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Arginin, Carnitin, Lysin, Leucin, Tryptophan, Methionin, Phenylalin, Glutamin und andere mehr - Aminosäuren sind Bausteine des Lebens und steuern vie- le Stoffwechselvorgänge und den Transport von Nährstoffen im menschlichen Körper. Ein Mangel schwächt das Immunsystem und führt zu Krankheiten. Acht sind essentiell, die kann der Körper nicht herstellen, sie müssen mit der Nah- rung aufgenommen werden. Weil Aminosäuren den Muskelaufbau fördern, die Potenz steigern, das Abnehmen unterstützen, den Haarwuchs und den Schlaf fördern - alles Themen, die sich gut vermarkten lassen - gibt es eine Vielzahl an meist teuren Präparaten zu kaufen. Der bessere Weg ist, den Bedarf an Amino- säuren mit einer vielseitigen Ernährung zu decken. Beim Essen macht man sich nicht immer Gedanken über die Inhaltsstoffe der Le- bensmittel. Man weiß, dass Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineral- stoffe drin sind. Wissenschaftler wollen mehr wissen und zerlegen alles bis ins kleins- te Teilchen. So wurden die Aminosäuren entdeckt, organische Verbindungen, die über mindestens eine Gruppe von Aminen (NH2) und eine Gruppe von Carbonsäu- ren (COOH) verfügen. Je nachdem, in welchem Verhältnis diese zueinander stehen, Heft 106 Inhalt Juli/August 2017 Roswitha Mitulla Ich esse Aminosäuren ..................... 1 Dr. med. habil. Dr. Karl J. Probst Diät ist mehr als Ernährung .......... 8 Victoria Rust 6 Lebensmittel für weiße Zähne ............................... 11 Dr. John Switzer Gerson-Therapie mit Switzer-Wildkräuter-Vitalkost ... 12 Mark Weiland Auf das Einfache zurückgeführt – Rohkost-Reise in Bulgarien ........ 15 Stephan Engelhardt Rund um Wildkräuter – Fragen finden Antworten .......... 16 Hema Kawohlus Lebenswandel-Vitalkur................. 19 Alge Initiative Roh-Veganes á la Carte ............... 20 Hema Kawohlus Der Hippocrates-Lebensstil ....... 22 Roswita Mitulla Sauer macht glücklich ................. 28 Thora-Tuoni Sattler Die große Umkehr zum Leben ... 30 Hans-Jörg Müllenmeister Schwefel ........................................... 34 Kleinanzeigen ................................. 37 Gesprächsgruppen ....................... 38 Abonnement ..................................... 39 BaSuba Oil ........................................ 40 Der Eiweißbedarf lässt sich mit den Bausteinen des Lebens in Pflanzen decken „Ich esse Aminosäuren” #151252117 | Urheber: sveta_zarzamora, fotolia.de

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Arginin, Carnitin, Lysin, Leucin, Tryptophan, Methionin, Phenylalin, Glutamin und andere mehr - Aminosäuren sind Bausteine des Lebens und steuern vie-le Stoffwechselvorgänge und den Transport von Nährstoffen im menschlichen Körper. Ein Mangel schwächt das Immunsystem und führt zu Krankheiten. Acht sind essentiell, die kann der Körper nicht herstellen, sie müssen mit der Nah-rung aufgenommen werden. Weil Aminosäuren den Muskelaufbau fördern, die Potenz steigern, das Abnehmen unterstützen, den Haarwuchs und den Schlaf fördern - alles Themen, die sich gut vermarkten lassen - gibt es eine Vielzahl an meist teuren Präparaten zu kaufen. Der bessere Weg ist, den Bedarf an Amino-säuren mit einer vielseitigen Ernährung zu decken. Beim Essen macht man sich nicht immer Gedanken über die Inhaltsstoffe der Le-bensmittel. Man weiß, dass Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineral-stoffe drin sind. Wissenschaftler wollen mehr wissen und zerlegen alles bis ins kleins-te Teilchen. So wurden die Aminosäuren entdeckt, organische Verbindungen, die über mindestens eine Gruppe von Aminen (NH2) und eine Gruppe von Carbonsäu-ren (COOH) verfügen. Je nachdem, in welchem Verhältnis diese zueinander stehen,

Heft 106

Inhalt

Juli/August 2017

Roswitha MitullaIch esse Aminosäuren ..................... 1

Dr. med. habil. Dr. Karl J. ProbstDiät ist mehr als Ernährung .......... 8

Victoria Rust6 Lebensmittel für weiße Zähne ............................... 11

Dr. John SwitzerGerson-Therapie mit Switzer-Wildkräuter-Vitalkost ... 12

Mark WeilandAuf das Einfache zurückgeführt – Rohkost-Reise in Bulgarien ........ 15

Stephan EngelhardtRund um Wildkräuter – Fragen finden Antworten .......... 16

Hema KawohlusLebenswandel-Vitalkur................. 19

Alge InitiativeRoh-Veganes á la Carte ............... 20

Hema KawohlusDer Hippocrates-Lebensstil ....... 22

Roswita Mitulla Sauer macht glücklich ................. 28

Thora-Tuoni Sattler Die große Umkehr zum Leben ... 30

Hans-Jörg MüllenmeisterSchwefel ........................................... 34

Kleinanzeigen ................................. 37

Gesprächsgruppen ....................... 38

Abonnement ..................................... 39

BaSuba Oil ........................................ 40

Der Eiweißbedarf lässt sich mit den Bausteinen des Lebens in Pflanzen decken

„Ich esse Aminosäuren”

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AMINOSÄUREN

spricht man von Alpha-, Beta- oder Gamma-Aminosäuren. Sie bestehen alle aus den vier Elementen Kohlen-stoff (C), Wasserstoff (H), Sauerstoff (O) und Stickstoff (N) in unterschied-licher Anordnung, einige enthalten noch Schwefel (S). Aminosäuren, auch Aminocarbonsäuren genannt, waren wohl die ersten Moleküle, die auf der Erde aus den vier Elementen mittels elektrischer Entladungen und Strahlung entstanden sind. Wie Fossi-lienfunde in Australien zeigten, müs-sen sie schon vor über drei Milliarden Jahren auf der Erde existiert haben. Auch in Meteoriten und Mondge-stein hat man welche gefunden.

Die erste Aminosäure wurde 1805 aus dem Saft von Spargel gewonnen und erhielt den Namen Asparagin. Der Pa-riser Professor, Apotheker und Che-miker Louis-Nicolas Vauquelin hatte einen Studenten beobachtet, der für einen Versuch, Spargelsaft eindamp-fen ließ. Im Rückstand des Saftes ent-deckten sie Kristalle und stellten fest, dass sie neben einer süßen auch eine salzige Substanz enthielten. Sie ga-ben ihr den Namen Asparagin, nach Asparagus, lateinisch für Spargel. Erst 57 Jahre später konnte die Struktur-formel eindeutig beschrieben werden.

Wenn Asparagin in einem Lebens-mittel zusammen mit Einfachzucker vorkommt, wie bei Getreide und Kar-toffeln, kann bei hohen Temperatu-ren Acrylamid entstehen. Chemiker nennen diesen Vorgang Maillard-Re-aktion, eine nichtenzymatischen Bräunung. Nach der Entdeckung von Asparagin beschäftigten sich viele Chemiker und Pharmazeuten damit, weitere Aminosäuren aus Naturstof-fen zu isolieren und ihre Struktur auf-zudecken.

Die Vielfalt der NaturDie Natur zaubert aus wenigen Bau-stoffen immer neue Zusammenset-zungen. Von den natürlichen Amino-

säuren gibt es Hunderte, die sich von anderen Stoffen dadurch unterschei-den, dass sie Stickstoff enthalten. Die-jenigen, die im menschlichen Körper an der Bildung von Eiweiß beteiligt sind, werden proteinogen genannt. Die verschiedenen Tabellen nennen eine unterschiedliche Zahl, mal sind es 20 oder 21, zuweilen auch 22 und 23 verschiedene proteinogene Ami-nosäuren. Wer in Chemielehrbüchern nachschaut, findet noch die Unter-teilung in neutrale, basische, saure, aliphatische, aromatische, geladene, polare und schwefelhaltige Amino-säuren, nichtproteinogene und in Säuren der D- und L-Form.

Als sicher gilt zumindest, dass acht da-von essentiell sind und mit der Nah-rung aufgenommen werden müssen. Die übrigen sind nicht- oder semi-es-sentiell. Man geht davon aus, dass der menschliche Körper zu einem Fünftel aus Aminosäuren besteht, die vor al-lem in Muskeln, Haut und Knochen vorkommen. Sie werden zum Beispiel bei allen Muskelkontraktionen be-nötigt, bei Bewegung, Atmung und Herzschlag, und bei der Zellerneue-rung.

Die nicht essentiellen Aminosäuren:

AlaninStärkt Immunsystem und Prostata, re-guliert den Blutzuckerspiegel und ist am Muskelaufbau beteiligt. Gebildet wird es aus anderen Aminosäuren oder aus Pyruvat, einem Endpro-dukt der Glykolyse, dem Abbau von Kohlenhydraten. Diäten, eine unaus-gewogene Ernährung, Stress und Leistungssport führen zu Mangelzus-tänden. In Soja- und Limabohnen, Lin-sen, Haferflocken, Pfirsichen, Zitronen, Mandarinen, Erdbeeren, Äpfeln, süßen Kirschen, Grapefruit, Avocados, Pfiffer-lingen, Walnüssen, Erdnüssen, Bambus-sprossen, Petersilie.

ArgininSemi-essentielle Aminosäure, ist für die Steuerung der Gefäße, das Im-munsystem und die Regulierung des Blutzuckerspiegels wichtig, fördert Spermienbildung, Muskelaufbau, Kapillardurchblutung und Immun-system. Mit vier Stickstoffgruppen enthält sie mehr Stickstoff als alle an-deren Aminosäuren. In Haferflocken, Haselnüssen, Erdnüssen, Pinienkernen, Walnüssen, Weizenkeimen, Sojabohnen.

AsparaginKann teilweise vom Körper gebildet werden, dazu werden Asparagin-säure und Glutamin benötigt. Ein-seitige Diäten mit wenig Eiweiß und Entgiftungsvorgänge können einen Mangel hervorrufen. Chronische Müdigkeit, weniger Energie, schnel-le Erschöpfung, nachlassende Libi-do und gestörte Ausscheidung von Stoffwechselgiften treten dann auf. In Äpfeln, Blumenkohl, getrockneten Bohnen und Linsen (Keimlinge), Brok-koli, Mandeln, Spargel, Spinat, Kokos-nuss, Alfalfa.

AsparaginsäureSemi-essentiell, an der Bildung von Proteinen und Neutransmittern be-teiligt. Sie ist in fast jedem eiweißhal-tigen Lebensmittel enthalten, doch bei einseitigen Diäten, langem Fas-ten, körperlichem und emotionalem Stress, Leistungssport und Schlaf-mangel kann es zu einem Mangel kommen. In Hülsenfrüchten, Quinoa, Spargel, Petersilie, Minze, Oregano, Ba-silikum, Mandeln, Erdnüssen, Paprika, Mohnsamen, Karotten.

CysteinFindet sich in Haut, Haaren, Nägeln und Gelenkknorpeln, die Leber kann es aus Methionin und Serin herstellen. Ein Mangel kann zu Immunschwäche und Atemwegserkrankungen führen.In Kohl, Zwiebeln, Knoblauch, Toma-ten, Spinat, Sellerie, Bambussprossen, Champignons, Pfifferlingen, Steinpil-

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zen, Nüssen und Mandeln, Bananen süßen Kirschen, Erdbeeren, Pfirsichen, Trauben, Avocados, Hirse, Hafer, Mais.

GlutaminIst wichtig für Muskulatur, Gehirn, Haare und Haut und die Herstellung von Botenstoffen. Kann über die Nah-rung aufgenommen oder aus Gluta-minsäure gebildet werden. Sportler und ältere Menschen haben einen höheren Bedarf. Essstörungen, ei-weißarme Diäten, Stress, erhöhter Alkoholkonsum und chronische Ent-zündungen in Magen und Darm kön-nen einen Mangel hervorrufen. Die Symptome sind dann Veränderungen an Haut, Haaren, Nägeln, eine erhöh-te Infektanfälligkeit, Erschöpfung, innere Unruhe und Schlafstörungen. In Haferflocken, Hülsenfrüchten, Sellerie, Tomaten, Lauch, Petersilie, Äpfeln, süßen Kirschen, Zitrusfrüchten, Bananen, Pfirsi-chen, Avocados, Trauben.

GlutaminsäureKommt in fast allen Proteinen vor, reguliert den Stoffwechsel und fängt freie Radikale. Hier sorgt eher die Überversorgung für gesundheitliche Probleme wie Schlaflosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Hitze, Juck-reiz, Herzklopfen und Übelkeit, was auch als China-Restaurant-Syndrom bekannt ist, weil dort Glutamat, ein nicht an Proteine gebundenes Salz der Glutaminsäure, im Essen ver-wendet wird. Vorkommen ähnlich wie Glutamin, und in Sojabohnen, Spiruli-na, grünem Tee.

L-Aminosäuren machen „umami“Wenn Japaner mit ihrem Essen rund-um zufrieden sind, dann enthält es neben den Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter und salzig noch „um-ami“. Das bedeutet herzhaft, wohl-schmeckend, köstlich und entsteht vor allem durch eiweißreiche Nah-rung und die Salze der Aminosäure Glutamat. Sie dient als Geschmacks-verstärker und steigert den Eigen-

geschmack der Nahrungsmittel. Der Japaner Kikunae Ikeda entdeckte den Geschmack, der weiter hinten auf der Zunge wahrgenommen wird, bereits 1908 und gab ihm den Namen um-ami. Bei weiteren Forschungen kam heraus, dass die dafür vorhandenen Rezeptoren auf alle L-Aminosäuren reagieren und beim Essen Zufrie-denheit erzeugt wird. Mittlerweile ist dieser fünfte Sinn in der Wissenschaft anerkannt. Vegetarische umami-Le-bensmittel sind vor allem Hartkäse, Pilze, getrocknete Tomaten und Chili, Sojasauce, Knoblauch und Zwiebeln.

Umami und RohkostDie Schweizerin Lena Erlmann emp-fiehlt in ihrem Blog „Kraftort Rohkost-küche“ Rohkosteinsteigern, die den umami-Geschmack vermissen, eine rohe Pilzcremesuppe, für die man Champignons, Mandelmus, Tamari, Zwiebeln, Wasser und Gewürze fein vermixt. Auch eine Misosuppe mit unpasteurisiertem Miso hat umami, siehe Rezept von Nelly Reinle-Caray-on. Wer dauerhaft bei der veganen Rohkost angekommen ist, wird um-ami nicht mehr vermissen, denn die Geschmacksnerven stellen sich um, und die Lust auf umami und Gluta-minsäure verschwindet.

GlycinFördert die Sauerstoffaufnahme durch das Blut, die Leberfunktion, die Produktion von Wachstumshor-monen, den Schutz vor freien Ra-dikalen, hat eine positive Auswir-kungen auf das Nervensystem, und hemmt Entzündungen. Kann teil-weise vom Organismus aus Serin hergestellt werden, aber auch dazu müssen entsprechende Nahrungs-mittel gegessen werden. Da es süß schmeckt, wird es in künstlicher Form als Geschmacksverstärker eingesetzt. In Hülsenfrüchten, Tomaten, Pastinaken, Sellerie, Lauch, Petersilie, Pfifferlingen, Äpfeln, Zitrusfrüchten, Trauben, Bana-nen, Avocados, Walnüssen, Erdnüssen.

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AMINOSÄUREN

HistidinGilt als semi-essentiell, sollte aber mit der Nahrung aufgenommen werden. Vor allem Säuglinge brauchen es und bekommen es mit der Mutter-milch. Es ist an der Synthese des Blut-farbstoffs, der Wundheilung und der Stärkung des Immunsystems betei-ligt und Vorläuferstoff für Histamin, das entzündungshemmend und an-tioxidativ wirkt.In Hülsenfrüchten, Gurken, Toma-ten, Zwiebeln, Paprika, Karotten, Au-berginen, Kohl, Blattsalaten, Bam-bussprossen, Petersilie, Pfifferlingen, Champignons, Steinpilzen, Äpfeln, Zitrusfrüchten, Erdbeeren, Avocados, Pfirsichen, Trauben, Bananen, Nüssen und Mandeln.

ProlinKann aus Glutaminsäure hergestellt werden, sorgt für die Bildung von Knochen- und Bindegewebe. Schützt vor dem Abbau von Kollagen. Ein Mangel kann Gelenkprobleme und instabile Arterienwände hervorrufen.

In Linsen, Sojabohnen, Walnüssen, Erdnüssen, Limabohnen, Amaranth, Äpfeln, Aprikosen, Avocado, Bananen, Bambussprossen, Meerrettich.

SerinDer Körper kann sie aus Threonin, Glycin oder Glukose selbst herstellen und bildet daraus Tryptophan und Cystein. Ein Mangel kommt bei einer sehr eiweißarmen Ernährung vor und führt zu Konzentrationsstörungen und Unaufmerksamkeit. In Soja- und Limabohnen, Linsen, Haferflocken, Pe-tersilie, Walnüssen.

TyrosinGilt als natürliches Antidepressivum, lindert Stress und Schmerzen. Vorstu-fe verschiedener Neurotransmitter, sorgt für eine gute Stimmung. Sie ist auch an der Bildung von Schilddrüs-enhormonen beteiligt und Baustein fast aller Proteine. In Kürbiskernen, Walnüssen, Erdnüssen, Sojabohnen, Bohnen, Erbsen, Haferflocken.

Die essentiellen Aminosäuren:

ValinWichtig beim Proteinaufbau, regt die Insulinausschüttung an und sorgt für eine schnelle Aufnahme anderer Aminosäuren in Muskeln und Leber. Ausdauer- und Kraftsportler benöti-gen viel davon. Ist zu wenig Valin im Körper, kommt es zum Muskelabbau.In Linsen, weißen Bohnen, Lima- und Sojabohnen, Cashewkernen, Erdnüs-sen, Hasel- und Walnüssen, Mandeln, Haferflocken, Hirse.

MethioninLiefert Schwefel, auch für die Bildung der Aminosäure Cystein. Stärkt das Immunsystem, gut für Haare, Nägel und Knorpel. Bei Allergien und Harn-wegsinfekten besteht ein erhöhter Bedarf. In Haferflocken, Mais, Hülsen-früchten, Rote Bete, Gurken, Aubergi-nen, Tomaten, Karotten, Kürbis, Meer-rettich, Paprika, Sellerie, Kohl, Lauch,

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AMINOSÄUREN

Spinat, Brokkoli, Erdbeeren, Äpfeln, Kirschen, Bananen, Pfirsichen, Zitrus-früchten, Nüssen und Mandeln.

LeucinIst am Aufbau von Gewebe, vor allem von Muskelgewebe, beteiligt, fördert Heilungsprozesse und stellt Energie bereit. Reguliert die Bildung von In-sulin und Wachstumshormonen und senkt die Freisetzung des Stresshor-mons Cortisol.

Um einen Muskelabbau zu verhin-dern, sollte es ausreichend aufge-nommen werden. Mangel bei einsei-tigen, eiweißarmen Diäten und bei zu wenig Vitamin-B6, bei Stress und Leis-tungssport. In Linsen, Soja- und Mung-bohnen, weißen Bohnen, Erbsen, Kiche-rerbsen, Hafer, Hirse, Quinoa, Cashews, Karotten, Paprika, Blumenkohl, Spinat, Sellerie, Kohlrabi, Grünkohl, Trauben, Äpfeln, Pfirsichen, Erdbeeren, Bananen, Avocado, Nüssen und Mandeln.

IsoleucinWichtig für Muskelaufbau, Wundhei-lung, Regulierung des Hormonhaus-halts, Stärkung des Immunsystems, Kraft und Energie. Fördert die Aus-schüttung von Insulin und anderen Hormonen. In Erdnüssen und ande-ren Hülsenfrüchten, Cashewkernen, Sesam, Hasel- und Walnüssen, Hafer, Hirse, Obst und Gemüse ähnlich Leucin.

PhenylalaninWirkt stimmungsaufhellend und ge-gen Depressionen und wird für die Bildung der Neurotransmitter Do-pamin, Adrenalin und Noradrenalin genötigt. Wird medizinisch einge-setzt bei Depressionen, Parkinson, Demenz und Alzheimer, Menstrua-tionsbeschwerden und der Hauter-krankung Vitiligo. In Erbsen, Lima- und Sojabohnen, Linsen, Hirse, Haferflo-cken, den meisten Gemüsen, Äpfeln, Pfirsichen, Zitrusfrüchten, Bananen, Avocados, Erdbeeren, Trauben, Nüssen und Mandeln.

TryptophanVorstufe verschiedener Botenstoffe wie Serotonin, Melatonin und Nia-cin. Fördert somit den Schlaf, lindert Angstzustände und bremst den Ap-petit. Beschleunigt die Wundheilung und Blutgerinnung. In Hirse, Haferflo-cken, Hülsenfrüchten, Buchweizen, fast allen Gemüsen, Äpfeln, Trauben, Zitrus-früchten, Kirschen, Erdbeeren, Bana-nen, Spirulina, Haselnüssen, Cashews.

ThreoninFehlt sie über längere Zeit, kann es zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit kommen. Zur optimalen Funktion im Körper müssen Magnesium, Vitamin B3 und Vitamin B6 ebenfalls in ausrei-chenden Mengen vorhanden sein. In Sojabohnen, Erdnüssen, Cashewker-ne, Mandeln, Wal- und Haselnüssen, Hirse, Hafer, Grünkohl, Brokkoli, Mu-Err-Pilzen, Gurken, Tomaten, Rote Bete, Paprika, Kohl, Spargel, Sellerie, Feldsalat, Äpfeln, Kirschen, Trauben, Zitrusfrüchten.

LysinIst besonders für Kinder und Jugend-liche wichtig. Ein Mangel kann Infek-tionen, Wachstumsstörungen und Haarausfall auslösen und eine Schwä-chung des Bindegewebes. Lysin för-dert auch die Aufnahme von Kalzium in die Knochen. In Hirse, Hafer, Boh-nen, Linsen, Kichererbsen, Zwiebeln, Lauch, Tomaten, Kohlrabi, Champig-nons, Spinat, Feldsalat, Äpfeln, Trau-ben, Avocados, Walnüssen, Sesam.

Aminosäuren in der ErnährungAuch wenn die Aufzählung nicht voll-ständig sein kann, sondern nur die wichtigsten Quellen nennt, zeigt sie doch, dass diese Bausteine in nahezu allen Pflanzen vorkommen. Eine viel-seitige Nahrungspalette kann also den Bedarf decken.

„Woher bekommst du dein Eiweiß?“, diese Frage hören vegane Rohköstler immer wieder. Eine Antwort könnte

von Nelly Reinle-Carayonwww.rohkoestlich.com

Zutaten (für 6 Personen):• 1 L Wasser• 1 Tasse Cashewkerne• 1 EL Zitronensaft• 1 EL Agavendicksaft• 1 gehäufter EL Miso• 1 ½ TL Pfeffer

Für die Dekoration:• Shiitake-Pilze• Olivenöl• Würzsauce Coconut Amino• Dulse-Algen• schwarzer Sesam

Zubereitung:Alle Zutaten in einen Hoch-leistungsmixer geben und fein mixen. Shiitake-Pilze in dünne Streifen schneiden und mit et-was Olivenöl und Coconut Ami-no zehn Minuten marinieren. Die fertige Suppe in kleine Schüsseln geben und mit den marinierten Shiitake-Pilzen, Dulse Algen und schwarzem Sesam dekorieren.

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AMINOSÄUREN

lauten: „Ich esse Aminosäuren“. Denn genaugenommen kann der Kör-per mit Eiweiß aus der Nahrung erst einmal nichts anfangen. Jedes Nah-rungsmittel muss durch die Verdau-ungsvorgänge vollkommen zerlegt werden, bis es seine eigene Struktur und sein Lebendigsein verloren hat. Dann können die Bestandteile zu zu-sammengefügt werden, um körperei-gene Stoffe zu bauen.

Der Eiweißstoffwechsel hat Licht- und Schattenseiten. Proteine sind le-bensnotwendig, in größeren Mengen können sie aber krank machen. Beim Abbau von schwefelhaltigen Amino-säuren wie Methionin und Cystein entsteht Ammoniak, der in Harnsäu-re umgewandelt wird, der wiederum den Körper übersäuert. Harnsäure kann nur begrenzt beim Atmen, über die Nieren und den Darm ausgeschie-den werden, der Rest lagert sich in Form von Kristallen vor allem in den Gelenken ab.

Aminosäuren finden sich in allen tierischen Produkten, aber auch in vielen Pflanzen. Getreide und Soja-bohnen und andere getrocknete Hül-senfrüchte führen die Liste mit einem hohen Proteingehalt an, sie wirken in größeren Mengen aber übersäuernd. Auch Nüsse - vor allem Walnüsse - und Mandeln weisen einen hohen Gehalt auf. Beim Kochen würden vie-le Aminosäuren, wie auch die Vitami-ne, zerstört. Rohkost weist demnach einen höheren Aminosäure-Gehalt auf, weshalb sie auch auf diesem Ge-biet die beste Ernährung ist.

Viele Rohköstler bauen in ihre Er-nährung proteinreiche Wildkräuter und grüne Blätter ein, reichern grü-ne Smoothies mit Eiweißpulver aus Pflanzen an, bevorzugen die soge-nannten Superfoods. Die Vielfalt ist wichtig, die richtige Kombination kann die Verwertbarkeit von Eiweiß erhöhen. Die heute allgemein üb-

liche Kost entspricht aber nicht mehr der des Urmenschen, der überwie-gend oder sogar ausschließlich von Pflanzen lebte. Sie enthält meist zu viel Eiweiß, vor allem tierisches, ist dagegen in anderen Bereichen eher mangelhaft. Deshalb wird gerne auf künstliche Aminosäuren-Produkte zurückgegriffen, es ist ein enorm wachsender Markt.

„Aminos“ aus der RetorteMit künstlichen Aminosäuren für Muskelaufbau und bessere sport-liche Leistungen lassen sich Millio-nen verdienen. Hierfür werden die BCAA, branched chain amino acids, verzweigtkettige Aminosäuren Leu-cin, Valin und Isoleucin angeboten. Leistungssportler und Bodybuilder nennen die auch in Fitness-Studios zum Kauf bereit stehenden Präpara-te „Aminos“. Mehrere Studien haben allerdings ergeben, dass die Muske-laktivität durch sie nur unwesentlich oder gar nicht verbessert wird, dass Sport und Krafttraining alleine schon ausreichen. Bei älteren Menschen kam es sogar zu einer Hemmung der Signalwege im Muskel. Eine Lin-derung von Muskelschmerzen nach dem Sport wurde festgestellt, aller-dings nur bei untrainierten Personen.

Einsatz in Medizin und KosmetikAminosäuren sind notwendig für den Aufbau von Kollagen, Enzymen, Blut-gerinnungsfaktoren, Antikörpern, Transportmolekülen, Muskulatur und Hormonen wie Insulin. Sie entgiften, bilden Neurotransmitter und das Coenzym A. In der orthomolekula-ren Medizin, bei der Nahrungsmittel sowie hochdosierte Vitamine, Mine-ralstoffe und Spurenelemente zur Vermeidung und Behandlung von Krankheiten und um das biochemi-sche Gleichgewicht zu erhalten oder wieder herzustellen eingesetzt wer-den, spielen sie eine wichtige Rolle. Arginin, das den höchsten Gehalt an

Stickstoff hat, soll beispielsweise die Durchblutung verbessern. Studien haben gezeigt, dass Aminosäuren bei Diabetes, Depressionen, Osteo-porose, Herzinfarkt, Fettstoffwech-selstörungen, Potenzstörungen und Immunschwäche, aber auch für An-ti-Aging wirksam sind. Die Anerken-nung in der Medizin fehle allerdings noch, sagen die Wissenschaftler, die sich im Internationalen Symposium der Gesellschaft für angewandte Aminosäureforschung in der Thera-pie und Praxis (GFA) engagieren.Glyzin, Prolin, Lysin und Valin kräfti-gen die kollagenen Fasern der Haut. Arginin, Glycin und Methionin unter-stützen das Einströmen von Flüssig-keit in die Zellen, das im Gegensatz zu Wasseransammlungen im Binde-gewebe notwendig ist. Arginin soll zudem das Haarwachstum fördern. Entsprechende Präparate, Tabletten und Cremes, werden als Wundermit-tel für Schönheit und gegen Hautal-terung angeboten.

In der Literatur und in WA AktuellNorman Walker, amerikanischer Rohkostpionier, Entwickler und Pro-duzent von Entsaftern, hat über das Thema geschrieben. In seinem Buch „Täglich frische Salate erhalten Ihre Gesundheit“ werden die Aminosäu-ren ausführlich erklärt und die Obst- und Gemüsearten genannt, in denen sie vorkommen. Allerdings sind die wenigsten seiner Rezepte im Buch roh-vegan. Walker empfiehlt fast immer Rohmilch-Emmentaler oder Hüttenkäse zu den Salaten.Dass Früchte und Muttermilch einen hohen Anteil an Aminosäuren haben, um einen perfekten Körper aufbau-en und ernähren zu können, stellte Helmut Wandmaker im Artikel über Alzheimer in WA Aktuell dar. Auch im Buch „Willst Du gesund sein - vergiss den Kochtopf“ hat er immer wie-der über die Bedeutung pflanzlicher Aminosäuren geschrieben.Roswitha Mitulla

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AMINOSÄUREN

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Diät ist mehr als Ernährung von Dr. Karl J. Probst

hinausgehende und mehr spirituelle Anweisungen, wie man in Harmonie mit sich und der Welt wandeln soll.

Das materialistische WeltbildLeider sind die meisten Schriften der alten Ärzte, die die-sen Ehrennamen auch verdienen, heutzutage kaum noch erhältlich. Das hängt ganz wesentlich mit der Gründung der „Rockefeller-Foundation“ durch John D. Rockefeller im Jahre 1913 zusammen. Dieses Datum muss als ein echter Einschnitt in der Geschichte der Medizin bezeichnet wer-den, denn die Rockefeller-Stiftung war ausschlaggebend daran beteiligt, dass die Medizinbücher der vergangenen Jahrhunderte, also die gesamte Erfahrungsheilkunde und damit das Wissen der Alten, weitgehend verloren ging.

Gleichzeitig förderte die Rockefeller-Stiftung die 14 wich-tigsten medizinischen Fakultäten der USA mit 800 Millio-nen US-Dollar, das entspricht bei heutiger Kaufkraft einer Summe von über 80 Milliarden US-Dollar. Diese im ganzen heutigen „Westen“ federführenden Fakultäten wurden verpflichtet, in Forschung und Lehre nur noch ausschließ-lich schulmedizinische Positionen zu vertreten.

Auch die im Jahre 1927 gegründete FDA (Food and Drug Administration), die amerikanische Lebensmittelüberwa-

Seit Menschengedenken sind Schriften überliefert, welche der „Diät“ eine entscheidende Rolle für Ge-sundheit und Langlebigkeit zuschreiben. So schreibt Hippokrates (460 bis 370 v. Chr.), Vater der modernen Medizin, in den überlieferten Werken neben naturphi-losophischen Zusammenhängen vor allem über die „Diät“, um ein langes und glückliches Leben führen zu können. Zieht man ein Griechischwörterbuch zu Rate, so finden sich als Hauptbedeutung des Wortes „díaita“ Bezeichnungen wie „Leben“, „Lebensweise“, „ärztliche Verhaltensmaßregel“ oder „geordnete Lebenswei-se“. Die in unserem heutigen Sprachgebrauch übliche „Diät“, also die Ernährung, findet sich nur als Neben-bedeutung dieses Wortes.

Tatsächlich betonen die Ausführungen von Hippokrates, ebenso wie auch die seiner Schüler und Nachfolger, wie zum Beispiel des römischen Arztes Galenus (129 bis 200 n. Chr.), neben Ernährung, Sport und geregelter Verdau-ung, also Darmgesundheit, vor allem eine regelmäßige Lebensführung oder „díaita“. Dazu gehören ausreichend Schlaf, vor allem Vormitternachtsschlaf, gesunde soziale Beziehungen, Hilfsbereitschaft, Dankbarkeit, Rücksicht-nahme auf die Mitmenschen und die Natur, alles weit über die reine Ernährung oder die körperliche Gesundheit

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chungs- und Arzneizulassungsbehörde, vertritt seit ihrer Gründung ausschließlich schulmedizinische, also allopa-thische Positionen. Die Naturheilkunde wird von der FDA verfemt, und natürlich haben nach dem zweiten Welt-krieg auch die „Vasallenstaaten“ der USA und ihre Behör-den diese einseitige Bevorzugung der Schulmedizin und Ausgrenzung der Naturheilkunde wohl oder übel über-nommen.

Leider sind durch diese Machenschaften die früheren Ärz-te zu den heutigen Medizinern mutiert, die ihren Beruf weitgehend als materialistischen Reparaturbetrieb auffas-sen, und leider haben sich inzwischen auch die meisten Menschen in der sogenannten westlichen Welt von dieser materialistischen Philosophie vereinnahmen lassen.

Die heutige „díaita“Eine der kaum bemerkten Folgen dieses Paradigmen-wechsels liegt in der Verengung der „díaita“ auf die Er-nährung, unter dem weitgehenden Ausblenden psycho-somatischer Zusammenhänge bei der Entstehung von Krankheit und Gesundheit. Auch wird vor laufend neuen Befunden zur Ernährung und Sport, so wichtig diese auch sein mögen, nach wie vor weitgehend ausgeblendet, welche psychosomatischen Zusammenhänge für die Ge-sundheit und auch die Lebenserwartung bedeutsam sind.Dies gilt wie gesagt vor allem im universitären Bereich, also der Ausbildung der nachfolgenden Ärztegeneration, weil die Beschäftigung mit solchen Themen der Universi-tätskarriere abträglich ist. Gefördert werden Forschungs-vorhaben, die der Medizin- und Pharma-Industrie nützen. Es gibt kaum Forschungsgelder für Studien, welche die Bevölkerung in Sachen Gesundheit präventiv ermächti-gen, so dass jedermann selber Verantwortung für seine Gesundheit übernehmen kann.

In diesem Zusammenhang bleibe auch nicht unerwähnt, dass beispielsweise die Schädlichkeit der inzwischen über-all eingedrungenen genetisch modifizierten Nahrungs-mittel so gut wie gar nicht angesprochen wird, obwohl deren Schädlichkeit und krebsfördernden Eigenschaften seit der berühmten Studie von Seralini aus dem Jahre 2012 als bewiesen angesehen werden kann. Auch wird kaum thematisiert, dass viele an sich gesunde Lebens-mittel fast durchgehend nur noch genetisch manipuliert auf den Markt kommen. So zeigen Untersuchungen, dass beispielsweise leider fast alle im Handel angebotenen Alfalfa-Sprossen genetisch verändert sind und daher ge-mieden werden sollten. Dasselbe zeigen Untersuchungen der aus Hawaii importierten Papaya, und mehr noch der Soja-Produkte, die zu über 90 Prozent weltweit genetisch verändert und damit gesundheitsschädlich sind.

Studien zur LanglebigkeitWie gesagt, kreisen die meisten Studien zum Thema Langlebigkeit um biochemische Detailfragen, speziell bei altersbedingten Krankheiten wie Alzheimer, mit der Hoffnung, geeignete Medikamente gegen diese Krank-heiten zu finden. So gehen immer wieder Studien der Frage nach, ob und wie Alzheimer mit unterschiedlicher Genexpression, mit Cholesterin- und Fettmustern erklärt werden kann (1). Daneben gibt es auch Studien, die sich mit der Untersuchung der Auswirkungen von Sport auf die Gesundheit befassen und, um die um 25 bis 40 Pro-zent geringere Sterblichkeit derjenigen zu erklären, die intensiv Sport betreiben (2). Erfreulicherweise hat sich inzwischen die Wissenschaft auch auf Studien verlegt, die sich speziell mit der Auswirkung eines gezielten Fas-tens auf die Lebenserwartung befassen (3). Außerdem sind wissenschaftlich weiter zu validierende Bausteine für Gesundheit und Langlebigkeit: Darmgesundheit, De-tox - Entfernen der Umweltgifte, Vermeiden weiterer Gif-teinträge durch öko-/bio-bewusste Lebensführung und Ernährung, Zufuhr von ausreichend Fetten wie Avocado, Kokosöl, Olivenöl, Nüssen, ausreichende Sonnenbäder oder Nahrungsergänzungen, sodass der Vitamin-D3-Spie-gel über 80 Nanogramm pro Milliliter liegt, ausreichend Schlaf, Regelmäßigkeit und Mäßigkeit in allen Dingen.

Positive LebenseinstellungAllerdings gibt es nach wie vor nur gelegentlich Studien, die nachweisen, dass die seelische Grundbefindlichkeit eines Menschen für die Gesundheit und Lebenserwar-tung bedeutsam ist. So konnte in einer Studie aus dem Jahre 2014 nachgewiesen werden, dass eine positive Le-benseinstellung das Immunsystem stärkt (4): Darin wur-den 50 Versuchspersonen im Alter von 65 bis 90 Jahren über einen Zeitraum von zwei Jahren nachbeobach-tet, in Abhängigkeit von der Stimmungslage wurde der CD4-Rezeptor bestimmt. Das ist ein Marker für die Funk-tion des Immunsystems. Eine positive Stimmungslage er-gab höhere Werte des CD4 als Zeichen für eine bessere Immunfunktion. Diese Erhöhung der Werte konnte noch nach einem und nach zwei Jahren nachgewiesen werden. Ebenso verbesserte sich durch positive Grundstimmung das Gedächtnis der Versuchspersonen.

Langzeitstudie untersucht persönliches UmfeldIn einer anderen Studie wurden insgesamt 268 Studenten der Harvard-Universität seit 1938, das heißt über einen Zeitraum von 80 Jahren, nachbeobachtet. Von diesen Stu-dienteilnehmern leben nur noch 19 Probanden, allerdings wurde die Studie inzwischen auch auf die Kinder und an-deren Familienangehörigen der Studienteilnehmer erwei-tert, sodass man auch psychosoziale Wechselwirkungen

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des familiären Umfeldes der Versuchspersonen erfassen kann (5).

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass neben den allge-mein anerkannten Einflussgrößen wie gesunde Ernäh-rung, körperliche Betätigung oder Stressmanagement auch den sozialen Kontakten eine entscheidende Bedeu-tung zukommt. Die Auswertung der regelmäßig erfolgen-den Befragungen der Studienteilnehmer ergab, dass es die sozialen Kontakte sind, welche die Studienteilnehmer glücklich machen und zur Langlebigkeit beitragen. Geld und sozialer Status waren nicht mit Langlebigkeit asso-ziiert. Es ergab sich eine strenge Korrelation zwischen Gesundheit und Langlebigkeit und einem guten persön-lichen Umfeld. Umgekehrt zeigte sich, dass jene Studien-teilnehmer, die isoliert und ohne soziale Bindungen leb-ten, am schnellsten geistig und körperlich abbauten und früher starben.

Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen die bereits früher gemachten Beobachtungen, dass es vor allem neuro-psy-cho-immunologische Vorgänge, also seelische Zusam-menhänge sind, welche für ein gesundes Leben und eine höhere Lebenserwartung verantwortlich sind (6).

Worte verändern das LebenIm Rahmen der erwähnten psychischen und neuro-psy-cho-immunologischen Vorgänge soll auch auf die Un-tersuchungen der amerikanischen Neurophysiologen Andrew Newberg und Mark Robert Waldmann hingewie-sen werden, welche zum Thema des Einflusses der psychi-schen Grundbefindlichkeit auf die physische Gesundheit eine ganze Reihe an Studien zusammengetragen und in mehreren Büchern veröffentlicht haben und in denen sie sogar aufgrund der wissenschaftlichen Datenlage die Existenz Gottes, ja sogar eines persönlichen Gottes, als bewiesen ansehen, in Übereinstimmung mit den Worten aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser, Kapitel 3, Vers 17: „…dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne…“ (7, 8, 9).

Kurz gesagt, bestätigen diese Bücher die Aussagen aller Weisheitslehrer aller Zeiten, dass wir über unsere Gedan-ken und Worte unseren Glauben und damit unsere Erwar-tungen und damit unsere Realität nach Körper, Seele und Geist selber erschaffen und dass diese Realität sowohl Krankheit und Unglück, aber auch Heilung für Körper, See-le und Geist und selbst Wunderheilungen aller Art und vor allem dauerhafte Gesundheit und Vitalität bis zum letzten Lebenstag bedeuten kann.

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Literatur

(1) Tindale LC1,2, Leach S1, Spinelli JJ3,4, Brooks-Wilson AR1,2. Lipid and Alz-heimer‘s disease genes associated with healthy aging and longevity in healthy oldest-old. Oncotarget. 2017 Mar 28;8(13):20612-20621. doi: 10.18632/oncotar-get.15296.

(2) Lee DC1, Brellenthin AG2, Thompson PD3, Sui X4, Lee IM5, Lavie CJ6.: Run-ning as a Key Lifestyle Medicine for Longevity. Prog Cardiovasc Dis. 2017 Mar 29. pii: S0033-0620(17)30048-8. doi: 10.1016/j.pcad.2017.03.005. [Epub ahead of print]

(3) Molina-Serrano D1,2, Kirmizis A1.: Calorie restriction breaks an epigenetic barri-er to longevity. Cell Cycle. 2017 Mar 20:1-2. doi: 10.1080/15384101.2017.1304745. [Epub ahead of print]

(4) Kalokerinos EK et al: The aging positivity effect and immune function: po-sitivity in recall predicts higher CD4 counts and lower CD4 activation. Psychol Aging. 2014 Sep;29(3):636-41. doi: 10.1037/a0037452.

(5) Malone JC1, Liu SR2, Vaillant GE1, Rentz DM1, Waldinger RJ1.: Midlife Erik-sonian psychosocial development: Setting the stage for late-life cognitive and emotional health. Dev Psychol. 2016 Mar;52(3):496-508. doi: 10.1037/a0039875. Epub 2015 Nov 9.

(6) Vitetta L1, Anton B, Cortizo F, Sali A.: Mind-body medicine: stress and its im-pact on overall health and longevity. Ann N Y Acad Sci. 2005 Dec;1057:492-505.

(7) Andrew Newberg und Mark Robert Waldmann: Die Kraft der mitfühlenden Kommunikation: Wie Worte unser Leben ändern können. Kailash Verlag 2013

(8) Andrew Newberg and Mark Robert Waldmann: How God changes your Brain. Ballantine Books, Random House 2010 (9) Andrew Newberg und Eu-gene d’ Aquili: Derhttps://www.amazon.de/gedachte-Gott-Glaube-Ge-hirn-entsteht/dp/3492241387/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1493233994&s-r=8-3&keywords=andrew+newberg gedachte Gott: Wie Glaube im Gehirn entsteht. Piper Verlag

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Kaffee, Tee und Rotwein sind als Zahnverfärber bekannt. Es gibt noch weitere Lebensmittel wie Beeren, rote Beete, Granatäpfel, die das strahlende Weiß der Zähne trüben. Grund für die Verfärbungen sind Farbstoffe, die sich in den Zahnschmelz einlagern. Eine Ausnahme ist Kurkuma.Auch Plaque kann das strahlende Weiß der Zähne trüben. Im Mund wohnen Tausende von verschiedenen Bakteri-enarten. Einige von ihnen sind Gesundheitshelfer, andere lösen Schäden und Krankheiten aus. Gefährliche Bakteri-en, wie der Streptococcus mutans sind für die Entstehung von Plaque, Zahnfleischentzündungen, Karies und auch Verfärbungen verantwortlich. Sie bilden Plaque, um an der Oberfläche der Zähne zu hausieren und sich vermeh-ren zu können. Eine weit ausgebreitete Plaque-Schicht beeinflusst auch die Farbe der Zähne – sie werden, gelb-lich, matt und unattraktiv. Je mehr weiche und gekochte Speisen gegessen werden und je weniger gekaut wird, desto weniger Speichel wird produziert. Und je weniger Speichen vorhanden ist, umso größer ist die Gefahr von Plaquebildung, denn Speichel ist das natürlichste Mittel gegen Zahnverfärbungen.

Glücklicherweise gibt es neben den Lebensmittel, die zur Verfärbung der Zähne beitragen, auch Lebensmittel, die zu weißeren Zähnen beitragen. Lebensmittel spielen für die Zahngesundheit eine ebenso große Rolle wie die richtige Zahnpflege. Rohe naturbelassene Nahrungsmit-tel reinigen die Zähne nicht nur mechanisch, weil wir sie ordentlich zerkleinern müssen, durch das Kauen wird auch der Speichelfluss angeregt. Und das bedeutet we-niger Plaque und damit weniger Flecke auf den Zähnen. Generell sind also alle Lebensmittel gut, die die Speichel-produktion ankurbeln. Diese sechs Lebensmittel machen Zähne ganz natürlich weißer:

1. StangensellerieEr wirkt wie eine natürliche Zahnbürste und Zahnseide zugleich. Die Fasern des kalorienarmen Gemüses schrub-ben die Bakterien beim Kauen förmlich von den Zähnen wie ein Besen. Tipp: nach einer Mahlzeit (besonders von Trockenfrüchten oder anderen zuckerhaltigen Lebens-mitteln, die an den Zähnen kleben bleiben) an einer Sel-leriestange knabbern. Sie reinigt nicht nur mechanisch, sondern ist basisch und liefert Mineralstoffe.

2. ÄpfelDurch ihre knackige Konsistenz fördern sie nicht nur die Speichelproduktion, sondern auch die Reinigung. Sie ent-halten Apfelsäure, die gelbe Flecken verschwinden lässt. Einmal am Tag eine Apfelmahlzeit oder ein Apfelsnack reicht völlig aus. Den ganzen Tag an den Äpfeln kauen

würde die Zähne wegen zu viel Säure empfindlich machen.

3. Blumenkohl und BrokkoliBlumenkohl ist eins dieser Lebensmittel, die viel Kauein-satz benötigen (im rohen Zustand natürlich) und das ist gut für die Zähne. Wenn man dieses Gemüse intensiv kaut, wird das Zahnfleisch massiert und die Zahnzwischenräu-me werden gereinigt. Roher Blumenkohl hat einen scho-nenden polierenden Effekt. Zwei zahngesunde Rezepte mit Blumenkohl und Brokkoli, die ich auch Kieferkrafts-port nenne, unter www.rawexotic.com.

4. BananenSie enthalten Mineralstoffe und Vitamine wie Kalium und Magnesium, die die Zähne weißer machen. Die meisten Vitamine stecken wie immer in der Schale, die kann man bei Bananen natürlich nicht essen, aber sie lässt sich als Peeling für die Zähne verwenden. Die Schale nicht weg-werfen, mit einem Messer einen etwa sechs mal zwei Zen-timeter langen Streifen ausschneiden, mit der Innensei-te auf die Zähne legen und sanft hin und her bewegen. Durch die leichten Bewegungen werden die Mineralstoffe und Vitamine gut verteilt und können so am besten wirken.

5. GurkenÄhnlich wie bei Sellerie ist es auch hier die knackige Kon-sistenz, die Zucker und Ablagerungen auf den Zähnen ab-baut und Zähne mit Mineralstoffen bereichert.

6. WeizengrassaftZähne benötigen Mineralstoffe, um gesund und weiß zu sein. Weizengras ist das heilkräftigste aller Gräser, da es die meisten Mineralstoffe, Entgiftungsstoffe, Nähr- und Aufbaustoffe besitzt. Weizengrassaft trinken und gurgeln sorgt für gesündere weißere Zähne. Wird der Weizengras-saft für mehre Minuten im Mund gehalten, werden dort befindliche Giftstoffe gelöst und die Zähne remineralisiert.Der Effekt von zahnweißfreundlichen Nahrungsmitteln kann mit Kurkuma, Ölziehen und Aktivkohle verstärkt werden. Allerdings können die Zähne nicht bei jedem schneeweiß werden, denn die Zahnfarbe ist genetisch festgelegt.Victoria Rust, www.rawexotic.com

6 Lebensmittel für weiße Zähne

TIPPS & TRICKS

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Der ganzheitliche Mediziner Dr. Max Gerson (1881 – 1959) litt als junger Mann unter schweren Mi-gräneanfällen. Weil ihn die Ärz-te nicht davon befreien konnten, suchte er nach alternativen The-rapiemethoden und erkannte bald, dass die moderne Ernährung Krankheiten auslösen und eine Er-nährungsumstellung heilen kann. Mit seiner „Migräne-Diät“ half er nicht nur sich, sondern auch seinen Patienten. Er wandte die Methode dann mit Erfolg auch bei anderen Erkrankungen und bei Krebs an, wofür er von Kollegen und Phar-maindustrie heftig kritisiert wurde.

Die Gerson-Therapie setzt auf Ent-giftung, vitalstoffreiche Ernährung mit Rohkost und Gemüsesäften und wird nach wie vor geschätzt. Dr. John Switzer hat sie mit seiner Wildkräuter-Vitalkost-Therapie kombiniert und dazu ein Buch und eine DVD herausgebracht.

ren konnte er Tausenden von Krebs-kranken helfen. Es gab auch viele Fälle von Heilungen, die er dokumentierte. Er setzte vor allem einfache Mittel wie frisch gepresste Gemüsesäfte, Kaffee-Einläufe und spezielle Nah-rungsergänzungsmittel ein. Damals, in den 1950er-Jahren, war seine The-rapie ziemlich revolutionär und unter den Ärzten umstritten. Die Mediziner glaubten an den Siegeszug der Che-motherapie. Gersons Arbeit war so revolutionär und erfolgreich, dass die amerikanische Ärzteschaft und die Gesundheitsbehörden nichts Besse-res wussten, als ihn aus dem Land zu vertreiben. Erst jetzt, dank des Inter-nets, findet seine Krebs-Therapie grö-ßere Aufmerksamkeit.

Enzymreiche Gemüsesäfte und Kaffee-EinläufeGerson fand heraus, dass Gemüse-säfte aus gelben und roten Rüben, grünem Blattgemüse und Orangen, die langsam gepresst werden, sehr

Dr. John Switzer leitet seit mehr als 25 Jahren eine Praxis sowie eine Ay-urveda-Klinik am Starnberger See, die sich auf Reinigungskuren, Heilfasten und die Wildkräuter-Vitalkost-Thera-pie spezialisiert haben. Jetzt hat er ein neues Buch und eine gleichna-mige DVD herausgebracht: Dr. Swit-zers Wildkräuter-Vitalkost-Therapie in Verbindung mit der Gerson-Therapie bei Krebs und degenerativen Erkran-kungen. Sie beschreiben eine von Switzer entwickelte Kombination aus der klassischen, aktualisierten Ger-son-Therapie bei Krebs und anderen schweren degenerativen Erkrankun-gen und seiner bewährten und hier speziell an schwere Krankheitsbil-der angepassten Wildkräuter-Vital-kost-Therapie.

Gerson war ein angesehener deut-scher Arzt, der Krebs mit natürlichen Heilmitteln und einfachen Therapie-plänen erfolgreich bekämpfte. Über eine Zeitspanne von mehr als 30 Jah-

Ein neues Buch und eine Seminar-DVD von Dr. John Switzer

Gerson-Therapie mit Switzer-Wildkräuter-Vitalkost

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reich an Enzymen sind. In der Krebs- therapie ist laut Gerson ohne die massenhafte Zufuhr von Enzymen keine Heilung möglich. Schnelle Zen-trifugal-Entsafter vernichten mittels Oxidation die Enzyme. Langsam dre-hende Entsafter mit 40 bis 80 Umdre-hungen pro Minute, die die Enzyme schonen und auch Wildkräuter ent-saften können, sind für die Therapie optimal.

Als erster Arzt hat Gerson die Kaf-fee-Einläufe in die Krebstherapie ein-geführt. Mithilfe der Darm-Einläufe gelang es ihm, die abführenden Gal-lenwege zu erweitern und dadurch die Leber toxisch zu entlasten. Laut Gerson ist eine gesäuberte Leber die wichtigste Voraussetzung, um den Krebs einzudämmen. Neben einer heilkräftigen Ernährung setzte er verschiedene Vitalmittel aus der or-thomolekularen Medizin ein. Dazu gehörten hochdosiertes Vitamin B3 (Niacin), B12 und B17 (Laeteril) sowie andere Vitalmittel.

Gerson vertrat die Ansicht, dass Krebs hauptsächlich durch die Industria-lisierung der Landwirtschaft verur-sacht wird. Degenerierte, industriell hergestellte Nahrung enthält kaum Biophotonen, Enzyme, Chlorophyll und organische Spurenelemente. Er war immer bemüht, Nährstoffdefizite bei seinen Patienten auszugleichen. Hinzu kommt heute die Belastung durch Medikamente, Schwermetalle, Pestizide, Herbizide und Düngemittel wie Nitrat, die alle potenzielle Kreb-sauslöser sind.

Eine umfassende Entgiftung (Detox) wie auch eine bessere Nährstoffver-sorgung des Körpers sind die Vor-aussetzungen, um den Stoffwechsel und das Immunsystem zu stärken und den Krebs in Schach zu halten. Die Gerson-Therapie ist unter heuti-gen Bedingungen jedoch weit we-niger effektiv, als sie es während der

1950er-Jahre war. Ihr Verlust an Wirk-samkeit ist leider eine Folge der fort-schreitenden Industrialisierung der Landwirtschaft. Nach mehr als zehn Jahren Forschung hat Dr. Switzer ei-nen Weg gefunden, wie sich die Ger-son-Therapie effektiver durchführen lässt. Durch die Wildkräuter-Vitalkost und weitere Vitalmittel ist es möglich, ihre therapeutische Wirksamkeit zu steigern.

Zuviel Zucker im GemüseMittels schnell wachsender Hyb-rid-Züchtungen wurde seit den 1960er-Jahren der Zuckergehalt von Gemüsesorten wie Karotten und Rote Bete gesteigert und der Gehalt an heilkräftigen Phyto-Nährstoffen, Bitterstoffen sowie Vitaminen und Mineralien verringert. Zu viel Hyb-rid-Zucker jedoch, auch aus Gemüse und Früchten, kann die Gerson-Thera-pie entgleisen lassen, da Krebszellen vorwiegend von Zucker leben. Daher führte Switzer die heimischen Wild-kräuter in die Gerson-Therapie ein. Mit frisch gepflückten Wildkräutern inForm von Salaten und Cocktails er-halten die Patienten überragende Vitalstoffe wie Chlorophyll, Phy-to-Nährstoffe, Enzyme, organische Spurenelemente und Biophotonen. Brennnesseln, Giersch und Löwen-zahn liefern zwischen fünf- bis 50-mal mehr Nährstoffe als Bio-Gemüse.

Im Kampf gegen Krebs spielen die Biophotonen eine wichtige Rolle. In frisch gepflückten Wildkräutern, fer-mentierten Säften und selbst in gezo-genen Sprossen kommen sie in Hülle und Fülle vor. Sie neutralisieren freie Radikale und laden die Mitochondri-en bioelektrisch auf, damit sie wieder Sauerstoff aufnehmen und verarbei-ten können.

Mindestens 50 Prozent der verzehrten Säfte sollten aus selbst angesetzten Fermentationssäften bestehen, die probiotisch wirken und keinen Zu-

GERSON-THERAPIE

VORTRÄGE:08. Juli Wildkräuter- Wanderung am Starnberger See

15. Juli Wildkräuter-VitalkostZubereitungskurs

30. Juli Fermentationssaft Workshop

05. Aug. Wildkräuter-Wanderung am Starnberger See

Veranstaltungsort:Ayurveda Health & BeautyPossenhofener Str. 2982340 Feldafing, Tel. 08157 7152www.ayurveda-health-beauty.de

Dr. med. John Switzer, Jahrgang 1957, stammt ursprünglich aus Ore-gon, USA. Er kam nach München, um seine deutschen Wurzeln wie-derzuentdecken und um dort Me-dizin zu studieren. Seit 25 Jahren leitet er eine Ayurveda-Klinik am Starnberger See, die sich auf Rei-nigungskuren, Heilfasten und die Wildkräuter Vitalkost Therapie in Verbindung mit der Gerson Thera-pie spezialisiert hat.

BUCHTIPP:

ISBN 978-3942607056220 Seiten, Preis: 27,90 €, erhältlich unter www.wei-land-wissen.de oder unter Telefon +49-30-85400027

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GERSON-THERAPIE

cker enthalten. Der Fruchtzucker und die Stärke aus dem Gemüse werden mittels Vergärung zu hundert Prozent abgebaut. Die Säfte schmecken voll-mundig, sind ein echter Energiespen-der und besitzen sehr viel Heilkraft. Es ist nicht schwierig, größere Mengen davon zu trinken.

Ein deutscher Krebsarzt, Dr. Johannes Kuhl, empfahl diese Säfte während der 1960er-Jahre seinen Krebspatien-ten. Er berichtet von zahlreichen Hei-lungsfällen. Dr. Kuhl war der Meinung, dass die giftige linksdrehende Milch-säure, die aus einer industriell produ-zierten, zucker- und stärkehaltigen Nahrung entsteht, die Atmungsfähig-keit der gesunden Zellen herabsetzt.

Sie legt deren Mitochondrien lahm und lässt die Krebszellen wuchern. Krebszellen beziehen ihre Energie aus der Fermentation von Zucker statt aus der Aufnahme von Sauerstoff. Das ist die Basis für chronische, degenera-tive Krankheiten wie Übergewicht, neurologische Erkrankungen wie

Parkinson, Multiple Sklerose und Alz-heimer, Herz-Kreislauf- Erkrankungen und auch psychische Probleme. Diese Krankheiten entstehen in einem sau-erstoffarmen, säurehaltigen Milieu.Angereichert mit vielen Bildern und zwei Therapieplänen zeigt das leicht verständliche Buch, wie sich Krebs und andere degenerative Er-krankungen mithilfe der Entgiftung von Leber, Galle und Darm durch Kaffee-Einläufe, ayurvedische und Niacin-Detox-Kuren sowie durch die Anwendung der Wildkräuter-Vi-talkost-Ernährung in Schach halten lassen. Es beschreibt ebenso, wie man sich nach einer Krebs-Therapie regenerieren und das Immunsystem durch Nahrungsergänzungen wie Vi-tamine, Mikromineralien und Enzyme sowie homöopathische, ayurvedi-sche und Bienen-Vitalmittel stärken kann. Zudem wird erläutert, wie der Patient im Fall einer Chemotherapie seine gesunden Zellen durch das wissenschaftlich erforschte ketogene Heilfasten schützen und seine Ernäh-rung sinnvoll mit Algen sowie kleinen

Mengen an tierischen Nahrungs-mitteln wie Knochenbrühe, Gelatine und der Öl-Eiweiß-Kost nach Dr. Jo-hanna Budwig ergänzen kann (Anm. d. Red.: WA-Aktuell distanziert sich ganz deutlich von der Ernährung mit Fleischbrühe, Gelatine und Eigelb).

Dem ausführlichen, sehr persönli-chen Patientenbericht einer erfolgrei-chen Therapie bei Dickdarmkrebs mit vielen Empfehlungen folgt der um-fangreiche Rezept-Teil mit 29 detail-lierten und illustrierten heilkräftigen Rezepten von Fermentationssäften, Kräuter-Gemüse-Sprossen-Säften und Kombucha-Tee über Eigelb-Le-berreinigungs-Cocktail, Quinoa-Quark und Dr.-Budwig-Creme bis hin zu Brennnessel-Topinambur-Suppe, fermentierten Sprossen-Crackern, Hirse-Brennnessel-Brot und Koch-bananen-Pfannkuchen. Eine kleine Kräuterkunde sowie Informationen zu Geräten, Zutaten und Bezugsquel-len runden das Buch ab.

Antje Schütze

Jetzt gibt es das Intensiv-Seminar mit Dr. Switzer auf DVD!Die DVD bietet ein von Dr. Switzer geleitetes Intensiv-Seminar zum Thema Krebs und anderen degenerative Er-krankungen in vier Teilen. Neben vielen Hintergrundinformationen zum Krankheitsgeschehen, zur Entgiftung und zur Wirkung der Wildkräuter-Vitalkost umfasst sie eine praktische Demonstration der Herstellung von selbst angesetzten Fermentationssäften und der Zubereitung von Wildkräuter-Vitalkost-Gerichten. Vier ausführliche und sehr persönliche Berichte von Patienten über die erfolgreiche Behandlung bei Zungen-, Brust-, Darm- und Prostata-Tumoren mit vielen Empfehlungen der Betroffenen sowie der Einblick in ein reichhaltiges und schmack-haftes Wildkräuter-Vitalkost-Büffet runden das Intensiv-Seminar ab.

Die 72-seitige Broschüre (inklusiv) zu dieser DVD bietet umfassende Hinter-grundinformationen zum Thema sowie eine kleine Kräuterkunde, drei Beispiel-rezepte (Grundrezept Braunhirse-Sprossen-Fermentationssaft, Russischer Roter Kwass und Öl-Eiweiß-Kost nach Dr. Budwig) sowie Angaben zu Geräten, Zutaten und Bezugsquellen. Das Online-Paket zum Intensiv-Seminar enthält begleitend zu den vier Video-Teilen und den genannten drei Rezepten wei-tere Rezepte aus dem Buch wie Wildkräuter-Sprossen-Gemüse-Saft, Brenn- nessel-Topinambur-Suppe und Topinambur-Leinsamen-Rohkost-Cracker so-wie eine Liste empfehlenswerter Früchte.

Erhältlich für 39,90 € unter www.weiland-wissen.deunter Telefon +49-30-85400027

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Anfang Juni machte Raw-Chef Boris Lauser zusammen mit ei-ner Wandergruppe, geführt von Sophia Markov, eine Rohkost-Wan-derung durch die Berge von Bul-garien. Im Gespräch mit Mark Weiland hat er von seinen Erleb-nissen und Eindrücken berichtet:

Mark Weiland: Lieber Boris, du als Raw-Chef bist es gewohnt, dein Es-sen teilweise sehr aufwendig zuzu-bereiten. Wie bist du auf der Rohkost- Wanderung ohne deine Geräte klar gekommen und wie sah der Proviant der Gruppe allgemein aus?

Boris Lauser: Es war eine super Erfah-rung, mich einmal auf ganz einfache Dinge zu beschränken, zum Beispiel habe ich eine reine Gurke gegessen, einen Cracker und dann nur den rei-nen Apfel dazu. Nichts Gemischtes oder Zubereitetes. Einmal habe ich ganz bewusst eine Karotte und fünf Cracker gegessen als ganze Mahlzeit, und das reichte völlig aus, um die nächsten Stunden der Wanderung zu überstehen. Den anderen Grup-penmitgliedern ging es genauso. Dabei hatten wir gar nicht mal wenig Proviant dabei. Wobei Cracker und Riegel ja an sich schon sehr energie-reich sind. Dazu noch ein paar frische Sachen und vor allem Wildkräuter je-

Das Schöne an unserer Reiserou-te war, dass es dort keine Tou-ristenschilder gab, keine Guidesund keine Souvenirläden. Wir wa-ren fernab von Verkehr und Zivili-sation. Wir waren mit uns und der Natur im Einklang und konnten ihre mächtige Energie spüren. Ich lebe und arbeite in der Großstadt Berlin und es ist für mich enorm wichtig, an solchen Orten Kraft zu tanken.Überall gab es zudem einzigartig gu-tes Wasser, teilweise sogar aus heili-gen und sagenumwobenen Quellen. Es gab viele Orte, an denen ich stun-denlang einfach hätte sitzen können. Nur atmen und mit mir sein. Dann spüre ich, dass ich eigentlich kei-ne Bedürfnisse habe, und nicht das nächste Eis oder den nächsten Kaffee haben muss. In den Momenten bin ich völlig glücklich und zufrieden und weiß: ich brauche überhaupt nichts. Ich habe alles, was ich brauche. Ich weiß nicht, ob ich ohne die Hilfe von Sophia und der einheimischen Bergführerin jemals an diese ein-samen und traumhaften Orte ge-kommen wäre oder Kontakt zu den netten Dorfbewohnern bekommen hätte. Zusammen mit Einheimischen zu reisen, ist für mich die schön-ste Art des Reisens. Ich finde, jeder sollte so reisen. Denn so bekommt man einen ganz anderen Zugang.

den Tag ... keiner von uns war jemals hungrig. Im Gegenteil, manchmal war es schon zu viel. Ich habe festgestellt, dass die einfachen Zutaten sehr aus-reichend waren und war erstaunt, mit wie wenig man eigentlich auskom-men kann. Ich habe auch den Ein-druck, dass man mit den zubereiteten Sachen manchmal das rechte Maß verliert und eventuell einfach mehr isst, als man eigentlich bräuchte. So war diese Reise eine wunderschöne Rückführung auf das Einfache. Mir tat es sehr gut, zu erfahren, dass ich auch ohne Mixer zurechtkomme und den-noch kreativ werden kann. So habe ich zum Beispiel ein ganz neues Früh-stücks-Porridge für die Gruppe kreiert.

Mark Weiland: Welche Eindrücke hattest du vom Land und der Natur hier in Bulgarien?

Boris Lauser: Ich reise ja wirklich viel, nach Bali, Thailand und in andere Län-der. Aber es gibt sehr wenige Orte auf der Welt, wo du so etwas findest, wie ich es hier erlebt habe: wunderschö-ne, einsame Natur. Während der Wo-che waren wir an sehr unterschiedli-chen Orten, wir sahen beispielsweise Nadelwälder, Laubwälder, aber auch Berggipfel mit Schnee und Eis, Ge-birge wie in „Herr der Ringe“ und Bergseen, die total klar und rein sind.

Auf das Einfache zurückgeführt Raw-Chef Boris Lauser auf Rohkost-Reise in Bulgarien

REISE

WEILANDWISSEN

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Während der Wildkräuterwanderungen, Seminare und Vorträge in der NaturSchule von Stephan Engel-hardt werden von den Teilnehmern viele Fragen ge-stellt. „Nicht alle haben unmittelbar etwas mit dem aktuellen Thema zu tun, sondern erwachsen aus der gänzlich neuen Betrachtungsweise der Natur und der Dinge, die uns umgeben. Es können Ängste entstehen, da bisherige Lebensgrenzen überschritten werden und ein neues „Land“ betreten wird. Ein Land, in dem Wildkräuter nicht mehr „Unkräuter“ sind und die tiefe Verbindung zur Natur wieder wahrgenommen wird“, berichtet er. Die Veranstaltungen der NaturSchule be-handeln immer ein breites Themenspektrum, da al-les miteinander in Verbindung steht. „Wenn man sich immer mehr Wissen zu Wildkräutern, Ernährung und anderen Lebensfragen angeeignet hat, daraus jedoch keine Handlungen und keine eigenen Erfahrungen entstehen, ist der Nutzen gering“, so Stephan Engel-hardt. Er beantwortet hier Fragen, die häufig gestellt werden.

Wieviele Wildkräuter kann ich täglich essen? Stephan Engelhardt: Ich kann mich gut daran erinnern, dass diese Frage von uns während meiner eigenen Wild-kräuterausbildung oft gestellt wurde. Unser Lehrer hat uns beispielhaft in folgender Form geantwortet: „Vogel-miere zwölf am Tag, Löwenzahn sechs Blätter, Wicke sie-ben, Brennnessel vier große Spitzen“ und so weiter. Wir haben alles fleißig aufgeschrieben und waren zufrieden. Menschen haben unterschiedliche körperliche und geis-tige Voraussetzungen und an keinem Tag fühlen wir uns wie am Tag zuvor. Wie kann es da eine bestimmte Verzehr-

empfehlung geben, die für jeden Menschen gelten soll? Wir haben nicht gefragt, wie viele Äpfel, Kirschen oder Sel-leriestangen darf ich am Tag essen, obwohl diese Fragen ebenso berechtigt gewesen wären. An einem Tag essen wir zum Beispiel zehn große Brennnesselspitzen und am nächsten Tag sind zwei genug. Wir werden durch eine ge-sunde Lebensweise und den Verzehr von lebendiger und vitalstoffreicher Nahrung immer empfindsamer für alles, was von außen auf uns wirkt und was uns unser Körper mitteilt. Die Antwort auf die Frage „wieviel kann ich von etwas essen“ kommt dann wie von selbst. Am Beginn einer Ernährungsumstellung, bzw. des Hinzu-nehmens von Wildkräutern zur täglichen Nahrung, sind ein Vorangehen mit kleinen Schritten und das Hinzuneh-men der Wildkräuter zunächst in kleiner Menge empfeh-lenswert. Eine Handvoll Wildkräuter am Tag, hinzugefügt zum gewohnten Essen (untergemischt in den Salat), ist ein gutes Vorgehen sich der neuen Nahrung langsam an-zunähern. Körper und Geist werden dankbar dafür sein, dass man nicht versucht, an einem Tag alles auf einmal umzustellen. Die Wildkräutermenge ändert sich wie von alleine, so wie es gut ist.

Zu welcher Tageszeit pflückt man die Wildkräuter am besten? Stephan Engelhardt: Die Antwort ist einfach: dann wenn man Zeit dafür hat und in Ruhe in der Natur sein kann. Alles andere führt dazu, dass wir beim Wildkräuterpflü-cken mit den Gedanken überall sind, nur nicht im Jetzt und bei den Pflanzen. Widme dem, was Du jetzt tust, Dei-ne volle Aufmerksamkeit, und das Ergebnis Deines Tuns ist gut. Mit Stress in die Natur und zu den Wildkräutern

Rund um Wildkräuter – Fragen finden Antworten Beantwortet von Stephan Engelhardt von der NaturSchule

WILDKRÄUTER

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WILDKRÄUTER

zu gehen, nur weil der vermeintlich beste Zeitpunkt ab-gewartet wurde, wirkt negativ auf die Wildkräuter. Es wäre nicht gut, etwas zu essen, das Stress erfahren hat. Einfach ausgedrückt ist der beste Zeitraum zum Pflücken der, wenn die Pflanzensäfte nach oben gestiegen sind und die Pflanze „wach“ ist. Das ist nach Sonnenaufgang, wenn das Licht und die Sonne einige Stunden da waren. Ist es nicht möglich in diesem Zeitraum zu pflücken, dann sollte man mit guten Gedanken in die Natur gehen, wenn Zeit dafür ist.

Wann gräbt man Wurzeln? Stephan Engelhardt: Wurzel grabe ich sehr selten aus. Sie sind für die tägliche Ernährung nicht nötig. Mit der Wurzel nimmt man dem Wildkraut sehr viel und es wird, je nach Pflanze, nicht mehr weiterwachsen und sich vermehren. Wildkräuter, die tief wachsende Wurzeln haben, wie bei-spielsweise der Löwenzahn oder der Beinwell mit ihren Pfahlwurzeln, werden wieder neue Triebe bilden, wenn man Teile der Wurzel im Boden lässt. Um es der Pflanze so einfach wie möglich zu machen, sollte die verbleibende Wurzel nach dem Graben wieder mit Erde bedeckt wer-den. Wurzeln werden unter anderem eingesetzt, um eine bestimmte Heilwirkung zu erzielen. Der beste Zeitpunkt zum Wurzelgraben ist, wenn möglichst viel Kraft und die Pflanzensäfte darin enthalten sind. Das ist vor Sonnenauf-gang der Fall. Beachtet man zusätzlich die Wirkung des Mondes auf den Menschen und alle Wesen, gräbt man die Wurzel an einem Neumondmorgen.

Ich kenne die Wildkräuter noch nicht und habe Angst, etwas Giftiges zu essen Stephan Engelhardt: Häufig haben Teilnehmer an Wild-kräuterwanderungen anderer Veranstalter teilgenom-men, viele Wildkräuter gesehen und von deren Wirkung gehört. Das hat sicherlich viel Wissen gebracht. Wenn ich frage, ob die Wildkräuter danach auch zur Nahrung hin-zugenommen wurden, wird das meistens verneint. Was nutzt da das viele Wissen? Der Gedanke, „ich muss erst viele Wildkräuter kennen, um damit anzufangen“ führt vermutlich dazu, es nie zu beginnen.

Ich war einmal zufällig als Zuhörer bei einer Kräuterfüh-rung in einem öffentlichen Kräutergarten. Die Pflanzen standen, nach Heilwirkung geordnet, beieinander. In der Natur würden sie so nicht zusammen wachsen. Es wurde viel von ihren Heilwirkungen und gelegentlich von der Anwendungsweise berichtet. Am Ende der Führung wur-

Die nächsten Veranstaltungen der NaturSchule 15.07.2017 Wildkräuterwanderung Nahrung aus der Natur

01.10.2017 Tagesseminar „Wildkräuter - Rohkost - vegane Ernährung - heilsame Lebensweise“

17.11.2017 Salben rühren Heilende Salben aus Kräuterölen

18.03.2018 JahresausbildungBeginn einer neuen besonders intensiven Jahresausbildung „Kräuterfrau/Kräutermann“

Alle Termine und Informationen unter www.naturschule.net oder Tel 06483-9156268

Leser fragen Stephan Engelhardt Vielleicht haben Sie als Leser von WA Aktuell auch Fragen zum Thema Wildkräuter. Stephan Engelhardt würde sie gerne beantworten. Schreiben Sie an WA-Aktuell, Hamburger Straße 28, 25782 Tellingstedt, E-Mail: [email protected]

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WILDKRÄUTER

de wegen zu vielen Gefahren davor gewarnt, die Kräuter aus der Natur zu nehmen oder gar direkt zu essen. Man solle besser Kräuter-Produkte in Apotheken oder Reform-häusern kaufen. Solche Kräuterführungen verstärken die Trennung zur Natur und schüren Ängste.

Wie können wir der Angst vor Giftpflanzen begegnen? Wie so oft liegt die Lösung in der Einfachheit. Bestimmt kennt jeder den Löwenzahn, die Brennnessel, das Gänseblüm-chen und bestimmt noch weiter Wildkräuter. Wenn man zum Beispiel den Löwenzahn kennt, dann pflückt man nur den und integriert ihn in die Nahrung. Es ist dann nicht notwendig, weitere Wildkräuter zu kennen und auch kei-ne Giftpflanzen. Die Nahrung wird durch den Löwenzahn, wie durch jedes anderes Wildkraut, wesentlich aufgewer-tet. Löwenzahnblätter haben unterschiedliche Blattstruk-turen und Farben. Wer deswegen beim Pflücken unsicher ist, nimmt nur den Löwenzahn, den er genau kennt und lässt die anderen unberührt. Einfach heute mit dem Pflü-cken der Wildkräuter beginnen und es gibt keine Gründe mehr, es nicht zu tun. Nach dem ersten Schritt werden sehr schnell viele weitere Wildkräuter auf dem Essteller sein. In meinem ersten Jahr mit den Wildkräutern, habe ich „nur“ vier verschiedene Kräuter unter meinen Salat ge-mischt und habe ihre wunderbare Wirkung erfahren.

Wie ist das mit dem Fuchsbandwurm? Stephan Engelhardt: Unterschieden werden der Fuchs-bandwurm (Echinokokkus multilocularis) und der Hun-debandwurm (Echinococcus granulosus). Beide können die Wurmerkrankung Echinokokkose verursachen. Der Hundebandwurm tritt weltweit auf, der Fuchsbandwurm nur in bestimmten Regionen, zu denen Mitteleuropa und Südeuropa gehören. Die Echinokokkose ist eine melde-pflichtige Krankheit und wird in Deutschland an das Ro-bert Koch Institut gemeldet. Am Universitätsklinikum Ulm, Sektion Infektiologie und Klinische Immunologie, geleitet von Professor Dr. Peter Kern, dokumentiert man alle gesi-cherten Fälle von Erkrankungen des Menschen durch den Fuchsbandwurm (Echinokokkus multilocularis), der die alveoläre Echinokokkose verursachen kann. Hier befindet sich der deutsche Standort des Europäischen Echinokok-kose-Registers. Pro Jahr werden etwa 20 bis 25 neue Er-krankungsfälle der alveolären Echinokokkose gemeldet, vorwiegend aus dem süddeutschen Raum. Es ist eine eher seltene Krankheit.

In der Vergangenheit wurde davor gewarnt, Beeren und andere Früchte direkt aus der Natur zu essen, da sie als Überträger der Krankheit galten. Das betrifft dann natür-lich auch das Essen von Wildkräutern und letztendlich alles, was aus der Natur kommt. Diese Informationen füh-

ren dazu, dass die Angst vor dem Fuchsbandwurm sehr präsent ist. Es ist eine Angst, die den Menschen von der Natur trennt. Die Informationen der Medien werden sel-ten hinterfragt und als Wahrheit angenommen.

Kern sagt dazu: „Es gibt keinen Beleg dafür, dass beim Verzehr von Waldbeeren ein Risiko besteht, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren“.

Als möglicher Übertragungsweg gilt der innige Kontakt mit Hunden und Katzen, die die Würmer und deren Eier in sich tragen können. In einem Online-Artikel des Tages-spiegels, der schon 2007 erschienen ist, wurde das The-ma neu beleuchtet. (Der Artikel „Beerensammeln ohne Furcht“ ist abrufbar auf der Internetseite: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/beerensam-meln-ohne-furcht/994918.html).

Wie die wenigen neuen Erkrankungsfälle pro Jahr in Deutschland zeigen, sind nur wenige Menschen davon betroffen, und doch wird die Frage nach dem Fuchsband-wurm nahezu bei jeder NaturSchule-Veranstaltung ge-stellt. Seltener wird nach den sehr häufigen vorkommen-den Krankheitsbildern gefragt. Offensichtlich sind sie sind zur Normalität geworden. An den Folgen von Herzkreis-lauferkrankungen sterben pro Jahr in Deutschland, laut einer Statistik des statistischen Bundesamtes von 2014 338056 Menschen, an Krebserkrankungen 230771. Das sind jeden Tag 926 bzw. 632 Todesfälle.

Ich vergleiche Krankheiten und deren Folgen nicht gerne, und die Betroffenen und die Angehörigen erleben eine sehr schwere Zeit. Der Fuchsbandwurm und unsere Ängs-te sollten nicht dazu führen, uns immer weiter von der Na-tur zu trennen, denn diese unnatürliche Trennung macht krank. Eine Änderung unserer Lebens- und Ernährungs-weise birgt eine große Chance und kann zu einen gesun-des und lebensfreudiges Dasein führen. Dazu gehört die Wahrnehmung, als Teil der Natur tief mit ihr in Verbindung zu sein, das Sehen und Fühlen ihrer Wunder und das acht-same und dankbare Annehmen ihrer Gaben. Die vielen wundervollen Wildkräuter und Früchte gehören dazu.

Die Teilnehmer der Veranstaltungen der NaturSchule er-fahren, wie wirkungsvoll eine vegane Ernährung mit Wild-kräutern und Veränderungen in der Lebensweise sind.

Stephan EngelhardtLärchenweg 10 • 65520 Bad CambergTel. 06483-9156268www.naturschule.net

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VITALKUR

Impressionen des Vitalkur-Wochenendes im Sonnenhausvom 03.-05.06.17 mit Hema Kawohlus

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Erleben Sie die H eil-kraft der Naturkost bei Arthrose, Polyarthritis, Allergien, A sthma und anderen chronischen Erkrankungen.

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Beate & Jürgen: „Wir bedanken uns von ganzem Herzen für die liebevolle Leitung deines Saftfastenkur-ses. Die Fülle von den begleitenden Informationen und deine pausenloser Einsatz ließen uns die Essensgelüste vergessen machen. Es war eine wunderschöne Zeit.”

Ester: „Mir hat das WE so einen Kick gegeben, dass ich jetzt wesentlich besser ausgerichtet bin. Ich hab wieder eine Stück meiner Selbstwahr-nehmung zurückbekommen, das ist so fantastisch, dass ich mega Lust habe, das an andere Menschen weiterzugeben. Und das Buch mit den Rezepten ist ein Teil davon... Es war so ein lehrreiches WE für mich auf allen Ebenen, wow... Danke”

Conny: „Hema hat uns mit Ihrer liebevollen u. ruhigen Art sehr viele Informationen über die gesunde Ernährung ausgehändigt, die mein Leben bereichern. Keine Frage blieb offen. Mit Ihrem Team wurden wir rundum betreut. Es war ein bewegtes verlängertes Wochenende mit viel Spaß und Freude. Kann ich nur jedem empfehlen, der seine Gesundheitselbst in die Hand nehmen möchte. Ich danke Euch dafür.”

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Auch wenn das Angebot an veganer und rohköst-licher Gastronomie in Deutschland und Österreich während der vergangenen Jahre durchaus gewachsen ist, gibt es nach wie vor viel zu wenige Gourmet-Tem-pel. Zieht man dann noch die Lokale ab, die nicht auf Tofu, Zucker und Geschmacksverstärker verzichten, ist die Auswahl noch geringer. Bis jetzt. Denn die Al-ge-Initiative macht Hoffnung auf bessere kulinari-sche Zeiten. WA Aktuell wird künftig in jeder Ausgabe über die Alge Initiative berichtet. Denn die veganen Alge-Restaurants bieten mit ihren Rohkost-Gerich-ten einen guten Einstieg in ein gesundes Leben.

Das Ziel ist klar formuliert: Bis 2025 soll es in Deutschland und Österreich hundert vegane Alge-Restaurants geben. Das mag auf den ersten Blick nicht sehr ambitioniert klin-gen. Immerhin gibt es laut einer Erhebung des VEBU aus dem Oktober 2016 in Deutschland bereits 48 rein vega-ne Gastronomiebetriebe. Und bei der stetig wachsenden Zahl vegan und roh-vegan lebender Menschen wird sehr wahrscheinlich auch die Zahl entsprechender Lokale wei-ter steigen. Doch genau das ist der Knackpunkt. Die Ge-fahr, dass Gastronomen mit der veganen Ernährung nur das schnelle Geld machen wollen, ist groß. So groß, dass die Alge-Initiative etwas dagegensetzen möchte. Ein biss-chen einfallsloser veganer Einheitsbrei wie Nudeln mit To-matensoße oder Pommes mit Tofu-Burgern darf nach An-sicht von Initiator Jürgen Gratze, der 1974 die Schülerhilfe mit heute 900 Standorten gründete, nicht die kulinarische Zukunft sein.

La Haute Cuisine CrueSeine Vision sind vegane Restaurants, die keine lukulli-schen Wünsche offenlassen und auch Rohköstlern wie ihm selbst dank der „Neuen rohen Küche – La Haute Cui-sine Crue“ wahre Gaumen-Freuden bereitet. Und weil Jür-

gen ein Macher ist, hat er im April 2015 die Alge ins Leben gerufen und eine Art Franchise-Konzept entwickelt, das engagierte Gastronomen bei der Gründung genau solcher gesunden veganen Restaurants unterstützt. Der Name „Alge“ bedeutet laut Jürgen „Alle lieben gesundes Essen”.

Der Ehrenkodex macht den UnterschiedWer sich der Initiative anschließt, muss einige Ansprüche erfüllen, die in einem Ehrenkodex definiert sind. Er besagt, dass ausschließlich vegan und mit frischen Produkten aus nachhaltiger und regionaler Landwirtschaft gekocht wer-den darf. Außerdem sind Zucker, Tofu, Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker tabu, und zusätzlich muss min-destens ein Rohkost-Gericht auf der Karte stehen. Darü-ber hinaus soll der Inhaber des Restaurants selbst vegan leben und sich mit der Ernährungsform identifizieren. Als Gegenleistung erhalten Alge-Betreiber ein umfassen-des Betreuungspaket. Darin enthalten ist beispielsweise die Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Objekt oder bei der Erstellung von Businessplänen und Kalkulationen. Hinzu kommen Marketing-Aktionen, Work-shops, Rezepte, Menükarten und vieles mehr. Und das alles kostenlos und dennoch mit einem hohen Maß an Individualität. Da es weder einen Einheitslook und noch ein einheitliches Angebot gibt, können die Inhaber ihrem Lokal eine ganz persönliche Note geben. Einzige Gemein-samkeit aller Algen sind der Name „Alge“, das Alge-Logo sowie die Einhaltung des Ehrenkodex.

Willkommen zum Alge-TagBeim Alge-Tag machen 14 Algen an folgenden Orten mit: Berlin Friedrichshain und Prenzlauer Berg, Bielefeld, Boer-zow, Dresden, Hannover, Heidelberg, Ibiza, Königs Wuster-hausen, Moers, Mönchengladbach, Prerow und Wien. Dort kann jeder selbst ausprobieren, was es bedeutet, vegan oder gar rohköstlich zu essen. Eine gute Gelegenheit da-

Roh-Veganes á la CarteAlge-Restaurants machen Appetit auf gesundes Essen

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für ist der „Alle-lieben-gesundes-Essen“-, kurz Alge-Tag, den die Initiative gemeinsam mit allen Liebhabern der (roh)veganen Küche von nun an jährlich feiern möch-te. Am 22. September werden die teilnehmenden Algen ihre Gäste mit einem exklusiven 4-Gänge-Rohkost-Din-ner verwöhnen, sie versprechen schon heute wahre Ge-schmacksexplosionen. Allerdings sind die Plätze für dieses ausgewöhnliche Ereignis begrenzt. Deshalb sollten sich Interessierte so schnell wie möglich eines der begehrten Tickets sichern.

Der Alge-Ehrenkodex

• Das Speisenangebot ist ausschließlich vegan • Frische Zubereitung • Saubere Erzeugnisse aus nachhaltiger Landwirtschaft und regionaler Herkunft haben Priorität • Frei von Zucker, Tofu, Zusatzstoffen und Geschmacksverstärkern • Ein Rohkost-Hauptgericht (in Cafés eine Rohkost-Torte) ist immer zusätzlich im Angebot • Die Restaurantleitung ernährt sich selbst vegan und identifiziert sich mit dieser gesunden Ernährungsform

WA-Aktuell im Gespräch mit Initiator Jürgen Gratze:

Was genau waren Ihre Beweggründe, aus denen Sie die Alge-Initiative gegründet haben?Jürgen Gratze: Ganz eigennützig, meine Frau und ich sind Rohköstler. Wir wollen zukünftig möglichst in jeder Stadt mit Lust gut essen gehen können und so entstand die Visi-on der Alge-Restaurants eines Morgens spontan unter der Dusche.

Wer unterstützt Sie bei Ihrer Mission?Jürgen Gratze: Die Alge greift auf ein zwölfköpfiges Kom-petenz-Team zurück. Allesamt sind erfolgreiche und er-fahrene Unternehmer und von der Idee überzeugt. Daher sind wir alle auch ehrenamtlich für die Alge-Initiative tätig. Unser Schirmherr ist Raw-Food-Chef Boris Lauser aus Berlin.

Es gibt so viele kuriose Feiertage, warum braucht es da noch einen „Alle-lieben-gesundes-Essen-Tag“?Jürgen Gratze: Auch wenn ich selbst von der Ernährungs-weise überzeugt bin, möchte ich nicht missionieren. Die Leute sollen selbst ausprobieren, wie lecker gesundes Es-sen sein kann. So ein Tag ist eine prima Gelegenheit, sich dem Thema durch eigene Erfahrungen zu nähern. Wir freuen uns, wenn unsere Gäste nach einem schmackhaf-ten Rohkost-Essen glücklich und zufrieden strahlen.

Weitere Informationen zur Alge-Initiative und zum Alge-Tag gibt es unter www.alge.de.

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SCHNELLES MIXER-EIS

Bananen-Vanille-Eis• 3 gefrorene Bananen• 150 ml gefrorene Nussahne-Würfel• 150 ml frische Nussahne (gemacht aus 150 g• Nüssen auf 400-500 ml Wasser)• 1-2 EL Kokosblütenzucker• 2 EL Mandelbutter oder Aprikosenkernbutter• 1 TL Vanillepulver

Durch Zugabe von zwei Esslöffeln Rohkakao-Pulver entsteht ein leckeres Schokoeis. Gibt man am Ende noch ein paar Kakaonibs zu, leckeres Stracciatella.

Beereneis• 250 g gefrorene Beeren• 150 ml gefrorene Nussahne-Würfel• 150 ml frische Nussahne • 2 EL Honig oder anderes• 2 EL Kokosblütenzucker

Für ein schnelles Beerensorbet einfach 400 g gefro-rene Beeren mit 4 EL Kokosblütennektar mixen.

Zubereitung: Alle Zutaten im Hochleistungsmixer bei höchster Stufe solange mit starkem Druck auf den Stößel pürieren, bis ein cremiges Softeis ent-steht. Sofort servieren und genießen.

Rezept von Raw-Food-Chef Boris Lauser, Autor von „Go Raw Be Alive”

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Durch den Hippocrates-Lebensstil konnten sich im Laufe der Jahre meh-rere Hunderttausend Menschen aus aller Welt zu mehr Gesundheit und Lebensfreude hin verändern. Im Hip-pocrates werden Körper, Geist und Seele von fürsorglichen professionel-len Mitarbeitern aus jeder Disziplin genährt. Im Mittelpunkt der Arbeits-weise des Institutes steht:

• Mehrmals täglich frisches Weizengras mit seinem großen Anwendungsspektrum

• Mehrmals täglich grüne Spros-sensäfte, Ingwer, Knoblauch und Blau-Grüne-Algen-Getränke

• Kurse in Nahrungszubereitung • roh-vegane Vitalkost in optimaler

Lebensmittelkombination • gute Aufklärung der Besucher

durch mehr als 40 Vorträge

• Ein 20 Hektar großes tropisches Gelände zum Spazierengehen mit Naturpfaden

• Optionales Gewichtsreduktions-programm und Anleitung zur Muskelkräftigungsmassage und wesentlich: die Psychotherapie, Healing-Cycle und mentale Arbeit

• nach Abschluss des Lebenswan-delprogramms: Lebenslange unentgeltliche Gesundheits- beratung per E-Mail

Das Lebenswandelprogramm Das vom Institut entwickelte drei-wöchige Lebenswandelprogramm unterstützt Menschen mit gesund-heitlichen Herausforderungen wie auch jene, die ihren Lebensstil än-dern wollen und mehr Vitalität und Lebensfreude erfahren möchten. Es ist eine Schulung im bewussten und

und Workshops • ärztliche Begleitung

und Beratung • energetische Medizin

und Anwendungen • Gesundheitscheck und (Fein-)

Blutanalyse, Cyberscan • Biowell-Energiescan, Biofeedback • Nichtinvasive Therapien wie

H-Wave und Soft-Laser • Sehr wichtig: Sport– und Fitness-

programm, Qi Gong, Yoga • Modernes Indoor- und Out-

door-Fitnessstudio • Meditations- und

Entspannungstechniken • Infrarotsaunen in jedem Haus • chlorfreie Poolanlage • gereinigtes Wasser

im gesamten Institut • Ein Haarsalon auf kbA-Basis und

das Oasis-Wellness-Center

von Hema Kawohlus

Der Hippocrates-Lebensstil

HIPPOCRATES

„Die Nahrung, die man isst, kann entweder die sicherste und kraftvollste Form von Medizin sein oder die langsamste Form eines Giftes.“ Ann Wigmore, Gründerin des Hippocrates Health Institutes

Das Hippocrates Health Institute in West Palm Beach, Florida, gegründet von Ann Wigmore und Victoras Kul-vinskas, besteht seit sechs Jahrzehnten und ist heute ein Gesundheitsresort besonderer Art, das unter der liebevollen Leitung von Brian und Anna Maria Clement blüht. Ziel der Arbeit des Institutes ist es, Menschen in die Selbstverantwortung zu führen und aus ihrem eigenen innewohnenden Potential heraus ihre Gesundheit sowie ihr Leben optimal zu gestalten. Die Basis bildet eine zuckerfreie und ausgewogene roh-vegane lebendige Vitalkost, die sowohl den höchsten Eiweiß-, Vitamin- und Mineraliengehalt, als auch die meisten essentiellen Fettsäuren jeglicher Ernährung auf diesem Planeten hat.

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von Hema Kawohlus

optimalen Umgang mit sich selbst und der Umwelt und basiert auf ein-fachen, aber kraftvollen Wahrheiten, auf die der Körper schnell und in mannigfaltiger Weise reagiert. Hier-bei geht es besonders darum, die ge-sunde Eigenschwingung eines Orga-nismus durch lebendige Bionahrung mit guter Nährstoffdichte, einem na-türlichen Umfeld, der Lebenskraft der Sonne und der Erdung wieder herzu-stellen. Das führt zu einer höheren Le-bensqualität und einer Existenz, frei von Krankheiten.

Neben dem Lebenswandelprogramm gibt es eine Reihe weiterer Angebote und Kurse, zum Beispiel das neun-wöchige Gesundheitsberater-Zerti-fizierungsprogramm, das umfassen-de Krebs-Wellnessprogramm, das Hippocrates-Lebensstil-Online-Pro-gramm, monatliche Veranstaltungen mit dem Motto “Verbessern Sie Ihr Leben”, Gastreferenten zu wichtigen aktuellen Themen, sowie Unterricht zur Sprossenzucht und “Lebendiger Nahrung. Oft werden in meinen Kur-sen oder von an Reisen ins Institut In-teressierten folgende Fragen bezüg-lich des Hippocrates Lifestyle gestellt:

mineralstoffreiche Meeresgemüse eine weitere wichtige Ergänzung der Hippocrates-Ernährung. Sie werden als Nahrungsergänzung verwendet, als Gewürz und als nährstoffreicher Ersatz für Salz.

Warum Bewegung? Körperübungen, Bewegung und Ent-spannung sind wichtige Teile des Pro-gramms, und es gibt jeden Tag eine Vielzahl von verschiedenen Unter-richtsoptionen, aus denen man wäh-len kann. So kann Kraft und Ausdau-er, je nach körperlicher Verfassung, sanft oder eher fordernd aufgebaut werden, die Laune steigt, die Lymphe kommt in Fluss, Gifte werden ausge-schieden.

Warum sanfte Therapiesitzungen und positive Lebenshaltung? Weil das Angehen von uns bewegen-den oder auch verdrängten Herzens-angelegenheiten oft die beste Medi-zin ist. Liebe, Dankbarkeit, Freunde, Familie und gesunde Beziehungen gelten am Institut als Grundsteine für ein langes Leben. Gemeinschafts-bildung und gegenseitige Unterstüt-zung werden gefördert.

Warum so viel Grün? Chlorophyll entspricht der gespei-cherten Sonnenenergie in den Pflan-zen. Es ist das erste Produkt von Licht und enthält daher mehr Lichtenergie als jedes andere Element. Es wird oft als das “Blut der Pflanze” bezeichnet. In seiner frischen, rohen Form, trägt es Sauerstoff zu den Zellen und hilft, die-se basisch zu halten, zu entgiften und den Körper zu stärken. Keine Krank-heit kann in einem sauerstoffreichen, alkalischen Milieu überleben. Zusam-men mit Weizengras sind Sprossen seit Anfang an das Fundament des Hippocrates-Programms. Sie sind ein Kraftwerk von konzentrierter Nahrung und Leben mit einem sehr hohen Enzymgehalt und enthalten hundertmal mehr leicht verdauliche Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und Aminosäuren (Eiweiß) als die aus-gewachsenen Pflanzen.

Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Getreide sind hervorragende Quellen einer hochwertigen Ernährung, wenn man sie keimt. Neben Dutzender Sor-ten von Sprossen, grünen Blattsalaten und ausgewählten Beilagensalaten auf unserem täglichen Büffet ist das

HIPPOCRATES

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Erfahrungen von Gästen Jane Li, eine Chinesin, damals mit Wohnsitz in Finnland, kam mit Brust-krebs ins Institut. Sie hatte bereits einige konventionelle Behandlungs-methoden hinter sich und war körper-lich geschwächt. Nach ihrem ersten Aufenthalt reiste sie gesund zurück nach Finnland und von dort aus ging ihr Lebenswandel hin zu umfassen-der Gesundheit weiter. Heute lebt sie in Florida, ist eine Hippocrates-He-alth-Educator-Kollegin und Advoka-tin des Hippocrates-Lifestyles. Samantha hatte Bauchspeicheldrü-senkrebs und was ständig unter Druck. Im Hippocrates konnte sie sich mit der liebevollen Unterstützung des gesamten Teams heilen und ist heute eine ganz ausgeglichene und ruhige Person.

Hans aus den Niederlanden hat mit Hilfe des Hippocrates-Lifestyles sein enormes Übergewicht reduziert und ist begeistert von all den Möglich-keiten der Nahrungszubereitung. Er reist gerne in Rohkost-Resorts, am liebsten natürlich ins Hippocrates. Er ist heute Health-Educator, wir waren in derselben Ausbildungsgruppe.

die Möglichkeit, ein Mini-Lebenswan-delprogramm zu machen. Seit 2015 organisieren Stephan Engelhardt und ich im Rahmen der Westerwälder Gesundheitstage, Vorträge von Brian und Anna Maria Clement (siehe Be-richt WA Aktuell Mai/Juni 2017).

Westerwälder Gesundheitstage im Mai Einen kleinen Einblick in den erstma-lig abgehaltenen Tages-Workshop vom 7. Mai möchte ich gerne geben: Zu dem ausgebuchten Termin er-schienen 40 Teilnehmer, die gemein-sam mit Mark Weiland - hinter der Kamera - und mir erwartungsvoll auf das Erscheinen der Clements warte-ten. Zu Beginn gab es einen grünen Sprossensaft á la Hippocrates sowie Grassaft. Thema war der Hippocra-tes-Lifestyle, Höhepunkte der Vortrag von Dr. Clement „Falsche Freunde - wie Fisch, Milchprodukte und Eier Deiner Gesundheit schaden“ und der Vortrag von Anna Maria Clement. Was gut ist für das Herz, ist auch gut für das Gehirn“. Aufgelockert wurde die Veranstaltung durch Achtsam-keitsyoga mit Dijana Wloka und eine praktische Einführung in das Her-

Eine anfänglich etwas ruppige Mit-schülerin aus meiner Health-Educa-tor-Klasse verlor im Laufe ihres wie-derholten Aufenthaltes während der Ausbildung einen Bandwurm in einer Hydro-Colon-Therapiesitzung. Sie war danach etwa eine Woche sehr geschwächt, doch eine Entwicklung zu mehr Sanftheit und Ausgeglichen-heit war sofort nach dem Abgang des Parasiten deutlich. Darm gesund – al-les gesund.

Lebenswandel-Vital-Kurse in Deutschland Für alle, die mehr Geschichten und Erfahrungen sowie die neuesten Informationen zum Hippocrates In-stitut erfahren möchten: Bitte auf meiner Webseite www.grünesäfte.de registrieren, um so kostenfrei die Zeitschrift „Healing our world“ erhal-ten zu können.

Ich biete etwa einmal im Jahr eine Reise ins Institut zur Lebenswan-delkur mit deutscher Übersetzung an. Für alle, die die weite Reise ins Hippocrates Institute nicht machen können gibt es über die Lebenswan-del-Vital-Kurse auch in Deutschland

HIPPOCRATES

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stellen von Säften mit Unterstützung von Markus Spehnkuch und Andrea Jönsson. Im Laufe des Workshops kam die Frage auf, wie man nach den anfänglich spannenden neuen Mög-lichkeiten und eventuell nach einer begleiteten Nahrungsumstellung im Institut bei der lebendigen Vitalkost bleibt und die Motivation im Alltag beibehält. Hier die Antwort von Brian Clement:

Wie bleibt man Rohköstler? „Die erste falsche Herangehenswei-se ist, nur die Diät zu verändern aber nicht die Sichtwese auf die Welt und unsere Haltung der Welt gegenüber. Ohne diese grundlegende Verände-rung werden wir als Rohköstler nicht glücklicher und nehmen nur unsere alten Muster aus der konventionellen westlichen Standardernährung und transferieren sie auf eine gesunde Er-nährung. Anstelle des tierischen Fet-tes essen wir kiloweise Kokosfett oder tauschen den weißen Zucker gegen Agavensirup aus. Eine wichtige Frage, die sich jeder stellen sollte ist, “Wel-ches sind die Probleme in meinem Leben, die mich Essen als Narkotikum benutzen lassen?“ Ich verwende Es-

verzehrt wird. Sie zwingt uns förm-lich aus dem Reptiliengehirn in den Neokortex. Anfeindungen, die Roh-köstler manchmal erfahren, können wir dann mit Liebe und Gelassenheit begegnen. Wir haben Empathie und Mitgefühl für jeden, be- und verur-teilen nicht mehr. Wir sollten unsere Energie darauf verwenden, immer unser Bestes zu tun, mit Veränderung immer bei uns selbst anzufangen und nicht andere Menschen für unse-re Probleme verantwortlich machen, sowie Verantwortung für unser ei-genes Leben an andere abzugeben“. Meine Erfahrung dazu ist: Verändern wir grundlegend unsere negativen Lebensmuster, die uns von Lebens-freude, unserem eigentlichen Po-tential und wahrer Menschlichkeit abhalten, werden wir für uns nur das Beste wünschen und der Hippocra-tes-Lifestyle kommt als natürlich Konsequenz ganz selbstverständlich und mit großer Logik in unsere Le-ben. Anzumerken sei an dieser Stelle, dass der Hippocrates-Lifestyle einer 80-20-Lebensmittelzusammenstel-lung für gesunde Menschen mit 20 Prozent gedünstetem Gemüse, war-

sen, um wenig oder viel Gewicht zu haben, gebrauche schweres Essen, um nicht zu fühlen und zu denken. Woher ich das weiß? Ich habe es auch gelebt. Deshalb ist im Hippocrates Institut eine wesentlicher Faktor die Psychotherapie. Sobald jemand lernt, sich zu lieben, wird Essen zweitran-gig. Sobald wir ein erfülltes Leben haben, dient Essen lediglich als Treib-stoff. Hilfreich ist es, Gemeinschaften zu bilden und in guter Gesellschaft zu sein. Manchmal gehen auch Freund-schaften und Ehen auseinander, wenn man bewusster wird. Nicht weil wir als Rohköstler bessere Menschen sind, sondern weil wir als Menschen handeln. Die meisten Menschen (85 Prozent) leben aus der dunklen Höh-le des Reptiliengehirns heraus, das für Feindschaft, Ärger, Aggression, Gewalttätigkeit, Angst und Schmerz steht. Sobald wir jedoch anfangen, eine grüne, sprossenbasierte roh-köstliche Diät zu uns zu nehmen, verändert sich das. Es gibt dabei ei-nen Unterschied zu Rohkost, die vor einigen Wochen in Spaniern geern-tet wurde, denn diese Form der Er-nährung ist noch lebendig, wenn sie

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HIPPOCRATES

mem Essen, positiv gegenüber steht. Anna Maria Clement sagte in ihrem spannenden Vortrag über die Inter-dependenz von Herz und Gehirn: „Wir wissen, dass Lächeln und Glücklich-sein neben gesunden sozialen Bezie-hungen genauso wichtig für unsere Gesundheit sind wie Nahrung und Bewegung“.

TermineDie kommenden Reisen ins Institut mit deutscher Übersetzung finden statt vom 1. bis 22. Oktober, 31. Dezember 2017 bis 14. Januar 2018 und vom 18. Februar bis 4. März 2018.

Die nächste Lebenswandel-Vital-Kur vom 8. bis 16. Juli 2017

Für Informationen zu den Lebens-wandel-Vital-Kuren sowie Reisen ins Hippocrates Health Institute

Telefon 0171-1681128 [email protected] grünesäfte.de/lebenswandelvitalkur

begegnen darf. Die vegane Vitalkost ist mir die liebste Ernährungsform, sie gibt den Treibstoff für ein zu-friedenes Leben. Wir machen in der Familie Ausnahmen und sind nicht dogmatisch, ich bin jedoch immer bemüht, diese optimale Lebensweise zu 80 Prozent zu leben und das auch in meinem näheren Umfeld liebevoll zu vermitteln. Besonders finde ich die grünen Sprossensäfte hilfreich, die zu jeder Ernährungsform hinzuaddiert werden können. Dazu habe ich auch ein Büchlein geschrieben. Ich habe bisher immer versucht, an die Quel-le des Wissens zu gelangen und von erfahrenen Menschen zu lernen, eine Synthese dessen fließt dann in meine eigene Arbeit.

Am allerwichtigsten war und ist mir die Begegnung mit dem Hippocrates Health Institut, die liebevolle Art von Viktoras Kulvinskas, Brian und Anna Maria Clement und all den lieben Menschen und Kollegen dort. Sie ma-chen mich immer wieder sensibel für die wichtigen Dinge im Leben und schenken den Mut, mit festem Schritt den Weg des Hippocrates-Lifestyles zu gehen. Ann Wigmore war eine einfach Frau, keine Ärztin, aber Visio-närin und Philanthropin, sie hat gro-ße Anerkennung für ihr Tun verdient und ist ein großes Vorbild“.

Hema lebt mit ihrer Familie im Wes-terwald und in China, ab September mit Praxis in Neuwied-Oberbieber. www.grünesäfte.de www.hemacoaching.com [email protected] Telefon: 0171-1681128

Interview mit Viktoras Kulviskas, Anna Maria Clement, Grasanbau, Sonnenblumengrün, Selbsthilfetech-niken und mehr auf dem Youtube Kanal: www.youtube.com/channel/UCOcd1C2r59OTe-V4-LgqWsQ

Hema KawohlusSie wurde als Jugendliche von dem Buch „Leben und Überleben: Kursbuch ins 21. Jahrhundert“, von Viktoras Kulvinskas, von der vega-nen Vitalkost inspiriert und reiste 1987 ins Hippocrates Institut. Für sie ist der Hippocrates-Lifestyle der Schlüssel für ihren spirituellen Weg und für das Streben nach Transfor-mation geworden. Nach Abschluss einer Yogalehrerausbildung und dem Studium der Kunsttherapie und Heil-pädagogik arbeitete Hema zunächst in verschiedenen Einrichtungen mit Kindern, Jugendlichen und später Er-wachsenen in Deutschland, den USA und China, bis im Jahr 2008 mit Aus- und Fortbildungen in Transpersona-ler Psychologie und internationalem Sozialmanagement der Schritt in die Selbständigkeit erfolgte. Es folg-ten weitere Fortbildungen in Quan-tum-Hooponopono und EFT bei Dr. Garland Landrith und als Krönung die neunwöchige Ausbildung zum Hippocrates-Health-Educator 2015 sowie eine Ausbildung bei Dr. Colin Campbell an der Cornell University. Sie bietet die Lebenswandel-Vital-Kur und „Hema-Coaching“ als Training für ganzheitliches Heilen, Transformati-onsarbeit, Persönlichkeits- und Ge-schäftsentwicklung an.

In ihrem Buch „Grüne Säfte aus Grä-sern, Wildkräutern und Keimlingen“ stellt sie Lebensmittel vor, die ihre Heilwirkung seit Anfang der Mensch-heit entfalten. Besondere Beachtung schenkt sie den grünen Säften und Elixieren aus diesen nährenden Kraft-paketen.

Hema sagt über sich: „Zuallererst bin ich Mama einer wundervollen Tochter, die schon einige Male mit im Hippocrates Institut und auch im Kamalaya Koh Samui war. Dem Leben bin ich unendlich dankbar für seine Führung und all die schönen und in-spirierenden Menschen, denen ich

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BUCHTIPP:In diesem Buch stellt Hema Kawohlus Lebensmittel vor, die ihre Heilwirkung seit Anfang der Menschheit entfalten: Gräser, Wildkräuter und Keimlinge. Beson-dere Beachtung schenkt sie dabei den grünen Säften und Elixieren aus diesen nährenden Kraftpaketen. Sie erklärt: Grüne Säfte sind ein potenziertes, frisches und natürliches Superfood, das keine langen Transportwe-ge benötigt, kostengünstig ist und den Körper in opti-maler Weise und in hoher Bioverfügbarkeit mit allem versorgt, was er braucht. Das im Chlorophyll konden-sierte Sonnenlicht wirkt tief bis in die Zellen und nährt diese auf unvergleichliche Weise. Diese Kraft zeigt sich in mehr körperlicher und geistiger Ausdauer, Klarheit und tiefer innerer Ruhe.

Softcover, DIN A 5, 112 Seiten, ISBN: 9783-737527262Erhältlich in jeder Buchhandlung, Amazon oder überwww.epubli.de/shop/autor/Hema-Kawohlus/13757

HIPPOCRATES

Aktuelle Termine 2017 Seminarort / Event Anmeldung Preise**

jeweils von 09:00 – ca. 16:00 hT

Rohkost vom FeinstenWeitere Infos unter:

www.urshochstrasser.ch/1u2tagessem.htmAnmeldung CHF 350.-

19:00 – ca. 21:00 h Weitere Infos unter:

www.urshochstrasser.ch/stammtisch.htmAnmeldungF reiwilliger

Unkostenbeitrag

jeweils von 09:00 – ca. 19:30 hT

Rohkost vom FeinstenWeitere Infos unter:

www.urshochstrasser.ch/5tagessem.htmAnmeldung CHF 790.-

09:00 – ca. 16:00 h T

Rohkost vom FeinstenWeitere Infos unter:

www.urshochstrasser.ch/1u2tagessem.htmAnmeldung CHF 220.-

Einkauf / Zubereitung / Rhetorik

Krankheitsbilder / Psychologie / Philosophie

Ernährungslehre / Anatomie / Geschäftsaufbau / Präsentation

Seminar für angehende Seminarleiter

anwenden möchten

jeweils von 09:00 – ca. 19:30 h

Teilnahmebedingung:Vorgängige Teilnahme an einem 5-Tages-Seminar bei uns.

Weitere Infos unter:www.urshochstrasser.ch/diplomkurs.htm

Anmeldung CHF 2‘900.-

Samstag + Sonntag 5. + 6. August 2017

Dienstag 8. August 2017

So – Do 20. bis 24. August 2017

Samstag 23. September 2017

Freitag bis/ Sonntag 8. - 10. September 2017

Freitag bis Sonntag 13. - 15. Oktober 2017

Freitag bis Sonntag 24. – 26. November 2017

Mittwoch 6. Dezember 201718:30 – ca. 21.30h

2- agesseminar

Stammtisch

5- agesseminar

1- agesseminar

Diplomkurs

DinnerSt. Nikolaus-Dinner4-Gang-Menü

Weitere Infos unter:http://www.urshochstrasser.ch/pdf/nikolaus.pdf

AnmeldungC gCHF 49.-

** Preise inklusiv Essen, exklusiv Unterkunft / Änderungen vorbehalten. Wir behalten uns vor, bei nicht erreichen der Mindestteilnehmerzahl, ein Seminar respektive einen Anlass zu annullieren.

Urs Hochstrasser‘sSeminare & Events – Rohkost vom FeinstenIm Zentrum für Rohkost und Gesundheitgenannt Rebstock • Dorfstraße 23 • 5078 Effingen/SchweizUrs & Rita Hochstrasser • Tel. + 41 (0) 62 876 20 22Weitere Infos zu unseren Seminaren unter:www.urshochstrasser.ch/seminare.htm

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Wer hat nicht schon einmal darü-ber nachgedacht, was das Sprich-wort „Sauer macht lustig“ bedeu-ten könnte? Erklärungsversuche gibt es viele, vor allem heute im In-ternet. Was aber in den Frage-Ant-wort-Foren philosophiert wird, dient nicht wirklich der Wahrheits-findung. Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass es ehemals „gelüstig“ statt lustig hieß, weil saure Speisen den Speichelfluss und damit den Appetit anregen und Lust auf mehr Essen machen. In der Säuren-Basen-Theorie heißt es, dass sauer nicht lustig macht, wenn es sich um säurebildende Nahrungsmittel handelt. Sauer sind auch fermentierte Gemüse, aber sie sind probiotisch und sol-len eine basische Wirkung haben. Den bei der Gärung entstehenden Milchsäurebakterien werden posi-tive Eigenschaften für die Gesund-heit zugeschrieben. Marco Schulz und Maria Schulz-Tuchen sind vom Einlegen und Fermentieren von Gemüse begeistert. Mit ihrem Geschäft „Sauer macht glücklich“ bieten sie rohe, in Handarbeit her-gestellte, milchsaure Produkte an.

Sie wandern, campen, laufen barfuß, sammeln Wildkräuter, machen Yoga und Sport.

Mit Sauerkraut fing alles an„Noch vor einigen Jahren haben wir auf Gesundheit und Ernährung kei-nen großen Wert gelegt. Das hat sich grundlegend geändert, als wir merk-ten, dass wir häufig angeschlagen und schlapp waren. Wir begannen, uns mit Ernährung und Lebensstilen zu beschäftigen und haben in ver-schiedenen Konzepten unseren per-sönlichen Weg gefunden. Ohne dies als Ziel verfolgt oder angestrebt zuhaben, sind wir nun bei einer rein pflanzlichen, biologischen Ernährung angekommen und entwickeln uns auf diesem Weg täglich weiter. Wir lieben milchsaures Gemüse“, erzählt Maria. Auf dem Weg einer veganen Ernährung mit viel Rohkost stießen sie auf milchsauer vergorene Lebens-mittel, wie Sauerkraut, und stellten fest, dass sich fast alle Gemüse auf diese Art einlegen lassen.

Ausgefallene eigene KreationenWeil es solche Produkte in den Ge-schäften meist nicht zu kaufen gibt

„Die fermentierte Ernährung hat un-sere Gesundheit enorm verbessert und damit unsere Lebensqualität massiv erhöht“, schreiben sie auf ih-rem Internet-Blog www.sauer-macht-gluecklich.de.Sie wollen ihre Erfahrungen zur Milch-säuregärung mit anderen teilen und Einsteigern in fermentierte Produkte, Krankheits- und Verdauungsgeplag-te, Gesundheitsinteressierten und al-len, die ihre Vitalität, Gesundheit und Fitness verbessern wollen, wichtige Informationen und ihre Produkte an-bieten. „Falsche Bakterien schädigen den menschlichen Körper. Immer mehr Menschen leiden an sogenann-ten Zivilisationskrankheiten wie Sod-brennen, Magenschleimhautentzün-dung, Magengeschwüren, anderen Magenproblemen, Bluthochdruck und Krebs. Indirekte Ursachen sind häufig ungesundes Essverhalten, Me-dikamente, Genussgifte wie Kaffee und Alkohol, und vor allem zu viel Zucker“, erklärt Marco. Er ist seit 2012 mit Maria verheiratet, sie kennen sich seit der Schulzeit, es ist eine Jugend-liebe. Die beiden leben in Nürnberg und sind zu jeder Jahreszeit viel an der frischen Luft und in der Natur.

Marco Schulz und Maria Schulz-Tuchen setzen auf die Kraft von fermentiertem Gemüse

Sauer macht glücklich

TIPP

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oder, wie Sauerkraut, nur pasteuri-siert, begannen sie zu experimentie-ren und entwickelten ausgefallene Kreationen. Mittlerweile bieten sie mit ihrem Shop fermentiertes Gemü-se, Würzsaucen und Gemüsesäfte in Gläsern und Flaschen an. Nach dem Motto: Gemüse plus Zeit ist Glück. Alles ist lowcarb, probiotisch, gluten-frei, nicht pasteurisiert, vegan und roh. Sauerkraut gibt es beispielsweise gewürzt mit Chili, außerdem Karotten mit Chinakohl, Spargel, Wirsing, Kohl-rabi oder Rote Bete. Die Nachfrage istmittlerweile sehr groß, das Angebot ist immer schnell verkauft.

Großen Wert wird auf die Qualität der Produkte gelegt. „Unser Anspruch ist, leckere Fermente in höchster Qualität zu bieten. Wir orientieren uns deshalb beim Einlegen so oft wie möglich an der saisonalen und regionalen Ver-fügbarkeit “, so Marco. Der Vorgang der Fermentation und seine Vortei-le werden auf den Internetseiten von „sauer macht glücklich“ genau erklärt: Fermentation ist ein natür- licher Prozess, der in sauerstoffarmer Umgebung einsetzt. Die Milchsäu-rebakterien, die dabei die im Gemü-se vorhandenen Kohlenhydrate in Milchsäure umwandeln, kommen na-türlicherweise auf Pflanzen, im Boden und im menschlichen Körper vor.

Auch Kohlendioxid und Kohlensäu-re entstehen hierbei. Diese und die Milchsäure senken den pHWert, was dazu führt, dass das Gemüse haltbar wird. Fäulnisfördernde Mikroorganis-men benötigen Sauerstoff, können sich somit nicht mehr vermehren. Nur die guten und für den Menschennützlichen Bakterien überleben. Milchsäure ist eine Säure. Ein Stoff-wechselprodukt, das entsteht, wenn Zucker unter Ausschluss von Sauer-stoff verstoffwechselt wird. Sie hat nichts mit Milch zu tun. Milchsäure wurde lediglich zuerst in Milch nach-gewiesen, daher der Name.

Marco Schulz und Maria Schulz-Tuchen setzen auf die Kraft von fermentiertem Gemüse

Die wilde FermentationMarco und Maria wenden die „wilde Fermentation“ an. Beim Einlegen in Gärtöpfe wird dem Gemüse natürli-ches Meersalz zugegeben, wodurch das Gärgut vor Fäulnis und Schim-mel geschützt ist, bis genug Milch-säurebakterien vorhanden sind. Wild bedeutet, dass diese Gärung von al-leine und ohne Starterbakterien in Gang kommt. Das dauert länger, ist aber natürlich und schmeckt besser. Die Fermentation dauert mehrere Wochen, manchmal sogar Monate. Vorhandene Vitamine und Enzyme bleiben erhalten und entstehen neu im Gärprozess, Kohlenhydrate sind schon zu Milchsäure abgebaut und somit besser verdaulich und be-kömmlicher. Nährstoffe werden bes-ser vom Körper aufgenommen. Die Darmflora und damit das Immunsys-tem werden gestärkt, Entzündungen gehemmt. Die Produkte sind für eine basische Ernährungsweise geeignet, weil sie nicht sauer verstoffwechselt werden und sind für Diabetiker ge-eignet, denn der Zucker wird durch die Milchsäurebakterien abgebaut. Langfristig verschwindet unkont-rollierter Appetit, haben Marco und Maria festgestellt. Außerdem sind die Gemüse wichtige Bakterienlieferan-ten für alle, die keinen (rohen) Jog- hurt oder andere Probiotika essen. Roswitha Mitulla

www.sauer-macht-gluecklich.de

der puristische Klassikervon „Sauer macht glücklich“

Zutaten:1 - 2 Köpfe Weißkohlca. 22 g Meersalz (1,5 Prozent des Nettogewich-tes vom Kohl)

Geräte:Bügelglas mit Einkochgummi (ca. 2 L Volumen), Messer, Schneidebrett, Krauthobel o. a. Hobel (bzw. Messer), Beschwerungssteine o. ä.

Von den Kohlköpfen jeweils die äußeren Blätterentfernen, also alle, die nicht mehr gut aussehen,zwei bis drei schöne Blätter aufheben und beisei-te legen. Die Köpfe halbieren oder vierteln und in eine große Schüssel hobeln oder mit einem scharfen Messer sehr fein schneiden. Die Strünke nicht hobeln. Das gesamte gehobelte oder ge-schnittene Kraut wiegen, damit die Salzmengerichtig berechnet wird, 1,5 Prozent Salz auf das Gesamtgewicht des fertig gehobelten Krautes.Salz zum Kraut geben, alles gut vermischen, dabei ordentlich massieren und kneten, sodass Wasser austritt und das Kraut immer weicher wird. Wenn so viel Flüssigkeit vorhanden ist, dass sie das Gemüse fast bedeckt, kann das Kraut in das Bügelglas gefüllt werden. Dabei immer kräf-tig andrücken, sodass die Flüssigkeit nach oben und die Luft heraus gedrückt wird.

Zum Schluss noch die Blätter darauflegen, dieanfangs aufgehoben wurden, und darauf die Beschwerung legen. Die restliche Flüssigkeit aus der Schüssel vorsichtig hineinschütten.

Nun das Bügelglas verschließen und etwa eineWoche bei Zimmertemperatur stehen lassen,danach ins kühle Treppenhaus oder in den Keller.Eventuell nach vier Wochen erstmalig probieren;erfahrungsgemäß sollte es aber mindestens achtWochen gären – je nach Geschmack.

SAUER-KRAUT

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Are Waerland schrieb, das Größte im Leben sei sicher die Fähigkeit, staunend zu bewundern und zu lieben. Dem-nach ist der reichste Mensch der Erde derjenige, der am meisten bewundern und lieben kann, Eigenschaften, die miteinander verbunden sind.

Thora-Tuoni Sattler: Meine Eltern schrieben damals auf eine Geburtskarte „ohne Krankheit und Beschwerden wird sie groß und glücklich werden“. Ich wuchs als Waerlandis-tin auf, ohne Fleisch, ohne Eier, ohne Salz und ohne Zu-cker. Mit täglich einem großen Salatteller, verschiedenen Gemüsen, die wir immer frisch vom Biobauern holten. Und ich wurde nicht krank, außer gelegentlichen Erkältungen, Entzündungen (Mandeln), die, wie ich ja heutzutage mit meinem Rohkostverständnis weiß, durch das viele Getrei-de (Vollkornbrot, Getreidebrei, Vollkornreis und anderes) und die rohe Milch kamen. Meine Eltern kamen damals zur Waerlandernährung, weil sie schwer krank waren. Mein Vater konnte nicht einmal mehr über eine Brücke gehen ohne sich elend zu fühlen. Außerdem hatte er Schmerzen und nicht nur einmal einen „Zusammenbruch“. Er sagte später selber, wenn es so weiter gegangen wäre, dann hätte er sicherlich Krebs oder anderes bekommen. Mei-ner Mutter ging es nicht viel besser, Allergien und vieler-lei gesundheitliche Probleme und Leiden machten es ihr schwer. Auch war sie fülliger und fühlte sich ohne Energie. Es gab zum Glück eine liebe Freundin, die meinen Eltern sagte, es helfe nur eine Ernährungsumstellung. Sie sollten

das Fleisch weglassen, und nach Waerland essen. Sie zö-gerten nicht lange, begriffen, dass es ihre einzige Chance war, stellten sofort ihre Ernährung um und wurden Waer-landisten. Dies rettete das Leben meiner Eltern. Bald schon ging es ihnen immer besser und sie suchten ihr Glück nur noch in der Natur, in gemeinsamen Spaziergängen, statt bei Festen und Partys mit Freunden, Arbeitskollegen und Verwandten. Auch wenn sich die ganze Verwandtschaft verständnislos etwas distanzierte und sich über sie lustig machte. Doch meine Eltern machten sich nichts daraus und begannen voll der neu gewonnenen Energie mit dem Laufsport. Bald schon hatten sie sich so gesteigert, dass sie für den Marathon trainierten, für sie hatte ein völlig neues Leben begonnen.

Großer Gewinn durch ErnährungsumstellungNach Are Waerland ist der einzig richtige Weg, eine voll-ständige Gesundheit zu erreichen, der, nur natürliche Lebensmittel zu essen. Dann würden alle körperlichen Störungen und Unlustgefühle verschwinden, die Stim-mung würde besser, das Gedächtnis und das Konzentrati-onsvermögen stärker. Die Lebensfreude sei dann eine nie versiegende Quelle, das Leben ein ständiges Fest. Für ihn war das „die große Umkehr zum Leben“. Er machte immer wieder deutlich, dass Salz und scharfe Gewürze, Essig, alle künstlichen Saucen, wie Mayonnaise usw., ganz vermie-den werden müssen. Ebenso Kaffee, Tee, Tabak und Alko-hol in jeder Form, Schokolade und andere Süßigkeiten.

Die große Umkehr zum Leben Thora-Tuoni Sattler stellt den schwedischen Rohkostpionier Are Waerland vor

Are Waerland, 1876 in Finnland geboren, studierte Philosophie, Medizin und Biologie. Er hatte bereits als Kind verschiedene Beschwerden und suchte nach alternativen Heilmethoden. Bald war ihm klar, dass die meisten Krankheiten durch Fehler in der Lebensführung, vor allem durch falsche Ernährung, entstehen. Er wurde Vege-tarier, hielt Vorträge und schrieb Bücher, um die Menschen zu überzeugen. Die nach ihm benannte Waerland-Er-nährung besteht aus Rohkost, Pellkartoffeln, dem vorsichtig gegarten und lange ausgequollenen Getreidebrei Kruska und Sauermilchprodukten. Thora-Tuoni Sattler kam als Kind mit dieser Ernährungsform in Berührung, hat sich intensiv mit der Theorie Waerlands beschäftigt, die für viele Menschen ein Einstieg in die reine Rohkost war, und seinen Aussagen eigene Anmerkungen und Erfahrungen gegenübergestellt:

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Diese Dinge haben laut Waerland bei allen Fleischessen-den den Geschmack verdorben, sodass sie beim Übergang zur Rohkost die feinen Geschmacksempfindungen der un-verfälschten Naturprodukte nicht wahrnehmen. Wenn die groben Empfindungen wegfallen, kann der Reichtum der feineren Nuancen der Pflanzenwelt immer mehr in den Vordergrund treten. Eine Rückkehr zur alten Ernährungs-weise erschien ihm undenkbar. „Das ist das große Geheim-nis der Rohkost“, so Are Waerland. Man müsse es an sich erfahren haben, um es zu verstehen.

Rohkost war das Wichtigste für ihnThora-Tuoni Sattler: Waerland schrieb immer in der Hauptsache von der Rohkost. Dass war sein Grundgedan-ke. Auch für uns war der große, tägliche Salatteller beson-ders wichtig, und wir freuten uns immer schon auf ihn. Der Salat war ohne jegliche Gewürze und nur mit wenig Olivenöl angemacht. Auch Bewegung war meinen Eltern wichtig, denn sie hatten deren Bedeutung verstanden. Sie machten mit uns Kindern Judo und nutzten jede Möglich-keit, um in der Natur spazieren zu gehen. Natürlich wur-de auch nach dem Hausbau ein eigener wilder Biogarten angelegt, der wegen seiner nicht angepassten, optischen „freien Form“, viele Probleme in der Nachbarschaft mit sich brachte. Meine Eltern waren mit Erfolg Marathon-Läufer, und liebten besonders den Langstreckenlauf. So nahmen sie auch mehrmals an 100-Kilometer-Laufwettbewerben teil. Mehrmals belegten sie dabei vordere Plätze.

Bewegung ist LebenFür Are Waerland war Bewegung wichtig. Er wusste, dass der ruhende Mensch etwa zwei Liter Sauerstoff in der Mi-nute aufnimmt und ihn an alle Organe des Körpers verteilt und dass sich die Menge beim Gehen um 60 und beim Laufen um 90 Prozent vermehrt. Er nannte Laufen eines der besten Mittel, den Körper zu erhitzen. So könne das Blut zu den einzelnen Organen gelangen, jeder Zelle den lebenswichtigen Sauerstoff vermitteln und gleichzeitig die Abfälle und Giftstoffe wegtragen, die sich besonders bei sitzender Lebensweise und Völlerei ansammeln. Er betrachtete das Laufen wie ein Bad für den Körper, bei dem sich alle Poren der Haut öffnen, die Nerven angeregt, Blutgefäßmuskeln aktiviert, alle Abfälle in den Geweben verbrannt werden und ein Sauerstoffvorrat angelegt wird.

Täglich laufen erhält jungIm Altern sah Are Waerland das allmähliche und unfrei-willige Nachlassen der Körperkräfte. Wer mit 60, 70, und 80 Jahren täglich mindestens 10 oder 15 Minuten laufe, werde das Alter nie kennenlernen, sagte er, sondern sich bis zum letzten Tag des Lebens jung erhalten. Er zitierte einmal den Anatomen Sir Arthur Keith, der empfohlen

hat, den Organismus mindestens einmal am Tag aufzuhei-zen, ihn auf seine höchste Leistungskraft zu prüfen, weil die Zellen und alle Organe, Muskeln, Blutgefäße, Nerven und Knochen nicht gesund und dienstbereit sein könn-ten, wenn sie nicht täglich auf die Probe gestellt würden.

Thora-Tuoni Sattler: Wir gingen so oft es nur möglich war und egal, ob es regnete oder stürmte, zusammen spazieren. Wir hatten keinen Fernseher und die gemein-samen Spaziergänge mit meinen Eltern fand ich zwar als ganz kleines Mädchen etwas langweilig, doch später be-gann ich sie zu lieben. Wir unterhielten uns dabei und wir sammelten Kräuter und Pilze in der Natur. Manchmal setz-ten wir uns an hübschen Plätzen ins Gras und meine Mut-ter - und ich auch - malte ein Bild von der schönen Natur. Wir fuhren jeden Sommer nach Schweden in Urlaub und nahmen dort an einem großen Sportlager teil. Dort wur-de gezeltet und es gab Natur- und Sportveranstaltungen, wunderbare Turnvorführungen und man konnte zum Bei-spiel Kanufahren lernen. Solange meine Eltern am Laufen waren, ging es ihnen gesundheitlich sehr gut. Heute weiß ich, wenn man so viel Sport treibt, kann man noch eher Brot und ähnliches ausscheiden. Man bedenke, dass vie-le Waerlandisten zugleich auch Laufsportler wurden oder schon waren.

Das Leben ist FeuerAre Waerland ergänzte, dass der Mensch nur ein gut bren-nendes Feuer hat, wenn er dafür sorgt, dass es sich leicht von Rauch und Ruß befreien kann, um Wärme und Licht zu spenden. Jedes Geschöpf war für ihn eine „Flamme“, das in seinem Körper eine unsichtbare Verbrennung hat. Im Kör-per werde dieses Feuer von Millionen kleiner Feuerstellen, den Muskelfasern, aufrechterhalten, die durch ihre Vibra-tionen die Energie der Nahrung und den Sauerstoff in Wärme umsetzen. Diese Vibrationen könne man verneh-men, wenn man die Finger fest in die Ohren drücke. Dann sei ein dumpfes Summen, das durch die kleinen Muskel-fasern in den Kaumuskeln, erzeugt wird, zu vernehmen. Weil die meisten aller Muskeln in den Beinen sind, war für Are Waerland klar, dass sie ein gutes Wärmereservoir sind und durch viel Gehen, Laufen und Radfahren die Wärme des Körpers erhalten und die Schlackenstoffe entfernt werden und der Körper mit Sauerstoff aufgeladen wird. Zur Reinhaltung des Körpers sei Bewegung in frischer Luft A und O der Gesundheit.

Thora-Tuoni Sattler: Mein Vater hatte eine große Biblio-thek mit Waerlandbüchern, und bereits als Kind las ich mit Begeisterung “Hexenkessel der Krankheiten“. Durch die tägliche, schwere und lange Arbeit in der Stadt, die

ARE WAERLAND

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stundenlange Fahrerei zur Arbeit und das zu frühe Auf-stehen - vier Uhr war keine Seltenheit - beendeten meine Eltern leider dann den Laufsport. Danach ging es ihnen wieder schlechter, auch wenn wir die gemeinsamen Spa-ziergänge immerhin beibehielten. Meine Mutter nahm wieder zu und es kamen wieder Probleme verschiedener Art. Nach ein paar Jahren änderte mein Bruder als erster seine Ernährung ganz auf Rohkost. Nach erstem Unver-ständnis von mir und meinen Eltern und vielen Diskussio-nen folgten wir meinem Bruder zur veganen Rohkost.

Daraufhin wollte ich erst von Waerland nichts mehr wis-sen. Verstand ich doch Arnold Ehret, dass man möglichst „schleimfrei“ essen sollte. Getreide und (rohe) Milch wur-den fortan aus meinem und meines Bruders Essen voll-kommen gestrichen. Meine Eltern begannen etwas zag-hafter, blieben noch beim Brot, begannen aber mit vielen, frischen Säften und Früchten nach dem Ehepaar Diamond (Fit for Life) am Morgen, was bei ihnen eine große, positive Veränderung mit sich brachte. Meine Mutter wurde wie-der schlanker und ihre bereits grauen Haare wurden sogar wieder blonder.

Während mein Bruder und ich mit meinen Kindern hun-dert Prozent Rohkost lebten, blieben meine Eltern bei ei-nem großen Teil Rohkost, machten aber noch viele Aus-nahmen, mal mit Brot, mal mit Käse. Mein Vater hat sich in Rumänien durch zu hartes Arbeiten überfordert, er wollte sich nie eine Pause gönnen und alles alleine machen. Er baute alleine sein Haus, dazu der ganze Stress, wir hatten viele Sorgen. Deshalb wurde leider auch nicht mehr so sehr auf die Gesundheit geachtet. Er nahm immer mehr Süßes, Schokolade und andere Dinge zu sich, die nicht ge-sund waren, Rohkost wurde immer weniger, und so starb mein Vater leider viel zu früh, was für uns alle ein großer Verlust war.

ARE WAERLAND

Thora Sattler verlebte eine unbeschwerte Kindheit als „Waerlandistin“Are Waerland (1876 – 1955) und seine Frau Ebba, die mit konsequenter Rohkost 84 Jahre alt wurde

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Großartige Waerland-BücherIch hatte vorher nie in die Waerland-Bücher meines Vaters geschaut. Wusste gar nicht, wie wunderbar sie wa-ren. Nach seinem Tod begann ich, in den Büchern zu lesen und ich verstand, was Waerland für ein großartiger Pionier war. Ich verschlang regelrecht alle seine Bücher, begriff, dass sie ein großer Schatz sind. Und ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mich so aufgezogen haben, wie sie es getan haben. Ich verstand, dass man das Großartige, das Are Waerland geschrieben hatte, sehen muss und es nicht, nur weil er noch Getreide und (rohe) Milch befürwortet, an Wert verliert. Mit dem richtigen Verständnis wissen wir, dass diese Ernährung als eine Art Übergangsernährung zur Rohkost sogar zu empfehlen ist. [email protected]

Helmut Wandmaker und die Waerland-KostHelmut Wandmaker hat sich sehr für Are Waerland und seine Ernährung interessiert. Er wurde Anfang der 1950er Jahre Vegetarier. Bald darauf sah er im Schaufenster eines Kieler Reformhauses die Vorankündigung für die deut-sche Erstausgabe von Are Waerlands Buch „Befreiung aus dem Hexenkessel der Krankheiten“. Er besorgte sich das Buch und begann, sich nach Waerlands Lebens- und Er-nährungskonzept auszurichten. Fortan besuchte er auch von ihm veranstaltete Seminare. „Ich habe mindestens 17 Jahre lang nach diesen Prinzipien gelebt. Ich machte gegenüber der früheren „gutbürgerlichen“ Kost schon große Fortschritte, aber ich wurde den Schleim nicht los und bekam sogar eine Lungenentzündung“, schrieb Hel-mut Wandmaker (siehe www.wa-aktuell.de/vorwort). Ihm war klar, dass das viele Getreide - der Getreidebrei Kruska - und die Milchprodukte den Körper verschleimen. 1952 er-schienen auch zum ersten Mal die Monatshefte des Waer-land-Bundes, die Helmut Wandmaker ebenfalls las und studierte. Sie kamen monatlich heraus, elf Mal im Jahr. Das Magazin gibt es noch immer. Es heißt heute Waer-land-Gesundheitsmagazin und wird vom Waerland-Bund alle zwei Monate herausgegeben. rmi

TIPP:

Das Waerland-GesundheitsmagazinEin unverzichtbarer Ratgeber und nützlicher Weg-weiser, wie man sich von körperlichen Beschwerden befreien kann, im alltäglichen Leben gesund bleibt,um sich dauerhaft wohl zu fühlen und wieder volle Lebensfreude zu empfinden.„Diese Zeitschrift könnte auch Ihr Leben neu be-stimmen, ihm neuen Schwung geben und Ihnen zur vollen Gesundheit verhelfen. Nutzen Sie deshalb unser Gesundheitsmagazin mit wertvollen Informa-tionen, als Ihren persönlichen Leitfaden und Informa-tionsquelle“, sagt Rainer Jacob vom Waerland-Bund.Das Heft erscheint alle zwei Monate. Die Websei-te bietet darüber hinaus viele weitere Informatio-nenrund um das Thema Gesundheit sowie einenGesundheits-Blog (www.waerland-bund.de/blog)

Waerland-Bund e.V. Kellenbachstr. 21, 78647 TrossingenTel.: 07425/5166, Fax: 07425-9534990E-Mail: rainer.jacobwaerland-bund.dewww.waerland-bund.de

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Das „Element der Hölle“, Schwefel, vor allem seine organischen Deriva-te, erhält und schützt die Gesundheit. Kaum ein anderes Element kann sich so mit nahezu allen anderen Elemen-ten verbinden. Schwefel ist ein univer-seller Puzzlebaustein des Perioden-systems, im Organischen wie auch im Anorganischen. In einer fremden Welt könnte der Schwefel durchaus - ebenso wie hier der Kohlenstoff - die Basis allen Lebens sein. Er gehört wie Sauerstoff, Selen, Tellur und Polonium zur Gruppe der Erzbildner - den Chal-kogenen.

Durchschnittlich enthält eine Tonne Erdgestein 500 Gramm Schwefel. Ge-diegen (in elementarer Form) kommt die Substanz in der Natur relativ sel-ten vor, Vulkanausbrüche setzen al-lerdings das Element aus dem Erdin-neren in riesigen Mengen frei. Davon werden jährlich 35 Millionen Tonnen abgebaut. Den größten Anteil hat heute die Produktion aus Erdöl und Pyrit. Aus diesen Quellen stammen etwa 50 Millionen Tonnen pro Jahr. Die wichtigsten Salze, also Sulfate der Schwefelsäure, sind Gips/Calcium-sulfat, Bittersalz/Magnesiumsulfat,

Schwefel Hausrechte. Pflanzen neh-men Schwefel über die Wurzeln in Form von Ionen auf, die dann redu-ziert und anschließend zur Cystein und anderen organischen Schwefel-verbindungen umgebaut werden.

Schwefel in PflanzenAuch die Kreuzblütengewächse Senf und Raps besitzen schwefelhaltige pilztötende Inhaltsstoffe - die Glu-cosinolate. In Brokkoli findet sich Sulforophan, ein schwefelhaltiger Inhaltsstoff, der das Risiko mindert, an Prostatakrebs zu erkranken. Das Lauchgewächs Bärlauch enthält wichtige Schwefelverbindungen, die den Körper von Schwermetallen und anderen Schadstoffen reinigen – vor allem der Darm wird dabei stark ent-giftet. Diese schwefelhaltigste Pflanze Europas nutzt man seit Jahrhunder-ten als Nahrungspflanze. Der Bärlauch enthält 7,8 Milligramm Schwefel in 100 Gramm seiner Trockenmasse.

Lange bevor der Mensch den phar-mazeutischen Nutzen erkannte und Schwefel als Abführmittel einnahm oder als Salbenrezeptur (Sulfonami-de) bei bakteriellen Hautinfektionen

Schwerspat/Bariumsulfat und Glau-bersalz/Natriumsulfat.

Weitverbreitetes Schwefelmineral ist der Schwefelkies FeS2, bekannt als Pyrit oder Katzengold. Das goldver-heißende Mineral tritt in 60 verschie-denen Kristallformen auf. Schwefel-haltiger Bleiglanz PbS ist ein wichtiges Bleierz, ebenso ist Kupferkies CuFeS2 ein Erzträger. Oft bilden Bleiglanz und Zinkblende ZnS eine mineralo-gische Gemeinschaft. Durch Zerrei-ben von ZnS auf einer Porzellantafel entsteht Schwefelwasserstoff. Diesen typischen Geruch von Stinkbomben kennt man aus der Jugendzeit.

Schwefel ist ein unverzichtbares mi-neralisches Element des Stoffwech-sels. Im menschlichen Organismus stecken insgesamt etwa 150 Gramm Schwefel. Vor allem Nägel (bis 4 %), Haare und Knorpelsubstanz, aber auch die Muskulatur (1 %) haben eine hohe Schwefelkonzentration. Ver-schiedene Aminosäuren und die aus ihnen aufgebauten Eiweiße nutzen Schwefel als Baustein. Auch in Coen-zymen und im Vitamin B pflanzlicher und tierischer Organismen genießt

ist unverzichtbar für den Stoffwechsel

Schwefel

SCHWEFEL

von Hans-Jörg Müllenmeister

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einsetzte, entwickelten Cyanobakteri-en eine Art von Photosynthese - und das schon vor über drei Milliarden Jahren. Sie verwendeten Schwefel-wasserstoff oder elementaren Schwe-fel als Energiequelle statt Wasser für die Reduktion von Kohlendioxid. Die-ser Kreislauf funktionierte ohne Sau-erstoff, denn damals war die Atmo-sphäre frei von Sauerstoff.

Schwefel ist vielseitig verwendbarReinen Schwefel verwendet man zur Herstellung von Zündhölzern, Schwarzpulver, Feuerwerkskörpern, von Kunststoffen und Farbstoffen, zur Vulkanisation von Kautschuk und Gummi, zum Schwefeln von Weinfäs-sern oder als Bleichmittel für Wolle und Seide. In der Schwerindustrie ist Schwefel als Zugabe für Stahl gefragt, denn schwefellegierter Stahl führt zu erhöhtem Spanbruch. Das ist eine er-wünschte Eigenschaft beim Zerspa-nen von Automatenstählen. Schwefel ist ein bedeutender Rohstoff in der chemischen Industrie. Schwefelsäu-re ist die meist genutzte Chemikalie der Welt, gleichzeitig ist Schwefel als Nährstoffsubstanz am wenigsten er-forscht. Fast alle Produkte der Che-mie-Industrie machten auf ihrem Entstehungsweg rege Bekanntschaft mit Schwefelsäure.

Wichtige Mitspieler im Kreislauf des Schwefels auf der Erde sind Pflanzen. Der zentrale Stoffwechselprozess dabei ist die Assimilation. Es kommt zur Reduktion von Sulfat zu Sulfid und zum Einbau von Schwefel in die Aminosäure Cystein. Dieser Weg des Stoffwechsels ist entscheidend für das Wachstum und den Ernährungs-wert der Pflanze.

So wie es den Wasserkreislauf gibt, so existiert auch ein Kreislauf des Schwe-fels in der Natur. Abermillionen Ton-nen Schwefel wandern durch Bode-nerosion in die Ozeane, das Plankton entzieht dem Wasser Schwefel und

bildet organische Salzverbindungen. Diese werden in den Ozeanen in das flüchtige Dimethylsulfid, kurz DMS, umgewandelt. Als Gas entweicht es in die Hochatmosphäre, Ozon und hochenergetisches UV-Licht wandeln es in DMSO und Methyl-Sulfonyl-Met-han, MSM, um. Dadurch bilden sich Kondensationskeime, an denen die Wolken entstehen. Ihr Abregnen über dem Festland schließt den Kreis-lauf und führt den Böden erneut or-ganische Schwefelverbindungen zu. Pflanzen nehmen diese mit der Nah-rung aus dem Boden auf und konzen-trieren sie um etwa das Hundertfache in ihrem Organismus.

Methyl-Sulfonyl-Methan, der lebens-notwendige MSM-Schwefel und sei-ne nahen Verbindungen, macht 85 Prozent aller Schwefelverbindungen aus, die in Organismen vorkommen. Was man sich kaum bewusst macht ist, dass der unbeachtete Schwefel essentiell für alle Lebewesen ist. 96 Prozent des menschlichen Körpers bestehen aus nur fünf Basiselemen-ten: Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff und Schwefel (siehe Arti-kel über Aminosäuren auf den Seiten 1 bis 7). MSM dient auch dem Stoff-wechsel der Pflanze und wird beim Verzehr von rohen Pflanzen aufge-nommen. Man deckt also den lebens-notwendigen Bedarf an organisch gebundenem Schwefel theoretisch ganz natürlich mit frischem Obst und Gemüse. Doch in der heutigen Praxis

SCHWEFEL

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nimmt der MSM-Gehalt mit jedem in-dustriellen Verarbeitungsschritt der rohen Nahrungsmittel dramatisch ab. Rohmilch enthält etwa fünf Mil-ligramm MSM pro Liter, pasteurisierte weniger als 0,25 Milligramm pro Liter.

• Schwefel ist entscheidend am Auf-bau des körpereigenen Kollagens be-teiligt. Dieses Gerüstprotein gibt dem Bindegewebe Halt.

• Die Bildung von Kreatin im Körper ist unmittelbar abhängig von Schwefel, Nägel bestehen zu 98 % aus Kreatin.

• Einige Vitamine wie Vitamin C, Bio-tin und Vitamin B werden erst durch Schwefel aktiviert.

• Der Eiweißstoffwechsel ist weitge-hend von Schwefel abhängig.

Die schwefelhaltigen und für die Entgiftung der Leber so wichtigen Aminosäuren Cystin und Cystein so-wie Methionin tragen als zentralen Baustein ein Schwefelatom. Zahlrei-che Enzyme, Hormone und das Im-munglobulin M des Abwehrsystems bilden sich erst durch den Katalysa-tor Schwefel im Körper. Organische MSM-Schwefelbindungen bilden als eine Art Pförtner flexible Strukturen

die Augen, aber auch für die Gefäß-wände und das Bindegewebe, die einen dauerhaften Schutz vor freien Radikalen aufbauen müssen. Auch für den Fettstoffwechsel ist Methionin unverzichtbar. Zusammen mit anderen Substanzen sorgt es dafür, dass die ölig-feuchten Schutz-schichten der Nervenzellen intakt bleiben.

Schwefel aktiviert gemeinsam mit den B-Vitaminen Thiamin, Pantothen-säure und Biotin und mit Vitamin C den Stoffwechsel, entgiftet den Kör-per und erhöht die Durchblutung. Für viele Gifte, die sich im Gehirn ab-lagern oder in den Nervenzellen an-reichern können, ist MSM eines der wenigen Antioxidantien, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Schließ-lich wird organischer Schwefel als „Schleuser“ genutzt, um Wirkstoffe durch die äußeren Hautschichten in das tiefer liegende Gewebe zu trans-portieren.

MSM verfügt über herausragende biomedizinische Eigenschaften, es ist das Universalgenie der schützen-den Elemente. Kurzum: Schwefel, der Tausendsassa, kann Beachtliches zur Gesundheit beitragen.

zwischen den Zellen und dem umge-benden Bindegewebe. Bei Schwefel-mangel geht die Elastizität der Zellen und ihrer Membranen verloren, weni-ger Sauerstoff und Nährstoffe treten dann hinein, weniger Abfallstoffe hinaus. Die Folge sind verminderte Vitalität und schließlich degenerati-ve Erkrankungen. MSM ist auch ein wichtiger Baustein der Enzyme und Abwehrstoffe des Immunsystems, es wirkt entgiftend, weil es Schwerme-talle bindet. Schwefelhaltige Proteine befinden sich vor allem in der Ober-haut, in den Epithelen der Bronchien und in der Darmschleimhaut.

Organische Schwefelverbindungen übernehmen eine Schlüsselfunktion am Aufbau von gesundem Knorpel- und Bindegewebe, aber auch der an-organischen Knochenmatrix. Sowohl die Gelenkschmiere wie auch die Innenschicht der Gelenkkapseln be-stehen aus Schwefelverbindungen. Stets müssen sie erneuert werden, sonst führt das zur schmerzhafter De-generation und versteiften Gelenken. Und hier glänzt eine schwefelhaltige Aminosäure: Das Methionin trans-portiert die wichtige Immunsubstanz Selen und trägt damit zur Abwehr von Krankheitserregern bei. Dieses Spurenelement ist sehr wichtig für

SCHWEFEL

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Gesprächsgruppen 01157 Dresden, Thomas Klein, Hebbelstr. 19, Tel.+Fax 0351-476460501159 Dresden, Wilfried Junghans, Dölzschener Str. 22, Tel. 0351-421876003051 Cottbus, OT Gallinchen, Michael u. Elvira Schöne, Parzellenstr. 15, Tel. 0355-539258, Fax -485731003130 Spremberg, Silke Voges, Heimchenweg 5, Tel. 03563-60000104860 Torgau, Käthe Lothholz, Pablo-Neruda-Ring 2, Tel./Fax 03421-90966206114 Halle, Hans-Peter Bartos, Schillerstr. 9, Tel. 0345-2113344, [email protected] Schwarzburg, Roland Mittnacht, Forstschule 6, Tel. 0160-9928364110967 Berlin, Petra Rohrmann, Hasenheide 9, Tel. 030-69409894, www.wamos-zentrum.de18569 Wusse, Katrin, Dorfstr. 13, Tel. 038305-8222720359 Hamburg, Torsten Engelbrecht, Wohlwillstr. 35, [email protected], Tel. 040-317405423617 Obernwohlde bei Lübeck, Elke Neu, Tel. 04506-300, Fax -182122, www.das-sonnenhaus.de23730 Neustadt in Holstein, Gisela Tigges, Rettiner Weg 25, Tel. 04561-16640, [email protected] Wahlstedt, Gesundheitspraktiker Erich Peck, Im Holt 42a, Tel. 04554-5855, Fax -70385724214 Neudorf-Bornstein, Horst-Günter Ferch, Bornsteiner Str. 19, Tel. 04346-93936225364 Bokel, Torsten Kipp, Aubek 14, Mobil 0157-3312199027356 Rotenburg, Wilhelm Peters, Grafel 2, Tel. 04261-321127472 Cuxhaven, Silvana Howoldt, Deichstr. 13 A, Tel. 04721-5908459, [email protected] Beedenbostel, Wolfgang Meyn, Am Amtshof 2, Tel. 05145-820629699 Pomlitz, Erna Wersich, Tannenstr. 5, Tel. 05161-94539534537 Bad Wildungen, Christian Grünemei, Waldparkstr. 15, Tel. 05626-999510, Fax -99954036039 Fulda, Thomas Frankenbach, Marienstr. 26, Tel. 0661-2068844 u. 8509560, [email protected] Neusäß, Karin Tschirk, Stadtberger Str. 8, Tel. 0821-4864439, www.Rohkost-Seminar.de40724 Hilden, Silva Marjanovic, Biesenstr. 56, Tel. 02103-364888, [email protected] Telgte, Iris und Erika Köper, August-Wibbelt-Str. 3, Tel. 0172-5333772, [email protected] Nordhorn, Annemarie Jacobs, Denekamper Str. 67, Tel. 05921858844, Fax -72904449074 Osnabrück, Andreas Ottmer, Wiesenstr. 21, Tel. 0541-25228, www.wum-theater.de53119 Bonn, Manfred Rubba, Bornheimer Str.106, Tel. 0228-65647153343 Wachtberg, Frank Jüssen, Klein-Villip 5, Tel. 0228-909334154584 Gönnersdorf, Frank Heidel, Lindenstr. 6, Tel. 06597-90248455118 Mainz, Veronique Wagner, Jakob-Dieterich-Str. 24, Tel. 06131-2490114, [email protected] Eitelborn, Christel + Udo Krehl, Kiefernweg 10, Tel. 02620-950224, Fax -90226659065 Hamm, Erika Illmer, Sudetenweg 2, Tel. 02381-6124263654 Büdingen, Kathleen Papstein, Markstr. 3 a, [email protected] Tel. 06041-823823565203 Wiesbaden, Andreas Kaiser, Tel. 0173 -656565865203 Wiesbaden, Peter Thomas, Im Rosenfeld 12, Tel. 0611-6677567354 Römerberg-Heiligenstein, Siegfried Hoffelder, Harthäuser Str. 30, Tel. 06232-8376472160 Horb-Altheim, Stephanie Schnell, Laiberstr. 32, Tel. 07486-9536172250 Freudenstadt, Gretel Mast, Musbacher Str. 16, Tel. 07441-92484673553 Alfdorf, Jutta Nickel, Schulstr. 14, Tel. 07172-31342 bis 19 Uhr74731 Walldürn, Tanja Messerschmidt, Dr. Gnädiger-Str. 25, Tel. 06282-928282, [email protected] Eggenstein-Leopoldshafen, Martin Pfisterer, Luisenstr.42, Tel. 0721-9703479, [email protected] Bellheim, Marianne Gschwind, Hauptstr. 225, Tel. 07272-9310932, [email protected] Unrerkirnach, Alexandra Cebulla, Neuhäusle 1, Tel. 07727-1330 [email protected] Herbolzheim, Eberhard Waldschmidt, Rheinhausenstr. 32, Tel. 07643-848480801 München, Georg Janinhoff, Kaiserstr. 54, Tel. 089-337736, [email protected] Röhrmoos, Reinhard Sedlmaier, Indersdorfer Str. 45a, Tel. 08139-710887561 Oberstdorf, Sabine Schmid, Bienengasse 5, [email protected], Tel. 0170-548622792224 Amberg, Dr. Dieter Freitag, Am Rebenhang 3, Tel. 09621-2112293059 Regensburg, Marlies Bhullar, Bäckergasse 2, Tel. 0941-86916, Mobil 0170-893006697072 Würzburg, Friedrich Morgenrot-Heinrichs, Ludwigkai 21, Tel. 0931-35920738, [email protected] Schweinfurt, Michael Jaksch, Hebbelstraße 2198574 Schmalkalden, Martin Johannes, Pfaffengasse 6, Tel. 03683-60015599094 Erfurt, Frank Arndt, Wagdstr. 17, Tel. 0361-225366396187 Stadelhofen, Manuel Opatowski, Löhren 9, Tel. 0170-554114199735 Friedrichsthal, Wulf Dieter Alsen, Am Berg 53, Tel. 036337-48930, Fax 036337-4893199735 Wernrode, Rositta Beyermann, Am Waldrand 2, Tel. 036334-563165, [email protected] Rohrbach, Monika Theloy, Haus Sanitas, Tel. 0043-7289-6433A-8010 Graz, Gabriela Jud, Rossmanngasse 14, Tel. + Fax 0043-316-378015CH-5200 Brugg, Silvia Dörig, Grenzweg 7, Tel. + Fax 0041-44-8654578CH-8427 Freienstein, Inken Mollitor, Tannenweg 5, Tel. 0041-44-8654578, [email protected]

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