Inhalt · läuft der Betrieb der SAP-Systeme hochverfügbar auf Basis eines effizienten Monitorings...

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Integrierte Anwendungsfälle mit SAP Hybris Commerce und SAP ERP 02 Einführung in den Lösungsansatz 02 Synchrones Order-Management 02 Architektur-Übersicht 03 SAP Hybris Data Hub 04 Backoffice und Bestellprozess 05 Verfügbarkeit und Ausblick 05 Use Cases 05 Stammdaten- und Auftragsmanagement 07 Kundenstammdaten, Bestandsverfügbar- keiten und kundenspezifisches Pricing 10 Fazit 10 Über ITARICON / Über Unic Inhalt DIGITAL CUSTOMER SOLUTIONS Steigern Sie Ihren Erfolg in den digitalen Kanälen dank konsistenten Geschäftslogiken und durchgängigen Prozessen für Marketing, Verkauf und Kundendienst!

Transcript of Inhalt · läuft der Betrieb der SAP-Systeme hochverfügbar auf Basis eines effizienten Monitorings...

Integrierte Anwendungsfälle mit SAP Hybris Commerce und SAP ERP

02 Einführung in den Lösungsansatz02 Synchrones Order-Management02 Architektur-Übersicht03 SAP Hybris Data Hub

04 Backoffice und Bestellprozess05 Verfügbarkeit und Ausblick05 Use Cases05 Stammdaten- und Auftragsmanagement

07 Kundenstammdaten, Bestandsverfügbar-keiten und kundenspezifisches Pricing

10 Fazit10 Über ITARICON / Über Unic

Inhalt

DIGITAL CUSTOMER SOLUTIONS

Steigern Sie Ihren Erfolg in den digitalen Kanälen dank konsistenten Geschäftslogiken und durchgängigen Prozessen für Marketing, Verkauf und Kundendienst!

Whitepaper Synchrones Order-Management

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Einführung in den Lösungsansatz

Synchrones Order-ManagementDie Integration der Online-Shop-Plattform SAP Hybris Com-merce mit anderen SAP-Systemen, wie z. B. SAP Cloud for Customer, SAP Hybris Marketing oder gerade auch dem klassischen SAP ERP, eröffnet neue Möglichkeiten im Dialog mit den Kunden. Nach der Übernahme von Hybris seitens SAP im Jahre 2013 trägt spätestens jetzt mit dem Szena-rio des synchronen Order-Managements die Verschmelzung der beiden Systeme SAP ERP und SAP Hybris Commerce Früchte. Aus Sicht des SAP ERP bietet das synchrone Or-der-Management eine moderne Integration, die neben den Integrationen zu SAP CPQ, SAP Customer Activity Reposi-tory (CAR), SAP Hybris Marketing und SAP Cloud for Cus-tomer entstanden ist. Unternehmen, die ihre hoch-speziali-sierten Geschäftsprozesse weiterhin im SAP ERP abbilden und ihren B2B-Kunden ein zeitgemässes Webshop-Erlebnis anbieten möchten, haben hiermit eine integrierte Lösung an der Hand, mit der sie schnell am Markt ihre Verkaufskanäle erweitern können.

Grundsätzlich denkbar und Nutzen stiftend sind derweil zahlreiche Anwendungsfälle:

• Kundenverwaltung (CpD-Kunden versus Echtkunden), Kundenmanagement

• Preisfindungen• Available-to-Promise-Prüfungen (Echtzeitprüfung versus

„Online-Bestand“)• Kreditprüfungen/Zahlungsmethoden• Stammdatenverteilungen und Systemverfügbarkeiten• Statusabfragen, Liefertermine, Supply Chains• Marketingkampagnen und -analysen, z. B. Customer

Journey• Zielgruppenbewertungen und kundenindividuelle

Angebote

Architektur-ÜbersichtAls Nachfolger des SAP Web Channel Experience Manage-ment werden mit einer aktuellen Architektur die Stärken bei-der Systeme gebündelt. Während die Vorteile des modernen responsiven Webshops auf Basis des SAP Hybris Commerce genutzt werden (siehe Darstellung 1: SAP Hybris Commerce B2B Accelerator), bleibt SAP ERP das führende System in der bestehenden Systemlandschaft: Die Hoheit der Stamm-daten sowie die bewährten Order-Fulfillment-Prozesse blei-ben weiterhin im SAP ERP.

Darstellung 1: SAP Hybris Commerce B2B Accelerator

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Der SAP Hybris Data Hub dient dabei als Datendrehscheibe zur asynchronen Replizierung der Stammdaten. Die Echt-zeit-Integration in SAP ERP erfolgt durch synchrone RFC-Aufrufe. Folgende Architekturübersicht veranschaulicht, wie

Kunden das moderne Front-End des SAP Hybris Commerce Accelerators nutzen, während im Hintergrund die bewährten Geschäftsprozesslogiken aus dem SAP ERP verwendet werden.

Darstellung 2: Integrationsübersicht SAP Hybris und SAP ERP

SAP Hybris Data HubDer SAP Hybris Data Hub ist die leistungsstarke Dateninteg-rations- und Staging-Plattform von SAP. Die Integrationsplatt-form erleichtert das Laden grosser Datenmengen von einer oder mehreren Quellen, um sie im Anschluss für verschie-dene Zielsysteme aufzubereiten. Im Beispiel des synchro-nen Order-Managements werden die Daten von SAP ERP

in Form von IDoc-Dokumenten bereitgestellt, die mit dem Workflow des Data Hubs geladen (Load), in ein unabhängi-ges kanonisches Datenformat gewandelt (Composition) und im Anschluss in das Zielformat ImpEx an SAP Hybris Com-merce übertragen werden (Publication).

Dabei bringt der SAP Hybris Data Hub Standard-Trans-

Darstellung 3: SAP Hybris Data Hub als Intergationsplattform Quelle: https://help.hybris.com/6.0.0/hcd/8ba6213a866910149cfb8ad6ad79f4bb.html

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Darstellung 4: Konfiguration des synchronen Order-Managements im neu gestalteten Backoffice

formationen für die gängigsten IDoc-Objekte mit, um Stamm- daten wie Artikel, Klassifikationen, Debitoren, Adressen, Prei-se und Lagerbestände out-of-the-box an das SAP Hybris Commerce zu übertragen. Für die zuletzt genannten Da-tenströme gibt es ebenfalls die Option einer synchronen Integration, um in Echtzeit kundenspezifische Preise (Syn-

chronous Pricing) sowie Bestände (ATP/ATS) im Webshop anzuzeigen.

Backoffice und BestellprozessDie Konfiguration der nahtlosen Integration zwischen SAP Hybris Commerce und SAP ERP für das synchrone Order-

Management erfolgt im neu gestalteten administrativen „Backoffice“ von Hybris Commerce.

Nach Definition der SAP-ERP-Instanz und der RFC-Verbindungsdetails können bereits erste Geschäftsprozes-se systemübergreifend durchgeführt werden. So werden je nach Anwendungsfall bereits beim Aufruf der Produktliste die ersten synchronen Aufrufe an das SAP ERP gestartet, um beispielsweise die aktuellen Preise und Bestände abzufra-gen. Sobald der Kunde in den Warenkorb navigiert, beginnt die nahtlose Integration durch ein „Order Simulate“ seitens SAP ERP. Dabei wird der Warenkorb im SAP ERP geführt

und unter anderem alle Preisdetails zurückgegeben, sodass kundenspezifische Preise, Steuern und Versandkosten dem Geschäftspartner/Kunden durchweg korrekt angezeigt wer-den. Die bereits im Vorfeld über den SAP Hybris Data Hub replizierten Adressdaten zur Geschäftseinheit (B2B-Unit) des Kunden, werden im Checkout-Prozess zur Auswahl bereitge-stellt. Nach Abschluss der Bestellung steht diese im SAP ERP direkt bereit. Der Kunde selbst hat jederzeit die Möglichkeit unter seinem Konto den historischen Bestellverlauf einzuse-hen. Als Highlight werden hier zusätzlich auch Bestellungen, die über andere Kanäle eingekauft wurden, dargestellt.

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Verfügbarkeit und Ausblick Dabei sind dem Aufruf von Geschäftsprozesslogiken per RFC keine Grenzen gesetzt. Denkbar sind auch Szenarien zum synchronen Abruf von Rechnungen oder zur Anlage von Angebotsanfragen (Quotes). Übrigens: Ausfallszenarien oder geplante Downtimes des SAP-ERP-Systems werden berücksichtigt und stellen SAP Hybris Commerce vor keine Probleme. Dem Kunden werden weiterhin – bis auf den Wa-renkorb und die Checkout-Funktion – alle Kernfunktionalitä-ten des Webshops angeboten, sodass dieser weiterhin Kata-loge durchsuchen und Produktdetails anschauen kann.

In den folgenden Abschnitten erläutern wir praxisnahe Use-Cases, um die Benefits dieses Lösungsansatzes aufzu-zeigen. Hierbei beziehen wir uns auf die Use-Cases Stamm-daten- und Auftragsmanagement sowie Bestandsverfügbar-keiten und kundenspezifisches Pricing.

Durch den gezielten Einsatz von Marketingmitteln kann der Cost per Order / Cost per Lead (CPO / CPL) gesenkt werden. Der CPO resp. CPL zeigt auf, wieviel Geld das Unternehmen pro Bestellung resp. pro Lead aufwenden muss. Die Auto-matisierung des Marketing hilft, basierend auf den vorhande-nen Daten, diese Kosten zu senken, indem u.a. Kanäle mit hohem CPO nur noch in bestimmten Fällen genutzt werden. Beispielsweise können Facebook-Ads nur noch denjenigen

Segmenten gezeigt werden, die potentiell auf die Anzeigen klicken und dann eine Konversion auslösen.

Use Cases

Stammdaten- und AuftragsmanagementEin wichtiger Erfolgsfaktor für Handelsunternehmen ist op-timales Stammdaten- und Auftragsmanagement. Unser Bei-spielkunde nutzt eine hybride – weil asynchron-synchrone – Schnittstellenarchitektur zwischen SAP Hybris Commerce und dem SAP ERP, um komplexe Preisstrukturen im B2B2C-Kontext abzubilden:

Ein Reifengrosshändler bietet seinen Wiederverkäufern spezifische Preiskonditionen an, die möglichst zeitaktuell ge-pflegt werden müssen (B2B). Denn diese Preise bilden die ökonomische Grundlage, auf der jeder Einzelhändler mit seinen Endkunden (B2C) seine Verkaufsgespräche am Point of Sales führt. Das kann im Zweifel ziemlich kompliziert und aufwändig sein, wenn der Einzelhändler immer wieder seine Preisliste aktualisieren muss, die ihm der Grosshändler vor-gibt. Bei einer grossen Produktpalette kann das schnell zu gehörigen administrativen Aufwänden führen.

Darstellung 5: Bestellhistorie mit Echtzeitdaten aus SAP ERP

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Die StammdatenverteilungGrundlage für eine funktionierende IT-Integration der betei-ligten SAP-Komponenten sind konsistente Stammdaten in den beteiligten Systemen. An erster Stelle stehen dabei die Material- und Kundenstammdaten. Die Verteilung der Ma-terialstammdaten erfolgt über die asynchrone Schnittstelle vom SAP ERP über den Data Hub in die SAP-Hybris-Com-merce-Suite. Hierfür wird zunächst im SAP ERP ein ALE-Verteilungsszenario eingerichtet, damit anschliessend die relevanten IDocs im XML-Format an den Data Hub übertra-gen werden können. Zu beachten ist dabei, dass immer der komplette SAP-Materialstamm im IDoc enthalten sein muss. Nach der initialen Datenübergabe vom SAP ERP ans SAP-Hybris-Commerce-System erfolgt die Verteilung über einen eingeplanten Job im SAP.

Die Anmeldung neuer Kunden im B2B-ShopDie Anlage der Kundendaten erfolgt in unserem speziellen Szenario zum Teil manuell. Im B2B-Umfeld ist es durchaus üblich, dass sich die Kunden zwar im Online-Shop registrie-ren können, doch manuell validiert werden müssen, damit etwa Berechtigungen und Zugriffe geprüft werden können. Die Registrierung im SAP-Hybris-Commerce-Frontend löst eine Anforderung im SAP ERP aus, welche von einem Mit-arbeiter abgearbeitet wird. Dieser legt im ERP die benötigten Stammdaten für den Debitor an. Mit dem Speichern der Da-ten erfolgt dann der Abgleich mit SAP Hybris Commerce, und der Kunde bekommt die Information, mit welchen Daten er sich im Shop nun anmelden kann.

SAP Hybris Commerce Front-End SAP Stammdatenanlage

Auf Kunden-Login verweisen

SAP-Debitor anbinden

Stammdatenerfassen

NeukundeBestandskundeVertriebsdaten

anlegenAllgemeine Daten

anlegenFI-Daten anlegen

Daten übergeben

Anforderung übernehmen

SAP Hybris Commerce Back-End

Zugriffe und Berechtigungen

defi nieren

SAP-Daten übernehmen

Darstellung 6: Der Weg der Kundenstammdaten im Integrationsszenario

Die AuftragserfassungDie Auftragserfassung erfolgt nach Registrierung und Anmel-dung über das SAP-Hybris-Commerce-Frontend. Über einen synchronen ERP-Aufruf werden die Preise der jeweiligen Produkte direkt im SAP ERP via „Order Simulate“ ermittelt

und an das SAP Hybris Commerce zurückgegeben. Wird der Auftrag vom Kunden bestätigt, werden alle nötigen Daten (Kundennummer, Materialien, Preise, Mengen, Termine etc.) in das ERP übertragen und dort als SD-Auftrag angelegt.

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Bei synchronen Auftragserfassungen gilt es, für einen mög-lichen Verbindungsausfall Notfallszenarien bereitzustellen – so zum Beispiel die Pflege von Standardpreisen im SAP Hy-bris Commerce, welche in dem Fall angezeigt werden, wenn diese aus dem SAP ERP nicht ermittelt werden können. Ausserdem empfiehlt es sich, die Warenkorbdaten auch bei fehlender Verbindung im SAP Hybris Commerce zwischen zu speichern, damit der Kunde seinen Auftrag auch platzieren kann. Sobald die Verbindung wieder funktioniert, können die-se dann im SAP ERP weiter prozessiert werden.

Der Business-NutzenUnser Reifen-Wiederverkäufer kann sich nun mit der skiz-zierten Lösung glücklich schätzen. Preis-Updates werden ab sofort automatisch in den involvierten Systemen angezeigt und der bisherige manuelle Pflegeaufwand entfällt, was die Fehleranfälligkeit auf ein Minimum reduziert und viel Zeit spart. Ein konkreter Business-Case ist auf Basis des Lö-sungsansatzes leicht abgeleitet. Das Problem mit der Nicht-Verfügbarkeit kann vernachlässigt werden, denn schliesslich läuft der Betrieb der SAP-Systeme hochverfügbar auf Basis eines effizienten Monitorings mit dem Solution Manager.

Kundenstammdaten, Bestandsverfügbarkeiten und kundenspezifisches PricingAus Sicht eines renommierten Unternehmens mit langjäh-riger SAP-Erfahrung mag ein Online-Shop „nur“ ein weite-rer Vertriebskanal sein. Doch im Rahmen der rapiden Di-gitalisierungsgeschwindigkeit der Customer Journey und Customer Experience spielt diese Art der Internetpräsenz eine Rolle mit zunehmender Bedeutung. Gerade die naht-lose Integration von Online-Shop, Serviceportal und Ba-ckendsystemen bietet den Unternehmen enorme Möglich-keiten, Mehrwert für Kunde und Unternehmen zu schaffen.Wir betrachten nun die Themen der „richtigen“ Menge an Kundendaten, was bei der Warenverfügbarkeit zu beach-ten ist (Available-to-Promise-Check) und welche erweiter-ten Möglichkeiten es bei der Preisfindung gibt.

KundenstammdatenIm vorangegangenen Use-Case haben wir ein klassisches B2B-Szenario beschrieben, bei dem zu jedem Kunden im Webshop auch ein Äquivalent als Debitor im SAP ERP an-gelegt ist. Diese Stammdatenverteilung ist unter den ge-gebenen Parametern zwar sinnvoll, jedoch nicht in jedem

SAP Hybris Commerce Front-End SAP ERP SD

Kundenlogin

SD-Auftrag anlegen

AtP Prüfung durchführen

Übergabe an SAP FI

Faktura anlegen

Lieferung/Waren-ausgang erfassen

Auftrag bestätigen

Warenkorb anlegen

Auftrags-simulation

Produktion starten

Beschaffung starten

synchrone Preisabfrage

Statusübergabe

Darstellung 7: Der Ablauf der integrierten Auftragserfassung

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Fall ein- bzw. umsetzbar.Je nach Anforderung an die Systemlandschaft der

Commerce Plattform, an Analyse- und Auswertbarkeit, an Datenbestand und Datengehalt sieht das Lösungsszena-rio recht spezifisch aus und muss individuell an die Pro-jektziele angepasst werden. Die Nutzung des CpD-Kontos („Conto-pro-Diverse“) erfordert keine zusätzlichen Debitor-stammdaten im SAP-ERP-System. Bei Übergabe der Be-stellung aus dem Shop an das SAP-ERP-System wird nur ein Auftrag angelegt und mit den einmaligen Adress- und Bestelldaten aus dem Shop angereichert und abgerech-net. Auswertungen und Analysen auf Grundlage der Daten aus dem SAP ERP sind hier nur auftragsbezogen möglich, nicht kundenspezifisch. Dies ist zum Beispiel in B2C-Sze-narien sinnvoll, in denen täglich mit tausenden (Einmal-)Bestellungen gerechnet wird.

Im besten Fall sollten die im Onlineshop registrierten Kunden auch als Debitoren im SAP ERP angelegt werden. Hier kann zum Beispiel eine Stammdatensatz-Vorlage zum Einsatz kommen, welche die Anlage abrechnungsre-levanter Daten (z. B. Kontengruppe, Zahlungsbedingun-gen, FI-Daten) vereinfacht. Wichtige Prüfungen wie der Doublettencheck sollten bereits im SAP Hybris Commerce durchgeführt werden, um die Datenreinheit im SAP ERP zu gewährleisten. Aus diesem Grund sollte auch die Überga-be reiner Interessentendaten (Kundenanmeldungen ohne Bestellung) an das SAP ERP kritisch betrachtet werden.Der Mehrwert, der sich aus der vollständigen Stammdaten-verteilung ergibt, wird schnell ersichtlich und nachvollzieh-bar. Nur auf diese Weise lassen sich exakte Rückschlüsse auf das Kundenverhalten (Auftragshäufigkeit, Warenkorb-zusammenstellung, Zahlungsverhalten etc.) ziehen und dem Kunden ein perfekter Service (exakte Zuordnung von Bestellungen, Aufträgen, Rechnungen, Zahlungseingän-gen, Reklamationen etc.) zur Verfügung gestellt werden.

Neben einer möglichst lückenlosen Historie über alle Aktivitäten mit dem Unternehmen erwarten gerade Online-Kunden im hohen Mass eine verlässliche Aussage über Warenverfügbarkeiten und Bestände. Werden Waren kun-denindividuell angefertigt oder konfiguriert, gilt dies glei-chermassen für Herstellungs- und Beschaffungszeiten

BestandsverfügbarkeitenDie Verfügbarkeiten von Artikeln spielen eine wesentliche Rolle im Commerce. Dies ist auch unter den Synonymen Available-to-Sell bzw. Available-to-Promise bekannt. In unserem Use-Case geht es im Wesentlichen darum, dem Kunden und dem Verkäufer eine möglichst reale Sicht auf

die verfügbaren Produkte zu geben. Über synchrone Auf- rufe (RFC) ist es möglich, während der Warenkorberstel-lung auf die durchaus nicht ganz triviale ATP-Prüfung im SAP ERP zuzugreifen. Dies bietet indes den Vorteil, dass der Kunde sofort alle nötigen Informationen zur Lieferzeit des gewünschten Produktes erhält. Terminverzögerungen und damit verbundene mögliche Teillieferungen können so in Echtzeit ermittelt und dem Kunden als Option zur Ver-fügung gestellt werden. Dies setzt natürlich eine entspre-chende Verfügbarkeit des SAP-Systems sowie eine Pflege aller relevanten Stammdaten im SAP ERP voraus.

Eine Alternative zur synchronen ATP-Prüfung stellt die Nutzung von Sicherheitsbeständen dar. Hierbei werden de-finierte Bestandsmengen zu den Produkten im SAP Hybris Commerce hinterlegt und beispielsweise zweimal am Tag asynchron mit dem SAP-Bestand abgeglichen. So lassen sich die Zugriffe auf eine synchrone Schnittstelle verringern und die Abhängigkeit der Systeme minimieren. Auch hier gilt, dass die speziellen Anforderungen eines Projektes die Archi-tektur der Lösung beeinflussen. Umschlagshäufigkeit, Anzahl der Produkte, Anzahl der Lager, Eigen- oder Fremdfertigung, Individualisierungsgrad der Produkte, Auftragsmenge aus dem Online-Shop – diese und weitere Parameter haben Ein-fluss darauf, wie die ATP-Prüfung im Online-Szenario optimal implementiert werden sollte.

Kundenspezifisches PricingDie Integration von Preisen ist kein leichtes Thema. Hier gilt es besonders, auf ein ausgewogenes Verhältnis von Aufwand und Nutzen zu achten. In unserem vorherigen Beispielsze-nario haben wir auf die komplexe Preisfindung im SAP ERP zurückgegriffen. Die synchrone Schnittstelle liefert in Echtzeit die aktuell gültigen Preise direkt aus dem SAP-ERP-System.

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Doch gerade im B2C-Umfeld gibt es Anforderungen, die eine sehr schnelle und flexible Preisanpassung nötig machen, beispielsweise für bestimmte Marketingaktionen („Rabatt in Abhängigkeit der Tagestemperatur“) oder Anpassungen an Konkurrenzpreise für spezifische Produkte. Solche Änderun-gen müssen rasch und gezielt durchgeführt werden können. An dieser Stelle ist das SAP ERP oft zu träge und unflexibel

(Abstimmungsaufwand, Anpassung von Konditionstabellen inklusive Test und Transport, Konditionspflege etc.). Hier empfehlen wir, Preiskonditionen zu definieren, die vom SAP Hybris Commerce führend mit Preisen versorgt und die im SAP ERP nicht durch eine erneute Preisfindung übersteuert werden. Auf diese Weise behält das Unternehmen die Funk-tionalität, flexibel mit Preisen zu agieren, und es kann gleich-zeitig die Preisfindung im SAP ERP nutzen. So kann auch die Möglichkeit für manuelle Rabatte im Online-Shop umgesetzt werden, beispielsweise bei Reklamationen oder Beschwer-den.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Abwicklung des Zah-lungsflusses. Unser Beispiel zeigt den Prozess der Kredit-kartenzahlung: Gerade hier kommt es auf eine schnelle und sichere Übertragung der Daten an, die zudem strengen Da-tenschutzbestimmungen genügen müssen. Die Kreditkarten-daten selbst bleiben in diesem Prozessbeispiel ausserhalb des SAP-ERP-Systems. Nur die Freigabe durch den Payment Service Provider wird mittels Token an SAP ERP übergeben. Je nach Dauer der logistischen Prozesse sollte die Gültigkeit des Tokens erneut geprüft und ggf. nachautorisiert werden.

SAP Hybris Commerce Front-End

Kundenlogin

Auftrag bestätigen

Warenkorb anlegen

SAP ERP

Faktura anlegen Capture initiieren

SD-Lieferung anlegen

SD-Auftrag anlegen

Beschaffung/Produktion

starten

Warenausgang buchen

Payment Service Provider

Klärung initiieren

Authentifi zierung durchführen

Token freigeben

Anlage mit Belegsperre

Reauthentifi zier-ung durchführen

Token Gültigkeit prüfen

Token freigeben

Klärung initiieren

Absage

Absage

Darstellung 8: Beispielhafter Prozess einer Online-Bestellung mittels Kreditkartenzahlung

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Kontakt

DIGITAL CUSTOMER SOLUTIONS

Matthias BuchheimManager CustomerEngagement SolutionsTel. +49 351 48 50 78 551 [email protected]

Über ITARICON

Unter dem Leitkonzept „Customer First!“ gestaltet ITARICON digitale Geschäftslösungen für Kunden- und Logistikprozes-se. Die Verbindung von langjährigem Architektur- und Integ-rations-Know-how mit innovativen SAP-Technologien bildet dabei die Grundlage unseres Erfolges. Erfahrene Projekt-teams setzen neue Anforderungen an Geschäftsprozesse mit digitalen Innovationen rund um Mobile Enterprise, Inter-net of Things und Cloud nahtlos und zukunftssicher um. The-menfelder wie Customer Journey Management, Customer Engagement Commerce machen uns zum begehrten Koope-rationspartner zukunftsorientierter Unternehmen.

ITARICONDigital Customer SolutionsWiener Platz 901069 Dresdenwww.itaricon.de

Melanie KlüheSenior Sales Consultant Tel. +41 44 560 12 [email protected]

Über Unic

Unic ist ein europaweit führender Anbieter von integrierten E-Business-Lösungen in den Bereichen Digital Marketing und Digital Commerce. Gemeinsam mit den Kunden iden-tifiziert und nutzt Unic die strategischen Chancen in der digitalen Welt, um ein einzigartiges Kundenerlebnis zu schaffen. Dazu arbeiten die Kompetenzen für Beratung, Kreation, Umsetzung und Betrieb Hand in Hand. Unic führt Standorte in Bern, Karlsruhe, München und Zürich sowie ein Entwicklungszentrum in Wrocław.

© Unic

FazitEs lohnt sich für Verantwortliche und Lösungsarchitekten der SAP Hybris Commerce Plattform und des SAP ERP über den Tellerrand zu schauen und hochintegrierten Lösungen Auf-merksamkeit zu schenken. Die Integration von Online-Shop und Backendsystem benötigt individuelle Lösungen. Deshalb ist es wichtig, die Standardprozesse/-services zu kennen, für sich zu nutzen und optimal zu kombinieren. Dies liefert nicht nur die Business-Mehrwerte für eine ROI-Kalkulation, sondern ist zudem ein entscheidender Faktor für die richtige Wahl der tech-nischen Integrationsarchitektur. Nur so kann das ganze Po-tenzial einer Unternehmens-IT-Landschaft gehoben werden:

• Bewährte Geschäftsprozesse im SAP ERP SD müssen nicht neu entwickelt werden

• Modernes Webshop Erlebnis auf Basis des SAP Hybris Commerce Accelerators im responsiven Design

• Asynchrone Datenübertragung mit vorgefertigten Transfor-mationen mittels Data Hub

• Synchrone Integration zum SAP ERP mittels Remote Function Calls zur Bestandsabfrage und personalisierten Preisen

• Erweiterbarkeit zur Integration weiterer Geschäftsprozesse innerhalb des Webshops

Unic AGBaslerstrasse 608048 Zürichwww.unic.com

Autoren: Martin Krieger, Senior Application Engineer, Unic GmbHMatthias Buchheim, Manager Customer Engagement Solutions, ITARICON