Indonesien: Land mit Entwicklungspotenzial - Privatkunden · Jakarta 10350, Indonesia 06221 2992...

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VR International 1 VR International Nummer 10 | Oktober 2017 Ländersteckbrief Namibia | Seite 6 Frankreich: Produktvertrieb rechtssicher gestalten | Seite 10 Staatsaufgabe: Schutz vor Cyber- und Wirtschaftsspionage | Seite 11 Indonesien: Land mit Entwicklungspotenzial Die absatzstärksten Märkte für mittelständische Unternehmen liegen laut einer Umfra- ge der DZ BANK in der EU und Europa; es folgen Asien sowie Nordamerika. Auch wenn beim Stichwort Asien zunächst alle an China denken – dem wichtigsten asiatischen Han- delspartner Deutschlands – so rücken andere Regionen in Asien verstärkt in den Blick. Die südostasiatische Staatengemein- schaft Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) umfasst über 630 Millio- nen Einwohner – dies sind circa 8 Prozent der Weltbevölkerung – und eine Fläche, die mit der Größe der EU vergleichbar ist. Heute umfasst die ASEAN zehn Mitglied- staaten: Thailand, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Brunei, Vietnam, Myanmar, Laos sowie Kambodscha. Zu den Hauptzielen von ASEAN gehören die wirtschaftliche Integration und der Ab- bau von Handelsbeschränkungen, etwa durch die 2015 eingerichtete Freihan- delszone ASEAN Economic Communi- ty, kurz AEC. Damit ist die ASEAN aus ökonomischer Sicht eine der interessan- testen Regionen der Welt und gewinnt als regionale Standortalternative oder -ergänzung zu China und Indien für eu- ropäische und deutsche Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Bevölkerungsreicher Markt Innerhalb des ASEAN ist Indonesien die größte regionale Volkswirtschaft. Mit über 255 Millionen Bewohnern ist In- donesien das viertbevölkerungsreichste Land der Welt. Rund 43 Prozent der Be- völkerung sind jünger als 24 Jahre, wei- tere 42 Prozent sind zwischen 25 und 54 Jahren. Die Wirtschaft des islamisch geprägten Schwellenlands – ein Insel- archipel mit rund 17.000 Inseln – wächst sehr dynamisch und es fließen milliarden- schwere Investitionen in die Infrastruktur. Entsprechend hat sich der Bausektor in den letzten Jahren zu einer wichtigen Konjunkturstütze entwickelt. Auch die rasant wachsende und konsumfreudige Mittelschicht sorgt für ein hohes Wirt- schaftswachstum. Indonesien verfügt über große Vorkommen an Erdgas, Koh- Ein Land auf der Überholspur, hier Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum: Jakarta

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VR International 1

VR International Nummer 10 | Oktober 2017

VR_Intern_03_2017_VR International 02.03.17 13:46 Seite 1

Ländersteckbrief Namibia | Seite 6Frankreich: Produktvertrieb rechtssicher gestalten | Seite 10Staatsaufgabe: Schutz vor Cyber- und Wirtschaftsspionage | Seite 11

Indonesien: Land mit EntwicklungspotenzialDie absatzstärksten Märkte für mittelständische Unternehmen liegen laut einer Umfra-ge der DZ BANK in der EU und Europa; es folgen Asien sowie Nordamerika. Auch wenn beim Stichwort Asien zunächst alle an China denken – dem wichtigsten asiatischen Han-delspartner Deutschlands – so rücken andere Regionen in Asien verstärkt in den Blick.

Die südostasiatische Staatengemein-schaft Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) umfasst über 630 Millio-nen Einwohner – dies sind circa 8 Prozent der Weltbevölkerung – und eine Fläche, die mit der Größe der EU vergleichbar ist. Heute umfasst die ASEAN zehn Mitglied-staaten: Thailand, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Brunei, Vietnam, Myanmar, Laos sowie Kambodscha. Zu den Hauptzielen von ASEAN gehören die wirtschaftliche Integration und der Ab-bau von Handelsbeschränkungen, etwa durch die 2015 eingerichtete Freihan-delszone ASEAN Economic Communi-ty, kurz AEC. Damit ist die ASEAN aus ökonomischer Sicht eine der interessan-testen Regionen der Welt und gewinnt als regionale Standortalternative oder -ergänzung zu China und Indien für eu-ropäische und deutsche Unternehmen zunehmend an Bedeutung.

Bevölkerungsreicher Markt

Innerhalb des ASEAN ist Indonesien die größte regionale Volkswirtschaft. Mit über 255 Millionen Bewohnern ist In-

donesien das viertbevölkerungsreichste Land der Welt. Rund 43 Prozent der Be-völkerung sind jünger als 24 Jahre, wei-tere 42 Prozent sind zwischen 25 und 54 Jahren. Die Wirtschaft des islamisch geprägten Schwellenlands – ein Insel- archipel mit rund 17.000 Inseln – wächst sehr dynamisch und es fließen milliarden-

schwere Investitionen in die Infrastruktur. Entsprechend hat sich der Bausektor in den letzten Jahren zu einer wichtigen Konjunkturstütze entwickelt. Auch die rasant wachsende und konsumfreudige Mittelschicht sorgt für ein hohes Wirt-schaftswachstum. Indonesien verfügt über große Vorkommen an Erdgas, Koh-

Ein Land auf der Überholspur, hier Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum: Jakarta

 

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Im Fokus

le und Mineralerzen und ist ein weltweit führender Exporteur für Palmöl und Kautschuk.

Unangefochtenes politisches und wirtschaftliches Zentrum des Landes ist Jakarta und damit natürlicher Ausgangs-punkt für jeden, der in Indonesien Ge-schäfte machen will. Der Großraum Ja-karta, in dem jeder achte Indonesier lebt, ist mit über 30 Millionen Menschen nach Tokio die zweitgrößte Metropolregion weltweit.

Mit der Nähe zu den anderen ASEAN-Märkten, der günstigen Bevöl-kerungsstruktur, einem seit Jahren nach-haltigen Wachstum des Bruttoinlands- produktes, seinem vielfältigen Ressour-cenreichtum sowie dem hohen loka-len Marktpotenzial zählt Indonesien zu den aufstrebenden Märkten in Asien. Mit diesem großen Entwicklungspoten-zial bietet das Land vielversprechende Chancen als Absatz- und Investitions- standort. Bisher ha-ben allerdings nur wenige deutsche Unternehmen den Schritt nach Indo-nesien gemacht. Die Handelsbeziehun-

gen zwischen Indonesien und Deutsch-land bewegen sich auf einem relativ stabilen Niveau, wenngleich sie zuletzt – insbesondere bei den deutschen Aus-fuhren – rückläufig waren.

Die deutschen Exporte nach Indo-nesien beliefen sich im Jahr 2016 auf 2,4 Milliarden EUR, im Vorjahr 2,7 Milli-arden EUR. Das Importvolumen umfass-te 3,8 Milliarden EUR, 2015 4 Milliarden EUR. Für Deutschland nimmt Indone-sien in der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner Rang 44 ein. Deutsch-land wiederum ist Indonesiens größter Handelspartner in Europa. Die Direkt-investitionen deutscher Unternehmen

beliefen sich im Jahre 2015 auf 3,1 Mil-liarden EUR.

Handelsbeziehungen ausbaufähig

Die wichtigsten Ausfuhrgüter Deutsch-lands nach Indonesien sind Maschinen, Mess- und Regeltechnik sowie Elektro-technik und Elektronik. Aus Indonesien stammende Haupteinfuhrgüter waren im Jahr 2016 Textilien/Bekleidung, Schu-he, natürliche Öle/Fette/Wachs, Nah-rungsmittel und Elektronik.

Gemessen an den wirtschaftlichen Potenzialen und der Größe des Landes sind die Handelsbeziehungen zwischen

Eine der attraktivsten Wachstumsregionen weltweitMonica Kwik leitet die neue Repräsentanz der DZ BANK in Jakarta. Sie wird künftig vor allem deutsche Mittelständler bei ihren Aktivitäten vor Ort unterstützen.

Ausgewählte Kennzahlen Deutschland – IndonesienDeutsche Ausfuhrgüter nach Indonesien 2016; % der Gesamtausfuhr

Deutschland Indonesien

Fläche 357.375 km² 1.904.569 km²Bevölkerung 82,2 Mio. 255,5 Mio.Wirtschaftswachstum 1,9 % 5,0 %Deutsche Exporte nach Indonesien

EUR 2,4 Mrd.

Deutsche Importe aus Indonesien

EUR 3,8 Mrd.

20.09.2017

Maschinen; 32,2%

Mess-/ Regeltechnik;

7,2%

Elektrotechnik; 7,0%

Elektronik; 5,7%Industriechemikalien; 4,1%

Kfz und Kfz-Teile; 4,0%

Sonstiges; 39,8%

Quelle: GTAI, Wirtschaftsdaten Kompakt, Indonesien, Juni 2017

Deutsche Ausfuhrgüter

VR International: Warum sollten deut-sche Unternehmen gerade jetzt Ge-schäftsbeziehungen nach Indonesien aufbauen?

Monica Kwik: Das Land bietet mit über 255 Millionen Einwohnern einen der größten Absatzmärkte der Welt, nicht zuletzt dank einer wachsenden konsumfreudigen Mit-telschicht. Außerdem ist die Wirtschaft in den vergangenen drei Jahren um durch-schnittlich mehr als fünf Prozent pro Jahr gewachsen. Das jährliche Pro-Kopf-Ein-kommen der Bevölkerung, das zuletzt bei rund 3.400 USD lag, wird nach aktuellen Prognosen bis zum Jahr 2025 auf rund 6.000 USD steigen. Das alles macht Indo-

nesien zu einer der attraktivsten Wachs-tumsregionen weltweit. Hinzu kommt die Nähe zu den anderen ASEAN-Märkten.

VR International: Welche Unternehmen können davon besonders profitieren?

Monica Kwik: Wachstumschancen liegen einerseits im Bereich der Infrastruktur, wo der indonesische Staat in den kom-menden fünf Jahren 40 Milliarden USD investieren will, unter anderem ins Schie-nen- und Straßennetz, in Wasser und Elektrizität sowie in den Wohnungsbau. Zugleich eröffnen sich Wachstumschan-cen in Sektoren wie Bildung und Gesund-heit.

VR International: Sie leiten seit diesem Jahr die Repräsentanz der DZ BANK in Indonesien. Was ist das Ziel?

Monica Kwik: Die mittelständischen Kunden der DZ BANK nutzen in zu-nehmendem Maße Geschäftschancen in den asiatischen Wachstumsmärkten. Dabei begleiten wir sie heute schon, etwa von unseren Filialen in Singapur und Hongkong aus, unter anderem bei der Handels- und Exportfinanzie-rung. Mit der Repräsentanz in Jakarta können wir sie künftig noch umfassen- der unterstützen, vor allem auch durch Nutzung unseres Netzwerks hier vor Ort in Jakarta.

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Im Fokus

Während seines Wahlkampfs hatte US-Präsident Trump das NAFTA (North American Free Trade)-Abkommen mehr-fach als schlechtesten Deal aller Zeiten bezeichnet und den Austritt aus dem Abkommen angekündigt. Mittlerweile hat sich Präsident Trump hiervon distan-ziert und stattdessen Neuverhandlungen gefordert. Diese haben am 16. August mit einem Treffen der Außenminis- ter der USA, Kanadas und Mexikos in Washington begonnen. Hierbei haben sich die Länder einen ehrgeizigen Zeit-plan gesetzt – in voraussichtlich sieben Verhandlungsrunden bis Ende dieses Jahres wollen sie sich über die Moderni-sierungen des NAFTA-Vertrages einigen. Hintergrund des sehr engen Zeitplans sind die in 2018 anstehenden Präsident-schaftswahlen in Mexiko sowie die Kon-gresswahlen in den USA.

Warum fordert Präsident Trump über-haupt Neuverhandlungen? In den ver-gangenen 20 Jahren hat der Außenhan-del für das Wachstum der US-Wirtschaft einen negativen Wachstumsbeitrag ge-liefert. Auch in 2016 haben die Importe die Exporte um rund 500 Milliarden USD überschritten. Während die Bilanz beim Handel mit Kanada seit Abschluss des NAFTA-Abkommens 1994 nahezu aus-geglichen ist, hat sich das Defizit beim Handel mit Mexiko fast verdreifacht. Der wesentliche Teil des Defizits im US-Au-ßenhandel entsteht jedoch gegenüber Asien: etwa minus 400 Milliarden USD in 2015. Das macht etwa 80 Prozent des gesamten Handelsbilanzsaldos aus. Aus Sicht des US-Präsidenten sind insbe-sondere die vielen Importe aus Mexiko nicht weiter tragbar und machen eine Anpassung des bestehenden Vertrages

NAFTA-Abkommen – Neuverhandlungen statt Kündigung

News inside: DZ BANK German Desk New York

Indonesien und Deutschland ausbaufä-hig. Große Chancen für deutsche Un-ternehmen bestehen – nicht zuletzt aufgrund der beständig wachsenden Mittelschicht – bei Konsumgütern, beim Ausbau der Infrastruktur und im Rohstoffsektor. Deutsche Produkte ge- nießen in Indonesien einen guten Ruf, werden aber als teuer angesehen. Inso-fern benötigt man ein Alleinstellungs-merkmal, mit dem sich ein Unternehmen von der Konkurrenz abheben kann.

Die meisten deutschen Unterneh-men beschränken sich auf den Verkauf ihrer Produkte in Indonesien, eine Pro-duktion vor Ort ist relativ selten. Sofern deutsche Unternehmen in Indonesien produzieren, sind die Produkte fast aus-schließlich für den Indonesischen Markt vorgesehen, Exporte in andere Länder haben in der Regel einen relativ gerin-gen Anteil an der Produktion.

Wer in Indonesien erfolgreich sein will, muss sich auf eine äußerst zurückhalten-de Gesprächskultur einstellen und sollte

notwendig. Ein weiterer Streitpunkt sind Einfuhrbeschränkungen. Aber auch Ka-nada und Mexiko haben sich Ziele für die Verhandlungen gesetzt. Sie wollen Regeln für den elektronischen Handel aufstellen. Für eine Prognose über den Ausgang der Verhandlungen ist es noch zu früh, aber es wird nicht leicht, und ein Scheitern ist nicht auszuschließen.

eine kontinuierliche Kontaktpflege vor Ort betreiben. Alternativ können Unter-nehmen auch lokale Partner mit einbin-den, die sich mit den Gesetzen und Ge-pflogenheiten in Indonesien auskennen.

Direkt im Markt

Um die Firmenkunden der Genossen-schaftlichen FinanzGruppe Volksban-ken Raiffeisenbanken in den asiatischen Wachstumsmärkten noch besser be-treuen zu können, hat die DZ BANK in diesem Jahr die Repräsentanz in Jakarta eröffnet. Mit der Repräsentanz vor Ort kann der Informationsfluss über die wirt-schaftliche und politische Lage im Land erheblich verbessert werden.

Mit der Eröffnung der Repräsen- tanz in Jakarta unterstützt die DZ BANK den deutschen Mittelstand bei der Ge-schäftsabwicklung in Asien. Jakarta er-gänzt das Standortnetz der FinanzGrup-pe in Asien, wo die DZ BANK bereits seit vielen Jahren mit Filialen in Singapur

Autoren

Monica KwikRepräsentantinDZ BANK AGJakarta Representative OfficeThe Plaza, 20th FloorJll. M. H. Thamrin Kav 28–30Jakarta 10350, Indonesia06221 2992 [email protected]: Englisch

Sebastian MoserDZ BANK AGGerman Desk Singapore50 Raffles Place 43–01Singapore Land TowerSingapore 0486230065 [email protected]

Autorin

Jasmin Lorenz German Desk New YorkDZ BANK AG609 Fifth AvenueNew York,N.Y. 10017-1021001 212 745 [email protected]

und Hongkong sowie Repräsentanzen in Peking und Mumbai/Indien vertreten ist.

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Märkte & Chancen

Tunesien: Lage und Perspektiven deutscher UnternehmenDie Deutsch-Tunesische Industrie- und Handelskammer hat die Umfrage „Lage und Perspektiven deutscher Unterneh-men in Tunesien 2016/2017“ veröffent-licht. Die Erwartungen der Unternehmen hinsichtlich der Umsätze, der Personal-entwicklung und der Investitionen für 2017 sind positiver als im vergangenen Jahr 2016. Diese branchenübergreifende Einschätzung der Perspektiven für das laufende Geschäftsjahr trübt sich jedoch bei einem Blick auf den Textilsektor. Wäh-rend zum Beispiel 70 Prozent der Elekt-rotechnikunternehmen mit steigenden Umsätzen in 2017 rechnen, sind dies nur 10 Prozent der Textilunternehmen.

Tunesiens wichtigster Standortvorteil ist und bleibt für 85 Prozent der deut-schen Unternehmen die geografische Nähe zu Europa. Weit dahinter folgen mit 45 Prozent die wettbewerbsfä-

higen Produktionskosten des Landes und das gute Bildungsniveau mit 43

Prozent. Die größten Standortnachtei-le Tunesiens sind mit 78 und 76 Prozent die politische und soziale Unsicherheit, weiterhin, schon jahrelang in der Kritik, die Überregulierung und starre Verwal-tung: 59 Prozent. Deutsche Unterneh-men investieren weiter in die Ausbildung. 66 Prozent der Unternehmen bilden jun-ge Menschen für das Berufsleben aus.

Wegen des umfassenden Freihandels- abkommens zwischen der Europäischen Union und Tunesien, ALECA, erwarten 32 Prozent der Unternehmen positive Aus-wirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit.

Vietnam: Bekleidungsindustrie muss modernisierenVietnam ist aus der Beschaffungskette internationaler Bekleidungsunterneh-men, Sport- und Outdoorartikel-Herstel-ler nicht mehr wegzudenken. Vietnam konnte sich 2016 erneut als der fünft-größte Textil- und Bekleidungsexporteur der Welt positionieren. Die Bekleidungs-industrie ist eines der wichtigsten Stand-beine der vietnamesischen Wirtschaft. Für 2017 strebt die Branche ein Export-wachstum von 7 bis 8 Prozent an, die Ausfuhren werden nach Schätzungen der Vietnam Textile Association auf über 30 Milliarden USD steigen.

Trotz guter Kennzahlen steht die Branche vor Herausforderungen. Sie muss sich umstrukturieren, will sie die He-rausforderungen der Zukunft meistern. Bislang kann das Land noch mit nied-rigen Löhnen und einem Pool fleißiger und lernbereiter Arbeitnehmer punkten. Die Löhne aber steigen schneller als die Produktivität. Vietnam ist damit gezwun-gen, die Produktivität des Textil- und Be-kleidungssektors zu erhöhen. Dies setzt vorrangig eine Modernisierung, ver-stärkte Automatisierung und steigende eigene Wertschöpfung voraus. Auch in-

Weitere Informationen:Vietnam Textile Association: www.vietnamtextile.vn Rang Dong Textile Industrial Park: http://rangdongip.com.vn/en/

ternationale Freihandelsabkommen wie das EU-Vietnam Free Trade Agreement zwingen die vietnamesischen Produzen-ten dazu, ihre Fertigung auf Vorproduk-te wie Stoffe und Garne auszuweiten. So sieht das Abkommen mit der sogenann-ten Double Transformation Rule strikte Ursprungsvorgaben vor. In Vietnam her-gestellte Bekleidung profitiert danach nur dann von Zollerleichterungen, wenn neben der reinen Verarbeitung auch eine eigene vertiefte Wertschöpfung enthal-ten ist. Für Bekleidung bedeutet dies, dass zumindest der verarbeitete Stoff in Vietnam produziert wurde.

Die Ausweitung der Industrie und die höhere Produktionstiefe bieten Chancen auch für deutsche Exporteure von Tex-tilmaschinen. Wichtigste Lieferanten von Textilmaschinen bleiben jedoch die vier ostasiatischen Nachbarn Vietnams: die VR China, Japan, Taiwan und Südkorea. Deutschland folgt auf Rang fünf.

Weitere Informationen:Internetseite der AHK Tunesien: http://tunesien.ahk.de ➞ PR & Publikationen

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MESSETIPPS

INDIAWOOD Internationale Fachmesse für Holzbearbeitungsmaschinen und Fertigungszubehör

In Bangalore, Indien, findet vom 8. bis 12. März 2018 die INDIAWOOD – Internationale Fachmesse für Holzbearbei-tungsmaschinen und Fertigungszubehör statt. Branchenschwerpunkte sind Holz- bearbeitung, Möbelfertigung (Branche 39), AngebotsschwerpunkteAccessoires, Beschläge, Holzverarbeitungs- maschinen, Komponenten, Möbelbeschläge, Möbelherstellungsmaschinen, Rohmaterial, Werkzeuge und Zubehör. Deutschen Unter-nehmen wird eine Firmengemeinschaftsaus-stellung angeboten.

Kontakt:EUMABOIS European Fed. of Woodworking Machinery ManufacturersCentro Direzionale Milanfiori 1 Strada Palazzo F320090 AssagoItalien0039 002 [email protected]

Fiets- en Wandelbeurs (FietsRAI) Internationale Messe für Fahrräder, Ersatzteile und Zubehör

Vom 2. bis 4. März 2018 öffnet die Fiets- en Wandelbeurs (FietsRAI) Internationale Messe für Fahrräder, Ersatzteile und Zu- behör in Utrecht, Niederlande, ihre Tore. Branchenschwerpunkte sind Sportartikel (Branche 74), Angebotsschwerpunkte Fahrräder und Zweiradzubehör.

Kontakt:HolcusPostbus 940051090 GA AmsterdamNiederlande0031 20 [email protected]

Malaysia-Forest-City: Chancen für deutsche Exporteure

Das Forest-City-Projekt am Südzipfel der malaysischen Halbinsel ist eines der größten Bauvorhaben in Südostasien. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Material, welches für das Mega-Projekt in seiner 20-jährigen Umsetzungsphase gebraucht wird. Ein erheblicher Teil da-von wird in Form von Fertigbauelemen-ten benötigt, für deren Produktion nun

Fabriken aufgebaut werden. Dabei soll auch deutsche Technologie zum Einsatz kommen, so der chinesische Bauentwick-ler Country Garden.

Weitere Informationen:German Desk in der Filiale Singapur: Sebastian Moser [email protected]

Zollbestimmungen – Neugestaltung der Auskunftsdatenbank

Aktuelle Informationen zum Warenur-sprung und zu Präferenzen können über das Auskunftssystem WuP online abge-rufen werden. Das ist eine Internetseite zum Warenursprungs- und Präferenz-recht der Europäischen Union. Neu ist ein

Weitere Informationen:www.wup.zoll.de

BVR-Filme: internationale Märkte erobernDer BVR hat das Thema Auslands-geschäft im Rahmen der Firmenkun-denkampagne 2017: Von Mittelstand zu Mittelstand aufgegriffen.

Die aktuelle Filmreihe befasst sich in der Staffel 3 in mehreren Beiträgen

Weitere Informationen:Kampagnenwebsite www.vr.de ➞ Firmenkunden

Ex-Euro-Krisen länder: erzielen Reform renditeDie Sorgenkinder der Eurozone, Irland, Italien, Portugal, Spanien und auch Griechenland, zeigen Anzeichen einer teils kräftigen Erholung. „Irland steht nun sogar besser da als vor der Finanz-marktkrise“, so Volker Treier, Außen-wirtschaftschef des Deutschen Indu- strie- und Handelskammertages (DIHK). Zugute komme den Volkswirtschaften dabei nicht nur die Rendite ihrer Refor-men, sondern auch ein Bündel günstiger Entwicklungen. „Die Weltwirtschaft ex-pandiert, die Rohstoffpreise sind weiter-hin niedrig wie das Zinsniveau. Auch der

lange niedrige Euro-Wechselkurs hat die Ausfuhrgeschäfte unterstützt.“

Das bestätigen deutsche Unterneh-men vor Ort: Laut DIHK gehen in Spanien, Portugal und Irland je knapp zwei Drittel von ihnen von einer weiteren Verbes-serung der Konjunktur in den nächsten zwölf Monaten aus. „Eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit belebt die Expor-te“, erläuterte Treier. In so einem Umfeld seien Unternehmen in der Lage, mehr zu investieren und Beschäftigung aufzubau-en. „Das zieht dann höhere Konsumaus-gaben nach sich.“ Quelle: DIHK

mit den Aspekten der Internationalisie-rung.

direkter Zugang zur länderbezogenen Verarbeitungsliste.

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Ländersteckbrief

NamibiaDas im Südwesten Afrikas gelegene Na-mibia ist mit einer Fläche von 824.292 qkm bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von 1.300 km rund 2,3-mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Bedingt durch große Wüsten- und Steppenflä-chen – wie Namib und Kalahari – zählt Namibia mit lediglich 2,5 Millionen Ein-wohnern zu den am dünnsten besie-delten Ländern der Erde, wobei in der Hauptstadt Windhoek, als größte Stadt des Landes, 320.000 Einwohner leben. Rund vier Fünftel der Bevölkerung hat sich in der nördlichen Landeshälfte an-gesiedelt. 90 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum. Nami-bia ist eine Präsidialdemokratie mit ge-festigten demokratischen Strukturen, unabhängiger Justiz und weitgehender Presse- und Meinungsfreiheit.

Politische Lage

Die seit der Unabhängigkeit 1990 von der früheren Freiheitsbewegung SWAPO, der South West Africa People’s Organiza-tion, beherrschte Präsidialdemokratie Na-mibia zeichnet sich durch innenpolitische Stabilität aus. Bei den letzten Parlaments-wahlen 2014 erzielte die SWAPO mit 80 Prozent der Stimmen eine komfortable absolute Mehrheit, und bei den zeitna-hen Präsidentenwahlen wurde der popu-läre Vertreter der SWAPO und bisherige Premierminister Dr. Hage Geingob mit

Die evangelische Christuskirche in Windhoek: nationales Denkmal und Erinnerung an die Kolonialzeit

First National Bank Namibia Ltd. 2.084

Capricorn Investment Group (Bank Windhoek) 1.971

Standard Bank Namibia Ltd. 1.886

Nedbank Namibia Ltd. 1.085

Die vier größten Banken Namibias (gemessen an der Bilanzsumme 2016 in Mio. EUR)

gierungspartei, deren Vorsitz der jewei-lige Präsident hält, verstärkt, sodass sich zunehmend ein zentralistisches Präsidial-system etabliert. Die Opposition ist durch die Vielzahl demokratischer kleiner Par-teien zersplittert und schwach. Obwohl die von der derzeitigen Regierung ge-machten Versprechungen hinsichtlich der Armuts- und Ungleichheitsbekämpfung – insbesondere Verbesserung der Wohn-verhältnisse und im Gesundheitswesen – vor dem Hintergrund der sich verschlech-ternden wirtschaftlichen Lage schwerlich eingehalten werden können, dürfte die Opposition auch bei den nächsten Wah-len Anfang 2019 keine entscheidende Rolle spielen. Trotz eines vergleichsweise hohen Pro-Kopf-Einkommens lebt rund die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der

87 Prozent der Stimmen gewählt. Aller-dings begünstigt das vorherrschende Lis-tenwahlsystem die dominierende Partei, die zudem vom regierungsfreundlichen namibischen Fernsehkanal unterstützt wird.

Die bereits weitreichenden Exekutiv- ermächtigungen des Präsidenten wer-den durch die absolute Mehrheit der Re-

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Ländersteckbrief

Armutsgrenze. Gesetzesvorhaben der Regierung sehen ähnlich wie in Südafrika ein BEE-Programm – Black Economic Em-powerment – zur wirtschaftlichen Stär-kung der schwarzen Bevölkerung vor, indem mindestens 25 Prozent eines Un-ternehmens an BEE-Entities übertragen werden sollen. Kritiker verweisen jedoch auf eventuelle negative Auswirkungen dieser Interventionen auf das Investiti-onsklima. Außenpolitisch bleibt Südafri-ka aufgrund der starken wirtschaftlichen Abhängigkeit und Verflechtung sowie als ehemalige Mandatsmacht wichtigster Partner, neben Angola und Sambia. Na-mibia ist Mitglied der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC und der Zollunion SACU. Gute Beziehungen bestehen mit der EU als bedeutendstem Entwicklungspartner und zweitwich-tigstem Handelspartner. Traditionell be-stehen zu China und Nordkorea durch große öffentliche Bauaufträge für deren Unternehmen ebenfalls gute Beziehun-gen.

Wirtschaftsstruktur

Namibia besitzt umfangreiche Rohstoff-vorkommen, u. a. Uran, Diamanten, Kup-fer, Zink, Gold, Wolfram, Kadmium, Lithi-um, Zinn, Blei, Silber. Allein Diamanten, Uran, Kupfer und Zink haben einen Export- anteil von 40 Prozent, sodass die Wirt-schaft übermäßig von der wenig ar-beitsintensiven Rohstoffbranche abhän-gig ist. Verstärkt wird dies durch die Erschließung weiterer Gold-, Kupfer- und insbesondere Uranvorkommen, wobei die weltweit drittgrößte Uranmine Hu-sab 2016 ihren Betrieb aufnahm. Die Fi-nanzierung erfolgte zum Großteil durch die China General Nuclear Power Group, die zugleich die Abnahme des Urans si-chert. Zwei weitere Uranminen haben derzeit aufgrund der niedrigen Welt-marktpreise ihre Förderung reduziert. Von Bedeutung ist der Diamantenabbau, der zu 70 Prozent unter Wasser vor der Küste Namibias durch den teilstaatlichen Produzenten Namdeb, der zum welt-größten Diamantenproduzenten und -händler De Beers gehört, erfolgt.

Durch die weitgehende Fertigstellung der neuen Rohstoffminen ist der Boom im Bausektor, der auch für ein hohes Importvolumen an Maschinen und Aus-rüstungen verantwortlich ist, signifikant abgeflacht und dürfte auch durch künfti-

ge Projekte nicht mehr an das Niveau der vergangenen Jahre heranreichen. Der Ausbau des größten Tiefseehafens Walvis Bay zum Logistik- und Transportzentrum für die Nachbar- und innerafrikanischen Staaten zählt zu den weiteren Großpro-jekten, ferner sind große Wohnungsbau-vorhaben im sozialen Bereich in Planung. Die Kehrseite des Rohstoffreichtums mit dem Export unverarbeiteter Rohstof-

fe ist die Abhängigkeit des Landes von Weltmarktpreisen und konjunkturellen Schwankungen auf dem Weltmarkt.

Ferner hat sich durch die stark einsei-tige Rohstofforientierung der Nicht-Roh-stoff-Sektor nur schwach entwickelt, sodass es an verarbeitenden Industrien mit wertschöpfungserhöhender Ferti-gungstiefe mangelt, die jedoch zur nach-haltigen wirtschaftlichen Entwicklung

Großprojekt: der Ausbau des Tiefseehafens Walvis Bay zum Logistik- und Transport- zentrum für die Nachbarstaaten

Jahr Bruttoinlandsprodukt Inflationsrate Haushaltssaldo (real) (Jahresdurchschnitt) (BIP)

2014 6,3 5,3 –6,2

2015 6,1 3,4 –8,3

2016 0,2 6,7 –6,2

2017s 2,3 6,1 –6,0

s = geschätzt

Quellen: Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten kompakt, eig. Berechnungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung (in Prozent)

Jahr Leistungsbilanzsaldo Direktinvestitionen Währungsreserven (netto) (ohne Gold)

2014 –1,145 0,472 1,177

2015 –1,699 0,146 1,688

2016 –1,559 0,294 1,833

2017s –0,932 0,412 1,949

s = geschätzt

Quellen: Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten kompakt, eig. Berechnungen

Entwicklungen in der Außenwirtschaft (in Mrd. USD)

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Ländersteckbrief

des Landes notwendig sind. Auch die hohe etwa 20 Prozent betragende Ar-beitslosigkeit bei einer doppelt so hohen Jugendarbeitslosigkeit würde sich durch eine Diversifizierung der Wirtschaft ver-ringern.

Von der Landwirtschaft leben direkt und indirekt über zwei Drittel der Bevöl-kerung, sodass dieser trotz des geringen BIP-Beitrags von 6 Prozent eine deut-lich stabilisierende Wirkung zukommt. Rund zwei Drittel der Agrarproduktion stammen von kommerziellen Farmen, überwiegend Viehzuchtbetrieben; fer-ner nimmt die Fischerei eine bedeutende Rolle ein.

Die Infrastruktur ist im innerafrikani-schen Vergleich gut ausgebaut, jedoch deckt die eigene Stromproduktion ledig-lich knapp 50 Prozent des Bedarfs. Von Bedeutung ist der 15 Prozent zum BIP beitragende Tourismussektor, auf den 20 Prozent der Arbeitsplätze entfallen und der ferner ein hohes Wachstums- potenzial bietet. Gut 40 Prozent der Lan-desfläche steht unter Naturschutz. Der Banken- und Versicherungssektor wird von wenigen südafrikanischen Banken dominiert. Für die Wirtschaftsentwick-lung hinderlich ist ein hohes Maß an Bü-rokratie, Korruption sowie ein Mangel an Fachkräften. Der sich abzeichnende Trend zu verstärkten Interventionen der Regierung, insbesondere das Black Eco-nomic Empowerment-Programm trägt zur Verunsicherung der Investoren und zur Verschlechterung des Investitionskli-mas bei.

Wirtschaftslage und -politik

Nach dem robusten Wachstum der letz-ten Jahre, das vor allem von massiven Er-schließungsinvestitionen im Minenwesen und durch öffentliche Infrastrukturinves-titionen getragen wurde, kam es 2016 zu einem signifikanten Wachstumseinbruch

auf lediglich 0,2 Prozent des BIP. Die durch die Fertigstellung von Minenpro-jekten rückläufigen Investitionen sowie niedrige Weltmarktpreise für Namibi-as Rohstoffe trugen zum Einbruch bei, ebenso abnehmende staatliche Investi-tionen durch knapper werdende Mittel, eine verringerte Diamantenförderung sowie eine abgeschwächte Konsum-nachfrage. Durch die beginnende För-derung aus den neuen Minen sowie der Erholung der Landwirtschaft nach der Dürreperiode wird für 2017 wieder ein BIP-Wachstum von über 2 Prozent mit steigender Tendenz prognostiziert. Die robusten Wachstumsraten der Vorjah-re dürften jedoch nicht wieder erreicht werden. Die Inflationsrate verdoppelte sich 2016 auf annähernd 7 Prozent, was auf steigende Immobilienpreise, hohe Nahrungsmittelpreise infolge der Dür-reperiode sowie die starke Abwertung der Landeswährung zurückzuführen ist. Letztere wertete bedingt durch die pa-ritätische Bindung an den 2016 stark ab-gewerteten Südafrikanischen Rand um 13 Prozent ab.

Die verhaltene Ausgabenpolitik führ-te 2016 trotz gesunkener Einnahmen zu einer Reduzierung des Haushaltsdefizits auf gut 6 Prozent, wobei die Finanzie-rung des Defizits durch erneute Mittel-aufnahmen am Kapitalmarkt erfolgte. Die Staatsverschuldung liegt jedoch trotz kontinuierlichem Anstieg mit 41 Prozent am BIP auf moderatem Niveau. Negativ fällt das erneut hohe Leistungsbilanzdefi-zit von über 14 Prozent des BIP bedingt durch das chronische Handelsbilanzde-fizit ins Gewicht. Mäßige Importe bei steigenden Exporten dürften jedoch bis 2018 für eine Halbierung sorgen. Nami-bia ist weiterhin auf die substanziellen Ausgleichszahlungen der Zollunion des südlichen Afrika sowie Direktinvestitio-nen angewiesen, um das Defizit abzumil-dern.

Der kontinuierliche Anstieg der Aus-landsverschuldung der letzten Jahre setz-te sich 2016 auf knapp 7 Milliarden USD fort und war mit entsprechend knapp 64 Prozent am BIP tragbar, jedoch in Rela-tion zu den Exporten mit einer Rekord-höhe von 136 Prozent kritisch. Privaten Unternehmen waren gut 60 Prozent zu-zuordnen, wobei ein Großteil auf Toch-tergesellschaften ausländischer Konzer-ne aus der Rohstofferschließung entfiel. Der Bestand der Währungsreserven des Landes lag auch nach der Emission eines 750-Millionen-USD-Bonds 2016 auf rela-tiv niedrigem Niveau von 1,8 Milliarden USD bei einer Importdeckung von ledig-lich drei Monaten. Positiv zu vermerken ist die Verdopplung der Direktinvestitio-nen auf 2,7 Prozent des BIP.

Beziehungen zu Deutschland und der EU

Namibia unterhält seit der Unabhän-gigkeit 1990 gute intensive bilatera-le Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland, die auf die gemeinsame Kolonialgeschichte im Zeitraum 1884 bis 1915 zurückgehen. Durch die besonde-re historische und politische Verantwor-tung erbringt Deutschland die höchste Entwicklungsleistung pro Kopf in Afrika an Namibia.

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

Windhoek Sanlam Centre, 6th Floor, Indepence Ave. 145WindhoekNamibia+264 61 [email protected]

Botschaft der Republik Namibia

Reichsstraße 1714052 Berlin049 30 [email protected]

Deutsche Industrie- und Handelskammer

für das südliche AfrikaJohannesburghttp://suedafrika.ahk.de

Nützliche Adressen

Jahr Deutsche Ausfuhr Deutsche Einfuhr Saldo

2014 119,1 158,0 –38,9

2015 87,1 150,6 –63,5

2016 73,7 119,3 –45,6

2017 Jan.–Juni 34,7 63,8 –29,1

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden

Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland mit Namibia (in Mio. EUR)

Nummer 10 | Oktober 2017

VR International 9

Ländersteckbrief

Unter den deutschen Handels- partnern nahm Namibia mit einem deutsch-namibischen Handelsvolumen 2016 von 193 Millionen EUR und der Rangstelle 117 eine unbedeutende Rolle ein. Die deutschen Exporte nach Namibia waren mit minus 48 Prozent seit 2014 stark rückläufig, das gilt auch für die Importe aus Namibia mit minus 37 Pro-zent. Namibia lag 2016 auf Exportrang 132 und Importplatz 100 der deutschen Handelspartner. Seit Jahren verzeichnet die deutsch-namibische Handelsbilanz ein Defizit zugunsten Namibias, das 2016

45,6 Millionen EUR betrug und sich in den ersten sechs Monaten 2017 mit 29,1 Millionen EUR fortsetzte. Bei den vorste-henden Angaben ist jedoch zu berück-sichtigen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Ein- und Ausfuhren nach und aus Namibia über Südafrika erfolgt und da-durch in der Statistik nicht erfasst wird.

Deutschland importiert vorwiegend Nichtedelmetalle, Agrarprodukte und sonstige Rohstoffe. Zu den bedeutends-ten deutschen Ausfuhrgütern nach Na-mibia zählen vor allem Maschinen mit gut einem Viertel der Ausfuhren, ferner

Nahrungsmittel, Produkte der Elektro-technik und Elektronik, Kfz/-Teile sowie Mess- und Regeltechnik. In dem wach-senden Tourismussektor Namibias neh-men deutsche Touristen bezogen auf die Anzahl der Überseetouristen den Spit-zenplatz ein.

Aussichten

Namibia weist ein stabiles demokrati-sches politisches System mit unabhängi-ger Justiz und weitgehender Presse- und Meinungsfreiheit auf. Problematisch ist die große soziale Ungleichheit, da etwa die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsschwelle lebt.

Durch seinen Rohstoffreichtum mit kürzlich erfolgter Erschließung neuer Uran-, Gold- und Kupferminen hat das Land zwar ein hohes Wachstumspotenzi-al, jedoch die Kehrseite ist die Vernach-lässigung des Nicht-Rohstoff-Sektors, der nur schwach entwickelt ist. Entspre-chend mangelt es an verarbeitenden In-dustrien mit wertschöpfungserhöhender Fertigungstiefe, die zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes notwendig sind und die hohe Arbeitslo-sigkeit senken könnten. Durch die man-gelnde industrielle Basis ist das Land in hohem Maße auf den Import von Fertig- erzeugnissen und Konsumgütern ange-wiesen, der überwiegend aus Südafrika stammt. Ein Schwachpunkt der allein auf Rohstoffen basierten Wirtschaft ist fer-ner die Abhängigkeit von Rohstoffprei-sen und der konjunkturellen Entwicklung des Weltmarktes. Indessen hat sich der Tourismussektor gut entwickelt und bie-tet weiteres Potenzial.

Namibia ist als kleines Land in hohem Maße wirtschaftlich mit Südafrika ver-flochten und von dessen wirtschaftlicher Entwicklung abhängig.

Gabriele Templin

DZ BANK AG

Bevölkerung:

2,5 Millionen

Hauptstadt:

Windhoek

Korrespondenzsprache:

Englisch

Wichtige Feiertage:

Unabhängigkeitstag: 21. März

Afrika-Tag: 25. Mai

Tag der namibischen Frauen: 10. Dezember

Zollflughäfen:

Eros Airport, Hosea Kutako International Airport, Walvis Bay Airport

Zolltarif:Harmonisiertes System, Verzollung nach dem CIF-Wert

Zahlungsbedingungen und Angebote:Zahlungen sollten in einem bestätigten, unwiderruflichen Akkreditiv vereinbart werden. Verwendung von Dokumenten- inkasso möglich.

Maße und Gewichte:Metrisches System

Währungseinheit: 1 Namibia-Dollar = 100 Cents, Code: NAD

Euler Hermes Länder-Klassifizierung: 4

Auszug aus den „Importbestimmungen anderer Länder“ 2014 sowie aus den „Konsulats- und Mustervorschriften“ (42. Auflage, 2017/2018).

Eckdaten für den Export nach Namibia

Maschinen/Transportausrüstungen 29,0

Rohstoffe 23,2

mineral. Brennstoffe 12,5

Agrarprodukte 12,3

Quelle: Comtrade

Hauptimportgüter Namibias 2016(in Prozent der Gesamteinfuhr)

Der Tourismussektor trägt 15 Prozent zum BIP bei – mit Wachstumspotenzial.

Nummer 10 | Oktober 2017

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Interview des Monats

Frankreich: Produktvertrieb rechtssicher gestaltenDas Interesse deutscher Unternehmen an der fünftgrößten Volkswirtschaft wächst stetig. Alte Vorurteile gegenüber der „Streiknation“ weichen dem Interesse für Frankreich als Investitionsstandort, Absatzmarkt und Sprungbrett in die nordafrikani-schen Länder. Einige rechtliche Do‘s und Don’ts stellt Grit Karg, deutsche und französische Rechtsanwältin in der Kanzlei GGV in Paris, dar. Frau Karg berät seit mehr als zehn Jahren deutsche Unternehmer bei ihren Frankreichprojekten.

VR International: Können die AGB ei-nes Unternehmens auch in Frankreich verwendet werden?

Grit Karg: Sind die AGB in der Sprache abgefasst, in der man mit seinem franzö-sischen Geschäftspartner kommuniziert, können sie auch im internationalen Ge-schäft Vertragsgrundlage sein. Die AGB müssen tatsächlich übermittelt werden und die Geschäftsunterlagen, insbeson-dere KV, Bestellschein, Bestellbestätigung und Lieferschein, müssen darauf und auf besonders wichtige Klauseln verweisen. Besser akzeptiert werden AGB nach fran-zösischem Recht.

Wird an Personen verkauft, die nicht für geschäftliche Zwecke handeln, müs-sen zwingende Verbraucherschutzvor-schriften beachtet werden. So können nicht die gleichen Haftungsbeschränkun-gen wie im B2B vereinbart werden und der Unternehmer muss besondere vor-vertragliche Informationspflichten beach-ten, was insbesondere im E-Commerce gilt. Im B2C-Bereich sollten daher AGB nach französischem Recht aufgesetzt werden.

VR International: Frau Karg, ist es vor-teilhaft, in Frankreich eine Niederlas-sung zu haben?

Grit Karg: Je größer die Marktpräsenz, desto höher das Kundenvertrauen. Je nach Art des angestrebten oder be- stehenden Geschäfts können Sie ent-scheiden, mit Vertriebshändlern oder Handelsvertretern zu arbeiten, die sich um die Kundenbeziehungen mehr oder weniger eigenständig kümmern. Der Aufbau einer eigenen Tochtergesell-schaft oder einer Niederlassung signa- lisiert natürlich am stärksten die inter- nationale Aufstellung eines Unterneh-mens.

VR International: Dem französischen Arbeitsrecht wird Unternehmerfeind-lichkeit nachgesagt. Ist das richtig?

Grit Karg: Die Flexibilisierung des Ar-beitsrechts wird unter der Präsident-schaft Macron weiter vorangetrieben. Zwingende Arbeitnehmerrechte wie eine gesetzliche Arbeitszeit oder das Mindestgehalt werden weiterhin gelten, aber geplant ist, den Arbeitgeberwech-sel zu vereinfachen. In jedem Fall sollte man sich über die pragmatischste Lö-sung anwaltlich beraten lassen. Hier gilt es nicht zu bestimmen, was nicht geht, sondern wie Pläne umgesetzt werden können.

VR International: Welches Risiko be-steht wegen behördlicher Kontrollen?

Grit Karg: Versichern sollte man sich, dass die Produkte, die in Frankreich ver-trieben werden sollen, keinen besonde-ren Genehmigungs- oder Anzeigeerfor-dernissen unterliegen. Die Sicherheit von Produkten insbesondere im B2C-Vertrieb wird von Marktaufsichtsbehörden über-wacht, die Produkte beschlagnahmen und empfindliche Bußgelder verhängen können. Gleiches gilt für Regeln über Verpackung, Etikettierung und Marke-ting. Hier kann man sich in Konformi-täts- und Sicherheitsfragen nicht auf die in Deutschland geltenden Normen und Gebräuche verlassen.

VR International: Was tun, wenn mein Geschäftspartner nicht zahlt?

Grit Karg: Bleibt auch eine anwaltliche Mahnung mit Fristsetzung ohne Erfolg, kann gegen den säumigen Schuldner ein Eilverfahren eingeleitet werden, wenn die Lage eindeutig ist und französische Ge-richte zuständig sind. Dieses wird in der

Regel innerhalb von circa zwei Monaten abgeschlossen. Ein auf diese Weise er-langter gerichtlicher Titel kann dann mit-hilfe eines Gerichtsvollziehers vollstreckt werden.

VR International: Welche Kosten sind mit der Rechtsberatung in Frankreich verbunden?

Grit Karg: Von dem Rechtsberater sollte man einen Kostenvoranschlag erfragen. Erst auf dieser Grundlage sollte man eine Honorarvereinbarung unterzeich-nen. Meist wenden Anwaltskanzleien Stundensätze an, können aber auch Fix-preise oder erfolgsabhängige Honorare vereinbaren.

VR International: Welche Kosten ent-stehen bei einem Gerichtsverfahren?

Grit Karg: Bei Einleitung eines Gerichts-verfahrens entstehen keine streitwertab-hängigen Gerichtskosten wie in Deutsch-land, sondern lediglich eine geringe Verwaltungsgebühr. Allerdings trägt die unterliegende Partei nicht systematisch die Kosten des Verfahrens, sondern der Richter setzt nach freiem Ermessen eine Entschädigungspauschale fest.

VR International: Herzlichen Dank für Ihre Antworten.

Interview mit …

Grit KargRechtsanwältin Avocat à la CourGGV 12 rue d‘Astorg, 75008 Paris0033 [email protected]

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Von Praktikern für Praktiker

Staatsaufgabe: Schutz vor Cyber- und WirtschaftsspionageWirtschaftsschutz als präventiver Teil der Spionageabwehr ist seit jeher ein fester Bestandteil der Aufgaben der Verfassungsschutzbehörden.

Die Aufgabe des Verfassungsschutzes ist es, Spionageaktivitäten zu verhin-dern und die Wirtschaft durch Beratung und Aufklärung vor solchen Angriffen zu schützen. Hierzu ist es notwendig, die Sensibilität von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen ge-genüber Gefahren, die durch Angriffe drohen, zu erhöhen, Kenntnisse über Methoden und Ziele ausländischer Nachrichtendienste zu vermitteln und Hilfestellung beim Einsatz geeigneter Schutzmaßnahmen zu leisten – also Prävention durch Information. Die Er-fahrungen und das methodische Wis-sen des Verfassungsschutzes bilden die Grundlage für die präventive Arbeit im Wirtschaftsschutz. Es liegt im staatlichen Interesse, einen Beitrag zum Know-how-Schutz in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung zu leisten. Zur erfolgreichen Bekämpfung dieser Herausforderung ist daher eine intensive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verfassungs-schutz nötig.

Prävention

Das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) Hessen berät hessische Unterneh-men zu Schutzmöglichkeiten gegen alle möglichen Angriffsvektoren hinsicht-lich Wirtschaftsspionage durch andere Staaten. Dazu zählen neben gezielten Cyberangriffen, klassischen nachrich-tendienstlichen Anbahnungen auch SIGINT-Aktivitäten* weltweit und die Möglichkeiten durch gezielte Abhörmaß-nahmen. Das LfV steht Unternehmen so-wohl beratend zur Seite, um Präventiv-maßnahmen zu entwickeln, als auch bei der Aufklärung von Verdachtsfällen.

Gerade auf dem Gebiet der Cyberan-griffe ist ein weitestgehend anonymisier-ter Informationsaustausch möglich. Rein technische Informationen können in Form von sogenannten Indicators of Compro-

mise zwischen Sicherheitsbehörden und Wirtschaftsunternehmen ausgetauscht werden, um sich gemeinsam vor aktuellen Angriffen zu schützen.

Notwendig ist hierfür ein schneller und direkter Informationsaustausch. Ein-zelne Indikatoren von Phishing-Mails, wie Absender-Domain/IP oder Hashwert der angehängten Malware können mit vorliegenden Erkenntnissen abgeglichen und Kampagnen und Akteuren zugeord-net werden. Dem Unternehmen können dann weitere Indikatoren an die Hand gegeben werden, um die Firmen-IT auf weitere Spuren und Aktivitäten der An-greifer zu untersuchen. Ein solcher Infor-mationsaustausch kann zu einem sehr hohen Grad mit anonymisierten Daten geschehen, sodass ein hoher Grad an Ver-traulichkeit gewährleistet ist.

Aufklärung

In der Praxis liegt aufseiten der Unter-nehmen oftmals nur ein diffuser An-fangsverdacht vor, wie eine verdächtige E-Mail oder die Befürchtung, dass auf einer Geschäftsreise jemand Zugriff auf ein mobiles Endgerät wie Smartphone oder Laptop hatte. Manchmal hat auch die eigene IT-Abteilung bereits bemerkt, dass ein Verbindungsaufbau zu einer

oder von einer unbekannten IP-Adresse stattfand.

Diesen Spuren weiter nachzugehen, sie richtig einzuordnen und zu bewerten ist eine der Aufgaben des Wirtschafts-schutzes. Die Unternehmen bekommen ein erstes Feedback, ob es sich wirklich um einen gezielten Angriff handeln könnte oder ob ähnliche Angriffe gerade in der Fläche festzustellen sind; es wird eine Erstbewertung vorgenommen, ob es Cybercrime oder gezielte Spionage sein könnte.

Breite Unterstützung

Insbesondere auf Reisen im Ausland ist zudem zu berücksichtigen, dass die Daten mobiler Endgeräte immer über Netze Dritter gesendet werden, bei denen keinerlei Aussage über das Si-cherheitsniveau der Anbieter getrof-fen werden kann. Das beginnt bei der Nutzung von öffentlichen oder gezielt bereitgestellten W-LAN-Verbindungen und geht bis hin zu der Nutzung des jeweiligen nationalen Mobilfunknetzes. Viele Staaten betreiben mittlerweile ein Monitoring ihrer nationalen Netze – mit ganz unterschiedlichen Möglichkeiten, Rechtsgrundlagen und Bedrohungs-perzeptionen. Die Möglichkeiten Da-

* SIGINT steht für Signals Intelligence, die nach-richtendienstliche Informationsgewinnung

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Von Praktikern für Praktiker

IMPRESSUM

Herausgeber: DZ BANK AG, Deutscher Genossenschafts-Verlag eGVerantwortliche Redakteurin: Dr. Sabine Theadora Ruh, freie Wirtschaftsjournalistin, Allendorfer Straße 47, 60433 FrankfurtObjektleitung: Andreas Köller, DG VERLAG, E-Mail: [email protected]: Deutscher Genossenschafts-Verlag eG Vertreten durch den Vorstand: Peter Erlebach (Vorsitzender), Franz-J. Köllner und Mark Wülfinghoff, Leipziger Str. 35, 65191 Wiesbaden

Druck und Versand: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Niederbieberer Str. 124, 56567 NeuwiedBildnachweis: DZ BANK, GGV, Fotolia.com Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Deutschen Genossenschafts-Verlages eG zulässig.ISSN 2195-206XVR International erscheint monatlich und ist bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Das Manuskript für diese Ausgabe wurde Mitte September 2017 abgeschlossen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr.

ten abzugreifen nehmen dabei faktisch stetig zu. Ohne die Nutzung von ver-schlüsselten Datenverbindungen haben es sowohl kriminelle als auch staatliche Akteure somit zusehends leichter, Da-tenverbindungen auszulesen.

Das LfV bietet eine vertrauliche Zu-sammenarbeit an. Das umfangreiche Prä-ventionsangebot des LfV enthält unter

anderem Komponenten wie Vorträge und Hintergrundgespräche zur Wirtschaftsspi-onage allgemein und IT-gestützter Spio-nage, Hintergrundgespräche zu Spionage-aktivitäten bestimmter Länder wie China, Russland und Iran, Beratung vor Auslands-reisen, Publikationen zu spionagerelevan-ten Themen wie Besuchermanagement, Einbruchsdiebstahl, soziale Netzwerke und

Autor

Timo KeimSpionageabwehr/WirtschaftsschutzLandesamt für Verfassungsschutz Hessen0611 720 [email protected]

Die Adressen und Kontaktdaten aller Landesverfassungsschutz-Behörden in Deutschland finden Sie unter: www.verfassungsschutz.de ➞ Service ➞ Landesbehörden

Informationsaustausch zu bekannten Spi-onagefällen – sowohl klassische Spionage als auch IT-gestützte Spionage.

Bei vermuteten Ausspähversuchen, Angriffen auf Informations- und Kom-munikationstechnik oder bei allgemeinen Fragen zum Know-how-Schutz kann sich an den Wirtschaftsschutz des LfV Hessen gewendet werden.