Infobrief März/April

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KREISVERBAND MÜNCHEN Infobrief März/April Sonderausgabe 2/2010

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Infobrief der Grünen Jugen München

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KREISVERBANDMÜNCHEN

Infobrief März/April

Sonderausgabe 2/2010

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Inhaltsverzeichnis

Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Liebe Mitglieder und Interessierte, 3

Junggrüne Frauen bilden Banden . 4

Keine Chance dem Silvestermüll . . 5

Diskussionsabend 28 .01 .2010 . . . . 6

GJMädchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Grüne Jugend Basics voller Erfolg! . 8

Q11-Bildungsstreik-Demonstration 10

Die Ideologie des Bürokratieabbaus 11

Zwischen Fronten? Die GJM in Dres-den . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Neue Akzente und Impulse für 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Termine

02.03.10 19:00 Uhr, Stammtisch, KOPFECK (!!),Klenzestraße 89, 80469 München03.03.10 18:30 Uhr, Auftakt „GJM Themenmonat - Kernenergie“ . Atomkraft Impulsreferat/Hinterg-rundinformationen (Referent: Maxi-milian Schmidt)08.03.10 Weltfrauentag-Aktion . ca . 15 Uhr am Stadtbüro . Nähere Infos folgen per E-Mail .11.03.10 18:30 Uhr, „GJM Themen-monat - Kernenergie Teil II“ . Atom-kraft Pro & Contra (Referenten: tbc)18.03.10 18:30 Uhr, Diskussionsa-bend „Atomenergie“ + Entwicklung einer Aktion zum ThemenmonatAusblick:26.03.10 Equal-Pay-Day: Aktion (nähere Infos folgen)27.03.10 Aktionstag gegen Atom-konzerne06.04.10 19.00 Uhr, Stammtisch 10.04.10 „Frauen bilden Banden“ Seminar, München23. – 25.04.10 Landesjugendkon-gress, Nürnberg

Das Stadtbüro befindet sich in der Sendlingerstraße 47 im 2 . Stock .

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Liebe Mitglieder und Interessierte,

2010 kann kommen . Auf der Jahreshauptversammlung am 20 .01 .2010 hat die Grüne Jugend München ihren neuen Vorstand gewählt .

Katharina Schulze wurde als Vorsitzende wieder gewählt, Maximilian Schmidt als neuer Vor-sitzender . Corinna Rose und Lorenz Bücheler unterstützen den Vorstand wieder als Beisitzerin bzw . Beisitzer . Nach einer spannenden Wahl um das Amt des Schatzmeisters konnte sich Korbinian Nagel durchsetzen .

Der neue Vorstand freut sich auf ein ereignisreiches und inhaltlich starkes Jahr 2010!

Für den Vorstand

Corinna

Katharina, Maximilian, Corinna, Lorenz und Korbinian

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Die Frauen der 60er, 70er, 80er und 90er haen viel erreicht . So viel, dass vielen jungen Frauen gar nicht mehr bewusst ist, wie viel es dennoch zu tun gibt . Oft beobachte ich Mäd-chen, die neu und jung zur Grünen Jugend kommen und eine regel-rechte Abneigung gegenüber dem Thema Frauenpolitik, Emanzipation, Sexismus haben . Das klingt nach Schnee von gestern und die Mädels von heute wollen ja auf der Sonnen-seite stehen .

Dass sie gerade auch im politischen Feld von den männlichen Kollegen ausgestochen werden, ist vielen nicht klar . Lautstarke Hinterfragungen des Sinns und Zwecks der Quote und anderen frauenfördernden Maßnah-men sind gerade bei der Jugend keine Seltenheit, was sehr bedenklich ist .

Und auch bei der GRÜNEN JUGEND Bayern haben es Frauen nicht leicht . Männerbündisches Verhalten und dominantes Kommunikationsver-halten erschwert es jungen Frauen, im Verband und bei Versammlungen mitzumischen und aufzufallen . So geschieht es auch, wenn zweimal jährlich die GRÜNE JUGEND Bay-ern auf ihrem Landesjugendkongress (LJK) tagt .

Um das zu ändern, sind die Frauen der GJ Bayern zwei Wochen vor

dem LJK dazu aufgerufen, Banden zu bilden! Wir werden uns informieren über männerbündisches Verhalten, Sexismen, Kommunikationsverh-alten, Satzungsmöglichkeiten, und geben uns Mut und Power, die GJ Bayern in Zukunft (mit) zu rocken! Frauen für Frauen lautet unser Weg .

Natürlich sind auch Grüne-Jugend-Frauen aus München dazu einge-laden . Das Treffen wird am Samstag, 10 . April von 10 Uhr bis 18 Uhr in München im Stadtbüro (Sendlinger-str . 47) stattfinden . Weitere Infos findet ihr unter http://www .gj-bay-ern .de/termin/events/frauen-bilden-banden .html

Anmeldungen und weitere Fragen sind möglich über dimitra .kostim-pas@web .de .

Dimitra Kostimpas

Junggrüne Frauen bilden Banden

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Am 31 .12 .2009 beschlossen wir das alte Jahr mit unserer letzten Aktion: Wir unterstützten den OV Neuhaus-en-Nymphenburg bei seiner alljährli-chen Mülltüten-Aktion entlang des Nymphenburger Kanals . Innerhalb von zwei Stunden befestigten wir rund um den Kanal und bis zur Höhe des Schlosses grüne Müllsäcke mit erläuternden Flyern, damit der in der Nacht anfallende Silvestermüll möglichst nicht in Kanal und Ge-büsch landen würde, sondern in un-seren Müllsäcken . Dankenswerter-weise übernahm die Müllabfuhr der Stadt den Abtransport am nächsten Tag . Wir kamen auch ins Gespräch mit Anwohnern und Passanten und die Aktion wurde vornehmlich posi-tiv aufgenommen .

Für den Vorstand

Corinna

Keine Chance dem Silvestermüll

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Beim ersten Diskussionsabend im neuen Jahr ging es bei uns um zwei große Themen: Zum einem haben wir über Gewalt in U- und S-Bah-nen in München diskutiert und im zweiten Teil über den Bildungsstreik 2010 .

Nach einer langen und intensiven Debatte haben wir eine Pressemit-teilung zum Thema Gewalt in den Münchner S- und U-Bahnen verfasst, die am folgenden Montag an die Presse verschickt wurde . Durch un-sere Diskussion kamen wir zu dem Punkt, dass alle Kameras in den Zü-gen nur oberflächliche Maßnahmen für ein tiefgreifenderes Problem sind . Es muss mehr Gewaltprävention für Jugendliche sowie einen kontinui-erlichen Ausbau von Bildungsange-boten, besseren Jobangeboten und gesellschaftlichen Perspektiven für Jugendliche geben . Daneben haben wir auch die mangelnde Zivil-courage der Bevölkerung bemän-gelt – jedeR sollte eingreifen, anstatt wegzuschauen!

Danach sind wir noch kurz auf den aktuellen Stand im Bildungsstreik eingegangen . Dort ist im Moment leider die Luft etwas raus . Am 12 .02 . gab es die große Q11-Demonstra-tion und am Abend fand ein großes

Münchner Bildungsvernetzungstref-fen statt . Wir sind gespannt, was die nächsten Schritte sein werden und unterstützen die Proteste! Auf jeden Fall wird es am 09 .06 .2010 wieder einen bundesweiten Bildungsstreik geben!

Unmöglich sind die Kürzungen bei den Studentenwerken: Im Nach-tragshaushalt steht, dass die Mensa-zuschüsse um 35% gekürzt werden sollen . Das bedeutet höhere Men-sapreise und einen höheren Stu-dentenwerksbeitrag . Dagegen muss etwas unternommen werden; ein erster Schritt ist die Onlinepetition: www .studiereninbayern .de/&nbsp

Anmerkung der Redaktion: Die Pe-titionsliste ist bereits geschlossen (15 .2 .10)

Für den Vorstand

Katharina

Diskussionsabend 28.01.2010

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Das Treffen der GJ Mädchen am 15 .02 . fand, trotz des zeitgleich stattfindenden Rosenmontags mit recht vielen TeilnehmerInnen statt .

Zuerst berichtet Dimitra vom Pros-titutionsseminar in Berlin, ein The-ma, dass an Betracht der Tatsache, dass jeden Tag 1 Million Männer in Deutschland ein Bordell besuchen, nicht länger als rein „gewerbe-betreffend“ angesehen werden kann . In einer spannenden Diskus-sion debattierten wir über das Für und Wider der Legalisierung . Die Prostituiertenvereinigung Hydra e .V . etwa befürwortet das derzeit herrschende Gesetz, da es den Prostituierten eine weitgehend sich-ere Arbeit ermöglicht und wünscht sich eine Lossagung vom Stigma der Prostitution als frauenverachtende, patriarchalische Institution und einen offeneren Umgang mit dem Tabuthema . Eine andere Organisa-tion, Solwodi e .V ., setzt sich für das absolute Verbot von Prostitution nach dem schwedischen Modell ein . Hauptsächliches Problem ist die Definition von Würde . Nicht alle Be-schäftigten fühlen sich in ihrer Men-schenwürde verletzt, sogenannte Zwangsprostitution findet nur in etwa 15% aller Fälle statt . Viele SexworkerInnen sehen ihren Job

als normalen Beruf, mit dem es sich leicht und schnell Geld verdi-enen lässt . In unserer Diskussion, die sehr hitzig geführt wurde und auch vor Vergleichen mit Pinguinen und Magermodels nicht Halt machte, ka-men wir zum Ergebnis, dass sowohl eine Enstigmatisierung als auch Hilf-sprojekte für AusteigerInnen drin-gend notwendig sind .

Als weiteren Programmpunkt plant-en wir eine Aktion für den Welt-frauentag am 8 . März - Blackberrys für alle Fußgängerinnen! Denn es gibt noch viel zu wenige Chefinnen auf dieser Welt!

Auch für den Equal Pay Day am 26 . März ist eine ähnliche Aktion geplant . Ihr könnt also gespannt sein!

Am 10 .04 .2010 findet das Frauen bilden Banden-Seminar für alle Frauen in der GJ Bayern statt – jede ist herzlich eingeladen . Weitere Infos findet ihr hier: www .gj-bayern .de/termin/events/frauen-bilden-ban-den .html

Alexandra Huber

GJMädchen

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„Advanced Senior Political Strat-egies Seminar“ – hinter diesem Begriff verbirgt sich das „Grüne Ju-gend Basics“-Seminar . Mittlerweile zum zweiten Mal konnte man in München die Grundlagen der Arbeit in der Grünen Jugend erlernen .

Weit über 40 TeilnehmerInnen haben sich am Samstag, 16 .01 .2010 acht Stunden intensiv mit der Grünen Jugend auseinandergesetzt .

Nach einer kurzen Einführung samt Vorstellungsrunde, die aufzeigte, dass GJ-Mitglieder aus ganz Bayern gekommen waren, ging es mit dem ersten Modul „Vorstandsarbeit“ los .

Katharina Schulze und Florian Sperk, Vorsitzende/r der Grünen Jugend München, gaben einen Einblick in die Arbeit des Vorstandsteams . Die Kernaufgaben eines Vorstands sind, den Mitgliedern zu helfen, ihren poli-tischen Willen zu bilden und ihnen ein Forum für den Ausdruck dieses Wil-lens zu bieten . Zu den wichtigsten „Lebensweisheiten“ in einem Vor-standsteam: Vertrauen und Konsens sind unerlässlich, frühzeitiges Planen ist sehr von Vorteil und Kommunika-tion ist der Schlüssel zum Erfolg!

Ohne Moos nix los; deswegen hat Martin Schmid, langjähriger Schatzmeister der Grünen Jugend

München, im zweiten Modul ein-en Einblick in die Arbeit des/der SchatzmeisterIn gegeben . Dank Mar-tin hat man nun einen Überblick über die verschiedensten Möglichkeiten, wie die Grüne Jugend an Geld kom-men kann, bekommen, wie auch die Erkenntnis: Ein guter Schatzmeister ist Gold wert!

Nach so viel Input musste erst-mal gegessen werden: Das leckere vegetarische Curry stand schon be-reit, und nachdem wir uns den Bauch vollgeschlagen hatten, ging es gleich mit Modul 3 „Präsidium“ weiter .

Fabian Hamák und Jakob Hahn, die beide schon langjährige Erfahrung im Präsidium und bei Satzungsfragen haben, gaben einen ersten Einblick in die verschiedensten Möglich-keiten, sich bei der Grünen Jugend einzubringen . Nachdem alle Formen der Anträge durchgesprochen wur-den, ging es weiter mit den Tipps und Tricks für den Fall, dass man im Präsidium sitzt . Wie die beiden Ref-erenten richtig feststellten, macht Übung die/den MeisterIn – deswe-gen einfach jede Möglichkeit nutzen, selbst mal eine Sitzung zu leiten!

Danach ging es in zwei Kleingrup-pen praktisch weiter: Modul 4 stand ganz unter dem Motto „Aktionen

Grüne Jugend Basics voller Erfolg!

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planen“ . Wir haben ein Brainstorm-ing gemacht, zu welchen Themen die GJ in diesem Jahr Aktionen planen kann . Aus der langen Liste haben wir uns ein Thema rausgepickt und eine Aktion exemplarisch durchgeplant . Ihr könnt also auf „Mutanten aus der Tonne“ gespannt sein!

Nach diesem kreativen Brainstorm-ing war erstmal Zeit für einen Kaf-fee . Aber nicht lange, denn die letz-ten zwei Module standen noch auf dem Programm . Erstmal gaben Fa-bian Lieke, Politscher Geschäftsfüh-rer der GJ Bayern und Florian Sperk, Sprecher der GJ Bayern einen In-put über die GJ Bayern und zeigten Beteiligungsmöglichkeiten auf . Dort wurde auch besonders die Raupe und der Papillon vorgestellt, die uns das ganze GJ-Jahr noch viel begleiten

werden .

Last but not least stand uns Sepp Dürr, MdL Rede und Antwort . Er plauderte im Modul 6 aus dem Politischen Nähkästchen und zeigte seinen politischen Werdegang auf . Da wurde einem wieder bewusst, dass man mit Engagement und dem Willen, die Welt zu verändern, viel erreichen kann, und dass wir in der Grünen Jugend dies bei uns vor Ort anpacken müssen!

Nach acht Stunden intensivem Ar-beiten ging es noch ins Kopfeck, wo wir den Tag gemütlich ausklingen ließen .

Für den Vorstand

Katharina Schulze

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Mehr als 3 .5000 SchülerInnen waren in München, Kempten, Bayreuth, Bamberg, Würzburg und Augs-burg unterwegs . In München füllte sich der Demozug sehr schnell, die Veranstalter sprachen von 1 .5000 Leuten .

Nachdem wir dann zwei Stunden durch München gezogen waren, gab es die große Abschlusskundgebung am Odeonsplatz . Dort stellte sich erst Kultusminister Ludwig Spaenle den DemonstrantInnen und versi-cherte er „werde zuhören und ler-nen“ . Na, dann sind wir ja mal ge-spannt!

Margarete Bause, Fraktionsvorsit-zende der Grünen Landtagsfraktion, erkannte sehr richtig, dass das Kon-zept für die gymnasiale Oberstufe dringend auf den Prüfstand muss! Ihr Aufruf an die SchülerInnen, die Ver-weise, die leider viele zu befürchten

haben, einzurahmen und übers Bett zu hängen, wurde begeistert aufge-nommen .

Junge Menschen politisieren sich und setzen sich für bessere Bildung ein und es wird ihnen mit Verwei-sen gedroht – ein Unding! Jetzt ist es wichtig, dass der Protest nicht ab-reist, sondern SchülerInnen, Studen-tInnen, Eltern und LehrerInnen wei-ter für ein besseres und gerechteres Bildungssystem kämpfen!

Die GJM wird sich 2010 auch ganz speziell mit dem Thema Bildung aus-einandersetzen: Zum einem in der Grünen Hochschulgruppe und zum anderen im bald gegründeten AK Bildung . Bringt euch ein!

Für den Vorstand

Katharina Schulze

Q11-Bildungsstreik-Demonstration

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Bürokratie? „Gehört abgebaut!“ würden sicher einige von euch gleich rufen . Verständlich . So sind doch die ganzen Bürokratiemonster – mensch nenne UNO, EU, Ministerien und Kommunen – eine Belastung der Bürger und dienen der Einschrän-kung der Freiheiten des Einzelnen . Gurkennormen werden genannt . Papierberge, die angeblich niemand liest .

Soweit die Schreibart nicht nur der Mainstreammedien . Zu viel Papier, zu wenig Freiheiten, Feindbilder in staatlichen Organisationen – das sind alles Gründe für linke und re-chte Zeitungen, auch auf den Zug aufzuspringen .

Doch durchleuchten wir einmal die Bürokratie der einzelnen Institution-en .

Die EU ist ein Opfer der Versäum-nisse der Kompetenzklärungen . So übernimmt die EU alle Aufgaben, die ihr einmal zugeschrieben wur-den, und erfüllt sie mit akribischer Gründlichkeit . Gurkennormen – das beste Beispiel für die Medienauf-merksamkeit – sind kein Produkt der Langeweile der Beamten, sondern

ein Effekt des Industrielobbyismus . Die Konzerne hatten bereits seit langer Zeit nur normiertes Obst und Gemüse verkauft und sahen in dieser Regelung neben der Vereinfachung ihres Einkaufes eine Möglichkeit, kleine und regionale Mitbewerber auszubooten .

Dass Stoiber jetzt in Brüssel wütet, hat ebenfalls einen anderen Hinter-grund als in den Medien darges-tellt . Die von Stoiber ausgearbeit-eten Pläne zum „Bürokratieabbau“ enthalten vor allem Maßnahmen zur Deregulierung der Märkte – durch Streichen oder Kürzen von Verord-nungen . Hier ist nicht der Held des einfachen Menschen unterwegs, der diese davor rettet, mit Kommis-sionsakten erschlagen zu werden, sondern ein vom Staat (oder eben der EU) bezahlter Lobbyist mit ideologisch begründeter Narren-freiheit .

Doch Bürokratieabbau – eigentlich in dem Maße eine Erfindung des amerikanischen Neokonserva-tivismus – hat noch deutlich unschö-neres bewirkt . In einer gezielten Kampagne setzen neokonservative und wirtschaftsliberale ThinkTanks

Die Ideologie des Bürokratieabbaus

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aus den USA Bestrebungen, die UN grundlegend zu reformieren und zu stärken, mit dem Vorwurf der Schaffung bzw . Verstärkung eines Bürokratiemonsters stark un-ter Druck . Die US-amerikanische Öffentlichkeit stoppte unter diesem Eindruck die eigene Regierung, die diese Reform vorantreiben wollte . Die Realität zeigt allerdings, daß die UN weniger Papier produziert als meine Heimatstadt Dachau .

Was war nun der Antrieb hinter dieser Kampagne? Es ging den Neo Cons vor allem darum, Sou-veränitätsrechte nicht an die über-geordneten Organisationen ab-geben zu müssen, und bei den Wirtschaftsliberalen um den Schutz vor weltumspannenden Finanz-marktregelungen .

Die Marx’sche Feststellung, die Bourgeoisie habe „an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohler-worbenen Freiheiten die eine gewis-senlose Handelsfreiheit gesetzt“, kann somit ergänzt werden . Sie hat die zahllosen Freiheiten verrucht gemacht und sogar ihre Befürworter dazu gebracht, diese zu bekämpfen .

Samuel Raz

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Stundenlang stehen sie in der Kälte und warten, bis sie losgehen dür-fen . Sie dürfen aber nicht . Aggressiv werden ein paar Busse der linken Gegendemonstranten zerstört und auf der Heimfahrt in anderen Städten noch Krawall gemacht . Doch von der GJM keine Spur .

Ortswechsel . Nazis – Nein Danke? Antifas – Nein Danke? Extremis-musgleichsetzung hat Hochkonjunk-tur . Linke wie Rechte – alle schlecht . Es lebe der Mainstream . Eine Men-schenkette wird gebildet, die Ta-gesschau .de gaaanz unabsichtlich für die Blockade des Naziaufmarsches lobt . Von der GJM – allerdings nicht von Altgrün – keine Spur .

Ortswechsel . Egal, was los ist . Sie sind da . Legitimation für Gewalt-akte und Zerstörung wird gesucht und gefunden – in Dresden . Später wird erzählt, einmal seien 500 Mann (kaum Frau) schweigend um die Ecke marschiert und fingen auf Befehl an zu brüllen . Abschreckung, aber Er-folg? Einzelne zünden ganze Haufen an Müllcontainern an . Drehen Autos um und greifen Polizei an .

Nomenklatur links, aber was steckt dahinter? Auf jeden Fall ohne GJM .

Ortswechsel . Es kommt schon wie-der einer . Greift er mich an oder

fragt er micht etwas? Keinen Bock mehr, sich mit Individuen ausein-anderzusetzen . Es wird einfach ab-gelehnt oder draufgehauen .

Von einem Deeskalationsteam keine Spur . Das letzte Mal stand es in der Stadtmitte und war Lokalauskunft . Erfolgreiches Konzept – nach lan-gem Herumirren letztes Jahr fanden wir den Bahnhof . Doch bei dem Ver-ein auch keine GJM .

Ortswechsel . Ottonormallinke – Clowns – Antifanten – sämtliche Parteien und Gruppen des linken Spektrums außer SPD und Grünen – und die GJM . Auf Blockadekurs . Gruppen irren durch die Stadt . Völk-erwanderungen . Tausende ziehen in verschiedene Richtungen . Kontakt mit den anderen Gruppen nur selten, aber oft ungewollt intensiv . Gerüchte gehen um . Blockaden werden ge-bildet und aufgelöst . Kaum einer hat einen Überblick . Doch das scheint irrelevant zu sein . Die Blockaden festigen sich und das lange Frieren geht los . Irgendwann geht die GJM in ihren Stamm-Irish Pub und erfährt am nächsten Abend aus dem Inter-net, was passiert ist . Ein Zahnrad ohne Überblick zu sein, kann trotz-dem Spaß machen .

Samuel Raz

Zwischen Fronten? Die GJM in Dresden

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DAS JAHRESPROGRAMM FÜR DIE GRÜNE JUGEND MÜNCHEN Ein neues Jahr hat begonnen und im Januar wurde in der Grünen Jugend München ein neuer Vorstand gewählt . Dieser hat sich in den letzten Wochen sehr intensiv mit dem kommenden Jahr be-schäftigt und in dieser Zeit viele Ge-danken und Ideen für 2010 entwick-elt . Unsere Planungen, Konzepte und Impulse wollen wir euch jetzt vorstel-len:

Da wir im Jahr 2010 keinerlei Wahlen und die damit verbundenen Wahl-kämpfe bestreiten müssen, haben wir dieses Jahr wieder mehr Zeit um uns zu regenerieren und uns auf uns selbst zu konzentrieren .

Für uns als Vorstandsteam sind im Jahr 2010 deshalb folgende Dinge wichtig . Erstens wollen wir, dass sich die Mit-glieder der GJM selbst weiter fort-bilden, entwickeln und lernen können . Zweitens liegt uns am Herzen, die gesamte GJM strukturell zu festigen und zu erweitern . Daneben ist die in-haltliche Arbeit der Hauptpunkt . Wir werden wieder für eine ökologische und gerechtere Welt kämpfen und un-sere Ideen zu den Themen Bildung, so-ziale Gerechtigkeit und Gleichstellung offensiv formulieren und nach außen kommunizieren . In unserem Fortbil-dungsprogramm wollen wir zweierlei Impulse setzen . Zum einen soll the-

matisch gearbeitet und zum anderen unsere methodische Verbandsarbeit intensiviert werden .

Inhaltlich sollen sowohl alte Kernthe-men wieder aufgefrischt und rean-imiert als auch unbekannte, neue und ferne Themen erschlossen werden . Aus diesen Gründen wollen wir uns sowohl mit unseren Basisthemen wie Atomkraft, Klimaschutz, Grundrechte und Ökologie beschäftigen, aber auch unseren Horizont erweitern und uns neuen politische Inhalte wie Integra-tion, Asylpolitik, progressive Sozial-politik und grüne Marktwirtschaft öff-nen .

Als besondere Attraktion werden zum ersten Mal und ganz neu bei der Grünen Jugend München die so genannten Themenmonate angebo-ten werden .

Ähnlich wir bei einem Seminar werden hier Referenten ein Thema darstel-len, erklären, veranschaulichen und uns näher bringen . Gleichzeitig hat jeder aber auch die Möglichkeiten sich selbst daran zu beteiligen . Erstens in Diskussionen und zweitens in einer abschließenden Aktion . In Planung sind bis jetzt drei Themenmonate . Voraussichtliche Themen werden sein:

-im März: Kernenergie - Was ist eigen-tlich Atomkraft?

Neue Akzente und Impulse für 2010

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-im Mai/Juni: Post-COP - Wie geht’s mit dem Klimaschutz nach Kopenha-gen weiter?

-im Oktober: Soziale und ökologische Marktwirtschaft - Wie sieht eine grüne Wirtschaft aus?

Alle anderen bisherigen Aktivitäten, wie Stammtisch, MV, Diskussionsa-bend, Veranstaltungen der Arbeitskre-ise etc . gibt es natürlich weiterhin . Die methodische Verbandsarbeit wol-len wir sowohl im Bereich Soft Skills der Mitglieder (frei Rede, Auftreten, Aktions- und Projektplanung, etc .) als auch im Bereich innere Struktur (Mentoring, Organisation, Struktur, etc .) intensivieren . Deshalb haben wir uns dazu entschlossen einerseits Sem-inare im Bereich Soft Skills anzubieten (sind noch in der Planungsphase) und andererseits auch im innere Struktu-rarbeit zu leisten . Aus diesem Grund soll deshalb ein Patinnen-Programm für weibliche Neumitglieder einger-ichtet werden, falls das Neumitglied Interesse und Lust an einer Patin hat . So wollen wir die Frauenquote von bisher 34% anheben Natürlich können männliche Neumitglieder auch einen Mentor zur Seite gestellt bekommen, falls Bedarf besteht .

Als Vorstand setzen wir uns natürlich auch mit dem strukturellen Aufbau der GJM auseinander . Dabei sind uns fol-gende Dinge aufgefallen, die wir gerne

weiter fortführen bzw . ändern wollen und dabei natürlich auf euch Alle und euer Engagements setzen .

Wir hatten im letzten Jahr einen Mit-gliederzuwachs von 28,57% . An dies-er tollen Quote wollen wir natürlich anknüpfen und weiter wachsen, denn es muss unser aller Ziel sein, dass wir weiterhin viele junge Menschen für Politik im Allgemeinen und für grüne Themen und die GJM im Besonderen begeistern . Bis auf wenige Ausnah-men sind vor allem StudentInnen und SchülerInnen in der GJM aktiv . Wir möchten das gerne ändern und ein breiteres gesellschaftliches Spektrum in der GJM schaffen . Deshalb haben wir es uns auf die Fahne geschrieben vor allem junge ArbeitnehmerInnen oder auch junge Selbstständige anzus-prechen und für die GJM zu gewinnen . Dazu brauchen wir aber eure Hilfe und eure Mitarbeit! Wir freuen uns als Vorstand auf das kommende Jahr und hoffen mit unseren Gedanken und Anregungen euch anzusprechen und euch weiterhin für die GJM zu begeis-tern!

Max Schmidt für den Vorstand der GJM

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Grüne JugendMünchenFon: 089 / 21 15 97-20Fax: 089 / 21 15 97-24eMail: [email protected]: www.gjm.de

BankverbindungStadtsparkasse MünchenBLZ: 701 500 00Konto: 21 12 23 95

Für den Bildnachweis ver-antwortlich:Corinna RoseAndreas Bartl

V .i .S .d .P . Corinna Rosec/o Stadtbüro der GrünenEigendruck im SelbstverlagNamentlich gekennzeich-nete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder .

Unser Vorstandsteam

VorsitzendeKatharina [email protected]

Maximilian [email protected]

SchatzmeisterKorbinian [email protected]

BeisitzerInnen:Corinna [email protected]

Lorenz Bü[email protected]

Nächster Redaktionsschluss:wird per E-Mail bekannt ge-geben

Unsere Arbeitskreise

GJMädchenJudith [email protected]

GJMedienMartin [email protected]

Grüne Hochschulgrup-peSimon Frü[email protected]

AK Wirtschaft/Nach-haltigkeitFlorian [email protected] [email protected]

AK DachauMichael [email protected]