Infanterie Offiziersschule 10 Weitere Informationen...• Im Zivilen ist Pünktlichkeit primär eine...

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1. 12 Werte 2. Ziele 3. Organisation 4. Ablauf 5. Termine 6. Traditionen 7. Infanterie-Ballade 8. Alumni 12 Werte Wir leben die 12 Werte der Infanterie. Dieser Wertekatalog entstammt, wie viele andere Traditionen der Infanterie-Offiziersschule, den eigenen Reihen. Sie wurden ursprünglich von Aspiranten vorgeschlagen und 2004 vom damaligen Kommandanten der Kaderschulen, Oberst i Gst D. Jolliet, institutionalisiert. Obwohl es sich bei den meisten dieser Begriffe streng genommen um Tugenden handelt, werden sie traditionell als «die 12 Werte» bezeichnet. Jede Diskussion um Werte und Tugenden wirft dabei berechtigte Fragen aus: sind dies tatsächlich die wichtigsten 12 Werte? Sind einige zu ähnlich, fehlen andere zu sehr? Sollten es mehr oder weniger sein? Zur Offiziersausbildung gehört es schliesslich auch, sich kritisch mit Vorgaben und Inhalten auseinanderzusetzen. Wichtiger als die Terminologie oder der genaue Katalog ist jedoch für den künftigen Offizier die folgende Erkenntnis: viele, und häufig gerade die schwierigsten Entscheide einer Führungskraft lassen sich nicht durch exakte, sachliche Entscheide oder gar reglementarische Vorgaben treffen. Häufig ist viel mehr eine persönliche Abwägung gefragt und der Offizier muss seine Entscheidung nicht nur gegenüber seinen Vorgesetzten, sondern auch gegenüber seinen Unterstellten, der Bevölkerung und gegenüber sich selbst vertreten können. Dazu ist ein innerer Kompass vonnöten – und die 12 Werte des Infanterieoffiziers können bei der Entwicklung desselben hilfreich sein. Die 12 Werte lauten wie folgt: Infanterie Offiziersschule 10 (Weitere Informationen)

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1. 12 Werte2. Ziele3. Organisation4. Ablauf5. Termine6. Traditionen7. Infanterie-Ballade8. Alumni

12 Werte Wir leben die 12 Werte der Infanterie. Dieser Wertekatalog entstammt, wie viele andere Traditionen der Infanterie-Offiziersschule, den eigenen Reihen. Sie wurden ursprünglich von Aspiranten vorgeschlagen und 2004 vom damaligen Kommandanten der Kaderschulen, Oberst i Gst D. Jolliet, institutionalisiert.

Obwohl es sich bei den meisten dieser Begriffe streng genommen um Tugenden handelt, werden sie traditionell als «die 12 Werte» bezeichnet. Jede Diskussion um Werte und Tugenden wirft dabei berechtigte Fragen aus: sind dies tatsächlich die wichtigsten 12 Werte? Sind einige zu ähnlich, fehlen andere zu sehr? Sollten es mehr oder weniger sein? Zur Offiziersausbildung gehört es schliesslich auch, sich kritisch mit Vorgaben und Inhalten auseinanderzusetzen.

Wichtiger als die Terminologie oder der genaue Katalog ist jedoch für den künftigen Offizier die folgende Erkenntnis: viele, und häufig gerade die schwierigsten Entscheide einer Führungskraft lassen sich nicht durch exakte, sachliche Entscheide oder gar reglementarische Vorgaben treffen. Häufig ist viel mehr eine persönliche Abwägung gefragt und der Offizier muss seine Entscheidung nicht nur gegenüber seinen Vorgesetzten, sondern auch gegenüber seinen Unterstellten, der Bevölkerung und gegenüber sich selbst vertreten können. Dazu ist ein innerer Kompass vonnöten – und die 12 Werte des Infanterieoffiziers können bei der Entwicklung desselben hilfreich sein. Die 12 Werte lauten wie folgt:

Infanterie Offiziersschule 10 (Weitere Informationen)

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• Im Zivilen ist Pünktlichkeit primär eine Frage des Anstandes und der Wertschätzung.Dasselbe gilt auch für die militärische Ausbildung. Im militärischen Einsatz kommt hinzu,dass Erfolg oder Misserfolg massgeblich mit der zeigerechten Ausführung einer Aktionabhängt. Wenn es einem Chef nicht gelingt, seine Kräfte zur richtigen Zeit am richtigenOrt einzusetzen, waren all seine Anstrengungen vergebens.

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• Ähnlich wie die Kameradschaft ist der Korpsgeist ein Wert, welcher der nichtselbstgewählten militärischen Zweckgemeinschaft eigen ist. Mehr noch als dieKameradschaft drückt er die Verbundenheit und Verpflichtung gegenüber dem Ganzenaus und ruft uns in Erinnerung, die persönlichen Bedürfnisse zugunsten der Gemeinschaftzurückzustecken.

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• Ziele sind leicht gesetzt, doch selten führt der erste Anlauf oder der einfache Weg zuihnen. Es ist die Beharrlichkeit, welche all jene auszeichnet, die auch hochgesteckteZiele schliesslich erreichen. Der Offizier muss bereit und willens sein, sich gegen alleinneren und äusseren Widerstände durchzusetzen.

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• Gerade die Führung durch Vorbild erfordert grossen Mut, denn wo der Graben tief ist,

bildet der Mut die Brücke vom Wollen zum Tun. Dabei liegt ihm, anders als dem Übermut, ein besonnener Entschluss zugrunde. Gleichwohl ist auch eine bewusste Risikobereitschaft erforderlich. Denn so wie es das Dienstreglement verlangt, kann dies im Ernstfall auch unter Einsatz des Lebens erfolgen.

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• Der Stolz mag in unserer Gesellschaft etwas ausser Mode oder gar unter Verruf geratensein. Doch wenn er sich auf eine gute Sache bezieht, kann er ungeahnte, positive Kräftemobilisieren. Stolz treibt uns zu Höchstleistungen an. Er hält uns an, an unseren Fehlernzu arbeiten und verbannt die Niederlage aus unserem Wortschatz – denn zu verlieren, istfür einen Infanterieoffizier keine Option.

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• Damit der Stolz nicht in Überheblichkeit ausartet, wird er durch Respekt geerdet. Respekt

ist dabei so vielfältig wie unsere Umgebung. Wir respektieren unsere Unterstellten, Kameraden und Vorgesetzten. Wir respektieren unser Land, zu dessen Verteidigung wir dienen. Wir respektieren sowohl unsere Bevölkerung als auch jene anderer Staaten, seien sie zuhause oder auf der Flucht sowie ihre Besitztümer. Und schliesslich sind wir nicht nur durch das Völkerrecht, sondern auch durch unsere Moral verpflichtet, jeden Gegner in seiner Existenz als Mensch zu respektieren.

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• Aus all diesen Formen des Respekts erwachst uns ein Verantwortungsbewusstsein.

Dazu gesellt sich noch die Verantwortung, welche aus unserem Auftrag folgt. All diese Verantwortungen sind weder teilbar noch delegierbar. Sehr wohl sind wir jedoch dafür verantwortlich, dass auch unsere Unterstellten dieselbe Grundhaltung entwickeln und leben.

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• Um unseren Auftrag zu erfüllen und die an uns gerichteten Erwartungen zu erfüllen, ist ein

grosser Leistungswille erforderlich. Er findet sich auch darin wieder, dass eine Niederlage niemals eine Option sein kann. Dieser Wille macht viel mehr als jede teure Technologie und modernes Material den Unterschied. Der amerikanische Militärhistoriker John McManus fasst es treffend zusammen: «war ist largely a contest of human will» (Grunts. Inside the American Infantry Combat Experience, p. 8).

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• Es erfordert grosse Disziplin, Leistungswillen zu beweisen. Diese Disziplin wird sowohl

von jedem einzelnen wie auch vom Verband eingefordert. Ihren Anfang nimmt sie dabei jedoch unbestrittenermassen in der Disziplin des Verbandsführers. Kein Zugführer, der selber undiszipliniert wäre, könnte einen disziplinierten Zug hervorbringen – und dasselbe gilt auch für alle anderen Stufen der Führung.

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• Die Loyalität erfordert von uns, dass wir uns auch dann hinter die Worte und Taten einer

Gemeinschaft oder von Einzelnen stellen, wenn wir nicht vollumfänglich damit einverstanden sind. Loyalität gegen unten bedeutet, dass wir auch dann noch für unsere Unterstellten einstehen, wenn es für uns unangenehm ist. Loyalität gegen oben entbindet uns mitnichten vom kritischen Denken. Vielmehr verlangt sie von uns, Kritik in der Form anzubringen, welche der gemeinsamen Sache am meisten dient.

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• Gegenseitige Loyalität kann nur auf Vertrauen wachsen, und die Basis dieses Vertrauens

ist gegenseitige Ehrlichkeit. Darüber hinaus, oder viel mehr zuerst muss der Offizier auch ehrlich gegenüber sich selbst sein. Nur wer ehrlich gegenüber sich und anderen ist, kann Stärken und Chancen nutzen sowie Schwächen und Gefahren bewältigen.

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• Die Gepflegtheit ist, wie die Pünktlichkeit auch, mehr als nur eine Frage des Anstandes.

An unserem Auftreten werden wir nicht nur von Unterstellten, Kameraden und Vorgesetzten gemessen. Sie liefert gleichzeitig auch unserem Umfeld, der Zivilbevölkerung und nicht zuletzt dem Gegner ein Bild unserer Bereitschaft zeugt ihnen daher von unserer Führung, Erziehung und Ausbildung.

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Ziele Mit der Ausbildung der Aspiranten zum Offizier werden diese auf ihre Funktion als Zugführer vorbereitet. Sie erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen: im taktischen, im methodischen, im didaktischen und im technischen Bereich. Die Zugführerausbildung fokussiert sich auf fünf Haupttätigkeiten: • Erziehen; • Führen; • Ausbilden; • Übungen leiten; • Seinen Verband vorbereiten. Es geht darum, dass der Zugführer nach Abschluss der Offiziersschule auf seinen praktischen Dienst vorbereitet ist. Mit dem in der Offiziersschule erworbenen Wissen und Können, sowie der während dem praktischen Dienst gewonnenen Erfahrung, ist der Zfhr auf seine Aufgaben in den Einsatzverbänden (WK-Formationen und Bereitschaftskompanien) optimal vorbereitet. Organisation Schulstab und Kompanie

Der Schulstab unterstützt den Schulkommandanten in der Führung der Inf OS 10. Der Kompaniekommandant führt mit seinem Team den Dienstbetrieb der Aspiranten. Gemeinsam schaffen sie günstige Voraussetzungen für die Arbeit der Klassen. Das Wappen der Schule besteht im Hauptteil aus einem aufgerichteten eisernen Dolch auf einem in 64 Felder von Grün und Gold geschachten Wappenschild, darüber in Gold der Schriftzug «Infanterie» auf schwarzem Bogen. Der Dolch ist eine Stilisierung des eisernen hallstattzeitlichen Antennendolchs von Stäffis am See (Estavayer-le-Lac FR), der 1962 gefunden und von Prof. Dr. Othmar Perler auf die zweite Hälfte des 6. vorchristlichen Jahrhunderts datiert wurde. Der Dolch steht für den Nahkampf, das Wesensmerkmal des infanteristischen Kampfes. Durch seine Herkunft aus der älteren vorrömischen Eisenzeit, der

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Hallstattzeit im Raum der heutigen Schweiz zeigt er die Tradition und Verankerung unserer Waffengattung auf. Das Schachbrett steht für die Taktik, das Handwerk des Offiziers als Lehre von der Führung verschiedener Truppengattungen und deren Mittel im Einsatz. Erst durch die geschulte Verbindung von Körper (Nahkampf) und Geist (Taktik) kann der Infanterieoffizier seinen Verband zum Erfolg führen. Klasse ALPHA In der Klasse ALPHA werden Spezialisten für die Stabs- und Unterstützungskompanien der Infanterie ausgebildet, namentlich • Fhr St Of; • Fhr St Of DD; • Späh Of; • Mw Of. Klasse BRAVO Bereits seit 2004 werden die Offiziersaspiranten der Militärpolizei in der Inf OS ausgebildet. Mit Beginn der WEA, seit dem Sommer 2017, wurden sie mit den Aspiranten der inhaltlich verwandten Flugplatzsicherung in einer eigenen Klasse zusammengefasst. In der Klasse BRAVO werden daher die folgenden Spezialisten ausgebildet: • MP Gren Of; • MP Si Of; • MP Si Of DD; • Flpl Si Of. Klasse CHARLIE Die Klasse CHARLIE ist die einzige Klasse, die seit der Gründung der Infanterieoffiziersschule 2004 durchgehend Infanterie- und Besatzeroffiziere ausgebildet hat. Aktuell zählen deutsch- und französischsprachige Aspiranten der folgenden Spezialisierungen zu ihrem Bestand: • Inf Of; • Inf Of DD; • Si Of (Inf); • Inf Bes Of; • Inf Bes Of DD. Klasse DELTA Die Klasse DELTA wurde mit der WEA Mitte 2017 wieder gegründet, nachdem auf sie 2005 aus Bestandesgründen verzichtet wurde. Sie umfasst seither wieder deutsch- und italienischsprachige Aspiranten der folgenden Spezialisierungen: • Inf Of; • Inf Of DD; • Si Of (Inf); • Inf Bes Of; • Inf Bes Of DD.

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Klasse ECHO Die Klasse ECHO wurde mit der WEA Mitte 2017 wieder gegründet, nachdem auf sie 2005 aus Bestandesgründen verzichtet wurde. Sie umfasst seither wieder deutsch- und italienischsprachige Aspiranten der folgenden Spezialisierungen: • Inf Of; • Inf Of DD; • Si Of (Inf); • Inf Bes Of; • Inf Bes Of DD. Ablauf Der Ablauf der Infanterie-Offiziersschule gliedert sich grob in 5 Teile:

OS-Woche Inhalte Standorte 1 – 3 Eintrittsübung "CLIMAX", Führungsausbildung,

Taktik, Einsatzverfahren, Pistolenausbildung, Sport.

Liestal, Seltisberg, Oristal, Sichtern

4 – 6 Sprengausbildung, Führungsausbildung, Taktik, Einsatzverfahren, Ethik, Ausbildungsmethodik (ZAP), 50km-Marsch, Sport.

Liestal, Seltisberg, Oristal, Sichtern

7 – 11 Verbandsausbildung, Einsatzverfahren, Leiten von Gefechtsschiessen und Einsatzübungen, Einsatzübung "STRIKER" (gemeinsam mit Pz/Art OS 22), 65km-Marsch, Sport.

Seltisberg, Eiken, Spittelberg, Bure

12 – 13 Gebirgsausbildung "ROPE", Durchhalteübung "DANTE" inklusive 101km-Marsch "CENTUNO".

Andermatt, ganze Schweiz, Lenzburg – Liestal

14 – 15 Inspektion, Ausbildungsmethodik, Sport, Beförderung, WEMA.

Liestal, Seltisberg, Oristal, Sichtern

Der Ablauf kann je nach Schulstart etwas variieren, um Rücksicht auf die verschiedenen Feiertage und weiteren Auflagen zu nehmen. Zudem variiert er je nach Klasse etwas, um die Ausbildungsinhalte der Spezialisten unter Verfügbarkeit der Schiessplätze zu berücksichtigen.

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Termine Die nächsten Offiziersschulen finden an den folgenden Daten statt: • Inf OS 10-2/2019: 12.08. - 22.11.19; • Inf OS 10-1/2020: 02.03. - 12.06.20; • Inf OS 10-2/2020: 17.08. - 27.11.20. Besuchstage: Freunde und Angehörige sind eingeladen, die Aspiranten jeweils bei der Ankunft des 101km-Marsches in der Kaserne Liestal zu empfangen. Dies findet in den nächsten Schulen voraussichtlich an den folgenden Tagen statt: • Inf OS 10-2/2019: Ankunft 101km-Marsch am Do, 07.11.19, Mittag;

Traditionen EXEMPLO DUCEMUS! lautet der Wahlspruch der Infanterieoffiziersschule 10. Er symbolisiert damit trefflich das Selbstverständnis, welches an der einzigen Offiziersschule der Schweizer Infanterie seit 15 Jahren vermittelt wird. Br Prof. Dr. Rudolf Steiger hat es in seinem Standardwerk «Menschenorientierte Führung» wie folgt zusammengefasst:

«Vorbild und Beispiel sein ist die zugleich einfachste und anforderungsreichste Methode der menschenorientierten Führung: einfach für die Geführten; höchst anforderungsreich für die Führungskräfte!».

Gemeinsam mit den 12 Werten (siehe entsprechender Reiter) bilden dieser Grundsatz die Basis für ein erfolgreiches Führungsverständnis, das den Herausforderungen moderner Konflikte gerecht wird. Die Kompanie-Fahne und die Klassenwimpel Seit 2004 führt die OS Kp neben der Schulfahne eine eigene Kompaniefahne. Sie zeigt den Badge der Inf OS 10, hinterlegt von einem schwarzen Balken, der für den Balken im Gradabzeichen des Leutnants (in der Form der alten, metallenen Kragenspiegel) steht. Umgeben ist der Badge vom Wahlspruch EXEMPLO DUCEMUS! der Inf OS 10. Jede Klasse führt zudem einen eigenen Wimpel bei Tag und Nacht durch ihre Offiziersschule. Die Bilder der Fahne und der aktuellen Wimpel sind unter dem Reiter «Organisation» zu sehen. 101km-Marsch im Klassenrahmen Während in die meisten Offiziersschulen der Schweizer Armee der traditionelle 100km-Marsch in Patrouillen von 4 bis 6 Aspiranten absolviert wird, laufen die Aspiranten der Inf OS 10 eine Strecke von 101 Kilometern im Klassenverband. Damit werden zwei Punkte unterstrichen. Einerseits muss ein Infanterieoffizier immer bereit sein, noch etwas mehr zu leisten als alle anderen. Zweitens wird von ihm nicht nur eine sportliche, sondern insbesondere eine Verbandsleistung auf Stufe Zug erwartet.

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Der Siegelring Jeder Abgänger der Inf OS 10 ist berechtigt, auf eigene Kosten einen Siegelring zu erwerben. Er symbolisiert damit den Korpsgeist und die besondere Verbindung der Ehemaligen untereinander. Der Ring in seiner heutigen Form geht, wie viele andere Traditionen der Offiziersschule, auf die Initiative früherer Aspiranten zurück.

Infanterie-Ballade In der Schweizer Armee ist die Infanterie-Ballade seit 2004 das Lied der Infanterie-Offiziersschule (zunächst Inf OS 3/6, dann Inf OS 3, später Inf OS 1, heute Inf OS 10). Die erste Strophe (d) stammt von den Klassenlehrern. Der zweisprachige (d/f) Text des Refrains und drei Strophen (f/i/r) stammen von Aspiranten (heute Maj i Gst Hofstetter, Oblt Pesenti, Oblt Graf) des ersten Jahrgangs an der Inf OS in Colombier. Die Idee wurde angeregt vom damaligen Kdt Stv, (heute) Oberst i Gst Mathias Müller. Der Refrain nimmt Bezug auf die zwölf Werte des Infanterie-Offiziers (siehe entsprechender Reiter). Die Melodie geht auf das amerikanische Stück The Ballad of the Green Berets (1965) zurück. Bezug auf das Grüne Béret Das Tragen eines grünen Bérets war seit dem Zweiten Weltkrieg eine (aus Schottland stammende) Tradition, welche den Abschluss einer besonders harten Ausbildung signalisierte. Lange Zeit inoffiziell und nur ohne Erlaubnis getragen, wurde es 1961 vom U.S.-Präsident John F. Kennedy autorisiert – ausschliesslich für Spezialeinheiten. Forrest Lindley, Journalist des Stars and Stripes, schrieb hierzu: « When Kennedy authorized the Green Beret as a mark of distinction, everybody had to scramble around to find berets that were really green. We were bringing them down from Canada. Some were handmade, with the dye coming out in the rain. ». Mit dem Tarnanzug 90 und dem Ausgangsanzug 90 wurde in der schweizerischen Armee das Béret eingeführt. Seither werden alle Angehörigen der Infanterie mit einem grünen Béret ausgerüstet. The Ballad of the Green Berets Das Lied The Ballad of the Green Berets wurde 1965 von SSgt Barry Sadler (Der Staff Sergeant der U.S. Army entspricht dem Obwm der Schweizer Armee) geschrieben, einem Angehörigen der Green Berets. Nachdem er selber aufgenommen und an Truppenangehörige verteilt hatte, wurde eine Plattenfirma auf den Song aufmerksam. Die professionelle Aufnahme wurde 1966 veröffentlicht und verkaufte sich innerhalb von nur 14 Tagen über eine Million Mal. Der Song stand 1966, im Jahr der British Invasion (Beatles, Rolling Stones) während 5 Wochen auf Platz 1 der Billboard Charts.

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Coverversionen The Ballad of the Green Berets wurde seither in zahlreichen Auflagen wiedergegeben. So finden sich Aufnahmen für klassische Orchester, Country-Versionen oder von berühmten Interpreten wie Kate Smith. Auch ausserhalb der Vereinigten Staaten stiess der Song auf grosse Verbreitung: • In Deutschland textete Freddy Quinn 1966 Hundert Mann und ein Befehl und

landete damit während 2 Wochen einen Nummer 1-Hit der Hitparade der BRD. • In den Niederlanden singt das Korps Commandotroepen, die Spezialeinheit

des Niederländischen Heeres, den Song mit dem ursprünglichen Text, wobei im Refrain These are men, The Netherlands' best an die Stelle von These are men, America‘s best tritt.

• In Südafrika singt die seit 2000 bestehende Spezialeinheit South African 44 Parachute Regiment – in Anlehnung an ihre Béret-Farbe – die Ballad of the Maroon Berets.

• In Schweden besang Anita Lindblom den ersten Einsatz von schwedischen UN-Soldaten mit der Balladen om den blå baskern, welche in der Melodie dem Original entspricht.

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Alumni Als einzige Offiziersschule der Schweiz verfügt die Inf OS 10 über eine aktive Alumni. Die 2005 ins Leben gerufene und ausschliesslich von ehemaligen Aspiranten geführte Organisation den Zusammenschluss und die Vernetzung aller Offiziere, die ihre Offiziersschule im Jahr 2003 in Chamblon oder ab 2004 in Colombier respektive Liestal absolviert haben. Sie soll jungen Offizieren ermöglichen, Kontakte zu knüpfen und sich mit militärischen Fragen auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt steht jedoch die Pflege der Kameradschaft. Der Verein trifft sich jährlich zur Generalversammlung, jeweils in einer anderen Schweizer Stadt. Neben einem kurzen formellen Teil und hochkarätigen Referaten folgt stets ein kameradschaftlicher Teil bei einem gemeinsamen Nachtessen und anschliessendem gemeinsamen Ausgang – dies mit regelmässig über 100 Teilnehmern. Mehr Informationen bietet die Homepage der Alumni unter https://www.alumni-ed.ch/ oder auf Facebook.