Infektionsschutzleitfaden für Kindertagestätten in Sachsen …...4.7 Borreliose 5. Multiresistente...

75
Infektionsschutzleitfaden für Kindertagestätten in Sachsen-Anhalt

Transcript of Infektionsschutzleitfaden für Kindertagestätten in Sachsen …...4.7 Borreliose 5. Multiresistente...

  • Infektionsschutzleitfaden für Kindertagestätten

    in Sachsen-Anhalt

  • Impressum

    Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration Sachsen-AnhaltTurmschanzenstraße 2539114 Magdeburg

    Redaktion/Layout:Landesamt für Verbraucherschutz des Landes Sachsen-AnhaltFachbereich HygieneGroße Steinernetischstraße 439104 Magdeburg

    E-Mail: [email protected]: www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de

    Druckversion vom:21. Dezember 2018LAV-12/2018/017

  • Inhalt1. Vorwort 2. Allgemeine Hinweise zur Wiederzulassung für den Besuch der Gemeinschaftseinrichtung nach Erkrankung sowie zur Notwendigkeit eines ärztlichen Attest 3. Steckbriefe der Infektionskrankheiten gemäß § 34 IfSG 3.1 Cholera 3.2 Diphtherie 3.3 EHEC-Erkrankung 3.4 Virusbedingte hämorrhagische Fieber (VHF) 3.5 HaemophilusinfluenzaeTypb-Meningitis3.6 Impetigocontagiosa(ansteckendeBorkenflechte)3.7 Keuchhusten (Pertussis) 3.8 Ansteckungsfähige Lungentuberkulose 3.9 Masern 3.10 Meningokokken-Infektionen 3.11 Mumps 3.12 Paratyphus/Typhus abdominalis 3.13 Pest 3.14 Poliomyelitis (Kinderlähmung) 3.15 Scabies (Krätze) 3.16 Scharlach oder sonstige Streptococcus-pyogenes-Infektionen (Streptokokken-Angina) 3.17 Shigellose 3.18 Typhus abdominalis siehe Nummer 12 3.19 Virushepatitis A 3.20 Virushepatitis E 3.21 Windpocken (Varizellen) 3.22 Infektiöse Gastroenteritis - Besonderheiten für Kinder im Vorschulalter 3.22.a Bakterielle Enteritiden z. B. durch Salmonellen, Campylobacter, Yersinia enterocolitica 3.22.b Virale Gastroenteritiden – Rotaviren, Adenoviren, Noroviren 3.23 Kopflausbefall4. Steckbriefe weiterer ausgewählter Infektionskrankheiten mit Relevanz für Gemeinschaftseinrichtungen 4.1 Hand-Fuß-Mund-Krankheit 4.2 Hantavirus-Erkrankung4.3 Keratokonjunktivitis epidemica (Adenoviren) 4.4 Ringelröteln 4.5 Röteln

    67

    1717182021222324252728293133343537

    38393940414243

    454648

    4949505152

  • 4.6 Dellwarzen (Molluscum contagiosum) 4.7 Borreliose 5. Multiresistente Erreger (MRE) 6. Bedeutung von Impfungen6.1 Impfberatung in Verbindung mit der Aufnahme eines Kindes in eine Tageseinrichtung (§ 34 Abs.10a IfSG)7 Rechtliche Grundlagen 8 Anlagen (1) Belehrungsbogen des RKI für Eltern und sonstige Sorgeberechtigte gemäß § 34 IfSG (2) Mustervorschlag für Meldung gemäß § 34 Abs. 6 IfSG (3) Meldung nach § 34 IfSG, ergänzende Liste für mehrere, an der gleichen Krankheit erkrankten Personen (bzw. einer Erkrankung Verdächtige)(4) Belehrung für die Beschäftigten in Schulen und sonstigen Gemeinschafts- einrichtungen gem. § 35 IfSG (in Anlehnung an das RKI) (5) Mustervorschlag für die Erklärung Beschäftigter in Gemeinschaftseinrichtungen über die Belehrung gemäß § 35 IfSG (6) BescheinigungfürKindergärtenbeiAuftretenvonKopfläusen (Mustervorschlag) (7) Rahmenhygieneplan für Kindereinrichtungen (8) Notrufnummern (9) Quellen

    5354555657

    586363

    6667

    68

    71

    72

    737374

  • Abkürzungsübersicht

    EHEC Enterohämorrhagischer Escherichia coliEpiBull Epidemiologisches BulletinIfSG InfektionsschutzgesetzKCE Keratoconjunctivitis epidemicaKITA KindertagesstättePCR Polymerasekettenreaktion (polymerase chain reaction)PEG percutane GastroenterostomieRKI Robert Koch-InstitutSGB SozialgesetzbuchStGB StrafgesetzbuchSTIKO Ständige ImpfkommissionWHO Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization)

  • Seite 6

    In Gemeinschaftseinrichtungen, wie bspw. Kindertageseinrichtungen (KiTas), können sich Infektionskrankheiten durch die räumliche Nähe,indersichKinderundPersonalbefin-den, besonders leicht übertragen und damit schnell ausbreiten. Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder tra-gen ein natürliches Infektionsrisiko, wenn auch in individuell unterschiedlichem Ausmaß. Kin-der sind zudem aufgrund ihres noch unreifen Immunsystems besonders empfänglich für Krankheitserreger und zeigen häufig umsoschwerere Verläufe, je jünger sie sind.

    Ziel des Infektionsschutzes ist es, die Ausbrei-tung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Die Einhaltung des Hygieneregimes und ein zeit- gerechter und umfassender Impfschutz tragen dazu bei. Dazu gehört auch, dass erkrankte Kin-der und Betreuer während der Dauer ihrer An-steckungsfähigkeit ggf. von einem Besuch der Gemeinschaftseinrichtung auszuschließen sind.

    Der Gesetzgeber hat im 6. Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) besondere Vorschriften für Gemeinschaftseinrichtungen festgeschrieben. Daraus ergeben sich konkrete VerpflichtungenfürdieLeitungvonGemein- schaftseinrichtungen sowie Mitwirkungs- und MitteilungspflichtenderErziehungs-undSorge- berechtigten. Die pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Kindertages- pflegepersonensteheninihremAufgabenbe-reich als zeitlich begrenzt tätige Vertreter der Kindeseltern oder Personensorgeberechtig-ten in Austausch und Absprache mit Eltern, den eigenen Vorgesetzten, gegebenenfalls mit Gesundheitsbehörden sowie Ärztinnen undÄrzten,ohneaberderendefinierteRolleund Verantwortung zu übernehmen.

    Der Leitfaden richtet sich sowohl an das pädagogische Fachpersonal in den Kinder-tageseinrichtungen, als auch an die Eltern bzw. die Personensorgeberechtigten, den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) so-wieaneineinteressierteÖffentlichkeit.

    Die Ausführungen in diesem Leitfaden ha-ben das Ziel, einen Überblick zu geben über

    die notwendigen Verhaltensregeln beim Auftreten von Infektionserkrankungen, die ein einzelnes Kind, eine ganze Kindergrup-pe oder auch das pädagogische Fachper-sonal oder die Sorgeberechtigten selbst be-treffenkönnen.

    Anlass für die Erarbeitung dieses Leitfadens waren wiederholte An- und Nachfragen von pädagogischen Fachkräften sowie von El-tern insbesondere zur Wiederzulassung er-krankter Kinder in die KiTa.

    Die Medikamentengabe in Kindertagesein-richtungen ist nicht Gegenstand dieses Leit-fadens. Die Unfallkasse Sachsen-Anhalt hat für den Bereich der Kindertagesbetreuung eine Handreichung für die Praxis entwickelt. Diese kann unter folgendem Link angese-hen bzw. heruntergeladen werden: https://ms.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bi-bliothek/Politik_und_Verwaltung/MS/MS/Presse_Dialog_Kita/2015/medikamenten-abgabe_kitas.pdf

    Der Leitfaden enthält u. a. die Wiederzulassungs- empfehlungen für den Besuch der Gemein-schaftseinrichtung, stellt rechtliche Grundlagen u. a. zur Mitwirkungs- und Meldepflicht darund gibt einen Überblick zu ausgewählten Erkrankungen in Form von Erregersteckbriefen. Die Informationen über infektionsbegünstigen- de Faktoren, Infektionswege und Infektions- erreger, über infektionsbedingte Veränderungen eines Kindes sowie über Infektionsschutz sol- len, insbesondere dem pädagogischen Fach- personal, größere Sicherheit im Umgang mit dem einzelnen Kind und der Gruppe geben. Die Betreuung von Kindern in einer Gemein- schaftseinrichtung benötigt immer eine Basis, die von Vertrauen geprägt ist. Eltern über-geben ihre Kinder an Dritte und vertrauen darauf, dass für das Wohl jedes einzelnen Kindes alles getan wird. Umgekehrt müs-sen aber auch die Träger und Beschäftigten einer Gemeinschaftseinrichtung Vertrauen den Eltern gegenüber haben und müssen von diesen Ehrlichkeit erwarten können, da sie für das Wohl aller Kinder einer Einrich-tung zuständig sind.

    Vorwort

  • Seite 7

    Allgemeine Hinweise zur Wiederzulassung für den Besuch der Gemeinschaftseinrichtung nach Erkrankung sowie zur Notwendigkeit eines ärztlichen Attest

    1. Grundsatz:Mit der Novellierung des Kinderförderungsgesetzes zum 01. August 2013 ist die gesetzli-cheVerpflichtungzurVorlageeinesärztlichenAttestesinderKindertagesstättenachEr-krankung eines Kindes entfallen.

    Der Wegfall des § 18 Absatz 1 Satz 2 (sog. „Gesundschreibung“) erfolgte auf Hinweis der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer Sachsen-Anhalt.

    Die Aufhebung diente der Verwaltungsvereinfachung. Ferner wurden die Kinderärzte und die Kinderärztinnen entlastet. Nicht zuletzt wurden die Kinder/Eltern nach erfolgter Gene-sung durch den Verzicht auf eine Gesundschreibung nicht mehr zu einem erneuten Arzt-besuch gezwungen, der immer auch im Wartezimmer ein erneutes Infektionsrisiko in sich birgt.

    Letztlich hat die Neufassung im Kinderförderungsgesetz eine Gleichbehandlung mit jenen Fällen gebracht, in denen Eltern ihre Kinder bei Krankheit ohne Arztbesuch zu Hause be-halten haben und damit auch keine Gesundschreibung vorlegen mussten und konnten. Anzumerken bleibt auch, dass es in anderen Lebensbereichen wie Schule und Arbeitswelt ebenso keine Regelungen hinsichtlich der Notwendigkeit einer Gesundschreibung gibt.

    UnberührtvomWegfalldergesetzlichenVerpflichtungimKiFöGzurVorlageeinesärztli-chen Attestes bleibt das Recht (des Trägers) der Einrichtung, im Einzelfall von Eltern, die wiederholt klinisch/offensichtlich krankeKinder in die Einrichtung bringen, ein ärztlichesAttest zu verlangen.

    2. Ausnahmen:Ausnahmen von den Regelungen des Kinderförderungsgesetzes ergeben sich, wenn es MeldepflichtenaufderBasisanderergesetzlicherGrundlagen,wieetwademInfektions-schutzgesetz des Bundes (IfSG), gibt. So ist nach § 34 IfSG eine ärztliche Beurteilung für 20 Infektionskrankheiten, die Verlausung und infektiöse Gastroenteritis (bei Kindern bis zum vollendeten 6. Lebensjahr) erforderlich. Hier hat also Bundesrecht Vorrang vor Lan-desrecht.BeidendefiniertenInfektionskrankheitenhandeltessichentwederumschwereErkrankungen,diedurchgeringeErregermengenübertragenwerden,oderhäufigeErkran-kungen des Kindesalters, die schwer verlaufen können.

    Das Infektionsschutzgesetz fordert ein ärztliches Urteil, dies muss jedoch nicht zwingend in schriftlicher Form für alle im § 34 IfSG aufgeführten Erkrankungen vorliegen. Die Infor-mationspflichtgegenüberderGemeinschaftseinrichtungbeiAuftreteneinerdergenanntenInfektionskrankheiten liegt bei den Sorgeberechtigten und nicht beim behandelnden Arzt (§ 34 Abs. 5 IfSG).

    Das Robert Koch-Institut hat zum einen im Merkblatt „Hinweise für Ärzte, Leitungen von Gemeinschaftseinrichtungen und Gesundheitsämter zur Wiederzulassung in Schulen und sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen“ (letzte Aktualisierung Juli 2006; vgl. http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Wiederzulassung/Mbl_Wiederzulassung_schule.html) sowie zum anderen in den „Ratgebern für Ärzte“ (bei diesen Ratgebern ist

  • Seite 8

    auf die laufende Aktualisierung durch das RKI zu achten, Stand hier: Januar 2018, vgl. http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/merkblaetter_node.html) Stel-lung bezogen, bei welchen Erkrankungen ein schriftliches ärztliches Attest notwendig ist. Danach ist ein schriftliches Attest bei allen schweren und bedrohlichen Erkrankungen wie DiphterieoderEHEC-EnteritissowieImpetigokontagiosa(Borkenflechte)undwiederhol-temKopflausbefallerforderlich.

    Bei Erkrankungen, die nach einem bestimmten Intervall ab Krankheitsbeginn nicht mehr ansteckend sind und eine dauerhafte Immunität hinterlassen (Hepatitis A, Masern, Mumps, Windpocken) oder nach einem bestimmten Intervall ab Beginn einer chemotherapeutischen Behandlungnichtmehrübertragbarsind(Keuchhusten,Scharlach,erstmaligerKopflaus-befall) oder nach Abklingen von Durchfall und Erbrechen nicht mehr ansteckend sind, ist hingegen ein schriftliches ärztliches Attest (Gesundschreibung) nicht erforderlich.

    3. KostenDas Ausstellen einer ärztlichen Bescheinigung ist eine privatärztliche Leistung. Dies galt auch vor der Änderung des Kinderförderungsgesetzes.

    Die Höhe der vom Arzt verlangten Gebühr richtet sich nach Anhang B, Abschnitt IV, Ziffer 70 der Amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Danach sind zwischen 2,33 Euro und 5,36 Euro für die Ausstellung zu erheben. Höhere Gebühren sind möglich, allerdings ist bei einem Übersteigen des 2,3-fachen Regelsatzes in der Rechnung eine Be-gründung für die Höhe anzugeben.

    Nach Auskunft der Ärztekammer können höhere Gebühren zum Beispiel daraus resultieren, dass nicht allein das Attest abgerechnet wird, sondern auch die dafür erforderliche ärztliche Untersuchungsleistungen. Sofern das Kind allein für die Gesundschreibung in der Arztpra-xis vorgestellt wird, und der Arzt das Kind nicht zuvor im Hinblick auf die vorangegangene Erkrankungbereitsuntersuchtundbehandelthat,seierinderPflicht,dasKindimHinblickauf die verlangte Bescheinigung zunächst zu untersuchen. Da diese Untersuchung nicht zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung gehen, sind diese den Eltern in Rechnung zu stellen (Vergleiche: Deutsches Ärzteblatt vom 26. Februar 2010, Ausgabe A Seite 360).

    4. HinweisDie Novellierung des KiFöG zum 01.08.2013 erhöhte den Handlungsspielraum der Ein-richtungen bzw. deren Träger, zusammen mit der Elternschaft verantwortungsbewusste Regelungenzutreffen.Esgehtdarum,demRechtdeseinzelnenKindessowiederFürsor-gepflichtfürallebetreutenKindergerechtzuwerden.

  • Seite 9

    Schr

    iftlic

    hes ä

    rztli

    ches

    Atte

    st er

    ford

    erlic

    h be

    i fol

    gend

    en a

    usge

    wäh

    lten

    Erkr

    anku

    ngen

    Erkr

    anku

    ngW

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    tAu

    ssch

    luss

    von

    Kon

    takt

    pers

    onen

    Auss

    chlu

    ss v

    on A

    ussc

    heid

    ern

    Cho

    lera

    nach

    klin

    isch

    er G

    enes

    ung

    und

    drei

    ne

    gativ

    en a

    ufei

    nand

    erfo

    lgen

    den

    Stuh

    l-be

    fund

    en im

    Abs

    tand

    von

    ein

    bis

    zw

    ei

    Tage

    n (e

    rste

    Stu

    hlpr

    obe

    frühe

    sten

    s 24

    St

    unde

    n na

    ch E

    nde

    eine

    r Ant

    ibio

    tika-

    ther

    apie

    )

    ja, f

    ür fü

    nf T

    age

    nach

    dem

    letz

    ten

    Kon-

    takt

    mit

    Erkr

    ankt

    en o

    der A

    nste

    ckun

    gs-

    verd

    ächt

    igen

    , am

    End

    e de

    r Ink

    uba-

    tions

    zeit

    Nac

    hwei

    s ei

    nes

    nega

    tiven

    St

    uhlb

    efun

    des

    (sch

    riftli

    ches

    ärz

    tlich

    es

    Atte

    st)

    ja, b

    is z

    um N

    achw

    eis

    von

    drei

    neg

    ativ

    en

    aufe

    inan

    derfo

    lgen

    den

    Stuh

    lbef

    unde

    n,

    Wie

    derz

    ulas

    sung

    mit

    Zust

    imm

    ung

    des

    Ges

    undh

    eits

    amte

    s

    Dip

    hter

    ieVo

    rlieg

    en v

    on z

    wei

    , für

    toxi

    gene

    Cor

    y-ne

    bakt

    erie

    n sp

    p.ne

    gativ

    e, N

    asen

    - und

    R

    ache

    nabs

    trich

    en (g

    gf. W

    unda

    bstri

    -ch

    e), d

    ie fr

    ühes

    tens

    24

    Stun

    den

    nach

    Ab

    schl

    uß d

    er A

    ntib

    iotik

    athe

    rapi

    e un

    d im

    Abs

    tand

    von

    jew

    eils

    min

    dest

    ens

    24 S

    tund

    en e

    ntno

    mm

    en w

    urde

    n. E

    ine

    wei

    tere

    Kon

    trolle

    im A

    bsta

    nd v

    on 2

    W

    oche

    n so

    ll da

    s ne

    gativ

    e Er

    gebn

    is

    sich

    ern.

    ja, b

    ei a

    llen

    enge

    n Ko

    ntak

    tper

    sone

    n.En

    tnah

    me

    von

    Nas

    en- u

    nd R

    ache

    n-ab

    stric

    he (g

    gf. W

    unda

    bstri

    che)

    und

    für

    10 T

    age

    Ges

    undh

    eits

    kont

    rolle

    not

    wen

    dig.

    Wie

    derz

    ulas

    sung

    zu

    eine

    r Gem

    ein-

    sc

    hafts

    einr

    icht

    ung:

    •toxigeneCorynebakterienspp.in

    de

    n Ab

    stric

    hen

    nich

    t nac

    hgew

    iese

    n

    (PEP

    muß

    abe

    r for

    tges

    etzt

    wer

    den)

    •WerdentoxigeneCorynebakterien

    spp.

    nach

    gew

    iese

    n od

    er w

    urde

    n vo

    r

    Be

    ginn

    der

    PEP

    kei

    ne A

    bstri

    che

    ent-

    nom

    men

    erfo

    lgt e

    in A

    ussc

    hluß

    .

    Eine

    Wie

    derz

    ulas

    sung

    ist e

    rst b

    ei

    Vorli

    egen

    zw

    eier

    neg

    ativ

    er U

    nter

    -

    su

    chun

    gser

    gebn

    isse

    von

    Abs

    trich

    en,

    die

    frühe

    sten

    s 24

    Stu

    nden

    nac

    h

    Been

    digu

    ng d

    er P

    EP im

    Abs

    tand

    von

    m

    inde

    sten

    s 24

    Stu

    nden

    ent

    nom

    men

    w

    urde

    n. Im

    Abs

    tand

    von

    2 W

    oche

    n

    sollt

    e ei

    ne K

    ontro

    lle d

    es E

    rgeb

    nis-

    se

    s du

    rchg

    efüh

    rt w

    erde

    n.

    Ja (a

    sym

    ptom

    atis

    che

    Keim

    träge

    r tox

    igen

    e C

    oryn

    ebak

    terie

    n sp

    p.),

    bis

    2 ne

    gativ

    e Ab

    -st

    richb

    efun

    de (N

    ase-

    Rac

    hen

    Abst

    rich,

    ggf

    . W

    unda

    bstri

    ch),

    die

    frühe

    sten

    s 24

    Stu

    nden

    na

    ch E

    nde

    der E

    radi

    katio

    nsth

    erap

    ie u

    nd

    min

    dest

    ens

    im A

    bsta

    nd v

    on 2

    4 St

    unde

    n en

    tnom

    men

    wur

    den,

    vor

    liege

    n.

  • Seite 10

    Erkr

    anku

    ngW

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    tAu

    ssch

    luss

    von

    Kon

    takt

    pers

    onen

    Auss

    chlu

    ss v

    on A

    ussc

    heid

    ern

    EHEC

    -Ent

    eriti

    sna

    ch k

    linis

    cher

    Gen

    esun

    g, w

    enn

    bei

    drei

    im A

    bsta

    nd v

    on 1

    bis

    2 T

    agen

    un

    ters

    ucht

    en S

    tuhl

    prob

    en n

    egat

    ive

    Befu

    nde

    vorli

    egen

    nich

    t erfo

    rder

    lich,

    sol

    ange

    kei

    ne e

    nte-

    ritis

    chen

    Sym

    ptom

    e au

    ftret

    en u

    nd d

    ie

    Einh

    altu

    ng v

    on k

    rank

    heits

    verh

    üten

    den

    Maß

    nahm

    en g

    ewäh

    rleis

    tet i

    st

    im R

    egel

    fall

    bis

    zum

    Vor

    liege

    n vo

    n dr

    ei

    nega

    tiven

    auf

    eina

    nder

    folg

    ende

    n St

    uhl-

    prob

    en (A

    bsta

    nd 1

    –2 T

    age)

    , bei

    läng

    erer

    Au

    ssch

    eidu

    ng d

    es E

    rrege

    rs g

    gf. F

    inde

    n ei

    ner i

    ndiv

    idue

    llen

    Lösu

    ng m

    it de

    m G

    e-su

    ndhe

    itsam

    t

    Viru

    sbed

    ingt

    e hä

    mor

    r-ha

    gisc

    he F

    iebe

    rna

    ch A

    bklin

    gen

    der k

    linis

    chen

    Sym

    p-to

    me

    und

    wen

    n ke

    ine

    Anst

    ecku

    ngsf

    ä-hi

    gkei

    t meh

    r bes

    teht

    , Wie

    derz

    ulas

    sung

    na

    ch E

    inho

    len

    eine

    r Exp

    erte

    nmei

    nung

    un

    d in

    Abs

    timm

    ung

    mit

    dem

    Ges

    und-

    heits

    amt

    ja, W

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Einh

    olen

    ei

    ner E

    xper

    tenm

    einu

    ng u

    nd in

    Abs

    tim-

    mun

    g m

    it de

    m G

    esun

    dhei

    tsam

    t

    ja, b

    is z

    um A

    bklin

    gen

    der k

    linis

    chen

    Sym

    -pt

    ome

    und

    wen

    n ke

    ine

    Anst

    ecku

    ngsf

    ähig

    -ke

    it m

    ehr b

    este

    ht

    Impe

    tigo

    cont

    agio

    sa24StundennachBe

    ginneinereffekti-

    ven

    antib

    iotis

    chen

    The

    rapi

    e, a

    nson

    sten

    na

    ch A

    bhei

    lung

    der

    bef

    alle

    nen

    Hau

    ta-

    real

    e

    nein

    entfä

    llt

    Anst

    ecku

    ngsf

    ähig

    e Lu

    ngen

    tube

    rkul

    ose

    •beimikroskopischem

    Nachw

    eisvon

    s

    äure

    fest

    en S

    täbc

    hen

    nach

    Ein

    leitu

    ng

    ein

    er w

    irksa

    men

    The

    rapi

    e: d

    rei a

    ufei

    n-

    and

    erfo

    lgen

    de P

    robe

    n vo

    n Sp

    utum

    , B

    ronc

    hial

    sekr

    et o

    der M

    agen

    saft

    mit

    m

    ikro

    skop

    isch

    neg

    ativ

    em B

    efun

    d •b

    eiFiebero

    derH

    usten:2W

    ochen

    anhaltendeEn

    tfieberungoderAbklin-

    gen

    des

    Hus

    tens

    abw

    arte

    n•i.d.R

    .könnenGem

    einschaftsein-

    r

    icht

    unge

    n na

    ch e

    iner

    kor

    rekt

    dur

    ch

    gef

    ührte

    n an

    titub

    erku

    lotis

    chen

    Kom

    bi-

    nat

    ions

    ther

    apie

    übe

    r dre

    i Woc

    hen

    u

    nd b

    ei V

    orlie

    gen

    von

    3 ne

    gativ

    en

    Bef

    unde

    n w

    iede

    r bes

    ucht

    wer

    den

    nich

    t erfo

    rder

    lich,

    sol

    ange

    kei

    ne

    tube

    rkul

    osev

    erdä

    chtig

    en S

    ympt

    ome,

    in

    sbes

    onde

    re H

    uste

    n, a

    uftre

    ten

    entfä

    llt

  • Seite 11

    Erkr

    anku

    ngW

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    t Au

    ssch

    luss

    von

    Kon

    takt

    pers

    onen

    Auss

    chlu

    ss v

    on A

    ussc

    heid

    ern

    Typh

    us/P

    arat

    yphu

    sna

    ch k

    linis

    cher

    Gen

    esun

    g un

    d Vo

    r-lie

    gen

    von

    3 au

    fein

    ande

    r fol

    gend

    en

    nega

    tiven

    Stu

    hlbe

    fund

    en (1

    . Pro

    be

    frühe

    sten

    s 24

    Stu

    nden

    nac

    h Ab

    schl

    uss

    der A

    ntib

    iotik

    athe

    rapi

    e, A

    bsta

    nd d

    er

    Prob

    en 1

    –2 T

    age)

    ja, b

    is z

    um V

    orlie

    gen

    von

    3 au

    fein

    an-

    der f

    olge

    nden

    neg

    ativ

    en S

    tuhl

    prob

    en

    im A

    bsta

    nd v

    on 1

    –2 T

    agen

    , Aus

    nah-

    mer

    egel

    unge

    n in

    Abs

    prac

    he m

    it de

    m

    Ges

    undh

    eits

    amt m

    öglic

    h

    ja, e

    ine

    Sani

    erun

    g so

    llte

    ange

    stre

    bt

    wer

    den

    (ant

    ibio

    tisch

    , bei

    Vor

    liege

    n vo

    n G

    alle

    nste

    inen

    : ope

    rativ

    e En

    tfern

    ung

    der

    Gal

    lenb

    lase

    ); in

    divi

    duel

    le R

    egel

    unge

    n m

    it de

    m G

    esun

    dhei

    tsam

    t zur

    Wie

    derz

    ulas

    -su

    ng m

    öglic

    h

    Pest

    nach

    Abk

    linge

    n de

    r klin

    isch

    en S

    ympt

    o-m

    e un

    d Be

    endi

    gung

    der

    ant

    ibio

    tisch

    en

    Ther

    apie

    ja, s

    treng

    e hä

    uslic

    he Is

    olie

    rung

    übe

    r se

    chs

    Tage

    mit

    ärzt

    liche

    r Übe

    rwac

    hung

    ja, s

    olan

    ge E

    rrege

    r nac

    hwei

    sbar

    Polio

    mye

    litis

    (Kin

    der-

    lähm

    ung)

    nach

    Vor

    liege

    n vo

    n 2

    nega

    tiven

    viro

    -lo

    gisc

    hen

    Kont

    rollu

    nter

    such

    unge

    n im

    Ab

    stan

    d vo

    n 7

    Tage

    n (je

    de K

    ontro

    llun-

    ters

    uchu

    ng b

    este

    ht a

    us 2

    Stu

    hlpr

    oben

    , di

    e im

    Abs

    tand

    von

    24–

    48 S

    tund

    en

    abzu

    nehm

    en s

    ind)

    •beiallenKo

    ntaktpersonenunabhän-

    g

    ig v

    om Im

    pfst

    atus

    so

    früh

    wie

    mög

    - lichSc

    hutzimpfungmitIPV-Impfstoff

    •keinAu

    sschlussvonKontaktpersonen

    mit

    volls

    tänd

    iger

    Gru

    ndim

    mun

    i- s

    ieru

    ng n

    ach

    post

    expo

    sitio

    nelle

    r S

    chut

    zim

    pfun

    g •u

    ngeimpfteodern

    ichtvollständig

    gru

    ndim

    mun

    isie

    rte K

    onta

    ktpe

    rson

    en:

    Wie

    derz

    ulas

    sung

    früh

    este

    ns 1

    Woc

    he

    nac

    h le

    tzte

    r Exp

    ositi

    on u

    nd n

    ach

    zwei

    n

    egat

    iven

    Stu

    hlun

    ters

    uchu

    ngen

    (Ab-

    s

    tand

    24–

    48 S

    tund

    en) m

    öglic

    h •e

    ngeKo

    ntaktpersonen:einmalige

    S

    tuhl

    unte

    rsuc

    hung

    zur

    Abs

    chät

    zung

    d

    es A

    ussc

    heid

    erst

    atus

    una

    bhän

    gig

    v

    om Im

    pfst

    atus

    •b

    eiKontaktpersonen,diealsPolio-

    Ausscheiderklassifiziertw

    urden,ist

    wie

    bei

    Erk

    rank

    ten

    zu v

    erfa

    hren

    ja, b

    is z

    um V

    orlie

    gen

    von

    2 ne

    gativ

    en v

    iro-

    logi

    sche

    n Ko

    ntro

    llunt

    ersu

    chun

    gen

  • Seite 12

    Erkr

    anku

    ngW

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    tAu

    ssch

    luss

    von

    Kon

    takt

    pers

    onen

    Auss

    chlu

    ss v

    on A

    ussc

    heid

    ern

    Scab

    ies

    (Krä

    tze)

    nach

    Beh

    andl

    ung

    und

    klin

    isch

    er A

    b-he

    ilung

    der

    bef

    alle

    nen

    Hau

    tare

    ale,

    die

    M

    ilben

    freih

    eit w

    ird n

    ach

    eine

    r Kon

    troll-

    unte

    rsuc

    hung

    dur

    ch d

    en b

    ehan

    deln

    den

    Arzt

    fest

    gest

    ellt

    kein

    gen

    erel

    ler A

    ussc

    hlus

    s vo

    n en

    gen

    Kont

    aktp

    erso

    nen

    (die

    läng

    eren

    Hau

    t-zu

    -Hau

    t Kon

    takt

    zum

    Erk

    rank

    ten

    hatte

    n bz

    w. a

    uch

    zu w

    eite

    ren

    Pers

    onen

    hab

    en),

    aber

    zei

    tgle

    iche

    Mitb

    ehan

    dlun

    g (in

    ner-

    halb

    wen

    iger

    Tag

    e) in

    Gem

    eins

    chaf

    ts-

    einr

    icht

    unge

    n

    entfä

    llt

    Shig

    ello

    sebe

    i Vor

    liege

    n vo

    n dr

    ei n

    egat

    iven

    Be-

    fund

    en e

    iner

    bak

    terio

    logi

    sche

    n St

    uhl-

    unte

    rsuc

    hung

    (Stu

    hlpr

    oben

    im A

    bsta

    nd

    von

    1–2

    Tage

    n), e

    rste

    Stu

    hlpr

    obe

    frühe

    sten

    s 24

    Stu

    nden

    nac

    h Au

    ftret

    en

    von

    gefo

    rmte

    m S

    tuhl

    bzw

    . 24

    Stun

    den

    nach

    End

    e ei

    ner A

    ntib

    iotik

    athe

    rapi

    e

    ja, b

    is z

    um N

    achw

    eis

    eine

    s ne

    gativ

    en

    Stuh

    lbef

    unde

    s am

    End

    e de

    r Ink

    ubat

    i-on

    szei

    tAu

    snah

    mer

    egel

    unge

    n m

    öglic

    h, s

    o-la

    nge

    kein

    e ve

    rdäc

    htig

    en S

    ympt

    ome

    auftr

    eten

    und

    die

    Ein

    haltu

    ng d

    er e

    rfor-

    derli

    chen

    Hyg

    iene

    maß

    nahm

    en s

    iche

    r ge

    wäh

    rleis

    tet i

    st

    im R

    egel

    fall

    bis

    zum

    Vor

    liege

    n vo

    n 3

    aufe

    inan

    der f

    olge

    nden

    neg

    ativ

    en S

    tuhl

    pro-

    ben,

    bei

    läng

    erer

    Erre

    gera

    ussc

    heid

    ung

    Find

    en e

    iner

    indi

    vidu

    elle

    n Lö

    sung

    mit

    dem

    G

    esun

    dhei

    tsam

    t

    Kopfläuse

    EinschriftlichesärztlichesAttestsollteverlangtw

    erden,beiwiederholtemKopflausbefallundwennKo

    pfläuseineinerGem

    ein-

    scha

    ftsei

    nric

    htun

    g zu

    m P

    robl

    em w

    erde

    n.

    KCE

    weg

    en d

    er h

    ohen

    Kon

    tagi

    ositä

    t frü

    hes-

    tens

    14

    Tage

    nac

    h Er

    kran

    kung

    sbeg

    inn

    nein

    , sol

    ange

    kei

    ne S

    ympt

    ome

    vorli

    e-ge

    nen

    tfällt

  • Seite 13

    Erkr

    anku

    ngW

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    tAu

    ssch

    luss

    von

    Kon

    takt

    pers

    onen

    Auss

    chlu

    ss v

    on A

    ussc

    heid

    ern

    Haemophilusinfluenzae

    Typ

    b -M

    enin

    gitis

    nach

    ant

    ibio

    tisch

    er T

    hera

    pie

    und

    nach

    Ab

    klin

    gen

    der k

    linis

    chen

    Sym

    ptom

    eni

    cht e

    rford

    erlic

    h, w

    enn

    eine

    med

    ika-

    men

    töse

    Pro

    phyl

    axe

    nach

    Exp

    ositi

    on

    durc

    hgef

    ührt

    wird

    nich

    t erfo

    rder

    lich,

    sol

    ange

    kei

    ne m

    enin

    gi-

    tis- o

    der e

    pigl

    ottit

    isve

    rdäc

    htig

    en S

    ympt

    o-m

    e au

    ftret

    en

    Keuc

    hhus

    ten

    (Per

    tus-

    sis)

    frühe

    sten

    s 5

    Tage

    nac

    h Be

    ginn

    ein

    er

    effektivenAntibiotikatherapie,ohne

    Beha

    ndlu

    ng fr

    ühes

    tens

    21

    Tage

    nac

    h Au

    ftret

    en d

    er e

    rste

    n Sy

    mpt

    ome,

    bei

    Kr

    ankh

    eits

    verd

    ächt

    igen

    ist e

    ine

    Wie

    -de

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    neg.

    Bef

    und

    durc

    h m

    olek

    ular

    e N

    achw

    eism

    etho

    den

    (z. B

    . PC

    R) a

    us n

    asop

    hary

    ngea

    lem

    Abs

    trich

    m

    öglic

    h, e

    s se

    i den

    n, d

    er A

    rzt h

    ält d

    en

    Patie

    nten

    den

    noch

    für a

    nste

    cken

    d

    nich

    t erfo

    rder

    lich,

    sol

    ange

    kei

    n H

    uste

    n au

    ftritt

    entfä

    llt

    Mas

    ern

    nach

    Abk

    linge

    n de

    r klin

    isch

    en S

    ympt

    o-m

    e, je

    doch

    früh

    este

    ns fü

    nf T

    age

    nach

    Ex

    anth

    emau

    sbru

    ch

    für d

    ie D

    auer

    von

    21

    Tage

    n na

    ch

    frühe

    stm

    öglic

    her E

    xpos

    ition

    em

    pfoh

    len,

    au

    ßer b

    ei v

    olls

    tänd

    igem

    Impf

    schu

    tz

    (Dok

    umen

    tatio

    n im

    Impf

    ausw

    eis)

    lt.

    STI

    KO o

    der f

    rühe

    r abg

    elau

    fene

    r Er

    kran

    kung

    ode

    r bei

    ser

    olog

    isch

    em

    Nac

    hwei

    s (ä

    rztli

    ches

    Atte

    st);

    sieh

    e M

    aser

    nlei

    tfade

    n Sa

    chse

    n-An

    halt

    entfä

    llt

    Men

    ingo

    kokk

    en-In

    fek-

    tione

    nna

    ch A

    bklin

    gen

    der k

    linis

    chen

    Sym

    p-to

    me

    24 S

    tund

    en n

    ach

    Begi

    nn d

    er C

    hem

    o-

    prop

    hyla

    xe k

    eine

    Ans

    teck

    ungs

    gefa

    hr

    meh

    r, W

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Rüc

    k-sp

    rach

    e m

    it de

    n Be

    hörd

    en m

    öglic

    h, In

    -fo

    rmat

    ion

    über

    Frü

    hsym

    ptom

    e (F

    iebe

    r, Sc

    hütte

    lfros

    t, Ko

    pfsc

    hmer

    zen)

    nein

    , sol

    ange

    kei

    ne S

    ympt

    ome

    auftr

    eten

    Kei

    n sc

    hrift

    liche

    s ärz

    tlich

    es A

    ttest

    erfo

    rder

    lich

    bei f

    olge

    nden

    aus

    gew

    ählte

    n Er

    kran

    kung

    en

  • Seite 14

    Erkr

    anku

    ngW

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    tAu

    ssch

    luss

    von

    Kon

    takt

    pers

    onen

    Auss

    chlu

    ss v

    on A

    ussc

    heid

    ern

    Mum

    psna

    ch A

    bklin

    gen

    der k

    linis

    chen

    Sym

    p-to

    me,

    jedo

    ch fr

    ühes

    tens

    5 T

    age

    nach

    de

    m B

    egin

    n de

    r Erk

    rank

    ung

    •keinAusschlussbeinachw

    eislichfrüherer

    M

    umps

    erkr

    anku

    ng u

    nd b

    ei b

    este

    hen

    dem

    Impf

    schu

    tz•beinureinmaligerIm

    pfungAu

    sschluss

    bi

    s zu

    r nac

    hgew

    iese

    nen

    2. Im

    pfun

    g•Au

    sschlussungeimpfterK

    ontaktpersonen

    für d

    ie D

    auer

    der

    mitt

    lere

    n In

    kuba

    tions

    -

    zeit

    (18

    Tage

    ); be

    i erfo

    lgte

    r pos

    texp

    osi-

    tio

    nelle

    r Im

    pfun

    g in

    nerh

    alb

    von

    3 Ta

    gen

    nach

    ers

    tmal

    s m

    öglic

    her E

    xpos

    ition

    Wie

    -

    derz

    ulas

    sung

    mög

    lich

    •beiunklarerM

    umpsanam

    neseoder

    fe

    hlen

    der I

    mpf

    doku

    men

    tatio

    n W

    iede

    r-

    zula

    ssun

    g er

    st n

    ach

    post

    expo

    sitio

    nelle

    r

    Impf

    ung

    inne

    rhal

    b vo

    n 3

    Tage

    n na

    ch

    er

    stm

    als

    mög

    liche

    r Exp

    ositi

    on; f

    alls

    meh

    r

    als

    3 Ta

    ge v

    erga

    ngen

    sin

    d: W

    iede

    rzul

    as-

    su

    ng n

    ur b

    ei N

    achw

    eis

    posi

    tiver

    Mum

    ps-Ig

    G-A

    ntik

    örpe

    r, an

    sons

    ten

    Aus-

    schl

    uss

    für d

    ie m

    ittle

    re In

    kuba

    tions

    zeit

    entfä

    llt

    Scha

    rlach

    nach

    Ant

    ibio

    tikat

    hera

    pie

    und

    ohne

    Kra

    nk-

    heits

    zeic

    hen

    ab d

    em z

    wei

    ten

    Tag,

    an-

    sons

    ten

    nach

    Abk

    linge

    n de

    r Sym

    ptom

    e

    nein

    , Auf

    klär

    ung

    über

    Infe

    ktio

    nsris

    iko

    und

    mög

    liche

    Sym

    ptom

    atik

    entfä

    llt, a

    sym

    ptom

    atis

    che

    Besi

    edlu

    ng b

    ei

    20 %

    der

    Bev

    ölke

    rung

    in d

    en W

    inte

    rmo-

    nate

    n

    Viru

    shep

    atiti

    s A

    2 W

    oche

    n na

    ch A

    uftre

    ten

    erst

    er S

    ymp-

    tom

    e bz

    w. 1

    Woc

    he n

    ach

    Auftr

    eten

    des

    Ik

    teru

    s

    •nichterfo

    rderlichbeibestehendem

    Impf-

    sc

    hutz

    sow

    ie n

    ach

    frühe

    r dur

    chge

    mac

    h-

    te

    r Erk

    rank

    ung

    •postexpositionelleSchutzimpfung(so

    früh

    wie

    mög

    lich,

    spä

    test

    ens

    am 1

    4. T

    ag

    na

    ch E

    xpos

    ition

    ), A

    ussc

    hlus

    s bi

    s w

    e-

    ni

    gste

    ns 2

    Woc

    hen

    nach

    Impf

    ung;

    Er-

    kr

    anku

    ngsf

    älle

    den

    noch

    mög

    lich

    •ansonstenAu

    sschlussfür4

    Wochen

    nach

    letz

    tem

    Kon

    takt

    zu

    infe

    ktiö

    ser P

    er-

    so

    n, s

    ofer

    n ni

    cht d

    ie s

    trikt

    e Ei

    nhal

    tung

    von

    hygi

    enis

    chen

    Maß

    nahm

    en z

    ur V

    erhü

    -

    tung

    ein

    er Ü

    bertr

    agun

    g ge

    wäh

    rleis

    tet i

    st

    entfä

    llt

  • Seite 15

    Erkr

    anku

    ngW

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    tAu

    ssch

    luss

    von

    Kon

    takt

    pers

    onen

    Auss

    chlu

    ss v

    on A

    ussc

    heid

    ern

    Mum

    psna

    ch A

    bklin

    gen

    der k

    linis

    chen

    Sym

    p-to

    me,

    jedo

    ch fr

    ühes

    tens

    5 T

    age

    nach

    de

    m B

    egin

    n de

    r Erk

    rank

    ung

    •keinAusschlussbeinachw

    eislichfrüherer

    M

    umps

    erkr

    anku

    ng u

    nd b

    ei b

    este

    hen

    dem

    Impf

    schu

    tz•beinureinmaligerIm

    pfungAu

    sschluss

    bi

    s zu

    r nac

    hgew

    iese

    nen

    2. Im

    pfun

    g•Au

    sschlussungeimpfterK

    ontaktpersonen

    für d

    ie D

    auer

    der

    mitt

    lere

    n In

    kuba

    tions

    -

    zeit

    (18

    Tage

    ); be

    i erfo

    lgte

    r pos

    texp

    osi-

    tio

    nelle

    r Im

    pfun

    g in

    nerh

    alb

    von

    3 Ta

    gen

    nach

    ers

    tmal

    s m

    öglic

    her E

    xpos

    ition

    Wie

    -

    derz

    ulas

    sung

    mög

    lich

    •beiunklarerM

    umpsanam

    neseoder

    fe

    hlen

    der I

    mpf

    doku

    men

    tatio

    n W

    iede

    r-

    zula

    ssun

    g er

    st n

    ach

    post

    expo

    sitio

    nelle

    r

    Impf

    ung

    inne

    rhal

    b vo

    n 3

    Tage

    n na

    ch

    er

    stm

    als

    mög

    liche

    r Exp

    ositi

    on; f

    alls

    meh

    r

    als

    3 Ta

    ge v

    erga

    ngen

    sin

    d: W

    iede

    rzul

    as-

    su

    ng n

    ur b

    ei N

    achw

    eis

    posi

    tiver

    Mum

    ps-Ig

    G-A

    ntik

    örpe

    r, an

    sons

    ten

    Aus-

    schl

    uss

    für d

    ie m

    ittle

    re In

    kuba

    tions

    zeit

    entfä

    llt

    Scha

    rlach

    nach

    Ant

    ibio

    tikat

    hera

    pie

    und

    ohne

    Kra

    nk-

    heits

    zeic

    hen

    ab d

    em z

    wei

    ten

    Tag,

    an-

    sons

    ten

    nach

    Abk

    linge

    n de

    r Sym

    ptom

    e

    nein

    , Auf

    klär

    ung

    über

    Infe

    ktio

    nsris

    iko

    und

    mög

    liche

    Sym

    ptom

    atik

    entfä

    llt, a

    sym

    ptom

    atis

    che

    Besi

    edlu

    ng b

    ei

    20 %

    der

    Bev

    ölke

    rung

    in d

    en W

    inte

    rmo-

    nate

    n

    Viru

    shep

    atiti

    s A

    2 W

    oche

    n na

    ch A

    uftre

    ten

    erst

    er S

    ymp-

    tom

    e bz

    w. 1

    Woc

    he n

    ach

    Auftr

    eten

    des

    Ik

    teru

    s

    •nichterfo

    rderlichbeibestehendem

    Impf-

    sc

    hutz

    sow

    ie n

    ach

    frühe

    r dur

    chge

    mac

    h-

    te

    r Erk

    rank

    ung

    •postexpositionelleSchutzimpfung(so

    früh

    wie

    mög

    lich,

    spä

    test

    ens

    am 1

    4. T

    ag

    na

    ch E

    xpos

    ition

    ), A

    ussc

    hlus

    s bi

    s w

    e-

    ni

    gste

    ns 2

    Woc

    hen

    nach

    Impf

    ung;

    Er-

    kr

    anku

    ngsf

    älle

    den

    noch

    mög

    lich

    •ansonstenAu

    sschlussfür4

    Wochen

    nach

    letz

    tem

    Kon

    takt

    zu

    infe

    ktiö

    ser P

    er-

    so

    n, s

    ofer

    n ni

    cht d

    ie s

    trikt

    e Ei

    nhal

    tung

    von

    hygi

    enis

    chen

    Maß

    nahm

    en z

    ur V

    erhü

    -

    tung

    ein

    er Ü

    bertr

    agun

    g ge

    wäh

    rleis

    tet i

    st

    entfä

    llt

    Erkr

    anku

    ngW

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    tAu

    ssch

    luss

    von

    Kon

    takt

    pers

    onen

    Auss

    chlu

    ss v

    on A

    ussc

    heid

    ern

    Viru

    shep

    atiti

    s E

    Men

    sch-

    zu M

    ensc

    h Ü

    bertr

    agun

    g be

    i st

    rikte

    r Ein

    haltu

    ng d

    er p

    ersö

    nlic

    hen

    Hyg

    iene

    unw

    ahrs

    chei

    nlic

    h, P

    rüfu

    ng

    eine

    s Au

    ssch

    luss

    es d

    aher

    in B

    ezug

    auf

    di

    e Ve

    rhäl

    tnis

    mäß

    igke

    it (m

    it G

    esun

    d-he

    itsam

    t)

    s. „W

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    t“st

    ark

    abw

    ehrg

    esch

    wäc

    hte

    Pers

    onen

    : Aus

    -sc

    hlus

    s ei

    ner a

    sym

    ptom

    atis

    chen

    Infe

    ktio

    n ei

    nige

    Woc

    hen

    nach

    Exp

    ositi

    on

    s. „W

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    t“st

    ark

    abw

    ehrg

    esch

    wäc

    hte

    Pers

    onen

    : Aus

    -sc

    hlus

    s ei

    ner a

    sym

    ptom

    atis

    chen

    Infe

    ktio

    n ei

    nige

    Woc

    hen

    nach

    Exp

    ositi

    on

    Win

    dpoc

    ken

    (Var

    izel

    len)

    eine

    Woc

    he n

    ach

    Begi

    nn e

    iner

    un-

    kom

    pliz

    ierte

    n Er

    kran

    kung

    (wen

    n al

    le

    Bläs

    chen

    ver

    krus

    tet s

    ind)

    Kont

    aktp

    erso

    nen

    aus

    Woh

    ngem

    eins

    chaf

    -te

    n, n

    ach

    2004

    geb

    oren

    wur

    den

    und

    mit

    fehl

    ende

    m N

    achw

    eis

    eine

    r Im

    mun

    ität

    (vol

    lstä

    ndig

    e Im

    pfun

    g lt.

    STI

    KO, s

    erol

    ogi-

    sche

    r Nac

    hwei

    s, a

    nam

    nest

    tisch

    dur

    chge

    -m

    acht

    e Er

    kran

    kung

    )

    entfä

    llt

    Akut

    e G

    astro

    ente

    ritis

    vira

    lca

    . 2 T

    age

    nach

    Abk

    linge

    n de

    r Sym

    pto-

    me,

    sor

    gfäl

    tige

    Sani

    tär-u

    nd H

    ände

    hygi

    -en

    e w

    eite

    rhin

    erfo

    rder

    lich

    nich

    t erfo

    rder

    lich,

    sol

    ange

    kei

    ne e

    nter

    iti-

    sche

    n Sy

    mpt

    ome

    auftr

    eten

    nein

    , abe

    r sor

    gfäl

    tige

    Sani

    tär-

    und

    Hän

    -de

    hygi

    ene

    wei

    terh

    in e

    rford

    erlic

    h

    Akut

    e G

    astro

    ente

    ritis

    bakt

    erie

    llna

    ch A

    bklin

    gen

    des

    Dur

    chfa

    lls (g

    efor

    m-

    ter S

    tuhl

    ), ab

    er w

    eite

    rhin

    Hyg

    iene

    maß

    -na

    hmen

    in d

    er E

    inric

    htun

    g no

    twen

    dig

    nich

    t erfo

    rder

    lich,

    sol

    ange

    kei

    ne e

    nter

    iti-

    sche

    n Sy

    mpt

    ome

    auftr

    eten

    nich

    t erfo

    rder

    lich,

    abe

    r bei

    Kle

    inki

    nder

    n en

    tspr

    eche

    nde

    Hyg

    iene

    maß

    nahm

    en in

    der

    Ei

    nric

    htun

    g no

    twen

    dig

    Kopfläuse

    den

    Erzi

    ehun

    gsbe

    rech

    tigte

    n ob

    liegt

    die

    D

    urch

    führ

    ung

    der B

    ehan

    dlun

    g, d

    iese

    so

    llte

    ggf.

    schr

    iftlic

    h be

    stät

    igt w

    erde

    n,

    Wie

    derz

    ulas

    sung

    nac

    h Er

    stbe

    hand

    lung

    m

    öglic

    h, je

    doch

    unb

    edin

    gt N

    achk

    ont-

    rolle

    und

    ggf

    . Wie

    derh

    olun

    gsbe

    hand

    -lu

    ng n

    ach

    9–10

    Tag

    en e

    rford

    erlic

    h

    nich

    t erfo

    rder

    lich,

    abe

    r sch

    riftli

    che

    Best

    äti-

    gungüberd

    ieUntersuchungaufK

    opflaus

    -be

    fall

    empf

    ohle

    n

    entfä

    llt

    Han

    d-Fu

    ß-M

    und-

    Kran

    khei

    tal

    le E

    rkra

    nkte

    n so

    llten

    ein

    em A

    rzt v

    or-

    gest

    ellt

    wer

    den;

    die

    ser e

    ntsc

    heid

    et, o

    b ei

    ne h

    äusl

    iche

    Bet

    reuu

    ng e

    rford

    erlic

    h is

    t und

    wan

    n ei

    n Pa

    tient

    die

    Ein

    rich-

    tung

    wie

    der b

    esuc

    hen

    kann

    nein

    nein

    Han

    tavi

    rus-

    Erkr

    anku

    ngna

    ch G

    enes

    ung

    entfä

    llten

    tfällt

  • Seite 16

    Erkr

    anku

    ngW

    iede

    rzul

    assu

    ng n

    ach

    Kran

    khei

    tAu

    ssch

    luss

    von

    Kon

    takt

    pers

    onen

    Auss

    chlu

    ss v

    on A

    ussc

    heid

    ern

    Rin

    gelrö

    teln

    mit

    Auftr

    eten

    des

    Hau

    taus

    schl

    ages

    kei

    -ne

    Ans

    teck

    ungs

    gefa

    hr m

    ehr,

    Wie

    der-

    zulassungbeiW

    ohlbefindenmöglich

    nein

    entfä

    llt

    Röt

    eln

    nach

    Abk

    linge

    n de

    r Sym

    ptom

    atik

    , je

    doch

    früh

    este

    ns a

    m 8

    . Tag

    nac

    h Be

    ginn

    des

    Exa

    nthe

    ms

    Kont

    aktp

    erso

    nen

    aus

    Woh

    ngem

    eins

    chaf

    - te

    n un

    d au

    s G

    emei

    nsch

    afts

    einr

    icht

    unge

    n oh

    ne a

    usre

    iche

    nden

    Imm

    unsc

    hutz

    (STI

    KO

    gere

    chte

    Impf

    unge

    n –

    Män

    ner b

    enöt

    igen

    m

    inde

    sten

    s 1

    Impf

    ung,

    ser

    olog

    isch

    er

    Nac

    hwei

    s –

    mit

    schr

    iftlic

    her ä

    rztli

    cher

    Be-

    sche

    inig

    ung

    oder

    vor

    197

    0 ge

    bore

    n –

    eine

    an

    amne

    stis

    che

    Anga

    be e

    iner

    Erk

    rank

    ung

    ist n

    icht

    aus

    reic

    hend

    !) w

    erde

    n fü

    r die

    max

    i- m

    ale

    Dau

    er d

    er In

    kuba

    tions

    zeit

    von

    21 T

    agen

    na

    ch d

    er le

    tzte

    n Ex

    posi

    tion

    aus

    Gem

    ein-

    scha

    ftsei

    nric

    htun

    gen

    ausg

    esch

    loss

    en.

    (Sch

    wan

    gere

    Kon

    takt

    pers

    onen

    mit

    fehl

    en-

    dem

    Imm

    unsc

    hutz

    sol

    lten

    für d

    iese

    n Ze

    it-

    raum

    ebenfallseinebetro

    ffeneGem

    ein-

    scha

    ftsei

    nric

    htun

    g od

    er W

    ohng

    emei

    n-sc

    haft

    nich

    t auf

    such

    en.)

    Betre

    ten

    von

    Gem

    eins

    chaf

    tsei

    nric

    htun

    gen

    durc

    h Ko

    ntak

    tper

    sone

    n au

    s G

    emei

    n-sc

    hafts

    einr

    icht

    unge

    n m

    it fe

    hlen

    dem

    Im

    mun

    schu

    tz n

    ach

    Dur

    chfü

    hrun

    g ei

    ner

    Inku

    batio

    nsim

    pfun

    g is

    t nur

    mög

    lich,

    wen

    n si

    cher

    gest

    ellt

    ist,

    dass

    es

    dort

    zu k

    eine

    m

    Kont

    akt z

    u Sc

    hwan

    gere

    n m

    it fe

    hlen

    dem

    Im

    mun

    schu

    tz k

    omm

    en k

    ann.

    Kon

    takt

    per-

    sone

    n au

    s W

    ohng

    emei

    nsch

    afte

    n m

    it fe

    h-le

    ndem

    Imm

    unsc

    hutz

    ist d

    as B

    etre

    ten

    von

    Gem

    eins

    chaf

    tsei

    nric

    htun

    gen

    auch

    nac

    h D

    urch

    führ

    ung

    eine

    r Ink

    ubat

    ions

    impf

    ung

    gene

    rell

    nich

    t erla

    ubt.

    Kind

    er m

    it ko

    nnat

    alem

    Röt

    eln

    Synd

    rom

    nnen

    bis

    zu

    1 Ja

    hr V

    iren

    auss

    chei

    den

    – hi

    er is

    t ein

    e 2

    mal

    ige

    Neg

    ativ

    test

    ung

    jew

    eils

    im A

    bsta

    nd v

    on e

    inem

    Mon

    at n

    ot-

    wen

    dig.

    Del

    lwar

    zen

    kein

    Aus

    schl

    ussg

    rund

    nein

    entfä

    llt

    Bore

    lliose

    kein

    Aus

    schl

    ussg

    rund

    entfä

    llten

    tfällt

  • Seite 17

    3. Steckbriefe der Infektionskrankheiten gemäß § 34 IfSG

    3.1 CholeraErreger Vibrio cholerae (Choleravibrionen)Übertragungsweg durch kontaminiertes Trinkwasser oder Lebensmit-

    tel, seltener fäkal-oral von Mensch zu MenschInkubationszeit wenige Stunden bis 5 Tage (meist 2–3 Tage)Dauer der Ansteckungsfähigkeit solange Erreger im Stuhl nachweisbar sind (nach

    Ablauf der Erkrankung z. T. noch für einige Wo-chen); Dauerausscheider sehr selten

    Symptome häufigsymptomarmeundmildeVerläufe,Bauch-schmerzen, Erbrechen, Durchfälle (z. T. massiv, zunehmend wässrig), bei schwerem Verlauf Flüs-sigkeitsverluste bis zu 20 l/Tag mit Nierenversagen und Kreislaufschock möglich

    impfpräventabel jaWiederzulassung nach Krankheit nach klinischer Genesung und drei negativen auf-

    einanderfolgenden Stuhlbefunden im Abstand von ein bis zwei Tagen (erste Stuhlprobe frühestens 24 Stunden nach Ende einer Antibiotikatherapie)

    schriftliches ärztliches Attest erforderlichAusschluss von Ausscheidern ja, bis zum Nachweis von drei negativen aufeinan-

    derfolgenden Stuhlbefunden, Wiederzulassung mit Zustimmung des Gesundheitsamtes

    Ausschluss von Kontaktpersonen ja, für fünf Tage nach dem letzten Kontakt mit Er-krankten oder Ansteckungsverdächtigen, am Ende der Inkubationszeit Nachweis eines negativen Stuhlbefundes (schriftliches ärztliches Attest)

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    Vermeiden von fäkal-oralen Schmierinfektionen, vorallemdurcheffektiveHändehygiene,Bereit-stellung von sauberem Trinkwasser, sorgfältige Nahrungsmittelhygiene, Sanitärhygiene

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    keinespezifischeProphylaxemöglich

  • Seite 18

    3.2 DiphtherieErreger Corynebacterium spp. diphtherietoxinbildendÜbertragungsweg Infektionsquelle sind Erkrankte und gesunde

    Keimträger;bei Befall des Rachens durch Tröpfcheninfektion;bei der Hautdiphtherie durch Schmierinfektion; indirekte Übertragung durch kontaminiertes Mate-rial ist prinzipiell möglich, aber selten

    Inkubationszeit i. d. R. 2-5 Tage (selten länger)Dauer der Ansteckungsfähigkeit solange Erreger in Sekreten und Wunden nach-

    weisbar sind (i. d. R. bei Unbehandelten 2 Wo-chen, selten mehr als 4 Wochen, bei antibakteriel-ler Behandlung 2–4 Tage)

    Symptome •BeginnmitHalsschmerzen,Fieberbiszu39°C, Schluckbeschwerden, später Heiserkeit, Veren- gung der Luftwege (Stridor), Gaumensegelläh- mungen und Lymphknotenschwellungen•EntstehungeinerMandel-Rachenentzündung (Tonsillitis/Pharyngitis) mit grau-weißen oder bräunlichen Belägen (Pseudomembranen), Aus breitung ggf. bis zum Kehlkopf möglich; der Ver- such, die Membranen zu entfernen, führt meist zu Blutungen; charakteristischer süßlicher Ge- ruch •SchwellungimBereichdesHalseskannu.U.so massiv sein, dass eine Verengung der Atemwege (Krupp) bis zum Ersticken möglich ist •Kehlkopfdiphtherie:v.a.HustenundHeiserkeit; •nasaleDiphtherie:ein-oderbeidseitigerAusfluss aus der Nase (z. T. blutig) •Komplikationen:Herzmuskelentzündung(Myo- karditis), Polyneuritis (Entzündung mehrerer Ner- ven, auch als Spätkomplikationen nach Wochen) auch unter optimalen therapeutischen Bedingun- gen Tod in 5–10 %

    impfpräventabel jaWiederzulassung nach Krankheit Vorliegen von zwei, für toxigene Corynebakterien

    spp.negative, Nasen- und Rachenabstrichen (ggf. Wundabstriche), die frühestens 24 Stunden nach Abschluß der Antibiotikatherapie und im Abstand von jeweils mindestens 24 Stunden entnommen wurden. Eine weitere Kontrolle im Abstand von 2 Wochen soll das negative Ergebnis sichern.

    schriftliches ärztliches Attest ja, über den Nachweis der durchgeführten Be-handlung und das Ergebnis der mikrobiologischen Befunde

  • Seite 19

    Ausschluss von Ausscheidern Ja (asymptomatische Keimträger toxigene Cory-nebakterien spp.), bis 2 negative Abstrichbefunde (Nase-Rachen Abstrich, ggf. Wundabstrich), die frühestens 24 Stunden nach Ende der Eradikati-onstherapie und mindestens im Abstand von 24 Stunden entnommen wurden, vorliegen.

    Ausschluss von Kontaktpersonen ja, bei allen engen Kontaktpersonen.Entnahme von Nasen- und Rachenabstriche (ggf. Wundabstriche) und für 10 Tage Gesundheitskon-trolle notwendig. Wiederzulassung zu einer Gemeinschaftseinrich-tung:•toxigeneCorynebakterienspp.indenAbstrichen nicht nachgewiesen (PEP muß aber fortgesetzt werden)Werden toxigene Corynebakterien spp.nachge-wiesen oder wurden vor Beginn der PEP keine Abstriche entnommen erfolgt ein Ausschluß. Eine Wiederzulassung ist erst bei Vorliegen zweier negativer Untersuchungsergebnisse von Abstri-chen, die frühestens 24 Stunden nach Beendigung der PEP im Abstand von mindestens 24 Stunden entnommen wurden. Im Abstand von 2 Wochen sollte eine Kontrolle des Ergebnisses durchgeführt werden.

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    adäquate Desinfektionsmaßnahmen in der Umge-bung eines Erkrankten, korrekte Händedesinfektion

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    für enge Kontaktpersonen•unabhängigvomImpfstatuspräventiveAntibioti- katherapie •Auffrischimpfung,fallsletzteImpfungüber5 Jahre zurückliegt bzw. Vervollständigung einer unvollständigen Grundimmunisierung oder Durchführung der Grundimmunisierung•EntdeckenundBehandeln(Antibiotika)symp- tomloser Keimträger in der Umgebung des Pati- enten•DieGabevonDiphtherie-Antitoxinistbeiengen Kontaktpersonen als postexpositionelle Maßnah- me nicht vorgesehen.Für,alsnicht-eng,klassifizierteKontaktpersonenwird eine postexpositionelle Antibiotikagabe nicht empfohlen.

  • Seite 20

    3.3 EHEC-ErkrankungErreger Enterohämorrhagische Escherichia-(E.)- coli-

    Stämme (EHEC), auch als Shigatoxin-produzie-rende E. coli (STEC) bezeichnet

    Übertragungsweg •fäkal-oralbeiKontaktzuWiederkäuernoder beim Verzehr kontaminierter Lebensmittel (Rin- derhackfleisch,Salami,Mettwurst,Rohmilch, nicht pasteurisierte Säfte, rohes Blattgemüse) •AufnahmevonkontaminiertemBade-undTrink- wasser•direktvonMenschzuMensch•direkteTier-Mensch-Kontakte

    Inkubationszeit ca. 2 bis 10 Tage (durchschnittlich 3 bis 4 Tage)Dauer der Ansteckungsfähigkeit solange EHEC-Bakterien im Stuhl nachgewiesen

    werdenSymptome •asymptomatischeInfektionenmöglich

    •Durchfall(bei10–20%auchblutig),krampfartige Bauchschmerzen, ggf. Übelkeit und Erbrechen•Komplikationen:v.a.beiKindernHämolytisch- urämisches Syndrom (HUS) mit Blutarmut (Anä- mie), akutem Nierenversagen, Mangel an Blut- plättchen (Thrombopenie) und Krampfanfällen

    impfpräventabel neinWiederzulassung nach Krankheit nach klinischer Genesung, wenn bei drei im Ab-

    stand von 1 bis 2 Tagen untersuchten Stuhlproben negative Befunde vorliegen

    schriftliches ärztliches Attest erforderlichAusschluss von Ausscheidern im Regelfall bis zum Vorliegen von drei negativen

    aufeinanderfolgenden Stuhlproben (Abstand 1–2 Tage), bei längerer Ausscheidung des Erregers ggf. Finden einer individuellen Lösung mit dem Gesundheitsamt

    Ausschluss von Kontaktpersonen nicht erforderlich, solange keine enteritischen Symptome auftreten und die Einhaltung von krankheitsverhütenden Maßnahmen gewährleistet ist

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    Vermeiden von fäkal-oralen Schmierinfektionen, vor allem durch Händehygiene; strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Gewinnung, Verar-beitung, Lagerung, Transport und Verkauf von Lebensmitteln

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    keine wirksame Prophylaxe bekannt

  • Seite 21

    3.4 Virusbedingte hämorrhagische Fieber (VHF)Anmerkung Hämorrhagische Fieber sind infektiöse Erkrankun-

    gen, die mit Fieber und ggf. Blutungen einherge-hen. Meist werden sie durch Viren verursacht, die teilweise miteinander verwandt sind. Die Erreger kommen prinzipiell auf jedem Kontinent außer der Antarktis vor. Sie verursachen u. a. folgende Erkrankungen:Lassafieber,Rift-Valley-Fieber.Krim-Kongo-Fieber, Hanta-Fieber (s. u. Steckbrief „Hantavirus-Erkrankung“),Ebolafieber,Marburg-fieber;Gelbfieber,Denguefieber,West-Nil-FieberundChikungunyafieber.DasIfSGbenenntin§34Abs. 1 Nr. 4 und Abs. 3 Nr. 4 lediglich allgemein die Erkrankung an oder der Verdacht auf „virus-bedingtes hämorrhagisches Fieber“.

    Übertragungsweg einige Erreger der VHF sind nicht von Mensch-zu-Mensch übertragbar, teilweise ist aber eine aero-gene oder fäkal-orale Übertragung möglich bzw. durch Blutkontakte

    Inkubationszeit je nach Erreger unterschiedlichDauer der Ansteckungsfähigkeit sofern die Übertragung von Mensch-zu-Mensch

    möglich ist, besteht eine Ansteckungsgefahr, so-lange Viren im Speichel, Blut oder Ausscheidun-gen nachweisbar sind

    Symptome von milden, eher grippeähnlichen Infektionen (z. B. Hantavirus-Erkrankung) bis zu schweren Erkrankungen mit ausgeprägten Gerinnungs- und Nierenschäden, Blutungen, Schock, Organversagen undeinerhohenSterblichkeit(z.B.Ebolafieber)

    impfpräventabel inDeutschlandnurImpfstoffgegenGelbfieberzugelassen

    Wiederzulassung nach Krankheit nach Abklingen der klinischen Symptome und wenn keine Ansteckungsfähigkeit mehr besteht, Wiederzulassung nach Einholen einer Experten-meinung und in Abstimmung mit dem Gesundheit-samt

    schriftliches ärztliches Attest

    Ausschluss von Ausscheidern ja, bis zum Abklingen der klinischen Symptome und wenn keine Ansteckungsfähigkeit mehr be-steht

    Ausschluss von Kontaktpersonen ja, Wiederzulassung nach Einholen einer Exper-tenmeinung und in Abstimmung mit dem Gesund-heitsamt

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    strikte Isolierung von Erkrankten, alle Maßnahmen erfolgen in Rücksprache mit den Gesundheitsbe-hörden

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    imPrinzipistkeinebekannt,beiLassafieberRiba-verin möglich

  • Seite 22

    3.5 Haemophilus influenzae Typ b-MeningitisErreger HaemophilusinfluenzaeTypb(Hib)Übertragungsweg TröpfcheninfektionInkubationszeit unbekannt, wahrscheinlich 2–4 TageDauer der Ansteckungsfähigkeit biszu24StundennachBeginneinereffekti-

    ven Antibiotikatherapie Symptome •fieberhafteInfektedesNasenrachenraums,

    der Ohren und Gelenke, Lungenentzündung •eitrigeHirnhautentzündung(Meningitis)mit hohem Fieber, Erbrechen, Bewusstseinsän- derungen, unbehandelt hohe Sterblichkeit, mit Therapie noch 5 %, Folgeschäden mög- lich •Kehldeckelentzündung(Epiglottitis)mit Schluckbeschwerden, kloßiger Sprache, Atemnot bis zum Ersticken

    impfpräventabel jaWiederzulassung nach Krankheit nach antibiotischer Therapie und nach Abklin-

    gen der klinischen Symptomeschriftliches ärztliches Attest nicht erforderlichAusschluss von Ausscheidern nicht erforderlich, solange keine meningitis-

    oder epiglottitisverdächtigen Symptome auf-treten

    Ausschluss von Kontaktperso-nen

    nicht erforderlich, wenn eine medikamentöse Prophylaxe nach Exposition durchgeführt wird

    Hygienemaßnahmen zur Verhü-tung von Infektion

    keine speziellen Maßnahmen erforderlich

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    Chemoprophylaxe für Kontaktpersonen ist empfehlenswert bei Erkrankung eines Kindes aneinerHaemophilus-influenzae-Meningitisoder -Epiglottitis zum Schutz empfänglicher Personen•HaushaltmitKindern<4Jahren(dieun vollständig oder nicht gegen Hib immunisiert sind): alle Personen (außer Schwangere) •KindereinrichtungmitungeimpftenKindern <2Jahren:alleKinderderselbenGruppe und deren Betreuer (außer Schwangere) keine Prophylaxe, wenn der letzte Kontakt > 7 Tage zurückliegt

  • Seite 23

    3.6 Impetigo contagiosa (ansteckende Borkenflechte)Erreger 80 % A-Streptokokken, 20 % Staphylokokkus

    aureus, oder beideÜbertragungsweg durch direkten Kontakt von Haut zu Haut, indirekt

    über Gegenstände (Spielzeug, Handtücher, Käm-me, Kleidungstücke)

    Inkubationszeit 1 Tag bis mehrere Wochen (Verzögerung zwi-schen Besiedlung und Infektion)

    Dauer der Ansteckungsfähigkeit ohne Behandlung ansteckend bis die letzte Hau-terscheinung abgeheilt ist

    Symptome eitrige Hautbläschen, die bald nach Entstehen platzen und eine honiggelbe Kruste hinterlassen

    impfpräventabel neinWiederzulassung nach Krankheit 24StundennachBeginneinereffektivenantibio-

    tischen Therapie, ansonsten nach Abheilung der befallenen Hautareale

    schriftliches ärztliches Attest erforderlichAusschluss von Ausscheidern entfälltAusschluss von Kontaktpersonen neinHygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    effektiveHändehygiene,Wäschebehandlungbei60–90°C,DesinfizierenvonOberflächenundGe-brauchsgegenständen nicht erforderlich

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    keinespezifischeProphylaxemöglich

  • Seite 24

    3.7 Keuchhusten (Pertussis)Erreger Bordetella pertussis, Bordetella parapertussisÜbertragungsweg TröpfcheninfektionInkubationszeit 9–10 Tage (6–20 möglich)Dauer der Ansteckungsfähigkeit •BeginnamEndederInkubationszeit,Höhepunkt

    während der ersten beiden Wochen der Erkran- kung, kann bis zu 3 Wochen nach Beginn des Stadium convulsivum andauern •nachBeginnderantibiotischenTherapienochfür etwa 5 Tage

    Symptome •Stadiumcatarrhale(1–2Wochen):grippeähnliche Symptome, kein oder nur mäßiges Fieber•Stadiumconvulsivum(4–6Wochen):anfalls- weise Husten (Stakkatohusten) mit Ziehen beim Einatmen, Erbrechen, typisches Keuchen, selten Fieber•Stadiumdecrementi(6–10Wochen):allmähli- ches Abklingen,•beiSäuglingenoftkeintypischesErkrankungs- bild, aber Atemstillstände möglich•Komplikationen(v.a.SäuglingeundältereMen- schen): Lungenentzündungen, meist durch bakterielle Superinfektionen, Entzündungen der Ohren und Nasennebenhöhlen

    impfpräventabel jaWiederzulassung nach Krankheit frühestens5TagenachBeginneinereffektiven

    Antibiotikatherapie, ohne Behandlung frühestens 21 Tage nach Auftreten der ersten Symptome, bei Krankheitsverdächtigen ist eine Wiederzulassung nach neg. Befund durch molekulare Nachweis-methoden (z. B. PCR) aus nasopharyngealem Abstrich möglich, es sei denn, der Arzt hält den Patienten dennoch für ansteckend

    schriftliches ärztliches Attest nicht erforderlichAusschluss von Ausscheidern entfälltAusschluss von Kontaktpersonen nicht erforderlich, solange kein Husten auftrittHygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    keine speziellen Maßnahmen erforderlich

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    •engeKontaktpersonenohneImpfschutz:Empfeh- lung einer Chemoprophylaxe•geimpfteKontaktpersonen:sindvorErkrankung weitgehend geschützt, aber vorübergehende Besiedlung mit Bordetellen möglich (und somit mögliche Infektionsquelle), Chemoprophylaxe wird daher empfohlen, wenn in ihrer Umgebung gefährdete Personen sind

    Anmerkung Erkrankungen, die durch Bordetella parapertussis verursacht werden, verlaufen i. d. R. milder und kürzer.

  • Seite 25

    3.8 Ansteckungsfähige LungentuberkuloseAnmerkung „Ansteckungsfähige Lungentuberkulose“ bedeutet,

    dass der Krankheitsherd Anschluss an die Luft-wege hat, Bakterien können somit an die Umwelt abgegeben werden.

    Erreger Bakterien: Mycobacterium-tuberculosis-Komplex: v. a. Mycobacterium tuberculosis, aber auch M. bovis, M. africanum, M. microti, M. canetti, M. pinnipedii, M. caprae

    Übertragungsweg fast immer Tröpfcheninfektion (die Infektion mit M. bovisdurchnichtpasteurisierteMilchinfizierterRinder spielt in Mitteleuropa keine Rolle mehr)

    Inkubationszeit Zeit zwischen Infektion und messbarer Reaktion des Immunsystem 6–8 Wochen, bei Immunkom-petenten resultiert daraus in 5–10 % eine Erkran-kung (bei der Hälfte in den ersten 2–3 Jahren), deutlich höheres Risiko für Kinder und Immunge-schwächte

    Dauer der Ansteckungsfähigkeit •Ansteckungsfähigkeitamhöchstenbeimikros- kopischem Nachweis der Tuberkulosebakterien im Direktpräparat des Sputums, im abgesaugten Bronchialsekret oder Magensaft (die Infektiosität von Patienten mit kulturellem oder gentechnolo- gischem Keimnachweis ist geringer) •untereffektiverantituberkulöserKombinations- therapie sinken der Ansteckungsfähigkeit binnen der ersten zwei bis drei Wochen •Kinder<10Jahrehäufigmikroskopischnegativ, durch schwächeren Hustenstoß i. d. R. nicht infektiös

    Symptome •Leitsymptom:HustenmitundohneAuswurf (selten auch blutig), weitere Allgemeinsymptome (Fieber, Appetitmangel, Schwitzen, Müdigkeit) möglich•Kinderoftsymptomlos,falleneherdurcheine verzögerte Entwicklung auf•in80%derFällealsLungentuberkulose(prinzi- piellkannjedesOrganbetroffensein)•beiSäuglingenundKleinkindernGefahrder primären Generalisation mit Miliartuberkulose und tuberkulöser Hirnhautentzündung (Meningitis)

    impfpräventabel prinzipiell ja, aber seit 1998 laut STIKO und WHO für Deutschland nicht mehr empfohlen

    Wiederzulassung nach Krankheit •beimikroskopischemNachweisvonsäurefesten Stäbchen nach Einleitung einer wirksamen Therapie: drei aufeinanderfolgende Proben von Sputum, Bronchialsekret oder Magensaft mit mikroskopisch negativem Befund •beiFieberoderHusten:2Wochenanhaltende EntfieberungoderAbklingendesHustensabwar- ten

  • Seite 26

    •i.d.R.könnenGemeinschaftseinrichtungennach einer korrekt durchgeführten antituberkulotischen Kombinationstherapie über drei Wochen und bei Vorliegen von 3 negativen Befunden wieder besucht werden

    schriftliches ärztliches Attest erforderlichAusschluss von Ausscheidern entfälltAusschluss von Kontaktpersonen nicht erforderlich, solange keine tuberkulose-

    verdächtigen Symptome, insbesondere Husten, auftreten

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    rascheEntdeckungerkrankterundinfizierterPer-sonenundschnelleinsetzendeeffizienteThera-pie;Infektionsquelleidentifizieren

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    Chemoprophylaxe und -prävention für spezielle Indikationen

  • Seite 27

    3.9 MasernErreger MasernvirusÜbertragungsweg Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten,

    Niesen durch infektiöse Sekrete aus Nase und Rachen

    Inkubationszeit gewöhnlich 8–10 Tage bis zum Beginn des katarr-halischen Stadiums, 14 Tage bis zum Ausbruch des Ausschlags (Exanthem)

    Dauer der Ansteckungsfähigkeit 3–5 Tage vor Auftreten des Ausschlags bis 4 Tage nach Auftreten

    Symptome systemische Erkrankung mit zweiphasischem Verlauf: •zunächstFieber,Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis), Schnupfen, Husten und Enanthem des Gaumens, Koplik-Flecke (kalk- spritzerartige weiße Flecke der Mundschleim- haut)•am3.–7.TagtypischermakulopapulöserAus- schlag (Exanthem) mit Beginn im Gesicht und hinter den Ohren•Komplikation:postinfektiöseHirnentzündung (Enzephalitis) (Tod in 10–20 %, Dauerschäden 20–30 %)•Spätkomplikation:subakutesklerosierende Panenzephalitis (SSPE) nach 6–8 Jahren mit aussichtloser Prognose

    impfpräventabel jaWiederzulassung nach Krankheit nach Abklingen der klinischen Symptome, jedoch

    frühestens fünf Tage nach Exanthemausbruchschriftliches ärztliches Attest nicht erforderlichAusschluss von Ausscheidern entfälltAusschluss von Kontaktpersonen für die Dauer von 21 Tagen nach frühestmögli-

    cher Exposition empfohlen, außer bei vollständi-gem Impfschutz (Dokumentation im Impfausweis) lt. STIKO oder früher abgelaufener Erkrankung oder bei serologischem Nachweis (ärztliches At-test); siehe Masernleitfaden Sachsen-Anhalt

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    keine speziellen Maßnahmen erforderlich

  • Seite 28

    3.10 Meningokokken-InfektionenErreger Neisseria meningitidis (Meningokokken)Übertragungsweg TröpfcheninfektionInkubationszeit i. d. R. 3–4 Tage (2–10 Tage)Dauer der Ansteckungsfähigkeit bis zu 7 Tage vor Beginn der Symptome und bis

    24StundennachBeginneinereffektivenAntibioti-katherapie

    Symptome •in2/3alsHirnhautentzündung(Meningitis)mit Fieber,Nackensteifigkeit,Kopfschmerzen,ver- änderter Bewusstseinslage, Hirndruckzeichen, punktförmigen Hautblutungen, Erbrechen•bei1/3septischerVerlauf(Blutvergiftung)mit Blutdruckabfall und Organversagen, in 15 % Ent- wicklung eines Waterhouse-Friderichsen-Syndrom (schwere Form des septischen Schocks mit sehr hoher Sterblichkeit)•beiSäuglingenundKleinkindernSymptomewe- niger charakteristisch•10–20%allerBetroffenenmitbleibendenKom- plikationen•beiSäuglingenundKleinkindernSymptomeoft weniger charakteristisch

    impfpräventabel ja (siehe Anmerkung)Wiederzulassung nach Krankheit nach Abklingen der klinischen Symptome

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    •rechtzeitigepostexpositionelleImpfungbeiun- geimpften, immungesunden Kontaktpersonen (EffektivitäteinerpostexpositionellenImpfung u. U. innerhalb von Wohngemeinschaften be- grenzt, da die Exposition zumeist länger zurück- liegt, aber Schwere der Erkrankung noch beein- flussbar)•abwehrgeschwächtePatienten,Schwangere oder sehr junge Kindern unter 6 Monaten: pos- texpositionelle Prophylaxe nach individueller Risiko-Nutzen-Abwägung auch als passive Immunisierung durch Gabe von humanem Immunglobulin innerhalb von 2–6 Tagen nach Kontakt prinzipiell möglich

    Anmerkung Masern gehören zu den ansteckendsten Infektions- krankheiten. Bereits nach kurzer Exposition ist mit einer Infektion zu rechnen (Kontagionsindex nahe 100%),diebei95%derungeschütztenInfiziertenauch Symptome auslöst.

  • Seite 29

    schriftliches ärztliches Attest nicht erforderlichAusschluss von Ausscheidern nein, solange keine Symptome auftretenAusschluss von Kontaktpersonen 24 Stunden nach Beginn der Chemoprophylaxe

    keine Ansteckungsgefahr mehr, Wiederzulassung nach Rücksprache mit den Behörden möglich, Information über Frühsymptome (Fieber, Schüttelf-rost, Kopfschmerzen)

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    keine speziellen Maßnahmen erforderlich

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    •ChemoprophylaxefürengeKontaktpersonen (maximal bis 10 Tage nach dem letzten Kontakt sinnvoll)•zusätzlichpostexpositionelleImpfungfürHaus- haltskontakte/enge Kontakte mit haushaltsähn- lichem Charakter, wenn der Patient an einer impfpräventablen Serogruppe erkrankte

    Anmerkung In Deutschland wird die Mehrzahl der Erkran-kungen durch die Serogruppe B (65–70 %) ver-ursacht, gefolgt von Serogruppe C (20–25 %), andere Serogruppen sind sehr selten. Die STIKO empfiehltdieImpfunggegenMeningokokkenderSerogruppeC,ImpfstoffegegendieSerogrup-pen A, B, W und Y sind für spezielle Indikationen verfügbar.

    3.11 MumpsErreger MumpsvirusÜbertragungsweg Tröpfcheninfektion, seltener indirekt durch mit

    Speichel kontaminierte GegenständeInkubationszeit i. d. R. 16–18 Tage (12–25 Tage möglich)Dauer der Ansteckungsfähigkeit 7 Tage vor bis 9 Tage nach Auftreten der Schwel-

    lung der Ohrspeicheldrüse (Parotis), auch symp-tomlose Infektionen sind ansteckend

  • Seite 30

    Symptome •systemischeInfektionskrankheitmittypischer Entzündung der (Ohr-)Speicheldrüsen und Fieber, 30–40 % der Erkrankungen verlaufen symptom- arm oder symptomlos•beiKindern<2Jahreoftsymptomarmoderals Atemwegsinfekt•KomplikationentretenmitsteigendemAlter häufigerauf,in60%Beteiligungdeszentralen Nervensystems, vorübergehende Taubheit, Hodenentzündung beim erwachsenen Mann

    impfpräventabel jaWiederzulassung nach Krankheit nach Abklingen der klinischen Symptome, jedoch

    frühestens 5 Tage nach dem Beginn der Erkran-kung

    schriftliches ärztliches Attest nicht erforderlichAusschluss von Ausscheidern entfälltAusschluss von Kontaktpersonen •keinAusschlussbeinachweislichfrüherer

    Mumpserkrankung und bei bestehendem Impf- schutz•beinureinmaligerImpfungAusschlussbiszur nachgewiesenen 2. Impfung•AusschlussungeimpfterKontaktpersonenfürdie Dauer der mittleren Inkubationszeit (18 Tage); bei erfolgter postexpositioneller Impfung inner- halb von 3 Tagen nach erstmals möglicher Expo- sition Wiederzulassung möglich•beiunklarerMumpsanamneseoderfehlender Impfdokumentation Wiederzulassung erst nach postexpositioneller Impfung innerhalb von 3 Tagen nach erstmals möglicher Exposition; falls mehr als 3 Tage vergangen sind: Wiederzulas- sung nur bei Nachweis positiver Mumps-IgG-Anti- körper, ansonsten Ausschluss für die mittlere Inkubationszeit

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    keine speziellen Maßnahmen erforderlich

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    postexpositionelle Impfung bisher ungeimpfter bzw. nur einmal geimpfter Kontaktpersonen (Rie-gelungsimpfung bei Ausbrüchen)

  • Seite 31

    3.12 Paratyphus/Typhus abdominalisErreger Salmonella enterica Serotyp Typhi bzw. Paratyphi

    A, B und C Übertragungsweg vorwiegend durch die Aufnahme von Wasser und

    Lebensmitteln, die durch Ausscheidungen (Stuhl, Urin) kontaminiert wurden, direkte fäkal-orale Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, aber von untergeordneter Bedeutung

    Inkubationszeit Typhus abdominalis: ca. 3–60 Tage; gewöhnlich 8–14 TageParatyphus: ca. 1–10 Tage

    Dauer der Ansteckungsfähigkeit ab ungefähr einer Woche nach Erkrankungsbe-ginn, Ausscheidung kann über Wochen nach dem Abklingen der Symptome anhalten (in 2–5 % der Fälle lebenslange symptomlose Ausscheidung möglich)

    Symptome zyklische, systemische InfektionskrankheitenTyphus abdominalis: •Prodromalstadium:uncharakteristischeBe- schwerden (Kopf- und Gliederschmerzen) •beiunbehandeltemVerlauf:hochfieberhaften KrankheitsbildmitTemperaturenzwischen39°C und41°Cundeinemdeutlichenallgemeinen Krankheitsgefühl (Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Bauchbeschwerden, Gliederschmerzen); Dauer des hohen Fiebers bis zu 3 Wochen (Kontinua); zunächst Verstopfungen, dann typischer erbs- breiartiger Durchfall•relativeBradykardie(Pulslangsameralsesbei Fieber zu erwarten wäre)•typisch,aberseltenzusehen:nichtjuckende,hell- rote, stecknadelkopfgroße Hauterscheinungen (Roseolen) im Bauchbereich•Komplikationen:DarmblutungenundDarmper- forationen mit Bauchfellentzündung (Peritonitis), nekrotisierende Gallenblasenentzündung (Cholezystitis), Knochenmarksentzündung (Osteomyelitis), Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis), Hirnhautentzündung (Meningitis)•ohneAntibiotikaRekonvaleszensphase(Gene- sung) im Anschluss; Rückfälle möglich; 2–5 % der Fälle werden Dauersausscheider Paratyphus: dem Typhus ähnlich, aber leichter im Verlauf mit Fieber, Durchfall und krampfartigen Bauchschmer-zen. Krankheitsdauer beträgt 4–10 Tage

    impfpräventabel Typhus: jaParatyphus: nein

  • Seite 32

    Wiederzulassung nach Krankheit nach klinischer Genesung und Vorliegen von 3 aufeinander folgenden negativen Stuhlbefunden (1. Probe frühestens 24 Stunden nach Abschluss der Antibiotikatherapie, Abstand der Proben 1 –2 Tage)

    schriftliches ärztliches Attest erforderlichAusschluss von Ausscheidern ja, eine Sanierung sollte angestrebt werden (anti-

    biotisch, bei Vorliegen von Gallensteinen: ope-rative Entfernung der Gallenblase); individuelle Regelungen mit dem Gesundheitsamt zur Wieder-zulassung möglich

    Ausschluss von Kontaktpersonen ja, bis zum Vorliegen von 3 aufeinander folgenden negativen Stuhlproben im Abstand von 1–2 Ta-gen, Ausnahmeregelungen in Absprache mit dem Gesundheitsamt möglich

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    Vermeiden von fäkal-oralen Schmierinfektionen vorallemdurcheineeffektiveHändehygiene(gründliches Waschen der Hände nach jedem Stuhlgang und vor der Zubereitung von Mahlzeiten, Verwendung von Einmal-Papierhandtüchern, Des-infektion mit alkoholischem Händedesinfektions- mittel)

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    keine wirksame Prophylaxe bekannt

  • Seite 33

    3.13 PestErreger Yersinia pestisÜbertragungsweg durchSticheinesinfiziertenRattenflohs,auch

    beidirektemKontaktmitinfiziertenNagern(v.a.Ratten)oderdurchVerzehrdesFleischesinfizier-ter Tiere; Lungenpest: Tröpfcheninfektion direkt von Mensch zu Mensch

    Inkubationszeit 2–6 Tage, bei Lungenpest wenige Stunden bis 2 Tage.

    Dauer der Ansteckungsfähigkeit solange Erreger im Bubonenpunktat, Sputum oder Blut nachgewiesen werden

    Symptome •Beulenpest(Bubonenpest):Beginnakutmithohem Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, schwerem Krankheitsgefühl, innerhalb von 1–2 Tagen stark schmerzende Schwellung einer Lymphknotengruppe (Bubo) oberhalb der Stich- quelle (daher sind meist die Lymphknoten der Leistenregionzuerstbetroffen),seltenspontane EröffnungderBeulenachaußen,nacheiner Woche u. U. Ausbreitung in weitere Lymphknoten- gruppen, sekundär auch in verschiedene Organe (insbesondere die Lunge = sekundäre Lungenpest)•primäreLungenpest:hohesFieber,Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, am 2. Tag Husten, Auswurf (auch blutig), Schmerzen des Brustkorbs, auch Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall sind charakteristisch•auchalsPestsepsisoderPestpharyngitis (Rachenentzündung)•unbehandelthoheSterblichkeit

    impfpräventabel neinWiederzulassung nach Krankheit nach Abklingen der klinischen Symptome und

    Beendigung der antibiotischen Therapieschriftliches ärztliches Attest erforderlichAusschluss von Ausscheidern ja, solange Erreger nachweisbarAusschluss von Kontaktpersonen ja, strenge häusliche Isolierung über sechs Tage

    mit ärztlicher ÜberwachungHygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    Für Hygienemaßnahmen ist immer der Rat des Gesundheitsamtes einzuholen, da die Pest eine von vier international vorgeschriebenen Quarantä-nekrankheiten ist.

    Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition

    Chemoprophylaxe für enge Kontaktpersonen zu Lungenpest-Kranken oder Kontakt zu Blut, Eiter oder Ausscheidungen eines an Pest Erkrankten oder Verdächtigen

  • Seite 34

    3.14 Poliomyelitis (Kinderlähmung)Erreger PoliovirenÜbertragungsweg hauptsächlich fäkal-oral, auch aerogen durch

    Virusvermehrung in den RachenepithelienInkubationszeit 3–35 TageDauer der Ansteckungsfähigkeit solange das Virus ausgeschieden wird; in Ra-

    chensekreten frühestens 36 Stunden nach einer Infektion nachweisbar, bis zu einer Woche per-sistierend; im Stuhl nach 2–3 Tagen beginnend, andauernd über bis zu 6 Wochen, bei Immunin-kompetenten auch Monate und Jahre

    Symptome über 95 % symptomloser Verlauf, manifeste Verläufe mit verschiedenen Erscheinungsbildern: ohne Infektion des zentralen Nervensystems •abortivePoliomyelitis(verkürztverlaufende Erkrankung):kurzzeitigeunspezifischeSymptome wie Fieber, Übelkeit, Halsschmerzen, Muskel- schmerzen, Durchfall und Kopfschmerzen mit Beteiligung des zentralen Nervensystems •nichtparalytischePoliomyelitis(aseptischeHirn- hautentzündung): 3–7 Tage nach abortiver PoliomyelitismitFieber,Nackensteifigkeit, Rückenschmerzen und Muskelspasmen•paralytischePoliomyelitis:biphasischerVerlauf mit Besserung der Meningitissymptome, aber nach 2–3 Tagen Fieberanstieg und Lähmungen (Paresen) neben schweren Rücken-, Nacken- undMuskelschmerzen,beiKindernhäufiger,mo- torische Schwäche üblicherweise asymmetrisch, Bein-(amhäufigsten),Arm-,Bauch-,Thorax- oderAugenmuskelnbetreffend•Postpolio-Syndrom:JahreoderJahrzehntenach Erkrankung Zunahme der Paresen mit Muskel- schwund

    impfpräventabel jaWiederzulassung nach Krankheit nach Vorliegen von 2 negativen virologischen

    Kontrolluntersuchungen im Abstand von 7 Tagen (jede Kontrolluntersuchung besteht aus 2 Stuhl- proben, die im Abstand von 24–48 Stunden abzu-nehmen sind)

    schriftliches ärztliches Attest erforderlichAusschluss von Ausscheidern ja, bis zum Vorliegen von 2 negativen virologi-

    schen Kontrolluntersuchungen (s. o.)

  • Seite 35

    Ausschluss von Kontaktpersonen •beiallenKontaktpersonenunabhängigvomImpfstatus so früh wie möglich Schutzimpfung mit IPV-Impfstoff•keinAusschlussvonKontaktpersonenmitvoll-ständiger Grundimmunisierung nach postexpositi-oneller Schutzimpfung •ungeimpfteodernichtvollständiggrundimmuni-sierte Kontaktpersonen: Wiederzulassung frühes-tens 1 Woche nach letzter Exposition und nach zwei negativen Stuhluntersuchungen (Abstand 24–48 Stunden) möglich•engeKontaktpersonen:einmaligeStuhlunter-suchung zur Abschätzung des Ausscheiderstatus unabhängig vom Impfstatus•beiKontaktpersonen,diealsPolio-Ausschei-derklassifiziertwurden,istwiebeiErkranktenzuverfahren

    Hygienemaßnahmen zur Verhütung von Infektion

    Vermeidung von fäkal-oralen Schmierinfektionen durch Händewaschen und -desinfektion, auch bei Kontaktpersonen

    Medikamentöse Prophylaxe nach Ex