InformatIonen · hIntergründe · geschIchten · Diplom-Sozialpädagogin und Heil-praktikerin für...

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ZEITUNG Neues aus Verbund und Region 3. QUARTAL 2014 INFORMATIONEN · HINTERGRÜNDE · GESCHICHTEN Palliativstation eröffnet Spezialisierte Versorgung für Schwerkranke BERLIN-MITTE. Im St. Hedwig-Kran- kenhaus wurde am 1. Juli 2014 die Palliativeinheit „St. Martin“ eröffnet und am 10. September bei einer Fachveranstaltung in Anwesenheit des Bundesministers für Gesundheit Her- mann Gröhe eingeweiht. Im Vorder- grund stehen hier nicht nur Schwer- kranke und Sterbende, sondern zugleich auch deren mitbetroffene Angehörige. Die neue Palliativstation arbeitet mit einer aktiven und umfassenden Heil- kunde, die über das bloße „Schlucken von Medizin“ hinausgeht und die jeweilige Situation der Betroffenen betrachtet und zu lindern versucht. Die Palliativmedizin ist der entschei- dende Teil der Einheit, aber Teil eines multidisziplinären und interperspek- tivischen Ganzen, dem unter ande- rem auch die Pflege, Sozialarbeit, Krankengymnastik, Musiktherapie oder Seelsorge angehören. Erst das Ganze macht die Krankenbetreu- ung und -begleitung möglich, die durch den englischsprachigen Begriff „Palliative care“ gut wiedergegeben wird. Der Eröffnung gingen lange Vorberei- tungen voraus. Nicht nur, um als mul- tiprofessionelles Team zusammenzu- wachsen, auch, um diesem Anliegen eine eigene Note zu geben. Zumal das Team davon überzeugt ist, dass es hier nicht bloß um eine Dienstleis- tung geht, sondern vielmehr um eine Fürsorge, die jeweils einen ganz per- sönlichen Einsatz fordert. Die Palliativeinheit ist Bestandteil der Klinik für Innere Medizin und verfügt zunächst über sieben, später über zehn Betten in hellen, wohnlich ge- stalteten Zimmern, über einen wohn- zimmerähnlichen Rückzugsraum, der von Angehörigen zur Übernachtung genutzt werden kann, und über einen Abschiedsraum. Dr. med. Bernd Oldenkott Oberarzt und das Team der Palliativstation St. Hedwig-Krankenhaus Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH Nasse Füße inklusive Sommer zwischen Hitze und Hochwasser Hilfe für behinderte Menschen im Katastrophenfall EUNAD – Europäisches Netzwerk für psychosoziales Krisenmanagement KREFELD. Das Zentrum für Psycho- traumatologie der Alexianer Krefeld GmbH unter der Leitung von Pro- fessor Dr. Robert Bering koordiniert zurzeit ein Projekt, das sich mit der besonderen Lage von Gehörlosen und Blinden beschäftigt. Es geht dabei um die Identifizierung der Betroffenen mit einem Risikoprofil beziehungsweise deren Stärkung bei der Verarbeitung schwerwiegender Belastungen. Die betroffenen seh- und gehör- behinderten Menschen beklagen in der Regel, dass bereits der Alltag tägliche Krisen auslöst. Das Zentrum für Psychotraumatologie hat für Opfer von Gewalt ein Hilfsangebot bereitgestellt. So bietet Jennyfer Söhn, Diplom-Sozialpädagogin und Heil- praktikerin für Psychotherapie, über die Anlaufstelle der Krefelder Krisen- Die wechselhafte Großwetterlage sorgte für sommerliche Höchsttemperaturen genauso wie für schwere Unwetter. Von den rekordverdächtigen Regenfällen in Münster waren auch die Alexianer betroffen (mehr auf Seite 4) Foto: Bentler EUNAD International Conference 2013 in Prag. Auch die Gebärdensprache ist landestypisch. In Israel, Tschechien, Norwegen, Dänemark und Deutschland wurden Workshops durchgeführt. Florentine Gerwinn (l.) vom Zentrum für Psychotraumatologie in Krefeld Foto: EUNAD hilfe Beratung und eine Erstinter- vention für Gehörlose in Gebärden- sprache an. Auf europäischer Ebene erhoffen sich die Projektpartner Er- kenntnisse zum Thema, die bei der Formulierung und Implementierung von Empfehlungen der Europäischen Kommission hilfreich sind. (fj)

Transcript of InformatIonen · hIntergründe · geschIchten · Diplom-Sozialpädagogin und Heil-praktikerin für...

z e i t u n gNeues aus Verbund und Region 3. Quartal 2014

I n f o r m a t I o n e n · h I n t e r g r ü n d e · g e s c h I c h t e n

Palliativstation eröffnet

Spezialisierte Versorgung für Schwerkranke

BERLIN-MITTE. Im St. Hedwig-Kran-

kenhaus wurde am 1. Juli 2014 die

Palliativeinheit „St. Martin“ eröffnet

und am 10. September bei einer

Fachveranstaltung in Anwesenheit des

Bundesministers für Gesundheit Her-

mann Gröhe eingeweiht. Im Vorder-

grund stehen hier nicht nur Schwer-

kranke und Sterbende, sondern

zugleich auch deren mitbetroffene

Angehörige.

Die neue Palliativstation arbeitet mit

einer aktiven und umfassenden Heil-

kunde, die über das bloße „Schlucken

von Medizin“ hinausgeht und die

jeweilige Situation der Betroffenen

betrachtet und zu lindern versucht.

Die Palliativmedizin ist der entschei-

dende Teil der Einheit, aber Teil eines

multidisziplinären und interperspek-

tivischen Ganzen, dem unter ande-

rem auch die Pflege, Sozialarbeit,

Krankengymnastik, Musiktherapie

oder Seelsorge angehören. Erst das

Ganze macht die Krankenbetreu-

ung und -begleitung möglich, die

durch den englischsprachigen Begriff

„Palliative care“ gut wiedergegeben

wird.

Der Eröffnung gingen lange Vorberei-

tungen voraus. Nicht nur, um als mul-

tiprofessionelles Team zusammenzu-

wachsen, auch, um diesem Anliegen

eine eigene Note zu geben. Zumal

das Team davon überzeugt ist, dass

es hier nicht bloß um eine Dienstleis-

tung geht, sondern vielmehr um eine

Fürsorge, die jeweils einen ganz per-

sönlichen Einsatz fordert.

Die Palliativeinheit ist Bestandteil der

Klinik für Innere Medizin und verfügt

zunächst über sieben, später über

zehn Betten in hellen, wohnlich ge-

stalteten Zimmern, über einen wohn-

zimmerähnlichen Rückzugsraum, der

von Angehörigen zur Übernachtung

genutzt werden kann, und über einen

Abschiedsraum.

Dr. med. Bernd OldenkottOberarzt

und das Team der Palliativstation St. Hedwig-Krankenhaus

Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH

Nasse Füße inklusive Sommer zwischen Hitze und Hochwasser

Hilfe für behinderte Menschen im Katastrophenfall EUNAD – Europäisches Netzwerk für psychosoziales Krisenmanagement

KREFELD. Das Zentrum für Psycho-

traumatologie der Alexianer Krefeld

GmbH unter der Leitung von Pro-

fessor Dr. Robert Bering koordiniert

zurzeit ein Projekt, das sich mit der

besonderen Lage von Gehörlosen und

Blinden beschäftigt. Es geht dabei um

die Identifizierung der Betroffenen mit

einem Risikoprofil beziehungsweise

deren Stärkung bei der Verarbeitung

schwerwiegender Belastungen.

Die betroffenen seh- und gehör-

behinderten Menschen beklagen

in der Regel, dass bereits der Alltag

tägliche Krisen auslöst. Das Zentrum

für Psychotraumatologie hat für

Opfer von Gewalt ein Hilfsangebot

bereitgestellt. So bietet Jennyfer Söhn,

Diplom-Sozialpädagogin und Heil-

praktikerin für Psychotherapie, über

die Anlaufstelle der Krefelder Krisen-

Die wechselhafte Großwetterlage sorgte für sommerliche Höchsttemperaturen genauso wie für schwere Unwetter. Von den rekordverdächtigen Regenfällen in Münster waren auch die Alexianer betroffen (mehr auf Seite 4) Foto: Bentler

EUNAD International Conference 2013 in Prag. Auch die Gebärdensprache ist landestypisch. In Israel, Tschechien, Norwegen, Dänemark und Deutschland wurden Workshops durchgeführt. Florentine Gerwinn (l.) vom Zentrum für Psychotraumatologie in Krefeld Foto: EUNAD

hilfe Beratung und eine Erstinter-

vention für Gehörlose in Gebärden-

sprache an. Auf europäischer Ebene

erhoffen sich die Projektpartner Er-

kenntnisse zum Thema, die bei der

Formulierung und Implementierung

von Empfehlungen der Europäischen

Kommission hilfreich sind. (fj)

2 z e i t u n g | Aus dem Verbund

„Entschuldigung, sind Sie auch Alexianer?“

Kriterien für das Alexianer-Sein

tägliche Handeln der Mitarbeiter. So-

wohl in der handwerklich-technischen

als auch in der zwischenmenschlichen

Qualität. Aber auch das Miteinander

in Teams und bei Veranstaltungen

gehört dazu. Nicht zu vergessen die

Einbindung in die Gesellschaft durch

Kooperationen und die Außenwirkung.

Sind wir also alle Alexianer? Ja. In dem

Sinne, dass wir dieselbe Grundhaltung

teilen, die die Brüder Jahrhunderte

lang gelebt haben. (jv)

Helfen. Kümmern sich. Fühlen mit.

Sie tun also das Gleiche, was die

Alexianerbrüder Jahrhunderte lang

getan haben. Und auch heute noch

tun. Sie nennen es Nächstenliebe.

Ja, Nächstenliebe. Ein Wort mit christ-

lichem Hintergrund. Dabei zeigen die

nicht-christlichen Mitarbeiter Tag für

Tag, dass Nächstenliebe keine christ-

liche Exklusivhaltung ist.

Aber es ist eine Grundhaltung. Und

diese Grundhaltung beeinflusst das

ImpressumHErAUSgEbErAlexianer gmbHgerald Oestreich (V.i.S.d.P.)Alexianerweg 9, 48163 MünsterTelefon: (02501) 966-55111E-Mail: [email protected]. Jahrgang, 3. Quartal 2014

rEDAKTiONAlexianer gmbHreferat ÖffentlichkeitsarbeitAlexianerweg 9, 48163 MünsterTelefon: (02501) 966-55156E-Mail: [email protected]

redaktionsleitung:inga Hagemann (ih), Sylvia Thomas-Mundt (stm), Timo Koch (tk)

Mantelredaktion: Anita Peter (ap), Dr. ralf Schupp (rs), Julia Völzke (jv)

Lokalredaktionen:Aachen: Karina Kirch (kk), Manuela Wetzel (mw)berlin-Hedwig: brigitte Jochum (bj), Sylvia Thomas-Mundt (stm)berlin-Weißensee: Antje richter (ar)Diepholz: georg beuke (gb),Silke Schmidt (sdt)Köln/rhein-Sieg: Katrin Volk (kv)Krefeld: Frank Jezierski (fj)Münster: Carmen Echelmeyer (ce), Anja große Wöstmann (agw)Potsdam: ria Kalsow (rk)Sachsen-Anhalt: Susanne Häfner (sh)

DrUCKbud - brandenburgische Universitätsdruckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH

gESTALTUNgSabine Nieter, PflegeMedia, berlin Die Abdruckrechte und die Verantwortung für den inhalt verbleiben bei den Autoren. Soweit in dieser Ausgabe die männliche Form benutzt wird, sollen damit selbstverständlich auch Frauen angesprochen werden.

AUFLAgE11.860 Exemplare

MüNsTER. Wir Alexianer sind ein

starker Verbund im Gesundheits- und

Sozialwesen. Doch wer ist eigentlich

genau mit „wir Alexianer“ gemeint?

Der männliche Alexianer-Mitarbeiter

ist etwa 1,80 Meter groß und hat

schwarze Haare. Er ist natürlich fleißig

und immer freundlich. Das Gleiche gilt

selbstverständlich auch für die weib-

liche Alexianer-Mitarbeiterin. Nur, dass

diese etwa 1,70 Meter groß ist und

braune Haare hat.

Kann man „die Alexianer“ einfach so

beschreiben? Natürlich nicht. Es gibt

inzwischen etwa 12.500 Mitarbeiter

bei den Alexianern. Dabei gleicht keiner

dem anderen. Und doch haben sie et-

was gemeinsam: Sie sind für andere da.

BERLIN-MITTE. Professor Dr. med.

Jürgen Gallinat, Chefarzt der Psychia-

trischen Universitätsklinik der Charité

im St. Hedwig-Krankenhaus, hat sich

im Juni 2014 nach zwölfjähriger

Tätigkeit verabschiedet. Er ist dem

Ruf, als Ordinarius für Psychiatrie am

Universitätsklinikum Hamburg-Eppen-

dorf tätig zu werden, gefolgt.

„Ereignisreiche Jahre voller Erfahrun-

HÖRsTEL. Gleich zwei Spitzenpositio-

nen galt es in der Alexianer St. Anto-

nius GmbH neu zu besetzen.

Abschied und Neubeginn

Führungswechsel in Hörstel Junge Kollegen leiten nun das Team

gen und Erlebnisse haben Spuren und

Erinnerungen zurückgelassen. Eine Zeit,

die mich vorangebracht hat und auf die

ich gerne zurückblicke. Nun bin ich be-

reit, neue Ziele in Angriff zu nehmen”,

so Gallinat, der seine Klinik zwölf Jah-

re mit Innovationsfreude und Multi-

professionalität geleitet hat, bei seiner

Abschiedsfeier im Kesselhaus. Mit dem

Weggang von Professor Gallinat wurde

Professor Dr. med. Felix Bermpohl zum

Chefarzt berufen. Bermpohl, Facharzt

für Psychiatrie und Psychotherapie, ist

seit fünf Jahren Oberarzt der sucht-

medizinischen Station St. Felicitas und

seit zwei Jahren Vertreter des Chef-

arztes. Professor Bermpohl freut sich

auf die neue Herausforderung. Zu sei-

nen klinischen und wissenschaftlichen

Schwerpunkten gehören unter ande-

rem die Behandlung von affektiven

Störungen, Abhängigkeitserkrankungen

und der Borderline-Störung. (stm)

Bei der Abschiedsfeier im Kesselhaus: Prof. Jürgen Gallinat (r.) und Prof. Felix Bermpohl (l.) Foto: Thomas-Mundt

Hallo, Herr Beau!

Neuer Pflegedirektor bei den Alexianern Sachsen-Anhalt

WITTENBERG. Die Alexianer Sachsen-

Anhalt dürfen ihren neuen Pflege-

direktor begrüßen. Zum 1. Juli 2014

hat Michael Beau in der Alexianer

Sachsen-Anhalt GmbH die Aufgaben

der kommissarischen Pflegedirektorin

Frauke Förster übernommen, die sich

nun wieder ganz dem St. Joseph-

Krankenhaus Berlin-Weißensee wid-

men wird.

Der studierte Gesundheitswirt, der

bislang Pflegedienstleiter im Univer-

sitäts-Klinikum in Halle war, kennt

aus Erfahrung auch die andere Seite.

Als gelernter Pfleger hat er den Dienst

am Patienten selbst mit Herzblut aus-

geführt. Michael Beau nimmt in sei-

ner neuen Position als Pflegedirektor

der Alexianer Sachsen-Anhalt GmbH

die pflegerische Vertretung im Vor-

stand ein und übernimmt die Organi-

sation der Krankenpflege. (sh)

Michael Beau Foto: Häfner

Sr. Irena Ryschka nach mehr als 20

Jahren in den Ruhestand. Ihr folgt der

27-jährige Benjamin Sommer auf den

Posten.

Die Ärztliche Leitung komplettiert

nun Dr. Matthias Schubring (41), der

Dr. Klaus Weischer ablöst.

In einer Feierstunde wurden die bei-

den Kollegen von Mitarbeitern und

Freunden der Klinik herzlich begrüßt.

Sommer ist bereits seit zwei Jahren

im Haus tätig, Schubring arbeitete zu-

nächst kurze Zeit am Standort Müns-

ter bei den Alexianern, bevor er nun

nach Hörstel wechselte. (ce)Die Hauptakteure der Feierstunde in Hörstel Foto: Echelmeyer

Die Betriebsleitung der Fachklinik für

Entzugsbehandlung verabschiedete

am 21. Mai 2014 Pflegedienstleiterin

Die Krefelder Mannschaft zu Gast bei Freunden in Münster Foto: Hagemann

Aus dem Verbund | z e i t u n g 3

WITTENBERG. Diesen Titelausspruch

erklärte Dr. Nikolaus Särchen, Chef-

arzt und ärztlicher Direktor der Klinik

Bosse, auf die Frage nach seinem Re-

sümee der vergangenen 20 Jahre.

Von Erfolg darf man an dieser Stelle

wahrlich sprechen, wenn man das

eigene 20-jährige Bestehen feiern

kann, in einer Zeit, in der andere

Kliniken immer wieder durch finan-

zielle Schieflagen und Umstrukturie-

rungen bedroht sind. „Bei uns wurde

alles von Null aufgebaut”, berichtet

Dr. Särchen rückblickend und meint

damit, dass zunächst die Mitarbeiter

für die Psychiatrie ausgebildet wur-

den, die Räumlichkeiten nach langem

Leerstand umgebaut werden mussten

und schließlich die Spezialisierungen

zu implementieren waren.

Begonnen mit 18 Betten und 20 Plät-

zen als Tagesklinik, bietet die Psychia-

trie der Klinik Bosse Wittenberg inzwi-

„Es gibt immer zu tun, aber die Arbeit war erfolgreich“

20 Jahre Klinik für psychische Erkrankungen an der Klinik bosse Wittenberg

schen 110 Betten und tagesklinische

Plätze auf fünf Stationen an. Neue,

mutige Schritte sind in den vergange-

nen 20 Jahren gegangen worden.

Von der Gartentherapie über das

Rooming-in bis hin zum zertifizierten

familienfreundlichen Arbeitgeber sind

Angebote eingeführt worden, von

denen nicht nur die Patienten pro-

fitieren. Auch der Klinikneubau ab

1997 war stark vom Psychiatriekon-

TÖNIsVORsT. Kniegelenke sind sehr

komplexe Gebilde und müssen hohen

Belastungen standhalten. Sowohl durch

vorzeitigen Verschleiß als auch durch

eine unfallbedingte Schädigung wird

die für die geschmeidige Mechanik des

Kniegelenks zuständige Knorpelsubs-

tanz beeinträchtigt, ein sehr schmerz-

hafter Vorgang, der bis zur Bewegungs-

unfähigkeit des Knies führen kann.

Die Alexianer Tönisvorst GmbH konnte

mit dem Facharzt für Orthopädie

Dr. Peter Mann einen ausgewiesenen

Experten für die gelenkerhaltende

Chirurgie gewinnen.

Heilung mit Eigengewebe Transplantation von körpereigenen Knorpelzellen

des Kniegelenks gestartet

Die endgültige und sportlich belast-

bare Härte des Knorpels ist nach etwa

zwölf Monaten erreicht.

Besonders geeignet ist diese Therapie

bei großen Knorpelschäden über vier

Zentimeter, bei Patienten unter 55 Jah-

ren und bei solchen ohne Voroperatio-

nen an diesem Gelenk. (fj)

Foto: Jezierski

MüNsTER. Im Rahmen der Wander-

besinnungstage besuchte eine Mitarbeiter-

gruppe aus Krefeld Ende Juni 2014 den

Alexianer-Standort in Münster-Amelsbüren.

Das Thema der innerbetrieblichen Fort-

bildung „Zu Gast bei Freunden“ passte

an diesem Tag besonders gut, denn am

Abend wurde das WM-Spiel Deutsch-

land gegen USA ausgetragen. Bruder

Zu Gast bei FreundenAlexianer meets Alexianer

Bernhard-Maria Flägel führte die „Mann-

schaft“ über das Gelände und zeigte Teile

der Einrichtung. Genug Zeit blieb auch

für den Austausch zwischen Gästen und

Gastgebern sowie für einen Besuch der

Münsteraner Innenstadt und des Doms.

Am Autoradio verfolgten die Krefelder auf

dem Rückweg dann den Einzug der deut-

schen Mannschaft ins Viertelfinale. (ih)

zept geprägt, das in die Architektur

einfloss.

EIN LANGER WEGDie Klinik für psychische Erkrankungen

hat sich in den vergangenen 20 Jahren

zum starken Partner in der Gesund-

heitsversorgung entwickelt und nimmt

die regionale Pflichtversorgung wahr.

„Wir liegen zwar am Rande Sachsen-

Anhalts, aber die Protagonisten ken-

nen uns”, erklärt Dr. Särchen die Be-

deutung der Klinik auf der politischen

Entscheidungsebene. Für die Landes-

planung und die -projekte werden

immer wieder die Fachkenntnisse der

psychiatrischen Klinik hinzugezogen.

Dieser Erfolg macht stolz auf die harte

Arbeit und das dürfen alle Mitarbeiter

der Klinik Bosse Wittenberg durchaus

sein. Ansonsten bleibt zu sagen: Es

gibt immer was zu tun. (sh)

Zerstörte Knorpelzellen regenerieren

sich nicht selbst, aber seit 1989 ist

es möglich, Knorpelzellen aus dem

Kniegelenk zu isolieren und diese

für die Rücktransplantation in einer

Nährlösung zu züchten. Heute ist das

Verfahren sehr ausgereift. Dr. Mann

zeigt sich nach wie vor begeistert:

„Schon die ersten Ergebnisse waren

so gut, dass mit einer intensivierten

Forschung eine Therapie entwickelt

wurde, die zu den erfolgreichsten der

gesamten Medizin zählt.“ Heute wird

der Knorpel über eine kurze Gelenk-

spiegelung, die „Arthroskopie“, in

Narkose entnommen und nach etwa

sechs bis acht Wochen, je nach Loka-

lisation des Knorpelschadens, über

einen kleinen Hautschnitt oder eine

erneute Gelenkspiegelung eingesetzt.

Nach etwa sechs Wochen ist der

Defekt aufgefüllt und alltagstauglich

belastbar.

Der frühere Sitz der Tagesklinik für psychische Erkrankungen vor dem Startschuss zum Umbau Foto: Särchen

Klinik Bosse Wittenberg heute Foto: Wetzel

4 z e i t u n g | Aus dem Verbund

Zwischen Ausgrenzung, Anpassung und Opposition Ausstellung erzählt Lebensgeschichten von katholischen Christen in der DDr

BERLIN-MITTE. Im Mai und Juni 2014

wurde im St. Hedwig-Krankenhaus

die Wanderausstellung „Katholiken

in der DDR“ gezeigt. Die Ausstel-

lung erzählt vom Leben katholischer

Christen in der DDR.

Katholische Christen lebten zu DDR-

Zeiten in einem religionsfeindlichen

Umfeld, sie wurden ausgegrenzt,

passten sich an oder lebten in Oppo-

sition. Die Ausstellung zeigt persön-

liche Sichtweisen und ein lebendiges

Leben der katholischen Gemeinden

in der DDR. Zu DDR-Zeiten galt das

St. Hedwig - Krankenhaus als das

katholische Krankenhaus und hatte

einen überregionalen Ruf. Für viele war

es die Alternative zu den staatlichen

Gesundheitseinrichtungen, Patienten

haben weite Wege auf sich genom-

men, um sich hier behandeln zu lassen.

Die Ausstellung wurde vom Verein

„My Life – Erzählte Zeitgeschichte“ e.V.

in Kooperation mit der Beauftragten des

Landes Brandenburg zur Aufarbeitung

der Folgen der kommunistischen Dikta-

tur erstellt und geht auf die Initiative der

ehemaligen Mitarbeiterin Helga Grune

zurück, die zugleich Projektverantwort-

liche im Verein „My Life“ ist. (stm)

Weitere Informationen unter:

www.mylife-online.eu

Eine Jubiläumsfeier fand am „Alexius-

Tag“ am 17. Juli 2014 statt. Der

Alexius-Tag ist der Namenstag des

heiligen Alexius.

Die Feier begann mit einer Messe, ze-

lebriert von Weihbischof Dr. Johannes

Bündgens, Provinzial Bruder Benedikt

M. Ende sowie Mitbrüdern der Ordens-

gemeinschaft der Alexianerbrüder.

Beim anschließenden Empfang spra-

chen Björn Jansen, Bürgermeister der

Stadt Aachen, und Birgit Boy, Regio-

nalgeschäftsführerin. „Wir begleiten,

betreuen und versorgen viele Men-

schen und erweitern stetig unser An-

gebot. Voraussichtlich 2015 werden

wir ein neues Wohnheim eröffnen“,

sagte Birgit Boy. „Unser Jubiläums-

fest feiern wir mit der Bevölkerung

und bauen so Hemmschwellen ge-

genüber der Psychiatrie weiter ab.“

Rund 1.000 Interessierte besuchten

das Fest. Höhepunkt war die Open-Air-

Kino-Vorführung des Films „Ziemlich

beste Freunde“. (kk)

Wände und Fenster, Fugen und Flie-

sen drückte das Wasser und stieg teils

bis auf Kniehöhe an. Die Vierbeiner

des Reittherapiezentrums wurden für

einige Tage ausquartiert, ihre Ställe

hatte der unmittelbar davor verlau-

fende Kannenbach überflutet. In neun

Stunden fielen mehr als 292 Liter

Regen pro Quadratmeter, davon 163

Liter innerhalb einer Stunde. (ce)

680 Jahre Alexianer in Aachen

Wasser bis zum KnieHochwasser Ende Juli 2014 trifft Alexianer in Münster

AACHEN. Aachen ist der älteste

Standort der Alexianer in Deutsch-

land. Und in diesem Jahr können die

Aachener Alexianer ein besonderes

Jubiläum begehen: Sie bestehen seit

680 Jahren! Genau so lange finden

hier Kranke und Menschen in Not

Hilfe und Anteilnahme. In Aachen

verwirklichen heute rund 700 Mit-

arbeiter den Auftrag der Gründungs-

väter in zeitgemäßer Form.

MüNsTER. Zwei- und Vierbeiner wur-

den gleichermaßen von den Wasser-

massen überrascht, die in der Nacht

vom 28. zum 29. Juli 2014 auf Müns-

ter herabfielen.

Neben den Lager- und Archivberei-

chen im Keller des Altbaus, in denen

das Wasser aus den Abflüssen hoch-

sprudelte, wurden besonders die

Therapiebereiche getroffen. Durch

Bruder Benedikt und Weihbischof Dr. Johannes Bündgens (hinten) in der Alexius-Kapelle Foto: Wetzel

Noch in der Nacht stand dem Trecker das Wasser bis über die Motorhaube Foto: Echelmeyer

V. l.: Alexander Grafe, Regionalgeschäftsführer St. Hedwig Kliniken Berlin; Dr. Robert Grünbaum, Stellvertretender Geschäftsführer der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Berlin; Silvana Hilliger, Geschäftsführerin der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD); Helga Grune, Projektverantwortliche „My Life – erzählte Zeitgeschichte“ e.V.; Weihbischof em. Wolfgang Weider, Berlin; Dr. Krzysztof Wojciechowski, Vereinsvorsitzender „My Life“, Frankfurt (Oder) Foto: Marin

MüNsTER. Im Juni 2014 verstarben

die beiden international bekannten

Künstler Hans Werner Padberg und

Hermann König.

Padberg, der 1960 in Hamm geboren

wurde, kam im Jahr 1981 zu den Ale-

xianern. Seine Kunstwerke, überwie-

gend Objekte aus Holz, riefen auch

internationales Interesse hervor. Pad-

bergs plastische Arbeiten beeindru-

cken besonders durch ihre lebendige

Farb- und Vielfältigkeit.

König, geboren im Jahr 1941, wurde

1997 in den Wohnbereich der Alexianer

aufgenommen. Besonders gerne zeich-

nete er das Motiv des Hauses. Typisch

für seine Arbeiten, die auch auf Jahres-

ausstellungen präsentiert wurden, ist die

Intensität und Leuchtkraft der Bilder. (ce)

Kunsthaus Kannen trauert um zwei Künstler

Hans Werner Padberg Hermann König Fotos: Emmerich

Aus dem Verbund | z e i t u n g 5

… und auf dem Reitplatz Fotos: Petry, privat… auf der Skate-Bahn

Siege … auf dem Rasen … im Schwimmbecken

Der Pokal geht in diesem Jahr nach Krefeld6. Alexianer Fußball-(Welt)-Meisterschaft in berlin-Altglienicke

BERLIN. Bei strahlendem Sonnen-

schein hat das Krankenhaus Hedwigs-

höhe 18 Mannschaften mit insgesamt

210 angemeldeten Spielern und zahl-

reichen Besuchern am 28. Juni 2014

zur sechsten Fußballmeisterschaft

empfangen. Ein neuer Teilnahme-

rekord! Diesjähriger Austragungsort

war Berlin, der VSG Altglienicke

stellte dafür seine Fußballanlage zur

Verfügung.

GERANNT UND GESCHWITZTUm die begehrte Turnier-Trophäe zu

ergattern, ging es auch in diesem Jahr

wieder heiß her. Bei den spannenden

Spielen, die in drei Gruppen je 13 Mi-

nuten dauerten, wurde bis ins Finale

gerannt, getobt und geschwitzt. Im

letzten Match standen sich das Team

Krefeld 1 und das Team Krankenhaus

Hedwighöhe gegenüber, woraus Kre-

feld 1 als stolzer Sieger hervorging.

Im Spiel um Platz drei gewann das

Team Agamus Dillgurken durch ein

Acht-Meter-Schießen.

Dr. Marcel Lingnau, kaufmännischer

Direktor des Krankenhauses Hedwigs-

höhe, übergab die Pokale und Urkun-

den. Nach einer erfrischenden Dusche

wurde die Abschlussfeier auf dem

Gelände des Vereins eingeläutet.

Beim gemeinsamen Grillen, der

Übertragung der Fußballweltmeister-

schaft und freundschaftlichem Feiern

klang ein gelungener Fußballabend aus.

Danke an alle teilnehmenden Teams –

es hat wieder riesig viel Spaß gemacht.

Ein großer Dank gilt

natürlich auch den

freiwilligen Helfern der

St. Hedwig Kliniken und dem

VSG Altglienicke. Tom ZschiedrichAssistent der Geschäftsführung

Krankenhaus HedwigshöheAlexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH

So sehen Sieger aus. Alexianer-Fußballer freuen sich über ein rundum gelungenes Spiel. Team Krefeld 1 hat den Pokal gewonnen (vorne sitzend in blau), Team Hedwigshöhe (hellbraun) holte sich den zweiten Platz, die Agamus Dillgurken (grün) erkämpften sich Platz drei Foto: Peter

MüNsTER/KÖLN. Mit insgesamt fünf

Goldmedaillen, vier Silbermedaillen,

einer Bronzemedaille und weiteren

vorderen Plätzen in den Disziplinen

Reiten und Roller-Skaten kehrten

die Münsteraner Alexianer-Sportler

überaus erfolgreich von den Special

Olympic National Games aus Düssel-

dorf zurück.

Mehr als 38 Athleten stellten die Ge-

meinnützigen Werkstätten aus Köln

(GWK) bei dieser Veranstaltung.

Vier Tischtennisspieler der GWK kämpf-

ten mit dem kleinen Zelluloidball um

Medaillen. Sie holten einmal Gold, ein-

mal Silber und zwei vierte Plätze. Beim

Fußballturnier gab es viele spannende

Spiele, die GWK-„Jungs“ erreichten

den vierten Platz. Die Schwimmer

sicherten sich viermal Gold, fünfmal

Silber und viermal Bronze. Die Reite-

rinnen und Reiter vom Integrativen

Reittherapiezentrum Münster dürfen

sich nun berechtigte Hoffnungen auf

eine Nominierung für die Special

Olympic World Summer Games ma-

chen, die im Sommer 2015 in Los

Angeles ausgetragen werden. (ce)

Olympioniken greifen nach GoldViele Medaillen für Alexianer-Sportler

BERLIN. Für viele Mitarbeiter nimmt

der Staffellauf einen festen Platz

im Kalender ein. In alter und neuer

Weise haben die Krankenhäuser

St. Hedwig, Hedwigshöhe, St. Josefs

Potsdam, St. Joseph Weißensee, das

Seniorenpflegeheim St. Franziskus

sowie die Dienstleister Agamus und

Conciliamus die Läuferzahl gesteigert

und einen neuen Teilnehmerrekord

mit 190 laufbegeisterten Alexianern

erreicht.

Für dieses Jahr war zudem ein neues

Trikot fällig. Es sollte deutlich machen,

dass die Alexianer im Gesundheits-

wesen tätig sind. Mit der Verwendung

der Berliner Landkarte plus Potsdamer

Region sollte sichtbar werden, dass

Altbewährtes und NeuesDer Teamstaffellauf im berliner Tiergarten

wir an mehreren Standorten in Berlin/

Brandenburg zu finden sind. Und

letztendlich sollte auch die bundes-

weite Präsenz unterstrichen werden.

Das Konzept ging auf: Äußerungen

wie „Die Alexianer sind ja überall“

waren immer öfter zu hören.

Getreu dem olympischen Gedanken

„Dabei sein ist alles“ werden wir auch

im kommenden Jahr mitmachen.

In altbewährter und neuer Weise

wollen wir unsere Teilnehmerzahl

übertreffen und mit mindestens 200

Läufern an den Start gehen.

Susanne Thess-LawonnSekretärin der Regionalgeschäftsführung

St. Hedwig-KrankenhausAlexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH

Das neue Trikot soll die bundesweite Präsenz der Alexianer unterstreichen Foto: Thomas-Mundt

6 z e i t u n g | Aus dem Verbund

modernen Gesundheitsbetriebes. Nach

der symbolischen Übergabe der Bau-

genehmigung segnete Propst Klaus-

Günter Müller, Pfarrer der Katholischen

Kirchengemeinde St. Peter und Paul,

das Baufeld.

Mit dem Neubau entstehen die

Kapazitäten, die es erlauben, das

vorübergehende Containergebäude

am Haupteingang zurückzubauen

und die gläserne Eingangshalle an

das denkmalgeschützte Josefshaus

anzuschließen. (rk)

straße zusammengeführt werden.

„Das Haus der kurzen Wege”, so be-

zeichnete es Hagmann. Oberbürger-

meister Jann Jakobs sprach von einem

wichtigen Baustein für die Daseinsvor-

sorge der Stadt. Wer am Weltkulturerbe

baue, benötige eine ausgeprägte Kom-

munikations- und Leidensfähigkeit.

Der Neubau, der auch die komplexen

denkmalpflegerischen Anforderungen

berücksichtigt, verbindet die Struktu-

ren der vor 152 Jahren gegründeten

Klinik mit den Anforderungen eines

POTsDAM. Acht Jahre ist es her, dass

das St. Josefs-Krankenhaus Potsdam-

Sanssouci die Einweihung des ersten

Bauabschnittes feierte. Am 3. Juni 2014

gab das St. Josefs nun den Startschuss

für die Errichtung des Erweiterungs-

gebäudes an der Zimmerstraße.

Nachdem die Baugenehmigung erteilt

war, überreichte Oberbürgermeister

Jann Jakobs nunmehr symbolisch

einen Staffelstab an die Bauherren.

Neben dem Oberbürgermeister, Mit-

arbeitern und Vertretern des Trägers

nahmen auch Propst Klaus-Günter

Müller und Mitglieder der Kirchen-

gemeinde St. Peter und Paul sowie

die Architekten, Fachplaner und aus-

führenden Bauunternehmen teil.

INBETRIEBNAHME IM MAI 2016Etwa 23 Millionen Euro werden die

Alexianer in den Bau an der Zimmer-

straße investieren. „In zwei Jahren

wollen wir den Neubau eröffnen”,

freute sich Hartmut Hagmann, der

Geschäftsführer des St. Josefs. Gemäß

dem Entwurf von KSP Jürgen Engel

Architekten aus München entstehen

an der Zimmerstraße 8.500 Quadrat-

meter Bruttogeschossfläche für drei

Stationen mit insgesamt 105 Betten

sowie neue Räume für Funktions-

diagnostik, Endoskopie, chirurgische

und internistische Ambulanzen sowie

zwei Links-Herzkatheter-Messplätze.

Mit dem zweiten Bauabschnitt soll

schließlich die gesamte stationäre Ver-

sorgung des Hauses in der Zimmer-

Endlich rollen die BaggerDer Startschuss für den zweiten bauabschnitt ist gefallen

für Psychiatrie und Psychotherapie mit

103 vollstationären und 14 tages-

klinischen Behandlungsplätzen sowie

die Abteilung für Psychosomatische

Medizin und Psychotherapie mit 20

Plätzen. Das Angebot wird durch die

psychiatrische Institutsambulanz er-

gänzt. Im Twistringer Krankenhaus

entsteht eine Tagesklinik für Kinder-

und Jugendpsychiatrie. (sdt)

Symbolischer Umzug durch die Stadt

Psychiatrische Klinik zieht von Twistringen nach bassum

Die Grafik zeigt die neue psychiatrische Klinik in Bassum (li.) mit den vorhandenen Gebäuden der somatischen Klinik (re.) Bildmontage: Architekten Rosner und Partner, Bremen

TWIsTRINGEN. Der Umzug der Klinik

für Psychiatrie, Psychosomatische

Medizin und Psychotherapie von

Twistringen nach Bassum steht un-

mittelbar bevor.

Am 5. Dezember 2014 gibt es einen

symbolischen Umzug durch die Stadt.

Am 7. Dezember 2014 lädt die Klinik

zum Tag der offenen Tür ein. Hier

untergebracht sind die Abteilungen

DiE STiLLE bEgiNNT

MüNsTER. Der erste Bauabschnitt,

das Grundgerüst des Gartens der

Stille, wird nach langer Planung in-

zwischen umgesetzt. Der Hügel im

ersten Gartenquadrat erhebt sich

seit Anfang Juni 2014 aus der müns-

terländischen Landschaft. In einigen

Wochen kann man ihn erklimmen

und sich im Weitblick üben. Jeder

Interessierte kann mit dem Erwerb

eines oder mehrerer Gartenanteil-

scheine an der Realisierung mitwir-

ken und wird symbolisch Garten-

anteilseigner.

Näheres über den garten der Stille unter: www.alexianer-garten-der-stille.de.

Symbolische Staffelstabübergabe durch die Architekten und Oberbürgermeister Jann Jakobs an Berger Bau und Hartmut Hagmann Foto: Kalsow

So soll es 2016 im Innenhof des St. Josefs aussehen Montage: KSP Jürgen Engel Architekten

TrAUKULiSSE DEr bESONDErEN ArT

MüNsTER. Für Dr. Heinz Kammeier

und seine Frau Carola Peters läute-

ten am 21. Juni 2014 die Hochzeits-

glocken – allerdings nur im über-

tragenen Sinne, denn die Trauung

hat in der Kapelle der forensischen

Christophorus Klinik stattgefunden.

Kirchenglocken gibt es dort nicht.

Als Persönlichkeit, die sich stets um

Normalität innerhalb der Einrichtung

bemüht, war Kammeier eine Trauung

dort ein großes Anliegen.

Mit dem Ehepaar feierten rund 30

Gäste, die laut Auskunft des Bräuti-

gams „keinen Anstoß“ an der Um-

gebung nahmen.

ErSTMALS AUSbiLDUNg zUM ALTENPFLEgEr MÖgLiCH

AACHEN. Seit 15 Jahren versorgen

die Mitarbeiter des Zentrums für

Ambulante Dienstleistungen Pia Causa

kranke und pflegebedürftige Men-

schen im eigenen Zuhause.

2013 fiel der Startschuss zum Aus-

bildungsbetrieb. Damit bildet die

Alexianer Aachen GmbH erstmals

auch Altenpfleger aus. Derzeit ste-

hen acht Plätze zur Verfügung. Ein

attraktives Weiterbildungsangebot

und ein sicherer Arbeitsplatz erwar-

ten die Altenpfleger nach ihrer Aus-

bildung. Alle Auszubildenden ha-

ben die Möglichkeit, übernommen

zu werden.

Aus dem Verbund | z e i t u n g 7

KÖLN. Das Tandem, auf dem man

am besten unterwegs ist, wenn zwei

im gleichen Rhythmus in die gleiche

Richtung fahren, ist seit fünf Jahren

Namensgeber einer Beschäftigungs-

maßnahme bei den Kölner Alexia-

nern. Gemeinsam mit dem Jobcenter

Köln werden Orientierungs- und Be-

schäftigungsmöglichkeiten für junge

Menschen zwischen 18 und 25 Jah-

ren mit psychischen oder sozialen

Problemen angeboten.

MüNsTER. Mit dem „Alexianer Ethik-

forum“ lädt die Alexianer GmbH alle

Interessierten dazu ein, im Dialog mit

Experten ethische Fragen ihres Be-

rufsfeldes zu erörtern.

In diesem Jahr bieten wir ein Forum,

das die verschiedenen Facetten des

Burnout-Phänomens beleuchtet.

Informationen:

Nähere informationen zum Programm und zu den Fachreferenten finden Sie unter www.alexianer-ethikforum.de.

BERLIN. Auch in diesem Jahr waren

die Alexianer mit einem Stand auf

dem Hauptstadtkongress „Medizin

und Gesundheit“ vertreten.

Im neuen City Cube Berlin und ge-

genüber dem Stand der Deutschen

Gesellschaft für Psychiatrie und Psy-

chotherapie, Psychosomatik und Ner-

venheilkunde (DGPPN) haben sich die

Alexianer erneut als attraktiver Arbeit-

MüNsTER. Auf dem Jahrestreffen der

Arbeitnehmervertretungen (ANV) der

Alexianer 2013 wurde beschlossen,

die ANV-Sprechergruppe abzulösen

und durch ein Gremium zu ersetzen, in

dem ein Vertreter aus jeder Region ein-

schließlich der Dienstleister vertreten ist.

Fortan heißt dieses Gremium „Arbeit-

nehmerinteressenvertretung der Alexi-

aner GmbH“ kurz „ANIV.A“. Mit der

Unterstützung eines Arbeitsrechtlers

wurden die Grundlagen des Statuts für

die Arbeit von ANIV.A erstellt. ANIV.A

nimmt in erster Linie informierende

„Arbeit im Tandem” auf der richtigen Spur

Alexianer Ethikforum„Die erschöpfte gesellschaft – burnout als zeiterscheinung

und ethische Herausforderung“

Alexianer auf dem

Hauptstadtkongress

ANIV.A löst ANV-Sprechergruppe ab

Arbeitnehmerinteressenvertretung der Alexianer gmbH

Jeder Projektteilnehmer hat einen

Mentor (Anleiter). Durch „Arbeit

im Tandem” erwarben bisher weit

über 100 junge Erwachsene Selbst-

vertrauen und neues Wissen für

Arbeit und Beruf.

Knapp 60 „Tandem”-Absolventen

konnten nicht nur die Maßnahme

erfolgreich beenden. Zudem erhiel-

ten sie einen Ausbildungsplatz auf

dem ersten Arbeitsmarkt oder wur-

den im Rahmen überbetrieblicher

Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse

beschäftigt.

„Auch die Mentoren haben viel von

den Teilnehmern lernen können”,

resümiert Projektkoordinatorin Jea-

nette Rolland. Eine weitere Beson-

derheit ist die Teilnahme an externen

Praktika in verschiedenen Unterneh-

men in Köln. Dort sammeln sie zu-

sätzliche Erfahrungen auf dem frei-

en Arbeitsmarkt. (kv)

geber und starker Leistungserbringer

präsentiert. Der Hauptstadtkongress

„Medizin und Gesundheit“ hat sich

zum bedeutendsten Branchentreffen

in Deutschland entwickelt. Jedes Jahr

begegnen sich hier die wichtigsten Ent-

scheider aus Politik, Verbänden, Versi-

cherungen, Wissenschaft, Medizin und

Pflege. Auch 2014 waren wieder 8.000

Fachbesucher auf dem Kongress. (tk)

und beratende Aufgaben wahr und

führt mit der Hauptgeschäftsführung

Gespräche, die die Beschäftigten der

Alexianer betreffen. In diesem Jahr wird

neben dem notwendigen Austausch

und den Gesprächen mit Gesellschaf-

ter und Hauptgeschäftsführung der

Themenschwerpunkt „Wege aus Über-

lastung und Gefährdung entwickeln“

behandelt. Die Zuständigkeiten der

Mitarbeitervertretungen und Betriebs-

räte vor Ort bleiben weiterhin vollstän-

dig erhalten.

Simone Kaulich im Auftrag der ANIV.A

Die vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre zwi-schen Teilnehmer und Mentor ist bei „Arbeit im Tandem” Teil des Konzeptes Foto: Bechtloff

Der moderne Stand ist ein Hingucker und erhöht den Bekanntheitsgrad des Unternehmens Foto: Richter

TERMINE///// 30. September 2014,

Krefeld, KreVital – institut für gesundheitsförderung///// 1. Oktober 2014,

Münster, Alexianer Waschküche///// 11. Oktober 2014,

Landkreis Diepholz, Haupt- und realschule Twistringen///// 13. Oktober 2014,

berlin-Weißensee, St. Joseph-Kranken-haus berlin-Weißensee///// 15. november 2014,

Potsdam, St. Josefs-Krankenhaus Potsdam-Sanssouci

Mitglieder der neuen ANIV.A (v. l. n. r.): Thomas Burhöi, Harald Schardelmann, Andrea Beckers, Werner Zeltinger, Bernhard Hampel, Rainer Heffter, Simone Kaulich, Uwe Kumme, Christin Hellmig, Frank Boonen und Judith Pietsch Foto: Thomas-Mundt

Foto: Fotolia

8 z e i t u n g | Aus dem Verbund

Technische Leitungen vor einem Modell von Berlins Mitte Foto: Oestreich

Jahrestreffen der Alexianer-Qualitätsbeauftragten in Köln am 16. und 17. Juni 2014 Foto: Alexianer Köln GmbH

BERLIN. Am 7. und 8. Juli 2014 kamen

in Berlin die technischen Leitungen des

gesamten Verbundes erstmalig zum

fachlichen Austausch zusammen.

Die anstehenden Projekte in den

Regionen wurden vorgestellt, eben-

so wie das in Teilen des Verbundes

verwendete Facility -Management-

Programm. Fachlich passend ging

es abends weiter zur Besichtigung

der Humboldt-Box, einer Ausstellung

KÖLN. Qualität alleine reicht nicht –

so ein Fazit des diesjährigen Jahres-

treffens der Qualitätsbeauftragten,

das in Köln stattfand.

Es sei ein Unterschied, ob man einfach

Gutes tue oder ob man das auch noch

auf eine gute Weise tue, darin wa-

ren sich die Teilnehmer einig. Deshalb

könne zum Beispiel die erfolgreich ver-

laufene Operation nur ein Teilziel der

Behandlung in einem der Alexianer-

Häuser sein. „Erst wenn der Patient

am Ende seines Aufenthaltes zufrie-

den unsere Einrichtung verlässt, kann

die Behandlung als gelungen gelten”,

so der formulierte hohe Anspruch aller

Alexianer-Qualitätsbeauftragten.

Erstes Alexianer-

Technikertreffen„Gutes gut tun”

Der neue Leitspruch der Qualitätsbeauftragten

nachrufe

Mit dem Tod eines Menschen verliert man vieles,

nicht aber die gemeinsam verbrachte Zeit.

Wir nehmen Abschied von:

• Annette Wagner, Mitarbeiterin in der Küche,

Alexianer Landkreis Diepholz

• Antonia Rummler, Mitarbeiterin im medizinischen

Schreibdienst, Alexianer Köln

• Erdmute Wagner, Mitarbeiterin der Ergotherapie,

Alexianer Berlin-Weißensee

• Arthur Duda, Gesundheits- und Krankenpfleger,

Alexianer Krefeld

• Stefan Kramer, Psychologischer Psychotherapeut,

Alexianer Münster

• Birgit Peterson, Mitarbeiterin in der Radiologie,

Alexianer Landkreis Diepholz

Wir werden den Verstorbenen stets ein ehrendes und

dankbares Andenken bewahren.

AACHEN. Der erste inklusive Kunst-

handwerkermarkt der Alexianer Aachen

GmbH lockte Ende Juni 2014 trotz

Regen rund 500 Besucher auf den Bio-

Bauernhof Maria Haus der Alexianer.

Unter dem Titel „KUNST mit Schma-

ckes“ präsentierten Menschen mit und

Erster inklusiver Kunsthandwerkermarkt

ohne Behinderung gemeinsam ihre

Produkte an liebevoll dekorierten Markt-

ständen. Musik und Mitmachaktionen

sorgten zudem für Unterhaltung. Regio-

nalgeschäftsführerin Birgit Boy kündigte

eine Wiederholung an: Auch 2015 wird

der Markt wieder stattfinden. (kk)

Qr-SErViCE!

Von Aachen bis Wittenberg – was war los im

Alexianer-Verbund? Die gesamte Alexianer Zeitung

mit allen Lokalteilen können Sie auch Online lesen!

blättern Sie rein unter: www.alexianer.de/presse/alexianer_zeitung/

zum Berliner Schloss-Projekt. Auch

auf dem Programm standen die

Besichtigung des Neubaus Vinzenz

von Paul am St. Hedwig-Kranken-

haus sowie der Austausch mit Pla-

nern, Architekten und technischen

Partnern.

Mit den neu gegründeten Arbeits-

gruppen ist nun der Grundstein für

die weitere erfolgreiche technische

Zusammenarbeit gelegt. (ap)

Das Qualitätssystem DIN ISO 9001:8000

diene dabei als Werkzeug.

Neben den Themen Ethik und Qualität

ging es zudem um Vor- und Nach-

teile des elektronischen Dokumenten-

managementsystems WiMa (http://

arm-amondweb-01.alexianer.dc/). Mit

dessen Hilfe erhalten alle Alexianer-

Mitarbeiter einen uneingeschränkten,

passwortfreien Zugang auf alle dort

hinterlegten Alexianer-Dokumente, wie

zum Beispiel Qualitätsmanagement-

oder Hygiene-Richtlinien. Fragen dazu

beantworten gern die Qualitätsbeauf-

tragten jeder Einrichtung.

Gertrud Jansen, Verwaltungsleitung Alexianer Köln GmbH

Klienten der Alexianer verkauften gemeinsam mit Fachkräften Kunst, Dekorationsartikel und Accessoires Foto: Nacken

In der letzten Alexianer Zeitung haben

wir berichtet, dass die MVZ St. Hedwig

Kliniken Berlin GmbH eine Praxis mit

drei Hausärzten und eine urologische

Praxis aus dem ehemaligen Haus der

Gesundheit zum 1. Juli 2014 über-

nommen hat. Diese vier neuen Praxen

in der Karl-Marx-Allee 3 tragen nun

die offizielle Bezeichnung Alexianer

Poliklinik Haus der Gesundheit.

Die Fachärzte sind über die Übernah-

me sehr glücklich. Die drei Allgemein-

medizinerinnen Dr. Friederike Schrei-

ber, Sabine Muhme und Dr. Uta von

Arnim arbeiten seit 2006 beziehungs-

weise 2008 im ehemaligen Haus der

Gesundheit und der Urologe Dr. Jakob

Steiman bereits seit 1998. Alle vier

Ärzte haben einen festen Patienten-

stamm und betreuen seit vielen Jahren

überwiegend ältere Patienten. Auch

die sind nun froh, dass sie am glei-

chen Standort weiterhin medizinisch

versorgt werden.

Lokales aus den St. Hedwig Kliniken Berlin

Alexianer Poliklinik Haus der Gesundheit Neue Praxen in den MVZ St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH

Im Rahmen der Facharztausbildung

hat Dr. Schreiber ein Jahr in der Klinik

für Innere Medizin gearbeitet.

Und Dr. von Arnim kennt das Hed-

wigs durch eine dreimonatige Hospi-

tation der Ultraschallabteilung.

Die Praxen der vier Fachärzte befin-

den sich gemeinsam in der vierten

Etage (ein Aufzug ist vorhanden) in

der Poliklinik Haus der Gesundheit,

Karl-Marx-Allee 3.

Die Allgemeinmedizinerinnen bieten

neben ihrem allgemeinmedizinischen

Spektrum auch eine hausärztliche

Versorgung an.

Das Spektrum der urologischen Praxis

umfasst die Diagnostik und Therapie

von Erkrankungen der Nieren, der

Harnblase und der harnableitenden

Wege sowie von Erkrankungen der

Prostata und des männlichen Genital-

traktes.

Dr. Friederike Schreiber, Sabine Muh-

me, Dr. Uta von Arnim und Dr. Jakob

Steimann freuen sich auf eine gute

Zusammenarbeit und behandeln ne-

ben ihrem alten Patientenstamm auch

gerne die Mitarbeiter der St. Hedwig

Kliniken. (stm)

ZURÜcK ZUM MUTTERScHIFF Der Urologe Dr. Steiman freut sich be-

sonders über die Übernahme. Kennt

er doch das St. Hedwig seit vielen

Jahren. Er hat von 1995 bis 1997

seine Ausbildung zum Urologen im

St. Hedwig-Krankenhaus absolviert,

bevor er sich in der Karl-Marx-Allee

niedergelassen hat. Seitdem pflegt er

sehr enge Kontakte zum St. Hedwig-

Krankenhaus.

Auch die Allgemeinmedizinerinnen

hatten teilweise bereits Kontakte zu

St. Hedwig.

Poliklinik Haus der Gesundheit in der Karl-Marx-Allee Foto: Thomas-Mundt

Im Juni 2014 fand im St. Hedwig-

Krankenhaus Berlin das erste Über-

wachungsaudit der DQS nach unse-

rer Zertifizierung statt.

In jährlichem Rhythmus kommen ex-

terne Auditoren, um die erarbeiteten

Abläufe auf den Stationen und in den

Bereichen auf Praxiswirksamkeit zu

überprüfen und um eine „ständige

Verbesserung“ festzustellen … oder

eben auch nicht.

Krankenhausweit kontinuierlich aus-

gebaut und systematisiert wurde

unter anderem das Thema Risiko-

management, dieses ist in allen Gre-

mien besprochen und seit Anfang des

Jahres verbindlich eingeführt.

Das neue Dokumentenlenkungssystem

wurde ebenfalls eingeführt, strukturelle

Veränderungen und Schreibrechte aus-

gewählter Mitarbeitergruppen wurden

gewünscht und sind umgesetzt.

Mit Unterstützung des Krankenhaus-

direktoriums, des QM-Teams und

der Qualitätsbeauftragten ist es dem

St. Hedwig-Krankenhaus auch in

diesem Jahr gelungen, den Audito-

rinnen ein weit über die DIN EN ISO

Norm hinausgehendes und praxis-

nahes Umgehen mit dem eigenen

Qualitätsbewusstsein nachzuweisen.

Die „AKTION Saubere Hände” ist die

bundesweite Kampagne zur Verbesse-

rung der Händedesinfektion in Kran-

kenhäusern. Ziel ist es, durch die Ein-

haltung der Händedesinfektion die Zahl

der Krankenhausinfektionen zu redu-

zieren beziehungsweise überhaupt zu

vermeiden. Bereits 880 Krankenhäuser

in ganz Deutschland beteiligen sich an

der Aktion.

Auch wir, die St. Hedwig Kliniken, sind

seit 2013 mit großem Erfolg dabei. Mit

voller Motivation erfüllen wir die Auf-

lagen der Kampagne zur Verbesserung

der Händecompliance in unseren Häu-

sern und haben dadurch bereits das

Bronze-Zertifikat erhalten. Die jährliche

Durchführung der Aktionstage sowie

die Verbesserung der Händedesinfek-

tionsangebote durch Kittelflaschen

QM sind alle Mitarbeiter „AKTION Saubere Hände“

Die Norm dazu kann nur ein Rahmen-

gebilde sein. Die Ausgestaltung eines

gelebten, wenn auch nicht immer

von allen geliebten Qualitätsmanage-

ments ist immer so gut, wie die Mitar-

beiter, die damit arbeiten.

Lob und Dank an alle unsere Mitar-

beiter, die hoch motiviert die Umset-

zung der erforderlichen Maßnahmen

durchgeführt haben.

Andrea Steinfort, QualitätsmanagerinSt. Hedwig-Krankenhaus

und berührungslose Spender gehören

ebenfalls dazu. Im Frühjahr 2014 ver-

anstalteten wir in beiden Häusern um-

fangreiche Aktionstage.

Mit Quiz, UV-Lampe, E-Learning-Tools,

Vorträgen rund um die Händedesinfek-

tion und vielen weiteren interessanten

Angeboten waren die Veranstaltungen

ein voller Erfolg. Mit großem Interesse

haben Besucher, Angestellte und Kol-

legen daran teilgenommen und dabei

auch unsere selbstgebackenen Hand-

kekse geknabbert. Hygieneteam der St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH

Qualitätsmanagerin Andrea Steinfort an ihrem Arbeitsplatz Foto: Thomas-Mundt

Wünschen sich eine Verbesserung der Händecompli-ance: (v. l. n. r.) Ann-Christin Reimer (Pflegedirekto-rin), Gabriele Beck (Hygienefachschwester KHH), Dr. Marcel Lingnau (kaufmännischer Direktor), Dietlind Hörmann (Hygienefachschwester) Foto: Bartl

2 z e i t u n g | Lokales aus den St. Hedwig Kliniken Berlin

Grafik: Thomas-Mundt

Nachdem im vergangenen Jahr nur

ein Alexianer-Mitarbeiter beim Ber-

liner Radmarathon „Velothon“ ge-

sichtet wurde, fanden sich in diesem

Jahr sieben Radsport-Begeisterte,

um an der Veranstaltung am 18. Mai

teilzunehmen. Das Rennen, das zu

den größten „Jedermann“-Radveran-

staltungen in Europa zählt, wurde

in drei Kategorien ausgetragen: 60,

120 und 175 Kilometer.

Bei elf Grad Außentemperatur und

strömendem Regen fanden sich die

Unverdrossenen ein, und wunderten

sich während der Anreise, was sie

Berlin Velothon 2014Allen Wetterkapriolen zum Trotz – wir waren dabei

Sieben radsportbegeisterte Alexianer trotzten beim Berliner Velothon 2014 dem Wetter Foto: Marathon-Fotos.com

Mitleid. So blieben als Antriebsquelle

nur Willenskraft und der Mut der

Verzweiflung. Energieriegel spendeten

Trost, Trinkflaschen blieben weit-

gehend gefüllt.

Die größte Herausforderung – aber

auch der Tiefpunkt – wartete nach

zwei Dritteln der Strecke: die Que-

rung des Tempelhofer Feldes. Völlig

durchnässt gegen kräftigen Gegen-

wind ankämpfend wollte die zwei

Kilometer lange Etappe einfach nicht

enden. Danach wuchs jedoch die Zu-

versicht, das Ziel sturzfrei und in ver-

tretbarer Zeit zu erreichen. Auf der

an diesem unwirtlichen Morgen wohl

veranlasst haben mochte, das warme

Bett zu verlassen.

Nach dem Start waren die Zweifel

verflogen und wichen dem unwider-

stehlichen Willen, den Elementen zu

trotzen und in einer akzeptablen

Zeit heil am Ziel anzukommen. Die

gewählte 60-Kilometer-Runde be-

schränkte sich auf Berlin und endete

am Brandenburger Tor. Die motivie-

rende Unterstützung von Zuschauern

fehlte dieses Mal bis auf wenige Un-

erschrockene, die Beifall klatschten –

ob nun aus Bewunderung oder aus

Zielgeraden vor dem Brandenburger

Tor stellte sich sogar ein Hauch von

Euphorie ein. Danach flüchteten die

meisten geradewegs in eine wärmende

Umgebung, auf das eiskalte Gratis-

Weißbier wurde allzu gern verzichtet.

Alle sieben Alexianer kamen heil und

in respektablen Zeiten von 1.45 Stun-

den bis 2.25 Stunden am Ziel an.

WIR SIND AUcH 2015 WIEDER DABEI!Die Tragweite des gerade Erlebten

wurde allen allerdings erst nach

gründlicher Wiedererwärmung in

den nächsten Tagen klar. Zunächst

zaghaft, dann immer eindringlicher

war da der Wunsch zu hören, im

nächsten Jahr erneut am Velothon

teilnehmen zu wollen. Einigkeit be-

stand darin, dass das Wetter schließ-

lich kaum noch schlechter werden

könne. Zudem sollen weitere Alexi-

aner zum Mitfahren begeistert wer-

den, um damit in die Firmenwertung

zu gelangen, die eine Mindestteil-

nehmerzahl von zehn erfordert.

Dr. Norbert Vogt, ChefarztKlinik für Anästhesie und Intensivmedizin

St. Hedwig Kliniken Berlin GmbHSt. Josefs-Krankenhaus Potsdam

Informationen für Interessenten hat Dr. Norbert Vogt unter der E-Mail: [email protected], Stichwort: „Velothon 2015“

Schülerinnen und Dozenten der Alexi-

aner Akademie für Gesundheits- und

Krankenpflege Berlin wurden durch das

Berliner St. Hedwig-Krankenhaus zur

Fanmeile entsandt, um der Deutschen

Weltmeister-Mannschaft die herzlichs-

ten Glückwünsche auch im Namen der

Alexianer zu überbringen.

Ethik ist die Lehre vom richtigen Handeln

und Wollen. Alltäglich werden wir mit

ethischen Fragen konfrontiert. Handeln

wir richtig oder ethisch kontrovers? Ent-

spricht mein Handeln allgemeingültigen

Normen und Werten? Es geht nicht da-

rum, was gut oder böse ist, sondern be-

wusst auf der Grundlage von Verantwor-

tung, Selbstbestimmungsrecht, Vertrauen,

Respekt und Mitgefühl zu handeln.

Um Ethik im Arbeitsalltag mehr Raum

zu geben, hat das Ethik-Komitee des

St. Hedwig-Krankenhauses das Ethik-

café wieder ins Leben gerufen, um allen

Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben,

in offener Atmosphäre in den Austausch

zu treten. Die ersten beiden cafés be-

schäftigten sich mit dem Thema Gewalt.

Nimmt die Gewaltbereitschaft der Pati-

enten zu? Müssen Mitarbeiter sich alles

gefallen lassen? Findet Gewalt nur in der

Psychiatrie statt oder ist sie auch in der

Somatik ein Thema? Allein diese Fragen

zeigen die unterschiedlichen Perspekti-

ven und die Brisanz dieser Thematik.

Weitere Themen waren „Schonungslose

Patientenaufklärung – Über ethische

und medizinisch-rechtliche Aspekte“

und „Reanimation: in dubio pro vita – im

Zweifel für das Leben“. Die Themenviel-

falt zeugt davon, dass die Veranstaltung

mehr als ein Austausch in entspannter

Atmosphäre ist. Das café kann Inspira-

tion sein und chancen bieten, andere

Wahrnehmungen zu erfahren und den

nötigen Sensus für ethisches Handeln

zu bilden. Es lebt vom regen Austausch

und vom Miteinander, von dem alle Be-

teiligten profitieren können – die Mit-

arbeiter aller Berufsgruppen und die

Patienten. Susanne Thess-LawonnSekretärin der Regionalgeschäftsführung

St. Hedwig-Krankenhaus

Alexianer auf der Fanmeile!Einladung zum Nach- und Mitdenken

Das Ethik-Café im St. Hedwig-Krankenhaus

Foto: Köcher

Lokales aus den St. Hedwig Kliniken Berlin | z e i t u n g 3

Wie ist denn das nun mit dem Con-trolling und der Kontrolle?Dass controlling von Kontrolle kommt,

ist ein hartnäckiges Klischee. control-

ling bedeutet Lenken oder Steuern wie

auf einen Schiff. Wo befinden wir uns?

Ist der Kurs noch richtig? Reicht der

Proviant noch bis zum Ziel? Haben wir

eventuell zuviel Last an Bord? Merkma-

le des controllings sind Planung, Steu-

erung, Kontrolle der Prozesse im Kran-

kenhaus unter betriebwirtschaftlichen

Aspekten. Nicht zu vergessen ist dabei

Kommt Controlling von Kontrolle?Krankenhauscontroller Andre Minx im Gespräch mit Sylvia Thomas-Mundt

die Information und Beratung der Leis-

tungsbereiche.

Kann Controlling als Schaltstelle der Zahlen bezeichnet werden?Wir denken, dass das nicht reicht. Im

Krankenhaus fallen die unterschied-

lichsten Daten in großer Zahl an: medi-

zinische Daten, Leistungs-, Personal-,

Kosten- und Finanzdaten. Hierfür gibt

es vielfältigste Quellen, zum Beispiel

das Krankenhausinformationssystem,

den Dienstplan, die Schnittstellensysteme

Im Rahmen einer Feierstunde am 27.

Juni 2014 haben 20 Pflegefachkräfte

aus den St. Hedwig Kliniken ihre sechs-

monatige Weiterbildung zum Praxis-

anleiter abgeschlossen und das Zerti-

fikat zur berufspädagogischen Qualifi-

kation erhalten. Praxisanleiter sind für

die praktische Anleitung der Auszu-

bildenden der Alexianer Akademie für

Gesundheits- und Krankenpflege Ber-

lin am jeweiligen Einsatzort zuständig.

In einem Kolloquium hat jeder zu-

künftige Praxisanleiter ein ausbildungs-

relevantes Thema zur Anleitung,

Begleitung oder Leistungsbewertung

von Schülern vorgestellt. Die berufs-

begleitende Ausbildung unter der

Leitung von Diplom-Medizinpädagogin

Andrea Kahlisch befasste sich neben

dem beruflichen Selbstverständnis in

besonderem Maße mit der Rolle der

Praxisanleiter. Darüber hinaus haben

wir verschiedene Lernkonzepte ken-

nengelernt und wurden dafür sensibi-

lisiert, Konflikte zu erkennen und zu

bewältigen. Diplom-Medizinpädagogin

Ulrike Behrend hat uns sehr eindrucks-

voll im Bereich Kommunikation unter-

richtet und Andreas Beck, Leiter der

Alexianer Akademie für Gesundheits-

und Krankenpflege Berlin, vertiefte

unsere Rechtskenntnisse und war

jederzeit für Fragen offen.

Sabine Zerrahn-Wanke für den Praxisanleiter-Kurs 2014

Krankenhaus Hedwigshöhe, Station 24

Praxisanleiter-Kurs erfolgreich abgeschlossen

Das Controlling-Team der St. Hedwig Kliniken: Melissa Karger (h. l.), Peter Richart-Willmes (h. M.), Andre Minx (r.), Daniela Lindner (v. M.) und Thomas Hellmann Foto: Thomas-Mundt

wie Labor, Radiologie, Apotheke oder

die Finanzbuchhaltung. Diese Daten

werden durch die Kollegen des control-

lings strukturiert, auf Unplausibilitäten

und Abweichungen hin analysiert. Fällt

etwas auf, suchen wir Ursachen. Dabei

sehen wir uns als Berater der Geschäfts-

führung, der chefärzte, Pflegedirektio-

nen und weiterer Kollegen, die sich an

uns wenden. Wir versuchen die unter-

schiedlichen Perspektiven zusammenzu-

bringen und Empfehlungen zu geben.

Welche konkrete Aufgabe hat das Controlling? Es schafft mit die Rahmenbedingungen

dafür, dass die von Pflege, Ärzten und

allen weiteren Kollegen der medizini-

schen Versorgung, die Leistungen am

oder für die Patienten erbringen, täglich

geleistete Arbeit optimal von den Kost-

enträgern honoriert wird und der Res-

sourcenverbrauch hierfür minimal ist.

Bekommen Sie überhaupt etwas vom Krankenhausalltag mit, wenn Sie nur mit Zahlen arbeiten?

Viele Vorgänge können wir aus den

verschiedenen Entwicklungen der Da-

ten erkennen. Jedoch sind die Daten

vergangenheitsbezogen. Für zukünftige

Entwicklungen brauchen und wün-

schen wir einen engen Austausch mit

den Kollegen.

Wie halten Sie sich fachlich auf dem Laufenden?Das ist tatsächlich eine Herausforde-

rung, zumal es in der Gesundheitspolitik

ständig viel Bewegung gibt. Hauptsäch-

lich beziehen wir unsere Informationen

über die Berliner Krankenhausgesell-

schaft, aber auch aus Fachzeitschriften.

Zusätzlich stehen wir in engem Kontakt

mit den anderen controllern der Alexi-

aner-Häuser.

Dreht sich in Ihrem Privatleben auch alles um Zahlen?Nein. Aber eine gewisse Affinität zu

Zahlen ist auch im Privaten von Vor-

teil. Zumindest, wenn man wieder

beim Kartenspielen den Ergebniszettel

zusammenrechnen muss. (stm)

Die Schulstation ist ein Projekt, das

Gesundheits- und Krankenpflege-

schülern ermöglicht, eine Station

selbstständig zu leiten, Verantwortung

über organisatorische und adminis-

trative Aufgaben zu übernehmen und

bei der Versorgung von Patienten

eigeninitiativ zu handeln.

Unsere Schulstation begann am

30. April 2014 im Krankenhaus Hed-

wigshöhe auf der Station 23 St. Ursula.

In den sechs Wochen haben wir unser

Können und Wollen unter Beweis ge-

stellt. Dabei lernten wir nicht nur ei-

gene Stärken und Schwächen kennen,

sondern auch die unserer Mitschüler

und Kollegen. Konflikte haben wir in

Evaluationsgruppen ehrlich besprochen.

Das trieb uns an, sodass wir verlorene

Ziele wiederfanden. Gemeinsam machten

wir uns auf die Zimmerpflege aufmerk-

sam und optimierten die Dokumenta-

24 Betten, 16 Pflegekräfte und 23 Schüler

Unsere erste „Schulstation“ im Krankenhaus Hedwigshöhe

tionen. Stress kompensierten wir mit

Humor und vielen Süßigkeiten. Im Hin-

tergrund standen stets das Stations-

personal, die Pflegedienstleitung und

unsere Dozenten hilfreich zur Seite.

Das Ergebnis unserer Patientenumfrage

zeigte, dass sich die Mühe gelohnt hat.

Fazit: So eine Schulstation eignet sich

gut zur Examensvorbereitung. Noch im-

mer tauschen wir uns über unsere Er-

fahrungen aus und berichten gerne von

unseren unvergleichlichen Erlebnissen. Thanh Thao Nguyen, Kurs 10/11 b

Than Thao Nguyen freut sich über den Erfolg der Schulstation Foto: privat

Die neuen Praxisanleiter sind hoch motiviert und freuen sich über die Begleitung der zukünftigen Gesundheits- und Krankenpfleger Foto: Caliskan

4 z e i t u n g | Lokales aus den St. Hedwig Kliniken Berlin

ImpressumHErAUSGEBEr

Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbHAlexander Grafe (V.i.S.d.P.)Große Hamburger Straße 5 –1110115 BerlinTelefon: (030) 2311-2552E-Mail: [email protected]. Jahrgang, 3. Quartal 2014

rEDAKTioN

redaktionsleitung: Sylvia Thomas-Mundt (stm)redaktion: Brigitte Jochum (bj)Telefon: (030) 2311-2262E-Mail: [email protected]

Der Johannistag ist der Gedenktag

der Geburt Johannes des Täufers am

24. Juni. Er steht in enger Verbindung

zur Sommersonnenwende, die im

Brauchtum durch „Lichtverstärkung“

gefeiert wird.

Johannes soll gesagt haben: „Er (Jesus

christus) muss wachsen, ich aber muss

abnehmen” (Joh 3,30). So nimmt die

Kraft der Sonne bei uns jetzt ab, aber

der Geburtstag des Johannes ist mit

der Hoffnung auf das aufstrahlende

Licht verbunden: auf Jesus christi Ge-

burt zu Weihnachten.

Eine Tradition am Krankenhaus Hed-

wigshöhe ist, dass zu dieser Zeit im

Rahmen eines Mitarbeiterfestes wäh-

rend einer Andacht das Johannisfeuer

entzündet wird – in diesem Jahr am

27. Juni.

Nach drei Jahren seelsorgerischer

Tätigkeit im St. Hedwig-Krankenhaus

möchte ich mich verabschieden und

ein paar Worte des Dankes schreiben.

Ich habe hier gelernt, das Böse im

Licht des Guten zu schauen.

Böses gibt es genug in einem Kran-

kenhaus: Krankheit, Einsamkeit, Sinn-

losigkeit, Hektik, finanzieller Druck

und die eigene Trägheit. Am Kran-

kenbett habe ich Menschen kennen-

gelernt, die inmitten schlimmster Situ-

ationen ein seltsames Licht gestrahlt

haben: Hoffnung, Frieden, die Präsenz

des ganz Anderen, des Ewigen. Diese

„Wunder des Krankenhauses“ sind

lebendige Beweise, dass das Böse nie

das letzte Wort hat, so tragisch und

aufdringlich es sich auch zeigt; dass es

Gastfreundschaft gewährt Fremden

eine Herberge, sie schafft Beziehungen

zwischen Völkern und Religionen.

Gastfreundschaft braucht auch ein

offenes Ohr. Der Fremde beschenkt

uns mit Worten, die wir uns nicht

selbst sagen können.

Das St. Hedwig-Krankenhaus ist solch

eine Herberge. Eine Patientin aus

dem Libanon hat mich während eines

zeitintensiven Spätdienstes einmal

mehr „in Anspruch genommen“.

Ihre Gesten und ängstlichen Blicke

veranlassten mich, mein iPad zu neh-

men, um mit ihr eine „andere“ Kom-

munikationsebene zu schaffen. Ich

reichte ihr das iPad und sie fing an zu

schreiben ...

Sie hatte Angst und fürchtete sich al-

lein im Zimmer. Sie „fragte“, ob sie im

Aufenthaltsraum verweilen dürfe, da

viele Geister in ihrem Zimmer wären.

Ich schrieb zurück, dass wir gemein-

sam versuchen können, ihre Ängste zu

bewältigen und die Einsamkeit zu lin-

dern. Ich „nahm sie an die Hand“ und

gab ihr bei einer Tasse Tee den Raum,

der ihre Ängste lindern konnte. Darü-

ber war sie so glücklich und hat mich

zum Dank umarmt. Im Glanz ihrer

Augen nahm ich wahr, dass sie jetzt –

fern der Heimat – einen Ort des Sich-

Geborgen-Fühlens gefunden hatte.

Und ich bin froh über diese entdeckte

Möglichkeit, mich mit unserem Gast

Udo Hagedorn arbeitet seit zehn Jah-

ren als Ergotherapeut im St. Hedwig-

Krankenhaus. Zeitgleich ist er frei-

beruflicher Künstler und untersucht

in konzeptionellen seriellen Arbeiten

grafische Spuren seiner Mitmenschen.

Diese beiden Expertisen brachten ihn

letztes Jahr auf die Idee, ein Instru-

ment zu entwickeln, mit dem man auf

niedrigschwellige Weise hochkomplexe

Personen- und Beziehungsgeflechte

systemisch abbilden kann.

Die Methode „Sieben schlaue Köpfe“

knüpft an die gängige Praxis von

angewandten Visualisierungen an. Mit

Hilfe assoziativ gestalteter Gesichter-

Stempel und mehrfarbiger Buntstifte

gestalten die Anwendenden ein Bild

des eigenen Themas und illustrieren

so die jeweiligen Akteure und deren

Beziehungen. Der strukturierende

Effekt dieser Methode basiert auf

notwendigen „Mikro-Entscheidungen“,

die im Entstehungsprozess getroffen

werden und mit einem hohen asso-

ziativen Selbstbezug verbunden sind.

Das geschieht durch die spezielle Aus-

Flammenschein zum Johannisfeuer„Ich sage Danke!“

Pater Jean-Marie Porté verabschiedet sich

Sprachbarrieren überwunden

Sieben schlaue Köpfeinnovation von der Basis

Andächtige Stimmung nach der Segnung des Feuers Foto: Thomas-Mundt

Pater Porté nimmt seit August 2014 seelsorge-rische Aufgaben in Italien wahr Foto: Thomas-Mundt

Stempel verbinden Bildcollage: Thomas-Mundt

Pfarrerin Ulrike Becker führte durch die

Andacht, musikalisch begleitet vom

Mitarbeiter-chor Audite. Seelsorgerin

Marina Fischer segnete das Feuer,

das mit Unterstützung der Freiwilligen

Feuerwehr Bohnsdorf entzündet wurde.

Zauberer Simon O. Sullivan zeigte tolle

Zauberkunststücke, DJ Stefan hatte

für jeden Geschmack Musik dabei und

für das leibliche Wohl war wie immer

bestens durch die Mitarbeiter der

Küche gesorgt.

Dieses Jahr feierten auch Mitarbeiter

anderer Alexianer-Einrichtungen mit,

die am nächsten Tag am Alexianer-

Fußballturnier teilnahmen. Mit ihrer

Unterstützung wurde der Abend ein

rauschendes Tanzfest! Birthe Thurau

Sekretariat RegionalgeschäftsführungKrankenhaus Hedwigshöhe

immer im Licht des Guten angeschaut

werden kann. Für diese Gesichter bin

ich dankbar, für die Mitarbeiter, die

mich darauf aufmerksam gemacht

haben, für alle, die die Rahmenbedin-

gungen für sie aufrecht halten.

Danke Hedwig und Gottes Segen!

Ihr Pater Jean-Marie Porté

zu „unterhalten“. Auf dem Weg in

den Feierabend überkam mich ein

richtig gutes Gefühl. Wurde doch

auch für mich das St. Hedwig-Kran-

kenhaus zu einer Herberge, nach-

dem ich meine frühere Arbeitsstelle,

das Krankenhaus Moabit, verlassen

musste.

Obwohl ich nun seit vielen Jahren im

Hedwig den Menschen diene, dieser

Spätdienst hat mir einmal mehr gezeigt,

dass ich tiefe und fest haftende Wur-

zeln angelegt habe und stolz behaupten

kann: Ich bin ein Hedwigianer!

Jürgen Saukel, KrankenpflegerStation 7 (Hildegard von Bingen)

St. Hedwig-Krankenhaus

wahl von sieben Motiven, die freie

Anordnung auf dem Blatt, die Aussage

der Verbindungen durch Farbe, Strich-

formen und Duktus und die Deutung

durch die Stempelnden selbst.

Nach vielen Praxistests konnte sich die

Methode bereits im curriculum einer

Berliner Hochschule für Soziale Arbeit

etablieren. In einer Evaluationsstudie

der Berliner charité wird der Einsatz

der Methode im sozialtherapeutischen

und psychotherapeutischen Bereich

beforscht. (stm)

Weitere Informationen unter:

www.soziogramme.com