Ingrid Betancourt - ifapp · 2016. 9. 6. · Ingrid Betancourt: Geboren wurde sie im Dezember 1961...

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Ingrid Betancourt Modelling NLP Masterarbeit von Katrin Kordt Ausbildung vom 22.03.2014-18.01.2015 im ifapp, Berlin

Transcript of Ingrid Betancourt - ifapp · 2016. 9. 6. · Ingrid Betancourt: Geboren wurde sie im Dezember 1961...

  • Ingrid

    Betancourt Modelling

    NLP Masterarbeit

    von Katrin Kordt

    Ausbildung vom 22.03.2014-18.01.2015 im ifapp, Berlin

    http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:INGRID_BETANCOURT_IN_PISA.jpg

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    Einleitung:

    Die Person, von der meine Arbeit handelt, ist Ingrid Betancourt, eine kolumbianische Politikerin. Sie ist entführt und 6,5 Jahre lang von Guerilleros im kolumbianischen Dschungel gefangen gehalten worden. Ihre Fähigkeit, sich in absolut hoffnungslosen Situationen, von außen, eine Ressourcenstärkung zu holen, um dann weiter ihren Lebensweg gehen zu können, habe ich nachfolgend modelliert. Ich habe im Jahr 2001 das erste Mal von Ingrid Betancourt gelesen. Kurz darauf wurde sie im Februar 2002 in Kolumbien von FARC-Rebellen entführt. Mich hat Ihre Geschichte nie ganz losgelassen. In den Jahren ihrer Entführung sah man ab und zu etwas in den Nachrichten von den politischen Bemühungen um ihre Befreiung, aber sie blieb verschwunden. Im Juli 2008 dann wurden sie und andere Geiseln mit Hilfe der USA befreit. Ingrid Betancourt hat ein Buch über ihre Zeit in Geiselhaft geschrieben („Kein Schweigen, dass nicht endet“). Was mich unter anderem in dem Buch beeindruckt hat, war ihre Fähigkeit, in wahrhaft hoffnungslosen Situationen, durch erinnern an ihre Familie und deren Ressourcen, oder auch durch innere Zwiegespräche, die durch das lesen in der Bibel entstanden, immer wieder Kraft zu schöpfen, um ihren Lebensweg weiterzugehen.

    Ingrid Betancourt:

    Geboren wurde sie im Dezember 1961 in Kolumbien wuchs aber in Paris auf. Sie war zweimal verheiratet und hat von ihrem ersten Mann, einem französischen Diplomaten, 2 Kinder. Ihre Tochter ist 1985 geboren, ihr Sohn 1988. Ihr Vater, Gabriel Betancourt, war Bildungsminister in Kolumbien, wurde dann Delegierter bei der UNESCO und ist in diesem Rahmen nach Paris gekommen. Seine Familie ist mit ihm nach Frankreich gezogen. Ingrid Betancourt studierte in Paris Politikwissenschaften und zog 1990, als in Ihrem Land der Kampf gegen die Drogenkartelle von Seiten der Politik massiver wurde, wieder in Ihr Heimatland. Zunächst arbeitete sie im Finanzministerium. Von 1994 an war sie dann Abgeordnete im Repräsentantenhaus. Sie saß für die Partei „Oxigene-verde“ = „grüner Sauerstoff“ im Parlament. 2002 sollte sie für die Präsidentschaftswahlen kandidieren. Mit der Entführung begann für Ingrid Betancourt ein ständiger Kampf ums Überleben. Nicht nur die Angst von den Rebellen erschossen zu werden, sondern auch der Tod durch verhungern, Krankheit, giftigen oder gefährlichen Tieren begleiteten sie von nun an. Vier Fluchtversuche unternahm sie, und mit jedem Versuch, wurden die Repressalien gegen sie größer. Am Anfang der Entführung lebte sie noch in einem bewachten Zelt, später in einem, mit Stacheldraht eingezäunten Areal, im Holzverschlag mit 12 anderen Gefangenen. Nach weiteren Fluchtversuchen wurde sie dann mit einer schweren Eisenkette am Hals an einen Baum gekettet, mal hatte sie ein Zelt zum Schlafen, mal war sie dem Dschungel nur in einer Hängematte ausgesetzt. Immer auf der Flucht vor dem Militär, wechselten die Rebellen häufig die Lager. Dafür mussten sie und ihre Mitgefangenen oft wochenlange Fußmärsche durch

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    Sumpfgebiete, teilweise mit Wasser bis zum Oberschenkel in Kauf nehmen. Schluchten waren teilweise nur auf Baumstämmen zu überqueren, Flüsse mit Piranhas und Kaimanen wurden durchschwommen, ganze Wälder voller Dornenbüsche mussten durchquert werden. Sie waren u.a. Angriffen von Hornissen, verschiedenste Mosquitos, Skorpione oder giftigen Riesenameisen ausgesetzt. Die Nahrung beschränkte sich hauptsächlich auf Reis und Bohnen. Manchmal nur eine Tasse pro Tag. Nachdem 2007 einer Geisel die Flucht in die Freiheit gelang, wurden Ingrid Betancourt und die verbliebenen Entführten noch stärker schikaniert. Ingrid Betancourt wurde von der Gruppe isoliert, es gab ein Sprechverbot, auch die Bewacher sprachen über ein halbes Jahr nicht mehr mit ihr. Essen, Trinken und auch Toilettengangerlaubnis gab es nur noch willkürlich. Sie wurde erniedrigt, wo es nur ging. Mit den Worten „Jetzt bin ich in der Hölle angekommen“ beschreibt diese Phase in ihrem Buch. Die Hoffnungslosigkeit wich einer Lebensmüdigkeit.

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    Referenzerfahrungen, Handeln, Fähigkeiten: Erfahrung September 2002: Ingrid’s Tochter hat ihren 17.Geburtstag. Hoffnungslosigkeit macht sich bei ihr breit. Sie lebt in einem dauernden seelischen Schmerz, wird sie jemals wieder lebendig aus diesem Dschungel herauskommen? Am Tag des Geburtstages befasst sich Ingrid nur mit ihrer Tochter. Erinnert sich an die Geburt, die ersten Schritte, lässt Melanie‘s ganzes bisheriges Leben revuepassieren. Erinnert sich an die letzte Umarmung. Ingrid weint zwar, aber eine tiefe Dankbarkeit macht sich in ihr breit. Eine Dankbarkeit, so viele Erinnerungen an ihre Tochter zu haben, aus denen sie jetzt schöpfen kann. Diese Erinnerungen, füllen sie mit so vielen Glücksgefühlen, dass sie wieder die Kraft bekommt, auszuharren, zu hoffen und weiterzugehen. Handeln: Sie erinnert sich, taucht tief in die Erinnerung ein (assoziiert), sie weint, sucht das Positive in dieser Situation, sie fühlt, sie „sieht nach vorn“. Fähigkeit: Erinnern, assoziieren, weinen, Dankbarkeit, Selbstfürsorge, auf das „Schöne“ blicken, fühlen, ausharren, hoffen, weitermachen, annehmen. Erfahrung Oktober 2002: Ingrid bekommt eine Bibel. Sie fängt an, zu lesen. Besonders die Erzählung über die Hochzeit von Kana beschäftigt sie sehr. Tagelang setzt sie sich mit ihr auseinander. Irgendwann erkennt sie, dass Jesus immer die Wahl hatte Gutes zu tun oder nicht. Er tat es nicht automatisch. Und dann wird ihr bewusst, dass auch sie, hier in Gefangenschaft im Dschungel, trotz allem immer die Wahl hat. Handeln: Sie liest, sie überlegt, sie führt einen inneren Dialog, sie schlussfolgert. Fähigkeit: Lesen, überlegen, abwägen, reflektieren, sich positionieren, erkennen, nachdenken Erfahrung Dezember 2002: Ingrid Betancourt’s erster Fluchtversuch scheitert. Als sie wieder eingefangen wird, soll sie angekettet ins Lager zurück gebracht werden. Mehrere Rebellen stehen im Kreis um sie herum. Einer versucht ihr die schwere Eisenkette um den Hals zu legen. Ingrid weicht aus. Der Guerillero verpasst Ihr mit der Kette einen Schlag an den Kopf. Ingrid geht zu Boden. Ihre Hilflosigkeit nutzt er aus und will ihr die Kette erneut umlegen. Ingrid weicht wieder aus, und wieder wird sie mit der Kette geschlagen. Nun ist sie ganz wehrlos und der Rebell legt ihr die Kette um den Hals. Als sie wieder zu sich kommt, wird sie ins Lager zurückgeführt. Wieder an Ihrem Schlafplatz beschreibt sie folgende Erinnerung: „Aus sehr weiter Ferne sprach die Stimme meines Vaters zu mir und ein Wort kam mir in den Kopf.

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    „Würde“. Es hatte keinen Bezug zur Gegenwart, es gehörte zum Bild meines Vaters. … immer wieder sagte ich mir das Wort vor, wie ein Gebet, wie ein magischer Spruch, damit ich die innere Haltung meines Vaters übernahm. Weil das Nachahmen des Ausdrucks in mir die Gefühle weckt, die ich damit verbinde.“ Handeln: Sie tritt für sich ein, sie weicht aus, sie fällt, sie geht, sie erinnert sich, sie hört, sie sieht, sie führt einen inneren Dialog, sie fühlt, sie verbindet, sie assoziiert sich, sie ahmt nach Fähigkeit: Selbstfürsorge, ausweichen, fallen, gehen, erinnern, hören, sehen, nachdenken, fühlen, Kontakt aufnehmen, nachahmen Erfahrung Oktober 2004: Der Beginn einer langen Wanderung durch den Dschungel bis ca. Weihnachten 2004. Genau zum Start bekommt Ingrid eine Hepatitis und schon nach wenigen Tagen ist sie kaum mehr in der Lage, zu laufen. Ihre Entführer ignorieren ihren Gesundheitszustand und schikanieren sie, wo sie nur können, weil sie so langsam vorankommt. Keine Medikamente, nur kurze Rastpausen für sie, da sie immer als letztes am Rastplatz ankommt. Sie wird mit dem Gewehrkolben geboxt, immer wieder angetrieben weiterzulaufen, schneller, schneller. Bergauf, bergab, durch Sümpfe, ohne Rücksicht. Ihre Leber ist riesig angeschwollen und jede noch so kleine Bewegung bereitet große Schmerzen. Verzweiflung macht sich in ihr breit und Angst, dass sie hier im Dschungel sterben wird. Folgende Erinnerung schreibt sie in ihrem Buch: „In meinem Kopf hörte ich die Stimme meiner Mutter: „Tu nichts, was Dich in Gefahr bringt. Wir wollen Dich lebend.“ Sie nimmt all ihren Mut zusammen und bittet um eine Pause, die ihr auch gewährt wird. Man sieht ihr an wie schlecht es ihr geht, und von da an, braucht sie nicht mehr selbst zu laufen, sondern wird auf dem Rücken der Guerilleros getragen. Handeln: Sie geht, sie hört, sie erinnert sich, sie bittet, sie sorgt für sich, sie spricht Fähigkeit: Gehen, hören, erinnern, bitten, Selbstfürsorge, sprechen Undatierte Referenzerfahrungen: Ingrid trug am Tage ihrer Entführung eine Jeans, die ihre Tochter Melanie ihr zum Geburtstag geschenkt hat. Diese Hose, hat sie auch in Gefangenschaft stets in ihrer Nähe. Immer wenn sie Diese berührt, denkt sie an ihre Tochter und spürt ihre Liebe. Diese Liebe lässt sie in sich wirken, bis es ihr besser geht. Handeln: Sie zieht an, sie bewahrt auf, sie erinnert sich, sie berührt, sie fühlt, sie assoziiert sich, sie sorgt für sich

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    Fähigkeit: Anziehen, aufbewahren, erinnern, berühren, fühlen, assoziieren, Selbstfürsorge …… Im Lager hat Ingrid immer wieder Phasen der Langeweile und Depression. Dann erinnert sie sich an Ihren Vater und einen Satz, den er oft zu ihr gesagt hat:“ Unser Lebenskapital wird in Sekunden bemessen. Sind diese erst fort, bekommen wir sie nie wieder zurück.“ Dieser Satz veranlasst Ingrid, um ein Lexikon zu bitten. Was sie auch erhält und in dem sie viele Stunden recherchiert und ihr Wissen vervollständigt. Handeln: Sie erinnert sich, sie sieht, sie hört, sie bittet, sie liest, sie schreibt, sie recherchiert, sie lernt, sie nimmt an, Fähigkeit: Erinnern, Selbstfürsorge, sehen, hören, bitten, lesen, schreiben, recherchieren, lernen, annehmen …… Der Bau des 1.Gefängnisses mitten im Dschungel schockt Ingrid so sehr, dass sie das Gefühl hat den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie bekommt Alpträume und schreit im Schlaf. Hoffnungslosigkeit macht sich bei ihr breit. Eines Tages ruft Ingrid sich die Bilder von der Zeit nach der Geburt Ihrer Tochter auf den Seychellen herauf. In Gedanken kehrt sie dorthin zurück und lässt dieses Glücksgefühl in sich wirken. Diese Erinnerung gibt ihr die Kraft gegen das Gefängnis aufzubegehren und sich immer wieder zu sagen, dass sie kein Häftling sei, sie habe sich nichts zu Schulden kommen lassen. Keiner hat das Recht, ihre Freiheit zu rauben. Handeln: Sie erinnert sich, sie sorgt für sich, sie fühlt, sie assoziiert sich, sie spricht, sie begehrt auf, sie kämpft um ihre Würde Fähigkeit: Erinnern, Selbstfürsorge, fühlen, assoziieren, sprechen, aufbegehren, Selbstwertschätzung …… Viel Zeit in Gefangenschaft verbringt sie im Zwiegespräch mit Gott. In ihnen lässt sie die Tage „Revue passieren“ und erkennt, dass sie in bestimmten Situationen auch anders hätte reagieren können. Sie erkennt, dass sie Ihre Art zu leben umstellen muss. Nicht mehr aktiv in die Welt zu gehen und zu machen, sondern bei sich zu sein, mit sich zu arbeiten. Handeln: Sie führt innere Dialoge, sie erinnert sich, sie wechselt die Perspektive, sie hinterfragt sich, sie erkennt, sie nimmt an.

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    Fähigkeit: Selbstreflektion, sich hinterfragen, Perspektivwechsel, erkennen, annehmen …… Ingrid’s Assistentin Clara, die mit ihr entführt wurde, hat eine andere Strategie mit der Entführung umzugehen. Sie hat die Hoffnung auf Freiheit aufgegeben und steigert sich so in Ihr Schicksal, dass sie durch die Entführung für immer Kinderlos bleiben wird, dass sie eines Tages einen Antrag stellt. Ein Guerillero soll sie schwängern. Als Ingrid davon erfährt, ist sie geschockt. Sie ist unfähig, mit dieser Situation umzugehen und fragt sich, wie ihr Vater an ihrer Stelle reagiert hätte. Im „Zwiegespräch“ mit ihm wird ihr klar, dass jeder seine eigene Art hat mit einem psychischen Schicksalsschlag umzugehen. Sie schreibt in ihrem Buch: „Im Gegensatz zu Clara schöpfe ich aus einem riesigen Reservoir an Erinnerungen und bin dankbar dafür.“ Außerdem spürt sie die Kraft, die sie von ihren Kindern bekommt und die sie trägt. Sie weiß in diesem Augenblick, dass sie ihren Kampf um ihre Freiheit nie aufgeben würde. Handeln: Sie erkennt ihre Unfähigkeit, sie führt innere Dialoge, sie erinnert sich, sie fühlt, Fähigkeit: Selbstreflexion, sich hinterfragen, Perspektivwechsel, Selbsterkenntnis, Selbstvertrauen, Dankbarkeit, fühlen, sich tragen lassen

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    Ingrid Betancourt

    Glaubenssätze:

    „Ich habe die Hoffnung, Korruption in der Politik ans Tageslicht zu bringen.“

    „Man muss erst älter werden, um inneren Frieden schätzen zu können.“

    „Mein Leben steht unter einem guten Stern, mir wird Erfolg beschieden sein.“

    „Mein Vater hat mich immer gehalten, Gefahren aus dem Weg geräumt, hat mir Halt gegeben in schweren Zeiten.“

    „ Mein Vater sieht die Dinge, wie von einer höheren Warte aus.“

    „Papa trifft seine Entscheidungen immer nach strengen Prinzipien.“

    „Ich muss stark sein und nach vorne blicken.“

    „Es ist besser zu sterben, als sich zu unterwerfen.“

    „Ich will in Frieden leben.“

    „Ich bin meine eigene Herrin.“

    „Mein Vaters Segen ist mein größter Schutz.“

    „Das einzig Sichere im Leben ist der Tod.“

    „Das Leben gibt uns immer Vorräte an die Hand, wenn wir die Wüste durchqueren

    müssen.“

    „Es gibt keine Zufälle. Man muss geduldig abwarten, bis sich einem der Sinn der Ereignisse offenbart.“

    „Die Worte meines Vaters, lassen mich genesen.“

    „Eine Sekunde Freiheit und sei sie tödlich ist besser als eine Ewigkeit Knechtschaft.“

    „Man muss Gesetze erlassen, um Gesetzlosigkeit zu bekämpfen.“

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    Ingrid Betancourt Werte:

    Die Werte sind hierarchisch, nach der Häufigkeit Ihrer Nennung im Buch („Kein Schweigen, das nicht endet“) geordnet.

    1. Freiheit

    2. Würde

    3. Frieden

    4. Stolz

    5. sich für Schwächere einsetzen

    6. Vertrauen

    7. Mitgefühl

    8. Vergebung

    9. Liebe

    10. Höflichkeit

    11. im Dialog bleiben

    12. Meinungsfreiheit

    13. Gerechtigkeit

    14. Identität

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    Ingrid Betancourt:

    Metaprogramme:

    Aktivität: Proaktiv Sie ist eine „Macherin“. Immer wieder gerät sie mit den Guerilleros aneinander, weil sie ihren Mund nicht halten kann. Sie ist meistens diejenige in der Gefangengruppe,

    die Aktionen initiiert.

    Orientierung: Hinzu Ihr anvisiertes Ziel ist die Flucht. Sie versucht es 4x. Während der Vorbereitungen

    hat sie den Fokus auf das, was sie dafür braucht, was geht… Sie überdenkt zwar auch einiges, aber meistens weil sie damit vorher schlechte

    Erfahrungen gemacht hat. Sie geht immer wieder große Risiken ein, um ihr Ziel zu erreichen. Z.B. lässt sie sich auf einen Vorschlag, zur gemeinsamen Flucht mit einem Guerillero, ein. Sie hat keine Möglichkeit zu prüfen, ob es sich vielleicht um einen Hinterhalt handelt und geht das

    Risiko ein, hintergangen zu werden.

    Referenz: Internal Immer wieder steht sie für ihre Werte und Überzeugungen ein, egal was für

    Repressalien sie zu fürchten hat. Sie hört in der Beziehung so gut wie gar nicht auf ihre Mitgefangenen.

    Begründung: Möglichkeiten

    Sie hat oft Probleme damit, sich in den Alltag des Lagerlebens einzufinden, wenn sie meint, daß etwas effektiver/besser gemacht werden kann.

    Sie macht Sport, um sich fit zu halten. Liest im Lexikon, um etwas zu lernen und die Zeit zu vertreiben, webt Gürtel, um Geburtstagsgeschenke für ihre Kinder zu haben.

    Beziehung: Übereinstimmung mit Ausnahme

    Bei Landschafts-/Lagerbeschreibungen beschreibt sie erst das große Ganze dann die Details.

    z.B. Erst Dschungel, dann die Bäume, Sträucher, Tiere z.B. Erst Dorf, dann Häuser, dann Plätze, Menschen, Tiere

    Chunk-Grösse: Ganzes

    Bei Landschafts-/Lagerbeschreibungen beschreibt sie erst das große Ganze dann die Details.

    z.B. Erst Dschungel, dann die Bäume, Sträucher, Tiere z.B. Erst Dorf, dann Häuser, dann Plätze, Menschen, Tiere

    Stressreaktion: Wahl

    Sie hat erst eine emotionale Reaktion und findet dann aber wieder in die Rationalität.

    Arbeitsstil: Unabhängig Sie packt das Leben aktiv an. Bei den Umständen im Vorfelde Ihrer Entführung

    (Abzug von Leibwächtern, kein gepanzertes Auto vorhanden, kein Hubschrauber) traf sie allein die Entscheidungen, wie es weiter geht.

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    Auch in Gefangenschaft ist sie gerne für sich allein, weil sie sich dann nicht unterordnen muss.

    Regelstruktur: Meine/meine Ihren Umgang mit Anderen wird sehr von ihren Werten beeinflusst, und diesen

    Umgang erwartet sie auch von den anderen Menschen.

    Überzeugungssystem: sehen Sie beobachtet die Guerilleros, wie sie sich im Dschungel verhalten, was sie essen,

    wie sie Nahrung finden, etc. um es später bei der Flucht zu verwenden. Sie schaut immer wieder beim Weben zu, bis sie es selbst kann. Auch als sie lernen

    will bestimmte Muster zu weben, schaut sie erst wieder bei den „Fachleuten“ zu.

    Überzeugungsmodus: Zahl der Beispiele Sie beobachtet immer wieder, vergleicht ob Ähnlichkeiten zur gleichen Tätigkeit auch bei anderen Guerilleros zu finden sind, oder ob die Tätigkeit immer gleich ausgeführt

    wird.

    Primäre Aufmerksamkeit: Informationen Sie ist an vielen Dingen interessiert. Sorgt für sich, das keine Langeweile aufkommt in dem sie immer neue Dinge macht. (Bibel lesen, mit dem Lexikon arbeiten, weben,

    Sport machen) Sie gibt ihre Erfahrungen auch gerne weiter. Z.B. beim Französischunterricht, oder

    bei der Benimmschulung am Tisch.

    Zeit: Vergangenheit Sie begründet viele ihrer Verhaltensweisen mit Referenzerfahrungen aus der

    Vergangenheit.

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    Genogramm: Yolanda Pulecio Gabriel Betancourt *1939 *1918 gest.2002 Astrid Ingrid Fabrice Delloye Juan Carlos Lecompte *1960 *1961 verh.1983-1990 verh. 1997-2011 Melanie Lorenzo *1985 *1988

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    Beziehungsanalyse:

    Eltern: Yolanda Pulecio und Gabriel Betancourt. Sie trennten sich als die Töchter schon erwachsen waren. Beide haben noch ein freundschaftliches Verhältnis miteinander. Ingrid hat zu beiden Eltern ein inniges Verhältnis, wobei die Liebe zu Ihrem Vater stärker ist. („Ich liebe ihn abgöttisch, dass Zusammensein mit ihm war niemals banal. Ein Leben ohne ihn, war in meiner Vorstellung wie eine Wüste der Langeweile.“ Schreibt sie in ihrem Buch.) Jeden Abend, vor der Entführung, haben sie miteinander telefoniert und sich eine gute Nacht gewünscht. Ihr Vater war für Ingrid in vielen Bereichen ein großes Vorbild. Ihre Mutter begleitete sie vor der Entführung ab und zu auf den politischen Reisen und hat die ganzen Jahre während Ingrid entführt war, jeden Samstag in einer speziellen Radiosendung aufmunternde Worte zu ihrer Tochter gesprochen, obwohl sie oft nicht wusste, ob Ingrid diese Worte hören konnte. Sie hat sich auch unermüdlich, um die Freilassung Ihrer Tochter gekümmert. Die Schwester: Astrid. Auch ihr Verhältnis war zugewandt. Während Ingrid bei ihrem Vater auch gerne mal „das kleine Mädchen war“, war Astrid die Vernünftige, die große Schwester. Der Ex-Mann: Fabrice Delloye. Über das Verhältnis zu ihrem Ex-Mann habe ich nichts erfahren können. Die Kinder, Melanie und Lorenzo haben einen regelmäßigen Umgang mit ihrem Vater. Über Ihren Ex-Mann schreibt sie im Buch: („Fabrice stand meinem Vater auch nach unserer Trennung nahe. Mein Vater betrachtete ihn, wie seinen Sohn.“) Der Ex-Mann lebt auch in Kolumbien. Der Ehemann: Juan Carlos Lecompte. Die Kinder, Melanie und Lorenzo haben Ihren Hauptwohnsitz bei Ihm und Ingrid. Während der Entführung zerbricht die Ehe. Ingrid schreibt nicht viel über ihn. Sie liebt ihn, aber wie sie darüber schreibt, ist es eine andere Liebe, als Die zu ihren Eltern. Am Anfang wundert sie sich, dass er nie zu ihr über das Radio spricht. Einmal tut er es, an ihrem Geburtstag. Und fängt dabei an zu weinen. Auch seine Bemühungen, um ihre Freilassung lassen während der Entführungszeit nach. Es gibt Gerüchte, dass er während Ingrid’s Abwesenheit mit einer anderen Frau zusammengekommen ist. Die Kinder: Melanie und Lorenzo. Die Liebe zu ihren Kindern ist sehr groß. Immer wieder erzählt sie in ihrem Buch mit liebevollen Worten von ihnen. Zu den Geburtstagen der Kinder bastelt sie Geschenke und versucht jedes Jahr, diese Tage im Lager besonders zu gestalten. An manchen Geburtstagen darf sie sogar einen Kuchen backen, der dann von den Gefangenen genossen wird. Das Verhältnis der Kinder zu ihrer Mutter scheint, aus den Erzählungen im Buch, ein normales Verhältnis, dem Alter entsprechend, zu sein.

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    OKordtSchreibmaschinentext-NLP Masterarbeit, Katrin Kordt-

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    Das Ingrid Betancourt-Format: („wenn gar nichts mehr geht!“)

    In diesem Format geht es um Ressourcenstärkung. Man sucht sich Paten aus, von denen man Ressourcen geschenkt bekommen möchte. Der Vorteil bei diesem Format ist, dass der Coachee in einem Format gleich mehrere Ressourcen gestärkt bekommen kann. Die Auswahl der Paten ist nahezu unbegrenzt. Die Personen können dem Coachee bekannt sein, es können aber auch Prominente, Unbekannte, die man mal z.B. mal auf einem Bild gesehen hat, fiktive Personen, wie Gott, Buddha oder verstorbene Personen sein. Wichtig ist nur, dass der Coachee, die gewünschte Ressource mit der Person verbindet. Zu den „geschenkten“ Ressourcen werden zusätzlich Symbole erarbeitet. Die „geschenkten“ Ressourcen, die Symbole und alles, was der Coachee bei der „Schenkung“ erlebt hat, wird am Ende in einem Bild zusammengefasst und mit einem Swish verankert. Mit diesem Format wird eine Veränderung auf der logischen Ebene der Fähigkeiten vorgenommen. Geeignet ist dieses Format z.B. für Menschen, die vor einer Aufgabe stehen, für deren Bewältigung mehrere Ressourcen fehlen. Fallbeispiel: Ein Lehrer hat ein Elterngespräch zu führen. Ein Kind steht vor einem Schulwechsel und die Eltern sind mit der Empfehlung der Schule nicht einverstanden. Die Familie ist dem Lehrer unsympathisch und der Vater hat ein aggressives Auftreten, dadurch wird der Lehrer verunsichert und vergisst, was er sagen will. Für dieses Gespräch wünscht sich der Lehrer eine Stärkung der inneren Ruhe, der Abgrenzung und mehr Klarheit im Kopf. Für diese 3 Ressourcen kann er sich Paten aussuchen, die er mit diesen Ressourcen verbindet und kann sich von diesen Paten so viel davon schenken lassen, wie er braucht. Zu jeder Ressource erarbeitet er sich außerdem ein Symbol. Abschließend erstellt er sich ein inneres Bild, in dem er sich in der Gesprächssituation mit seinen Ressourcen sieht, und dieses Bild wird verankert. Das Format ist auch für Menschen geeignet, deren körperliche Verfassung so ist, dass sie den Glauben haben, ihr Körper/ ihre Gesundheit ist nicht mehr von ihnen beeinflussbar und die Krankheiten schlägt unkontrolliert und unvorhersehbar zu. Wie z.B. Menschen mit Autoimmunerkrankungen, Allergien, Krebs, etc. Auch hier kann sich der Coachee „Paten“ suchen, bei denen er meint, dass diese Personen die Ressourcen besitzen, die er jetzt selbst gebrauchen kann. Das können z.B. Ressourcen sein, die stabilisieren und dem Coachee Kraft und Mut geben, weiterzumachen, um letztendlich wieder Vertrauen in sich und seinen Körper zu bekommen. Hier werden die Ressourcen dann auch, wie oben beschrieben, im Körper verankert. Der Coach hat dann in weiteren Coachings die Möglichkeit, darauf aufzubauen und den Coachee zur Erkenntnis zu begleiten, dass er alles, was er für ein zufriedenes Leben benötigt, selbst in sich trägt und sein Leben nicht von seinem Körper oder der Krankheit bestimmen lassen muss.

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    Gleiches gilt auch für Menschen, die in einer Depression stecken oder ein schweres Trauma erlitten haben, Menschen, die keinerlei Perspektive mehr sehen. Auch hier hat man die Möglichkeit, mit dem Format erstmal eine Stabilität herzustellen, um dann weiterzusehen was die nächsten Schritte sein können. (In diesen Fällen keine Weiterbehandlung beim Coach, sondern Weitervermittlung an Fachleute.)

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    Das Ingrid Betancourt -Format: („wenn gar nichts mehr geht!“)

    Material: mehrere Bodenanker A = Coachee B = Coach

    1. Rapport aufbauen und „Tiger fangen“ „Was ist das Thema/die Situation in der Ressourcen benötigt werden?“ „Welche Ressourcen werden benötigt?“ „Welche „Paten“ verbindest Du mit den Ressourcen?“

    2. Meta-Ebene aufbauen

    Neutrale Ebene benennen, von wo, neutral auf das ganze Arbeitsfeld geschaut werden kann. Von hier startet die Formatarbeit.

    3. 1.Bodenanker: Pate A B bittet A den Paten für seine erste Ressource auf einen Bodenanker zu schreiben und vor sich in das Arbeitsfeld zu legen. A tritt auf den Bodenanker und B assoziiert A (mit Hilfe von VAKOG) mit einer konkreten Situation, wo A ganz bewusst gewesen ist, dass der Pate diese Ressource besitzt. Ist A gut assoziiert (auf die Physiologie achten) fordert B A dazu auf, den Paten zu bitten, ihm etwas von der Ressource zu schenken. „Nun frage X, ob er Dir etwas von dieser Ressource schenken mag.“ „Vielleicht magst Du eine entsprechende Handbewegung machen“ (z.B. Hände zum Empfang öffnen und ausstrecken) „Oder schau einfach, in welcher Form X Dir von der Ressource abgibt.“ „Nimm so viel, wie Du brauchst, und wenn du fertig bist, gebe mir ein Zeichen.“ Hat A genug von der Ressource aufgenommen, bedankt er sich bei seinem Paten.

    4. 2. Bodenanker: Symbol Ressource A: B legt einen zweiten Bodenanker neben den ersten. „Bitte gehe jetzt auf den zweiten Bodenanker.“ Hier wird jetzt die Ressource, mit Hilfe von Abfragen der Submodalitäten, in A verankert und ein Symbol herausgearbeitet. „Wie fühlst Du Dich?“ „Was siehst Du?“ „Was hörst Du?“ „Wo spürst Du etwas?“ „Was verbindest Du mit dieser Ressource? Gibt es ein Symbol? (Wort/Farbe/Gefühl/Satz, etc.) Dieses Symbol malt/schreibt A auf den zweiten Bodenanker.

    5. Öko-Check: B lässt A aus dem Arbeitsfeld heraustreten, um zu überprüfen, ob es ihm gut geht. „Wie geht es Dir?“

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    Punkt 3, 4 und 5. werden so oft wiederholt, wie der Coachee sich Paten/Ressourcen ausgesucht hat.

    6. Erstellung eines „Ist-Bildes“: B legt einen weiteren Bodenanker und bittet A darauf zu treten. Dann bittet er A ein Bild vor seinem inneren Auge zu erstellen, wie er sich in der z.Zt. noch ressourcenarmen Situation sieht. „Wenn Du magst, schließe die Augen und mache Dir ein Bild von der Situation, wie sie jetzt ist.“ „Was siehst/hörst/fühlst Du?“ „Wenn Du das Bild präsent hast, schiebe es bitte zur Seite weg.“

    7. Erstellung eines „Ziel-Bildes“: B bittet A nun ein Bild zu kreieren, wie er sich in der besprochenen Situation sieht, mit den geschenkten Ressourcen. A sollte dissoziiert auf das Bild schauen. Hier ist es gut, wenn B ein Beispiel vorgibt. (z.B. „Du sitzt im Kino und siehst Dich auf der Leinwand…“) „Wenn Du magst, schließe noch mal die Augen und mache Dir ein Bild, wie Du in der Situation bist, mit Deinen neuen Ressourcen.“ „Sieh Dich und beobachte Dich, wie Du mit Deinen Ressourcen bist.“ „Was siehst/hörst/fühlst Du auf der Leinwand?“ Wichtig ist, das A das Bild sehr präsent ist. B kann auf die Physiologie achten und genau nachfragen (Submodalitäten)), evtl. wiederholt B die Symbole, Bilder, Gefühle, etc. von der „Schenkung“ noch einmal, um A tiefer eintauchen zu lassen. „Vielleicht tauchen Deine Symbole im Bild auf…“ „Wenn Dir das Bild ganz präsent ist, gebe mir ein Zeichen.“

    7a. Öko-Check: „Wenn Du das Bild jetzt anschaust, gibt es etwas, was noch fehlt?“ „Gibt es einen Einwand, wenn Du die Person mit seinen neuen Ressourcen vor Dir siehst?“ 7b. „Bildschirm leeren“: „Gut, dann bitte ich Dich jetzt, auch dieses Bild beiseite zu schieben.“ 8. Swish:

    B verankert jetzt das „Ziel-Bild“ mit Hilfe eines Swish. „Hole bitte noch mal Dein Ist-Bild hervor. Lass es groß und hell vor Deinem inneren Auge erscheinen. Wenn Du es siehst, dann hole auch bitte Dein Ziel-Bild hervor, mache es klein und setze es unten rechts in die Ecke Deines großen Ist-Bildes.“ „Jetzt bitte ich Dich, wenn ich das Wort Swish sage, dass Du die Bilder tauschst.“ (Ziel-Bild groß und hell und Ist-Bild klein, rechts unten in der Ecke) Zur Unterstützung kann B entsprechende Gesten machen. „Wenn der Wechsel der Bilder gut geklappt hat, dann schiebe beide Bilder in eine Richtung weg, und öffne die Augen.“ Dieses wiederholt B so oft, bis er das Gefühl hat, im Wechseln der Bilder ist eine gewisse Sicherheit entstanden. „Wie klappt es mit dem wechseln? Bist Du bereit, es mal allein auszuprobieren?“

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    Dann lässt B A den Swish so lange selbst wiederholen bis ein gewisser Automatismus entstanden ist. „ Brauchst Du noch Wiederholungen?“

    9. Future-Pace: B gibt A einen weiteren Bodenanker und bittet ihn, diesen dort zu platzieren, wie der zeitliche Abstand, der zu erwarteten Situation, vom Swish entfernt ist. Hat A dies getan, bittet B ihn, sich darauf zu stellen. „Wenn Du jetzt an die zu erwartende Situation X denkst, wie ist das für Dich?“ „Was hat sich geändert?“

    10. Öko-Check: B und A verlassen das Arbeitsfeld und gehen auf die Meta-Ebene. „Wie fühlst Du Dich?“ „Schau Dir noch mal das Arbeitsfeld an, was denkst Du, wenn Du es siehst?“ „Möchtest Du die Bodenanker einsammeln und als visuellen Anker mit nach Hause nehmen?“ Evtl. malt A das erarbeitete Bild noch auf ein Blatt Papier auf. (Kann auch zuhause gemacht werden.)

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    Welche Grund- bzw. Vorannahmen sind in den einzelnen Schritten des Formates enthalten?

    Schritt 1: Rapport aufbauen und „Tiger fangen“: - Die Basis für wirksame Kommunikation ist Rapport - Menschen treffen stets die beste Entscheidung, die sie zu einem

    bestimmten Zeitpunkt treffen können. Sie wählen den effektivsten Weg, den sie zurzeit kennen. Lernen sie bewusst oder unbewusst eine bessere Möglichkeit kennen, werden sie diese auch nutzen.

    - Wenn etwas nicht funktioniert, mache etwas anderes. - Wir verfügen über die Ressourcen, die wir zur persönlichen Veränderung

    benötigen. - Die Energie fließt dahin, wo die Aufmerksamkeit fokussiert ist. - Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Botschaft, die wir

    bekommen. Es gibt keine Fehler, kein Versagen, sondern nur die Erfahrung, Ergebnisse und Feedback.

    - Jedes Verhalten enthält eine Absicht, die etwas Bedeutsames für den Handelnden sicherstellt. Jedes Verhalten ist in einem bestimmten Kotext eine Fähigkeit.

    - Menschen reagieren auf ihr Bild der Realität, nicht auf die Realität selbst. Schritt 2: Meta-Ebene aufbauen:

    - Wenn etwas nicht funktioniert, mache etwas anderes. - Unsere Gefühle regulieren wir selbst.

    Schritt 3: 1.Bodenanker: Pate:

    - Die Energie fließt dahin, wo die Aufmerksamkeit fokussiert ist. - Unsere Gefühle regulieren wir selbst. - Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Botschaft, die wir

    bekommen. Es gibt keine Fehler, kein Versagen, sondern nur die Erfahrung, Ergebnisse und Feedback.

    Schritt 4: 2.Bodenanker: Symbol:

    - Unsere Gefühle regulieren wir selbst. - Die Energie fließt dahin, wo die Aufmerksamkeit fokussiert ist. - Lernen Menschen bewusst oder unbewusst eine bessere Möglichkeit

    kennen, als die bisher genutzte, werden sie diese auch nutzen. Schritt 5: Öko-Check:

    - Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Botschaft, die wir bekommen. Es gibt keine Fehler, kein Versagen, sondern nur die Erfahrung, Ergebnisse und Feedback.

    - Wenn etwas nicht funktioniert, mache etwas anderes. - „Widerstand“ ist eine Aussage über uns, nicht über unseren

    Gesprächspartner. - Unsere Gefühle regulieren wir selbst.

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    Schritt 6: Erstellung eines „Ist-Bildes“:

    - Unsere Gefühle regulieren wir selbst. - Die Energie fließt dahin, wo die Aufmerksamkeit fokussiert ist. - Menschen reagieren auf ihr Bild der Realität, nicht auf die Realität selbst.

    Schritt 7: Erstellung eines „Ziel-Bildes:“

    - Unsere Gefühle regulieren wir selbst. - Die Energie fließt dahin, wo die Aufmerksamkeit fokussiert ist. - Wir verfügen über die Ressourcen, die wir zur persönlichen Veränderung

    benötigen. Eine Veränderung kann schnell gehen und darf Spaß machen. - Lernen Menschen bewusst oder unbewusst eine bessere Möglichkeit

    kennen, als Die bisher genutzte, werden sie diese auch nutzen. - Jedes Verhalten enthält eine Absicht, die etwas Bedeutsames für den

    Handelnden sicherstellt. Jedes Verhalten ist in einem bestimmten Kontext eine Fähigkeit.

    Schritt 7a: Öko-Check:

    - Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Botschaft, die wir bekommen. Es gibt keine Fehler, kein Versagen, sondern nur die Erfahrung, Ergebnisse und Feedback.

    - Wenn etwas nicht funktioniert, mache etwas anderes. - „Widerstand“ ist eine Aussage über uns, nicht über unseren

    Gesprächspartner. - Unsere Gefühle regulieren wir selbst.

    Schritt 7b: „Bildschirm leeren“:

    - Unsere Gefühle regulieren wir selbst. - Die Energie fließt dahin, wo die Aufmerksamkeit fokussiert ist.

    Schritt 8: Swish:

    - Unsere Gefühle regulieren wir selbst. - Die Energie fließt dahin, wo die Aufmerksamkeit fokussiert ist. - Wir verfügen über die Ressourcen, die wir zur persönlichen Veränderung

    benötigen. Eine Veränderung kann schnell gehen und darf Spaß machen.

    - Jedes Verhalten enthält eine Absicht, die etwas Bedeutsames für den Handelnden sicherstellt. Jedes Verhalten ist in einem bestimmten Kontext eine Fähigkeit.

    Schritt 9: Future-Pace:

    - Unsere Gefühle regulieren wir selbst. - Die Energie fließt dahin, wo die Aufmerksamkeit fokussiert ist. - Wir verfügen über die Ressourcen, die wir zur persönlichen Veränderung

    benötigen. Eine Veränderung kann schnell gehen und darf Spaß machen. - Menschen treffen stets die beste Entscheidung, die sie zu einem

    bestimmten Zeitpunkt treffen können. Sie wählen den effektivsten Weg, den sie zurzeit kennen. Lernen sie bewusst oder unbewusst eine bessere Möglichkeit kennen, werden sie diese auch nutzen.

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    - Jedes Verhalten enthält eine Absicht, die etwas Bedeutsames für den Handelnden sicherstellt. Jedes Verhalten ist in einem bestimmten Kontext eine Fähigkeit.

    Schritt 10: Öko-Check:

    - Unsere Gefühle regulieren wir selbst. - Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Botschaft, die wir

    bekommen. Es gibt keine Fehler, kein Versagen, sondern nur die Erfahrung, Ergebnisse und Feedback.

    - „Widerstand“ ist eine Aussage über uns, nicht über unseren Gesprächspartner.

    - Wenn etwas nicht funktioniert, mache etwas anderes.

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    Weitere Formulierungen für Fragen oder Prozessinstruktionen zur Durchführung des Formates: A = Coachee B = Coach

    Schritt 1: Rapport aufbauen und „Tiger fangen“: - Wenn A in der Verneinung spricht, fragt B : „Was willst Du stattdessen?“ - „Was brauchst Du im Moment, damit es Dir besser geht?“ - Damit A Frieden mit sich, der Situation oder seinem Körper schließen kann,

    kann B ihn darauf hinweisen, dass jedes Verhalten eine positive Absicht hat. - B sollte sich kalibrieren und die Physiologie dahingehend überprüfen, ob ein

    Rapport besteht. Evtl. die Wortwahl dem Repräsentationssystem von A anpassen.

    - Das aktuelle Verhalten und die Situation, von A genau schildern lassen, evtl. mit VAKOG und Submodalitäten abfragen, damit man diese Informationen später zum hineinführen beim Ist-Bild verwenden kann.

    - Gleiches gilt für den Paten. Den Paten gut beschreiben lassen, mit seiner Ressource, damit B A beim „Bodenanker Pate“ bei der Assoziierung mit der ressourcevollen Situation evtl. begleiten kann.

    Schritt 2: Meta-Ebene aufbauen:

    - B fragt A, ob er sich auf seinem Platz in der Meta-Ebene wohlfühlt, evtl. müssen sonst Veränderungen getroffen werden.

    - B sollte A die Neutralität der Meta-Ebene erklären. B sollte A darauf hinweisen, dass zu jedem Zeitpunkt, wenn gewünscht, hierher zurückgekehrt werden kann.

    Schritt 3: Bodenanker Pate:

    - „Nimm Kontakt zu Deinem Paten auf…, auf Deine Weise…..“ - „Wo bist Du in der Situation, als Du erkennst, dass X diese Ressource

    besitzt?“ - „Wie sieht es dort aus“ „Wo bist Du?“ „Was gibt es dort?“ - „Was hörst Du?“ - „Wie fühlst Du Dich, in der Situation?“ - „Was riechst Du?“ - „Was schmeckst Du?“ - „ Schau einfach in welcher Art und Weise X Dir die Ressource schenkt….,

    nehme es an….lass es zu…“ - „Es ist unendlich viel von dieser Ressource vorhanden…, Dein Pate wird

    immer noch genug davon haben.“

    - „Woran erkenne ich, dass Du die Ressource geschenkt bekommen hast?“ - B kann A beim reinführen in die Situation begleiten, in dem B noch mal die

    Dinge wiederholt, die beim „Tigerfangen“ von A bezüglich des Paten genannt worden sind.

    Schritt 4: Bodenanker Symbol:

    - „Lass Dir Zeit…, warte mal ab, was auftaucht…., vielleicht kommt etwas…, vielleicht ist Leere auch ein Symbol….“

    - „Wie zeigt sich die Ressource?“

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    - „Woher weißt Du, dass dies das Symbol ist?“ Schritt 6: Erstellung eines „Ist-Bildes“:

    - Auch hier kann B A beim reinführen in die Situation helfen, indem er die Dinge wiederholt, die A beim „Tiger fangen“ bezüglich der Situation gesagt hat.

    Schritt 7: Erstellung eines „Ziel-Bildes“:

    - „Gibt es noch weitere Details, die wichtig für mich sind?“ - „Welche Farben sind vorhanden?“ - A da abholen, wo er steht und evtl. Vorschläge machen, in welchem Rahmen

    dieses Bild zu sehen ist z.B. Kino, Computer, Bilderrahmen, etc., falls A sich schlecht auf die Erstellung eines dissoziierten Bildes einlassen kann.

    Schritt 9: Future-Pace:

    - „Stelle Dir jetzt noch mal die Situation in der Zukunft vor. Wie könntest Du/ würdest Du reagieren?

    - „Wann kannst Du es noch anwenden?“ Schritt 10: Öko-Check:

    - „Brauchst Du noch etwas?“ - „Was nimmst Du mit?“

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    Schwierigkeiten und Hindernisse:

    Der Coachee benötigt sehr viele Ressourcen. Wenn ein Coachee beim „Tiger fangen“ sehr viele Ressourcen für eine zu bewältigende Situation genannt hat, kann der Coach während des Formates, bei einen Öko-Check fragen, ob die bisher “geschenkten“ Ressourcen schon ausreichen, um die Situation gut bewältigen zu können. Sollte der Coachee unsicher sein, kann der Coach eine zweite Meta-Ebene eröffnen, wo er den Coachee dann noch mal in die negative Situation reinführen kann, und den Coachee überprüfen lässt, ob die bisher „geschenkten“ Ressourcen schon ausreichen. Der Pate will die Ressource nicht verschenken: Hier kann der Coach mit Teilen aus dem Six-Step-Refraiming arbeiten und den Paten fragen, was der Grund dafür ist, und was er dafür braucht, um die Ressource zu verschenken. Während der Durchführung des Formates können schlechte Erinnerungen „angetriggert“ werden: In diesem Fall, kehrt der Coach mit dem Coachee in die Meta-Ebene zurück. Es ist wichtig, dass der Coach zu Beginn des Formates, diese Meta-Ebene explizit als neutralen Raum benennt. Hier auf diesem Platz kann sich der Coachee stabilisieren, um dann mit dem Coach außerhalb des gesamten Formates das weitere Vorgehen zu besprechen. Für den Coachee ist es emotional ganz schmerzhaft sich das Ist-Bild noch mal hervorzurufen: Hier ist es wichtig, dass der Coach auf die Physiologie achtet, und wenn es für den Coachee am schmerzhaftesten ist, ihn z.B. verbal dabei unterstützt, das Bild wegzuschieben. Und der Coach sollte auch weiterhin den Blick darauf haben, dass das Bild wirklich weggeschoben ist und auch beim Swish immer wieder weggeschoben wird. Sollte der Coachee immer wieder in die „Ist-Bild“ Situation reinfallen, sollte der Coach das Format abbrechen und das Trauma, was in der erlebten Situation entstanden ist, mit einem anderen Format auflösen. Der Coachee kann beim Swish kein inneres Bild erstellen: Wenn der Coachee kein visuelles Repräsentationssystem hat, kann der Coach in ein anderes Repräsentationssystem wechseln. Vielleicht gibt es ein Lied, was der Coachee mit den Ressourcen verbindet, oder ein Gedicht, etc. Sollte der Coachee stark kinästhetisch sein, könnte man vielleicht mit einer Bewegung in Verbindung mit Gefühlen, die der Coachee vorher genannt hat, arbeiten. Hier kann der Coach die Gefühle beim Swish noch mal wiederholen, um den Coachee gut in sein Ziel-Bild reinzuführen. Beim Swish kann der Coachee das Bild nicht „rechts unten“ installieren: Dann sucht der Coach mit dem Coachee gemeinsam den Platz aus, wo er das Bild gut installieren kann.

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    Der Coachee fühlt sich nach Durchführung des Formates verwirrt/unwohl: In diesem Fall kann der Coach den Coachee fragen, was er braucht, damit sich seine Verwirrung/Unwohlsein auflöst, und dementsprechend ein Format oder eine Trance machen, damit der Coachee emotional stabil nach Hause gehen kann.

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    Ingrid Betancourt

    Quellenangaben:

    Wikipedia

    Zitate aus Interview in „Die Welt“ vom 07.07.2008

    Ingrid Betancourt: „Kein Schweigen das nicht endet“