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KREISVERBAND MÜNCHEN Sonderausgabe 1/2009

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KREISVERBAND MÜNCHEN Sonderausgabe 1/2009

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KREISVERBANDMÜNCHEN

Sonderausgabe 1/2009

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Termine

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Inhaltsverzeichnis:

Termine

Editorial

Abschied des Schatzmeistersder GJM

GJM demonstriert gegen Studiengebühren

Hans Josef Fell bei der GJM

Migrationsaktion in derFußgängerzone

Ist die Finanzkrise männlich?

Junge Grüne fordern nach-haltiges Investment statt Blankoscheck für die HRE

Die Eisbären sind los!

Ist die Frauenquote heute noch sinnvoll?

Editorial

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Liebe Grüne Jugend-Mitglieder und Interessierte,

Juli:

02.07.2009„Team Wahlkampf Treffen“ – Planung zur Bundestagswahl18.30 Uhr im Stadtbüro

04.07.2009Neumitgliedertreffen Grüne Bayern und GJB: 10:45 Treffpunkt vor dem Maximilaneum (U-Bahn: Max-Weber Platz, Straßenbahn: Landtag) oder ab 14.30 Uhr Stadtbüro – Kennenlernen etc., Anmelden und weitere Infos: [email protected]

05.07.2009Frauentreff im Stadtbüro, Anmelden bei [email protected] 10.00 - 17.45 Uhr, Stadtbüro Sendlingerstr. 47

07.07.2009Grillabend der GJM, 16.30 Uhr an der Isar, genauere Infos folgen

08.07.2009Stimmkreistreffen des OV Nord – Wahlkampfauftakt mit Judith Greif Restaurant „Aumeister“ (Sondermeierstr. 1, 80939 München)19:30 Uhr

11.07.2009Christopher-Street-Day – die GJM ist mit dabei!

13. 07. 2009Stadtversammlung KV München-Stadt 19.00 Uhr Giesinger Bahnhof

18.07.2009Bundestagswahlkampf Aktion der GJM: Datenschutzaktion aufm Streetlife Festival

21.07.2009Juli Mitgliederversammlung18.30 Uhr im Stadtbüro

24.07-26.07.2009„Wald und Wiesn Seminar“ Ort: Geschäftsstelle von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Nürnberg, Kaiserstraße 17, 90403 Nürnberg 17.00 Uhr (24.07) bis 26.07. (Mittags) Anmelden unter: h t tp s : / /www.gruene- j ugend .de /aktuelles/termine/event_10700.html

25.07.2009Bundestagswahlkampf Aktion der GJM: Datenschutzaktion aufm Oben Ohne15.00 Uhr

August

27. 08.2009„Hans-Josef-Twike-Tour“ 12.00 – 15.00

Auf dem Weg nach Kopenhagen.. Der Klimawandel ist eines der Themen, um die keiner mehr her-umkommt – auch der Bundestag-swahlkampf wird von diesem und anderen Umweltthemen beherrscht werden wie kaum zuvor. Und das ist toll wie ich finde!

Im Dezember wird in Kopenhagen um ein Nachfolge-Abkommen von Kyoto gerungen.

Natürlich will auch die Grüne Jugend – zusammen mit NGOs und anderen Gruppen – gehörig Dampf machen, damit das Protokoll im wahrsten Sinne des Wortes eben nicht nur „heiße Luft“ enthalten wird weil keiner zu wirklichen Einschränkun-gen bereit ist. Denn nur damit geht es – mit Einschränkungen unseres Lebensstils, grade in den westlichen Ländern auch als Vorbild für die nachdrängenden Schwellenländern. Dies muss dringend in allen Köpfen ankommen, die Uhr tickt ohren-betäubend laut!

Grade komme ich von einem Ver-netzungstreffen vieler Gruppen - auch aus dem globalen Süden - aus Kopenhagen wieder, dem CLIMATE JUSTICE ACTION Network. Meine

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Liebe GJM,

Zur Oktober-Mitgliederversamm-lung, also nach dem Bundestags-wahlkampf, werde ich mein Amt als Schatzmeister der Grünen Jugend München niederlegen.

Ich möchte mich stärker meinem Studium widmen, vielleicht ins Ausland gehen, meiner Arbeit im Bezirksausschuss, in dem ich seit

der Kommunalwahl 2008 sitze, intensivieren, neue Energie und frische Ideen sammeln. Das heißt, ich werde mir nicht mehr so viel Zeit für die GJM nehmen können wie bisher, und es kommt ein höherer Unsicherheitsfaktor in mein Leben, der für das Amt, das doch beständig geführt werden sollte, nicht sonderlich gut ist.

Selbstverständlich werde ich meine Nachfolgerin oder meinem Nachfolger gut in das Amt einführen und auch nach meinem Abschied mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Interessentinnen und Interessenten, die sich vielleicht noch nicht ganz sicher sind und wissen wollen, was auf sie zukommt, können mich gerne ausfragen.

Mit den allerbesten Grüßen,Euer Martin

P.S.: Telefonisch erreicht ihr mich unter 0160 / 97 63 87 32 und per E-Mail an [email protected]. Wenn ihr Interesse an dem Amt habt, treff ich euch mich auch gern vorab mit euch.

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Grüne Jugend München mit dabei auf Bayerns Straßen gegen Studiengebühren

Am Mittwoch, 13.05.09 ist die GJM mit auf die Straße gegangen um gegen Studiengebühren zu demonstrieren. Das Bündnis SoS - Studieren ohne Studiengebühren und des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) hatte zur bayernweiten Demonstration aufgerufen.

Insgesamt gab es 11 Demonstrationen im Freistaat Bayern gegen Studiengebühren und für freie Bildung. Laut dem Bündnis SoS waren bayernweit ca. 17000 Menschen auf der Straße.

Eine Studie, die vom Bundesbildungsministerium (BMBF) in Auftrag gegeben wurde und seit letztem Herbst vorliegt, beweist: Tausende Menschen werden durch die Einführung von Studiengebühren vom Studium abgehalten unter ihnen befinden sich vor allem Frauen und Menschen aus sozial benachteiligten Elternhäusern. Das ist natürlich ein Unding, denn es darf nicht angehen, dass die soziale Herkunft junger Menschen oder der Geldbeutel ihrer Eltern ihre

Ausbildung und damit ihre gesamte Biographie maßgeblich beeinflusst. Doch es gibt Bewegung in der Sache, zwei CSU-Politiker (Ernst Weidenbusch und Kerstin Schreyer-Stäblein) haben sich für die Abschaffung der Studiengebühren ausgesprochen. Jedoch hat Wolfgang Heubisch (FDP Wissenschaftsminister) die Zeiten der Zeit noch nicht erkannt, wie dieser Bericht zeigt: http://www.muenchen-tv.de/gesellschaft/Demo_gegen_Semestergebuehren-2568.html

Weitere Infos und Berichte, sowie Presseinformation könnt ihr auf http://studiengebuehrenbayern.de/artikel/?c=pressespiegel nachlesen. Für den VorstandKatharina Schulze

GJM demonstriert gegen Studiengebühren

Die Plakate der GJM und der Grünen Hochschulgrup-pe bei der Demo während des “Bildungsstreiks”

Eindrücke sind sehr vielfältig und im nächsten Infobrief werde ich euch mit einem ausführlichen Bericht über meine Reise und die geplanten Ak-tionen versorgen.

Bis dahin hoffe ich habt ihr Freude an unserem neuen Layout, einen ries-engroßen Dank an Andreas Bartl der unser neues Layout möglich gemacht hat!

Eure Corinna(im Namen des AK Medien)

Abschied des Schatz-meisters der GJM

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Am 19.05.2009 hatte die Grüne Jugend MdB Hans-Josef Fell zur Mitgliederversammlung eingeladen. Er referierte zum Thema Erneuerbare Energien.

Unsere Mitgliederversammlung im Mai stand ganz im Zeichen Erneuerbarer Energien.

MdB Hans-Josef Fell kam uns besuchen und berichtete eindringlich und mit vielen erschreckenden Statistiken über die Dringlichkeit, mit der der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden muss, um eine Klimakatastrophe aufzuhalten. Zum Thema Atomenergie legte Hans-Josef interessante Fakten vor. Nur 2,2 % des Weltenergieverbrauchs werden z. Zeit durch Atomenergie abgedeckt. Wir müssen allerdings zukünftig mind. 80% Fossile Energieträger ersetzen. Selbst ein weiterer Ausbau atomarer Energiequellen würde also lediglich ein geringfügiges Plus an Energie bedeuten – zu einem horrenden Preis was die Sicherheit und die Umweltverschmutzung durch atomaren Müll angeht!

Auch die Zusammenhänge am Öl- und Strommarkt und die Steuermechanismen, die nicht immer nur das Beste für Mensch und Umwelt im Blick haben, wurden eingehend erläutert.

Erschreckende Bilder der Abschmelzung des Treibeises am Pol berührten uns alle noch einmal sehr. Hans-Josef erklärt uns, dass der Klimaschutz keinesfalls nur durch Emissionshandel abgedeckt werden darf, sondern durch das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) vor allem der Ausbau von Windkraftanlagen, Solarenergie usw. gefördert werden muss. Hier entstehen erfreulicherweise auch tausende neuer Arbeitsplätze. Die Branche boomt und müsste nur von der Politik noch stärker unterstützt werden. Daran geht kein Weg vorbei! Am Ende sahen wir noch Bilder von Hans-Josefs Solarmobil und von Elektrofahrzeugen aus aller Welt. Nachdem wir Hans-Josef verabschiedet hatten klang die MV mit den aktuellen Terminen und den Berichten aus den AKs aus. Besonders gefreut haben wir uns, dass uns eine Gruppe Studentinnen aus South Carolina besuchten, die momentan im Rahmen ihres Journalistikstudiums in Deutschland zum Thema Umweltschutz recherchieren. Wir hoffen sie konnten einige Anregungen mit zurück in die USA nehmen.

Für den Vorstand

Corinna Rose

Hans-Josef Fell bei der GJM

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Migrationsaktion in der Fußgängerzone

GJM-Aktion zur Migrationswoche kurz vor der Europawahl: Reißt die Festung Europa nieder! Außerdem: Anti-Nazi Demo am 23.05.2009

Bei strahlendem Sonnenschein geschah in der Münchner Fußgängerzone etwas Merkwürdiges: Aus 30 Pappkartons wurde eine „Festung Europa“ aufgebaut, diese diente nicht dazu, die zahlreichen Stuttgart vs. Bayern Fans voneinander zu trennen, sondern um auf die Migrationspolitik der EU aufmerksam zu machen! Die GJ München hatte am Samstag, den 23.05.2009 zu dieser Aktion aufgerufen. Während die „Festung Europa“ die Vorbeilaufenden aufmerksam machte, haben wir

eifrig Flyer verteilt und mit den Leuten über Migration in und um Europa und über die Europawahl selber gesprochen. Als alle Flyer verteilt waren, wurde die Festung mit einem „Nieder mit Frontex“-Gebrüll gestürmt und dem Erdboden gleich gemacht!

Danach sind wir noch auf die Anti-Nazidemo in München gegangen, denn es sind mal wieder ca. 250 Neo-Nazis aufmarschiert. Sie forderten die Abschaffung des §130 des Strafgesetzbuches. Dieser Paragraph stellt u.a. die Volksverhetzung und Leugnung des Holocaust unter Strafe, was die extrem Rechten als „Gesinnungsterror“ betrachten. Wir haben lautstark unsern Protest zum Ausdruck gebracht und sind am Abend ohne Stimme dafür mit Sonnenbrand von einem erfolgreichen GJM- Tag heimgekehrt!

Für den Vorstand

Katharina Schulze

Die Festung Europa mitten in München(Verzeihnung für das schlechte Foto)

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Hallo ihr Alphamädchen!

Zur Beantwortung der Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen der Finanzkrise und den durchgehend männlich besetzten Vorständen in der Wirtschaft gibt, sind am Montag die Europakandidatin Franziska Brantner, die Bestsellerautorin Susanne Klingner, die Bundestagsdirektkandidatin Judith Greif und der Landesvorsitzende der Grünen Dieter Janecek zusammen gekommen. „Junge Frauen müssen endlich genug Selbstbewusstsein haben, aktiv für ihre Ziele einzutreten und direkt zu benennen, was sie in ihrer Karriere erreichen wollen!“ so Franziska Brantner, die als eine der jüngsten

Kandidatinnen überhaupt Chancen hat, ins Europaparlament einzuziehen. Im Rahmen der Diskussion stellte sich heraus, dass alle Beteiligten nur davon profitieren könnten, wenn es mehr Frauen möglich wäre, eine Karriere in der Wirtschaft zu machen. Denn einerseits könnten die Frauen sich dann auch beruflich freier entfalten, andererseits würde es auch den Männern nicht schaden, wenn sie etwas Verantwortung abgeben könnten. Gerade innerhalb eines Paares hätte es Vorteile für beide Beteiligten, wenn man die Erwerbsarbeit auf zwei Personen aufteilen könnte, anstatt dem Mann alleine das fast gesamte Familieneinkommen aufzubürden. Zur Erreichung einer Gleichberechtigung sei eine Quote nach Ansicht der D i s k s s i o n s t e i l n e h m e r I n n e n wenn auch nicht das beste, sicherlich aber das zum jetzigen Zeitpunkt effektivste Mittel. „In den skandinavischen Ländern hat die zwingende Quote in Aufsichtsräten viel verändert“ so die Bundestagsdirektkandidatin Judith Greif. „Einen Versuch sollte uns ein solches Projekt auch hier wert sein.“

Hanna Samüller

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Am 2.6. fand die außerordentliche Aktionärshauptversammlung der HypoRealEstate (HRE) in der

Münchner Messe statt. Inzwischen sind über 80 Milliarden Euro an staatlichen Mitteln an die HRE geflossen.

Die Holding ist aber bestenfalls 250 Millionen Euro wert. Ohne die massive Unterstützung der Steuerzahler würde die HRE heute nicht mehr bestehen. Umso schlimmer ist, dass die Bürger keinerlei Einfluss auf die weiteren Geschäfte der HRE ausüben können. Auf diesen Missstand machte die Grüne Jugend München

in Begleitung der Vorsitzenden der Münchner Grünen, Hanna Sammüller, die Aktionäre am Morgen der außerordentlichen Hauptversammlung aufmerksam.

„Die 80 Milliarden hätte man auch nachhaltiger investieren können. Investitionen in Bildung oder Klimaschutz werden sich in den nächsten Jahren mehr auszahlen – besonders für die Jugend.“ Erklärt Hanna Sammüller (Vorsitzende der Münchner Grünen) und betont: „Ich habe den Verdacht, die nachkommenden Generationen werden das desaströse Missmanagment

Junge Grüne fordern nachhaltiges Investment statt Blankoscheck für die HRE

Die Mitglieder der GJM begrüßen die Aktionäre auf dem Weg zur Hauptversammlung

Zum Milliardengrab bitte dort lang!

Ist die Finanzkrise männlich?

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der HRE ausbaden müssen.“ Nicht nur deshalb fordern die Grünen strikte Kriterien, die sich nach ökologischen und ethischen Gesichtspunkten richten, wenn eine Bank den durch die Bürger finanzierten Rettungsschirm entgegen nimmt.

Mit Wegweisern, die den Weg zur „Hypo Fake Estate“ wiesen, sowie Informationsflyern machten die jungen Grünen auf ihre Kritikpunkte aufmerksam. „Es kann nicht sein, dass unsere Generation für die Fehler bezahlt, die heute aus Gier begangen werden. Wir werden nur Schulden und eine

runtergewirtschaftet Umwelt erben“ Meint Florian Sperk (Vorsitzender der Grünen Jugend München) und erklärt: „Die Bundesregierung darf nicht nur Interessensgruppen im Auge haben, sondern muss ihrer Verantwortung für das Gemeinwohl nachkommen.“ Schon längst hätte die große Koalition den Steuerzahlern als Gegenleistung für die Rettungsmilliarden Kontrolle über die Bank verschaffen müssen.

Von der Mehrheit der Aktionäre wurde die Aktion mit einem Schmunzeln anerkannt und viele äußerten sich positiv über das Engagement der jungen Generation. „Wahrscheinlich ist den Aktionären bewusst, dass mit ökologischen und ethischen Kriterien bei der Kreditvergabe der HRE besser hätte gewirtschaftet werden können und ein quasi Zusammenbruch nicht eingetreten wäre.“Erläutert Katharina Schulze (Vorsitzende der Grünen Jugend München).

Kaum ein Aktionär entkam den fleißigen VerteilerInnen der GJM

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Am Wochenende der Europawahl hat die GJM noch mal alle Kräfte mobilisiert und ist am Freitag, 05.06.09 und Samstag, 06.06.09 durch Münchens Kneipen gezogen. Im Gepäck lauter Infomaterial, Gummibärchen und vier Eisbären, denn denen wird bekanntlich das Eis viel zu dünn.

Was war unsere Aufgabe? Erstmal den Leuten klar machen, dass wir kein Junggesellen/Innen-Abschied feiern und auch nicht zum Spaß uns in die warmen Eisbärenkostüme zwängen, sondern auf die Europawahl aufmerksam machen wollen! Was war die Resonanz? Die war groß, ich glaube neben Knut wurden noch nie Eisbären so viel fotographiert und das Eisbären zu einem Bier eingeladen worden sind, habe ich davor auch noch nie gehört.

Im Gespräch mit den Leuten kam raus, dass viele schon per Briefwahl gewählt haben oder das sie natürlich ganz brav am Sonntag wählen gehen. Viele sagten auch dass sie die Grünen wählen. Ich möchte hier klarstellen, dass sie die

Gummibärchen erst nach dieser Antwort bekommen haben - von Bestechung kann also nicht die rede sein. Das tolle Wahlergebnis am Sonntagabend hat gezeigt, dass uns die Mobilisierung gelungen ist. Auf der Wahlparty der Grünen im Stemmerhof musste zwar lange gezittert werden, aber dann stand fest: zwei Abgeordnete aus Bayern ziehen ins Europaparlament ein! Neben Barbara Lochbihler hat auch Gerald Häfner auf Platz 14 dank des starken Grünen Ergebnisses den Sprung nach Straßburg geschafft. Es gab einen Zuwachs von ca. 34.000 Stimmen in Bayern. In 29 Landkreisen wurden die Grünen zweitstärkste Kraft, ebenso in zwei der sieben Regierungsbezirken

Die Eisbären sind los

Die vier Eisbären beim Wahlkampf

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(Schwaben und Oberbayern). Mit lediglich 1,4% hinter der SPD sind die Grünen jetzt dritte Kraft in Bayern. Blickt man auf München so zeigt sich folgendes Bild: In 6 Stadtbezirken wurden die Grünen stärkste Kraft, das stärkste Ergebnis gab es in Ludwigvorstadt/Isarvorstadt mit sagenhaften 35,4%! Insgesamt haben die Grünen in München 21,4% der Stimmen geholt. In der Altersgruppe 18-24 Jahren haben 18% die Grünen gewählt – das ist super, aber die GJM sagt, da geht noch einiges mehr! Hier noch mal die Bundesweiten Ergebnisse:

CDU 30,7%, SPD 20,8%, Grüne 12,1%, CSU 7,2%, Linke 7,5%, FDP 11,0%, Sonstige 10,8% (vorläufiges Ergebnis des Bundeswahlleiters)

An dieser Stelle an dickes Dankeschön an alle fleißigen Helfer, ohne euch hätten wir den Wahlkampf nicht so durchziehen können! Danke, danke, danke!! Für den Vorstand

Katharina SchulzeDie Eisbären schloßen schnell neue Freundschaften....

...einer fand sogar seine große Liebe

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Ist die Frauenquote heute noch sinnvoll?

Bei Risiken und Neben-wirkungen fragen Sie Ihre Ärztin oder Apothekerin...

Seit der Gründung unserer Partei ist die Frauenquote im grünen Grundsatzprogramm verankert als Instrument der Frauenförderung: Das Frauenstatut stellt sicher, dass alle Ämter und Listen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt sind. Genau wie andere grüne Spezialitäten, das Rotationsprinzip oder die Trennung von Amt und Mandat, steht auch sie alle Jahre wieder im Kreuzfeuer der innerparteilichen Kritik.

Die Frauenquote ist nicht meine beste Freundin. Sie ist nicht jung, knackig oder sexy. Genau wie ihre Busenfreundin, die geschlechtergerechte Formulierung (Himmel! Wie kann jemand sein Kind mit so einem Namen strafen – vielleicht besser doch eine Namensänderung in „Gender-Gap“?), wirkt sie manchmal hölzern, altbacken und besserwisserisch. Wahrscheinlich werden daher regelmäßig Rufe laut, sie abzuschaffen. Ihre Gegnerinnen

und Gegner argumentieren meist ungefähr so:

Die Frauenquote war in den 80ern sinnvoll, aber heute haben wir die gesellschaftliche Gleichberechtigung doch mehr oder weniger erreicht. Die Frauenquote fördert schlecht qualifizierte Frauen auf Listenplätzen und in Ämtern, denen sie nicht gewachsen sind. Die Frauenquote diskriminiert die männlichen Parteimitglieder, da sie nicht die tatsächlichen Anteile von Männern und Frauen in der Partei widerspiegelt. Qualifizierte, souveräne Frauen werden durch die Frauenquote eher behindert: Sie würden es auch ohne sie an die Spitze schaffen und müssen stattdessen immer mit dem Makel der „Quotenfrau“ leben.

Nein, würden sie nicht. Und zwar nicht, weil die grünen Männer allesamt böse Machos sind, genauso wenig wie Männer im Allgemeinen. Sondern weil wir es hier mit gesellschaftlich gewachsenen Strukturen zu tun haben. Sie hatten Jahrtausende lang Zeit, sich einzuschleifen und sich mit Religion, Philosophie, Rechtssystem,

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Bildungswesen und der kulturellen Identität zu vermischen. Wenn wir Frauenfeindlichkeit mit einer schweren Krankheit vergleichen, ist die Frauenquote bestimmt kein Allheilmittel. Sie ist eher eine hässliche Krücke, die auch nicht schöner wird, wenn wir sie mit Blümchen bemalen. Und selbstverständlich sind auch die Heilungschancen schon enorm gestiegen: Neue Heilmethoden sind dabei sich zu etablieren. Vor allem jüngere Patientinnen und Patienten greifen vermehrt zu Alternativen, die sich Vätermonate, partnerschaftliche Arbeitsteilung oder Polyamourie nennen. Und manchmal kann es ja auch sinnvoll sein, z.B. bei einer Listenaufstellung ausnahmsweise den ersten Platz für beide Geschlechter zu öffnen, wenn weit und breit keine Spitzenkandidatin in Sicht ist, ein männlicher Bewerber jedoch gute Erfolgsaussichten hat, politische Erfahrung und Engagement mitbringt.

Auch die Argumente von Befürworterinnen und Befürwortern ähneln sich. Von wem mag wohl dieses Zitat stammen?

„Dass die Quote allein die Welt verbessern wird, hat auch niemand behauptet. Aber offensichtlich verändert sich Bewusstsein nicht auf mehr oder weniger freundliche, moralische Appelle hin, sondern muss mit anderen Mitteln dazu gebracht werden. [...] Und wenn wir die ‚Krücke‘ Quote nicht mehr brauchen, schaffen wir sie selbstverständlich ab - allerdings wird wohl jedeR zugeben müssen, dass das im Moment noch Musik aus einer sehr fernen Zukunft zu sein scheint.“

Genau wie Patientinnen und Patienten auf dem Wege der Besserung neigen Quotengegnerinnen und -gegner nämlich manchmal dazu, den Heilungsprozess subjektiv falsch einzuschätzen. Frauen sagen an dieser Stelle häufig: „Ich habe das nicht nötig“. „Ihr habt doch eh schon alles erreicht, was wollt ihr denn noch?“, oder die Theorie von der Unmöglichkeit, qualifizierte Frauen zu finden, finden sich eher bei männlichen Gegnern. An all diesen Argumenten ist bestimmt auch ein Körnchen Wahrheit und Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich

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die Regel: Bestimmt ist es schon mal vorgekommen, dass ein guter männlicher Redebeitrag im Kasten liegen blieb, weil die quotierte Redeliste geschlossen wurde, oder dass eine schlecht qualifizierte Frau durch die Frauenquote einen Vorteil gegenüber einem besser geeigneten, männlichen Bewerber erhielt.

Aber sorry, wie oft ist es eigentlich anders herum? Ein Blick auf gesellschaftliche Realität und politische Landschaft zeigt schnell, dass Männer und Frauen eben nicht die gleichen Chancen haben: Wir hatten zwar schon mal eine weibliche Ministerpräsidentin, doch seit Heide Simonis‘ Sturz sind es wieder nur Männer. 1991 wurde die Vergewaltigung in der Ehe doch tatsächlich unter Strafe gestellt. Der Frauenanteil bei der CSU beträgt 18%, in der FDP sind es 17%, in der SPD immerhin schon 33%. Dort finden wir allerdings zumindest eine 40prozentige Frauenquote für Ämter, Mandate und Listen und auch das Zitat von

weiter oben1: Offensichtlich führen die SPD-Frauen regelmäßig die selben Grabenkämpfe...

Jungs, Mädels, das können wir besser! Lasst uns das Superwahljahr bitte nicht mit Streitigkeiten über die Quote zubringen, sondern einen ordentlichen Wahlkampf hinlegen und die nächste Bundesregierung stellen. Vielleicht können wir dann nach ein paar Legislaturperioden grüner Geschlechterpolitik wirklich sagen: Mission accomplished... Der Frauenanteil bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beträgt übrigens 38%. Und nicht vergessen: „Selbst bei einer spürbaren Besserung Ihres Befindens sollten Sie die Behandlung zu Ende führen, um den Heilungserfolg nicht zu gefährden.“

Judith Greif

1 In einer Juso-Publikation, um genau zu sein: Poll, Corinna. 1998. „Pro und contra Quote“. Links im Druck. Die Mitgliederzeitschrift der Münchner Jusos 1, S. 11.

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IMPRESSUM:BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENKREISVERBAND MÜNCHENSendlingerstr. 4780331 München

Grüne JugendMünchenFon: 089 / 21 15 97-20Fax: 089 / 21 15 97-24eMail: [email protected]: www.gjm.de

BankverbindungStadtsparkasse MünchenBLZ: 701 500 00Konto: 21 12 23 95

Für den Bildnachweis verant-wortlich:Corinna RoseGeoffrey Warlies

V.i.S.d.P. Corinna Rosec/o Stadtbüro der GrünenEigendruck im SelbstverlagNamentlich gekennzeich-nete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Unser Vorstandsteam

VorsitzendeKatharina [email protected]

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SchatzmeisterMartin [email protected]

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Unsere Arbeitskreise

AK SchuleMartin [email protected]

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GJMedienGeoffrey [email protected]

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Nächster Redaktionsschluss:wird per E-Mail bekannt ge-geben