Industrielle Revolution Gesischte

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Industrielle Revolution 1 Industrielle Revolution Coalbrookdale at night. Ölgemälde von Philipp Jakob Loutherbourg d. J. aus dem Jahr 1801. Coalbrookdale gilt als eine der Geburtsstätten der Industriellen Revolution, da hier der erste mit Koks gefeuerte Hochofen betrieben wurde. Als Industrielle Revolution wird die tiefgreifende und dauerhafte Umgestaltung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, der Arbeitsbedingungen und Lebensumstände bezeichnet, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann und verstärkt im 19. Jahrhundert, zunächst in England, dann in ganz Europa und in den USA, seit dem späten 19. Jahrhundert auch in Japan und weiteren Teilen Asiens zum Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft geführt hat. Als wichtigste an dieser Umwälzung beteiligte Gesellschaftsklassen standen sich kapitalistische Unternehmer und lohnabhängige Proletarier gegenüber. Die Industrielle Revolution führte zu einer stark beschleunigten Entwicklung von Technologie, Produktivität und Wissenschaften, die, begleitet von einer starken Bevölkerungszunahme, mit einer neuartigen Zuspitzung der sozialen Missstände einherging: [1] Es kam zu einer Teilverlagerung des Pauperismus vom Lande in die Städte, ohne dass hinreichende Wohnunterkünfte vorhanden waren; [2] und in den entstehenden Fabriken, für die Arbeitskräfte gebraucht wurden, konzentrierte sich ein Lohnarbeiterproletariat. [3] Daraus ergab sich als ein gesellschaftspolitisches Kernproblem die Soziale Frage, verbunden mit wiederkehrenden Arbeiterunruhen und Bemühungen von Sozialreformern, die akute Not zu lindern und deren Ursachen zu bekämpfen. In weltgeschichtlicher Perspektive wird der Industriellen Revolution eine ähnliche Bedeutung zugemessen wie dem Übergang vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit in der Neolithischen Revolution. [4] Bezüglich der Industriellen Revolution bildeten sich mit der Zeit zwei Begriffsebenen heraus: Die eine meint die mit der Entstehung der Großindustrie verbundene Epochenbezeichnung, während die andere auf einen unabgeschlossenen Prozess fortlaufenden Gesellschaftswandels zielt. Die in vor- und frühindustrieller Zeit am meisten benachteiligten proletarischen Schichten profitierten im weiteren Verlauf auch ihrerseits von der industriellen Revolution, indem eine große innerstaatliche soziale Ungleichheit als Problem begriffen wurde und breitere Bevölkerungsschichten in die Lage kamen, sich einen relativen Wohlstand zu erarbeiten. Der mit Industrieller Revolution bezeichnete epochale Umbruch des späten 18. und 19. Jahrhunderts hat nachgeborene Wirtschaftshistoriker und Sozialwissenschaftler dazu bewogen, spätere historische Umbrüche in den Wirtschafts-, Produktions- und Arbeitsformen als zweite und dritte Industrielle Revolution zu kennzeichnen. Der französische Soziologe Georges Friedmann sprach 1936 erstmals von einer zweiten industriellen Revolution. [5] Er datierte sie auf die Jahrzehnte vor und nach der Wende zum 20. Jahrhundert und identifizierte als deren Charakteristika die intensivierte Mechanisierung, den weitverbreiteten Gebrauch von Elektrizität und die Massenproduktion von Gütern (Taylorismus und Fordismus). Die mikroelektronische Revolution seit Mitte der 1970er-Jahre wird als technologischer Kern einer neuen, dritten Industriellen Revolution angesehen, so zum Beispiel von dem US-amerikanischen Soziologen Daniel Bell. [6]

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Industrielle Revolution 1

Industrielle Revolution

Coalbrookdale at night. Ölgemälde von Philipp Jakob Loutherbourg d. J. aus dem Jahr1801. Coalbrookdale gilt als eine der Geburtsstätten der Industriellen Revolution, da hier

der erste mit Koks gefeuerte Hochofen betrieben wurde.

Als Industrielle Revolution wird dietiefgreifende und dauerhafteUmgestaltung der wirtschaftlichen undsozialen Verhältnisse, derArbeitsbedingungen undLebensumstände bezeichnet, die in derzweiten Hälfte des 18. Jahrhundertsbegann und verstärkt im 19.Jahrhundert, zunächst in England, dannin ganz Europa und in den USA, seitdem späten 19. Jahrhundert auch inJapan und weiteren Teilen Asiens zumÜbergang von der Agrar- zurIndustriegesellschaft geführt hat. Alswichtigste an dieser Umwälzungbeteiligte Gesellschaftsklassen standensich kapitalistische Unternehmer undlohnabhängige Proletarier gegenüber.

Die Industrielle Revolution führte zu einer stark beschleunigten Entwicklung von Technologie, Produktivität undWissenschaften, die, begleitet von einer starken Bevölkerungszunahme, mit einer neuartigen Zuspitzung der sozialenMissstände einherging:[1] Es kam zu einer Teilverlagerung des Pauperismus vom Lande in die Städte, ohne dasshinreichende Wohnunterkünfte vorhanden waren;[2] und in den entstehenden Fabriken, für die Arbeitskräftegebraucht wurden, konzentrierte sich ein Lohnarbeiterproletariat.[3] Daraus ergab sich als ein gesellschaftspolitischesKernproblem die Soziale Frage, verbunden mit wiederkehrenden Arbeiterunruhen und Bemühungen vonSozialreformern, die akute Not zu lindern und deren Ursachen zu bekämpfen.

In weltgeschichtlicher Perspektive wird der Industriellen Revolution eine ähnliche Bedeutung zugemessen wie demÜbergang vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit in der Neolithischen Revolution.[4] Bezüglich der IndustriellenRevolution bildeten sich mit der Zeit zwei Begriffsebenen heraus: Die eine meint die mit der Entstehung derGroßindustrie verbundene Epochenbezeichnung, während die andere auf einen unabgeschlossenen Prozessfortlaufenden Gesellschaftswandels zielt. Die in vor- und frühindustrieller Zeit am meisten benachteiligtenproletarischen Schichten profitierten im weiteren Verlauf auch ihrerseits von der industriellen Revolution, indemeine große innerstaatliche soziale Ungleichheit als Problem begriffen wurde und breitere Bevölkerungsschichten indie Lage kamen, sich einen relativen Wohlstand zu erarbeiten.Der mit Industrieller Revolution bezeichnete epochale Umbruch des späten 18. und 19. Jahrhunderts hatnachgeborene Wirtschaftshistoriker und Sozialwissenschaftler dazu bewogen, spätere historische Umbrüche in denWirtschafts-, Produktions- und Arbeitsformen als zweite und dritte Industrielle Revolution zu kennzeichnen. Derfranzösische Soziologe Georges Friedmann sprach 1936 erstmals von einer zweiten industriellen Revolution.[5] Erdatierte sie auf die Jahrzehnte vor und nach der Wende zum 20. Jahrhundert und identifizierte als derenCharakteristika die intensivierte Mechanisierung, den weitverbreiteten Gebrauch von Elektrizität und dieMassenproduktion von Gütern (Taylorismus und Fordismus). Die mikroelektronische Revolution seit Mitte der1970er-Jahre wird als technologischer Kern einer neuen, dritten Industriellen Revolution angesehen, so zum Beispielvon dem US-amerikanischen Soziologen Daniel Bell.[6]

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BegriffsgeschichteDer Begriff der industriellen Revolution kam ursprünglich als Analogie zur Französischen Revolution in Gebrauch.Die Veränderungen der gewerblichen Produktionsformen vor allem in Großbritannien erschienen epochal ähnlichbedeutsam wie der politische Wandel in Frankreich. In diesem Sinne wurde der Begriff zum Beispiel 1827 in einemBericht der Zeitung Moniteur Universel verwendet und ebenso 1837 durch Adolphe Jérôme Blanqui.[7] DessenKurzformel: „Kaum dem Gehirn der beiden genialen Männer Watt und Arkwright entsprossen, nahm die industrielleRevolution von England Besitz“[8] , ist mit dem heutigen wirtschaftshistorischen Forschungsstand allerdingsunvereinbar: „Die Sicht der industriellen Revolution als einer Heldengeschichte großer Erfinder bedarf dringendeiner Revision“, heißt es bei Pierenkemper.[9]

Bereits 1839 benutzte Natalis Briavoine den Terminus Industrielle Revolution als Prozess- und Epochenbegriff.Außerhalb Frankreichs tauchte er erstmals 1843 bei Wilhelm Schulz (Die Bewegung der Produktion) und 1845 inder Schrift von Friedrich Engels Die Lage der arbeitenden Klasse in England auf. Auch Engels verglich diepolitische Revolution in Frankreich mit der industriellen Entwicklung in Großbritannien. Für ihn war die industrielleRevolution eine Epochenzäsur: „Die industrielle Revolution hat für England dieselbe Bedeutung wie die politischeRevolution für Frankreich und die philosophische Revolution für Deutschland“.[10]

Während der Begriff hier auf die von England ausgehende industrielle Entwicklung begrenzt wurde, hatte Schulz ihnauch bereits auf frühere Epochen angewandt. Darin folgte ihm vor allem die angelsächsische Tradition, z. B. JohnStuart Mill. Dieser verwandte den Begriff 1848 zur Kennzeichnung jedes schnellen technologischen und sozialenWandels. Allgemeine Verbreitung fand er allerdings erst durch Arnold Toynbee, dem man deshalb lange auch diePrägung des Begriffs zugeschrieben hat. Im 20. Jahrhundert trat das Begriffsverständnis im Sinne von Zeitalter derIndustrialisierung stärker hervor.[11]

Unter Historikern üblich ist die Verwendung des Begriffs „Industrielle Revolution“ für das Geschehen auf derbritischen Hauptinsel etwa zwischen 1750 bis 1850, während ansonsten von „Industrialisierung“ gesprochen wird,sofern in einer Volkswirtschaft ein über mehrere Jahrzehnte stetig anhaltendes Pro-Kopf-Wachstum der realenErzeugung von mehr als 1,5 Prozent vorliegt.[12]

Die Entstehungsbedingungen in GroßbritannienEs hat sich als eher zweifelhaft erwiesen, spezifische einzelne Ursachen der Industriellen Revolution bestimmen zuwollen. Nicht wenige davon haben auch andernorts bestanden, etwa in den Niederlanden, in Nordfrankreich oder inZentraljapan, sodass auch umgekehrt gefragt worden ist, warum es nicht in einer dieser Regionen zu einer derartigenUmwälzung kam.Für das Vereinigte Königreich lässt sich ein Bedingungsgefüge aufzeigen, innerhalb dessen einzelne Faktorenspezifisch bedeutsam waren. Anzuführen sind:• eine vorausgegangene, viele Jahrzehnte währende Friedensperiode;• ein einheitliches Wirtschaftsgebiet ohne Zollschranken in Insellage;• eine auf Großgrundbesitz ausgerichtete, verhältnismäßig produktive Landwirtschaft mit Arbeitskräfteüberschuss;• eine für Verkehr und Transporte günstige Geographie und ergiebige Kohlevorkommen;• der für Rohstoffimport und Absatzmärkte sorgende Kolonienbesitz samt umfänglichem Kolonialhandel;• die entwickelte Feinmechanik und Werkzeugmacherei;• eine partiell verbreitete Unternehmermentalität, besonders in religiösen Außenseitermilieus.Von eigener Bedeutung für den kontinuierlichen industriellen Aufschwung war zum einen die auf relativ breite Kreise sich stützende Binnennachfrage für den gehobenen Bedarf, war zudem der bereits fortgeschrittene Überseehandel insbesondere mit Nordamerika und im Weiteren die Ausbildung einer Technikkultur, basierend auf einem durch das Patentrecht flankierten Innovationsstrom.[13] Zwar gab es auch in Frankreich tatkräftige Erfinder in großer Zahl, doch stellten diese ihre Innovationen vornehmlich anderen Gelehrten vor, während die englischen

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Neuerungen oft direkt in den Aufschwung der industriellen Produktion eingespeist wurden.[14]

Bereits am Vorabend der Industriellen Revolution lag der Lebensstandard in Westeuropa verbreitet deutlich überdem Subsistenzniveau und war im Vergleich zu anderen Weltregionen beachtlich. Dieser relative Reichtum war inGroßbritannien besonders ausgeprägt, „ein Produkt der bereits mindestens zweihundert Jahre andauernden‚ursprünglichen’ Akkumulation.“ [15] Nach Buchheim waren die vorindustriellen Produktivitätsfortschritte derbritischen Wirtschaft im 18. Jahrhundert erstmals so groß, dass trotz wachsender Bevölkerung ein Überschuss an„freien“ Ressourcen blieb, der zur Initiierung eines neuartigen, anhaltenden Wachstumsprozesses genutzt werdenkonnte. Damit eröffnete sich auf lange Sicht ein Ausweg aus der malthusianischen Armutsfalle.[16]

Landwirtschaftlicher VorlaufWichtige Merkmale einer vorweg begonnenen und begleitenden „landwirtschaftlichen Revolution“[17] waren dieFruchtwechselwirtschaft, die Ausdehnung des Futterbaus und der Winterstallfütterung sowie die planmäßigeZuchtverbesserung und Ertragssteigerung des Viehbestandes. Vor dem Hintergrund einer steigendenNahrungsmittelnachfrage infolge Bevölkerungswachstums verstärkten sich im 18. Jahrhundert die Bestrebungeneinflussreicher Grundbesitzer im englischen Parlament, die zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung stehendeAllmende durch entsprechende gesetzliche Regelungen (Private Acts of Parliament) den jeweils eigenenBesitzungen gegen eine Ausgleichszahlung zuzuschlagen. Bedeutenden Anteil an der landwirtschaftlichenProduktivitätssteigerung hatte zudem die Ersetzung menschlicher Arbeitskraft durch die von Pferden. Zwischen1700 und 1850 verdoppelte sich in England der Pferdebestand.[18]

Die Auflösung der Allmenderechte (englisch Commons) im Rahmen der Enclosure Movement ("enclosures",Einhegungen) ermöglichte eine effizientere und weniger arbeitsintensive Nahrungsmittelproduktion. DieKleinbauern aber kostete die Privatisierung des Gemeindelandes sowohl die Weiden als Futtergrundlage für ihr Viehals auch die ihnen zugänglichen Wälder, aus denen sie sich vordem Brennholz und Rohmaterial für ihreArbeitsgeräte beschaffen konnten. Ein erheblicher Anteil der landwirtschaftlich Beschäftigten konnte in dieser Lageden eigenen Lebensunterhalt im Agrarbereich nicht mehr erwirtschaften und strömte auf der Suche nachexistenzsichernder Beschäftigung in die Städte (Landflucht). Diese Menschen gehörten mit zum Reservoir einerindustriellen Lohnarbeiterschaft, die für die Fabrikarbeit gebraucht wurde.

Wirtschaftswandel im Zeichen des technischen FortschrittsNicht als nationale, sondern als regionale Erscheinung kam die industrielle Revolution in Gang. Nur wenige, engumgrenzte Regionen standen am Anfang der Entwicklung. „Die Wiege der Industrialisierung Englands stand in derGrafschaft Lancashire“, heißt es bei Pierenkemper. Auch dort war es wiederum nur der südliche Teil, der mit seinerseit dem 16. Jahrhundert entwickelten Baumwollproduktion am Ende des 18. Jahrhunderts zur industriellenProduktionsweise überging, während das auf Leinenproduktion spezialisierte westliche Lancashire und dernordöstliche Teil der Grafschaft mit seinem Wolltuchgewerbe dahinter zurückblieben.[19]

Es war die britische Baumwollindustrie, die zwischen 1780 und 1790 eine jährliche Wachstumsrate von mehr als12% erreichte, eine danach in dieser Branche nie wieder aufgetretene Größenordnung.[20] Dazu trug erheblich bei,dass die Haupthandelsströme sich von den Binnenmeeren wie Mittelmeer und Ostsee auf den Atlantik verlagerthatten, was von englischen Handelshäusern intensiv genutzt wurde. Nach 1750 stieg das britischeAußenhandelsvolumen dramatisch an, wobei Baumwolle sowohl für die Exporte wie für die Importe vonüberragender Bedeutung war. Anfang des 19. Jahrhunderts entfiel annähernd die Hälfte der britischen Exporte aufBaumwollprodukte, während Rohbaumwolle ein Fünftel der Importe ausmachte: „King Cotton“ galt als Herrscherüber die englische Wirtschaft.[21]

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Beginnendes Maschinenzeitalter

Lokomotive „The Rocket“ von George undRobert Stephenson von 1829 im Londoner

Science Museum.

Textildruck, 1890

Die Ratinger Textilfabrik Cromford gilt als ersteFabrik auf dem europäischen Kontinent

Die seit Mitte des 18. Jahrhunderts zunehmende Anzahl vonmechanischen Erfindungen und die neuartige Nutzungnicht-menschlicher Energie kam insbesondere in dem alsSchlüsselindustrie fungierenden Textilgewerbe produktiv zurGeltung.[22] David S. Landes fasst den technischen Kerngehalt derIndustriellen Revolution in drei Prozessen zusammen: 1. dieMechanisierung von Handarbeit durch Maschinen, 2. die mechanischeEnergieerzeugung und Energieumwandlung vor allem durch dieDampfmaschine, 3. die massenhafte Verwendung der mineralischenGrundstoffe Kohle und Eisen.[23]

Nach Werner Heisenberg[24] basierte die Technik des späten 18. undfrühen 19. Jahrhunderts auf der Verwendung mechanischer Prozesse.Technische Erfindungen wie die Spinning Jenny und der mechanischeWebstuhl erlaubten die maschinelle Textilverarbeitung und schufen dieGrundlage für das entstehende Fabriksystem, eine aufinnerbetrieblicher Arbeitsteilung und Maschinennutzung beruhendeneue Produktionsform (Industriekapitalismus). Die Textilindustrie gabAnstoß zur Entstehung und Entwicklung weiterer Industriezweige.

Erste Beispiele für die durch Maschinen ermöglichteProduktionssteigerung waren Spinnmaschine und mechanischerWebstuhl, beide den Werkzeugmaschinen zugehörig, für Marx diebedeutendste Erfindung der Industriellen Revolution. Ihr Mechanismusbewirke „mit seinen Werkzeugen dieselben Operationen (…), welchefrüher der Arbeiter mit ähnlichen Werkzeugen verrichtete“.[25] Nebender Textilindustrie fanden Werkzeugmaschinen vornehmlich in dermetallverarbeitenden Industrie Verbreitung. Oft imitierten dieMaschinen nur die Aktivitäten der menschlichen Hand. Diese Art vonTechnik konnte als eine Fortsetzung und Erweiterung der altenHandwerke (wie beispielsweise Weben, Spinnen, Lastentransport oderEisenschmieden) betrachtet werden.

Als wichtigste Maschine der Industriellen Revolution wird gemeinhindie Dampfmaschine angesehen. Sie ersetzte weitgehend die wesentlichunbeständigeren bzw. leistungsärmeren herkömmlichen Antriebskräfte,die auf dem Einsatz von Menschen und Tieren sowie auf der Nutzungvon Wind und Wasser beruhten. Ebenfalls von großer Bedeutung wardie Dampflokomotive, denn sie beschleunigte u. a. den Transport vonWaren. Die Einführung und Verbreitung der Dampfmaschine führte zu einer Intensivierung der Industrieproduktion.So wurde z. B. die Textilindustrie zunehmend von den vorher heimischen Kleinproduktionsstätten in große Fabrikenumgelagert, wo dampfgetriebene Spinnmaschinen und Webstühle schnell und produktiv die auf dem europäischenKontinent begehrten Stoffe herstellten.

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Animation einer doppelt wirkendenDampfmaschine mit Fliehkraftregler

Erste geologische Karte für Großbritannien von1815, erstellt von William Smith

Geologische Karten ermöglichen die gezielteSuche nach Bodenschätzen

Als Folge mechanisierter Produktion stieg die Nachfrage nachBrennstoffen, wodurch Kohleabbau lukrativ und durch weitereErfindungen immer produktiver wurde. Eine weitere wichtigetechnische Grundlage war die Erfindung des Kokshochofens zurEisenverhüttung durch Abraham Darby. Mit Rädern versehen und aufSchienen gestellt, wurde die Dampfmaschine als Eisenbahn (RobertStephensons' „Rocket“) erfunden, die eine enorme Effizienzsteigerungim Transportwesen ermöglichte. Durch fortschreitende Spezialisierungtrieb die Industrialisierung im Zusammenhang mit der kapitalistischenKommerzialisierung in einem bis heute anhaltenden Prozess immerneue Gewerbe hervor.

Die Spinnmaschine und der mechanische Webstuhl

Im 18. Jahrhundert waren zwei Kleidergarnituren für das einfache Volknoch ein Luxus; kostengünstigere Textilherstellung versprach denProduzenten aber Möglichkeiten zur Absatzsteigerung. 1760 wurden inEngland etwa 1.300 Tonnen Baumwolle verarbeitet; 1860 waren es190.000 Tonnen – eine Steigerung nahezu um dasHundertfünfzigfache. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurde dergrößte Teil der aus den Kolonien importierten Baumwolle inHeimarbeit verarbeitet: Die ganze Familie war beschäftigt. Doch dieWeber konnten mehr Garn verarbeiten, als vier Spinner(innen) inderselben Zeit von Hand herzustellen vermochten. Die Nachfrage anGarn führte dazu, dass der Preis enorm anstieg und dass sogar Preisefür Erfindungen zur Erhöhung und Qualitätsverbesserung derGarnproduktion ausgesetzt wurden.

Die Entwicklung einer Spinnmaschine 1764 durch James Hargreaves,der sie nach seiner Tochter „Spinning Jenny“ benannte, stand amBeginn der technologischen Revolution in England. Nur fünf Jahrespäter entwickelte Richard Arkwright die Waterframe, welche mitWasserkraft betrieben wurde. Durch diese Kombination konnte derTechniker Samuel Crompton 1779 mit einer Weiterentwicklung noch viel feineres Garn herstellen. Anfangsgegenüber Ausländern geheim gehalten und in England durch Patente geschützt, wurde die Waterframe 1783 mittelsIndustriespionage für die deutsche Textilfabrik Cromford kopiert; von dort aus verbreitete sich das mechanisierteSpinnen über den europäischen Kontinent, später auch in die USA. Die Produktion wurde nochmals enormgesteigert, als die Dampfmaschine die Wasserkraft ablöste. Das Ergebnis war, dass ein Spinner zu Beginn des 19.Jahrhunderts soviel Garn erzeugen konnte wie 200 Arbeiter vor der Erfindung der „Jenny“. Das bedeutete abergleichzeitig das Ende der Heimindustrie – sie konnte nicht mehr mit den größeren, dampfbetriebenen MaschinenSchritt halten. Anfang des 19. Jahrhunderts befanden sich davon etwa 100.000 in den entstandenen Spinnfabriken.Der Preis des Garns sank enorm. Ergebnis: Die billig gewordenen Baumwolltextilien steigerten den Absatz inEngland und machten 1830 mehr als die Hälfte der englischen Exporte aus.

Die Weberei blieb gegenüber der Modernisierung in der Spinnerei lange zurück – bis der Londoner Pfarrer Edmond Cartwright 1784 den mechanischen Webstuhl erfand. Dessen endgültige Durchsetzung brauchte aber etwa 50 Jahre: 250.000 Handweber leisteten aus Angst um Beruf und Existenz erbitterten Widerstand, bis hin zum Niederbrennen von Fabriken. Industrielle und Konsumenten, die von den neuen Produktionsweisen profitierten, behielten aber

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schließlich die Oberhand.

Die DampfmaschineVor der Industrialisierung waren die Menschen bei der Gütererzeugung auf die eigene Kraft und auf die von Wasser,Wind und Tieren angewiesen. Zwar hatten manche sich bereits mit dem Bau von Kraftmaschinen beschäftigt; dochfehlte es oft an den technischen Möglichkeiten, um ihre Ideen zu verwirklichen.Die erste industriell nutzbare Dampfmaschine wurde 1712 von Thomas Newcomen konstruiert und diente zurWasserhaltung in einem Bergwerk. Obwohl die Newcomensche Maschine der von Thomas Savery Ende des 17.Jahrhunderters konstruierten Dampfmaschine deutlich überlegen war, betrug der Wirkungsgrad lediglich 0,5Prozent. John Smeaton gelang es später, den Wirkungsgrad auf ein Prozent zu erhöhen. Anschließend erreichteJames Watt – basierend auf Vorarbeiten von Denis Papin – drei Prozent Wirkungsgrad, indem er die Kondensationdes Wasserdampfes in einen separaten Behälter, den Kondensator verlegte. Watt erhielt 1769 ein Patent auf dieDampfkondensation außerhalb des Zylinders, zunächst für sechs Jahre. Watts Geschäftspartner, Matthew Boulton,nutzte nachfolgend seine Beziehungen zu Mitgliedern des britischen Parlaments und erreichte eine Verlängerung desPatentes auf 30 Jahre, bis zum Jahr 1800. Beide behinderten bis zum Ablauf des Patentes erfolgreich dieWeiterentwicklung der Dampfmaschine durch konkurrierende Ingenieure. So verklagten sie Jonathan Hornblower,dessen Verbunddampfmaschine eine weitere Steigerung des Wirkungsgrads ermöglichte, wegen Patentverletzungund konnten so deren Weiterentwicklung stoppen.[26] [27]

Eine Verbesserung der Effizienz gegenüber der Wattschen Dampfmaschine brachte auch dieHochdruckdampfmaschine, welche 1784 von Oliver Evans konstruiert wurde. Richard Trevithick baute unmittelbarnach Ablauf des Wattschen Patentes eine solche Maschine in ein Straßenfahrzeug ein. Voraussetzung für dieFunktionsfähigkeit der Hochdruckdampfmaschinen war der Fortschritt in der Metallherstellung und -bearbeitung zudieser Zeit.Ab 1804 wurden durch Arthur Woolf wieder Verbunddampfmaschinen produziert und weiterentwickelt. Beiträgeverschiedener Ingenieure führten in den nachfolgenden Jahren zu weiteren Verbesserungen. Die Dampfmaschinewurde innerhalb kurzer Zeit zur wichtigsten Arbeitsmaschine in verschiedensten Bereichen und wurde unteranderem zum Antrieb von Pumpen, Hämmern, Gebläsen und Walzen genutzt.

Kohleabbau und SchwerindustrieSeit dem 16. Jahrhundert wurde in England Kohle für den Hausbrand und im herkömmlichen Gewerbe verwendet.Um 1800 nahm der Bedarf noch zu, als Holzkohle durch das Roden der Wälder knapper und teurer wurde. Anfangswurde nur im Tagbau abgebaut – aufgrund der fehlenden Pumpen für den Untertagbau (Wasserpumpen für dasSchmutzwasser). Seit die Dampfmaschine als Wasserpumpenantrieb eingesetzt wurde, konnte Kohle aus immergrößeren Tiefen abgebaut werden. Dampfmaschinen wurden auch zum Befördern von Menschen und Material in denSchächten genutzt sowie als Zugmaschinen für beladene Karren zunächst auf Holz- und später Eisenschieneneingesetzt (gegen Ende des 18. Jahrhunderts).Für die Eisenerzeugung wurde (bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts) Holzkohle verwendet – obwohl Abraham Darbyschon 1709 aus Steinkohle Koks hergestellt und damit Eisen zum Schmelzen gebracht hatte. Erst gegen Ende des 18.Jahrhunderts konnte gutes Eisen billig und in großen Mengen erzeugt werden, anfänglich vor allem zur Verarbeitungals Kriegsgerät. Es wurden aber auch Gegenstände für den Hausgebrauch und für die Industrie hergestellt. Trotzdembrauchte man mehrere Tage um 10 Tonnen Stahl zu erzeugen. Henry Bessemer erfand 1855 die effizientere„Bessemerbirne“. Eisen hatte aber schon zuvor Holz und Stein als Werkstoff abgelöst (z. B. bei kleinen Gebäuden,Brücken, Schiffen und Gegenständen aus Blei).

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Entwicklung der Verkehrswege und VerkehrsmittelMit dem Aufschwung der gewerblichen Produktion und des Handels erwiesen sich die vielfach noch auf dasRömische Reich zurückgehenden Straßen in England als völlig unzureichend für den zunehmenden Transport- undVerkehrsbedarf. Kanäle und Schienenwege wurden daher ebenso zu Kennzeichen der frühindustriellen Entwicklungwie Lokomotiven und Schiffe mit Dampfmaschinenantrieb.

Von den Römerstraßen zum „Kanal-Zeitalter“ Mit den landwirtschaftlichen Ertragssteigerungen, die zunehmend überörtlich abgesetzt und in den wachsendenStädten nachgefragt wurden, sowie mit der steigenden Baumwollproduktion, Kohleförderung und Eisenherstellungwurden verbesserte Transportwege und –mittel zunehmend wichtiger. Die noch von den Römern errichteten Straßenwaren für einen wirtschaftlichen Überlandtransport von Massengütern nicht geeignet und über die Jahrhunderte nurungenügend instand gehalten worden. Verstärkte Straßenbaumaßnahmen allein lösten dieses Problem nicht; und dievorhandenen natürlichen Wasserwege führten teils zu wenig Wasser oder eben nicht zu den wichtigenRohstofflagern und Produktionszentren. Als eine sehr erfolgreiche Ergänzung und Alternative erwies sich demgegenüber nach der Mitte des 18. Jahrhunderts der Kanalbau. Im Vergleich zu unbefestigten Straßen, auf denen vierbis sechs Zugpferde einen mit 1,5 Tonnen Nutzlast beladenen Wagen befördern konnten (auf befestigten Straßen biszu 4 Tonnen), war es auf den Narrowboat-Kanälen möglich, einen mit 30 Tonnen Nutzlast beladenen Kahn voneinem einzelnen Zugpferd befördern zu lassen.[28]

Als Vorreiter des Kanalbaus in Großbritannien fungierte der Duke of Bridgewater, der die Kohle aus dem ihmgehörigen Abbaugebiet bei Worsley günstig nach Manchester überstellen wollte. Mit dem Bridgewater-Kanal, dersich als höchst einträgliche Investition erwies, löste er binnen kurzem eine Vielzahl von Kanalbauten aus, sodassbereits 1790 die Themse in einem Kanalnetz mit Trent, Mersey und Severn verbunden war. Neben privatenLandbesitzern waren auch die zwecks Vorfinanzierung und Gewinnerzielung gegründeten Kanalgesellschaften amfortlaufenden Ausbau des Wasserstraßennetzes beteiligt. Mitte des 19. Jahrhunderts verkehrten in Großbritannienmehr als 25.000 meist von Pferden gezogene Lastkähne, auf denen mindestens die doppelte Anzahl Menschenlebte.[29]

Die EisenbahnAuch das Eisenbahn-Zeitalter ging aus dem britischen Kohlenbergbau hervor. Hier zuerst wurden in größeremUmfang Eisenschienenstränge als Transportwege verlegt, Dampfmaschinen zur Entwässerung eingesetzt undschließlich Lokomotiven daraus entwickelt. Führend in der Umstellung des Gütertransports auf Schienenwege mitvon Pferden gezogenen „waggons“ war das Kohlebergbaugebiet um Newcastle im Nordosten Englands. Auf„waggon-wags“ wurde die Kohle von den Zechen zu Flüssen, Kanälen oder an die See befördert.Besonders wichtig wurden die um 1800 etwa 480 Kilometer Schienenwege in England als Erprobungsstrecken fürden Einsatz von Dampflokomotiven. Deren stetige Fortentwicklung seit Anfang des 19. Jahrhunderts lohnteunmittelbar, weil der Brennstoff Kohle im Bereich der Zechen billiger kam als die Beschaffung des Pferdefutters vonaußerhalb.[30] Die zwischen 1811 und den 1830er-Jahren zwischen Middleton und Leeds verkehrende Zechenbahnwurde zum Prototyp der dampfgetriebenen Zahnradbahn. Erst in den 1820er-Jahren konnte aber durch das neueWalzverfahren aus Puddeleisen eine Bruchfestigkeit der Schienen erreicht werden, die dem Eigengewicht derLokomotiven auf Dauer standhielt.Nicht nur für den Gütertransport, sondern auch für den Personenverkehr und das Reisen begann damit eine neue Epoche. Die ruckartige Fortbewegung zu Pferde und in der Kutsche wurde durch den in eine gleichmäßige Vorwärtsbewegung umgesetzten Maschinenantrieb ersetzt und zu Geschwindigkeiten gesteigert, die anfangs zum Teil Furcht und Schwindelgefühle hervorriefen. Mit der „Vernichtung von Raum und Zeit“ wurde die Wirkung der neuen Fortbewegungsart verknüpft, weil in derselben Zeit nun ein Mehrfaches an Entfernungen zurückgelegt werden konnte. Der in Paris lebende Heinrich Heine kommentierte die Eröffnung der Eisenbahnlinien nach Rouen und

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Orléans 1843 so:„Durch die Eisenbahn wird der Raum getötet, und es bleibt uns nur noch die Zeit übrig … In vierthalb Stundenreist man jetzt nach Orléans, in ebensoviel Stunden nach Rouen. Was wird das erst geben, wenn die Liniennach Belgien und Deutschland ausgeführt und mit den dortigen Bahnen verbunden sein werden! Mir ist, alskämen die Berge und Wälder aller Länder auf Paris angerückt. Ich rieche schon den Duft der deutschenLinden; vor meiner Tür brandet die Nordsee.[31] “

Tatsächlich abgeschafft wurden im Zuge des Schienenreiseverkehrs die diversen englischen Lokalzeiten, da mitihnen brauchbare Fahrpläne nicht möglich waren. In den 1840er-Jahren wurde für den Eisenbahnverkehr eineZeitvereinheitlichung vorgenommen; allerdings bestanden die lokalen Ortszeiten daneben noch bis 1880 fort. Erstdann wurde die Greenwich-Zeit, die für alle Linien maßgebliche Eisenbahn-Standardzeit, in ganz England alleingültig.[32] Mit der Eisenbahn kam auch die Zersiedlung des städtischen Umlands in Gang. Über die Entstehung derLondoner Suburbs hieß es 1851:

„Es ist heutzutage nicht ungewöhnlich, daß Geschäftsleute, die im Zentrum der Hauptstadt arbeiten, mit ihrenFamilien 15 bis 20 Meilen außerhalb der City wohnen. Trotzdem können sie ihre Geschäfte, Kontore undBüros frühmorgens erreichen und ebenso ohne jede Unbequemlichkeit zur gewöhnlichen Feierabendzeit nachHause zurückkehren. Daher haben sich rings um die Hauptstadt, überall, wo es Eisenbahnen gibt, dieWohnungen vervielfacht, und ein beträchtlicher Teil der ehemaligen Londoner Bevölkerung lebt jetzt indiesem Gebiet.[33] “

Mitte des 19. Jahrhunderts waren ca. 25.000 Menschen im britischen Eisenbahnbau beschäftigt, etwa 50.000 weitereim Bahnbetrieb. Bis dahin war der Personenverkehr wichtigste Einnahmequelle des Bahngeschäfts. Erst nach 1850überwogen die Einnahmen aus dem Güterverkehr, was auch an der lange fortbestehenden Effizienz derKanaltransporte lag.[34]

Die DampfschifffahrtDie Dampfschifffahrt, die auch in den USA schon Anfang des 19. Jahrhunderts praktiziert wurde, kam inGroßbritannien sowohl auf Flüssen wie auch an den Küsten in Form von Raddampfern hauptsächlich für denPersonentransport zunehmend in Gebrauch. Seit 1815 befuhren Dampfschiffe die Themse, ab 1822 waren siezwischen Dover und Calais unterwegs. Stark ausgebaut wurde insbesondere die Küstenschifffahrt mit Dampfbooten,denn die Personenbeförderung war billiger als mit Kutschen und gegenüber Segelschiffen deutlich beschleunigt.Die Verstetigung der Fahrzeiten von Hafen zu Hafen ermöglichte die Erstellung von Fahrplänen nun auch in diesemBereich. In den 1830er-Jahren lief bereits alle zehn Minuten ein Dampfschiff Glasgow an. Zur Jahrhundertmittewurden etwa 70 Prozent des Transportaufkommens in britischen Häfen von Dampfschiffen übernommen. Zu dieserZeit war die Nordatlantiküberquerung auf der Linie von Bristol nach New York schon in 14 Tagen möglich.[35]

Wie die Eisenbahn erzeugte auch das Dampfschiff den Eindruck einer schrumpfenden natürlichen Umwelt. In einerenglischen Zeitschrift war 1839 zu lesen:

„Wir haben erlebt, wie der weite Atlantik mit einemmal durch die Dampfkraft zur Hälfte seiner ursprünglichenBreite zusammengeschrumpft ist… Unsere Verkehrsverbindung mit Indien hat an demselben Segen Teil.Nicht nur, daß der Indische Ozean nun viel kleiner ist als früher, auch die Post nach Indien wird jetzt dank derDampfkraft mit geradezu wunderbarer Schnelligkeit durch das Rote Meer befördert.[36] “

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Kapitalismus im WerdenDie Industrielle Revolution war mit grundlegenden Veränderungen im wirtschaftlichen Bereich verbunden, die indem Ausdruck Kapitalismus begrifflich zusammengefasst wurden. Darin zeigt sich die Bedeutung, die deninvestiven Mitteln für die Umsetzung technischer Innovationen im Transportwesen und in den zu errichtendenFabriken sowie bei der Finanzierung des Lebensunterhalts größerer Lohnarbeiterbelegschaften zukam. Zu denBedingungen einer diesbezüglichen Kapitalakkumulation und –verwendung gehörte auch eine Mentalität auf Seitender Unternehmer, die dem entsprach und Vorschub leistete.

Weltanschaulich-theoretische GrundlagenAußer der Ermittlung sachlich-objektiver Bedingungen der Industriellen Revolution haben Historiker undSoziologen sich auch der Frage angenommen, von welchen zeitgenössischen Bewusstseinskomponenten der Eintrittin ein neues Wirtschaftszeitalter begleitet bzw. bestimmt war. Werner Sombart und Max Weber – in seinem Werk„Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ – haben dazu die oft zitierte Auffassung entwickelt, dassbestimmte protestantische Glaubensgemeinschaften wie Calvinisten, Puritaner und Quäker es waren, die dem Geistdes Kapitalismus vorgearbeitet haben. Bei ihnen war die Prädestinationslehre in einer Ausrichtung maßgeblich, inder die Gottgefälligkeit der menschlichen Existenz sich im wirtschaftlichen Erfolg eines auf beruflichen Fleiß, aufSparsamkeit und Sittenstrenge gegründeten Lebens zeigte.

„Die innerweltliche protestantische Askese […] wirkte also mit voller Wucht gegen den unbefangenen Genußdes Besitzes, sie schnürte die Konsumtion, speziell die Luxuskonsumtion, ein. Dagegen entlastete sie impsychologischen Effekt den Gütererwerb von den Hemmungen der traditionalistischen Ethik, sie sprengte dieFesseln des Gewinnstrebens, indem sie es nicht nur legalisierte, sondern (in dem dargestellten Sinn) direkt alsgottgewollt ansah.[37] “

Die volle ökonomische Wirkung dieser im 17. Jahrhundert insbesondere von Richard Baxter verbreiteten Lehreentfaltete sich, so Max Weber, erst nach dem Abflauen des rein religiösen Enthusiasmus’. An der Wiege desmodernen Wirtschaftsmenschen habe die an innerweltliche Askese gebundene puritanische Lebensauffassunggestanden[38] :

„Mit dem Bewußtsein, in Gottes voller Gnade zu stehen und von ihm sichtbar gesegnet zu werden, vermochteder bürgerliche Unternehmer, wenn er sich innerhalb der Schranken formaler Korrektheit hielt, sein sittlicherWandel untadelig und der Gebrauch, den er von seinem Reichtum machte, kein anstößiger war, seinenErwerbsinteressen zu folgen und sollte dies tun. Die Macht der religiösen Askese stellt ihm überdiesnüchterne, gewissenhafte, ungemein arbeitsfähige und an der Arbeit als gottgewolltem Lebenszweck klebendeArbeiter zur Verfügung.“

Auf das Industrieproletariat ließ sich anwenden, was als Calvin-Zitat häufig wiederholt wurde: dass nur, wenn dasVolk arm erhalten werde, es Gott gehorsam bleibe.[39]

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Adam Smith

Das wirtschaftstheoretische Fundament für das Zeitalter desindustriellen Kapitalismus legte der schottische Moralphilosoph AdamSmith mit seiner 1776 erschienenen Schrift „Der Wohlstand derNationen“ (Originaltitel: An Inquiry into the Nature and Causes of theWealth of Nations), die zudem für die Klassische Nationalökonomiewegweisend wurde. Das individuelle Profitstreben jedes einzelnen amWirtschaftsleben Beteiligten sorgte demnach wie von unsichtbarerHand gesteuert dafür, den allgemeinen Wohlstand bestmöglich zufördern:

„Da nun aber der Zweck jeder Kapitalanlage Gewinnerzielungist, so wenden sich die Kapitalien den rentabelsten Anlagen zu,d. h. denjenigen, in denen die höchsten Gewinne erzielt werden.Indirekt wird aber auf diese Weise auch die Produktivität derVolkswirtschaft am besten gefördert. Jeder glaubt nur seineigenes Interesse im Auge zu haben, tatsächlich aber erfährt soauch das Gesamtwohl der Volkswirtschaft die besteFörderung…. Verfolgt er nämlich sein eigenes Interesse, sofördert er damit indirekt das Gesamtwohl viel nachhaltiger, alswenn die Verfolgung des Gesamtinteresses unmittelbar sein Ziel gewesen wäre. Ich habe nie viel Gutes vondenen gesehen, die angeblich für das allgemeine Beste tätig waren. Welche Kapitalanlage wirklich dievorteilhafteste ist, das kann jeder einzelne besser beurteilen als etwa der Staat oder eine sonstwieübergeordnete Instanz.[40] “

Die Rolle des Staates bestimmte Smith im Anschluss an John Locke und im Gegensatz zum Leviathan von ThomasHobbes zurückhaltend. Die staatlichen Zuständigkeiten sah er anders als im Merkantilismus darauf beschränkt, dieäußere Sicherheit des Gemeinwesens zu erhalten, das Privateigentum und ein stabiles Rechtssystem für die Bürgerzu gewährleisten sowie für eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur, öffentliche Ordnung und das Bildungswesenzu sorgen. Die auf freie unternehmerische Entfaltung gerichtete wirtschaftsliberale Lehre von Adam Smithbegünstigte dergestalt ein mit den industriellen Produktionsverhältnissen harmonierendes Bürgertum:

„Die Industrie eines Landes kann sich nur in dem Maße vermehren, als das Kapital zunimmt, und das Kapitalnimmt nur in dem Maße zu, als nach und nach aus dem Einkommen gespart wird. Kapitalbildung undIndustrieentfaltung müssen in einem Lande dem natürlichen Gang der Entwicklung überlassen bleiben. Jedekünstliche wirtschaftspolitische Maßnahme lenkt die produktiven Kräfte der Arbeit und auch die Kapitalien ineine falsche Richtung.[41] “

KapitalbildungZur Industrialisierung in großem Stil wurde das entsprechende Kapital benötigt, das die Finanzierung vonMaschinen, Fabrikanlagen und Verkehrsinfrastruktur ermöglichte. Die Anfänge in der englischen Baumwollindustriewaren allerdings im Vergleich zu der nachfolgenden schwerindustriellen Phase noch nicht so kapitalintensiv: „Fürden Aufbau einer Baumwollspinnerei reichten oftmals die Ersparnisse der Familie des Unternehmers; und wenn dasnicht der Fall war, konnten die Investitionen über den informellen Kapitalmarkt beschafft werden, der sich um einenNotar oder um ein anderes Mitglied der örtlichen Honoratiorenschaft entwickelte. Zur Vorfinanzierung derBaumwolle und anderer Rohstoffe hatte sich im 18. Jahrhundert darüber hinaus ein leistungsfähiges Kreditsystementwickelt, in dessen Mittelpunkt der Handelswechsel als Kreditinstrument und Zahlungsmittel stand.“[42]

Im Zuge der weiteren Entwicklung wurden mehr und mehr Kapitalgesellschaften gegründet, die es erlaubten, die Investitionssumme auf mehrere Gesellschafter zu verteilen und gemeinsame wirtschaftliche Interessen zu verfolgen.

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Nordenglische Grubenbesitzer verbanden sich mit Londoner Kohlehändlern; Brauereibesitzer mit Malzlieferantenund Erfinder mit Kapitalgebern, Maschinenbauer mit Spinnereien. Neben Bankkrediten, investitionsbereitenadeligen Großgrundbesitzern, vermögenden Kaufleuten und Handwerkern sowie einem Überschüsse abwerfenden,florierenden Kolonialhandel trug zur Kapitalbildung auch bei, dass der Lohnarbeiterschaft nur minimale Löhnegezahlt wurden.

Neue Formen der industriellen Produktion

Dampfmaschine im Textilmuseum Bocholt

Die industrielle Produktionsweise verdrängte nach und nach dieüberkommenen Herstellungsformen in Handwerksbetrieben undManufakturen.[43] Sie ersetzte nach Landes

1. die „menschliche Fertigkeit und Anstrengung durch die ebensoschnell wie gleichmäßig, präzise und unermüdlich funktionierendeArbeits-Maschine“;

2. „belebte durch unbelebte Kraftquellen, insbesondere durch dieErfindung von (Kraft-)Maschinen, die Wärme in Arbeitumwandeln“ (und damit vielfältige Energieträger erschließbarmachen); sie forcierte

3. die „Verwendung neuer Rohmaterialien in größeren Mengen, vorallem die Ersetzung pflanzlicher und tierischer Substanzen durch anorganische und schließlich synthetischhergestellte Materialien“.

Mit der Umwandlung von Dampfkraft in mechanische Kraft wurde u. a. der Bau von Fabriken weit entfernt vonWasserläufen möglich und rentabel. Von der englischen Baumwollverarbeitung ausgehend, hielt die neueProduktionsweise in weiteren Industriezweigen Einzug. Im Zuge der Industriellen Revolution stieg diePro-Kopf-Erzeugung in der englischen Industrie stetig an. Indem technische Erfindungen vorangetrieben und aufbetrieblicher Ebene genutzt wurden, nahmen Arbeitsteilung und Spezialisierung der Tätigkeiten zu. Der Absatz dermassenhaft produzierten Güter war durch die seinerzeitige Weltmachtstellung des Britischen Empires nicht nur inEngland gesichert, sondern auch in den Kolonien und in Kontinentaleuropa, wo englische Produkte bis in das 19.Jahrhundert den Markt beherrschten.

Entstehung des ArbeitsmanagementsFür den Wirtschafts- und Sozialhistoriker Sidney Pollard hat das Management in dem während der IndustriellenRevolution entstehenden Fabriksystem seinen Ursprung. Es ist zunächst ein Management der Arbeit (labourmanagement).[44] Für dieses gab es keine direkten Vorbilder; allenfalls Kirche und Militär boten als straff geführte,große soziale Organisationen gewisse Orientierungsmuster. Das Hauptproblem des frühen labour management warneben der Rekrutierung und Ausbildung von Arbeitskräften die „Kontrolle von widerspenstigen Massen“,[45] die aneine rigide Fabrikdisziplin mit einem monton-industriellen Zeitrhythmus gewöhnt werden mussten. Die Aufseherund Werkmeister in den frühen Fabriken arbeiteten mit „Zuckerbrot und Peitsche“ das heißt mit positivenAnreizsystemen (leistungsabhängige Entlohnung, Prämien) und abschreckenden Zwangsmaßmahmen (von derkörperlichen Züchtigung bis zur Geldstrafe), um den Widerstand gegen die ungewohnten Arbeitszumutungen zubrechen.[46]

Wie Sidney Pollard hervorhebt, gab es vor 1830 keine Bücher und keine Artikel in Enzyklopädien über das Gebietdes Managements.

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Sozialer Wandel und politische FolgenDem Ausmaß entsprechend, in dem die Industrielle Revolution immer weitere Bereiche des Wirtschaftslebenserfasste und umgestaltete, veränderten sich auch die Lebensbedingungen der darin eingebundenen Menschen mit undohne eigenem Kapital auf vielfältige Weise. Die auf betriebliche Rentabilität und Gewinnerzielung ausgerichtetenUnternehmer, die sich in der Konkurrenz am Markt gegenüber anderen behaupten mussten, interessierten die vonihnen angestellten Lohnarbeiter hauptsächlich als nötige Arbeitskräfte, die nur die geringstmöglichen Kostenverursachen sollten. Das aus den so zustande kommenden Hungerlöhnen erwachsende Elend der mittellosenProletarier und ihrer Familien wurde zum Motor für Proteste, Widerstandsaktionen und für verstreuteReformansätze. Erst im Zuge einer scharfen Klassenkonfrontation zwischen Betriebseigentümern bzw. Kapitalisteneinerseits und lohnabhängigen Proletariern andererseits, die auch politisch bedeutsam wurde, sowie angesichts einerdrohenden sozialen Revolution kam es unter den Bedingungen anhaltenden demographischen Wandels zu einerallmählichen Verbesserung des Lebensstandards von Industriearbeitern.

Bevölkerungswachstum in gewandelter UmweltEine wichtige soziale Grundlage und Begleiterscheinung der Industriellen Revolution war die starkeBevölkerungszunahme. Während in vorindustrieller Zeit die Sterberate annähernd der Geburtenrate entsprach,erhöhte sich die Bevölkerungszahl nun in bis dahin ungekanntem Ausmaß. „Eine Reihe nationaler Gesellschaftenerlebte zu unterschiedlichen Zeitpunkten, dass die Familien größer wurden, weniger Kinder starben und sich mitsteigender Lebenserwartung der Zeithorizont von Lebensentwürfen verschob.“ Dieser Prozess begann mit demSinken der Sterberate und erstreckte sich über unterschiedliche Zeiträume: in England etwa von 1740 bis 1940, inDeutschland von 1870 bis 1940.[47] Während des gesamten 19. Jahrhunderts wies England mit jährlich 1,23 Prozentdie höchste Wachstumsrate auf, gefolgt von den Niederlanden mit 0,84 Prozent. Das Ausmaß des „biologischenSpurts“, der in England stattfand, zeigt sich in dem Aufholprozess des „demographischen Nachzüglers“: Noch 1750standen 5,9 Millionen Engländer (ohne Schottland) 25 Millionen Franzosen gegenüber; 1850 lag das Verhältnis bei20,8 Millionen Engländern, Schotten und Walisern zu 35,8 Millionen Franzosen, und um 1900 hatte dieBevölkerung Großbritanniens mit 37 Millionen Menschen zur französischen (39 Millionen) schon nahezuaufgeschlossen.[48]

Die Ernährung einer fortlaufend wachsenden Bevölkerung wie auch der industriellen Lohnarbeiterschaft wurdedurch die landwirtschaftliche Produktivitätssteigerung möglich. Weitere Gründe für die Bevölkerungszunahme lagenin medizinischen Fortschritten (Entdeckung der Viren und Bakterien) und in verbesserter Hygiene (Gesunderhaltungdurch verbreitete Aufklärung und standardisierte Verhaltensweisen). Für viele aber blieben die Verhältnisse so elendärmlich oder auf andere Weise unerträglich, dass sie ihr Los durch Auswanderung zu bessern suchten: „Keine andereEpoche war in einem ähnlichen Maße wie das 19. Jahrhundert ein Zeitalter massenhafter Fernmigration.“ Einebesondere Rolle dabei spielte die Auswanderung von Abermillionen Europäern nach Nordamerika. Nach den Irenstellten Engländer, Schotten und Waliser bis 1820 die größten Migrantenkontingente.[49] Unter den britischenAuswanderern waren von je her viele mit der Anglikanischen Staatskirche verfeindete Puritaner, die dascalvinistische Erwerbsethos nun auch in den Vereinigten Staaten von Amerika zur Geltung brachten.Beiderseits des Atlantiks brachte der industrielle Kapitalismus veränderte Lebensbedingungen undUmweltveränderungen hervor. Bei der Investition in Bergwerke, Kanäle und Schienennetze ging es um längereNutzungs- und Amortisationsfristen, als es im frühneuzeitlichen Groß- und Überseehandel der Fall gewesen war.„Damit waren beispiellose Eingriffe in die physische Umwelt verbunden. Keine andere Wirtschaftsordnung hatjemals die Natur drastischer umgestaltet als der Industriekapitalismus des 19. Jahrhunderts.“ [50] Der gelernte Juristund scharfsinnige Beobachter Alexis de Tocqueville schilderte anlässlich seiner England-Reise 1835, was sich ihmals Stadtbild neu darbot:

„Auf dem Gipfel der Hügel […] erheben sich dreißig oder vierzig Fabriken. Mit ihren sechs Stockwerken reichen sie hoch in die Luft. Ihr unabsehbarer Bereich kündet weithin von der Zentralisation der Industrie. […]

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Die Straßen, welche die einzelnen, noch schlecht zusammengefügten Teile der großen Stadt miteinanderverbinden, bieten wie alles andere das Bild eines hastigen und noch nicht vollendeten Werkes: die rascheLeistung einer gewinnsüchtigen Bevölkerung, die Gold anzuhäufen versucht, um dann mit einem Schlag auchalles andere zu haben, und bis dahin die Bequemlichkeit des Lebens verschmäht. […] Aus diesemübelriechenden Labyrinth, inmitten dieses unermesslichen und düsteren Ziegelhaufens ragen hin und wiederherrliche Steinpaläste auf, deren kannelierte Säulen das Auge des Fremden überraschen. […] Wer aber vermöchte das Innere jener abseits gelegenen Viertel zu beschreiben, der Schlupfwinkel von Lasterund Elend, welche die gewaltigen Paläste des Reichtums mit ihren abscheulichen Windungen umfangen underdrücken? Über dem Landstreifen, der tiefer liegt als der Flußspiegel und überall von gewaltigen Werkstättenbeherrscht wird, erstreckt sich ein Sumpfgebiet, das durch die in großen Abständen angelegten Gräben wedertrockengelegt noch saniert werden konnte. Dort enden gewundene und enge Gäßchen, gesäumt voneinstöckigen Häusern, deren schlecht zusammengefügte Bretter und zerbrochene Scheiben schon von weitemeine Art letztes Asyl ankünden, das der Mensch zwischen Elend und Tod bewohnen kann. Unter diesenelenden Behausungen befinden sich eine Reihe von Kellern, zu der ein halb unterirdischer Gang hinführt. Injedem dieser feuchten und abstoßenden Räume sind zwölf bis fünfzehn menschliche Wesen wahlloszusammengestopft…. Um dieses Elendsquartier herum schleppt einer der Bäche […] langsam sein stinkendesWasser, das von den Industriearbeitern eine schwärzliche Farbe erhält. […] Inmitten dieser stinkenden Kloake hat der große Strom der menschlichen Industrie seine Quelle, von hier auswird er die Welt befruchten. Aus diesem schmutzigen Pfuhl fließt das reine Gold. Hier erreicht dermenschliche Geist seine Vollendung und hier seine Erniedrigung; hier vollbringt die Zivilisation ihre Wunder,und hier wird der zivilisierte Mensch fast wieder zum Wilden…[51] “

Urbanisierung und proletarische Existenzbedingungen

Slum in Glasgow, 1871

Stadttypen wie der von Tocqueville beschriebene entstanden inunmittelbarer Wechselwirkung mit der Industriellen Revolution.Urbanisierung als eine im 19. Jahrhundert weit verbreitete Erscheinunggab es aber auch davon unabhängig. London war als Metropole bereits1750 Wohnort für mehr als ein Zehntel der englischen Bevölkerung.Wäre es für die Industrialisierung andererseits vornehmlich auf einenbereits vorhandenen hohen Urbanisierungsgrad angekommen, so hättendie oberitalienischen Städte als frühe Industrialisierungsmotorenwirken müssen. Das am Ärmelkanal gelegene Brighton wiederum warzwar eine der am schnellsten wachsenden englischen Städte, hatte alsSeebad und Kurort aber keinerlei Industriepotential.[52]

Ganz anders lag der Fall für das seit den 1830er-Jahren als „shock city“wahrgenommene, von Tocqueville besuchte und auch von FriedrichEngels als Studienobjekt herangezogene Manchester. Hier wie in denindustriellen Zentren der englischen Midlands schockierten Schmutz,Gestank und Lärm die Zugereisten.[53]

„Ein dichter, schwarzer Qualm liegt über der Stadt. Durch ihn hindurch scheint die Sonne als Scheibe ohneStrahlen. In diesem verschleierten Licht bewegen sich unablässig dreihunderttausend menschliche Wesen.Tausende Geräusche ertönen unablässig in diesem feuchten und finsteren Labyrinth. Aber es sind nicht diegewohnten Geräusche, die sonst aus den Mauern großer Städte aufsteigen. Die Schritte einer geschäftigenMenge, das Knarren der Räder, die ihre gezahnten Ränder gegeneinander reiben, das Zischen des Dampfes,der dem Kessel entweicht, das gleichmäßige Hämmern des Webstuhles, das schwere Rollen der sichbegegnenden Wagen – dies sind die einzelnen Geräusche, die das Ohr treffen.[54] “

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Oft handelte es sich bei den unter solchen Bedingungen ihrem Broterwerb Nachgehenden um Menschen, die ihreagrarische Existenz hatten aufgeben müssen, da die ländlichen Heimarbeiten mit der wachsenden und billigerenKonkurrenz der Fabrikerzeugnisse nicht mehr mithalten konnten. Viele Bauern verkauften ihr kleines, unrentablesStück Boden oder stiegen aus ihrem Pachtvertrag aus. Auf der Suche nach existenzsichernder Beschäftigungbegannen Kleinbauern und Landlose, in die Städte abzuwandern und dort Arbeit zu suchen. Landflucht wurde zueinem wesentlichen Beschleunigungsfaktor der Urbanisierung.Die ersten Industriearbeiter-Generationen, die in den Fabriken Arbeit fanden, mussten ihre bisherigen Lebens- undArbeitsgewohnheiten aufgeben, egal ob sie in Landwirtschaft, Heimarbeit oder Handwerk vordem beschäftigt waren.Arbeitsrhythmus und Arbeitsintensität war ihnen nun durch den Maschinentakt vorgegeben, die Pausen anhand derFabrikordnung. Eine rigide Disziplinierung seitens der Fabrikherren sollte für Gehorsam und Fügsamkeit gegenüberdem Aufsichtspersonal sorgen und für Unterordnung aller Verhaltensweisen unter das Ziel der maximalenAusnutzung der Produktionskapazität, die die jeweiligen Arbeitsmaschinen hergaben. Als Druckmittel dientenStrafen, Lohnabzüge gemäß Bußgeldkatalog der Fabrikordnung, bei Kindern auch die körperliche Züchtigung.[55] Zuden harten Arbeitsbedingungen in den neu entstandenen Fabriken, namentlich in den Textilfabriken (mills), hat derDichter und Maler William Blake in seinem Gedicht And did those feet in ancient time die Metapher dark Satanicmills (finstere teuflische Mühlen) geprägt.Frauen- und Kinderarbeit gab es nicht erst im Zuge der industriellen Revolution; neu war aber deren massenhafteBeschäftigung außerhalb des Familienverbands. Bis zum gesetzlichen Verbot 1842 wurden sie auch unter Tage imKohlenbergbau eingesetzt. Den größten Anteil an Arbeitskräften stellten Frauen und Kinder aber bei derTextilienherstellung, insbesondere in der Baumwollindustrie. Bis zu ersten Beschränkungen durch dasKinderschutzgesetz 1802 war es üblich, „dass Waisenhäuser zwecks Kosteneinsparung unter dem Deckmantel derAusbildung ihre Waisen vertragsgemäß ,für Unterkunft und Verpflegung’ an Baumwollfabrikanten abgaben. VonAusbildung war jedoch keine Rede, die Kinder arbeiteten, nicht selten in zwei Schichten rund um die Uhr, als Fegerund Knüpfer bei den Spinnmaschinen. Diese Kindersklaverei, die den Baumwollfabriken den Ruf von Kerkern undeine empörte Kritik einbrachte, ging nach 1800 allmählich zurück, nicht jedoch der Anteil der Kinderarbeit. Erst aufGrund des Fabrikgesetzes von 1833, das die Arbeitszeit von Jugendlichen zwischen vierzehn und achtzehn Jahrenauf zwölf Stunden und jene von Kindern zwischen neun und dreizehn Jahren auf neun Stunden limitierte und aucheine wirksame Kontrolle der Textilfabriken durch unabhängige Fabrikinspektoren einführte, wurde die Kinderarbeitallmählich zurückgedrängt.“[56]

Von schlimmen Formen ausbeuterischer Kinderarbeit auch in Bergwerken berichtete Friedrich Engels in „Die Lageder arbeitenden Klasse in England“:

„In den Kohlen- und Eisenbergwerken arbeiten Kinder von 4, 5, 7 Jahren; die meisten sind indes über 8 Jahrealt. Sie werden gebraucht um das losgebrochene Material von der Bruchstelle nach dem Pferdeweg oder demHauptschacht zu transportieren, und um die Zugtüren, welche die verschiedenen Abteilungen des Bergwerkstrennen, bei der Passage von Arbeitern und Material zu öffnen und wieder zu schließen. Zur Beaufsichtigungdieser Türen werden meist kleine Kinder gebraucht, die auf diese Weise 12 Stunden täglich im Dunkelneinsam in einem engen, meist feuchten Gange sitzen müssen, ohne auch nur so viel Arbeit zu haben, als nötigwäre, sie vor der verdummenden, vertierenden Langeweile des Nichtstuns zu schützen. Der Transport derKohle und des Eisengesteins dagegen ist eine sehr harte Arbeit, da dies Material in ziemlich großen Kufenohne Räder über den holprigen Boden der Stollen fortgeschleift werden muß, oft über feuchten Lehm oderdurch Wasser, oft steile Abhänge hinauf, und durch Gänge, die zuweilen so eng sind, daß die Arbeiter aufHänden und Füßen kriechen müssen. Zu dieser anstrengenden Arbeit werden daher ältere Kinder undheranwachsende Mädchen genommen.[57] “

Der Einsatz von Frauen erstreckte sich zumeist auf schnell anlernbare Hilfstätigkeiten und die nicht bereits auf Maschinen übertragene, körperlich anstrengende Handarbeit. Als „Maschinenführer“ und in Aufsichtsfunktionen wurden Frauen jedoch nicht beschäftigt, auch weil ihnen die Härte bzw. Brutalität nicht zugetraut wurde, mit der die

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Kinder-Hilfsarbeiter über 12 Stunden täglich angetrieben wurden. Nicht zuletzt mit dem Argument, sie brauchtenschließlich keine Familie zu ernähren, standen Frauen bei der Entlohnung gegenüber männlichen Arbeitskräftenebenfalls zurück.[58]

Widerstände und ReformansätzeDie mit der Industriellen Revolution sich ausbreitende kapitalistische Produktionsweise erzeugte die besagtenkrisenhaften Soziallagen und führte zu dauerhaften und teilweise explosiven Gegensätzen zwischen den davonbetroffenen pauperisierten und proletarisierten Teilen der Gesellschaft einerseits und den insbesondere alsFabrikherren verhassten Unternehmern andererseits. Kritik und Widerstand riefen nicht nur die Verbreitung vonKinder- und Frauenarbeit unter inhumanen Bedingungen hervor, sondern auch das neue strikte Fabrikregime, das dieaus handwerklichen oder landwirtschaftlichen Arbeitszusammenhängen stammenden Arbeitskräfte einerungewohnten industriellen Zeitdisziplin unterwarf.[59] „Die Bedingungen des Lohnarbeitsverhältnisses konnten vomArbeitgeber einseitig diktiert werden, weil Koalitions-, Streik- und Tarifvertragsrecht weitgehend fehlten. Schutz vorden Grundrisiken des Daseins (Krankheit, Unfall, Alter, Arbeitslosigkeit) gab es für die aus herkömmlichen sozialenBindungen herausgelöste Lohnarbeiterschaft nicht.“[60]

An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert kam es in England zu erheblichen Widerständen und Protestaktionengegen die der gewerblichen Heimarbeit das Wasser abgrabende Ausbreitung fabrikmäßiger Maschinenarbeit. DerProduktpreis, den die Heimwerker für ihre Erzeugnisse erzielen konnten, richtete sich unterdessen nach dem desjeweils billigsten Maschinenfabrikats. Die Maschinen verdarben also den Heimarbeitern den Lebensunterhalt; undgegen sie richtete sich dann auch sehr direkt der zeitweise in Maschinenstürmerei mündende Zorn von Spinnern,Webern und Färbern. Zum Kulminationspunkt dieser Form des Widerstands wurde die Erhebung der Ludditen inden Jahren 1811 und 1812, die von Nottingham ausgehend in ganz England Anhänger fand und zur Zerstörungzahlreicher Woll- und Baumwollspinnereien führte. Erst massive Militäreinsätze und die drakonische Bestrafung derBeteiligten durch Hinrichtung oder Zwangsverbringung nach Australien ließen diese Bewegung abebben.Eine neue, massenhafte Dimension erhielt die industrielle Protestbewegung 1819 in Manchester, wo sich auf dem St.Peters Field 100.000 Menschen zu einer friedlichen Demonstration zusammenfanden. Als diese Versammlungplötzlich von einer Bürgergarde mit Schusswaffen attackiert wurde, kam es zu 11 Toten und 150 bis 200Schwerverletzten. „Die nun folgenden nationenweiten Sympathie- und Solidaritätsbekundungen mit den ‚Helden vonPeterloo’ – wie diese in Anlehnung an die kurz zuvor erfolgte Schlacht bei Waterloo genannt wurden – trugen ganzwesentlich dazu bei, die Probleme der industriellen Arbeiterschaft in das öffentliche Bewußtsein zu rücken und sichmit ihren Forderungen auseinanderzusetzen.“[61]

Erneut war es 1842 im Umkreis von Manchester, in Ashton-under-Lyne, dass eine Widerstandsaktion hohe Wellenschlug. Es handelte sich zunächst um eine Sabotageaktion zur Unterbrechung des maschinellen Arbeitsablaufs,indem die Arbeiter an vielen Stellen die Stöpsel der Dampfkessel herauszogen. Auch diese Aktion fand weithinBeachtung, veranlasste einen großen Streik in der gesamten mittelenglischen Textilindustrie und löste die Forderungnach einem nationalen Generalstreik aus.[62]

Unter dem Eindruck der unhaltbaren Zustände in den Fabriken und der oft spontan und unkalkulierbar sichäußernden Widerstände kam es seit Beginn des 19. Jahrhunderts zu politischen Vorgaben bezüglich der neuenArbeitsverhältnisse. Das Parlament erließ ab 1802 eine Serie von Factory Acts, die die Arbeitszeiten von Kindern,Jugendlichen und Frauen beschränkten. Sie erhielten aber erst durch die Schaffung von Fabrikinspektoren (1833),die deren Einhaltung kontrollieren sollten, begrenzte Wirksamkeit.[63]

Nach Wegen zu einer für die industrielle Lohnarbeiterschaft auskömmlichen Existenz suchte der vom Lehrling in der Textilbranche zum Fabrikleiter aufgestiegene Robert Owen, der nach einigen Jahren Vorerfahrung in Manchester um 1800 die Baumwollfabrik seines Schwiegervaters im schottischen New Lanark übernahm und zum viel besuchten Musterbetrieb ausbaute. Dort wurde nicht nur Kinderarbeit bis zum Alter von zehn Jahren unterbunden, sondern auch eine Schule für die Arbeiterkinder ab zwei Jahren eingerichtet. Die Arbeitszeit in der Fabrik wurde auf 10,5

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Stunden begrenzt (üblich waren zu der Zeit 13-14 Stunden); Wohnraum und täglicher Bedarf wurden auf demGelände zu erschwinglichen Preisen angeboten; Ansätze zu einer Absicherung von Alter und Krankheit derLohnarbeiter gab es ebenfalls. Das Unternehmen florierte unter diesen Bedingungen und seine Konkurrenzfähigkeitstand nicht in Frage, da Owen auch produktionstechnisch einigen Erfindungsreichtum an den Tag legte. DieModellhaftigkeit dieses Ansatzes sprach sich so weit herum, dass sogar habsburgische Prinzen und Zar Nikolaus I.New Lanark aufsuchten.Unter dem Eindruck der Initiativen Owens haben zu Beginn der 1820er-Jahre Handwerker erste Kooperativengegründet, deren Mitglieder einander u. a. bei der Wohnraumbeschaffung, bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und imAlter unterstützten und eine gemeinsame Kinderbetreuung organisierten. In den 1830er-Jahren nahm dieGewerkschaftsbewegung in den Trade Unions Gestalt an, die gegen die „tyrannei der Meister und Fabrikbesitzer“gerichtet war und als Interessenvertretung der Lohnarbeiterschaft auch politische Forderungen, etwa im Hinblick aufdas Wahlrecht zum britischen Unterhaus erhob.Doch auch nach der Wahlrechtsreform von 1832 blieb das mittellose Proletariat ohne Stimmrecht, während diebetuchteren Städter nun zur Wahl zugelassen wurden, auch wenn sie ohne eigenes Hauseigentum zur Miete wohnten.Die danach sich formierende Bewegung der Chartisten forderte in der People’s Charter 1838 das allgemeineWahlrecht (für Männer). Zudem wurden Forderungen nach dem Achtstundentag und nach einer Reform desArmenrechts erhoben[62] , sodass eine breite Unterstützung der Chartisten auch seitens der Gewerkschaften bestand.Die auf dieser Grundlage mehrmals dem Unterhaus vorgelegten und mit Massendemonstrationen bekräftigtenPetitionen blieben in der Kernfrage des Wahlrechts jedoch erfolglos, während in Sachen Arbeitszeitverkürzung 1847mit der gesetzlichen Einführung des 10-Stunden-Tags wenigstens ein Teilerfolg zustande kam.

Revolutionslehre nach Marx und Engels

Gustave Doré: Ein Hundeleben, 1872

Gelegenheit zur Sammlung unmittelbarer Eindrücke von denExistenzbedingungen der englischen Industriearbeiterschaft bot sichdem Wuppertaler Textilfabrikantensohn Friedrich Engels, als er 1842im Rahmen seiner kaufmännischen Ausbildung in Manchester weilte,wo der Vater eine Baumwollspinnerei unterhielt. Ab 1844 stand Engelsin engem Kontakt zu Karl Marx, der wie Adam Smith von derphilosophischen Auseinandersetzung (insbesondere mit Hegel) zurnationalökonomischen gelangt war. Dazu entwickelte er abergemeinsam mit Engels eine auf Überwindung des Kapitalismusgerichtete Auffassung. Wegen seiner oppositionellen Haltung wurde ervon den preußischen Behörden aufgrund der Karlsbader Beschlüssefrühzeitig an einer Universitätslaufbahn gehindert und als Publizistüber die Grenzen Deutschlands hinaus angefeindet, sodass er sich ab1849 in London niederließ, wo er wie Engels Kontakte zu denChartisten hatte und seit 1847 dem Bund der Kommunisten angehörte.

Als intellektuell führende Köpfe dieses Bundes verfassten Marx und Engels 1848 jenen Aufruf, der alsKommunistisches Manifest eine enorme historische Reichweite erlangen sollte. Zu Beginn ihres Beweisgangs, derdie Überwindung kapitalistischer Strukturen in einer klassenlosen kommunistischen Gesellschaft vorsah, heißt es:„Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.“ Für die unmittelbareGegenwart sahen Marx und Engels aber eine nochmalige Zuspitzung des generellen historischenKlassenantagonismus’:

„Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei

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große, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat.“Der einerseits zur „Entfesselung der Produktivkräfte“ und zu ungekannter maschineller Produktionssteigerungführende Wettbewerb der Fabrikbesitzer-Bourgeoisie trage andererseits den Keim der unaufhaltsamenSelbstzerstörung in sich. Der Zwang zur Minimierung der Produktionskosten, um am Markt mit Niedrigpreisen fürdie erzeugten Waren konkurrenzfähig zu bleiben, treibe die kapitalistische Bourgeoisie zu fortlaufender Senkung derden Proletariern gezahlten Löhne. Diese würden dadurch in eine absolute Verelendung getrieben und hätten garkeine andere Möglichkeit, als sich schließlich massenhaft zusammenzuschließen, um gegen ihre Ausbeuter denKampf aufzunehmen und eine Diktatur des Proletariats als Vorstadium der klassenlosen Gesellschaft zu errichten.Sämtliche Ansätze zur sozialen Reform innerhalb der bestehenden Eigentumsverhältnisse an den Produktionsmitteln(landwirtschaftlich genutzte Böden, gewerblich Betriebe und Fabriken), sei es von staatlicher Seite oder durchInitiativen wie die Owens, hatten für Marx und Engels keine Zukunft, sondern dienten lediglich der Verschleierungder in Wirklichkeit unerbittlich zur proletarischen Revolution drängenden Verhältnisse. Darin eingeschlossen warbereits eine globale Perspektive:

„Die Bourgeoisie hat durch ihre Exploitation des Weltmarkts die Produktion und Konsumtion aller Länderkosmopolitisch gestaltet. […] Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung allerProduktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterten Kommunikationen alle, auch die barbarischstenNationen in die Zivilisation. […] Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sichanzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehn wollen…“

Das Kommunistische Manifest schließt mit dem Aufruf:„Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“

Entwicklung des LebensstandardsDen beabsichtigten umfassenden Resonanzboden für das Kommunistische Manifest sollte die Industrialisierung erstnach dessen Erscheinungsjahr 1848 schaffen. Denn zu dieser Zeit gab es einzig in England ein örtlich massenhaftkonzentriertes und teilweise in größerem Umfang organisiertes Industrieproletariat. In Deutschland und Frankreichstand die Industrialisierung noch im Anfangsstadium, während die 1848/49 weite Teile Europas erfassendeRevolutionsbewegung wesentlich auf die Durchsetzung bürgerlicher Freiheitsrechte gegen Feudalreaktion undmonarchische Herrschaftsregime in der Ära der Heiligen Allianz gerichtet war.Wie die britische Wirtschaftsentwicklung der auf dem europäischen Kontinent um Jahrzehnte vorauslief, so auch dieVeränderungen der Sozialstruktur und der proletarischen Existenzbedingungen. Deshalb stand auch zunächst dieEntwicklung des Lebensstandards der britischen Arbeiterschaft im Zuge der Industriellen Revolution – wie beiEngels – im Mittelpunkt des Interesses der zeitgenössischen Beobachter. Unter Wirtschafts- und Sozialhistorikern istes darüber zu einer ausgedehnten Kontroverse gekommen.[64] . Die Kontrahenten der Debatte wurden zwei „Lagern“zugeordnet, einerseits den Pessimisten und andererseits den Optimisten, abhängig davon, ob sie während derenglischen Frühindustrialisierung eine Verschlechterung oder eine Verbesserung des Lebensstandards in Ansatzbrachten.[65]

Eine Studie von Peter Lindert und Jeffrey Williamson aus dem Jahr 1983 schätzte die Entwicklung der Reallöhnezwischen 1755 und 1851 in mehreren Berufen und kam zu dem Ergebnis, dass Löhne von 1781 bis 1819 nur leichtanstiegen, im Zeitraum 1819-1851 sich hingegen verdoppelten. Diese Sicht wurde von anderen Ökonomen teilweisein Frage gestellt. Charles Feinstein verwendete einen anderen Preisindex als Lindert und Wiliamson und meinte, dassder Anstieg der Löhne deutlich geringer gewesen sein müsse. Der Ökonom Nicholas Crafts schätzte, dass dasPro-Kopf-Einkommen in England von 400 US$ im Jahr 1760 über 430 $ im Jahr 1800 und 500 $ im Jahr 1830 auf800 $ im Jahr 1860 anstieg. Das Einkommen der ärmsten 65 % der Bevölkerung stieg laut diesen Schätzungen von1760 bis 1860 um über 70 %. Dies begründet in der langfristigen Perspektive eine optimistische Sicht.

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Der zunächst schleppende Anstieg lässt jedoch auch pessimistische Folgerungen zu. Beispielsweise könnte sichangesichts des von Craft geschätzten niedrigen Einkommenswachstums von 0,3 % pro Jahr bis 1830 die Lage derArbeiter bis dahin durchaus verschlechtert haben. Mokyr zeigte in einer Simulation, dass ohne den technologischenFortschritt das Bevölkerungswachstum den Lebensstandard deutlich gesenkt hätte.[66] Eine Schätzung, die besagt,dass die Lebenserwartung in England zwischen 1781 und 1851 um 15% stieg, ist umstritten.[66] Allein die USA aberkonnten unter den westlichen Gesellschaften des frühen 19. Jahrhunderts, so Osterhammel, ihren Bürgern „eineenergetisch mehr als minimal ausreichende“ Nahrungsmittelversorgung bieten.[67]

Die meisten Wirtschaftshistoriker stimmen darin überein, dass die Einkommensverteilung zwischen 1790 und 1840ungleicher wurde. „Was die Anteile am Sozialprodukt betrifft, steht fest, dass die Steigerung der Kapital- undRenteneinkommen weit über und jene der Lohneinkommen weit unter der Steigerung des durchschnittlichenPro-Kopf-Einkommens lag.“[68] Berücksichtigt man die Folgen von Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung undBevölkerungsdichte, erscheint eine zeitweilige Verschlechterung des Lebensstandards plausibel. Teilweise wirdargumentiert, dass eine Reihe von Kriegen (Amerikanische Revolution, Napoleonische Kriege,Britisch-Amerikanischer Krieg) die positiven Effekte dämpften.Weitere Studien bekräftigen die Sicht einer zunächst nur geringen Anhebung des Lebensstandards. So verbreitetesich die Modernisierung in England nur langsam. Feinstein konstatierte eine nur schwache Steigerung des Konsumsbis 1820, danach eine schnelle.[66] Gregory Clark konstatiert, dass es zwischen den 1760er- und 1860er-Jahrenkeinen rapiden Anstieg der Prokopf-Einkommen gegeben habe.[69] Paulinyi resümiert: „Insgesamt scheint jedoch diePosition der Pessimisten realistisch zu sein, wonach für die Mehrheit der Fabrikarbeiter, die mit ihrem Lohnniveaunicht nur über dem Agrarproletariat, sondern auch über der Masse der sogenannten ‚arbeitenden Armen‘ standen, bisin die 1840er-Jahre eine Verschlechterung der Lebensbedingungen kennzeichnend war.“[68] Ähnlich heißt es beiOsterhammel: „Insgesamt verbesserte sich das Leben der arbeitenden Bevölkerung in England zwischen 1780 und1850 nicht. Danach zogen die Löhne deutlich an den Preisen vorbei, und die Lebenserwartung begann allmählich zusteigen.“[67]

Rezeptions- und DeutungsaspekteEine Vielzahl unterschiedlicher Deutungsakzente im Hinblick auf Entstehungsbedingungen, Triebkräfte sowieräumliche und zeitliche Erstreckung der Industriellen Revolution lässt erkennen, dass man in den Geschichts- undSozialwissenschaften zu keiner einheitlichen Sicht auf dieses historische Geschehen gelangt ist.Unter den diversen wissenschaftlichen Schulen werden etwa folgende Betrachtungs- und Forschungsschwerpunkteder Industriellen Revolution in Großbritannien unterschieden:[70]

• die Schule des Sozialen Wandels betont die Veränderung der Art, wie wirtschaftliche Transaktionen zwischenMenschen stattfinden. Das Aufkommen von formalen, wettbewerbsorientierten und unpersönlichen Produkt- undFaktormärkten ist hier zentral.

• die industrieökonomische Schule richtet ihr Augenmerk auf Veränderungen der Produktionsstruktur,insbesondere dem Aufkommen großer Unternehmen, wie Fabriken, Bergwerke, Eisenbahngesellschaften undgroßen Einzelhandelsgeschäften, in denen die Güterproduktion beaufsichtigt wurde und die unter einem Dachkonzentrierten Arbeiter Disziplin und Qualitätskontrolle unterlagen.

• die makroökonomische Schule konzentriert sich auf stark aggregierte Variablen wie die Entwicklung vonNationaleinkommen, Kapitalakkumulation, Investitionen und Arbeitsmarkt.

• die Technologie-Schule betrachtet den technologischen Fortschritt als ursächlich für alle anderen Veränderungenund richtet den Fokus auf Erfindungen und deren Diffusion. Hierzu zählen neben Geräten und Maschinen unteranderem auch Techniken der Arbeitsorganisation und des Marketing.

Dabei zeigt sich für Osterhammel, dass die neueren Forschungskontroversen gegenüber den älteren, sozusagen klassischen Konzepten kaum grundsätzlich Neues erschlossen haben. Als kritisch zu prüfende

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Orientierungsgrundlagen fungieren demnach weiterhin zum Beispiel die marxistische Lesart der Industrialisierungals Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus durch Akkumulation und Konzentration des Kapitals, die Theorievom zyklisch strukturierten Wachstumsprozess einer kapitalistischen Weltwirtschaft mit wechselnden Leitsektorennach Kondratjew und Schumpeter, das Fünf-Stadien-Modell einer industriellen Transformation nach Rostow samtdem Take-off-Stadium, das als wichtigstes den Übergang zu einem „exponentiellen“ Wachstum markiert.[71] Esbleibt die Erkenntnis:

„Fast drei Jahrhunderte der empirischen Forschung und des Nachdenkens durch eine Abfolge der besten Köpfein den Geschichts- und Sozialwissenschaften haben zu keiner allgemeinen Theorie der Industrialisierunggeführt.[72] “

Zu den jüngeren Forschungsergebnissen, die eine veränderte Sichtweise nahe legen, zählt die Erkenntnis, dass dasWachstum der englischen Wirtschaft bis in die 1820er-Jahre langsamer verlief, als früher angenommen und als es indem Begriff der Industriellen Revolution zum Ausdruck kommt. Dennoch habe diese Bezeichnung ihreBerechtigung, so Osterhammel:

„Selbst die größten Skeptiker, die sich bemühen, eine industrielle Revolution quantitativ unsichtbar zumachen, müssen sich der Tatsache stellen, dass es zahllose qualitative Zeugnisse von Zeitgenossen gibt, die inder Ausbreitung der Industrie und ihren gesellschaftlichen Folgen einen radikalen Umbruch, den Beginn einer«neuen Zeit» sahen.[73] “

Für die frühere Überschätzung der frühindustriellen englischen Wachstumsraten wird die gleichzeitigeUnterschätzung des durch handwerkliche Produktion und kleingewerbliche Protoindustrie erzeugten Wachstums inden Jahrzehnten vor und um die Mitte des 18. Jahrhunderts zur Erklärung herangezogen. „Da das Ausgangsniveaudes Bruttosozialprodukts in den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts demzufolge höher war, als bisherangenommen, konnte das Wachstum nicht so rasant gewesen sein, wie es die älteren Arbeiten noch angenommenhatten. Man geht deshalb von einer graduellen Beschleunigung des Wirtschaftswachstums aus.“ [74] Condrauallerdings zweifelt mit anderen, dass man mit Hilfe von Daten des 18. Jahrhunderts moderne volkswirtschaftlicheIndikatoren überhaupt ableiten kann. Die von Berg und Hudson entwickelten qualitativen Kriterien für denRevolutionsbegriff, die sie aus den Zeugnissen Robert Owens und anderer Zeitgenossen ableiten, erscheinenwiederum auch ihm plausibel.[75]

Ein anderes qualitatives Merkmal hat Max Weber an der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert hervorgehoben,indem er die rationale Lebensführung auf der Grundlage der „Berufsidee“ als einen der konstitutiven Bestandteile„des modernen kapitalistischen Geistes“ bezeichnete:

„Der Puritaner wollte Berufsmensch sein, – wir müssen es sein. Denn indem die Askese aus den Mönchszellenheraus in das Berufsleben übertragen wurde und die innerweltliche Sittlichkeit zu beherrschen begann, half siean ihrem Teil mit daran, jenen mächtigen Kosmos der modernen, an die technischen und ökonomischenVoraussetzungen mechanisch-maschineller Produktion gebundenen, Wirtschaftsordnung erbauen, der heuteden Lebensstil aller Einzelnen, die in dies Triebwerk hineingeboren werden – nicht nur der direkt ökonomischErwerbstätigen –, mit überwältigendem Zwang bestimmt und vielleicht bestimmen wird, bis der letzte Zentnerfossilen Brennstoffs verglüht ist.[76] “

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Literatur• Robert C. Allen: The British Industrial Revolution in Global Perspective (New Approaches to Economic and

Social History), Cambridge University Press, Cambridge 2009, ISBN 978-0-521-68785-0• T. S. Ashton: The Industrial Revolution 1760-1830. Oxford University Press, Oxford 1968.• T. S. Ashton (Hrsg.): Toynbee's Industrial Revolution. A Reprint of Lectures on the Industrial Revolution in

England. With a new Introduction. August M. Kelley, New York 1969.• Knut Borchardt: Die Industrielle Revolution in Deutschland. Piper, München 1972, ISBN 3-492-00340-0• Fernand Braudel: Sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts, 3. Band, Kapitel 6: Industrielle Revolution und

Wachstum. Kindler, München 1986• Christoph Buchheim: Industrielle Revolutionen, dtv, München 1994, ISBN 3-423-04622-8• Carlo M. Cipolla/Knut Borchard (Hrsg.): Die Industrielle Revolution, Europäische Wirtschaftsgechichte Band 3,

Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-437-40151-3.• Gregory Clark: A Farewell to Alms: A Brief Economic History of the World. Princeton University Press, Princeton

2007.• N. F. R. Crafts: British Enonomic Growth during the Industrial Revolution. Clarendon, Oxford 1980, ISBN

0-19-873067-5• Phyllis Dean: The First Industrial Revolution. 2nd ed. Cambridge University Press, Cambridge 1982, ISBN

0-521-22667-8• Hans-Werner Hahn: Die Industrielle Revolution in Deutschland. 2. Auflage. Oldenbourg, München 2005, ISBN

3-486-57669-0• Eric Hobsbawm: Europäische Revolutionen. 1789 bis 1848. Kindler, Zürich 1962; erneut 1978, ISBN

3-463-13715-1• Eric Hobsbawm: Industrie und Empire. Britische Wirtschaftsgeschichte seit 1750. 2 Bände. Suhrkamp, Frankfurt

am Main 1969.• David S. Landes: Der entfesselte Prometheus. Technologischer Wandel und industrielle Entwicklung in

Westeuropa von 1750 bis zur Gegenwart. (TB-Ausgabe) dtv, München 1983, ISBN 3-423-04418-7• Peter Mathias / John A. Davis (Hrsg,): The First Industrial Revolutions. Basil Blackwell, Oxford 1990, ISBN

0-631-16039-6• Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. München 2009. ISBN

978-3-406-58283-7• Akos Paulinyi: Industrielle Revolution. Vom Ursprung der modernen Technik. Reinbek 1989. ISBN

3-499-17735-8• Toni Pierenkemper: Umstrittene Revolutionen. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Fischer, Frankfurt am

Main 1996, ISBN 3-596-60147-9• Sidney Pollard: The Genesis of Modern Management. A Study of the Industrial Revolution in Great Britain.

London 1965.• Sidney Pollard: Peaceful Conquest. The Industrialization of Europe 1760-1970. Oxford University Prerss, Oxford

1981.• Peter N. Stearns: The Industrial Revolution in World History. Westview Press, Boulder/ Colorado 1993, ISBN

0-8133-8597-0• Dieter Ziegler: Die Industrielle Revolution. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN

3-534-15810-5• Arne Eggebrecht, Jens Flemming, Gert Meyer, Achatz v. Müller, Alfred Oppolzer, Akos Paulinyi, Helmuth

Schneider: Geschichte der Arbeit. Vom alten Ägypten bis zur Gegenwart; Verlag Kiepenhauer & Witsch, Köln1980, ISBN 3-462-01382-3 (im engeren Sinn zur Industriellen Revolution dort S. 193 bis 302)

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Siehe auch• Industrialisierung Frankreichs, Industrielle Revolution in Deutschland• Industrialisierung, Automatisierung, Technischer Fortschritt• Zweite industrielle Revolution; Digitale Revolution• Revolution

Weblinks• Industrielle Revolution (Begriffsdefinition; Lexikon der bpb): Bundeszentrale für politische Bildung (Lexikon)

[77]

• Informationen zur politischen Bildung (Heft 164): Das 19. Jahrhundert 2 [78]

• Friedrich Engels: Zur Lage der arbeitenden Klasse in England (mit Links zu den einzelnen Kapiteln) [79];zeitgenössisches marxistisches Grundlagenwerk (erste Veröffentlichung in den 1840er-Jahren, mit Erweiterungpubliziert 1892) zur industriellen Revolution und ihren Auswirkungen auf die von ihr betroffene Schicht derabhängig Beschäftigten in ihrem Ursprungsland England

Einzelnachweise[1] Jürgen Mirow: Geschichte des deutschen Volkes: Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bd. 1. Katz, Gernsbach 1996, ISBN 3-925825-64-9,

S. 502–503.[2] Frank Edward Huggett: A Dictionary of British History: 1815 - 1973. Blackwell, Oxford 1974, S. 128.[3] „Die breite Masse der Industriearbeiterfamilien lebte immer an der Grenze des physischen Existenzminimums und konnte nur bei

kontinuierlicher Arbeit dank anhaltender Gesundheit des Mannes sowie der Mitarbeit der Frau und meist auch der Kinder das bareMindesteinkommen erzielen, um ihr kümmerliches Dasein fristen zu können.“ (Zit. n. Dieter Ziegler: Die Industrielle Revolution. Wiss.Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, S. 46.)

[4] „Wenn man den Gesichtspunkt der Daseinsbewältigung in den Vordergrund stellt, gibt es wahrscheinlich doch nur zwei kulturgeschichtlichwirklich entscheidende Zäsuren: jenen neolithischen Übergang von der Jägerkultur zu einer ortsfesten Lebensweise und den modernen zumtechnisierten Industrialismus. Auch damals war die Transformation unabsehbar tiefgreifend und ging durch die Menschen quer hindurch, siemuß viele Jahrhunderte gedauert haben.“ Arnold Gehlen, Anthropologische Forschung, Reinbek 1961, S. 99.

[5] Georges Friedmann: La crise du progrés. Esquisse d'histoire des idées 1895-1935, Paris 1936[6] Daniel Bell: Die dritte technologische Revolution und ihre möglichen sozioökonomischen Konsequenzen. In: Merkur Jg. 44/1990, S. 28 ff.[7] Hans-Werner Hahn: Die industrielle Revolution in Deutschland. München, 2005: "Industrielle Revolution" oder Industrialisierung?, S. 51 f.

(Zur Problematik des Begriffs) (http:/ / books. google. de/ books?id=NBoW0t7Gqh4C& pg=PA51& lpg=PA51& dq=Hahn"+ "Die+industrielle+ Revolution+ in+ Deutschland"+ "Problematik+ des+ Begriffs"+ site:books. google. de& source=bl& ots=TA9r7POCzN&sig=8P1LxxIgUTQes50yvyWjYFyYaeQ& hl=de& ei=BrrKTN2iPIOMswaSxrWnAQ& sa=X& oi=book_result& ct=result& resnum=1&ved=0CBYQ6AEwAA#v=onepage& q& f=false)

[8] Adolphe Jérôme Blanqui: Histoire de l‘économie politique en Europe, Paris ³1845, S. 180f.vgl. Toni Pierenkemper: Wirtschaftsgeschichte: Eine Einführung - oder: Wie wir reich wurden, 2005, S. 21 f (Industrialisierung versusIndustrielle Revolution), Seite 22 (http:/ / books. google. de/ books?id=_zjEOpkAL-QC& pg=PA1& lpg=PA1& dq=Pierenkemper+"Industrialisierung+ versus+ Industrielle+ Revolution"+ site:books. google. de/ & source=bl& ots=NA5U3hD6W8&sig=-E2QJWzpjJfFYeCfJUNZUE-2lwg& hl=de& ei=NuLKTOzRBcWUswb3gKGoAQ& sa=X& oi=book_result& ct=result& resnum=1&ved=0CBYQ6AEwAA#v=onepage& q=Bedeutungsvielfalt& f=false)

[9] Pierenkemper 1996, S. 12[10] Friedrich Engels: Die Lage der arbeitenden Klasse in England. Marx-Engels-Werke Bd. 2, Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 250.[11] Dietrich Hilger, Industrie als Epochenbegriff Industrialismus und industrielle Revolution. In: Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches

Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Bd. 3, Klett-Cotta, Stuttgart 1982. S. 286-296[12] Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt: Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts, 2009, S. 916 (http:/ / books. google. de/

books?id=SNPhAjT_ofQC& pg=PA916& lpg=PA916& dq=Osterhammel+ "Die+ Verwandlung+ der+ Welt"+ "wirtschaftlichen+ Umbaus"+site:books. google. de& source=bl& ots=5XDLNJa3n4& sig=JaQYgSquE5WUqIYchHV7ePJRmeI& hl=de&ei=GtbKTPCnLc3NswaPyfGoAQ& sa=X& oi=book_result& ct=result& resnum=1& ved=0CBsQ6AEwAA#v=onepage& q& f=false)

[13] Osterhammel 2009, S. 917[14] Flurin Condrau, Die Industrialisierung in Deutschland, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt: 2005, S. 22, mit Bezug auf David

Landes, What Room for Accident in History?: Explaining Big Changes by Small Events. In: Economic History Review 47 (1994) S. 637-656.[15] Pierenkemper 1996, S. 161f., mit Bezug auf David Landes und Eric Hobsbawm.

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[16] Christoph Buchheim, Industrielle Revolutionen. Langfristige Wirtschaftsentwicklung in Großbritannien, Europa und Übersee, München1994, S. 45ff.; zit. n. Pierenkemper 1996, S. 162f.

[17] “Etwas euphemistisch“ nennt Pierenkemper die Bezeichnung der gemeinten Vorgänge als „Agrarevolution“. (Pierenkemper 1996, S. 15[18] Osterhammel 2009, S. 932[19] Pierenkemper 1996, S. 10; Osterhammel 2009, S. 910: „Zum anderen bestreitet keiner, dass Industrialisierung, zumindest in ihren Anfängen,

niemals ein nationales, sondern stets ein regionales Phänomen gewesen ist.“[20] N. F. R. Crafts: British Enonomic Growth during the Industrial Revolution. Clarendon, Oxford 1985, S. 23; zit.n. Pierenkemper 1996, S.

13f.[21] Pierenkemper 1996, S. 17 / 164[22] Eric Hobsbawm: Industrie und Empire, Bd. I, Frankfurt am Main 1969, S. 55.[23] David S. Landes, Der entfesselte Prometheus, Köln 1973, S. 52[24] Werner Heisenberg: The Physicist's Conception of Nature, London 1958.[25] Karl Marx: Das Kapital, Band I, Marx-Engels-Werke, Band 23, Berlin 1962, S.394[26] Jonathan Hornblower, In: Encyclopædia Britannica, 2009.[27] Ben Marsden, Watt’s Perfect Engine: Steam and the Age of Invention, Columbia University Press, 2004.[28] Paulinyi 1989, S. 169[29] Osterhammel 2009, S. 1013; summarisch Ziegler 2005, S. 56[30] Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert, München 1977, S.

11[31] Zit.n. Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert, München

1977, S. 39[32] Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert, München 1977, S.

43f.[33] Zit.n. Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert, München

1977, S. 37[34] Paulinyi 1989, S. 189[35] Osterhammel 2009, S. 1014f.; Paulinyi 1989, S. 194[36] Zit.n. Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert, München

1977, S. 16[37] Max Weber: Asketischer Protestantismus und kapitalistischer Geist. In ders.: Soziologie. Universalgeschichtliche Analysen. Politik., hrsg.

von Johannes Winckelmann, 5. Aufl., Stuttgart 1973, S. 370[38] Max Weber: Asketischer Protestantismus und kapitalistischer Geist. In ders.: Soziologie. Universalgeschichtliche Analysen. Politik., hrsg.

von Johannes Winckelmann, 5. Aufl., Stuttgart 1973, S. 373ff.[39] Max Weber: Asketischer Protestantismus und kapitalistischer Geist. In ders.: Soziologie. Universalgeschichtliche Analysen. Politik., hrsg.

von Johannes Winckelmann, 5. Aufl., Stuttgart 1973, S. 375f.[40] Zit.n. Wilhelm Treue et al., Quellen zur Geschichte der industriellen Revolution, Göttingen 1966, S. 163[41] Zit.n. Wilhelm Treue et al., Quellen zur Geschichte der industriellen Revolution, Göttingen 1966, S. 163ff.[42] Ziegler 2005, S. 79f.[43] Landes, Wohlstand, S. 205.[44] Sidney Pollard: The Genesis of Modern Management. A Study of the Industrial Revolution in Great Britain. London 1965.[45] Harry Braverman: Die Arbeit im modernen Produktionsprozess. Campus, Frankfurt am Main 1977, S. 61.[46] Sidney Pollard. Die Fabrikdisziplin in der industriellen Revolution. In: Wolfram Fischer / Georg Bajor (Hrsg.): Die soziale Frage. Stuttgart

1967, S. 159-185.[47] Osterhammel 2009, S. 198[48] Osterhammel 2009, S. 190f.[49] Osterhammel 2009, S. 235ff.[50] Osterhammel 2009, S. 956[51] Zit.n. Wilhelm Treue et al., Quellen zur Geschichte der industriellen Revolution, Göttingen 1966, S. 126ff.[52] Osterhammel 2009, S. 366[53] Osterhammel 2009, S. 399[54] Tocqueville zit.n. Wilhelm Treue et al., Quellen zur Geschichte der industriellen Revolution, Göttingen 1966, S. 126ff.[55] Paulinyi 1989, S. 210ff.[56] Paulinyi 1989, S. 213[57] Friedrich Engels, Die Lage der arbeitenden Klasse in England, Barmen 1845, S. 137f.[58] Paulinyi 1989, S. 213f.; Flurin Condrau, Die Industrialisierung in Deutschland, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, S. 66:

„Frauen wurden, auch gerade dank der geschlechtsspezifisch diskriminierenden Löhne, in besonderer Weise als solche rekrutiert.“[59] E. P. Thompson: Zeit, Arbeitsdisziplin und Industriekapitalismus. In: Ders. Plebeische Kultur und moralische Ökonomie. Ullstein, Berlin

1980, S. 34ff.[60] Lothar Roos: Eintrag Soziale Frage. In: Georg Enderle et. al. (Hrsg.): Lexikon der Wirtschaftsethik. Herder, Freiburg 1993, Sp. 969.

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[61] Pierenkemper 1996, S. 36[62] Pierenkemper 1996, S. 37[63] Frank E. Huggett: A Dictonary of British History 1815-1973. Blackwell, Oxford 1974, S. 97-99.[64] (Wolfram Fischer und Georg Bajor haben sie erstmals in einer deutschen Publikation vorgestellt: Wolfram Fischer / Georg Bajor‚ Die

soziale Frage. Koehler, Stuttgart 1967, S. 51-156.[65] Ausgelöst wurde die Debatte mit einem Aufsatz von T. S. Ashton aus dem Jahre 1949 („The Standard of Living of the Workers in England,

1790-1830“).[66] Nardinelli, Clark (2008): Industrial Revolution and the Standard of Living. The Concise Encyclopedia if Economics. (http:/ / www. econlib.

org/ library/ Enc/ IndustrialRevolutionandtheStandardofLiving. html) Dagegen Osterhammel 2009, S. 259, mit Berufung auf Szreter/Money,Urbanization (1998): „Während der frühen Industrialisierung in Großbritannien, etwa zwischen 1780 und 1850, nahm die Lebenserwartungzunächst einmal ab und entfernte sich von dem hohen Niveau, das England schon einmal zur Zeit Shakespeares erreicht hatte.“

[67] Osterhammel 2009, S. 259[68] Paulinyi 1989, S. 214[69] Clark, Gregory: A Farewell to Alms. A Brief Economic History of the World. Princeton University Press, Princeton 2007, S. 194.[70] Mokyr, Joel (1999): Editor's Introduction: The New Economic History and the Industrial Revolution. In (Mokyr, Joel, Hrsg.): The British

Industrial Revolution: An Economic Perspective. 2. Auflage. Westview Press, 1999. (http:/ / www. seyan. info/ files/ mokyl introduction. pdf)[71] Osterhammel 2009, S. 913[72] Patrick K. O’Brien, Industrialisation, 1998; zit.n. Osterhammel 2009, S. 915[73] Osterhammel 2009, S. 910f.[74] Ziegler 2005, S. 5[75] Maxine Berg, / Pat Hudson, Rehabilitating the Industrial Revolution. In: Economic History Review, 2nd, 45 (1992), S. 24-50; zit.n. Flurin

Condrau, Die Industrialisierung in Deutschland, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt: 2005, S. 23[76] Max Weber: Asketischer Protestantismus und kapitalistischer Geist. In ders.: Soziologie. Universalgeschichtliche Analysen. Politik., hrsg.

von Johannes Winckelmann, 5. Aufl., Stuttgart 1973, S. 378f.[77] http:/ / www. bpb. de/ wissen/ NAIUWJ,0,0,Industrielle_Revolution. html[78] http:/ / www. bpb. de/ publikationen/ 06669054807530959749443523968465,0,0,Das_19_Jahrhundert_2. html[79] http:/ / www. mlwerke. de/ me/ me02/ me02_225. htm

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Quelle(n) und Bearbeiter des/der Artikel(s)Industrielle Revolution  Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=81255730  Bearbeiter: APPER, Aka, Akermit, Akkarin, Albrecht Jäkel, Alex1011, Alma, Anima, Anneke Wolf,Arcy, Armin P., Arrai, Augiasstallputzer, Avantix, Avron, B.killinger, BK-Master, BKSlink, BLueFiSH.as, Barnos, Batrox, Baumfreund-FFM, Bdk, Beat22, Befana, Bitteloeschen, Blaubahn,Bobu, Bonnsen, Boscastle, Bouwe Brouwer, BuSchu, Buergi, Bücherwürmlein, C.Löser, Capaci34, Carol.Christiansen, Casra, Centic, Cethegus, Charmrock, Chrissib1989, Christoph Knoth,ChristophDemmer, Cjesch, Colman, Comm. makatau, CommonsDelinker, Complex, Crux, Cybercraft, CyborgMax, D, DaB., Darkone, DasBee, Dave81, Dein Freund der Baum, Der.Traeumer,DerHexer, Diba, DieBuche, Dr. Manuel, Duderer, Dundak, E86, EisenErz, ElRaki, Elian, Elya, Erik Warmelink, ErikDunsing, Eschenbach-Haber-Consulting, Euku, Feinmotoriker, FelMol,Fibonius, Fossa, Frank Schulenburg, Franz Richter, FritzG, G-41614, Geisslr, Gerbil, Gerd Roppelt, Gerdt, Gerhardvalentin, Ghw, Gimbal, GiordanoBruno, Gnu1742, Gonzo Greyskull,GordonFreeman, Gratisaktie, Gulp, Gum'Mib'Aer, H-stt, H005, H0tte, HaeB, Hans J. Castorp, Hardenacke, He3nry, Hedwig in Washington, Heidi Lenkewitz, Herrick, Holger666, HorstTitus,Howwi, Hubertl, Hydro, Hystrix, Injuriant, Inkowik, Inza, Ireas, Irmgard, Iso2711, Ixitixel, JCS, Jackalope, Jan eissfeldt, Jed, Jeremiah21, Jergen, Jivee Blau, Johmue, JuTa, Juesch, Karl-Henner,Katach, Keen, Knergy, Krawi, Kubrick, Kuebi, LIU, LKD, Leithian, Littl, Livani, MKay, MaKro, Mac ON, Machahn, Magnus, MalteAhrens, Man77, MarianSigler, Mario23, MarsMaster, MartinBahmann, Martin Sp, Martin-vogel, Masegand, Mcocdawc, Merlissimo, Michael Kümmling, Michail, Michail der Trunkene, Millbart, Misericordia, Mnh, Mschlindwein, Muck31, Nachtgestalt,Nanifloi, NebMaatRe, Nescio, Nichtbesserwisser, Nicolas G., Nikkis, Nils Simon, Nis Randers, Nocturne, Numbo3, Nyngpo, Oktay78, Olag, Olei, Onee, Ordnung, Ot, Oxbridge, PDD, PSIplus,PaterMcFly, PaulBommel, PeeCee, Peter200, Peterlustig, Pfalzfrank, Philipendula, Phrood, Piedro, Pill, Pit, Pittimann, Pixtar, Polentario, Positiv, Ppmp3, Prolineserver, Pufacz, Pvossler,Queryzo, RV, Regi51, Res-berlin, Revvar, Ri st, Rockin, RoflCopter, Roo1812, Rorimac, Rübenblatt, S.e.r.a.p.h, S1, SPS, SQMi, Saehrimnir, Sallynase, Samweis, Sandra Burger, Sargoth, Sava,Schaengel89, Schewek, Scooter, Sechmet, Seewolf, Semper, Sinn, Sir, Slomox, Smells, Sol, Solphusion, Soultcer, Southpark, Sproink, Spuk968, Stahlkocher, Stefan, Stefan Kühn, Stefan64,Stefanbw, Steffen, Stern, Svenfiedler, Swann, TNolte, TableSitter, Terabyte, Tets, Thomas M., Thorbjoern, Tillmo, Timo Müller, TommyH, Trutzi, Tsor, Tsui, Ulitz, Unst, Vulkan, WAH, WHell,WOBE3333, Westiandi, WinfriedSchneider, Wkrautter, WolfgangRieger, Wst, XRay, Xigua, YourEyesOnly, Zaibatsu, Zaphiro, Zaraguate, Zaungast, Ziko, Zzaster, °, €pa, 891 anonymeBearbeitungen

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"History" in the Document, create one stating the title, year, authors, and publisher of the Document as given on its Title Page, then add an item describing the Modified Version as stated in the previous sentence.• J. Preserve the network location, if any, given in the Document for public access to a Transparent copy of the Document, and likewise the network locations given in the Document for previous versions it was based on. These

may be placed in the "History" section. You may omit a network location for a work that was published at least four years before the Document itself, or if the original publisher of the version it refers to gives permission.• K. For any section Entitled "Acknowledgements" or "Dedications", Preserve the Title of the section, and preserve in the section all the substance and tone of each of the contributor acknowledgements and/or dedications given

therein.• L. Preserve all the Invariant Sections of the Document, unaltered in their text and in their titles. Section numbers or the equivalent are not considered part of the section titles.• M. Delete any section Entitled "Endorsements". Such a section may not be included in the Modified Version.• N. Do not retitle any existing section to be Entitled "Endorsements" or to conflict in title with any Invariant Section.• O. Preserve any Warranty Disclaimers.If the Modified Version includes new front-matter sections or appendices that qualify as Secondary Sections and contain no material copied from the Document, you may at your option designate some or all of these sections asinvariant. To do this, add their titles to the list of Invariant Sections in the Modified Version's license notice. 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