fournier-System und dem eng-lischen Caslon-System und wird als »PostScript-System«bezeichnet; ein Pica-Punkt mißt 0,351 mm und ist somitum 0,025 mm kleiner als ein Didot-Punkt.

Aber: wer nicht aus dem Graphischen Gewerbe kommt,kennt den Unterschied sowieso nicht.

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Ägypten 1959Nationale Symbole

Kalksteinstatue stellt einen hockenden Schreiber dar.5. Dynastie (um 2500 v. Chr.)

Bulgarien 2012250. Jahrestag

der Fertigstellung der »Slawisch-bulgarischen Geschichte«Païssi von Hilandar (1722–1773),Mönch und Geschichtsschreiber

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Mali 1968Internationale Briefmarkenausstellung

PHILEXAFRIQUEBriefübergabe in der Schreibstube des Klosters

Gemälde von François-Marius Granet (1775–1849).

Zypern 1984Lukas-Evangelium

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Ungarn 1972Glasmalerei: Klosterschreiber

Schreiber aus dem 16. Jahrhundertvon Ferenc Sebestény

Norwegen 1941Snorre Sturlason (1178–1241),

isländischer Dichter und Geschichtsschreiber

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

UNO New York 1992Allgemeine Erklärung der Menschenrechte:

Artikel 10 MeinungsfreiheitBriefschreiberin mit ihrer Zofe.

Gemälde von Jan Vermeer (1632–1675)

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Griechenland Athos 2013Illuminierte Miniatur aus einer Handschrift

des Kloster KarakalouEvangeliar (18. Jahrhundert.)

Liechtenstein 1988Schreibtisch und Federkiel

Bildnis der Marie-Thérèse Princesse de Lamballe.Gemälde von Anton Hickel (1745–1798)

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Slowakei 2015Zur Erinnerung an die Gründung

der ersten Universität in Preßburg (Bratislava)im Jahr 1456.

Auszug aus einer Handschrift aus dem Jahr 1494

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Österreich 1984Tag der Briefmarke

Schreiber und Briefbote. Gemälde

aus der Grabkammer Seschemnofers III. (um 2420 v. Chr.)

Österreich 2003Jahr der Bibel

Hl. Matthäus beim Schreiben des Evangeliums.Illustration in einer Handschrift (1165)

aus dem Augustiner-Chorherrenstift St. Florian

Italien 1974600. Todestag von Francesco Petrarca

Petrarca am Schreibpult.Miniatur von Francesco d´Antonio del Chierico (1433–1484)

Sowjetunion 1978Geschichte des russischen Postwesens.

Erste Erwähnung einer Übersendung von Botschaften in der Nestorchronik 885 n. Chr.

Nestor Petscherskij, ChronistMönch des Kiewer Höhlenklosters († um 1114)

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Weißrußland 1995Tag des weißrussischen Schrifttums und Buchdrucks

Mittelalterlicher Schreiber

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Ukraine 19981000 Jahre Buchherstellung in der Ukraine

Schreibender Mönch

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Belgien 1966Nationales wissenschaftliches Erbe

Mittelalterliche Schreibstube in der Königl. Bibliothek

Belgien 1977600. Jahrestag der Veröffentlichung von Jean

Froissarts »Chroniques«Jean Froissart (1337–1410)

französischer Historiker und Dichter

Vor der Bleiletter liegt der Federkiel

Macau 1990Beruf: Schreiber

Spanien 1968Beatriz Galindo, auch La Latina (1475–1534)

Übersetzerin und Lehrerin klassischer Sprachen,im Hintergrund: Klosterschreibstube

Italien 1998zeigt eine Satellitenantenne, ein Buch, eine Weltkugel mitGlasfaserkabel und einen Computer-Monitor sowie Buch-drucklettern »STAMPA«, Druckerei oder Druck. Ohne dasabgetrennte »A« bedeutet das Wort auch Briefmarke, wasauf die Briefmarkenausstellung »ITALIA 98« in Mailandhinweist.

Lettern

Lettern

Niederlande 1977500 Jahre Delfter Bibel

Es wäre richtig gewesen, die beiden Lettern »a« und »b«spiegelverkehrt bzw. abzubilden, aber das hat derGraphiker dieser Briefmarke wohl nicht gewußt. 1477wurden im nördlichen Teil der Niederlande zwei Drucke-reien gegründet, in Delft und in Gouda. Die Drucker-Ver-leger von Delft waren Jacob Jacobszoon van der Meerund Maurits Yemantszoon van Middelborch. Die Bibel vonDelft (nur das Alte Testament ohne die Psalmen) ist einumfangreiches Buch von 1.284 Seiten. Von der DelfterBibel wurden jeweils zwei Seiten zugleich auf einer Hand-presse gedruckt, also 642 Druckformen und 321 Bogen.Jede Seite wurde nach dem Drucken, wie man anneh-men kann, sofort wieder abgelegt.

Siehe auch Drucker (Jacob Jacobszoon van der Meer), Allianz-schild (van der Meer)

Lettern

Bundesrepublik Deutschland 1983»Große Werke des menschlichen Geistes«

Als großes Werk wird die Erfindung der Buchdruckerkunstgewürdigt. Die Briefmarke zeigt die Lettern, die JohannesGutenberg (hier 1397–1468) und Peter Schöffer d.Ä. inihrer Mainzer Officin für den Druck der Bibel nutzten. Die»B42«, so genannt wegen der 42 Zeilen auf einer Seite,wurde zwischen 1542 und 1544 hergestellt. Insgesamtwurden etwa 180 Exemplare, davon 30 auf Pergament,gedruckt. Gutenberg verwendete unterschiedliche breiteLettern, Ligaturen und Abkürzungszeichen: es wurden290 Typenvariationen gezählt. Verwendet wurden 47 Groß-buchstaben (Majuskeln), 63 Kleinbuchstaben (Minuskeln),92 Abkürzungszeichen (Abbreviaturen), 83 Ligaturen und5 Interpunktionszeichen. Als Schriftart wählte Gutenbergdie Textura, die der Handschrift in den klösterlichen Scrip-torien ähnelte. Sie fand häufig Verwendung in liturgischenBüchern und zeichnete sich durch einen großen Schrift-grad aus. Dadurch war der Text auch bei schwachem Lichtund für den Gebrauch in der Kirche geeignet. In der Mitteeine Letter »A« aus einer schmallaufenden Grotesk

Lettern

Togo 2011Ausschnitt aus einem Block mit »Célébrités Allemandes«

(Richard Wagner, Johannes Gutenbergund Alexander von Humboldt)

Gutenberg wird illustriert mit einem auf einem Setzkastenliegenden Winkelhaken. Erläuternd steht dabei: »Caractèrestypographiques amovibleset en métal découlant de la pressede Gutenberg«. Im Winkelhaken befindet sich folgender Text»The quick brown fox jumps over the lazy dog and feelsas if he were in the seventh heaven of typography togetherwith Hermann Zapf, the most famous artist of the ...«.Gesetzt sind diese Zeilen in einer serifenlosen Schrift, diees nicht zu Gutenbergs Zeiten gab. Auch der Setzkastenmit den darin liegenden Lettern entspricht keinesfalls ei-nem Gutenbergschen Setzkasten. Tatsächlich ist das aufdem Block gezeigte Bild von Willi Heidelbach. Der ersteTeil des Textes im modernen Winkelhaken ist ein engli-sches Pangramm mit 35 Buchstaben und dient als meist-benutzter Test für Schreibmaschinen und Tastaturen.

Spanien 1966Druckbuchstabe »P« in Verpackungsmaterial als Emblemder Internationale Ausstellung des graphischen Gewer-bes für Gefäße und Verpackung »GRAPHISPACK 66«.Die »Graphispak ist ein nationaler spanischer Verein, indem Zulieferer für die Druckindustrie zusammengeschlos-sen sind, und der Konferenzen und Veranstaltungendurchführt. Die bleierne Letter ist richtig dargestellt.

Lettern

Slowakei 1945Letter »N« als Hinweis auf »Novenska«, Zeitung, vor eineraufgeschlagenen Zeitung. Die Lettern einschließlich derSignatur sind richtig dargestellt. Die Briefmarken sind ohneZähnung und vermutlich aus einem Bogen einzeln aus-geschnitten.

Lettern

Kroatien 1997Ganz eindeutig sind die Lettern falsch – jedenfalls mitden Augen eines Handsetzers gesehen – abgebildet. Daeine Signatur an der Letter nicht erkennbar ist, könnte essich um Holzbuchstaben handeln, die keine Signaturaufweisen/aufwiesen. Als Geburtsdatum Gutenbergs wird»1397« angegeben. International gebräuchlich ist dasJahr 1400 als Geburtsjahr des deutschen Erfinders derbeweglichen Lettern angesehen.

Lettern

Norfolk Island 2015Der Pantograph ist ein mechanisches Präzisionsinstru-ment für das Übertragen von Zeichnungen iandere Maß-stäbe. Als Erfinder des mechanischen Pantographen giltder aus Schwaben stammende und an der UniversitätIngolstadt (Mathematik, Philosophie, Physik) ausgebildeteOptiker, Physiker und Astronom Christoph Scheiner SJ(1573–1650). Der Pantograph wurde in der Kartographieund Geodäsie zur Verkleinerung und Vergrößerung vonKarten bzw. Kartendetails und Plänen benutzt und warenlange die einzige Möglichkeit, Zeichnungen zuverlässigmit wechselndem Maßstab zu übertragen. Mit dem Panto-graphen wurden auch Holzbuchstaben für größere Schrif-ten (Plakatschriften) hergestellt, obwohl solche Schriftenwegen der optischen Proportion einzeln entworfen wer-den (sollten). Ein Pantograph besteht aus einem beweg-lichen Parallelogramm von Holz- oder Metallschenkeln,die entsprechende Teilungen tragen, nach denen die Ein-stellungen zur Maßstabsveränderung vorgenommen wer-den. Die Parallelogrammkonstruktion ist in einem Außen-punkt (Pol)ortsfest, aber drehbar gelagert.

Letternherstellung mit Pantograph

Frankreich 2011 Automatenmarke»La typographie« mit Lettern aus Holz

Lettern

Dahomey 1966»A« für Afrika.

Auf dieser Briefmarke ist die Signatur an der Letter nichtan der falschen Seite der Letter angebracht, denn fran-zösische Bleilettern haben die Signatur zur Unter-scheidung der Schriften auf der Rückseite, während diedeutschen Schriftgießereien die Signatur auf der Vorder-seite anbringen/anbrachten (da kann man den einzelnenBuchstaben noch mit »’runterziehen«).

Lettern

Schweden 1983Auf der Briefmarke wird die von dem Grafiker, Kalligra-phen, Schriftgestalter und Maler Karl-Erik Forsberg (1914bis 1995) gestaltete Schrift »Berling« abgebildet, eineAntiqua-Schrift, die Forsberg für den Bleisatz in den1940er Jahren entwarf und die ab 1951 eingesetzt wur-de. 1965 wurde die »Berling« für Letraset (»Gnuggbok-stäver« heißt es im Schwedischen) zur Verfügung ge-stellt.»Berling« ist die international am meisten verwen-dete schwedische Schriftart. Die Rechte an der Schriftverwaltet die »Berling Media AB«, einer der größtenschwedischen Verlage.

Lettern

Siehe auch Drucker (Forsberg)

Uruguay 1989Bücher mit Letter »S«, bei dem aber die Signatur viel-leicht auf der falschen Seite ist (jedenfalls wäre dies an-ders in deutschen Setzereien). Diese Briefmarke war einevon vier Marken, die dem Thema »Medien« gewidmetwaren. An der Letter fehlt die Achselfläche.

Lettern

Bosnien-und Herzegowina Republika Srpska 2007Nationalbibliothek »Filip Visnjic«

Das Gebäude wurde 1892–1894 nach Plänen des öster-reichischen Architekten Alexander Wittek als Rathausgebaut. Seit 1947 wird das Gebäude als National- undUniversitätsbibliothek genutzt. Während der Belagerungvon Sarajewo im Bosnienkrieg 1995 wurde die Bibliothekin der Nacht vom 25. zum 26. August 1992 schwer be-schädigt. Mehr als 2 Millionen Bücher und Dokumenteverbrannten. Ab 1996 wurde das Gebäude wiedererrichtetund restauriert.

Lettern

Ungarn 1955100 Jahre Staatsdruckerei

Gebäude der Druckerei, Wappen, Fahnen, Farbwalzeund Letter sowie Lorbeerzweige

Die »Állami Nyomda« ist eine der größten Sicherheits-druckereien in Ungarn. Die Gesellschaft produzierte frü-her traditionelle Druckprodukte. Die Druckerei begann An-fang 1851 ihre Tätigkeit in Temesvár; sie zog mit ihremkompletten Maschinenpark und der Mehrheit ihrer Fach-arbeiter im Jahre 1868 nach Budapest ins Regierungs-viertel. Zu dieser Zeit verwaltete das Finanzministeriumauch das Ungarische Königliche Kataster LithographischeAmt und Kartenarchiv, welche Katastervermessungen undKarten erstellte und druckte. Die Regierung beschloß1869 die Zusammenlegung der beiden Druckereien, dafür das Finanzministerium die Lösung der Gebühren-markenproduktion notwendig geworden war. Der offizielleName des neuen Institutes war Königliche UngarischeStaatsdruckerei (k.u. Staatsdruckerei.

Lettern

Schweiz 2009 und Luxemburg 2009Von »Gutenberg zum Internet« mit falsch gezeichneterLetter »a«. Das »@«-Zeichen heißt in Deutschland undPolen Klammeraffe, in Frankreich Schnecke, in SchwedenKatzenpfote und in Norwegen Sauschwanz; in Griechen-land ist es ein Entchen, in Ungarn ein Wurm, und inTschechien sowie in der Slowakei ist es ein Rollmops.

Lettern

Brasilien 1977Auf der Briefmarke ist die Titelzeile des Diário de PortoAlegre (Zeitung von Porto Alegre) in Bleisatz abgebildet.Das Blatt war die erste Zeitung in der Hafenstadt PortoAlegre in der brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul.Unterstützt wurde die Gründung der Zeitung vom Gouver-neur der Provinz, João Oliveira, und dem BuchdruckerDaun, der 1822 eine Druckmaschine aus England im-portiert hatte. 1827 kam die erste Ausgabe des Diário dePorto Alegre unter dem Redakteur João Inácio da Cunhaheraus. Gedruckt wurde dieses Blatt in der »TipografiaRiograndense«.

Lettern

Siehe auch Zeitungen, Brasilien (Diário de Porto Alegre)

Jugoslawien 1999Lettern für die »Filatelista«, einer Briefmarkenzeitschrift.Die Lettern sind falsch aneiander gereiht (jedenfallssetzertechnisch, aber für den »normalen« Bürger lesbar).

Lettern

Siehe auch Zeitungen, Jugoslawien (Filatelista)

Republik Korea 2000Bronzene Lettern aus der königlich-koreanischen Druk-kerei und ein Siegelstein. Mit und wegen der Ausbrei-tung des Buchdrucks ließ König Sejong »aus Mitleid mitdem gemeinen Volk« im Jahr 1446 von Gelehrten amReißbrett eine völlig neue Schrift entwerfen, die »Han-geul« genannt wurde. Trotz des Widerstandes von Ge-lehrten und Ministern gelangte die neue Buchstaben-Schrift mehr und mehr zur Anwendung.

Lettern

Siehe auch Drucker (König Sejong der Große)

Ungarn 2005Fremdenverkehr (zeigt vier Museen)

Die »Patrona Hungariae«, die heilige Jungfrau mit demJesuskind, ist auf einem Druckstock abgebildet. Auf derBriefmarke (1921) ist diese Zeichnung verkehrt herum ein-gedruckt; die Marke wird daher als »Verkehrte Madon-na« bezeichnet.

Lettern

Volksrepublik China 1984Holz-Stempel für einzelne Zeichen als Siegel; in Chinawerden Gemälde mit einem Siegel vom Künstler bzw. vomBesitzer gekennzeichnet.

Lettern

Volksrepublik Korea 1959Einzelne koreanische Lettern aus Bronze.

Nach Aufzeichnungen von Lee Kyu-bo, einem Gelehrten,der unter König Kojong aus dem Koryo-Königreich (918bis 1392) auch Premierminister war, wurde 1234 das ersteBuch mit brozenen Lettern gedruckt. In einem von ihmverfaßten Buch beschreibt er, wie 28 Kopien des kon-fuzianischen Werkes »Sangjongyemun« (Riten aus Ver-gangenheit und Gegenwart) hergestellt wurden. Die tech-nischen Voraussetzungen zu Beginn des 13. Jahrhundertsbestanden im Vorhandensein geeigneten Papiers, an-gemessener Druckfarbe und hinreichender Kenntnisse inder Metallverarbeitung.

Lettern

Republik Korea 2005Ein Letternhaufen der Hangeulschrift

1403 ließ Taejong, der zweite König der Yi-Dynastie,anstelle von Holztypen Metallettern aus einer Legierungvon Kupfer und weiteren Metallen gießen zum Druck kon-fuzianischer Klassiker und historischer Schriften gießen,Seine Metalltypen wurden in der Regierungszeit seinesSohnes Ze-dong, überarbeitet, und eine Reihe techni-scher Verbesserungen entstand. Taejong richtete dasDruckamt »Chujaso« (»Ort des Metallgießens«) ein, des-sen Aufgabe im Gießen von Lettern und im Buchdruckbestand. Außerdem gab es ein »Königliches Amt für Kon-trolle der Druckerzeugnisse«, das »Kyosogwan«.

Lettern

Bhutan 1984»World Communications Year« der Vereinten Nationen.Auf der Briefmarke im Rahmen der Geschichte der Kom-munikation ist die von Arthur Harold Babitsky geschaffeneFigur »Goofy« (doof, albern) abgebildet. Ursprünglich hießer »Dippy Dawg« (verdrehter Hund), 1939 wurde die Figurdann aber zu »Goofy« umbenannt. Er ist ein Tollpatsch,wie man auf der Briefmarke sieht.

Lettern

Mali 19962210 Jahre Stadt Kanton (Guangzhou)

Auf der Briefmarke sind vier Schriftzeichen für einen chine-sischen Blockdruck und eine Jadefigur abgebildet.

Lettern

Mikronesien 2001Wissenschaft und Technologie in China

im 1. JahrtausendChinesischer Blockdruck und Abdruck von diesem Holzschnitt.

Lettern

Haiti 2000Blockbuch Diamant Sutra

Wang Chieh ist der Drucker des Diamant-Sutra, das zuden wichtigsten Texten des Mahayana-Buddhismus zählt;es wurde etwa im 1. Jahrhundert n.Chr. verfaßt. Es hat inden verschiedensten asiatischen Ländern schon früh eineweite Verbreitung gefunden. Die erste Druckversion desSutra stammt aus China und wurde als Holztafeldruckhergestellt und ist vom 11. Mai 868 datiert. Das Doku-ment wurde im Jahre 1907 vom Archäologen Aurel Steinin den Mogoa-Grotten (Grotten der eintausend Buddhas)bei der chinesischen Stadt Dunhuang entdeckt. Das Dia-mant-Sutra gliedert sich in 32 Abschnitte. Es soll auf einerPredigt basieren, die Buddha im Jetavana in Sravastigehalten hat. Das Sutra ist das älteste weltweit erhalteneund mit Sicherheit zu datierendes Exemplar des Buch-drucks. Einzelne Papierbogen sind mittels mehrererBlöcke bedruckt und danach zu einer etwa 530 cm lan-gen Rolle zusammengefügt worden.

Mikronesien 2001Wissenschaft und Technologie in China

im 1. JahrtausendDie Briefmarke zeigt eine Kupferplatte für den Druck vonGeldscheinen und (davor) einen gedruckten Geldschein.Provinzgouverneur Zhang Yong setzt er gemeinsam mit16 Kaufleuten als Ergänzung zu Kupfermünzen Papier-geld in Umlauf, das erste der Welt. Vorläufer waren sog.»Schuldverschreibungen«. Die anfangs recht einfach ge-stalteten Scheine hatten einen Nennwert von tausendKäsch. 1024 griff die Zentralregierung die Idee auf undbegann monopolisiert offizielle staatliche Banknoten inUmlauf zu bringen. Sie waren durch kaiserliches Goldund Silber gedeckt und konnte sich im 12. Jahrhundertals wichtigstes Zahlungsmittel etablieren. Bekannt gewor-den ist es unter den Bezeichnungen Jiaozi, Qianyin,Kuaizi oder Guanzi.

Lettern

Volksrepublik China 2005Druck bzw. Abklatsch von Steinen

wird dokumentiert auf diesen im Prägedruckhergestellten Briefmarken. Diese Druckmethode wurdeseit dem 2. Jahrhundert n. Chr. durch den Blockdruck

aus Holztafeln abgelöst.

Lettern

Mikronesien 2001Wissenschaft und Technologie in China

im 1. JahrtausendEingefärbte Steintafel aus China zum Abrieb für die Ver-vielfältigung von Texten. Im Jahr 593 ruft General YangJian, Begründer der Sui-Dynastie (581–618), durch einenErlaß die Holzschnittkunst zur Herstellung von Büchernins Leben; der bereits seit dem zweiten Jahrhundert ver-wendete »Abdruck« von in Stein gemeißelten Texten undBildern wird aufgegeben.

Lettern

Volksrepublik Korea 1996760. Jahrestag des Druckbeginns der »Sammlungbuddhistischer Schriften« mit 80.000 Holztafeln.

Im Jahr 1216 wurde während der Zeit der südlichen Song-Dynastie mit dem Schnitt der als »Qisha Yansheng-yuan«bezeichneten Tripitaka, der Sammlung buddhistischerSchriften begonnen. Während des Wechsels von derSong- zur Yuan-Dynastie wurde die Arbeit unterbrochenund erst 1297 wieder aufgenommen. Im 15. Jahrhunderterfolgten während der Ming-Zeit dann Ergänzungen derSchriften. Auf jeder Druckplatte des Faltbuches befandensich 30 bis 36 Zeilen; auf einer Seite (zwischen zwei Fal-zen) waren 6 Zeilen mit je 17 Zeichen abgedruckt. JedesDruckblatt war fünf- oder sechsmal gefaltet.

Lettern

Lettern

Island 1997100 Jahre Graphischer Verband.

Der Graphische Verband (Felag Bokagerdarmanna, FBM)entstand am 2.11.1980 durch den Zusammenschluß desIsländischem Druckerverbands (gegründet 1897), desBuchbinderverbands (1906) und dem Graphischem Ge-sellenverband (1973). Der Verband hat rund 1000 Mit-glieder (Setzer, Drucker, Buchbinder), die überwiegendin der Buchproduktion tätig sind. Auch Graphiker undArbeitnehnmer aus berufsverwandten Zweigen habensich dem Verband angeschlossen. Der FBM bietet sei-nen Mitgliedern Fortbildung und Unterstützung an undunterhält gemeinsam mit Industrieverbänden das Druck-technische Institut für Aus- und Weiterbildung.

Ungarn 1973Ein Handsetzer an der rechten Seite und ein Drucker ander rechten Seite des Bildes. Die Druckpresse ist aus Holz.Der erste Drucker in Ungarn war 1472 der aus Deutsch-land stammende Andreas Heß, der in Ofen auf Einladungdes Domprobstes Ladislaus de Kara eine Officin einrich-tete und hier 1473 die »Cronika Hungarum« in einer An-tiqua-Schrift herstellte und dann seine Drucktätigkeit wie-der beendete.

Siehe auch Drucker (Andreas Hess) und Druckmaschinen

Setzer und Setzkästen in Officinen

Ungarn 1987125 Jahre Gewerkschaft für Druck- Papier-, Presse-

und Verlagsmitarbeiter.Die Marke zeigt den Ausschnitt eines Holzstichs von Abra-ham (van) de Weerdt, der von 1636 bis 1680 in Nürn-berg als Formschneider arbeitete. Auf dem Holzstich sitztein großer Greif mit Druckerballen auf der Presse. Zusehen sind ferner mehrere Schriftsetzer, an mehrerenKästen; im Vordergrund kniet ein Gehilfe, der Papier ineinem Bottich befeuchtet. Auf der Druckpresse steht eineSanduhr als memento-mori-Symbol. Um die Druckpres-se und die Arbeit des Druckers besser darzustellen, datDe Weerdt die Drucker hinter der Presse aufgestellt, ob-wohl der Hebel für die Spindel auf der anderen Seite be-festigt ist.

Siehe auch Druckmaschinen (Hölzerne Druckpressen)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Sowjetunion 1934350. Todestag des ersten russischen Druckers Fedorov.Am 19. April 1563 nahmen Ivan Fedorov und Pjotr Timo-fejewitsch Mstsislavets die Arbeit auf. In den Jahren 1563/64 wurde hier das »Apostol« mit 267 Blättern als ersterDruck dieser Werkstatt unter Aufsicht des MetropolitenAfanasij von Ivan Fedorov (möglicherweise aus Nov-gorod) und Pjotr Timofejewitsch Mstsislavets (aus Litauen)abgeschlossen. Das »Apostol« wurde im Folio-Formatin einer Auflage von über 1.000 Exemplaren hergestellt.Außer Mstsislavets waren in der Moskauer Officin auchVasjuk Nikiforov (»der alles mögliche zu schneiden wis-se«) und Marusa Nfedev tätig, die der Zar aus Novgorodhatte bringen lassen.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Drucker (Fedorov)und Druckmaschinen (Hölzerne Druckpressen)

Polen 1970100 Jahre Gewerkschaft der Drucker.

Die erste Gewerkschaft im heutigen Polen entstand 1869als Vereinigung der Maschinenbauer und Metallarbeiterin Bromberg gegründet. Die Drucker in Posen organi-sierten sich 1871 offiziell in der »Stowarzyszenie DrukarzyPolskich«, wobei ihre Gründung wohl im Jahr zuvor er-folgte. Die Briefmarke zeigt eine frühe Druckerei (»mit-telalterlich« ist nicht richtig). Der Setzer rechts neben derDruckpresse hält einen Winkelhaken in der Hand; amSetzkasten ist das Manuskript befestigt.

Siehe auch Druckmaschinen (Hölzerne Druckpressen)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Finnland 1942Aus Anlaß des ersten Bibeldrucks in finnischer Sprache.Der schwedische König Karl IX. (1550–1611) berief imZusammenhang mit der lutherischen Reformation einenAusschuß aus acht Mitgliedern, deren Aufgabe es war,die Bibel in die finnische Sprache zu übersetzen. Führen-des Mitglied war der Bischof von Turku, Erik Sorolainen.Die erst 1638 fertiggestellte handschriftliche Übersetzungwurde von dem Sekretär der Kommission, Jonas MathiaeRaumannus, in Druckbuchstaben abgeschrieben, der dieeinzelnen Seiten mit Umrahmungslinien versah, damitdie schwedischen Schriftsetzer, den Satz korrekt ausfüh-ren könnten. 1642 war der Druck der »Biblia, Se on: cociPyhä Ramattu suomexi« durch Henryk Keyser vollendet.Am 31. Juli 1642 läuteten deshalb die Kirchenglocken.

Siehe auch Drucker (Henryk Keyser) und Druckmaschinen(Hölzerne Druckpressen)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Kaiman-Inseln 2011Druck der King-James-Bibel

1604 berief Jacob I./James VI. (1566–1625) eine Kom-mission aus 47 Übersetzer, die in Hampton Court Palace(im Südwesten Londons am linken Ufer der Themse) dielateinische Bibel in die englische Umgangssprache über-setzen sollten. Das Schloß war 1528–1737 bevorzugteResidenz der englischen und britischen Könige. Die Auf-gabe der Kommission bestand auch darin, im englischenText die biblische Grundlage der Verfassung der Anglika-nischen Kirche von England erkennbar werden zu lassen.Drucker der 1611 fertiggestellten Bibel waren ChristopherBarker (1529–1599) und sein Sohn Robert (?–1645). DasBild auf der Marke ist dem sog. Ständebuch aus dem Jahr1568 von Jost Amann (1539–1591) nachempfunden.

Siehe auch Drucker (Robert Barker) und Druckmaschinen(Hölzerne Druckpressen)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Ungarn 2010150. Geburtstag von Izidor Kner.

Izidor Imre Kner (1860–1935) war Schriftsteller, Verlegerund Drucker. 1882 gründete er eine Druckerei und einenVerlag in seiner Geburtsstadt. Die Officin stellte Kunst-drucke, Geschäftsdrucksachen und Bücher und seit 1920auch Verpackungsmaterialien her. Izidors Sohn Imre(1890–1945) hatte in Leipzig den Druckerberuf erlernt.Wegen der Judenverfolgungen uter der Horty-Regierungflüchtete die Familie 1938 in die USA. Die Briefmarkezeigt neben mehreren Schnellpressen auch die Mettage.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Druckmaschinen (Schnellpressen)und Drucker (Kner)

Bulgarien 1979Dimitar Blagoev (auch Dimitri Gjudzenov, 1856–1924) alsRedakteur der Zeitung Rabotnik (»Der Arbeiter«) in einerDruckerei. Blagoev ist der Gründer der bulgarischensozialistischen Partei. Das Gemälde von D. Giudschenow(»D. Blagoev redigiert die Zeitung Rabotnik 1892«) aufder Briefmarke stellt Blagoev in einer genossenschaft-lichen Druckerei in der Stadt Weliko Trnovo dar. Blagoevredigierte dort die Ausgaben 16 bis 30 der Zeitung in derZeit vom 13. Februar 1893 bis zum 1. Juni 1894.

Siehe auch Zeitungen, Bulgarien (Rabotnik) und Schnellpresse

Setzer und Setzkästen in Officinen

Belgien 1972Diese Briefmarke zeigt die Officin von Dirk Martens. Aufder Druckpresse ist als Jahreszahl »1472« zu lesen. DerSetzer sitzt auf einem (harten) Schemel, die linke Handhält den Winkelhaken. Das Manuskript ist am Setzkastenbefestigt. An einer Leine hängen bedruckte Blätter Papier(einspaltig und zweispaltig) zum Trocknen. Die Zeichnungist dem Druckerzeichen des Humanisten und PariserDruckers Josse Bade (1462–1535) aus dem flandrischenAsche nachempfunden; bei diesem steht auf der Drucker-presse: »prelu[m] ascensianum«. Am Ende eines langenArbeitstages vom Sonnenaufgang bis zum Untergang,wird der Setzer vermutlich Schmerzen spüren, denn ermuß zum Beispiel immer aufstehen, wenn er in ein oberesLetternfach greifen will. Unter der Presse liegt vermutlichGonzo, der Hund vom Bader Jan.

Siehe auch Drucker (Martens)und Druckmaschinen (Hölzerne Druckpressen)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Zeitungen (Bermuda Gazette), Drucker (Stockdale)und Druckmaschinen (Hölzerne Druckpressen)

Bermuda 1984200 Jahre Zeitungen auf den Bermuda.

Ein Drucker an einer hölzernen Presse, neben ihm einSetzkasten oder ist’s der Reglettenkasten für das Aus-schließen der Formen? Der Drucker ist Joseph Stockdale(?–1803), aus England stammend, wo er bei seinem Ver-wandten John Stockdale den Beruf eines Druckers lernte.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Bulgarien 1961Georgi Mikhailovich Dimitroff.

Der bulgarische Ministerpräsident und gelernter Schrift-setzer Dimitroff (1882–1949) hält in der linken Hand einenWinkelhaken.

Siehe auch Drucker (Dimitroff)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Bulgarien 197290. Geburtstag von Georgi Mikhailovich Dimitroff.

Dimitroff (1882–1949) hat auf dieser Abbildung, die ihnam Setzkasten zeigt, keinen Winkelhaken in der Hand,was dafür spricht, daß es sich um eines der üblichen Pro-paganda-Bilder des Diktators handelt. Er trägt einen An-zug, was auch kein richtiger Setzer tun würde. In der lin-ken Hand hält er ein Blatt Papier und mit der rechten zeigter auf zwei Blatt Papier. Der Zeichner hat auf den oberenRand des Setzkastens ein mit Flüssigkeit gefülltes Glasgestellt, was ja wohl unvernünftig ist.

Siehe auch Drucker (Dimitroff) und Druckmaschinen (Tiegel)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Zeitungen (Deutschland, Iskra)und Druckmaschinen (Schnellpressen)

Deutsche Demokratische Republik1970Lenins 100. Geburtstag ist der Anlaß für den Abdruckeines Setzkastens für Steckschriften auf einem Regal mitSetzkästen, der Titelzeile der Zeitschrift Iskra und einemTeil (Anlegetisch) einer Schnellpresse. Die erste Num-mer der Zeitung kam im Januar 1901 heraus. DeutscheSozialdemokraten halfen Lenin, besorgten ihm Quartierund ermöglichten ihm, in Probstheida eine Druckerei zufinden, in der die Zeitung in kyrillischen Lettern heimlichgesetzt und gedruckt werden konnte. Lenin schied 1903nach seiner Wahl zum Parteivorsitzenden aus der vonMenschewiki (die so beschimpft wurden, weil sie bei einerAbstimmung in der Minderheit blieben) dominierte Re-daktion aus und wurde Gegner der Zeitung.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Setzer und Setzkästen in Officinen

Niederlande FRL post 2003Das Friesch Dagblad ist die einzige christlich-protestan-tische Zeitung in den NIederlanden und hat ihrenRedaktionssitz in Leeuwarden. 1903 gründeten der Predi-ger H.H. Kuyper und andere Mitglieder der »Anti-Revolu-tionaire Partij« (ARP, einem Vorläufer des »ChristenDemocratisch Appèl«) den Provinciale Friesche Courant,der von der »Provinciale Persvereniging voor Friesland«herausgegeben wurde. 1903 wurde es zur Tageszeitungumgewandelt. Die bezahlte Auflage beträgt heute etwa15.000 Exemplare. Auf der Briefmarke wird eine Gassemit einem Setzer gezeigt.

Siehe auch Zeitungen Niederlande (Friesch Dagblad)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Israel 1963100 Jahre Zeitung Halbanon

Die erste hebräischsprachige Zeitschrift auf dem Gebietdes heutigen Israels war Halbanon; war eine »Litterarisch-wissenschaftliche Monatszeitschrift«. Herausgeber warYoël Moshe Salomon. sie erschien im Frühjahr 1863 undwurde nach kurzer Zeit von der osmanischen Verwaltungverboten. Am Setzkasten steht Yoël Moshe Salomon(1838–1912), geboren in Jerusalem. 1863 geht Salomonnach Königsberg und macht dort eine Ausbildung alsDrucker und Lithograph. Er kehrt danach nach Jerusa-lem zurück. Da er nicht zum Rabbi berufen wird, gründeter mit Michal Cohen eine Druckwerkstatt. Ihr erster Drucksind Grußkarten (»Shoshanna«). Diese Marke wurde inBogen zu 16 Marken gedruckt. Über diese 16 Markenverteilt ist die Titelseite der ersten Ausgabe der Halbanonabgebildet; jede Marke auf einem Bogen weist daher ei-nen anderen Hintergrund auf.

Siehe auch: Zeitungen Israel (Halbanon) und Drucker (Salomon)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Armenien 1994Nach dem Untergang des armenischen Königreichs imJahr 1375 flüchteten viele christliche Armenier nach Indienund siedelten sich mit Erlaubnis der East India Companyan; sie durften auch Handel treiben. In Madras gab eseine Gruppe Armenier, die Schulen für Jungen und Mäd-chen unterhielten und sich eine erste Verfassung (für einspäteres Armenien) gaben. 1794 wurde in Madras eineOfficin eingerichtet, die von dem Priester HaroutuneShmavonian geleitet wurde, der vorher in einer Sufi-Ge-meinde gelebt hatte. Er muß an unbekannter Stelle eineAusbildung als Setzer und Drucker erhalten haben. MitErlaubnis des Fürsten von Madras, Makhmadi Khan, gaber die erste armenische Zeitung, Azarar (Beobachter), her-aus. Außerdem durften in dieser Werkstatt religiöse Tex-te hergestellt werden. Eine weitere armenischsprachigeZeitung, der Azcasser (Patriot), wurde erst 1844 in Kal-kutta von Mesrop Taghiatiantz herausgegeben.

Deutsche Bundespost Berlin 1991Setzerinnenschule des Lette-Vereins.

Wilhelm Adolf Lette (1799–1868) gründete 1866 den »Ver-ein zur Förderung der Erwerbstätigkeit des weiblichenGeschlechts«, dessen Vorsitz er übernahm. Dieser Ver-ein wurde Vorbild für Berufsbildungsstätten für Frauen inDeutschland. 1872 (unter der Leitung seiner ältestenTochter Anna Schepeler-Lette) wird der Verein Schul-träger. Lette war der Auffassung, daß insbesondere dieSchriftsetzerei eine gute Berufsmöglichkeit für Mädchensei. Seine Schule wurde von den Schriftsetzern bekämpft:»Ich will sie nicht preisen, die Setzermamselln, die dasBrot verkürzen dem Setzergesellen.« Die Schule desLette-Vereins befindet sich seit 1902 in Berlin-Schöne-berg am Viktoria-Luise-Platz.

Siehe auch Drucker (Lette)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Belgien 2009Druckerei im Plantin-Museum-Museum.

Das Museum befindet sich an dem Vrijdagmarkt 22–23in Antwerpen, in dem sich die Officin des Christoph Plantinbefand. Die Druckerei ist die einzige vollständig erhalteneWerkstatt aus der Renaissancezeit. Edward Moretus ver-kaufte 1876 die Druckerei mit Inventar und Bleiläuse andie Stadt Antwerpen, die ein Museum einrichtete. Auf derBriefmarke ist leider nicht erkennbar, wie »modern« dievon Moretus genutzten Setzkästen waren; die Lettern sindim Musaeum in den einzelnen Fächern aufrecht aufge-stellt! Völliger Unsinn ist die Form der auf der Briefmarkeabgebildeten Lettern: Lettern sind doch keine kleine Mais-kolben.

Siehe auch Drucker (Plantin bzw. Moretus)und Druckmaschinen (Hölzerne Druckpressen)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Setzer und Setzkästen in Officinen

Polen 1942Während der Besetzung Polens durch die Wehrmachtdes Deutschen Reichs gründeten Widerstandsgruppeneine Untergrundpresse, die am 15. Mai 1942 mit ihrerTätigkeit begann. Eine der Widerstandsorganisationennannte sich »Miesz i Plug« (Schwert und Pflug), die ineiner geheimen Druckerei (»Blaszanka«) in der UlicaPrzemyslowa in Warschau neben Flugblättern auch Brief-marken herstellte. Auf einer der neun Werte (30 Groszy)ist auch eine Tiegeldruckpresse vor zwei Gassen mit Setz-regalen mit vier stilisierten Setzkästen abgebildet. Rechtsdavon wird der Wappenadler Polens gezeigt. Außerdemgab es eine Briefmarke, auf der drei Untergrund-Zeitun-gen bzw. Zeitungstitel abgebildet sind. Die Officin wurdeim April 1943 nach dem Aufstand im Ghetto von der deut-schen Wehrmacht entdeckt.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Herrn Wolfgang Baldus

(siehe ausführlichen Artikel in der Philatelie Mai 2015).

Belgien 1966Die Briefmarke soll die Officin von Dirk Martens zeigen,dem ersten Drucker in Flandern. Rechts ist ein Handset-zer abgebildet, der auf einem Schemel sitzt. Mit der rech-ten Hand greift er in ein Buchstabenfach, in der linkenHand hält er einen Winkelhaken. Licht fällt von vorn auseinem Butzenfenster. Hinter ihm die wuchtige hölzerneDruckpresse.

Siehe auch Drucker (Martens)und Druckmaschinen (Hölzerne Druckpressen)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Drucker (Jankus)und Druckmaschinen (Hölzerne Druckpressen)

Litauen 2008150. Geburtstag von Martynus Jankus.

Martynus Jankus (1858–1946) war ein litauischer Politi-ker, Schriftsteller, Buchdrucker und einer Verleger derZeitschrift Aušra (Morgenröte). Mehr als vierzigmal wur-de Jankus von der preußischen Regierung mit Haft oderGeldbußen bestraft, weil er sich für die SelbständigkeitLitauens einsetzte. Der »Patriarch von Litauen« stammtaus Bittehnen in Ostpreußen bei Ragnit.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Mexiko 2008100. Jahrestag des Beginns der Mexikanischen Revolution.Die Briefmarke soll die Gründung der »Partido LiberalMexicano« darstellen; die 1904 von den Brüdern FloresMagón im amerikanischen Exil gegründet wurde. 1893gaben die drei Brüder Jesus Magón (Redakteur), Ricardo(Korrektor) und Enrique (Druck- und Redaktionsassistent)ihre erste Zeitschrift (El Democrata) heraus. 1908 planenihre Anhänger Ciudad Juárez zu übernehmen, doch derPlan scheitert. Der Diktator Porfirio Diaz sagt im selbenJahr in einem Interview mit einem nordamerikanischenJournalisten, daß 1910 in Mexiko freie Wahlen stattfin-den würden, doch als sich tatsächlich ein Kandidat ge-gen ihn findet, wird dieser ins Exil vertrieben. Auf der Markeist auch ein Setzer am Kasten abgebildet.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Drucker (Riucardo Flores Magón))

Mongolei 2002»Die Geschichte der Menschheit«

nennt auch die Erfindung der Druckkunst – mit einerOfficin im Keller. Außerdem werden Dürers Selbstbildnis,sein Haus in Nürnberg, Frauen aus dem Schwarzwald mitden um 1750 eingeführten Bollenhüten (eine evangeli-sche Kirchentracht), eine Schriftzeile (nicht die Texturaaus Gutenbergs Zeit), ein Engel, (vermutlich) das Reiter-standbild am Wiener Heldenplatz und der Kölner Domgezeigt. Am Setzkasten (auf der Marke unterhalb derPresse) ist das Manuskript befestigt.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Druckmaschinen (Hölzerne Presse)

Hongkong 2005Erfindungen des alten Chinas.

Auf der Briefmarke ist das Denkmal von Bi Sheng, demErfinder des Drucks mit beweglicher Lettern, im Foyer desDruckmuseums in Xinghua Beilu Nr. 25 in Huangcun,Kreis Daxing, Beijing, abgebildet. Es handelt sich um einWissenschafts- und Technologiemuseum, das 1996 er-öffnet wurde. Im Hintergrund ist ein runder chinesischerSetzkasten zu sehen, der etwa 3.000 Zeichen (von rund50.000 chinesischen Zeichen) enthält. Ferner wird eineDruckplatte gezeigt.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Drucker (Bi Sheng)

Togo 1999Auf der Briefmarke ist zu lesen »Movable type used inChina 1050«. Es handelt sich mitnichten um einen chine-sischen Setzkasten, denn nur 36 Fächer sind zu sehen.

Siehe auch Drucker (Bi Sheng)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Setzer und Setzkästen in Officinen

Guinea Bissau 2010Während der Regierungszeit der »Nördlichen Song-Dy-nastie« (960–1279) erfand Bi Sheng die bewegliche Letter.Auf dem Block wird der erste Kaiser dieser Dynastie, derGeneral Zhao Kuangyin, posthum Taizu, abgebildet, der976 starb. Abgebildet ist der chinesische runde Setzka-sten und das Denkmal von Bi Sheng in Beijing sowie dieVerarbeitung von Papier an einem Tisch.

Siehe auch Drucker (Bi Sheng)

Rumänien 2000Jahrestage und Ereignisse:

Druck einer Bibel in lateinischer Sprache.Ein Verweis auf den Druckbeginn der sog. 42zeiligen Bibelvon Johannes Gutenberg, die 1454/1455 fertiggestelltwurde. Neben der großen Druckpresse ist ein Drucker,sein Gehilfe, rechts ein sitzender Schriftsetzer zu sehen.Vor der Presse liegen gedruckte Blätter. Links hinten istein Bogenfenster, rechts ein Regal mit Büchern zu se-hen. Die Zeichnung ist dem Druckerzeichen des PariserDruckers Josse Bade (1462–1535) aus dem flandrischenAsche nachempfunden; bei diesem steht auf der Drucker-presse: »prelu[m] ascensianum«.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Drucker (Gutenberg)

Setzer und Setzkästen in Officinen

Rumänien 2008500 Jahre Buchdruck in Rumänien.

Der Mönch Makarije (?–1541) aus Montenegro stellte am4. Januar 1494 das erste in den balkanischen Länderngedruckte Buch fertig: Es ist ein »Oktoechos für Ton 1«.Makarije hatte im Kloster Cetinje auf Wunsch der örtlichenHerrschaft (Durde Crnojevic) eine Officin eingerichtet.Nach dem Ende dieser Officin ging Makarije mit – so heißtes – einigen Pfund Lettern, die er sich aus Venedig be-schafft hatte, nach Targoviste in der Wallachei, wo er 1506eine Werkstatt im nahegelegenen Kloster einrichtete. ImNachwort des »Meßbuchs« wird darauf hingewiesen, daßdas »Liturghierul lui Macarie« im Jahr 7016 nach der Er-schaffung der Welt (November 1507) von ihm hergestelltwurde. 1510 druckte er einen weiteren »Oktoechos«.

Siehe auch Druckmaschinen (Hölzerne Presse)und Drucker (Makarije)

Bosnien und Herzegowina Republika Srpska 2000Jahrtausendwende

Auf dieser Abbildung aus einem Markenheft wird die Papier-herstellung mit Bottichen und einer Presse zum Entfeuch-ten und eine hölzerne Buchdruckmaschine gezeigt. Amlinken Rand neben der Briefmarke ist die Druckpresseabgebildet; neben dieser ist ein sitzender Setzer zu er-kennen.

Setzer und Setzkästen in Officinen

Siehe auch Druckmaschinen (Hölzerne Presse)und Papierherstellung

Spanien 1992Auf der Briefmarke sind unterhalb des Textes des Syn-odals ein Winkelhaken, zwei Druckerballen sowie ein ge-schlossenes und ein aufgeschlagenes Buch zu sehen.Der abgebildete Winkelhaken stammt nicht aus dem 15.Jahrhundert, denn der Keilhebelverschluß, »Frosch« ge-nannt, und das Setzschiff mit einem Rand aus Mahagoni-holz wurden von Hermann Berthold (1831–1904), demEigentümer der in Berlin belegenen Schriftgießerei undMessinglinienfabrik, erst um 1878 erfunden.1472 fand in Segovia eine Synodalversammlung unterder Leitung des Bischofs Juan Arias Dávila (1436–1497)statt. Das Synodal ist nach dem handschriftlichen »Codexcanonum« gedruckt worden. Gedruckt wurde das Syn-odal von Johann Parix (?–1489) aus Heidelberg, Spanienserster Drucker.

Setzer und Setzkästen in Officinen: Winkelhaken

Siehe auch Drucker (Parix)

Niederländische Antillen 1984100 Jahre Zeitung Amigoe de Curaçao.

Die Briefmarke zeigt einen Setzkasten, auf dem ein Win-kelhaken mit einigen Bleilettern liegt. Die Lettern im Setz-kasten sind so sorgsam aufgereiht, daß man erkennenkann: hier wird nimmer mehr mit Bleisatz gearbeitet. Dieoffizielle Sprache der drei ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Cura-çao) ist Holländisch, die Umgangssprache seit der MIttedes 17. Jahrhunderts »Papiamento«, eine Mischung vonPortugiesisch, Spanisch und dem Idiom der Kreolen miteinigen holländischen Wörtern. »Papiamento« war dieSprache der Sklaven, denen die Kolonialherren verboten,holländisch zu sprechen. Der Setzkasten ist europäisch.

Siehe auch Zeitungen, Niederländische Antillen: Amigoe de Curaçaound Druckmaschine

Setzer und Setzkästen in Officinen: Winkelhaken

Finnland 1992Mit dieser Briefmarke wird auf die Einführung der Druck-kunst in Finnland. Der erste Drucker war Peder ErikssonWald aus Västeras, der im Jahr 1642 in Åbo (Turku) eineOfficin einrichtete, die bis 1653 bestand. Verfasser desBuchs »Discursus politicus de prudentia« war der Pro-fessor an der Universität Turku Michael Wexionius; eshatte einen Umfang von 20 Seiten. Auf der Titelseite istder Druckername zu lesen »Typis Exscribebat Petrus WaldAcad. Typographus«. Gezeigt wird auf der Briefmarke einmoderner Winkelhaken und die Signatur von Lettern.

Setzer und Setzkästen in Officinen: Winkelhaken

Siehe auch Drucker (Peder Eriksson Wald)

Guernsey 1997Abgebildet ist die auf dem Band der Rotationsmaschinefertig gedruckte Zeitung Guernsey Evening Press. Rechtsunten ist ein stilisierter Winkelhaken; links oben ist eineSatzform in einer Schnellpresse zu sehen. Beachten Sie,daß der Winkelhaken (noch) keinen »Frosch« aufweist;mit dem abgebildeten Winkelhaken konnte nur eine Satz-breite gesetzt werden.

Siehe auch Zeitungen, Guernsey (Guernsey Evening Press)

Setzer und Setzkästen in Officinen: Winkelhaken

Setzer und Setzkästen in Officinen

Macau 2018Aus Anlaß des 60jährigen Bestehens des Jornal

»Ou Mun«

Venezuela 199840 Jahre Demokratie:

Freiheit der MeinungsäußerungAls Mater bezeichnet man eine Gießform, die lange fürdie Zeitungsproduktion verwendet wurde. Eine im Blei-satz hergestellte Zeitungsseite mit einer feuchten Papier-masse überzogen, die in die Vertiefungen der Schrift ein-gepreßt wurde. Nach dem Trocknen hatte man einen sta-bilen Abdruck aus Karton, zwei bis drei Millimeter dick.Aus dieser Mater konnte man die fünf bis sechs Zentime-ter dicke, halbrunde Druckplatte herstellen. Matern wur-den auch von Satzvorlagen abgenommen und dann alsStereotypie, ggf. mit Kupferüberzug als Galvanostereo-typie für höhere Auflagen verwendet.

Matern für den Zeitungsdruck

Riukiu-Inseln 19533. Pressewoche

Der Journalist Ota Chofu und eine Mater.Ota Chofu (1865–1938) war ein prominenter Journalist,der als einer der ersten Studenten von der Insel Okinawazum Studium in Tokio zugelassen wurde. 1893 war er ei-ner Gründer der ersten Zeitung Ryukyu-Shimpo auf Oki-nawa. Nach der Besetzung der Inseln durch Japan undder Abschaffung der Ryu-kyu-Monarchie schloß sich seinVater dem Widerstand gegen Japan an. Ota Chofu unter-stützte die örtlichen Händler wie z.B. die Zuckerhändler.1930 wurde er Präsident der von ihm gegründeten Zei-tung. 1931 wurde er Bürgermeister von Shuri.

Matern für den Zeitungsdruck

Japan 1949Nationale Pressewoche.

Mater in Form einer Schreibfeder.Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Siegermacht USAdurch, daß das Pressewesen vollständig neu organsiertwurde.

Matern für den Zeitungsdruck

Maschinensatz

Deutsche Post Berlin 1954100.Geburtstag von Ottmar Mergenthaler.

Ottmar Mergenthaler war der Erfinder der Zeilengußsetz-maschine, die unter dem Namen »Linotype« hergestelltwurde. 1899 beginnt die Berliner Maschinenbau AG mitder Herstellung von Setzmaschinen für die MergenthalerSetzmaschinen-Fabrik GmbH. 1903 wird in Berlin die 500.Maschine fertiggestellt. Die Berliner Fabrik wurde zum 31.Dezember 1976 geschlossen.Ab 1900 werden die Matrizen exklusiv in Deutschland vonder Schriftgießerei D. Stempel A.G. in Frankfurt am Mainhergestellt: »...pflegt als Spezialität die Anfertigung hüb-scher Werkschriften, deren Matrizen auch für die Lino-type verwendet werden können.« Stempel stellte erstmalsauch Zwei-Buchstaben-Matrizen her, die neben der Normal-Schrift auch eine Auszeichnungsschrift in der selben Zeileermöglichen; dazu mußte man im Sammler die Matrizenhochstellen.

Siehe auch Drucker (Mergenthaler)

USA 2013»Building a Nation«

Die Abbildung auf der Marke trägt den Titel »LinotypeOperator In a Publishing House«. Der Fotograf war LewisWickes Hine (1874–1940), der 1920 in Nashville (Tennes-see) eine Serie von Fotos in der Sunday School derBaptisten machte. Hine beschrieb das Foto im Format17,0 x 11,9 cm als »This negro girl was an expert linotyperin a southern publishing house«; es stammt aus einerBilderstrecke mit dem Titel »Southern Negroes series«,zu der auch ein »Pressprinter« an einer Schnellpressegehört.

Maschinensatz

Maschinensatz

Bolivien 200275 Jahre »Asociación de Periodistas de La Paz«

Die Vereinigung der Journalisten in Bolivien (APLP) wurdeam 27. März 1927 von dem aus Peru stammenden Histo-riker, Journalisten und Politiker Luis Alberto Félix SánchezSánchez (1900–1994) gegründet. 1928 gründete er die»Partido Socialista del Perú«. Während der Zeiten derDiktaturen in Peru befand er sich mehrmals im Exil.1989war er für einige Monate Premierminister Perus. Das Logozeigt eine Linotype-Matrize.Auf einer »Doppel-Matrize« sind zwei gleiche Glyphenuntergebracht; Buchstaben in der Auszeichnungsschrift(halbfett oder Kursiv) waren so breit wie in der Normal-schrift, was die Schönheit der Schrift beeinträchtigte. Beiden kursiven Schriften war deshalb der Neigungswinkelstärker als im Handsatz. Hermann Zapf schuf mit Palatinound Aldus Linotype-Schriften für eine gute Typographie.

Uruguay 199375 Jahre Tageszeitung »El Paìs«

El Paìs (Das Land) ist eine in Montevideo erscheinendeTageszeitung, die erstmals am 14. September 1918 her-ausgegeben wurde. Ihre Gründer und Herausgeber warenLeonel Aguirre, Eduardo Rodríguez Larreta und Washing-ton Beltrán Barbat. El País war die erste lateinamerikani-sche Zeitung, die im Offsetdruck hergestellt wurde. DieZeitung, ursprünglich im Broadsheet-Format (375 mal 600mm) ist seit 1982 die auflagenstärkste Zeitung Uruguays.2006 wurde auf das Tabloid-Format (280x395 mm) um-gestellt, aber schon 2007 kehrte man zum größeren For-mat zurück. In dem grün unterlegten Feld ist eine stili-sierte Setzmaschine abgebildet. Daneben ist in Blau eineMatrize für den Linotypesatz abgebildet.

Maschinensatz

Siehe auch Zeitungen, Uruguay (El Paìs)

Maschinensatz

Uruguay 199880 Jahre Tageszeitung »El Paìs«

Carlos Eugenio Scheck (1920–1999) war einer der leiten-den Mitarbeiter im Verlag der Zeitung El País. Washing-ton Beltrán Mullin (1914–2003) war Journalist, der für ElPaís arbeitete; 1965–1966 war er Präsident Uruguays.Leonel Aguirre (1876–1920) gründete mit Eduardo Ro-driguez Larreta und Washington Betrán die Zeitung ElPaís. Eduardo Rodriguez Larreta (1888–1973) hatte Jurastudiert und war einer der Gründer der País. Er war einerder Autoren der Verfassung Uruguays von 1930. Auf demBlock ist eine Linotype abgebildet.

Siehe auch Zeitungen, Uruguay (El Paìs)

Maschinensatz

USA 1996Pionier der Medientechnik.

Die Linotype-Setzmaschine wurde in erster Linie für denZeitungssatz genutzt. Spätere Modelle der Linotype-Setz-maschine hatten bis zu sechs Magazine für unterschied-liche Schriftarten und Schriftgrößen. Mit der Linotype-Setzmaschine konnten 5.000 bis 6.000 Buchstaben stünd-lich gesetzt werden. Das erste Modell der von Mergen-thaler 1886 gebauten Maschine hieß »Blower«, weil esdie Matrizen auf dem Weg vom Matrizenmagazin zumSammler durch Druckluft beförderte. Die »Blower« wurdebereits 1889 vom Modell »Simplex« abgelöst, bei welchemdie Drucklufttechnik für den Matrizentransport in den Samm-ler durch einen Riementransport ersetzt wurde. »Linotype«war Namensgeber für das Unternehmen, das die Setz-maschinen herstellte und vertrieb.

Siehe auch Drucker (Mergenthaler)

Maschinensatz

Bundesrepublik Deutschland 2012Saariva

Abgebildet sind mehrere Setzmaschinen und Maschinen-setzer. Die Abbildungen auf den Marken des privatenPostdienstes unterliegen möglicherweise dem Copyright;deshalb wird auf die Wiedergabe hier verzichtet.

Irland 1986100 Jahre Verband der Dubliner Gewerkschaften.

Joseph Patrick Nannetti (1851–1915) war der Sohn eineseingewanderten italienischen Bildhauers. Nach dem Schul-besuch lernte er in Dublin den Beruf eines Buchdruckersund ging dann nach Liverpool, wo er als Drucker arbeiteteund sich in der »Home Rule«-Bewegung engagierte. Nachseiner Rückkehr nach Dublin wurde er erst Sekretär des»Trade Council« und später Präsident dieser Organisation.Er war Anhänger einer traditionellen Gewerkschaftsdefi-nition, in der nur Facharbeiter organisiert werden sollten.Die erste irische Gewerkschaft war die »Carpenter So-ciety«, die sich 1768 organisierte. Ein erster Arbeitskampferfolgte 1780 durch die »Master Corporation of Hosiers«.Auf der Briefmarke steht Nannetti neben einer Linotype;der Kollege sitzt auf einem ungeeigneten Stuhl. Nannettiwird im »Ulysses« erwähnt.

Maschinensatz

Siehe auch Drucker (Nannetti)

Argentinien 1998zeigt eine Linotype.

Die Setzmaschine ist seitenverkehrt abgebildet, denn derauch als »langer Laban« bezeichnete zweite Elevator fürden Rücktransport der Matrizen nach dem Zeilenguß iststets auf der linken Seite einer Linotype. Im Hintergrundist die Titelseite der Zeitung El Liberal zu sehen. Abgebil-det ist ferner der Gründer der Zeitung Juan AntonioFigueroa (1864–1929). Bei der Gründung des Blatts warFigueroa 34 Jahre alt und führendes Mitglied der »UniónCívica Nacional« und Unterstützer des späteren erstenPräsidenten Argentiniens Bartolomé Mitre Martinez.

Maschinensatz

Siehe auch Zeitungen, Argentinien: El Liberal

Maschinensatz

Österreich 2016 (Meine Marke)Monotype-Setzmaschine Taster

Der Taster, wird mit Luftdruck betrieben. Er erzeugt einen31-Kanal-Lochstreifen mit einem Koordinatensystem, dasden Schriftrahmen der Gießmaschine steuert. DieserSchriftrahmen umfaßt 15×15 Matrizen (= 225 Zeichen)bzw. 17×15 Matrizen (= 255 Zeichen) bzw. Steuerzeichen16×16 = 256 Zeichen. Der Taster besitzt zwei getrennteTastaturen mit zusammen 276 Tasten mit sechs Alpha-beten (normal, halbfett und kursiv in jeweils Groß- undKleinbuchstaben) und zweimal 15 Ausschlußtasten, diedie Breite des Ausschlusses, der Wortzwischenräume,bestimmen. Beim Setzen werden die Einheiten der Buch-staben addiert, und am Ende der Satzzeile wird durcheine Settrommel (Rechentabelle) der noch verbleibendeRaum zum Zeilenende durch Ausschlußzahlen angege-ben, die der Setzer über die Ausschlußtasten eingebenmuß.

Maschinensatz

Österreich 2016 (Meine Marke)Monotype Gießmaschine

Die Monotype verfügt über ein eigenes typographischesMaßsystem, bestehend aus dem Set, der Einheit und derGrundeinheit. Das Set entspricht dem Punkt im DesktopPublishing (Postscript-Punkt) als vereinfachte Definitiondes amerikanischen Punktes (1 pt = 0,3527 mm). DasSetgeviert ist höchstens 18 Einheiten breit: ein Versal-»M« als breitester Buchstabe hat dementsprechend 18Einheiten, ein Minuskel-»l« als schmalster Buchstabe hat5 Einheiten. Der dritte Teil des Monotype-Maßsystemsist die Grundeinheit. Sie verbindet die Größen Set undEinheit: 1 Set = 0,35 mm : 18 Einheiten = 0,0195 mm = 1Grundeinheit.

Niederländische Antillen 1984100 Jahre Zeitung Amigoe de Curaçao.

Auf der Briefmarke wird eine Tastatur und ein Computer-Bildschirm gezeigt, der wohl darauf verweisen soll, daß beidieser Zeitung die Moderne eingezogen ist. Vorläufer derelektronischen Satzherstellung waren Fotosatzgeräte, dienach einem optomechanischen Prinzip funktionierten. DieStrahlen einer Lichtquelle fallen zunächst durch einenSchriftbildträger. Ein Höhepunkt dieser Entwicklung wardie erste digitale Fotosatz-Kompaktanlage der Welt, dieCRTronic von Linotype; die Linotype-Matrizen waren miteinem negativen Schriftzeichen versehen, das fotografiertwurde. Ein Irrweg der technischen Entwicklung. DesktopPublishing bedeutet »Publizieren vom Schreibtisch« aus,der Redakteur schreibt selbst und macht den Umbruch –der Setzer wurde eingespart.

Siehe auch Zeitungen, Niederländische Antillen: Amigoe de Curaçao

Maschinensatz: Desktop Publishing

Großbritannien 1982Entwicklung der Datenverarbeitung

Einer der bedeutendsten Wissenschaftler für die Weiter-entwicklung der Computer war der englische Mathematikerund Informatiker Alan Mathison Turing. Er gilt als einerder einflußreichsten Theoretiker der Computerentwicklungund schuf die theoretischen Grundlagen für die moderneInformationstechnologie; er war während des Zweiten Welt-kriegs maßgeblich an der Entzifferung der »Enigma«-Funksprüche beteiligt. Für seine Verdienste erhielt er denOrder of the British Empire. 1952 wurde er wegen »Ver-brechen gegen die Königin« angeklagt und zu einer Ge-fängnisstrafe verurteilt. An die Stelle der Haftstrafe unter-zog er sich einer medikamentösen Behandlung zur Be-handlung seiner Homosexualität, die als »Krankheit« de-finiert wurde. Außerdem begann er eine Therapie gegenseine durch diese Östrogon-Behandlung entstandene De-pression. 1954 beging er Suizid, die durch einen mitCyanid vergifteten Apfel herrührte, den man halb aufge-gessen neben ihm auffand. Das erinnert an das Logoeiner Firma zur Herstellung von Personal Computern.

Maschinensatz: Desktop Publishing

Maschinensatz: Desktop Publishing

USA 1980World Wide Web

Noch in den 1940er Jahren verstand man im englischenSprachraum unter »Computer« eine weibliche Hilfskraft,die – so heißt es – ohne zu wissen, was sie eigentlich tat,irgendwelche Berechnungen vornahm. Da diese Hilfskräftezumeist in großen Arbeitsräumen arbeiteten, wurden sievon den männlichen Vorgesetzten als »big room girls« be-zeichnet. Mit Personal Computern (»persönlicher Com-puter«, PC) von Microsoft, Commodore, Apple und an-deren entstand das Desktop-Publishing (DTP), womit dasrechnergestützte Setzen von Dokumenten gemeint ist, dieaus Texten und Bildern bestehen und später als Publika-tionen verwendet werden. Im Mittelpunkt steht ein PC unddie Software für das Erstellen eines Layouts, gefolgt vonder Ausgabe einer digitalen Druckvorlage. In den Anfangs-jahren beherrschten Adobe PageMaker und Corel Venturaden DTP-Markt; nach 1987 entwickelte sich QuarkXPresszum Marktführer; Adobe InDesign löste PageMaker ab.DTP-Programme ersetzten den Beruf des Schriftsetzersab und beendeten das Gutenberg-Zeitalter.