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12 | 2009 – 01 | 2010 DESIGN > ANGEWANDTE KUNST > FORMGESTALTUNG Nr. 16 | Ausgabe Schweiz > Süddeutschland > Elsass SITZEN . LIEGEN . FAHREN

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INFORM Designmagazin

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12 |2009– 01 | 2010

DESIGN>ANGEWANDTE KUNST>FORMGESTALTUNGNr. 16 | Ausgabe Schweiz>Süddeutschland>Elsass

SITZEN . LIEGEN . FAHREN

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LDie Bedeutung des Sitzens ist in unserer Kultur und ihrerGeschichte gar nicht hoch genug einzuschätzen. War esfrüher das Herrschen, das durch Sitzen, Besitzen (in denAchtzigerjahren „Aussitzen“) angezeigt wurde, sind wirheute froh, wenn wir den Sitzen zumindest zeitweise ent-kommen. Jäger und Sammler kannten vermutlich keineRückenbeschwerden. Doch wo wir gehen und stehen, inder Nähe befindet sich mit großer Sicherheit eine Sitzge-legenheit. Die Art des Sitzens kann in Sekundenschnelleunsere Persönlichkeit akzentuieren, je nach Haltung, dieuns die Sitzgelegenheit anbietet. Sitzen im Ohrensesselmacht älter und weiser als Sitzen auf dem Barhocker. Sit-zen im Porsche lässt andere menschliche Qualitäten auf-blitzen als Sitzen im Volvo. Eine Welt ohne Niederlassun-gen: kaum vorstellbar.

Um nicht dem Vorurteil aufzusitzen, unsere Sitzpositionenseien weltweiter Standard, wirft unser Essay einen erhel-lenden Blick auf andere Kulturen des Sitzens und fragt an-lässlich einer großen Ausstellung im Frankfurter Museumfür Angewandte Kunst, wie und worauf man in Chinasitzt und gesessen hat. Unser Interview beleuchtet ein ergonomisch und räumlichinteressantes Studierenden-Projekt aus Basel und die Ins -titutionen-Rubrik beschäftigt sich dieses Mal nicht vor-dringlich mit einer besonderen Hochschule, sondern hältAusschau nach unterschiedlichen Herangehensweisen andas Sitzen oder Fahren, quer durch verschiedene Hoch-schulen.

Wir wünschen allen Sitzenden, Liegenden, Stehenden,Fahrenden, Liegengebliebenen, Sitzengelassenen, Aufste-henden und Hinsetzenden eine angenehme Lektüre.

Björn Barg Regina Claus

<<< TITELBILD: Eva Marguerre, NIDO-Hocker ausgezeichnet beim

Studentenwettbewerb „BLICKFANG next“ in Wien

04 THEMAVon Ming zu Bastard500 Jahre Kultur des Sitzens in China

10 PERSONAdéformation professionnelleIm Gespräch mit André Haarscheidt

14 INSTITUTIONFortbewegt und aufgeblasenVon beschleunigten Sitzen

21 ARTEFAKTGut gefunden

23 TEXTNeu erschienene Bücher

25 ARTEFAKT KALENDERNeu erschienene Kalender

26 HABITATEngel & VölkersWohnen im Denkmal

29 LICHTBLICKLars Dinter Nola

31 SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH Sari LiimattaHIGH/LOW

33 TIPPSEmpfehlenswert

40 AGENDATermine von Dezember 2009 bis Januar 2010

43 Impressum

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Ist das Sitzen für die Menschwerdung womöglich nicht we-niger wichtig als der aufrechte Gang? Nicht nur Begriffeund Redewendungen, die um das Sitzen kreisen, legen diesnahe. Während die urzeitlichen Jäger und Sammler noma-disch umherstreiften, bevor sie zur Kultivierung des Bodensseßhaft wurden, bedeutete dies jedoch nicht, dass sie denAcker, den sie bewirtschafteten, darum auch besaßen. Infast allen Kulturen kam erst spät zum Sitz auch der Besitz,von dem manch einer geradezu besessen scheint. Und heu-te? Meist besitzt der Vorsitzende (engl. Chairman) nicht nurein größeres Auto, sondern auch mehr Macht. Der Thron alssein Platz ist dem demokratischen Chefsessel gewichen. Imübertragenen Sinne spricht man auch vom Heiligen Stuhl(Papst als Völkerrechtssubjekt) oder vom Stuhlmeister fürden Logenvorsitzenden beim mächtigen Geheimbund derFreimaurer. Ein relativ modernes Phänomen sind die Trophy-Chairs: Klassiker des Industriedesigns mit hohem Prestige-Faktor wie die Corbusier-Liege oder der Barcelona-Chair,aber auch Sitzmöbel des Ehepaars Eames. Anfangs für ihreoriginelle Konstruktionsleistung bewundert, sorgen sie heu-te in Wohn-, Arbeits- oder Wartezimmern von Arzt- undAn waltspraxen für Distinktionsgewinn.

Kulturelle DifferenzierungAls notwendige Form des temporären körperlichen Ver -weilens wurde das Sitzen im Lauf der Geschichte zuneh-mend durch Apparate gestützt. Dabei ist eine kulturelle undfunktionelle Ausdifferenzierung unübersehbar. Von auf demErdboden ausgebreiteten Decken, Teppichen und Mattensind wir nach vielen Jahrhunderten heute bei hochkom -plexen Sitzskulpturen angekommen, die vom lendenwirbel-schonenden Bürostuhl über ergonomische Kindersitze für's Auto bis zur Pilotenkapsel mit Katapult-Mechanismus rei-chen. Rein der Behaglichkeit dienen Schaukelstuhl und Wip-pe durch rhythmische stationäre Bewegungen. Aber auchder zur Passivität zwingende Zahnarztstuhl oder Frisörstuhl,der hochbeinige Barhocker, die kontemplative Parkbankoder die zur Andacht anhaltende unbequeme Kirchenbankweisen ein hohen Grad an kulturspezifischer Spezialisierungauf. Vor allem die letzten zweihundert Jahre Sitzmöbel-Geschichte haben bisher das Interesse der Kultur- und

Designhis toriker gefunden. Nicht zuletzt der Übergang vonder handwerklichen zur maschinellen Herstellung hat eineReihe von ästhetischen „Aufbruchs“-Bewegungen hervor-gebracht, die in geistiger Auseinandersetzung mit der Ma-schine zeitgemäße Aufgaben und sinnvolle Qualitätskrite-rien zu definieren versuchten – von der Kunstgewerbe-Bewegung bis zur Ulmer Schule. Ein Katalog von wechseln-den Positionen beschrieb keineswegs nur deutsche oder eu-ropäische Kunst- und Design-Geschichte, sondern weitge-hend vergleichbare Verhältnisse im Einzugsbereich eineswestlich geprägten „way of life“, der – rückblickend mussman sagen: missverständlich – auch „international“ ge-nannt wurde und wird. Wie wenig international im Sinnevon kulturübergreifend die Manifeste, die daraus hervorge-gangenen Produkte und die zugrunde liegenden Strategienjedoch tatsächlich sind, führt uns gegenwärtig eine Ausstel-lung im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst vor Au-gen, die unter der Überschrift „Sit in China. Ein Streifzugdurch 500 Jahre Kultur des Sitzens“ dem diesjährigen Eh-rengastland der Frankfurter Buchmesse gewidmet und nochbis zum 31. Januar 2010 zu sehen ist.

Formale Analogie täuschtWährend in Mitteleuropa das Sitzen auf Stühlen mit herun-terhängenden Beinen spätestens durch römische Erobe-rungsfeldzüge auch nördlich der Alpen eingeführt wurde,verdrängten in China – wie man dem „Sit in China“-Kata-log entnehmen kann – Stühle das Sitzen auf Matten undTep pichen am Boden erst, als sich der Buddhismus währendder Tang-Dynastie um 600 n.Chr. ausbreitete. Nachdem an-fänglich nur der Kaiser und hohe Würdenträger auf Stühlen saßen, teilweise im Lotussitz, übernahm dies etwas späterder Hofstaat, im 9. Jahrhundert schließlich auch das einfa-che Volk. Ähnlich wie in Europa bildeten sich Gattungen:Schemel, Hocker, Lehnstuhl, Armlehnstuhl, dann weitereUntergattungen wie der Lampenhänger-, Pinselstengel-oder Beamtenhut-Lehnstuhl. Die Formen und ihre hand-werkliche Herstellung wurden über Jahrhunderte weiterge-reicht und gemäß chinesischem Denken nur geringfügig„verbessert“, Details anders konfiguriert. Eine besondere chinesische Rarität, den Pferdehuf- oder

> Von Ming zu Bastard | 500 Jahre Kultur des Sitzens in China | betrachtet aus EuropaTH

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rechs und links: Hocker 16. / 17. Jhd., Armlehnstuhl 18. Jhd., beides Huanghaliholz, Sammlung Ignazio Vok; Mitte: Diao Tingting: „Leer“ 2007

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Hufeisen-Stuhl, stellt im Katalog der britische Kunsthändler Nicholas Grindley als „technisch höchst anspruchsvolles undausgefallenes Möbelstück“ vor. Der feststehende Stuhl ent-wickelte sich dabei originellerweise aus dem früherenKlapp-Hufeisenstuhl. Beide verbinden mit der typisch ge-schwungenen Arm-und-Rückenlehne in Form eines Hufei-sens ästhetische mit handwerklicher Exzellenz.Europäer mögen sich bei diesem Modell auch an die Bug-holzstühle von Thonet erinnert fühlen. Doch die formaleAnalogie täuscht. Anders als die in heißem Dampf geboge-nen Holzrohre – eine aus dem Schiffsbau kommende Ver -

arbeitungstechnik – die der Möbelfabrikant Thonet Mittedes 19. Jahrhunderts für die Stuhlherstellung entdeckte,sind alle chine sischen Möbel aus dem massiven Holz he -rausge arbeitet. In reizvollem Paradox verbinden sie eine filigrane Strukturmit einer gewissen Steifheit. Der stets runde Querschnittder Stuhlstreben leitet sich dabei vom Bambusrohr her, dasdie frühe Möbelherstellung dominierte. Die Form wurdebei behalten, auch nachdem später edle Harthölzer wie Hu-anghuali, Nanmu, Blütenbirne oder Ebenholz verarbeitetwurden. >>>

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1001 chinesische Stühle, Installation von Ai WeiWei, 2007

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Ming und ModerneAls Epoche grosser formaler und und handwerklicher Ver -feinerung gilt die Ming- und frühe Quing-Dynastie, 15. bis17. Jahrhundert. Ihre ästhetische Grammatik wirkt auch füreuro päische Augen klassisch ausgewogen, weshalb Samm-ler diese Epoche besonders schätzen. Eine Auswahl solcher Ming-Stühle ist nun in Frankfurt zubewundern. Sie wurden von dem aus Slowenien stammen-den Architekten und Antiquitätensammler Ignazio Vok zuVer fügung gestellt und machen den Einstieg in die chinesi-sche Kultur leicht. Vok, der in den 1960er Jahren in Mün-chen und Venedig Architektur studierte und offensichtlichdurch die europäische Moderne geprägt wurde, betont:„Ich setzte die Form, die 'pure Form' an die erste Stelle.“Voks Sammlungsstücke bilden das Herzstück der Ausstel-lung, für die das Museum für Angewandte Kunst rundehundert Sitzmöbel zusammengetragen hat. Dass viele derhistorischen Exponate in doppelter Ausführung zu sehensind, hat seinen kulturhistorischen Hintergrund: Sie warenBestandteil eines Zeremoniells, bei dem Hausherr und Haus-dame würdevoll nebeneinander sitzend ihre Gäste empfin-gen. Doch trotz der rituellen Nutzung zeigen die Stühle mitBeinmulden und leichter Rückenschwingung in der Lehnezugleich Bemühungen, die starre Form unmerklich an denKörper anzupassen.

Umnutzen und AufmöbelnEinen zweiten Schwerpunkt der Ausstellung bilden Exponateder Gegenwart. Die Kuratoren der Ausstellung und Heraus-geber des Katalogs, Volker Fischer, Kenner der europäischenDesign- und Architekturgeschichte, und Stefan Graf von derSchulenburg, china- und japankundiger Kurator am Museumfür Angewandte Kunst, haben auf ihrer China-Reise dafür inGalerien und Museen, in Kaufhäusern und auf der Straße re-cherchiert und von dort Exponate mitgebracht oder fotogra-fisch festgehalten.Vom öffentlichen Sitzen im Alltag – für den die Trennungzwischen öffentlich und privat anders gezogen wird als hier-zulande, und wo es passieren kann, dass Passanten durchein Schaufenster geradewegs in einen Massagesalon oder ei-ne Zahnarztpraxis blicken – erzählen vor allem die sogenann-ten „bastard chairs“, die Michael Wolf fotografiert hat: hy-bride Gebilde, die auf den Straßen arbeitende Suppenköcheund Frisöre oder durchziehende Wanderarbeiter aus Restenalter Sitzmöbel und Zivilisationsmüll zu halbwegs tauglichenSitzobjekten aufgemöbelt haben. Die aus der Not geboreneUmnutzung ist aus anderen Armutskontexten bekannt undgewinnt in der Rezeption leicht eine folkloristische Note.Man denke an die mexikanischen Sandalen mit Sohlen ausalten Autoreifen oder die zu Blumenkübeln umfunktionier-ten Blechkanister, die im Mittelmeerraum zum Lokalkoloritgehören.„Chinesischer“ erscheinen da die auf Wandfotos vorgestell-ten Fahrrad- oder Moped-Taxis. Während die von einemMenschen gezogene klassische Rikscha als koloniale Hinter-lassenschaft heute verpönt ist, sind die zum gewerblichenPersonentransport umgerüsteten Dreiräder weit verbreitet.Auch hier zählen technisches Geschick und Improvisation,wobei die Sitzvorrichtungen auf den phantasischen Chassis'meist recht konventionell gestaltet sind. Der überdachte Motorroller BMW C1, den die BayrischenMotorenwerke 2000 für die Polizei entwickelt haben, erin-nert an eine „Krad-Rikscha“ und soll besser fahren, als dasAussehen vermuten lässt.

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Shanzhai Über eine Million Dollar-Millionäre leben mittlerweile in Chi-na, dazu in den Küstenregionen ein wachsender Mittel-stand. Ihnen muss etwas zum Sitzen und Besitzen gebotenwerden. Während sich die Superreichen mit westlichen Pro-dukten eindecken, von italienischer Markenmode bis zur Limousine made in Germany, spart der Mittelstand, um sicheinmal im Jahr ein wirklich teures Produkt zu leisten. Von ei-nem chinesischen Textilfabrikanten, der an einer deutschenUniversität BWL lehrt, erfuhr die Rezensentin, dass es im chinesischen Aufsteiger-Milieu üblich ist, dass ein Kleid von

Gucci, Prada oder Chanel von seiner Besitzerin nicht etwagetragen wird, sondern bei Besuch von Gästen an derSchrankwand hängt: um zu zeigen, dass man sich diesesleisten kann. Eine Kopie, und sei sie noch so perfekt, kommtnicht in Frage. Andererseits ist es ein Faktum, dass siebzig Prozent der Pro-dukt-Fälschungen weltweit aus China kommen. Berühmt-berüch tigt sind nicht nur Raubkopien von Uhren und modi-schen Accessoires, sondern auch „falsche“, sprich, nicht li-zensierte Möbelklassiker-Editionen. Ein Widerspruch? In Frankfurt wird dieses Thema mit leicht gereiztem >>>

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These, Antithese, Synthese; Shao Fans „Arbeit Nr. 1“, 2004

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Unterton aufgegriffen: In der Ausstellung stellt man autori-sierten Produkten Prospekte mit chinesischen „Fakes“ ge-genüber, im Katalog betont man den finanziellen „Scha-den“, der dadurch jährlich in Milliardenhöhe entstünde. Dennoch handelt es sich selten um „echte“ Fälschungen,die hundertprozentige Identität vortäuschen, so wie etwaein gefälschter Rembrandt. Vielmehr werden die Produktenachempfunden oder auch verfremdet (aus Adidas wirdAdodas, aus Sony SQNY). Ein Vorgehen, das mit kriminellerEnergie nicht hinreichend zu fassen ist, vielmehr eine – pro-vozierend gesagt – fremdartige kulturelle Praxis einkreist,die ihrerseits wenig Verständnis dafür aufbringt, wennwestliche Konsumenten den Sinn für die feinen Statusun-terschiede am Produkt (echt und teuer versus kopiert undbillig) vermissen lassen. Hinzu kommt, dass das Nachahmenvon Vorbildern in China grundsätzlich positiv gesehen wird. In China hat man für dieses komplexe Phänomen den Be-griff „Shanzhai“ (Bergdorf) geprägt, der – so Kurator Fi-scher – durchaus als Kippfigur verstanden werde, die trotzfehlenden Unrechtsbewusstseins zwischen Kritik und Affir-mation schillere. Nicht zuletzt die Tatsache, dass auch derWesten bereitwillig von den Handelsbeziehungen mit Chinaprofitiert, entzieht der moralischen Entrüstung einiges anLegitimation. So können bei der beliebten Asien-Produktiondie Geldtansfers für die geleistete Arbeit der Chinesen vonkeinem rechnenden Menschen tatsächlich als Lohn betrach-tet werden, allenfalls als Schwundstufe desselben, aus demall das getilgt ist, worauf man im eigenen Land stolz ist –oder vor der großen Werteschmelze, genannt Globalisie-rung, einmal war: anteilige soziale Absicherung der Arbei-ter, nachhaltiger Energieeinsatz, ökologische Arbeitsbedin-gungen. Auch dieser „Lohn“ ist ein Fake! Was China tak-tisch als temporäre Ausbeutung dulden mag, nennt derWesten kühl asymmetrische Handelsbeziehung, eine eben-falls – leider – Jahrhunderte lang geübte „kulturelle“ Praxis.Jede Kultur betrügt eben so gut sie kann.

Altes im Neuen aufgehobenAuch der Kunst wird zum Thema Sitzen in Frankfurt dasWort erteilt, neben anderen namhaften Künstlern wie AiWei Wei, Freeman Lau oder Wang Shugang sind auch Arbei-ten des 1964 geborenen Maler-Bildhauer-Designers ShaoFan zu sehen. Seine Stuhlskulpturen wirken auf den erstenBlick befremdlich, indem der Künstler Tradition zu zerstörenscheint. Bei genauerem Hinsehen prägt dieses Verfahrendoch nur seine frühen Arbeiten. Bei neueren Werken, etwaseiner „Arbeit No. 1“ aus 2004, bleibt er nicht beim Filetie-ren historischer Möbel (wie bei Stuhl „Mond“ 1995, Stuhl„Wei“ 1996), sondern er rekomponiert deren Bestandteilemit transparenten Acrylglasplatten zu einem neuen Korpus.Der alte Stuhl scheint nun zu schweben und entwickelt – wiebei einer Explosionszeichnung seltsam vergrößert – eine fastbeseelte Aura. Liest man dies als künstlerischen Kommentarzur Gegenwart, handelt die Arbeit von der Vision einer neu-en Ordnung, in der Altes im Neuen im Hegelschen Sinne„aufgehoben“ ist. Das ist nicht Dekonstruktion als Zerstö-rung des Mythos, vielmehr Aufforderung zu Integra tion undSynthese – Pers pektiven für ein neues China. Wesentlich cooler und für westlichen Konsum kompatibleragiert das ebenfalls in Frankfurt vertretene Designstudio XYZDesign. Gezeigt werden Arbeiten der Serie „Fake Chair“, zuder zwanzig Stuhlskulptur-Unikate gehören. Auf einerSchnittstelle von Design und Kunsthandwerk verbinden dieXYZ-Designer darin Teile eines vergoldeten Sessels in Barock-

optik mit einem chinesischen Armlehnstuhl im Stil einer Fo-tocollage. Replikate von Logo-Design-Textilien der europäi-schen Modedesigner Gucci, Vuitton, Prada, Fendi und Cha-nel schmücken patchworkartig die Polsterung. Auch das einKommentar zur Gegenwart, unübersehbar zum FaszinosumBranding und Marken einerseits, Shanzhai andererseits. Et-was penetrant lassen YXZ dabei den Ehrgeiz erkennen, mitihrer Strategie (Collage, Zitat, Dekonstruk tion – im Galoppdurch 100 Jahre Designgeschichte) Anschluss an westlicheDiskurse und – honi soi, qui mal y pense – Einzug in entspre-chende Kunsthändler-Portfolios zu halten. Kann man ganzhübsch und recht glamourös finden. Ein Geschmäcklebleibt – wie bei ihrer Schwester im Geiste, Sylvie Fleurie, undihren pseudokritischen „Shopping“-Para ph ra sen.

Weniger spektakulär, aber ehrlich im Sinne einer eigenenPosition jenseits allzu absichtsvollen Anschmiegens an denWesten sind die Sitzmöbelentwürfe von Kenneth Cobonquevon den Philippinen: Geistreiche Experimente mit Materia-lien (eingefärbtes Rattan) und Formen (Ei, Kubus), die liebe-voll und zugleich bodenständig mit dem gestalterischen Er-be Asiens und Europas hantieren, ohne es zu dekonstruie-ren. Manche Entwürfe wirken noch etwas unausgegoren.Doch alle haben Kraft und Charme, eine Handschrift, diemit der Zeit noch gewinnen und leicht ihre Liebhaber in Ostund West finden dürfte.

Nike Breyer

Kotau vor dem Kunstmarkt: Stuhl „fake“ von Danful Yang; XYZ Design, 2007; courtesy:

Contrasts Galerie Shanghai

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André Haarscheidt ist Ausstellungsdesigner und Szenografund unterrichtet an der Hochschule für Gestaltung undKunst am Institut Innenarchitektur und Szenografie in Basel.Im jährlich stattfindenden Workshop „Möbel“ im Bereich„Raum und Objekt“ führt er die Studierenden des 2. Semes-ters über eine ungewöhnliche Aufgabenstellung in die viel-schichtigen Aspekte des Sitzens ein. Die faszinierenden Sitz-objekte des Jahrgangs 2008 wurden am Designers´ Satur-day 2008 in Langenthal von vier Studierenden in Szene ge-setzt. Die entstandene Rauminstallation „déformation pro-fessionnelle“ fand ein sehr positives Echo.

Welche Grundidee wurde in der Ausstellung in Langenthalszenografisch umgesetzt?In Langenthal sind die Ausstellungen in den Produktions-stätten der jeweiligen Firmen untergebracht. Man fährt mitdem Bus umher, läuft durch die Gebäude hindurch, steigtdann wieder in den Bus und fährt zur nächsten Station. Eingroßer Durchlauf, bei dem die Leute nur stehen bleiben,wenn sie emotional berührt werden. Deswegen haben wirunsere Ausstellung sehr atmosphärisch aufgebaut. Es gabeinen Innen- und einen Außenraum. Im Innenraum sah mandie Sitzobjekte zuerst nur als Schatten und Abbilder, wasauch auf einen Schwerpunkt des Workshops hinweisen soll-te: dass die Studierenden nämlich eine eigene Projektion aufihre bestehende Stühle herstellen sollten. Im Außenbereichkonnte man herumgehen und die entstandenen Sitzobjektedes Workshops ansehen. Bei den Sitzobjekten selber befan-den sich Karten mit den Darstellungen und Hintergründender einzelnen Arbeiten.

Die Studierenden sollten im Workshop eigene Projektionenauf bestehende Objekte herstellen?Ja. Im Titel der Ausstellung, „déformation professionelle“,geht es auch darum. Das Wortspiel bezieht sich darauf, dasswir bestehende Objekte professionell deformieren, sozusa-gen als positive Umkehrung der negativen Betriebsblindheit.Die Studierenden müssen zwei identische, unbequemeHolzstühle, die sie zum Beispiel in Brockenhäusern ausge-sucht haben, mitbringen und sich auf verschiedenen Ebe-nen analytisch damit auseinandersetzen.

Wieso unbequem?Der wesentliche Fokus liegt auf der Ergonomie und die Stu-dierenden sollen ja über ihre Eingriffe eine mangelhafte Vo-raussetzung verbessern. Der negative Fokus im Auswahlver-fahren schärft die Wahrnehmung, indem sie sich fragen, wasmacht die Unbequemlichkeit eigentlich aus? Mit Klebebän-dern markieren sie den Stuhl exakt an jenen Stellen, an de-nen die „Unbequemlichkeit“ gestalterisch sichtbar wird. Dageht es darum zu zeigen, dass für alle Personen je nach Kör-pergröße und Gewicht etwas Anderes unbequem ist. Imzweiten Schritt wird einer der beiden Stühle dekonstruiert,auseinandergebaut in alle seine Einzelteile, das heißt kon-struktiv begutachtet. Wie ist er aufgebaut? Was sind das fürTeile, wie wurden sie hergestellt? Die Auslegeordnung derBestandteile hat Ähnlichkeit mit einem ausgewaideten Tier,das in allen Bestandteilen bis zur letzten Schraube vor einemliegt. Der zweite Stuhl bleibt als “Ursprungsobjekt“ möglichstlange erhalten, um die dekonstruierten Teile auch nachträg-lich noch verorten zu können. Zudem können konstruktiv zu-sammenhängende Teile für das neue Stuhlobjekt sinnvollerausgesucht und beurteilt werden. In diesem Stadium derAnalyse fallen auch die Unterschiede zwischen den verschie-denen Stuhltypen anhand der Einzelteile stark ins Auge.Nun geht es darum, dem Ursprungsstuhl eine neue Funk -tion zu geben. Die müssen sich die Studierenden selbst aus-denken. Sie müssen sich fragen, wo sie für sich oder für an-

André Haarscheidt

Informationskarten zu den Objekten

> déformation professionnelle | Im Gespräch mit André Haarscheidt

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dere Personen in ihrem Alltag „sitztechnisch“ etwas verbes-sern könnten und wie sie das machen könnten. Wie müss-te ein mobiler Schachspielstuhl konstruiert sein? Wie könn-te die Ausübung einer Fußreflexzonenmassage verbessertwerden? Wie ein Stuhl, den man auf dem Fahrrad transpor-tieren kann? Für die Lösung dürfen nur die Materialien derzwei alten Stühle verwendet werden. Diese Einschränkungführt zu äußerst kreativen und ungewöhnlichen Lösungen.

Auf was für Ideen sind die Studierenden gekommen? Ich führe diesen Workshop im achten Jahrgang durch undeinerseits gibt es manchmal völlig neue Sachen, wie zumBeispiel einen Anglerstuhl oder einen Vogelbeobachtungs-stuhl, andererseits tauchen bestimmte Funktionen immerwieder auf, wie der Geigespiel- oder Gitarrespielstuhl.Durch die unterschiedliche Ausgangslage der Ursprungs-stühle, der Spielform und der Individualität der Autoren un-terscheiden sich die Stuhlobjekte trotz gleicher Funktion im-mer sehr stark voneinander. Dieses Jahr hatten wir eine Stu-dierende, die eine klassische Gitarrenhaltung hatte, undletztes Jahr jemanden, der eher vom sehr entspannten Lie-gen ausgegangen ist. Die Autorin hat dann etwas total an-deres daraus gemacht, weil für sie die ideale Position einevöllig andere war. Es ging darum, klarzumachen, um was esbei den verschiedenen Arten von Sitzen eigentlich gehenkann. Das ist einer der Gründe weshalb dieser Workshopauch nach acht Jahren für mich immer noch anregend undbereichernd ist.

Diese ganz neuen Erfindungen wie ein Vogelbeobachtungs-stuhl oder ein Schuhanziehstuhl in engen Fluren, sind sie wirklich praktikabel geworden, oder nicht eher über -flüssig?Darum geht es nicht wirklich. Es geht um den Prozess. DieStudierenden müssen sich mit einem eher ungewöhnlichenThema auseinandersetzen. Es wird dann klar, dass eine Auf-gabe, die zunächst einfach erscheint, vielschichtige Anfor-derungen stellt. Das Projekt einer früheren Physiotherapeutin, einen Mas-seurstuhl zu entwickeln, ohne dass der Patient beim Lie-gen die üblichen Druckstellen bekommt, hat beispielswei-se nur teilweise funktioniert. Das war konstruktiv extremanspruchsvoll, es gab große Belastungen auf die konstruk-tiven Knotenpunkte. Obwohl das Problem der Druckstellenbei den Patienten nicht vollständig gelöst werden konnte,war das Projekt als Prozess erfolgreich. Man hat zwar nichtdie ideale Lösung gefunden, aber der Lösungsweg für dieProblemstellung ist aufgezeigt worden. Auch der Junggesellenabwaschstuhl hat letztlich nicht funk-tioniert, war aber als ergonomische und konstruktive Aus -einandersetzung aufschlussreich. Das eigentliche Problemwurde deutlich: die Spüle ist zu niedrig, um bequem davorzu stehen, aber man kann nicht vor ihr sitzen, weil der Un-terschrank die Beine behindert. Ein ergonomischer Wahnsinn! An sich ist ein Abwasch-stuhl absurd, als ergonomische Analyse jedoch gewinn-bringend. >>>

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Stuhlskulptur im Eingangsbereich

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Wussten die Studierenden denn, was für sie am bequems-ten ist?Zum Beispiel hat man das Gefühl, man wisse, wie am bes-ten Gitarre gespielt wird. Und dann ging es darum, daswirklich einmal auszuprobieren. Also ist das tatsächlich diebeste Position um Gitarre zu spielen? Mit Hilfe von Videofil-men haben die Studierenden ihre Bewegungen und Haltun-gen analysiert, um herauszufinden, welche Neigung mussbeispielsweise dieser Stuhl haben. Die bestehenden kon-struktiven Teile der Stühle sollten funktional verändert wer-den, und nicht einfach wahllos demoliert werden oder le-diglich als Materiallager dienen. Die Idee war, dass der alteStuhl noch erkennbar bleibt, und trotzdem entstehen durchdie Art und Weise, wie die Teile verwendet werden, völligneue Objekte. Je nach Situation werden 1:1-Funktionsmodelle gebaut, ummit den bestehenden Teilen zu experimentieren, denn einfalsch gebohrtes Loch im Originalmaterial kann unter Um-ständen nicht mehr korrigiert werden, und wenn es um Sta-tik geht, oder um Proben der Belastbarkeit, reichen kleineModelle nicht mehr hin.

Zur Aufgabenstellung gehörte auch, dass das Stuhlobjektmöglichst ortsunabhängig funktionieren sollte.Ja, aber oft sind die Leute fasziniert von einer bestimmten

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Franziska Sutter, Stuhlobjekt „2 für 2“

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räumlichen Situation und viele dieser speziellen Sachenfunktionieren nur an einem konkreten Ort in Ausnahmesi-tuationen. In den meisten Fällen stimme ich den Ausnah-men zu, weil mir wichtig ist, dass die Studierenden einenmöglichst emotionalen Bezug dazu haben, dass sie etwasbrennend interessiert und dass sie etwas wirklich untersu-chen und verbessern wollen. Zum Beispiel gibt es diesen kleinen Hocker, der genau an dieStufe vor der Heizung angepasst worden ist, weil die Stu-dentin sich an diesem Ort dort immer gerne aufgehaltenhat. Oder den Fensterhocker, der das Problem aufgreift, dasjeder kennt, der schon einmal unbequem auf einer Fenster-kante gesessen ist. Bei dem Balkonstuhl ging es um einesehr spezielle Situation bei der Studentin zuhause. Sie woll-te einen Stuhl entwickeln, der diesen Außenraum bessernutzbar macht, der eigentlich nur als Blumenbalkon ge-dacht ist. Das neue Stuhlobjekt benutzt also den Höhenun-terschied als Vorderbeine und stellt so einen neuartigen Au-ßenbezug her. Das sind spezielle Bedingungen, die derRaum vorgibt und ermöglicht.

Und Entwürfe, die weniger speziell an Orte angepasst sind?Beim Laptopstuhl Sitting Bull war gut beobachtet, was die-ser an sich unmögliche Stuhl eigentlich hergibt. Mit minima-len additiven und subtraktiven Eingriffen hat der Student er-gonomische Elementarerkenntnisse umzusetzen versucht:„wie hoch muss die Laptopfläche sein, welche Neigungmuss sie haben, damit es entspannend für das Handgelenkist?“. Viele Studenten entwickeln gute, ästhetisch ansprechendeDetails, die teils recht anspruchsvoll werden, wenn es funk-tionieren soll. Also, dass beispielsweise beim Zurücklehnenbestimmte Teile sehr belastet werden, und man dann denrichtigen Bogenausschnitt wählen muss, damit das danntatsächlich auch bequem ist. Oder wenn man aus einerstarren Verbindung etwas Federndes machen will. Ein Steh-stuhl, der die Rückenmuskulatur trainieren sollte, war bei-spielsweise nicht wie ein Kugelgelenk konstruiert, sondernhatte hinten eine Art Kufe, die zwar eine angenehme Be-

wegung erlaubte, aber irgendwann den Stuhl auch fixierte.Übrigens ein Produkt aus einem dieser grässlichen Taver-nen-Ouzo-Stühle. Oder ein Zeitungslesestuhl, dessen Arm-lehnen schräg nach außen zeigen und so der spezifischenArmhaltung des Zeitunglesens gerecht werden. Für diePolsterung der neuen Armlehnen wurde mit großer Detail-liebe ein Teil der Sitzpolsterung verwendet und analog ver-arbeitet.

Spielten Überlegungen eine Rolle, die neuen Entwürfe wei-terzuentwickeln zur Serienreife, zur industriellen Fertigung?Gerade Laptopstühle oder bewegliche Stehstühle sind dochein echtes Bedürfnis.Nein. Bei uns an der Hochschule steht das Thema Möbelund Objekt nicht als Industriedesign oder isolierte Produkt-entwicklung im Vordergrund, sondern immer in Bezug zumRaum. Im Raum liegt unser Schwerpunkt. Das Sitzen stehtimmer in Zusammenhang mit einer räumlichen Situationund ist so etwas wie eine Übungsanleitung zur Ergonomie.Wie wird durch das Objekt der Körper im Raum erfahren?Die Workshops der ersten Jahrgänge waren an Raumanaly-sen gebunden. Die Studierenden sollten mit einem Objektdas, was sie an diesem Raum faszinierte, die Qualität desRaumes sichtbar machen. Zum Beispiel gab es Stühle, die inDurchgangsbereichen oder Treppenhäusern angeordnetwaren, von denen aus man eine tolle Aussicht hatte. Es gingdamals weniger um Ergonomie, eher stand die Installationim Vordergrund, das innenarchitektonische Objekt, das sichvon d e m Stuhl löste. Der Heizungs- und der Balkonstuhl,die gehen schon mehr in diese alte Richtung.

Ihre Ausstellung in Langenthal hat dieses szenographischeElement auch mehr in den Vordergrund gestellt.Genau. Dort waren die Stühle weniger Funktionsträger, alsästhetische Skulpturen, die durch den Raum schwebten.Diese Art der Inszenierung sollte zudem die einzigartigeAusstrahlung der Unikate unterstreichen.

Das Interview führte Geraldine Zschockexq

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Der Innenbereich als Projektionsraum mit den eigens hergestellten Gummibändern "déformation professionnelle" zum Mitnehmen

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> Fortbewegt und aufgeblasen | Von beschleunigten Sitzen

Die Menschheit im Jahre 2815: vor 700 Jahren hat das letzteRaumschiff die völlig vermüllte Erde verlassen. Die Menschen,eingelullt von permanenter Bildschirm-Gehirnwäsche undrund um versorgt durch intelligentere Roboter, schweben tag-aus, tagein auf fliegenden Sesseln vom Essen zum Pool, vomSchlafen zur Pediküre, von der Pediküre zum Essen. Intellek-tuell und emotional auf dem Stand von Kleinkindern, zappelnsie mit ihren verkümmerten Gliedmaßen und zwinkern auswinzigen Äuglein wie die Maden im Speck. Die große Aufleh-nung gegen den mächtigen Supercomputer steuert auf ihrenHöhepunkt zu, als sich der Kapitän heroisch aus dem Sesselerhebt, und titanenhaft ein paar Schritte geht. So jedenfallsin der computeranimierten Apokalypse aus den Pixar Studios:„WALL·E, der letzte räumt die Erde auf.“

Die fehlende Schwerkraft dort oben hat sicher das Ihre dazugetan, aber wir lernen daraus: den ergonomischen Sitz gibtes nicht. Unser Körper ist dafür gemacht gegen die Schwer-kraft zu kämpfen, statt sich ihr anzuschmiegen in Sesseln, So-fas und Matratzen. Aber seit es sie gibt, locken sie uns auf sichherauf oder in sich hinein. War das Besitzen von Thronen undSesseln einst Privileg, ist der postindustrielle Mensch dazu ver-dammt den Großteil seines Lebens in dieser Stellung zu ver-bringen, selbst wenn er fährt, fliegt oder um die Welt surft.In wie vielen Zusammenhängen gesessen wird und wie indi-

viduell die Wünsche an eigene, bequeme Sitzhaltungen sind,lässt sich aus dem Interview in diesem Heft mit André Haar-scheidt von der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Ba-sel herauslesen. Am Institut Innenarchitektur und Szenogra-fie wurden im Projekt „déformation professionelle“ Stühleunter mehreren Gesichtspunkt analysiert und umgebaut.Welche spezifischen Funktionen lassen sich mit welchenKons truktionsprinzipien herstellen? Was erfordert die jeweili-ge Anwendung? Welche Anwendung ist sinnvoll und auf dieindividuellen ergonomischen und sonstigen Bedürfnisse desBenutzer zugeschnitten? Was sind also die „Human factors indesign“? Und wo befindet sich der Stuhl im Raum, wo wirder eingesetzt, wo geht er feste Verbindungen ein? Dieser ex-perimentelle Zugang zum „handelnden“ Sitzen, der viel mitdem Raum zu tun hat, fand konsequenterweise auch seinenästhetischen Niederschlag in einer szenischen Installation aufdem Designers´ Saturday in Langenthal.

Handeln im Sitzen sieht so aus: Vor dem Fernseher Chips es-sen und zappen, am Computer „arbeiten“, Emails schreiben,surfen, am Tisch essen, trinken, Skat spielen, eingeklemmt inzig tausend Fuß Höhe irgendwohin geflogen werden, an ei-nem stillen Ort Geschäfte erledigen. Kommt im Alltag einneues Gerät, eine neue „Handlung“ dazu (zum Beispiel dasSchnäppchenfliegen), zieht das in der Regel eine neue Art der

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Sitzung nach sich. Handelt es sich dabei um sehr komplexeSitzzusammenhänge, macht das auch den Job des Designersanspruchsvoll und vielfältig, denn „einfach nur rumsitzen“gibt es nicht. Schon gar nicht im Auto. Festgeschnallt wie einSchwerverbrecher müssen wir während unseres Lebens hun-derttausende von Kilometern auf diesen Autositzen verbrin-gen und sollen uns dabei frei und ungebunden fühlen.

Dass es sich bei der Entwicklung eines Autositzes nicht nur um eine ergonomische Herausforderung handelt, son-dern der gesamte Produktzyklus und die Einpassung des Sit-zes in das Auto berücksichtigt werden muss, wird an IlonaHermanns Diplomarbeit „Seat Vision 2015“, die sie an derHochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd abgelegthat, deutlich. Das Designkonzept eines Automobilsitzes dernächsten Generation zeigt, in wie vielen Zusammenhängendie Produktdesignern „das Sitzen“ vom Design über die Ma-terialauswahl bis zum Aufbau neu durchdenken muss.Dieser Art von Industriedesign ist die Designerin nur ge-wachsen, wenn sie wie in Schwäbisch-Gmünd „hyper-kon-vergent“ ausgebildet wurde, das heißt, sich in einem kom-plexen Feld von Produktanforderungen, Dienstleistungenund User-Interfaces zurechtfindet.

Im Gegensatz zu anderen Sitzen müssen Automobilsitze vor

allem sicher und stabil sein. Der Autositz muss den Körper injeder Fahrsituation stützen, besonders in einem Crashfall.Trotz hoher Erfordernisse an die Stabilität sollte er leicht undkostengünstig sein, da er speziell für ein Kompaktfahrzeugentwickelt wurde. Weniger Gewicht, weniger Kraftstoffver-brauch. Um das Gewicht zu reduzieren, sind Aussparungenan Stellen, die der Körper nicht direkt berührt, angebracht.Durch Anbringung von leicht ausgeprägten Seitenwangenwird besserer Halt erzielt. Die seitliche Lehnenaussparungkann zusätzlich als Anbringung eines Seitenairbags dienen.Um Ressourcen zu schonen, ist es möglich, die Kunststoff-schale durch einen naturfaserverstärkten Kunststoff zu erset-zen, was auch der Stabilität und der Reduktion des Gewichtszugute kommt. Ein Knick an der Schalenaußenseite gibt zu-sätzlich mehr Festigkeit. Die Besonderheit bei diesem De-signkonzept liegt vor allem in der gleichzeitigen Sitz-Längs-und Höhenverstellung, um die Sitzeinstellung zu vereinfa-chen. Diese Bewegung liegt auf einer Kurve und wird durcheinen Hebel oder Drehen von zwei seitlich angebrachtenHandrädern in die gewünschte Position gefahren. Die Sitz-schiene und die Befestigung des Sitzes sind ein Element. Einselbsthemmendes Planetengetriebe verhindert das gefürchte-te unkontrollierte Zurückfahren des Sitzes. Auch an das Recycling ist gedacht: Der Sitz besteht aus einerAußenschale mit darüber liegendem Polster. Das Polster wirddurch Klettverschluss an der Schale befestigt. Bei der Polster-herstellung wird der Klettverschluss mit eingeschäumt undbefestigt den Bezug am Polster. Beim Recycling wird der Be-zug samt Klettverschluss weggerissen, da dieser am Bezug“hängen“ bleibt. Das Klettband hängt direkt am syntheti-schen Bezug, da kein Schlaufenband (Gegenstück) gebrauchtwird. Dies ist kostengünstig und hat den Vorteil, dass der Be-zug leicht zu wechseln ist.Das „Sitzen im Kompaktauto“ ist eindeutig pragmatisch de-finiert: bequem, sicher, kostengünstig, einigermaßen um-weltverträglich.

Doch Sitzen und Fahren ist mehr als Ausruhen oder von Hier-nach-da-kommen und es ist auch mehr als bloße Ergonomie.Wo saßen wir, als wir rauchen lernten? Auf einem Holland-oder einem Bonanzarad? Und mal ganz ehrlich, wenn manvom Rad mit Kindersitz aufs Motorrad umsteigt, wird man danicht zum anderen Menschen? Vom verantwortungsvollenErwachsenen zum Gas gebenden Halbstarken, der endlichmal wieder richtig Spaß hat? Und sieht man es uns nicht et-wa an? Der Habitus auf dem Motorrad kommt nicht von un-gefähr: „Auf dem Motorrad ist der Rahmen weg. Man ist mitallem ganz in Fühlung. Man ist mitten drin in der Szene, an-statt sie nur zu betrachten, und das Gefühl der Gegenwärtig-keit ist überwältigend.“ (Pirsig, Zen und die Kunst ein Motor-rad zu warten)

Im Jahre 2004 gab es an der Zürcher Hochschule der Küns-te (ZHdK) ein Unterrichtsprojekt im Hauptstudium mit derinteressanten Überschrift: „Motorrad als Techno-Ethnogra-phie“. Das Motorrad wurde als komplexes Design-Lernfeldbegriffen. Anvisiert war die Entwicklung neuer Motorrad-konzepte, die sich auf spezifische Kundenprofile bezogen.Deshalb analysierten die Studierenden die techno-anthro-pologischen Aspekte des Motorradfahrens: die Typologiedes Motorrades, des dazu passenden Motorradfahrers, derErlebniswelten, die sich aus einer so unmittelbaren Mensch-Maschine-Schnittstelle ergaben, und was das für den Styledes Equipments bedeutet bis hin zur Uhr, >>>

Alle Abb. S. 14 u. S. 15: Seat Vision 2015, Ilona Hermann, Bachelor-Abschlussarbeit des

Studiengangs Produktgestaltung im SS 2009 der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch

Gmünd

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die der Fahrer trägt. Der gesamte Habitus wird dabei natür-lich auch durch die Art des Sitzens bestimmt. Die Sitzpositi-on richtet sich danach, wie das ganze Motorrad aufgebautist, und das wiederum hängt unmittelbar mit der techni-schen Leistung und dem Fahrverhalten zusammen. Der Fah-rer einer Rennmaschine krallt sich am Raubtier fest, auf des-sen Rücken er durch die Kurven jagt. Die explosive Leis-tungsentfaltung erfordert eine geduckte, klammernde Kör-perhaltung. Der Fahrer steht unter kompakter Spannung,die mit dem Feuerstuhl verschmilzt. Helm und Anzug sindentsprechend windschnittig angelegt, Verheddern an Luft-widerständen oder Autos, die man links liegen lassen will,

ist nicht erwünscht. Um so sitzen zu können, bedarf es außerdem gewisser körperlicher Grundvoraussetzungen. Der Fahrer des Choppers will dagegen den Wind in den lan-gen Zotteln spüren. Kippedrehen muss schon sein, wenn ergemütlich in den Sonnenuntergang reitet. Bierbäuche stellenkein ergonomisches Hindernis da, betonen eher die Haltungdes lässigen Zurücklehnens und Füße-Hochlegens, was gutfunktioniert, solange die Straße gerade bleibt.

Auf einem Cruiser und den Tourern lassen sich auch kurven-reiche Strecken bequem aussitzen. Eine aufrechte oder nurleicht nach vorn gebeugte Haltung hinter einem Sichtschutz,schonende Kniepositionen und Platz für Sozia oder Sozius er-möglichen zügiges Dahingleiten ohne größere Schmerzen.Der Komfort einer Griffheizung leuchtet jedem Tourenfahrersofort ein, er muss sich nichts beweisen.

Bei einem Streetfighter-Treffen dagegen wird regelmäßig einBurn-out auf der Brennplatte ausgeführt: der hintere Reifendes stehenden Streetfighters wird solange durchgedreht, biser platzt. Als Nachfahrin des cafe racers ist diese Maschineauf volle Leistung in der Stadt getrimmt, auch was den indi-viduellen Style betrifft. Sie gehört zur Gattung der Naked Bi-kes, denen Teile der Verkleidung fehlen, was das maschinel-le, aggressive Element des Auftritts noch verstärkt.

Dominic Wuffli hat sich in seiner Diplomarbeit E`N`JOY(electric and joy) an der ZHdK dem Zielgruppen-Problem ge-stellt, dass einem Stadtmotorrad mit Elektromotor blüht.Durch die Alternative zum konventionellen Verbrennungs-motor fehlt ihm nicht nur die stark libidobesetzte Motoren-technik, sondern darüber hinaus auch das so essentielleDröhnen beim Start vor der Ampel, ein fast nicht wiedergut-

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Alle Abb. S. 16 u. 17: e`n`joy, electric and joy, Dominic Wuffli, Bachelorarbeit an der ZHdK

2009

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zumachender Mangel für einen „Racer“ in der Stadt. SeinElektromotorrad E`N`Joy hat als „Naked Bike“ wenig Verklei-dung und Wuffli hat versucht, ihm mit einem außergewöhn-lichen Rahmen einen eigenen Charakter zu geben, der imStyle das riesige Plus des Elektromotorrades hervorhebt: dieextrem schnelle Beschleunigungskraft.

Zusammen mit der Sitzposition definieren die Position desGashebels, der Fußrasten, der Winkel der Vordergabel undder Radabstand den Typus des Bikes. Schon kleine Unter-schiede verändern den Charakter des Fahrzeugs.Wufflis E`N`JOY ist auf die Fahrt in der Stadt ausgerichtet: derFahrer nimmt eine aufrechte Position ein, um eine gute Über-sicht im Stadtverkehr zu haben, er muss die Verkehrssituati-on überblicken können, um schnell handeln zu können. Beim

Bremsen darf er nicht nach vorne rutschen, insgesamt musser beim Fahren einen guten Halt haben. Dennoch kann beischneller Fahrt auch eine aerodynamische Position einge-nommen werden. Wachsames, sicheres Sitzen mit der Opti-on „Speed“, eine Haltung, die zu sagen scheint: Es geht ab,aber ich hab´s im Griff. Auf Motorrädern wird man so, wieman sitzt.

Ebenfall ins Zürich beheimatet, hat die Eidgenössische Tech-nische Hochschule Zürich (ETHZ) eine ganz andere Form vonSitz hervorgebracht. Bei der Entwicklung einer neuen Techno-logie hat es nebenbei plopp gemacht. Oskar Zieta, der dort am CAAD Lehrstuhl einige Jahre mitBlech experimentierte, verwandte schließlich die FiDU, diefreie Innendruckformung, bei der zwei sehr dünne Stahlble-che miteinander verschweißt und dann mittels Druckluft„aufgeblasen“ werden, um den Hocker PLOPP zu produzie-ren. Ergonomische Überlegungen spielten keinerlei Rolle, for-male ebenfalls nicht, Zielgruppe schnurzegal. Es ging einzigdarum, die neue Technologie in einem funktionalen Objektzu manifestieren. Der neugeborene Hocker ist sehr leicht undgleichzeitig enorm stabil, er hält mindestens 2 Tonnen schwe-ren Besitzern stand. Wer es nicht glaubt, auf der Website derETH ist der Härtetest dokumentiert: www.blech.arch.ethz.ch/Main/Ploppbelastung. Die mit demselben Verfahren herge-stellte Sitzbank „BANKunterdruck“ wurde für den DesignPreis Schweiz 2009 nominiert.

Der Hocker wurde sofort ein Renner. Warum? Was die Ergo-nomie angeht: Zunächst einmal scheint er eher für das Augeals für den Allerwertesten gemacht. Doch keiner erwartetvon einem Hocker, dass man auf ihm tagelang gemütlich he-rumlümmeln kann. Obwohl er seriell produziert wird, >>>

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bläst sich nicht jeder PLOPP wie der andere auf, jedes Stückist also Unikat. Das mag den großen Erfolg des Hockers mitbedingen. Aber das ist es nicht allein. Stilistisch, das siehtman sofort, auch wenn man noch nie von FiDU gehört hat,ist etwas Neues entstanden. Vielleicht ist es die Augenfällig-keit und „Greifbarkeit“ einer neuen Technologie, die faszi-niert. So etwas wie ein Eiffelturm für den Po. Die kompakte„Besitzbarkeit“ von etwas Neuem, das zurzeit an der ETH inallen möglichen Disziplinen vom Brückenbau bis zur Windtur-bine (gleiches Prinzip, anderer Maßstab) getestet wird, undmit dem der ahnungslose Laie auf avanciertester Material-kunde und Prozessdesign Platz nimmt. Hier erfüllt der Stuhloder Hocker eine Mission, die er als Prototypus des Möbelsschon immer (ob Bugholztechnik bei Thonet, Stahlrohr beiBreuer, Kunststoff bei Saarinen) hatte: Er transportiert Insidertechnologie in den Alltag, dorthin, wosie wirklich gespürt wird. Direkt unter die Menschen. Untereinen ihrer größten Muskel, den Gluteus maximus.

Geraldine Zschocke

Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, www.hfg-gmuend.de | Hochschule

der Künste (ZHdK), www.zhdk.ch | Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ),

www. ethz.ch

Oskar Zieta, Hocker PLOPP und Stuhl; www.zieta.pl, www.blech.arch.ethz.ch

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Je besser du sitzt, umso mehr schaffst du 1958 von den Architekten Ib und Jørgen Rasmussen entworfen, feierte derStuhlserienklassiker Kevi unlängst seinen 50. Geburtstag. Über 2,5 Millio-nen Bürostühle wurden bislang verkauft. Der Stuhl, den es inzwischenauch in verschiedenen Farben gibt, verdankt seine Popularität dem zeit -losen Design und seinen einzigartigen Rollen. Die Kevi-Doppelrollen ga-rantieren Beweglichkeit in alle Richtungen. Druckbelastung und Rollwider-stand werden deutlich reduziert. Das dänische Unternehmen Engelbrechts Furniture präsentiert nun einJubi läumsmodell des Klassikers, hergestellt in einer limitierten Auflage vonlediglich 250 Stück. Jeder Stuhl wurde von Jørgen Rasmussen handsig-niert. Die Ausstattung ist exquisit: ein hochglanzpoliertes Gestell, die Rol-len tragen polierte Aluminiumklappen, Sitz und Rücken sind leicht gepols-tert und mit Kernleder bezogen. Möbel von Engelbrechts werden über denausgesuchten Fachhandel angeboten. [WEI]

Engelbrechts AS | www.engelbrechts.com

Sexy BettwäscheGut und bequem sitzen und liegen ist das eine – doch genauso wichtig istes, auch schön zu liegen. Madame Trottoir ist ein Label aus Bern, das ge-meinsam mit Illustratoren und Künstlerinnen exklusive Heimtextilien ge-staltet. Die aktuelle Bettwäschekollektion „A deux – C mieux“ bestichtdurch die schwungvoll gestickten Figuren der Comiczeichnerin und Illus-tratorin Anna Sommer. Inspiriert von erotischen Darstellungen fernöstlicherLiebeskunst wurden acht eng umschlungene Liebespaare in Szene gesetzt.Elegant, sexy und very stylish. Neben der künstlerischen Umsetzung desMotivs sind es die Kombination eines Druck- und Stickverfahrens sowieder exquisite Feinsatin, die die Bettwäsche zu einem originellen und sinn-lichen Schlafaccessoire machen. Die Kollektion ist in den FarbvariationenSand/Lemon, Beige/Hellblau und Blau/Olive erhältlich. Und wer mehr vonAnna Sommer sehen möchte: Noch bis Ende Januar zeigt das Cartoonmu-seum Basel Werke der in Zürich lebenden Künstlerin. [WEI]

MADAME TROTTOIR Individuell gestaltete Heimtextilien

Schanzeneckstr. 7 | CH-3012 Bern | www.madame-trottoir.ch

Das Anti-SofaDas „Slim Lounge Sofa“ ist derart leicht, klar und zeitlos, dass man es fastals „Anti-Sofa“ bezeichnen könnte. Es ist in Variablen erhältlich vom Ses-sel von 90 cm Breite bis zum Sofa mit 220 cm Breite; mit Liegeverlänge-rung, mit Stoff- oder Lederbezug. Die Kufen sind aus mattiertem Chrom-stahl. Das junge Züricher Label Piuric plant und passt Möbel auf jedenRaum an – die Herstellung erfolgt in Kleinstserien oder als Maßanferti-gung. Sämtliche Möbel werden ausschließlich in der Schweiz und vorwie-gend in Handarbeit gefertigt. Piuric legt Wert auf Qualität, hochwertigeMaterialien und saubere Verarbeitung bis ins Detail. Das Piuric-Credo lau-tet daher „nicht größer und schneller – klein bleiben und Qualität wah-ren“. Eine Maxime, welche die Entwicklung der „Klassiker von morgen“begünstigt – zumal das Streben nach der klaren, einfachen Form bei Piuric kontinuierlich beherzigt wird, ohne dass Einbußen bei der Funktio-nalität zu befürchten sind.

Piuric Contemporary Interiors | Walchestr. 34 | CH-8006 Zürich | www.piuric.chAlle

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Wolfgang ScheppeMIGROPOLIS. VENICE | ATLAS OF A GLOBAL SITUATIONWolfgang Scheppe | 2 Bände im Schuber, 1344 S. | 2078 Abb. | Hatje Cantz Verlag | engl. | EUR 68,– / SFR 125,–

Die Invasion beginnt jeden Tag aufs Neue. Tausende Tagestouristen strömen nach Venedig. Was be-deutet das für eine Stadt, deren Einwohnerzahl seit Jahren stetig sinkt? Wolfgang Scheppe hat ge-meinsam mit Studenten der Universität für Architektur in Venedig einen „Atlas der Globalisierung“für die Lagunenstadt erarbeitet. In den drei Jahren, die das Projekt in Anspruch nahm, entstand eingigantisches Archiv aus zehntausenden Fotos, Fallstudien, Bewegungsprofilen und statistischen Daten. Die schwergewichtige Buchausgabe im Hatje Cantz Verlag entpuppt sich als Mischung ausprivatem Fotoalbum und wissenschaftlicher Detailanalyse. Eine Stadt, die jedem ein Begriff ist, wirdneu kartiert. Illegale Einwanderer werden befragt, Hochzeitspaare fotografiert und Touristen auf ihrenExkursionen begleitet. Bildstrecken zeigen Souvenirgeschäfte und Industrieanlagen. „Migropolis“ istein einzigartiges Stadtportrait. [FW]

Gerhard Hausladen / Karsten TichelmannAUSBAU ATLAS | INEGRALE PLANUNG, INNENAUSBAU, HAUSTECHNIKGerhard Hausladen / Karsten Tichelmann | 280 S. | 1500 Abb. | Birkhäuser | Edition Detail 2009 | EUR 120,– | SFR 179,–

Prestigeträchtige Bauten wie Flughäfen und Museen dürfen nur wenige Architekten realisieren. DasAlltagsgeschäft bestimmen überschaubarere Planungen wie der Umbau, Ausbau oder Neubau vonEin- oder Mehrfamilienhäusern, Schulen oder Büros. Doch natürlich liegt hierin eine nicht minder gro-ße Herausforderung, die präzises Fachwissen verlangt. Dieses findet sich in kompakter Form in demAusbau Atlas, dem neuesten Band in Birkhäusers Reihe der Konstruktionsatlanten. Zielpublikum sindArchitekten, Bauingenieure und Studenten. Das Buch fasst alle wesentlichen Fakten rund um dasThema Ausbau zusammen und vermittelt die wichtigsten Grundlagen im Bereich Bauphysik, Brand-schutz, Ausbausysteme und Öffnungen. Der Ausbau Atlas ist praxisnahe Planungshilfe und Nach-schlagewerk in einem. Auch Fragen zur Nachhaltigkeit, energetischen Aspekten, Materialien im In-nenraum, Schadstoffen und dem Umgang mit Haustechnik und Lichtplanung finden Berücksichti-gung. Anschaulich illustriert werden ausgesuchte Ausbaulösungen detailliert vorgestellt. [FW]

Wallpaper Magazine (Hg.)WALLPAPER* CITY GUIDE: ZURICHWallpaper Magazine | 128 S. | Phaidon Press | engl. | EUR 8,95 | SFR 16,50

Reiseführer gibt es wie Sand am Meer. Den Wallpaper* City Guides – eine Kooperation des Wallpa-per Magazins und des renommierten Kunstbuchverlags Phaidon – gelingt es dennoch, neue Akzen-te zu setzen. Die Mini-Reiseführer im praktischen Postkartenformat sind übersichtlich aufgebaut undgroßzügig illustriert. Acht Kapitel liefern in kompakter Form die nötigen Informationen für einen ge-lungenen Kurztrip. Im Vordergrund stehen hippe In-Locations, exklusive Shoppingtipps und hochprei-sige Design-Hotels. Zudem gibt es Platz für eigene Notizen. Man spürt, dass der Band von Insidernverfasst wurde. Besonders gelungen, wenngleich etwas kurz geraten, ist die Vorstellung der architek-tonischen Wahrzeichen der Stadt. Ausführliche Hintergrundinformationen über die Stadt sollte manjedoch nicht erwarten. [WEI]

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Kalender 201012Haus der kleinen Künste | Kalender 201012 | EUR 19,90

Bahar Auer betreibt im Münchener Glockenbachviertel das „Haus derKleinen Künste“, wo sie seit 2007 jungen, kreativen Talenten aus denBereichen Mode, Design und Kunst eine professionelle Plattform zurPräsentation ihrer neuesten Arbeiten bietet. Unter dem Motto„201012“ erscheint nun ein ungewöhnlicher Wochenkalender für dasJahr 2010, der zugleich Bildband und Katalog ist. Zwölf ganz unter-schiedliche KünstlerInnen sind beteiligt, für Abwechslung ist gesorgt.So finden sich Skulpturen von Carolin Rademacher, Portraitzeichnun-gen von Ahleyana und digitale Kunstwerke von Gundula Kalmer. San-dra Eckhardt zeigt melancholische Aufnahmen von Hotelzimmern,während Frank Gärtlein in seinen Fotografien mit bewussten Unschär-fen arbeitet. Originell ist die Zusammenarbeit der beiden Künstlerin-nen Barbara Jonasch und Susanne Bauer. [FW]

Bauhaus 2010 – Historische Fotos aus dem staatlichen Bauhaus in Weimar

Weimarer Verlagsgesellschaft | Bauhaus 2010 | EUR 22,80

Das Jubiläum „90 Jahre Bauhaus“ wurde in diesem Jahr mit zahlreichen Aus-stellungen und Publikationen gefeiert. Mit dem vorliegenden Kalender wirddas Bauhaus auch im nächsten Jahr zum ständigen Begleiter. Entwickelt wur-de der ungewöhnliche Wochenkalender vom Bauhaus Transferzentrum Designin Weimar. Seine Besonderheit besteht in einer abgeschnittenen Ecke am unte-ren Buchrand, die es möglich macht, das Buch in einem Neigungswinkel von5° auf dem Schreibtisch aufzustellen. Eine pfiffige Idee! Zwei rote Gummibän-der, die als Verschluss bzw. Lesezeichen dienen, steigern den Funktionswert einweiteres Mal. Doch auch die Wahl der Kalendermotive überzeugt, handelt essich doch zum großen Teil um noch unveröffentlichte Fotos, die aus den soge-nannten Bauhaus-Alben stammen, die das Bauhaus seit 1921 als Fotoarchivangelegt hatte. [FW]

Hatje Cantz Kalender 2010 Stadtlandschaften | Hatje Cantz Kalender 2010 | Text dt./engl. | EUR 39,80

Die üblichen Postkartenansichten sind nicht zu finden. Die Stadtland-schaften der zwölf ausgewählten, zumeist jüngeren Fotografen über-raschen mit ihrer Mischung aus dokumentarischem Ehrgeiz, surrealis-tischen Verfremdungen und leisen Anklängen an die romantisch ver-klärte Landschaftsdarstellung. Carlo Valsecchi setzt die Mafia-Hoch-burg Palermo als strahlend weiße Lichtstadt in Szene, Christian vonSteffelin wirft einen Blick auf ein wolkenverhangenes, trostloses Ber-lin und Hanns-Christian Schink entführt in eine fast mittelalterlich wir-kende Stadt in Zentralanatolien. New York erscheint bei Bill Jacobsonin gewollter Unschärfe, während HGEsch den ästhetischen Reiz desSmogs von Shanghai aufzeigt. Alles in allem ein ebenso ungewöhnli-cher wie faszinierender Wandschmuck für das Jahr 2010. [FW]]

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| Wohnen im Denkmal

Erstmals bebaut um 1780, seit Anfang 2009 ein Denk-mal: das Anwesen Mercystraße 2 in Freiburg blicktauf eine bewegte Geschichte zurück. Heute ist estrotz seiner zentralen Lage im lebendigen und be-liebten Stadtteil Wiehre eine Ruhepol und Rückzugs-raum, der viel Platz und Möglichkeiten zum Lebenund Arbeiten bietet.

Ende des 18. Jahrhunderts errichtete ein Rebbauer das Kern-gebäude der heutigen Villa am Fuße des Lorettobergs, an des-sen Hängen damals viel Wein angebaut wurde. Das zu dieserZeit einzige Haus in der Gegend wurde mit seinem Gewölbe-keller als Zwischenlager und Produktionsstätte verwendet. ImLaufe der Zeit wuchs Freiburg und der einstige Stadtrand ver-wandelte sich in eine der beliebtesten Wohnlagen der Stadt.1873 erwarb Freiherr Franz von Chauvin, Generaltelegraphen-direktor des Deutschen Reichs, das Haus als Ruhesitz und ließes aufstocken und einen Anbau errichten. Chauvin folgte An-fang des 20. Jahrhunderts der bedeutende Kunstmaler EduardStritt, der Glaskunstwerke für Schlösser und Herrensitze schuf,unter anderem auch für die Hochkönigsburg im Elsass. Ein De-ckenbild Stritts ziert noch heute eines der Zimmer des Hauses.

Später, im Jahre 1938, mietete der Dichter Reinhold Schneider,eine der bekanntesten Figuren der sogenannten „inneren Emi-gration“, die obere Etage der Villa, in der er bis zu seinem Tod1958 lebte. Hier entstanden große Teile seines Werks, das erzur Zeit des Nationalsozialismus zeitweise heimlich in Frankreichverlegen lassen musste. Besonders inspiriert war Schneidervom großen Park mit seinem alten Baumbestand. Hier konn-te er sich, wie er sagte, in die „grüne Höhle“ zum Schreibenzurückziehen – bis heute spürt man diese ruhende Kraft desweitläufigen Gartens, der einen die unmittelbare Nachbar-schaft zum Puls der Stadt vergessen lässt. Über eine geschwungene Auffahrt erreicht man den rücksei-tigen Haupteingang. Ein großzügiges Entreé lädt zum Betretendes Haupthauses ein. Einer der Höhepunkte der Villa ist sicher-lich der große Saal mit seiner Deckenhöhe von vier Metern,welcher eigens für einen Besuch des Deutschen Kaisers ausge-baut wurde. Der Saal eignet sich als Wohnzimmer und zum stil-vollen Empfang von Gästen. Daran anschließend befindensich das Speisezimmer mit traumhaftem Blick in den Gartenund das mit Edelholz vertäfelte und kunstvollen Ornamentenverzierte „Herrenzimmer“, das über eine Hausbar verfügt.Das Parterre wird komplettiert durch eine geräumige Küche, ein

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Haushaltszimmer sowie einen separaten Gästebereich mit ei-genem Badezimmer. Im Obergeschoss befinden sich die ge-schickt aufgeteilten Schlaf- und Arbeitszimmer: eine Master-suite, bestehend aus einem Schlafzimmer mit Gartenblick undZugang zur Terrasse, einer großräumigen Ankleide und sepa-rat zugänglichem Badezimmer sowie drei weitere Arbeits-oder Schlafzimmer, die um ein zusätzliches Badezimmer grup-piert sind. Eine Sommerküche, ein Schlafbereich und weiteresBadezimmer befinden sich im Hanggeschoss, das über einenzusätzlichen Eingang von der Mercystraße aus zugänglich ist.Für abendliche Empfänge oder Gartenparties eignet sich daszweigeschossige Gartenhaus am südlichen Ende des über3000 m² großen Grundstücks.

Aufgrund seiner berühmten Bewohner und seines damit ver-bundenen historischen Werdegangs hat das Anwesen seit An-fang diesen Jahres den Status eines Kulturdenkmals, da an ihmbeispielhaft die Geschichte eines typischen Hauses, wie es inden Freiburger Stadtteilen Wiehre und Herdern an zutreffen ist,deutlich wird: Ursprünglich als Weinbauernhaus gebaut, wur-de es im ausgehenden 19. Jahrhundert vom Hochadel auf -gekauft und erweitert. In der Architektur des Hauses spiegelnsich diese verschiedenen Epochen und Nutzun gen wider: Die Spuren der Bewohner lassen sich bis heute verfolgen undverleihen dem Haus eine Aura von Ursprünglichkeit, Kreativi-tät und Geistigkeit in einem der begehrtesten Viertel der Stadt.Das Anwesen bietet trotz seiner zentralen Lage einen Rück-zugsraum, der Möglichkeiten zu Entspannung, Kreativität undGeselligkeit bietet. Der Empfang und die Beherbergung vonGästen ist durch die separaten Bereiche im Parterre genausomöglich wie ein großzügiges Familienleben. Für Besitzer bringtder Status des Kulturdenkmals zwar einige Einschränkungenfür Sanierungen und bauliche Veränderungen mit sich – steu-erlich aber auch große Vorteile: Die Erhaltung und Pflege vonKulturdenkmalen wird nicht nur durch unmittelbare Zuschüs-se des Landesamtes für Denkmalpflege, sondern auch durchSteuervergünstigungen gefördert.

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> Lars Dinter | Nola

Die Firma inVito fühlt sich der wertbewussten und intelligenten Umsetzung des Themas Licht verpflichtet und bietet deshalb jungen Designerinnen und Designern die Möglichkeit ihre Arbeiten einem anspruchsvollen Publikum vorzustellen. In der Rubrik LICHTBLICK präsentiert die Fa. inVito junges, innovatives Lichtdesign von Zürich bis Karlsruhe.

Die Pendelleuchte Nola verbindet eine minimalistische Formmit raffinierter Lichttechnik. Nola spendet warmes und blend-freies Licht über einen Reflektor, der das Licht von unsichtbarangebrachten Leuchtmitteln umlenkt. Das äußere Gehäuseund der Reflektor werden von Hand in der traditionellenTechnik des Metalldrückens aus Aluminium hergestellt. FeineRiefen auf der Oberfläche bleiben als Zeugen dieses Verfah-rens bewusst sichtbar. Die Leuchte wird von der norddeut-schen Leuchtenmanufaktur Anta hergestellt und ist inschwarz und weiß mit goldenem oder silbernem Reflektor er-hältlich.Nola ist mit 9x20 Watt Halogenlampen bestückt und wird imSommer 2010 auch als energiesparende LED-Leuchte aufden Markt kommen. Der Prototyp der LED-Version wurde be-

reits 2008 mit dem Label „Lights of the Future“ für seine rich-tungsweisende Lichttechnik ausgezeichnet.

Lars Dinter Geboren 1981 in Berlin. Studium des Industriede-signs an der Universität der Künste Berlin und Austauschjahram Mailänder Polytechnikum. Praktikum bei Palomba Sera-fini Associati in Mailand. Schon während des Studiums ersteZusammenarbeit mit Anta Leuchten. Seit dem Diplom im April2008 als selbstständiger Designer mit dem SchwerpunktLeuchtenentwicklung für verschiedene Hersteller tätig.

www.larsdinter.com

Lars Dinter, Anta NOLA; Foto: Rudolf Schmutz

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LICHTDESIGN PRÄSENTIERT VON INVITO LICHTSTUDIO | SCHEFFELSTR. 27 | D-79102 FREIBURG | WWW.INVITO-LICHTSTUDIO.DE

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> Sari Liimatta | HIGH/LOW

präsentiert von

Sari Liimatta wurde 1977 in Lappeenranta, Finnland, ge-boren. Sie studierte am South Carelia Polytechnic, Lappeen-ranta, Stonework and Jewelry Design und war für ein Jahrals Austauschstudentin an der Gerrit Rietveld Academie inder Schmuckklasse. Die Arbeiten von Sari Liimatta wurdenin diversen Gruppen- und Soloausstellungen gezeigt undmehrfach publiziert und ausgezeichnet.

Sari Liimatta arbeitet als selbstständige Künstlerin in Lap-peenranta.

friends of carlotta Galerie für Schmuck und Objekte | Bruna Hauert Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | T +41 44 2618707 | www.foc.ch Di– Fr 12– 14h, 15– 18.30h, Sa 11– 16h

Die Stücke von Sari Liimatta sind ein Spiegel ihrer selbst: Zarte empfindsame Wesen, allein in einer lauten Welt, dabeiüberraschend zäh und gradlinig ihren Weg gehend. Manspürt in ihrer Arbeit ihre Verbundenheit zur Natur. Ihre Objek-te sind Botschafter aus einer anderen Welt, die gekommensind um unseren Respekt, unseren Schutz zu fordern.Sari Liimatta findet ihre Tierobjekte aus Kunststoff und ande-ren Materialien auf Flohmärkten und in Brockenhäusern. Ih-re Arbeit beginnt mit häuten, schaben, schälen, bis das Tier-objekt schliesslich nackt und schutzlos vor ihr steht. Wie ineinem Ritual legt sie das innerste Wesen bloss, auf der Suchenach einem Weg, die Verletzlichkeit und Fragilität des Tiereszum Ausdruck zu bringen. Mit akribischer, schon fast medi-tativer Geduld verleiht sie dem Tierobjekt eine neue Hülle.Doch die dekorative Fassade täuscht: Unter der Oberflächekreuzen sich spitze Nadeln, das fragile Geflecht im Bauch istgenauso verletzbar wie verletzend. Kein Detail an den Objek-

ten von Sari Liimatta ist zufällig. Die Anordnung der Perlen,die Wahl der Farben, die Platzierung der Nadeln – alles hat ei-ne tiefere Bedeutung. Das neue Kleid verhilft dem Tier zu sei-ner wahren Identität und verleiht ihm Sari Liimattas Stimme.

Sari Liimattas Schöpfungen erzählen mit hintergründigemHumor, gratwandern zwischen Schmuck- und Kunstobjekt,sind mehr Kunst als verständlich, mehr fühl- als erzählbar,mal anziehend, mal erschreckend, genauso kommunikativwie verschlossen.

Je länger man sich mit Sari Liimattas Objekten auseinandersetzt, umso mehr beeindruckt ihre starke, authentische Spra-che. Und plötzlich gehen sie mitten ins Herz und brauchenkeine Worte mehr.

Bruna Hauert

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24KaratColor www.matzakow.de

Annemarie Matzakow zeigt modernen Schmuck auf der Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst, Karlsruhe im Regierungspräsidium, 12. – 20. Dezember 2009

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TIP

PS

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> Luzia Vogt: Instant IdylleSchmuckausstellungbis 13. Dezember

Idylle ist laut Wikipedia der Zustand einfachen, friedlichen Lebens. In denmeisten Fällen ist Idylle jedoch eine Projektion getriebener Großstädter aufeine vermeintlich friedlich wirkende Landschaft, die Ruhe, Harmonie undGeborgenheit symbolisiert. Gerade dieses konservative Element ist es, dasdie Designerin Luzia Vogt reizt: die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen,Reinen und Beständigen in einer artifiziellen, sich wandelnden Umgebung.So bearbeitet sie gebrauchte Gegenstände aus Natur und Kultur und formtdaraus etwas Neues, das das Alte in sich trägt. Ihre Arbeitsweise orientiertsich am Vorgefundenen. So entstehen Broschen und Ringe aus Kunststoff,Holz, Stein oder Metall, die das jeweilige Material in den Mittelpunkt stel-len, aber immer den dialektischen Bezug zwischen Natürlichkeit undKünstlichkeit in sich tragen. Zu sehen und zu kaufen sind die Schmuckstü-cke noch bis zum 13. Dezember in der Basler Schmuckgalerie noosphere.[CH]

noosphere | Spalenvorstadt 26 | CH-4051 Basel | T +41 61 2614433 | www.noosphere.ch

Mi, Fr 12.30– 18.30h, Do 12.30– 20h, Sa 10– 16h

> Ausstellung Bestform 10„Das Beste“ im Bereich Design und Gestaltung aus dem Kanton Bern ab 14. Januar 2010

Die Bernische Stiftung vergibt 2009 fünf Projektbeiträge des Kantons Bernfür Design und Gestaltung an professionelle bernische Gestalterinnen und Gestalter. Ausgezeichnet werden der Glasdesigner Thomas Blank, dieSchmuck designerin Linda Pieri, das Produktdesignerduo Kathrin Eggimannund Yi Salomo sowie die Modedesignerinnen Beatrice Bührer und Elif Ge-dik. Die Übergabe der Preise erfolgt am Donnerstag 14. Februar 2010, um18 Uhr im Rahmen der Vernissage der Ausstellung BESTFORM 10 imStadtsaal des Berner Kornhauses. In dieser Ausstellung präsentiert die Stif-tung Highlights im Bereich Design und Gestaltung aus dem Kanton Bern.Neben den fünf Projektideen der Preisträger 2009 werden auch die umge-

setzten Projekte der letztjährigen Preisträgerinnen und Preisträger sowiedie aktuellen Ankäufe des Kantons Bern ausgestellt. Zudem wird ein grafi sches Panoptikum der Berner Grafikkollektive „BüroDestruct“ und „BlackYard“ zu sehen sein, die mit dem BERNER DESIGNPREIS 2009 ausgezeichnet wurden. [WEI]

Kornhausforum Bern | Stadtsaal

Kornhausplatz 18 | CH-3011 Bern | www.angewandtekunst.ch

> Fernsehtürme – 8.559 Meter Politik und ArchitekturDeutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main bis 14. März 2010

Fernsehtürme prägen die Silhouetten vieler Metropolen. Ob Moskau, Belgrad,Berlin oder Kairo – kaum eine Stadt oder eine Nation, die sich als fortschritt-lich darstellen wollte, konnte auf den demonstrativen Bau eines Fernsehturmsverzichten. Dabei sind die Fernsehtürme stets mehr als nur Potenzbeweiseihrer Erbauer – sie sind ingenieurtech nische Meisterleistungen und zu-gleich Symbol für den technologischen Fortschritt. Die Türme werden ge-liebt oder ge hasst – und auf vielfältigste Art vermarktet. Die Ausstellung,die 25 realisierte oder geplante Fernsehtürme vor stellt, präsentiert sich als ei-ne Objektsammlung der Alltagskultur: Briefmarken, Postkarten, Cocktailmixer,Käsespieße, Nachttischlampen, Puzzles und Kerzen, Schnapsflaschen, Stifte,Schneekugeln. Das Museum wird zum Souvenirladen, der die Vielfalt der in-dividuellen Aneignung der (Staats-)Architekturen dokumentiert. [WEI]

Fernsehtürme | Deutsches Architekturmuseum

Schaumainkai 43 | D-60596 Frankfurt a.M. | www.dam-online.de

Di, Do– So 11–18h, Mi 11–20h >>>

Basel (CH)

Bern (CH)

Frankfurt (D)

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> textilstilNeues Atelier für Raumgestaltung in Freiburg

Textilien machen warm – auch wenn sie nicht getragen, sondern zurRaumgestaltung verwendet werden: Durch ihre Materialeigenschaftensorgen Textilien nicht nur für ein weicheres und wohnlicheres Flair, sondernverbessern zudem die Akustik und setzen visuelle Reize. Darauf spezia -lisiert hat sich Raumausstatter-Meisterin Simone Gass: In ihrer eigenenWerkstatt verbindet sie klassische Handwerkstechniken mit modernemDesign. Ob Vorhänge, Wandbespannungen oder Polsterarbeiten – das ge-samte Sortiment ist handgefertigt und wird nach individuellen Kunden-wünschen zugeschnitten. Damit setzt textilstil einen Kontrapunkt zu billigproduzierter Massenware. Die Produkte überzeugen durch klare Formen und schnörkelloses Design –ohne dabei in Langeweile oder Beliebigkeit abzudriften. [CH]

textilstil - Werkstatt für textile Wohndetails | Richard-Wagner-Str. 25 | D-79104 Freiburg

T +49 761 2859111 | www.textilstil.de

> Hocken auf NIDO

Sie sind leicht, schön und stabil und wurden daher zurecht beim Stu -dentenwettbewerb „BLICKFANG next“ in Wien ausgezeichnet: die NIDO-Hocker der jungen Karlsruher Designerin Eva Marguerre. Die Idee ist einfach, aber genial: Als Rohmaterial dient Glasfaser, die imAusgangszustand weich wie Wolle ist. Im Produktionsprozess wird sie mitKunstharz verstärkt und verleiht den Hockern Kraft gegen vielerlei Belas-tungen durch Gebrauch, Witterung und Sonnenlicht. Zur Festlegung derForm werden die Ankerpunkte eines Hockers im Raum definiert und durchin farbiges Harz getränkte Glasfasern miteinander verbunden oder um -wickelt. Durch Verschiebung der Ankerpunkte und verschiedene Wickelab-folgen entstehen immer neue Muster und Strukturen und dadurch indivi-duelle Hocker. Das Endprodukt spielt mit dem Gegensatz zwischen derFormbarkeit des Ausgangsmaterials und seiner Verhärtung durch dasKunstharz, denn in fertigen Hockern bleibt der Charakter der biegsamenGlasfaser erhalten. Durch ihre Wetterfestigkeit eignen sich die NIDOs auchals Balkon- oder Gartenmöbel. Eins muss dabei jedoch bedacht werden: die knallroten Hocker fallen auf– und sind mit ihren 900 Gramm auch von einem designaffinen Gelegen-heitsdieb schnell entwendet. Zu kaufen gibt es die Hocker in den MAGAZIN-Läden in Stuttgart, Bonnund München oder auf www.magazin.com. [CH]

> 7. Karlsruher Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst im Regierungspräsidium Karlsruhe12. bis 20. Dezember 2009, Eröffnung: Freitag, 11. Dezember 2009, 17h

Zeitgenössisches Kunsthandwerk von höchster Qualität – dafür steht dieWeihnachtsmesse für Angewandte Kunst, die das Badische Landesmu-seum zum 17. Mal zusammen mit dem Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg veranstaltet. In diesem Jahr präsentieren sich die 40 Künst-lerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland ausnahmsweise in einemanderen Ambiente - im Regierungspräsidium am Rondellplatz. Wie immerzeichnet sich die Schau durch eine große Vielfalt an erstklassigen künstle-rischen Arbeiten aus Keramik, Glas, Holz, Metall, Textil und Papier aus. Wernoch auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk ist, wirdhier mit Sicherheit fündig. Die diesjährige Sonderschau „Einfach Spitze“stellt innovativen, zeitgenössischen „Schmuck“ aus geklöppelter Spitze inden spannenden Dialog mit Objekten aus dem Badischen Landesmuseum.Aus den Beständen des Landesmuseums sind unter anderem Arbeiten derKünstlerin Leni Matthaei zu sehen, die dieses künstlerische Handwerk inDeutschland vom Ende des 19. Jahrhundert bis in späte 20. Jahrhunderthinein in besonderem Maße entscheidend prägte. In reizvollen Gegensatzzu den historischen Objekten stehen die Arbeiten von Silvia Fedorova, InesSchwotzer und Dorit Schubert. Für ihre höchst phantasievollen Kreationen,die in klassischer Klöppeltechnik unter Verwendung neuer Materialien wieDraht, Nylonfäden, Bast und Kunststoff entstehen, erhielten die Künstlerin-nen bereits zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. Beim erstmaligen Besuch der Weihnachtsmesse wird ein Eintritt von 1 Euroerhoben. Alle weiteren Besuche sind frei. >>>

Regierungspräsidium Karlsruhe | Karl-Friedrich-Str. 17 (gegenüber Ettlinger Tor)

D-76133 Karlsruhe | www.landesmuseum.de | www.kunsthandwerk.de | tägl. 11 – 18h

Karlsruhe (D)

Silvia Fedorova, Halsschmuck; Messingdraht, Nylon, Plastik 2008; Foto: Jana Hojstricova

Freiburg (D)

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> Eidgenössischer Förderpreis DesignAusstellungbis 31. Januar 2010

Das schweizerische Bundesamt für Kultur und das mudac zeigen die 17prämierten Arbeiten des Grand Prix Design 2009, die aus 239 Eingabenaus gewählt wurden. Die Ausstellung, die noch bis zum 31. Januar zu se-hen ist, führt die Werke unter Berücksichtigung der Besonderheiten jedeseinzelnen zusammen. Unter den ausgestellten Exponaten ist auch eineStrumpfhose aus der Serie „Poesie der Hardware“ der St. Gallener Textil -gestalterin Stépha nie Bächler. Ihre feingemusterten Textilien sind ein Mix aus Romantik und modernen digitalen Motiven wie elektronischen Dioden, Platinen und farbigen Kabeln, in denen sich das ambivalente Ver-hältnis der Designerin zur Computertechnik spiegelt. Im Gegensatz zur meist kühlen Ästhetik der digitalen Welt schafft Bächlereine sinnliche Kollektion, die die Hardware ihrer kühlen Aura beraubt. Zei-gen will Bächler damit auch, wie stark wir von Computertechnik umgebenund abhängig sind, die wir tagtäglich mit uns herumtragen, davorsitzenoder sie eben auch anhaben – und welch revolutionären Einfluss Compu-tertechnik auf heutige Arbeitstechniken hat. Unter dem gleichen Titel wie der Wettbewerb erscheint beim Verlag Birk-häuser ein Katalog mit Texten und Bildern sämtlicher prämierter Arbeiten.[CH]

MUDAC | PL. Cathédrale 6 | CH-1005 Lausanne | T+41 21 3152530 | www.mudac.ch

Di– So 11– 18h

> You fade to lightAusstellungbis 7. Februar

Die Neue Sammlung in der Pinakothek der Moderne zeigt die vom Londo-ner Gestalter-Kollektiv rANDOM entwickelte experimentelle Installation„You fade to light“. Eine interaktive Wand aus 900 organischen Leucht-dioden (OLEDs), die mithilfe einer Kamera auf die Bewegungen der Be-trachterin reagiert und deren Lichtquadrate matt bis strahlend aufleuchtenlassen. Die technischen Grundlagen wurden bereits in den 1980er Jahrenhauptsächlich in Japan erarbeitet: Den organischen OLEDs dienen Kohlen-wasserstoffmoleküle als Halbleiter – im Unterschied zu den herkömmli-chen (anorganischen) LED-Leuchten, bei denen Kristalle als Halbleiter fun-gieren. Das Licht der OLEDs wirkt wärmer als das herkömmlicher LEDs beigleichzeitiger hoher Effizienz: OLEDs haben keine unerwünschte Wär-meentwicklung und können damit zur nachhaltigen Beleuchtung von mor-gen werden. Eventuell steckt in der neuen Technik wirklich Revolutionäres:durch die Dünnfilmigkeit der OLEDs sind sie als biegsame Bildschirmedenkbar und könnten vielleicht in zehn Jahren als elektronisches Papierdienen. Auch in der Architektur und Raumbeleuchtung sind neue Anwendungs-möglichkeiten denkbar wie hauchdünne, transparente Beschichtungen fürFenster und Wände, um Lichtquellen oder sogar Monitore zu platzieren.Bis es soweit ist, können die Wunderlichter im Untergeschoss der Pinako-thek der Moderne ausgiebig getestet werden. [CH]

Die Neue Sammlung | Pinakothek der Moderne

Barer Str. 40 | D-80333 München | T +49 89 23805360 | www.die-neue-sammlung.de

Di– So 10 – 18h, Do 10– 20h

> Neues duales Studium zum staatlich geprüften Betriebswirt, Fachrichtung Möbelhandel Seipp Wohnen bildet aus

2009 bietet die Fachschule des Möbelhandels in Köln erstmals den dualen Studiengang Betriebswirtschaft mit Fachrichtung Möbelhandel an. Ausbil-dungspartner sind Einrichtungshäuser, die den Studierenden >>>

München (D)Lausanne (CH)

Stéphanie Bächler, eine Strumpfhose aus der Serie „Poesie der Hardware“

Die Neue Sammlung; You fade to light; rAndom International by Philips Lumiblade; Foto:

© Rainer Schmitzberger

Waldshut / Tiengen (D)

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E T C E T E R A - A N T I K

Maureen Winterhager

DESIGNER MODESCHMUCK & ACCESSOIRESVINTAGE & AVANTGARDE

Grünwälderstrasse 10D-79098 FreiburgTel. 07 61 3 83 99 23

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Praxiszeiten ermöglichen. Anne Paul, in der Ausbildung bei Seipp Wohnenin Waldshut-Tiengen, gehört zu den Pionieren, die den neuen Studiengangwahrnehmen. „Zusammen mit neun angehenden Groß- und Außenhan-delskaufleuten und einem Studenten der BA Lörrach beträgt der Anteil derAuszubildenden an der Belegschaft zurzeit 10%“, so Götz Ladendorf, beiSeipp Wohnen für die Ausbildung verantwortlich. „Der Wechsel von je ei-nem Semester Studienzeit und sechs bis sieben Monaten im Betrieb machtdiese Ausbildung sehr abwechslungsreich. Ich kann das erlernte Wissenzeitnah umsetzen und vertiefen“, berichtet Anne Paul zu ihrer ersten Pra-xiszeit. Nach dem ersten Jahr erfolgt der Abschluss zum Einzelhandels-kaufmann/-frau durch die IHK, nach zwei weiteren Jahren zum staatlichgeprüften Betriebswirt. Ein weiterführendes Universitätsstudium ist ebenso möglich wie der direk-te Einstieg in eine Führungsposition im Möbelhandel.

Seipp Wohnen GmbH

Bismarckstr. 35 | D-79761 Waldshut | Schaffhauser Str. 36 | D-79761 Tiengen

www.seipp.com

> Design Tradition Österreich – Initiative dreier Wiener KunsthändlerUm Mitwirkung wird gebeten

Natürlich muss ihnen ein Stück auch gefallen. Doch das allein genügt nochnicht. Die drei Wiener Kunsthändler Patrick Kovacs, Harald Bichler undMarkus Pernhaupt (Kunsthandel Kovacs, Galerie Rauminhalt, lichterlohKunsthandelsgesellschaft) haben einen umfassenden Kriterienkatalog ent-wickelt, nach dem sie ausgesuchten Unikaten das Qualitätssiegel „DesignTradition“ verleihen. Auf der Cologne Fine Art & Antiques wurden im No-vember erstmals besondere österreichische Designobjekte mit Charakterund Lebenslauf vorgestellt, darunter nicht nur der berühmte Roland-Rainer-Sessel und Adolf-Loos-Design aus dem Café Museum, sondernauch bis dato Unbekanntes wie eine nach dem Entwurf von Josef Frankum 1925 entstandene Kommode in Ovalform. Ziel ist es österreichisches Design im internationalen Kontext neu zu posi-tionieren und österreichische Möbelgeschichte mit ihren Einflüssen auf dieModerne aufzuarbeiten. In einer groß angelegten Offensive ersuchen diedrei Experten jetzt auch die Bevölkerung um Unterstützung ([email protected]). Gesucht werden Entwürfe, Literatur, Fotos, Einzelmöbelund Gesamteinrichtungen aus der Zeit von 1890 bis 1990. [WEI]

Design Tradition | www.design-tradition.at

> Kleid im Kontext Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthurbis 2. Mai 2010

Mode spielt, verführt, präsentiert, sie grenzt aus und schliesst ein, immeraber ist sie auch ein Zusammenspiel von Kleid und Körper, von Statik undBewegung, von Individuum und Umfeld. Im Zentrum der Ausstellung Kleidim Kontext steht der performative Aspekt des sich Kleidens, einer Hand-lung in Raum und Zeit. Gefragt wird nach dem gesellschaftlichen Kontext,nach der Wechselwirkung von individuellem Körperbewusstsein und zeit-gebundenem Lebensgefu hl. Bekleidung im Alltag, Modedesign als Insze-nierung, als künstlerische Sprache, als Wandelbares und Bewegtes ver-schränken und kontrastieren sich in Form von szenischen Installationenund Filmsequenzen. Eingeladen sind rund 30 Schweizer Modedesignerinnen und Designer ausallen vier Landesteilen, die eigens für diese Ausstellung eines oder mehre-re Kleidungstucke schufen. Unabhängig von saisonalen Rhythmen undSpielregeln bringen ihre Arbeiten unterschiedliche Grundhaltungen undStimmungen zum Ausdruck. Filmsequenzen zeigen Bekleidungen am Kör-per und in unterschiedlichen Umfeldern und illustrieren so den performa-tiven Aspekt des sich Kleidens.Losgelöst von marktbedingten Überlegungen und Einschränkungen bietetdie Ausstellung den Designerinnen und Designern eine Insel und den Frei-raum, in dieser Laborsituation Unikate zu schaffen, die ihre inneren Bilder,Inspirationen und Visionen zum Vorschein bringen, welche ihren Kreatio-nen und ihrem Denken zugrunde liegen.Eine Ausstellung des Gewerbemuseums Winterthur in Zusammenarbeitmit tuchinform Winterthur.

www.gewerbemuseum.ch

von links nach rechts: Markus Pernhaupt – lichterloh, Patrick Kovacs – Kunsthandel, Ha-

rald Bichler – Rauminhalt mit Design Tradition: Roland-Rainer-Stadthallensessel, Tisch-

lampe von Karl Hagenauer, Stuhl von Walter Zschokke; © Michael Winkelmann

Ausstellungsraum: „Das Kleid als Erzählung“; mit Kollektionen von Christa Michel /

Laura Huber und Manuela Helg / Karin Maurer; Foto: Matthias Ulrich, 2009

Wien (A)

Winterthur (CH)

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Apolda (D) Die Moderne in Thüringen – von Bauhaus zu Egon Eiermannbis 31.12.Eiermannbau Auenstr. 9– 11 | D-99510 Apoldawww.apolda.de

Augsburg (D)Häusergeschichte(n)Augsburger Häuser und ihre Bewohner9.12.–20.2.Architekturmuseum SchwabenBuchegger-Haus | Thelottstr. 11 | D-86150 AugsburgT +49 821 2281830 | www.architekturmuseum.deDi–So 14–18h

Basel (CH) Rhône-Alpes & RomandieHier und die Weltbis 3.1.Schweizerisches Architekturmuseum SAMGillespie, Kidd & Coiabis 3.1.Schweizerisches Architekturmuseum SAMSteinenberg 7 | CH-4051 BaselT +41 61 2611428 | www.sam-basel.orgDi, Mi, Fr 11–18h, Do 11–20.30h, Sa, So 11– 17h

Werner Birnstiel: Foulards – Schals Textilgestaltungbis 9.1.Anna Schmid Schmuck Schneidergasse 14 | CH-4001 Basel | T +41 61 2616670www.anna-schmid-schmuck.chDi–So 13.30–18.30h, Sa 10– 17h

Anna Sommer & Noyaubis 31.1.Karikatur & Cartoon MuseumSt. Alban-Vorstadt 28 | CH-4052 Basel | T +41 61 2263360 www.cartoonmuseum.chMi–Sa 14–17h, So 10–17h

Brasilianische Kunst auf Papierbis 17.12.Stiftung BrasileaWestquai 39 | CH-4019 Basel | T +41 61 2623939www.brasilea.com

Luzia Vogt: Instant Idyllebis 13.12.noosphereSpalenvorstadt 26 | CH-4051 Basel | www.noosphere.chMi 12.30–18.30 h, Do 12.30–20h, Fr 12.30–18.30h,Sa 10–16h

mubaErlebnismesse5.–14.2.Messe Basel | CH-4005 Basel | T +41 58 2002020www.muba.ch täglich 10–18h

Marlise Steiger, Marianne Kohler:Schmuckstücke: Textil & Glas10.–23.12.Glasmenagerie Marianne Kohler Oetlingerstr. 69 | CH-4057 Basel | T +41 61 6926434www.glasmenagerie.ch

Raffiniert und schön – Textilien aus Westafrikabis 16.5. Museum der Kulturen | Münsterplatz 20 | CH-4051 BaselT +41 61 2665600 | www.mkb.chDi–So 10–17h

Swissbau 201012.–16.1.Messe Basel | CH-4005 Basel | T +41 58 2002020www.swissbau.ch Di–Fr 9–18h, Sa 9–17h

Basler PapiermühleMuseum für Papier, Schrift und DruckSt. Alban-Tal 35/37 | CH-4052 Basel | T +41 61 2729652www.papiermuseum.chDi–So 14–17h

Berlin (D)Taswir – Islamische Bildwelten und Modernebis 18.1.Martin-Gropius-Bau | Niederkirchnerstr. 7 | D-10963 BerlinT +49 30 254860 | www.gropiusbau.deMi–Mo 10–20h

Bern (CH)Schöne Neue Welten – Wie gesellschaftspolitischrelevant ist Architektur?VortragsreiheEyal Weizman, London und Bethlehem: The Endless Present11.12. 19hKornhausforum

Bestform 10ab 14.1.Kornhausforum | StadtsaalLeben im Hochhaus – Leben mit dem Hochhaus8.12.–6.2.Kornhausforum | Kornhausplatz 18 | CH-3000 Bern T +41 31 3129110 | www.kornhausforum.chDi, Mi, Fr 10–19h, Do 10–20h, Sa 10–16h

Bretten (D)Life’s Finest Living & Lifestyle & Luxury – der edle Markt im Park18.–21.6.Schwarzerdhof | D-75015 Bretten /BadenT +49 7252 5802853 | www.lifesfinest.deDo 14–21h, Fr, Sa, So 11–19h

Colmar (F)Ein paar Pailetten, ein wenig SeideElsässische Hauben des 18. und frühen 19. Jahrhundertsbis 28.2.Musée d'Unterlinden | 1 rue d'Unterlinden | F-68000 ColmarT +33 389201550 | www.musee-unterlinden.comMi– Mo 9– 12 und 14–17h

Darmstadt (D)Jugendstil in Darmstadt 1899 bis 1914permanentInstitut Mathildenhöhe | AusstellungsgebäudeOlbrichweg 13 | D-64287 Darmstadt T +49 6151 132778 | www.mathildenhoehe.infoDi–So 10–17h

Erfurt (D)aussen Quadrat – innen Biedermeier Die Großstadt Erfurt 1919–1933bis 31.1.2010Haus zum Stockfisch | Johannesstr.169 | D-99084 ErfurtT +49 361 6555651 | www.stadtmuseum-erfurt.deDi–So 10–18h

Flims Dorf (CH)DADO gebaut und bewohntvon Rudolf Olgiati und Valerio Olgiati12.12.–11.4.Das Gelbe Haus | Via Nova | CH-7017 Flims DorfT +41 81 9367414 | www.dasgelbehaus.chDi–So 14–18h

Frankfurt a. M. (D)Fernsehtürme – 8.559 Meter Politik und Architektur bis 14.3.Deutsches ArchitekturmuseumMartin Elsaesser und das Neue Frankfurt bis 14.3.Deutsches ArchitekturmuseumVon Häusern und Menschen – Kinder fotografieren Architekturbis 10.1.Deutsches ArchitekturmuseumBen Willikens – Das Abendmahl und das DAMbis 13.12.Deutsches ArchitekturmuseumAgip – Die Tankstelle des Wirtschaftswunders12.12.–31.1.Deutsches ArchitekturmuseumDAM Preis für Architektur in Deutschland 2009 – Die 26 besten Bauwerke in / aus Deutschlandbis 17.1.Deutsches ArchitekturmuseumSchaumainkai 43 | D-60596 Frankfurt a. M.T +49 69 21238844 | www.dam-online.deDi, Do–So 11–18h, Mi 11–20h

André Charles Boulle (1642– 1732): Ein neuer Stil für Europabis 31.1.Museum für Angewandte Kunst FrankfurtSit in ChinaEin Streifzug durch 500 Jahre Kultur des Sitzensbis 31.1.Museum für Angewandte Kunst FrankfurtSchaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a. M.T +49 69 21234037www.museumfuerangewandtekunst.frankfurt.deDi, Do–So 10–17h, Mi 10–21h

satt? Kochen – Essen – RedenVon der Feuerstelle zur Designerküchebis 7.2.Museum für KommunikationSchaumainkai 53 | D-60596 Frankfurt a. M.T +49 69 60600 | www.museumsstiftung.deDi–Fr 9–18h, Sa, So 11–19h

László Moholy-Nagy: Retrospektive bis 7.2.Schirn Kunsthalle Frankfurt Römerberg | D-60311 FrankfurtT +49 69 2998820 | www.schirn.de Di, Fr–So 10–19h, Mi, Do 10–22h

Ambiente13.–16.1.Internationale Frankfurter MesseLudwig-Erhard-Anlage 1 | D-60327 Frankfurt a.M. T +49 69 75750 | www.messefrankfurt.com

Freiburg (D)Gottfried Müller: Häusergeschichtenbis 17.12.Architekturforum FreiburgGuntramstr. 15 | D-79106 Freiburg | T +49 761 288094www.architekturforum-freiburg.de

Ausstellung Nr.13 Carola Bauer, Schmuck Gabriele Hain, Porzellan | Monika Patuszynska, Porzellanbis 31.12.Galerie Bollhorst | Oberlinden 25 | D-79098 Freiburgwww.galerie-bollhorst.deMo–Fr 10.30–13h und 14.30–18.30h, Sa 10.30–16h

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Hamburg (D)Fenomen Ikeabis 28.2.Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Steintorplatz | D-20099 HamburgT +49 40 428134 2732 | www.mkg-hamburg.deDi–So 11–18h, Mi, Do 11–21h

Hanau (D)Jens-Rüdiger Lorenzen: Jewelry Sculpturesbis 17.1.Deutsches Goldschmiedehaus HanauAltstädter Markt 6 | D-63450 Hanau | T +49 6181 256556www.gfg-hanau.de | [email protected]–So 11–17h

Hauenstein (D)Deutsches SchuhmuseumTurnstr. 5 | D-76846 Hauenstein | T +49 6392 915165 www.deutsches-schuhmuseum.deMo–So 10–17h

Heidelberg (D)Jane Hamlyn: Colour, Space and FormClaire Curneen: Expressive sculptures – Otherwordly messagesbis 10.1.Galerie HellerFriedrich-Ebert-Anlage 2 | D-69117 HeidelbergT +49 6221 619090 | www.galerie-heller.deDi–Fr 11–13 und 14–18h, Sa 11– 18h

4. Europäische Quilt-Triennalebis 24.1.Textilsammlung Max Berk | Kurpfälzisches MuseumBrahmsstr. 8 | D-69118 Heidelberg-ZiegelhausenT +49 6221 800317 | www.museum-heidelberg.deMi, Sa, So, 13–18h

Husseren-Wesserling (F)Bouton Griffé, made in Jurabis 4.1.Parc de Wesserling | Ecomusée Textile– 25x250=45 métissages textilesbis 7.1.Parc de Wesserling | Ecomusée TextileF-68470 Husseren-WesserlingT +33 389382808 | www.parc-wesserling.frMo–So 10–18h

Karlsruhe (D)Karlsruher Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst12.–20.12.Regierungspräsidium KarlsruheAm Rondellplatz | D-76133 Karlsruhe www.landesmuseum.detäglich 11–18h

Majorelle – Eine Kunst modern zu lebenbis 17.1.Museum beim MarktWaren und Welten – Alltagskultur der fünfziger Jahre17.12.–7.3.Museum beim MarktKarl-Friedrich-Str. 6 | D-76133 KarlsruheT +49 721 9266578 | www.landesmuseum.deDi–Do 11–17h, Fr–So 10–18h

DreiklangCandace Carter | Eva Schaeuble | Gabi Streilebis 31.1.Majolika Galerie | Ahaweg 6–8 | D-76131 KarlsruheT +49 721 9123776 | www.majolika-karlsruhe.comMo–Fr 10–19h, Sa, So 10–17h

Schmuck – Taschen – Bilder Susanne Högner | Antje Müssig Christine Hotz | Christine Mayer12.–13.12.Bogenraum | GewerbehofSteinstr. 23 | Lidellplatz Karlsruhe | D-76133 KarlsruheSa 14–18h, So 12–18h

Kunst von A–Z ‘09Weihnachtsverkaufsausstellung der GEDOK Karlsruhe11.–23.12.GEDOK Künstlerinnenforum Markgrafenstr. 14 | D-76131 Karlsruhetäglich 14– 19h, Sa, So 11–19h

Oh Tannenbaum – Weihnachtsbaumausstellung16.–21.12.Hochschule für Gestaltung Karlsruhe Lorenzstr. 15 | D-76135 Karlsruhe www.ohtannenbaum.org

Köln (D)imm cologneInternationale Einrichtungsmesse19.–24.1. Messegelände Köln-Deutz | Messeplatz 1 | D-50679 KölnT +49 180 5913131 | www.imm-cologne.de

Passagen 2010 – Interior Design Week18.–24.1.RheinTriadem Konrad-Adenauer-Ufer 3-11 | D-50668 Kölnwww.designersfair.deMo–Sa 11–22h, So 11–18h

Krefeld (D)Botschaften an die Götter – Textilien aus dem Alten Peru bis 3.1. Deutsches Textilmuseum Andreasmarkt 8 | D-47809 Krefeld T +49 2151 9469450 | www.krefeld.de/textilmuseumDi–So 11–17h

Kronberg (D)Braun HiFi – Ursprung einer DesignKultur!bis Ende 2009BraunSammlung der Braun GmbH Westerbach CenterWesterbachstr. 23c | D-61476 KronbergT +49 6173 302244 | www.braunsammlung.infoDi–Fr 11–17h, Sa, So 11 –18h

Langenthal (CH)Design Preis Schweiz 2009bis 20.12.depot for designMühleweg 14 | CH-4901 Langenthal | www.designpreis.chMi–So 15–19h

Lausanne (CH)Eidgenössische Preise für Design 2009bis 31.1.MudacDie schönsten Schweizer Bücher 2008bis 31.1.MudacPost MortemDix créateurs repensent l’urne funérairebis 31.12.Mudac Musée de design et d'arts appliquées contemporainsPlace de la cathédrale 6 | CH-1005 LausanneT +41 21 3152530 | www.mudac.chDi–So 11–18h

Mézières (CH)Entre ciel et murbis 21.3.Musée du papier peint | Au Château | CH-1684 MézièresT +41 26 6520690 | www.museepapierpeint.chSa, So 13.30–17h

Mulhouse (F)Rêve de Cachemire, cachemires de rêveLe châle cachemire imprimé, un joyau textile alsacien bis 31.10.2010Musée de l'Impression sur EtoffesRue Jean-Jacques Henner 14 BP 1468 | F-68072 MulhouseT +33 389468300 | www.musee-impression.comDi–So 10–12 und 14–18h

ComicsOriginalzeichnungen und -bildtafelnbis 17.1.Musée des Beaux Arts de Mulhouse4 place Guillaume Tell | F-68100 Mulhouse T +33 389337810 | www.musees-mulhouse.frMi–Mo 10–12 und 14–18h

München (D)Die Kunst der Holzkonstruktion – Chinesische Architekturmodellebis 24.1.Pinakothek der ModerneYou fade to lightbis 7.2.Pinakothek der Moderne | Die Neue SammlungZlìn – Modellstadt der Modernebis 21.2.Pinakothek der Moderne Barer Str. 40 | D-80333 München | T +49 89 23805360www.pinakothek.deDi–So 10–18h, Do 10–20h

Antje Liebscherbis 30.12.schmuckgalerie tal 20Weihnachtsausstellung mit Künstlern der Galeriebis 30.12.schmuckgalerie tal 20 | Tal 20 | D-80331 MünchenT +49 89 24231491 | www.galerie-tal20.deDi–Fr 11–19h, Sa 10–16h (Dez: 10–18h)

LuxusWeihnachtsausstellungbis 2.1.Bayerischer Kunstgewerbe-VereinPacellistr. 6–8 | D-80333 MünchenT +49 89 2901470 | www.kunsthandwerk-bkv.deMo–Sa 10–18h

2010 /12bis 31.12.Haus der kleinen Künste Buttermelcherstr. 18 | D-80469 München T +49 89 2014480 | www.hausderkleinenkuenste.de

Künstlerisches Spielzeug – Spielerische KunstHumorvolle und heitere Arbeiten aus Keramik, Papier, Holz und Textil bis 30.12.Galerie HandwerkTeekeramik15.1.–13.2.Galerie Handwerk Max-Joseph-Str. 4 | D-80333 MünchenT +49 89 595584 | www.hwk-muenchen.de/galerieDi, Mi, Fr 10–18h, Do 10–20h, Sa 10–13h >>>

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Nürnberg (D)Daniel Buren: MODULATION. Arbeiten in situbis 14.2.Neues MuseumStaatliches Museum für Kunst und Design in NürnbergKlarissenplatz | D-90402 Nürnberg | T +49 911 240200www.nmn.deDi–Fr 10–20h, Sa, So 10–18h

Offenbach (D)Bernd Aretz – Fotoarbeitenbis 14.2.Ledermuseum Offenbach Frankfurter Str. 86 | D-63067 OffenbachT +49 69 8297980 | www.ledermuseum.detäglich 10–17h

Pforzheim (D)DebutJunge Schmuckdesignerinnen stellen ausbis 10.1.Schmuckmuseum PforzheimPerlarbeiten aus Kamerunbis 7.2.Schmuckmuseum PforzheimJohanna Dahm: same same, but differentbis 7.2.Schmuckmuseum Pforzheim | Jahnstr. 42 | D-75173 PforzheimT +49 7231 392126 | www.schmuckmuseum-pforzheim.deDi–So, feiertags 10–17h

Rixheim (F)Bordures et frises, XVIII ème – XX ème sièclesbis 15.11.Musée du papier peint / TapetenmuseumLes limites de la perfection – Le papier peint aux Expositions Universelles

sous le Second Empirebis 1.3.Musée du papier peint / TapetenmuseumLa Commanderie Rue Zuber 28 | B.P. 41 | F-68171 RixheimT +33 389642456 | www.museepapierpeint.orgMi–Mo 10–12 und 14 –18h

St. Gallen (CH)sicherer, schöner, schneller – Textilien im Sportbis 31.12.TextilmuseumGeschnürt und VernetzObjekte von Rosmarie Artmann-Graf12.1.–14.3.Textilmuseum Vadianstr. 2 | CH-9000 St.Gallen T +41 71 2221744 | www.textilmuseum.chMo–So 10–17h

WerkstoffarchivSitterwerk | Sittertalstr. 34 | CH-9014 St.GallenT +41 71 2788709 | www.sitterwerk.chMi, So 14–18h

Sindelfingen (D)Keine Fixpunkte im Raumbis 24.1.Marktplatz 1 | D-71063 SindelfingenT +49 7031 94325 | www.kunstundprojekte.deMo–Fr 10–18h, Sa, So 10–17h

Staufen (D)Keramikmuseum StaufenWettelbrunnerstr. 3 | D-79219 Staufen | T +49 7633 6721Mi–Sa 14–17h, So 11–13 und 14– 17h

Strasbourg (F)DETOURS SXBArchitecture et design le long de 18 routes touristiques de Norvègebis 8.1.C.A.U.E. | 5, rue Hannong | F-67000 Strasbourg T +33 388150230 | www.caue67.comMo, Di, Do 8.30–12 und 14–18h, Fr 8.30–12h

Stuttgart (D)e2a2.12.–31.1.Architekturgalerie am WeißenhofPhilippe Rahm10.2.–4.4.Architekturgalerie am WeißenhofAm Weißenhof 30 | D-70191 StuttgartT +49 711 2571434 | www.weissenhofgalerie.deDi–Sa 14–18h, So 12–17h

Dekumo Verkaufsschau4.–6.12.Dekumo Stuttgart | Kulturhaus Arena Ulmer Str. 241 | D-70327 Stuttgart-Wangenwww.dekumo.deFr 14–22h, Sa 11–20h, So 11–20h

Möbel verwandelnbis 13.12.Haus der Wirtschaft | Meidinger-SaalRaumWandelbis 13.12.Haus der Wirtschaft | Meidinger-SaalWilli-Bleicher-Str. 19 | D-70174 StuttgartT +49 711 1232536 | www.design-center.de Mo–Sa 11–18h

Trier (D)Westhandwerk – gut und schön!bis 13.12. Rheinisches Landesmuseum Weimarer Allee 1 | D-54290 TrierT +49 651 97740 | www.hwk-trier.deDi–So 8.30–17.30h

Ulm (D)Hochschule für Gestaltung UlmHfG – Archiv Ulm | Basteistr. 46 | D-89073 UlmT +49 731 1614370 | www.hfg-archiv.ulm.deDi–So 11–17h

Waldenbuch (D)Krippen aus vier Jahrhunderten. Alte Geschichte – modernes Designbis 2.2. Museum der Alltagskultur | Schloss Waldenbuch | D-71111 WaldenbuchT +49 711 2793498 | www.waldenbuch.deDi–Sa 10–17h, So 10–18h

Waiblingen (D)Faszination Architekturzeichnung. Räume und Träumebis 7.2.Galerie Stihl Weingärtner Vorstadt 12 | D-71332 Waiblingenwww.galerie-stihl-waiblingen.de

Weil am Rhein (D)Antikörper – Arbeiten von Fernando und Humberto Campana 1989–2009bis 28.2.2010Vitra Design MuseumCharles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am RheinT +49 7621 7023700 | www.design-museum.deMo– So 10– 18h, Mi 10–20h, Führungen: Sa, So 11h

Von Purpurrot bis Königsblau: Farben und Färben.bis 2.5.Museum Weiler TextilgeschichteAm Kesselhaus 23 | D-79576 Weil am Rhein-FriedlingenT +49 7621 704416 | www.museen-weil.dejeden 1. So im Monat 14–17h

Wien (A)Der Traum einer SacheSocial Design zwischen Utopie und Alltagbis 12.12.Universität für angewandte Kunst Vordere Zollamtsstr. 3 | A-1030 Wien www.dieangewandte.atDi–So 15–19h

Winterthur (CH)Material ArchivpermanentGewerbemuseum WinterthurKleid im Kontextbis 2.5.Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur | T +41 52 2675136 | www.gewerbemuseum.chDi–So 10–17h, Do 10–20h

Technorama Technorama | Technoramastr. 1 | CH-8404 WinterthurT +41 52 2440844 | www.technorama.chDi–So 10–17h

Zürich (CH)Michel Comtebis 3.1.Museum für Gestaltung Zürich | HalleFormlose Möbelbis 14.2.Museum für Gestaltung Zürich | HalleAusstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürich | T +41 43 4466767www.museum-gestaltung.chDi–Do 10–20h, Fr–So 10–17h

Help! Soziale Appelle im Plakatbis 10.1.Museum für Gestaltung Zürich | PlakatraumLimmatstr. 55 | CH-8005 Zürich | T +41 43 4466767www.museum-gestaltung.chDi–Fr, So 13–17h

Scherenschnitte – Kontur purbis 4.4.Museum Bellerive | Höschgasse 3 | CH-8008 Zürich T +41 43 4464469 | www.museum-bellerive.chDi–So 10–17h

Dietrich | Untertrifallerbis 17.12.ETH Zürich Hönggerberg | HIL | Architekturfoyer+ArchENAT +41 44 6332936 | www.gta.arch.ethz.chMo–Fr 8–22h, Sa 8–12h

EM2N9. 12.–28.1.ETH Zürich | Haupthalle | Rämistr. 101 | CH-8006 ZürichT +41 44 6332936 | www.gta.arch.ethz.chMo–Fr 8–21h, Sa 8–16h

Ornaris 2010Fachmesse der Konsumgüterindustrie15.–18.1.Messezentrum Zürich Wallisellenstr. 49 | CH-8050 Zürich-OerlikonT +41 58 2065252 | www.ornaris.ch

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INFORM Designmagazin | Sandstr. 17 | D-79104 Freiburg | [email protected] | T +49 761 89759494 | F +49 761 8817479 art-media-edition Verlag Freiburg | Sandstr. 17 | D-79104 Freiburg | www.art-media-edition.com

• Herausgeber: Björn Barg | [email protected]

• Anzeigenreservation: [email protected] | T +49 761 89759494

• Chefredaktion: Regina Claus | [email protected]

• Mitarbeitende dieser Ausgabe: Björn Barg | [email protected]; Anke Bluth | [email protected]; Regina Claus | [email protected]; Henny Fleischmann | [email protected]; Christof Heim | [email protected]; Florian Weiland | [email protected]; Geraldine Zschocke | [email protected]; Dietmar Zuber | [email protected]

• Gastbeitrag von: Bruna Hauert (friends of carlotta, Zürich)

• Gestaltung und Grafik: Piotr Iwicki | [email protected]

• Erscheinungsweise: 5 mal im Jahr • Auflage: 5.000 Stück

• Titelrechte: Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet. • Alle Angaben in der Agenda ohne Gewähr

• INFORM Designmagazin 02– 03 | 2010 erscheint am 10.02.2010 Schwerpunktthema: Global Design

• Anzeigenschluss: 20.01.2010 • Terminschluss für die Agenda: 10.01.2010

Ho Ho Ho!Weihnachtliche Schmuckausstellungbis 30.12.Adventure BoxGestaltete Holzkistchen zu Advent und /oder Abenteuerbis 24.12., Vernissagen 5., 12., 19., 24.12. 14.30 – 15.30hfriends of carlotta | Galerie für Schmuck und ObjekteNeumarkt 22 | CH-8001 Zürich T +41 44 2618707 | www.foc.ch Di– Fr 12– 14h, 15– 18.30h, Sa 11– 16h

Michel ComteFotoausstellungbis 3.1.Museum für Gestaltung | HalleFormlose Möbelbis 14.2.Museum für Gestaltung | GalerieAusstellungsstr. 60 | CH-8005 ZürichT +41 43 4466767 | www.museum-gestaltung.chDi– Do 10– 20h, Fr– So 10– 17h

Infotage 2009 /20109.12. und 20.1.jeweils Mittwoch, von 14– 16hMode Design Schule ZürichRöntgenstr. 44 | CH-8005 ZürichAusstellungsstr. 60 | CH-8005 ZürichT +41 44 4405800 | www.modeschule-zh.chInformationen und Anmeldungen bitte unter: Mode Design Schule Zürich Gaby Zbinden | [email protected]

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