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06 – 09 | 2010 DESIGN > ANGEWANDTE KUNST > FORMGESTALTUNG Nr. 19 | Ausgabe Deutschschweiz > Süddeutschland PUBLIC DESIGN

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06– 09 | 2010

DESIGN>ANGEWANDTE KUNST>FORMGESTALTUNGNr. 19 | Ausgabe Deutschschweiz>Süddeutschland

PUBLIC DESIGN

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Dass vor ein paar Jahren Leute aus einem Flugzeug fielen,weil die Gebrauchsanweisungen an den Türen nicht ein-deutig waren, zeigt, wie wichtig verständliche Leitsyste-me in der Öffentlichkeit sein können. Als Vorkämpfer fürBenutzerfreundlichkeit sind deswegen in letzter Zeit vorallem die Signaletiker ins Bewußtsein gerückt, Designer,die Flughafenbeschilderungen und städtische Orientie-rungssysteme auf die Sehgewohnheiten von tatsächlichherumlaufenden Menschen abstimmen, so dass diese be-reit sind, sich ihnen anzuvertrauen. Aber was ist mit denPollern, Fahrkartenautomaten, Wartehäuschen, Bänkenund der Beleuchtung, die da in den Städten stehen? Abgesehen von ein paar Prestigeobjekten und Ausnah-meprojekten wie beispielsweise die 1994 von Stars wieMendini, Sottsass und Gehry entworfenen hannover-schen „Bus stops“ kennt man in der Regel die Designernicht, die dieses Stadtmobiliar entworfen haben. Wer ge-staltet das, was oft erst bewusst wahrgenommen wird,wenn es fehlt oder offensichtlich nicht funktioniert, wersind die Auftraggeber und nach welchen Kriterien wirdausgewählt? Wer ist es eigentlich, der die Städte in die-sen Details, aber auch in ihren größeren Segmenten plantund wo kommen Designer ins Spiel? Kommen Sie über-haupt ins Spiel?

Jenseits der gar nicht selbstverständlichen Nutzerfreund-lichkeit wirft Public Design darüber hinaus Fragen nachder Grenze zwischen Öffentlichkeit und Privatheit auf.Nach dem Sinn von Öffentlichkeit jenseits ihrer Vermark-tung als Werbefläche, nach Segregation und Konzentra-tion, Kontrolle, Überwachung und Freiräumen. Beim Ent-wurf einer „simplen“ Parkbank stellen sich Fragen wie:Für wen soll die Bank sein? Darf man auf ihr liegen kön-nen? An welcher Stelle soll sie stehen? Wie reagiert sieauf Graffiti? Gibt es eine zugehörige Laterne?

Wir wünschen Ihnen viele anregende Erkenntnisse bei derLektüre unserer Beiträge zu diesen Themen und einenschönen Sommer auf öffentlichen Plätzen!

Björn BargHerausgeber

<<< TITELBILD: Rossio Platz, Lissabon, Portugal; © Foto: Martin Lladó

04 THEMAPublic Design – öffentlich fu r wen?Ideen gestern und heute / Städtische Straßen,Plätze, Orientierungssysteme

12 PERSONAVom Menschen zur gebauten UmweltIm Gespräch mit Prof. Nicolas Beucker

18 INSTITUTIONZentrum fur Gestaltung HfG UlmEin Konzept mit Zukunft

20 EXPODie Essenz der Dinge. Design und die Kunst der ReduktionVitra Design Museum

23 ARTEFAKTGut gefunden

25 TEXTNeu erschienene Bücher

27 SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH Anthony TammaroMagier des Widerspruchlichen

29 CONCOURSAusschreibungen

31 TIPPSEmpfehlenswert

39 EVENTEunique 2010

40 AGENDATermine von Juni bis September 2010

46 Impressum

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Das Nachdenken über den öffentlichen Raum in der Stadt,wie wir es heute kennen, begann mit einer Krise und führteüber ein Kräftesammeln und eine Neubesinnung zu Schübenkreativer Problemlösungen - immer wieder. Ein Rückblick aufhundertfünfzig Jahre Ringen um Stadtraumgestaltung alsStadtbaukunst.

„Wir sind gewohnt, von den überlebenden Zeugen der Archi-tektur und des Stadtbaus einen Schluß zu ziehen, auf die all-gemeine Kulturstufe einer Zeit. Wenn einst spätere Jahrhun-derte die Kultur der Deutschen in den Jahrzehnten nach derReichsgründung [1871. NB] nach den Städten beurteilenwerden, die in der Zeit gewaltiger wirtschaftlicher Blüte ent-standen sind, so wird diese Zeit schlecht bestehen, vor denAugen der Nachwelt“, notierte alarmiert 1919 der ArchitektPaul Wolf (1879– 1957 / später kurz Referent für Stadtpla-nung in der DDR) im Vorwort seiner Arbeit „Städtebau. DasFormproblem der Stadt in Vergangenheit und Zukunft“. Wolf spricht hier einen Mangel an stilistischer Eigenständig-keit und sinnvoller Planung sowohl des einzelnen Bauwerksals auch der Städte im Ganzen an, der damals allgemein emp-funden wurde.

Industrialisierung und eine stark anwachsende Bevölkerunghatten die Städte und Gemeinden zur Mitte des 19. Jahrhun-derts völlig unvorbereitet überrascht und zu einem weitge-hend planlosen „Chaos baulicher Gestaltung“ (Paul Wolf)geführt, zu wuchernden Siedlungstrukturen mit immensensozialen und hygienischen Problemen. In Reaktion darauf und auf der Suche nach ordnenden Begrif-fen und Konzepten, die aus dem bloßen Reagieren wieder zuplanvollem Handeln führen sollten, begannen sich im späten19. Jahrhundert nicht nur Architekten, sondern auch Kultur-und Kunsthistoriker intensiver mit der Stadt auseinander zusetzen, sie als Siedlungsform zu studieren, ihre Wachstumsge-setze zu erforschen und über Alternativen nachzudenken – da-runter auch über die sozialreformerische „Gartenstadt“ mitneuer Bodenordnung (Genossenschaft, Erbbaupacht). Umvor allem der drängenden sozialen Frage Herr zu werden,rückten wirtschaftliche Gesichtspunkte stark in der Vorder-grund und drohten andere Kriterien zu verdrängen.

Renaisance der StadtbaukunstEs war der Wiener Kulturtheoretiker und Architekt Camillo Sitte (1843– 1903), der das Paradigma der Schönheit erneut

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> Public Design – öffentlich für wen? | Ideen gestern und heute / Städtische Straßen,Plätze, Orientierungssysteme

Steinerne Poller als Ordnungshüter und Spiel-Zeug; Italienische Ansicht II von Harald Heinz (www.hjpplaner.de)

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in die Diskussion einbrachte. Seine 1889 veröffentlichte Arbeit „Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grund -sätzen“ erregte damals großes Aufsehen. Sitte: „An einer sol-chen Stelle begreifen wir auch die Worte des Aristoteles, deralle Grundsätze des Städtebaus dahin zusammenfasst, dasseine Stadt so gebaut sein sollte, um die Menschen sicher undzugleich glücklich zu machen.“

Eine Dominanz der Rationalität, so Sitte, zerstöre die huma-ne Struktur der Stadt. Stimmungsvolle Plätze und die sich ausdem gewachsenen Charakter der mittelalterlichen Stadt er-gebenden Unregelmäßigkeiten verschwänden aus dem Stadt-bild. Die Qualität des städtischen Lebens werde zerstört.„Sitte vollbrachte in seinem Buch die Leistung, die Formprin-zipien des traditionellen Städtebaus zu rekonstruieren“, urteiltChristiane Crasemann Collins in der Einleitung zu einer Neu -edition von Sittes Gesamtwerk 2003, „und dadurch Kriterienfür aktuelle Planungen aufzustellen. Verkehrskreuzungenwollte er nach dem Vorbild monumentaler Platzanlagen ge-stalten und neue Stadtsilhouetten den Proportionen alterEnsembles angleichen.“

Sitte ging es letztendlich um die Aufwertung des urbanenRaums in bewusster Gegensteuerung zu einer Marginalisie-rung des Menschen durch das Diktat der Ökonomie und dieKapitulation vor Technik und Maschine. Seine Grundsätze füreine anspruchsvolle städtische Gestaltung wurden bis weit indie Zwanziger- und Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts dis-kutiert – wenn sie auch von Anfang an polarisierten. Vor

allem die Vertreter der avantgardistischen Moderne belä-chelten Sitte als weltfremden „Troubadour“ des Städtebaus,so der Schweizer Architekturhistoriker Siegfried Giedeon(1888– 1968).

„Die gemordete Stadt“Erst als nach dem zweiten Weltkrieg, auch politisch begrün-det, Rasterbebauung und Würfelhäuser – auch ästhetisch –zum Maßstab wurden, verschwanden vermeintlich romanti-sche Forderungen nach „Schönheit“ rückstandsfrei von derAgenda der Architekten, Professoren und Stadtplaner. Dage-gen half weder die fulminante Verlustanzeige „Die gemorde-te Stadt“ (1985) des konservativen Verlegers Wolf Jobst Sied-ler, in der er den geschichtsfeindlichen Aufbruchs-Hype derNachkriegsmoderne anprangert, noch der ökonomisch kluguntermauerte (Bodenfrage) Krisenaufriss des linken Psycho-analytikers Alexander Mitscherlich „Die Unwirtlichkeit unse-rer Städte“ (1965), in der er die Eintönigkeit der Stadtland-schaften und die funktionelle Entmischung von Arbeiten undWohnen beklagt, die eine zwanghafte „Urlaubsmigration“zur Folge haben. Alle Anläufe, eine intelligente Revision derhegemonial auftretenden Moderne auf den Weg zu bringen,blieben letztlich ohne Resonanz.Erst in jüngerer Zeit, seitdem sich Bürger selbst zu Wort mel-den und über das demokratische Instrument des Bürgerbe-gehrens städtische Gebäude oder Ensembles in ihren Heimat-städten vor dem Verfall oder gar dem Abriss retten wollen,teilweise sogar Rekonstruktionen bereits dahingebröselteroder im Krieg zerschossener Baudenkmäler fordern, >>>

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Städtische Plätze – Einladung zu Aufenthalt und Begegnung. Italienische Ansichten I von Harald Heinz (www.hjpplaner.de)

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kommt erneut Bewegung in die Theorie und Praxis desStädtebaus. Nolens volens beginnt die Zunft, neue Perspek-tiven zu ventilieren.

Konkret zu nennen sind hier eine Konferenz, die im Frühjahrdieses Jahres in Zürich tagte, und die – so die Süddeutsche Zeitung – vor allem „die Krise der Architekten“ offenbarte.Kaum weniger fundamental ging es auch auf der Dortmun-der „Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt“zur Sache, wo sich an zwei Tagen im März rund siebzig Vertre-ter der Branche kontrovers mit Stadttheorie, Stadtgesellschaft,Stadtgeschichte, Stadtidentität und vielem mehr auseinander-setzten. Veranstalter war übrigens das 2008 gegründete Deut-sche Institut für Stadtbaukunst in Dortmund, das unter der Lei-tung des streitbaren Architekten Prof. Christoph Mäckler unddes Architekturhistorikers Prof. Wolfgang Sonne (vormals ETHZürich) einer reanimierten Stadtbaukunst, die planerische undschöpferische Disziplinen integriert, zu grösserer Öffentlichkeitund breiterer Anerkennung verhelfen will, indem es Publika -tions- und Veranstaltungsreihen organisiert.

Zufällig oder auch nicht: In Arbeit ist derzeit auch ein Sonder-heft der Rotterdamer Fachzeitschrift MONU (Magazine on Ur-banism), die unter dem Motto „Most Valuable Urbanism“ da-zu aufrief, „theoretische Arbeiten, Projekte, Kunstwerke odergrafische Darstellungen einzureichen, die sich kritisch mitKonzepten und Kriterien zum Thema eines lebenswerten Ur-banismus auseinandersetzen.“ Der Standort Niederlande, alsHeimat von Ultra-Urbanisten wie Rem Koolhaas und MVRDV,lässt hier zwar eher konventionelle Avantgarde-Utopien er-warten. Aber Überraschungen sind nicht ausgeschlossen. Können unsere Städte wieder „wirtlicher“ werden? Auch inder Praxis regt sich einiges.

Schöne Straßen sind kein Luxus„Ich gehe gerade mal um den Block“. Eine gängige Redewen-dung. Harald Heinz, Inhaber des Planungsbüros Heinz, Jahnen,Pflüger zeigt daran, dass Straßen vor allem Verbindungsortein unserem Leben sind. Sie ermöglichen Mobilität, geben unsOrientierung und dimensionieren, siehe oben, sogar unserZeitempfinden. Straßen sind damit auch Orte der Öffentlich-keit par exencellence. Dennoch durchqueren wir sie allzuoftfluchtartig, weil sie unfreundlich oder womöglich lebensge-fährlich sind. Folgen von Gestaltungsfehlern, die vermiedenwerden können, wie Heinz meint. Er und sein Team haben da-rum ein Parameter entwickelt, mit dem man die Anforderun-gen an eine l(i)ebenswerte Straße gewissermaßen ausmessenkann. „Die Kunst des Gestaltens einer Straße besteht darin“,sagt er, „die unterschiedlichen und teilweise divergierendenAnforderungen an Funktion, Form und Sicherheit zu einemoptimalen Ergebnis zusammenzubringen.“ Kompromisse sei-en unvermeidbar. Doch sie müssten gerecht ausfallen und füralle Beteiligten befriedigend sein. Die genannte Nutzungs-Analyse sei darum ein wichtiges Instrument. Denn viel zuhäufig werde dem Autoverkehr bei der Planung der klare Vor-zug gegeben und die nicht-motorisierte Nutzung erhalte amEnde, was an Raum „übrigbleibt“. Heinz betont: „Es ist selbst-verständlich, dass Straßen funktionstüchtig, sicher und halt-bar sein müssen, dafür müssen Ingenieure sorgen, die sich mitSchleppkurven, Haltesichtweiten und Bauklassen auskennen.Ebenso selbstverständlich ist es aber auch, dass die Räume,durch die Straßen geführt werden, Siedlungsräume, also Tei-le von Städten oder Dörfern sind und daher nach städtebau-lichen Gesetzen gestaltet werden müssen.“

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PAPIERDESIGNTAMI KOMAI

Im langen Loh 42CH 4123 AllschwilTel 0041 61 3029089www.tamikomai.ch

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Dazu ein paar Stichworte: Es hat sich gezeigt, dass Kreisver-kehre wesentlich sicherer sind als Kreuzungen. Wenn sie Sig-nalanlagen ersetzen, sparen sie außerdem Unterhaltungs-kosten. Wenn die Räume in der Mitte durch ein optischesMerkzeichen (Obelisk o.ä.) genutzt werden, können sie zu-dem die Orientierung im Siedlungsgefüge verbessern. Wich-tig bei der Straßenraumaufteilung ist weiterhin Nutzungsfle-xibilität, die auch außerplanmäßiges Verhalten wie Anliefern,Abstellen und Ähnliches erlaubt. Gerade derartige „Störun-gen“ machen eine Straße zu einer Stadtstraße. Grundlegendist auch das Prinzip Multifunktionalität: Je größer die Funk -tionsvielfalt, desto urbaner wirke der Raum. Reine Verkehrs-straßen in der Stadt sind kontraproduktiv. Hochleistungs-straßen müssen durch überbreite Seitenräume undBepflanzung in den benachbarten Raum integriert werden.Lärmschutzwände sind letztlich „Verzweiflungsarchitektur“,die durch sinnvolle Funktionskörper (Doppelfassaden) über-flüssig werden. Immer beginne die Gestaltung einer Straße,so Heinz, daher mit einer Analyse anhand alter Dokumente(Pläne, Fotos). Dann folge eine funktionelle Definition desRaums, dann die Ideen zu seiner Gestaltung.

Schöne Straßen sind kein Luxus. Sie sind nicht nur effizienterund machen die Menschen zufriedener. Sie sind auch ein

Wirtschaftsfaktor, indem sie zur Identität und Attraktivität desOrtes beitragen. Noch immer werden zu viele Straßen vonStraßenbauern „entworfen“. Straßenraumgestaltung solltewieder eine städtebauliche Disziplin werden.

Städtische PlätzeDass Plätze neben Straßen Städte räumlich organisieren undmit den Gebäuden auch die erlebte Raumwirkung einer Stadtmaßgeblich bestimmen, war Architekten und Stadtplanernzu allen Zeiten bewußt und hat sie mit unterschiedlichenSchwerpunkten beschäftigt. Während Carlo Sitte vor hundertJahren eine unregelmäßige Platzstruktur propagierte, die dasmenschliche Empfinden besonders anspreche und zur Begeg-nung mit anderen einlade, betonen andere Stadtplaner ande-re Aspekte, etwa die Form der Begrenzung von Plätzen. Einendurchaus fruchtbaren zeitgenössischen Blick verfolgt DanielBayer, indem er als Möbeldesigner die „Nutzeroberfläche“ ei-nes Platz studierte und dabei zu folgender Beobachtungkam: „Selbstverständlich beeinflussen Gestaltungsmerkmaleöffentlicher Plätze das Verhalten von Passanten – aber aufunterschiedliche Weise.“

In einer Beobachtungsstudie analysierte Daniel Bayer den Um-gang mit Objekten im öffentlichen Raum und kam >>>

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In Japan normal, in Italien ein Experiment: das öffentliche Schläfchen zwischendurch; Installation zur Möbelmesse Mailand 2009

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zu dem Schluss, dass die tektonische Gestaltung eines Platzesals „räumlich-soziales System in städtischer Struktur“ ein be-stimmtes Verhalten der Menschen gezielt anlege und zwar füralle Passanten prinzipiell in gleicher Weise. Gleichzeitig sei je-doch beobachtbar: dass die Menschen 1. anteilig individuellauf das räumliche und optische Angebot reagieren, dass siedies 2. auch in Reaktion darauf täten, wie sich andere Passan-ten oder Besucher am selben Platz verhalten („Passantennämlich sind stets in demselben Augenblick Akteure und Pu-blikum.“) und dass 3. häufigere Besuche des Ortes durch zu-nehmende Sicherheit und Vertrautheit verstärkt zu Experi-menten inspirierten. Insgesamt seien die abweichendenVerhaltensweisen jedoch nicht „chaotisch“ und gesamt we-niger vielfältig als erwartet. Vielmehr lassen sich bestimmtenGruppen nach Alter, Geschlecht und sozialem Status (ables-bar an der Kleidung) ausmachen. Wobei auch die jeweilige Ab-sicht, den Platz entweder gezielt zu besuchen oder eilig zudurchqueren, eine Rolle spiele.

Nicht alle gestalteten Elemente des Platzes würden von denPassanten auch in der Form benutzt, für die sie konzipiert wur-den. Bänke etwa werden – je nach Form und Material – nichtnur zum Sitzen, sondern auch zum Liegen, Schlafen und Ab-stellen von Gegenständen genutzt. Andererseits sitzen Men-schen gerne auch dort, wo es klassischerweise nicht vorgese-hen ist, also etwa auf Pollern – auf der weltberühmten Piazzain Siena werden diese auch zum Pizzatisch umfunktioniert.„Wildes Sitzen“ gefällt außerdem auf Umrandungen oder aufEinfassungen von Brunnen und ähnlichem mehr.

In der Summe überraschen die Ergebnisse der Studie nicht. Sieregen jedoch an, derartige Abweichungen stärker bei Planungund Gestaltung mitzudenken, gegebenenfalls auch empirischzu erforschen.

Ob am Ende eher ein breites Spektrum an Verhaltensvarian-ten oder eine markante Übereinstimmung in der Nutzung diegrößere Zustimmung („Annehmen“) gegenüber Platz, Objekt,Raum signalisiert, bliebe noch zu unter suchen.

Orientierung mit SystemDerzeit en vogue sind sogenannte „shared spaces“. Diese il-lustren Projekte gehen davon aus, dass im städtischen Ver-kehrsraum ein Überangebot von Befehlen, Schildern und In-formationen den Verhaltens- und Bewegungsfluss der Bürgerund Verkehrsteilnehmer durch Überregulierung knebele, stattihn zu „befreien“. Dem steht an anderer Stelle jedoch einspürbar gewachsener Bedarf an ergänzender Orientierungund kultureller Führung im städtischen Raum, aber auch aufgroßen Anlagen wie Flughäfen, Bibliotheken, Kliniken, Uni-versitäten und ähnlichem gegenüber.

Manche Design-Dienstleister aus dem Bereich Visuelle Kom-munikation haben sich in letzter Zeit auf diese neue Heraus-forderung spezialisiert. Sie erarbeiten komplexe visuelle Füh-rungssysteme, die den einzelnen Besucher / Fußgänger ineinem zusammengehörigen Raumkomplex mit grafisch undfarbig gestalteten Informationsträgern, Schriftzügen, Zahlenund Piktogrammen, die auch an unerwarteter Stelle >>>

Auffallen, ohne zu dominieren. Orientierungssystem für die Stadt Yverdon; Entwurf: Büro Uebele (www.uebele.com)

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5leuchten.de

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(Decke) überraschen können und eine gewisse Dekorations-funktion erfüllen, zielsicher an die gesuchte Enddestinationnavigieren. Mindestanforderungen sind Lesbarkeit und Ver-ständlichkeit. Idealerweise werden die Gestaltungselementejedoch darüber hinaus auch auf die jeweilige Geschichteund Kultur des Ortes oder der Institution abgestimmt.

Inwieweit diese Führungssysteme, die sich an einer Schnitt-stelle von Corporate Design und angewandter Erkenntnis derNeurobiologie bewegen, sich auch im städtischen Raum be-währen, muss sich erweisen. Es bleibt spannend.

Nike Breyer

Optisch und materiell langlebig – neue Abfallcontainer für das Marburger Lahnufer

Perfekt angepasst. Der neue Hochwasserschutz vor der Marburger Mensa wurde sofort angenommen.

Zitate aus: Sitte, Camillo: Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen.Reprint der Erstausgabe von Mai 1889. Wien, Köln, Weimar [Böhlau] 2003

Heinz, Harald: Stadtstraßen: Funktion, Gestalt, Sicherheit. In: Mäckler,Christoph, Sonne, Wolfgang (Hg.): Dortmunder Vorträge zur Stadtbau-kunst 1. Dortmund 2009

Bayer, Daniel: Das Verhalten auf öffentlichen Plätzen. In: Erlhoff, Michael etal.: Designing Public. Basel, Boston, Berlin 2008

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> Vom Menschen zur gebauten Umwelt | Im Gespräch mit Prof. Nicolas Beucker

Nicolas Beucker (*1970) studierte Industrial Design an derUni versität Essen. Seit 2005 ist er Professor für public & so cial design im Fachbereich Design der Hochschule Nieder-rhein. Er lehrt konzeptionelles mensch- und gesellschafts -zentriertes Entwerfen im Projektstudium. Sein Forschungs -interesse gilt der Gestaltung identitätsstiftender (öffentlicher)Räume und kontextbezogenen Innovationsmethoden. Hier-für initiierte er 2009 das fachbereichsübergreifende Kompe-tenzzentrum Social Design. Nicolas Beucker ist Dekan desFachbereichs Design der Hochschule Niederrhein. Lehrauf-träge und Gastvorträge führten ihn an verschiedene Institu-tionen im In- und Ausland.

Was verbirgt sich hinter dem Fach Public & Social Design?Wir verstehen public & social design als ganzheitliche Ge-staltung öffentlicher Räume. Dabei geht es uns um die Be-ziehungen, die Menschen über Objekte zu ihrem Umfeldaufbauen, und wie diese Beziehungen die Gesellschaft undderen Leben beeinflussen. Das bedeutet auch, dass wir z. B.Stadtmobi liar nicht nach rein formalen Kriterien oder ausNeugierde an neuen Materialien oder Techniken entwickeln.Wir gestalten keine neue Strassenleuchte, weil es gerade ei-ne neue LED-Technik gibt, und wir überlegen uns nicht, wieStadtmobiliar anders aussehen kann, wenn nur bestimmteMaterialien zum Einsatz kommen. Diese Herangehensweisehabe ich zwar schon in die Lehre Integriert, aber im Mo-ment konzentriere ich mich darauf, was man an neuen An-sätzen entwickeln kann, die nicht so sehr vom Produkt, son-dern von der Produkt-Mensch-Gesellschaftsbeziehung aus-gehen. Einmal geht es um das Gestalten öffentlicher Räu-me, wobei ich „öffentlich“ so verstehe, dass es sich umRäume handelt, denen man ausgesetzt ist, die man nichtkonsumiert, sondern mit denen man im Alltag konfrontiertwird. Und mit dem Sozialen ist explizit der Mensch-Gesell-schaftsbezug gemeint. Wir versuchen Public Design unteranderem vom Nutzer, vom Bürger aus zu betrachten, ausder Sicht derjenigen, die sich die öffentlichen Räume aneig-

nen und beleben wollen, die in diesen Räumen etwas erle-ben wollen.

Es gibt also schon eine Unterscheidung zwischen Stadtmo -biliar und größeren Zusammenhängen, aber beides ist immeran die Menschen und die Gesellschaft gekoppelt? Ja. Eine häufige Herangehensweise im Design ist ja, dass mansich sehr am Produkt orientiert, um diesem eine Form zu ge-ben. Dabei kreist man in der Regel die Abhängigkeiten vonFunktion und Inhalt ein, wobei häufig übersehen wird, wel-che Beziehungen die Menschen zu einem Produkt aufbauenund was dessen Form an Gebrauchsmöglichkeiten an bietet.Wenn wir Public Design auch als Gestaltung von Plätzenund Straßenzügen verstehen, dann versuchen wir eine Ebe-ne einzufügen, die zwischen verschiedenen Perspektiven ver-mittelt. Da sind einmal die Stadt- und Raumplaner, die mit ih-rer Metaperspektive auf den Stadtkontext gucken, dieStrukturen, Wegeverbindungen, Blickachsen und Bereichegestalten, aber das alles eher auf einer abstrakten Planungs-ebene mit dem Ziel eines Masterplans. Und dann gibt es So-zialplaner, die sich die sozialen Beziehungen innerhalb einesstädtischen Kontextes ansehen. Die einen verbleiben meist im ganz großen Rahmen, derdann aber häufig von den Menschen nicht akzeptiert wird,und die anderen tun sich schwer damit, eine Brücke vom so-zialen, menschbezogenen Kontext in die Hardware gebauterUmwelt zu schlagen. Und das genau ist es, was wir versu-chen: Einerseits die Metaperspektive einnehmen, andererseitsaber aufzeigen, wie man genau an den Punkten intervenie-ren und gestalten kann, wo es den unmittelbaren Kontakt zuden Menschen gibt.

Wie läuft das normalerweise in den Kommunen? Ist der De-signer überhaupt beteiligt an solchen Prozessen oder ist erbloß für den Schlussfirnis zuständig? Füllen Sie da eine Lückeaus?Wir wollen in diese Lücke hereinkommen. Natürlich müssenwir zunächst Überzeugungsarbeit leisten, damit es über-haupt erst einmal akzeptiert wird, dass Designer mitreden.Wir müssen hier proaktiv und methodisch vielfältiger werden,uns nicht als Verhübscher das vorformulierte Briefing abho-len, gemütlich abarbeiten und dann auftauchen: „Hier habtihr unsere Lösung auf die Frage, ob es blau oder grün, dickoder dünn sein soll.“ Es geht darum, dass wir uns als Desig-ner einmischen, größere Strukturen mitgestalten und vor al-lem dialogisch und vermittelnd auftreten wollen. Im Idealfallfindet ein partizipativer, mindestens aber ein empathischerProzess statt, indem man versucht, einen Stadtteil wirklich zuverstehen, ihn zu erfassen und zu erspüren. Viele Designbüros bedienen sich immer häufiger anthropo -logischer Methoden, um Kontexte zu beobachten in derHoffnung, Reibung reduzieren zu können. Stichwort ist hier„Designthinking“, dass von IDEO und anderen innovations-starken Agenturen beworben wird. Dies müsste auch im ur-banen Kontext geübt werden. Denn häufig ist es ja im städ-tischen Kontext so, dass Masterpläne der Wirklichkeitübergestülpt werden und dann in der Umsetzung verwässernmüssen, da sie auf berechtigte Vorbehalte stoßen. Wir hof-fen mit unserer Methode anders ansetzen zu können.

Prof. Nicolas Beucker

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Wie sieht Ihre Art der Einmischung konkret aus? Wir verknüpfen Methoden, die wir aus dem Design, der Ar-chitektur, der Raumplanung, der Soziologie und auch aus derKunst kennen. Wir versuchen aus dem Dialog mit den Men-schen vor Ort das Potential zu erfassen und Ideen daraus zuentwickeln. Beispielsweise kam ein Quartiersmanager derStadt Viersen auf uns zu: die Viersener Südstadt drohe abge-hängt zu werden von der Nordstadt, in die die Stadt vor al-lem investiere, so dass die Südstadt mit Leerstand zu kämp-fen habe. Verschiedene Bürger im Quartier hätten einInteresse an Bildern, wie es weitergehen könnte, aber manwisse nicht wie. Wir haben uns dann auf einen Platz konzentriert, diesenstrukturell und qualitativ sozial erforscht mit dem Ziel, mit denBürgern ins Gespräch zu kommen. Statt den klassischenWeg zu gehen und jemanden mit einem Fragebogen in eheruncharmantem Ambiente an die Straßenecke zu stellen, ha-ben wir ein provisorisches Wohnzimmer auf dem Platz auf-gebaut und die Leute zum Platzgespräch am Wochenendeeingeladen, kurz nachdem der Markt abgebaut wurde. Durchdiese andere Atmosphäre erfragte man nicht das, was manohnehin schon als Problem gesehen hatte, sondern kam zu-nächst einmal ins Erzählen und erfuhr so von Qualitäten die-ses Ortes, die man vorher gar nicht vermutet hatte. Daraussind dann die ersten Ideen entwickelt worden. Wir versuchen in dem Rahmen auch, Szenarien zu positionie-ren, die Sprache über den Ort zu verändern, ihm semantischeine andere Bedeutung zu geben. Die „abgehängte Süd-stadt“ wird zur „Stadt im Süden“.Ein anderes Projekt, die „Große Bruchstrasse“, die sich auchwegen des vielen Leerstands wie eine Abbruchstrasse anfühl-te, wurde von den Studierenden in die „große Aufbruchs -straße“ verwandelt. Dort konnten die Ansässigen mit ihreninhabergeführten Geschäften den großen Filialisten nicht

Paro li bieten. Statt dies als Schwäche zu sehen, wurde es alsStärke gedeutet, denn da sitzen die Leute, die eigentlich dieExperten sind für das, was sie anbieten. Der Quartiers-Bäcker,der Konditor, der Zweithaarspezialist, der Gitarrenladen mitüberregionalem Ruf, etc. Aus diesem Verbund aus Expertenkönnte man auch eine Allianz schmieden, die in Form einerKampagne für die Strasse wirbt. Diese Ansätze lassen sich erstdann generieren, wenn man sich empathisch und ergebnis-offen einem Ort intensiv genähert hat.

Geht das in ähnliche Richtungen wie beispielsweise das ak-tuelle Engagement der Hamburger Bürger im Gängeviertel(„In die Gänge kommen“), wo eine Häusergruppe, die dieStadt an Investoren verkauft hatte und die abgerissen werdensollte, wieder in gemeinschaftlichen Besitz und Nutzungüberführt wurde? Im Sinne des transparenten, lebendigenGemeinwesens?Genau darum muss es gehen: Das bürgerschaftliche Engage-ment einzubeziehen und zu fördern, es dann aber wiedermünden zu lassen in von der Stadt zu finanzierende Gestal-tungsprogramme, aber eben nicht mit dem Ansatz, etwasüber zu stülpen, weil man die harmonische Strassenführunghaben möchte. Ich bin zunehmend optimistisch, dass gesell-schaftszentrierte Designprozesse als neue Methode tatsäch-lich eine Lücke in der Stadtplanung schließen könnten. Die-ser Optimismus begründet sich auf das vielfältig guteFeedback, dass wir derzeit von Planungsdezernenten und Pla-nungsämtern bekommen.In Mönchengladbach ist die Wirtschaftsförderung auf uns zu gekommen, damit wir uns eine früher sehr belebte und beliebte Ausgeh- und Clubstrasse ansehen, die mittlerweileaber ziemlich heruntergekommen war. Innerhalb eines mehr-tägigen Workshops haben wir versucht, diesen Ort in seinergesamten Struktur besser kennenzulernen. >>>

Platzleben in Bilbao; Foto: Nicolas Beucker

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Denn Sommer kommt bestimmt ! Für Interventionsmöglichkeiten haben wir Vorschläge entwi-ckelt, die auf die Erfahrungen Düsseldorfer Künstler zurück-gehen. Das Künstlerduo A&O hatte an einem Verkehrskno-tenpunkt, Drogenumschlagplatz in der Nähe zum Fern bus -bahnhof ein Stromkastencafé aufgemacht, einfach eine De-cke über einen Stromkasten gelegt und Leute zum Dialog ein-geladen. Keiner hat daran geglaubt, dass sich da etwas entwickelnkönnte. Aber aus diesem erfolgreichen Versuch, ein neuesMoment dort einzuschleusen, ist der Plan entstanden fürdrei Monate ein Glashaus aufzustellen. Das Stadtplanungsamtund alle Außenstehenden hatten geweissagt: „Das geht so-fort kaputt.“ Aber dann ist aus dieser Dreimonatsaktionmehr geworden. Das Glashaus hatte sich als Institution be-währt. Als der Platz umgeplant werden sollte und zwar oh-ne Glashaus, gab es soviel Aufbegehren, dass man das Glas-haus nach ein paar Monaten wieder hingesetzt hat. Durch solch kleine Interventionen, mit Möglichkeit zur Parti-zipation kann man die Leute wieder an den Ort holen, densie schon fast vergessen oder an den sie nicht mehr ge-glaubt haben. Es geht u.a. darum, einen Stadtteil wieder an-ders ins Gespräch zu bringen, indem man die Akteure, die so-wieso schon vor Ort sind, zusammenbringt. Damit sieerkennen, was sie dort haben und vielleicht noch weiter mit-gestalten wollen.

Viele der Städte sind ja fast pleite und greifen in der Not, wasgrößere Infrastrukturen betrifft, nach PPPs, den Public Priva-te Partnerships oder, was in kleinerem Maßstab das Stadtmo-biliar betrifft, zu Firmen wie Ströer oder Wall, die Haltestel-len, Toiletten und Werbetafeln kostenlos zur Verfügungstellen, aber die Werbeeinnahmen für sich behalten. DasPrinzip ist das gleiche: Die Stadt spart kurzfristig Kosten, gibtaber langfristig die Verantwortung der Stadtgestaltung an Pri-vatfirmen ab. Dieser Ausverkauf gerät zunehmend in die Kri-tik. Sehen Sie da innerhalb der Kommunen einen Bedarf ananderen Konzepten, einen Denkwandel?Der Bedarf bei den Bürgern ist auf jeden Fall da und zuneh-mend auch bei den Kommunen, die nach immer neuen Stra-tegien suchen, wie sie einerseits kostengünstig Gestaltungs-prozesse initiieren können, andererseits authentisches Leben,

Projektwoche Aufbruchstraße; Viersen; Foto: Nicolas Beucker

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was nicht so kommerzialisiert draufgesetzt ist, hereinbringenkönnen. Und da wird es langfristig nicht ohne das Engage-ment der Bürger gehen. Mehr als es vorher der Fall war. Die großformatigen Umbauaktionen und Stadtumkrempelun-gen, in die sehr viel Geld fließt, wird es immer weniger ge-ben. Angesichts des dramatischen demographischen Wan-dels, der sich nicht nur auf Altersgruppen bezieht, sondernauf Migrantenbiographien, Familienstrukturen, Veränderun-gen in der Geschäftswelt, kommen die Gemeinden mit denherkömmlichen Werkzeugen nicht weit und müssen nach et-was Neuem suchen. Vor einigen Jahren fragte ich in einem Interview voraus-schauende Vertreter aus dem Stadtplanungsamt in Düssel-dorf: „Wie schaffen Sie denn Identität in Ihren Quartieren?“Damals bin ich noch von der Wirksamkeit zeichenhafter Ele-mente ausgegangen. Also: Wie erhöht man durch die Wie-derholung gleicher Elemente die Wiedererkennbarkeit vonOrten? Das ist ja nach wie vor nicht unwichtig, aber nicht dasEinzige. Im Planungsamt sagte man mir dann etwas Treffen-des, auf das ich jetzt immer wieder verweise: „Wir stochernim Nebel.“Diese Aussage ist nicht negativ zu bewerten, sondern es istgut so, dass man beginnt nach neuen Wegen zu suchen. We-nige Kommunen sind so mutig, dass sie nach solchen Wegenselber suchen und sich mit Menschen zusammentun, die ih-nen dabei helfen. Die meisten verlassen sich dann doch aufdie klasssischen Wege der Architektur, von denen sie schon

vorher wissen, was am Ende dabei herauskommt. Aber einenereignisoffenen Prozess anzusteuern, um dann daraus etwasNeues zu lernen, das trauen sich noch nicht sehr viele.

Sehen Sie sich als Vermittler und Initiator, um verschiedeneLeute an einen Tisch zu bringen?Einerseits ja, aber wenn wir nur vermitteln würden, würdenwir unsere Rolle als Gestalter nicht mehr ernst nehmen. Wirwollen Partizipation, aber in Abstufungen. Ich halte die Me-thoden der 70er nicht unbedingt für den richtigen Weg,denjenigen die Gestaltung zu überlassen, die die Möglichkei-ten und Techniken für Gestaltung gar nicht haben und die oftauch die Gesamtzusammenhänge nicht herstellen würden,sondern häufig in Klischees denken. Aber es ist wichtig aufsie und ihre Interessen, Ängste und Bedürfnisse zu hören, umdavon etwas abzuleiten. Da sehen wir uns in einer doppelten Identitätsstiftung: es gibtdie Identifikation von etwas, die Wiedererkennbarkeit, dieman an der Auswahl von Stadtmobiliar, Bodenbelägen, Mi-kroarchitekturen wie Bushaltestellen, Kiosken, also dem ur-banen corporate design einer Stadt, erkennen würde, aberauch Identifikation mit einem Ort von innen heraus. Da mussman sicherstellen, dass dieser Ort Teilhabe und Aneignung er-möglicht.

Wie sahen diese partizipativen Prozesse genau aus?Es gab und gibt immer wieder Planungsforen, zu >>>

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Projektwoche Aufbruchstraße; Foto: Nicolas Beucker

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denen Bürger eingeladen werden, um ihre Gestaltungsvor-schläge einzubringen. Man fragt sie dabei vor allem nach derLösung, nicht danach, wie sie wirklich leben wollen. „Wiewollt ihr den Platz haben?“ Viele sagen dann, sie wollen Bäu-me und eine Bank, die aus Holz sein soll. Man fragte sie nicht,was für ein Leben sie an diesem Ort leben wollten, was fürSituationen sie im Alltag wünschen, um dann auf das Gestal-tungsrepertoire derjenigen zu vertrauen, die mit Weitblick se-hen können, wie denn dieses Leben erzeugt werden kann.Häufig sind diese Planungsforen, auf denen Bürger sich kli-scheehaft geäußert hatten, umgeschlagen; viele Planer undStädte sagten: „Ist ja schön, aber so machen wir das nicht.“Dann entsteht natürlich Frustration bei denjenigen, die manum ihre Meinung und Beteiligung gebeten hat. Sie bringenetwas ein, und das wird nachher wieder unter den Teppichgekehrt. Wir sagen von vornherein, dass wir gar nicht wol-len, dass alle direkt mitgestalten, aber wir wollen wissen, wiesie leben wollen und tatsächlich leben. Und dann versuchenwir diese Erkenntnisse in eine Gestaltung zu transferieren.Diese Vorschläge schicken wir dann auch noch einmal in ei-ne Iterationsschleife, um zu überprüfen, ob es das wirklich ist,womit sich Leute identifizieren können.

Was haben die Bürger denn für Wünsche? Ist die Segrega -tion, die es schon gibt, in den Köpfen schon drin oder wün-schen sich die Leute die Aufweichung von Grenzen zwi-schen den drei A´s (Alte, Arme, Ausländer)und den übrigenBürgern? Gibt es den Wunsch nach mehr Integration? Odernicht? Was formulieren die Leute?Teils, teils. Viele sagen: „Früher war alles besser und wirmöchten wieder zurück zu dem, was wir schon kennen, undam liebsten wollen wir nur unter unseresgleichen bleiben.“Gerade bei älteren Generationen haben wir das beobachtenkönnen. Wenn man sie aber zunehmend mit nimmt und aufQualitäten hinweist, die diejenigen mitbringen, die man dortheraus gedrängt hat aus den Orten, dann sehen sie das viel-leicht schon auch. Ich muss aber zugeben, unsere Erfahrungist noch nicht so groß. Diese Professur gibt es erst seit 2005und es konkretisiert sich erst allmählich. Die Nachfrage wirdimmer größer, aber wir sind noch nicht so lange dabei, dasswir genau sagen können, „wie es geht.“ Wir sind zunächsterst einmal ein Fach/Lehrgebiet im Fachbereich Design. Im Be-reich „Social“ dehnt es sich mittlerweile aus auf das „Kom-petenzzentrum Socialdesign“, das wir Anfang 2009 ins Lebengerufen haben, weil es immer wieder Studierende gab, dieProdukte für Senioren machen wollten oder für eine be-stimmte Zielgruppe, von denen sie nicht wussten, wie sie siebefragen sollten. Darin sind wir Designer ja auch nicht die al-lerfittesten, aber gerade zum Thema Senioren haben wirhier mit einem Gerontologen im Fachbereich Sozialwesenwunderbare Verknüpfungsmöglichkeiten. Mit den Leuten aus dem Sozialwesen ist also eine Partner-schaft entstanden, dann noch mit einer Künstlerin, die in derKulturpädagogik lehrt, und anderen. Wir haben gesagt, wirwollen unsere Expertise fachübergreifend weiterverfolgen,das gezielte empathische Beobachten und Analysieren ver-stärken, aber dann nicht aufhören, sondern weiter gestaltenund das Design mit hereinbringen.

Durch welche Erfahrungen sind Sie als Person in diesen Be-reich gekommen? Ich habe Industriedesign in Essen studiert und bin in einemArchitekten- und Stadtplanerhaushalt aufgewachsen. War al-so damit vertraut, dass Pläne ausgerollt werden, und kenne

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die Sicht der Stadtplanung gut. Während des Studiums ha-be ich u.a. oft im Architekturmodellbau gearbeitet undschließlich meine Diplomarbeit gemeinsam mit Architektenund Stadtplanern gemacht. Wir beschäftigten uns mit einemganzheitlichen Konzept ein Reintegrationskonzept für einWerftgelände in Rostock. Wir entwickelten das Konzept überstädtebauliche, architektonische und designerische Maßstä-be von 1:20.000 bis 1:1. Während des Studiums hatte ichschon über die Signifikanz von Stadtmobiliar für das Bild derStadt geschrieben. Dann forschte ich am Institut für Ergono-mie und Designforschung in Essen über die Grammatik derStadt.Zunehmend verschob sich der Schwerpunkt vom zeichenhaf-ten Ausarbeiten von Räumen, also der Identifikation von et-was hin zur menschenbezogenen Identifikation mit etwas.Mit der Professur für public & social design in Krefeld hat sichallmählich herauskristallisiert, dass Social Design eine Haltungist, eine Herangehensweise und ein Methodenkanon, dessenman sich bedient. Und Public Design ist das Themenfeld, demwir uns verschrieben haben.

Social Design als Haltung und Methode bezieht sich dannwohl nicht nur auf Public Design als klassisches Stadtmo- bi liar. Ist Public Design nicht alles, was draußen so herumsteht,also auch ein Flughafen?Ja, auch zum Beispiel Krankenhäuser, Schulen und Orte öf-fentlichen Interesses alle Orte denen man ausgesetzt ist. Ne-ben dem städtischen öffentlichen Raum widmen wir uns un-ter der Überschrift „Lehr- und Lernräume“ Schulen undSchulhöfen, die in unmittelbarem öffentlichen Interesse liegenund sich teilweise auch dem öffentlichen städtischen Raumöffnen. Insbesondere, wenn es sich um den Ausbau vonGanztagsschulen handelt, bekommt dieses Thema einigeDringlichkeit.

Wie wird das gewöhnlich bei Schulen gehandhabt? Engagiertdie öffentliche Hand Designagenturen? Wie sind die Verga-bekriterien?Also bisher habe ich den Eindruck, entweder werden Archi-tekten beauftragt oder es kümmert sich niemand darum. Wirhaben jetzt zwar immer mehr Anfragen von Schulen, die umHilfe bitten. Aber diese haben in der Regel kein Geld und wis-sen auch nicht, was genau sie tun wollen. Wir haben jetzt dieersten Studienprojekte gestartet, sind aber immer mit einemsehr geringen Budget der Schulen konfrontiert. Eine beson-dere Herausforderung wäre es, Vorschläge zu erarbeiten, dievon Schülern umgesetzt werden könnten. Die BundesstiftungBaukultur setzt in dieser Hinsicht wichtige Akzente. Für eine wirkungsvolle Entfaltung von Social Design müsstenwir dessen Methoden noch stärker in die Designausbildungeinbringen. Es geht mehr um das WIE als um das WAS. Daher wäre eswichtig, ein Projekt gleich mit einem verinnerlichten gesell-schaftszentrierten Methodenrepertoir anzugehen, statt jedesProjekt erstmal mit Methodenvermittlung zu starten. Dabeivergeht sehr viel Zeit. Wir brauchen einen Bewusstseinshori-zont, der die Annäherung aus der Nutzer- und Gesellschafts-perspektive ermöglicht.

Sind das nicht Überlegungen, die die Designerausbildungganz grundsätzlich betreffen? Heißt das, dass der Designervom Spezialisten zum Generalisten wird und einen übergrei-fenderen Blick auf die Dinge hat?Auf jeden Fall – und das ist nicht neu – sollte ein Designer ei-

nen generalistischen Ansatz im Blick haben. Die Frage ist,wann entwickelt er den. Es gibt Studienmodelle, die auf Ge-neralistentum aufbauen, aber oft wissen die Studierendennach dem Studium gar nicht genau, was sie denn nun rich-tig gut können. Meiner Meinung nach ist das eine tolle Ausbildung, wenn eseine Postgraduiertenausbildung ist, wenn Leute schon etwasmitbringen, von dem sie wissen, dass sie es gut können. Aberam Anfang verwirrt es eher. Was ich jedem Designer natürlich mitgeben möchte: Denkenicht zu sehr vom Detail aus, sondern versuche den Per-spektivwechsel zwischen dem systemischen Ansatz, die Ab-hängigkeiten der einzelnen Bausteine untereinander zu erken-nen, um dann aber im Kleinen anzusetzen.

Das Interview führte Geraldine Zschocke

Stadtikonen London; Foto: Nicolas Beucker

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> Zentrum für Gestaltung HfG Ulm | Ein Konzept mit Zukunft

Eine Polís der Gestaltung – mit dem Bau, der Gründung unddem Betrieb der Hochschule für Gestaltung in Ulm verwirk-lichten Max Bill und Otl Aicher gemeinsam mit anderen eineIdealstadt im Kleinen, in der Leben und kreatives Arbeitenmiteinander verschmolzen. Durch die Schließung der Hoch-schule auf dem Kuhberg 1968 ging nicht nur eine der exzel-lentesten Stätten für die Ausbildung junger Designer verlo-ren, sondern auch das Gebäude – ein Juwel der Nachkriegs-architektur – verlor seine Idee und mit den Jahren auch seinebauliche Substanz. Mit dem dort seit April 2010 entstehenden Zentrum für Ge-staltung HfG Ulm sollen die Leitideen der legendären Desig-ner-Schmiede revitalisiert und den Ansprüchen des 21. Jahr-hunderts angepasst werden. Doch wie kann diese Meta -morphose einer Legende gelingen, und wie kann aus ihremErbe ein Keim erwachsen, der nicht in bloßer Nachahmungverharrt?

Als Max Bill zum ersten Mal die Akropolis in Athen besichtig-te, war er begeistert von deren „großen Einheit von Raumund Rhythmus“, die den Baukörper zu einem harmonischenGanzen machten. Der Schweizer Architekt, Künstler und Ge-stalter hatte sich schon früh mit der Antiken-Rezeption in derBaukunst auseinander gesetzt und war zu dem Schluss ge-kommen, dass es nicht um die imitatio der Antike gehenkann. Bill forderte vielmehr eine analoge Baukunst, in derFunktionalität und Schönheit des Maßes eine Symbiose ein-gehen. Ein Ziel, das er mit dem Bau des Gebäude-Ensemblesauf dem Ulmer Kuhberg zwischen 1950 und 1955 ebenso er-reichte wie mit der von ihm postulierten „guten Form“ vonGestaltungsobjekten. Doch die „gute Form“ aus Beton und Stahl – die HfG Ulm –brauchte auch ein Pendant, eine „gute Form“, die Arbeitenund Zusammenleben auf dem Kuhberg gestaltete. „DieHochschule für Gestaltung in Ulm ist eine Neugründung derGeschwister Scholl Stiftung. Ihr innerer Aufbau ist ähnlich ei-nem freien Zusammenschluss sich ergänzender Ateliers, La-

bors, Werkstätten und Studios zu gemeinsamer Arbeit. Da-raus entsteht eine lebendige Arbeitsgemeinschaft. Sie gibt ei-nen übernationalen Charakter“, umriss der dreiköpfige Di-rektionsausschuss von Inge Aicher-Scholl, Otl Aicher und MaxBill 1954/55 erstmals offiziell das Konzept der HfG Ulm.

Dieser von der Gründergeneration thematisierte komplemen-täre Zusammenschluss von Gestaltern repräsentiert eine Säu-le des Drei-Säulen-Modells, das die Stiftung Hochschule fürGestaltung HfG Ulm, die Rechtsnachfolgerin der GeschwisterScholl Stiftung, für die Wiederbelebung entwickelt hat: Ganzim Sinne der Gründergeneration wird es im neuen Zentrumfür Gestaltung HfG Ulm am Kuhberg künftig ein Innovations-zentrum für angewandtes Design mit Ateliers, Werkstättenund Büros geben. Die dort ansässigen Designer, Architekten,Fotografen, Künstler und anderen gestaltungsnahen Berufesollen im Geist einer komplementären Kreativität in einen of-

Hochschule für Gestaltung Ulm; Foto: Hans Engel

Max Bill und Tomás Maldonado in Ulm, 1955; © Ulmer Museum/HfG-Archiv

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fenen Dialog ihrer Ideen und Formen treten, um den Puls-schlag innovativen, nachhaltigen und verantwortungsbe-wussten Designs wieder über die Region hinaus zu vitalisie-ren. Mit dem renommierten Ulmer Schmuckdesigner Ehin-ger-Schwarz ist ein erster Ankermieter für das Innovations-zentrum gewonnen, mit Architekten, Produktdesignern,Kommunikationsdesignern und Gestaltern aus anderen Fach-bereichen ist man sich einig oder sind intensive und aussichts-reiche Gespräche im Gange. Das Ziel einer Vollbelegung undkompletten Realisierung des Konzepts schon bis Ende 2012ist fast erreicht. Mit dem beschlossenen und für Frühjahr 2011 geplantenUmzug des HfG-Archivs der Stadt Ulm kehren die einzigarti-gen Exponate der Sammlung zurück an ihren genius loci. Aufrund 1.500 m² wird das Archiv als zweite Säule des Konzeptsein Dokumentationszentrum für die Designgeschichte des20. Jahrhunderts etablieren, das neben der fachlichen undwissenschaftlichen Aufarbeitung auch wechselnde Ausstel-lungen und diverse „Denkwerkstätten“ zur Gestaltung im21. Jahrhundert veranstalten wird.Hier knüpft auch das Internationale Forum für Gestaltung(IFG Ulm GmbH), eine Tochter der Stiftung HfG Ulm, an. Eswird als dritte Säule im Zentrum für Gestaltung HfG Ulm einTagungszentrum für Wissenstransfer, Design und Gestaltungbetreiben, das eine Plattform für Workshops, Seminare, Sym-posien und Ausstellungen bieten wird, die sich mit der Ge-genwart und der Zukunft gestalterischen Schaffens unter ge-sellschaftspolitischen und verantwortungsbewussten Aspek-ten befassen. Mit diesem Konzept verbreitert die IFG UlmGmbH einen Pfad, auf dem sie mit dem seit 2006 existieren-den, einzigartigen Förderprogramm „Designing politics – Thepolitics of design“ Neuland betreten hatte. So wurden bei-spielsweise der niederländische Gestalter Ton Matton mit sei-nem Projekt „Die KlimaMaschine“ oder der mexikanischeStädteplaner Miguel Robles-Duran mit seinem Konzept für„Social Housing in South America“ finanziell und ideell un-terstützt – beides Projekte, die international Beachtung fan-den, zumal sie sich mit der Kultivierung der Großstadt hin zueinem Lebensraum mit menschlichem Antlitz beschäftigten.Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – sie spiegeln sich indem Konzept wider, das die Stiftung HfG Ulm für die Archi-tektur Max Bills auf dem Kuhberg entwickelt hat. Mit seinendrei Säulen trägt es den Leitgedanken der HfG-Gründergene-ration Rechnung. Aber es verhaspelt sich nicht im Epigona-lem, im Kopieren oder einer bloßen Version 2.0.

Exzellenz, in welcher Form und in welchem Terrain auch im-mer, lässt sich im Informationszeitalter nicht mehr im stillen,weltabgewandten Kämmerlein eines Elfenbeinturms erzielen,weil Bits und Bytes der digitalen Medien das eben Erdachteoder eben zu Papier Gebrachte in der globalisierten Wissens-welt schon wieder obsolet gemacht haben. Warum vermag einInternet-Lexikon wie Wikipedia die renommierte EncyclopediaBritannica an Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu übertrump-fen, wie Studien in der Wissenschaftszeitschrift „Nature“nach gewiesen haben. Es ist das Prinzip der Open Source, wel-ches das soziale Netzwerk mit dem Lorbeerkranz der Akkura-tesse und Exzellenz adelt: Tausende Web-Experten erreicheneben durch das kollektive Korrektiv ein besseres Resultat alsvier Experten im Elfenbeinturm, deren Artikel erst gedrucktwerden, wenn ihre Erkenntnisse bereits wieder überholt sind.

Insofern basiert auch das Konzept des Zentrums für Gestal-tung HfG Ulm auf einem Netzwerk der Exzellenz, das die Leit-

ideen der legendären HfG Ulm einem konsequenten Prozessdes Weiter-Denkens im zeitgenössischen Kontext unterwirft.Theorie, Diskurs und vor allem gestalterisches Schaffen wer-den im Design-Cluster am Ulmer Kuhberg wieder zu einerkomplementären Einheit verschmelzen. Es gilt das Feld kol-lektiven Know hows zu kultivieren. Dabei wird diese neue Po-lís der Gestaltung eben weniger durch das Korsett strikter Re-gularien geprägt sein als vielmehr durch die Mentalität derOpen Source – wissend, dass die gewaltigen Herausforderun-gen des Designs heute nicht mehr in mönchischer Abgeschie-denheit eines homo universalis gelöst werden können, son-dern nur im interdisziplinären Wissenstransfer einer offenen,demokratischen Gesellschaft.

Entscheidend wird sein, dass dieser Cluster der Gestaltungpermanent von einem kritisch-konstruktiven, nicht im Epi -gonalen verhafteten Geist getragen und begleitet wird. Derselbstbewusste Paragone mit Bill, Aicher & Co. soll undmuss hier Messlatte sein. Nur dann kann der Kuhberg mitseinem Zentrum für Gestaltung HfG Ulm wieder zu einerWeltbühne der Gestaltung werden.

Dr. Dieter Bosch

Kompaktgerät SK 4, 1956; Entwurf: Hans Gugelot, Dieter Rams; Dozent: Walter Zeischegg;

Foto: Ernst Fesseler, Bad Waldsee; © Ulmer Museum/HfG-Archiv

Straßenbeleuchtung, 1965 / 66; Foto: Ernst Fesseler, Bad Waldsee; © Ulmer Museum /

HfG-Archiv

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> Die Essenz der Dinge. Design und die Kunst der Reduktion | Vitra DesignMuseum

„In der Bereinigung und Konzentration der Dinge liegt dasbesondere Augenmerk auf jedem Detail.“

Die aktuelle Ausstellung „Die Essenz der Dinge“ im Vitra De-sign Museum in Weil am Rhein widmet sich ganz der „Kunstder Reduktion“ und veranschaulicht dieses Phänomen, dasdie Gestaltung raum- und zeitübergreifend geprägt hat. Dassdie Reduktion wirklich eine Kunst ist und in ihrer Konsequenzzu einer Verbesserung der Qualität und Konzentration aufdas Wesentliche führt, zeigt die Ausstellung vor allem an Bei-spielen aus dem Möbeldesign. Das Möbel als Fokus ist naheliegend, da das Thema der Ausstellung aus der Sammlungdes Museums heraus entstanden ist. Nebenbei eignet sichdas Möbel als Projektions- und Dokumentationsfläche für ge-sellschaftliche und wirtschaftliche Strömungen wie kein an-deres Objekt. Der Gestaltung stellt sich denn auch aus Anlassder aktuellen ökonomischen Krise verstärkt die Frage derNachhaltigkeit, der Reduktion nicht nur im ökologischen,sondern auch im geistigen Sinne. Die Ausstellungsmacher legen die These zugrunde, dassVereinfachung und Reduktion im Industriedesign maßgeb-lich von den in sich schon widersprüchlichen Bereichen dermodernen Kunst, dem technischen Fortschritt und dem Ein-fluss der traditionellen japanischen Kultur geprägt sind. Fol-gerichtig werden auch andere für diesen Themenkomplexrelevante Disziplinen und Bereiche wie Kunst, Architekturoder Mode beleuchtet.Die Ausstellung eröffnet mit einem Prolog, der den Besu-cher an das Thema heranführt, gleichzeitig aber erahnenlässt, wie vielschichtig und komplex die Reduktion, die Kon-zentration auf das Wesentliche in der Gestaltung auch ganzbanaler Alltagsgegenstände sein kann. In einer Glasvitrinean der Wand wird die große Bandbreite eben dieser Alltags-gegenstände epochen- und kulturübergreifend vorgestelltund es werden Bereiche wie Sport und Militär zitiert, bei de-nen es unumgänglich ist, den Blick auf das Wesentliche zufokussieren. Am Anfang steht das älteste Ausstellungsstück,ein Faustkeil aus Mali, gefolgt von einem Sparschäler, einerToilettenpapierrolle, der Kleinstbildkamera Minox Ec bis hinzum iPod von Apple. Die Ausstellung beginnt sehr formalund behält dies in angenehm konsequenter Weise bis zumSchluss bei, ebenso wie der historische Blick die Relevanz fürdie Gegenwart durchgängig begleitet. Das komplexe The-ma wird unter ökonomischen, funktionalen, ästhetischenund ethischen Gesichtspunkten beleuchtet.

HerstellungDas Verlangen, die Dinge möglichst einfach zu gestalten,das die Menschheit seit jeher begleitet, führte Designer wieRoss Lovgrove, Jasper Morrison oder Gaetano Pesce zu Lö-sungsansätzen, die die Fertigung aus einem Stück zulassen.Ein herausragendes Beispiel hierfür ist, neben dem aus 48Lagen Wellpappe bestehenden Side Chair von 1971 vonFrank Gehry, der Gartenstuhl von Willy Guhl aus dem Jahre1954, der aus einer einzigen Betonfaserplatte geformt ist.Das Ergebnis ist nicht nur optisch sehr gelungen, sondernvereint auf wunderbare Weise eine kostengünstige und ein-fache Herstellung. Designer und Hersteller haben hier je-doch mit der Problematik zu kämpfen, dass bei einem Ge-

genstand, der formal auf das Wesentliche reduziert wird, je-de kleine Unebenheit sofort ins Auge sticht. Ein Paradebei-spiel für die Reduktion und Fertigung aus einem Guss ist derMonoblockstuhl, er verschandelt seit seiner Erfindung Cafésund Privaträume auf der ganzen Welt. An der von Charles und Ray Eames entwickelten Stuhlsitz-schale wird deutlich, welchen enormen Aufwand Designerund Hersteller auf dem Weg zu einer einfachen Lösungdurchlaufen müssen. Mit Fieberglas gelang es erstmalig, dieSchale in einem Arbeitsgang herzustellen. Der komplette

Carrier box (1 m³) containing 36 disjointed; Thonet chairs „No. 14“; © Vitra Design

Museum; Photo: Thomas Dix

Chair „Acrylic” for Vitra Edition, prototype, Naoto Fukasawa, 2007; © Vitra; Photo:

Hansjörg Walter

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Entwicklungs- und Herstellungsprozess wird parallel in einemFilm dokumentiert. Zu sehen ist hier sehr schön, dass eine ein-fache gestalterische Lösung oft mit einer hochkomplexenEntwicklungsphase einhergeht. Ebenfalls im ersten Saal der Ausstellung wird die Logistik anden Beispielen IKEA und Thonet veranschaulicht. Thonet ver-schickt weltweit in einer 1 m³ großen Kiste 36 Exemplare deserfolgreichsten Produkts der Möbelgeschichte, den StuhlNr.14 . Dem gegenüber sieht man das über 40 Millionen Malverkaufte Billy-Regalsystem, das Wohnräume rund um denGlobus bestückt. In den weiteren Ausstellungsräumen des Frank Ghery Bausspiegeln die Exponate namhafter und namenloser Gestalterergänzt durch Projektionen mit Vergleichsbeispielen einengroßen Zeitabschnitt der Designgeschichte wider und ma-chen sichtbar, wie zahlreich die Ausdrucksformen der Ein-fachheit sind. Es werden Objekte vorgestellt, deren Entste-hung vor der industriellen Produktion anzusiedeln ist, wie einantiker Kriegshelm oder der aus dem 18. Jahrhundert stam-mende Schaukelsessel der Shaker. Die Gebrauchsgegenstän-de der Shaker zeichnet ein hohes Maß an handwerklicherPerfektion, Langlebigkeit und Schlichtheit der Form aus. DieForm der Reduktion, ob in der Shaker-Gemeinde, der klassi-schen Antike oder am Bauhaus, war und ist immer auch eineSpiegelung gesellschaftlicher Entwicklungen. Es werden weitere Phänomene durchdekliniert. Eine Grup-pe illustriert das ästhetische Paradigma der Auflösung. AmBeispiel des Freischwingers bzw. Hinterbeinschwingers, dermit der Einführung des Stahlrohres am Bauhaus entstandenist und Mies van der Rohe oder Marcel Breuer zu wunder-schönen Entwürfen inspiriert hat, wird veranschaulicht, wiedie Masse eines Gegenstandes verschwindet. Die Entmate-rialisierung eines an sich voluminösen Möbels zeigt sich sehrdeutlich an einem Sessel aus Pergamentpapier, einem Ent-wurf von Tokujin Yoshioka. Möbel von Philippe Starck, Da-vid Colwell oder Wilhelm Wagenfeld zeigen eine Steigerungder Auflösung – die Transparenz – sie führt nahezu an dasVerschwinden heran.Als ein Highlight der Ausstellung, das hier noch erwähntwerden soll, wird der in Indien produzierte KleinstwagenNano präsentiert. Mit einem Preis von etwa 1530 Euro gilter als das billigste Serienauto der Welt. Der Nano steht füreine Gruppe von Kleinwagen, die eine hohe Komplexitätauf einem Minimum an Raum umsetzen. Kurator Mathias Schwarz-Clauss will verdeutlichen, dass Re-duktion eine sehr relative Größe ist und kein Wert an sich. Sosoll die Ausstellung als der Versuch einer Annäherung an die-ses hochkomplexe und vielschichtige Thema verstanden sein.

Tanja von Forster

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der im Museumshop im Vitra-Haus für 41,00 EUR erworben werden kann.Das Vitra Design Museum veranstaltet neben Führungen durch die Ausstel-lung eintägige Designworkshops für Erwachsene und Familien zu den The-men „PappDesign, KartonKunst und SchmuckDesign“. Eine japanische Tee-zeremonie kann im Tadao Ando Pavillon besucht werden.Die Ausstellung „Essenz der Dinge. Design und die Kunst der Reduktion“ist noch bis zum 19. September zu sehen.

Vitra Design Museum | Charles-Eames-Str.1 | D-79576 Weil am Rhein Mo – So 10 – 18 h, Mi 10 – 20 h, Führungen: Sa und So 11 h | weitere Infosunter www.design-museum.de

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Die Bundesstiftung Baukultur, die nach 2 Jahren Widerstand seitens der Bundesländer im Herbst2007 in Potsdam ihre Arbeit aufnahm, betitelte ihren diesjährigen Konvent in der Zeche ZollvereinEssen: „Baukultur des Öffentlichen“. Die alle 2 Jahre stattfindende Veranstaltung versteht sich als„Standortbestimmung zur Lage der gestalteten Umwelt in Deutschland, verbunden mit Empfehlun-gen an die Verantwortlichen aus Politik und Planung.“ Begleitend erscheinen die Stiftungsberichte,Band 1 und 3 widmen sich den Feldern „Bildung“ und „Verkehr“, Band 2 beschäftigt sich mit dem„Freiraum Stadt“, den man hier einmal durch die Brille von Architekten, Stadt-, Landschaftsplanernund Soziologen betrachten kann. Die versammelten Texte schmecken streckenweise staubtrocken,dafür gewinnt der Laie einen Überblick über die Positionen, Interessen und Konfliktlagen, die imkommunalen und universitären Milieu der Planer verhandelt werden. Aufsätzen zu Zwischennutzun-gen, zu den Städten im Klimawandel und zur Frage „Wer nutzt den öffentlichen Raum? Wem nutztder öffentliche Raum?“ folgen um die 15 bebilderte Fallbeispiele, vom Marktplatz in Halle bis hinzum Hamburger Jungerfernstieg. [GZ]

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Auf den ersten Blick schillert er wie eine Öllache, tatsächlich zeigt der Einband den Blick durch einKinderspielzeug mit integrierter Kamera: „Sun“ soll durch ungewöhnliche Ansichten der belebtenUmwelt Kinder zum Spielen in der Natur animieren.Das Jahrbuch präsentiert die besten Designideen und -konzepte des red dot award und zeigt, wiedas Design von morgen aussehen könnte. Ein schier unerschöpfliche Wunderkiste innovativer Ideen.

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Die KISD (Köln International School of Design), die sich die Transformation des Designers weg vomSpezialisten, hin zum Generalisten auf die Fahnen geschrieben hat, legte 2008 den Sammelband„Designing Public“ als Ergebnis des interdisziplinären Jahresthemas „Public Design“ und des darauf-folgenden Symposiums vor. In über 30 Beiträgen beleuchten Autorinnen und Autoren aus den ver-schiedensten Fachbereichen die vielfältigen Aspekte des Public Design. Das reicht vom philosophie-geschichtlich gespickten Vortrag Bazon Brocks „Über die Parallelisierung von Discours und Parcours“über Kritiken an Kommerzialisierung und Entöffentlichung durch Uta Brandes und Ruedi Baur bis hinzu pragmatischen Fallstudien des Nomadischen Wohnens, Stupid Public Designs in Köln oder des„Flanierens für Fortgeschrittene“, in dem Gesche Joost die Spuren nachzeichnet, die ein Datenkör-per in der Stadt hinterlässt. Insgesamt essayistisch angelegt, gibt die Publikation einen losen, breit-angelegten Überblick möglicher Themenfelder zum Public Design. [GZ]

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> Anthony Tammaro | Magier des Widersprüchlichen

präsentiert von

Anthony Tammaro ist ein konsequent moderner Schmuck-künstler, der es versteht, Widersprüchliches zu revolutionärneuen Welten zu verschmelzen. Obschon seine Objekte ausNylon (oder neuerdings auch aus Hi-Tech-Metallpulver) miteinem computergesteuerten Laser gesintert werden und mitherkömmlichen Arbeitstechniken nicht realisierbar wären,wirken sie natürlich und selbstverständlich. So, als wären sieschon immer da gewesen, doch bisher einfach unseren Au-gen verborgen geblieben.

Mit der Kombination aus organischen Formen, Spitzenmus-tern, sparsam und gezielt eingesetzter Farbe und der Ver-wendung von weichen und harten Materialien erinnern An-thony Tammaros Schmuckobjekte an skurrile Lebewesen ausder Tiefe des Meeres, aber auch an sittenstrenge Moden ver-gangener Zeiten. Und damit nicht genug: Gleichzeitig wirkensie auch noch obszön und mathematisch, barock und redu-ziert, üppig und streng. All diese Widersprüche bilden jedoch

nicht ein chaotisches Nebeneinander, sondern ein harmoni-sches Ganzes, das enorm neugierig macht!

Man will die Objekte anfassen; sind sie leicht oder schwer,kalt oder warm, rau oder gar glibberig? Anthony Tammaronutzt die Eigenschaften der Materialien für maximale Funkti-on und Tragbarkeit. So sind die Zwischenteile aus weichemSilikon nicht lediglich ein dekoratives Kettenelement in einerandern Farbe, sondern höchst intelligente Verbindungen alszwingender Teil der Gestaltung. Um den Hals fühlen sich dieObjekte fremd und schön an, liegen transparent und – trotzihrer Größe – erstaunlich leicht und angenehm auf der Haut.

Aus all diesen Komponenten schafft es Anthony Tammaro,eine fantastische und faszinierende Welt aus seinem Hut zuzaubern.

Bruna Hauert

Anthony Tammaro schloss 1997 mit dem Bachelor of FineArt, Crafts an der University of the Arts in Philadelphia ab.An der Domus Academy in Mailand studierte er weiter inProfessional Studies, Industrial Design, in New York am PrattInstitute in Professional Studies Design Managment. 2008machte Anthony Tammaro seinen Master of fine Arts, Metals / Jewelry /CAD /CAM an der Temple University, TylerSchool of Art in Philadelphia, Pennsylvania. Seine Werke

wurden in diversen Ausstellungen in den USA gezeigt undvielfach publiziert. In der Schweiz ist eine Auswahl seinerArbeiten erstmals bei Friends of Carlotta zu sehen.

friends of carlotta Galerie für Schmuck und Objekte | Bruna Hauert Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | T +41 44 2618707 | www.foc.ch Di– Fr 12– 14h, 15– 18.30h, Sa 11– 16h

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KULTUR MACHT MOBIL !das Kulturhandy ist ein Gemeinschaftsprojekt von:

artforum3 | art-tv.ch | rebell.tv | IBC + Berufsvereinigung Bildender Ku nstlerinnen und Ku nstler Vorarlbergs

...

...www.navicult.org

gefördert von

AB SOMMER 2010

EUROPÄISCHE UNION

Gefördert aus dem Europäischen Fondsfür Regionale Entwicklung

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— für Studierende in den Fachbereichen Design, Ingenieurswis-senschaften, Maschinenbau, Naturwissenschaften

— für Materialentwickler und Hersteller, Designer, IngenieureKategorien: Material, Product, Surface and Technology, CO2 Effiency www.materialicadesign.deSchluss: 30.6.2010

— für Studierende

— für Designer, Hersteller und Händler8 Kategorien für Studierende zu Entwürfen noch nicht reali-sierter Produkte und Studien von Bergsportausrüstung bisZubehör, für Senioren für realisierte Produktewww.ifdesign.deSchluss: 15.6.2010

— für Studierende

— für Designer, Designagenturen, Studierende aller Designbe-reicheKategorien: Geschäftspapierausstattung; Folder, Broschüren,Zeitschriften; Geschäftsberichte, Bücher. Spezialkategorie „Nachhaltigkeit“www.vidapaper.com Schluss: 16.8.2010

— für Auszubildende und Studierende aus den Bereichen Archi-tektur, Hoch- / Tiefbau, visuelle Gestaltung und DesignThema „urban identity – neue Sicht auf Basel“www.prixtoffol.chSchluss: 1.9.2010

— für Studierende und junge Kreative bis 40 JahreKategorien: Produktgestaltung, Fotografie, Licht im öffentli-chen Raumwww.marianne-brandt-wettbewerb.de Schluss: 10.7.2010

— für JungdesignerKategorien: Industriedesign, Kommunikationsdesign, InteriorDesign, Modedesign, Textildesign, Gestaltendes Handwerkwww.staatspreis.deSchluss: 8.7.2010

— für angehende Fotografen und Fotodesigner unter 35 JahreSerie zum Thema: Wärmewww.vattenfall.de / www.co-berlin.infoSchluss: 30.6.2010

— für Designer aus aller WeltWettbewerb für Prototypenwww.interieur.beSchluss: 15.7.2010

MATERIALICA Design + Technology Award2010: Student

MATERIALICA Design + Technology Award2010

OutDoor INDUSTRY AWARD STUDENTS

OutDoor INDUSTRY AWARD

VIDA Paper Junior Award

VIDA Paper Design Award

prixtoffol 2010

Marianna-Brandt-Wettbewerb 2010

Bayerischer Staatspreis für Nachwuchsdesigner2010

Vattenfall Fotopreis

INTERIEUR 2010 – Designs for a new world

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Tami KomaiDie Lichtdurchlässigkeit, die visuellen Rhythmen und die Veränderlichkeitder Erscheinung einer Arbeit sind wichtige Parameter, die sie im Entwurfs-stadium ihrer Papierarbeiten leiten. Seit elf Jahren arbeitet die Künstlerinmit japanischen Wurzeln mit dem einfachen und gleichzeitig faszinieren-den Material Papier. Tami Komai stellt Schmuck, Behältnisse und Behänge,die als Wand- und Raumschmuck dienen, her. Die Papierkünstlerin berück-sichtigt die Wirkung von Licht und Schatten und die vorhandene Beweg-lichkeit der einzelnen Komponenten und verwendet verschiedene Techni-ken, um die gewünschte visuelle Wirkung zu erzielen. Sie faltet, perforiert,fädelt auf und erzeugt so Objekte, die gleichzeitig archaisch und modern,organisch und puristisch wirken.Zu sehen sind Tami Komais Papier-Artefakte außer in ihrem Laden in einerVitrine der werkstatt7 in der Rümelins-Passage in Basel noch bis Mitte Juli und in der Galerie Rosshof 5 (Rosshofgasse 5, Basel) vom 10.– 25.September. [ABL]

Tami Komai

Im langen Loh 42 | CH-4123 Allschwil | T +41 61 3029089 | www.tamikomai.ch

Das Werkstück – Sozial Design Im Basler Gundeli-Quartier hat das Werkstück seinen neuen Standort be-zogen und besticht durch ein Angebot, das durch Qualität und Designqua-lität überzeugt. Großer Beliebtheit bei den Kunden erfreuen sich die ausden unterschiedlichsten Materialien gefertigten Taschen, ein besondererHingucker unter ihnen sind die aus Reißverschlüssen entstandenen Ta-schen und Etuis. Das Werkstück ist das Geschäft des SAH (SchweizerischesArbeiterhilfswerk) Region Basel und beschäftigt bis zu zwölf Erwerbslosein Laden und Atelier. Wie bei dem Konzept Werkstück überhaupt, soll fürden Kunden aber nicht der soziale Aspekt in den Vordergrund gerückt wer-

den, sondern die Auswahl der Produkte soll für sich sprechen – was sieauch tut. Dass das Sortiment aus sozialen Werkstätten stammt und vonBehinderten, Arbeitslosen oder Strafgefangenen hergestellt wird, ist si-cherlich ein Mehrwert für die Kunden, aber Kaufgrund dürfte für die meis-ten die Lust an schönen Dingen sein! [FOR]

Werkstück | Güterstr. 204 | CH-4053 Basel | www.sah-bs.ch

Mo 13.30– 18h, Di– Fr 10– 18h, Sa 10– 17h

FUCHS LIVINGErholung gibt es nicht nur im Urlaub, sondern der Feierabend, der Samstag-abend oder eine spontane Feier mit Freunden kann auch eine kleine Aus-zeit in den Alltag bringen. Wer dazu nicht auf Monoblocksesseln unter ei-nem Baumarkschirm sitzen möchte, für den könnte es sich lohnen, seineIdeen Claus-Peter Fuchs von Fuchs Living zu unterbreiten. Aber auch für den

öffentlichen Außenbereich bietet die Firma Einrichtungskonzepte, sozusagenPublic Design-Beratung. Seit 1989 ist Fuchs Living in der Stadt- Objekt- undGartenmöblierung tätig. Wer etwas Besonderes für seine Stadt, seine Firma,seine Terrasse oder seinen Garten zu hause sucht, hat gute Chancen, es beiFuchs Living zu finden – ansonsten wird es der Ehrgeiz des Inhabers sein,es ausfindig zu machen oder eine neue Lösung zu präsentieren. [ABL]

FUCHS LIVING Exklusive Stadt-Objekt- + Gartenmöbel

Kornblumenstr. 24 | D-67459 Böhl-Iggelheim | T +49 6324 939585 | www.fuchs-living.de

pg-planbüroDas seit fast zwei Jahren in Bollschweil beheimatete pg-planbüro entwickeltvor allem Corporate-Design-Konzepte im Bereich der Innenarchitektur undim Produktdesign. Der Inhaber Peter Gässler kann einige namhafte Firmenund Institutionen zu seinem Kundenkreis zählen, so arbeitet er viel mit Vitra und Vitrashop zusammen, für die er vor seiner Selbständigkeit mehre-re Jahre tätig war. Das Angebot des pg-planbüros richtet sich an Banken, Ver-waltungen, die Gastronomie, aber auch an Privatpersonen, die Neugestal-tungen in den Bereichen Schlafen, Wohnen und Arbeiten wünschen. PeterGässler ist ein sehr vielseitiger Gestalter, dessen Arbeiten sich durch Quali-tät und Ästhetik auf höchstem Niveau auszeichnen. Die große Bandbreiteseines Schaffens zeigen die jüngsten Projekte des pg-planbüro, zu denen dieenergetische Restauration eines alten Schwarzwaldhofes ebenso wie die Um-gestaltung der Spezerei manna in Freiburg oder die Entwicklung der kom-pletten Inneneinrichtung des genossenschaftlich geführten Restaurants Bolando in Bollschweil gehören, ebenso wie die Planung von Ein- >>>

Allschwil (CH)

Böhl-Iggelheim (D)

Basel (CH)

icon pool lounger XL, con side table – Sombrero

Bollschweil (D)

TIP

PS

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familienhäusern oder ein früheres Gemeinschaftsprojekt mit Frank Gehry, mitdem zusammen Peter Gässler einen Schreibtisch entworfen hat. [FOR]

pg-planbüro | Peter Gässler

Hexentalstrasse 27 | D-79283 Bollschweil | T +49 7633 929811 | www.pg-planbüro.de

ma:Liz – Ideen in Stoff „Designkleidung – nicht alltäglich, aber alltäglich tragbar!“ Das verspricht– und hält – das Label „ma:Liz“ der Freiburger Modedesignerin MarutaDörr. Alle Kleidungsstücke sind Unikate, wie Kunstobjekte entwickeln sichdie Grundschnitte für einen Rock, eine Bluse, ein Kleid oder eine Jacke erstbeim Nähen selbst. Maruta Dörr lässt sich von ihren Stoffen inspirieren wie

eine Malerin von den Farben ihrer Palette. Farb- und formprovokante Appli-kationen und immer wieder Kapuzen verfremden und individualisieren dieKollektionen. Die einzelnen Teile sind durch die Grundfarben schwarz-grau-weiß untereinander auch zu kompletten Outfits gut kombinierbar. Passenddazu entwirft Maruta Dörr Accessoires wie Hüte, Krägen und Schals. Seit2009 präsentiert sie Ihre Kollektionen in einem eigenen Showroom.

Maruta Dörr Showroom

Günterstalstr. 31 /1. OG | D-79102 Freiburg T +49 761 443142 | M +49 177 2861263 |

www.maruta-doerr.de | Termine nach Vereinbarung

Annemarie Matzakow – Schmuck und Kunst

Aus innovativen Werkstoffen fertigt Annemarie Matzakow in ihrem Ateliermodernen Schmuck. Die Freiburger Textilkünstlerin faltet, näht und formtdreidimensionale Synthetiknetze und kombiniert sie mit Edelmetallen undFundstücken aus Natur & Kultur. Es entstehen federleichte, halbtransparen-te Schmuckstücke, deren Ästhetik sich von traditionellen Sichtweisen löst.Ihr Arbeiten sind u. a. zu sehen auf der Kunstwoche Obere Altstadt in derGrünwälderstraße vom 2.– 4. September (tägl. 10– 18h).

Weitere aktuelle Ausstellungen unter: www.matzakow.de

SchmuckUnikateIn der kleinen Schmuckmanufaktur der beiden Goldschmiede und DesignerSilke Knetsch und Christian Streit werden seit 1997 künstlerisch anspruchs-volle und handwerklich ausgereifte Unikate und Kleinserien gefertigt. Durchausgefallene und individuelle Schmuckstücke, die entgegen gängiger Trendsmit Ornamentik und Opulenz spielen, zeigt sich die Philosophie des kleinenUnternehmens: Im Vordergrund ihrer Arbeit steht nicht der materielle Wert,sondern der künstlerische Ausdruck und das Zusammenspiel unterschiedlichs-ter Materialien. In der Gestaltung führt dies daher nicht selten zu der Verbin-dung von edlen und unedlen Elementen. Außerdem haben die beiden Gestal-ter eine außergewöhnliche Idee verwirklicht: sie haben eine alte Technik derGoldschmiedekunst neu belebt und können durch dieses traditionelle Verfah-ren Ringe nicht wie üblich im Atelier, sondern an jedem beliebigen Ort fer-tigen. Für Paare, die ihre Verbindung mit einem einzigartigen Ring besiegelnmöchten, ist es ein sehr ergreifendes Ritual, den Entstehungsprozess so di-rekt mitzuerleben. Wie für alle anderen Schmuckunikaten auch, wird für diePartnerringe fair gehandeltes Gold und Silber bevorzugt. >>>

„FOG office“ by Frank Gehry für Vitra; Entwicklung Peter Gässler

Freiburg (D)

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produziert Leuchten mit einem ehrlichen Charme!

www.lichtprojekte.ch

LICHTPROJEKTE Christian Deuber | Postfach | CH-6000 Luzern7

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Vom 13. – 19. August kann man sich bei einer Ausstellung der GalerieKurzen dörfer im Kaspar-Hauser-Schloss in Pilsach von den sinnlichenSchmuckstücken verführen lassen. [FOR]

Silke Knetsch & Christian Streit – SchmuckUnikate

Mühleweg 2a | D-79249 Merzhausen | T +49 761 4098406 | www.knetsch-streit.de

Ida GutIda Gut gestaltet elegante, extravagante, moderne und tragbare Mode – die sie in preisgekröntem Ambiente entwickelt und präsentiert: «So wiemanche Kleidungsstücke ihre Wirkung erst entfalten, wenn man sie trägt,gibt es Räume, die man erst emotional verstehen kann, wenn man sie be-tritt.» Diese Konsequenz und Konsistenz prägen das offen gehaltene Raumkon-zept in der ehemaligen Fabrikräumlichkeit im Kreis 4 in Zürich; einem Ort,der gleichzeitig Arbeitsplatz und Verkaufsfläche ist. Geschwungene filigra-ne Elemente, Transparenz und Lichtführung trennen und verbinden die bei-den Funktionen, erlangen prägende architektonische Bedeutung. Dabei sinddiese Elemente zugleich Kleiderständer, Ausstellungswand, Leuchte undRaumtrenner. Ein Raum, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Aber man begegnetden Modellen von Ida Gut auch an anderer Stelle: In der Ausstellung „Paper Fashion“ im Museum Bellerive in Zürich (noch bis 1.8.) findet sichein Exponat von Ida Gut, und auch Prominente schätzen ihre Mode: Im Juli wird die in Zürich lebende Schweiz-Amerikanische Sopranistin Mardi Byers, von der internationalen Presse als 'Die Grace Kelly der Opernwelt'

betitelt, an der BBC Night of the Proms in der Royal Albert Hall in einemKleid von Ida Gut auftreten.

Ida Gut Mode-Conception | Ankerstrasse 112 | CH-8004 Zürich | www.idagut.ch

Mo– Fr 11– 18.30h, Sa 10– 16h

ELFE11Die Kollektionen vereinen Urbanität mit Sinnlichkeit, Raffinesse mit Multi-funktionalität. Das mag auch daran liegen, dass Kathrin Wegmann Quer -einstei gerin ist, ihre Ausbildung zur Modedesignerin unkonventionell: Nacheinem Vorkurs an der HfGK Zürich (heute zHdK) bildete sie sich während ih-rer Pri mar lehrerinnenausbildung in verschiedenen gestalterischen Richtun-gen weiter. Anschließend bereiste sie ein halbes Jahr die Welt und fertigtederweil Kleidungsstücke in Handarbeit. Wieder in der Schweiz, entwickeltesie einen multifunktionalen Reißverschluss-Pullover (heute ein Klassiker), derbald auf große Nachfrage im Freundeskreis stieß. Davon inspiriert, absolvier-te sie ein Praktikum in der Textilwerkstatt Dynamo und ließ bald in Paris ihrerstes Stück in Serie anfertigen. Danach wollte sie es wissen: Sie brachte sichautodidaktisch und mit der Hilfe von Dodo Schneider im Dynamo Handwerkund Design bei, bezog ihr erstes Atelier und eröffnete 2005 einen Laden, densie mit wechselnden Labels teilt.Kathrin Wegmann entwirft und näht kleine Auflagen selber, für die externeHerstellung größerer Stückzahlen legt ELFE11 großen Wert auf sozialverträg-liche und ökologische Produktionsbedingungen. Die Inspiration für ELFE11kommt nach wie vor auch aus ganz anderen kreativen Bereichen wie bei-spielsweise dem Bewegungstheater. [ABL]

ELFE11 | Zentralstr. 11 | CH-8003 Zürich | T +41 43 5387124 | www.elfe11.ch

Di– Fr 12– 18.30h, Sa 12– 17h >>>

Zürich (CH)

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www HausweinDie Verpackung hat schon einige Designpreise eingeheimst, und der In-halt dieser Kisten hat wenig mit anderen Mehrliterbehältnis-Weinen ge-mein: hauswein.de führt ein kleines Sortiment anspruchsvoller Alltags-weine. Die Auswahl trifft Gunnar Tietz, Chef-Sommelier des Berliner Sterne-Res-taurants first floor. Einfachheit und Qualität prägen nicht nur die ausge-suchten Weine, sondern auch die Verpackung: hauswein verwendet das„Bag-in-Box“ Prinzip, also das Abfüllen des Weins in einen Schlauch unddessen Verpacken in einen Karton. Die leichte und platzsparende Ver -packung bietet sich vor allem für junge Weine an, die nicht länger als einJahr gelagert werden. Der Wein bleibt nach dem Öffnen mindestens zweiMonate lang frisch, da beim Zapfen keine Luft nach strömen kann. DieGestaltung der Etiketten basiert auf dem Aromakreis, einer Systematikzur Erfassung der natürlichen Aromen. Die Etiketten der einzelnen Weinedienen als Farbcode, der die drei Leitaromen der jeweiligen Sorte an-zeigt. Zum Fußball-Sommer empfiehlt Gunnar Tietz den Weißwein „Südafrika2010“. Der Sauvignon Blanc vom Weingut ANURA in Paarl, Südafrika istleicht und mineralisch-frisch, mit sommerlichen Aromen von Ananas undStachelbeere.

www.hauswein.de

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PEACECOLLECTION

Große Hamburger Straße 1 10115 Berlin Tel. +49 (0)30 97894569 Fax +49 (0)30 97894584

www.mayer-berlin.com [email protected]

Blickfang Zürich 19. – 21. November

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Designinteressierte im Dreiländereck haben sie längst im Kalender notiert: die EUNIQUE – europäische Messe für Angewandte Kunst undDesign – hat mit einem fulminanten Auftakt im letzten Jahr eine neue feste Größe in der internationalen Designszene etabliert.

Das Konzept der EUNIQUE als Kommunikator eines inspirierenden Dialogs zwischen Kunsthandwerk und Design ist nachhaltig, klug an-gedacht und mit Sonderschauen wie der „Crafts of Europe“, dem „European Prize of Applied Arts“ und der Sonderschau Vessels gutumgesetzt. Dass die Idee, eine große europäische Plattform für Angewandte Kunst und Design zu etablieren, sehr gut angenommenwird, zeigt auch die Zahl von über 400 Ausstellern aus 21 Nationen – fast doppelt so viele wie 2009, dem ersten Jahr der Messe. Der Ansatz, mehr als eine reine Verkaufsplattform für Angewandte Kunst und Design sein zu wollen, zeigt sich konsequent in der er-neuten Umsetzung des mit dem Designmagazin INFORM entwickelten Projekts „Hochschularea“ als öffentlicher Raum und Präsen tations-und Diskussionsforum für neue Entwicklungen. Vorgestellt werden aktuelle Projekte der Université de Strasbourg, LycéeLe Corbusier(Straßburg), Le Quai (Mulhouse), der Zürcher Hochschule der Künste, der Fachhochschule Düsseldorf, der Hochschule Pforzheim, der Hochschule Wismar, Stiftung Hochschule für Gestaltung Ulm, der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und Loony Design. Standdas Projekt letztes Jahr ganz im Zeichen des „Sustainable Design“, wird dieses Jahr das Leitthema „Public Design“ sein. Die Hochschulen präsentieren in dieser Area innovative und einzigartige Projekte, die sie im Spannungsfeld von Kunst, Architektur, Kunst-handwerk und Design entwickelt haben, um öffentlichen Räumen einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen. Die Eunique wird auch den Rahmen für mehrere Preisverleihungen bieten: Der WCC-Europe Award 2010, ausgeschrieben vom WorldCrafts Council – Europe seit 1992, wird am 11. Juni verliehen. Mit dem Lotte-Hofmann-Gedächtnis-Preis, der alle vier Jahre und die-ses Jahr erstmalig auf der Eunique vergeben wird, kehrt der Preis in die Geburtsstadt der Begründerinnen Lotte und Käthe Hofmannzurück. Geehrt wird ein herausragendes Stück deutscher Textilkunst. In einer Sonderschau werden die „Top of Europe“ gezeigt: Werke von Preisträgern unter anderem verschiedener Staatspreise und da-zu die Werkschau des European Prize for Applied Arts des Partnerlandes Belgien, das sich mit Flandern und Wallonien auf der Messepräsentiert. [BB/ABL]

EUNIQUE | Messe Karlsruhe | Messeallee 1 | D-76287 Rheinstetten | www.eu-nique.euFr 11– 19 Uhr Fachbesuchertag und Hochschultag, freier Eintritt für Studenten und Schüler, Sa und So 11– 19 Uhr Publikumstage

Vorträge: am 11.6. um 13.30 Uhr – Barbara Rauthe, „Selbständigkeit in Kreativberufen – Basiswissen für den Start“um 14.00 Uhr – Dr. Dieter Bosch, „Kreativ-Cluster: Möglichkeiten mit Zukunftspotentialen für Gestalter in Wirtschaft und Wissenschaft

– ein Konzept der Zukunftsbelebung der HfG Ulm“

EUNIQUE – arts & crafts 2010 | Messe für Angewandte Kunst und Design | 11.– 13. Juni

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Basel (CH) Design Miami/Basel15.– 19.6. Halle 5, Messe Basel | Messeplatz | CH-4005 Basel täglich 11–19h

Helena Schepens8.6.– 3.7. Anna Schmid Schmuck Schneidergasse 14 | CH-4001 Basel | T +41 61 2616670 www.anna-schmid-schmuck.ch Di–So 13.30–18.30h, Sa 10– 17h

Kontrastprogramm. Die Kunst des Schabkartons bis 20.6. Karikatur & Cartoon Museum St. Alban-Vorstadt 28 | CH-4052 Basel T +41 61 2263360 | www.cartoonmuseum.ch Mi–Sa 14–17h, So 10–17h

Zwischenräume 27.8.– 15.5.2011Sonderausstellung im Museum der Kulturen Münsterplatz 20 | CH-4051 Basel T +41 61 2665600 | www.mkb.ch Di–So 10–17h

Textildesign 21.6.– 15.7. Diplomausstellung der Schule für Gestaltung Basel Regent Lighting Center | Dornacherstr. 390 | CH-4018 BaselMo– Fr 9–18h

Berlin (D)OSTKREUZ. Die Stadt vom Werden und Vergehen bis 4.7.C/O Berlin-International Forum For Visual Dialogues im Postfuhramt Oranienburger Str. 35-36 | D-10117 Berlin T +49 30 28091925 | www.co-berlin.com Mo– So 11– 20h

Die Sammlung Bauhaus Originale der Klassischen Moderne bis 31.12. Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung Klingelhöferstr. 14 | D-10785 Berlin | www.bauhaus.deMi–Mo 10–17h

Strahlend grau – Herbert Hirche zum 100. Geburtstag bis 13.9. Werkbundarchiv-Museum der Dinge Oranienstr. 25 | D-10999 Berlin T+49 30 92 10 63 11 | www.museumderdinge.de Fr– Mo 12– 19h

Bremen (D)Wilhelm Wagenfeld: Weiterwirken in die Zeit hinein. Retrospektive zum 110. Geburtstag bis 12.9. Wilhelm Wagenfeld Haus-Design im Zentrum Am Wall 209 | D-28195 Bremen T +49 421 33 88116 | www.wwh-bremen.de Di 15– 21h, Mi– So 10– 18h

Brüssel (B)HOME SWEET HOME – Carte blanche à Nicolas Bovesse et Marina Bautier bis 6.6.SITE DU GRAND-HORNUMAC´s-Musée des Arts Contemporaines Grand-Hornu Images82, Rue Sainte-Louise | B-7301 Hornu | T +32 65 652121www.grand-hornu-images.de

Amaury Poudray / Rémi Bouhaniche-PRELUDEand other worksbis 12.6.The Gallery | Rue de l`Ecole Moderne 17 Moderne Schoolstraat 17 | B-1070 Bruxelles–BrusselT +32 2 217 63 58 | www.thegallerybruxelles.com

Domaine de Boisbuchet (F) Sommer Workshops 4.6.– 18.9. In Kooperation mit Vitra Design Museum & Centre Georges Pompidou Domaine de Boisbuchet F-16500 Lessac | T +33 545 89 67 00 www.boisbuchet.org

Frankfurt a.M. (D)Retail Design – Brand New Challenges Architektur für Marken 12 10.6.Rat für Formgebung-German Design Council Deutscher Marken-und Designkongress | Messe FrankfurtLudwig-Erhard-Anlage 1 | D-60327 Frankfurt am Main T +49 69 7474860 | www.german-design-council.de

STADT – GRÜN Europäische Landschaftsarchitektur für das 21. Jahrhundert bis 22.8. Deutsches Architekturmuseum in Kooperation mit dem Palmengarten Galerie am Palmenhaus Siesmayerstr. 63 | D-60323Frankfurt a.M. T +49 69 212 36689 www.palmengarten-frankfurt.de www.dam-online.de täglich 9– 18h

Less is More. The Design Ethos of Dieter Ramsbis 5.9. Museum für Angewandte Kunst FrankfurtSchaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M. T +49 69 21234037 www.museumfuerangewandtekunst.frankfurt.de Di, Do–So 10–17h, Mi 10–21h

Die Sprache des Geldesbis 29.8. Museum für Kommunikation Schaumainkai 53 | D-60596 Frankfurt a.M. T +49 69 60600 | www.museumsstiftung.de Di–Fr 9–18h, Sa, So 11–19h

Freiburg (D)Kunst-Stoff-ge-SchichtenAusstellung von Monika Sebert & Monika Schiwy-Jessen 17.6.– 31.7.quilt star | Monika Schiwy Schnewlinstr. 5a | D-79098 Freiburg T +49 761 4002680 | www.quiltstar.deMo 15– 18h, Di, Do, Fr 9– 12h, 15– 18h

Göppingen (D) Niemand. Das Archiv bis 4.7. Kunsthalle Göppingen, Kabinett C1 ... um so mehrbis 4.7. Kunsthalle Göppingen Mastallstr. 55 | D-73033 Göppingen T +49 7161 650775 www.kunsthalle-goeppingen.de Di–Fr 13– 19h, Sa,So 11– 19h

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[email protected] | www.mariavanrensen.ch

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Basel (CH) | Design Miami/Basel | 15.6. – 19.6.Parallel zur Art Basel und nur ein paar Schritte entfernt findet zum 5. Mal die DesignMiami/Basel statt, die inzwischen weltweit zu den bedeutendsten Design-Events zählt.Die Design Miami/Basel ist so erfolgreich, weil sie statt auf klassischen Messeverkauf auf ei-nen Nukleus limitierter Editionen setzt und diese mit einem umfangreichen progressivenKultur-Programm in einem transdisziplinären Rahmen inszeniert. Besonders beliebt bei denBesuchern sind die Design Talks, die im Stil einer Fernseh-Talkshow aufgesetzt sind und liveim Internet übertragen werden. Internationale Größen aus Design, Architektur und Kunstdiskutieren über Themen rund um Design, die Schnittstellen zu angrenzenden Bereichen undSammlertätigkeit. Ein Highlight ist die Verleihung des Preises „Designer of the Future“ anNachwuchs-DesignerInnen. [ABL]

Design Miami/Basel | Halle 5, Messe Basel | Messeplatz | CH-4005 Basel | täglich 11– 19h

Basel (CH) | Textildesign | Diplomausstellung der SfG Basel | 21.6. – 15.7.Der Bildungsgang Textildesign der Schule für Gestaltung Basel präsentiert in der diesjährigenDiplomausstellung eine verblüffende Bandbreite von Stoffentwürfen. Als Inspiration dientenBilder, Texte, bestehende Stoffe, eine bestimmte Technik, ein bestechender Geistesblitz oderetwas flüchtig Wahrgenommenes. Inspirationen zu den Stoffen gaben so unterschiedlicheThemen wie die schottischen Walfischjagd, der freiheitsliebenden Matrose, asiatische Kois,die Garderobe Frida Kahlos, Raster-Geometrie oder die Formensprache der Girih. Es wurdegestrickt und gehäkelt mit Plastik und Frischhaltefolie, gestickt, computergestützt entworfenund gedruckt. Die Breite der angedachten Anwendungsbereiche zeigt, wie sehr wir überallund jederzeit von Textilien umgeben sind. Allen Stoff-Freaks kann nur wärmstens empfohlenwerden: Hingehen und anschauen! [ABL]

Regent Lighting Center | Dornacherstr. 390 | CH-4018 Basel Vernissage Fr, 18.6., 18h; Mo– Fr 9–18h

Hamburg (D)Klimakapseln. Überlebensbedingungen in der Katastrophe bis 8.8. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Steintorplatz | D-20099 HamburgT +49 40 428134 2732 | www.mkg-hamburg.deDi–So 11–18h, Mi, Do 11–21h

Hannover (D)Oggetti Sonori – Unsichtbares Design TriennaleDesign Museum – La Triennale di Milano 6.5.–1.8.Museum August KestnerTrammplatz 3 | D-30159 Hannover | T +49 511 16842120www.hannover.de/museen/museen/kestnerDi–So 11–18h, Mi 11–20h

Heidelberg (D)Feuer und Eis – Keramikkünstler aus Finnland bis 27.6.Galerie HellerFriedrich-Ebert-Anlage 2 | D-69117 HeidelbergT +49 6221 619090 | www.galerie-heller.deDi–Fr 11–13 und 14–18h, Sa 11– 18h

Cotton Worldwidebis 6.6.Textilsammlung Max Berk | Kurpfälzisches MuseumGRACE KELLY – Fotografien von Howell Conant, Milton H.Greene und Philippe Halsmannbis 27.6.Kurpfälzisches MuseumBrahmsstr. 8 | D-69118 Heidelberg-ZiegelhausenT +49 6221 800317 www.museum-heidelberg.deMi, Sa, So, 13–18h

Husseren-Wesserling (F)Saic – Velcorex | Die Leidenschaft für Samt bis 2.1.2011Parc de Wesserling | Ecomusée TextileF-68470 Husseren-WesserlingT +33 389382808 | www.parc-wesserling.frMo–So 10–18h

Jyväskylä (FI)INVISIBLE: THE ORIGIN OF PRODUCT IDENTITY6. Alvar Aalto Design Seminar 21.+22.8. Aalvar Aalto Academy and Alvar Aalto Museum Tiilimäki 20 | FI-003300 Helsinki | www.alvaraalto.fi

Karlsruhe (D)EUNIQUE 11.– 13.6. Messe Karlsruhe Messeallee 1 | D-76287 Rheinstetten | www.eu-nique.eu Fr 11– 19h Fachbesuchertag | Sa+So 11– 19h Publikumstage

FrauenSilber: Paula Straus, Emmy Roth und Co. Silberschmiedinnen der Bauhauszeit bis 4.7. Museum beim Markt Karl-Friedrich-Str. 6 | D-76133 Karlsruhe T +49 721 9266578 | www.landesmuseum.de Di–Do 11–17h, Fr–So 10–18h

Kassel (D)BACK TO KASSELJupp Ernst, F.C. Gundlach, Günter Kupetz, Peter Raacke bis 27.6. Kasseler Kunstverein e.V. Fridericianum Friedrichsplatz 18 | D-34117 Kassel | T +49 561 71169www.kasselerkunstverein.de Mi– So 11– 18h

Köln (D)Farben und Formen im Quadrat – Elmar Schossig Fotografien 2008 /09bis 10.9.Rotonda-Galerie | Salierring 32 | D-50677 Kölnwww.rotonda.de/galerieMo–Do 10–18h, Fr 10–16h

Krefeld (D)Schwermut und Schönheit – Trauerkleider aus Russland 6.7.– 2.8. Deutsches Textilmuseum Andreasmarkt 8 | D-47809 Krefeld T +49 2151 9469450www.krefeld.de/textilmuseum Di–So 11–17h

Kronberg (D)Braun HiFi – Ursprung einer DesignKultur!BraunSammlung der Braun GmbH Westerbach Center Westerbachstr. 23c | D-61476 KronbergT +49 6173 302244 www.braunsammlung.infoDi–Fr 11–17h, Sa, So 11 –18h

Lausanne (CH)In vino veritasa project by Matali Crasset bis 10.10. Mudac Musée de design et d'arts appliquées contemporainsPlace de la cathédrale 6 | CH-1005 LausanneT +41 21 3152530 www.mudac.chDi–So 11–18h >>>

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Leipzig (D) Tea & Coffee, Piazza & Towers Alessi. Architektur für den Tisch bis 12.9.GRASSI Museum für Angewandte KunstJohannisplatz 5– 11 | D-04103 Leipzig T +49 341 2229100 | [email protected] Di– So 10– 13h, Mi+Do 10–20h

Ludwigshafen (D)FORM – Messe für Angewandte Kunst 24.– 26.9.Zollhaus Ludwigshafen Hafenstr. 5 | D-78351 Ludwigshafenwww.form-bodensee.deFr 14–21h, Sa 11– 20h, So 11– 18h

Mannheim (D)Nano! Nutzen und Visionen einer neuen Technologiebis 3.10.Technoseum Museumsstr. 1 | D-68165 MannheimT +49 621 42989 | www.technoseum.detäglich 9–17h

Mulhouse (F)Rêve de Cachemire, cachemires de rêveLe châle cachemire imprimé, un joyau textile alsacien bis 31.10.Musée de l'Impression sur EtoffesRue Jean-Jacques Henner 14 | BP 1468 F-68072 Mulhouse | T +33 389468300 www.musee-impression.comDi–So 10–12 und 14–18h

München (D)Danner-Rotunde. Neu. Kuratiert von Karl FritschDauerausstellungPinakothek der ModerneGiampaolo Babetto – L'Italianità dei Gioellibis 30.5.Pinakothek der ModerneOgetti e Progetti – Alessi: Storia e Futuro di una Fabbrica del Design Italianobis 19.9.Pinakothek der ModerneBarer Str. 40 | D-80333 München | T +49 89 23805360www.pinakothek.deDi–So 10–18h, Do 10–20h

Olga von Moorende – Spielraum für Kleiderbis 5.6.Galerie für Angewandte Kunst Bayerischer Kunstgewerbe-VereinPacellistr. 6– 8 | D-80333 München | T +49 89 2901470www.kunsthandwerk-bkv.deMo–Sa 10–18h

Falten – Pleats – Plissee bis 5.6.Galerie Handwerk Max-Joseph-Str. 4 | D-80333 MünchenT +49 89 595584 | www.hwk-muenchen.de/galerieDi, Mi, Fr 10–18h, Do 10–20h, Sa 10–13h

Wendepunkt(e) im Bauen – von der seriellen zur digitalen Architekturbis 13.6.Architekturmuseum der Technischen Universität MünchenArcisstr. 21 | D-80333 Münchenwww.architekturmuseum.de

Max Scheler Fotografien – von Konrad A. bis Jackie O. bis 12.9.Münchner StadtmuseumGuido Mangold – Fotografien 1958 bis heute bis 12.9.Münchner Stadtmuseum-Sammlung FotografieSt.-Jakobs-Platz 1 | D-80331 MünchenT +49 89 23322370 | www.stadtmuseum-online.de

Nürnberg (D)Ulla und Martin Kaufmann Different FromGold- und Silberschmiedekunstbis 25.7Neues MuseumStaatliches Museum für Kunst und Design in Nürnbergund Die Neue Sammlung– The International Design MuseumClaus Bury Massstabssprüngebis 13.6Neues MuseumStaatliches Museum für Kunst und Design in Nürnbergund Die Neue Sammlung– The International Design MuseumBernd und Hilla Becher Typologiebis 1.8. Neues MuseumStaatliches Museum für Kunst und Design in Nürnbergund Die Neue Sammlung– The International Design MuseumKlarissenplatz | D-90402 Nürnberg T +49 911 240200www.nmn.de | www.die-neue-sammlung.de Di–Fr 10–20h, Sa, So 10–18h >>>

Freiburg (D) | Kunst-Stoff-ge-Schichten | 17.6. – 31.7.Jahrelange Zusammenarbeit zweier Künstlerinnen (Monika Sebert / Monika Schiwy-Jessen)bringt Ähnliches und Unterschiedliches hervor: In ihren vielschichtigen Mixed-Media Arbei-ten sind Parallelen in der Verwendung von schmelzbaren und nicht schmelzbaren textilenProdukten zu sehen, doch jede hat ihre eigene Ausdrucksweise gefunden. Beide arbeitenmit Kunststoffprodukten, die mit Hitze behandelt ganz besondere Strukturen entwickeln undin ihre Collagen integriert sind. So verwendet Monika Schiwy gerne Text und Bild als Span-nendes und Hintergründiges in ihren teilweise geschmolzenen „ge-Schichten“, währendMonika Sebert häufig Inspirationen aus der Natur aufnimmt und mit ähnlichen MaterialienVerbindungen mit freier Maschinenstickerei schafft.

quilt star | Monika Schiwy Schnewlinstr. 5a | D-79098 Freiburg | www.quiltstar.de | T +49 761 4002680Vernissage: Do, 16.6., 19h; Mo 15– 18h, Di, Do, Fr 9– 12h, 15– 18h

Karlsruhe (D) | Design Blast 2010: Courage | ab 4.6.Mit dem Thema „Mut“, auf Englisch „Courage“, startet am 4. Juni 2010 die Hochschule fürGestaltung in Karlsruhe die dritte Runde ihrer Konferenzreihe „Design Blast“. Junge Desig-ner und Kulturschaffende aus den Bereichen Visuelle Kommunikation, Kunst und Produktge-staltung, die nicht nur den Berufsstart erfolgreich gemeistert haben, sondern auch mit unge-wöhnlichen Ideen und Auftritten die Designdisziplin „aufmischen“, präsentieren unterschied-liche Antworten auf die Fragen: Was bedeutet Mut für eine Berufsgruppe, deren Einsatzfeldnicht im Krisengebiet, sondern im Grafik- oder Produktdesignbüro liegt? Wie energisch undwaghalsig agieren Designer in ihrem doch eigentlich doch recht beschaulichen Alltag? DieSprecher der Konferenz Design Blast 2010 werden aufzeigen, dass es insbesondere im De-sign darum geht mit einer couragierten Geisteshaltung an Aufgaben heranzugehen, kühneIdeen standhaft zu verteidigen und schließlich mit Eifer in die Tat umzusetzen. Die Veranstal-tung findet im imposanten Lichthof der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe statt. [ABL]

Designblast 2010 | HfG Karlsruhe | Lorenzstr. 15 | D-76135 Karlsruhe | www.designblast.de

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Offenbach (D)Genji Monogatari – Die Geschichte des Prinzen Genjibis 20.6.DLM Deutsches Ledermuseum, Schuhmuseum OffenbachFrankfurter Str. 86 | D-63067 OffenbachT +49 69 8297980 | www.ledermuseum.detäglich 10–17h

Pforzheim (D)Werkschau der Hochschule Pforzheim– Fakultät für Gestaltung 16.– 17.7. Holzgartenstr. 36 | 75175 Pforzheim

Schmuck zum Gwand – ländliche Bijoueterieware

aus dem Bayerischen Nationalmuseum München

bis 5.9.Schmuckmuseum Pforzheim Zu Petticoat und Wespentaille – Modeschmuck der 1950er Jahre 17.9.– 14.11.Schmuckmuseum Pforzheim Jahnstr. 42 | D-75173 Pforzheim | T +49 7231 392126www.schmuckmuseum-pforzheim.deDi–So, feiertags 10–17h

Pilsach (D)Schmuck – Studioglas – Skulpturen 13.6– 29.8. Galerie Kurzendörfer | Kaspar Hauser Schloss Galerie Kurzendörfer | D-92367 Pilsach | T +49 9181 42479

St. Gallen (CH)Werkstoffarchiv Sitterwerk | Sittertalstr. 34 | CH-9014 St. Gallen T +41 71 2788709 | www.sitterwerk.ch Mi, So 14–18h 4. Europäische Quilt - Triennale bis 8.8.Textilmuseum Vadianstr. 2 | CH-9000 St. Gallen | T +41 71 2221744www.textilmuseum.ch Mo–So 10–17h

Staufen (D)Malerei auf Ton. Neue Arbeiten von Klaus Fußmannbis 13.6.Keramikmuseum StaufenThomas Naethe – RitaTernes 15.6.– 15.8. Keramikmuseum StaufenWettelbrunnerstr. 3 | D-79219 Staufen | T +49 7633 6721Mi– Sa 14– 17h, So 11–13 und 14–17h

Stuttgart (D)Design und Markenkommunikation für internationale Märkte 17.6.,10– 17h Konferenz im Design Center Stuttgart Ausstellungsreihe Ein( )sichten Im Fokus: der Nutzer 11.6.– 31.7. Design Center Stuttgart Haus der Wirtschaft /Design-Bibliothek | Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart T +49 711 1232536 | www.design-center.de Mo– Sa 11– 18h

Staatliche Akademie der Bildenden KünsteIm Keller fängt der Himmel an – Debütausstellung Jan Löchte Jour Fixe-Veranstaltungen: Manuelle Gautrand (Paris) „Re-echant the City“ 1.6., 19h „Ulica Smolensk 22/8“ – Vortrag von Justyna Köke 7.6., 18h Dialoge: Vortrag Christine Hill (New York/Berlin) 8.6., 19h Professor Mark Blaschitz (Splitterwerk Graz) Antrittsvorlesung 15.6., 19h Eröffnung „CAU SEOUL, KOREA“ 21.6., 19h Wolf. D. Rix (Coop Himmelb(l)au Wien) Now. But forever. 29.6., 19h Will Alsop (London) Working in the dark. Vortrag in englischer Sprache. 6.7., 19hStaatliche Akademie der Bildenden Künste StuttgartAm Weißenhof 1, 70191 Stuttgart, www.abk-stuttgart.de

motorplan – Architektur Bauenbis 13.6.architekturgalerie am weißenhofAm Weißenhof 30 | D-70191 Stuttgart T +49 711 2571434 www.weissenhofgalerie.de Di– Sa14–18h, So 12–17h >>>

Ludwigshafen (D) | FORM – Angewandte Kunst am Bodensee | 24. – 26.9.Am Ufer des Bodensees im wunderbaren Ambiente des alten Zollhauses in Ludwigshafenfindet zum 15. Mal die Messe für das regionale Kunsthandwerk statt. Zur Komplettierungwerden auch überregionale Gäste aus den 3 Ländern rund um den Bodensee eingeladen.Die Form bietet Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit anwendbaren Dingen künstlerischbeschäftigen, ein Forum. Rund 30 Aussteller aus Deutschland, Österreich und der Schweizzeigen ihren Ideenreichtum und ihr Fachwissen zu Brauchbarem und Alltäglichem wie Teller,Hüte, Schmuck, Taschen, Gerät und vieles mehr. Sie haben sich oft einem Material – ihremMaterial – verschrieben und gestalten und bearbeiten es zu Gegenständen, die ihren Zweckerfüllen, aber dabei die Sinne erfreuen, denn sie sehen ihre Produkte als Ergebnisse einerindividuellen künstlerischen Arbeit, eines persönlichen Anliegens. [ABL]

Zollhaus Ludwigshafen | Hafenstr. 5 | D-78351 Ludwigshafen | www.form-bodensee.deKontakt: Uwe Berger | T +49 7732 972142 | [email protected] Fr 14– 21h, Sa 11– 20h, So 11– 18h

Pforzheim (D) | Zu Petticoat und Wespentaille | 17.9. – 14.11.Henkel & Grosse war eine der renommiertesten Modeschmuckfirmen weltweit. Ihr Ruf grün-det unter anderem darauf, dass sie 50 Jahre lang „Bijoux Christian Dior“ herstellten. 1955schloss die Firma einen Vertrag mit dem französischen Modeschöpfer Christian Dior und be-saß von da an die exklusive Produktions- und Vertriebslizenz für Diorschmuck. Daneben stell-te das Pforzheimer Unternehmen hochwertigen Modeschmuck unter dem MarkennamenGrossé her. Broschen, Ketten und Ohrclips in farbig-verspielten Blütenformen nahmen ihrenAufschwung, passend zu den typischen Petticoatröcken und figurbetonten Oberteilen mitschmaler Taille. Von diesem Modeschmuck entstanden unterschiedlichste Sets in verschiede-nen Preisklassen für eine möglichst breite Käuferschicht. Neben dem Fokus auf die 1950erJahre gibt die Ausstellung, die im Rahmen des 50er-Jahre-Kulturfestivals der Stadt Pforzheimstattfindet, auch einen Ausblick in die 60er und 70er Jahre mit dem typischen Courrège-Stil.Vor dieser Ausstellung ist im Schmuckmuseum übrigens noch bis zum 5. September die Aus-stellung „Schmuck zum Gwand – ländliche Bijouteriewaren aus dem Bayerischen National-museum München“ zu sehen.

Schmuckmuseum Pforzheim | Jahnstr. 42 | 75173 Pforzheim | www.schmuckmuseum.de Eröffnung Do, 16.9., 19h; Di–So und feiertags 10–17h

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INFORM Designmagazin | Sandstr. 17 | D-79104 Freiburg | [email protected] | T +49 761 89759494 | F +49 761 8817479 art-media-edition Verlag Freiburg | Sandstr. 17 | D-79104 Freiburg | www.art-media-edition.com

• Herausgeber: Björn Barg | [email protected]• Anzeigenreservation: [email protected] | T +49 761 89759494 • Chefredaktion: Anke Bluth | [email protected]; Regina Claus | [email protected] • Mitarbeitende dieser Ausgabe: Björn Barg | [email protected]; Anke Bluth | [email protected]; Nike Breyer | [email protected]

Regina Claus | [email protected]; Henny Fleischmann | [email protected]; Tanja von Forster | [email protected]; Geraldine Zschocke | [email protected]

• Gastbeiträge von: Dr. Dieter Bosch (HfG Ulm); Bruna Hauert (friends of carlotta, Zürich)• Gestaltung und Grafik: Piotr Iwicki | [email protected]• Erscheinungsweise: 5 mal im Jahr • Auflage: 7.000 Stück• Titelrechte: Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet. • Alle Angaben ohne Gewähr• INFORM Designmagazin 10– 11 | 2010 erscheint am 1.10.2010

Schwerpunktthema: Kinder, Küche, Cocooning• Redaktionsschluss: 10.9.2010

Städtebau Kolloquium Stuttgart Grand Paris Métropole douce Prof. Finn Geipel, Paris-Berlin 8.6., 18– 20h Aktueller Wohn-und Siedlungsbau in England: Versprechen und Realität Dipl.-Ing. Dominic Church, CABE London 22.6., 18– 20h Grün und Tunnel am Fluss – Großprojekt und Planungsalltag an der Saar Dipl.-Ing. Monika Kunz, Leiterin des Stadtplanungsamts Saarbrücken 6.7., 18– 20h Fakultät Architektur und Stadtplanung Universität Stuttgart Keplerstr.11 | D-70174 Stuttgart

Ulm (D)Hochschule für Gestaltung UlmHfG – Archiv Ulm | Basteistr. 46 | D-89073 UlmT +49 731 1614370 | www.hfg-archiv.ulm.deDi–So 11–17h

Weil am Rhein (D)Die Essenz der Dinge. Design und Kunst der Reduktionbis 19.9.Vitra Design Museum Workshops: PappDesign – Möbel aus Karton 26.6 und 14.8., 10.30 – 16h SchmuckDesign – Schmuck aus einfachen Materialien31.7., 10.30– 16h KartonKunst – Collagen aus Papier 5.6. und 4.9., 10.30– 16h Essenz – Japanische Teezeremonie im Tadao Ando Pavillon18.9., 13– 16h und 17– 20h ReDesign – Lampen aus Recyclingmaterial 28.8., 10.30– 16h Vitra Design MuseumCharles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am RheinT +49 7621 7023700 | www.design-museum.deMo–So 10–18h, Mi 10–20h, Führungen: Sa, So 11h

Wien (A) Wunschmaschinen „Alltag – eine Gebrauchsanweisung“ bis 28.1.2011Technisches Museum Wien Mariahilfer Str. 212 | A-1140 Wien | T +43 1 899980 [email protected] Mo– Fr 9– 18h, Sa, So 10– 18h

Winterthur (CH)Farbe: Spiel und Obsessionbis 17.10.Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur T +41 52 2675136www.gewerbemuseum.chDi–So 10–17h, Do 10–20h

Where Three Dreams Cross – 150 Jahre Fotografie aus

Indien, Pakistan und Bangladesch 12.6.– 22.8 Fotomuseum WinterthurGrüzenstr. 44+45 | CH-8400 Winterthur T +41 52 2341060 www.fotomuseum.chtäglich 11– 18h, Mi 11–20h

Hannes Schmid – Never Look Back12.6.– 19.9.Fotostiftung WinterthurGrüzenstr. 45 | CH-8400 Winterthur |T +41 52 2341030www.fotostiftung.chtäglich 11– 18h, Mi 11–20h

Wolfsburg (D)Rudolf Steiner und die Kunst der Gegenwart bis 3.10. Kunstmuseum Wolfsburg Hollerplatz 1 | D-38440 WolfsburgT +49 536 26690 | www.kunstmuseum-wolfsburg.deMi–So 11–18h, Di 11–20h

Zürich (CH)Pas de deux – Paare im Plakatbis 13.6.Museum für Gestaltung Zürich | PlakatraumLimmatstr. 55 | CH-8005 Zürich | T +41 43 4466767www.museum-gestaltung.chDi–Fr, So 13–17h

Paper Fashionbis 1.8.Museum BelleriveRené Burri – Vintage Prints – Le Corbusier 20.8.– 7.11. Museum Bellerive Höschgasse 3 | CH-8008 Zürich T +41 43 4464469 | www.museum-bellerive.chDi–So 10–17h

Charlotte Perriand 16.7– 24.10.Museum für Gestaltung Zürich | HalleMAKE UP – Design der Oberfläche 25.8– 2.1.2011 Museum für Gestaltung Zürich | GalerieParadies Schweiz bis 25.7. Museum für Gestaltung Zürich | GalerieAusstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürich T +41 43 4466767www.museum-gestaltung.chDi–Do 10–20h, Fr–So 10–17h

Alle Terminangeben ohne Gewähr

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