INDONESIEN - care.de · Geologie Auch aus geologischer Sicht ist Indonesien äußert vielfältig...

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INDONESIEN Infos rund um den größten Inselstaat der Welt Foto: CARE/ Josh Estey Lage und Fläche Indonesien ist der weltweit größte Inselstaat und liegt in Südostasien. Insgesamt 17.000 Inseln gehö- ren zu der Inselkette, von denen ungefähr 6000 bewohnt sind. Alle Inseln zusammen haben eine Gesamtfläche von 2,02 Millionen km². Die Küstenlinie hat dabei eine Länge von über 81.000 km. Hauptstadt Die Hauptstadt Indonesiens ist Jakarta. Hier leben rund 10 Millionen Menschen, womit Jakarta die größ- te Stadt in ganz Südostasien ist. Den umliegenden Ballungsraum mit einbezogen, wohnen hier sogar 30 Millionen Menschen, womit es die zweitgrößte Metro- polregion weltweit ist. Bevölkerung und Sprache Mit ca. 250 Millionen Menschen ist Indonesien das viertbevölkerungsreiche Land der Welt. Die meisten hiervon (143 Millionen) leben auf einer der Hauptin- seln, Java. Die Insel nimmt allein aber noch nicht einmal 7% der Landesfläche ein. Die offizielle Sprache ist Indonesisch (Bahasa Indonesia). Insgesamt gibt es aber über 500 unterschiedliche Dialekte und regionale Sprachen, die von den verschiedenen ethnischen Gruppen gesprochen werden. Währung Die offizielle Währung sind indonesische Rupiah. Außerdem werden fast überall US-Dollar akzeptiert. Viele der Resorts und großen Hotelanlagen bieten zusätzlich auch Möglichkeiten Geld zu wechseln an. Der aktuelle Wechselkurs beträgt 14.123,95 indonesi- sche Rupie für einen Euro (Jan 2017). Zeitverschiebung Das Land erstreckt sich über drei unterschiedliche Zeitzonen (GMT +7, +8, +9) und wird so in West-, Zentral- und Ostindonesien eingeteilt. Die Hauptstadt Jakarta liegt im westlichen Teil und ist somit zur Sommerzeit der deutschen Zeit 5 Stunden voraus. (Abbildung: geography.about.com)

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INDONESIEN

Infos rund um den größten Inselstaat der Welt

Foto

: CA

RE/

Josh

Est

ey

Lage und Fläche Indonesien ist der weltweit größte Inselstaat und

liegt in Südostasien. Insgesamt 17.000 Inseln gehö-

ren zu der Inselkette, von denen ungefähr 6000

bewohnt sind. Alle Inseln zusammen haben eine

Gesamtfläche von 2,02 Millionen km². Die Küstenlinie

hat dabei eine Länge von über 81.000 km.

Hauptstadt Die Hauptstadt Indonesiens ist Jakarta. Hier leben

rund 10 Millionen Menschen, womit Jakarta die größ-

te Stadt in ganz Südostasien ist. Den umliegenden

Ballungsraum mit einbezogen, wohnen hier sogar 30

Millionen Menschen, womit es die zweitgrößte Metro-

polregion weltweit ist.

Bevölkerung und Sprache

Mit ca. 250 Millionen Menschen ist Indonesien das

viertbevölkerungsreiche Land der Welt. Die meisten

hiervon (143 Millionen) leben auf einer der Hauptin-

seln, Java. Die Insel nimmt allein aber noch nicht

einmal 7% der Landesfläche ein. Die offizielle Sprache

ist Indonesisch (Bahasa Indonesia). Insgesamt gibt es

aber über 500 unterschiedliche Dialekte und regionale

Sprachen, die von den verschiedenen ethnischen

Gruppen gesprochen werden.

Währung Die offizielle Währung sind indonesische Rupiah.

Außerdem werden fast überall US-Dollar akzeptiert.

Viele der Resorts und großen Hotelanlagen bieten

zusätzlich auch Möglichkeiten Geld zu wechseln an.

Der aktuelle Wechselkurs beträgt 14.123,95 indonesi-

sche Rupie für einen Euro (Jan 2017).

Zeitverschiebung Das Land erstreckt sich über drei unterschiedliche

Zeitzonen (GMT +7, +8, +9) und wird so in West-,

Zentral- und Ostindonesien eingeteilt. Die Hauptstadt

Jakarta liegt im westlichen Teil und ist somit zur

Sommerzeit der deutschen Zeit 5 Stunden voraus.

(Abbildung: geography.about.com)

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Wichtige Telefonnummern Dt. Botschaft: (0062 21) 398 550 00

Polizei: 110

Feuerwehr: 113

Notarzt: 118 oder 119

Hochsaison und Aktivitäten

Wer nach Indonesien reisen möchte, sollte dies am

besten zwischen Mai und September Zeit tun, denn

dann ist es dort trocken (s. Klima). Ebenfalls ist eine

gute Planung ratsam. Das Land hat von Tauch-

Abenteuern über Wanderungen durch den Regenwald

bis hin zu Entdeckungsreisen alter Tempel einiges zu

bieten!

Klima Indonesien wird vom Äquator durchzogen. Es herrscht

also ein tropisches Klima, das von zwei Jahreszeiten

geprägt ist: Die Trockenzeit dauert gewöhnlich von

Juni bis September während die Regenzeit die restli-

chen Monate andauert. In der Hauptreisezeit zwischen

Juni und September scheint die meiste Zeit die Sonne

und es gibt nur wenige Wolken. Ausreichend Sonnen-

creme ist also ein Muss.

Jakarta/Java (Abbildung: wetterkontor.de)

Weiter nördlich und weiter östlich wie zum Beispiel

auf den Inseln Borneo, Sumatra und Papua sind diese

Jahreszeiten weniger ausgeprägt. Es herrscht ein

immerfeuchtes Tropenklima. Die Temperaturen

schwanken nur leicht und liegen zwischen 25 und

27°C. Hier kann es sehr schwül werden.

Padang/Sumatra (Abbildung: wetterkontor.de)

Vegetation und Tierwelt

Grob kann das Land und seine Inseln in zwei Hauptre-

gionen eingeteilt werden, die von der sogenannten

Wallace-Linie getrennt sind. Im Norden verläuft die

Wallace Linie zwischen Borneo und Sumatra und im

Süden zwischen Bali und Lombok. Im westlichen Teil

des Landes findet man eine eher asiatische Flora und

Fauna während der östliche Teil australische Arten

beheimatet. Zum Beispiel gibt es Elefanten, Tiger und

Orang-Utans nur im westlichen (also im asiatischen)

Teil des Landes.

Mit über 300 Säugetierarten und rund 1500 Vogelar-

ten gehört das Land zu einer der artenreichsten

Regionen weltweit. Hierzu gehören auch große Re-

genwaldgebiete, die durch übermäßige Rodung jedoch

immer stärker bedroht sind. Auf Java zum Beispiel ist

der Regenwald bereits ganz verschwunden.

(Foto: CARE)

INDONESIEN – Klima, Vegetation, Tierwelt und Geologie

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Geologie Auch aus geologischer Sicht ist Indonesien äußert

vielfältig und einzigartig. Das Land ist von Vulkanen

geprägt und liegt in einem Bereich in dem vier Erd-

platten aufeinander treffen. Durch die Auffaltung

dieser Platten gibt es große Gebirgszüge, doch durch

diese Plattenkollisionen kommt es auch immer wieder

zu starken Erdbeben. Eine der größten Katastrophen

war das Seebeben vom 26. Dezember 2004 durch das

eine 15 Meter hohe Tsunami-Welle ausgelöst wurde

und 300.000 Menschen starben.

Eine kulturelle Vielfalt

'Bhinneka Tunggal Ika', die 'Einheit in der Vielfalt' ist

die Grundlage der indonesischen Gesellschaft. Insge-

samt gibt es über 200 ethnische Gruppen, darunter

auch einige antike Kulturen, die ihre Wurzeln auf

einer der vielen Inseln haben. Mit der Zeit wurde die

Kultur des Landes aber stark durch die indische,

chinesische, arabische und europäische Kultur beein-

flusst. Die größte ethnische Gruppe ist heute malaii-

schen Ursprungs. Die kulturelle Vielfalt ist dabei zum

Beispiel in den vielen Feste und Feiern wiederzufin-

den.

(Foto: CARE)

Eins der, auch in Europa, bekanntesten indonesischen

Kulturgüter ist die Batik-Färbetechnik. Mit heißem

Wachs werden Muster auf Stoffe gebracht, die an-

schließend in Farbe getaucht werden. Dabei färben

sich nur die von Wachs freien Teile des Stoffes ein.

Vor allem Java gilt als Hochburg dieser Tradition, die

seit 2009 sogar UNESCO-Weltkulturerbe ist.

Religion Rund 88% der Bevölkerung bekennen sich zum Islam,

womit Indonesien mit rund 191 Millionen Muslimen

der Staat mit der größten Muslimischen Bevölkerung

weltweit ist. Neben dem Islam werden in Indonesien

fünf weitere Religionen anerkannt. Hierzu zählen die

evangelische und katholische Kirche, der Hinduismus,

der Buddhismus sowie der Konfuzianismus. Des Weite-

ren existieren in Indonesien Naturreligionen.

INDONESIEN – Kultur, Religion und Geschichte

Geschichte

Vor ca. 1 Million Jahre – Durch archäologische

Funde wird vermutet, dass bereits zu dieser Zeit

das Land besiedelt wurde.

Ca. 1000 v. Chr. – die Vorfahren der heutigen

Indonesier kommen aus Asien hierher.

16. bis 19. Jhd. – zuerst sind es die Portugiesen,

dann die Holländer, die die Kolonialmacht über

Indonesien einnehmen.

17. August 1945 – nachdem sie das Land fast 3

Jahre besetzten, kapitulieren die Japaner und die

„Republik Indonesien“ wird von Achmed Sukarno

als unabhängiger Staat ausgerufen

1965 – Sukarnos Politik entwickelte sich immer

mehr zu einem diktatorischen Führungsstil bis das

Militär mit General Suharto die Macht übernimmt

1990er – die asiatische Wirtschaftskrise trifft das

Land schwer. Korruption und die Unterdrückung

von Regierungsgegner führen außerdem zu Mas-

senprotesten. 1998 muss Suharto zurücktreten.

20. Mai 2002 – nach jahrelangen Kämpfen und

Unruhen löst sich Ost-Timur von Indonesien ab

und wird unabhängig.

August 2004 – einer der größten Erfolge der Re-

formbewegung ist die direkte Wahl des Präsiden-

ten durch das Volk. Susilo Bambang wird neues

Staatsoberhaupt.

26. Dezember 2004 – ein verheerender Tsunami

überrollt das Land. Über 200.000 Menschen ster-

ben und ganze Städte

Oktober 2014 – Der amtierende Präsident Joko

Widodo wird gewählt

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Das politische System

Indonesien ist seit 1945 eine Präsidialrepublik. Der

Präsident, seit Oktober 2014 Joko Widodo, ernennt

dabei die Regierungsmitglieder.

Die verfassungsgebende Versammlung besteht aus

zwei Teilen. Ein Teil ist das Parlament, welches 560

Mitglieder hat. Diese werden in den Wahlkreisen für

fünf Jahre gewählt. Der zweite Teil ist die Regional-

kammer. Diese besteht wiederum aus 132 Mitgliedern.

Für jede der 33 Provinzen gibt es hier 4 Vertreter.

Bildungspolitik So wie auch seine Vorgänger legt auch Widodo Wert

auf die Bildungspolitik. Seit 2003 hat die Regierung

ihr Ziel erreicht, jährlich 20 % des Haushaltes in den

Bildungssektor zu investieren. Vor allem der ärmere

Teil der Bevölkerung soll hierdurch gefördert werden,

sowie gleichzeitig die allgemeine Qualität der Bildung

angehoben werden.

(Foto: CARE/ Josh Estey)

In Indonesien besteht Schulpflicht. Die Schullaufbahn

teilt sich in drei Teile auf: Einer sechsjährigen Grund-

schule und den darauffolgenden, jeweils dreijährigen

Oberschulen (junior/ senior level). Außerdem gibt es

in Indonesien 92 staatliche und über 3000 private

Universitäten.

Wirtschaft In den letzten Jahren ist die Wirtschaft Indonesiens

stetig gewachsen. 2014 wurde in Indonesien ein

Gesetz verabschiedet, durch das verhindert werden

soll, dass unverarbeitete Rohstoffe exportiert werden.

Damit sollen mehr Gewinne in das Land fließen und

der industrielle Sektor des Landes gestärkt werden.

Denn bislang sind die meisten Indonesier im Dienst-

leistungssektor oder der Agrarwirtschaft tätig.

(Foto: CARE/ Josh Estey)

Herausforderungen

Trotz des wirtschaftlichen Wachstums und dem, auf-

grund des Bevölkerungs- und Rohstoffreichtums,

großen Potenzial Indonesiens, gelten etwa 16% der

Bevölkerung als extrem arm. Gründe hierfür sind

anhaltende Korruption, Rechtsunsicherheit und die

regionalen Unterschiede zwischen dem Wirtschafts-

Zentrum Java und den restlichen Inseln, für deren

Förderung in der Vergangenheit nur relativ wenige

Investitionen geflossen sind.

Eine weitere Herausforderung ist die hohe Jugendar-

beitslosigkeit. Seit ihrem Höhepunkt 2005 ist diese

zwar schon sehr gesunken, dennoch liegt sie nach wie

vor bei über 20 %.

INDONESIEN - Einreisebestimmungen und Visum

INDONESIEN – Politik, Wirtschaft und Herausforderungen

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Einreisebestimmungen für deutsche

Staatsangehörige – Visa

Für Touristen ist in Indonesien ein Aufenthalt von bis

zu 30 Tagen ohne Visum möglich. Voraussetzung

hierfür ist allerdings das Mitführen eines gültigen

Reisepasses bzw. eines Kinderreisepasses.

Eine Verlängerung des Visums ist grundsätzlich nicht

möglich. Nach einer kurzen Ausreise wird aber bei

anschließender Wiedereinreise erneut ein Visum für 30

Tage ausgestellt.

Für ausländische Geschäftsleute die nach Indonesien

reisen möchten wurden die Aufenthaltsbestimmungen

in bestimmten Bereichen verschärft. Vor der Einreise

empfiehlt es sich in diesem Fall genau zu prüfen, ob

eine Arbeitserlaubnispflicht besteht. Auskünfte erhält

man über die Auslandsvertretungen der Republik

Indonesiens.

„Visa on Arrival“

Deutsche, die beabsichtigen, länger als 30 Tage,

jedoch höchstens 60 Tage, in Indonesien zu bleiben

und weder eine Arbeitsaufnahme noch einen Dauer-

aufenthalt in Indonesien planen, können bei Einreise

für 35,- US-Dollar ein für 30 Tage gültiges Visum

(„Visa on Arrival“) erhalten. Hierfür ist es notwendig

einen gültigen Reisepass mitzuführen sowie ein

Weiter- oder Rückflugticket vorweisen zu können.

Reguläres Touristen-Visum

Wer länger als 2 Monate in Indonesien bleiben möchte

muss sich vor Abreise um ein Visum kümmern. Das

Visum muss bei der zuständigen Auslandsvertretung

beantragt werden.

Achtung! Wer die Einreisebestimmungen Indonesi-

ens missachtet, dem drohen hohe Geldstrafen und

Haftstrafen von bis zu 5 Jahren. Jeder Tag, den

man sich illegal in Indonesien aufhält, kostet 20

US-Dollar und muss bar bezahlt werden.

Reisedokumente

Mit folgenden Dokumenten ist die Einreise für

deutsche Staatsangehörige möglich:

Reisedokumente Einreise möglich / Bedin-

gungen

Reisepass Ja; bei Einreise noch mindes-

tens sechs Monate gültig

vorläufiger Reisepass Ja, Visum muss vor Einreise

beantragt werden!

Personalausweis Nein

vorläufiger Personal-

ausweis

Nein

Kinderreisepass Ja; bei Einreise noch min-

destens sechs Monate gültig

Kinderausweis nach

altem Muster (der

Kinderausweis wird seit

1. Januar 2006 nicht

mehr ausgestellt)

Ja, mit Lichtbild; kann den-

noch zu Rückfragen führen

Eintrag eines Kindes im

Reisepass eines Eltern-

teils

Nein; jedes Kind benötigt ein

eigenes Ausweisdokument

_________________________

1 Quelle: Deutsches Auswärtiges Amt, Stand: 01.2017

http://www.auswaertiges-

amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-

Nodes_Uebersichtsseiten/Indonesien_node.html .

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Indonesien

Anpassung an den Klimawandel in den Küstenregio-

nen Sulawesis und Südthailands

Inselstaaten wie Indonesien und Thailand sind in

besonderem Maße von den negativen Folgen

des Klimawandels betroffen. Überflutete Küsten durch

den Anstieg des Meeresspiegels und intensivere

Stürme zerstören Lebensgrundlagen und die Infra-

struktur der Küstenbewohner. Die Verschiebung von

Regen- und Trockenzeit erschwert die Bestimmung

des richtigen Zeitpunkts für die Saat und es kommt

vermehrt zu Missernten.

CARE hat die Bevölkerung und zuständige Behörden

dabei unterstützt die Folgen des Klimawandels in

ihren Dörfern zu identifizieren und gemeinsam Anpas-

sungsprojekte an die neuen Gegebenheiten zu entwi-

ckeln. In einem Distrikt in Indonesien schulte CARE

Frauengruppen in der Weiterverarbeitung von Seegras

zu Crackern in Heimarbeit. Lokale Regierungen auf

Distrikt -und Provinzebene unterstützen die Anpas-

sungsprojekte auch nach Ablauf des Projekts finanziell

und haben sie in ihre Entwicklungsplanung aufge-

nommen. Damit Küstenbewohner ihre wirtschaftli-

chen Aktivitäten erfolgreich ausüben können sind

verlässliche Wetterdaten wichtig. In Indonesien hat

CARE die Kooperation zwischen der Provinzwetterbe-

hörde Südsulawesi und den Distriktbehörden in den

Projektgebieten eingeleitet, damit Wetterdaten von

der Provinzbehörde an die lokalen Behörden weiter-

geleitet werden und die lokale Bevölkerung erreichen.

Das voneinander Lernen hatte in dem Projekt einen

besonderen Stellenwert. Beteiligte tauschten ihre

Erfahrungen in Form von Projektbesuchen in andere

Provinzen und Länder (Indonesien und Thailand)

sowie auf einer von CARE durchgeführten regionalen

Konferenz in Bangkok aus. Über die Internetplattform

„weAdapt“ (https://weadapt.org/) werden die Erfah-

rungen Interessierten aus aller Welt zugänglich ge-

macht. Falls Sie mehr über unsere Arbeit mit Küsten-

gemeinden erfahren wollen begleiten sie die surfende

Krabbe Mi bei einer Reise durch die Projektgebiete

https://www.youtube.com/watch?v=_JZvFoq4ADw&li

st=PLyTiA-YQBkcd2p2Yejj6z_XdxogKDiakV&index=3 .

Integration von Vertriebenen in Westtimor

Nach der Unabhängigkeit Osttimors mussten Hundert-

tausende Menschen ihr Land verlassen und sich in

dem zu Indonesien gehörenden westlichen Teil der

Insel ein neues Leben aufbauen. Obwohl viele der

„neuen Bürger“ schon seit mehr als fünf Jahren in

Westtimor leben, fehlt es ihnen an Land, angemesse-

ner medizinischer Versorgung, Zugang zu Bildung und

einer Stimme in politischen Prozessen. Auch die

einheimischen Familien leben oft in großer Armut.

CARE unterstützte von 2011 bis 2014 3.163 Flücht-

lingsfamilien und 1.500 einheimische Familien durch

den verbesserten Zugang zu Schulen, Land, Unterkünf-

ten, Wasser- und Gesundheitsversorgung dabei eine

nachhaltige Existenzgrundlage zu schaffen. CARE

handelte die Vergabe von Landzertifikaten für 1.806

Haushalte und 9 Farmergemeinschaften mit der

Regierung aus. Zur Verbesserung der Hygiene richtete

CARE in 13 Grundschulen Einrichtungen zum Hände-

waschen ein und bildete Gesundheitsbotschafter aus.

Um auch die wirtschaftliche Situation nachhaltig zu

verbessern, schulte CARE die Haushalte in effizienten

landwirtschaftlichen Anbaumethoden, wie die Erhö-

hung der Bodenfruchtbarkeit durch selbsthergestell-

ten Kompost und in Aufbau und Instandhaltung eines

künstlichen Bewässerungssystems. Mithilfe der künst-

lichen Bewässerung sind nun sogar zwei Ernten jähr-

lich möglich: Reis-, Erdnuss- und Maisanbau im ersten

Anbauzyklus, gefolgt von Gemüseanbau im zweiten

Zyklus. Im Rahmen von Dorftreffen identifizierten die

Bewohner gemeinsam mit CARE und den lokalen

Partnerorganisationen Probleme im Dorf und erarbei-

teten Projektvorschläge, die Sie im Rahmen der jährli-

chen Dorfentwicklungsplanung bei der lokalen Regie-

rung einreichten. Zum Zeitpunkt des Projektendes

sicherte die Regierung die Finanzierung von 17 der

insgesamt 33 eingereichten Vorschläge zu. Die ge-

meinsame Partizipation von neuen und ansässigen

Bürgern fördert Selbstbewusstsein und die Dorfge-

meinschaft.

CARE in Indonesien

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CARE Deutschland-Luxemburg e.V.

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