Indikation zu Cochlea-Implantaten und implantierbaren ... · Schwerpunkt Kommunikationsstörungen...
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Schwerpunkt Kommunikationsstörungen
Indikation zu Cochlea-Implantaten
und implantierbaren Hörgeräten
D. Koutsimpelas
Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik
Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. W. Mann
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Schwerpunkt Kommunikationsstörungen
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Schwerpunkt Kommunikationsstörungen
Indikationen CI
1984 1990 1998 Heute
Alter Erwachsene Ab 2 J Ab 18M <12M
Beginn Postlingual PostlingualErwachsene
& Pre/Postlingual
Kinder
PostlingualErwachsene
& Pre/Postlingual
Kinder
PostlingualErwachsene
& Pre/PostlingualKinder
Hörverlust Taubheit Resthörigkeit Hochgradig(Erwachsene)Resthörigkeit
(Kinder)
Hochgradig(Erwachsene/Kinder)
Sprachaudio
gramm
0% 0% <40% <50%
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Schwerpunkt Kommunikationsstörungen
Indikationen CI
� Für Cochlea-Implantat-Versorgungen kommen Patienten in Frage, bei denen mit Cochlea-Implantaten ein besseres Hören und Sprachverstehen als mit Hörgeräten absehbar zu erreichen sein wird.
� Die Funktionstüchtigkeit von Hörnerv und Hörbahn mußaufgrund der Voruntersuchungen angenommen werden können.
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� Postlingual gehörlose und resthörige Kinder, Jugendliche und Erwachsene
� Kinder (taub geboren, vor- und während des Spracherwerbs ertaubt, auch mit Resthörigkeit)
� Einseitige Taubheit ?
� Prälingual gehörlose Erwachsene ???
Indikationen CI
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Schwerpunkt Kommunikationsstörungen
� Schwerhörige die bei bester apparativer Versorgung keine zufriedenstellende Kommunikationsfähigkeit erreichen können.
� Eine tonaudiometrisch zu bestimmende Grenze für die CI Versorgung gibt es nicht.
� Einsilberwortverständniss von unter 50% (Freiburger Einsilber) bei 65dB
� Möglichst frühzeitig
� Liegt die Ertaubung länger als 10 Jahre zurück, werden besondere Anforderungen in der Rehabilitation gestellt
Postlingual gehörlose und resthörige Kinder, Jugendliche und Erwachsene
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� Prälinguale hochgradige Schwerhörigkeit, wenn der Hörverlust durch ein konventionelles Hörgerät nicht auszugleichen ist und ein regelrechter Spracherwerb nicht zu erwarten ist
� Die Indikationsstellung bei Kindern soll nicht ohne vorangegangene Beobachtungsphase (optimierte Versorgung mit Hörgeräten, verbunden mit Frühförderung über ca. 6 Monate) gestellt werden. Ausnahme: postmeningitischeErtaubung.
� Im Idealfall Implantation vor Vollendung des 1. Lebensjahres� Zusätzliche Behinderungen oder Mehrfachbehinderungen
stellen keine KI mehr.
Kinder (taub geboren, vor- und während des Spracherwerbs ertaubt, auch mit Resthörigkeit)
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� Die ersten Ergebnisse der CI-Versorgung bei einseitiger Taubheit zeigen, dass die Wiederherstellung binauralenHörens möglich ist. Demnach scheint die CI-Versorgung bei einseitiger Ertaubung und bei individuellem Leidensdruck eine gerechtfertigte Behandlung zu sein.
� Nur unter besonders günstigen Umständen ist eine Implantation bei prälingual gehörlosen Erwachsenen indiziert.
Einseitig gehörlose und prälingual gehörlose Erwachsene
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Bilaterale CI Versorgung
� Die Bilaterale CI Versorgung ist bei beidseitiger hochgradiger
Hörminderung inzwischen Standard.
Verbessertes Sprachverständniss- insbesondere im Störlärm, geringere Höranstregung, natürlicheres Hörempfinden,
Vorteile im Richtungshören
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Absolute Kontraindikationen
� Fehlende Cochlea oder fehlender Hörnerv
� Zentrale Taubheit mit Funktionsstörungen im Bereich der zentralen Hörbahnen
� Mittelohrinfektionen (nach Sanierung Implantation möglich)
� Nicht sichergestellte postoperative Rehabilitation
� Fehlende Rehabilitationsfähigkeit bei der CI-Versorgung
� Schwerste psychotische Erkrankungen
� Schwerste Intelligenzdefekte
Kontraindikationen CI
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Relative Kontraindikationen
� Schwere Allgemeinerkrankungen
� Therapieresistentes Krampfleiden
� Negativer subjektiver Promontoriumstest
Obere Altersgrenze
� Entscheidend ist das biologische Alter bezüglich der Lernfähigkeit.
Kontraindikationen CI
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Indikation partieller Hörverlust
EAS (Elektro Akustische Stimulation)
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EAS Hörimplantatsystem
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Gehörerhaltende Chirurgie
� Vermeidung von mechanischem Trauma
� Einsatz von unterstützenden Medikamenten
� Verhindern von Bindegewebsbildung undEntzündungsreaktionen
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CI Elektrode
� Insertionstiefe 18-20mmbis 24 mm möglich
� Sehr flexibel, geringes Volumen� Speziell entwickelte
atraumatische Elektrodenspitze� geringe Einführkraft notwendig
� Wesentlicher Faktor für Hörerhalt für EAS
� Optimales Design für die Runde Fenster Technik (RW)
� Das Restgehör in der apikalenRegion wird akustisch stimuliert
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Indikationsbereich EAS
Audiogramm
� Leichte bis mittlereSchwerhörigkeit für niedrige Frequenzen kombiniert mit hochgradiger Schwerhörigkeit für höhere Frequenzen
� Das Einsilberverständnis bei bestmöglicher Versorgungsollte ≤ 60% (65dB SPL) sein
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� Progredienter Hörverlust
� Autoimmunerkrankung
� Fehlbildungen oder Obstruktionen der Cochlea
� Air-bone gap > 15dB
� Kontrainidikation durch das Aussenohr um ein Hörgerätzu tragen
Kontraindikation EAS
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Patienten die mit konventionellen Versorgungsmethoden nicht, beziehungsweise unzureichend versorgt werden können.
Wer braucht implantierbare Hörgeräte
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Implantierbare Hörgeräte
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� Innenohrschwerhörigkeiten
� Reine Schallleitungsschwerhörigkeiten und kombinierte Hörstörungen, bei Funktionsstörungen des Mittelohres, die sich nicht anderweitig mit Aussicht auf Hörverbesserung ohrchirurgisch behandeln lassen.
� Limitierte Sprachverständlichkeit bei Nebengeräuschen mit konv. HG
Indikationen implantierbare Hörgeräte
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Indikationen implantierbare Hörgeräte
� Fehlbildungen des Ohres mit einer der o.g.Schwerhörigkeitsformen
� Chronische/rezidivierende Otitis externa bzw. Gehörgangsekzeme infolge von konventionellen Hörgeräte
� Unverträglichkeit von Fremdkörpern im Gehörgang (z.B. Ohrpassstücke)
� Im Einzelfall indikationsverstärkend: Okklusionsgefühl, chronischer Tinnitus (mit Verdeckbarkeit)
� Bei beidseitigem Vorliegen der o.g. Indikationskriterien ist eine beidseitige Versorgung indiziert
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� hochgradige, an Taubheit grenzende Innenohr-schwerhörigkeit (absolute Kontraindikation)
� schwere psychiatrische und/oder psychosomatische Erkrankungen, die den Therapieerfolg behindern (absolute Kontraindikation)
� schnell fortschreitende Hörminderung (Überschreiten der audiologischen Indikation)
� schwere Allgemeinerkrankungen (z.B. mit erhöhter Gefahr der Wundheilungsstörung bzw. Wundbettinfektion) (relative Kontraindikation)
Kontraindikationen implantierbare Hörgeräte
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� Knochenverankertes Hörgerät. Es wird über eine Titanschraube, die im Schädelknochen verankert ist, am Kopf befestigt.
� Der Schall wird in Vibrationen umgewandelt und direkt über den Schädelknochen auf das funktionierende Innenohr übertragen.
BAHA (Bone Anchored Hearing Aid)
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BAHA Indikationsbereich
� Schallleitungsschwerhörigkeit (> 30db)
� Kombinierte Schwerhörigkeit(Schallleitungskomponente >30dB,Knochenleitungsschwelle besserals 65dB)
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� Bei angeborener oder erworbener Ohrmuschel- oder Gehörgangsfehlbildung (Dysplasie), chron. Otorrhoe, otitis externa, Erkrankungen des Schallübertragung-Apparates
� Einseitige Taubheit
� Ausschluss einer Knochenstoffwechselerkrankung(Osteoporose oder verminderte Knochendichte)
� Kooperation im Bezug auf Hygiene
Indikationen BAHA
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Teilimlantierbares Knochenleitungsgerät Bonebridge
Es ist das erste aktive Implantat zur Knochenleitungsstimulation, bei dem die Haut intakt bleibt.
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� Alter >18
� Schallleitungsschwerhörigkeit
� Kombinierte Schwerhörigkeit
mit einer leichten
Innenohr-Komponente
� Knochenleitungsschwellen
besser als 45dB (0.5-3kHz)
Indikationsbereich Bonebridge
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Indikationen Bonebridge
� Bei angeborener oder erworbener Ohrmuschel- oder Gehörgangsfehlbildung (Dysplasie), chron. Otorrhoe, otitis externa, Erkrankungen des Schallübertragung-Apparates
� Einseitige Taubheit
� Voraussetzung: ausreichende Dicke der Kortikalis im Mastoidbereich
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Teilimlantierbare Systeme Vibrant Soundbridge
Audioprozessor
Interner Teil (VORP)
FMTFloating Mass Transducer
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Innenohrschwerhörigkeit Schallleitungs- & kombinierter Hörverlust
Incus Vibroplasty Vibroplasty am Runden Fenster
PORP / TORP Vibroplasty
Ovales Fenster / Stapes Vibroplasty
Indikationen Vibrant Soundbridge
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� Leichte bis schwere Innenohr-Schwerhörigkeit
� Sprachverständnis mind. 50% beim Pegel angenehmer Lautstärke über Kopfhörer oder bei 65 dB im freien Schallfeld
� Normale Mittelohrfunktion
� Normale Tympanometrie
� Stabiler Hörverlust
VSB Indikationsbereich für Innenohrchwerhörigkeit(Luftleitungshörschwelle)
Luftleitungs – Knochenleitungsschwelle
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� Leichte bis schwere Innenohrschwerhörigkeit
� Normale Mittelohrfunktion
� Der FMT ist mit einem Titanium Clip am Incus befestigt.
� Er sollte engen Kontakt haben und parallel zum Stapes
platziert werden.
Incus Vibroplasty
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� Schallleitungs- & kombinierter
Hörverlust (grenzend an hochgradiger)
� Keine aktuelle Mittelohrinfektion
� Keine chronische
Flüssigkeitsansammlung im Ohr
� Stabile Knochenleitungsschwelle
VSB Indikationsbereich für Schallleitungs-, und kombinierte Schwerhörigkeiten
(Knochenleitungshörschwelle)
Knochenleitungsschwelle
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� Kombinierter Hörverlust mit unzureichendem Nutzen von konventionellen Hörgeräten
� Unzureichender Nutzen nach mehrfacher Tympanoplastik
� Der FMT wird am Runden Fenster platziert.
� Umgehung des Außen- und Mittelohres
Vibroplasty am Runden Fenster
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MET Indikationsbereich für Innenohrschwerhörigkeit (Luftleitungshörschwelle)
Das MET eignet sich für mittel- bis hochgradige Innenohrschwerhörigkeiten.
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Vollimplantierbares Carina
� Dieses System eignet sich für die mittel- bis hochgradige Innenohrschwerhörigkeiten und kombinierten Schwerhörigkeiten.
� Das Mikrofon selbst befindet sich hinter dem Ohr unter der Haut und ist damit nicht sichtbar.
� Auch die Energiequelle wird unter die Haut platziert.
� Die Batterien können über ein Fernladegerät durch die Haut aufgeladen werden.
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Vollimplantierbares Carina
Ankopplung am Amboss für Innenohrschwerhörigkeit
Ankopplung für kombinierte Schwerhörigkeit
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Schwerpunkt Kommunikationsstörungen
Indikationsbereich Carina
Mittel- bis hochgradige Innenohrschwerhörigkeiten und kombinierten Schwerhörigkeiten