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1 DKV INFORMATIONEN 2/2010 INFORMATIONEN Mitteilungsblatt des Deutschen Komponistenverbandes 40. Jahrgang Nr. 80 2/2010 Impressum: INFORMATIONEN Herausgeber: Deutscher Komponistenverband Redaktion: Jörg Evers, Sabine Begemann Kadettenweg 80 b 12205 Berlin Telefon: 030 / 84 31 05 80 Telefax: 030 / 84 31 05 82 Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers bzw. der Redaktion wieder. Deutscher Komponistenverband Kadettenweg 80 b 12205 Berlin Telefon: 030 / 84 31 05 80 / 81 Telefax: 030 / 84 31 05 82 E-Mail: [email protected] www.komponistenverband.de Commerzbank Kontonummer 4585 215 00 Bankleitzahl 100 800 00 Inhalt Editorial Jörg Evers Der Bundesvorstand – Nachrichten und Positionen Protokoll der Ordentlichen Mitgliederversammlung Der neue Vorstand Zur Mitgliederbefragung Johannes K. Hildebrandt Vererbung von Urheberrechten Dr. Gernot Schulze Sounding D – verdammt zum Erfolg Johannes K. Hildebrandt Die Vertretung der Komponisten durch ECSA in Brüssel Patrick Ager Jörg Evers zum 60. Dr. Rainer Fabich Willy Richartz Zum Gedenken seines 110. Geburtstages Prof. Harald Banter Erinnerung an Peter Herbolzheimer – Ein Gingant verlässt das Diesseits Prof. Manfred Schoof Nachrichten aus den Landesverbänden Nordrhein-Westfalen Anna Schürmer Thüringen Weimarer Frühjahrstage 2010/11 Johannes K. Hildebrandt Porträts Die Rolle der zeitgenössischen Musik an deutschen Schulen Anna Schürmer Landscapes – European Pupils Composition Project Steffen Reinhold Ehrungen und Preise Nachrichten aus dem Musik- und Kulturleben Wettbewerbe Geburtstagsliste Uraufführungen Neue Mitglieder 2 3 3 6 8 9 11 16 18 19 20 22 24 26 26 28 29 31 33 36 40 44

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

INFORMATIONENMitteilungsblatt des DeutschenKomponistenverbandes

40. Jahrgang Nr. 80 2/2010

Impressum: INFORMATIONEN

Herausgeber: Deutscher Komponistenverband Redaktion: Jörg Evers, Sabine Begemann Kadettenweg 80 b 12205 Berlin Telefon: 030 / 84 31 05 80 Telefax: 030 / 84 31 05 82 Namentlich gekennzeichnete Beiträge gebennicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers bzw. der Redaktion wieder. Deutscher KomponistenverbandKadettenweg 80 b 12205 Berlin Telefon: 030 / 84 31 05 80 / 81 Telefax: 030 / 84 31 05 82 E-Mail: [email protected]

CommerzbankKonto nummer 4585 215 00Bank leit zahl 100 800 00

Inhalt

EditorialJörg Evers

Der Bundesvorstand – Nachrichten und Positionen

Protokoll der Ordentlichen Mitgliederversammlung

Der neue VorstandZur Mitgliederbefragung Johannes K. Hildebrandt

Vererbung von Urheberrechten Dr. Gernot Schulze

Sounding D – verdammt zum Erfolg Johannes K. Hildebrandt

Die Vertretung der Komponistendurch ECSA in Brüssel Patrick Ager

Jörg Evers zum 60. Dr. Rainer Fabich

Willy Richartz Zum Gedenken seines 110. GeburtstagesProf. Harald Banter

Erinnerung an Peter Herbolzheimer– Ein Gingant verlässt das DiesseitsProf. Manfred Schoof

Nachrichten aus den Landesverbänden Nordrhein-WestfalenAnna Schürmer ThüringenWeimarer Frühjahrstage 2010/11Johannes K. Hildebrandt

Porträts

Die Rolle der zeitgenössischen Musik an deutschen SchulenAnna Schürmer

Landscapes – European Pupils Composition Project Steffen Reinhold

Ehrungen und Preise

Nachrichten aus dem Musik- und Kulturleben

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Editorial

Editorial

Wer hat Vorfahrt?in ihrer heiß erwarteten Grundsatzrede zum Urheberrecht, der „Berliner Rede“, stellte unsere Bundesjustizministerin Frau Dr. Leutheusser-Schnarrenberger auf erfreuliche Weise klar, dass im Zentrum des Urheberrechts der Urheber selbst zu stehen habe; keine Konsumenten und keine Intermediäre. Das war wohltuend.

Nur die Durchsetzung dieses Urheberrechts ins-besondere im Online-Bereich gegenüber anderen parallelen Rechten, wie z. B. dem Datenschutzrecht und dem Telemediengesetz, gestaltet sich proble-matisch.

Was zu fehlen scheint, sind klare Vorfahrtsregeln u. a. bezüglich der Fragen:

Hat der zivilrechtliche Auskunftsanspruch mit Richtervorbehalt Vorrang vor dem Daten-speichergesetz oder bricht das Recht auf Löschung das Recht auf Auskunft?

Hat die Durchsetzung des Urheberrechts und insbesondere des Urheberpersönlichkeitsrechts Vorrang vor der Haftungsfreistellung von Platt-formbetreibern im Internet für fremd eingestellte Inhalte?

Wie weit reicht die Sorgfaltspflicht von Platt-formbetreibern (z. B. YouTube), von so genannten „User Generated Content“, zur Prüfung der be-

haupteten Rechteinhaberschaft von eingestellten Inhalten meist anonymer User?

Wenn diese Sorgfaltspflichten verletzt werden, ab wann wird der Störer zum schadenersatzpflich-tigen Täter?

Hat der gesetzliche Anspruch des Urhebers auf angemessene Vergütung bei Nutzung seiner Werke Vorrang vor datenschutzrechtlichen Bedenken, insbesondere wenn Werknutzungsdaten automatisch, d. h. ohne Identifizierung des jeweiligen Konsumenten erhoben werden?

Das sind nur ein paar der in letzter Zeit in verschiedenen Debatten und Gerichtsverfahren sich akut aufdrängenden Fragen, die hoffentlich bald zu Gunsten der Urheber mittels unmissverständlicher „Vorfahrtsregeln“ gelöst werden können.

Falls das nicht nachhaltig und kohärent geschieht, bleibt der Urheber zwar weiterhin im Zentrum ---- aber diesmal eines kulturpolitisch verhängnisvollen Unfalls!

In kollegialer Wachsamkeit

Ihr

Jörg Evers

Leserbriefe an die Redaktion

Die Redaktion freut sich über jeden Leserbrief.Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung.

Schreiben Sie uns per Mail oder Brief an die bekannte Adresse im Kadettenweg 80 b, 12205 Berlin

oder [email protected].

Die Redaktion

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Der Bundesvorstand – Nachrichten und Positionen

Der Bundesvorstand – Nachrichten und PositionenOrdentliche Mitgliederversammlung des Deutschen Komponistenverbandesam 28. Juni 2010, um 13.00 Uhrin der Kantine der GEMA-Generaldirektion in Berlin, Bayreuther Str. 37, 10787 Berlin

Protokollanwesende Mitglieder: 75Gäste: 2Justiziar des Verbandes

Der Präsident des Deutschen Komponistenverbandes, Jörg Evers, begrüßte (Top 1) alle Anwesenden und konnte feststellen, dass die Einladung zur Ordentlichen Mitgliederversammlung form- und fristgerecht erfolgt und die Mitgliederversammlung beschlussfähig ist. Die Tagesordnung wurde mit der Einladung bekannt gegeben. Vor Eintritt in die Tagesordnung bat der Präsident die Anwesenden, sich von ihren Plätzen zu erheben und den Verstorbenen zu gedenken.

Prof. Jürg Baur - Düsseldorf, Georg Espitalier - Bremen, Ursula Grosse - Ettlingen, Peter Herbolzheimer - Köln, Gerti Igelhoff - München (RN Prof. Peter Igelhoff), Henry Kaufmann - Berlin, Giselher Klebe - Detmold, Werner Lang - Steinkirchen, Elisabeth Langer - Berlin (RN Hans Klaus Langer), Edith Nothdorf - Bargteheide, Klaus Obermayer - München, Robert Pappert - Obertshausen, Harro Steffen - Urbach-Westerwald, Hans Richard Stracke - München, Franz Thon - Hamburg, Jerry van Rooyen -AB Goor / Holland, Prof. Dr. Karl Wesseler - Köln

Nun verlas der Präsident den Rechenschaftsbericht (Top 2) des Vorstandes. Dabei hob er hervor, dass es dem Vorstand in den letzten Jahren durch kontinuierliche und nachdrückliche Mitarbeit in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien und Verbänden zunehmend besser gelungen sei, den Standpunkt der Komponisten zu urheber- und vertragsrechtlichen Fragen, zu Problemen der Kulturförderung oder auch zur Bekämpfung der Internetpiraterie, zu Medienfragen oder zur europäischen Kulturpolitik gegenüber der Politik zu formulieren und so an kulturpolitischen Einfluss zu gewinnen und den Belangen der Komponisten Öffentlichkeit zu verschaffen. Der DKV wird mehr wahrgenommen, der DKV wird gefragt. Jörg Evers dankte allen Mitgliedern des Vorstandes, die diese Arbeit in den verschieden Gremien leisten.

Im Anschluss ging der Präsident auf Themen ein, mit denen sich der Vorstand und der erweiterte Vorstand im Berichtszeitraum beschäftigt haben. Dazu gehörten: - die Praxis der Vergabe öffentlicher Gelder in der

Förderpraxis der E-Musik- die Präsenz deutscher Komponisten im öffentlich-

rechtlichen Rundfunk- verschiedene Projekte der internationalen Dachver-

bände der Komponisten, wie z. B. Artmusfair (ECF) oder Datenbank (FFACE)

- Zwangsinverlagnahme bei den Sendern als nationales aber auch internationales Problem

- unterschiedliche urheberrechtliche Probleme, wie z. B. Internetpiraterie

- verschiedene Probleme im Zusammenhang mit der GEMA, wie z.B. Vorbereitung der Mitglieder auf die außerordentliche Mitgliederversammlung der GEMA im März d. J. oder die Briefaktion zum Spiegel-Artikel „Melodien für Millionen“

- die Kontaktaufnahme mit den Verbänden „Kamera“ und „Regie“ zur Durchsetzung von Vergütungsregeln im Film gegenüber den Produzenten

- die Vorbereitung von Messen (Frankfurter Musik-messe) oder anderen Formen der Präsentation in der Öffentlichkeit, wie z. B. bei den Donaueschinger Musiktagen

- Mitgliederwerbung und Öffentlichkeitsarbeit

Anschließend dankte Jörg Evers dem Justiziar des Verbandes, Dr. Gernot Schulze, für die sachkundige Unterstützung des Vorstandes bei der Beantwortung von Anfragen des Bundesministeriums für Justiz, für die Beratung der Mitglieder in den unterschiedlichsten Fragen des Urheber- und Urhebervertragsrechts, aber auch für die vielen Beiträge zu verschiedenen urheberrechtlichen Problemen in der Verbandszeit-schrift „Informationen“.

Nun ging der Präsident auf die durchgeführte Mitgliederbefragung ein. Er dankte allen Mitgliedern, die sich teilweise ausführlich zu den verschiedenen Themen geäußert haben. Die Ergebnisse wurden in der am Vormittag abgehaltenen Arbeitsgruppe „Aktuelle Herausforderungen und Positionen des DKV auf Landes- und Bundesebene“ vorgestellt. In der nächsten Ausgabe der Verbandszeitschrift wird über die Ergebnisse informiert, und der neue Vorstand und die Vorsitzenden der Landesverbände werden aus der Befragung Schlussfolgerungen für die künftige Arbeit ziehen.

Im Anschluss hob der Präsident die Arbeit der Landesverbände hervor und dankte den Vorsitzenden für ihr ehrenamtliches Engagement.

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Der Bundesvorstand – Nachrichten und Positionen

So unterschiedlich und vielfältig die Arbeit in den einzelnen Landesverbänden ist, sie vereint, dass sie sich - besonders in den Landesverbandssitzungen - mit den unterschiedlichen berufsständigen Themen befassen. Dazu gehören GEMA-Themen, urheberechtliche Fragestellungen, Förder- und Auftrittsmöglichkeiten, regionale Kulturprobleme, Musikauswahl bei den Rundfunksendern, Zusammenarbeit mit regionalen Behörden, z. B. mit dem Deutschen Musikrat u. a.. Jedes Mitglied des Verbandes kann sich über die aktuelle Arbeit der Landesverbände in der jeweils neuesten Ausgabe der Verbandszeitschrift umfassend informieren. Jörg Evers bemerkte, dass in den Sitzungen der Landesverbände oft nur wenige Landesverbands-mitglieder erreicht werden können. Das ist sicher bedingt durch die territoriale Ausdehnung. Deshalb muss über neue Wege, die Kommunikation zu ver-bessern, nachgedacht werden.

Abschließend gab der Präsident einen Ausblick auf bevorstehende Aufgaben. Er stellte fest, dass die Situation für die Urheber nach wie vor kompliziert ist. National wie international gäbe es Kräfte, die das Urheberrecht „nutzerfreundlicher“ auf Kosten der Urheber gestalten wollen, nach wie vor versuchten Verwerter, Vertragsbedingungen gegenüber dem Urheber durchzusetzen, die unangemessen sind. Und als Problem käme verschärft hinzu, dass durch die klammen öffentlichen Kassen, Kulturförderung zurückgefahren wird, d. h. Finanzierungen von Ver-anstaltungen werden komplizierter und Aufführungs-möglichkeiten gehen zurück. Deshalb gelte es für den Verband weiterhin, sowohl die politische Arbeit in den verschiedenen nationalen und internationalen Gremien kontinuierlich fortzusetzen als auch unsere Forderungen regional, in den Kommunen und Städten, wo unsere Mitglieder wohnen und arbeiten, schärfer zu formulieren.

Ein Schwerpunkt wird die Positionierung des Ver-bandes zu den Gesetzesvorschlägen des so genannten „Dritten Korbes“ sein. Die Bundesjustizministerin, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, hatte in ihrer Berliner Rede zum Urheberrecht den Urheber in den Mittelpunkt und rechtliche Rahmenbedingungen in Aussicht gestellt, die die Leistungsgerechtigkeit für Urheber und ausübende Künstler sichern. Deshalb wird der Vorstand sehr aufmerksam die Erarbeitung der Gesetzesvorlagen beobachten und wieder, wie bei „Korb 2“, in der Initiative Urheberrecht, eines Zusammenschlusses von Verbänden der Urheber aus allen Bereichen des kreativen Schaffens, mitarbeiten.

Zwei weitere wichtige Themen hob Evers hervor: 1. die Forderung nach einer stärkeren Präsenz von Musik von in Deutschland lebenden und arbeitenden Kompo-

nisten in den Sendungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Dazu werden wir uns mit einer öffentlichen Petition an den Bundestag wenden. Und 2. werden wir unsere Bemühungen fortsetzen, dass die zeitgenössische Musik eine bessere, insbesondere für den Komponisten effektivere Förderung durch öffentliche Gelder erfährt.

Nun erläuterte Prof. Harald Banter, Schatzmeister, den Geschäftsbericht über das Jahr 2009 (Top 3). Er stellte fest, dass der Haushalt des Verbandes ausgeglichen sei und empfahl, ihn so zu verabschieden. Die ausgegebenen Gelder für die internationale Arbeit seien ein Durchlaufposten und sollen durch Drittmittel an den Verband zurückfließen. Die im Jahr 2008 durch die GEMA für die internationale Arbeit bereitgestellten Mittel konnten im Jahr 2009 nicht gezahlt werden, sodass der Vorstand sich zur Zeit um andere Geldgeber bemüht. Er betonte, dass alle anstehenden Aufgaben mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bewältigt werden konnten und seit 10 Jahren die Mitgliedsbeiträge nicht erhöht werden mussten. Der Geschäftsbericht wurde von der Mitgliederver-sammlung einstimmig angenommen.

Zum Voranschlag (Top 4) für das laufende Geschäftsjahr hob Prof. Banter die Position „Öffentlichkeitsarbeit“ hervor. Dieser Posten wurde wesentlich erhöht, um den sinkenden Mitgliederzahlen entgegenzuwirken, mit denen natürlich auch ein sinkendes Budget verbunden ist. Er forderte alle auf, Mitglieder zu werben, um den Verband zu stärken.Im Anschluss wurde diskutiert, warum es – auch aus Kostengründen - zwei Komponistenverbände (DKV und CC) geben müsse und ob es nicht zu Interessen-konflikten komme, wenn Vorstandsmitglieder des DKV auch in anderen Verbänden in den Vorständen säßen. Die Mitglieder des Vorstandes erklärten, dass es keine Gründe gäbe, alte Grabenkämpfe wieder aufleben zu lassen. Die Zusammenarbeit beider Verbände sei freundschaftlich, es gebe ein produktives Miteinander. Weiter wurde darauf hingewiesen, dass es durch schrumpfende Rücklagen zu Defiziten im Jahr 2011 kommen könne. Auch der Kostenvoranschlag wurde durch die Mitgliederversammlung einstimmig ange-nommen.

Der Bericht des Kuratoriums der Paul und Käthe Kick-Schmidt-Stiftung wurde ebenfalls einstimmig verabschiedet (Top 5).Nun erläuterte die Geschäftsführerin, Sabine Begemann, die Satzungsänderungen (Top 6). Die Konkretisierung der Satzungszwecks (§1, (3)) wurde vorgenommen, weil der DKV nicht nur mit anderen Komponistenverbänden kooperieren will, sondern auch mit weiteren Organisationen.

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Der Bundesvorstand – Nachrichten und Positionen

Die Kündigungsfrist wurde von 3 Monaten auf 6 Wochen zum Jahresende verkürzt. So wird austrittswilligen Mitgliedern entgegengekommen.Die Paragraphen 7 (11), 8 (6) und 9 (2) wurden geändert, weil im Zusammenhang mit dem Gesetz zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements aus dem Jahr 2007 vom Finanzministerium die Regelung erlassen wurde, dass die Zahlung von Aufwandspauschalen für Mitglieder des Vorstandes in der Satzung verankert sein muss. Zur Änderung § 1 (3) Satzungszweck wurde in der Diskussion zu bedenken gegeben, ob der Spielraum der Zusammenarbeit hier nicht zu weit gefasst sei, z. B. auch Zusammenarbeit mit Verwerterverbänden. Bei der Abstimmung zur Satzungsänderung wurde zunächst darüber abgestimmt, ob über die einzelnen Satzungsänderungen einzeln oder im Paket entschieden werden solle. 70 waren für eine Gesamtabstimmung, 5 waren dagegen.Die Satzungsänderungen wurden mit 71 Stimmen angenommen. Es gab zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.

Die Entlastung des Vorstandes (Top 7) wurde von Herrn Hannes Zerbe beantragt. Alle anwesenden Mitglieder stimmten bei Stimmenthaltung des Vorstandes einstimmig für die Entlastung des Vorstandes.

Top 8 Vorstandswahlen. Der Justiziar des Verbandes übernahm die Wahlleitung. Auf Anfrage bestätigten alle Mitglieder des bisherigen Vorstandes, dass sie erneut kandidieren wollen. Es kandidieren keine weiteren Mitglieder. Vor der Wahl wurden die Kandidaten gebeten, offen zu legen, welche anderen Ämter sie noch begleiten. Es wurde befürchtet, dass es zu Interessenkonflikten komme könne. Die Kandidaten legten dar, in welchen Vorständen sie noch mitarbeiten. Sie betonten, dass es in den vergangenen Jahren zu keinen Interessenkonflikten gekommen sei.Unter den 7 Kandidaten wird nun laut Satzung zuerst der Präsident gewählt. Als Präsident wird Herr Jörg Evers vorgeschlagen. Es gibt für dieses Amt keinen weiteren Kandidaten. Die Wahl wird nach Abstimmung (100 % der Wahlberechtigten sind dafür) offen durchgeführt. 73 stimmen für Jörg Evers, es gibt 2 Stimmenthaltungen, der Kandidat selbst und ein weiteres Mitglied. Herr Evers nimmt die Wahl an und bedankt sich für das Vertrauen. Nun wurde der Vizepräsident gewählt. Neben Prof. Lothar Voigtländer gab es keinen weiteren Kandidaten auf das Amt. Wiederum wurde einstimmig (75 Stimmen) für die offene Wahl entschieden. Prof. Voigtländer wurde bei eigener Stimmenthaltung) einstimmig (74 Stimmen) gewählt. Er nahm die Wahl an. Die restlichen 5 Kandidaten – Prof. Harald Banter, Prof. Helmut W. Erdmann, Johannes K. Hildebrandt, Dr. Rainer Fabich

und Prof. Manfred Schoof – wurden ebenfalls offen (100 % der Stimmberechtigten dafür) gewählt, da keine anderen Kandidaten vorgeschlagen worden waren. Die Vorgenannten wurden mit 70 Stimmen, jeweils bei eigener Stimmenthaltung) gewählt. Alle wurden einzeln befragt, ob sie die Wahl annehmen. Dies wurde bejaht.

Nun gaben Herr Dr. Schulze und Herr Hildebrandt kurze Berichte (Top 9) zu den Ergebnissen, der am Vormittag tagenden Arbeitsgruppen „GEMA- und Rechtsfragen“ und „Aktuelle Herausforderungen und Positionen des DKV auf Landes- und Bundesebene“. Der Justiziar informierte, dass neben ihm noch Herr Dr. Brandhorst und Herr Dr. Riemer von der GEMA Fragen der Mitglieder beantwortet hätten. Es wurden ver-schiedenste Themen angesprochen, wie zum Beispiel: Notwendigkeit des Erwerbs der Nutzungsrechte bei der GEMA durch Hochschullehrer, wenn sie eigene Werke auf die Homepage stellen, Abrechnungsprobleme bei der GEMA, Intransparenz bei GEMA-Abrechnungen, Neufassung des Berechtigungsvertrages mit der GEMA - gilt der alte, wenn neuer nicht unterschrieben wird sowie Neuordnung der Bezirksdirektionen.

Johannes Hildebrandt berichtete über die Ergebnisse in der Arbeitsgruppe „Aktuelle Herausforderungen ...“. Er betonte, dass die neuen Herausforderungen nur durch die Mitarbeit vieler DKV-Mitglieder gemeistert werden können. Die Ergebnisse der Mitglieder-befragung wurden diskutiert. Unter anderem wurden nachstehende Schlussfolgerungen gezogen: Die Viel-spartigkeit des DKV sei gut, aber es sollten mehr regionale Gruppen innerhalb der Landesverbände gegründet werden, um die Kommunikation zu ver-bessern. Die Hochschulkontakte müssten verbessert werden, auch deshalb, um junge Mitglieder zu werben. In die politische Arbeit des Verbandes sollten mehr Mitglieder einbezogen werden. Der Internetauftritt sollte vor allem auch für junge Leute ansprechender sein. Die Gründung eines Fördervereins auf Bundesebene könnte zur Lösung der Finanzierungsprobleme der internationalen Arbeit hilfreich sein. Die Petition zum Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sollte bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrates vorgestellt werden. Im Anschluss ging Prof. Voigtländer nochmals auf das Thema der Verteilungsunstimmigkeiten bei der Förderung neuer Musik ein und berichtete von den Aktivitäten des Vorstandes, dies zu ändern. Das Ziel müsse sein, ähnlich wie bei der Initiative Musik, einen Fonds für zeitgenössische E-Musik zu etablieren.

Nun wurden die einzelnen Anträge für die GEMA-Hauptversammlung (Top 10.) durch den Präsidenten und den Vizepräsidenten erläutert. Besonders diskutiert

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1980 Best Composer’s Award, Tokyo Music Festival; 1991 Clio Award, New York; 2001 zwei ASCAP Awards, USA; Seit 2000 GEMA-Aufsichtsrat; seit 2001 im DKV-Vorstand, 2004-2006 Vizepräsident des Deutschen Komponistenverbandes, seit Juli 2006 Präsident des DKV; seit 2009 Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA.

VizepräsidentProf. Lothar VoigtländerGeb. 1943 Leisnig/Sa.. 1954 – 62 Dresdner Kreuzchor, anschließend Studium an der Hochschule für Musik Leipzig (Dirigieren). Chordirektor und Kapellmeister am Theater der Altmark. Meisterschüler an der Akademie der Künste Berlin. Preisträger beim „Festival International de Musique Electroacoustique Bourges“ 1985, 1992 und 1996 (Grand Prix). Seit 1991 Kompositionslehrer an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden.

Lothar Voigtländer wurde 2003 ebenda zum Hono-rarprofessor berufen. Voigtländer lebt seit 1973 als freischaffender Komponist in Berlin. Zu seinem Oeuvre zählen Orchester-, Orgel- und Chorwerke, Kammermusiken sowie elektroakustische Werke und audiovisuelle Performances. Lothar Voigtländer ist seit 2006 Aufsichtsratmitglied der GEMA, seit 1995 Mitglied im Vorstand des Deutschen Komponistenverbandes. Im Sommer 2007 wurde er zum Vizepräsidenten des DKV gewählt.

weitere Vorstandsmitglieder

Prof. Harald BanterGeb. 1930 in Berlin. Kompositions-Studium bei Georg Haentzschel, Bernd-Alois Zimmermann und Hans-Werner Henze. 1952 Gründung des Harald-Banter- Ensembles. 1962-1982 Leiter der WDR-Mediaband. Programm-gruppenleiter Musik und Produzent des WDR-Rundfunkorchesters.Zahlreiche Kompositionen für Hörspiele, Fernseh-filme, Konzertmusik, Oper: „Der blaue Vogel“.1976-2001 Leiter des Seminars „Musikmarktanalyse“ an

wurden dabei die Anträge 17 und 19 (Vertretung von schwer behinderten GEMA-Mitgliedern), 27 (Antrag zur Aufarbeitung der Folgen des Urteils des Kammergerichts Berlins zur Teilnichtigkeit des Koeffizienten 3 der Ausführungsbestimmungen zum Verteilungsplan für das Aufführungs- und Senderecht), Antrag 28 (Neuregelung des Verteilungsplans durch das Urteil des Kammergerichts Berlin, dass die Differenzierung zwischen unterschiedlichen Formen der Fernsehwerbung für nichtig erklärte und Antrag 32 (Änderungen bei der Beteiligung der Bearbeiter im Verteilungsplan für das Aufführungs- und Senderecht.)

Gegen 16.45 Uhr schloss der Vizepräsident die Mitgliederversammlung.

Berlin, Juli 2010

Jörg Evers Prof. Lothar Sabine Präsident Voigtländer Begemann Vizepräsident Protokollantin

Der Vorstand des DKV

PräsidentJörg EversGeb. 1950 in Bayreuth; ab 1964 Gitarrist in diversen Beatbands und Tanzkapellen; 1969 Abitur am Musischen Gymnasium Bayreuth, Hauptfach Violine; Studium der Musikwissenschaften an der Universität München; Studium Orchestrierung / Mu-sikarrangement am Richard-Strauss-Konservatorium.

Ab 1971 Schallplattenveröffentlichungen und Tourneen mit diversen Rockgruppen: Amon Düül II, Embryo, Peter-Maffay-Band etc..

Komponist / Arrangeur / Producer in den Bereichen: Dance, Pop, Rock, Schlager, Punk, Big Band, Film- und Fernsehmusiken („Herzblatt“, „Werner-Beinhart“), HipHop, volkstümliche Musik, Hörspiele, Werbung („Maggi“, “McDonalds“). Weltweit zahlreiche Gold- und Platin-Schallplattenaufzeichnungen u. a. für Sylvie Vartan, Joe Dassin, Ronnie Jones, Claudia Barry, Montell Jordan, Da Brat, Die Jungen Tenöre etc..

Der Bundesvorstand – Nachrichten und Positionen

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Der Bundesvorstand – Nachrichten und Positionen

der Musikhochschule Köln. 1965-2000 Aufsichtsrats-mitglied der GEMA, seit 1972 Vorstandsmitglied des Deutschen Komponistenverbandes. 1991 bis 2004 Vizepräsident, 1992 „Silbernes Blatt“ der Dramatiker Union, 1992 Medaille für besondere Verdienste um die deutsche Musik des DKV, Ehrenmitglied der GEMA, Beiratsvorsitzender Deutsches Komponisten-Archiv am Europäischen Zentrum der Künste Hellerau, 2010 Ehrenmitglied des Deutschen Textdichter-Verbandes

Prof. Helmut W. Erdmann 1947 in Emden geboren. Studium in Braunschweig (Orchesterdiplom) und Hamburg (Flöte bei K. Zöller, Komposition bei D. de la Motte, Elektronische Musik bei W. Krützfeldt). 1971 Musiklehrerprüfung. Seit 1971 Lehrtätigkeit an der Musikschule Lüneburg (Flöte, Leiter des Ensembles Neue Musik Lüneburg); seit 1972 Lehrbeauftragter an der Leuphana Universität Lüneburg (von 1985 bis 1989 auch an der Universität Göttingen).Seit 1992 Professor für Komposition/Live-Elektronik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 1976 Dozent, Referent und Kursleiter auf überregionalen und internationalen Tagungen und Kongressen.Seit 1971 rege solistische Tätigkeit, vor allem mit dem 1971 gegründeten Varius-Ensemble (Hamburg). Seit 1980 außerdem Mitglied des Ensemble Musica Viva (Bayreuth) und seit 1991 Mitglied des Michael Sell Ensembles (Frankfurt). Anreger neuer Kompositionen für Flöte solo und Kammermusik mit Flöte. Seit 1975 Künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe Neue Musik in Lüneburg, seit 1977 außerdem Leiter des Fortbildungszentrums für Neue Musik Lüneburg. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo (Rom), der Cité Internationale des Arts (Paris), der Stanford University California (USA), 1980 Niedersächsisches Nach-wuchsstipendium, 1983 Verleihung des Bach-Preis-Stipendiums der Stadt Hamburg; 1985 Stipendiat der Casa Baldi (Olevano/Rom) und der Cité Internationale des Arts (Paris) - zweiter Paris-Aufenthalt, 1988 und 1989 Gast im Atelierhaus Worpswede; 1990 Niedersächsisches Künstlerstipendium und 1991 Kulturpreis des Landkreises Lüneburg; 1996/97 Jahres-stipendium des Landes Niedersachsen.Seit 1998 Präsident der Europäischen Konferenz der Veranstalter Neuer Musik (ECPNM). Seit 2006

Präsidiumsmitglied des ECF (European Composer s Forum). Seit 2007 Vorstandsmitglied des Deutschen Komponistenverbandes sowie der ECSA (European Composers and Songwriters Alliance). Seit 2008 Mitglied der „Platform of Cultural and Creative Industries der EU-Commission for Education and Culture“ in Brüssel.Seit 2009 Vorsitzender des Deutschen Komponisten-verbandes, Landesverband Norddeutschland, sowie Mitglied in den Fachausschüssen „Bildung“ und „Europa“ des Deutschen Kulturrates; außerdem seit Oktober 2009 Vizepräsident des ECF s. 2010 Berufung in das „Kompetenznetzwerk Europäische Kulturpolitik“ des Deutschen Kulturrates. Die kompositorischen Arbeiten (ca. 200 Werke) umfassen alle Gattungen, einschließlich elektronischer und live-elektronischer Werke, Konzerte und Rundfunkproduktionen mit eigenen Werken in der Bundesrepublik Deutschland, in Europa, Japan und in den USA.

Dr. Rainer Fabich1958 geboren, Absolvent der Hochschule für Musik (Instrumentalmusik, Hauptfach Klarinette, künstlerisches Diplom) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (Musikwissenschaft, Magister, Promotion); veröffentlichte bisher elf CDs mit Instrumentalmusik. Neben zahlreichen Radio- und TV-Musiken komponierte er die Musik zu mehr als 60 Spiel-,

Fernseh-, Dokumentar- und Experimentalfilmen. Er schrieb Kammermusik und Orchesterwerke und schuf die Musik zu multimedialen Klanginstallationen sowie für internationale Events. Bekannt ist er zudem als Musiker (Klarinette und Saxophon) und durch seine Arbeiten zur Theorie und Geschichte der Filmmusik.

Als Gastdozent für Filmmusik referierte er u. a. bei internationalen Symposien (Paris, Wien und Salzburg), den Universitäten Berlin, Rostock und Trento/Italien, der HFF München, der Hochschule für Musik, München und bei den Film-Festivals in München, Berlin und Cannes/Frankreich.Rainer Fabich ist Mitglied der Deutschen Film-akademie, des Deutschen Kulturrates und Vorstands-mitglied der nationalen und internationalen Kompo-nistenverbände DKV (Deutscher Komponisten-verband) und FFACE (Federation of Film & Audio-visual Composers of Europe).

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Der Bundesvorstand – Nachrichten und Positionen

Johannes K. Hildebrandt1968 in Quedlinburg geboren, 1989-1998 Studium an der Franz Liszt Hochschule in Weimar (Komposition, Tonsatz und Klavier), Lehraufträge an mehreren Musikschulen, Dozent bei „Jugend komponiert“ an den Landesmusikakade-mien in Rheinsberg und Sondershausen, mehr-fach Stipendiat der Thü-ringer Kulturstiftung, Preisträger verschiedener Kompositionswettbewer-be. Bisher liegen mehr als 70 Kompositionen (Orchestermusik, Konzerte, Kammermusik, Chor-musik, Filmmusik) vor, die in Europa, Asien und den USA aufgeführt wurden; seit 1999 künstlerischer Leiter der Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik, lebt als freischaffender Komponist mit seiner Lebensgefährtin und Tochter in Weimar, 1998-2007 Vorsitzender des Deutschen Komponistenverbandes in Thüringen, seit 2007 Mitglied des Bundesvorstandes, im Bundesfachausschuss Neue Musik des Deutschen Musikrates und Programmausschuss der GEMA.

Prof. Manfred SchoofGeboren 1936 in Magdeburg. Studium an der Musik-akademie Kassel und der Musikhochschule Köln (Trompete, Klavier, Theorie). Manfred Schoof zählt seit Mitte der sechziger Jahre zu den herausragenden

europäischen Jazztrompe-tern. Seine erste Gruppe leitete er bereits 1965. Seit dieser Zeit war Schoof an der Entwicklung des neuen Jazz in Europa maßgeblich beteiligt. Er komponierte Film- und Fernsehmusiken und zahl-reiche Auftragswerke z. B. für das Musikfestival in Donaueschingen sowie Chor- und Orchesterwerke

für verschiedene deutsche Rundfunkanstalten.Seit 1972 ist er als Pädagoge an der Kölner Musik-hochschule tätig, seit 1990 als Professor. Zahlreiche Tourneen führten ihn in die USA, nach Südamerika und Asien. Seit 1996 gehört er zusammen mit Albert Mangelsdorff († 2005), Klaus Doldinger, Wolfgang Dauner, Eberhard Weber und Wolfgang Haffner der Formation „Old Friends“ an. Seit 1992 Mitglied des Vorstandes des DKV. 2006 Bundesverdienstkreuz am Bande; seit 2009 stellvertretender Aufsichtsrat der GEMA.

Zur MitgliederbefragungJohannes K. Hildebrandt

In der letzten Ausgabe der „Informationen“ war ein Fragebogen für die Mitglieder enthalten, mit dem in Erfahrung gebracht werden sollte, inwieweit die Mitglieder des Deutschen Komponistenverbandes über die Aktivitäten des Verbandes informiert sind und zum anderen wurden Anregungen und Vorschläge für die Gestaltung unserer künftigen Verbandsarbeit erbeten. Zahlreiche Mitglieder aller Altersgruppen haben sich an dieser Umfrage beteiligt, wofür ich mich, auch im Namen des Vorstandes, herzlich bedanken möchte.

Natürlich ist für viele Mitglieder zunächst die Arbeit des Verbandes auf regionaler bzw. Länderebene interessant. Deshalb beschäftigten sich die Fragen der Umfrage zunächst mit diesbezüglichen Themen. Bessere Vernetzung mit anderen Vereinen, mehr Kontakt und Austausch mit anderen Kollegen des Landesverbandes bis hin zum Wunsch nach Fördervereinen und Veranstaltungen standen hier im Vordergrund. Solche Aktivitäten sind wünschenswert und gleichzeitig die Basis für eine lebendige Verbandsarbeit. Aber sie erfordern auch Zeit, Engagement und aktive Mitglieder. Leider ist die Zahl der Mitglieder, die eine der mehr-fach jährlich stattfindenden Mitgliederversammlungen besuchen, gering. Ich möchte deshalb vor allem auf diese Möglichkeit des Austausches hinweisen. Nutzen Sie die Versammlungen, um Ihren Vorstellungen Gehör zu verschaffen, sprechen Sie die Vorstände Ihres Landesverbandes an und schaffen Sie sich Strukturen, um Ihren Landesverband mit Ihren Anregungen, mit Leben zu füllen. Im Vorfeld der Mitgliederversamm-lung in Berlin tagte eine Arbeitsgruppe, die sich ebenfalls mit der Mitgliederbefragung befasste. Hier wurde angeregt, insbesondere in den mitgliederstarken und flächenmäßig großen Landesverbänden, regionale und berufspezifische Ansprechpartner zu schaffen, denn unser Verband vereint Komponisten aller Genres.

Besonders häufig wurden insgesamt Wünsche nach mehr Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Jugend-, Lobby- und Rundfunkarbeit genannt. In diesen Bereichen müssen wir unsere Aktivitäten erweitern. In diesem Zusammenhang sind auch die Kontakte und die Zusammenarbeit mit Musikhochschulen und Kinderkompositionsklassen zu verbessern. Für die Kommunikation und Information dient das Internet und die Verbandszeitschrift “Informationen“. Zeitnahe Hinweise und Berichte zu aktuellen Themen oder Veranstaltungen, eine bessere Gestaltung und mehr Kommunikation wurden angeregt. Auch die Vorschläge für die Inhalte unserer Verbandszeitschrift waren interessant und hilfreich.

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Ein wesentlicher Bestandteil der Aktivitäten des Deutschen Komponistenverbandes ist die politische Arbeit. Der Berufsstand des Komponisten muss in unserer Gesellschaft wieder mehr wahrgenommen und respektiert werden. Für die Bewältigung der vor uns liegenden Herausforderungen benötigen wir vor allem die Einbeziehung der Mitglieder in ihrer ganzen Breite. Das beginnt in der Regionalpolitik und dem Gespräch mit dem Abgeordneten vor Ort. Hier gilt es, unseren Interessen mehr Gehör zu verschaffen.

Der Deutsche Komponistenverband steht in seiner Arbeit vor Herausforderungen auf regionaler, natio-naler, europäischer und internationaler Ebene, für deren Bewältigung aktive Mitglieder der verschiedenen Genres erforderlich sind. Diese faszinierende Vielfalt unseres Verbandes ist die Basis, mit der wir gemeinsam die künftige Arbeit gestalten können. Die Mitgliederbefragung war ein Anfang und hat Diskussionen innerhalb des Verbandes angestoßen. Das ist gut so und ich hoffe sehr, dass diese konstruktiv weitergeführt werden und möchte mit einem Satz enden, den ein Mitglied auf den Fragebogen geschrieben hat:„Der Verband kann nur im Rahmen seiner Möglich-keiten arbeiten, und das tut er mit Erfolg. Es gilt jedoch, den Rahmen auszuweiten.“

Vererbung von UrheberrechtenDr. Gernot Schulze

Das Urheberrecht an den vom Komponisten geschaffenen Musikwerken dauert – wie bei allen anderen Werkarten des Urheberrechts – 70 Jahre nach dem Tode des Urhebers an. Stirbt der Urheber, muss eine andere Person Inhaber seiner Rechte werden, damit jemand diese Rechte ausüben kann. Andernfalls hätte eine Schutzdauer über den Tod hinaus keinen Sinn. Deshalb ist das Urheberrecht zwar zu Lebzeiten des Urhebers nicht vollständig übertragbar, aber grundsätzlich vollständig vererblich (§ 28 Abs. 1 UrhG).

1. RechtsnachfolgerWer im Wege der Vererbung die dem Urheber zustehenden Urheberrechte erhält, ist sein Rechtsnachfolger (§ 30 UrhG). Das kann ein gesetzlicher Erbe des Urhebers oder im Wege des Testaments oder Vermächtnisses auch eine beliebige andere Person sein, die nicht Erbe sein muss. Nachfolgend wird vorwiegend allgemein vom Rechtsnachfolger gesprochen, gleichviel, ob er zugleich Erbe ist oder nicht.

2. Form der VererbungDer Urheber ist nicht gezwungen, seine Erbfolge zu regeln. Unternimmt er nichts, tritt die gesetzliche Erbfolge ein, so dass seine Urheberrechte den gesetzlichen Erben, z. B. seiner Ehefrau und seinen Kindern, in vollem Umfang zufallen. Hat der Urheber keine gesetzlichen Erben, ist der Staat gesetzlicher Erbe.

Will der Urheber sein Erbe in bestimmter Weise aufteilen oder Personen als Erben einsetzen, die keine gesetzlichen Erben sind, kann er dies durch letztwillige Verfügung (Testament, Vermächtnis oder Erbvertrag) tun. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer gesetzlichen und einer gewillkürten Erbfolge.

Ein Erbvertrag muss notariell abgeschlossen werden. Infolgedessen sind weitere Voraussetzungen hierzu ohnehin mit dem Notar zu klären.

Die häufigste Form der Erbeinsetzung ist das Testa-ment. Auf diese Weise kann der Urheber grundsätz-lich jede beliebige Person als Erben einsetzen. Das kann auch eine juristische Person, z. B. eine Stiftung oder ein Musikverlag, sein. In jedem Falle gilt es zu beachten, dass abgesehen von einem notariellen Testament nur das eigenhändige Testament wirksam ist. Der Urheber muss es vollständig eigenhändig (handschriftlich) selbst geschrieben und unter-schrieben haben. Ein maschinengeschriebenes Testament, welches er lediglich unterzeichnet, ist unwirksam. Außerdem sollte es eindeutig als Testament bezeichnet, datiert und mit vollständigem Vor- und Familiennamen unterschrieben werden. Auch sollte der Ort, an dem es errichtet wird, angegeben werden.

Ferner kann der Urheber durch Testament einem anderen, ohne ihn als Erben einzusetzen, einen Vermögensvorteil zuwenden (Vermächtnis). Ver-mögensvorteile können Gegenstände, aber auch Ur-heberrechte sein. Da er nur durch Testament etwas vermachen kann, gelten für das Vermächtnis die gleichen Formerfordernisse wie beim Testament (handschriftlich und unterschrieben).

3. Gegenstand der VererbungGegenstand der Vererbung ist das gesamte Ver-mögen des Erblassers. Nachfolgend wird hiervon das Urheberrecht herausgegriffen. Es setzt sich zusammen aus den Urheberpersönlichkeitsrechten und den Verwertungsrechten an dem urheberrechtlich geschützten Werk.

Grundsätzlich ist zwischen dem Werk und dem Werkexemplar zu unterscheiden. Das Werk ist

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geistig und als solches unkörperlich. Es kann in einem Werkexemplar verkörpert sein. Das ist jedoch keine Voraussetzung für den Urheberrechtsschutz. Gehören zu dem Nachlass auch Werkexemplare (z.B. Partituren, Tonträger oder andere Werkträger, auf denen das Werk festgehalten ist), sind diese körperlichen Gegenstände genauso vererblich wie jede übliche Sache. Es kann also auch danach differenziert werden, indem Werkexemplare einerseits und die Urheberrechte andererseits verschiedenen Personen vermacht werden. Das sollte jedoch eindeutig geschehen. Werden jemandem z. B. bestimmte Partituren einzelner Werke vermacht, erhält er an diesen Werken keine Urheberrechte, sondern nur die körperlichen Werkexemplare. Sollen jemandem die Urheberrechte an den Werken vermacht werden, muss ausdrücklich von Urheberrechten gesprochen werden.

Mitunter heißt es in den Testamenten, dass eine bestimmte Person die Tantiemen erhalten soll. Die Tantiemen sind nicht die Urheberrechte, sondern die Erlöse aus der Nutzung der Urheberrechte. Werden jemandem nur die Tantiemen vermacht, wird er dadurch nicht automatisch auch Inhaber der Urheberrechte. Soll er die Urheberrechte erhalten, müssen ihm die Urheberrechte ausdrücklich vermacht werden. Es kann insoweit aber auch aufgeteilt werden, nämlich dass dem einen zwar die Urheberrechte vermacht werden, dem anderen aber die Erlöse aus der Nutzung dieser Urheberrechte ganz oder teilweise zufallen sollen.

Das Urheberrecht und die einzelnen Verwertungs-rechte an den Werken können grundsätzlich nicht vollständig übertragen werden. Als Ganzes kann es nur vererbt werden und Gegenstand von Vermächtnissen des Erblassers sowie der Erbauseinandersetzung zwischen Miterben sein und in diesem Zuge auf andere Personen übergehen. Das betrifft nicht nur die materiellen Verwertungsrechte, mit denen das Werk wirtschaftlich erfolgreich genutzt werden kann, sondern auch die Urheberpersönlichkeitsrechte, die in erster Linie die ideellen Interessen des Urhebers schützen, z. B. das Recht auf Urhebernennung und das Recht gegen Entstellungen seines Werkes. Räumt der Urheber zu Lebzeiten einem Musikverlag, der GEMA oder einer sonstigen Person Rechte ein, bleibt immer ein urheberpersönlichkeitsrechtlicher Kern bei ihm zurück. Nur im Wege der Vererbung geht auch dieser urheberpersönlichkeitsrechtliche Kern auf die Erben oder einen sonstigen Rechtsnachfolger über.

Hiervon gibt es folgende zwei Ausnahmen.Das Rückrufsrecht wegen gewandelter Überzeugung (§ 42 UrhG) kann der Rechtsnachfolger des Urhebers

nur dann erklären, wenn er nachweist, dass der Urheber vor seinem Tode zum Rückruf berechtigt gewesen wäre und an der Erklärung des Rückrufs gehindert war oder diese letztwillig verfügt hat (§ 42 Abs. 1 Satz 2 UrhG). Maßgeblich ist die gewandelte Überzeugung des Urhebers, nicht hingegen eine Überzeugung seines Rechtsnachfolgers. Deshalb muss der Urheber die hierfür maßgeblichen Schritte schon zu Lebzeiten eingeleitet haben. Ist das nicht geschehen, kann das Rückrufsrecht wegen gewandelter Überzeugung nach seinem Tod nicht mehr ausgeübt werden. Im Bereich der Musik gibt es ohnehin kaum Anlass für dieses Rückrufsrecht.

Hat der Urheber in einem ab 01.01.2008 ab-geschlossenen schriftlichen Vertrag dem Vertrags-partner auch Rechte für noch unbekannte Nutzungs-arten eingeräumt, kann nur der Urheber diese Rechtseinräumung widerrufen. Dieses Widerrufsrecht erlischt mit dem Tod des Urhebers (§ 31 a Abs. 2 Satz 3 UrhG). Wenn also der Urheber seinen Rechtsnachfolgern die Möglichkeit geben will, über bei Vertragsschluss noch unbekannte Nutzungsarten nach seinem Tod anders zu disponieren, muss er noch zu Lebzeiten diese Rechte an noch unbekannten Nutzungsarten widerrufen. Andernfalls bleiben diese Nutzungsrechte beim Vertragspartner. Wie erwähnt, betrifft dies nur Verträge, die ab 01.01.2008 auch hinsichtlich Rechte für unbekannte Nutzungsarten geschlossen worden sind. Verträge aus der Zeit vor dem 01.01.2008 sind hiervon nicht betroffen.

Ansonsten können die Urheberrechte an den Werken des Komponisten grundsätzlich vollständig vererbt werden.

4. Keine Vererbung der UrheberschaftUrheber ist derjenige, der das Werk tatsächlich geschaffen hat. Dieser Schaffensprozess ist ein Realakt. Vereinbarungen hierüber haben keine Wirkung. Vererbt werden können deshalb nur die Urheberrechte an dem Werk. Die Urheberschaft bleibt beim Urheber, auch nach seinem Tod.

Mitunter wollen manche Urheber mit ihren Werken nicht identifiziert werden. Sie erscheinen deshalb anonym oder pseudonym. Solange der wahre Urheber nicht bekannt ist, erlischt bei anonymen oder pseudonymen Werken die Schutzdauer nicht 70 Jahre nach dem Tode des Urhebers, sondern 70 Jahre nach der Veröffentlichung oder nach der Erschaffung des Werkes, wenn es nicht 70 Jahre nach Erschaffung des Werkes veröffentlicht worden war. Will der Urheber ebenfalls die 70jährige Frist nach seinem Tode in Anspruch nehmen, muss er entweder seine Anonymität innerhalb der genannten kürzeren Zeit

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lüften oder den wahren Namen des Urhebers bei dem Register anonymer und pseudonymer Werke des Deutschen Patentamts eintragen lassen (§ 66 Abs. 2 UrhG). Soweit 70 Jahre nach Veröffentlichung oder Erschaffung des Werkes noch nicht verstrichen sind, kann auch der Rechtsnachfolger diesen Schritt tun. Will der Urheber dies vermeiden, müsste er z.B. testamentarisch bestimmen, seine Anonymität dürfe nicht aufgedeckt werden. Hält sich der Rechtsnachfolger hieran möglicherweise nicht, stellt sich die Frage, wer ihn hieran berechtigterweise hindern könnte. Hierfür könnte es sinnvoll sein, einen Testamentsvollstrecker einzusetzen.

5. Inhalt einer gewillkürten VererbungGrundsätzlich steht es dem Urheber frei, wem er was vermachen will. Er kann nach einzelnen Werken oder auch nach unterschiedlichen Rechten aufteilen. Dabei sollte er beachten, dass seine Regelungen eindeutig und nicht zu kompliziert sind, damit sie sich ebenso eindeutig und unkompliziert vollziehen lassen.

Mitunter hat der Urheber konkrete Vorstellungen, wie seine Werke nach seinem Tod genutzt werden sollen. Beispielsweise könnte er verhindern wollen, dass seine Werke zu Technoversionen verarbeitet, als Klingeltöne verwendet oder in Filmen genutzt werden. Er kann deshalb bestimmte Auflagen im Testament vorsehen. Daran sollen sich die Bedachten halten. Wenn sie sich jedoch nicht daran halten, wird es häufig niemanden geben, der diese Auflagen durchsetzen kann. Der Urheber ist bereits verstorben. Es gibt keinen urheberrechtlichen Denkmalschutz. Der Staat kommt also grundsätzlich nicht als Interessenvertreter des Verstorbenen in Betracht. Muss der Urheber befürchten, dass die von ihm eingesetzten Erben oder Vermächtnisnehmer die von ihm gewünschten Auflagen nicht erfüllen oder nicht die hinreichenden Kenntnisse haben, um seine Werke in seinem Sinne zu verwerten, hat er die Möglichkeit, eine Person seines Vertrauens als Testamentsvollstrecker einzusetzen. Dann bestimmt der Testamentsvollstrecker (auf Dauer oder für eine bestimmte Zeit), in welcher Weise die Werke genutzt werden dürfen, auch wenn andere Personen im Wege der Erbfolge Inhaber der Urheberrechte werden. Die Erlöse hieraus erhalten die vom Urheber eingesetzten Erben oder Vermächtnisnehmer.

6. Fortdauer bisheriger VerträgeVerträge, die der Erblasser zu Lebzeiten geschlossen hat, gelten fort. Sie binden seine Rechtsnachfolger in gleicher Weise. Zum einen betrifft dies Musikverlagsverträge, die mit den Verlagen meistens für die Dauer der Schutzfrist, im Ergebnis also zeitlich unbegrenzt, abschlossen worden sind. Zum

anderen betrifft dies den Berechtigungsvertrag mit der GEMA (nachfolgend BV), der (bei Angehörigen von Mitgliedstaaten der EU) für die Dauer von drei Jahren geschlossen wird und sich um jeweils weitere drei Jahre verlängert, falls er zuvor nicht rechtzeitig schriftlich gekündigt wird (§ 16 BV). Die Rechtsnachfolger rücken in die Position des Erblassers nach. Sie werden Vertragspartner. Das gilt auch für die Erbeserben, falls der Erbe des Urhebers stirbt, die Schutzdauer der Werke aber noch nicht abgelaufen ist und das Vertragsverhältnis fortbesteht.

Beide Vertragsparteien, bzw. die jeweiligen Rechtsnachfolger, bleiben an den Vertrag gebunden. Die Rechtsnachfolger des Urhebers können nur in dem Rahmen über die Urheberrechte verfügen, der vertraglich vorgegeben ist. Soweit Rechte an Dritte (Musikverlage, GEMA etc.) exklusiv eingeräumt worden sind, müssen sie sich einer eigenen Ver-wertung dieser Rechte enthalten. Umgekehrt müssen diejenigen, die zuvor Rechte erworben haben, nun an die Rechtsnachfolger abrechnen.

Sinnvollerweise sollte der Urheber (Erblasser) all diejenigen Vertragsunterlagen zusammenstellen, die seine Werke betreffen. Das gilt insbesondere dann, wenn die Urheberrechte an den verschiedenen Werken des Urhebers an verschiedene Personen vererbt oder vermacht werden sollen.

Außerdem sollten sich die Rechtsnachfolger an den jeweiligen Vertragspartner (Musikverlag, GEMA etc.) wenden, ihn von dem Tod des Urhebers und von der Rechtsnachfolge informieren und ihm ihre aktuelle Adresse umgehend mitteilen, damit korrekt abgerechnet werden kann; denn die Vertragspartner werden nicht automatisch von den Standesämtern oder Nachlassgerichten über den Sterbefall informiert. Bei Verträgen, die bis Ende 2007 abgeschlossen worden waren, kann die rechtzeitige Mitteilung der aktuellen Adresse bedeutsam werden, um ggf. einer Nutzung auf eine neue Nutzungsart rechtzeitig widersprechen zu können (vgl. § 137 l Abs. 1 Satz 3 UrhG).

In der Regel wird sich der Rechtsnachfolger gegenüber dem Vertragspartner entsprechend legitimieren müssen, sei es durch einen Erbschein, durch die Vorlage eines Testaments oder durch andere Dokumente, die ihn eindeutig als Rechtsnachfolger hinsichtlich der betreffenden Rechte ausweisen.

Einerseits könnte es hilfreich sein, dass der Erblasser schon zu Lebzeiten seine Vertragspartner schriftlich informiert, wer in welchem Umfang sein Rechtsnachfolger sein soll. Andererseits kann und will er diese Entscheidung möglicherweise abändern. Das gilt auch für Testamente, die er durch nachträgliche

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Testamente abändern und ersetzen kann. Deshalb schickt die GEMA derartige Schriftstücke, die ihr vor dem Tode des Erblassers zugeleitet werden, in der Regel wieder zurück. Für sie kann nur die endgültige Regelung maßgeblich sein. Sinnvollerweise sollte die testamentarische Regelung insbesondere dann ausführlich getroffen werden, wenn die Rechte z. B. nach einzelnen Werken aufgeteilt an verschiedene Personen vererbt oder vermacht werden sollen. Gegenüber den Erben sind solche Regelungen nur wirksam, wenn sie in der oben beschriebenen Form (vgl. Ziffer 2) getroffen werden. In einem nachträglichen Testament sollte ausdrücklich erklärt werden, dass frühere Testamente ganz oder teilweise unwirksam sind.

7. Besondere Regelung des GEMA-BerechtigungsvertragsSobald die GEMA Kenntnis vom Erbfall hat, sperrt sie bis zum Nachweis der Rechtsnachfolge das bei der GEMA geführte Mitgliedskonto. § 9 BV sieht für die Rechtsnachfolge Folgendes vor.

a) Nach § 9 Abs. 2 BV wird der Berechtigungsvertrag mit dem Rechtsnachfolger (oder den Rechtsnachfolgern) des Berechtigten fortgesetzt. Die GEMA kann verlangen, dass der Nachweis der Rechtsinhaberschaft durch einen Erbschein, die Vorlage eines Testamentsvollstreckerzeugnisses oder sonstiger vom Nachlassgericht auszu-stellender Urkunden geführt wird. Bis zum Nach-weis der Rechtsinhaberschaft ist die GEMA zu Auszahlungen nicht verpflichtet.

Am eindeutigsten wird die Rechtsnachfolge durch Vorlage von einfachen Kopien der Sterbeurkunde und eines Erbscheins oder der eröffneten Verfügung von Todes wegen (Testament) nachgewiesen. Liegt kein Erbschein vor, verlangt die GEMA eine Erklärung der Erben über ihre Rechtsnachfolge. Die GEMA hat hierfür Mustertexte vorbereitet, die sinnvollerweise dort abgerufen werden sollten.

Sollte der Erblasser die Urheberrechte im Wege eines Vermächtnisses einem anderen vermachen (der nicht Erbe ist), so ist dennoch zunächst die Erbfolge zu klären und anschließend von den Erben und dem/den Vermächtnisnehmer/n zu bestätigen, dass das Urheberrecht in Erfüllung des Vermächtnisanspruchs vom Erben auf den/die Vermächtnisnehmer übertragen wurde.

Mit Eintritt der Rechtsnachfolge wird zwischen den Rechtsnachfolgern des Urhebers und der GEMA kein neues Vertragsverhältnis begründet, sondern das vom Urheber begründete Vertragsverhältnis fortgesetzt. In der Regel werden

den Rechtsnachfolgern jedoch Neuausfertigungen des Berechtigungsvertrages zur Unterzeichnung vorgelegt. Auf diese Weise soll die Vertragsfassung aktualisiert und sollen die Rechtsnachfolger über den Umfang der Rechtsübertragung in Kenntnis gesetzt werden.

b) Sind mehrere Rechtsnachfolger vorhanden, müssen sie ihre Rechte gegenüber der GEMA durch einen gemeinsamen Bevollmächtigten ausüben (§ 9 Abs. 3 BV). Die GEMA kann verlangen, dass die Bevollmächtigung durch öffentlich beglaubigte Urkunden nachgewiesen wird. Bis zur Bestellung eines gemeinsamen Bevollmächtigten ist die GEMA zu Auszahlungen nicht verpflichtet.

Auf diese Weise will die GEMA bei mehreren Rechtsnachfolgern nur einen einzigen Ansprech-partner haben. Das kann, muss aber nicht, ebenfalls ein Rechtsnachfolger sein. Sowohl die Rechtsnachfolger als auch der Erblasser können eine andere Person hierfür bestimmen. Da Erbfolgen nicht selten zu Streitigkeiten führen, könnte es für den Erblasser sinnvoll sein, seinerseits einen Bevollmächtigten, z.B. einen Testamentsvollstrecker, zu bestimmen; ggf. für den Fall, dass sich die Rechtsnachfolger nicht binnen z.B. zwei Monaten nach dem Erbfall auf einen Bevollmächtigten verständigt haben.

Mitunter sehen auch die von den Musikverlagen verwendeten Vertragsmuster bei einer Mehrheit von Rechtsnachfolgern vor, die fällig werdenden Leistungen solange zurückzuhalten, bis die Rechtsnachfolger einen Bevollmächtigten be-stellen. Hier könnte eine entsprechende Be-stimmung des Erblassers ebenfalls hilfreich sein.

c) Außerdem sind die Rechtsnachfolger nach § 9 Abs. 4 BV verpflichtet, den Todesfall innerhalb von sechs Wochen nach Kenntniserhalt der GEMA mitzuteilen. Geschieht dies nicht und leistet die GEMA aufgrund ihrer Unkenntnis weiterhin möglicherweise rechtsgrundlose Zahlungen an bisherige Zahlungsempfänger, kann sie diese Beträge zurückfordern. Die Zahlungsempfänger können sich dann nicht darauf berufen, sie hätten die erhaltenen Gelder verbraucht und könnten sie deshalb nicht mehr zurückgeben.

d) Schließlich endet der Berechtigungsvertrag, wenn innerhalb von zwei Jahren nach dem Tode des Berechtigten keine Ansprüche hinsichtlich der Rechtsnachfolge geltend gemacht werden und die für die unbekannten Rechtsnachfolger erfolgenden Gutschriften in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Höhe des Mitgliedsbeitrages nicht erreichen

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(§ 9 Abs. 6 BV). Gibt es keine Erträge mehr und kümmert sich niemand darum, soll auch die GEMA einen Schlussstrich ziehen können. Mit Beendigung des Berechtigungsvertrags fallen die der GEMA eingeräumten Rechte an den Berechtigten bzw. an dessen Erben zurück (vgl. § 11 BV).

Die Rechtsnachfolger können den Berech-tigungsvertrag unter Einhaltung der Kündigungs-fristen (§§ 10, 16 BV) kündigen. Abgesehen hiervon ist die GEMA in der Regel bereit, das Vertragsverhältnis auch außerhalb der Kündigungsfristen zu beenden, wenn die dem Mitgliedskonto jährlich zufließenden Tantieme-gutschriften regelmäßig nicht den jährlichen Mitgliedsbeitrag von derzeit 25,56 € erreichen.

e) Nach Feststellung der Rechtsnachfolge übersendet die GEMA den Rechtsnachfolgern Formblätter zur Bankverbindung. Neben der Bankverbindung sind der GEMA bestimmte steuerrechtliche Auskünfte (z.B. Steuernummer, Steuer-ID, Bestehen einer Umsatzsteuerpflicht) zu erteilen.

Hinsichtlich Rechtsnachfolgern mit steuerlichem Wohnsitz im Ausland ist die GEMA ohne Erteilung einer Freistellungserklärung verpflichtet, Einkommensteuer und 5% Solidaritätszuschlag

aus der Einkommensteuer abzuführen. Die Höhe der jeweiligen Einkommensteuer variiert je nach Land und kann bei der GEMA angefragt werden. Näheres ist mit der GEMA zu klären.

8. GEMA-Status der RechtsnachfolgerWar der Berechtigte ordentliches oder außer-ordentliches Mitglied der GEMA, endet diese Mit-gliedschaft durch seinen Tod (§ 9 A Abs. 3 der GEMA-Satzung). Damit entfällt auch das Stimm-recht in der Mitgliederversammlung.Der Rechts-nachfolger erhält den Status eines angeschlossenen Mitglieds und kann an der Versammlung aller außerordentlichen und angeschlossenen Mitglieder teilnehmen (§12 GEMA-Satzung). Dort kann er sich auch als Delegierter der Rechtsnachfolger wählen lassen und dann wiederum die Rechtsnachfolger in der Versammlung der ordentlichen Mitglieder vertreten.

Bei mehreren Rechtsnachfolgern gilt wiederum § 9 Abs. 3 BV, wonach sie ihre Rechte gegenüber der GEMA nur durch einen gemeinsamen Bevoll-mächtigten ausüben können.An der Versammlung aller außerordentlichen und angeschlossenen Mit-glieder kann jedoch nur ein Rechtsnachfolger teilnehmen. Als Bevollmächtigter müsste er also zugleich auch Rechtsnachfolger sein.

Johannes K. Hildebrandt

In Ausgabe Nr. 75 der Informationen aus dem Jahr 2008 hatte ich einen Artikel zum damals neuen Förderprojekt Netzwerk Neue Musik der Bundeskulturstiftung geschrieben. Nun, zwei Jahre später, ist Halbzeit und das Projekt fand mit „sounding D“ seinen vorläufigen Höhepunkt; - Grund genug, wieder einen Blick darauf zu werfen.

Im Jahr 2008 wurden 15 Projekte in Deutschland ausgewählt, die bis zum Jahr 2012 mit 12 Millionen Euro gefördert werden. In Augsburg, Berlin, Dresden, Essen, Freiburg, Hannover, Hamburg, Kiel, Köln, Moers, Oldenburg, Passau, Mainz, Saarbrücken und Stuttgart schlossen sich die unterschiedlichsten Partner zu regionalen Netzwerken zusammen. Über private und öffentliche Förderer wurden zusätzlich noch einmal 10 Millionen Euro an Kofinanzierungen eingeworben. Dass die ausgewählten Netzwerkprojekte sehr ungleichmäßig über das Land verteilt sind, dem wird heute von kaum jemandem mehr widersprochen. Die Mitte und fast der gesamte Osten Deutschlands gingen leider leer aus.

Sofern nicht schon vorhanden, wurden zunächst Strukturen in Form von Geschäftsstellen und Mit-arbeitern geschaffen. Mit massiven Werbekampagnen, Werbeagenturen und Druckerzeugnissen in riesigem Ausmaß werden die Projekte beworben. So liegt regelmäßig in der nmz eine großformatige Beilage, die auch darüber hinaus weit verbreitet wird.

sounding D – verdammt zum Erfolg

Zug sounding D

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Mir scheint es, dass schon früh der Blick auf das Ende des Projektes gerichtet wurde. Schließlich genießen die einzelnen Netzwerke eine ungewohnte Finanzierungssicherheit und vor allem sind es die Personalstellen, deren Zukunft nach 2012 ungewiss ist. Man hat also etwas zu verlieren und sucht Anschlussfinanzierungen. Dazu brauchte es ein spektakuläres und werbewirksames Superevent, von dessen Erfolg die Zukunft vieler abhängt. Sounding D hieß das Projekt und es stand von vorn herein fest – es muss und wird ein Erfolg sein.

Sounding D sollte ein klingendes Bild der Neuen Musik in Deutschland werden. Zweieinhalb Wochen fuhr ein klangdesignter Sonderzug mehr als 3000 Kilometer durch Deutschland und stellte die Verbindung zwischen den 15 Netzwerkorten dar. Jeden Tag machte der Zug Station an einem Bahnhof der 15 Orte. Unterwegs wurden „Klänge gesammelt“, gebündelt und verarbeitet und konnten über die Soundmap im Zug abgerufen werden. Mit vielschichtigen Veranstaltungen wie Freiluft- und Wandelaufführungen, Installationen, Performances sowie Konzerten, von denen die meisten in und bei den Bahnhöfen, bzw. auf Straßen, Plätzen, Feld, Wald, Flüssen und Wiesen der beteiligten Städte stattfanden, wurde versucht, die Menschen mit neuen, ungewohnten, aber auch vertrauten, nur selten bewusst wahrgenommenen Klängen und Geräuschen zu überraschen und aufmerksam zu machen.

So weit so gut, aber: Das „Publikum“ setzte sich wohl vor allem aus zufällig vorbeikommenden Passanten und Reisenden zusammen und bei so mancher Veranstaltung war nur schwer zu unterscheiden, wer Akteur und wer bewusster Zuhörer war. Aber das Event zählt und ein Spektakel war es allemal, dem die mediale Aufmerksamkeit gewiss sein konnte und es gar in die Nachrichten der ARD zur besten Sendezeit schaffte.

Die Reiserute des Zuges war als Spirale angelegt und fand mit dem Festival „mittenDrin“ in Eisenach - der Mitte Deutschlands - sein dreitägiges Ende. Eisenach liegt in Thüringen, einem der Bundesländer, das nicht in das Projekt Netzwerk Neue Musik integriert ist, obwohl es ein Kernland der Deutschen Kultur ist und selber über eine vielschichtige und qualitativ hochwertige Neue-Musik-Szene verfügt. Beworben hatte man sich damals, aber eben leider vergebens. Die Erinnerung daran war nicht vergessen und so konnte man Stimmen vernehmen, die zum Boykott der Eisenacher Schlussveranstaltung aufriefen.

Irgendwie war man aber doch bemüht, Thüringen in sounding D zu integrieren und so war es der hervorragende Weimarer Professor Robin Minard, den man für das Klangdesign des Zuges gewinnen

konnte. Und auch das Team um ihn herum setzte sich überwiegend aus Klangkünstlern des Freistaates zusammen.

Anfang 2010 lud das Netzwerk Neue Musik nach Berlin ein und erklärte das geplante Projekt. Man war auf der Suche nach Partnern und Kontakten in Thüringen. Schließlich wurde mir sogar eröffnet, dass ein Projekt aus Thüringen integriert werden sollte. ART!stik-LABOR - eine Artistik-Performance zu zeitgenössischer Musik mit dem Weimarer Ensemble Marges und verschiedenen jungen Komponisten aus Thüringen, Sachsen und Bayern wurde eingeladen. Als das in Thüringen heraus kam, wurde mir mal die Frage gestellt, ob ich mich jetzt vom Netzwerk kaufen lassen würde.

Im April 2010 fand eine Präsentation von sounding D im Bundesrat statt. Leider hat eine „Öffentlichkeit“ davon wenig mitbekommen können, denn wer nicht eingeladen war und sich nicht angemeldet hatte, kam gar nicht rein. Begrüßt wurden die wenigen Teilnehmer der Veranstaltung im Foyer mit einer kurzen Ansprache einer stellvertretenden Vizepräsidentin des Bundesrates, die danach nicht mehr gesehen wurde. Ansonsten waren keine Politiker auszumachen. Der in sich geschlossene und bekannte Personenkreis des Netzwerks Neue Musik feierte sich vielmehr selbst an einem renommierten, hermetisch abgeriegelten Ort. Man wollte wohl unter sich bleiben. Höhepunkt war dann die Pressekonferenz im Bundesrat, auf der die Frage nach den Kosten gestellt wurde. 1,4 Millionen (1400000) Euro hat sounding D gekostet.

Die Macher des Projektes scheinen zunehmend den Kontakt zur Basis der Neuen Musik und vor allem den Respekt vor ihr verloren zu haben. 1,4 Millionen Euro werden in ein zweieinhalb Wochen dauerndes Event gesteckt, während anderswo Projekte massenhaft wegsterben, weil ein paar hundert Euro fehlen. Das ist nicht mehr vermittelbar. Mit sounding D wurde Deutschland erklärt, was Neue Musik zu sein hat. Dass Deutschland dabei eine weltweit einzigartige Infrastruktur zeitgenössischer Musik hat, die mehr und mehr zerbricht, scheint nicht beachtet zu werden. Die künstlerische Kompetenz der Programmverantwortlichen gab Rätsel auf; - im Abschlusskonzert in der Bachstadt Eisenach erklang die Uraufführung eines Kompositionsauftrags des Ensembles Modern an den Briten Mason aus dem Jahr 2006, in dem dieser Zitate aus 3 Mozart-Konzerten aneinander reiht und die Komposition „Eisenach“ nennt??

Sounding D war grundsätzlich eine tolle Idee. Der Einfall, mit einem Zug durch Deutschland zu

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fahren und auf Neue Musik aufmerksam zu machen, verdient Respekt. Sounding D wäre vielleicht eine gute Idee gewesen, wenn die im Lande dringend benötigten Fördergelder reichlich vorhanden, und eben jene 1,4 Millionen in der Portokasse sich geradezu aufgedrängt hätten für die Erfindung eines „Luxus-Projekts“ der Neuen Musik. Cool durchgestylt von Agenturen wurde es vermarktet und als grandioser Erfolg präsentiert. Die mediale Begleitung des Zuges war bemerkenswert. Die nmz berichtete permanent und bei Facebook hatte sounding D am 12. September (dem letzten Veranstaltungstag) gerade mal 148 (!) Fans. Mehr denn je muss hier die Nachhaltigkeit hinterfragt werden. Zwar erstreckte sich das Projekt auf mehr als zwei Wochen, aber letztlich war es immer nur ein Tag (an manchen Orten nur Stunden), an dem Zug und Aktionen die Städte erreichten und Menschen eher zufällig und kurz damit konfrontiert wurden. Der Zug sounding D ist durch Deutschland gerast. Was wird bleiben und rechtfertigt das den Einsatz von 1,4 Millionen Euro?

Wenn es stimmt, dass sounding D 20000 und „mittenDrin“ in Eisenach 3000 Besucher hatte (anscheinend leide ich unter einer Wahrnehmungs-störung, bzw. habe die wesentlichen Veranstaltungen

in Eisenach verpasst), kann man dem Projekt gratu-lieren. Interessant wäre zu erfahren, ob bei den 20000 auch die gezählt wurden, die eher zufällig auf Straßen und Plätzen an den mehr als 150 Konzerten und musikalischen Aktionen partizipierten. Sicher haben einige Aktionen und Klangwanderungen den Beteiligten vor Ort Spaß gemacht. Es stellt sich nur die Frage, ob ein Straßenpassant, dem unvermittelt jemand mit Klangschuhen oder anderen sonderbaren Geräten und Klängen über den Weg läuft, hinterher eine bessere Meinung über die Neue Musik hat; überhaupt weiß, was das soll und in ein Konzert geht? Ob es dauerhaft von Vorteil ist, den Eindruck durch dieses und ähnliche

Eventprojekte zu vermitteln, dass Komponieren und Neue Musik spielen ganz einfach ist und keiner besonderen Ausbildung bedarf, ist zu bezweifeln. Das Abschlusskonzert mit dem Ensemble Modern wurde leider vom Eisenacher Publikum gemieden und wieder einmal war man unter sich.

Und der Trend setzt sich fort. Neulich war folgender Aufruf eines bekannten Stuttgarter Veranstalters im Internet zu finden: „Das Festival Zukunftsmu-sik entführt im Oktober 2010 sein Publikum in neue musikalische Welten. Ein Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und Gesellschaft – voller Überraschungen und Rätsel, voller Abenteuer und Spielwitz! Für das Eröffnungskonzert am 1. Oktober in Ostfildern suchen wir dringend noch Mitwirkende! Werden SIE ein Teil des Eröffnungskonzerts am 1. Oktober in Ostfildern. Der italienische Komponist Paolo Perezzani hat dafür ein Werk komponiert, welches in diesem Rahmen uraufgeführt und live vom Deutschlandradio Kultur übertragen wird. Sie müssen nicht singen und Noten lesen können. Die simple Zeichenpartitur ist leicht zu verstehen. Mitglieder verschiedener Chöre sowie musikalische Laien aus Ostfildern sind bereits dabei. Wenn Sie Spaß daran haben, Neues auszuprobieren, mit Klängen

und Geräuschen zu e x p e r i m e n t i e r e n , zögern Sie nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen.“

Wer mit beteiligten Komponisten und Künstlern der regio-nalen Netzwerke spricht, hört zuneh-mend kritische Töne und die heimliche Sehnsucht nach dem Ende des Netzwerks Neue Musik.

Da wird über schwere Verhandlungen, wenn es um künstlerische Entscheidungen und Honorare geht, aber Verschwendung bei Marketing und Publikationen berichtet. Und man hört vom Wunsch, wieder mal künstlerisch tätig zu sein und ein richtiges Konzert zu geben. Ich würde mir wünschen, dass diese Stimmen lauter und offener werden. Aber wer beißt schon in die Hand, die einen nährt? Und ich würde mir Politiker wünschen, die mal genauer hinschauen, was da so in Deutschland und mit der Neuen Musik geschieht. Aber die Veranstaltung im Bundesrat hat wieder einmal eins deutlich gemacht – wenn die Förderung einmal läuft, interessiert es dort niemanden mehr.

Der klingende Berg - Konzertinstallation mit Klangträgern und Musikern aus Eisenach

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European Composerand Songwriter Alliance (ECSA)Hintergründe, Errungenschaftenund Herausforderungen

Patrick Ager

Was hat die europäische Integration mit der Arbeit von Komponisten zu tun? Warum ist die Arbeit von einzelnen EU-Beamten und Parlamentariern von Bedeutung für die kreative Arbeit einzelner Musikschaffender? Nach erster Betrachtung scheinen diese Berufsgruppen weit voneinander entfernt und stehen ohne Beziehung zueinander. Vergleicht man diese allerdings mit der Beziehung von politischen Entscheidungsträgern und Komponisten auf nationalstaatlicher Ebene, wird schlüssig, dass die Politik Rahmenbedingungen gestaltet, unter welchen Komponisten leben, schaffen und für ihre Werke entlohnt werden. Deshalb haben auch nationale Komponistenverbände ganz klar das Ziel, politische Entscheidungen im Sinne ihrer Mitglieder zu beeinflussen.

Mit der zunehmenden europäischen Integration haben die EU -Mitgliedsstaaten Schritt für Schritt Teile ihrer Souveränität an die EU übertragen. Die EU-Institu-tionen erhielten somit seit dem Vertrag von Maastricht und vor allem mit der Ratifizierung des Lissabonner Vertrages legislativ Kompetenzen, welche direkt die Berufsgruppe von Komponisten und Musikschaffenden betrifft. Das Urheberrecht und die Musikverwertung, seit Entstehung in nationalstaatlichem Recht verankert, sind mittlerweile ein Fachgebiet und Arbeitsfeld von EU Abgeordneten, Beamten der EU-Kommission und Mitgliedern des Rates geworden. Das Europäische Parlament, zum Bespiel, hat eine eigene Arbeits-

gruppe zum Thema „Copyright“ eingerichtet. Auch die Kommission hat ihre Abteilungen, welche sich ausschließlich mit den Themen Urheberrecht und Musikverwertung auseinandersetzen. Musikverleger, Verwertungsgesellschaften und eine Vielzahl der Musikindustrie verpflichtete Lobbyisten sind deshalb permanent in Brüssel vertreten und versuchen, die EU -Legislative zu beeinflussen. Nicht selten mit dem Argument, es sei im Sinne der Komponisten und Urheber. Aber haben Vertreter der Musikindustrie tatsächlich die notwendige Affinität, im Namen der Komponisten und Musikschaffenden zu sprechen? Die Komponisten selbst – also die Urheber – hatten sich bis 2007 nicht zu Wort gemeldet!

Es war dieser Sachverhalt, der den Österreichischen Komponistenbund veranlasste, 2006 einen Euro-päischen Komponisten Kongress in Wien zu veran-stalten. Dieser Kongress wurde am 4. Februar 2006 – geleitet von der Überzeugung der absoluten Notwendigkeit einer Interessensvertretung für Kom-ponisten, welche auf europäischer Ebene agieren sollte - mit der Unterzeichnung einer Absichtser-klärung zur Gründung einer „Federation of European Composers Associations“ beendet. Auf Grundlage dieser Absichtserklärung trafen am 7. März 2007 in Madrid 35 Komponisten- und Songwriter - Verbände aus 22 Ländern Europas zusammen und gründeten gemeinsam den europäischen Lobby-Dachverband von Komponisten und Musikschaffenden. ECSA wurde somit vor nunmehr etwas mehr als drei Jahren in Madrid ins Leben gerufen.

Eines der großen Herausforderungen während der Gründung der ECSA war es, einen europäischen Verband zu schaffen, welcher Komponisten und Musikautoren aller Musikgenres einschließen sollte.

Dies wurde erreicht, indem ECSA nationale Mitglieder in drei unabhängigen Verbänden anhand der Unterscheidungen zwischen U-, E- und Film- bzw. audiovisueller Musik umfasst. Als Dachverband der drei euro-päischen Komponisten-Ver-bände, APCOE – Alliance of Popular Composers Organi-sations of Europe, ECF – Euro-pean Composers‘ Forum und FFACE – Federation of Film and Audiovisual Composers of Europe, vertritt ECSA heute 38 nationale Komponistenver-bände, verteilt in 29 Ländern Europas. Wohl über 15000 Komponisten, Liederschreiber

Gründung der ECSA in Madrid 2007, von links nach rechts: Iván García-Pelayo, Bernard Grimaldi, David Ferguson ( ), Klaus Ager, Bernado Fuster

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Der Bundesvorstand – Nachrichten und Positionen

und Musikschaffende von Film-, Pop- und Ernster Musik sind somit auf europäischer Ebene durch ECSA vertreten, welche seit März 2010 in einem eigenen Büro im Europäischen Haus der Kultur in Brüssel arbeitet. Die Ziele der Allianz sind also in erster Linie politischer Natur und ECSA versucht, druckreiche Lobbyarbeit auf der EU-Ebene zu leisten. Wichtige Bereiche der ECSA-Agenda sind unter anderem:

• Schutz und die Stärkung der Rechte der Autoren • Verbesserung der Bedingungen für das Entstehen

der Musik aller Genres • Gestalten von kulturellen, sozialen und musik-

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Wohle der Musik und deren Schöpfer

• Mitgestalten der Zukunft der Verwertungsgesell-schaften

• Sicherstellung einer ständigen Vertretung in Brüssel.

ECSA’s drei Genre-spezifische Säulen umfassen jeweils eine unterschiedliche Anzahl an Mitglieder-Verbänden und haben ebenso unterschiedliche Agenden. APCOE zum Beispiel, die Allianz der U-Musik Komponisten hat einzig ECSA’s Themen als Zielsetzung, ECF und FFACE haben wiederum eigene Projekte wie die „Artmusfair“ oder die „European Film Music Days“.

Die Versammlungen der ECSA sowie der Mitgliederverbände APCOE, ECF und FFACE finden in der Regel zwei bis dreimal im Jahr statt und dienen der Ausarbeitungen von gemeinsamen Standpunkten bezüglich aktueller Politikthemen. Die drei Säulen entsenden jeweils vier Delegierte in die ECSA - Versammlungen und bestellen mit ihren Vorsitzenden den Vorstand der ECSA. Gegenwärtig ist Alfons Karabuda aus Schweden Vorstandsvorsitzender.

Eine weitere Herausforderung seit der Gründung der ECSA ist die Sicherstellung eines Haushalts, welcher gegenwärtig noch in der Erarbeitung ist. Wenngleich ECSA für das Jahr 2010 nur einen Haushalt von 42.500 € sicherstellen konnte, welcher zur Gänze von den Mitgliederverbänden stammt, ist hervorzuheben, dass die Allianz seit der Bestellung eines Generalsekretärs und der Einrichtung des Brüsseler Büros sehr erfolgreich

auf EU Ebene in Szene getreten ist. So trafen Vertreter der Komponisten Allianz binnen vier Monaten zweimal mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments zusammen, dreimal mit Vertreten der Kommission und einmal mit einer Vertreterin des Rates, nämlich mit der österreichischen Kulturministerin.

Es ist zu unterstreichen, dass ein Treffen mit Vertretern der EU eine gut funktionierende interne Koordination und Erarbeitung von einheitlichen Stellungnahmen voraussetzt. So war im Rahmen eines Treffens mit der Kabinettschefin von Kommissar Barnier (Binnenmarkt) vereinbart worden, dass ECSA ein Papier über Kern-prinzipien der Musikverwertung erarbeitet. Ein Treffen der ECSA und der Säulen APCOE, ECF und FFACE am 9. Juni 2010 in Bilbao resultierte schließlich in der einstimmigen Annahme der „Bilbao Deklaration“ und eines Positions-Papiers, welche beide Kernprinzipien aus Sicht der Komponisten und Song-writer zur Musikverwertung erläutern. Beide Papiere wurden an Mitglieder der EU-Kommission und des Parlaments weitergeleitet und sind auch unter www.composeralliance.org abrufbar.

Schließlich steht ECSA als Organisation unweigerlich noch vor bedeutenden Herausforderungen. Die Einrichtung eines vernünftigen Haushalts und die Anerkennung als Lobby-Organisation für Urheber innerhalb des Brüsseler institutionellen Gefüges sind zwei wichtige Ziele. Verglichen mit anderen im Bereich der Musik und Kulturpolitik tätigen europäischen

Besuch der österreichischen Kulturministerin im ECSA Büro im europäischen Haus der Kultur am 10. Mai 2010. Von links nach rechts: Hans-Peter Huber (Kabinettschef der Ministerin), Katrin Deventer (EFA Generalsekretärin), Patrick Rackow (ECSA Sprecher), Claudia Schmied (österreichische Kulturministerin) und Patrick Ager (ECSA Generalsekretär)

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Jörg Evers zum 60ten GeburtstagDr. Rainer Fabich

Lieber Jörg,

es ist mir eine Ehre und Freude zugleich, Dir im Namen der Vorstände des Deutschen Komponistenverbandes zu Deinem runden Geburtstag gratulieren zu dürfen.Schon die erste Begegnung mit Dir bei Jupiter Records Anfang der 80er Jahre in der Siegel-Villa in München-Bogenhausen hinterließ bei mir einen besonderen Eindruck.

Damals produzierte man dort neben Schlagersternchen, Dschingis Khan auch New Wave- und Neue Deutsche Welle - Bands und Du wurdest mir vorgestellt, als ich dort als Musikstudent eine Art Praktikum absolvierte. Vor mir stand ein sympathischer und humorvoller Hüne, cool, mit langen Haaren in Lederklamotten, sozusagen ein richtiger Rockmusiker par excellence, der mit leicht fränkischem Akzent sprach. Schon damals warst Du als Musiker mit Gruppen sehr erfolgreich gewesen, die deutsche Rockgeschichte geschrieben hatten: Amon Düül, Embryo, die Peter-Maffay-Band, oder mit einer der ersten deutschen

Organisationen hat ECSA allerdings einen enormen Vorteil: das Mandat ist vollkommen klar und die grundsätzliche Legitimität ist auch gegeben: wer kann besser für die Interessen der Musikschaffenden eintreten und diese als Lobby-Organisation in Brüssel vertreten, als jene Organisation, deren Mitglieder eben Komponisten sind? ECSA und damit die musikalischen Urheber sind deutlich sichtbar und werden von Parlamentsmitgliedern, von der EU-Kom-mission und dem europäischen Rat als Stimme der Urheber wahrgenommen und respektiert. Als Mitglied des Internationalen und Europäischen Musikrates, Partner des Europäischen Haus der Kultur und als Advokat der Rechte der Musikschaffenden ist somit auch in den nächsten Jahren damit zu rechnen, dass die Komponisten und Songwriter in Brüssel mit einer wichtigen Stimme vertreten sind.

Über den Autor:Patrick Ager, Sohn des österreichischen Komponisten und ECF Präsidenten Klaus Ager, wurde im März 2010 auf Einstimmigkeitsbeschluss des ECSA Vorstandes zum Generalsekretär bestimmt. Patrick Ager arbeitete zuvor im österreichischen Außenministerium in der Abteilung für EU Ministerrat Koordination und in der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.

Punkbands überhaupt, mit Pack. Der Schwerpunkt Deiner Tätigkeit verlagerte sich in dieser Zeit vom Rampenlicht auf der Bühne immer mehr hinter die Kulissen, ins Studio, wo Du als Komponist, Musik-bearbeiter und Produzent unterschiedlichster Genres Deine große Vielseitigkeit unter Beweis stellen konntest. Zahlreiche internationale und nationale Hits, Preise (u. a. zwei ASCAP-Awards), Platin und Gold pflastern den Weg eines höchst erfolgreichen Komponisten, Musikers und Produzenten, der anders als viele in der Branche nicht in entfernte Sphären abhob, sondern erstaunlich real und vernünftig blieb, ohne dabei arrogant oder eitel zu werden.Bemerkenswert in diesem Zusammenhang sei Deine Ehrlichkeit, man könnte auch fast Bescheidenheit sagen, als Du mir die außergewöhnlichen Begleitumstände von zweien Deiner beiden US-Number-One-Hits in den Jahren 1999 und 2000 schildertest. Dein ehemaliger Studiopartner Jürgen Korduletsch war einige Jahre zuvor in die USA gegangen, mit im Gepäck eine Kiste voller Schallplatten aus Eurer gemeinsamen Münchner Zeit der siebziger Jahre.

22 Jahre danach geriet dieses Material in die Hände junger Hiphoper um Montell Jordan. Unersättlich auf der Suche nach neuem, kultverdächtigen sounds und beats griffen sie eben in diese Kiste und nahmen eine Single mit Deiner Musik heraus. Die Instrumental-Version Deines Titels Love For The Sake of Love, die B-Seite der Single inspirierte die jungen Musiker aus New York in höchstem Maße, daß Sie dazu texteten und rappten und der Titel Get It On Tonite entstand. Anscheinend war diese Musik ihrer Zeit soweit voraus, dass sie erst der Patina vieler Jahre bedurfte, um sich den nötigen Respekt in Form eines US-Hits zu verschaffen, der aus dieser wunderbaren Fügung des Schicksals resultierte. Als dann auch noch die Rapperin Da Brat erneut mit demselben Stück von Dir ein zweites Mal die US Rn’B Charts anführte, bemerktest Du süffisant, ja fast spitzbübisch: Das Ganze kommt mir vor, als würdest du mit dem Auto fahren und plötzlich überholen dich deine beiden Hinterreifen.

Deine „Karriere“ im Dienste Deiner Kollegen beim DKV begann mit einer kleinen Sensation. Bei der Mitgliederversammlung des LV Bayern im Jahre 1998 sollte neben dem ehemaligen Vorsitzenden Werner Theisen ein neuer Stellvertreter für den verstorbenen Prof. Klaus Hashagen gefunden werden. Damals schlug ich Dich vor und entgegen aller Gepflogenheiten wurdest Du prompt mit großer Mehrheit gewählt, obwohl man bis dato jeweils einen Vertreter aus dem U- und E-Bereich an der Spitze haben wollte. Schon zu dieser Zeit überzeugte Deine große Sachkompetenz und Integrationskraft innerhalb der Komponisten,

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Willy RichartzZum Gedenken seines110. GeburtstagesProf. Harald Banter

Vielen jungen Mitgliedern unseres Verbandes wird der Name Willy Richartz kaum etwas sagen. Er war eine bedeutende Musikerpersönlichkeit, der entscheidend auch die Geschichte des Deutschen Komponistenverbandes beeinflusst hat.

Willy Richartz wurde am 25. September 1900 in Köln geboren. Neben dem Musikstudium bei Josef Heck in Köln und Gustav Witt in Wien studierte er Philosophie, Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften an den Universitäten in Bonn und Köln und promovierte 1925 zum Dr. jur. Er arbeitete zunächst als Kapellmeister an verschiedenen Theatern, zwischen 1927 und 1937 beim Rundfunk und danach als freischaffender Komponist.

Nach dem Krieg gründete er zusammen mit Werner Egk 1954 den Deutschen Komponistenverband und wurde dessen stellvertretender Präsident bis 1964. Er setzte sich maßgeblich für die Reform und die Verbesserung des Urheberrechts ein und veröffent-lichte dazu zahlreiche Schriften. Seine Bemühungen trugen dazu bei, dass 1955 die Vergütungspflicht für die private Vervielfältigung durchgesetzt und 1965 die Schutzfrist des Urheberrechts von 50 auf 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers verlängert wurde.

Willy Richartz wirkte auch entscheidend an der Einrichtung der GEMA-Sozialkasse mit, die 1956 beschlossen wurde.

Zu seinen großen Verdiensten gehört, dass er beim damaligen Finanzminister Fritz Schäffer (der mit dem berühmten Juliusturm*) durchsetzte, dass die GEMA von der Umsatzsteuer befreit wurde, und durch seine guten Beziehungen zur Katholischen Kirche erreichte er, dass erstmalig für Musik im Gottesdienst eine Pauschalsumme entrichtet wurde.

Willy Richartz erhielt den Päpstlichen St. Gregorius-Orden, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und die Richard Strauss-Medaille der GEMA. Er war Ehrenmitglied der GEMA und des Deutschen Komponistenverbandes.

Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehören die Operette „Kölnisch Wasser“ und die Konzertstücke „Abends auf dem Niederrhein“, „Bayerische G‘schichten“ und „Frühling an der Bergstraße“.

die jenseits der Gräben für den Zusammenhalt und deshalb auch in ihrem eigenen Interesse von größter Bedeutung ist.Die Karriereleiter in den Verbänden und Institutionen stetig nach oben kletternd, führte sie Dich schließlich über verschieden Stationen in den Olymp, zum Gipfel dessen, was man in Deutschland in diesen Bereich nur erlangen kann: ins Amt des Präsidenten des DKV und zum Vorsitzenden des GEMA-Aufsichtsrates.

Bei unzähligen Sitzungen, Tagungen, Gesprächen, Konferenzen, Hearings und wichtigen Anlässen nimmst Du seitdem -mittlerweile weltweit- teil, wo es gilt, die Interessen der Komponisten zu vertreten und sie zu verteidigen. Berge von Post und e-Mails „darfst“ Du seitdem abarbeiten. Leider ist es bei ehrenamtlichen Tätigkeiten meist so, je mehr man sich engagiert, je mehr man in den Gremien, Medien

präsent ist und hervorragende Arbeit leistet, umso mehr Arbeit zieht man an sich. Das Pensum steigt und steigt und wird nicht weniger.

Aus diesem Grunde bin ich sehr gespalten, was ich Dir für die Zukunft wünschen soll. Einerseits hoffen wir weiterhin auf soviel Engagement und Energie, wie Du sie bisher in die Sache der Komponisten gesteckt und dabei für sie ungemein viel erreicht hast. Andererseits wiederum ist ja schon fast eine Zumutung, diese zeitraubenden Tätigkeiten, die sicherlich nicht gerade immer gesundheitsfördernd sind, von Dir in diesem Maße weiterhin zu erwarten und wünschen zu wollen, zumal diese so viele Opfer von Dir und Deinen Angehörigen abverlangen. Nichtsdestotrotz wünschen meine Kollegen und ich Dir in großer Dankbarkeit viel Glück, Gesundheit und mehr Zeit für die Essentials des Lebens!

Dr. Willy Richartz, 1900-1972Foto: Thoma, Benediktbeuern

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Peter Herbolzheimer - Ein Gigant verlässt das DiesseitsProf. Manfred Schoof

Mit Peter Herbolzheimer ist eine Musikerpersönlich-keit von uns gegangen, die über viele Jahrzehnte die deutsche und internationale Jazzszene - und hier besonders die Bigbandmusik - entscheidend mit-gestaltet hat. Peter Herbolzheimer hat viele Meriten.

Eines seiner wichtigsten Arbeitsgebiete war der Auf-bau und die darauf folgende jahrzehntelange Leitung des Bundesjugend Jazzorchesters (BUJAZZO). Dieses Orchester, das ja im wesentlichen durch die Förder-ung der Bundesregierung entstehen konnte, wird auch bis heute von führenden Regierungsmitgliedern immer wieder gerne als kulturelles Glanzlicht bei Auslandsreisen präsentiert.

Auch der deutsche Musikrat, in dem das BUJAZZO ja genau so wie das Bundesjugend Sinfonieorchester verankert ist, stellt dieses Jazzorchester bei kulturellen Ereignissen gerne in den Mittelpunkt und Peter Herbolzheimer konnte die Früchte seiner Arbeit einem begeisterten Publikum vorstellen.

Bis heute ist das BUJAZZO die Talentschmiede für Jazzstars von morgen. Viele heute bekannte Jazzmusiker sind aus diesem Orchester hervorgegangen.

Der zweite wichtige Bereich und wohl der wichtigste in seinem Leben war seine Liebe zur Big Band, seiner Big Band!: Die Rhythm Combination & Brass. Mit der Gründung dieser Band setzte Peter Herbolzheimer ganz neue Akzente.

Er installierte ein Jazzorchester, das in seiner Zusammensetzung gänzlich anders war als herkömm-liche Big Bands.

Man kann auch sagen, er begründete mit dieser Besetzung einen neuen orchestralen Stil.

Eine Rhythmusgruppe, erweitert um ein zweites Keyboard, eine zusätzliche Gitarre und einen wei-teren Percussionisten stand einer starken Brass Section gegenüber, der in der Regel nur ein einziges solistisch eingesetztes Saxofon (Herb Geller) angehörte.

Der strahlende Glanz der Brass Section und der lockere elektronisch geprägte Puls der Rhythmcombi-nation eröffneten eine bahnbrechende Erweiterung seiner musikalischen Ausdrucksmittel, die ihm nun eine Mischung aus Elementen von Straight Four-Four Jazz, Rock und Latin Music ermöglichten.

Ein neuer eigener Big Bandklang, der die Vergangen-heit nicht kopierte, sondern reflektierend verarbeitete. Mit dieser Besetzung eroberte Peter Herbolzheimer dem Jazz auch ein breiteres rockorientiertes Publikum.

Gleichzeitig arbeitete Peter Herbolzheimer auch eng mit Alfred Biolek zusammen, dessen Sendung „Bios Bahnhof“ er musikalisch gestaltete. Jazz in einer Talk- und Unterhaltungsshow, das war wieder ein Erfolg bei dem Versuch, diese Musik auch einem größeren Publikum näher zu bringen - sein Erfolg!

1972 erhielt Peter Herbolzheimer zusammen mit seinen Kollegen Dieter Reith und Jerry van Rooyen, mit denen er gemeinsam die Einzugsmusik für die Olympiade in München komponiert hatte, das Bundesverdienstkreuz. Eine würdige Anerkennung für einen leidenschaftlichen Wegbereiter des Jazz.

Peter Herbolzheimer hinterlässt eine Lücke, die so rasch durch Niemanden ausgefüllt werden kann.

Ballad for a Friend, dieses wunderbare Stück, das ich vor kurzem die Ehre hatte, mit einem internationalen Orchester aufzuführen (es war immer Ack van Rooyens Lieblingsstück) zeigte mir mal wieder, wie innig, wie tiefgehend Peter Herbolzheimers Musik sein konnte.

Willy Richartz starb am 08. August 1972 in Bad Tölz. Wir gedenken dieses Kollegen in Dankbarkeit und Hochachtung.

* Der Juliusturm ist nach der Zitadelle in Berlin-Spandau benannt, in dem seit 1871 der Reichsschatz aufbewahrt wurde. Der erste Finanzminister der Bundesrepublik, Fritz Schäffer (1888-1967), CSU, betrieb eine Haushaltspolitik des Sparens (Haushaltsüberschüsse). Die von ihm bis 1957 angesparten 8 Milliarden Mark bezeichnet man als Juliusturm.

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Nachrichten aus den Landesverbänden

Nachrichten aus den Landesverbänden

Dr. Martin Buntrockgeboren in Bad Segeberg, studierte in Dortmund Musik (Kontrabass / Klavier) und Mathematik.

Nach dem Examen arbeitete er als Bassist in verschiedenen Bands/Orchestern und Begleitmusiker vieler namhafter Sänger und Sängerinnen. Seit dieser Zeit ist er als auch Komponist, Arrangeur und Produzent bei Platten-/CD-Produktionen für verschiedenste Besetzungen und Musikrichtungen tätig (Neue Musik, Elektronik, Jazz, Filmmusik, Kindermusik).

Konzertreisen als Solist und mit seiner Band TERRA führten ihn durch Deutschland und in viele Länder Europas.

Neben diesen rein musikalischen Aktivitäten wirkte er auch als Autor an einem Schulbuch für das Fach Musik mit und entwickelte Musiksoftware (u. a. Kompositionsprogramm), die die Grundlage für die Produktion seiner CDs mit fraktaler Musik bildete.

Seit Beginn der 1990er Jahre komponierte er zahlreiche Musiken zu dem Themenbereich „Musik und Medizin“ und stellt die Ergebnisse dieser Arbeit seit einigen Jahren in Vorträgen auf internationalen Kongressen und Fortbildungsseminaren medizinischem, psycho-logischem und pädagogischem Fachpublikum im In- und Ausland vor.

Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an der Humboldt-Universität zu Berlin untersuchte er in einer empirischen Studie die „Wirkung von spezieller Entspannungsmusik im Snoezelenraum“ und veröffentlichte die Ergebnisse in seinem gleichnamigen Buch.

Gerhard RabeJahrgang 1944 – Ausbildung als Organist und Chor-leiter (Konservatorium / Musikhochschule Dortmund), Kompositionsstudien bei Dozent KMD Gustav Biener und Prof. Gerhart Schäfer. Danach kaufmännische Ausbildung und Ausflug in die „Freie Wirtschaft“ mit leitenden Tätigkeiten in Industrie- und Handels-firmen (u. a. Orgelbau Walcker). Nach der Rückkehr zur Musik tätig als Kompo-nist und Chorleiter, 1975 Gründung des „Rabe-Verlages“ (heute im Hause Tonger), Aufbau des Dortmunder Kinder- und Jugendchores und Leitung weiterer renommierter Chöre aller Gattungen, 15 Jahre Gastspieltätigkeiten am Theater Dortmund (Einstudierung Kinder-/Jugend-Solisten, Kinderchor, Extrachor bei Sinfoniekonzerten)

In den vergangenen Jahren zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten innerhalb der Verbände des Chorwesens. 1980 Musikausschuss des Chorverbandes NRW, 1993 Vorsitzender des Musikausschusses des Deutschen Chorverbandes, Präsident der Musikkommission der AGEC (Arbeitsgemeinschaft Europäischer Chorverbände), Landesmusikrat, Fachverband Berufschorleiter, Wertungskommission der GEMA für Fälle von ChormusikJetzt freiberuflich tätig als Komponist mit eigenem Musikverlag (www.concertino.de).Hauptschaffensgebiete: Orchester-begleitete Vokal-musik. Hauptwerke: Große Sinfonische Kantaten, teilweise Auftragswerke, z. B: „Stahlwerk“ (Chor, Orchester, Elektronische Instrumente), „Mensch-Musik-Natur“(Chöre, Solisten, Sprecher, Ballett, Orchester), Advents- und Weihnachtskantaten, daneben Kompositionen im Bereich der Kammermusik, sowie Orgelwerke. Zahlreiche Kompositionspreise (V.-E.-Becker-Wett-bewerb, Bad Brückenau / Carl-Engels-Stiftung, Mül-heim / Kulturpreis Landkeis Uelzen). Herausgeber des 1996 erschienenen Sammelwerkes „Praxishandbuch Chorleiterung“

Die Vorsitzenden des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen

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Nachrichten aus den Landesverbänden

VIEL NEUES IM WESTENDer Landesverband Nordrhein-Westfalen im Portrait

Anna Schürmer

Derzeit überschlägt sich die Kulturszene in Nordrhein-Westfalen. Die Ruhr.2010 lockt im Kulturhauptstadt-jahr international Besucher an, stillgelegte Fabriken im Revier werden künstlerisch umgenutzt, das Rheinland um Köln und Bonn ist kulturell ohnehin auf starke Bei-ne gestellt.

Wenn die Komponisten Nordrhein-Westfalens auch „nicht vom Kulturhauptstadtjahr im Ruhrgebiet profi-tieren können“, wie der Vorsitzende Martin Buntrock bedauert. - Der Landesverband gehört mit derzeit 154 Mitgliedern zu den größten des Deutschen Kompo-nistenverbandes und ist Heimatverband erfolgreicher Komponisten aller Stile und Sparten. Hier finden sich prominente Vertreter der Neuen Musik wie Charlotte Seither, aber auch Protagonisten der Jazz-Szene wie Manfred Schoof oder Hans Lüdemann, der komposi-torisch die Grenzen von Jazz, neuer Musik und Ein-flüssen afrikanischer Musik überschreitet. Harald Banter vom Vorstand des DKV initiierte das Deutsche Komponistenarchiv und ist Beirat der Teilinstitution des Europäischen Zentrum der Künste Hellerau (www.komponistenarchiv.de). Das Rheinland rund um Köln ist eine Hochburg von Filmkomponisten und Medien-künstlern. Martin Buntrock wiederum ist erfolgreich in den Bereichen Entspannungs-, Kinder- und Filmmusik. - Die ganze Vielfalt zeitgenössischer Tonschöpfer also.

Viel Neues hat sich in den letzten Jahren beim Landes-verband NRW getan, seit Hermann Große-Schware und Manfred Niehaus 2006 die Stafette an Martin Buntrock und Hans Lüdemann übergaben. Seit dieser schon 2009 sein Amt wegen einer Professur in den USA nieder-legte, lenkt Martin Buntrock gemeinsam mit Gerhard Rabe die Geschicke des Landesverbandes. Mit dem Generationenwechsel kam frischer Wind in die Arbeit des Landesverbandes, wobei das Motto „Altbewährtes bewahren – Neues wagen“ gilt.

Nicht nur der Vorstand hat sich verjüngt. - Auch in-haltlich ist die Nachwuchsarbeit ein wichtiges Anlie-gen des Verbandes. Buntrock selbst wurde Anfang der 80er Jahre von einem älteren Kollegen in Arbeits- und Funktionsweise des DKV und der GEMA eingeweiht. „Ich weiß also aus eigener Erfahrung, wie wichtig die-ser erste Schritt ist“, erklärt Buntrock. „Das will ich jetzt weitergeben“.

Der ältere Kollege ist Gerhard Rabe, mit dem Buntrock heute den Landesverband NRW führt. Und so arbeiten

sie heute zusammen daran, den jungen Komponisten „den langen Weg“ zum Berufskomponisten zu erleich-tern.

Derzeit bemühen sich Buntrock und Rabe um eine Intensivierung des Kontakts zu den immerhin sechs Hochschulen des Bundeslandes, an denen Informa-tions- und Fortbildungsveranstaltungen zum Kompo-nistenverband, Notensatzprogrammen, Selbstmanage-ment usw. stattfinden sollen. In Kooperation mit dem Landesmusikrat NRW und in Zusammenarbeit mit Kompositionsprofessoren der nordrhein-westfälischen Musikhochschulen wird ein Workshop für junge Kom-ponisten ausgeschrieben.

Bester Partner unter den Musikhochschulen ist bislang die Westfälische-Wilhelms-Universität Münster, mit der 2005 der Wettbewerb „Sound NRW“ ins Leben gerufen wurde, der Studierende der Hochschule auf-fordert, ausgewählte Werke nordrhein-westfälischer Komponisten in eigenem Stil weiterzubearbeiten. Das erfolgreiche Projekt soll bald wiederholt werden: Derzeit läuft die Ausschreibung für „kreative Neufas-sungen“ von Kompositionen, die von Mitgliedern des Landsverbands eingereicht werden konnten. Mitte Feb-ruar 2011 sollen die Bearbeitungen präsentiert werden. Ausdrücklich ist dabei eine große stilistische Bandbrei-te erwünscht und willkommen. – Der Landesverband will Schöpfer jeder Sparte und stilistischen Richtung gleichermaßen fördern.

Auch eine Intensivierung der Kooperationen mit anderen nordrhein-westfälischen Institutionen wird angestrebt: So ist eine Zusammenarbeit mit „mediamusic:nrw“, dem Berufsverband der Medienmusiker und Sound-Designer aus NRW, geplant. Diese wird voraussichtlich noch im Herbst diesen Jahres aufgenommen. Auch zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk besteht Kontakt. An-fang 2010 fand ein Gespräch mit einem Vertreter der Kulturwelle WDR 3 statt, in dem auch über gemeinsa-me Projekte gesprochen wurde, wie sich Martin Bunt-rock freut.

Soviel zu den positiven Entwicklungen, die der frische Wind im Vorstand des Landesverbandes NRW bewirk-te. - Allerdings: „Bisher greifen die Initiativen nur in geringem Umfang“, bekennt Buntrock kritisch. Viele geplante Projekte können wegen Geldmangels nicht realisiert werden. So die „Orchestrale“, die 2001 noch unter dem Vorsitz von Manfred Niehaus ins Leben ge-rufen wurde. Sinn des Projektes war, die etwa 20 Kul-turorchester des Bundeslandes dazu zu bringen, „min-destens ein zeitgenössisches Werk pro Spielzeit ins Pro-gramm zu nehmen, womöglich eine Uraufführung zu machen“. Auf Grundlage dieses Konzeptes wurde ein Projekt aller NRW-Orchester in der Jahrhunderthalle

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Nachrichten aus den Landesverbänden

Hoechst geplant; - doch mussten die Planungen für das Konzert wegen Geldmangels abgesagt werden.

Probleme wie diese sind – wie bei so vielen Landesver-bänden – auch auf das Fehlen eines eigenen Förderver-eins zurückzuführen, der als Veranstalter eigener Pro-jekte auftreten kann. Man denkt im Vorstand über eine Gründung nach; derzeit laufen Gespräche mit „musik 21 e.V.“, die klären sollen, inwieweit Veranstaltungen des DKV unter dem Dach des Vereins realisiert werden können. Für Ende 2010 ist eine erste Zusammenarbeit geplant: Dann werden bei einem Konzert des „musik 21 e.V.“ in Düsseldorf Werke von Komponisten des Lan-desverbandes NRW in das Programm integriert. Aus-schreibungen für weitere Konzerte sollen folgen.

Man darf also gespannt auf die weiteren Entwick-lungen im Westen gespannt sein.

Weimarer Frühjahrstage 2010Johannes K. Hildebrandt

In der letzten Aprilwoche fanden zum 11. Mal die Weimarer Frühjahrstage, veranstaltet vom via nova – zeitgenössische Musik in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Thüringen statt. Veranstaltungsorte waren das Jugend- und Kulturzentrum mon ami, der Goetheplatz davor, das e-werk Weimar, die Hochschule für Musik Franz Liszt und die Musikschule Ottmar Gerster.

Trotz der schwierigen finanziellen Situation konnte in diesem Jahr das Festivalprogramm sogar um einen Tag erweitert werden. Eine Kooperation mit dem Deutschen Nationaltheater machte dies möglich und so begann die Woche mit einem Konzert zu Ehren von Dieter Schnebel, der 2010 seinen 80. Geburtstag feiert. Daneben standen aber auch Komponisten der jüngeren Generation wie Ilias Rachaniotis oder Peter Helmut Lang, dessen Werk Dominoeffekt im Jahr 2009 für den British Composer Award nominiert war. Auf den verschiedenen Konzertprogrammen waren in diesem Jahr wieder ein Vielzahl von jungen Komponisten zu finden, deren Werke von ebenso frischen und spannenden Ensembles interpretiert wurden. So wurde erstmals das Ensemble für Neue Musik der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar unter der Leitung von Christoph Löser integriert, bei dem besonders die Komposition von Caspar de Gelmini, Preisträger von musica viva, herausstach.In Zusammenarbeit mit dem Landesmusikrat und der Landesmusikakademie initiierte der Förderverein des Deutschen Komponistenverbandes die Gründung eines Landesjugendensembles für Neue Musik. Das

Ensemble unter der Leitung von Juri Lebedev gab sein erstes Konzert während der Festivalwoche und begeisterte das Publikum bei der Langen Nacht der Neuen Töne im ausverkauften mon ami auf höchstem Niveau. Flankiert wurde das Ensemble, das sich aus den besten Mitgliedern des Landesjugendorchesters und Schülern des Musikgymnasiums Belvedere zusammensetzt, von Carin Levine und Egidius Streiff. Gemeinsam mit diesen herausragenden Solisten und Kompositionen von Thomas Nathan Krüger, Lothar Voigtländer, Hubert Hoche, Benjamin Schweitzer, Johannes K. Hildebrandt, Mario Wiegand u.v.a. wurde der Abend zu einem Highlight des Festivals.

Ungewohnte und neue Klangexperimente waren insbesondere beim Konzert mit dem Ensemble Kozmosz zu erleben. Der ungewohnten Besetzung Akkordeon, Blockflöte, Schlagzeug und Cimbalom standen elektroakustische und multimediale Kompositionen gegenüber. Dieser Abend begann schon spektakulär mit der Open-air Performance „Der Gestalter“, einer „lebenden Säule“, auf dem Goetheplatz vor dem mon ami und Musik von Ludger Kisters.

Neu in diesem Jahr war die Integration eines Response-Projektes – Schüler machen Neue Musik. Im Vorfeld des Festivals hatten mehrere Teams mit Schülern aus Weimar, Gotha und Bottendorf gearbeitet. Die Ergebnisse wurden beim Festival präsentiert, was nicht nur für einen brechend vollen Saal sorgte, sondern zeigte, dass Neue Musik auch Spaß machen kann und die Hemmschwelle gar nicht so hoch ist, wie weitläufig angenommen.

Höhepunkt der Weimarer Frühjahrstage sind die Preisträgerkonzerte der beiden internationalen Kompositionswettbewerbe. Als Juroren wirkten 2010 Dieter Schnebel, Gwyn Pritchard, Benjamin Schweitzer, Johannes K. Hildebrandt, Peter Helmut Lang, Egidius Streiff, Markus L. Frank und das Ensemble Marges mit. Beim Kompositionswettbewerb für Violine und Orchester wurden zwei 2. Plätze an Pyong Ryang Ko (Korea/Deutschland) und Kris Oelbrandt (Belgien) vergeben. An das Preisträgerkonzert schloss sich noch ein experimentelles Jazzkonzert an und erweiterte das ästhetische Spektrum des Festivals. Das Finale des Wettbewerbs für Kammermusik entschied der Italiener Marco Reghezza für sich. Ihm folgten auf den 2. Plätzen Rai Munakata (Japan/Schweden) und Lina Tonia (Griechenland), auf dem 3. Platz Maxim Seloujanow (Russland/Deutschland).Abgerundet wurden die Konzertveranstaltungen mit Workshops, Kursen und einem Vortrag von Dr. Jürgen Brandhorst zur GEMA, der von den Kompositions- und Musikwissenschaftsstudenten der Weimarer Hochschule dankbar angenommen wurde.

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Nachrichten aus den Landesverbänden

Weimarer Frühjahrstage 2011 und Artmusfair Im kommenden Jahr macht die ARTMUSFAIR erstmals Halt in Deutschland und kommt zu den Weimarer Frühjahrstagen, die 2011 vom 27. April bis 1. Mai 2011 stattfinden.

Die ARTMUSFAIR wurde auf Initiative des European Composers Forum (ECF) als einzigartiges europäisches Kontaktforum für alle Akteure der zeitgenössischen Musikszene Europas ins Leben gerufen und ist grund-sätzlich an ein bereits etabliertes Festival für Neue Musik gebunden; beide ergänzen sich synergetisch und bieten sich gegenseitig einen wichtigen „Added-Value“.

Konzertante Erlebnisse, Fachseminare und Roundtables, Projektpräsentationen, Workshops und messeähnliche Ausstellungsmöglichkeiten laden gleichermaßen kleine, regionale sowie europaumspannende Musik-organisationen zum Dialog und Austausch ein.

Eine Neuerung erfährt die ARTMUSFAIR in Weimar; so tritt sie in der Kulturstadt unter dem Motto ARTMUSFAIR.education - Engaging New Audiences for New Music an und wird das wichtige Feld der Vermittlung zeitgenössischer Musik beleuchten und den Festivalbetrieb der Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik bereichern.

Schon länger bietet der via nova e.V. ein fachliches Begleitprogramm bei den Weimarer Frühjahrstagen in Form von Vorträgen und Podiumsdiskussionen, die im Jahr der ARTMUSFAIR noch einmal ausgebaut werden. So finden sich im Messezentrum im congresszentrum neue weimarhalle Ausstellungs- und Messestände sowie Räumlichkeiten für Vorträge, Podiumsdiskussionen und „Project Stages“. Schließlich werden der Wissenstransfer im Sinne fachspezifischer Diskussionen und der Austausch von Expertise zur Musikvermittlung und Audience Development für das zeitgenössische Musikschaffen angeregt. Ein besonderer Schwerpunkt wird auch hier auf die sogenannte „Vermittlung“ gelegt, die sich unzählige Veranstalter in den letzten Jahren auf die Fahnen geschrieben haben; ein echter Austausch über die verschiedenen Herangehensweisen und Vorstellungen hat bislang jedoch nur zögerlich stattgefunden. So bringen wir 2011 die auf diesem Gebiet zentralen Netzwerke für die pädagogische Vermittlung Neuer Musik zusammen und bieten umfangreiche Möglichkeiten für einen länderübergreifenden Gedankenaustausch.

Bei den Konzerten nehmen ungewöhnliche Präsentationsformen eine besondere Stellung ein. So wird der öffentliche Raum Weimars in einem

„Wandelkonzert“ der Landesjugendensembles Neue Musik Thüringen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz miteinbezogen, das nach einem Konzert in der Weimarhalle mit einer spektakulären pyrotechnischen Performance endet.

Des weiteren wird das ART!stik!-LABOR den disziplinenübergreifenden Spagat zwischen spekta-kulärer Luftakrobatik und zeitgenössischer Musik wagen, die live gespielt wird. – Ein mitreißendes Spektakel, das den Zugang zu Neuer Musik spielend einfach macht und bereits bei „mittenDrin“ in Eisenach für Begeisterung sorgte.

Auch im Jahr der ARTMUSFAIR nehmen die beiden Kompositionswettbewerbe eine herausragende Stellung bei den Weimarer Frühjahrstagen ein. Der Orchesterwettbewerb ist anlässlich des Liszt-Jahrs 2011 für Klavierkonzert ausgeschrieben, der Kammermusikwettbewerb wird vom Ensemble en plythos bestritten.

Informationen zu den Teilnahmebedingungen finden Sie in der Rubrik Wettbewerbe. Die genaue Ausschreibung können Sie anfordern unter:

via nova - zeitgenössische Musik in Thüringen e.V.Goetheplatz 9 b, 99423 WeimarTel. Fax. 03643 / 49 07 48Email: [email protected]

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Porträts

PorträtsAuch für Komponisten interessant:Die Rolle zeitgenössischer Musik an deutschen SchulenAnna Schürmer

Ein weites FeldLässt man die Formel gelten, dass der Gefallen an Neuer Musik proportional mit entsprechendem Hintergrundwissen wächst, spielt Vermittlung eine wesentliche Rolle für ein ‚Update’ der Hörkonventionen. Die musikalische Schulbildung ist hier von zentraler Bedeutung, aber ein bislang kaum bearbeitetes Forschungsfeld.

Man muss sich im Klaren darüber sein, dass es den Musikunterricht nicht gibt. Das liegt im Allgemeinen am Föderalismus des deutschen Bildungssystems, im Besonderen am individuellen Gestaltungsspielraum der Lehrer. Dennoch lohnt die Untersuchung; - geht es doch darum, dem „Hörersterben“ Paroli zu bieten und die Neue Musik in der Gesellschaft zu etablieren.

Für eine umfassende Gesamtbetrachtung des Komplexes „Neue Musik und Schule“ gilt es, sowohl den bildungspolitischen Vorgaben (Lehrpläne, Schulbücher und Lehrerbildung), als auch der tatsächlichen Unterrichtspraxis sowie den Einstellungen der Schüler und Lehrer zur zeitgenössischen Musik nachzugehen. Dies geschieht in der vorliegenden Studie in einer groß angelegten Umfrage unter Musiklehrern.

Die bildungspolitischen Vorgaben: Vieles kann – kaum etwas mussIn den Lehrplänen und Schulbüchern tauchen durchaus Möglichkeiten für die Vermittlung Neuer Musik auf: So haben schul- und stufenübergreifend kreative Experimente Konjunktur: Ist das im Grundschulbereich elementares „Musik erfinden“, steht der praktische Komplex „Computermusik“ im mittleren Schulbereich auf dem Plan, in der Oberstufe sogar kompositorische Unterrichtseinheiten. In den Gymnasien spielt Neue Musik außerdem im themenübergreifenden Verbund mit Fächern wie Politik, Kunst oder Philosophie eine Rolle und auch im Bereich der Musikgeschichte werden Möglichkeiten eröffnet.

So weit ist Positives zu vermelden, aber: Die Einwände lassen sich am besten mit der Formel „vieles kann – kaum etwas muss“ umreißen: So kommt der Musik im Fächerkanon eine untergeordnete Stellung zu, es fehlt an übergeordneten Bildungsstandards und die bestehenden Lehrpläne sind zu allgemein gehalten. Nicht selten endet die Musikgeschichte bei Schönberg & Co; ist explizit von Kunstmusik der Gegenwart die Rede, wird nicht selten ihre schwere Vermittelbarkeit herausgestellt.

Die Musiklehrer(bildung): Verunsicherung & NachholbedarfEs darf als erwiesen gelten, dass die Arbeit und das Engagement des einzelnen Musiklehrers maßgeblich von seinem Schulmusikstudium beeinflusst ist, das je nach Hochschule zum Teil stark divergiert.

Auch hier gilt: Zwar können Lehramtsstudenten in Kontakt mit Zeitgenössischer Musik kommen, jedoch ist diese kein Pflichtmodul und die Wahl entsprechender Kurse in den allermeisten Fällen optional. Ob ein Schulmusikstudent während seines Studiums mit Neuer Musik in Berührung kommt, hängt also zunächst einmal von der Schwerpunktsetzung der von ihm gewählten Hochschule, dem Engagement des Lehrkörpers und der Studentenschaft, wie auch zu großen Teilen von ihm selbst ab.

Seit einigen Jahren bemühen sich Veranstalter, Interpreten und Komponisten mit vielfältigen Angeboten an junge Menschen, die aktuelle Kunstmusik als lebendige und zeitgenössische Kunstform zu etablieren.

Inwieweit und in welchem Maß Neue Musik eine Rolle im Musikunterricht an den allgemeinbildenden Schu-len in Deutschland spielt, ist bislang jedoch kaum untersucht und Grund für eine vom Deutschen Musikrat (DMR), dem Musikinformationszentrum (MIZ) und der Gesellschaft für Neue Musik (GNM) in Auftrag gegebene Studie zur Situation der zeitgenössischen Musik an deutschen Schulen, die auf den Seiten des Mu-sikinformationszentrums (MIZ) unter folgender URL zum kostenlosen Download bereitsteht:http://www.miz.org/artikel/studie_zm.pdf

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Porträts

Positiv ist zu vermerken, dass die Ausbildung in Bezug auf Neue Musik besonders fruchtbar an Hochschulen ist, die über ein Institut für Neue Musik verfügen und/oder Komposition als Studienfach anbieten. Hier kommen durch hochschulinterne Kooperationen auch Lehramtsstudenten intensiver mit zeitgenössischer Musik in Kontakt.

Aber: Ein Großteil der Musiklehrer kritisiert die Qualität der Ausbildung in punkto Neue Musik, wie die Umfrage deutlich macht. Viele geben Unsicherheiten in der Unterrichtspraxis zu und wünschen sich „mehr Platz in der Schulmusikerausbildung“ und eine stärkere Berücksichtigung in Lehrplänen, Schulbüchern und Fortbildungen:

Multistilistischer Pluralismus: Zum Defi nitionsproblem Zeitgenössischer Musik

Die Verunsicherung der Lehrer muss auch auf die schwierige Definitionslage zurückgeführt werden. So konkurrieren stehende Begriffe wie Neue Musik, Avantgarde oder Moderne, welche wiederum von inhaltlich konkretisierenden Bezeichnungen ergänzt werden. Rund 20% der befragten Musiklehrer verstehen unter Zeitgenössischer Musik auch Unterhaltungs-Musik, was auf die Tendenz zur Verwischung der Genregrenzen hinweist. Eine weitere epochale und definitorische Unterteilung erscheint sinnvoll, doch muss diese dem multistilistischen Charakter der Zeitgenössischen Musik gerecht werden.

*Grafisch geordnet gemäß der Anzahl der Nennungen

Was Musiklehrer unter Zeitgenössischer Musik verstehen:

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Die Einstellungen der Lehrer & Schüler: Neue Musik ist erlernbarEs geht wohl kaum jemand davon aus, dass Neue Musik zu den Gegenständen zählt, die von Schülern – aber auch Lehrern – unbedingt gewünscht werden. Doch belegt die Umfrage, dass Lehrer einer verpflich-tenden Aufnahme Zeitge-nössischer Musik in den Unterrichtsstoff mehrheit-lich positiv gegenüber-stehen:

Und die Schüler? - Freilich gibt es nicht DIE Einstellung oder DAS Urteil DER Schüler gegenüber DER zeitgenössischen Musik. Die Auffassung und Meinung der Schüler ist abhängig von ihrer Erfahrung und Sozialisation. Dennoch werden ihre Reaktionen auf zeitgenössische Musik für alle Stufen überwiegend positiv eingeschätzt. Deutlich wird, dass sich die Einstellungen verändern, „je mehr Neue Musik die Schüler gehört haben“ und dass diese nach der Beschäftigung „den Werken positiver gegenüberstehen“. Dies darf als Beleg dafür bewertet werden, dass Neue Musik vermittelbar ist, wobei die Didaktik altersgerecht angepasst werden muss:

Dabei gilt allgemein die Aussage: „Jüngere Kinder sind aufgeschlossen; Ältere kann man über Experimente und manchmal über Intellekt interessieren, Mittelstufe meist sehr sozialisationsgebunden entsprechend allgemeiner Trends bzw. ihrer musikalischen Erziehung“.

In der Regel erfolgt die Vermittlung in der Unterrichtspraxis gemäß folgendem Schaubild:

Porträts

Auch was die konkrete Vermittlung angeht, betonen die Musiklehrer also die Vorteile praktischer Ansätze bis hin zu unterrichtsergänzenden Projekten wie Konzertbe-suchen oder die Einladung von Komponisten. Doch sind solche Aktivitäten durch die zeitlichen Belastungen im Hinblick auf G8 sowie sinkende finanzielle Mittel immer schwieriger zu realisieren.

Hier aber liegen die besonderen Chancen - sowohl für die Schulen, als auch für die Neue Musik Szene. Lebendiger und kreativer Musikunterricht kann das Fach aus seiner reproduzierenden Lethargie holen. Im Gegenzug können Schüler direkt angesprochen - und so ein nachhaltiges Verständnis zeitgenössischer Musik in der Gesellschaft erreicht werden. Nicht nur die Bildungspolitik ist hier gefragt: Insbesondere auch Komponisten sind aufgefordert, sich im eigenen Interesse aktiv an der musikalischen Nachwuchsarbeit zu beteiligen.

Die ausführliche Studie von 60 Seiten findet sich unter:http://www.miz.org/artikel/studie_zm.pdf

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Porträts

LandscapesEuropean PupilsComposition ProjectEin Bericht von Steffen Reinhold(Leipziger Komponist und Musikpädagoge)

Zwei große Symposien haben sich in diesem Jahr mit Fragen der Vermittlung Neuer Musik bzw. mit Kompositionspädagogik beschäftigt, in Osnabrück und in Freiburg. Im Folgenden soll ein Beispiel aus der Schulpraxis vorgestellt werden, anhand dessen auch übergeordnete Fragestellungen, die auf den genannten Symposien thematisiert wurden, beleuchtet werden.

Gemeinsam mit Gregor Nowak, dem Leiter des Mendelssohn Kammerorchesters Leipzig initiierte ich im vergangenen Jahr ein europäisches Schüler-Kompositionsprojekt. Dazu wurden vier Schulen eingeladen: die Thomasschule zu Leipzig, das Europäische Gymnasium Dr. P. Rahn & Partner in Zielona Góra, die Fachschule für Gastronomie und Tourismus in Budapest und das Gymnasium im Stift Neuzelle. Möglich wurde das Projekt Dank der Förderung durch das Comenius-Programm. Interessierte Schüler konnten sich in den Schulen für das Projekt melden und erhalten nun seit September 2009 Unterricht von den Komponisten Slawomir Kozłowski (Zielona Góra), Márton Levente Horváth (Budapest) Sebastian Elikowski –Winkler (Berlin/Neuzelle) und von mir in Leipzig.

Um möglichst viele Schüler einzubinden und um verschiedenes kreatives Potenzial nutzen zu können, wurde das Projekt fächerübergreifend angelegt. So beteiligt sich an der Leipziger Schule fast die gesamte Klassenstufe 8 in den Fächern Kunst, Deutsch und künstlerisches Profil. Es entstanden bereits zahlreiche Bilder, Graphiken, Fotos, Collagen, Objekte und Gedichte zum Thema „Landscapes“.

Im Zentrum des Projektes stehen die Kompositions-kurse, um die es im Folgenden gehen soll. Die Arbeit gestaltete sich zunächst so, dass die Schüler zunächst gemeinsam (Neue) Musik hörten, nach dieser malten, mit ihren eigenen Instrumenten improvisierten, einiges über Instrumentation und Komposition lernten, über musikästhetische Ansichten debattierten und schließlich ihr eigenes Stück konzipierten.

Eine entscheidende und immer äußerst kontrovers in den Kompositionskursen diskutierte Frage ist die nach dem musikalischen Stil, die in einer Schülerfrage gipfelte: Darf die Musik auch schön klingen?. Sie macht ein Problem deutlich, das sich in den vergangenen Jahren in meiner Arbeit immer wieder gezeigt hat: Es ist zwar

gut möglich, mit Schülern auf sehr experimentellen, „avantgardistischen“ Gewässern unterwegs zu sein, oft sind sie aber mit den Ergebnissen ihrer Arbeit insofern nicht zufrieden, als sie sich ästhetisch davon distanzieren. Diese Gefahr laufen Projekte, die ein Referenzstück eines anderen Komponisten in den Mittelpunkt stellen oder die von den ästhetischen Vorstellungen des betreuenden Lehrers/Komponisten autoritär dominiert werden. Inwiefern es uns in diesem Projekt gelingt, dem entgegenzuwirken und eine erfüllte ästhetische Praxis zu ermöglichen, können im Grunde nur die beteiligten Schüler beantworten. Eine weitere Frage, die sich unmittelbar anschließt, ist die, inwiefern Schülerkompositionen tatsächlich eigenständige Erfindungen der Schüler sind bzw. wie stark im Gegensatz die „ordnende“, „helfende“ Hand des betreuenden Komponisten eingreift. Mir ist es immer wichtiger geworden, die Schüler intensiv auf die Arbeit vorzubereiten, ihnen entsprechende Angebote zu machen, ihnen Türen zu öffnen, mich aber aus dem eigentlichen Kompositionsprozess weitgehend herauszuhalten.

Das führt dazu, dass die Schüler zwar mit ihren Arbeitsergebnissen nicht unbedingt zufriedener sind, dass aber die Authentizität der Musikerfindung gewährleistet wird und die Schüler veranlasst werden, ihre musikalische Vorstellungskraft so konkret zu entwickeln, dass sie ihre Ideen auch selbst festhalten können. Außerdem sind sie somit in der Situation, sich mit allen Details der Notation auseinandersetzen zu müssen. Dass das nicht allen zufriedenstellend gelingt, liegt auf der Hand.

Ein wichtiger Meilenstein des Projektes war ein erstes viertägiges Treffen der Kompositionskurse im Februar 2010 in Neuzelle. Es war bemerkenswert, wie die anfängliche Distanz zwischen den Schülergruppen von Tag zu Tag schrumpfte. Dazu haben verschiedene musikalische Spiele und Improvisationen, aber auch Sprachspiele beigetragen, in denen die Gruppen permanent „gemischt“ wurden, in denen die Teilnehmer aufeinander reagieren und sich helfen mussten. Auf diese Weise wurden kulturelle Unterschiede besonders deutlich. Diese waren zwar letztlich nicht explizit Gegenstand der Auseinandersetzung in den komponierten Stücken, sie haben aber ein Nachdenken über das Fremde in Gang gesetzt, weil es selbst erlebt wurde. Die Musik bot diesbezüglich den medialen Rahmen, in dem diese Auseinandersetzung stattfand.

In den folgenden Wochen wurde intensiv an den Kompositionen gearbeitet. Die Schüler waren angehalten, den Prozess immer wieder zu reflektieren und ihre Schritte und Arbeitsergebnisse selbständig

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Ehrungen und Preise

Ehrungen und Preise

zu dokumentieren. Dazu wurde ein Internetblog eingerichtet, mit dem die Ergebnisse allen Partnern gegenseitig zur Verfügung stehen. Bis zum Mai 2010 wurden die Kompositionen fertiggestellt.

Der bisherige Höhepunkt des Projektes war ein mehrtägiger Workshop im Mai in Leipzig, bei dem die Moderation der Konzerte vorbereitet wurde. Besonders spannend war der Moment, als die Schüler zum ersten Mal ihre Stücke vom Mendelssohn Kammerorchester gespielt hörten. Mit großer Ernsthaftigkeit bemühten sich die Musiker unter der Leitung von Gunnar Harms, die Ideen der Schüler so genau wie möglich umzusetzen.

Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass die Kompositionen von professionellen Musikern gespielt wurden. Nicht selten finden Schüler-Improvisationen/Kompositionen wenig Akzeptanz selbst bei ihren Schöpfern, weil sie in der musikalischen Qualität oft mangelhaft, in ihren Möglichkeiten sehr eingeschränkt sind. Es spielt außerdem im Kompositionsprozess eine entscheidende Rolle, ob das Stück mit den meist stark begrenzten instrumentalen Fertigkeiten der jungen Komponisten aufgeführt werden soll, oder ob eine weit höhere musikalische Komplexität komponiert werden kann, im Vertrauen auf deren Realisierung. Der vielleicht spannendste Mittelweg, Schüler mit entsprechend spielbaren Passagen in die Aufführung einzubinden, wurde überraschend von unseren Schülern selbst vorgeschlagen, konnte aber aus zeitlichen Gründen nicht mehr realisiert werden.

Die erste Aufführung der neuen Stücke fand schließlich am 10. Mai 2010 zum Schülerkonzert im Leipziger Gewandhaus statt. Die 33 Nachwuchskomponisten/innen, zwischen 13 und 18 Jahren erläuterten dem gleichaltrigen Publikum ihre künstlerischen Absichten und demonstrierten anschaulich den Kompositionsprozess, bevor die Stücke vom Ensemble gespielt wurden. Es folgte am Abend ein öffentliches Konzert in der Thomasschule und am nächsten Tag begaben sich die Schüler, die Musiker und die Komponisten gemeinsam auf eine Konzertreise in die Partnerstädte. Besonders für die Schüler war diese Reise ein vielfältig bereicherndes und nachhaltiges Erlebnis.

In der Fortsetzung des Projektes können die Schüler nun ihre Erfahrungen verarbeiten, wenn sie an ihren Kompositionen weiterarbeiten und die CD-Aufnahme im Frühjahr 2011 vorbereiten. In diesem Zusammenhang soll das gesamte Projekt abschließend dokumentiert und ausgewertet werden. Es wird zu fragen sein, inwieweit die Ziele des Projektes erreicht wurden, den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich über die jeweiligen Landes- und Sprachgrenzen hinweg im direkten Austausch und Vergleich ihrer kulturellen Identität bewusst zu werden, Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuspüren und durch die gemeinsame Arbeit einen eigenen Beitrag zur Toleranz und zum Zusammenwachsen in Europa zu leisten.

Projektergebnisse unter:http://blog.mko-leipzig.de

für 50 Jahre GEMA - Mitgliedschaft wurden unsere Mitglieder Christian Bruhn, Ladislav Geisler, Siegmund Goldhammer, Heinz Kretzschmar, Horst Mühlbradt, Coco Schumann, Carlos H. Veerhoff und Hans Wolf-Kraus geehrt.

Harald Banter wurde Ende Juni 2010 in der Ordent-lichen Mitgliederversammlung des Deutschen Text-dichter-Verbandes zum Ehrenmitglied ernannt.

Marcel Barsotti wurde beim Park City Film Music Festival in den USA in der Kategorie „Bester Spielfilm“ für seine Musik zum Historienfilm „Die Päpstin“ ausgezeichnet.

Klaus Doldinger wurde im Mai 2010 für sein Lebenswerk mit dem diesjährigen Ehrenpreis des Bayerischen Fernsehpreises ausgezeichnet. Beim ECHO JAZZ wurde er 2010 als Saxophonist geehrt.

Auf dem Boulevard der Stars in Berlin wird Klaus Doldinger mit einem Stern geehrt.

Caspar de Gelmini erhielt den dritten Preis mit seinem Orchesterwerk Nightline bei der VI. Ausschreibung des BMW Kompositionspreises der musica viva.

Carsten Hennig gewinnt den, alle zwei Jahre ausgeschriebenen, Internationalen Kompositions-wettbewerb 4. Brandenburger Biennale. Er bekommt einen Kompositionsauftrag für die Brandenburger Symphoniker.

Hans Werner Henze und Helmut Lachenmann wurden von Prinz Charles mit der „Honorary Fellowship“ des Royal College of Music in London ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um eine der bedeutensten Ehrungen der Musikwelt.

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Ehrungen und Preise

York Höller erhielt 2010 als erster deutscher Komponist den Grawemeyer Award for Music Composition für seinen Orchesterzyklus „Sphären“.

Robert Krampe wurde mit seiner Komposition „Der Dichter spricht“ für Violine solo als Gewinner des TONALI10-Kompositionspreises 2010 ausgezeichnet.

Paul Kuhn erhielt im Mai 2010 in der Kategorie „Würdigung des Lebenswerkes eines Künstlers“ den ECHO JAZZ in der Bochumer Jahrhunderthalle.

Peter Helmut Lang wurde vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt mit einem, bundesweit ausgeschriebenen, Künstlerstipendium und einem Arbeitsaufenthalt auf Schloss Hundisburg bei Magdeburg ausgezeichnet. Beim Kompositionswett-bewerb der Stiftung Wissenschaft, Kunst und Kultur in Nürnberg erhielt er den 3. Preis des für seinen Liederzyklus „Wirklichkeit – unser unverlässliches Märchen“. Ein erster Preis wurde nicht vergeben, der zweite Preis ging an Norbert Laufer.

Sascha Lino Lemke hat in diesem Jahr den Hinde-mith-Preis erhalten.

Elena Mendoza wird mit dem Salzburger Musikpreis 2011 als Nachwuchskomponistin ausgezeichnet.

Wolfgang Rihm wurde für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Löwen der Biennale (Venedig) geehrt.

Rebecca Saunders erhielt in der Kategorie Kompo-sition Instrumentalmusik beim zweiten Deutschen Musikautorenpreis der GEMA 2010 den Preis.

Jochen Schmidt-Hambrock wurde mit zwei Kurz-filmen beim Park City Film Music Festival in den USA ausgezeichnet. Der Film ZU VIELE MUSEN erhielt die Jury Choise Gold Medal und der Film FRAUEN, Jazz Und SCHUHE die Audience Choise Gold Medal. Bei beiden Filmen war er Autor, Komponist und Regisseur. (Kamera: Wedigo von Schultzendorff, Casting: Cornelia von Braun)

Charlotte Seither ist mit dem Praetorius-Musikpreis des Landes Niedersachsen 2010 für Komposition ausgezeichnet worden.

Gerd Sorg gewann beim Kompositionswettbewerb des Oberschwäbischen Chorverbandes zwei Preise für seine Frauenchorwerke: 1. Preis für das Werk „Vorüber ist die Zeit der Rosen“, 3. Preis für das Werk „Der Winter hat nichts mehr zu sagen“. Auch wurde Gerd Sorg für

seine langjährige und verdienstvolle Mitgliedschaft im „Fachverband Deutscher Berufschorleiter“ mit der Kurt-Lissmann-Urkunde ausgezeichnet.

Lothar Voigtländer wurde für sein Werk „Lasker-Schüler-Lieder“ bei einem Internationalen Kompo-sitionswettbewerb aus Anlass der Mahler-Jahre 2010 / 2011 mit dem 1. Preis ausgezeichnet.Der Wettbewerb wurde ausgeschrieben vom Öster-reichischen Komponistenbund in Zusammenarbeit mit der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft, dem ORF Radio Symphonieorchester Wien, dem Wiener Konzerthaus und dem Musikverlag Doblinger.

Peter Weirauch war einer der Preisträger beim Herbert-Baumann- Kompositionswettbewerb 2009 zur Aufnahme ins „Schweinfurter Gitarrenbuch“.

Hartmut Westphal wurde 2010 in Anerkennung seiner besonderen Verdienste Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Günther Witschurke wurde im Jahr 2010 mit dem „Kulturpreis der Stadt Altenburg“ ausgezeichnet.

Mit dem ECHO Klassik-Preis 2010 wird in der Kategorie Chormusik des 20./21. Jahrhunderts die Doppel-CD „Glaubenslieder. Neue Kantaten für das Kirchenjahr“ ausgezeichnet.Darauf sind die besten Chöre Hannovers vereinigt, die u. a. Werke unserer Mitglieder Matthias Drude, Gordon Kampe, Alfred Koerppen und Siegfried Strohbach spielen.

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Nachrichten aus dem Musik- und Kulturleben

Nachrichten aus dem Musik- und KulturlebenNever ending: GEMA und YouTubeDer Streit zwischen der GEMA und dem Videoportal YouTube über die Nutzung von Musikwerken geht weiter. Im August hat die GEMA vor dem Landgericht Hamburg versucht, eine Einstweilige Verfügung gegen die Google-Tochter YouTube zu erwirken. Das Gericht lehnte den Antrag mangels Eilbedürftigkeit jedoch ab. Seit April 2009 hatte die GEMA mit YouTube über einen neuen Lizenzvertrag für Musik-nutzungen in Deutschland verhandelt – ohne Erfolg: Die Vertragsverhandlungen wurden abgebrochen.In einer Allianz von sieben Musikautorengesell-schaften, darunter die US-amerikanischen Autoren-gesellschaften ASCAP und BMI sowie die französische SACEM, versucht die GEMA nun, ihren Autoren zu ihrem Recht zu verhelfen. Konkret geht es um die Forderung, rund 600 der von dem Videoportal seit dem 1. April 2009 illegal genutzten Werke auf der deutschen YouTube-Seite zu löschen bzw. den Abruf von Deutschland aus zu sperren. Das Gericht hat in seinem Urteil nicht über die Frage entschieden, ob die Antragsteller grundsätzlich von YouTube eine Unterlassung verlangen können. Dies muss nun in einem Hauptsacheverfahren geklärt werden.

Elfte Förderrunde der Initiative MusikAuf seiner Quartalssitzung im August hat der Auf-sichtsrat der Initiative Musik gGmbH die Förderung von 25 Künstler- und 4 Infrastrukturprojekten be-willigt. Insgesamt konnten Mittel in Höhe von rund 462.000 Euro bereitgestellt werden. Jörg Evers, Präsident des Deutschen Komponisten-verbandes und Mitglied im Aufsichtsrat der Initiative Musik, zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der verschiedenen Künstleranträge. „Diese musikalische Bandbreite macht es allerdings nicht immer leicht, eine endgültige Auswahl zu treffen, zumal darüber hinaus auch ein solides, wirtschaftliches Konzept überzeugen muss“, sagte Evers.

Deutscher Fernsehpreis ohne KreativeFür Unruhe und Ärger im Kreis der Kreativen sorgen derzeit die Veränderungen bei den Statuten des Deutschen Fernsehpreises. Eine Reduzierung von 27 auf 18 Kategorien hat den Bereichen, in denen bisher Autoren- und Kreativleistungen ausgezeichnet wurden, den Garaus gemacht.Neben dem Preis in der Kategorie „Beste Musik“ wurden auch die Auszeichnungen für die „Beste Regie“ und das „Beste Buch“ sowie die Kategorien „Beste Kamera“, „Bester Schnitt“ und „Beste Ausstattung“ ersatzlos gestrichen. Neben anderen Urheberverbänden haben sich auch die GEMA und der

Deutsche Komponistenverband zu den beschlossenen Reformen geäußert. Jörg Evers, Vorsitzender des Aufsichtsrats der GEMA und Präsident des Deutschen Komponistenverbandes, sagte in einer Pressemeldung der GEMA: „Musik im Fernsehen ist nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil des Programms und trägt in großem Maße zum Erfolg und zur Vielfalt des Fernsehens bei. Die Stifter des Deutschen Fernsehpreises sollten ein Zeichen fü r die Wertschätzung der Urheber und ihrer schöpferischen Leistung setzen und dieses – neben fairen Auftragsbedingungen fü r Komponisten – auch bei der Preisverleihung des Deutschen Fernsehpreises sichtbar machen.“ Der Deutsche Fernsehpreis wurde 1999 von ARD, RTL, SAT.1 und ZDF ins Leben gerufen.

Deutliche Preisunterschiede bei Musik-DownloadsZwischen Musik-Anbietern im Internet gibt es ein deutliches Preisgefälle. Dies ist das Ergebnis einer Prüfung von sieben Angeboten, die die Zeitschrift „Audio Video Foto Bild“ durchgeführt hat. Die Musik-Portale im Netz entwickeln sich zunehmend zu Konkurrenten der Musikgeschäfte, zumal das Herunterladen der Dateien in vielen Fällen günstiger als der Kauf einer CD ist. Die meisten Portale bieten die Songs im MP3-Format an. Ein günstiger Preis für ein Top-100-Album lag nach den Angaben der Zeitschrift bei 4,98 Euro.

40 Prozent Wachstum beim digitalen MusikverkaufDie Deutschen kaufen immer mehr Musik im Netz. Die Umsätze mit Musikdownloads stiegen in den ersten sechs Monaten des Jahres um fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ganz vorne sind erneut die Verkäufe von digitalen Musikalben (Bundles). Ihre Umsätze stiegen von 27,57 Millionen Euro im 1. Halbjahr 2009 auf 41,55 Millionen Euro im 1. Halbjahr 2010 um über 50 Prozent. Der Umsatz mit einzelnen Musikstücken stieg im gleichen Zeitraum von 24,17 auf 30,42 Millionen Euro um rund 26 Prozent. Das gab der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) bekannt. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 4,7 Millionen Alben und 29,73 Millionen Einzeltracks abgesetzt.

Neuer Geschäftsführer beimBundesverband Musikindustrie Stefan Michalk gibt am 1. November 2010 die Geschäftsführung des Bundesverbandes Musik-industrie ab. Nachfolger wird der bisherige Leiter der Abteilung Recht & Politik, Florian Drücke. Michalk soll dem Verband bei verschiedenen Projekten noch

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Nachrichten aus dem Musik- und Kulturleben

beratend zur Seite stehen. Florian Drücke kam im Januar 2006 als Justiziar zum Verband, wo er seit 2008 die Rechtsabteilung und das Lobbying verantwortete.

Popkomm 2010 zieht nach Neustart positive BilanzDie Popkomm hat nach eigenen Meldungen im Jahr 2010 einen erfolgreichen Neustart hingelegt. Erstmals fand die Veranstaltung im Rahmen der Berlin Music Week statt. Von den 470 Ausstellern kamen 60 Prozent aus dem Ausland. Insgesamt besuchten an zwei Tagen rund 7.500 Fachbesucher die Popkomm. Auf dem Popkomm Showcase Festival am 8. und 9. September präsentierten sich 60 Künstler und Bands unterschiedlichster Couleur auf dem Gelände des Flughafens Berlin-Tempelhof sowie im Stadtteil Kreuzberg. In diesem Jahr fand im Rahmen der Popkomm auch erstmals die Jazzkomm statt. Angeboten wurden 50 Showcases von 40 Bands aus 15 Ländern, eine eigene Konferenz, eine kleine Filmreihe und eine Ausstellerlounge. Zur Eröffnung der Popkomm wurde der New Music Award 2010 an die sächsische Band „Kraftklub“ verliehen. Die 22. Popkomm findet vom 7. bis 9. September 2011 in Berlin statt.

Filmmusiktage in HalleVom 5. bis 7. November werden in Halle die 3. Film-musiktage Sachsen-Anhalt ausgerichtet. Der dreitägige Kongress bietet ein Podium und Diskussionsforum für Filmmusikschaffende, Forschende, Kreative und Filmmusikfreunde. Zu den Teilnehmern gehören der Regisseur Jo Baier, der Filmemacher, Medien-künstler und Maler Lutz Dammbeck sowie die Musikwissenschaftlerin und Richard-Wagner-Exper-tin Eva Rieger.

Hamburg bekommt neuen KultursenatorZahlreiche Kunstschaffende in Hamburg haben sich im August für die Wiederbesetzung der nach dem Rück-tritt der Kultursenatorin Karin von Welck vakanten Po-sition in der Hamburger Kulturbehörde stark gemacht. Seitens der Hamburger Regierung war offensichtlich überlegt worden, das Kulturressort in eine andere Behörde einzugliedern. Inzwischen wurde ein neuer Kultursenator designiert: Reinhard Stuth, der schon einmal – 2008 bis 2009 – Staatsrat in der Kulturbehörde war, soll nun Hamburgs neuer Kultursenator werden. Sein schnelles Ausscheiden aus dem Amt des Staats-rats hatte offenbar mit einem schwierigen Verhältnis zum damaligen Bürgermeister Ole von Beust und zu Karin von Welck zusammengehangen.

„Zeitgenössische Musik in der Schule“Mit dem neuen Schuljahr hat die Niedersächsische Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Kultusministerium das Projekt

„Zeitgenössische Musik in der Schule“ zum vierten Mal initiiert. Musiker, Komponisten und Ensembles besuchen den Musikunterricht und erarbeiten gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der 5. bis 13. Klasse Themen der zeitgenössischen Musik. Dabei stehen vor allem die Praxis, das Musik-Erfinden und Experimentieren mit Klängen und Instrumenten im Mittelpunkt. Über diesen direkten Zugang werden auch Schüler angesprochen, die vorher noch kein Instrument gespielt haben. 19 niedersächsische Schulen, darunter zwei Förder-, eine Real-, eine Waldorf- und zwei Gesamtschulen, beteiligen sich an dem Projekt.

Jazzinstitut Darmstadt wird 20 Das Jazzinstitut Darmstadt feiert im Oktober 2010 seinen 20. Geburtstag. Am 3. September 1990 hatte das Darmstädter Archiv und Dokumentationszentrum offiziell seinen Dienst aufgenommen. Im Lauf des 20-jährigen Bestehens ist das Archiv und mit ihm die vielfältigen Aufgabenbereiche – auch als Informationszentrum zur deutschen Jazzszene – gewachsen. Inzwischen konnten sowohl die räumlichen Gegebenheiten als auch der Personalstock verbessert werden.

Festival Young Euro Classic feiert BesucherrekordDas Festival Young Euro Classic hat einen neuen Besucherrekord zu verzeichnen. Im elften Jahr des internationalen Jugendorchester-Festivals strömten an 17 Tagen rund 26.000 Besucher ins Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Das Eröffnungskonzert mit dem neu gegründeten Young Euro Classic Festivalorchester Südosteuropa war so gefragt, dass die Generalprobe für das Publikum geöffnet wurde. Der mit 5.000 Euro dotierte Europäische Komponistenpreis ging 2010 an den 27-jährigen georgischen Komponisten Archil Giorgobiani für seine Komposition „Azari (Abchasische Begräbnismusik)“. Die Publikumsjury wählte das in Berlin erstmals gespielte Werk aus insgesamt 17 Uraufführungen und Deutschen Erstaufführungen aus, die während des Festivals von den Jugendorchestern vorgestellt wurden.

„Grand Prix der Volksmusik“ am EndeDer „Grand Prix der Volksmusik“ wird nach Angaben der beteiligten Fernsehanstalten ORF, ZDF und SF „in dieser Form im nächsten Jahr keine Fortsetzung finden“. Mit der Jubiläumssendung vom 28. August sei ein optimaler Zeitpunkt für das Finale dieser traditionsreichen Sendung gefunden worden. ORF- Unterhaltungschef Edgar Böhm kündigte an, es werde in Zukunft „auf jeden Fall“ ein neues Format“ geben. Auch eine Fortführung der Zusammenarbeit zwischen ORF, ZDF, SF und dem ebenfalls ausstrahlenden Sender Rai Bozen sei geplant.

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

Wettbewerbe

In unserer Verbandszeitschrift hat-ten wir bereits in den Beiträgen von Moritz Eggert „E-Musik Komposi-tionswettbewerbe – oder der toska-nische Fluch“ (INFORMATION Nr. 72) und von Benjamin Schweitzer „Blacklist/ Checklist Kompositi-onswettbewerbe“ (INFORMATION Nr. 78) darauf hingewiesen, dass die einzelnen Bedingungen eines Kom-positionswettbewerbs genau geprüft werden sollten. Die beiden Autoren versuchen, dazu in ihren Beiträgen Hilfestellungen zu geben. Falls Sie diese Beiträge nicht mehr zur Hand haben, senden wir Ihnen diese gern noch einmal zu. Sie können auch auf der Homepage des Deutschen Kom-ponistenverbandes unter http://www.komponistenverband.de/content/view/295/112/http://www.komponistenverband.de/content/view/511/122/herunter geladen werden.

Die vollständigen Ausschreibungen der angezeigten Wettbewerbe kön-nen in der Geschäftsstelle des DKV angefordert werden.

Impuls – InternationalerKompositionswettbewerbDie Impuls-Akademie für zeit-genössische Musik (Wien) schreibt einen internationalen Kompo-sitionswettbewerb für Werke für Ensemble (10-17 Musiker) aus. Die Dauer des Werkes soll 15–20 Minuten nicht überschreiten. Teilnahmeberechtigt sind Kompo-nistenInnen, die nicht vor 1973 geboren sind.

Bewerbung und weitereInformationen:Impuls Composition Competitionc/o Ute PinterLichtenauerg. 5/161020 WienAustriawww.impuls.cc/

Einsendeschluss:20. November 2010

ZEITklang 2011Internationaler Kompositions-wettbewerb in Kooperation mit der Sammlung EsslDer Kompositionswettbewerb ZEITklang richtet sich an junge europäische KomponistenInnen, die nach dem 1.1.1971 geboren wurden. Er wird im Jahre 2011 für Streichquartett ausgeschrieben.Gesucht wird ein Werk für Streichquartett (2 Violinen, Viola, Violoncello) in der Dauer von 10 bis 15 Minuten. Eingereicht werden können Werke, die sich mit den veränderten künstlerischen und gesellschaftlichen Bedingungen des 21. Jahrhunderts auseinandersetzen und diese in eigenständiger Weise kompositorisch reflektieren, un-abhängig von ästhetischen und stilistischen Kategorien.

Bewerbungund weitere Informationen:ZEITklangMusikfabrik NÖWilhelmstr. 29, A – 3430 TullnAustriawww.musikfabrik.at/

Einsendeschluss:1. Dezember 2010

Zweiter InternationalerKompositionswettbewerb“Gitarrentage für Kinder imSaarland”Im Rahmen der „Dritten Gitarren-tage für Kinder und Jugendliche im Saarland“ vom 22. bis 23. April 2011 schreibt die Stadt Lebach einen internationalen Kompositionswett-bewerb aus. Gesucht wird eine Komposition für Gitarrenensemble im freien Stil, in drei Stimmen, für Kinder, die sich in der Anfangsphase des Erlernens des Instruments befinden. Die Dauer der Komposition sollte mindestens 3 und maximal 6 Minuten betragen.

Bewerbung und weitere Informationen:

Kulturamt der Stadt Lebach& Inés PeragalloTel.: 06881/ 93 66 20 06881/ 59 [email protected]

Einsendeschluss:15. Dezember 2010

Weimarer Frühjahrstage der zeitgenössischen Musik 20111. Kompositionswettbewerb für KammermusikDer via nova – zeitgenössische Musik in Thüringen e.V. schreibt einen internationalen Komposi-tionswettbewerb für Kammermusik aus. Gesucht wird eine Komposition für die Besetzung Violine, Violoncello, Horn, Klarinette, Miramba und Klavier. Es sollen mindestens 3 dieser Instrumente verwendet werden. Die Dauer des Werkes soll ca. 10 Minuten betragen.

2. Kompositionswettbewerb„Franz Liszt“ 2011 für Klavierund Orchester Der via nova – zeitgenössische Musik in Thüringen e.V. schreibt einen internationalen Komposi-tionswettbewerb für Klavier und Orchester aus.Zur Teilnahme sind Komponisten/Innen berechtigt, die nach dem 1.1.1971 geboren sind. Erwartet wird eine Komposition für Klavier und Orchester, die Aufführungsdauer soll ca. 8 Minuten betragen.

Bewerbung und weitere Informationen:via nova - zeitgenössische Musik in Thüringen e.V.Goetheplatz 9 b99423 WeimarTel/Fax: 03643/ 49 07 [email protected]

Einsendeschluss:31. Dezember 2010

Wettbewerbe

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

Wettbewerbe

Kompositionswettbewerb . Werke für JugendsinfonieorchesterDer Würzburger Tonkünstlerver-band e.V. schreibt anlässlich seines 100jährigen Bestehens im Jahr 2011 einen Kompositionswettbewerb für ein zeitgenössisches Werk für Jugendsinfonieorchester aus. Die Teilnahme steht Kompo-nistenInnen jeden Alters und jeder Nationalität offen. Erbeten wird eine Komposition, die den technischen Möglichkeiten eines Jugendorchesters angemessen ist. Die Werke dürfen eine Dauer von 10 Minuten nicht überschreiten. Die Maximalbesetzung ist den Ausschreibungsunterlagen zu ent-nehmen.

Bewerbung und weitere Informationen:Tonkünstlerverband Würzburg e.V.Steffen ZellerForsthausstr. 297283 Stalldorfwww.tkv-wuerzburg.de

Einsendeschluss:31. Januar 2011

Kompositionswettbewerb für Werke für KontrabassDer Simonverlag für Bibliotheks-wissen schreibt für eine geplante Kontrabassedition neue Werke für dieses Instrument aus. Die Ausschreibung erfolgt international, es gibt keine Altersbegrenzung. Die Dauer der eingereichten Werke soll 15 Minuten nicht überschreiten.Gesucht werden Werke für 1. Kontrabass solo (optimal mit Live-Elektronik)2. für die folgende Besetzung (Ganz oder in Teilen, muss jedoch den Kontrabass als Instrument enthalten): Kontrabass –Schlagzeug (! Ausführender) – Klavier (Optional elektronisches Tasteninstrument) – Akkordeon (vorzugsweise mit Knöpfen). Es sollte nur für einen viersaitigen Kontrabass geschrieben werden.

Bewerbung und weitere Informationen:

Art-Oliver Simon(Simonverlag für Bibl.Wissen – Composers’ program)Dänenstr. 1410439 Berlin030/44 73 95 [email protected]

Einsendeschluss:28. Februar 2011

Kompositionswettbewerb für Frauenchor und Orchester6. Internationaler Orgel-KompositionswettbewerbDie Kath. Kirchengemeinde Saarlouis-Lisdorf schreibt in Zusammenarbeit mit der Kreis-stadt Saarlouis im Rahmen der Saarlouiser Kirchentage einen Kompositionswettbewerb aus.Die Teilnahme unterliegt keiner Altersgrenze.Gesucht wird eine Komposition für Orgel und Solo-Instrument nach freier Wahl. Die Dauer der Kompo-sition sollte 8 bis 10 Minuten betragen und auf die Disposition der 1987 erbauten mechanischen Mayer-Orgel in der Kath. Pfarrkirche Lisdorf abgestimmt sein.

Bewerbung und weitere Informationen:Förderverein Klingende Kirche Weißdornflur 966740 Saarlouis-Lisdorfwww.klingende-kirche.dewww.saarlouiser-orgeltage.deTel.: 06831/ 12 22 20Fax: 06831/ 12 32 [email protected]

Einsendeschluss:31. März 2011

3. Internationaler Kammer-musik- Kompositionswettbewerb in SeinäjokiDer Wettbewerb wird ausge-schrieben vom Seinäjoki City Orchester in Verbindung mit dem UuSSävel Wettbewerb des Finnischen Komponistenverbandes.Teilnahmeberechtigt sind Kompo-nistenInnen jeder Nationalität

und jeden Alters. Gesucht wird eine Komposition von 10 bis 18 Minuten Länge. Instrumente: Flöte (alternativ, Piccolo oder Altflöte), Oboe (alternativ, Englischhorn), Klarinette (alternativ, Es-Klarinette oder Bassklarinette), Fagott, Horn, zwei Violinen, Viola, Cello und Kontrabass. Einem der Instrumente kann auch eine Solo-Rolle zu-gewiesen werden. Elektronisches und elektro-akustisches Audio-Material kann benutzt werden, Live-Elektronik ist nicht zulässig.

Bewerbung und weitere Informationen:Chamber Music Seinäjoki 2008c/o Seinäjoenkaupunginorkesteri Keskuskatu 32Fin-60100, SeinäjokiTel.: +358 (0) 6 420 2920Fax: +358 (0) 420 2940E-Mail:[email protected]

Einsendeschluss:31. März 2011

Zwei Kompositionswettbewerbefür Orgel - In der Klangästhetik von Aristide Cavaillé-Coll (1811-1899) gebauten OrgelDie Association Aristide Cavaillé-Coll (Paris) und ORGANpromo-tion (Suiz, Deutschland) schreiben zwei Orgel-Wettbewerbe aus. Die Wettbewerbe stehen Kompo-nistenInnen ohne Einschränkung hinsichtlich Alter oder Staatsange-hörigkeit offen.

1. WettbewerbKompositionspreis„Aristide Cavaillé-Coll“zum zweihundertsten Geburtstag des Orgelbaumeisters 1811-2011. Gesucht werden Kompositionen von 2 Werken für Orgel allein: Die erste Komposition wird für eine Orgel von II+P und 10 bis 15 Stimmen geschaffen. Die zweite Komposi-tion wird für eine Orgel von III+Ped und 35 bis 50 Stimmen geschaffen.Die Bestimmung der maximalen

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

Spieldauer steht dem Komponisten frei. Jeder Teilnehmer am Wett-bewerb darf entweder die erste oder die zweite Komposition einreichen sowie auch beide Kompositionen.

2. WettbewerbKompositionspreis„150 Jahre Aristide Cavaillé-Coll-Orgel Saint Sulpice“zur Feier im Jahre 2012 anlässlich des 150. Jubiläums des größten von Aristide Cavaillé-Coll gebauten Instruments. Hier wird eine Kom-position von maximal 25 Minuten für zwei Orgeln (eine Hauptorgel und eine Chororgel) gesucht.

Bewerbungund weitere Informationen:Association Aristide Cavaillé-Coll5 rue RoquépineF- 75002 [email protected]

Einsendeschluss: 15. Juni 2011

Carl von Ossietzky-Kompositionspreis11. Internationaler WettbewerbDas Institut für Musik der Carl von

Ossietzky Universität Oldenburg und das Schlagzeugensemble der Universität schreiben einen Wettbewerb für Schlagzeug-ensemble (Duo bis Quintett) aus. Damit soll der Grundstein für ein Repertoire leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrades gelegt wer-den. Es soll Schüler, Studenten und Laien in unterschiedlichen Spiel-richtungen zum gemeinsamen Spiel zusammenbringen.

Aufführungsdauer soll maximal 10 Minuten betragen.

Bewerbung und weitere Informationen:Carl von OssietzkyUniversität OldenburgFk III, Institut für Mu8sik,Postfach 2503Kompositionswettbewerbz. H. von Prof. Violeta Dinescu26111 OldenburgTel.: 0441/798 – 2027

Einsendeschluss:30.Oktober 2011

Goethe-InstitutArbeitsaufenthalte fürKomponist/innenaus Deutschland

Seit 2009 gibt es eine neue Fördermöglichkeit des Auswärtigen Amtes. Das Goethe-Institut fördert Arbeitsaufenthalte – auch für Komponisten/innen ab ca. 4 Wochen.

Bitte wenden Sie sich bei Interesse an Frau Annegret Scheibe-Knopf vom Goethe-Institut.

Goethe-Institut e. V.Bereich MusikDachauer Str. 12280637 München089/ 159 21-506

www.goethe.de/musikfoerderung

Wettbewerbe

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Geburtstagsliste 2011Die besonderen Geburtstage unsererMitglieder im Jahre 2011

Prof. Blendinger, Herbert,Graz (Österreich) 03.01.1936 75 Jahre

Berlipp, Friedel,Bergheim-Glessen 11.01.1921 90 Jahre

Prof. Herchenröder, Martin, Siegen12.01.1961 50 Jahre

Kopf, Klaus-Dieter, Magdeburg 13.01.1941 70 Jahre

Prof. Dr. Treibmann,Karl Ottomar, Leipzig 14.01.1936 75 Jahre

Lutz, Günter Philipp, Reutlingen 15.01.1926 85 Jahre

Ehrlinger, Hans, München 16.01.1931 80 Jahre

Dimmler, Rainer,Bad Vilbel-Gronau 17.01.1951 60 Jahre

Bröder, Alois, Darmstadt 20.01.1961 50 Jahre

Becht, Erich, Buchholz 20.01.1926 85 Jahre

Schödel, Walter, Erlangen 30.01.1931 80 Jahre

Hantke, Holger, Hamburg 31.01.1951 60 Jahre

Blume, Christian, Greifswald 01.02.1961 50 Jahre

Theisen, Werner,Weißenfeld b. München 06.02.1941 70 Jahre

Frank, Ralf, Zwickau 08.02.1961 50 Jahre

Prof. Winbeck, Heinz, Riedenburg 11.02.1946 65 Jahre

Schönbach, Dieter, Köln 18.02.1931 80 Jahre

Prof. Kiefer, Peter, Aachen 24.02.1961 50 Jahre

Prof. Müller-Hornbach, Gerhard, Bad Vilbel 26.02.1951 60 Jahre

Häusler, Franz Johann, Großhabersdorf 02.03.1921 90 Jahre

Prof. Reimann, Aribert, Berlin 04.03.1936 75 Jahre

Wagener, Hans Günter, Wiesbaden 05.03.1951 60 Jahre

Stock, Martin, München 10.03.1961 50 Jahre

Fritsche, Volkmar, Stuttgart 10.03.1936 75 Jahre

Scheffel, Conny, Frankfurt am Main 10.03.1931 80 Jahre

Neubert, Günter, Leipzig 11.03.1936 75 Jahre

Gebauer, Günther, Puchheim 12.03.1951 60 Jahre

Knieper, Jürgen, Berlin 14.03.1941 70 Jahre

Prof. Schweizer, Rolf, Freiamt 14.03.1936 75 Jahre

Hiller, Wilfried, München 15.03.1941 70 Jahre

Schlenker, Manfred,Hohen Neuendorf 15.03.1926 85 Jahre

Tortora, Francesco, München 17.03.1961 50 Jahre

Prof. Kupkovic, Ladislav, Haste 17.03.1936 75 Jahre

Prof. Jörns, Helge, Berlin 18.03.1941 70 Jahre

Prof. Dr. Gárdonyi, Zsolt, Höchberg 21.03.1946 65 Jahre

Weber, Serge, Hellwege 22.03.1951 60 Jahre

Hirsch, Wilbert, Hamburg 23.03.1961 50 Jahre

Dr. Hofmann, Dorothea,München 29.03.1961 50 Jahre

Balzer, Klaus, Berlin 30.03.1946 65 Jahre

Kretzschmar, Heinz, Köln 30.03.1926 85 Jahre

Prof. Dr. Beez, Joachim,Arnstadt 01.04.1936 75 Jahre

Große-Schware, Hermann, Mönchengladbach 01.04.1931 80 Jahre

Kusmierz, Janusz, Hamburg 06.04.1941 70 Jahre

Prof. Schoof, Manfred, Lohmar 06.04.1936 75 Jahre

Knabl, Rudolf Gregor, München 11.04.1951 60 Jahre

Münch, Christian, Dresden 11.04.1951 60 Jahre

Geburtstage

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

Geburtstage

Ruthenberg, Otto, Berlin 16.04.1936 75 Jahre

Sand, Axel, Berlin 17.04.1961 50 Jahre

Filipovitch, Remy, Essen-Kettwig 21.04.1946 65 Jahre

Seelenmeyer, Ole, Lüneburg 22.04.1946 65 Jahre

Wiemann, Byron, Polling 23.04.1951 60 Jahre

Netzle, Klaus, München 26.04.1926 85 Jahre

Gätjens, Manfred, Niederzissen 30.04.1926 85 Jahre

Jäger, Karl-Heinz, Malsch 04.05.1941 70 Jahre

Miller, Franz R., Germaringen 07.05.1926 85 Jahre

Haensch, Gerhard Delle, München 10.05.1926 85 Jahre

Coucounaras, Stelios, Hamburg 12.05.1936 75 Jahre

Doldinger, Klaus, Icking 12.05.1936 75 Jahre

Schoener, Eberhard, München 13.05.1936 75 Jahre

Gebauer, Adolf, Wuppertal 14.05.1941 70 Jahre

Lauth, Wolfgang, Mannheim 15.05.1931 80 Jahre

Alexander, Axel, Buchbach 15.05.1926 85 Jahre

Prof. Klein, Richard Rudolf, Glashütten 21.05.1921 90 Jahre

Prof. Pfundt, Reinhard, Leipzig 23.05.1951 60 Jahre

Prof. Marschner, Wolfgang, Freiburg i.Br. 23.05.1926 85 Jahre

Münch, Martin, Heidelberg 24.05.1961 50 Jahre

Hoffmann, Alf, Herdecke 24.05.1951 60 Jahre

Kullmann, Wilton, Daubach 28.05.1926 85 Jahre

Prof. Weimer, Jürgen, Bonndorf 02.06.1941 70 Jahre

Veerhoff, Carlos Heinrich, Murnau am Staffelsee 03.06.1926 85 Jahre

Iranyi, Gabriel, Berlin 06.06.1946 65 Jahre

Hoffmann, Willy, Waldsolms 09.06.1921 90 Jahre

Reidl, Ingo, Bietigheim-Bissingen 10.06.1961 50 Jahre

Mayer, Eckehard, Dresden 20.06.1946 65 Jahre

Hader, Widmar, Regensburg 22.06.1941 70 Jahre

Prof. Sadler, Helmut, Mauer 23.06.1921 90 Jahre

Dr. Stahmer, Klaus Hinrich, Höchberg 25.06.1941 70 Jahre

Krieg, Alexander, Forbach 29.06.1961 50 Jahre

Prof. Henze, Hans Werner,Zürich (Schweiz) 01.07.1926 85 Jahre

Walther, Bernd Friedrich Karl, Ohorn 02.07.1941 70 Jahre

Brandner, Ernst, Gräfelfing 04.07.1921 90 Jahre

Sorg, Gerd, Heiligenhaus 07.07.1941 70 Jahre

Jammeh, Bubacar, Berlin 10.07.1946 65 Jahre

Dr. Lukowsky, Rudolf, Bernau 14.07.1926 85 Jahre

Farian, Frank, St.Ingbert 18.07.1941 70 Jahre

Jung, Michael, Bochum 20.07.1941 70 Jahre

Michael, Peter, München 26.07.1946 65 Jahre

Klint, Wolfgang Friedrich, Wingst 01.08.1941 70 Jahre

Fuhlisch, Günter, Hamburg 01.08.1921 90 Jahre

Prof. Benninghoff, Ortwin, Oberhausen 03.08.1946 65 Jahre

Iturrizaga, Luis, Berlin 07.08.1926 85 Jahre

Behrsing, Hartmut, Berlin 08.08.1941 70 Jahre

Kessler, Lieselotte, Langenburg 12.08.1921 90 Jahre

Platz, Robert HP, Köln 16.08.1951 60 Jahre

Brendel, Gustav, Grünwald 16.08.1926 85 Jahre

Schneider-Gewecke, Hinrich, Hamburg 23.08.1961 50 Jahre

Simon, Bernd, Dietersheim 24.08.1946 65 Jahre

Kreisel, Paul Eberhard,Wilkau-Haßlau 24.08.1931 80 Jahre

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

Lessine, Lev, Osnabrück 25.08.1936 75 Jahre

Prof. Buchholz, Thomas, Halle 27.08.1961 50 Jahre

Prof. Dr. Bertram, Hans Georg, Esslingen 27.08.1936 75 Jahre

Prof. Dr. Engelmann,Hans Ulrich, Darmstadt 08.09.1921 90 Jahre

Heuss, Oliver, Hamburg 09.09.1961 50 Jahre

Sense, Torsten, Berlin 11.09.1961 50 Jahre

Lüdemann, Hans, Rösrath 14.09.1961 50 Jahre

Horndasch, Matthias, Ronnenberg 17.09.1961 50 Jahre

Osterhoff, Thomas, München 17.09.1961 50 Jahre

Horton, Peter, München 19.09.1941 70 Jahre

Klemm, Thomas, Berlin 21.09.1961 50 Jahre

Dachwitz, Curt, Biederitz 23.09.1931 80 Jahre

Richter, Kurt Dietmar, Berlin 24.09.1931 80 Jahre

Prof. Kolbinger, Karl, Gröbenzell 30.09.1921 90 Jahre

Franek, Hans, Rottach-Egern 04.10.1961 50 Jahre

Hart, Dennis, Melbeck 04.10.1951 60 Jahre

Wehmeier, Rolf, Melk(Österreich) 08.10.1951 60 Jahre

Greger jun., Maximilian, Grünwald 10.10.1951 60 Jahre

Köbner, Andreas, München 11.10.1951 60 Jahre

La Salle, Rick, Grevenbroich 14.10.1951 60 Jahre

Gojkovic, Dusan, München 14.10.1931 80 Jahre

Prof. Fischer, Theo,Münster-Sarmsheim 14.10.1926 85 Jahre

Kraus-Hübner, Hans, Altdorf 15.10.1941 70 Jahre

Sobotta, Stefan, Berlin 19.10.1961 50 Jahre

von Hermann, Heinz, Strobl (Österreich) 21.10.1936 75 Jahre

Siebert, Wilhelm Dieter, Berlin 22.10.1931 80 Jahre

Muntaniol, Ernst, Hamburg 28.10.1936 75 Jahre

Stahnke, Manfred, Hamburg 30.10.1951 60 Jahre

Frommhold, Helmut, Berlin 03.11.1946 65 Jahre

Heller, Barbara, Darmstadt 06.11.1936 75 Jahre

Wolos, Hans-Georg, Neumünster 17.11.1951 60 Jahre

Birnstein, Renate M., Hamburg 17.11.1946 65 Jahre

Ulanowski, Slawa, Gelsenkirchen 18.11.1951 60 Jahre

Rhinow, Hans-Joachim, Berlin 18.11.1921 90 Jahre

Lippert, Reinhard, Schwerin 26.11.1951 60 Jahre

Prof. Braun, Peter Michael, Falkenstein 02.12.1936 75 Jahre

Vogl, Willi, Grenzach-Wyhlen 03.12.1961 50 Jahre

Steyer, Christian, Berlin 06.12.1946 65 Jahre

Quelle, Ernst-August,Strasslach 07.12.1931 80 Jahre

Rudin, Rolf, Erlensee 09.12.1961 50 Jahre

Felsch, Matthias, Münster 10.12.1951 60 Jahre

Prof. Koerppen, Alfred,Burgdorf 16.12.1926 85 Jahre

Zerbe, Hannes, Berlin 17.12.1941 70 Jahre

Prof. Herrmann, Peter, Leipzig 19.12.1941 70 Jahre

Bretschneider, Wolfgang, Rostock 21.12.1961 50 Jahre

Dr. Streller, Friedbert, Dresden 21.12.1931 80 Jahre

Lonardoni, Markus, Aalen 26.12.1961 50 Jahre

Geburtstage

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

Prof. Hans-Otto Borgmann, + 26.07.197720.10.1901 110 JahreRN Dr. Maria Borgmann, Berlin

Prof. Dr. Siegfried Borris, + 23.08.198704.11.1906 105 JahreRN Sabine Borris, Berlin

Carlos Diernhammer, + 31.03.200031.07.1931 80 JahreRN Dagmar Diernhammer, München

Rolf Hempel, + 23.09.197604.02.1926 85 JahreRN Ruth Hempel, Mairipora (Brasilien)

Michael Jary,+ 12.07.1988 24.09.1906 105 JahreRN Micaela Jary, München

Bernhard Jobski,+ 11.11.198720.03.1946 65 JahreRN Dr. Gudrun Jobski, Berlin

Jürgen Kies, + 15.06.1991 20.04.1951 60 JahreRN Anke Kies, Zorneding

Horst Kudritzki,+ 02.07.197030.01.1911 100 JahreRN Michael Kudritzki, Berlin

Toni Martl,+ 27.01.199919.09.1916 95 JahreRN Gudrun Lux-Martl, Ebersberg

Prof. Dr. Edmund Nick,+ 11.04.197422.09.1891 120 JahreRN Dagmar Nick-Braun, München

Norbert Schultze,+ 14.10.200226.01.1911 100 JahreAnsprechpartner: Burghard Weisshuhn, Berlin

Gerald Humel,+ 13.05.200507.11.1931 80 JahreRN Haidi Sandmann, Trebel

Prof. Werner Egk,+ 10.07.198317.05.1901 110 JahreRN Schott Musik GmbH & Co., Mainz

Dr. Friedrich Siebert,+ 08.01.198725.05.1906 105 JahreRN Renate Siebert, München

Toni Steingass,+ 29.10.198713.04.1921 90 JahreRN Anna Steingass, Köln

Ludwig Stiel,+ 04.04.198808.07.1901 110 JahreRN Milyssa Stiel, Icking

Werner Richard Heymann,+ 30.05.196114.02.1896 115 JahreElisabeth Trautwein-Heymann, Berlin

Prof. Ernst Lothar von Knorr,+ 30.10.197302.01.1896 115 JahreRN Britt-Gun v.Knorr, Nussloch b. Heidelberg

Gerhard Winkler,+ 25.09.197712.09.1906 105 JahreRN Traudl Winkler, Berlin

Besondere Geburtstage unserer verstorbenen, durch ihre Rechtsnachfolger vertretenen Mitglieder

Geburtstage

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

UraufführungenRückschau(01.04.10 – 15.10.10)

05.04.10Enjott Schneider: Missa brevis „Surrexit Christus“, München

06.04.10Gabriel Iranyi: Musik für Theremin und Kontrabaß, Berlin

Juliane Klein: „Aus der Wand die Rinne 12“ und „Lied ohne Worte“, Berlin

07.04.10Gabriel Iranyi: Anamorphosen für Flöte(n) und Klavier (2009), Berlin

10.04.10 Lutz-Werner Hesse: „Mario“ Kammeroper nach der gleichnamigen Novelle von Sergej Georgiev, Wuppertal

14.04.10 Ulrich Süße: „?lechts und rinks odel hart geladeaus?“ für Sprecher, Tänzer und Elektronik, Stuttgart

17.04.10Reimund Hess: MESSE DER HOFFNUNG für Chor, Bläser und Rhythmus-Instrumente, Göppingen

Arne Sanders:„Tre canti“ für Saxophon, Harfe, Klavier und Schlagzeug, Berlin

Manfred Schlenker: Fest-Intrade für 3 Bläserchöre durch Matthias Michaely, Helmstedt

18.04.10Wolfgang Jehn: ATLANTIS, 12 elektroakustische Kompositionen, Worpswede

Eva Sindichakis: Matrix (2010) für Klavier und Live-Elektronik; Lilith (2010) für Viola sola; Homo Lumen (2009) Musik für Klavier solo, München

21.04.10Pèter Köszeghy:„KOLLAPS“, Konzert für

Kontraforte und Ensemble, Wien (Österreich)

22.04.10Helmut Zapf:Etüde für 2 Violinen, Potsdam

23.04.10Hubert Hoche: Mystikum VI für Blasorchester, Spalt

Pèter Köszeghy:„PRIAPOS“ für vier Stimmen, Flöte, Oboe, Fagott, Saxophon, Percussion und elektronisches Zuspiel, Potsdam

Gisbert Näther:Sphären über „e ....“ für Vocal-Oktett und Kammerensemble, op. 165 (2010), Potsdam

24.04.10Rolf Thomas Lorenz: „Drei Episoden für B.R.“ für Baritonsaxofon und Klavier, Zittau

25.04.10Detlev Glanert: Wintersonnenwende, Liederzyklus auf Gedichte von Sabine Bergk, Hagen

Burkhard Mohr: Teile aus: Stationen; Geistliche Gesänge für Sopran und Orgel, Langen

Gisbert Näther: „Die Nacht“ - für Mezzosopran und Kammerensemble, op. 164 (2010), Potsdam

26.04.10Erik Janson:Multitasking Nymphs... …Utopic Moments (2010) für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier, Weimar

Ilias Rachaniotis:6. Dezember 2008, 21.00 Uhr, für Flöte, Klarinette, Schlagzeug und Streichquintett, Weimar

28.04.10Blazej Dowlasz:A little, Elektroakustische Komposition, Weimar

Thomas Christoph Heyde: Einkehr (2009) für Flöte, Akkordeon, Cimbalon, Schlagzeug, Rückkopplung und Stimme, Weimar

Pèter Köszeghy:Shaman (2009) für Blockflöte, Percussion, Akkordeon und Zuspielband, Weimar

29.04.10Pyoung Ryang Ko: Concertino für Orchester und Solovioline, Weimar

Diego Uzal:Avoir L’Apprenti Dans le Soleil (2010) für Orchester, Weimar

30.04.10Caspar de Gelmini: Cargo (2008) für Ensemble, Weimar

Robert Krampe: Ins Weite (2004) für Ensemble, Weimar

01.05.10Benjamin Schweitzer: maverick II (murmuring) für Subkontrabassflöte (oder Kontrabassflöte oder Bassflöte), Weimar

03.05.10Hubert Hoche:too short for für Flöte, Violine und 2 Sprecher ad lib., Weimar

04.05.10Otfried Büsing: Sonate 1 für Klavier, Freiburg

Siegfried Matthus:„Sing, o Nachtigall“ für zwei vierstimmige Kinderchöre nach einem Text von Grimmelshausen, Dresden

Benjamin Scheuer: „Sonate in vier Sätzen“ für Klavier, Sydney (Australien)

08.05.10Benjamin Schweitzer:Camaieu für Altflöte, Klarinette, Altsaxophon, Horn und Schlagzeug, Edenkoben

Uraufführungen

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

Peter Weirauch:Drei Spielszenen für 2 Klarinetten und Akkordeon, Berlin

09.05.10Juliane Klein: Neues Werk für Orchester und Schülergruppen, Berlin

10.05.10Wilfried Hiller:Cappella Sistina, Römische Fresken, Gersthofen

14.05.10Martin Münch: Méditations sérieuses op. 47, Ozieri (Sardinien)

Benjamin Scheuer: „Wolkenspiele“ für gemischten Chor, Auftragswerk, Dortmund

15.05.10Moritz Eggert: 6 Lieder aus „Neue Dichter Lieben“ für Tenor, Violine, Cello, Akkordeon und „Andernacht“ für 2 Sänger und Ensemble, Andernach

18.05.10Tobias P.M. Schneid: symphony No. 2 “time lapse on slow motion grounds”, Shanghai (China)

19.05.10Jan Müller-Wieland: TRAUMBILDER LEICHENSTILL (Babel-Projekt) für Streicher, Dortmund

Tobias P.M. Schneid: „Beautiful Harmonizer“, rhapsodic variations for clarinet and orchestra, Freiburg

21.05.10Anton Enders: Presto u. Maestoso aus der Sinfonietta Nr. 2 f. Streicher, Augsburg

22.05.10Siegfried Matthus: „Grete Minde“ szenisch-musikalisches Spektakel nach Theodor Fontane, Neuruppin

23.05.10Robert Denhof: Frühlingslieder-Potpourri, op. 203, Wanderlieder-Potpourri, op. 204, für Akkordeon Orchester und gemischten Chor, Reine

28.05.10Moritz Eggert: Hämmerklavier XXII: Kreislerianana für Soloklavier (Auszug), Köln

30.05.10Robert Denhof: Suite für Hornquartett, op. 199, Sätze N°2, N°3, N°7, Osnabrück

01.06.10Peter Weirauch: Fließende Strukturen für Gitarre und Elektronik, Berlin

04.06.10Christian FP Kram:Grenzschatten - 6 Lieder nach Gedichten von K. Rudcenkova für Stimme und Klavier, Freiberg

05.06.10Adolf Gebauer: „Kyrie“ für Sopran, vierstimmigen Chor und Orgel, Wuppertal

Gabriel Iranyi: Neues Werk für Violine, Klarinette und Akkordeon, Berlin

08.06.10Alois Bröder: „Connexions“ für 4 Trompeten, 4 Posaunen und 1 Schlagzeuger, Frankfurt am Main

10.06.10Jan Müller-Wieland: LIEBESSZENE, CASA VERDI für Mezzosopran und Klavier, Berlin

11.06.10Helmut Zapf: LUD für Solovioline oder Soloviola/ad lib. aus der Partita II - Lydia - für Violine solo oder Viola solo/ad lib. sowie Live-Elektronik und elektronisches Zuspiel, Winterthur (Schweiz)

12.06.10Nicolaus A. Huber: An die Musik, 25jähriges Bestehen des Ensembles recherche, Freiburg

Gordon Kampe:„Die Sonne wandert schnell. Gasthauskempermannvariationen“ für Flöte, Trompete, Schlagzeug und Zuspielungen, Bochum

Rolf Thomas Lorenz:„Impressionen für Flöte und Klavier“, Dresden

13.06.10Benjamin Schweitzer:Landscape With Deserted House für Bassflöte, Bassklarinette, Harfe, Klavier und Schlagzeug, Reykjavik (Island)

14.06.10Moritz Eggert:Xerox für Sopransaxophon und Harfe, München

Lutz-Werner Hesse:„Gesänge von Ferne“ - Konzertante Fantasie für Oboe, Violine, Viola und Violoncello, Wuppertal

Siegfried Matthus:„Feuerspiele“, Streichquartett, München

15.06.10Frank Michael:„Mr. Christian’s trumpet tune I + II“ für Trompete solo, Hadamar

24.06.10Enjott Schneider:Movie Themes Made in Germany, Orchestersuite über Themen aus den Filmmusiken zu „Wildfeuer“ (Jo Baier, 1991), „Stalingrad“ (Joseph Vilsmaier, 1993), „Rama Dama“ (Joseph Vilsmaier, 1990), „Herbstmilch“ (Joseph Vilsmaier, 1988) und „Jahrestage“ (Margarethe von Trotta, 2000), München

25.06.10Barbara Heller:Lalai, Schlaflied zum Wachwerden?, Frankfurt am Main

27.06.10Moritz Eggert:„Flohwalze“ für Blockflötenquartett, Bang on a Can Marathon, New York (USA)

30.06.10Jan Müller-Wieland:RILKES PANTHER (IN MEMORIAM WERNER

Uraufführungen

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

SCHROETER) für Klavier, München

02.07.10Lothar Voigtländer: „Two short recitals with cummings“ für Sopran, Bassklarinette und Akkordeon, Zepernick

03.07.10Gordon Kampe: „sweetest home“ für Bassklarinette, Cello, Harfe und Schlagzeug, Dortmund

03.07.10Charlotte Seither: Schwebender Rand mit Verzweigung für zwei Bassklarinetten, Zepernick

Helmut Zapf: Streichquartett Nr. 3, Zepernick

Helmut Zapf:„L“ für Trompete und Flügelhorn solo, Zepernick

10.07.10Frank Michael: „Musik in die Stille“, op. 121, für Subbassflöte in G und Clavichord, Kirchzarten

15.07.10Martin Münch: Valses Sentimentales op. 48 N° 4 und 6, Heidelberg

Mia Schmidt: -wenn-, Freiburg

17.07.10Charlotte Seither: Waiting for T für Trompete, Posaune, Violoncello und Schlagzeug, Stuttgart

18.07.10Richard Heller: 2 Impromptus für Gitarre solo, op. 52, Oberschönenfeld

20.07.10Martin Münch: Valse Sentimentale op. 48 N° 1, Roncegno (Italien)

23.07.10Enjott Schneider:Landsberger Te Deum für Sopran solo, Tenor solo, Kinderchor ad lib., gemischten Chor und Orchester, Landsberg/Lech

24.07.10Stefan Jänke: „... er behüte deinen Ausgang und Eingang“, Fantasie, Choral und Fuge für zwei große Orgeln, Bautzen

27.07.10Martin Münch: Valses Sentimentales op. 48 N° 2 und 3, 5, 7 und 8, Neckarsteinach

28.07.10Jan Müller-Wieland: DER KLEINE RING, Oper für Kinder und Erwachsene, Regensburg

30.07.10Bernfried Pröve: ZEITSPUR für Flöte und Gitarre, Braunschweig

31.07.10 Veit Erdmann: Fünf Meditationen für Orgel, Reutlingen

05.08.10 Martin Münch: Valses Sentimentales (als Gesamtzyklus), Bad Rappenau

07.08.10 Günther Witschurke: „8“, für Orgel, Flöte, Trompete, Viola, Pauken, Glockenspiel, Xylophon, Bar-Chimes und Bambus-Chimes, New York (USA)

13.08.10 Friedbert Streller: Lamentationis Jeremiae für Orgel in drei Sätzen, Dresden

15.08.10 Lothar Voigtländer: „Si vis pacem“, Recital für Mezzosopran und Orchester, Auftragswerk, Bad Hersfeld

19.08.10 Veit Erdmann: Drei Haikus für Clavichord vierhändig, Karlsruhe

20.08.10 Helmut Zapf: Hou-ou für Violine, Gitarre und Piano, Hiroshima (Japan)

22.08.10 Hubert Hoche:

it s not enough für Klavier, Weikersheim

Martin Christoph Redel: “Minute Musicale” für Vibraphon, Harfe und Klavier (2009), Weikersheim

Charlotte Seither: Fortschreitend in Resonanz für Viola, Harfe, Klavier und Schlagzeug, Weikersheim

29.08.10 Gisbert Näther: „Zwielicht“ - für Frauenchor, 2 Hörner und Harfe“, op. 166, Schenkenberg

02.09.10 Moritz Eggert: De Avaritia für fliegendes Männervokalquintett, 2 fliegende Schlagzeuger, Sopran, Mezzosopran, 3 Schlagzeuger, 2 Pianisten, Kinderchor, Chor und 3 Hubschrauber, Deggendorf

04.09.10 Udo Zimmermann: Brahms-Fanfare, Dresden

07.09.10 Martin Daske: Notensetzen IV (2010) für Stimme, Berlin

12.09.10 Agnes Ponizil/Jan Friedrich Kurth: „Brunnenoper“, Gemein-schaftskomposition, Dresden

Charlotte Seither: The inner side of consciousness für Renaissance-Tenorflöte, Hannover

15.09.10 Peter Seiler: “Männer in den Wechseljahren”, Filmmusik, Mannheim

21.09.10 Reinhard Lippert: New Work (2010) für Harfe, Berlin

Rainer Rubbert: ...perché solo in una notte fonda brillano le stelle (2009) für Harfe und Klavier, Berlin

22.09.10 Enjott Schneider: Sulamith Danses sacrées, Bad Homburg

Uraufführungen

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

23.09.10 Alexander Sedlmeier-Nowitz:„Tante Marianne“, für eine Frauenstimme und 4-Kanal-Zuspiel, Berlin

24.09.10 Ulrich Süße: „jPetra plus one“ für Klavier und Elektronik, Durban (Südafrika)

25.09.10 Pèter Köszeghy: „KEEN“ für Flöte, Klarinette, Violine und Violoncello, Düsseldorf

Martin Christoph Redel: “Resonanzen” für zwei Klaviere und Schlagzeug, op. 66 (2009/10), Detmold

27.09.10 Steffen Reinhold: „Echoes of Staffa“ für Bassklarinette und Violoncello, zweiter Teil der „Schottischen Trilogie“, Edinburgh (Schottland)

29.09.10 Jan Müller-Wieland: DER KNACKS, Melodram für Sprecher, 18 Streicher und Klavier mit und nach Roger Willemsen, Bonn

30.09.10 Bernhard Klein: Delirium tremens, Posttraumatisches Musiktheater für Tenorsaxophon, Posaune, Vibraphon und Kontrabass, Ravensburg

02.10.10 Gordon Kampe: „Chamäleons und Pelikane“ für Violoncello, Posaune, 2 Schlagzeuger, Zuspielungen, Video, 15 Assistenten und Kleinstadt, Rechberghausen

03.10.10 Benjamin Schweitzer: Blindflug für Orchester mit Trautonium-Solo, Berlin

04.10.10 Pèter Köszeghy: „GOMOLY“ für Ensemble und Zuspiel, Budapest (Ungarn)

07.10.10 Benjamin Schweitzer: nach Hause für 3 Tänzer und 3 Instrumentalisten, Berlin

08.10.10 Frank Michael: „Die Stille singt“, op. 121b, für Altflöte in G, Cembalo und Violoncello, Freiburg

09.10.10 Detlev Glanert: Das Holzschiff (2008-2010), Oper in einem Akt nach dem gleichnamigen Roman von Hans Henny Jahnn, Nürnberg

Vorschau(16.10.10 - 31.03.11)

16.10.10Veit Erdmann: „Die kleine Hexe“, Märchenoper nach Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker für Solisten, Chor und Orchester, Reutlingen

Thomas Krüger: „Spieltrieb 2 - Zwischensatz mit Schattenbild für Bariton-Oboe und Ensemble“, Hamburg

Jürgen Schmitt: Symphonia armoniae caelestium revelationum, Hymnen und Mysterienvisionen, Zyklus für Sopran, Orgel und Elektronik nach Hildegard von Bingen, Würzburg

24.10.10Dieter Schnebel: „Mild und leise...“ (Bachmann-Gedichte II), Mülheim an der Ruhr

25.10.10Roland Leistner-Mayer: „Quintett für Klavier und Streichquartett“, op. 121, Augsburg

27.10.10Gordon Kampe: „HAL“ für Kontrabassklarinette, Akkordeon, Klavier und Kontrabass, Essen

29.10.10Peter Hoch: Fanfare für 4 Trompeten, „mesokagutro“ metal sounds für 4 Trompeten, Zuspielklängen und einer

Lichtperformance von Laurenz Theinert, Rottweil

04.11.10Mike von der Nahmer: Klangwandler, Berlin

05.11.10Otfried Büsing: „mare sonorum“ f. 5-st. Gambenconsort, Freiburg

06.11.10Burkhard Mohr: „Anfänge“ für Frauenstimmen und Begleitklänge (eigentlich auf elektronischer Basis; hier aber mit Klavier, Orgel und Schlagzeug), Wiesbaden

07.11.10Juliane Klein: Neues Werk für Orgel und drei Posaunen, Berlin

09.11.10Thomas Krüger: „Kind und Kagel - Spiel (in Bildern) für Ensemble und Projektionsflächen“, Halle

13.11.10Dieter Schnebel: Streichquintett, Kaiserslautern

17.11.10Thomas Krüger: „Spieltrieb 1 - Wikipedia-Kadenzen für Schlagzeug-solo und Ensemble“, Weimar

26.11.10Friedbert Streller: Klangvision 1 und Epilog, Dresden

27.11.10Hubert Hoche: The brook flows für Klarinettenquartett, Dresden

05.12.10Enjott Schneider: Orbe rotundo, Lieder von Leben, Magie und Tod, München

11.12.10Hubert Hoche: Black - White - Blue für Blasorchester, Möhringen

22.01.11Thomas Krüger: „Portraitkonzert: Thomas Nathan Krüger“, Weimar

02.02.11Alfred Koerppen: 2. Streichquartett, München

Uraufführungen

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DKV INFORMATIONEN 2/2010

Neue Mitglieder

Neue Mitglieder

Peter Aderhold, Berlin

Marcus Aydintan, Lehrte

Liu Dongdong, Rostock

Barbara Heller, Darmstadt

Prof. Wolf Kerschek, Hamburg

Andreas Maack, Winsen/L.

Sarah Nemtsov, Berlin

Christoph Rinnert, Berlin

Fabian Römer, München

Karl Scharnweber, Lichtenhagen

Susanne Stelzenbach, Berlin

Aristides Strongylis, Leipzig

Prof. Manos Tsangaris, Dresden

Peter Wenzel, Kaufbeuren