Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft
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1Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
2Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 3
Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 4
Geschäfts- und Organisations-
modelle im Open-Access-Paradigma
Rainer KuhlenFB Informatik und
Informationswissenschaft
Universität Konstanz
www.kuhlen.name
This document will be published under the following Creative-Commons-License: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/de//
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 5
InhaltAusgangsthese – Rückgewinnung des Commons Wissen
G/O-Modell im analogen Umfeld
Was hat sich im elektronischen Umfeld geändert?
Eine einfache Veränderung der Rahmenbedingungen für G/O-Modelle
Finanzierungsformen
Freeconomics-Modelle einer commons-based economy
Schlussfolgerungen
ParadigmenwechselNicht Nutzer, sondern Autoren/Produzenten zahlen
Stütze durch das Urheberrecht
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Ausgangsthese
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Krise der Informationsversorgung
These, dass die Krise in der gegenwärtigen Informationsversorgung nicht zuletzt darauf beruht, dass es der Informationswirtschaft nicht oder nicht in ausreichendem Maße
gelungen ist, ihre aus der analogen Welt stammenden Geschäfts- und Organisationsmodelle (G/O-Modelle) an die Bedingungen
elektronischer Räumen anzupassen.
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 8
Fehlende Akzeptanz
Erst recht nicht ist es der Informationswirtschaft gelungen, ihre Modelle an die Bedingungen elektronischer Räumen dergestalt
anzupassen, dass sie von den in Bildung und Wissenschaft Tätigen weiterhin als ein durchgängig akzeptierter Akteur auf den
wissenschaftlichen Publikationsmärkten angesehen werden.
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 9
Dinosaurier?
Um zu überspitzt zu sagen:
Ändern sich nicht die Modelle, kommen der traditionellen Verlagswirtschaft die Autoren ab. Verlage werden das Schicksal
der Dinosaurier erleiden. – unfähig sich an veränderte Rahmenbedingungen anpassen zu können.
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Rückgewinnung des Commons?
Elektronischen Räumen angemessen und den Interessen der Öffentlichkeit und den Bedürfnissen von Bildung und
Wissenschaft Rechnung tragen
nur möglich wenn die Verwertungssicht des Marktes an Wissen durch Modelle korrigiert wird, die dem Erhalt und der Förderung
des Commons Wissen dienen
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G/O-Modell im analogen Umfeld
12Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Open Access - die Revolution im wissenschaftlichen Publizieren? Vortrag von Dr. Rafael Ball im Rahmen des FZJ-Kolloquiums am 30. April 2003http://www.fz-juelich.de/zb/datapool/page/534/Vortrag%20Open%20Access.pdf
Aktuelles Geschäftsmodell
13Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Die kommerziellen Informationsmärkte entscheiden,
welches Wissen unter welchen Bedingungen als
Informationsprodukte gehandelt, ausgetauscht werden soll,
Koalition von Wirtschaft und Politik (market und law)
und die Politik setzt die Rahmenbedingungen, unter
denen diese Märkte funktionieren sollen.
Mit der derzeitigen Konsequenzder Verknappung
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 14
Was hat sich im elektronischen Umfeld
geändert?
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 15
Was hat sich geändert?
a) das gesteigerte Interesse der Wirtschaft an der kommerziellen Verwertung von Wissen jeder Art – auch von Wissen, das im Umfeld
von Bildung und Wissenschaft entsteht und gebraucht wird
mit der Konsequenz der privaten Aneignung und Verknappung auch von öffentlich produzierten
Wissenschafts-/Kulturgütern
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 16
b) die Bedrohung der kommerziellen Verwertung wegen der durch die Digitalisierung begünstigten freieren Nutzung von veröffentlichten
Werken
mit der Konsequenz der intensivierten
Verknappungsversuche durch Recht und Technik
Was hat sich geändert?
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 17
Urheberrecht im Kontext
Starke Reaktionen, um
c) sich die privaten Rechte an der Publikation von Wissen exklusiv zu sichern (also Monopole aufzubauen)
d) einen in elektronischen Räumen an sich leicht möglichen freien Zugriff auf Informationsprodukte, auch von öffentlich produzierten
Wissenschafts-/Kulturgütern, durch rechtliche und technische Schutzmaßnahmen zu verknappen.
Was hat sich geändert?
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e) die Einsparungen durch Reduktion der Transaktionskosten wurden entweder nicht realisiert oder nicht an die Kunden weitergegeben.
Was hat sich geändert?
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g) Neuausrichtung der Zielgruppen – von den institutionalisierten Abnehmern (Bibliotheken) zu den Retailmärkten (Endkunden)
Was hat sich geändert?
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h) die Bedrohung des Publikationsmonopols der Informationswirtschaft durch freie Publikationsformen, die von den
Urhebern selber organisiert werden können.
Kapital zum „Vorlegen“ des für Publizieren nötigen
Investitionen im Internet immer schon vorhanden (Computer,
Netze, Software)
Was hat sich geändert?
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Stütze durch das Urheberrecht
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 22
Die öffentliche Regulierung
TRIPS, WIPO, EU, 1. und 2. Korb in Deutschland
hat bislang sehr stark dem Interesse der Wirtschaft an der Verwertung von Wissen, dann aber auch der Abwehr der für die
Informationswirtschaft bedrohlich gewordenen freien Nutzungsformen Rechnung getragen.
Modell gestützt durch das Urheberrecht
z.B. auch durch rechtlichen Schutz der technischen Schutzmaßnahmen
Und durch Förderung des Anspruchs auf Retailmärkte bei Ausschaltung der Mittlerorganisationen
aber auch durch Intensivierung der Eigentumsansprüche an der Verwertung des Commons Wissens
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Urheberrecht - Zweiter Korb – Probleme für Bildung und Wissenschaft – Schranke in § 53a - Kopienversand
nur Einzelbestellung
nur kleine Teile
Versand via klassischer Post oder Fax
Elektronischer Versand nur als grafische Datei
Elektronischer Versand ist in keiner Form erlaubt, wenn kommerzielle Inhaltsanbieter selber auf den Endkundenmärkten mit entsprechenden Angeboten tätig sind (wie z.B. Science Direct/Elsevier)
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Übertragung der Verwertungsrechte – Einräumung von Nutzungsrechten
Dem bisherigen G/O-Modell liegt zugrunde, dass die Verwertungsrechte der Urheber per Vertrag den Vertretern der
Kultur-/Informationswirtschaft (nun als Nutzungsrechte) überlassen werden.
Können/dürfen durch die Überlassung von Nutzungsrechten
Eigentumsrechte an einem Commons entstehen?
Mit dem Anspruch exklusiver Nutzung – d.h. dem Recht,
andere von der Nutzung auszuschließen das ist ein
klassisches
Eigentumsrecht.
aber
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Eine einfache Veränderung der rechtlichen
Rahmenbedingungen für G/O-Modelle
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Einschränkung der Einräumung von Nutzungsrechten über § 38 UrhG - Embargofrist
UrhG § 38 Beiträge zu Sammlungen(1) Gestattet der Urheber die Aufnahme des Werkes in eine periodisch erscheinende Sammlung, so erwirbt der Verleger oder Herausgeber im Zweifel ein ausschließliches Nutzungsrecht zur Vervielfältigung und Verbreitung. Jedoch darf der Urheber das Werk nach Ablauf eines Jahres seit Erscheinen anderweit vervielfältigen und verbreiten, wenn nichts anderes vereinbart ist.
Vorschlag des Bundesrats Rückgewinnungsrecht (nach spätestens 6 Monaten)
kann nicht mehr (wie bislang üblich) vertraglich abbedungen werden
OA-Repository
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Einschränkung der Einräumung von Nutzungsrechten über § 38 UrhG - Embargofrist
Embargofrist 6 -12 Monateambivalent in der Verlagswirtschaft:
stillschweigende Duldung (Elsevier)
Widerstand aus dem STM-Bereich(International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers – STM)
ähnlich in der internationalen Diskussion
DFGbislang nur als Empfehlung
EU - EURAP-Studie 2007NIH jetzt verpflichtendOktober 2007 das LHHS Appropriations Bill - auch auf Druck der Taxpayer Association
derzeit neue Initiative im US-Kongressauf Druck von STM, die NIH-Regelung zurückzunehmen
Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
Einfache, aber radikale Lösung
Zumindest für das in öffentlichen Umgebungen produzierte
Wissen sollten die den Urhebern zustehenden
Verwertungsrechte nur als einfache
Nutzungsrechte übergeben werden dürfen
kommerziell
frei
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 29
Übertragung der Verwertungsrechte – Einräumung von Nutzungsrechten (über § 31)
UrhG § 31 Einräumung von Nutzungsrechten(1) Der Urheber kann einem anderen das Recht einräumen, das Werk auf einzelne oder alle Nutzungsarten zu nutzen (Nutzungsrecht). Das Nutzungs-recht kann als einfaches oder ausschließliches Recht sowie räumlich, zeitlich oder inhaltlich beschränkt eingeräumt werden.
UrhG § 31 Einräumung von Nutzungsrechten(2) Das einfache Nutzungsrecht berechtigt den Inhaber, das Werk auf die erlaubte Art zu nutzen, ohne dass eine Nutzung durch andere ausgeschlossen ist.
UrhG § 31 Einräumung von Nutzungsrechten(3) Das ausschließliche Nutzungsrecht berechtigt den Inhaber, das Werk unterAusschluss aller anderen Personen auf die ihm erlaubte Art zu nutzen undNutzungsrechte einzuräumen. Es kann bestimmt werden, dass die Nutzung durch den Urheber vorbehalten bleibt. …
einzufügen ein dritter Satz in Abs. 1Für ein Werk, dessen Entstehung direkt oder
indirekt mit öffentlichen Mitteln gefördert wurde, kann nur ein einfaches Nutzungsrecht
eingeräumt werden.
einzufügen ein vierter Satz in Abs. 1Wird für ein solches Werk ein einfaches kommerzielles
Nutzungsrecht eingeräumt, so muss zeitgleich einer öffentlichen Einrichtung ebenfalls ein einfaches Nutzungsrecht eingeräumt
werden,
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Open-AccessModellüberlegenheit
31Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Alle Argumente sprechen (theoretisch und objektiv) für Open Access
Senkung von Transaktionskosten
Volkswirtschaftlicher Nutzen durch freie Nutzung
Höherer Verbreitungsgrad
Höherer Zitierungsgrad der Arbeiten und höherer Impact-Faktor der OA-Medien
Höhere Publikationswahrscheinlichkeit für jüngere Wissenschaftler
Aber:
OA - das elektronischen Räumen angemessene Publikations- und
Nutzungsmodell
32Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
32
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Die Argumente sprechen (theoretisch und objektiv) für Open AccessAber:
Die objektiven Gründe zählen – zumindest für eine geraume Zeit – im Wissenschaftssystem nicht unbedingt
Das gegenwärtige kommerzielle Publikationssystem ist ein Hierarchie-, Reputations- und damit Macht-Sicherungsinstrument für bestehende
kontraproduktiv gewordene Wissenschaftsstrukturen
anders:Die proprietären Publikationsstrukturen (Editorial Boards,
Referees, Produktmonopole, Prestige, Sonderdrucke)sind im Sinne von Bourdieux Investitionen und Sicherung von
sozialen Kapital in der Wissenschaft
Daher geht es nur über das monetäre Kapital, also um G.-/O.-Modelle
OA - das elektronischen Räumen angemessene Publikations- und
Nutzungsmodell
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 33
ParadigmenwechselNicht Nutzer, sondern Autoren
zahlen
34Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
34
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Dieses Modell trifft vor allem auf die Open-Access-Zeitschriften zu, während
die Open-Access-Repositories, die bislang meistens von den
Universitätsbibliotheken bzw. Universitätsverlagen getragen werden, keine
Gebühren von den Autoren verlangen.
Geschäftsmodelle – Autoren bezahlen
Eine Studie der Kaufmann-Wills Group hat jedoch ergeben, dass nur knapp die
Hälfte der Open-Access-Zeitschriften sich auf diese Weise finanzieren. Die
andere Hälfte funktioniert nur durch öffentliche oder private Subvention der
Repositories.
35Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
35
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Die Kosten werden von den Institutionen übernommen, denen die Autoren
angehören. Dies kann in jedem Einzelfall geschehen, kann aber auch durch
eine institutionelle Mitgliedschaft bei einem Open-Access-Verlag realisiert
werden (z.B. so möglich bei BioMedCentral):
Geschäftsmodelle – Institutionen-bezahlen
36Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
36
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
„Dadurch ermöglicht die Institution ihren Mitgliedern, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes – meist eines Jahres – Artikel kostenlos oder gegen eine geringe Publikationsgebühr in den Zeitschriften des jeweiligen Verlages
zu veröffentlichen. Durch die Vielfalt der Angebote können auf diese Weise mehrere Lizenzen
anfallen, insbesondere wenn den eigenen Wissenschaftler(inne)n eine möglichst große Wahlfreiheit eingeräumt werden soll“
Geschäftsmodelle – Institutionen-bezahlen
Quelle: http://open-access.net/de/allgemeines/geschaeftsmodelle/
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 37
Hybrid-Modelle
38Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
38
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Muster Open Choice bei Springer
Geschäftsmodelle – Hybrid-Modelle
Autoren entscheiden nach abgeschlossenem Review-Verfahren, ob sie in der
Verlagszeitschrift nach dem traditionellen Muster publizieren, also die Rechte
an den Verlag übertragen, der dann das entsprechende Werk kommerziell
anbieten kann, oder ob sie es Open Access und CC stellen wollen und dann
dafür entsprechend zahlen müssen (bei Springer derzeit $ 3000).
Für die Bibliothek wird die betreffende (hybride) Zeitschrift nach dem Anteil
der OA-Artikel billiger.teils frei nutzbar (wenn OA), teils
gebührenpflichtig
39Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Gedruckte kommerzielle Publikation in einem Verlag
nach einer Zeitverzögerung (vielleicht 6 Monate) Open Access
mit Mehrwerteffekten der offenen Weiterentwicklung im Netz
nach einer weiteren Zeitspanne (vielleicht 3-5 Jahren) erneute kommerzielle
Publikation
etc. etc.
Beispiel: de Gruyter und OA-Universitätsverlag HH
Geschäftsmodelle – Hybrid-Modelle - Verzögertes Parallelmodell
-
40Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Open-Access-Publikationen als Marketing-Instrument für den Anbieter, den
Verlag, insgesamt bzw. für das jeweilige konkrete Informationsobjekte, das frei
gestellt wird, aber ergänzend auch gegen Entgelt kommerziell erworben
werden kann.
Hybrid-Modelle – Marketing-Instrument
Nach diesem Modell verfahren verschiedentlich auch die oft von den
Universitätsbibliotheken getragenen neuen Universitätsverlage, z.B. der
Universitätsverlag Hamburg oder Ilmenau.
41Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Kommerzielle Anbieter, Verlage, könnten für Aufbau und Betrieb der
öffentlichen Open-Access-Repositories z.B. der Bibliotheken oder
Fachgesellschaften, per Vertrag zuständig sein. Eine Basisfinanzierung
geschieht durch die Inhaltsanbietern, also die Bibliotheken.
Finanzierung und Betrieb nach einem Public-Private-Partnership Modell
Zusätzliche Einnahmequellen/Finanzierungsmöglichkeiten, z.B. über Werbung
und „Nebenprodukte“, können für beide Partner erschlossen werden
42Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Kosten für die öffentlichen Anbieter
durch das Outsourcing des technischen Teils der Repositories an
kommerzielle Betreiber reduzieren und deren Qualität auf Grund der
professionellen Erfahrung der Betreiber sogar gesteigert werden kann.
Finanzierung und Betrieb nach einem Public-Private-Partnership Modell
43Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
In diesem Modell verwandeln sich die bisherigen Content Provider, die
Verlage, in Service Provider, während die Bibliotheken (oder
Fachgesellschaften, ...) sich auf ihre Content-Funktion beschränken
Finanzierung und Betrieb nach einem Public-Private-Partnership Modell
,also z.B. korrekte und suchfähige Metainformationen zum jeweiligen
Informationsobjekt erstellen, aber die technischen Service-Funktionen, bis hin
zu den Such- und Dokumentliederleistungen an den Service Provider
auslagern. Mischformen sind hier natürlich denkbar.
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 44
WeiterFinanzierungsformen
45Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Eine Variante dieses Modells ist die Übernahme der Publikationskosten durch
die jeweiligen Fachgesellschaften, die in der Regel dafür einen Teil ihrer
Mitgliedsbeiträge (oder auch mögliche Werbeeinnahmen) aufwenden müssten.
Geschäftsmodelle – Fachgesellschaften
46Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
46
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Eine kritische Masse an Zeitschriften aus einem spezifischen Fachgebiet wird
dadurch open access gestellt, indem die gesamten Kosten dafür von einem
Konsortium von Finanzierungseinrichtungen gefördert wird.
Geschäftsmodelle – Institutionen bezahlen Komplette OA-Stellung einer OA-Domäne durch ein
wissenschaftliches Sponsorenkonsortiums
Ein Beispiel ist das von CERN, der europäischen Organisation für
Nuklearforschung, eingeführte Model eines Sponsorenkonsortiums für Open-
Access-Veröffentlichungen in der Teilchenphysik (Sponsoring Consortium for
Open Access Publishing in Particle Physics).
47Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
47
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Dies können öffentliche Institutionen sein, wie z.B. die DFG oder NIH/USA, oder
privat betriebene, wie z.B. Wellcome Trust in England.
Geschäftsmodelle – Finanzierung der Open-Access-Primärpublikationen durch die
unterstützenden/finanzierenden Förderorganisationen
Diese Finanzierung durch Förderorganisationen ist vergleichbar mit dem früher
oft üblichen Druckkostenzuschüssen vor allem bei hochwertigen teuren
Produkten aus Fachgebieten mit eher geringen Auflagen.
Dieses Modell könnte auch auf die Repositories übertragen werden, wenn in
diese in nennenswertem Umfang Arbeiten aus dem Umfeld der
Förderorganisation eingespeist werden.
48Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
48
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Freiwillige) Subvention von Open-Access-Zeitschriften bzw. -Repositories
durch die Wirtschaft als Kompensation für die freie (kostenfreie) Nutzung von
Open-Access-Produkten und -Dienstleistungen.
Geschäftsmodelle – freiwillige Finanzierung der Open-Access-Primärpublikationen durch die Wirtschaft als
Kompensationsleistung
Nach dem Open-Access-Prinzip kann diese Subvention nicht erzwungen, z.B.
durch gesetzliche Regelungen wie eine Wissenssteuer, da die Nutzung immer
frei (gebührenfrei) für jedermann sein soll.
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 49
Freeconomics-Modelle einer commons-based economy
50Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
50
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Open-Access-Publikationen als Marketing-Instrument für den Anbieter, den
Verlag, insgesamt bzw. für das jeweilige konkrete Informationsobjekte, das frei
gestellt wird, aber ergänzend auch gegen Entgelt kommerziell erworben
werden kann.
Geschäftsmodelle – Paralleles Marketingmodell
51Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Kommerzielle Anbieter, Verlage, könnten für Aufbau und Betrieb der
öffentlichen Open-Access-Repositories z.B. der Bibliotheken oder
Fachgesellschaften, per Vertrag zuständig sein
Finanzierung und Betrieb nach einem Public-Private-Partnership Modell
52Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
52
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Die Basisinformation wird auch von den kommerziellen Anbietern frei zur
Verfügung gestellt
bzw. wird zeitgleich von nicht-kommerziellen Open-Access-Anbietern
bereitgestellt..
Innovationsmodell - Finanzierung über Mehrwertleistungen kommerzieller Verlage
Die mehrwerterzeugende Aufbereitung führt zu Produkten, die als Ware wie
andere gehandelt werden können.
53Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Zu solchen Mehrwerteffekten können auch ganz einfache, aber
wirkungsentscheidende Mehrwerte zählen, wie die Verkürzung der
Publikationszeit durch den Einsatz von Editorial-Management-Systemen bzw.
Herstellungs-Management-Systemen oder elaborierte Workflow-Software
(Schumacher 2007).
Innovationsmodell - Finanzierung über Mehrwertleistungen kommerzieller Verlage
54Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
54
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
hypertextuelle Verlinkung mit anderen Ressourcen (so wie jetzt schon bei CrossRef),
vertikale Kompilation thematisch zusammengehöriger Wissensobjekte bzw.
(zeit)horizontale Kompilation von Wissensobjekten über einen definierten Zeithorizont (vgl. den traditionellen State-of-the-Art-Berichten)
Es sollten aber auch innovative Mehrwerte, komparativ gegenüber der
Bereitstellung der Basisinformation, wie z.B.
Innovationsmodell - Finanzierung über Mehrwertleistungen kommerzieller Verlage
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 55
Öffentliches Modell
56Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
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Gut gemeint - Geschäftsmodelle
Finanzierung der öffentlichen Open-Access-Repositories und Open-Access-
Primärpublikationen als Bestandteil der öffentlichen Infrastruktur in Bildung und
Wissenschaft, also in Deutschland in erster Linie durch die Länder.
Geschäftsmodelle – Voll- oder Teilfinanzierung durch die Öffentlichkeit
Dieses Modell fand auch in den Anfängen der Online-Fachinformationsbanken
bzw. der Online-Hosts als subsidiäre Leistung des Staates Anwendung.
57Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
57
Gut gemeint - Geschäftsmodelle
In Zukunft Abschied von der Vermarkung eines singulären Publikationsobjekts
und Einbettung der Publikationsleistung in den gesamten interaktiven Prozess
der kollaborativen Wissensproduktion
Kann das selbstorganisiert sein oder können sich daran auch kommerzielle
Anbieter beteiligen?
Web 2 Zukunft der sozialen Dienste
Im Modell der kollaborativen Wissensproduktion
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 58
Schlussfolgerungen
Rechte an elektronischen Publikationen – Vortrag FAZIT-Fachtagung 9. Juni 2008
Konsequenzen für die Märkte für elektronische Publikationen
im Wissenschaftsbereich
Scheinbar paradoxe These:
„Je freier der Zugriff zu Wissen und Information gemacht wird, umso höher ist dieWahrscheinlichkeit, dass auch in der Wirtschaft damit verdient werden kann.“
Schlussfolgerungen
anders:Geschäfts- und Organisationsmodelle der Informations-wirtschaft werden im Bereich der Wissenschaft nur unter Anerkennung des Open-Access-Paradigma möglich sein.
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 60
Schlussfolgerungen
kurzfristig:
Fortbestand des klassischen G/O-Modells der
Verlagswirtschaft – solange damit verdient werden kann
Eher Intensivierung der Urheberrechts zugunsten der
kommerziellen Verwertung und der Unterstützung des
bisherigen Publikationsmodells
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 61
Schlussfolgerungen
mittelfristig:
Auch im Urheberrecht könnte ein Wechsel leicht vollzogen
werden
Zumindest für das in öffentlichen Umgebungen produzierte Wissen
sollten die den Urhebern zustehenden Verwertungsrechte nur
als einfache Nutzungsrechte übergeben werden dürfen.
Bei den kommerziellen G/O-Modellen dürften hybride Modelle weiter
entwickelt werden und sich durchsetzen
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 62
Schlussfolgerungen
langfristig:
eine (tendenziell vollständige) Entwicklung der Informationswirtschaft in Richtung einer „commons-based-economy“ – Commons, aber mit Vergabe privater Lizenzrechten
ein Überdenken/ein Infrage stellen des kommerziellen Primats für den Umgang mit Wissen und Information
alternativ: eine vollständige Übernahme des Publikationsgeschehens in den Bereich des Commons ohne Lizenzierung privater Rechte
Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 63
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Folien unter www.kuhlen.name/
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Schrankensystematik und Digitalisierung – Symposium Kinemathek 11/12.9.2008 64
CC als Möglichkeit,
informationelle Autonomie/
Selbstbestimmung von Autoren
zurückzugewinnen
im Rahmen des
Urheberrechts, aber mit
Verzicht auf einige
Verwertungsrechte