industrial 2003
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Transcript of industrial 2003
Wien. Aufgrund der guten Auftragsentwicklung hat die Wittmann-Group beschlossen, ihre Kapazitäten auszubauen. Standort der neue Schütt-gutabteilung ist der ecoplus Wirtschaftspark Wolkersdorf. Die neue Anlage wird 5.200 Quadratmeter Produktionsflä-che und 1.650 Quadratmeter Bürofläche und Sozialräume umfassen
Das neue Gebäude soll bis Ende September dieses Jah-res fertiggestellt werden. Die Übersiedlung der 70 Mitarbei-ter der Wiener Schüttguttech-nikabteilung soll Mitte Okto-ber erfolgen. www.wittmann-group.com
www.vsl.atTel: +43 2236 615 72 0
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Brunn/Geb. Der ETH-AN Rohr-griff (Bild) von Elesa+Ganter bietet ein hohes Maß an Ergo-nomie und Sicherheit, da etwa ein spezielles Montagesystem die Rotation des Rohrs ver-hindert. Geringes Gewicht und mechanische Beständigkeit zeichnen den schwarz-matten MPR Schalen-Klappgriff aus. Er besteht aus hochfestem Technopolymer und verfügt über eine integrierte Rückstell-feder aus rostfreiem Edelstahl, die den Griff beim Loslassen wieder in die Ausgangsstel-lung zurückführt. Beide Pro-dukte wurden jetzt mit dem IF Design Awards 2015 ausge-zeichnet. www.elesa-ganter.at
industrialtechnologyroboter für Apotheken
Knapp und Apostore zeigen Automatisierung für Pillen-Kommissionierung Seite 51
expertenmonitor
Heimische Top-Manager bewerten die aktuelle Lage der Industrie Seite 53
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medianet insidE your BusinEss. today. frEitaG, 20. märz 2015 – 49
Wohin gehen die Trends in der City-Logistik?
Smart Urban Logistics am 1. Wiener logistik-tag diskutierten hochrangige nationale und internationale Experten Herausforderungen, trends sowie mögliche lösungen für den Güterverkehr in den urbanen Ballungsgebieten. Seite 50
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Energieeffizienz neu gedacht Von der technischen Serviceoffensive profitiert vor allem die produzierende Industrie
ELIN-Quick-Check: nachhaltig im Vorteil Inwieweit sind meine Betriebs-anlagen hocheffizient? Wo soll ich umrüsten und in Infrastruktur in-vestieren, um zukunftsfit zu blei-ben?
Mit dem neuen Energieeffi-zienzgesetz (EEffG) entwickeln heimische Großbetriebe, aber auch KMU, eine neue „energe-tische“ Sensibilität. Antworten zu allen drängenden Fragen liefern jetzt die ELIN-Technikexperten mit dem eigens entwickelten ELIN-Quick-Check.
So funktionierts: Eine (erste) Grobanalyse liefert den Status quo
samt Verbesserungsvorschlägen – zu einem attraktiven Preis; auf Wunsch wird in einem weiteren Prüfungsschritt ein detaillierter Anlagen-Maßnahmenmix erstellt.
Oskar Kern, COO und Master-mind der neuen Serviceoffen-sive: „Auch die energieintensive verarbeitende Industrie und der Gewerbesektor können in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld vom Support profitieren.“ Interesse? Informationen unter:
Tel: +43 (0) 59902 88000, Fax: +43 (0) 59902 51366, Mail: [email protected], www.elin.com Optimierte Anlagenüberprüfung: von den ELIN-Energieeffizienz-News profitieren.
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Doppelmayr Erfolg
Großauftrag
Wolfurt/La Paz. Doppelmayr hat vor Kurzem den Zuschlag für sechs weitere Seilbahnlinien in Bolivien erhalten. Das be-stehende Netz (es ist zirka 10 Kilometer lang) wird um knapp 20 Kilometer, 23 Stationen und direkte Verbindungen zwischen den Linien erweitert.
Es wurde bereits ein Zeitplan für das vier Jahre andauernde Projekt erstellt: Die Inbetrieb-nahme der Línea Azul (blau) und der Línea Blanco (weiß) ist für 2017 geplant, Naranja (oran-ge) und Celeste (hellblau) folgen 2018, 2019 schließen die Linien Morada (lila) und Café (braun) das Großprojekt ab.
www.doppelmayr.com
Wien. „Bis die Robotik-Technolo-gien für komplett automatisiertes Fahren ausgereift sind, stellt Pla-tooning eine praktikable Hybrid-Lösung dar”, ist Adam Tengblad, Head of Product Management bei Kapsch TrafficCom Schweden, überzeugt. „Die Vorteile von Au-tomatisierung werden kombiniert mit dem Vertrauen in menschliche Fahrer als Leitpersonen.”
Wirtschaftliche Vorteile
Beim Platooning werden meh-rere Fahrzeuge, von denen nur das erste von einem menschlichen Fahrer gesteuert wird, elektronisch aneinandergekoppelt. Durch den Wegfall der menschlichen Reakti-onszeit innerhalb des Konvois kön-nen die Fahrzeuge mit geringerem Abstand zueinander fahren, wo-durch der Luftwiderstand und so-mit auch der Treibstoffverbrauch reduziert wird. Je nach Fahr-zeugabstand ergaben verschie-dene Tests Kraftstoffeinsparungen zwischen fünf und 20% – das stellt für die Transportbranche einen be-trächtlicher Kostenvorteil dar.
Damit sich Platoons durchset-zen, braucht es leistungsfähige Technik, die ihre Sicherheit ge-währleistet. Die Fahrzeuge müssen zum einen untereinander kommu-nizieren und zum anderen auf äu-ßere Einflüsse reagieren können. Bremst der erste Wagen, müssen alle dahinter fahrenden Lkw das Bremsmanöver im selben Augen-blick durchführen. Sollte ein Wa-
gen entlang der Wegstrecke ab-biegen müssen, dann sollte das möglichst wenig Einfluss auf den gesamten Zug haben. Kapsch hat kürzlich Technologien zu einem Test auf dem AstaZero-Gelände in Schweden beigesteuert, in dessen Rahmen Platooning erprobt wurde.
„Unser V2X-Modul EVK-3300 dient als Kommunikationsplatt-form im Fahrzeug. Es verwendet
IEEE 802.11p Standard, eine für ad-hoc-Übertragungen adaptierte Variante von WiFi, um Sensorda-ten und Funksignale zu verwalten. Das Modul ist eine Schnittstelle in der Verarbeitung der Daten, die ein Fahrzeug für automatisiertes Fahren braucht”, so Tengblad, der anhand der Testergebnisse damit rechnet, dass die Technik in fünf Jahren serienreif sein wird.
www.kapsch.net
Wien. Dass eine wachsende Urba-nisierung, ein verändertes Kon-sumverhalten und ambitionierte Klimaziele große Auswirkungen auf den innerstädtischen Güter-verkehr haben, liegt auf der Hand. Auch, wenn zurzeit noch nicht feststeht, wie die smarte City-Logi-stik in Zukunft im Detail aussehen wird, „müssen die Weichen dafür schon heute gestellt werden. Wien
zählt zu den am stärksten wach-senden Städten in Europa. 28.000 Menschen sind allein im letzten Jahr zugezogen“, so Roman Stift-ner, Präsident der BVL Österreich, anlässlich des 1. Wiener Logistik Tag + Smart Urban Logistics Day zu Herausforderungen für Politik, Unternehmen und Bevölkerung.
„Nicht nur der Güterverkehr, sondern der urbane Raum insge-samt ist von Wachstum geprägt und wird sich verändern. Die ho-hen Ambitionen, das Klima zu schützen und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort abzusichern, müssen miteinander vereinbart
werden“, so Theresia Vogel, Ge-schäftsführerin Klima- und Ener-giefonds. „Nachhaltigkeit, allum-fassende Mobilität, ein attraktiver Lebensraum, resiliente Lösungen und Toleranz sind die Schlagwör-ter, die eine smarte City ausma-chen“, meinte Thomas Weninger, Generalsekretär Österreichischer Städtebund.
Boom von eCommerce
Andreas Bayer, Geschäftsführer Rewe International Lager & Trans-portgesmbH, stellte in seinem Vortrag die Problematik der Filial-belieferung im innerstädtischen Be-reich in den Fokus. Für einen um-weltverträglichen Warentransport setzt Rewe neben Hybrid- auch CNG- (Biogas) Lkws ein. Bayer be-tonte, dass die Entwicklung ra-santer vor sich gehe, als die Politik entscheidungswillig sei. „eCom-merce boomt, aber was passiert, wenn zudem der Online-Lebens-mittelhandel durchstartet? Wer definiert die Rahmenbedingungen und gibt die Stoßrichtung für zen-
trale Hubs vor? Ist es die Wirt-schaft oder die Politik und wie weit ist die Stadtplanung? Fragen, die Handlungsbedarf signalisieren.“
Mehr Zusammenarbeit
Max Schachinger, Geschäftsfüh-rer Schachinger Logistik Holding, präsentierte konkrete Vorschläge für einen „grüneren” Güterver-kehr in Wien. So könnte durch ei-ne kollaborative Distribution eine stärkere branchenbezogene Bün-delung der Güterströme erreicht und – verbunden mit einem Hub-Sharing – Direktverkehre reduziert werden. Alternative Antriebe wür-den einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen leisten und eine stärkere Nutzung vorhandener City Hubs deutlich kürzere innerstädtische Zustelltou-ren zur Folge haben.
Aufhorchen ließen auch die Vor-schläge zur Schaffung einer neu-tralen Kooperationsplattform ge-meinsam mit der Stadtverwaltung sowie die Weiterentwicklung der Abgasplakette zu einem Gütesie-
gel als pragmatische Alternative zu einem City Maut-Konzept, mit Bevorzugung leiser und CO2-neu-traler Transporte.
Jürgen Schrampf, Leiter Public Projects der Econsult Betriebsbe-ratung und verantwortlich für das Competence Center „Transport Infrastruktur Verkehr“ der BVL, zieht als einer der Initiatoren des 1. Wiener Logistik Tags ein positives Resümee. Die Vielfalt an vorgestell-ten und diskutierten Handlungsan-sätzen konnte die Komplexität des Themas eindrucksvoll aufzeigen. „Das Leben in unseren Städten wird sich verändern, und die Logistik wird als nachfrageorientierte Dis-ziplin mit innovativen Lösungen re-agieren. Aber es werden auch neue Kundenwünsche mit neuen Heraus-forderungen zu bewältigen sein. In den vier Jahren seit der Ver-öffentlichung des EU-Weißbuchs ist bereits einiges geschehen und vieles ist aktuell in Vorbereitung. Die Entwicklungskurve muss aber zwangsläufig steiler werden, um ei-ne CO2-freie Stadtlogistik bis 2030 zu erreichen.“ www.bvl.at
50 – industrialtechnology cover Freitag, 20. März 2015
kommentar
Geodaten statt der alten Adresse
britta biron
Auch wenn sich in den letzten Jahren rund um das Thema Kurier-,
Express und Paketdienste viel getan hat, die Anbieter eine Vielzahl neuer Services eingeführt hat, die sowohl bei Absender als auch Empfänger für mehr Komfort sorgen, ist ein Faktor seit den Anfängen der Paketsendungen gleich geblieben: Ohne Adresse läuft gar nichts. Genau genommen hat ein kleiner Zahlendreher bei der Postleitzahl in Zeiten der zunehmenden Automa-tisierung heute schwerwie-gendere Auswirkungen. Denn während der Paketzusteller der Vergangenheit sich vielleicht noch zusammenreimen konn-te, welche Adresse gemeint ist, den Empfänger vielleicht sogar persönlich gekannt hat, ist die Technik unerbittlich. Auf der anderen Seite liefert sie aber auch einen neuen Ausweg aus dem Problem.
Der chinesische Erfinder Hong Yong hat jetzt ein neues Verfahren zum Patent an-gemeldet, das mit Geodaten funktioniert. Absender und Empfänger rufen ihre geogra-fischen Breiten- und Längen-grad über Mobiltelefon ab und registrieren sie gemeinsam mit der Telefonnummer in einem Computersystem. Aufgrund dieser Informationen weiß der Zusteller nicht nur, welches Paket wohin gehört, sondern bekommt auch eine effiziente Route für seine Tour berech-net. Toll!
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Fahrzeuge im Platoon kommunizieren miteinander und mit der Straßeninfrastruktur.
britta biron
Fachtagung der BvL Österreich Klare Akzente und konkrete Impulse für die urbane Logistik der Zukunft
Die (r)evolution des urbanen Güterverkehrs Experten diskutierten Konzepte für die nachhaltige und leistungsfähige Versorgung Wiens.
Hochkarätige Expertenrunde: Reinhard Bamberger (Rail Cargo Austria), Max Schachinger (Schachinger Logistik Holding), Karin Zipperer (Wiener Hafens) und Andreas Bayer (Rewe International Lager & TransportgesmbH; v.l.n.r.)
roboter am Steuer Kapsch TrafficCom testete erfolgreich die V2X-Technologie für das Lkw-Platooning
Mehr Sicherheit bei weniger Treibstoff
„Die Vorteile der Au-
tomatisierung werden
kombiniert mit dem
Vertrauen in mensch-
liche Fahrer als Leit-
personen.“
adam tengblad, kapsch trafficcom schweden
„Das Ziel sind zu-
kunftsorientierte,
integrative und smarte
Planung nachhaltiger
Verkehrsinfrastrukturen
schlagknoten.“
roman stiftner präsident bVl Österreich
Drei Seilbahnen von Doppelmayr sind in La Paz bereits in Betrieb.
Wien. Das weltweit erste Green-Warehouse-Lichtsystem in der Logistikzentrale von DB Schenker in Linz wurde vom Umweltminis-terium mit dem Innovationspreis „EnergieGenie 2015“ ausgezeich-net.
Das Projekt „Die echte Null-Emission“, das durch optimierte Routenplanung bereits 76 Tonnen CO2 (das entspricht dem jährlichen Heizölverbrauch von 20 Haushal-ten) einsparen konnte, hat beim
Kärntner Energy Globe Award 2015 den 2. Platz erreicht.
Die beiden Auszeichnungen sind, so DB Schenker-Vorstandsspre-cher Kurt Leidinger, ein wichtiger Schritt im DB-Klimaschutzpro-gramm 2020.
Dabei hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, die auf die Ver-kehrsleistung bezogenen Emissi-onen zwischen 2006 und 2020 um 20% zu senken. www.dbschenker.at
Hart bei Graz. Kürzlich haben die Knapp AG und die Apostore GmbH im Rahmen eines Fachforums Apothekern die Vorteile moderner Automatisierungslösungen für ihre Branche präsentiert.
Apostore Cube+ eignet sich ins-besondere für kleine, mittlere und Filialapotheken. Der Einstieg in die Automation ist einfach: Ein Startmodul kann beliebig erwei-tert werden – je nachdem, wie sich das Geschäft entwickelt. Das ge-ringe Gewicht sorgt für eine freie Standortwahl – ob im Erdgeschoss, Obergeschoss oder Keller. Mit dem Apostore Cube+ gehören Fehlbe-stände oder langes Suchen der Ver-gangenheit an, die Inventur erfolgt per Knopfdruck. Der Aufbau des
Automaten ist schnell und unkom-pliziert, die Basisvariante steht in nur zwei Tagen
Mehr Zeit für Service
„Der Automat bewährte sich in unserem Team rasch und arbeitet zuverlässig; dadurch können wir uns auf unsere Kunden konzen-trieren. Wir sehen unsere Haupt-aufgabe in der individuellen Kun-denberatung. Da der Mitarbeiter-Automat die logistische Arbeit zu 100% im Hintergrund ausführt, haben wir Zeit für die Beratung. Der Erfolg ist ein wachsender Kun-denstamm”, so Silvia Knittel-Sa-petschnig von der Vitalis Apotheke in Klagenfurt zu ihren positiven Erfahrungen. www.knapp.com www.apostore.de
transport & logistik industrialtechnology – 51Freitag, 20. März 2015
knapp ag Automatisierung schafft mehr Freiraum
roboter für apotheker
herbert strasser
Kommissionierautomat Apostore Cube+.
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Intelligente Lichtsteuerung im Logistikzentrum von DB Schenker in Linz.
DB schenker Auszeichnungen für zwei grüne Initiativen
Ein Stück näher an den Klimazielen
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Apostore Cube+ eignet sich insbesondere für kleine, mittlere und Filialapotheken
Hard. Kunststoff entwickelt sich immer mehr zum Hightech-Materi-al für Anwendungen, die bisher vor allem Metallen vorbehalten waren. „Ein guter Ansatzpunkt sind Pro-dukte, bei denen eine Art von Over-engineering stattgefunden hat. Und das kommt häufiger vor, als man denkt, meist muss man aber genauer hinschauen”, erklärt Tho-mas Decker, Sales Group Manager Components bei der faigle Kunst-stoffe GmbH. Ein Beispiel sind die Achsen der Rollen von Förderanla-gen. Sie sind aus Stahl und halten rund zehn Mal so viel Belastung aus, wie die Rolle, die sie tragen. „Eine Achse aus Kunststoff reicht vollkommen und ist hier die offen-sichtlich bessere Alternative.”
Ständige Weiterentwicklung
Und sie bringt auch zwei wesent-liche Vorteile: Einerseits ist sie mit nur 18 Gramm um 88% leichter als die Metallachse und zudem auch um gut die Häfte billiger. Und das bei nachweisbar guter Haltbarkeit. „Wir haben das mit technischen Berechnungen hinterlegt, aber
auch mit einem Härtetest: Nach 24 Stunden mit dauernder, här-tester Schlagbelastung gingen die Rollen kaputt, während die Achse aus Kunststoff noch voll funkti-onstüchtig war und keinerlei Ver-schleiß zeigte”, erläutert Decker.
Bei faigle ist man überzeugt, dass technische Kunststoffe künf-tig noch enorme Entwicklungs-potenziale bieten. Daher hat F&E
in dem international tätigen Vorar-lberger Unternehmen einen hohen Stellenwert.
Das Kundenportfolio ist breit gefächert und reicht von Bahntech-nik und Gleisbau über Fahrtreppen und Hebe- und Fördertechnik, För-dersysteme, Werkzeugmaschinen und Metallwaren bis zur Ener-gieversorgung. Seit 2003 ist faigle mit dem Schwesterunternehmen
Suzhou faigle Engineering auch am chinesischen Markt tätig. „Die Präsenz in China und Europa hat sich für die gesamte Gruppe als sehr positiv erweisen. Alle Kunden
weltweit werden ,aus einer Hand’ bedient, das gesamte Geschäftsfeld ist international abgestimmt“, ver-weist CEO Wolfgang Faigle auf die Internationalität seines Unterneh-mens. www.faigle.com
52 – industrialtechnology InnovatIon & Unternehmen Freitag, 20. März 2015
AMAG rüstet sich für steigende Nachfrage
Ranshofen. Nach einem guten Geschäftsjahr 2014 rechnet die Austria Metall AG (AMAG) auch für heuer mit attraktiven Wachstumsraten. Insgesamt soll der weltweite Aluminium-verbrauch rund 6% steigen. Bei Aluminium-Walzprodukten wird in den AMAG-Kernmärk-ten Europa und Nordamerika mit einer höheren Wachstums-dynamik als im Vorjahr gerech-net. Ein wesentlicher Wachs-tumstreiber ist der Transport-bereich, der heuer um rund 14% wachsen soll.
Helmut Wieser, Vorstands-vorsitzender der AMAG: „Leichtbau mit Aluminium ist ein sehr effizienter Weg zur Re-duktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen von Autos und Flugzeugen.“
Um sich für die wachsende Nachfrage zu rüsten, investiert die AMAG rund 300 Mio. Euro in den weiteren Kapazitäts-ausbau des Werks Ranshofen. www.amag.at
Mensch-Roboter-Duell geht in nächste Runde
Augsburg. Mit seinem Werbefilm „The Duel” für den Agilus-Robo-ter hatte Kuka im letzten Jahr für Aufsehen gesorgt und etli-che Preise erhalten.Jetzt geht der Kampf zwischen Mensch und Roboter mit „The Revenge” in die zweite Runde. In dem Film, der seit Kurzem online ist, beweisen der KR Agilus und der deutsche Tischtennisprofi Timo Boll ihre Präzision, Geschwin-digkeit und Wiederholgenauig-keit an einem ganz besonderen Musikinstrument – einer Gla-sorgel. „Ich freue mich, wenn der neue Kuka Marketing-Film für das Unternehmen und seine Geltung ähnlich viel bewirken kann, wie mein erstes Duell mit dem Roboter im Vorjahr“, so Ti-mo Boll. www.kuka.com
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Um 300 Mio Euro wird das Werk in Ranshofen nun ausgebaut.
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Auch heuer treten der KR Agilus und Timo Boll gegeneinander an.
moulding expo Rund 550 Aussteller, 20% davon aus dem Ausland, sind zur neuen Fachmesse bereits angemeldet
Die Premiere verspricht ein erfolg zu werden
Stuttgart. Die Moulding Expo wird vom 5. bis 8. Mai ihre Premiere fei-ern. Die neue Leistungsschau des Werkzeug-, Modell- und Formen-baus, die in zweijährigem Turnus stattfinden wird, zeigt die kom-plette Bandbreite – von Formen für den Spritz- und Druckguss über Stanz- und Umformwerkzeuge bis hin zu den neuesten Entwick-lungen im Modell- und Prototypen-bau oder bei additiven Fertigungs-verfahren.
Dass Bedarf und Interesse an ei-ner weiteren Fachmesse bestehe, zeigen die Zahlen, so Ulrich Kromer von Baerle, Geschäftsführer der Landesmesse Stuttgart GmbH. Ak-tuell sind die Messehallen 4, 6 und 8 bereits mit 550 Ausstellern be-legt und der Platz für Neuzugänge knapp. Anfang Mai wird eine kom-plette Auslastung der verfügbaren Fläche von insgesamt 31.500 Qua-dratmetern erwartet.
Über 20% der Aussteller kommen aus dem Ausland. Den größten An-teil unter den insgesamt 26 Nati-
onen nehmen Portugal, Italien, die Schweiz, Frankreich und die USA ein.
Wichtig für die Branche
„Und was mich besonders freut: Rund ein Drittel aller Anmel-
dungen kommt aus dem Kernbe-reich des Metiers, das sind also Werkzeugmacher oder Modell- und Formenbauer”, so Ulrich Kro-mer von Baerle, Geschäftsführer der Landesmesse Stuttgart GmbH. Für oft klein- und mittelständisch geprägte Unternehmen, die zwar
großes Know-how, aber nur selten eine Marketingstelle im Unterneh-men haben und wo der Chef selbst akquiriert, seien Messen wichtige Schnittstellen zu möglichen neuen Kunden und Märkten.
Renommierte Partner
„Unser Fokus liegt nun darauf, für Aussteller und Besucher glei-chermaßen eine ideale Veranstal-tung umzusetzen”, so Kromer von Baerle weiter.
Für die inhaltliche Ausprägung der Messe sowie das umfang-reiche Rahmenprogramm wur-den Partnerschaften mit den vier wichtigsten Branchenverbänden geschlossen, dem Verband Deut-scher Werkzeug- und Formenbau-er (VDWF), dem Bundesverband Modell- und Formenbau (MF), dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und dem Verein Deutscher Werkzeugma-schinenfabriken (VDW).
Für die Sonderschau Rapid.Area zum Thema Generative Fertigung arbeitet man mit der Messe Erfurt zusammen, für das Thema Leicht-bau kooperiert man mit der Lan-desagentur für Leichtbau Baden-Württemberg.
Auf der Sonderschau des Innonet Kunststoff – einem Unternehmer-netzwerk, das fast 70 Betriebe der Kunststoffbranche in Baden-Württemberg vereint – werden im Rahmen einzelne Verarbeitungs-schritte der Wertschöpfungskette präsentiert, vom Formenbau über die Kunststoffverarbeitung bis hin zur Bedruckung von Bauteilen.
www.moulding-expo.de
britta biron
Innovative Produkte, interessante Sonderschauen und Kontakte zu neuen Kunden und Märkten.
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Messechef Ulrich Kromer von Baerle rechnet bis Anfang Mai mit einer Vollauslastung der ins-gesamt 31.500 Quadratmeter.
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Thomas Decker: Technische Berechnung und Härtetest beweisen die Belastbarkeit.
hightech-Werkstoff Geringeres Gewicht und niedrigere Kosten, aber ohne Abstriche bei der Belastbarkeit
Kunststoffe sind oft die bessere Wahl
„Die Premiere im
Mai wird ein Erfolg,
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anmeldungen.“
Ulrich kromer von baerle geschäftsführer landesmesse stUttgart
„Durch neue Kunst
stoffeigenschaften
können Anwendungen
erschlossen werden,
die bisher Metall vor
behalten waren.“
thomas decker, sales groUp manager components faigle
Hart bei Graz. Der steirische Anla-genbauer SMB Industrieanlagen-bau GmbH hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2013/14 um 17% auf 45,3 Mio. € steigern können. Vor allem das Geschäft mit den Stammkunden – etwa Linde, Hita-chi, Magna oder Voest – ist hervor-ragend gelaufen.
Der allgemeine Industrieanla-genbau hat laut SMB-Finanzchef
und Miteigentümer Walter Krass-nitzer rund ein Viertel zum Umsatz beigetragen, die Bereiche Stahlbau und Pharmaanlagen je 20%. Der Rest verteilt sich auf Anlagen für die Lebensmittel- und Getränke- industrie, industrielle Kälteanlagen und den Spezialrohrleitungsbau.
Die drei größten Geschäftsfelder Allgemeine Anlagen, Pharma und Stahlbau sind auch die Wachs-
tumskandidaten. „Speziell Gesamt-anlagen, bei denen wir auch die Funktionsgarantie übernehmen, sind gefragt“, erklärt Krassnitzer.„Man muss sich Kompetenzen und Referenzen erarbeiten, wir wollen aber genau dorthin und sind auch gut unterwegs.“
Hohe Ziele gesetzt
Entsprechendes Know-how ha-be man zum Beispiel durch den Einstieg bei der deutschen Liqma-tic GmbH in München erworben. Krassnitzer: „Eigentlich ist es ei-ne Finanzbeteiligung, aber da das Unternehmen auf Steuerungstech-nik spezialisiert ist, passt es auch technologisch gut zu uns.“
Insgesamt würden die Kunden immer stärker dazu tendieren, alles aus einer Hand zu wollen. „Genau in diesem Segment gibt es Bereiche, in denen noch nicht viel Konkurrenz da ist“, freut sich Krassnitzer.
Für das neue Geschäftsjahr er-wartet Krassnitzer einen leichten Umsatzrückgang auf rund 40 Mio. €. „Viele Anlagenbauer leiden der-
zeit an einer Unterauslastung und versuchen eine Auslastung zu ge-winnen, koste es was es wolle. Gleichzeitig steht die europäische Industrie auf der Investitions-bremse.“
SMB selbst sei allerdings derzeit gut ausgelastet, auch der Ertrag stimme, so wie schon im vergange-nen Geschäftsjahr, so Krassnitzer abschließend. www.smb.at
innovation & unternehmen
Connected Enterprise und Industrie 4.0
Linz/Köln. Auf der Anuga Foodtec nächste Woche in Köln präsentiert Rockwell Auto-mation, wie kleine und große Unternehmen von der Vision des Connected Enterprise pro-fitieren und so die Vorteile von Industrie 4.0 nutzen können.
Auf der Maschinen- und Feld-Ebene wird etwa das modulare und skalierbare Line-armotorsystem iTRAK gezeigt. Dieses ermöglicht die unabhän-gige Steuerung mehrerer Mover auf Geraden und Kurven, mehr Geschwindigkeit und Flexi-bilität, erhöht den Durchsatz und senkt den CO2-Ausstoß. Auch ein Batch Reactor Skid wird im laufenden Betrieb zu sehen sein und demonstrieren, wie mit nur einem System eine bessere Rezeptursteuerung möglich ist.
Ausbildung für die Techniker von morgenWien. Heute und morgen fin-den die Open Days an der FH Technikum Wien statt. Projektpräsentationen und stündliche Führungen durch zahlreiche Speziallabors bieten einen praktischen Einblick in das breite technikorienteirte Ausbildungsprogramm, das derzeit aus 12 Bachelor- und 17 Master-Studiengängen besteht. Vorgestellt wird auch neue Bachelor-Studiengang Smart Homes und Assistive Tech-nologien, der – vorbehaltlich der Akkreditierung durch die AQ Austria – im Herbst 2015 startet. www.technikum-wien.at
Noch mehr Freiheit beim Schweißen
Pettenbach. Fronius hat seine akkubetriebenen Schweißlö-sungen um eine Variante für das WIG-Schweißen ergänzt.
AccuPocket 150/400 TIG ist mit 10,9 kg ebenso handlich wie das bereits länger verfüg-bare Gerät für das Elektroden-schweißen, das schon mit WIG-Funktionen wie das Berüh-rungszünden oder TIG Comfort Stop (TCS) punkten konnte.
Die AccuPocket TIG bietet darüber hinaus allerdings noch zusätzliche, leistungs-fähige WIG-Funktionen wie eine Zwei- und eine Viertakt-Umschaltung, die insbesondere das Schweißen dünner Bleche erleichtern. www.fronius.com
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Vollständige Lösungen von der Fertigung bis zur Managementebene.
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Bis zu 17 Minuten mit voller Leistung ohne Netzanschluss schweißen.
Freitag, 20. März 2015 industrialtechnology – 53
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Walter Krassnitzer, Finanzchef und Miteigentümer der SMB Industrieanlagenbau.
SmB industrieanlagenbau Vor allem das Geschäft mit Stammkunden hat maßgeblich zur Steigerung beigetragen
erfolgsfaktor sind langjährige Beziehungen
„Speziell Gesamt
anlagen, bei denen wir
auch die Funktions
garantie übernehmen,
werden verstärkt
nachgefragt.“
Walter Krassnitzer, Finanz-cheF und MiteigentüMer sMB industrieanlagenBau
Wien. Auch im März haben wir hei-mische Top-Führungskräfte um eine Einschätzung der aktuellen Lage bei den Themen Auftragslage, Investitionbereitschaft, Arbeits-markt, Ressourcen und Weltmarkt-perspektiven gebeten.
Weiterhin werden vor allem die im internationalen Ver-gleich hohen Lohnnebenkosten als größter Hemmschuh für die Entwicklung der heimischen Industrie gesehen. Allerdings sieht Axel Kühner, Vorstandsvorsitzen-der der Greiner Holding, diesen Nachteil derzeit noch von der ho-
hen Produktivität der Unterneh-men ausreichend kompensiert. Aufgrund seiner sehr positiven Beurteilung (Note 2,5) geht sich für den Faktor Arbeitsmarkt/Lohnko-sten noch ein Genügend (Note 3.9) aus.
Kühner ist von allen in diesem Monat befragten Managern auch
jener, der durchwegs die besten Bewertungen abgegeben hat und dessen Gesamtnote daher mit 1,8 am besten ausfällt.
Als vergleichsweise unproblema-tisch – mit der insgesamt bes-ten Gesamtnote in diesem Monat – wird von den Experten die Lage bei Ressourcen und Rohstoffpreisen eingeschätzt. „Die Rahmenbedin-gungen durch internationale Kri-sen und Währungsunsicherheiten bleiben schwierig, der schwache Euro ist derzeit aber sicher ein Konjunkturmotor für die exporto-rientierte Industrie“, sieht Knapp-CEO Gerald Hofer aber insgesamt Grund zum Optimismus.
expertenmonitor Heimische Topmanager bewerten exklusiv für medianet monatlich die aktuelle Wirtschaftslage
mehr optimismus im märzBritta Biron
Leichte Stimmungsbesserung gegenüber Feber, Arbeitsmarkt und Lohnkosten weiterhin Hemmschuh.
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Vor allem für exportorientierte Unternehmen sieht man derzeit gute Chancen.
Etwas besser als im Vormonat fällt im März das Urteil unserer Experten aus.
Konjunktur-monitor
Auftragslage der heimischen Industrie
Investitionsbereitschaft der heim. Unter nehmen
Situation am Arbeitsmarkt und Lohnkosten
Ressourcenverfügbarkeit und Rohstoffpreise
Perspektiven öst. Unternehmen am Weltmarkt
expert-index
Wolfgang Rathner
GF Fill GmbH
Auftragslage schwächt sich nach wie vor eher ab. In Europa gibt es eine zu geringe Nachfrage. 3
Nach wie vor ist die heimische Industrie bei Investitionen an vorderster Linie anzutreffen. 3
Die Lage ist mehr als bedenklich und fordert das unverzügliche Handeln der österreichischen als auch der europäischen Politik. 5
Ressourcen sind ausreichend vorhanden und die Rohstoffkosten verkraftbar. 3
Wirklich interessantes Potenzial bietet derzeit nur China. 2,5
3,3
Franz Chalupecky
Vorst. Vors. ABB Österreich
Bei den Energieversorgern lassen niedriger Strompreis und Förderung von Wind und Photovoltaik Investitionen derzeit kaum zu. 4
Grundsätzlich gut. Speziell die exportorientierten Betriebe haben Investitionsbedarf. 3
Gut ausgebildete Fachkräfte fehlen, und die Anforderungen steigen durch die wachsenden Automatisierungsgrad noch weiter. 4
Geringere Transportkosten aufgrund des im Moment niedrigen Ölpreises. 3
Österreich hat international sehr erfolgreiche Leitbetriebe und KMU, die aber mehr Unterstützung durch die Politik brauchen könnten. 3
3,4
Gerald Hofer
CEO Knapp AG
Bei uns selbst sehr gut und auch insgesamt sehen wir eine Verbesserung bei vielen Unternehmen. 3
Nach wie vor hoch, auch wenn erhöhte Steuern, wie zum Beispiel die DividendenKEST oder neue Gesetze, dem Standort schaden. 2
Lohnnebenkosten sind weiter zu hoch, leider gibt es da auch aus der aktuellen Steuerreform keine Verbesserungen. 4
Wir sehen hier, trotz des schwachen Euros, eine stabile und gute Situation. 2
Grundsätzlich gut. Die Nachfrage in Europa stagniert auf hohem Niveau, aber die USA bieten derzeit tolle Wachstumsmöglichkeiten. 3
2,8
Rainer Ostermann
Country Manager Festo GesmbH
Weiterhin sehen wir leicht positive Signale aus dem Markt. Eine repräsentative Umfrage lassen wir gerade von Gallup durchführen. 2
Industrie 4.0 sorgt für Impulse. Wir würden uns jedoch gerade bei diesem Thema deutlich mehr Einsatz seitens der Politik wünschen. 3
Technikermangel besteht weiterhin. Die Steuerreform könnte ein Schritt zur dringnd notwendigen Senkung der Lohnnebenkosten sein. 4
Diese ist stark branchenabhängig. Über alle Branchen hinweg ist aber die Energieeffizienz ein brennendes Thema. 2
Österreichische Betriebe werden international geschätzt, Fachkräftemangel und hohe Steuern können sich aber negativ auswirken. 3
2,8
Axel Kühner
Vorstandsvorsitzender der Greiner Holding AG
Aufgrund der hohen Exportquote derzeit sehr zufriedenstellend. Die hohe Produktivität gleicht andere Standortnachteile noch aus. 1
Nach wie vor hoch, allerdings sind für viele Unternehmen die Rahmenbedingungen für Investitionenin Österreich nicht mehr attraktiv genug. 2
Lohnkosten sind zwar hoch, aber noch steht auf der HabenSeite eine gute Produktivität. Flexibilität der Arbeit muss sich aber verbessern. 2,5
Ressourcenverfügbarkeit stellt aktuell kein großes Problem dar. 2
Österreichische Unternehmen sind überall auf der Welt aktiv. Das ist ein Zeichen, dass unsere Produkte und Leistungen geschätzt werden. 1,5
1,8
Kriterien-index 2,6 2,6 3,9 2,4 2,6 gesamt 2,8Fotos: © Fill Maschinenbau; ABB; Knapp/Harald Eisenberger; Festo/Martina Draper; Michael Mayr
geSamtnote im märz
2,8
Wien. Wie eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts gezeigt hat, ist die Kunststofffracht der Do-nau mit rund 40 Tonnen jährlich deutlich geringer, als ursprünglich vermutet wurde. Analysiert wurde dabei auch, dass 90 Prozent dieser Kunststoffverunreinigungen aus nicht-industriellen Quellen, wie Kläranlagen und achtlos wegge-worfenen Kunststoffmüll stam-
men. Lediglich 10% bzw. 5 bis 7 Ki-lo täglich gehen auf das Konto der Kunststoffindustrie.
10-Punkte-Programm
„Selbst wenn diese Menge bei den jährlich in Österreich herge-stellten und verarbeiteten 1,85 Millionen Tonnen einen geringen Anteil darstellt, sind auch fünf Ki-
logramm noch immer zu viel. Denn Kunststoff hat in der Donau nichts verloren”, so Helmut Schwarzl, Vertreter der kunststoffverarbei-tenden Unternehmen im Fachver-band der Chemischen Industrie der WKO.
Deshalb hat die Branche ge-meinsam mit dem Ministerium eine „Zero-Pellet-Loss”-Initiative gestartet, in der sich die teilneh-menden Firmen zur Umsetzung eines 10-Punkte-Programms ver-pflichten, um den Eintrag der Kunststoffindustrie auf unter ein Kilogramm zu senken.
Breite Akzeptanz
Binnen weniger Tage haben sich bereits 20 Firmen dem Pakt ange-schlossen. Diese decken rund 80% der verarbeiteten Gesamtmenge ab. „Unsere Industrie ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Ich bin überzeugt, dass wir den Anteil der repräsentierten Produktionsmenge in den kommenden Wochen noch auf über 90% steigern werden”, meint Schwarzl.
Im Bereich Kosmetik wurde
ebenfalls ein wichtiger Schritt ge-setzt:
Die Unternehmen haben sich freiwillig zu einem gänzlichen Ver-zicht auf Mikroplastikpartikel in Kosmetikartikeln verpflichtet.
„Die Industrie kann das Problem nicht allein lösen, sie ist aber ent-schlossen, ihren Beitrag dazu zu leisten”, so Schwarzl abschließend.
www.fcio.at
54 – industrialtechnology energie & ressourcen Freitag, 20. März 2015
Erneuerbare Energie bei Abnehmern beliebtWien. Mehr als 48.000 Teilneh-mer haben sich für die zweite Welle der VKI-Aktion „Ener-giekosten-Stop” registriert. Aus dem Bieterverfahren für Ökostrom ist die oekostrom AG als Gewinnerin hervorgegangen und wird den Teilnehmern nun in den kommenden Wochen ein Angebot legen.
„Wir wollen mit unserem Angebot zeigen, dass wir mit Strom aus 100 Prozent erneuer-baren Energiequellen auch die Stromangebote aus konventio-nellen Energieträgern schlagen können”, kündigt Horst Ebner, Vorstandssprecher der oeko-strom AG, an. www.oekostrom.at
Perfekte Verbindung aus Form & Funktion
Ansfelden. Die Erema Enginee-ring Recycling Maschinen und Anlagen Ges.m.b.H kann sich über einen weiteren Erfolg freuen. Die Interema-Maschine, von der seit ihrer Markteinfüh-rung bereits 150 Stück verkauft wurden, hat jetzt den „German Design Award“ in der Katego-rie „Industry, Materials und Health Care“ erhalten. Gelobt wurde von der Fachjury unter anderem Ergonomie, Funktio-nalität, Bedienbarkeit, Innova-tionsgrad und Ästhetik.
„Die Designumsetzung von Spirit Design drückt die in-novative Weiterentwicklung unserer Technologie optimal aus. Wir haben daher gemein-sam auch eine Visual Product Language für weitere Generati-onen abgeleitet“, erklärt Gerold Breuer, Head of Marketing & Business Development. www.erema.at
Papier macht der Fernwärme Dampf
Graz. Durch eine neue Koopera-tion zwischen Energie Steier-mark und Bioenergie Wärme-service wird die Wärme für die obersteirische Industriestadt Knittelfeld jetzt umweltfreund-licher. Über eine neue 3,5 Kilo-meter lange Transportleitung wird die Zellstoff Pöls ihre industrielle Abwärme nach Knittelfeld leiten. Die Kapazität liegt bei rund 28.000 Mega-wattstunden Wärme jährlich, das entspricht mehr als der Hälfte des gesamten Bedarfs der Stadt. www.e-steiermark.com
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Interema gefällt sowohl den Kunden als auch den Designexperten gut.
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Die Papierherstellung liefert künftig auch die Wärme für Knittelfeld.
Plastik wird Hightech-Werkstoff Neue Anwendungsbereiche, neue Produktionsverfahren und Maschinenkonzepte
Kunststoffe punkten mit immer mehr effizienz
Frankfurt. Die Europäische Union hat das Thema Ressourceneffizienz im Rahmen ihrer 2020-Strategie als ei-nen von sieben politischen Schwer-punkten festgelegt. Wie effektiv diese Ziele von der Industrie um-gesetzt werden, zeigt sich auch am Beispiel der Kunststoffe, die sonst im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit und Ökologie nicht oft in einem positiven Licht stehen.
Mehr Ökologie
In einer Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) wurden Kunststoffverpa-ckungen von 1991 solchen aus dem Jahr 2013 gegenüberstellt.
Dabei zeigte sich, dass trotz des deutlich gestiegenen Einsatzes von Kunststoffverpackungen (etwa durch mehr Portionspackungen in der Lebensmittelindustrie) sowie den ebenfalls stark gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Hygi-ene, Produktsicherheit, Qualität und Lagerfähigkeit nur 2,76 Mio.
Tonnen anstelle von 3,715 Mio. Tonnen Kunststoffverpackungen angefallen sind. Durch die Ent-wicklungen im Bereich der Materi-aleinsparung konnte also fast eine Tonne Kunststoff (das entspricht einem Verbrauch von sieben Jo-ghurtbechern pro Einwohner und Tag) eingespart werden.
Effiziente Maschinen
Einen wichtigen Stellenwert ne-ben der reinen Materialeinsparung hat auch das Recycling von Kunst-stoffen. Mittlerweile werden allein in Deutschland von den 5,7 Mio. Tonnen Kunststoffabfall, die pro Jahr anfallen, rund 2,3 Mio. bzw. 41% recycelt. Und dies kommt nicht nur der Umwelt zugute; auch die Unternehmen profitieren davon, da hochwertige Recyklate eine preis-günstigere Alternative bzw. Ergän-zung zu Neuware darstellen.
Neben den Materialforschern sind es vor allem die Maschinen-
bauer, deren Weiter- und Neuent-wicklungen dafür sorgen, dass immer mehr Kunststoff zu im-mer hochwertigeren Recycling-materialien verarbeitet werden kann.
Neuheit aus Österreich
Zu den führenden Anbietern zählt unter anderem die Next Ge-neration Recycling aus Feldkirchen in Oberösterreich, die vor 20 Jah-ren die Schredder-Feeder-Extru-der-Kombination entwickelt hat. Auf der internationalen Fachmes-se NPE nächste Woche präsentiert das Unternehmen die hinsichtlich Bedienkomfort, Prozessstabilität und Ressourceneffizienz weiter verbesserte, nächste Generati-on der Maschine, die Kunststoff-Abfälle jeglicher Form und Größe in einem einzigen Verarbeitungs-schritt verarbeitet.
Auch die ebenfalls in OÖ ansäs-sige Starlinger & Co Gesellschaft
m.b.H, Weltmarktführer bei Ma-schinen und Prozesstechnologie für gewebte Kunststoffsäcke, wird mit der recoStar dynamic auf der NPE eine neue Kunststoffrecy-clingmaschine vorstellen. Die reco-Star dynamic wird auch als erste Starlinger-Recyclinganlage das „rECO”-Kennzeichen tragen.
„Mit diesem Kennzeichen heben wir die ganzheitlich energiebe-wusste Konstruktion des neuen Maschinenkonzepts hervor”, er-klärt Elfriede Hell, General Ma-nager der Geschäftssparte Star-linger recycling technology. Die ausschließliche Verwendung von Motoren der höchsten Energie-effizienzklasse reduziert Energie-verbrauch und CO2-Ausstoß er-heblich. Weitere Komponenten wie Energierückgewinnungssysteme bei diversen Verfahrensschritten sowie Infrarotbeheizung verrin-gern die Energiekosten für den Betrieb der Anlage zusätzlich.
www.gvmonline.de
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Vor allem die Materialforschung und die Maschinenhersteller treiben die Entwicklung weiter voran.
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Neben der Materialeinsparung gewinnt auch das Recycling von Kunststoffen eine immer größere Bedeutung.
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BM Rupprechter und Helmut Schwarzl unterzeichnen den Zero-Pellet-Loss-Pakt.
Kunststoffindustrie & umweltminister Gewässerbelastung durch die Industrie soll weiter reduziert werden
„Zero Pellet Loss“-initiative ist gestartet
„Es haben sich bereits
20 Firmen dem Pakt
angeschlossen. Un-
sere Industrie ist sich
ihrer Verantwortung
bewusst.“
helmut schwarzl kunststoffverarbeitende unternehmen