InfoWeek 21 / 2008

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. ch Nr. 21 | 24. 11. 2008 | Fr. 5.– DAS IT-MAGAZIN FÜR DIE SCHWEIZ 14 Collaboration-Lösungen für KMU Evaluationshilfe: Exchange-Alternativen Strategien für die Zusammenarbeit Praxis: Enterprise 2.0 mit Sharepoint Teamarbeit im 21. Jahrhundert NEWS Die Gewinner der Swiss ICT Awards 2008 VERGLEICHSTEST Online-Backup-Dienste für Server MARKTÜBERSICHT 9 aktuelle Business-Notebooks BUSINESS-IT Desktop-Virtualisierung bei Swisscom InfoWeek

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InfoWeek vom 24.11.2008

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.ch Nr. 21 | 24. 11. 2008 | Fr. 5.– DAS IT-MAGAZIN FÜR DIE SCHWEIZ

14 Collaboration-Lösungen für KMU

Evaluationshilfe: Exchange-Alternativen

Strategien für die Zusammenarbeit

Praxis: Enterprise 2.0 mit Sharepoint

Teamarbeit im 21. Jahrhundert

NEWS Die Gewinner der Swiss ICT Awards 2008VERGLEICHSTEST Online-Backup-Dienste für Server MARKTÜBERSICHT 9 aktuelle Business-NotebooksBUSINESS-IT Desktop-Virtualisierung bei Swisscom

InfoWeek

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Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

EdItorIal

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und damit auch das offizielle Jahr der Informatik. Unter dem Titel «Informatica08» hatte das Patro-natskomitee der Verbände ICT Switzerland

und Swico sowie der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften sich zum Ziel gesetzt, die Informatik in der Schweiz zu fördern. Zum einen sollte das Interesse der Jugendlichen und insbeson-dere der jungen Frauen an der Informatik als Berufs-feld geweckt werden. Das Mauer-blümchendasein der IT sollte zum anderen endlich ein Ende finden, indem man einer breiten Öffent-lichkeit die zentrale Bedeutung der Informatik für die künftige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft bewusst macht.

Was hat da die Initiative, die in Verbänden und bei IT-Unterneh-men einen enormen Aufwand verursachte, tatsächlich gebracht? Die Initianten zogen anlässlich der Abschlussveranstaltung, bei der Bundesrätin Doris Leuthard höchstpersönlich anwesend war, ein positives Bild. Die beiden zen-tralen Anliegen seien weitgehend erreicht worden. Sind sie das tat-sächlich?

Zugegeben, mit den Veranstaltungen konnte das Interesse der Jugendlichen an der Disziplin wieder etwas geweckt werden. Auch die Zahl der Studien-anfänger konnte gesteigert werden. Doch der Auf-wand, den die Informatica08-Veranstalter, die Hoch-schulen und Lehrmeistervereinigungen dafür getrie-ben haben, steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Die ETH konnte überdies mehrheitlich das Interesse ausländischer Studenten für den Master-Lehrgang wecken. Hier spielt, entsprechend den allgemeinen Rekrutierungstrends in der IT, die Schweiz ihren Standortvorteil aus. Ob die Absolventen aus dem Ausland dereinst in der Schweiz gehalten werden können, ist allerdings ungewiss. Darüber hinaus ist noch nicht klar, ob sich der Grossandrang von rund 10’000 Besuchern am Tag der Informatik, davon mehrheitlich Schüler, auch tatsächlich in den

nächsten Jahren in der Wahl einer entsprechenden Ausbildung (Lehre, Studium) auswirken wird.

Carl August Zehnder, eremitierter Professor für Informatik an der ETH, sagte denn auch zur Neuen Zürcher Zeitung, dass das Image der Branche trotz des grossen Aufwandes nicht wesentlich verbessert hätte werden können. Zehnder meint gar, dass es kein weiteres Jahr der Informatik brauche, der Auf-wand sei «gewaltig». Ich gehe mit Zehnder einig:

Das zweite Ziel, einer breiten Be-völkerung die Bedeutung der In-formatik bewusst zu machen, haben die Initianten verfehlt. Ich behaupte, dass ausser der IT-Branche, den IT-Medien und ge-gebenenfalls einigen Verantwort-lichen in IT-Abteilungen von Un-ternehmen, kaum jemand von der Initiative Kenntnis genommen hat. Die Informatica08-Verantwort-lichen haben es gerade einmal geschafft, zwei Medienpartner aus den IT-Fachmedien für sich zu begeistern. Man darf spekulieren, wie gross der Effort war, bei der Tagespresse oder dem Fernsehen Aufmerksamkeit zu erreichen. Der Pressespiegel auf der Informa-tica08-Website ist denn auch ent-

sprechend einseitig auf IT-Medien beschränkt. Oder kennen Sie jemanden im Freundeskreis, der

irgendwas vom Jahr der Informatik mitbekommen hat? Ich nicht. Doris Leuthard bezeichnete das Jahr der Informatik als «dringenden Weckruf für die Schweiz». Den Weckruf hat man verschlafen. Ent-sprechend auch die Aufmerksamkeit der Bevölke-rung, die nötig wäre, um den Nachwuchs für IT zu motivieren.

Markus Häfliger

Das ziel, Die beDeutung Der inforMatik einer breiten öffentlicHkeit bewusst zu MacHen, wurDe verfeHlt.

note ungenügend für das Jahr der informatik

Ma r k u s Hä f l i g e r, CH e f r e d a k t o r,

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InhaltsverzeIchnIs

neWs & analysen

E-Schweiz ohne Standards und ohne Koordination 6

CA sucht Mainframe-Nachwuchs 7

Auswirkungen der Finanzkrise auf die IT-Ausgaben: Alles halb so wild 8

Die Schweizer IT-Oscars wurden vergeben 10

Informatica08: Unser IT-Jahr ist zu Ende 11

EMC präsentiert das Web 2.0 ohne Riskio 12

AMD forciert die 45-Nanometer-Chips 13

VMware will den Mobiltelefon-Markt erobern 13

Urs Binder: «Die drei Lehren aus dem Support-Knatsch bei SAP» 14

Die Zukunft von Visual Studio 15

QuickPoll: IT-Budgets sinken 16

sWIssIct MagazIn

FG Application Management / Verpasste Chance / Veranstaltungstips 17

test center

Test: Vier bekannte Online-Backup-Lösungen im Vergleich 18

neue Produkte

MindManager 8 integriert das Internet und geht ins Web 21

CA erweitert sein Portfolio massiv 22

EMC Atmos: Datenverwaltung via Wolke 22

All-in-One-Schutz für kleine Unternehmen 23

Neue Lenovo ThinkCentre PCs mit Power Manager 24

Vier neue Projektoren für verschiedenste Anwendungen 24

Zwei neue Router und ein USB-Client aus dem Hause Zyxel 25

Marktübersicht: Neue Business-Notebooks 26

schWerPunkt collaboratIon, Intranet und enterPrIse 2.0

Teamarbeit im 21. Jahrhundert: Collaboration-Produkte-Marktübersicht 28

Als Messaging-Lösung muss es nicht immer Exchange sein 32

Szenarien der Zusammenarbeit 34

Sharepoint auf dem Weg zu Web 2.0 36

knoW-hoW & PraxIs

Business: Virtuelle Desktops für eine dynamische Entwicklungsplattform 40

Wikis im Firmeneinsatz 42

Azure oder Windows auf Wolke sieben 44

Daniel Staehelin: «Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser» 47

karrIere & WeIterbIldung

Nachfrage nach Fachkräften und Gründe für den Nachwuchsmangel 48

Agenda / Veranstaltungstips 50

Lesetips für IT-Professionals 51

und ausserdeM

IT@home: Musik ohne Kabel dank Multiroom Wireless Audio Player 52

Vom Metallbaukasten zum Spionageroboter 52

Plasmonische Lithographie zur Rettung für Moore’s Law 53

Impressum, Vorschau 54

Know-How Business-IT: Swiss-com IT Services erhielt im März dieses Jahres von Swisscom Schweiz den Auftrag, eine Infra-struktur für ein CRM-Entwick-lungsprojekt bereitzustellen, über die zirka 60 Entwickler aus ganz Europa remote arbeiten können.Wir erklären, wie man das Problem gelöst hat, welche Technologie nun im Einsatz ist, wo die Probleme lagen und weiterhin liegen. Seite 40

Karriere: Nachfrage nach Fach-kräften: In einem Interview mit Frank Schabel, Head of Marketing and Corporate Communications bei Hays, erfahren Sie mehr über die aktuelle Nachfrage nach Fachkräften, den Faktor Alter, die Gründe für den Fachkräfteman-gel, Rekrutierungsprozesse sowie neue Segmente und Kunden-gruppen. Ausserdem erklärt er den Einfluss, den die aktuelle Finanzkrise hat. Seite 48

Vergleichstest Online-Backup-Lösungen: Online-Dienste bieten sich nicht nur zur Sicherung einzelner PC-Dateien, sondern auch für das komplette Server-Backup an. In einem grossen Vergleichstest präsentieren wir Ihnen die vier Online-Backup-dienste für KMU-Serverumge-bungen Mozy von EMC, Netrics von Swisscom, Stepping Stone und Swissvault. Wir legen dabei ein besonderes Augenmerk auf die Zuverlässigkeit und die Datensicherheit. Seite 18

Schwerpunkt Collaboration, Intranet & Enterprise 2.0: Zum Start präsentieren wir in einer Marktübersicht die wich-tigsten und aktuellen Collaboration-Lösungen, mit Fokus auf CH-Produkte. Im zweiten Artikel beleuchten wir die Messaging-Bedürfnisse von KMU und zeigen Alternativen zu Exchange. Der dritte Teil befasst sich mit unterschiedlichen Kollaborationssze-narien, während ein vierter Beitrag zeigt, wie sich Web-2.0-Techniken mit dem Sharepoint-Server nutzen lassen. Seite 28

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NeWs & ANAlyseN

E-Schweiz ohne Standards und ohne KoordinationDas Schweizer E-Government beschränkt sich in vielen Teilen auf reine Informationsweitergabe. Brauchbare Transaktionsangebote sind die Ausnahme. Vorgaben und Standards fehlen komplett.

Vo n Ma r k u s Hä f l i g e r

Die Schweiz ist reich, die Schweiz ist hochtechnolo-gisiert, und die Schweiz ist rückständig bei staat-

lichen elektronischen Angeboten für ihre Bürger. Diese pauschale Erkenntnis, die vor allem aus Erhebungen bekannt ist und uns im internationalen Kontext schlecht aussehen lässt, wurde nun durch eine ausführliche Studie differenziert.

Das Informatikstrategieorgan Bund und die Kantone haben beim Forschungsinstitut GFS Bern eine Studie zum Thema Verwal-tung und E-Government in Auftrag gegeben. Sie führt in erschreckender Weise die nach-teilige Auswirkung des Föderalis-mus auf zeitgemässe Kommuni-kation und Interaktion zwischen Behörden und Bürgern vor

Augen. Die Studie wurde bei Bundesämtern (41 von 69 haben teilgenommen), Kantonen (Lu-zern, Schwyz und Solothurn haben nicht teilgenommen) und Gemeinden (1047 nahmen teil) durchgeführt. Die gute Nachricht zuerst: Gemäss den Autoren der Studie haben alle Gemeinden, also sämtliche Behördenstellen, ein Online-Angebot aufgebaut. Die meisten kann man über Internet mittlerweile auch elek-tronisch, also per E-Mail oder Formular auf der Website kontak-tieren. Auf allen drei Ebenen (Gemeinde, Kantone, Bundes- ämter) wurden die Websites im Mittel zuletzt im Jahr 2006 über-arbeitet.

Es gibt heute in der Schweiz kaum mehr eine Gemeinde, die ihren Bürgern nicht ein Minimum

an Informationen online zur Verfügung stellt. So ist es mittler-weile praktisch jedem Einwohner möglich, übers Internet den

Entsorgungsplan oder Kontakt- adressen von Vereinen abzufra-gen. Dasselbe gilt für die Kan-tone, die in der Regel Infor-

Aktu

ell

Adobes Spagat zwischen Cloud und ClientAdobe lanciert einen gehosteten Dienst namens «CoCoMo» und will sich so auch im Cloud-Bereich seinen Marktanteil sichern. Vergangene Woche veröffentlichte Adobe eine Beta-version der Service-Plattform. Mit Hilfe von «CoCoMo», dessen Technik bereits für den Acrobat und Reader 9 verwendet wurde, können Rich Internet Applications

(RIA) einfach mit Echtzeit-Social-Network-Komponenten ausge-stattet werden. Entwickler kön-nen ihre mit Adobe-Flex-Tools entwickelten Anwendungen dank «CoCoMo» mit Funktionen wie VoIP, Webcam, Chat, White-boards, File Sharing, Nutzer-Management sowie Collabora-tion-Features ergänzen. Adobe übernimmt dabei auf seinen

eigenen Servern die Rolle des Hosters und kümmert sich um die Infrastruktur, die Wartung und die Skalierung.

«CoCoMo» zeigt, wie Adobe den Spagat zwischen der Client-Welt und dem Cloud-Computing-Bereich schaffen will. Adobe-CTO Kevin Lynch ist der Meinung, dass es ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Segmenten geben

müsse, wie er vergangene Woche an der Entwicklerkonferenz Adobe Max in San Francisco verlauten liess.

Wann genau die finale Version von «CoCoMo» lanciert wird und wieviel der Dienst kosten soll, darüber schweigt sich Adobe noch aus. Laut Lynch soll er aber im nächsten Jahr veröffentlicht werden. (ahu)

überdurchschnittlicheskantonales

Transaktionsangebot

nicht teilgenommen

unterdurchschnittliches kantonales

Transaktionsangebot

überdurchschnittlicheskommunales

Transaktionsangebot

ZH, SG, VD LU UR, ZG, AR, AG

unterdurchschnittliches kommunales

Transaktionsangebot

SH, AI, GR, TG, NE, GE SZ, SOBE, OW, NW, GL, FR, BS, BL,

TI, VS, JU

Benchmarking: TransakTionsangeBoTe der kanTone und gemeinden

Quelle: gfs.bern, Verwaltung und E-Government, August 2008 (N=23)

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CA sucht Mainframe-NachwuchsRund 6000 Partner und Kunden informierten sich letzte Woche in Las Vegas anlässlich der CA World über die neusten Entwick-lungen des IT-Management-Software-Herstellers. CEO John Swainson freute sich über das grosse Interesse und fügte an: «Im derzeitig unsicheren wirt-schaftlichen Umfeld hat sich der Druck stark erhöht, mehr mit weniger zu tun», und dazu könne CA viel beitragen.

Anlässlich der fünftägigen Konferenz machte CA eine ganze Menge Produktankündigungen. Wie die anderen Software-Hersteller setzt auch CA vermehrt auf Software as a Service (SaaS). Mit dem Datenrettungs-Dienst «Instant Recovery», der Projekt- und Portfolio-Management-Lösung «Clarity PPM» und dem «Governance, Risk and Compli-ance Manager» (GRC) hat CA gleich drei Produkte als neue SaaS-On-Demand-Lösungen

veröffentlicht. Sie sind ab sofort in Nordamerika und Deutschland verfügbar, andernorts im näch-sten halben Jahr.

Auch in Sachen Virtualisierung geht CA einen Schritt vorwärts: Das Unternehmen kündigte an, die bereits bestehende Zusam-menarbeit mit VMware künftig noch weiter zu vertiefen und gemeinsame Lösungen anzubie-ten. Konkret arbeite man an einer neuen, integrierten Management-Software für die VMware-Platt-form. Sie soll mehr Agilität, Service-Qualität und Kosten-Effizienz bringen und die Risiken minimieren.

Ausserdem startete CA die Initiative «Mainframe 2.0». Auch den Grossrechnern geht nämlich der Nachwuchs aus, sprich es gibt aktuell nicht mehr genügend Mainframe-Fachleute. Die Initia-tive sieht vor, die eigene Software so zu vereinfachen und zu auto-matisieren, dass der Schritt in die

Mainframe-Welt deutlich verein-facht wird.

Schliesslich hat CA auch noch die Übernahme des israelischen Unternehmens Eurekify und damit die Stärkung seines Identi-täts- und Zugriffsmanagement-Bereichs bekannt gegeben. (mv)

Open Source im AufwindEine neue Studie von Gartner zeigt, dass bereits 85 Prozent der Firmen auch Open-Source-Software (OSS) im Einsatz haben.Die geringen Kosten seien der Hauptgrund für den OSS-Einsatz. Die Tendenz sei ausserdem stark steigend, Ende 2009 werden laut Gartner alle Unternehmen Open-Source-Software einsetzen.

Die Marktforscher warnen aber auch vor den Risiken dieser starken Verbreitung. So haben 69 Prozent der Firmen, die OSS verwenden, kein technisches Team, das sich darum kümmert. Ebenso fehlen fixe Regeln für die Anwendungs-Evaluation und auch eine Einsatz-Dokumentation werde selten geführt. So bestehe die Gefahr, dass Urheberrechte verletzt werden. (ahu)

Spezifikation für USB 3.0Der Branchenverband USB Implementers Forum hat anlässlich seiner Entwickler-konferenz die Spezifikation für den neu-en Standard USB 3.0 veröffentlicht. USB 3.0 bietet im Superspeed-Modus mit 4,8 Gigabit pro Sekunde im Vergleich zum aktuellen Highspeed-Modus von USB 2.0 rund die zehnfache Geschwindigkeit. Im Gegensatz zu USB 2.0 unterstützt USB 3.0 zudem den bidirektionalen Datenfluss. Mit ersten USB-3.0-Geräten ist 2010 zu rechnen.

Ballmer will Yahoo nichtNach dem Rücktritt von Jerry Yang als Yahoo-CEO wurden die Rufe nach einer Übernahme des Internetkonzerns durch Microsoft wieder laut. Microsoft-CEO Steve Ballmer hat nun aber zum wieder-holten Mal verlauten lassen, dass eine mögliche Akquisition vom Tisch sei. In Frage käme nur noch eine Such-Partner-schaft, allerdings führe man aktuell dazu keine Gespräche mit Yahoo.

Set-Top-Boxen frei wählbarDie Fernmeldekommission (KFV) hat entschieden, dass die Wahl der Set-Top-Boxen für digitales Fernsehen nicht mehr eingeschränkt werden soll. Der Bundesrat soll eine gesetzliche Grund-lage schaffen, die eine weitgehend freie Set-Top-Boxen-Wahl ermögliche. Aller-dings dürfe man die wirtschaftlichen Interessen der Anbieter nicht unverhält-nismässig einschränken.

Comparis rügt Orange-PreiseOrange hat auf den 1. November 2008 ein neues Abrechnungssystem einge-führt. Dieses rechne Mobilfunkgespräche nicht mehr sekundenweise, sondern in 10-Sekunden-Intervallen ab, kritisiert der Internet-Vergleichsdienst Comparis.ch. Wie Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei Comparis.ch schätzt, verzeichne Orange so jährliche Mehreinnahmen zwischen 15 und 30 Millionen Franken. Die neue Abrechnungspraxis komme einer ver-steckten Preiserhöhung gleich.

Microsoft ohne Live OneCareMicrosoft stellt seine Antiviren-Soft-ware Windows Live OneCare ein. Die Redmonder wollen ihren Kunden aber in der zweiten Hälfte 2009 eine kostenlose Software zum Schutz vor Viren anbieten. Aktuell wird die Anwendung unter dem Codenamen «Morro» entwickelt. Morro benötige weniger Ressourcen und habe keine Tuning-Funktionen. So werde die Nutzung auf PCs ohne Zugang zu Breit-bandinternet vereinfacht.

Aktu

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CEO John Swainson sieht für CA gute Zeiten kommen.

mationen, die für einen breiten Interessentenkreis von Nutzen sind, auf ihrer Online-Plattform abrufbar machen. Entsprechend sehen denn auch die Anbieter im Bereich der Informationsweiter-gabe wenig Handlungsbedarf.

Weniger erfreulich sieht es bei den Transaktionsleistungen aus. Lediglich in den Kantonen Zürich, St. Gallen und Waadt existiert ein überdurchschnittliches Angebot auf kantonaler und kommunaler Ebene. Und nur 20 Prozent der Kantone bieten eine Leistung überhaupt als vollständige Transaktion an. Beispiele für solche Angebote sind: Das Einrei-chen der Steuererklärung, öffent-liche Ausschreibungen, Bauge-suche oder das An- und Abmel-den von Fahrzeugen. Das sind die üblichsten Besorgungen, die man mittlerweile online anstatt in der Warteschlange am Schalter

vornehmen kann. Auf Gemeinde-stufe gehören das Bestellen einer GA-Flexicard (36%) oder des Heimatausweises (25%) zu den häufigsten Angeboten.

Ein weiterer Bereich des E-Governments ist die «elektro-nische Demokratie». In der Schweiz ist es kaum möglich, online Debatten zu führen, Petitionen zu starten oder Einga-ben zu machen. Von E-Voting oder Web-2.0-Dienstleistungen gar nicht zu sprechen. Die Auto-ren der Studie kommen zum Schluss, dass in der Gesamtana-lyse aller erfragten Dienstlei-stungen, die die reine Informa-tion übersteigen, sich auf einem tiefen Niveau ein unterschied-licher Stand umgesetzter Lö-sungen bietet. Es gibt keine übergeordnete Strategie und statt elektronischer Prozesse bei der Abwicklung von Aufgaben arbei-tet man vielerorts ganz simpel per E-Mail.

➤ Fo r t s e t z u n g v o n se i t e 06

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Allen Unkenrufen zum Trotz sind die Auswir-kungen der Finanzkrise auf die IT-Ausgaben von

Unternehmen weit weniger gravierend als in anderen Be-reichen. Zwar sind die Aussichten für die nächsten sechs Monate gemäss dem Branchenbarometer von Swiss PRM, dem Verband Schweizerischer Projekt-Ressour-

cen-Manager, nicht mehr nur für Banken und Versicherungen abnehmend, der Grossteil der Befragten rechnet mit einer positiv bis stagnierenden, kon-stanten und stabilen Nachfrage (s. Grafik oben). Claude Boss-hard, Präsident von Swiss PRM: «Auch wenn die Marktent-wicklung in den nächsten Mona-ten eher stagniert, bleibt die

Situation bezüglich IT-Projektspe-zialisten weiterhin angespannt.» Qualifizierte, erfahrene Spezia-listen seien nach wie vor gesucht. Laut Bosshard sind weiterhin Business-Analytiker, Projektma-nager, IT-Architekten und SAP-Spezialisten besonders gefragt.

Ins gleiche Horn stossen auch die Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC). Diese erwar-ten trotz einer Abschwächung des Wachstums zunehmende Ausga-ben für Software und Dienst-leistungen in der Schweiz. Als Motor sieht PAC das Geschäft rund um SAP-Anwendungen. Die Auguren erwarten für 2009 rund 2 Prozent weniger Wachstum als diesen Sommer vorausgesagt. Damit würden die Ausgaben für Projekte und Anwendungs-Software um 3,4 bzw. 5,3 Prozent wachsen. Bereits 2010 würden die Auswirkungen der Finanzkrise wieder weniger stark spürbar sein und 2011 wieder das ur-sprüngliche Wachstumsniveau erreichen (s. Grafik unten).

Vorläufig wird laut PAC vor allem bei weniger strategischen Investitionen wie der Ressour-cenplanung in der Fertigung, Personalwesen und bei Finanzen und Buchhaltung gespart. Der neue SAP-ERP-Release treibe aber das Wachstum an, auch wenn ein Teil der Projekte in reduziertem Umfang umgesetzt oder auf einen späteren Zeit-punkt verschoben werden. Auch die steigende Bedeutung von service-orientierter Architektur auf Basis von SAP Netweaver stimuliere den Markt, da hier nach anfänglich hauptsächlich kleinvolumigen Pilotprojekten jetzt grössere Projekte erwartet werden.

Im Outsourcing-Bereich ist die Sache weniger eindeutig: Einer-seits werden Kunden häufiger den Schritt für neue Outsourcing-Verträge wagen, wenn so Assets vom Anbieter übernommen und so die Cash-Situation kurzfristig verbessert werden kann. Ande-rerseits würden bei bestehenden Verträgen die Preise weiter unter Druck kommen.

Alles halb so wildDas Wachstum bei IT-Ausgaben wird durch die Finanzkrise vorübergehend verlangsamt. Spezialisten sind aber weiterhin Mangelware.

Vo n Ma r k u s Hä f l i g e r

Markt Schweiz

➤ NRS Printing Solutions hat vom Logi-

stik- und Dienstleistungsunternehmen

Galexis den Auftrag zur Wartung seiner

Drucker- und Kopiererflotte erhalten. Es

geht um 180 Geräte von Océ und HP, die

NRS in den nächsten 4 Jahren betreuen

soll. ➤ Temenos, Bankensoftware-

Hersteller aus Genf, hat den britischen

BI-Spezialisten Lydian Associates über-

nommen. Die Lydian-Produkte sollen

in diejenigen von Temenos integriert

werden. ➤ Das Beratungsunternehmen

Cambridge Technology Partners baut

die Aktivitäten in der Schweiz aus. Zu

diesem Zweck wurde das Beratungs-

Team von Novell Schweiz übernommen.

➤ Die Urner Kantonalbank vertraut ihr

WAN Cablecom Business an. Der Haupt-

sitz in Altdorf wird über zwei getrennte

Netze mit den 16 Geschäftsstellen und

etlichen Bankomaten vernetzt. Bereits

die Kantonalbanken aus Bern, Glarus,

Jura und Schwyz setzen auf Cablecom.

➤ Der Kanton Graubünden hat Elca

mit der Realisierung seiner E-Touris-

mus-Plattform betraut. Das Projekt wird

mindestens eineinhalb Jahr dauern und

umfasst Beratungs-, Architektur- und

Projektmanagement-Aufgaben. ➤ Die

Liechtensteinische Post bietet künftig

Zertifikate für

digitale Signa-

turen für den

elektronischen

Geschäftsver-

kehr an. Die

Zertifikate ba-

sieren auf dem

Managed PKI

Service der Schweizer Quovadis Trustlink.

➤ Postfinance hat zur Optimierung der

Serverinfrastruktur am Standort Zofingen

die Virtualisierungssoftware VMware

ESX eingeführt. Dieses Jahr sollen 50 bis

100 Server virtualisiert werden, ihre Zahl

soll bis zum Abschluss des Projekts auf

200 bis 240 steigen. Postfinance rechnet

mit Einsparungen von bis zu 85 Prozent.

Demnächst soll die Virtualisierung

der Unix-Systeme mittels VMware ESX

erprobt werden. ➤ Schweizer Electronic,

Spezialistin für automatisierten Per-

sonen- und Güterschutz an Bahnlinien,

lagert den Betrieb ihrer gesamten IT an

das Systemhaus GIA Informatik aus. GIA

hat bereits die Erneuerung der zentralen

Informatiksysteme von Schweizer Elec-

tronic durchgeführt.

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MARKTVoLUMEN UNd wAChSTUM IM SChwEIzER MARKT füR SofTwARE UNd IT-SERVICES

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: PAC

Anwendungssoftware-Produkte (ASWP)

Projektgeschäft Outsourcing

500045004000350030002500200015001000500

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7%

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4%

3%

2%

1%

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Mio. CHF

■ 2008 ■ 2012 ▲ CAGR 08/12

wIE BEURTEILEN SIE dIE MARKTPRoGNoSEN füR dIE NäChSTEN 6 MoNATE – PRojEKTAUSSIChTEN?

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Versicherungen

Handel

Industrie

Öffentliche Hand

KMU-Betrieben

Informatik, Telekom-munikation und DL

Pharma, Chemie, Bio-und Medizinaltechnik

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36%

20%53%

27%

20%68%

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34%56%

10%

29%62%

9%

21%67%

13%

32%54%

14%

41%54%

5%

■ abnehmend ■ stagnierend ■ zunehmend

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NEWS & ANALYSEN

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Anlässlich des ersten Swiss ICT Forum wurden im neu eröffneten Kongress-zentrum des Verkehrs-

hauses der Schweiz in Luzern Anfang November die «Swiss ICT Awards 2008» verliehen. 320 Zuschauer waren gekommen, um zu erfahren, wer den Preis in den Kategorien «Champion» und «Newcomer», die «People Awards» in den selben Katego-rien und den «Public Award» erhält. Zuvor liessen sich die Forumsteilnehmer in Experten-talks über die aktuellen Themen Internetkriminalität, Web 2.0 sowie Informationssicherheit informieren.

Dann kam es aber zum eigent-lichen Highlight des Tages, der Preisverleihung, die von Radio– und TV-Moderatorin Anna Maier moderiert wurde. Sie übergab, zusammen mit den jeweiligen Laudatoren, den wie sie selbst sagte «Oscar» der Schweizer ICT-Industrie. Natürlich war der ganz nach seinem amerikanischen Vorbild auch golden und zwar ein goldener Bildschirm.

Der erste verliehene Preis, der «Newcomer Award», ging an Axsionics, die sich damit gegen grosse Konkurrenten wie Ajila, Liip, Go4mobile oder Doodle durchsetzte. Doch auch von diesen jungen Unternehmen, denen es für den Award nicht ganz gereicht hat, wird man in Zukunft bestimmt einiges hören.

Das Start-up Axsionics aus Biel hat «Internet Passport» ent-wickelt, eine mobile biometrische

Plattform für Authentifizierung und Transaktions-Sicherheit. Die innovative Lösung soll Vertrauen und Flexibilität ins digitale Geschäft bringen und die Privat-sphäre des Anwenders schützen.

Bereits deutlich weiter als Axsionics und schon seit Jahren etabliert im Markt ist der Gewin-

ner des «Champion Award», Ergon Informatik, der sich gegen die Konkurrenten Avaloq, Net-cetera, Elca und United Security Providers durchsetze. Der IT-Dienstleister realisiert seit fast 25 Jahren komplexe Projekte und ist ein etablierter Anbieter von Speziallösungen im Telekommu-nikationsumfeld, der Finanzbran-che, der Industrie und der öffent-lichen Hand.

Einer der vermeintlichen Verlierer des Abends – wenn es überhaupt welche gab, denn die Nomination an sich war ja schon eine grosse Ehre – hatte nur kurz nach der Bekanntgabe der ersten beiden Gewinner doch noch

etwas zu feiern: Doodle wurde Sieger des «Public Award», den die Besucher der Online-Platt-form InfoWeek.ch aus allen zehn Finalisten bestimmten.

Der erste der beiden «People Awards» ging in der Kategorie «Newcomer» an Christian und François Dallmann. Sie haben sich mit ihrer Firma Dalco im High Performance Computing einen Namen gemacht. Die Supercomputer, welche sie in ihrer Firma bauen, gehören zur Weltspitze.

Der «People Award» in der Kategorie «Champion» ging an Daniel Gorostidi. Der heutige CEO von Elca Informatik ist seit 1979 im Unternehmen, das damals Elec-tro-Calcul SA hiess. Er begann als Entwicklungsingenieur und ging seinen Weg bis ganz nach oben. Unter seiner Leitung expandierte die Firma in den letzten Jahren

nach Bern, Genf, Zürich und in die ganze Welt hinaus.

In den kommenden InfoWeek-Ausgaben werden alle Gewinner im Detail vorgestellt. Und für alle, die dieses Jahr leer ausgingen: Auch 2009 werden wieder Swiss ICT Awards verliehen.

VO N MI C H E L VO G E L

Der Swiss ICT Award 2008 geht an Ergon Informatik, Axsionics, Doodle, Christian und François Dallmann sowie Daniel Gorostidi.

Die Schweizer IT-Oscars

SWIS

S IC

T AW

ARD

2008

DIE GEWINNER DER LESERWAHL

Der HP COMPAQ 2510P im Wert

von Fr. 2400.– geht an

Erich Bieri, Ittigen

Die Kamera CANON EOS 1000D im

Wert von Fr. 900.– gewinnt

Ursina Flury, Winterthur

Christian Abegg, Zürich, heisst der

neue Besitzer des ASUS EEE PC

1000H im Wert von Fr. 700.–

Das BELINEA B.DISPLAY 4 WIDE

im Wert von Fr. 530.– bekommt

Ines Senger, Zürich

Wir gratulieren allen Gewinnern und danken den Besuchern von

InfoWeek-Online für die rege Teilnahme an der Online-Wahl!

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Der goldene Bildschirm für Axsionics: Luc Haldimann überreicht Alain Rollier den Swiss ICT Newcomer Award.

Page 11: InfoWeek 21 / 2008

NEWS & ANALYSEN

Die Bedeutung der IT müsse bewusst gemacht werden, forderte Bundes-rätin und Volkswirt-

schaftsdirektorin Doris Leuthard zum Start des Jahres der Infor-matik – Informatica08. Hat man dieses Ziel erreicht und das Interesse von Jugendlichen an der Informatik steigern können? Anlässlich des traditionellen «Tages der Innovation – Journée de l’innovation» der EPFL in Lausanne zog die Bundesrätin gemeinsam mit den Organisa-toren anlässlich einer feierlichen

und offiziellen Abschlussveran-staltung vor über 500 Anwe-senden Bilanz. Diese fällt positiv, aber auch selbstkritisch aus. Das Jahr habe der Branche einige ihrer Schwächen aufgezeigt. Angesprochen wird damit be-stimmt die zersplitterte Ver-bandslandschaft.

Nun aber zum Positiven: Gemäss Stefan Arn, Präsident von ICTswitzerland und Mitinitiator der Informatica08, hat während den letzten Monaten sowohl die Zahl der Informatikstudierenden an den Hochschulen als auch das

Lehrstellenangebot im Bereich Informatik zugenommen. Das sei enorm wichtig, denn heute funktioniere die ganze Schweiz ohne IT schlicht und ergreifend nicht mehr.

Dass Image-Kampagnen wie die Informatica08 wichtig sind, unterstrich auch Bundesrätin Doris Leuthard. «Zwischen dem technischen Entwicklungspoten-zial von gut ausgebildeten ICT-Fachleuten und den Wachstums-aussichten einer Volkswirtschaft bestehen unmittelbare Wechsel-wirkungen», sagte sie in ihrer Ansprache. Das Jahr der Informa-tik sei deshalb ein «dringender Weckruf» für die Schweiz gewe-sen. Leuthard sieht aber noch Handlungsbedarf: Unter anderem gelte es, die Synergien besser zu nutzen, weiter in die Ausbildung zu investieren und das Vertrauen in die IT zu stärken.

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Vor 25 Jahren

➤ IBMs Home-PC: Im November 1983

brachte IBM eine abgespeckte Version

seines PC heraus, der für den Heimge-

brauch off enbar zu teuer war. Dem PC

Junior, kurz PCjr, war jedoch mit seinem

4,77-MHz-Prozessor und maximal 128 kB

RAM selbst für damals eher leistungs-

schwach und immer noch zu kostspielig

für die Massen. Kurz: Das Produkt erwies

sich als Flop.

➤ PC mit Touchscreen: Als grosse Neu-

heit präsentierte HP kürzlich den Touch-

smart PC mit integriertem Touchscreen.

Den ersten PC mit berüh-

rungsempfi ndlichem Display

gab es bei HP aber schon vor

25 Jahren: Der HP 150 war

mit zwei Floppy-Laufwerken,

8-MHz-Prozessor und 256 kB

RAM ausgestattet. Eine Reihe

von Infrarot-Leuchtdioden

und passenden Empfän-

gern, im Rahmen rund um

die Anzeige angeordnet,

verwandelte die grün leuchtende 9-Zoll-

Bildröhre in einen Touchscreen, unter-

stützt durch die mitgelieferte Software

Personal Application Manager.

➤ Erfolglose GUI: Im Gegensatz zum

Hauptprodukt Visicalc, der ersten Tabel-

lenkalkulation, war der 1983 lancierten

grafi schen Oberfl äche Visi On aus dem

Hause Visicorp wenig Erfolg beschieden.

Zwar konnten mehrere der mitgeliefer-

ten Programme über

das fensterorientierte

Interface gleichzeitig

betrieben werden,

normale DOS-Soft-

ware unterstützte Visi

On aber nicht. SC

HWEI

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Für Bundesrätin Doris Leuthard war das Jahr der Informatik ein dringender Weckruf für die ganze Schweiz und ihre Wirtschaft.

DIE ZUKUNFT DER INFORMATIK-BILDUNG

Unser IT-Jahr ist zu EndeDas Jahr der Informatik ging feierlich zu Ende. Die Bilanz der Organisatoren ist positiv, aber auch selbstkritisch.

VO N MI C H E L VO G E L

An der ETH fand ein Tag vor der Schlussveranstaltung des Jahres der Informatik eine Podiumsdiskussion zum Thema «Zukunft der Informatik» statt. Im Zentrum stand die Frage, wie heute die Ausbildung auf Hoch- und Mittelschul-Niveau aussieht. Als positiv aufgefasst wurde von den über zwölf Fachleuten die Bologna-

Reform, allerdings sei es für ein abschliessendes Urteil noch zu früh. Grossen Nachholbedarf ortete man an den Mittelschulen. Hier stünden zu wenig Informatik-Stunden zur Verfügung, zudem seien die Lehrer zu wenig ausgebildet. Es wurde ausser-dem der Wunsch nach einem Maturi-tätsfach Informatik geäussert. (mv)

Foto: Alain Herzog

Page 12: InfoWeek 21 / 2008

Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

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Vo n Al i n A Hu b e r

Der angehende Standard «CMIS» und der Web-2.0-Client «CenterStage» standen an der «Momentum» von EMC im Mittelpunkt.

Web 2.0 ohne Risiko

An der EMC-Partner- und Kundenkonferenz «Mo-mentum» zum Thema Archiverung und Content

Management in Prag standen vor allem zwei Ankündigungen im Mittelpunkt. So präsentierte EMC vor rund 1500 Teilnehmer unter anderem den angehenden Standard «Content Management Interoperability Services» (CMIS) sowie den Web-2.0-Client «Cen-terStage». Zusammen mit IBM und Microsoft arbeitet EMC seit 2006 an CMIS. Aber auch Firmen wie Oracle, SAP, OpenText und Alfresco unterstützen die ECM-Schnittstellenspezifikation. CMIS ist der erste Web-Standard, der es erlaubt, Inhalte zwischen ECM-Systemen auszutauschen. Aktuell liegt die Spezifikation der Organi-zation for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) vor. Dort soll CMIS nun zu einem offenen Standard werden. Zudem steht eine erste Version einer Interface Software bereit,

die CMIS unterstützt. Auch habe man kürzlich erfolgreich die CMIS-Integration der Doku-menten- und Content-Manage-ment-Software «Documentum» in Microsofts Office SharePoint Server 2007 getestet.

Von Documentum CenterStage zeigte man sich bei EMC beson-ders begeistert. Das Beta-Pro-gramm laufe gut, bislang betei-

ligten sich über 300 Unterneh-men, wie Whitney Tidmarsh verkündete, Vice President des weltweiten Marketings der Content Management und Archi-ving Division von EMC. Center-Stage verbinde die Vorteile sozi-aler Netzwerke mit Business-Anforderungen wie Sicherheit und Compliance. Unternehmen hätten so das Beste aus zwei Welten, meinte Tidmarsh.

Gleichzeitig zur Momentum in Prag kündigte EMC mit der Information-Management-Applikation «Atmos» zudem den Einstieg ins Cloud-Computing-Geschäft an. Der explosionsartige Anstieg von Web-2.0-Daten erfordere neue Storagelösungen, mit Hilfe derer die Daten global gemanagt werden könnten (mehr dazu erfahren Sie auf S. 22). Man könne sich als Unternehmen heute nicht mehr aus dem Thema Cloud Computing raushalten, wie Whitney Tidmarsh im Gespräch mit InfoWeek verlauten liess. Bereits 2009 sollen das Storage-Cloud-Angebot mit ersten Soft-ware Services von EMC ergänzt werden. Des weiteren kündigte Tidmarsh für Mitte 2009 eine weitere 6.x-Version von Docu-mentum an. Die Version 7 soll dann Ende 2009 erscheinen. Was die aktualisierten Fassungen der Software genau mit sich bringen, dazu wollte Tidmarsh sich nicht äussern. Man könne aber grosse Veränderungen und Verbesse-rungen in CenterStage erwarten, einem der Kernbereiche der Documentum-Plattform.

iPhone robuster als BlackberrySquare Trade, Anbieter von Garantie-verträgen für Mobiltelefone, hat in einer Studie die Reparaturanfälligkeit der beliebtesten Smartphones untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass im ersten Betriebsjahr 5,6 Prozent der iPhones wegen Produktfehlern beim normalen Gebrauch in die Reparatur mussten. Beim Blackberry liegt die Fehlerrate doppelt und beim Treo dreimal so hoch.

Novell hilft bei Migration Novell lanciert ein neues Programm für die Migration auf Suse Linux. Firmen, die auf Red Hat setzen, erhalten bei einem Wechsel auf Suse Linux Enterprise Server (SLES) spezielle Hilfe. So werden auf der Novell-Seite schon bald neue Tools, technische Information und Anleitungen bereitgestellt, um die Migration auf SLES zu erleichtern.

Windows Mobile 6.5Bevor Microsoft im zweiten Halbjahr 2009 die lang ersehnte Version 7 von Windows Mobile bringt, gibt es Anfang 2009 noch eine Version 6.5. Was die Fassung 6.5 des Smartphones-OS Neues bringt, ist noch unklar. Vermutet wird ein neuer Internet Explorer Mobile. Ausser-dem könnte die Musik-Plattform Zune integriert werden.

KMU-Tools von IBM Mit «IBM Lotus Notes Foundations Start» präsentiert IBM ein neues Collaboration-Angebot. Die Tools sollen KMU beim Auf-bau einer verlässlichen IT-Infrastruktur unterstützen. Ausserdem könne Windows damit auf virtualisierten Rechnern mit VMware-Technologie betrieben werden. Die auf dem «Plug-and-Play»-Prinzip basierende Lösung kombiniert Software und Hardware und soll damit eine schnelle Implementierung garantieren. Die Lösung wird im Dezember lanciert.

Netbook-Prozessoren von ARMNoch dieses Jahr soll laut diversen Gerüchten ein Mini-Notebook-Prozes-sor von AMD erscheinen. ARM selbst kündigte immerhin den Einstieg ins Netbook-Geschäft an. Das Know-how im Mobiltelefonie-Bereich soll die zukünftigen Netbook-Prozessoren der ARMv7-Architektur besonders energie-effizient machen. ARM verspricht sogar Akkulaufzeiten von bis zu einem Tag. Zudem arbeitet ARM zusammen mit dem Ubuntu-Hersteller Canonical an einer Linux-Distribution, die speziell auf die neuen ARM-Prozessoren abgestimmt ist. Sie soll nächsten April erscheinen.

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Sun entlässt und strukturiert umSchlechte News aus dem Hause Sun Microsystems: Das Unterneh-men plant aufgrund des Konjunk-turabschwungs 5000 bis 6000 Stellen zu streichen. Damit will das Unternehmen jährlich 700 bis 800 Millionen US-Dollar einspa-ren. Zudem soll die Software-Sparte neu auf die drei Unter-nehmensbereiche «Application

Platform Software» (mit Java, MSQL, GlassFish etc.), «Systems-Plattform» (Solaris, Virtualisie-rung etc.) und «Cloud Computing and Developing Platforms» (NetBeans, StarOffice etc.) ausge-richtet werden.

Es gibt aber auch gute News von Sun: Eben ist die nächste Vorabversion des Java-Applica-

tionservers, der GlassFish Enter-prise Server v3 Prelude, veröf-fentlicht worden. Ausserdem hat Sun die neuen Unified-Storage-Systeme «Sun Storage 7000» vorgestellt, die Speicherplatz zwischen 2 und 576 TB bieten und in einigen Modellen für mehr Speed auch aus Solid State Disks (SSDs) bestehen. (mv)

«Center Stage ist Web 2.0 ohne Risiko», meinte Whitney Tidmarsh an der EMC Momen- tum in Prag.

Page 13: InfoWeek 21 / 2008

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News & ANAlyseN

AMD forciert 45nmAMD hat die neuen Opteron-CPUs namens «Shanghai» veröffent-licht. Ein paar Monate früher als angekündigt will AMD den Nehalem-Prozessoren zuvorkom-men, die mit 45-Nanometer-Technologie und integriertem Speicherkontroller in die gleiche Richtung gehen. Die Shanghai-CPUs werden vorerst als reine Quadcores ausgeliefert und takten zwischen 2,3 und 2,7 GHz pro Kern bei 75 Watt Verbrauch. Die Vorteile der 45nm-Chips gegenüber 65nm sind 35 Prozent geringerer Energiebedarf, weni-ger Abwärme und höhere Taktfrequenzen; dies bringt bis 35 Prozent mehr Rechenleistung als Barcelona. Der grösste Leistungsgewinn resultiert aus dem 6 MB grossen Level-3-Cache (vorher 2 MB), der den Datenaustausch der einzelnen Kerne sicherstellt. Ab 2010 plant AMD mit den 12-Kern-CPU Magny

Cours und dem 6-Kern «Sao Paolo» für die Maranello-Platt-form (DDR-3-Speicher) auf 32nm umzustellen; erste Testchips werden in Dresden gefertigt. AMD betont die Langlebigkeit der Plattformen mit dem aktuellen Socket F der Barcelona-CPU. Ab nächstem Jahr folgt die neue Plattform «Fiorano», die erwei-terte Virtualisierung auf Plattform-ebene ermöglicht und 35 Prozent Leistungsgewinn liefert. (Marco Rohner / IT Reseller)

Virtualisiertes HandyVirtualisierungs-Spezialist VM-ware will nun auch den Mobil-telefon-Markt erobern und lan-ciert dazu eine «Mobile Virtuali-zation Platform» (MVP), die Smartphones virtualisieren soll. Das Mobiltelefon erhält also künftig auch eine Software-Schicht, die Hardware und An-wendungen trennt. Die MVP basiert auf einer Technologie von Trango Virtual Proces-sors, das VMware im Oktober 2008 übernommen hat. Durch die Plattform werden gemäss VMware schnellere

Entwicklungszyklen möglich, weil die Hersteller ihren Softwarestack nicht mehr individuell auf jede Kombination von Prozessor, Chipset und Treibern anpassen müssen, sondern einheitlich auf eine virtualisierte Umgebung ausrichten können. Doch auch für den Anwender bringe die Virtua-lisierungs-Plattform Vorteile: So könne man auf einem Gerät

mehrere Profile verwen-den. VMware-CEO Paul Maritz zeigt sich denn auch überzeugt, dass die Plattform den Weg für innovative Applikationen und Dienste für Anwen-der ebnet. Wann MVP lanciert wird, hat VMware nicht bekannt gege-ben. (ahu)

Design der Shanghai-

CPU.

Mit der VMware-Lösung werden Handys wie das HTC S620 bald virtualisiert.

Page 14: InfoWeek 21 / 2008

Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

NeWs & ANAlyseN

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Der Business-Software-Marktführer SAP ist an mittelständischen Kunden höchst interessiert – an der Hauskonferenz Sapphire im ver-gangenen Mai lautete das gebetsmühlen-

artig immer wieder verkündete Hauptmotto denn auch «SAP is for great companies, not just for great big companies».

Exakt in diesem Kundensegment brodelt es jedoch, seit SAP Anfang Jahr beschloss, die bisherigen Sup-port-Programme «Standard» und «Premium», die vor allem bei KMU beliebt waren, durch den massiv kostspieligeren «Enter-prise»-Support zu ersetzen: Die Gebühren für die After-Sales-Dienstleistungen steigen dadurch schrittweise um ca. 30 Prozent.

Für SAP folgt der Umstieg auf das Enterprise-Programm einem Bedürfnis der Mittelstandskunden – die IT-Umgebungen und damit auch die Supportanforderungen würden auch im KMU immer komplexer, und gerade der mit dem Enterprise-Programm garan-tierte 24x7-Support sei heute «überlebenswichtig».

Manche Anwender sehen das anders. So verabschiedete das «Seestern IT Forum», eine Interessengemeinschaft deutscher Software-Anwender, Ende August eine Erklärung mit deutlichen Worten. Die gleichschal-tende Reform der Wartungsprogramme entspreche nicht dem Bedarf der Mittelstandskunden, man wün-sche vielmehr ein Supportmodell mit variablen Opti-onen. Man empfinde die «einseitige Änderung solch zentraler IT-Leistungen» zudem als stossend. Sogar von Vertrauensbruch war die Rede. Einseitig sei die Änderung keineswegs erfolgt, kontert der Schweizer SAP-Marketingchef Hansruedi Kuster: Das Unterneh-men stehe in ständigem Kontakt mit den Kunden und stimme sich regelmässig mit der deutschsprachigen SAP-User-Group DSAG ab.

Inzwischen hat sich die Situation entschärft, aber nur teilweise. SAP hat zwar verschiedene Verbesse-rungsvorschläge gemacht, hält aber weiterhin am

obligatorischen Enterprise-Support fest – hier blei-ben die Walldorfer pickelhart. Der zuständige SAP-Manager Uwe Hommel hält dazu fest, die Kunden mit den bisherigen Verträgen hätten regelmässig bis zu 70 Prozent mehr an Leistungen erhalten als ei-gentlich vereinbart gewesen wäre. Man könne diese grosszügige Auslegung zu den bestehenden Kondi-tionen nicht beibehalten. Die DSAG besteht indes weiter auf Optionen beim Support – weiterer Zoff ist

also nicht ausgeschlossen. Als Fazit lassen sich aus dem

SAP-Support-Knatsch drei Schlüsse ziehen. Erstens hat der oft bemühte Begriff der Kunden-orientierung bei den Kunden selbst offenbar eine etwas andere Bedeutung als bei den Herstel-lern: Wer seinen Kunden etwas aufzwingt, sei es auch noch so gut gemeint, sieht sich bald einmal dem Vorwurf der Bevormundung ausgesetzt. Kunden brauchen zwar gelegentlich Führung und Anleitung, die Wahl zwischen einem kleineren und einem grös-seren Zückerchen wird aber alle-mal besser aufgenommen als eine schwingende Peitsche.

Zweitens haben Anwenderver-einigungen durchaus einen gewissen Einfluss – ein Verband vom Kaliber einer DSAG ist nicht ein pala-vernder Hobbyclub, sondern eine Interessengemein-schaft, die auch von der Anbieterseite ernst genom-men wird. Eine Mitgliedschaft kann sich durchaus auszahlen. Wie das Beispiel zeigt, bewirkt aber auch die stärkste Kundengemeinschaft nicht immer das ersehnte Wunder.

Und drittens wird man den Eindruck nicht voll-ständig los, es gehe SAP bei der Umstellung der Supportangebote eher um eine zusätzliche Geld-quelle als um vermehrten Kundennutzen in allen Segmenten.

Urs Binder

KUnden-orientierUng hat Beim anBieter eine andere BedeUtUng als Beim KUnden selBst.

die drei lehren aus dem support-Knatsch bei saP

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Urs Binder, redaktor

Urs_B inder@vogel-med ia.ch

Page 15: InfoWeek 21 / 2008

www.itsystems.ch/sehen

Sehen, statt lange zu suchen..

Das Prozessmodell für SharePoint

News & ANAlyseN

Die Zukunft von Visual StudioWirtschaftsabschwung und die Ende Oktober durchgeführte PDC bescherten Microsofts TechEd Developers Barcelona einen ungewohnten Besucherrückgang. Auch in Sachen Neuigkeiten stand die PDC der TechEd vor der Sonne. Grosse Ankündi-gungen gab es keine, dafür immerhin ein paar neue Newshäppchen zum kom-menden Visual Studio 2010, das im Mittelpunkt der diesjährigen Keynote, die von Jason Zander, General Mana-ger Developer Division, gehalten wurde. So plant Microsoft ihre Entwicklungs-umgebung nun endlich mit brauchbaren Werkzeugen, inklusive Projektvorlagen, visuellen Designern und Deploy-ment-Mechanismen für die SharePoint-Entwicklung auszurü-sten. Mit dem neuen Architecture Explorer lassen sich aus bestehen-dem Code Diagramme erzeugen,

welche die Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Komponenten grafisch wiederge-ben. Weitere geplante Visual-Studio-Neuerungen sind Unter-stützung für UML-Sequenzdia-

gramme, Rückverfolgung von Debugging-Sessions (Historical Debugging) über mehrschichtige Umgebungen hinweg und ein Lab Manager, mit dem sich virtuelle Instanzen für Test-

szenarien mit mehreren VMs verwalten lassen. Des weiteren hat Microsoft zwei neue Werk-zeuge aus ihrem SDL-Programm (Security Development Lifecycle) angekündigt. Dazu gehören das

SDL-Optimization-Modell, das Umsetzung des SDL-Prozesses im eigenen Unternehmen erleichtern soll und SDL Threat Modeling, mit dem sich potentielle Sicherheits-lücken bereits im frühen Entwicklungsstadium identifi-zieren lassen.

Neues gibt es zudem aus dem Windows-Embedded-Lager. So soll der nächste Release (Codename «Que-bec») des Embedded-Be-triebssystem auf Windows 7

basieren und Technologien wie Silverlight 2, WPF (Windows Presentation Foundation), Bit-locker-Verschlüsselung, Multi-touch und 64-Bit-Prozessoren unterstützen. (Urs Bertschy)

SAP geht auf DSAG zuIm Mai hatte die Software-Schmiede SAP angekündigt, dass sie die Support-Modelle «Stan-dard» und «Premium» durch den Enterprise-Support ersetzen werde, was für viele Kunden zu massiven Preiserhöhungen führen würde. Konkret würden die Wartungsgebühren von derzeit 17 auf 22 Prozent steigen. Die Protestrufe der Deutschspra-chigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) und weiterer internatio-naler SAP-Anwenderverbände liessen denn auch nicht lange auf sich warten. Wie die DSAG jetzt mitteilt, habe man in den Gesprächen mit SAP über die Kosten des Enterprise-Support nun aber Fortschritte gemacht. So sollen zum Beispiel Qualitäts-richtlinien erarbeitet werden, an denen SAP sein Support-Modell ausrichten soll.

Trotz der vereinbarten weiteren Schritte besteht die DSAG aber weiterhin auf einem optionalen Supportmodell. In einem Ge-spräch mit den SAP-Chefs Hen-ning Kagermann und Léo Apo-theker habe man die Position der SAP-Anwender sowie deren gegenwärtige Unzufriedenheit über den Enterprise Support und die damit verbundene Preiserhö-hung dargelegt, wie der DSAG-Vorstandsvorsitzende Karl Lieb-stückel mitteilte.

«Wir haben den Eindruck gewonnen, dass die Anforde-rungen und die Kritik der Anwen-der bei SAP angekommen sind», so Liebstückel. SAP habe konkrete Vorschläge auf den Tisch gelegt, wie beispielsweise eine verbind-liche Stückliste. Diese Vorschläge werde man nun gemeinsam bearbeiten. (ahu)

Jason Zander setzte den Schwerpunkt der diesjährigen TechEd-Keynote auf die Neuerungen in Visual Studio 2010.

Informatik-GoldgrubenMitte November fand an der ETH Zürich ein Podiumsgespräch zum Thema «Informatik: Jobkiller oder Innovationstreiber?» statt. Man war sich einig, dass durch Infor-matik Jobs verschwinden, die aber durch neue, wertvollere ersetzt werden. Spannender war die zweite Frage: Wie kann man mit Informatik in Zukunft Geld verdienen? Erich Gebhardt von Microsoft sieht die Chance darin, jedes Marktsegment mit hochspe-zialisierten Lösungen bedienen zu können. Paul Sevinç von Doodle wittert das grosse Geld in einem einfachen Bezahlsystem für Webdienste. Laut Markus Wyss vom Institut für Wirtschaftsinfor-matik der Hochschule Luzern sind Sicherheits- und Informationsma-nagement-Lösungen gefragt. (mv)

Page 16: InfoWeek 21 / 2008

Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

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Die Finanzkrise ist noch im Gang, Ruhe ist noch nicht eingekehrt, und für das kommende Jahr wird

eine Rezession erwartet. Wir wollten wie jedes Jahr wissen, wie sich das IT-Budget der Unternehmen im 2009 entwickelt. Ausserdem haben wir im dies-jährigen «Budget-Quick-Poll» speziell auch nach der Finanz-krise und ihrem Einfluss gefragt.

Das Fazit gleich zum Anfang: In den Schweizer Unternehmen wird im kommenden Jahr deut-lich weniger in die IT investiert. Ihr Budget stark anheben wird

nur noch knapp jede zehnte Firma (9,6%), während es im Vorjahr noch 14,3 Prozent waren. Eine leichte Anhebung plant auch nur etwa jeder Zehnte (10,3%). Im Vergleich zu den Angaben für 2008 sind das für 2009 ganze 16,1 Prozent weniger.

Stark zugenommen hat die Gruppe derjenigen, die ihr IT-

Budget im kommenden Jahr etwa gleich hoch belassen (von 31,4% auf 46,3%). Es ist nun also fast die Hälfte aller Unternehmen die an der Umfrage teilgenommen haben.

Rund ein Drittel der Firmen wird die IT-Ausgaben fürs kom-mende Jahr sogar senken. Das Budget leicht reduzieren werden 11,7 Prozent, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 7,4 Prozent entspricht. 6,6 Prozent der Unternehmen geben an, diese Massnahme nur aufgrund der aktuellen Finanzkrise be-schlossen zu haben.

Noch viel beunruhigender ist die Zahl derer, die ihr Budget für 2009 stark gesenkt haben. Das sind genau 22 Prozent. 13,2 Prozent davon tun das ausschliesslich wegen der Fi-nanzkrise. Die Zunahme gegen-über dem Vorjahr beträgt insge-samt 8,4 Prozent.

Vo n Mi c h e l Vo g e l

Jedes dritte Unternehmen wird 2009 weniger Geld für die IT ausgeben. Der Hauptgrund ist die aktuelle Finanzkrise.

IT-Budgets am sinken

Nächster Quickpoll

21.11. bis 05.12.2008Wo sehen sie den grössten Vorteil beim einsatz von cloud compu-ting bzw. software as a service?

www.infoweek.ch/quickpoll

top-oNliNe-NeWs Der letZteN tAGe

1 Gratis-Netbooks auch in schweiz Netbook-Hersteller und Mobilfunk-

anbieter bieten nun auch in der Schweiz Geräte zum Nulltarif an.

2 Gefährliche pDF-Dateien Im Netz treiben sich präparierte PDFs

herum, die die neusten Sicherheits-lücken in Adobes Reader ausnutzen.

3 trojaner klaut 300’000 Bankdaten Ein umtriebiger Trojaner hat in den

letzten Monaten Login-Daten von hunderttausenden Konten gestohlen.

4 WpA-Verschlüsselung angreifbar Deutsche Forscher wollen einen Weg

gefunden haben, um Daten abhören und einschleusen zu können.

5 swiss ict Award: Die Gewinner Ergon Informatik, Axsionics, Doodle,

die Gebrüder Dallmann sowie Daniel Gorostidi wurden ausgezeichnet.

6 post: Finale Version von incaMail Die Schweizerische Post hat ihre

Lösung «IncaMail» zum sicheren Versand von E-Mails fertiggestellt.

7 Android gehackt und kritisiert Der erste Jailbreak fürs G1 ist da und

Steve Ballmer sagte, dass Googles Android keine Konkurrenz ist.

8 Windows 7 im sommer 09 fertig? Das neue Microsoft-OS soll im

nächsten Sommer fertig und pünkt-lich auf Weihnachten erhältlich sein.

9 Microsoft verteilt Gratis-software Microsoft fördert mit dem Programm

«BizSpark» Startups, die in der Soft-wareentwicklung tätig sind.

10 kaum noch it-Nachwuchs Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat

die «Indikatoren zur Informationsge-sellschaft Schweiz» präsentiert.

Argente Registry Cleaner zählt zu den leistungsfähigsten wie auch sichersten Tools, um Fehler in der Systemregistrierung aufzuspüren und zu eliminieren. Bevor der Scan-Prozess gestartet wird, bietet das Tool die Möglichkeit, über eine integrierte Routine ein Vollbackup der Registry anzufer-tigen. Der Scan-Prozess selbst

lässt sich vielseitig konfigurieren, beispielsweise durch die Auswahl bestimmter Schlüssel-Gruppen oder einzelner Keys, die beim Scan ausser acht gelassen wer-den. Nachdem die Fehler aufge-spürt wurden, wird schliesslich noch einmal ein Backup der Änderungen angefertigt, womit sich die Korrekturen per Maus-

klick wieder rückgängig machen lassen. Argentes Registry Cleaner arbeitet äusserst schnell und findet viele Fehler, die bei Kon-kurrenzwerkzeugen nicht aufge-spürt werden.

Jetzt herunterladen unter: www.infoweek.ch/downloads

Argente Registry Cleaner 1.504

13,2% Wird infolge der Krise stark gesenkt

46,4% Bleibt etwa gleich wie 2008

8,8% Wird ohnehin stark gesenkt 10,3% Wird leicht angehoben

6,6% Wird infolge der Krise leicht gesenkt

9,6% Wird stark angehoben

5,1% Wird ohnehin leicht gesenkt

Wie eNtWickelt sich DAs it-BuDGet ihrer FirMA 2009? hAt Die FiNANZkrise eiNeN eiNFluss?

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RedaktionskommissionRoland Schubert,Katrin Künzi, Alfred Breu,Michael Busch,Barbara Schiesser

Infoseite SwissICTHier finden Sie in jeder InfoWeek-Ausgabe eine Informations-Seite von SwissICT, dem Schweizerischen Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie.Weitere Informationen zu SwissICT: www.swissict.ch

Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Eine Firma hat eine geniale Idee für ein neues Produkt, das den Markt revoluti-onieren wird. Das hat die Marktanalyse erkennen lassen. Auch scheint der Einführung auf das Wintergeschäft und die Messe X realisierbar zu sein. Man konnte hoffen, erfolgreich zu sein und deutlich Marktanteile zu gewin-nen. Doch bald bestätigte sich leider, dass das Produkt erst ein halbes Jahr später bereit sein wird. Die Informatik-firma, die einen wesentlichen Beitrag zu dem neuen Produkt liefern sollte, ist voll ausgelastet, kann infolge des bekannten Fachleutemangels nicht ausbauen und kommt mit bestehenden Aufgaben kaum nach. Die Vergabe ins Ausland platzte schlussendlich an der Umsetzung, die Schweizer Qualität und Niveau nicht entsprechen konnte.

Als das Produkt der Firma X dann endlich so weit war, befanden sich die Produkte der koreanischen Konkur-renz bereits höchst erfolgreich in den weltweiten Märkten. Fazit? Verpasstes Geschäft, verpatzte Marktanteile, ein an-derer hat die Nase vorne. Warum? Weil die Schweizer Firmen zu wenig Informa-tiker-Nachwuchs generieren – leider.

Gregor Hengers Buch «Informatik in der Schweiz» beschreibt die «Erfolgs-geschichte verpasster Chancen» der Schweizer Informatik. Doch betrafen

sie bisher hauptsächlich die Informatik selber, so sind heute deutlich umfas-sendere Konsequenzen zu berück-sichtigen. Praktisch alle Produkte und Prozesse sind von einer guten Infor-matik-Lösung abhängig. Entsprechend ist es unumgänglich, die nötige Menge Fachleute mit dem nötigen Rüstzeug auszubilden. Leute, die das Business kennen, die in der Lage sind, an der Ent-wicklung neuer Produkte und Dienstlei-stungen mitzuwirken. Vor allem dann, wenn die gute Idee kommt.

Alles beginnt mit einem Studium oder einer Berufslehre. Für mehr Informa-tikstudenten wird nun vieles gemacht und sollte in einigen Jahren Früchte tragen. Rascher würde die Ausbildung via Lehre wirken. Das Interesse der Jugend ist geweckt – jetzt brauchen wir dringend mehr Lehrplätze. Was ist nahe liegender, als Interesse der Jugend und Bedürfnis der Wirtschaft in Einklang zu bringen? Lehrlinge ausbilden braucht keine Instruktoren, nur eine Fachper-son, die Willens ist, mit einer/einem Jugendlichen im Tandem die Fertig-keiten einzuüben und im produktiven Umfeld einzusetzen. Vom Groben zum Detail, vom Einfachen zum Komplexen.

Alfred Breu, Präsident ZLI – Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik

Das Themengebiet Application Ma-nagement wird in Literatur und Fachma-gazinen kontrovers behandelt. Unsere Fachgruppe versteht darunter die Begleitung über den gesamten Lebenszyklus einer Applikation, sowohl entwicklungs- wie auch betriebsseitig. Genau in diesem weit gefassten Begriff besteht auch die be-sondere Herausforde-rung, gilt es doch, zwei ganz unterschiedliche Welten der ICT zusammenzubringen. Weshalb diese komplexe Fragestellung? Im Niemands-land zwischen Entwicklung und Betrieb entstehen grosse Reibungsverluste. Der zentrale Fokus unserer Fachgruppe ist denn auch ICT-Kostenoptimierung durch abgestimmte Prozesse und Tools für ICT-Development und ICT-Operations.

In vielen Unternehmen erfolgt das Management der ICT-Projekt- und Ent-wicklungswelt losgelöst vom Betrieb. Dadurch ergeben sich kostspielige Umtriebe im gesamten Application Life Cycle Management. Wie kann dieses

Einsparungspotential realisiert wer-den? Ein anderes Thema sind Legacy Systeme. Legacy Systeme zu betreuen

ist eine immer wieder von neuem aktuelle Sonderform des Application Manage-ments. Legacy Systeme bie-ten aufgrund ihrer historisch gewachsenen Struktur be-sondere Herausforderungen. Galt es früher, die alten Host-Systeme abzulösen oder geeignet einzubinden, so stehen heute ganz andere Umfelder zur Diskussion.

Die Mitglieder unserer Fachgruppe, Methodiker und Tool-Hersteller, zeigen in verschiedenen Veranstaltungen Lösungsansätze auf, welche anschlies-send im Plenum diskutiert werden.

Die Meetings der Fachgruppe finden vierteljährlich im Raum Zürich in Form von Workshops und Vorträgen statt. Neue Mitglieder aus dem Bereich «Technisches Management» und deren aktive Teilnahme sind sehr erwünscht. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Markus Aeppli, [email protected]

Markus Aeppli

FG Application Management: Kostenoptimierung im FokusEine Expertengruppe des SwissICT

Aktives Rednertraining für IT-FachleuteOb man als Projektleiter ein Team überzeugen oder als Referent vor hundert Leuten sprechen muss – die Bausteine für erfolgreiche Auftritte bleiben immer dieselben.Im Theorieteil zeigt der Trainer, welche Qualitätskriterien einen guten Auftritt auszeichnen. Im Pra-xisteil bietet sich die Gelegenheit, ganz ohne Erfolgsdruck selbst ei-nen kurzen Auftritt zu bestreiten.24. Februar 2009 SIX, ConventionPoint, Zürich

Digitale Signaturin Theorie und PraxisDigitale Signaturen sind gemäss Obligationenrecht (OR) rechts-gültig und somit der manuellen Unterschrift gleichgesetzt. Welche positiven und negativen Erfahrungen wurden in der Praxis bereits gemacht? Ein Grundsatzre-ferat sowie der Praxisbericht der Migros geben Antworten auf diese und andere Fragen. Beim Apéro ist Zeit für weitere Gespräche. Mittwoch, 3. Dezember 2008 SIX, ConventionPoint, Zürich

Veranstaltungskalender SwissICT Datum Titel / Thema Ort

03.12.2008 Digitale Signatur – Theorie und PraxisAbendveranstaltung

ZürichConventionPointSIX Zürich

20.01.2009 Ethik und InformatikAbendveranstaltung

ZürichConventionPointSIX Zürich

24.02.2009 Aktives RednertrainingWorkshop

ZürichConventionPointSIX Zürich

Weitere Informationen und Anmeldung:SwissICT, www.swissict.ch, Telefon 043 336 40 20

Verpasste Chancen

SwissICT News 24. November • 21/2008

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Die Datensicherung stellt gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine Herausforderung dar. Nur zu oft wird sie vernachlässigt. Und auch dort, wo

man ein Sicherungskonzept hat, gibt es oft Einschränkungen, weil beispielsweise die Si-cherungsmedien im gleichen Raum lagern wie die Server. Mit Online-Backup-Lösungen kann man inzwischen relativ günstig mehr Sicher-heit für die Daten einkaufen – in einfach nutz-barer Weise.

Insbesondere in den letzten zwei bis drei Jahren sind die Themen «Software as a Ser-vice» und «Cloud Computing» populär gewor-den. Inzwischen gibt es unzählige Angebote, von Office-Anwendungen über E-Mail- und Intranet-Hosting bis hin zu Storage-Lösungen, mietbarer Rechnerzeit, CRM-Systemen und eben der Sicherung im Internet.

Online-Backup für UnternehmenOnline-Backup gibt es dabei wiederum in vie-len Ausprägungen. Es beginnt bei einfachen Online-Backup-Optionen als Teil von Sicher-heitslösungen auf Client-Ebene, wie sie bei-

spielsweise von Symantec an-geboten werden, und geht bis zu dedizierten Servern in hoch-sicheren Rechenzentren, bei-spielsweise bei Swissvault.

Für kleinere und mittlere Unternehmen mit einer schlan-ken Server-Infrastruktur, bei der es vor allem um die Siche-rung einzelner Lösungen wie eines Small Business Server oder weniger Windows Server geht, liegt die Lösung dazwi-schen. Man wird hier meist noch ohne dedizierte Server für das Backup arbeiten, benö-tigt aber bereits eine aus-reichend skalierbare Lösung, die ein sicheres Backup und eine leistungsfä-hige Wiederherstellung der Server unterstützt – insbesondere von Windows-Systemen, aber gegebenenfalls auch von Linux-Rechnern.

Die Kernanforderungen Die wichtigsten Anforderungen an das Online-Backup sind das Vertrauen in den Anbieter und die Sicherheit der Daten. Das Backup ist eine Art «Lebensversicherung» für das Unter-nehmen: Ohne diese Daten dürfte der Weiter-betrieb oft gefährdet sein. Man muss sich also sowohl darauf verlassen können, dass nie-mand anders an die Informationen gelangt als auch darauf, dass man selbst bei Bedarf schnell wieder darauf zugreifen kann, um die eigene Infrastruktur wieder herzustellen.

Neben Mozy, einer Tochter von EMC, berück-sichtigt unser Vergleichstest drei Schweizer Anbieter. Grundsätzlich spricht einiges für einen lokalen Anbieter – Nähe schafft Ver-trauen, und man kann davon ausgehen, dass

spezifische nationale Vorschriften beachtet werden. Bei den Schweizer Unternehmen wurden Netrics als Swisscom-Partner, Swiss-vault und Stepping Stone getestet. Alle Unter-nehmen bieten Lösungen für das Online-Backup an, die für mittlere Unternehmen passen. Und alle bieten als nationale Anbieter oder Tochterunternehmen eines der führenden Storage-Anbieter die Vertrauensbasis, die On-line-Backup braucht.

Damit ist es aber natürlich nicht getan. Wei-tere wichtige Punkte sind die flexible Unter-stützung unterschiedlicher Betriebssysteme, einschliesslich der aktuellen 64-Bit-Versionen des Windows Server, die zunehmend einge-setzt werden. Interessant ist, dass der Win-

In Kürze

· Online-Backup stellt heute eine valable Option für die Daten-sicherung im KMU dar.

· Es spricht einiges für die Wahl eines lokalen Anbieters.

· Die Dienste unterscheiden sich bei der Unterstützung verschie-dener Betriebssysteme und Serverplattformen sowie beim Preismodell.

Mehr Sicherheit für die Daten perOnline-BackupZahllose Anbieter offerieren Online-Dienste für die Datensicherung. Eignen sich solche Dienstleistungen aber auch für die Backup-Ansprüche im KMU?

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Das Backup-Programm von Swissvault überzeugt mit einem komfortablen und leistungsfähigen Client.

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dows Server 2008 oft in der Liste der explizit unterstützten Systeme fehlt. Auch bei Nicht-Windows-Plattformen gibt es meist Einschrän-kungen. Die grösste Flexibilität bietet Swiss-vault. Dagegen gibt es beispielsweise bei Stepping Stone nur einen 32-Bit-Sicherungs-agenten, der allerdings auch auf 64-Bit-Versi-onen von Windows funktioniert – das ist aber sicher nicht die optimale Lösung.

Alle Lösungen verfügen über eine eigene Backup-Software, die installiert werden muss. Die Installation war in allen Fällen sehr ein-fach, ebenso wie die Basiskonfiguration. Auch Sicherungszeitpläne lassen sich einfach und mit sehr überschaubarem Aufwand erstellen. Man kann durchaus sagen, dass Backup noch nie so einfach wie mit den getesteten Online-Backup-Lösungen war.

Bei der Sicherheit bieten alle Hersteller eine Verschlüsselung an, oft mit 448 Bit statt der meist üblichen 256 Bit. Man kann daher davon ausgehen, dass die Daten sowohl bei der Übertragung als auch in den Rechenzentren ausreichend sicher sind. Dagegen sind die Si-cherheitsmassstäbe beispielsweise bei den Kennwörtern doch oft eher schwach. Während beispielsweise Swissvault auch die Unterstüt-zung von PKIs bietet und bei Mozy die Benut-zer und Berechtigungen flexibel konfigurierbar sind, kann bei Stepping Stone nicht einmal das Standard-Kennwort angepasst werden.

Die Sicherungsgeschwindigkeit ist dagegen kein Thema. Die wesentliche Restriktion ist hier die verfügbare Bandbreite der Internet-Verbindung – und hier liegt die Herausforde-rung eindeutig auf Seiten des Kunden und nicht des Anbieters für das Online-Backup. In unserem Test gab es jedenfalls keine Restrik-tionen, die sich auf der Server-Seite als pro-blematisch erwiesen hätten.

Organisatorische RahmenbedingungenNeben den technischen Aspekten und der Si-cherheit sind aber auch die organisatorischen Rahmenbedingungen zu beachten. Dazu zäh-len beispielsweise definierte SLA (Service Level Agreements), in denen die Leistungen des Backup-Anbieters genau definiert sind. Swiss-vault hat diese in ausführlicher Form mitgelie-fert, ebenso wie eine klare und einfache In-stallationsanleitung und Formblätter, in die alle eigenen Konfigurationsdaten direkt einge-tragen werden konnten.

Auch Netrics bietet SLAs an, in diesem Fall im Internet für den Download. Solche detail-lierten Informationen wurden dagegen bei Mozy und Stepping Stone vermisst. Bei Mozy kommt hinzu, dass man sich in einem anderen Rechtsraum bewegt, was in Schadensfällen nicht unproblematisch ist.

Wichtig sind auch die Informationen über die Rechenzentren, in denen die Daten gesichert wer-den. Auch hier bietet Swissvault wieder die de-tailliertesten Informati-onen an, während sich andere oft auf die Aussage beschränken, dass mit redundanten Datenzen-tren gearbeitet würde.

Exchange und das Active DirectoryNicht alle der Anbieter unterstützen explizite Sicherungsfunktionen für den Microsoft Ex-change Server. Am flexibelsten zeigt sich auch hier Swissvault. Allerdings lässt sich diese Herausforderung dadurch umgehen, dass man gegebenenfalls erst eine Disk-to-Disk-Siche-rung durchführt und die gesicherten Informa-tionen anschliessend im Online-Backup si-chert. Das ist allerdings für die Wiederherstel-lung aufwendiger.

Kaum angeboten werden spezielle Siche-rungsdienste für das Active Directory. Hier muss man oft den Zwischenschritt über eine Disk-to-Disk-Sicherung gehen. Allerdings sind hier ja auch die Wiederherstellungsproze-duren sehr komplex und gehen über das hi-naus, was man sinnvoll im Online-Backup machen kann. Mozy mit Snapshots und Swiss-vault mit der Option zur Sicherung des System-

status gehen allerdings über die Grundfunk-tionen hinaus.

Für die Wiederherstellung von Windows-Systemen auf Basis von Snapshots bietet Mozy insgesamt die beste Funktionalität. Das rührt allerdings wohl auch daher, dass Mozy in der Basis-Version stark auf den privaten Endbe-nutzer ausgerichtet ist, für den diese Fähigkeit im Vordergrund steht.

Die KostenWenn man sich die Kosten für das Online-Backup betrachtet, wird man eine erfreuliche Feststellung machen können. Denn die Kosten halten sich in Grenzen, wenn man sie mit der Anschaffung eigener Sicherheitslösungen und für den Betrieb des Backups vergleicht. Man kann zwar argumentieren, dass heute externe Festplatten sehr günstig sind und daher ein ideales Sicherungsmedium darstellen. Das ist aber nur begrenzt richtig, da diese Festplatten eben typischerweise im gleichen Raum ste-hen. Man kann natürlich auch mit einem wei-teren Server an anderer Stelle arbeiten – dann stimmt das Kostenargument aber nicht mehr.

Und wenn man andere Lösungen wie die Bandsicherung nimmt, dann ist auch heute noch die Hardware vergleichsweise teuer. Hinzu kommen die Kosten für den Betrieb, die zwar überschaubar sind. Aber ein Aufwand für das Handling der Bänder und deren sichere Ablage an anderen Orten entsteht doch.

Im Übrigen setzt das auch voraus, dass man entsprechende Sicherungskonzepte definiert hat und sie konsequent umsetzt. Und das funktioniert in den schlanken IT-Bereichen der kleinen und mittleren Unternehmen nicht immer optimal.

Beim Online-Backup stehen dem die mo-natlichen Kosten für das Backup, geringe und in erster Linie einmalige Kosten für die (ein-fache) lokale Konfiguration und die erforder-lichen Kosten für die Verbindung zum Online-

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Auch Swisscom/Netrics bietet einen funktionsreichen Backup-Agenten.

Wie andere Lösungen bietet auch Mozy optional eine Verschlüsselung mit 448 Bit an.

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Rechenzentrum gegenüber. Da man aber zunehmend mit Flatrates arbeitet, halten sich auch diese in Grenzen. Allerdings sollte man bei der Nutzung von Online-Backup gegebenenfalls mit SDSL statt ADSL arbeiten, um eine optimale Bandbreite zu haben. Verglichen mit der Performance von Bandsicherungen steht man allerdings auch mit ADSL keineswegs schlecht da.

Online-Backup – eine echte OptionIm Ergebnis muss man feststellen, dass On-line-Backup heute eine echte Option für kleine und mittlere Unternehmen darstellt. Es gibt eine Vielzahl von Lösungen am Markt und die Preise sind durchaus überschaubar. Dennoch muss man die Anbieter genau vergleichen. Denn immerhin geht es um die Sicherheit der eigenen Daten. Unser Vergleich zwischen eini-gen der vielen im Markt aktiven Anbieter macht aber deutlich, dass heute durchaus mehrere valable Optionen bereitstehen.

Alle betrachteten Online-Backup-Lösungen erfüllen ihren Zweck und können in der Nut-zung insgesamt überzeugen, wenn auch teil-weise mit Einschränkungen bei den unter-

stützten Betriebssystemen. Die Konfiguration war gene-rell sehr einfach. Den insge-samt besten Eindruck hat Swissvault hinterlassen. Der Anbieter hat umfassende Informationen geliefert und seine Leistungen exzellent dokumentiert – und neben Mozy Enterprise auch die funktional beste Lö-sung im Angebot.

Es lohnt sich aber in jedem Fall, mehrere Anbieter zu vergleichen. Auch die doch recht unterschiedlichen Preise sollte man nicht aus-ser acht lassen. In diesem Punkt kann vor allem Mozy glänzen, aber auch Stepping Stone bietet ein interessantes Preismodell. Swiss-vault dagegen offeriert ein flexibles Preismo-

dell mit interessanten Zusatzoptionen, lässt sich aber spezielle Dienste wie das Backup des Exchange Servers auch gesondert bezahlen – und verlangt einmalige Setup-Gebühren.

Problematisch, wie die Tabelle zeigt, sind Preismodelle, die weitgehend linear verlaufen, weil sie bei grösseren Datenmengen recht teuer werden, die man nur gelegentlich sichert.

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Online-Backup-lösungen im Vergleich

= ja, = nein Quelle: InfoWeek

anBieter mOzy (emc) netrics (swisscOm) stepping stOne swissVault

produkt Mozypro Online Backup Online Backup Combo

preis für 20 gB/monat US-$ 16,95 CHF 114.90 CHF 57.– CHF 116.–

preis für 50 gB/monat US-$ 31,95 CHF 267.40 CHF 93.– CHF 238.–

preis für 100 gB/monat US-$ 56,95 CHF 562.40 CHF 183.– CHF 425.–

preis für 500 gB/monat US-$ 256,95 CHF 3069.90 CHF 667.– CHF 825.–

unterstützte server- Betriebssysteme

Windows bis Vista und Server 2003

Windows Clients und Server Windows 2000 bis Windows Vista (nur 32 Bit), Mac OS X, Linux (auch 64 Bit), BSD Unix, Solaris

Windows Server bis 2003 inkl. 64 Bit, Mac OS X, Linux Red Hat und Fedora

slas wurden geliefert/ im web verfügbar

explizite exchange- unterstützung

scheduling von Backups

unterschiedliche sicherungsschemata

Bewertung

Funktionalität ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★Bedienung ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★preis/leistung ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★

gesamt ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★

stepping stone erlaubt die auswahl der zu sichernden Daten über eine einfache Oberfläche.

★ ★ ★ ★ ★ ★testsieger

Page 21: InfoWeek 21 / 2008

Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

neue Produkte

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Tool für die System-WiederherstellungAus der Schmiede von Storage­Craft kommt das Werkzeug ShadowProtect IT Edition. Dabei handelt es sich um eine Lösung zur minutenschnellen und soli­den Wiederherstellung von Systemen. Mit der Wiederherstel­

lungs­CD von ShadowProtect IT Edition soll ein System nach einem Crash schnell und einfach wieder hochgefahren und via Backup­Dateien wieder herge­stellt werden können. Eine vorgängige Softwareinstallation

ist dazu nicht notwendig. Das Werkzeug ist hardwareunabhän­gig und kann auf Servern, Desk­tops und Notebooks gebraucht werden. Ausserdem bietet es Wiederherstellungs­ und Migra­tionsmöglichkeiten von und zu

physikalischen und virtuellen Umgebungen (P2V, V2P, V2V). Eine Jahreslizenz von Storage­Crafts ShadowProtect IT Edition kostet 4050 Franken. Info: StorageCraft, www.storagecraft.eu

Mindjets populäres Visualisierungs­Werkzeug MindMana­ger ist in der Version 8

erschienen. Der neuste Release will «endgültig alle Barrieren für

die virale Verbreitung von Mind­mapping aus dem Web schaf­fen», so Mindjet. Dafür wurden zahlreiche neue Funktionen in die Produktivitätslösung inte­griert. Der Mindjet Player etwa

kann Maps in dynamische PDF­ oder Flash­Dateien umwandeln, um diese in Blogs oder Websites zu integrieren. Alle Maps haben zudem nun ein Browserfenster, um Webseiten und PDFs sowie auch verknüpfte Microsoft Word­, Excel­, Project­ und PowerPoint­Dateien direkt in MindManager anzuzeigen. Dank der Integration von Webdiensten lassen sich

beispielsweise Such­abfragen via Google, Yahoo, Amazon, Face­book, Myspace, Live Search, eBay und Stri­keIron direkt aus einer Map heraus starten, wobei die Suchergeb­nisse beim erneuten Öffnen der Map aktuali­siert werden. Aber auch die Maps selbst sowie die damit verknüpften Dokumente können neu – via Desktopsuche – durchsucht werden.

Ebenfalls in Echtzeit integrierbar sind Informationen aus Daten­banken (z.B. Oracle, DB2, SQL Server, Access, MySQL) sowie auch Tabellen und CRM­/ERP­Systemen. Und nicht zuletzt finden sich nun Möglichkeiten zur automatisierten Aufgabenverwal­tung.

Nebst MindManager 8 hat Mindjet zudem auch MindMana­ger Web vorgestellt. Dabei han­delt es sich um ein neues Soft­ware­as­a­Service­Angebot, über das Maps ortsunabhängig via Browser abgerufen und bearbei­tet werden können. Dabei ist auch die Zusammenarbeit ver­schiedener Personen an einer Map möglich.

Eine Einzellizenz von Mind­Manager 8 kostet rund 500 Franken, Upgrades gibt’s ab 250 Franken. MindManager Web kostet für einen User knapp 200 Franken pro Jahr. Info: Mindjet, www.mindjet.com

MindManager 8 kommt nun mit einem integrierten Browser, um Websites oder Office-Dokumente direkt anzuzeigen.

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MindManager integriert Internet und geht ins WebDer MindManager 8 integriert Webdienste und bietet ein eigenes Browserfenster, um Webseiten, PDFs und Office-Dokumente anzuzeigen. Ausserdem gibt es das Tool nun als Webservice.

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NEUE PRODUKTE

Der US-Softwareriese CA hat zahlreiche neue beziehungsweise erwei-terte Lösungen für das

Management virtueller und physischer IT-Umgebungen losgelassen. Angeführt wird die Produkteflut vom CA Data Center Automation Manager r11.2. Dabei handelt es sich um eine Lösung für das Management von Rechen-zentrums-Ressourcen und -Syste men. Der Data Center Automation Manager r11.2 ver-

bindet dabei eine Regel-basierte Policy-Engine mit einem Set aus IT-Performance-Management- und Konfigurationsdaten, die aus Systemen und Anwendungen stammen und helfen sollen, Automationsentscheide zu tref-fen. Ausserdem soll die Lösung die Geschwindigkeit erhöhen, mit der Services bereitgestellt werden können, genauso wie die Appli-kationskonfiguration und die Verfügbarkeit unterstützt und das Virtualisierungspotential opti-miert werden kann.

Nebst dem Data Center Auto-mation Manager r11.2 hat CA unter anderem folgende Lö-sungen neu aufgelegt: ➤ CA NSM r11.2 verspricht eine übergreifende Sicht auf Ereig-nisse und Störungen in phy-sischen, virtualisierten und geclusterten Syste-men und soll die Service-Verfügbarkeit erhöhen. Neu sind

Native- und Dual-Stack-Support für IPv6-Umgebungen, erweiterte Plattform-Unterstützung und verbesserte Integrationsmöglich-keiten in Lösungen von Drittan-bietern. ➤ CA InsightDatabase Perfor-mance Monitor r11.2.4 bietet zentralisiertes Monitoring der Datensammlung und von aktu-ellen und potentiellen Problem-meldungen in Datenbanken. Auch hier finden sich neu IPv6-Support und verbesserte Integra-tionsmöglichkeiten. ➤ CA Wily APM will die Benut-zerfreundlichkeit von Online-Lösungen erhöhen sowie das Management von Webanwen-dungen in komplexen, verteilten und virtualisierten SOA-Umge-bungen einfacher machen. ➤ CA Software Change Manager r12 zur Verwaltung und Kontrolle verteilter Software-Change-Initiativen wurde laut CA mit mehr als 200 Verbesserungen von Prozessen und Funktionen bestückt – beispielsweise einem neuen Entwickler-Interface, integriertem Software-Change- und Build-Management und IPv6-Support.

Preise für die einzelnen CA-Produkte beziehungsweise Produktpakete sind projekt-abhängig und auf Anfrage er-hältlich.Info: CA, www.ca.com

Als erste Lösung fürs Informa-tions-Management, die auf einer Cloud-Storage-Infrastruktur aufbaut, präsentiert EMC Atmos. Mit Atmos können Unternehmen unstrukturierte Daten global und automatisiert verwalten, wobei für die Verteilung und Handha-bung der Daten verschiedene Regeln angewendet werden können. Dank Cloud Computing soll es so möglich werden, viele, weltweit verteilte Ressourcen zu einer einzelnen, lokalen Einheit zusammenzuführen. Ebenfalls integriert in Atmos sind Services

wie Datenkomprimierung und Deduplizierung, genauso wie Replikation, Versioning und Disk Drive Spin-Down. Dank Schnitt-stellen für Webservices und direktem Zugang auf das Datei-system soll die Integration von Atmos in praktisch jede Anwen-dung möglich sein. Die Admi-nistration erfolgt über Browser-basierte Tools, ausserdem finden sich Features zur Selbstheilung und zur Selbstverwaltung. Preise für die Lösung sind bei EMC auf Anfrage erhältlich. Info: EMC, www.emc2.ch

Suprag AG • Friedackerstrasse 14 • CH-8050 Zürich

Tel. +41 (0) 44 317 20 60 • Fax +41 (0) 44 310 20 60 • www.suprag.ch

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Datenverwaltung via Wolke

Storage Foundation ausgebaut Symantec hat seine Online-Speicherver-waltungslösung Veritas Storage Founda-tion ausgebaut. Laut Symantec wurden zum einen die Migrationsmöglichkeiten erweitert, zum anderen fi ndet sich nun eine Funktion zur Speicherplatz-Rückge-winnung, um so den Nutzen von Thin-Provisioning-Speicherumgebungen zu maximieren. Mit diesen Erweiterungen besitzt Symantec nun gemäss eigenen Angaben über die einzige Onlinelösung zur Speichermigration, die Thin Storage unterstützt. Preise auf Anfrage.Info: Symantec, www.symantec.ch

Neue Version von Enteo v6 FrontRange Solutions hat seine Client-Lifecycle-Lösung Enteo v6 als Release SR2 lanciert. Die neue Version wurde in diversen Bereichen erweitert. So soll das Management von Systemen in sogenannt sicheren Zonen erleichtert worden sein. Ausserdem erlaubt Enteo v6 SR2 nun die Verteilung und das Management von virtualisierten Applikationen auf dieselbe Weise wie die von physischen Betriebs-systemen und Anwendungen. Neu ist zudem auch die Unterstützung von Win-dows Server 2008. Preise auf Anfrage. Info: Frontrange Solutions, www.enteo.ch

CAs Data Center Automation Manager soll helfen, Automationsent-scheide zu treff en.

CA erweitert Portfolio CA hat seine Produktpalette aufgefrischt und bietet unter anderem neu den Data Center Automation Manager r11.2.

VO N MA R C E L WÜ T H R I C H

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Suprag AG • Friedackerstrasse 14 • CH-8050 Zürich

Tel. +41 (0) 44 317 20 60 • Fax +41 (0) 44 310 20 60 • www.suprag.ch

GN-Netcom World Leader in Headsets

Office

Telecommunication • Audioconferencing • Voice-Recording

Talk smart. Go wireless.» Cordless DECT-Headset» USB, DSP Technologie für optimales VoIP» HiFi-Stereo Headset für Profi-Multimedia» Aktiver Lärmschutz

Profi-Headsets

VoIPCordlessGN 9300

Datentresor 5.0 DriveCrypr von Hersteller SecurStar ist in der Version 5.0 erschienen. Die Spei-chermedien-Verschlüsselungssoftware wurde mit einigen Neuerungen bestückt. So hat man das User Interface komplett überarbeitet, so dass sich neu etwa ein Simple und ein Advanced Mode fi nden. Ausserdem ist nun das Verschlüsseln unpartitionierter Festplattenbereiche möglich. Die Verschlüsselung kann mit bis zu 1344 Bit erfolgen, entweder in unsichtbare Container oder getarnt als Wave-Files. Die Entschlüsselung erfolgt via Passwort oder zusätzlich mittels Hardware wie Fingerprint-Lesern und USB-Token. DriveCrypt 5.0 kostet 60 Euro. Info: SecurStar, www.securstar.de

Einfache Antispam-Lösung Den Fokus auf Einfachheit hat der Schweizer Hersteller Fastnet bei der Entwicklung von MailCleaner 3.0 gelegt. Die Lösung, mit der man sich an ISPs und grössere Firmen richtet, integriert verschiedene Open-Source-Technolo-gien und kombiniert diese mit internen Algorithmen sowie einer Überwachungs-

einrichtung. Die Wahl der Hardware, auf die die Software installiert wird, ist dem Anwender überlassen. MailCleaner ist sowohl als Hosted-Service als auch als Inhouse-Lösung erhältlich. Preise sind projektabhängig, bei 100 Postfächern und 5000 Nachrichten pro Tag kostet die Lizenz fürs erste Jahr beispielsweise 2000 Franken. Gehostet beläuft sich der Dienst auf 450 Franken pro Jahr und Domain. Info: Fastnet, www.mailcleaner.net

Fingerabdruck von DatenEine Erweiterung für den Schutz wichtiger Daten hat Clearswift mit einem Add-on für Contentsafe entwickelt. Herkömmliche Lösungen sollen Mühe bekunden, wenn Daten aus Dokumenten (oder Teilen davon) in einem neuen Format abgespeichert werden. Die Clearswift-Lösung jedoch nimmt eine Art Fingerabdruck der Daten beziehungs-weise Datenteile und soll diese auch erkennen, wenn sie in einem neuen Format daherkommen. Damit soll der Datenmissbrauch weiter unterbunden werden. Info: Clearswift, www.clearswift.de

All-in-One-Schutz Barracuda bringt sein Produkt Web Site Firewall nach Europa. Dabei handelt es sich um eine Sicherheitslösung für Webanwen-dungen und Websites. Hackern soll das Ausnützen von Schwach-stellen in Übertragungsprotokol-len und Webanwendungen verunmöglicht werden, Daten-diebstahl, DoS-Attacken und Verunstaltungen sollen der Vergangenheit angehören. Nebst dem Schutz vor Attacken wird zudem die Performance und Skalierbarkeit von Webdiensten und -anwendungen erhöht, so Barracuda.

Die Updates gelangen automa-tisch auf die Firewall, und auch sonst soll die Verwaltung der Appliance über eine intuitive Echtzeitoberfläche einfach von der Hand gehen. Die Preise für die Barracuda Web Site Firewall beginnen bei 10’000 Franken.Info: Netdefender, www.netdefender.ch

Firewall für Websites

Remote-ZugriffPanda Security hat die 9000erSerie der Panda GateDefender Performa angekündigt, einer Appliance für Gateway Security. Die Schutzlösung fürs Unterneh-mensnetzwerk soll Malware, Spam und unproduktiven Web-content abhalten und ist modular aufgebaut. Die neue Serie läuft auf Sun-Hardware und soll so noch effizienter, verlässlicher und nicht zuletzt auch energieeffi-zienter sein als seine Vorgänger-Lösungen. Verbesserungen werden zudem im Bereich auto-matische Erkennung und Des-infektion neuer Bedrohungen versprochen. Preise auf Anfrage. Info: Panda Security, www.pandasecurity.com

Panda schützt am Gateway

SICH

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Der MF Security Gateway 70 setzt auf Best-of-Breed-Technologien von Kaspersky und Co.

Connectras NGX R66 kombiniert Remote-Zugriff sowie Intrusion Prevention.

Speziell für kleinere Unternehmen hat der österreichische Sicher-heitsspezialist Underground 8 die zwei Lösungen MF Security Gate-way 70 und AS Communication Gateway 150 entwickelt.

Beim MF Security Gateway 70 (ca. 430 Euro) handelt es sich um eine All-in-One-Lösung, welche mit Firewall-, Antiviren- und

Antispam-, VPN und Content-Inspec-tion-Technologien aufwarten kann. Dabei wird auf den Einsatz von Best-of-Breed-Technologien

von Herstellern Kaspersky, Cyan und Intel sowie eigenen Lö-sungen wie das Sniper OS ge-setzt. Eine integrierte Stealth-Technologie verhindert, dass die Appliances selbst nicht erkannt und somit auch nicht angegriffen werden.

Als Schutzlösung für denE-Mail-Zugang von Unternehmen wird das AS Communication Gateway 150 (ca. 850 Euro) angepriesen. Der Schutz vor Viren und Trojanern soll bereits am Gateway erfolgen und die Prü-fung des Mailverkehrs geschieht

in Echtzeit. Auch Updates werden in

Echtzeit aufge-spielt, und ausserdem wird eine

geringe Fehler-erkennungsrate und

Kompatibilität mit sämtlichen Messaging-Lösungen wie Ex-change oder Lotus versprochen. Info: Underground 8, www.underground8.com

Das Remote Access Gateway Connectra NGX R66 von Check Point Software soll es als bislang einzige Lösung auf dem Markt schaffen, SSL, VPN, IPSec VPN und Intrusion Prevention mit einem zentralisierten Manage-ment zu kombinieren. Damit wird Anwendern der Netzwerkzugriff über öffentlich zugängliche sowie firmeneigene Rechner ermög-licht, wobei das Firmennetz dank integrierter Intrusion Prevention vor Angriffen über die VPN-Verbindung geschützt wird.

Dank einer Technologie na-mens DynamicID ist es zudem möglich, Authentifizierungscodes für SSL-VPN-Verbin-dungen direkt per SMS an ein Mobiltelefon zu

schicken, womit Smartcard und Security-Tokens überflüssig werden. Das zentralisierte Ma-nagement hilft dem Administra-tor beim Client Management, beim Event Reporting und dabei, Policies umzusetzen.

Preise sind abhängig von der Anzahl User und beginnen für 10 User im Bereich von rund 5500 Dollar. Info: Check Point Software, www.checkpoint.com

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Projektoren für verschiedenste Anwendungen

Remote-Sparfunktion

Insgesamt sechs neue Multifunk-tionssysteme für Arbeitsgruppen hat Canon neu im Portfolio. Die Geräte sind durchgehend multi-funktional, die Modelle iR1020J und iR1020 bieten jeweils eine Druckgeschwindigkeit von 20 Seiten pro Minute, während die Geräte des Typs iR1024A, iR1024F, iR1024i und iR1024iF bis zu 24 Seiten schaffen. Allen gemein-sam ist die Duplexeinheit, aus-serdem sollen sie mit niedrigem Stromverbrauch und kurzen Aufwärmzeiten überzeugen. Je nach Modell können die Printer drucken und kopieren oder zusätzlich auch noch scannen und faxen. Die Preise für die Geräte beginnen bei 1150 Fran-ken (iR1020J) und reichen bis 2660 Franken (iR1024iF).Info: Canon, www.canon.ch

MFPs für Unternehmen

ZyXEL trumpft seit Jahren mit inno-vativen Produkten. Diese überzeugen uns wie unsere Kunden durch kinder-leichte, automatische Installation und Zuverlässigkeit. Fachkompetent und fl exibel erleben wir das ZyXEL Team, was unsere gemeinsamen Projekte bisher stets zum Erfolg brachte.

Experience Networking Power

Mit ZyXEL zum ErfolgMit ZyXEL zum Erfolg

Represented by

Thomas LeberProduct Management

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Die neuen ThinkCentre-PCs sind in drei Formfaktoren für Firmen erhältlich.

Günstiger FarblaserHochwertige Farbdrucke zum günstigen Preis verspricht Xerox mit dem Phaser 6280. Der Printer schafft 25 Farb- und 30 Schwarzweiss-Seiten pro Minute und besitzt einen Speicher von 256 MB sowie eine 400-MHz-CPU. Die Auflösung liegt bei 600x600 dpi, ausserdem soll der Phaser eine Vielzahl verschiedener Medien bedrucken können. Der Verkaufs-preis für den Farblaser: 799 Franken. Info: Xerox, www.xerox.ch

Vielseitiges NotebookFür praktisch jedes erdenkliche Anwen-dungsgebiet soll sich der Axxiv NQ22 aus dem Hause Littlebit eignen. Der Rechner ist mit Intels-Core-2-Duo-Chips bestückt, kann bis zu 4 GB RAM aufnehmen, bietet zwischen 160 und 500 GB Festplatten-platz und ein 15,4-Zoll-WXGA-Display. Die Grafik stammt von einer GeForce 9300M mit 256 MB Speicher, ausser-dem finden sich eine 2-MP-Webcam, Bluetooth, WLAN, ein multifunktionaler Kartenleser und zahlreiche Anschlüsse inklusive HDMI und eSATA. Das Gewicht beträgt 2,6 Kilo, Preise beginnen bei 1500 Franken. Info: Littlebit, www.axxiv.ch

Lenovo hat die ThinkAdvantage-Technologie Power Manager zum ersten Mal in einen ThinkCentre PC integriert – und zwar in das Modell M58/M58p. Mit dem Power Manager soll der Kunde Stromkosten senken können, da der Systemadministrator in der Lage ist, den Energieverbrauch der Desktops remote zu steuern und zu überwachen. So können die PCs etwa dahingehend programmiert werden, dass sie unter zu Hilfenahme von Intels

vPro-Technologie am Abend und am Wochenende automatisch abschalten.

Darüber hinaus ist der M58/M58p auch der erste ThinkCentre PC, der den Hardware Password Manager unterstützt. Mit diesem können User-, Supervisor-, BIOS- und Harddisk-Passwörter verwal-tet werden.

Die Geräte sind in drei Form-faktoren (Tower, Small Form,

Ultra Small Form) erhältlich und mit

Intels Core 2 Duo oder Core 2 Quad be-stückt. Die Rechner sind für Firmen gedacht und nur über

Projektgeschäfte verfügbar. Preise auf Anfrage. Info: Lenovo, www.lenovo.ch

Ultra-Nah-GerätEinen Projektionsabstand von lediglich 8,1 Zentimeter benötigt der PLC-XL51, ein 3LCD-Weitwin-kel-Beamer aus dem Hause Sanyo, um ein 2-Meter-Bild auf die Leinwand zu projizieren. Des

weiteren kann das Gerät mit einer

Lichtstärke von 2700 ANSI-Lumen aufwarten,

bietet ein Kontrastver-

hältnis von 1200:1 sowie XGA-Auflösung (1024x768). Ebenfalls findet sich eine Dieb-stahlsicherung, ein SD-Card-Steckplatz, um Präsentationen direkt ab Karte abzuspielen und einen LAN-Anschluss sowie WLAN, um den Beamer ins Netzwerk einzubinden. Verkauft wird der PLC-XL51 für 2285 Euro. Info: Sanyo, www.sanyo.de

Hosentaschen-ProjektorMini-Beamer sind langsam aber sicher im Kommen. So hat nun auch Optoma eines der Hosen-taschen-Geräte auf den Markt gebracht: den Pico Pocket-Projector. Bei normaler Umgebungsbeleuchtung kann der DLP-Beamer, der mit LED-Be-leuchtung arbeitet, ein 20-Zoll-Bild an die Band bannen, in abgedunkelten Räumen sind bis 60 Zoll möglich. Der Kontrast wird mit 1000:1 angege-ben, an Anschlüssen finden sich ein USB- und ein kombinierter Audio-Video-Jack-Anschluss (AV-in). Ebenfalls bietet das Gerät-chen, das bis zu 2 Stunden auch via Akku betrieben werden kann, einen integrierten 0,5-Watt-Speaker. Verkauft wird der Pico Pocket-Projector für 499 Franken. Info: Optoma, www.optoma.eu

Lichtschleuder im LederlookMit dem Modell MP724 hat Benq sein Portfolio an Datenprojek-toren erweitert. Der DLP-Beamer

bietet XGA-Auflösung (1024x768 Pixel), eine

Lichtstärke von 3500 ANSI-Lumen und einen Kontrast von

2800:1. Das 3,4 Kilo-gramm schwere Gerät

bietet zudem zahlreiche Anschlussmöglichkeiten, unter

anderem auch einen HDMI- und einen DVI-Port. Für die Optik wurde der Projektor, dessen Abmessungen 325x95x254 Milli-meter betragen, zudem mit einer Ledertextur überzogen. Der Verkaufspreis des MP724 beträgt 1499 Franken. Info: Benq, www.benq.ch

Beamer-Whiteboard-KombiVon Claxxan kommt ein Projektor, der gleichzeitig auch als White-board dienen kann. Mittels Zeigestab und Zeigestift werden Handschrift- und Computer-eingaben direkt auf der Projek-tionsfläche bearbeitet. Die Daten werden dabei via Infrarot zum Beamer übertragen und können auch gespeichert und gedruckt wer-den. Menüleiste und virtuelle Tastatur werden mittels Spezial-software eingeblendet. Auch ein Zeichenmodus wird geboten, um direkt in das projizierte Bild zu zeichnen. Technisch liefert der 3LCD-Projektor XGA-Auflösung, 2600 ANSI-Lumen und einen Kontrast von 500:1. Der Preis: 1380 Franken.Info: ARP Datacon, www.arp.com

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ZyXEL trumpft seit Jahren mit inno-vativen Produkten. Diese überzeugen uns wie unsere Kunden durch kinder-leichte, automatische Installation und Zuverlässigkeit. Fachkompetent und fl exibel erleben wir das ZyXEL Team, was unsere gemeinsamen Projekte bisher stets zum Erfolg brachte.

Experience Networking Power

Mit ZyXEL zum ErfolgMit ZyXEL zum Erfolg

Represented by

Thomas LeberProduct Management

Zyxel drei Mal neu Access Point mit Firewall

Der ADSL-Router P-660HN unterstützt WLAN gemäss dem Draft 802.11n.

Netgears SRX3205 kommt mit Gigabit-Ethernet-Support und bietet Firewall-Funktionen.

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Zwei Router und ein USB-Client bereichern neu das Angebot von Zyxel. Beim ersten Router han-delt es sich um das Modell NBG-510S (220 Franken), einen WLAN-Firewall-Router mit maximal drei gleichzeitigen SSL-VPN-Verbin-dungen. Die Performance wird mit bis zu 97 Mbps angegeben, im WLAN-Bereich wird 802.11g unterstützt. Ausserdem finden sich vier 10/100-Ethernet-Ports. Für Sicherheit sorgen WEP, WPA und WPA2. Das zweite Router-Modell P-660HN (240 Franken) ist ebenfalls WLAN-fähig und wird zudem auch als ADSL2+-Modem verwen-det. Er unterstützt 802.11n sowie MIMO und kommt mit einer WLAN-Zeitschaltuhr, um die Funkverbindung abzuschalten, wenn sie nicht gebraucht wird. WPS ist per Knopfdruck möglich,

eine Firewall sowie QoS (Quality of Service) zur Priorisierung des Datenverkehrs sind ebenfalls vorhanden. Zudem finden sich vier 10/100-Ethernet-Anschlüsse. Beim USB-Client schliesslich handelt es sich um das Modell NWD-271N (49 Franken) mit Unterstützung des 802.11n-Drafts.

Eine WPS-Taste dient zur ein-

fachen Aktivierung der Sicher-heitsverschlüsselung, zudem wird QoS geboten.Info: Studerus, www.studerus.ch

Üppig ausgestattet ist die Dual-band-Wireless-N-Firewall SRX3205 von Netgear. Der Access Point unterstützt den Draft N und kann auf dem 2,4- und dem 5-GHz-Band funken. Weiter finden sich fünf Gigabit-Ports (1x WAN, 4x LAN) und die Möglich-keit von – je nach Methode – fünf oder zehn IPsec- beziehungs-weise SSL-VPN-Tunneln. Die Firewall soll vor DoS- und IDS-Angriffen schützen, daneben sorgen WEP, WPA und WPA2 und verschiedene andere Fea-tures für Sicherheit. Nicht zu vergessen sind zudem Funktionen wie Port Triggering, NTP-Support, QoS, DNS-Proxy oder Remote Management. Verkauft wird das Gerät für 549 Franken. Info: Netgear, www.netgear.ch

Page 26: InfoWeek 21 / 2008

Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

MarktübersIcht

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Business-noteBooks

Hersteller Acer Apple Asus Dell Fujitsu siemens computers Hewlett-pAckArD lenovo littleBit pAnAsonic

modell TravelMate 6593-964G25Mn MacBook Pro F5RL-AG445E Latitude E6500 Lifebook E8310 EliteBook 8530p T500 Axxiv NZ20-F1 Toughbook CF-52

prozessor Intel Core 2 Duo T9600 Intel Core 2 Duo Intel Core 2 Duo T5450 Intel Core 2 Duo P8600 Intel Core 2 Duo T8300 Intel Core 2 Duo P8600 Intel Core 2 Duo P8600 Intel Core2 Duo P9500 Intel Core 2 Duo P8400

Arbeitsspeicher standard (max.) 2x 2 GB (4 GB) 2x 1 GB (4 GB) 1x 2 GB plus 1x 1 GB (4 GB) 2x 1 GB 1x 2 GB (4 GB) 1x 2 GB (8 GB) 1x 2 GB (4 GB) 2x 2 GB (4 GB) 1x 1 GB (4 GB)

Festplatte 250 GB SATA 250 GB SATA 320 GB SATA 120 GB SATA 160 GB SATA 250 GB SATA 160 GB 320 GB SATA 160 GB SATA

Bildschirmgrösse (in Zoll) 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4

Auflösung (in pixel) 1680x1050 1440x900 1280x800 1280x800 1680x1050 1280x800 1680x1050 1680x1050 1280x800

Grafikkarte ATI Mobility Radeon HD 3470 XT Nvidia GeForce 9600M GT, Nvidia GeForce 9400M

ATI Radeon Xpress 1100 Intel GMA 4500 Intel X3100 ATI Mobility Radeon HD 3650 Intel GMA 4500MHD/ATI Mobility Radeon HD 3650 1)

Nvidia GeForce 9600M GT Intel GM45

Betriebssystem Vista Business, XP Professional Mac OS X Vista Business 2) Vista Business Vista Premium Ready Vista Business 3) Vista Business Vista Business Vista Business, XP Professional

Features

Bluetooth optional optional

wlAn optional optional

webcam optional k.A.

trusted platform module (tpm) optional

Fingerabdrucksensor optional optional

verschlüsselung der Festplatte k.A. optional optional

stossgedämpfte Festplatte 4)

schutzrahmen k.A. k.A.

Anschlüsse 4x USB, Ethernet, Modem, ExpressCard/54, SmartCard, PCMCIA, Speicherkartenleser, IrDA, VGA, DVI-D

2x USB, Firewire, Ethernet, ExpressCard/34

4x USB, Ethernet, Modem, Express Card, PCMCIA, VGA

4x USB, Firewire, Ethernet, ExpressCard/54, PCMCIA, Speicherkartenleser, eSATA, VGA

4x USB, Firewire, Ethernet, ExpressCard 34/54, Smart Card, PCMCIA, Speicherkartenleser, IrDA, VGA, DVI-D, S-Video

4x USB, Firewire, Ethernet, Modem, ExpressCard/54, Smart Card, Speicherkartenleser, eSATA, VGA, HDMI

3x USB, Firewire, Ethernet, Modem, VGA

3x USB, Ethernet, Modem, ExpressCard, VGA, HDMI, S-Video

4x USB, Firewire, Ethernet, Modem, ExpressCard, PCMCIA, Speicherkartenleser, VGA

verwaltbarkeits-Features Acer Empowering Technology Remote Desktop Client Asus Smart Logon, Power4Gear eXtreme, ASPM

Intel vPro-Technologie, erweiterter Dell SCSI-Host, Dell Client Manager

System Management Software DeskViwe Admin

Intel vPro Technologie, Intel Advanced Management Techno-logy (iAMT)

ThinkVantage Productivity Center, ThinkVantage System Update

k.A. k.A.

Abmessung (B x H x t in mm) 360x34/36,5x275 364x24,1x249 367x35x262 358x27/33x257 357x36x260 355x28,2x263,5 357,5x30 bis 34x255 358,5x25,4 bis 39,2x259 355,7x50,7 bis 51,9x286,8

Gewicht (kg) 3 2,49 2,64 2,3 2,6 2,86 2,7 2,9 3,4

Akkulaufzeit (max. in stunden) 4 5 3 19 5 5 6,5 3,5 7

preis Fr. 2598.– Fr. 2549.– Fr. 1249.– Fr. 1919.– Fr. 1671.– Fr. 1899.– Fr. 2099.– Fr. 2365.– Fr. 3506.–

Garantie 1 Jahr Bring-in 5) 1 Jahr Bring-in 2 Jahre 3 Jahre 6) 3 Jahre 3 Jahre Pick-up & Bring-in 3 Jahre Bring-in 3 Jahre Bring-in 7) 3 Jahre Bring-in

Während der Markt für Mini-Note-books boomt, leidet der Absatz bei den Business-Geräten, vor allem in den USA, unter dem weltweiten

wirtschaftlichen Abschwung. Dies zeigen die jüngsten Zahlen der Marktforscher von Gart-ner, die belegen, dass das Wachstum in die-

sem Bereich unter den Erwartungen blieb. Nichtsdestotrotz spielen Business-Notebooks nach wie vor eine wichtige Rolle im Geschäfts-umfeld, was vor allem auf die zusätzlichen Si-cherheits- und Verwaltbarkeits-Features der Geräte zurückzuführen ist. Der Sicherheits-aspekt ist angesichts der auf den meisten

Business-Notebooks gespeicherten Geschäfts-daten sehr wichtig. Das Trusted Platform Mo-dule beispielsweise dient dem Lizenz- oder Datenschutz und sollte mittlerweile zur Grund-ausstattung gehören. Während Fujitsu Sie-mens Computers (FSC) diese Funktionalität nur optional anbietet, verzichten Apple und Littlebit Axxiv gar ganz darauf.

Vier der neun Business-Notebooks unserer Marktübersicht sind zur Identifizierung des Anwenders mit einem Fingerabdrucksensor ausgestattet, namentlich Acers TravelMate 6593-964G25Mn, HPs EliteBook 8530p, Leno-vos T500 und das NZ20-F1 von Littlebit Axxiv. Dell, FSC und Panasonic bieten dieses Features immerhin optional an, während sich bei den Geräten von Apple und Asus kein Fingerab-druckssensor zur Verfügung steht.

Als weiteres Sicherheits-Feature verfügen einige der Notebooks über einen Kensington-Lock-Anschluss zur Diebstahlsicherung. Auch ein Smart Card Reader und ein Passwortschutz

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Funktionsreiche Business-LaptopsVerwaltbarkeits- und Sicherheitsfeatures sind entscheidende Faktoren beim Kauf eines Business-Notebooks.

Vo n Al i n A Hu b e r

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben; 1) umschaltbar; 2) unterstützt Vista Downgrade XP Program; 3) inkl. Windows XP Professional Recovery Medien; 4) auf allen 7200 U/min Festplatten; 5) plus 1 Jahr International-Traveler-Garantie; 6) Internationaler Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag; 7) optional möglich: Pick-up & Return Quelle: InfoWeek

Page 27: InfoWeek 21 / 2008

Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

MarktübersIcht

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Business-noteBooks

Hersteller Acer Apple Asus Dell Fujitsu siemens computers Hewlett-pAckArD lenovo littleBit pAnAsonic

modell TravelMate 6593-964G25Mn MacBook Pro F5RL-AG445E Latitude E6500 Lifebook E8310 EliteBook 8530p T500 Axxiv NZ20-F1 Toughbook CF-52

prozessor Intel Core 2 Duo T9600 Intel Core 2 Duo Intel Core 2 Duo T5450 Intel Core 2 Duo P8600 Intel Core 2 Duo T8300 Intel Core 2 Duo P8600 Intel Core 2 Duo P8600 Intel Core2 Duo P9500 Intel Core 2 Duo P8400

Arbeitsspeicher standard (max.) 2x 2 GB (4 GB) 2x 1 GB (4 GB) 1x 2 GB plus 1x 1 GB (4 GB) 2x 1 GB 1x 2 GB (4 GB) 1x 2 GB (8 GB) 1x 2 GB (4 GB) 2x 2 GB (4 GB) 1x 1 GB (4 GB)

Festplatte 250 GB SATA 250 GB SATA 320 GB SATA 120 GB SATA 160 GB SATA 250 GB SATA 160 GB 320 GB SATA 160 GB SATA

Bildschirmgrösse (in Zoll) 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4 15,4

Auflösung (in pixel) 1680x1050 1440x900 1280x800 1280x800 1680x1050 1280x800 1680x1050 1680x1050 1280x800

Grafikkarte ATI Mobility Radeon HD 3470 XT Nvidia GeForce 9600M GT, Nvidia GeForce 9400M

ATI Radeon Xpress 1100 Intel GMA 4500 Intel X3100 ATI Mobility Radeon HD 3650 Intel GMA 4500MHD/ATI Mobility Radeon HD 3650 1)

Nvidia GeForce 9600M GT Intel GM45

Betriebssystem Vista Business, XP Professional Mac OS X Vista Business 2) Vista Business Vista Premium Ready Vista Business 3) Vista Business Vista Business Vista Business, XP Professional

Features

Bluetooth optional optional

wlAn optional optional

webcam optional k.A.

trusted platform module (tpm) optional

Fingerabdrucksensor optional optional

verschlüsselung der Festplatte k.A. optional optional

stossgedämpfte Festplatte 4)

schutzrahmen k.A. k.A.

Anschlüsse 4x USB, Ethernet, Modem, ExpressCard/54, SmartCard, PCMCIA, Speicherkartenleser, IrDA, VGA, DVI-D

2x USB, Firewire, Ethernet, ExpressCard/34

4x USB, Ethernet, Modem, Express Card, PCMCIA, VGA

4x USB, Firewire, Ethernet, ExpressCard/54, PCMCIA, Speicherkartenleser, eSATA, VGA

4x USB, Firewire, Ethernet, ExpressCard 34/54, Smart Card, PCMCIA, Speicherkartenleser, IrDA, VGA, DVI-D, S-Video

4x USB, Firewire, Ethernet, Modem, ExpressCard/54, Smart Card, Speicherkartenleser, eSATA, VGA, HDMI

3x USB, Firewire, Ethernet, Modem, VGA

3x USB, Ethernet, Modem, ExpressCard, VGA, HDMI, S-Video

4x USB, Firewire, Ethernet, Modem, ExpressCard, PCMCIA, Speicherkartenleser, VGA

verwaltbarkeits-Features Acer Empowering Technology Remote Desktop Client Asus Smart Logon, Power4Gear eXtreme, ASPM

Intel vPro-Technologie, erweiterter Dell SCSI-Host, Dell Client Manager

System Management Software DeskViwe Admin

Intel vPro Technologie, Intel Advanced Management Techno-logy (iAMT)

ThinkVantage Productivity Center, ThinkVantage System Update

k.A. k.A.

Abmessung (B x H x t in mm) 360x34/36,5x275 364x24,1x249 367x35x262 358x27/33x257 357x36x260 355x28,2x263,5 357,5x30 bis 34x255 358,5x25,4 bis 39,2x259 355,7x50,7 bis 51,9x286,8

Gewicht (kg) 3 2,49 2,64 2,3 2,6 2,86 2,7 2,9 3,4

Akkulaufzeit (max. in stunden) 4 5 3 19 5 5 6,5 3,5 7

preis Fr. 2598.– Fr. 2549.– Fr. 1249.– Fr. 1919.– Fr. 1671.– Fr. 1899.– Fr. 2099.– Fr. 2365.– Fr. 3506.–

Garantie 1 Jahr Bring-in 5) 1 Jahr Bring-in 2 Jahre 3 Jahre 6) 3 Jahre 3 Jahre Pick-up & Bring-in 3 Jahre Bring-in 3 Jahre Bring-in 7) 3 Jahre Bring-in

gehören bei einigen Geräten zur Grundaus-stattung. Bei den Verwaltbarkeits-Feature set-zen die Acer und Asus auf eigene Produkte. So verfügt das Acer-Notebook über Acers Empo-wering Technology, während Asus sein Gerät mit dem Asus Smart Logon, Power4Gear Ex-treme für das Energiemanagement und einem hauseigenen Security Protect Manager (ASPM) ausstattet. Apples Mac Book Pro ist mit einem Remote Desktop Client ausgerüstet, und auch FSC bietet ein Remote Management. Dell und HP setzten derweil unter anderem auf Intels vPro-Technologie, während bei Lenovo ver-schiedene ThinkVantage-Produkte zum Einsatz kommen.

Das notebook auf GeschäftsreiseWLAN ist nicht in allen Geräten standardmäs-sig integriert. So bieten Dell und FSC die Funk-technik nur optional an. Bei Bluetooth zeichnet sich dasselbe Bild, allerdings verzichtet zusätz-lich noch Asus vollständig auf dieses Feature.

Beim Betriebssystem setzen alle Business-Notebooks unserer Marktübersicht auf Micro-softs Windows Vista, selbstverständlich abge-sehen vom Mac Book Pro, bei dem Apple auf das hauseigene Mac OS X vertraut. Zudem bieten einige der Hersteller als Alternative auch den Vista-Vorgänger XP an, was ange-sichts der mangelnden Popularität von Micro-softs jüngstem Betriebssystem wenig er-staunt.

Da Business-Notebooks zum festen Bestand-teil einer Geschäftsreise gehören, spielt auch das Gewicht eine wichtige Rolle bei der Kauf-entscheidung. Das absolute Schwergewicht in unserer Marktübersicht ist mit 3,4 Kilogramm das Toughbook CF-52 von Panasonic. Acers TravelMate wiegt genau drei Kilogramm, die restlichen Geräte liegen darunter. Am leich-testen ist mit 2,3 Kilogramm das Latitude E6500 von Dell. Auch die Robustheit der Ge-räte ist für Geschäftsreisen wichtig, weshalb einige Hersteller ihre Laptops mit einem

Schutzrahmen ausgestattet haben. Ein wei-teres Kriterium ist die Akkulaufzeit, die Dell beim Latitude E6500 mit 19 Stunden angibt. Somit läuft das Dell-Gerät viel länger als die restlichen Notebooks. Über den schwächsten Akku verfügt das Asus-Gerät, was bei dem tiefen Preis allerdings wenig erstaunt. Die Laufzeit des F5RL-AG445E liegt bei lediglich 3 Stunden.

Preislich schlägt das Panasonic-Notebook weit gegen oben aus. Das Toughbook CF-52 kostet 3506 Franken und ist somit rund 1000 Franken teurer als die Laptops der nächsten Preisklasse. Die Geräte von Acer und Apple kosten 2598 respektive 2549 Franken. Fast in die selbe Kategorie gehört mit einem Preis von 2365 Franken das Littlebit-Notebook. Der billigste Laptop stammt aus dem Hause Asus und schlägt mit 1249 Franken zu Buche. Auch eher günstig ist mit 1671 Franken das FSC-Notebook. Die Preise der restlichen Geräte liegen zwischen 1800 und 2100 Franken.

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= ja, = nein; k.A. = keine Angaben; 1) umschaltbar; 2) unterstützt Vista Downgrade XP Program; 3) inkl. Windows XP Professional Recovery Medien; 4) auf allen 7200 U/min Festplatten; 5) plus 1 Jahr International-Traveler-Garantie; 6) Internationaler Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag; 7) optional möglich: Pick-up & Return Quelle: InfoWeek

Page 28: InfoWeek 21 / 2008

Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch28

E-Mail ist aus dem Geschäftsleben nicht mehr wegzudenken. Die elektronische Post ist aber längst nicht alles, was Informations- und Kommunikationstechnologien zur Förderung der Zusam-menarbeit im Unternehmen und mit externen Partnern beitra-

gen können. So prognostizieren die Marktforscher von Gartner, Instant Messaging sei im Jahr 2010 genau so gebräuchlich wie E-Mail und Videoconferencing werde sich ebenfalls stark verbreiten.

Bereits im laufenden Jahr überschreitet der weltweite Markt für Web-Conferencing- und Team-Collaboration-Lösungen laut Gartner die Grenze von zwei Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zum letzten Jahr einem Wachstum von 22 Prozent entspricht. In Westeuropa wachse der Collaboration-Markt 2008 sogar um 26,5 Prozent.

Akzeptanz durchzogenAuch wenn diese Prognosen geradezu überschwenglich klingen, set-zen viele Unternehmen bisher keine Kollaborativsoftware ein – einmal abgesehen vom fast schon obligatorischen Groupware-Server mitE-Mail, Kontakt-, Termin- und Aufgabenverwaltung. Wo eine Collabora-tion-Lösung mit weitergehenden Funktionen im Einsatz steht, wird sie zudem oft nur von wenigen Mitarbeitern punktuell für ganz bestimmte

Projekte genutzt. Dafür gibt es technische und organisatorisch-menschliche Gründe:➤ Manche Collaboration-Tools sind kompliziert zu bedienen und set-zen eine eingehende Schulung voraus. Die Kontaktnahme per Telefon oder E-Mail ist einfacher und naheliegender.➤ Die Fähigkeiten zum Kommunizieren, Zuhören und gemeinsamen Erarbeiten sind bei vielen Mitarbeitern nicht gerade vorbildlich ausge-prägt. Diesen Missstand behebt auch die ausgefeilteste Kollaborativ-software nicht.➤ Oft weiss man gar nicht erst, wer für eine erfolgreiche Umsetzung einer Aufgabe überhaupt beigezogen werden sollte. Collaboration Tools helfen kaum dabei, ein Team mit den passenden Kräften zusam-menzustellen – ihre Funktionen kommen erst dann zum Tragen, wenn das Team bereits steht.➤ Kollaborativsoftware bringt den grössten Nutzen für geografisch verteilte Teams. Obwohl diese Form der globalisierten Zusammenar-beit zunehmend wichtig wird, gehen die meisten Projekte nach wie vor konventionell über die Bühne – mit Teams, deren Mitglieder zumindest für die Dauer des Projekts am selben Ort arbeiten und direkt miteinan-der kommunizieren.

Softwarelösungen zur Unterstützung der Zusammenarbeit im Team gibt es wie Sand am Meer. InfoWeek präsentiert eine Auswahl typischer Collaboration-Produkte für KMU.

VO N UR S B I N D E R

Teamarbeit im 21. Jahrhundert

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Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

SCHWERPUNKT

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Wenn die Kollaborativsoftware nur für einzelne Pro-jekte eingesetzt wird und nicht als quasi obligato-rische, unternehmensweite Informations- und Kom-munikationsplattform, ergibt sich zudem eine neue Gefahr: Das erarbeitete Wissen bleibt in den einzelnen virtuellen Arbeitsräumen gefangen, es entsteht für jedes Projekt ein neues «Informationssilo», dessen Inhalt dem Unternehmen als Ganzes nicht zugute kommt.

Ähnliches gilt für die einzelnen Funktionen von Kol-laborativlösungen. Das Prinzip «Videokonferenz statt Geschäftsreise» hilft Kosten sparen – aber was ge-schieht nach der Konferenz mit den erarbeiteten Er-kenntnissen? Instant Messaging ermöglicht formlose Konversation – aber wenn der Chat nicht aufgezeich-net und die wesentlichen Aussagen nicht am richtigen Ort abgelegt werden, ergibt sich kein nachhaltiger Nutzeffekt.

Das Fazit: Kollaborativlösungen sollten nicht ohne eine durchdachte Strategie eingeführt werden – mehr dazu lesen Sie im dritten Artikel dieses Schwer-punkts.

Riesige Auswahl, viele FunktionenMit ein Grund für die zögerliche Rezeption mag die Unmenge von Produkten und Online-Services sein, die unter der Bezeichnung «Collaboration Software» ver-marktet wird. Verzeichnisse wie www.capterra.com/web-collaboration-software führen allein in der Kate-gorie der webbasierten Kollaborativsoftware gegen zweihundert Produkte auf. Dazu kommen weitere Tools wie konventionelle Client/Server-basierte Group-ware-Lösungen, dedizierte Videoconferencing-Sy-steme sowie Produkte, die nicht via Browser, sondern über plattformspezifische Clients genutzt werden.

Auch bei der Funktionalität besteht die Qual der Wahl. Das Capterra-Verzeichnis nennt unter dem Oberbegriff der Kolla-boration von «Action Planning» über «Group Calendars» bis zu «Vo-ting» 31 Funktionsbereiche. Die einzelnen Lösungen implementieren diese Features mit unterschiedlicher Gewichtung in unterschiedlichen Kombinationen.

Übersicht im Produkt-DschungelFür unsere Marktübersicht haben wir uns auf Lösungen konzentriert, die sich für kleine und mittlere Unternehmen eignen. Da ein vollstän-diges Verzeichnis aller existierenden Angebote nur schon vom Umfang her nicht möglich ist, haben wir uns zudem auf ein Produkt pro Herstel-ler beschränkt. Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, möglichst viele funktionale Kategorien mit mindestens einem typischen Vertreter zu berücksichtigen.➤ Lotus Domino Collaboration Express und die Zimbra Collaboration Suite sind Messaging-Lösungen mit einem E-Mail-Server im Zentrum. Die IBM-Lösung ist im Vergleich zum «grossen» Domino-Server vor allem vom Lizenzmodell her auf KMU ausgelegt: Die Software wird zu einem fixen Lizenzpreis pro Anwender angeboten, steht aber nur Unter-nehmen mit maximal 1000 Mitarbeitern (nicht User-Lizenzen!) zum Kauf offen. Die hier aufgeführte «Collaboration»-Variante bietet im Gegensatz zur rund halb so teuren «Messaging»-Edition die Möglich-keit, beliebige bestehende oder neu entwickelte Domino-Applikationen zu nutzen.

Ein weiteres KMU-Pro-dukt von IBM ist Web-sphere Portal Express. Mit dieser Komplettlösung aus Software und Server-Hardware lässt sich ein Intranet-Portal mit Doku-mentenmanagement , Präsenzanzeige, Web Content Management und Instant Messaging un-kompliziert aufsetzen. Wer Voice- und Web-Con-ferencing wünscht, wird von IBM mit dem Online-Service Samtime Unyte bedient.➤ Workplace vom Zürcher Hersteller Collanos, in der momentan er-hältlichen Basisversion kostenlos, und Microsofts Office Groove 2007 arbeiten nach dem Peer-to-Peer-Prinzip und kommen ohne Server aus. Die erfassten Informationen werden zwischen den Rechnern der Teil-nehmer automatisch repliziert.

Funktional sind die beiden Produkte vergleichbar: Sie bieten virtuelle Team-Arbeitsräume mit Dokumentenablage, Kontakt-, Termin- und Aufgabenverwaltung sowie Diskussionen und Instant Messaging und eignen sich am besten für ad hoc zusammengestellte Projektteams.

Während Collanos Workplace technisch auf Java und Eclipse basiert und somit auf Windows-, Mac- und Linux-Rechnern läuft, gibt es die Groove-Software ausschliesslich für Windows. Microsofts serverbasierte Collaboration-Lösung Sharepoint Server geht funktional deutlich weiter – vor allem, wenn er nicht bloss out-of-the-box genutzt, sondern als Entwicklungsplattform eingesetzt wird – und erlaubt mit seinem Browser-Interface auch Teilnehmern mit Linux und OS X den Zugriff.➤ Die ECM-Lösung Documentum von EMC bietet mit eRoom auch eine Kollaborationskomponente nach dem Modell der virtuellen Arbeits-räume. Mit der auffallend preisgünstigen eRoom SMB Edition macht Insignia, die KMU-Abteilung von EMC, die meisten Features der grossen

IN KÜRZE

· Unter dem Oberbegriff «Collabo-ration» wird eine breite Palette von Softwarelösungen mit un-terschiedlichem Funktionsum-fang angeboten.

· Kollaborativsoftware wird oft nur punktuell für einzelne Projekte genutzt und nicht als unterneh-mensweite Wissensplattform.

· Besonders für KMU eignen sich auch Online-Services.

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Auf Basis des von Sitescape übernommenen Produkts Icecore hat Novell ein umfassendes Collaboration-Paket geschnürt.

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Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

SchWerpunkt

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Schwester auch kleinen Unternehmen zugänglich. Eher für mittlere und grössere Umgebungen bietet sich die Collaboration-Suite von Novell an, erhältlich in den Varianten Teaming (Grundfunktionen wie Dokumentenverwaltung, Diskussionen, Kalender, Wikis, Workflow) und Teaming+Conferencing (zusätzlich Chat, Web- und Voice-Conferencing, Whiteboard-Sitzungen und gemeinsame Nutzung von Anwendungen).➤ Basecamp, Teamspace und Webex sind Online-Services, die neben den Grundfunktionen Dokumentenverwaltung, Kontakte, Termine und Aufgaben teils interessante weitere Funktionalität bieten. Der relativ einfach gehaltene Dienst SMBLive Teamspace findet sich neben di-versen anderen Anwendungen auf der Swisscom-Onlineplattform Teamnet. Nicht damit zu verwechseln ist Teamspace vom deutschen Hersteller 5 Point. Diese Kollaborativ-Suite, die sich wahlweise als Hosted Service nutzen oder auf einem eigenen Server betreiben lässt,

bietet neben den üblichen allgemeinen Dikussionsforen ein Ideenmo-dul fürs zeitversetzte Brainstorming und ein Innovationsforum, das die Innovationsfindung in Gruppen und virtuellen Teams von der Ideen-sammlung über die Bewertung bis zur abschliessenden Genehmigung unterstützt. Weboffice gehört seit der Übernahme des Herstellers Webex zum Produktportefeuille von Cisco. Als Besonderheit stehen ein Modul zur Spesenabrechnung und ein Database-Manager zum Erstel-len von anwenderspezifischen Datenbanken zur Verfügung.➤ Im Zentrum von Netviewer stehen Audio- und Videoconferencing sowie Screen Sharing zur gemeinsamen Arbeit mit einer Anwendung. Dabei lässt sich genau festlegen, welche Anwendungen und Bildschirm-elemente die anderen Teilnehmer sehen können.

Daneben bietet der Dienst einen Sitzungsplaner, einen Umfrage-Ma-nager und einen Text-Chat. Netviewer eignet sich auch als Ergänzung

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Software für die teamarbeit: 14 LöSungen mit unterSchiedLichen funktionen

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben; n/A = nicht zutreffend Quelle: InfoWeek

anbieter 37SignaLS 5 Point adarvo coLLanoS emc inSignia ibm microSoft mindtouch netviewer noveLL orbiteam SwiSScom teamnet

webex (ciSco) Zimbra

Produkt Basecamp Teamspace Adarvo 3.2 Workplace 1.3.0.4 eRomm SMB Edition 7.3

Lotus Domino Collabora-tion Express 8.0.1

Office Groove 2007

Deki 8.08.1a Netviewer Meet 5.0 Business Edition

Teaming + Conferencing BSCW 4.4 SMBLive Team-space

Weboffice Collaboration Suite 5.0

technologie

client/Server

Peer-to-Peer

hosted Service (nur für Education)

rich client/web client / / / / / / / / / (nur Active- X-Control)

(Conferencing)/ (Teaming)

/ / / /

Plattformen client Web Web Windows, OS X, Web

Windows, OS X, Linux

Web Windows, OS X, Linux, Web

Windows Web Windows Web mit Java (Teaming); Windows, Linux (Confe-rencing)

Web Web Web Web

Plattformen Server n/A Windows, Linux, Unix Windows, Linux n/A Windows Windows, Linux, Unix n/A Windows, Linux, VMware Appliance

n/A Windows, Linux, Solaris Windows, OS X, Linux, Unix

n/A n/A Linux, OS X

funktionsbereiche

dokumentenverwal-tung/versionierung

/ / / / / / / / / / / k.A. / /

kontakte

termine/aufgaben / / / / / / via Outlook-Plug-in / / / / /

workflows via Notes-Applikationen via Infopath

Projektmanagement via Notes-Applikationen

Suchfunktion via Add-on

diskussionen via Notes-Applikationen

umfragen via Notes-Applikationen

wikis/blogs / / / / / / / / / / / / / /

Screen Sharing via Netviewer

whiteboard (Textdokumente) via Netviewer via Notes-Applikationen (Application Sharing)

instant messaging (Chat) via Netviewer (Chat) (Beta)

audio-/video- conferencing

/ (geplant) / / / / / / / /

allgemeine angaben

Lizenz hosted hosted oder on-site on-site oder hosted P2P (kommerziell, kostenlos)

on-site on-site on-site hosted oder on-site hosted on-site on-site oder hosted

hosted hosted on-site (YPL oder kommerziell)

Preis ab $ 24/Monat (15 Projekte)

€ 3.90/User/Monat plus € 5.90/Monat/100 MB (hosted, Rabatt bei >5 User und mehr Speicherplatz); ab € 590 (on-site, 10 User)

ab 9.–/Monat (Personal Plus, 2 User)

kostenlos ab $ 495 (5 User) 227.– ca. 440.– ab $ 1195/Jahr (hosted, 25 User); ab $ 759 (Standardver-sion on-site, 25 User)

79.90/Monat auf Anfrage ab € 1770 (20 User, on-site), €12 (pro User, hosted)

auf Anfrage ab € 30/Monat (3 User)

kostenlos (Open-Source); ab $ 25/User/Jahr

urL www.basecamphq.com www.teamspace.de www.adarvo.net www.collanos.com www.emcinsignia.com www.ibm.ch www.microsoft.ch www.mindtouch.com www.netviewer.ch www.novell.ch www.bscw.de www.teamnet.ch www.weboffice.com www.zimbra.com

Page 31: InfoWeek 21 / 2008

Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

SchWerpunkt

31

zu Arbeitsraum-basierten Kollaborativlösungen. So bie-tet der Schweizer Hersteller Adarvo den Netviewer-Dienst als optionalen Zusatz zur eigenen, als Hosted Service angebotenen Informations-, Organisations- und Kommunikationsplattform an.➤ Deki haben wir als Beispiel für die zahlreichen Wiki-Implementationen aufgenommen. Wikis bieten genau eine Funktion: Die Teilnehmer arbeiten gemeinsam an Dokumenten, die in Form von Webseiten angelegt wer-den. Neben dem hier vorgestellten, in einer kommerzi-ellen und einer Open-Source-Variante sowie als Hosted Service erhältlichen Produkt gibt es Dutzende von freien Wiki-Paketen sowie einige kommerzielle Produkte – am bekanntesten sind Confluence und Socialtext.

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Software für die teamarbeit: 14 LöSungen mit unterSchiedLichen funktionen

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben; n/A = nicht zutreffend Quelle: InfoWeek

anbieter 37SignaLS 5 Point adarvo coLLanoS emc inSignia ibm microSoft mindtouch netviewer noveLL orbiteam SwiSScom teamnet

webex (ciSco) Zimbra

Produkt Basecamp Teamspace Adarvo 3.2 Workplace 1.3.0.4 eRomm SMB Edition 7.3

Lotus Domino Collabora-tion Express 8.0.1

Office Groove 2007

Deki 8.08.1a Netviewer Meet 5.0 Business Edition

Teaming + Conferencing BSCW 4.4 SMBLive Team-space

Weboffice Collaboration Suite 5.0

technologie

client/Server

Peer-to-Peer

hosted Service (nur für Education)

rich client/web client / / / / / / / / / (nur Active- X-Control)

(Conferencing)/ (Teaming)

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Plattformen client Web Web Windows, OS X, Web

Windows, OS X, Linux

Web Windows, OS X, Linux, Web

Windows Web Windows Web mit Java (Teaming); Windows, Linux (Confe-rencing)

Web Web Web Web

Plattformen Server n/A Windows, Linux, Unix Windows, Linux n/A Windows Windows, Linux, Unix n/A Windows, Linux, VMware Appliance

n/A Windows, Linux, Solaris Windows, OS X, Linux, Unix

n/A n/A Linux, OS X

funktionsbereiche

dokumentenverwal-tung/versionierung

/ / / / / / / / / / / k.A. / /

kontakte

termine/aufgaben / / / / / / via Outlook-Plug-in / / / / /

workflows via Notes-Applikationen via Infopath

Projektmanagement via Notes-Applikationen

Suchfunktion via Add-on

diskussionen via Notes-Applikationen

umfragen via Notes-Applikationen

wikis/blogs / / / / / / / / / / / / / /

Screen Sharing via Netviewer

whiteboard (Textdokumente) via Netviewer via Notes-Applikationen (Application Sharing)

instant messaging (Chat) via Netviewer (Chat) (Beta)

audio-/video- conferencing

/ (geplant) / / / / / / / /

allgemeine angaben

Lizenz hosted hosted oder on-site on-site oder hosted P2P (kommerziell, kostenlos)

on-site on-site on-site hosted oder on-site hosted on-site on-site oder hosted

hosted hosted on-site (YPL oder kommerziell)

Preis ab $ 24/Monat (15 Projekte)

€ 3.90/User/Monat plus € 5.90/Monat/100 MB (hosted, Rabatt bei >5 User und mehr Speicherplatz); ab € 590 (on-site, 10 User)

ab 9.–/Monat (Personal Plus, 2 User)

kostenlos ab $ 495 (5 User) 227.– ca. 440.– ab $ 1195/Jahr (hosted, 25 User); ab $ 759 (Standardver-sion on-site, 25 User)

79.90/Monat auf Anfrage ab € 1770 (20 User, on-site), €12 (pro User, hosted)

auf Anfrage ab € 30/Monat (3 User)

kostenlos (Open-Source); ab $ 25/User/Jahr

urL www.basecamphq.com www.teamspace.de www.adarvo.net www.collanos.com www.emcinsignia.com www.ibm.ch www.microsoft.ch www.mindtouch.com www.netviewer.ch www.novell.ch www.bscw.de www.teamnet.ch www.weboffice.com www.zimbra.com

Swisscoms online-Service Smblive teamspace bietet die wichtigsten grundfunktionen für die teamarbeit mit einer vergleichsweise einfachen oberfläche.

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Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

SchWerpunkt

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Spätestens seit der aktuellen Version 2007 werden viele System-administratoren bestätigen, dass Microsofts Exchange-Server ein hoch skalierbares, stabiles und zuverlässiges E-Mail-System darstellt – sofern er richtig konfiguriert ist. Grosse Unterneh-

men, die viele Standorte miteinander vernetzen müssen und serversei-tig auf die Windows-Plattform setzen, haben faktisch wenig Alterna-tiven zu Microsofts E-Mail- und Groupware-Lösung. Kleine und mittel-ständische Unternehmen, die ebenfalls gerne die umfangreichen Exchange-Funktionen nutzen möchten, schrecken vor dem Produkt je-doch oft zurück. Die Gründe sind dabei meist zweierlei: die Kosten und die Komplexität der Software. Für diese Zielgruppe gibt es inzwischen interessante Alternativen, die einen näheren Blick verdienen.

Komplexität reduzierenGrosse Unternehmen mit eigener IT-Abteilung haben meist mehrere Spezialisten, die sich hauptamtlich um die Administration und Pflege des E-Mail-Systems kümmern. Diese Mitarbeiter werden regelmässig im Umgang mit dem Produkt geschult. In kleinen bis mittelgrossen Firmen übernehmen die Aufgaben des Administrators meist entweder der Chef selbst, ein IT-affiner Mitarbeiter neben seiner eigentlichen Tätigkeit oder ein externer Dienstleister. Erfolgt die IT-Administration im Unternehmen, ist es bei KMU daher besonders wichtig, dass sich das E-Mail- und Groupware-System sehr einfach installieren und ad-ministrieren lässt.

Zur Verwaltung eines Mailsystems gehören nicht nur die Einrichtung und Löschung von Benutzerkonten, sondern auch die Konfiguration

und Anpassung von Spam-Filtern, die Sicherung und Wiederherstellung von Post-fächern und einzelnen E-Mails und die Aktualisierung des Virenscanners. Gerade die Datensicherung ist hier be-sonders kritisch. Denn ist sie zu komplex, wird sie in der Praxis nicht durchgeführt und damit ist zukünftiger Ärger vorprogrammiert. Übernimmt diese Verwaltungsaufgaben ein externer Dienstleister, macht sich eine einfachere Administration in geringeren Stundenabrechnungen positiv bemerkbar.

Die PlattformfrageAuch bei der Auswahl des Betriebssystems als Basis für den E-Mail-Server unterscheiden sich grosse Unternehmen oft von KMU. Letztere wählen ihre Serverbetriebssysteme entweder nach vorhandenem Wis-sen oder persönlichen Interessen aus oder stellen vor allem den Ko-stenaspekt in den Vordergrund. Während Microsoft Exchange als un-ternehmensweiter Mailserver zwingend einen vergleichsweise teuren Windows-Server samt dem komplexen Active Directory sowie eine entsprechende Anzahl an Client-Access-Lizenzen (CALs) sowohl für den Server als auch für das Mailsystem voraussetzt, ist dies bei alternativen Systemen anders.

Ausreichend Hintergrundwissen vorausgesetzt, ist beispielsweise Linux als Betriebssystem für einen Mailserver an Stabilität kaum zu schlagen und in der Beschaffung sehr kostengünstig. Im kreativen Bereich, bei Werbeagenturen, Grafikern oder Verlagen, erfreut sich hingegen Mac OS X grosser Beliebtheit – sowohl auf den Arbeitsplät-zen als auch auf dem Server. Für diese Gruppe liegt der Vorteil des Mac-Betriebssystems auf dem Server vor allem in der vertrauten Ober-fläche, die dort die Administration vereinfacht. Für sehr kleine Unter-nehmen wiederum, die Windows-affin sind, auf die Kosten achten und im Gegenzug zu kleinen Kompromissen bereit sind, bieten alternative Mailserver auch die Möglichkeit, auf einem Client-Betriebssystem wie XP oder Vista zu laufen. Auch gegen die Clientversion von Mac OS X, die bekanntermassen auf dem Unix-Derivat FreeBSD basiert, ist als Basis für einen E-Mail-Server nichts einzuwenden.

Ob also Linux, XP, Vista oder Mac OS X – alle sind in der Beschaffung kostengünstiger als ein Windows-Server. Zudem gilt ähnlich wie bei Firewalls auch für Mailserver, dass über die Sicherheit des Systems letztlich die Qualität seiner Konfiguration entscheidet. Hier kann be-reits die vertraute Oberfläche des Betriebssystems viel dazu beitragen, den Betrieb sicherer zu machen. Im Idealfall unterstützt ein Group-ware-Server alle gängigen Betriebssysteme und lässt dem Anwender die Wahl, auf welcher Plattform er die Software betreiben möchte.

Wahlfreiheit beim E-Mail-ClientEin weiteres wichtiges Kriterium bei der Auswahl einer Groupware-Lösung ist die Frage nach dem geeigneten Client. Denn nur wenn die Mitarbeiter den E-Mail- und Groupware-Client akzeptieren und so in letzter Konsequenz auch aktiv nutzen, können Unternehmen von den positiven Effekten eines Groupware-Servers tatsächlich profitieren. Zu den heute üblichen Groupware-Funktionen gehören neben der Ver-waltung von E-Mails, Terminen, Kontakten, Notizen und Aufgaben auch die Koordination von Terminen und Ressourcen sowie der Zugriff auf öffentliche oder freigegebene Ordner – und zwar von überall aus.

In KürzE

· Exchange ist ein leistungsfähi-ger, aber teurer und komplexer E-Mail- und Groupware-Server.

· Gerade kleine und mittelgrosse Unternehmen wünschen sich vergleichbare Funktionen bei einfacherer Bedienung und ge-ringeren Kosten.

· Alternative Software kann heu-te dieselben Funktionen wie Exchange auf verschiedenen Betriebssystemen zu geringeren Kosten zur Verfügung stellen.

Vo n Ha n s Ul r i c H Me i s t e r

Exchange ist der Platzhirsch unter den unternehmensweiten Messaging-Lösungen. Gerade für KMU kann sich aber ein Blick auf Alternativen durchaus lohnen.

Es muss nicht immer Exchange sein

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Page 33: InfoWeek 21 / 2008

Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

SchWerpunkt

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Die Wahl des Groupware-Clients wird im KMU unter Windows meist auf Outlook oder Vista-Mail und -Kalender fallen, während Mac-An-wender ihr Entourage oder die Mail- und Kalenderanwendung von Mac OS X vorziehen werden. Linux-Anwender präferieren wahrschein-lich eher Thunderbird mit Lightning, Sunbird oder Evolution.

Bei der Unterstützung von Clients unter Mac OS X und Linux tut sich Microsoft Exchange ziemlich schwer. Denn insbesondere Macs ohne Entourage oder Linux-Rechner lassen sich dort meist nur über POP3 oder IMAP anbinden, womit viele Groupware-Funktionen wie die Ver-einbarung von Terminen nicht nutzbar sind. Zwar unterstützen die Clients auf diesen Plattformen zu diesem Zweck das CalDAV-Protokoll. Exchange ist dieses Protokoll jedoch fremd. Evolution versucht über einen eigenen Outlook-Konnektor Zugriff auf Exchange zu bekommen, doch greift dieser nicht nativ auf Exchange zu. Er nutzt als Schnittstelle zwischen Client und Server nicht Microsofts MAPI-Protokoll, sondern die Webschnittstelle von Exchange. Sollte Microsoft im Rahmen eines Service Pack etwas an Outlook Web Access ändern, funktioniert der Konnektor nicht mehr. Zudem gibt es immer noch keinen Konnektor zu Exchange 2007.

Schwierig wird es auch umgekehrt, wenn zum Beispiel ein Mitarbei-ter sein Outlook unter Windows per POP3 oder IMAP an einen Linux-basierten Groupware-Server anbinden möchte. Hier gibt es jedoch die Möglichkeit, über einen clientseitigen Outlook-Konnektor die Vorteile von Linux auf dem Server und die Leistungsfähigkeit von Outlook auf dem Client zu nutzen. Funktionierende Konnektoren auf MAPI-Basis stellen einige kommerzielle Hersteller von E-Mail- und Groupware-Server zur Verfügung.

Mobilität wird immer wichtigerEin weiterer Grund für die Popularität von E-Mail ist die Unterstützung von Push-Mail – das heisst die direkte Übertragung der auf dem Server eingehenden E-Mails auf das Mobiltelefon des Empfängers. Seit dem Service Pack 2 für Exchange 2003 ist Push-Mail mit Hilfe des Exchange-ActiveSync-Protokolls auch ohne Blackberrys und teure Middleware möglich. Neben Smartphones und PDAs mit Windows Mobile können zudem mobile Endgeräte wie das iPhone oder Symbian-basierte Mo-

biltelefone von Nokia oder Sony Ericsson auf diesem Weg direkt mit einem Exchange-Server Verbindung aufnehmen und neue E-Mails ein paar Sekunden anzeigen. Implementiert ein E-Mail- und Groupware-Server eines Drittanbieters ebenfalls das Exchange-ActiveSync-Proto-koll, steht diese Funktion auch dort zur Verfügung.

Schliesslich sollten Unternehmen darauf achten, dass ihr Group-ware-Server auch über einen Webclient verfügt, der einerseits alle gängigen Browser vollständig unterstützt und andererseits intuitiven Zugriff auf alle Funktionen des Servers ermöglicht. Nur so lassen sich auch mobile Nutzer effektiv einbinden, die von ungesicherten Clients, aus dem Home Office oder beispielsweise von einem Internet-Café aus an der Unternehmenskommunikation teilhaben wollen.

GesamtkostenbetrachtungInsbesondere für KMU spielen neben den Funktionen eines E-Mail- und Groupware-Servers immer auch dessen Gesamtkosten eine ent-scheidende Rolle bei der Kaufentscheidung. Hierzu gehören nicht nur die Anschaffungskosten für Hardware, Serverbetriebssystem, Group-ware-Software, Antispam-, Antivirus- und Backup-Funktion, sondern auch die Kosten für Installation, Schulung der Administratoren und Mitarbeiter, laufende Wartung sowie Updates und Upgrades. Auch wenn einige Kostenstellen im Vorfeld schwierig zu beurteilen sind, sollte man sie bei der Auswahl eines Systems dennoch nicht ausser Acht lassen. Hier können beispielsweise Referenzinstallationen bei vergleichbaren Unternehmen gute Anhaltspunkte für die Abschätzung des Installations- und Wartungsaufwands geben.

Aus der exemplarischen Gegenüberstellung der Kosten von Microsoft Exchange 2007 und einem kommerziellen alternativen Groupware-Server mit vergleichbarem Funktionsumfang (siehe Kasten) wird deut-lich, dass gerade Unternehmen, denen ein einziger leistungsstarker Mailserver an einem Standort ausreicht, durchaus die Wahl zwischen Exchange und kostengünstigeren Lösungen haben, die im restlichen Funktionsumfang dem Microsoft-Produkt in nichts nachstehen.

Ha n s Ul r i c H Me i s t e r i s t Ge s c H ä f t s f ü H r e r d e r cs&M co M p U t e r sU p p o r t

Ma i n t e n a n c e GM bH i n st e f f i s b U r G.

Kostenanalyse: e-Mail- und Groupware-server für 25 Benutzer

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben Quelle: CS&M

e-Mail- und Groupware-server

Microsoft exchanGe 2007 Microsoft windows sMall Business server 2008

Kerio Mailserver 6.6 Kerio Mailserver 6.6 Kerio Mailserver 6.6

Betriebssystem Microsoft Windows Server 2008 x64

Enthalten in SBS CentOS-5 (Linux) Mac OS X Windows Vista

Anschaffungskosten

Hardware 2200 2200 2200 1100 1200

Software Betriebs- system

2755 2275 160 – –

Software Mailserver 4523 Enthalten in SBS 1162 1162 1162

Antivirus + Antispam 800 800 225 225 225

Backup und Archiv 1290 1290 Enthalten in KMS Enthalten in KMS Enthalten in KMS

Installationskosten

Dienstleistungsaufwand 2800 2800 1800 1800 1800

Schulung (1 Tag) 1480 1480 1480 1480 1480

Betriebskosten

Wartung / Update etc. 1600 1200 1000 1000 1000

Gesamt 17’448 12’045 8027 6767 6867Alle Preise sind durchschnittliche Marktpreise in sFr. inkl. MwSt. In den Software-Anschaffungskosten sind etwaige Kosten für Zusatzmodule (Outlook Connector etc.) bereits enthalten.

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Nachdem die grosse Spielwiese Internet per Web 2.0 vom rei-nen Informations- zum Mitmachmedium wurde, sollen nun auch die Unternehmen in den Genuss des neuen Paradigmas kommen und zu kreativen Werkstätten umgebaut werden.

Dies versprechen unzählige Kollaborations-Softwarelösungen, die sich auf dem Markt tummeln – siehe Marktübersicht im Einstiegsartikel.

In einem Unternehmen existieren aber unterschiedlichste Kollabora-tionsszenarien und damit auch verschiedene Zielsetzungen, für die spezifische Anforderungen und Restriktionen gelten. So ist es ein Un-terschied, ob eine Kollaborations-Software mehr den informellen In-formationsaustausch fördern soll («virtuelle Kaffeepause»), oder ob mit Hilfe der Lösung zielgerichtet ein bestimmtes Artefakt geschaffen wer-den soll, das womöglich auch noch Compliance Anforderungen unter-liegt. Eine gute Kollaborationsstrategie identifiziert diese Szenarien, erkennt das jeweilige Potential für eine Toolunterstützung und setzt dieses punktuell um. Eine solche Strategie lässt sich mit einer Mi-schung aus «Bottom-up-Versuchslabor» und Top-down-Analyse er-folgreich umsetzen.

Wandel folgt auf dem FussDie Einführung von neuen Kollaborationswerkzeugen steht bei vielen CIO’s ganz weit oben auf der Agenda für die kommenden Jahre (IBM: 2010 CIO Outlook v2.0). Dies widerspiegelt das gewaltige Potential dieser Werkzeuge. Konsequent eingeführt ist Collaboration-Software ja nicht nur ein weiteres Tool, das die bestehenden Prozesse noch ein wenig effizienter gestaltet – diese Werkzeuge können einen tiefgrei-fenden Wandel in der Art und Weise bewirken, wie ein Unternehmen funktioniert. Die innersten Werte, die Kultur und das Selbstverständnis des Unternehmens werden tangiert. Explizite und implizite Hierarchien werden durcheinandergewirbelt und die Aufstellung im Markt wird durch neue Möglichkeiten zur Kooperation neu definiert. Dass dies nicht nur Chancen eröffnet, sondern auch Risiken birgt, versteht sich von selbst. Um diese klein zu halten und die Chancen konsequent zu nutzen, bedarf es einer sorgfältigen Kollaborationsstrategie, welche die gesamten sozialen, rechtlichen, regulativen und technischen Rah-menbedingungen des Unternehmens einbezieht.

Klassifizierung der LösungenBevor man eine Kollaborationsstrategie formuliert, muss klar sein, was genau unter den Begriff Kollaborationswerkzeug fällt – es gibt hier recht unterschiedliche Ansichten. Die vollständigste Definition umfasst die 3 «K-Bereiche» Kommunikation, Kollaboration und Koordination.➤  Kommunikation: Kommunikation allein garantiert noch keine Kolla-boration, ist aber sicherlich unabdingbare Voraussetzung. Unter Kom-

munikationslösungen verstehen wir Telefonie, Instant Messaging, E-Mail, Web-Conferencing und Präsenz-Anzeige. Die Lösungen ermög-lichen dem Einzelnen, über verschiedenste Kanäle effizient zu kommu-nizieren. Basiert dies auf einem gemeinsamen Protokoll, so sprechen wir von Unified Messaging. ➤  Kollaboration: Die eigentlichen Kollaborationslösungen adressieren ganz konkret die Zusammenarbeit im Team. Gemeinsame Kalender, Planung und Taskzuordnung, gemeinsame Dokumentenbearbeitung und zielgerichteter Informationsaustausch charakterisieren diese Lö-sungen. Die Möglichkeit des einzelnen Mitarbeiters, in verschiedenen Team-Kontexten mitzuarbeiten – über geografische Grenzen, aber auch über Unternehmensgrenzen hinweg – birgt sicherlich das grösste Veränderungspotential. ➤  Koordination: Das gemeinsame Erarbeiten von Artefakten ist oft Teil eines übergeordneten, transaktionalen Prozesses. So ist die Vorberei-tung, Durchführung und anschliessende Beurteilung eines Kandi-daten-Assessments vielleicht ein Teameffort von Unternehmens-HR und externen Assessoren, der in einen definierten Recruitment-Prozess eingebunden ist. Der Einstieg in diese Prozesse erfolgt in der Regel über Portale, in denen die entsprechenden Prozesse implementiert sind (collaborative BPM).

Formulierung der StrategieDie Ausgestaltung einer Kollaborationsstrategie kann je nach der Vi-sion, Branche und Marktrealität sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist es, die strategischen Ziele des Unternehmens, die zugehörigen Rah-menbedingungen sowie die relevante Kenngrössen klar zu identifizie-ren und zu definieren. Strategische Zielformulierungen könnten in einer ersten Näherung fol-gendermassen aussehen:➤  Wir möchten den Informa-tionsstand des Kunden-dienstes verbessern – Rah-menbedingungen sind z.B. der gegenwärtige Ausbil-dungsstand des Serviceperso-nals oder auch das Haftungs-risiko bei Fehlauskünften. Eine mögliche Kenngrösse ist der Prozentsatz der beim er-sten Kontakt abschliessend beantworteten Fragen.➤  Wir möchten die Effizienz in der Projektarbeit erhöhen

In Kürze

· Der konsequente Einsatz von Kollaborationslösungen löst einen tiefgreifenden Wandel im Unternehmen aus.

· Die Umsetzung einer Kollabo-rationsstrategie ist ein iterativer Prozess und sollte sich an kon-kreten Einsatzfällen orientieren.

· Bei der Technologiewahl ist auf offene Standards und Systeme zu achten.

Vo n Ma r t i n Fa b i n i

Nur mit einer durchdachten, sorgfältig den Bedüfnissen angepassten Strategie bringenKollaborationslösungen den erwarteten Nutzen.

Szenarien der Zusammenarbeit

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➤  Zu den Rahmenbedingungen gehören das bestehende Rollenver-ständnis, das etablierte Vorgehensmodell oder auch die geografische Verteilung der Projektmitarbeiter. Als Kennzahlen können die Erfolgs-quote bei der Projektabwicklung, die Durchlaufzeit von «Benchmark- Projekten» oder die im Projekt anfallende Reisezeit dienen. ➤  Wir möchten die Zusammenarbeit mit externen Forschungsunter-nehmen und -instituten verbessern – Zielgerichteter Wissensaustausch und Transparenz, ohne den Schutz der Intellectual Property zu korrum-pieren, ist hier unter Beachtung von sicherheitsrelevanten Regeln und Vorgaben zu realisieren. Als Kennzahl kann z.B. der Zeitraum vom Besiegeln der Partnerschaft bis zum wirklichen Start der Zusammenar-

beit dienen, oder der Anteil an rein administrativen Tätigkeiten im Verlaufe des Forschungsvorhabens.

UmsetzungWie kann nun die Umsetzung dieser strategischen Ziele aussehen? Ein Teil der Antwort ist im Thema selbst enthalten: Kollaboration hat sehr viel mit Input und Feedback zu tun, mit kleinen Schritten und zeitnahen Korrekturen, mit gemeinsamem Lernen und breitem Konsens. Genau so sollte auch der Weg zur Umsetzung aussehen. Mit klaren strategischen Zielen vor Augen heisst es im Verlauf der Umsetzung: Szenarien iden-tifizieren, Piloten fahren, Verhalten einüben, Erfahrungen sammeln, Erfolge messen, Szenarien überdenken. Nur ein solch iterativer Prozess kann die grössten Risiken einer Einführung minimieren, nämlich eine mangelnde Akzeptanz der neuen Möglichkeiten und eine fehlgeleitete Dynamik der Kollaboration – die Aktivitäten sind nicht zielführend im Sinne des Unternehmens.

TechnologieAuch wenn Strategie und Einführung entscheidend sind für den Erfolg von neuen Arbeitsweisen, so sind auch bei der Auswahl der Technolo-gien und Tools einige Punkte zu beachten, die das Leben erheblich erleichtern können. Auch bei Kollaborationswerkzeugen gilt die gol-dene Regel: Man achte bei der Technologieauswahl auf offene Stan-dards und Systeme. Gerade in einem recht jungen und dynamischen Marktsegment wie der Kollaboration schützt man sich damit einerseits vor der Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter, andererseits hält man sich aber auch explizit die Möglichkeit offen, kleine und innova-tive Nischenprodukte einzubinden.

FazitDie Fähigkeit zur effizienten Kollaboration sollte eine entscheidende Kernkompetenz jedes Unternehmens sein. Dementsprechend ist die Einführung und Unterstützung von neuen Formen der Zusammenar-beit, wie sie die heutige Technologie ermöglicht, nicht dem Zufall be-ziehungsweise sogenannten «Guerilla-Projekten» zu überlassen. Eine Strategie sollte die Ziele umfassend formulieren und mit Kennzahlen unterlegen. Die Umsetzung dieser Strategie ist dann ein hochiterativer Prozess, der der Tatsache Rechnung trägt, dass die Einführung von neuen Kollaborationsszenarien einen Change-Prozess im Unterneh-men auslösen kann, der von allen Mitarbeitenden getragen werden muss.

Ma r t i n Fa b i n i i s t Ma t h e M a t i k e r u n d Le a d Co n s u L t a n t b e i d e r bu s i n e s s

so L u t i o n Gr o u p te C h n o L o G y in n o v a t i o n (bsG ti ) .

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ITeraTIve UmseTzUng der KollaboraTIonssTraTegIe

strategie formulieren – im Verlauf dieser Phase werden auf Basis einer Vision strategische Unternehmens-ziele formuliert, die mit Hilfe von Kollaborationstechniken und -szena-rien umgesetzt werden sollen. Diese Strategie sollte relativ stabil und auf einen längeren Zeitraum ausge-richtet sein, aber auch regelmässig überprüft und an die aktuellen Ge-gebenheiten des Unternehmens und des Marktes angepasst werden. Umsetzungsszenarien entwerfen – hier werden die strategischen Ziele auf ganz konkrete Einsatzfälle von Kollaborationstools und -techniken im Unternehmen herunter gebro-chen. Dies kann z.B. der Einsatz eines Projekt Workspaces für alle Projektteams oder der Aufbau einer Wissensdatenbank für den Kunden-dienst mit direktem Durchgriff auf die Produktentwicklung sein. Technischer Pilot – diese Phase um-fasst die Auswahl und Installation, gegebenenfalls auch die Anpassung von Kollaborationstools. Hier werden die versprochenen Funktionalitäten überprüft und es wird die Einbettung in die Unternehmensinfrastruktur vorgenommen. Kollaborations-Pilot – dies ist das eigentliche Pilotprojekt, hier werden die in den Umsetzungsszenarien formulierten Einsatzfälle auf Basis

der ausgewählten Technologie aus-probiert und eingeübt. Technische Erkenntnisse werden sofort in den Aufbau der technischen Plattform eingespeist, deren Verbesserungen beeinflussen im Gegenzug zeitnah die Arbeitsformen der Pilotphase. erfolgsbetrachtung – dies ist die wichtigste Phase der Einführung: konnten die erwarteten Verbes-serungen erzielt werden, ist zu erwarten, dass die formulierten Kenngrössen für das Umsetzungssze-nario erreicht werden? Können durch Anpassungen an Arbeitsform oder Technik noch Verbesserungen erzielt werden?Im schlimmsten Fall muss das Umsetzungsszenario noch einmal überdacht und angepasst und ent-sprechend neu pilotiert werden. Rollout – lassen die ersten Ergeb-nisse des Piloten jedoch erwarten, dass man bei den angestrebten Zielen auf dem richtigen Weg ist, kann man mit der Einführung des Szenarios beginnen. Dies wird, je nach Szenario, die Einführung in allen relevanten Abteilungen oder Geografien bedeuten. Auch hier ist die ständige Rückkoppelung mit der Erfolgsbetrachtung essentiell, denn nur so wird sichergestellt, dass der Einführungsprozess zielgerichtet vonstatten geht.

vision

Szenarien

Kollab.Pilot

Erfolgs-messung

Strategie

Tech.Pilot

Szenario-Rollout

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Immer mehr Unternehmen erkennen die Chancen, welche sich mit dem Einsatz von Web-2.0-Anwendungen im Intranet eröffnen. Rich-tig eingesetzt, lässt sich mit Enterprise 2.0 – so der Überbegriff für firmenintern genutzte Web-2.0-Applikationen – der innerbetrieb-

liche Wissenstransfer optimieren, die Zusammenarbeit verbessern und damit nicht zuletzt auch die Produktivität erhöhen. Der Trend zu Enter-prise 2.0 wird auch durch eine im April 2008 publizierte Studie von Forrester Research untermauert. Diese besagt, dass der weltweite Markt für Web-2.0-Technologien in Unternehmen von in diesem Jahr 764 Millionen bis 2013 auf 4,6 Milliarden Dollar anwachsen wird.

Microsoft Office Sharepoint Server 2007 (MOSS 2007) hat sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Plattformen für die Umsetzung von Intranets gemausert. Der Grund für den Erfolg des Produkts dürfte vor allem in der flexiblen Kombinierbarkeit der integrierten Share-point-Dienste und -Funktionen (ECM, BI, Enterprise Search, Workflow etc.) zu suchen sein. Ein Sharepoint-Portal kann so sehr vielseitig für verschiedene Aufgabengebiete zum Einsatz kommen. Damit stellt sich natürlich auch die Frage, ob und wie eine Sharepoint-Umgebung für Enterprise-2.0-Anwendungen zum Einsatz kommen kann.

Was ist Enterprise 2.0?Zu Enterprise 2.0 zählen typischerweise Anwendungen, welche mit dem Erfolg des Web 2.0 gross geworden sind und die sich stark auf die Inhaltgenerierung durch die Benutzer abstützen. Weil sie die Zusam-menarbeit und den Informationsaustausch unter den Teilnehmern

fördern, spricht man oft auch von Social-Computing-Lösungen. Nach-folgend ein Überblick über die aus unserer Sicht interessantesten Enterprise-2.0-Anwendungen:➤  Wiki: Ganz nach dem Vorbild des erfolgreichen Wikipedia-Projekts lassen sich Wikis auch innerhalb des Unternehmens zur Gewinnung und Weitergabe von Wissen einsetzen. Zu den typischen Einsatzgebie-ten gehören etwa das Publizieren von Richtlinien und Spezifikationen, Sammeln von Best Practices und Tips, Bereitstellen von Dokumenta-tionen oder Entwickeln von Ideen und Lösungen. Der Vorteil eines Wiki-System ist, dass jeder Benutzer an der Erstellung der Inhalte mitarbeiten kann. So kann er publizierte Informationen anpassen und ergänzen. Über eine Kommentarfunktion können Inhalte zudem auch diskutiert werden. ➤  Blogs: Die sogenannten Weblogs stellen auch innerhalb des Unter-nehmens ein interessantes Instrument zur Verteilung von Informati-onen dar, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich damit Informationen über voneinander klar abgetrennten Kanälen verbreiten lassen. Intra-netbenutzer können die für sie relevanten Blogs per RSS-Feeds abon-nieren (z.B. in Outlook 2007, Google Reader oder aggregiert auf einer Portalseite) und sich so die Informationen im Self-Service-Verfahren herauspicken. Der konsequente Einsatz von Blogs kann insbesondere auch den Mailverkehr reduzieren.

Zu den typischen Einsatzgebieten gehören etwa Blogs für die Beglei-tung von Projekten, Nachrichten-Blogs von Abteilungen (z.B. HR, Fi-nance, Research), ein CEO-Blog mit strategisch wichtigen Informati-

Vo n Ur s Be r t s c h y

Die Nachfrage nach Web-2.0-typischen Anwendungen im Unternehmen nimmt zu. Doch wie lassen sich solche Lösungen in einem Sharepoint-Umfeld umsetzen?

Sharepoint auf dem Weg zu Web 2.0

In KürzE

· Microsofts Sharepoint Server 2007 bietet bereits in der Grund-ausstattung elementare Enter-prise-2.0-Funktionen wie Be-nutzerprofile, Blogs und Wikis.

· Für umfassendere Funktionali-tät muss man zu ergänzenden Drittherstellerprodukten greifen.

· Im Sinn einer konsolidierten Intranet-Plattform empfiehlt es sich dabei, auf eng integrierte Sharepoint-Add-ons und Kon-nektoren statt auf völlig separate Lösungen zu setzen.

Mini-Facebook inklusive: Sharepoint bietet von Haus aus einige einfache Social-networking-Funktionen.

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onen oder Blogs von einzelnen Mitarbeitern, die darin ihr Know-how weitervermitteln oder ganz einfach über sich persönlich schreiben.➤  Podcasting: Podcasts können ähnlich wie Blogs eingesetzt werden, mit dem Unterschied allerdings, dass anstelle von Textmeldungen Audio- oder Video-Inhalte verteilt werden. Diese lassen sich meist di-rekt auf der Webseite abspielen, lassen sich aber auch mit Hilfe von RSS-Feeds an Abspielgeräte wie MP3-Player oder Mobiltelefone vertei-len. Podcasts eignen sich beispielsweise für E-Learning, Vorstellung von Mitarbeitern oder Produktdemonstrationen.➤  Microblogging: Hinter dem Begriff Microblogging verbirgt sich das Publizieren von Kurzmeldungen mit einer maximalen Länge von 140 Zeichen. Im Prinzip handelt es sich dabei um ein stark abgespecktes Blogging-System, über das die Teilnehmer Statusmeldungen, spon-tane Ideen oder Kommentare oder Links auf interessante Inhalte ver-breiten können. Der bekannteste öffentliche Microblogging-Dienst ist Twitter (www.twitter.com), über den im öffentlichen Web laut aktu-ellen Schätzungen mehr als 3 Millionen User täglich Kurznachrichten, sogenannte Tweets, veröffentlichen.

Im Enterprise-Umfeld steckt der Einsatz von Microblogging noch in den Kinderschuhen, könnte aber vor allem für die informelle Kommu-nikation – als Ergänzung zu spontanen Gesprächen im Flur oder vor der Kaffeemaschine – sinnvolle Dienste leisten. Zu den ersten Micro-blogging-Services für firmeninterne Zwecke gehört Yammer (www.yammer.com), der vor kurzem an der Startup-Konferenz TechCrunch 50 ausgezeichnet wurde.➤  Social Bookmarking: Über sogenannte Social-Bookmarking-Dienste wie etwa Delicious (http://delicious.com) oder Mister Wong (www.mister-wong.de) können Benutzer interessante Weblinks publizieren und mit Stichworten (Tags) näher beschreiben und kategorisieren. Der Einsatz eines solchen Dienstes kann auch im Intranet sehr wertvoll sein, weil sich damit externe, firmenrelevante Inhalte an zentraler Stelle sammeln lassen und so auch anderen Intranet-Teilnehmern zu-gänglich gemacht werden können.➤  Social Networking: Soziale Netzwerke wie Xing, LinkedIn oder Face-book auf denen Internet-User ihr persönliches Profil hinterlegen und Verbindungen zu Freunden und Kollegen aufbauen, haben in den letzten Jahren einen gewaltigen Boom erfahren.

Praktische Dienste kann auch ein firmeninternes soziales Netzwerk erweisen, in dem Mitarbeiter Informationen über Ausbildung, Know-how, Fähigkeiten, abgewickelte Projekte und auch private Interessen hinterlegen. Auf diese Weise lassen sich situationsgerecht und relativ einfach Experten für ein bestimmtes Fachgebiet, geeignete Kandidaten für eine offene Stelle oder Teilnehmer mit bestimmten Skills für ein Projekt finden.

Enterprise 2.0 mit Sharepoint Auf dem Markt gibt es mittlerweile unzählige Enterprise-2.0-Produkte, die auf eine oder mehrere der oben aufgeführten Anwendungen spe-zialisiert sind. Firmen, die bereits in eine Intranetlösung wie zum Beispiel Sharepoint investiert haben, wollen in ihrem Intranet aller-dings kaum neue Anwendungen in Betrieb nehmen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Nachdem man mit dem Einsatz einer einheit-lichen Portallösung die Intranet-Applikationslandschaft konsolidiert hat, würden so nur wieder neue Insellösungen entstehen, die separat administriert werden müssen und keine einheitliche Benutzerumge-bung aufweisen.

Viel mehr Sinn macht es, wenn man die Enterprise-2.0-Lösung auf Basis eines Sharepoint-Portals zur Verfügung stellt. Neben einer ein-heitlichen Benutzer- und Administrationsumgebung bringt dies einen weiteren gewichtigen Vorteil: Die Enterprise-2.0-Anwendungen kön-nen die Infrastruktur und das Funktionsangebot des Sharepoint Servers für ihre eigenen Zwecke nutzen. Beispielsweise lassen sich in einem Wiki gespeicherte Informationen der Enterprise-Search-Funktionalität des Portalservers aufspüren, eine Blog-Nachricht kann vor der Publi-kation durch einen Genehmigungs-Workflow geschickt werden und über das rollenbasierte Sicherheitsmodell kann gesteuert werden, wer welche Enterprise-2.0-Funktionen nutzen darf.

Die Sharepoint-BordmittelEnterprise 2.0 wurde erst kurz vor dem Release von Sharepoint 2007 populär, so dass Microsoft kaum Zeit blieb, ihren neuen Portalserver mit Web-2.0-Funktionalität auszustatten. Immerhin deckt MOSS 2007 von Haus aus einige der oben geschilderten Web-2.0-Anwendungen in rudimentärer Form ab. So gibt es im Rahmen der MySite-Funktion, über die jeder Mitarbeiter eine eigene, im Intranet öffentlich zugäng-liche Profilseite erhält, einfache Social-Networking-Funktionen. Dabei kann man beispielsweise anhand der im Profil hinterlegten Schlüssel-wörter zu Skills, Projekttätigkeiten oder persönlichen Interessen Mitar-

Das Open-Source-Projekt CSK:EBE erweitert die in Sharepoint integrierte Blogging-Lösung um wichtige Funktionen wie mehrere Kategorien pro Blog-Eintrag oder ein besseres Kommentarsystem.

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beiter mit denselben Arbeits- oder Interessensgebieten ausfindig ma-chen. Zu Personen, die man kennt, lassen sich ähnlich wie bei Xing oder Facebook entsprechende Verknüpfungen herstellen.

Ebenfalls bereits in MOSS 2007 (und auch in WSS 3.0) enthalten, sind vorbereitete Anwendungen für Blogs und Wikis. Administratoren von Sharepoint-Sites können damit auf Knopfdruck ein Wiki oder einen Blog erzeugen, um diese unternehmensweite oder innerhalb von Ab-teilungen oder Projekten zur Verfügung zu stellen.

Wer hier nun umfassende Wiki- und Blog-Lösungen erwartet, die punkto Funktionalität an die üblichen auf den Markt erhältlichen Web-2.0-Werkzeuge herankommen, wird enttäuscht werden. Die in Share-point integrierten Lösungen bieten nur einen kleinen Teil der Möglich-keiten der grossen Vorbilder. Ein Standard-Sharepoint-Wiki bietet beispielsweise keine Integration von Bildern, keine Kommentarfunk-tion für Wiki-Seiten und eine sehr dürftige Markup-Language.

Web 2.0 Add-ons für SharepointUm die Web-2.0-Lücken in Sharepoint auszumerzen, wurden in den vergangenen Monaten einige Community-Projekte ins Leben gerufen. Das bekannteste ist das Community Kit for Sharepoint (CKS, http://www.codeplex.com/CKS), hinter dem neben anderen Projektmitglie-dern auch eine Reihe von Microsoft-Mitarbeitern stehen. Beim CKS handelt es sich um ein Open-Source-Projekt, das frei verwendet wer-den kann, für das es aber von Microsoft keinen offiziellen Support gibt. Das CKS umfasst eine ganze Reihe von verschiedenen Lösungen und Bausteine für die Umsetzung von Community-Projekten.

Die zwei Enterprise-2.0-relevanten CKS-Erweiterungen sind die En-hanced Blog Edition (CKS:EBE) und die Enhanced Wiki Edition (EWE). CKS:EBE bietet im Gegensatz zum integrierten Blogging-System Erwei-terungen wie das Zuordnen von mehreren Kategorien per Blog-Po-sting, Support für Trackback und Pingback, Tag Clouds sowie ein bes-seres Kommentarsystem. Obwohl CKS:EBE dank Erweiterungen wie Askimet-Spamschutz oder einem Theming-Framework auch für den Betrieb von öffentlichen Blogs ausgelegt ist, kann es sich nicht mit einer spezialisierten Blogging-Engine wie WordPress oder TypePad vergleichen. Für firmeninterne Zwecke dürfte EBE aber weitgehend ausreichen.

Die Wiki-Lösung CKS:EWE bringt zusätzliche Features wie Diskussion von Einträgen, Generierung von Inhaltsverzeichnissen und eine bes-sere Wiki-Markup-Sprache. Leider scheint das CKS:EWE-Projekt derzeit festgefahren zu sein. Die aktuelle Beta 2 von CKS:EWE 2.0 wurde seit Monaten nicht mehr aktualisiert. Laut Angaben der Entwickler ist das Projekt aber nach wie vor am Leben. Eine Beta 3 soll noch in diesem Jahr verfügbar werden.

Ein weiteres Community-Projekt ist das Podcasting Kit for Sharepoint (PKS, www.codeplex.com/pks), mit dem sich Sharepoint in eine Platt-form zum Verteilen von Video- und Audio-Informationen verwandeln lässt. PKS unterstützt sowohl das Abspielen von Content direkt auf der Intranet-Site (via Silverlight 2) als auch dessen Distribution per RSS an Podcasting-Clients und -Geräte (z.B. iPod, Zune etc.). Das Podcasting-Kit bietet Unterstützung für die Kategorisierung von RSS-Kanälen (z.B. für Podcast-Serien), ermöglicht die Beschreibung von Inhalten mittels Tagging und erlaubt Gewinnung von Feedbacks über ein Rating- und ein Kommentarsystem. PKS ist derzeit noch im Betastadium und soll laut Fahrplan erst im Laufe des nächsten Jahres finalen Status errei-chen.

Integration mit spezialisierten Enterprise- 2.0-AnwendungenMittlerweile hat eine ganze Reihe von Social-Software-Anbietern die Enterprise-2.0-Lücke in Sharepoint erkannt, und es gibt auf dem Markt etliche Add-ons und Integrationslösungen für ihre Produkte. Dazu ge-hört das Unternehmen Atlassian (www.atlassian.com/sharepoint), das für seine relativ stark verbreitete Wiki-Lösung Confluence einen Con-nector bietet, der eine bidirektionale Integration mit Sharepoint er-möglicht. Wiki-Seiten werden zwar immer noch in Confluence erstellt und bearbeitet, lassen sich aber über ein Webpart auch in Sharepoint-Seiten integrieren. Im Gegensatz zum hauseigenen Sharepoint-Wiki können Bilder und sogar Sharepoint-Listen (auch Dokumentbiblio-theken) in Wiki-Seiten eingebaut werden. Die Confluence-Sharepoint-Integration bietet auch Support für die Sharepoint-Search-Funktionen und ermöglicht Single-Sign-On via Active Directory.

Eine Integrationslösung bietet auch Socialtext (www.socialtext.com) mit SocialPoint für ihre Wiki-Lösung. Diese zeigt sich allerdings nicht so nahtlos wie bei Confluence. Wiki-Seiten werden hier nicht als Web-seiten, sondern in Form von Word-Dokumenten im Sharepoint-Portal publiziert.

Wer in seinem Portal einen Social-Bookmarking-Dienst anbieten möchte, wird bei der Firma Connectbeam (www.connectbeam.com) fündig, die für ihr Produkt Spotlight eine Integrationslösung für Share-point anbietet. Damit lassen sich über Spotlight erstellte Bookmark-listen und Tag-Verzeichnisse in die Sharepoint-Suche mit einbinden. Ausserdem können auf den Profilseiten der einzelnen Benutzer deren Bookmarks und eine dazu passende Tag Cloud eingeblendet werden.

Der Softwarehersteller NewsGator (www.newsgator.com), der bis-lang für seine RSS-Aggregatoren bekannt war, bietet mit Social Sites 2.0 seit kurzem ein MOSS-2007-Add-on, das die Firma als «Facebook für Unternehmen» bezeichnet. Einerseits erweitert das Produkt die

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Confluence Wiki lässt sich über kostenpflichtige Konnektoren in eine Sharepoint-Umgebung einbetten.

bereits oben erwähnten, auf den Benutzerprofilen basierenden Social-Networking-Funktionen um Möglichkeiten wie Statusinformationen, besseres Tagging und Suchfunktionen oder eine grafische Ansicht aller verlinkten Personen. Andererseits bietet das Produkt die Möglichkeit Ad-hoc-Communities zu spezifischen Themengruppen zu erstellen. Diese können unter anderem aus Diskussionsforen, Newsseiten mit aggregierten RSS-Feeds und einem Social-Bookmarking-Dienst beste-hen.

Ebenfalls auf Communities und Networking spezialisiert ist Ecco von Tomoye (www.tomoye.com). Es hilft etwa beim Aufspüren von Exper-ten im firmenweiten Intranet, bietet ein Frage/Antwort-System zum Sammeln von Wissen sowie Funktionen für Wikis, Blogs, Social Book-marking und Social Tagging. Ecco setzt nicht nahtlos auf MOSS auf, sondern wird ebenfalls über Konnektoren für Single-Sign-on, Search und das Publizieren von Content integriert.

Mit Ausnahme von einigen behelfsmässig zusammengestrickten WebParts sind im Bereich Microblogging derzeit noch kaum brauch-bare Sharepoint-Add-ons auf dem Markt zu finden. Dies könnte sich allerdings schon bald ändern, denn über offene Schnittstellen lassen sich mit etwas Entwickler-Know-how auch Dienste wie Yammer in eine Sharepoint-Umgebung integrieren.

Die Risiken bei Third-Party-ProduktenSharepoint-Add-ons und Integrationslösungen haben im allgemeinen den Vorteil, dass man sein Portal relativ schnell mit neuen Funktionen ausbauen kann. Die Kehrseite ist allerdings, dass man sich von einem weiteren Anbieter abhängig macht. Hinter den oben aufgeführten

Anbietern stecken meist Kleinfirmen, bei denen man nie sicher sein kann, ob sie in naher Zukunft noch existieren und ihr Produkt konse-quent weiterentwickeln. Ausserdem muss man immer damit rechnen, dass ein kommender Sharepoint-Release die Funktionalität des Drit-tanbieterprodukts obsolet macht.

Tatsächlich ist zu erwarten, dass Microsoft in die nächste Sharepoint-Version, derzeit unter dem Arbeitstitel «Sharepoint 14» bekannt, einige neue Enterprise-2.0-Funktionen einbauen wird. Nach dem aktuellen Stand der Dinge wird Sharepoint 14 im Frühjahr 2009 das Betastadium erreichen und dürfte gegen Ende des nächsten Jahres verfügbar wer-den. Steht ein Release – und vor allem das Bekanntwerden des ge-planten Funktionsumfangs – so kurz bevor, werden auch die Add-on-Anbieter bei der Weiterentwicklung ihrer Software zurückhaltender und warten erst mal ab, um zu sehen, welche Lücken beim kommen-den Produkt noch offen bleiben.

FazitEine Sharepoint-Umgebung mit Enterprise-2.0-Funktionen zu erwei-tern, ist angesichts der verfügbaren Lösungen keine allzu grosse Hexe-rei. Trotzdem will die Einführung von neuem Funktionsumfang wohl überlegt sein. Den Anwendern das Verständnis und den Umgang mit sozialer Software zu vermitteln und sie dazu zu bringen, diese auch konsequent zu nutzen, ist kein leichtes Unterfangen. Bereits heute kommen viele Sharepoint-Projekte nicht in die Gänge, weil selbst Grundfunktionen wie Dokumentenmanagement oder Collaboration von den Usern nicht richtig verstanden oder akzeptiert werden.

Führt man nun in einem solchen Szenario noch exotische Web-2.0-Funktionen ein, ist das Scheitern vorprogrammiert. Wichtig ist es, Enterprise-2.0-Funktionen schrittweise und zunächst nur dort einzu-führen, wo es am meisten Sinn macht. So kann man beispielsweise einfach mal in der IT-Abteilung mit dem Aufbau eines Wiki beginnen oder man stellt der HR-Abteilung einen Blog zur Vorstellung von neuen Mitarbeitern zur Verfügung. Anhand der gewonnen Erfah-rungen lassen sich dann die nächsten Schritte planen.

Enterprise-2.0-Funktionalität wird wichtig werden, weil sie bei er-folgreicher Umsetzung grosses Potential für die Verbesserung der In-formationsflüsse und Prozesse birgt und für die Erhöhung der Produk-tivität sorgt. Und da immer mehr Internetbenutzer auch privat Web-2.0-Anwendungen nutzen, werden sie sich allmählich an die neuartigen Funktionen gewöhnen, womit auch die Chancen für eine gute Akzep-tanz im Intranet steigen.

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Was tun, wenn ich ein neues Tool oder eine neue Software entwickeln will, die Mitarbeiter und Program-mierer dazu aber an verschiedenen

Standorten in ganz Europa verteilt sind? Genau diese Frage stellte sich Swisscom IT Services im März dieses Jahres.

«Unsere Schwester, Swisscom Schweiz, trat damals mit der Bitte an uns heran, eine Infra-struktur zu offerieren, über die circa 60 Ent-wickler remote arbeiten können», berichtet Patrick Kaeslin, Head of Front End Engineering bei Swisscom IT Services. Dabei geht es um ein aktuelles Grossprojekt: Swisscom führt im Rahmen der Anfang 2008 beschlossenen Re-organisation aktuell alle ihre verschiedenen CRM-Lösungen zu einer einzigen Siebel-ba-sierten Plattform zusammen.

Den Auftrag für die Entwicklung des neuen CRM-Systems vergab Swisscom an eine ex-terne Firma, die von unterschiedlichen Stand-orten in der Schweiz, Deutschland und Spa-nien aus an der Lösung arbeitet.

Desktop as a ServiceZum Start der Evaluation standen grundsätz-lich zwei Lösungen zur Auswahl: Eine klas-sische Infrastruktur oder eine Terminalserver-basierte. Erstere sah vor, allen verstreut sitzen-den Entwicklern Notebooks zu liefern, diese dort zu unterstützen und zusätzlich noch Da-tenleitungen zu organisieren. Das stellte sich allerdings sehr schnell als teuer sowie auf-wendig heraus und entsprach auch nicht der IT-Governance von Swisscom.

Die zweite Lösung war ein klassisches Ser-ver-based Computing-Modell. Dafür sind die teuren Datenleitungen nicht erforderlich, aus-serdem hätte sich dafür die in grossen Teilen bereits vorhandene Access-Infrastruktur (Citrix Access Gateway und Citrix Farm) nutzen las-sen. Der Nachteil: Applikationen sind damit eventuell nicht Multi-User-fähig. Genau das traf ein: «In einem Proof-of-Concept stellten wir im April fest, dass zwar das Handling sehr gut war, aber die wichtigste Applikation, die Siebel-Entwicklungsumgebung (Siebel Tools), sich als nicht Multi-User-fähig herausstellte», so Patrick Kaeslin.

Es musste also eine alternative Lösung auf den Tisch. «Wir schlugen Swisscom Schweiz daher Mitte April einen Test mit der Beta Ver-sion von Citrix XenDesktop vor», erklärt Kaes-lin. Im Gegensatz zu anderen Lösungen, musste man für diese keine komplett neue Access-In-frastruktur und -Umgebung aufbauen, die existierte im Unternehmen bereits. «Für die Citrix-Lösung sprach zudem die Flexibilität und dass die Virtualisierungsbasis Xen-Server-, Microsoft-HyperV- sowie VMware-basiert sein kann», so Kaeslin. Die XenDesktop-Tests waren erfolgreich, und am 30. April fiel der Start-schuss. Bereits Mitte Mai waren die ersten 50 virtuellen Workstations produktiv.

Sichere Desktops aus den Swisscom-RechenzentrenDie virtuellen Workstations befinden sich aktu-ell auf mehreren Host-Servern in den Swiss-com Rechenzentren in Bern und Zollikofen. Sie alle wurden von einer als «Mutter» definierten Maschine geklont.

Die gesamte Benutzerumgebung wird im Rechenzentrum zentral administriert und be-trieben, sensible Daten wie der Sourcecode der CRM-Anwendung bleiben dort. Der Zugriff auf die Entwickler-Desktops erfolgt an den Standorten in Spanien und Deutschland über das Internet via ICA-Protokoll (Independent Computing Architecture).

Um Zugang zu der Entwicklungsumgebung zu erhalten, müssen sich die externen Ent-wickler über ein Web Interface von Citrix an-melden. Die Access-Gateway-Komponente überprüft dabei ihre Identität, weist ihnen

In KüRze

· Accenture-Entwickler aus drei Ländern arbeiten aktuell mit virtuellen Desktops, bereitge-stellt von Swisscom IT Services, an einem neuen, umfassenden CRM-System für die Swisscom.

· Eingesetzt dafür wird die Lösung Citrix XenDesktop.

· Das System wurde innert kürzes-ter Zeit eingeführt und läuft seit circa 6 Monaten produktiv.

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Swisscom IT Services baute für Swisscom Schweiz und deren CRM-Entwicklungsprojekt innert kürzester Zeit eine moderne XenDesktop-Lösung auf.

Virtuelle Desktops für eine dynamische Entwicklungsplattform

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Swisscom IT Services stellt den geografisch verstreuten entwicklern virtuelle und serverbasierte Desktops zur Verfügung. Der zugang auf die entwicklerplattform erfolgt dabei über dieses Web Interface von Citrix.

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automatisch entsprechende Zugriffsrechte zu und verschlüsselt die gesamte Kommunikation zwischen Endgeräten und Servern.

Ein paar Probleme tauchten auf ...Die virtuellen Desktops auf Basis von Citrix XenDesktop sind nun bereits seit fast einem halben Jahr im Einsatz. Bei der Einführung war die einzige Problematik das Handling durch den Endbenutzer, dem verständlich ge-macht werden musste, wie die neue Technolo-gie funktioniert

Im Betrieb erfüllte XenDesktop alle ge-wünschten Anforderungen, «aber natürlich sind solche Umgebungen auch immer eine Herausforderung, vor allem wenn man bereits im Beta-Stadium einsteigt». Swisscom IT Ser-vices musste vor allem die Erfahrung machen, dass das Internet nicht immer die gleiche Lei-tungsqualität bietet und es auch in Madrid – wo die meisten Entwickler sitzen – hie und da zu Internetanbindungsengpässen kommen kann, die die Übermittlungsqualität negativ beeinflussen.

... doch die Vorteile überwiegenEines ist klar, die Vorteile einer solchen Umge-bung überwiegen: «Die Entwickler in Madrid und München bestätigen, dass die Desktop-Performance mit einem lokal installierten Ar-beitsplatzrechner vergleichbar ist.»

Sehr schnell geht es auch, wenn ein neuer Programmierer zum Entwicklungsteam stösst und einen Arbeitsplatz braucht: Swisscom IT Services kann, unabhängig vom Aufenthaltsort des neuen Mitarbeiters, dank der virtualisier-ten Lösung innert kürzester Zeit einen neuen Desktop mit der benötigten Software zur Ver-fügung stellen. Flexibel und schnell ist man auch, wenn ein Entwickler, zum Beispiel für

Tests, ein spezielles System braucht: «Gerade im Entwicklungsumfeld kann das oft vorkom-men», so Kaeslin. Via XenDesktop werden derzeit beispielsweise auch Windows-Vista-Desktops bereitgestellt.

Die offene Architektur der Citrix-Lösung un-terstützt zudem nicht nur unterschiedliche Virtual-Machine-Infrastrukturen auf dem Ser-ver und heterogene Betriebssysteme am End-gerät, sondern ermöglicht, falls Entwickler aus bestimmten Gründen eigene Hardware mit ungeteilter Performance benötigen, auch die Nutzung von Blade PCs.

Eine Lösung mit PotentialIn der Citrix-Lösung stecken noch weitere Fea-tures: In den letzten Monaten hat Swisscom IT Services deshalb diverse Proof-of-Concepts durchgeführt und weitere Funktionalitäten ge-testet. Eine war die Citrix-Provisioning-Techno-logie, mit der ein Standard-Image «on-de-mand» auf beliebig viele virtuelle Desktops gestreamt werden kann. Die virtuellen Desk-tops werden also erst erzeugt, wenn sie ge-braucht werden. Das spart auf den Servern eine ganze Menge Storage-Bedarf.

Diese Streaming-Möglichkeit kann noch durch die Zusammenarbeit mit den von Citrix integrierten Komponenten für Anwendungs-Virtualisierung erweitert werden: Damit könnten die Applikationen vom Desktop-Image abgekoppelt und zentral als gestreamte oder veröffentlichte Anwendungen für die einzelnen Benutzerumgebungen bereitgestellt werden. Die virtuellen Desktops booten dann von einem Standard-Image und die Applikationen wer-den beim Systemstart dynamisch integriert. Das verringert den Storage-Bedarf weiter und sorgt damit auch für deutlich weniger Kosten.

Erste Tests mit XenDesktop-ZukunftIntern wirft man bei Swisscom IT Services auch bereits einen ersten Blick auf die Zukunft von XenDesktop. Unter dem Codenamen «Project Apollo» entwickelt Citrix derzeit eine Technolo-gie für die virtualisierte Bereitstellung von High-End-Grafikanwendungen über das ICA-Protokoll. Die Swisscom-Mitarbeitenden haben die Grafik-Beschleunigung mit unterschied-lichen Applikationen anhand eines Tech Pre-view bereits getestet und ziehen ein positives Fazit. Es spricht vieles dafür, dass die Desktop-Virtualisierung künftig doch deutlich an Be-deutung gewinnen wird.

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Data Center

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On-demand Virtual Desktop

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Users

ICA

DiE ZugrunDELiEgEnDE iT-infrasTrukTur

server: Citrix XenDesktop 2.1 auf zwei IBM Blades HS20 2 x 3 GHz, 4 GB, SAN based OS Disk. VM-ware ESX Server Host (3.5 Update 1) auf zwei HP DL 785 G5: 8 x AMD Opteron Processor 8356, Quad-Core, 128 GB RAM, 16 NICs, 8 HBAs (4 GBit/s FC). Virtuelle Desktops auf Basis von Windows XP SP2.Clients: 110 Endgeräte im In- und Ausland.Bereitgestellte anwendungen: Insgesamt über 100 unterschiedliche Applikationen, darunter Microsoft Office, Internet Explorer, SAP GUI, zahl-reiche Business-Applikationen und Siebel/SAM-BA Development Environment (Siebel/SAMBA TOOLS).netze: 10 Gigabit Datacenter-Backbone, Gigabit Hosting-Umgebungen sowie Gigabit-basierter Internetzugang.

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Ein Wiki ist ein simples Web-Content-Ma-nagement-System, das jedem Leser er-laubt, Inhalte zu ändern und somit je-derzeit auch zum Autor einer Seite zu

werden. Konsumenten der Information wer-den damit zu Produzenten. Auf englisch wer-den diese gestaltenden Nutzer als «Prosu-mers» bezeichnet: Producer (Produzent) und Consumer (Konsument). Dieser Umstand for-dert vom Wiki einfache Kontributionsmöglich-keit und Lösungsansätze für die Benutzerver-waltung sowie für die Verhinderung von Van-dalismus.

Eng verbunden mit dem Inhalt verfügen Wikis über eine Editierfunktion. Änderungen sollen personalisiert erfolgen, deshalb kann man sich gleich am System anmelden oder auch ein Login beantragen. Im Normalfall ge-nügt dem System als Login eine gültige E-Mail-Adresse, welche über einen Bestäti-gungslink geprüft wird. Benutzername und Passwort werden bei einer Änderung im Wiki gespeichert, wobei zunehmend auch der de-zentrale OpenID-Standard zusätzlich angebo-ten wird.

Die Einfachheit der Anmeldung öffnet gleich-zeitig auch Vandalen den Weg, die Inhalte mutwillig zerstören. Ein weiteres Problem sind umstrittene Themen, bei denen keine gemein-sam akzeptierte Version gefunden wird. Wikis verfügen über zahlreiche Mechanismen, um hierbei Abhilfe zu schaffen. Im Extremfall wird eine Version mit den wichtigsten Ansichten erstellt und deren Änderungsmöglichkeit durch Sperrung eingeschränkt.

Um Editierkriege zu verhindern, stehen zwei inhaltliche Mechanismen im Zentrum: Trans-parenz und Versionierung. Jede Änderung wird versioniert und alle Versionen bleiben sichtbar. Empirische Studien zeigen, dass zer-störerische Aktionen auf Wikipedia meist in-nerhalb von Minuten über soziale Mechanis-men korrigiert werden. Die Transparenz geht bis zur IP-Adresse, und über die Auswer-tungen der Historie werden die Übeltäter auf-gedeckt. Missbräuchlich genutzte Logins und Netzwerksegmente werden zudem gesperrt.

Die einfache Kontribution wird darüber opti-miert, dass ein einzelner Beitrag mit sehr wenig Aufwand erstellt werden kann. Zur ein-

fachen Formatierung sind simple Funktionen verfügbar, und die weiterführende Gestaltung kann man einem nachfolgenden Autor über-lassen. Dazu werden verschiedene Dialekte einer Auszeichnungssprache angeboten, Wiki MarkUp oder teilweise auch WYSIWIG-Edi-toren.

Erweiterungen für Enterprise-WikisIn Unternehmen genutzte Wikis funktionieren grundsätzlich nach den oben genannten Prin-zipien, typischerweise aber mit unterschied-licher Gewichtung der wichtigen Aspekte. So ist Vandalismus intern kaum ein Problem, die Transparenz und die Versionierung sind aber weiterhin gewünscht. Zusätzlich gibt es ty-pische Firmenfunktionen wie Benutzerver-zeichnis, Berechtigungen und hierarchisierte Informationsdarstellung, die integriert werden müssen. Zudem stellen IT-Abteilungen häufig Anforderungen an die technische Infrastruk-tur.

In Firmen werden Nutzer und deren Berech-tigungen in einem zentralen System verwaltet, welches über LDAP oder Active Directory ange-bunden wird. Eine eigene Benutzerverwaltung in der Wiki-Software ist kaum erwünscht. Da-gegen wird die Integration in die eigene Infra-struktur gefordert, mit dem Ziel, ein Single-Sign-on zu erreichen.

Auch die Möglichkeit, alle Inhalte des Wikis zu sehen und verändern zu dürfen, kann in Firmen an organisatorische, kulturelle oder rechtliche Grenzen stossen. Für den Unterneh-menseinsatz spezialisierte Wikis bieten daher Gefässe an, mit denen organisatorische Struk-turen wie beispielsweise Abteilungen getrennt werden können. Man hat also eine Art kleine Wikis im grossen Wiki, getrennt über Berechti-gungseinstellungen.

Bemerkenswert als Unternehmensbedürfnis ist die hierarchische Informationsdarstellung. Der klassische Wiki-Ansatz legt alle Seiten in derselben Hierarchie-Ebene ab. Der Titel der

In KürzE

· Konsumenten von Informationen werden durch Wikis mit ein-fachen Kontributionsmöglich-keiten zu Produzenten.

· Firmen-Wikis unterscheiden sich von Wikipedia, Mechanismen und Konzepte sind aber ver-gleichbar.

· Wikis bringen erst eine Weile nach der Inbetriebnahme einen ersichtlichen Nutzen.

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Wikis ermöglichen eine neue Art der Zusammenarbeit. Dabei funktionieren die Wikis in Firmen nach ähnlichen Prinzipien wie die öffentlichen. Die Gewichtung fällt aber anders aus.

Wikis im Firmeneinsatz

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Firmen-Intranet auf Basis des Wikis Confluence von Atlassian, ergänzt um eine hierarchische navigation.

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Seite dient als Identifikator und der Zugang zu den Inhalten wird über das Anbringen von Links auf anderen Wiki-Seiten oder über eine Volltextsuche geschaffen. Diese Ansätze funk-tionieren im Firmenumfeld häufig nicht. Sei es, weil keine leistungsfähige Suchinfrastruktur angeboten wird, oder weil die Autoren der Inhalteverlinkung zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Wohlgemerkt müsste eine Seite von verschiedenen Seiten aus verlinkt werden, was wiederum Berechtigungen im Gesamtsystem bedingt. Abhilfe bietet das Anbieten eines Navigationsbaums als Nachbau einer klas-sischen Informationshierarchie.

Technische AspekteWikis sind typische Vertreter von Community-erstellter Software und somit sind häufig Open-Source-Komponenten anzutreffen. Die wichtigsten Vertreter basieren auf dem Apache- Webserver, nutzen PHP oder PERL für die Logik sowie Textdateien oder eine MySQL-Datenbank zur Datenhaltung. Diese durchaus leistungsfä-higen Systeme sind in der Standardversion meist rasch aufgesetzt. Drei wichtige Vertreter der OpenSource-Wikis sind MediaWiki (das technische System hinter Wikipedia, www.mediawiki.org), TikiWiki (http://tikiwiki.org/) und DokuWiki (www.dokuwiki.org/dokuwiki).

Werden die oben genannten Erweiterungen für den Firmeneinsatz benötigt oder gibt die IT-Strategie kommerzielle Datenbanken oder Java als Programmiersprache vor, so wird das Angebot an geeigneten Systemen sehr dünn. Zudem wünschen Firmen auch definierte Sup-portoptionen und bestimmte Architekturan-sätze zur Skalierung oder zur Sicherstellung der Verfügbarkeit. In den meisten Fällen lan-det eine Wiki-Evaluation für Firmen beim Produkt Confluence der Firma Atlassian (www.atlassian.com/software/confluence) oder bei

Socialtext (www.so-cialtext.com).

Einsatzgebiete von Firmen-WikisWikis ermöglichen eine dialogorientierte Form der Zusammen-arbeit. Sie werden

somit vor allem dort erfolgreich eingesetzt, wenn mehrere Personen an einem gemein-samen Dokument arbeiten. Der Vorteil hierbei ist, dass die aktuellste Version des Dokumentes immer unter derselben URL zu erreichen ist. Damit fällt beispielsweise das unsinnige Zu-sammenführen von per E-Mail verschickten Versionen weg. Eine weitere Stärke eines Wikis ist zudem, dass die mitwirkenden Per-sonen ihren Beitrag bis zu einem gewissen

Grad aussuchen können und als Autoren sicht-bar werden. Vergleichbar mit Open-Source-Projekten wirken Personen dort mit, wo sie selbst den grössten Nutzen vermuten, oder wo es ihnen am meisten Spass macht. So gibt es in Wikipedia Nutzer, die vor allem visuelle Verbesserungen anbringen (sogenannte «Fai-ries»), oder solche, die keine Inhalte erstellen, aber die Verständlichkeit und Korrektheit der Sprache verbessern. Solche Rollenteilungen lassen sich auch im Firmeneinsatz erkennen und sind sehr hilfreich, um die Qualität von Inhalten inkrementell zu verbessern.

Der nächste SchrittDer beste Weg der Einführung eines Wiki ist zweigleisig: Auf der einen Seite ist es ein nor-males Projekt mit Zielen, Konzeption, Umset-zung und Einführung. Sehr wichtig sind hier-bei Erfolgsmessung und Betrieb, da viele Mit-arbeiter betroffen sind und sich ein Wiki per Definition dauernd verändert. Auf der anderen Seite soll das Projekt inkrementell mit Fokus auf den Menschen erfolgen, unabhängig davon, ob das Wiki extern oder im Intranet genutzt wird.

Jü r g St u k e r i S t CeO u n d Pa r t n e r v O n n a m i C S

(h t t P : / /b l O g.n a m i C S .C O m/C O l l a b O r a t i O n) .

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ErFolgSFAkTorEn

Folgende Punkte entscheiden über die erfolgreiche Nutzung eines Enterprise Wikis.

1) kein Mikro-Management, aber SpielregelnMacht und Lebendigkeit eines Wikis ergeben sich aus Prozessen, die Bottom-up entstehen. Traditio-nelle, hierarchische Führungsprinzipien behindern dies häufig. Eine Lösung ist, klare Spielregeln respektive Prinzipien aufzustellen, mit denen Frei-räume für Mitarbeiter und damit Raum für Eigenver-antwortung geschaffen werden.

2) Transparenz aktiv fördernAutoren sollen mit persönlichen Logins arbeiten und ihre Beiträge selbst einbringen. Nur so ist die Entste-hungsgeschichte nutzbar und ein Dialog respektive eine kontinuierliche Verbesserung möglich. Dazu gehört auch, Erfolgsgeschichten aktiv zu verbreiten und Menschen öffentlich wertzuschätzen. Alles was nach Silo oder Organisationsgrenze aussieht, muss sofort entfernt werden.

3) konfliktlösung nicht im selben MediumNicht vorhandene hierarchisch geprägte Prozesse und eine neue Transparenz schaffen auch eine neue Art des Wettbewerbes. Solche Bedenken sind auf keinen Fall mit denselben Wiki-Prinzipien in einem öffentlichen Medium lösbar. Persönliche Gespräche

und genügend Zeit für den Kulturwandel sind wich-tig und nicht ersetzbar.

4) Ergebnis immer über Hierarchie stellenJeder muss einen Eintrag des Chefs verbessern oder zumindest öffentlich kommentieren können. Fakt ist, dass die Kommentierung sowieso geschieht, beispielsweise vor der Kaffeemaschine. Der Nutzen für die Unternehmung stellt sich aber nur ein, wenn die Argumente in einem Dialog aufgenommen und verarbeitet werden.

5) kulturwandel vorlebenDer Nutzen eines Wikis stellt sich über die Zeit und nach Inbetriebnahme ein. Anerkannte Personen innerhalb der Organisation sollten den neuen Um-gang mit Information sichtbar vorleben und damit Referenzpunkte bezüglich Nutzen und Wichtigkeit des Wikis schaffen.

6) Es braucht die AnwenderSozial geprägte Anwendungen leben von den teil-nehmenden Menschen, deren Initiative und Eigen-verantwortung. Die Zusammenarbeit muss darauf ausgelegt sein, diese Leute zu motivieren. Zugriffs- oder Editierbeschränkungen, unvollständige Infor-mation oder versteckte Pläne haben einen negativen Effekt darauf.

Seitenansicht der Firmen-Wiki-Software von Socialtext.

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Das Verschieben von Anwendungen aus der hauseigenen Infrastruktur «in die Cloud» verspricht einige Vorteile. Dazu gehören die niedrigeren Investitions-

kosten, die man beim Aufbau eines eigenen Data Center zu tätigen hätte, das Outsourcing von lästigen Notwendigkeiten wie Backup, Ausfallsicherheit oder Skalierbarkeit an den Serviceanbieter oder die universellen Nut-zungsmöglichkeiten der ausgelagerten Dienste von verschiedenen Geräten und Anwendungen via Internet. Dementsprechend verwundert es nicht, dass gewichtige Anbieter wie Amazon, Google oder IBM damit angefangen haben, entsprechende Cloud-Services anzubieten und laufend damit beschäftigt sind, ihre Infrastruk-turen auszubauen und Angebote zu formulie-ren, über die Firmen ihre Anwendungen in ein hochskalierbares Data Center auslagern kön-nen.

Punkto Cloud Computing blieb es um Micro-soft lange Zeit ruhig und man musste befürch-ten, dass der Softwareriese erneut einen wich-tigen Trend verschlafen könnte. Dass dem nicht so ist, haben die Redmonder Ende Oktober an ihrer Entwicklerkonferenz PDC 08 gezeigt und die Azure Services Platform angekündigt.

Azure ist in zwei Schichten aufgegliedert. Auf der untersten Ebene befindet sich Windows Azure, das die eigentlichen Betriebssystem-dienste zum Ausführen von Anwendungen und Speichern von Daten innerhalb eines hochver-fügbaren und skalierbaren Rechenzentrums zur Verfügung stellt. Auf der zweiten Ebene befinden sich Anwendungsservices für Aufga-ben wie Identity Management, Workflow, Da-tenmanagement oder Synchronisation. Die verschiedenen Azure-Dienste lassen sich so-wohl von Anwendungen, welche in der Cloud ausgeführt werden, als auch von lokal betrie-benen Applikationen nutzen.

Windows AzureDie eigentliche Basis von Microsofts Cloud-Computing-Plattform bildet Windows Azure. Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich dabei um ein Cloud-Betriebssystem, auf dem sich Anwendungen direkt im Internet betreiben lassen. Der Betrieb von Windows Azure und den darauf aufsetzenden Diensten und An-wendungen werden über die Data Centers gewährleistet, die der Softwarekonzern derzeit rund um den Globus aufbaut.

Anwendungen die auf Windows Azure aus-geführt werden, werden typischerweise auf mehrere Betriebssystem-Instanzen aufgeteilt. Jede dieser Instanzen läuft in einer eigenen Virtual Machine, in der ein 64-Bit-Windows- Server 2008 zur Verfügung gestellt wird. Für die Virtualisierung kommt eine speziell für den Cloud-Dienst zugeschnittene Hypervisor-Tech-nologie (nicht Hyper-V) zum Einsatz. Über einen sogenannten Fabric Controller wird unter anderem das Load Balancing zwischen einzelnen Instanzen, die Verfügbarkeit bei Ausfall von Komponenten oder das Manage-ment von Ressourcen sichergestellt.

Auf der aktuellen Vorabversion von Azure lassen sich nur Anwendungen ausführen, wel-che für ASP.NET oder das .NET Framework geschrieben wurden. Zu einem späteren Zeit-

punkt sollen auch Applikationen in Native-Code und PHP-Anwendungen ausgeführt wer-den können.

Um den Lernaufwand für Azure-Entwickler möglichst gering zu halten, will Microsoft da-rauf achten, dass auf möglichst viele bekannte Technologien und Werkzeuge zurückgegriffen werden kann. So kommt als Entwicklungs-werkzeug Visual Studio 2008 zum Einsatz, das sich mit dem derzeitig verfügbaren Azure-SDK um entsprechende Azure-Projekt-Vorlagen er-weitern lässt. Bei den Programmiersprachen kann grundsätzlich jede .NET-Sprache zum Einsatz kommen. Empfohlen wird seitens Microsoft allerdings C#. .NET-Anwendungen für Azure können auf Basis von Technologien wie beispielsweise ASP.NET oder der Windows Communication Foundation (WCF) geschrie-ben werden.

Erwähnenswert ist, dass Windows Azure nicht nur für Umsetzung reiner Webanwen-dungen, sondern auch für Programme gedacht ist, welche als Hintergrundprozess ausgeführt werden können. Die Entwicklung einer Azure-Anwendung mit Visual Studio 2008 fühlt sich bereits heute sehr ähnlich an wie die Erstel-lung einer gewöhnlichen .NET-Applikation. Trotzdem wird man aufgrund einiger tech-nischer Unterschiede in den seltensten Fällen eine bestehende .NET-Anwendung ohne An-passungsaufwand direkt in die Azure-Cloud stellen können. So ist etwa die Art und Weise, wie auf Daten zugegriffen wird, in den beiden Welten unterschiedlich gelöst. Wie bei den unterstützten Sprachen gibt sich Microsoft auch bei den Werkzeugen offen. So steht bei-spielsweise einer Integration von Azure-Tools in die Eclipse-Umgebung gemäss Redmond nichts im Wege.

Neben einer Plattform zum Ausführen von Anwendungen stellt Windows Azure auch einen Storage-Service bereit, auf dem Anwen-dungen – unabhängig davon, ob sie in der Cloud oder lokal ausgeführt werden – Daten speichern können. Der Storage Service von Azure – nicht zu verwechseln mit den unten beschriebenen SQL Data Services – basiert nicht auf einer relationalen Datenbank und wird auch nicht über die Abfragesprache SQL angesteuert. Um eine möglichst hohe Perfor-mance und Skalierbarkeit zu erreichen, kommt hier statt dessen eine einfachere Storage-Tech-nologie zum Einsatz, bei der Daten in Form von Blobs (Binary Large Objects), Queues (für die Kommunikation zwischen Azure-Applika-tionen) oder Tabellen (für einfach strukturierte Daten) gespeichert werden können. Der Zu-griff auf die Daten geschieht via REST, eine Web-Service-Schnittstellentechnologie, die in vergangener Zeit rasant an Popularität gewon-

Vo n Ur s Be r t s c h y

Mit der Azure-Plattform steigt Microsoft auf Basis etablierter Technologien wie Windows Server und .NET in den Cloud-Computing-Markt ein.

Windows auf Wolke sieben

In Kürze

· Die Azure-Plattform besteht aus einzeln oder kombiniert nutz-baren Cloud-Diensten.

· Windows Azure dient primär für die Anwendungsausführung und für Storage-Aufgaben.

· Vorerst stehen die .NET-Services, SQL Data Services und Live Ser-vices zur Verfügung.

· Zunächst werden ASP.NET und WCF unterstützt, später auch na-tive und PHP-Anwendungen.

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nen hat und das Ansteuern von Webdiensten über simple HTTP-Aufrufe ermöglicht.

.NET ServicesMit den.NET Services, welche bislang bereits unter der Bezeichnung BizTalk Services be-kannt waren, sollen hauptsächlich Hürden adressiert werden, welche sich typischerweise in verteilten Anwendungen ergeben. Im Rah-men der .NET Services stellt Azure zunächst die folgenden drei Komponenten zur Verfügung:➤  Access Control: Hinter Access Control ver-birgt sich ein Claim-based-Authentication-Service, mit dessen Hilfe sich die Zugangskon-trolle über die Grenzen von Anwendungen und Unterneh-men hinweg regeln lässt. Kern dieses Systems bilden soge-nannte Claims, durch die defi-niert wird, über welche Be-rechtigung ein Benutzer ver-fügt. Der Access-Control-Dienst erlaubt es, solche Claims in verschiedenen Anwendungen nutzbar zu machen.➤  Service Bus: Der Service Bus soll die Lokalisierung und Nut-zung von Service-Endpunkten aus anderen Anwendungen vereinfachen. Jedem Service wird ein URI (Unified Ressource Identifier) zugewiesen, wel-cher in der Registry des Service Bus hinterlegt werden kann. Dank dieses Verzeichnisses sind Clients in der Lage, Ser-vice-Endpunkte einfacher zu lokalisieren. Der Service Bus fungiert zudem als eine Art Ver-mittler und kann so beim Überwinden von Kommunikationshürden helfen, die durch Pro-tokolle wie die Network Address Translation (NAT) oder durch Firewalls entstehen können.➤  Workflow: Mit dem Workflow-Dienst bietet Microsoft eine Cloud-basierte Workflow- Engine zum Ausführen von prozessorientierten Programmen, bei der meist verschiedene An-wendungen und manuelle User-Interaktionen einbezogen werden müssen. Der Service ba-siert auf der Windows Workflow Foundation (WF) von .NET 3.5 und unterstützt auch lang-laufende Prozesse, bei denen beispielsweise über eine gewisse Zeit auf eine Benutzerein-gabe oder den Input eines anderen Systems gewartet werden muss.

SQL ServicesUnter dem Überbegriff SQL Services plant Microsoft eine ganze Reihe von Diensten anzu-bieten, mit denen das Verarbeiten von Daten direkt in der Cloud möglich sein wird. Mittel-

fristig verspricht der Softwarekonzern auch Angebote aufzuschalten, mit denen sich auch Business-Intelligence-Aufgaben wie Reporting oder Datenanalyse erledigen lassen.

Zunächst wird es an Datenbankdiensten aber lediglich die SQL Data Services geben, die bislang in einer frühen Vorabversion unter der Bezeichnung SQL Server Data Services verfüg-bar waren. Die Data Services stellen Cloud-basierten und lokalen Anwendungen einen universellen Datenspeicher bereit, der aller-dings nicht auf einem relationalen, sondern auf einem hierarchischen Modell basiert. Dabei werden Informationen in sogenannten

Entities (z.B. Kunden) gespeichert, die sich wiederum aus unterschiedlichen Properties (Name, Adresse etc.) zusammensetzen. Enti-ties entsprechen sozusagen einer Tabelle im relationalen Modell mit dem Unterschied al-lerdings, dass erstere nicht an ein festes Schema gebunden sind. Eine Entity lässt sich ad hoc um neue Properties erweitern, ohne dass erst das entsprechende Datenbankschema geändert werden muss.

Für die Datenabfrage können REST-Aufrufe via HTTP oder Microsofts universelle Datenab-fragesprache LINQ zum Einsatz kommen. SQL wird nicht unterstützt. Dass Microsoft sich hier nicht einfach einen SQL Server mit klassischen relationalen Strukturen in einer Cloud-Vari-ante anbietet, hat wie bereits beim oben er-wähnten Datenspeicher von Windows Azure den Grund, dass mit dem hierarchischen Spei-chermodell eine höhere Skalier- und Verfüg-barkeit erreicht werden kann. Allerdings schliessen Microsoft-Verantwortliche nicht aus, dass man in Zukunft auch ein relationales Da-tenbankangebot aufschalten wird.

Live ServicesMicrosoft bietet unter der Marke Windows Live bereits seit einigen Jahren eine ganze Palette von Internetservices. Dazu zählen Anwen-dungen wie Hotmail, Messenger, Contacts, Calendar, Search oder Maps. Ergänzend zu diesem Angebot stehen innerhalb der Azure-Plattform die Live Services zur Verfügung. Diese fungieren als Zugriffsschicht, über wel-che die Daten der Windows-Live-Diensten ge-nutzt werden können. Um den Entwickler den Umgang mit den Live Services aus ihren eige-nen Applikationen zu erleichtern, stellen die Redmonder das Live Framework (siehe Dia-

gramm «Microsofts Live Fra-mework») zur Verfügung. Herzstück dieses Framework bildet das Live Operating Envi-ronment, das den Zugang auf die Live Services regelt und vereinheitlicht. So erhält man etwa über den Directory-Dienst der Live Services Zugang zu den in Windows Live Contacts gespeicherten Kontaktdaten eines Benutzers. Der Zugriff lässt sich via HTTP mit REST- oder AtomPub-basierten Auf-rufen bewerkstelligen. Das Live Operating Environment kann nicht nur mit .NET oder Silverlight, sondern auch Microsoft-fremden Um-gebungen wie JavaScript, Java oder Ruby genutzt werden.

Ein interessanter Aspekt des Live Framework ist die Möglichkeit, verschie-dene Geräte, auf denen das Live Operating Environment eingerichtet ist, zu einem soge-nannten Mesh zu gruppieren. So kann man beispielsweise Geräte wie Desktop-PC, Note-book oder Smartphone in einem Mesh zusam-menfassen. Innerhalb dieses Mesh sind die Geräte nun in der Lage, Daten untereinander zu synchronisieren. Dabei können Anwender und auch Applikationen exakt bestimmen, welche Daten abgeglichen werden müssen. Das Live Operating Environment ist dafür be-sorgt, dass alle Geräte des Mesh automatisch auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.

Microsoft plant, das Live Operating Environ-ment auf Desktop-Betriebssystemen wie Win-dows Vista, Windows XP oder Mac OS X sowie für mobile Geräte basierend auf Windows Mo-bile 6 zur Verfügung zu stellen. Ausserdem läuft das Live Operating Environment auch auf der Azure-Plattform, wodurch sich die Daten der verschiedenen Live-Dienste ebenfalls in einen Mesh einbeziehen lassen. Damit können zum Beispiel in Windows Live Hotmail erfasste

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Live Operating Environment Programming Model

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know-how & praxis

Kontakte automatisch mit den Kontaktdaten auf dem Desktop-PC oder dem Mobilgerät auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.

Für Entwickler interessant ist, dass sie mit

Hilfe des Live Framework auch eigene Mesh-fähige Webanwendungen erstellen können. Diese basieren auf Silverlight 2 und greifen generell über das Live Operating Environment

auf Daten zu. Dadurch können Mesh-Anwendungen auf jedem Gerät ausgeführt wer-den, das Teil des entspre-chenden Mesh ist. Microsoft plant, einen Katalog mit Mesh-fähigen Anwendungen aufs Web zu stellen, aus dem Benutzer gewünschte Appli-kationen installieren können.

Sharepoint und CRM ServicesIm Rahmen der Azure-Plattform wurden an der PDC auch die Dienste Sharepoint Services und Dynamics CRM Services angekündigt. Derzeit ist allerdings noch sehr wenig darüber bekannt, was sich genau hinter den beiden Diensten verbirgt. Microsoft spricht lediglich davon, dass man künftig Sharepoint- und

CRM-Funktionen als Bausteine für eigene Anwendungen wird nutzen können. Denkbar wäre zum Beispiel, dass man die in Share-point angebotenen Dokumentbibliotheken und Listenfunktionen als Dienst in eigene Anwendungen integrieren kann.

Wann kommt’s?Die Azure Platform Services (www.azure.com) stehen seit Ende Oktober in einer ersten Vorab-version (CTP) zur Verfügung. Entwickler sind damit in der Lage, mit der neuen Umgebung zu experimentieren. Dazu wurde ein Software Development Kit (SDK) veröffentlicht, das unter anderem Werkzeuge für Visual Studio, eine lokale Azure-Umgebung für Tests und einen Zugang zur Azure-Plattform enthält.

Ein definitives Release-Datum für den pro-duktiven Start von Azure gibt es von Microsoft nicht. Allerdings erwartet man in Redmond, bereits 2009 den Betrieb aufnehmen zu kön-nen. Auch punkto Pricing und SLAs (Service Level Agreements) hält sich der Softwareriese noch sehr bedeckt. Klar ist nur, dass man wie bei der Konkurrenz auf nutzungsbasierte Tarif-modelle (CPU-Zeit, Storage, Datenübertragung etc.) setzen will. Bis zum Start sollen ausser-dem sehr strikte SLA zur Verfügung stehen.

So präsentiert sich die Azure-Plattform mit den aktuell verfügbaren und künftig geplanten Diensten.

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knoW-hoW & praxIs

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Vertrauen ist das Wort der Stunde. Wir brau-chen wieder mehr Vertrauen in die Finanz-märkte, predigen die Bankenvertreter und Staatsführer. Die USA vertrauen Barack

Obama, dass er das Land geeint aus der Krise führen kann. Vertrauen ist aber nicht bloss Zeitgeist. Ver-trauen ist seit jeher die Grundlage jeder mensch-lichen Beziehung. Gesetze, moralische und ethische Werte, Strafenandrohungen oder Verträge können zwar Grenzen setzen und einen Rahmen geben. Absolute Sicher-heit, dass alles so ablaufen wird, wie es abgesprochen wurde, bie-ten sie nicht. Dies gilt insbeson-dere für komplexe Geschäftsbe-ziehungen, die über das blosse Kaufen einer Ware hinausgehen.

Wenn Sie etwa einen Outsour-cing-Partner wählen, können Sie zwar umfangreiche Vertragswerke ausarbeiten und ordenerweise detaillierte SLA (Service Level Agreement) definieren. Im Krisenfall nützen diese Ihnen aber – seien wir ehrlich – reichlich wenig. Zwar können Sie allenfalls die Zah-lungen für die Dienste zurückfor-dern. Eine Haftung für den ge-schäftlichen Schaden, den Sie durch einen Ausfall oder eine schwere Fehlfunktion Ihrer Informatik erleiden, wird aber kein Outsourcer übernehmen. Eine solche Versicherung käme schlicht viel zu teuer zu stehen. Es bleibt Ihnen also nicht viel anderes übrig, als Ihrem Outsourcing-Partner zu vertrauen.

Tragisch ist dies allerdings nicht, denn das Ver-trauen ist gegenseitig notwendig. Auch der Outsour-cer muss Ihnen vertrauen, dass Sie ihm etwa richtige Angaben zu Ihrer IT-Infrastruktur und der Nutzung machen, auf Grund derer er seine Preise berechnet. Zudem können Sie davon ausgehen, dass der Anbie-ter ein grosses Interesse an einer längerfristigen Partnerschaft hat. Er investiert in der Startphase in die Einpassung Ihrer Informatik in seine Abläufe und in das Verständnis Ihrer Geschäftsprozesse. Diese Anfangsinvestitionen rechnen sich für ihn erst über

die Zeit. Wenn er Sie absichtlich übervorteilt, riskiert er, den Auftrag und damit auch seinen Startaufwand zu verlieren.

Für Sie heisst dies, dass Sie im Vertrag besser die genauen Zuständigkeiten klären, statt viel Zeit in die Absicherung durch Exit-Klauseln und Entschädi-gungsformalitäten zu stecken. Die Floskel «Ein Ver-trag ist zum Vertragen da» gilt für das IT-Outsourcing in ganz besonderem Mass. Dafür reichen im KMU-

Normalfall wenige Dutzend Sei-ten. Legen Sie Ihre gegenseitigen Pflichten in einer verständlichen Sprache fest, damit möglichst we-nige Missverständnisse aufkom-men. Schliesslich wird es im Out-sourcing-Alltag immer wieder Einzelheiten zu besprechen geben, die nicht vorhersehbar und darum auch nicht vertraglich zu regeln sind. Eine gemeinsame Sprache ist dafür – neben dem gegensei-tigen Vertrauen – eine der wich-tigsten Voraussetzungen.

Vertrauen ist aber vor allem auch ein gutes Kriterium, wenn es darum geht, den geeigneten Out-sourcing-Partner zu finden – viel-leicht sogar das beste überhaupt. Vertrauen beruht auf emotionaler

Intelligenz und diese ist dem rein rationalen Abwä-gen von Fakten in den meisten Fällen überlegen. Ihr Unterbewusstsein zieht viel mehr bewusste und un-bewusste Erfahrungen in sein Urteil mit ein, als einer rationalen Analyse zur Verfügung stehen. Haben Sie Vertrauen in Ihr Vertrauen! Es ist intelli-genter als die meisten hochdotierten Experten.

Daniel Staehelin

im kriSenfall nützen umfangreiche unD Detaillierte Service level agreementS reichlich wenig.

kontrolle ist gut, vertrauen ist besser

Da n i e l St a e h e l i n i S t CeO D e S

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KarrIere & WeIterbIldung

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Wir hören überall, dass es an Fach-kräften fehlt. Schaut man aber auf die Arbeitslosenstatistik, sind genügend arbeitslose Fachkräfte

vorhanden. Wo liegen die Ursachen für diese Diskrepanz? Frank Schabel: Bei den Spezialisten, die mo­mentan am Markt zur Verfügung stehen, muss man genauer hinschauen. Tatsächlich stellen wir fest, dass teilweise sogar erfahrene Spe­zialisten unbeschäftigt sind. Auf der anderen Seite fehlt vielen angehenden Spezialisten noch die Berufserfahrung, die von den Unter­nehmen vorausgesetzt wird. Drei Jahre sind hier sicher die untere Grenze. Die meisten der Spezialisten, die wir vermitteln, haben mehr als fünf und bis zu fünfzehn Jahre Projekter­fahrung. Die Anforderungen der Kunden sind sehr hoch, und das ist einer der Hauptgründe für die anhaltende Diskrepanz zwischen Ange­bot und Nachfrage am Arbeitsmarkt.

Sie sprachen davon, dass bei der Vermittlung oft das Alter eine Frage sei. Dabei heisst es doch, dass langsam ein Umdenken stattfinden und auf alte Hasen zurückgegriffen würde. Ist dies noch nicht der Fall?Die Betonung liegt auf dem Wort langsam. Wir vermitteln zum einen Kandidaten in Festan­stellung, bedienen unsere Kunden zum andern aber auch projektbezogen. Soll ein Kandidat längerfristig in ein Unternehmen integriert werden, ist zwar Erfahrung, aber auch eine eher jugendliche Dynamik gefragt.

Geht es hingegen um einen temporären Einsatz, ist man viel eher bereit, auf alte Hasen zurückzugreifen. Wieweit der Trend in die Richtung geht, dass älteren Personen auch eine Festanstellung geboten wird, wird die Zukunft zeigen. Spezialisten über 55 Jahre

haben es aber recht schwer, direkt eine unbe­fristete Stelle zu finden.

Hays ist ein international aufgestelltes Unter-nehmen. Rekrutieren Sie beispielsweise in Deutschland für die Nachfrage in der Schweiz? Ja, wir rekrutieren länderübergreifend. In der Schweiz konzentrieren wir uns bezüglich der Rekrutierung auf die DACH­Region, weil die Unternehmen häufig deutschsprachige Spe­zialisten nachfragen.

Worin sehen Sie denn die Gründe für den Fachkräftemangel? Ist die Nachwuchsarbeit in der Industrie zu kurzfristig angedacht?Meiner Erfahrung nach gehen die Firmen heutzutage durchaus weitsichtig vor. Sie be­ginnen schon früh, zukünftige Spezialisten beispielsweise auf der Personal Swiss oder an den Hochschulen auf sich aufmerksam zu ma­chen und Talente mit attraktiven Programmen für sich zu gewinnen, sei es durch finanzielle Anreize oder auch durch die Internationalität von Grossbanken oder Chemiekonzernen.

Leider macht die Volatilität unserer Wirt­schaft vorausschauenden Massnahmen oft einen Strich durch die Rechnung. Vor einem Dreivierteljahr wurden noch Talente gesucht, doch die Hypothekenkrise wird die Unterneh­men zu Sparmassnahmen veranlassen. Hays trägt dieser Situation Rechnung, indem wir externe Spezialisten für Projekte mit klaren Aufgaben und einer festgelegten Zeit rekrutie­ren. Mit ihnen kann ein Unternehmen Eng­pässe überbrücken oder Grossprojekte beset­zen, ohne dass nach getaner Arbeit Entlas­sungen folgen.

Weil die IT unter den jungen Leuten oft keine hohe Attraktivität besitzt, fehlen aller­dings Fachkräfte, die im eigenen Land ausge­

bildet worden sind. Es wäre auch eine Aufgabe der Politik, der Wirtschaft, des Berufsfelds und der Medien, ein attraktiveres Berufsbild für IT­Berufe zu zeichnen.

Was sind die Gründe, dass dieses Berufsbild vor allem im IT-Sektor ein vergleichsweise negatives Image hat?Unternehmen wie Apple oder Google besitzen durchaus eine hohe Anziehungskraft. Ein In­formatiker bei Google vermittelt nicht das Bild eines etwas weltfremden Programmierers, sondern fast schon das eines Creative Direc­tors. IT­Abteilungen von etablierten Unterneh­men aus zentralen Branchen sind dagegen nicht im Fokus des öffentlichen Interesses. Für sie ist es daher schwieriger, junge Fachkräfte für sich zu begeistern.

Die Wirtschaft ist global, die Finanzmärkte sind global, die Unternehmen sind global auf-gestellt. Ist die Suche nach Spezialisten eben-falls global geworden oder beschränkt sie sich

IN KüRze

· Ob es zu einer Festanstellung oder einem Projekteinsatz kommt, entscheidet oft das Alter.

· Die Wirtschaft erschwert oft vor­ausschauende Massnahmen bei der Mitarbeiterplanung.

· Die Bereiche Pharma und Finance gewinnen bei Rekrutie­rungsunternehmen neben dem IT­Engineering zunehmend an Bedeutung.

Unternehmen zu Sparmassnahmen gezwungenFrank Schabel, Head of Marketing and Corporate Communications bei Hays, analysiert im Interview die Nachfrage nach Fachkräften und den Nachwuchsmangel.

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KarrIere & WeIterbIldung

in erster Linie auf den jeweiligen Kulturkreis? Die Globalisierung hat dazu geführt, dass ein-zelne IT-Bereiche oft innerhalb weniger Mo-nate ins Ausland verlagert wurden. Dadurch haben sich die Anforderungen vor Ort verän-dert. Für die neuen Aufgaben fehlen oft die geeigneten Fachkräfte. Ob solche Stellen mit Spezialisten aus fremden Kulturen besetzt werden, hängt massgeblich von der Ausrich-tung des Unternehmens ab.

Grossbanken oder Chemiekonzerne bei-spielsweise bemühen sich durchaus um Diver-sität, während kleinere oder mittlere Soft- ware-Firmen Bewerber aus dem deutschspra-chigen Raum deutlich vorziehen. Insgesamt scheint die internationale Rekrutierung aber an Bedeutung zu gewinnen.

Wenn Sie beispielsweise einen indischen IT-Spezialisten haben, der auf die zu besetzende Stelle passen würde: Ist es schwieriger, Ihren Kunden davon zu überzeugen, dass die-ser Mitarbeiter die richtige Wahl ist?In schweizerischen oder deutschen KMU ist so etwas sicherlich nicht einfach. Al-lenfalls kommen hier Spezialisten aus den osteuropäischen Staaten in Frage. Häufig gilt es bei ausländischen Spezia-listen Überzeugungsarbeit zu leisten: Wenn ein Unternehmen dringend einen Spezialisten braucht, sollte es nicht da-rauf bestehen, nur Schweizer anzustel-len.

Wie muss ich mir den Vermittlungspro-zess vorstellen?Wir unterhalten ein zentrales Rekrutie-rungsmanagement mit ca. 60 Mitarbei-tern, die täglich aktiv unser Netzwerk von bestehenden Kandidaten pflegen oder Kontakte zu neuen Kandidaten aufbauen. Unser Netzwerk im deutschsprachigen Raum besteht aus etwa 100’000 Spezia-listen.

Wie erreichen Sie die zu rekrutierenden Spe-zialisten?Wir rekrutieren für unsere Kunden in der Regel Experten. Interessant werden diese, wenn sie mehr als drei bis vier Jahre Berufserfahrung haben. Kandidaten sprechen wir auf Messen, über Jobbörsen, in Fachmagazinen und auch über unsere Website an. Für Hays sind derzeit rund 4000 Spezialisten im Einsatz – das nährt natürlich auch unser Netzwerk.

Was ist Ihre Kundengruppe in der Schweiz?Sie ist bunt gemischt. Wir arbeiten mit den namhaften Grossunternehmen zusammen, aber auch mit zahlreichen KMU.

Welche Bereiche decken Sie neben dem IT-Engineering noch ab?Immer wichtiger werden Pharma sowie Fi-nance, in der Schweiz zudem der Bereich Legal. Wir werden künftig wie unsere Mutter-gesellschaft in England unser Serviceportfolio sukzessive auf weitere Bereiche erweitern.

Wieso können Sie auch auf Spezialisten im Pharma-Bereich zurückgreifen?Da kommt uns wiederum unser Netzwerk zu-gute und unsere Kompetenz, Kontakte zu Spe-zialisten zu knüpfen. Zusätzliche Dynamik hat diese Sparte dadurch bekommen, dass unser Mutterkonzern Hays plc in Grossbritannien einen Rekrutierer, der sich auf Pharma spezia-lisiert hat, aufgekauft hat.

Wie viele Kunden haben Sie in der Schweiz?Derzeit bedienen wir knapp hundert Unter-nehmen.

Wie viele Spezialisten suchen Sie für die Schweiz?Momentan haben wir bei den projektbezo-genen Einsätzen und den Festanstellungen zusammen etwa 600 offene Positionen. Je nach Besetzbarkeit schwanken die Zahlen bei den temporären Anstellungen allerdings stark.

Wie ist das Verhältnis bezüglich der Art der Einsätze?Unsere Wurzeln liegen im projektbezogenen Geschäft. Die Vermittlung von Festanstel-lungen gewinnt jedoch kontinuierlich an Be-deutung.

Im Laufe der letzten Jahre und mit dem Sieges-zug des Internets hat sich die Art und Weise des Rekrutierens gewandelt. Nutzen die Fir-men denn schon alle Kanäle für die Fachkräf-tesuche?Das hängt von der Grösse des Unternehmens ab. Grossfirmen schöpfen nahezu alle Kanäle aus und sind zum Beispiel auf den Websites von Hochschulen vertreten. Kleineren und mit-telständischen Unternehmen fehlen dazu die Ressourcen. Für sie ist es deshalb genauso hilfreich wie für die Grossen, mit einem Part-ner wie Hays zusammenzuarbeiten. Sie errei-chen dadurch eine grössere Anzahl geeigneter Bewerber und sparen sich die Zeit und die Kosten, die beim Rekrutierungsprozess von der Anzeigenschaltung bis zur Auswahl eines Kan-didaten anfallen. Die sind meist höher als Unternehmen annehmen.

Was sind die geschäftlichen Zielvorgaben für die nächsten zwei Jahre?In den letzten Jahren ist Hays in der deutschsprachigen Region im Bereich von circa 30 Prozent jährlich gewachsen. In Grossbritannien hingegen ist der Markt eher gesättigt, denn Hays ist dort bereits in allen Bereichen und Vertragsarten ver-treten. Die Wachstumsmärkte des Kon-zerns liegen deshalb in Kontinental- und Osteuropa sowie in Asien. Deutschland und auch die Schweiz leisten hier einen wichtigen Beitrag.

Bemüht sich Hays, seinen Namen zum Beispiel mit Hilfe von Imagekampagnen bekannter zu machen, oder verlässt man sich auf die Mundpropaganda, das Netz-werk?Seit einiger Zeit wird in dieser Hinsicht sehr viel getan, gerade im PR-Bereich. Es geht uns jedoch nicht darum, die breite Masse zu erreichen. Wir decken ein Pre-mium-Segment ab und möchten dieses auch ansprechen – in erster Linie Spezia-

listen und potentielle Kunden. Vieles an Neu-geschäft entwickeln wir aber über Empfeh-lungen.

Sind Sie auch in der französischsprachigen Schweiz vertreten?Seit drei Jahren sitzt in Genf ein schlagkräftiges Team. Dort und auch in Basel, unserer dritten Schweizer Niederlassung, haben wir gute Ent-wicklungen und gutes Wachstum.

Wie viele Leute arbeiten insgesamt für Hays in der Schweiz?In der Schweiz arbeiten circa 70 Mitarbeiter für Hays, weltweit sind es knapp 9000.

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Frank Schabel: «Die Hypothekenkrise wird die Unternehmen zu Sparmassnahmen veranlassen.»

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AgendA

26. 11. 08 Microsoft KMU-TageMobilität, Zusammenarbeit und Sicherheit

Wallisellen Microsoftwww.microsoft.com/KMU-Tage

27. 11. 08 Talente finden, Talente gewinnenNachwuchs für KMU, Industrie und Handel

St. gallen Universität St. gallenwww.csc.unisg.ch

1.–3. 12. 08 Teamconf SchweizMicrosoft Visual Studio Team System

Zürich Teamconfwww.teamconf.ch

2. 12. 08 Business Intelligence SymposiumAnwenderkonferenz

Zürich Microstrategywww.microstrategy.com

2. 12. 08 Informatikberufe zum AnfassenVortragsreihe

Bern BKW FMB energie Agwww.informatica08.ch

9.–11. 12. 08 HP Software Universe 2008Hausmesse

Wien Hewlett-Packardwww.hp.com

18./19. 2. 09 dSAg TechnologietageTechnische Fragestellungen rund um SAP

darmstadt dSAgwww.dsag.de

23.–26. 2. 09 netapp Accelerate 20091. Anwenderkonferenz

San Francisco netappwww.netapp.com

24.–26. 2. 09 VMworld europe 2009VMware Kundenkonferenz

Zürich VMwarewww.vmworld.com

2.–6. 3. 09 Info Society days 2009 Ex. Telematiktage Bern

Bern BeA Bern expowww.infosocietydays.ch

26. 3. 09 Microsoft KMU-TageMobilität, Zusammenarbeit und Sicherheit

Bern Microsoftwww.microsoft.com/KMU-Tage

5. 5. 09 Microsoft KMU-TageMobilität, Zusammenarbeit und Sicherheit

Lausanne Microsoftwww.microsoft.com/KMU-Tage

MAS in Business Information ManagementEntscheidungskompetenz für Führungspersönlichkeiten an der Schnittstelle zwischen Informatik und Management:

Eidgenössisch anerkanntes Nachdiplomstudium Business Informatik, 60 Tage berufs-begleitend, mit den Zertifikatslehrgängen (CAS) E-Business Technologien, Technolo-gieorientierte Managementkonzepte sowie IT-Management. Die CAS können auch einzeln besucht werden.

Nächster Start: 17. April 2009Interessiert? Weitere Informationen auf www.fhsg.ch/mas-bi.

FHS St.Gallen, Management-Weiterbildungszentrum, Teufener Strasse 2, CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 71 228 63 28, [email protected]

Zukunftsperspektive IT-Management

www.fhsg.chMitglied der Fachhochschule Ostschweiz

IT-Seminare

MAS Human Computer Interaction Design2 Zertifikatskurse à 250 Std., Masterarbeit 300 Std., berufsbegleitend, inter-disziplinär an Fachhochschulen und Uni Basel.Datum: 17.4.2009 Dauer: 3 Jahre Ort: Rapperswil und BaselInfos: 8.12. in Basel, 9.12.2008 in Rapperswil jeweils ab 18.15 Uhr,www.hcid.ch, +41 55 222 4921

MAS Advanced Studies in Software-EngineeringEine Weiterbildung in modernen Software-Engineering-Methoden und-Technologien. Das MAS wird modular angeboten.Datum: 20.4.2009 Dauer: 4 Semester Ort: HSR Rapperswil/ZürichseeInfos: Informationsabend am 11.12.2008 und 12.1.2009 ab 18.15 Uhr,www.hsr.ch/weiterbildung/, +41 55 222 4921

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Karriere & Weiterbildung

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KARRIERE & WEITERBILDUNG

OpenOffice.org 3 – Einstieg und Umstieg OpenOffice.org (OOo) hat sich spätestens mit Version 3 zu einer ernsthaften Alternative zu Microsoft Office aufgeschwungen. Mit seinem

Buch liefert Autor Thomas Krummbein eine Einführung in die freie Office-Suite, die auch blutigen Anfän-gern bei der Erstellung des ersten Briefs oder Spreadsheets hilft. Von der Formatierung über das Setzen von For-meln bis hin zur

Erstellung einfacher Datenbanken in Base samt passender Reports werden alle Aspekte der OOo-Module behandelt. Abgerundet wird das Buch von einem Kapitel zu sinnvollen Erweite-rungen sowie einem (etwas gar) knappen Vergleich zwischen OOo und Microsoft Office bezüglich Kosten, Funktionalität und Unter-schieden. ISBN: 978-0-596-52758-7, Galileo Computing, 639 Seiten, Fr. 49.90

Head First Statistics Statistik spielt nicht nur eine Rolle bei der Frage, wie gross die Chance auf einen 6er im Lotto ist oder ob man sich ein Häuschen neben einem AKW kaufen sollte. Sie hat auch im Berufsalltag eine grosse Bedeutung, wenn es beispielsweise um die Erhebung, Auswertung und Visualisierung von Daten geht – vielleicht zur Planung der nächsten Marketing-Kampagne oder um die Erkennung von Spam. Auf der anderen Seite hängt Statistik der Ruf an, trocken und kompliziert zu sein. Dass Statistik auch

Spass machen kann, zeigt Dawn Griffiths in ihrem Buch «Head First Statistics». In für diese Buchreihe gewohnt humoriger Weise schleift uns die Autorin durch die richtige Nutzung verschiedener Diagramm-Typen, die Berechnung von Durchschnittswerten sowie die Wahrscheinlichkeitsrechnung inklu-sive aller gruseligen Spielarten bis hin zur Chi-Quadrat-Verteilung. Nebenher wird einem beigebracht, Daten richtig zu erheben. Unzäh-lige Illustra tionen und Übungen helfen auch beim Verständnis der schwierigsten Konzepte, sodass selbst Mathemathik-Laien zu Schlag kommen dürften. ISBN: 978-0-596-52758-7, O’Reilly, 716 Seiten, Fr. 57.90

Maven: The Definitive GuideAuf 468 Seiten liefern die Maven-Autoren von Sonatype in «Maven: The Definitive Guide» eine grundlegende Einführung in das Build- und Projektmanagement-Werkzeug Apache Maven. Im ersten Teil wird man anhand von praxis-nahen Beispielen in die Konzepte und Benut-zung von Maven eingeführt, wobei man vom einfachen Build-Projekt hin zu komplexeren Aufgaben wie der Integration mehrerer Module und Frame-works begleitet wird. Im zweiten Teil liefern die Autoren eine ausführliche Referenz, die unter anderem Build Profile, die Integration in Eclipse sowie die Erstellung von Plug-ins beschreibt. ISBN: 978-0-596-52758-7, O’Reilly, 468 Seiten, Fr. 57.90

BESTSELLER IT-KNOW-HOW 1 IT Service Management basierend auf ITIL v3 Jan van Bon Haren Van Publishing, Fr. 30.90

2 CompTIA Network+ Markus Kammermann MITP, Fr. 54.–

3 Microsoft Offi ce Word 2007 – Das offi zielle Trainingsbuch Joyce Cox, Joan Preppernau Microsoft, Fr. 51.–

4 Mein Mac – von iMac bis iBook Ulrich Borstelmann Markt + Technik, Fr. 34.90

5 Microsoft Offi ce Excel 2003 Mark Dodge Microsoft, Fr. 75.–

6 Scrum – Agiles Projektmanage- ment erfolgreich einsetzen Roman Pichler Dpunkt, Fr. 53.–

7 Lightroom-Praxis Marc Altmann Dpunkt, Fr. 70.–

8 Microsoft Windows Vista auf einen Blick Jerry Joyce, Marianne Moon Microsoft, Fr. 16.90

9 Word 2007 – Sehen und Können Caroline Butz Markt + Technik, Fr. 17.90

10 iPhone 3G - iPod, Telefon und Internet Daniel Mandl, Michael Schwarz,

Hans Dorsch Mandl & Schwarz, Fr. 36.90

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Digitale Musik vom PC kabellos ins Wohnzimmer – dies versprechen die neuen Audio-Streamer

von Teac. Mit dem WAP-4500 und dem WAP-8500 streamt man Audiodateien in hoher Qualität übers WLAN auf die Hi-Fi-Anlage oder auf Aktivboxen. Das System ist sogar multiroom-fähig: Mit mehreren Empfängern können unterschiedliche Räume parallel mit verschiedener Musik versorgt werden. Interessant ist die Gap-less-Funktion: aufeinanderfol-gende Musikstücke werden auf Wunsch unterbrechungsfrei abgespielt. Die Player unterstüt-zen die Formate MP3, OGG, WMA und WAV.

Neben dem eigentlichen Player, der äusserlich einem Wi-Fi-Acces-Point gleicht, umfasst das System eine Funk-Fernbedienung mit Farbbildschirm – im Fall des WAP-8500 sogar mit Touch-

screen, austauschbarem Akku und Ladedock. Der Screen zeigt Informationen wie Interpret, Titel und andere ID3-Tags an und präsentiert, so vorhanden, auch das Albumcover in voller Pracht.

Optional kann der Player die Musikfiles auch von einem direkt angeschlossenen USB-Gerät beziehen, dafür stehen zwei USB-Ports bereit. Für die Verbindung mit Stereoanlage oder Lautspre-chern bieten die WAP-Modelle einen analogen Line-Ausgang und einen optischen S/PDIF-Digitalausgang.

Das dritte Modell, der WAP-2200, verzichtet auf Streaming, hier stammt die Musik aus-schliesslich via USB. Die elegante Fernbedienung fehlt aber auch beim Einstiegsmodell nicht.

Auf dem PC oder NAS-Server muss ein UPnP/DLNA-fähiger Mediaserver laufen; die passende Twonkymedia-Software für

Windows, OS X und Linux wird mitgeliefert. Ebenfalls im Liefer-umfang: Eine Vollversion von vTuner für Empfang und Auf-nahme von über 10’000 Internet-Radiostationen. Preise auf An-frage.Info: http://dspd.teac.de

Spykee ist 35 Zentimeter hoch, kann umherfahren, Videofilme aufnehmen, Klänge wiedergeben – und er fährt selbständig in seine Basisstation zurück und lädt den Akku auf. Seine Fähig-keiten gehen aber noch weiter: Via WLAN empfängt er Befehle von seinem Besitzer, entweder direkt von einem PC im WLAN aus oder via Internet. Im Über-wachungsmodus registriert er

jede Bewegung und alarmiert den Anwender per E-Mail, falls er einen unerwünschten Ein-dringling feststellt.

Der witzige Robotspion wird allerdings nicht als Fertigfabrikat ausgeliefert: Bei Spykee handelt es sich um einen Baukasten aus dem altbekannten Hause Mec-cano. Kinder und Junggebliebene ab acht Jahren können aus hunderten von Einzelteilen

jeweils eine der drei verschie-dene Roboterformen Android, Skorpion oder Mondfahrzeug zusammenbauen. Bei Brack für 399 Franken zu haben. Info: www.spykeeworld.com

Beim Wireless Audio Player von Teac überzeugt neben der Tonqualität auch die LCD-Funkfernbedienung.

Mit dem Roboterbaukasten Spykee katapultiert sich Meccano ins einundzwanzigste Jahrhundert.

Vo n Ur s B i n d e r

Die multiroom-fähigen Wireless Audio Player von Teac klingen gut und lassen sich sehr bequem bedienen.

Musikohne KabelMini-Taschenlampe

Mit einer Lichtstärke zwischen 8000 und 12’000 Mikrocandela mag der USB Rechargeable Mini Torch nicht gerade als Flutlichtersatz dienen, zum Auffinden des Schlüssellochs nach durchzechter Nacht genügt das LED-gepowerte, 22 Gramm leichte Taschenlämpchen mit Befestigungsring für den Schlüssel-anhänger aber allemal. Der integrierte Akku wird über einen USB-Port in anderthalb bis zwei Stunden geladen. Preis: 9 US-Dollar.Info: www.usbgeek.com

Gegen lahme PCsUtilities zur Windows-Optimierung schneiden in Tests oft schlecht ab und sind für Einsteiger zu kompliziert, meint Hersteller Zonelink. Die neue System-optimierungs-Suite SystemUp Tuning verhilft Windows XP und Vista zu mehr Speed und bietet laut Zonelink einen «einzigartigen Funktionsumfang». System-

Up Tuning enthält zum Beispiel separate Utilities zur Optimierung des Gaming-Betriebs und der Auslastung von Multicore-CPUs. Die Programmsammlung kümmert sich auch um Festplattenfehler, stellt versehentlich gelöschte

Dateien wieder her, informiert detailliert über die Leistung

des Computers und bietet Zugang zur SystemUp Community, um mit anderen Nutzern in Kontakt zu treten und individuelle Tuning-Profile und Tweaks auszutauschen. Einplatzversion 40 Euro.Info: www.zonelink.com

Vom Metallbaukasten zum Spionageroboter

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Das Mooresche Gesetz besagt, dass sich die Anzahl Transistoren auf Mikroprozessoren alle

18 Monate verdoppelt. Um dies zu erreichen, müssen die Struktur­breiten kontinuierlich ge­schrumpft werden. Dies wird mit der heutzutage verwendeten Photolithographie aber immer schwieriger, da sie jenseits der 35 Nanometer langsam aber sicher an ihre Grenzen stösst. Forscher der Uni­versität Berkeley wollen nun einen Weg gefunden haben, um die Struktur­breiten auf unter 10 nm drücken zu können – und damit das Mooresche Gesetz für ein paar Jahre zu retten.

Ihre Entwicklung basiert auf Plasmonen. Hierbei handelt es sich um freie Elektronen an der Ober­

fläche von Metallen, die zu schwingen beginnen, sobald Licht auf sie trifft. Diese Schwingungen, evaneszente Wellen genannt, kön­nen Licht absorbieren oder erzeugen, wobei die Wellenlänge deutlich kleiner ist als diejenige des einfallenden Lichts. Um sie für Photolithographie nutzen zu können, haben die Wissenschaft­ler Plasmon­Linsen aus Silber hergestellt. Dabei fokussieren

konzentrische Kreise das Licht auf ein Loch im Zentrum. Diese Linsen haben die Forscher an einen Arm montiert, der über dem rotie­renden zu belichtenden Material schwebt und es vergleichbar mit einer Festplatte «beschreibt».

Den Vorteil ihrer Technik sehen die Forscher vor allem in tieferen Anlagekosten, da im Vergleich zur herkömmlichen Photolitho­graphie keine komplexen Spie­

gel­ und Linsensysteme benötigt werden und sie ausserdem erheblich schneller als alternative Verfahren wie die Elektro­nenstrahllithographie sei.

Die plasmonische Lithographie (Illustration) soll sich abgewandelt auch für Festplatten nutzen lassen.

Forschung an NanoschalternDas Zürcher IBM­Forschungslabor will künftig zusammen mit der Staatlichen Moskauer Lomonosov­Universität (MSU) an Nanoschaltkreisen forschen. Sie wer­den als mögliche Basis für grundlegend neue Computer angesehen, wobei die Nanoschalter die heutigen Transistoren ersetzten und den Bau von ultrakom­pakten und äusserst leistungsfähigen Rechnern ermöglichen sollen. IBM­Wis­senschaftler haben experimentell bereits gezeigt, dass solche Schalter möglich sind, allerdings stehe man noch ganz am Anfang der Entwicklung, so Big Blue.

Internet gut fürs GehirnDie Nutzung des Internets und insbeson­dere die Suche nach Informationen wirkt sich positiv auf die Leistung des Gehirns aus. Zu diesem Schluss kommt eine Un­tersuchung der University of California. Die positiven Effekte sollen sich vor allem bei älteren Probanden gezeigt haben, da sie dem altersbedingten Abbau des Leistungsvermögens entgegenwirken. Ursache ist gemäss der Wissenschaftler, dass es sich bei der Suche nach Informa­tionen im Internet um einen komplexen Entscheidungsprozess handelt, bei dem Hirnregionen aktiviert werden, sie selbst beim Lesen unbeteiligt bleiben.

Webadresse als NamenJennifer Thornburg, 19­jährige Schülerin aus den USA, hat sich laut US­amerika­nischen Medienberichten rechtswirksam in die Webadresse «CutOutDissection.com» umbenennen lassen. «CoutOut», so ihr Vorname, möchte damit gegen das Sezieren von Tieren im Biologie­Unterricht protestieren. Jährlich würden deshalb 6 Millionen Tiere getötet.

Kampfjet für GoogleDas Google­Management nutzt für ihre Privatjets (eine Boeing 757, eine 767 und zwei Gulfstreams) einen nahegelegenen NASA­Flughafen, der eigentlich für die zivile Nutzung gesperrt ist. Um den Flughafen dennoch nutzen zu dürfen, hätten die Privatjets mit Messgeräten ausgestattet werden sollen, um künftig für die Atmosphärenforschung der NASA genutzt werden zu können. Dies verunmöglicht nun aber die Flugauf­sichtsbehörde, da Änderungen an den Flugzeugen kostspielige Zertifizierungen nach sich ziehen würden. Um keinen Rauswurf vom Flughafengelände zu ris­kieren, hat das Google­Management nun ein altes Kampfflugzeug für die NASA gekauft, das problemlos mit Messinstru­menten vollgestopft werden kann.

Vo n An d r e A s Ah l e n s t o r f

Mit Hilfe der plasmonischen Lithographie sollen Chip-Strukturbreiten unter 10 Nanometer möglich werden.

Rettung für Moore’s Law

Die Sicherheitsspezialisten Martin Beck und Erik Tews haben einen Weg gefunden, wie sich mit WPA (Wi­Fi Protected Access) und TKIP (Temporal Key Integrity Protocol) geschützte WLAN­Netze angreifen lassen. Der von ihnen entwickelte Angriff basiert auf der bekannten Chopchop­Attacke auf das Vor­gängerprotokoll WEP, mit deren Hilfe sich Pakete ohne Kenntnis des WEP­Schlüssels entschlüsseln

lassen. Dabei wird auf Grund von Annahmen über den Inhalt eines Datenpaket dieses modifiziert und an den Access Point zurück­geschickt. Akzeptiert dieser das Paket, war die Annahme korrekt. WPA verfügt zwar über Sicher­heitsmassnahmen gegen solche Replay­Attacken, allerdings sollen sich diese relativ einfach aushebeln lassen, indem man die vorgeschriebenen Zeitlimits

beachtet und Eigenheiten der QoS­Funktionen ausnutzt, so Tews und Beck. Auf diese Weise lasse sich zwar alle 12 bis 15 Minuten nur 1 Byte an Klartext entschlüsseln, allerdings zeige dies, dass WPA mit TKIP grund­sätzlich angreifbar sind. Die komplette Beschreibung des Angriffs kann unter dl.aircrack­ng.org/breakingwepandwpa.pdf abgerufen werden. (ah)

Wi-Fi Protected Access wackelt

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Nr. 21 | 24. 11. 2008 InfoWeek.ch

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Know-how: SicherheitWas bringt ein Security Management auf Basis der neuen ISO 2700x Informati-onssicherheitsstandards? Wir erklären, was die Standards sind, was sie Unternehmen konkret bringen, geben Praxis-Tips zum effizienten Aufbau sowie zur Umsetzung und zeigen typische Probleme auf, die sich dabei ergeben können.

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Wieder geht ein ereignisreiches IT-Jahr zu Ende. Grund genug für die InfoWeek-Redak-tion, auf die wichtigsten Ereignisse im 2008 zurückzublicken und Fazit zu ziehen. Im Schwer-punkt «So war 2008, so wird 2009» beschäfti-gen wir uns deshalb mit den Höhepunkten des Jahres auf verschiedenen Ebenen.

Wir dokumentieren die IT-Welt aus Sicht der Anwender und Anbieter gleichermassen und bringen die Schlüsselmomente der Schweizer Unternehmens-IT und der Einflüsse der welt-weiten IT-Anbieter ins Bewusstsein. Die Redak-tion wird die wichtigsten für Geschäfts-IT rele-vanten Anlässe der Schweiz und der ganzen Welt Revue passieren lassen und deren Bedeu-tung für die Anwender in Unternehmen beur-teilen.

Dazu liefern wir Ihnen zusätzlich ein Update der bedeutendsten Produktankündigungen, damit Sie für Ihre Entscheidungen im nächsten

Jahr jederzeit bestmöglich dokumentiert sind. Des weiteren werden die Ankündigungen und Versprechen der Hersteller in den praktischen Zusammenhang für die Unternehmens-IT ge-stellt, indem IT-Verantwortliche aus mittelstän-dischen Betrieben die Trends und Hypes aus ihrer Sicht kommentieren und die Anbieter-Kommunikation in Relation zu den Bedürfnis-sen der Unternehmen stellen.

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So war 2008, so wird 2009

Vorschau auf InfoWeek 22Erscheinungsdatum: 08. Dezember 2008

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Infoweek 2 vom 9.2.2009 Conferencing, Instant Messaging

Infoweek 3 vom 23.2.2009 Identity Management, PKI, digitale Signaturen