Inhaltsverzeichnis Sehr geehrte Damen und Herren,...Immobilienbrief Berlin 32 Stolperfalle:...

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Inhaltsverzeichnis NR. 378 I 30. KW I 29.07.2016 I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail Sehr geehrte Damen und Herren, die letzten Wochen standen im Zeichen verwirrter Jugendgeister, in denen der IS anscheinend die glei- chen Suizid-Gedanken weckt wie einst „Die Leiden des jungen Werther“ von J. W. v. G. vor 250 Jahren. Neu ist der Hang zur Erweiterung. Pressetechnisch macht diese Strategie natürlich mehr her als ein stiller Abschied. Das Leid der Betroffenen macht wütend. Aber denken Sie daran, weder Radio, noch Fernsehen, noch globale Kommunikation, noch Smartphone haben den Menschen geändert. Das „Heute könnte so etwas nicht mehr geschehen“ meiner Jugend, entlarvt sich als Quatsch. Auch politisch hat sich wenig getan. Drei Staatschefs, oder welche, die es werden wollen, zeigen uns gerade die Zukunft. Wenn wir „Heile Welt“-Demokraten im arabischen Frühling den Mund gehalten hätten, wären wir Philo- sophen geblieben. Wir hätten der arabischen Welt manche Bombe erspart. Jetzt sollen wir sogar Gülen- Anhänger ausliefern, damit die Flüchtlinge, die wir riefen, draußen bleiben. Zum Glück stimmen die Tür- kei-Touris mit den Füßen ab – minus 41% im Juni. Die Statements der letzten Editorials offenbarten eine „Schöne neue Welt“: Tschüss Zins, welcome Rating. Tschüss Marktwirtschaft, welcome Verteilungswirtschaft. Tschüss Britannien, welcome Schott- land. Tschüss Euro, welcome … AUA. Reicht’s jetzt? NEIN, bevor ich jetzt 1 Woche Stimmungsaufbau- Urlaub mache, geht es mit „Tschüss Privacy, welcome Big Data“ weiter. Auf der Handelsblatt-Tagung gab unter dem Aspekt „Be creative - or die?“ Christopher Peterka von der gannaca global THINK TANK group einen Einblick in die reale, bereits bestehende neue Welt der Digitalisierung. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob die „es wird nicht so heiß gegessen …“-Rückzugsgefechte Sinn machen oder ob man seine Erziehungsideale und Netz-Vorsichtsmahnungen bei der Kinder-Erziehung vergessen sollte. Hier ein Einblick in die Realität. „Das Ende der Gutenberg Galaxis“ ist lt. Peterka erreicht. Passt die Informations-Zukunft auf den Smartphone-Bildschirm? Das gesellschaftliche Revolutionspotenzial komme gerade erst zur Entfaltung. „The Age of Privacy is over“ zitiert Peterka Mark Zuckerberg. Datenschutz ist wohl tot. Die Entscheidun- gen seien längst gefallen. 3 Stunden pro Tag frisst das Lieblings-Social-Media-Netzwerk. Der Grad der eigenen Vernetzung werde zum persönlichen Kapital. Gemeint ist damit wohl, dass sich ohne jeden Aufwand jede biologisch ausgeformte Spät-Adoleszente mit einem Instagram-Einblick in ihre persönliche Kleiderordnung mehr Follower verschaffen kann als jedes marktführende Immobilien-Medium oder sogar "Der Immobilienbrief" Abonnenten hat. Wir würden uns in unseren eigenen Entscheidungen zunehmend auf die Vorlagen von Maschinen beziehen, meint Peterka. Alle Kultur beginne im Spiel. Digitale Spiele seien eine Farm für das, was morgen wertvoll sein werde. Das Internet habe zu einer neuen Wirtschafts- ära geführt, in der Information der wertvollste Rohstoff sei. Die Politik löse sich zusehends von den klas- sischen Machtapparaten. Macht verlagere sich auf diejenigen, die mit leistungsstarken Benutzeroberflä- chen ausgestattet seien. Das wusste schon Goebbels. Ansonsten, siehe oben. Weniger die neuen Geschäftsmodelle oder die Gefahr, dass Ihr Bordcomputer falsch lackierte Tarnkap- pen-LKW für Sie final übersieht oder bei einer rationalen Entscheidung zu anderen Ergebnissen kommt als Ihr Selbsterhaltungstrieb, sondern der vielleicht unabwendbare Verlust der eigenen Privatsphäre in Verbindung mit drastisch geändertem Medien- und Informationsangebot macht mir Angst. Ich setze mir auch keine Virtual Reality Brille auf. Die Fluchtgefahr ist viel zu groß. Tröstlich ist aber, dass in der Dis- kussion immer dieselbe Handvoll großer Namen der Erfolgskonzerne aufkommt. Vielleicht sollte man mal einen Vortrag zu „Be creative and die?“ schreiben. Was haben wir heute noch? Unser Chefredakteur berichtet aus Asien. Es macht ja was her, wenn man schon mal da war. Unser Lieblingsstatistiker befasst sich mit der Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Thomas Beyerle holt Pokémon Go in die reale Immobi- lienwelt. Michael Niermann von IMMOBILIEN INTERN befasst sich mit der BGH- Watsche an die Maklerzunft. Und ich habe mich gerade für 1 Woche abgesetzt. Werner Rohmert, Herausgeber Editorial 1 JLL: Europäischer Büronut- zermarkt 2016 2 Einzelhandel: Investment- markt wächst weiter 3 Pflegeimmobilien- Investments auf Rekordkurs 5 Hotelinvestments: neuer Halbjahres-Rekord 7 Wohnportfolien: Fehlende Fusionen drücken Markt 9 Amazon mischt Logistik- Dienstleister auf 10 Immobilienmarkt Asien: Einblicke in (halb-) fremde Welten 11 Umnutzung als Treiber des Leerstandsabbaus 15 Luxusinvestments weniger gefragt bei Deutschen 17 Studentisches Wohnen: NRW mit größtem Potenzial 29 Wohnimmobilien HH: Kein Ende des Booms 30 Immobilienbrief Berlin 32 Stolperfalle: „Makler wer- den ist nicht schwer, Makler sein dagegen sehr“ 18 Nanny State“ Deutschland: Wohnimmobilienkreditrecht- linie entmündigt 199 Einkaufsstraßen 2016 27 Brexit: Mehr Fakten und weniger Aufregung bitte 24 PokéStops: Wenn die Monster die Branche aufmi- schen 23 empirica: Preistrends bei Wohnen 28 Baugewerbe im Mai 27 Britische Immobilienaktien verlieren Attraktivität 27 Brexit: Miet- und Invest- ments unter Druck 26 Wohnmärkte: Mietmarkt gewinnt an Bedeutung 10 Impressum 31 Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Investment Management, Catella Real Estate AG, Cornerstone Real Estate Advisers GmbH, Deka Immobilien Investment, DIC Asset AG, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, GEG German Estate Group AG, Project Gruppe, publity AG, sontowski & partner GmbH sowie die vdp Research GmbH.

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Inhaltsverzeichnis

NR. 378 I 30. KW I 29.07.2016 I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail

Sehr geehrte Damen und Herren, die letzten Wochen standen im Zeichen verwirrter Jugendgeister, in denen der IS anscheinend die glei-chen Suizid-Gedanken weckt wie einst „Die Leiden des jungen Werther“ von J. W. v. G. vor 250 Jahren. Neu ist der Hang zur Erweiterung. Pressetechnisch macht diese Strategie natürlich mehr her als ein stiller Abschied. Das Leid der Betroffenen macht wütend. Aber denken Sie daran, weder Radio, noch Fernsehen, noch globale Kommunikation, noch Smartphone haben den Menschen geändert. Das „Heute könnte so etwas nicht mehr geschehen“ meiner Jugend, entlarvt sich als Quatsch. Auch politisch hat sich wenig getan. Drei Staatschefs, oder welche, die es werden wollen, zeigen uns gerade die Zukunft. Wenn wir „Heile Welt“-Demokraten im arabischen Frühling den Mund gehalten hätten, wären wir Philo-sophen geblieben. Wir hätten der arabischen Welt manche Bombe erspart. Jetzt sollen wir sogar Gülen-Anhänger ausliefern, damit die Flüchtlinge, die wir riefen, draußen bleiben. Zum Glück stimmen die Tür-kei-Touris mit den Füßen ab – minus 41% im Juni. Die Statements der letzten Editorials offenbarten eine „Schöne neue Welt“: Tschüss Zins, welcome Rating. Tschüss Marktwirtschaft, welcome Verteilungswirtschaft. Tschüss Britannien, welcome Schott-land. Tschüss Euro, welcome … AUA. Reicht’s jetzt? NEIN, bevor ich jetzt 1 Woche Stimmungsaufbau-Urlaub mache, geht es mit „Tschüss Privacy, welcome Big Data“ weiter. Auf der Handelsblatt-Tagung gab unter dem Aspekt „Be creative - or die?“ Christopher Peterka von der gannaca global THINK TANK group einen Einblick in die reale, bereits bestehende neue Welt der Digitalisierung. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob die „es wird nicht so heiß gegessen …“-Rückzugsgefechte Sinn machen oder ob man seine Erziehungsideale und Netz-Vorsichtsmahnungen bei der Kinder-Erziehung vergessen sollte. Hier ein Einblick in die Realität. „Das Ende der Gutenberg Galaxis“ ist lt. Peterka erreicht. Passt die Informations-Zukunft auf den Smartphone-Bildschirm? Das gesellschaftliche Revolutionspotenzial komme gerade erst zur Entfaltung. „The Age of Privacy is over“ zitiert Peterka Mark Zuckerberg. Datenschutz ist wohl tot. Die Entscheidun-gen seien längst gefallen. 3 Stunden pro Tag frisst das Lieblings-Social-Media-Netzwerk. Der Grad der eigenen Vernetzung werde zum persönlichen Kapital. Gemeint ist damit wohl, dass sich ohne jeden Aufwand jede biologisch ausgeformte Spät-Adoleszente mit einem Instagram-Einblick in ihre persönliche Kleiderordnung mehr Follower verschaffen kann als jedes marktführende Immobilien-Medium oder sogar "Der Immobilienbrief" Abonnenten hat. Wir würden uns in unseren eigenen Entscheidungen zunehmend auf die Vorlagen von Maschinen beziehen, meint Peterka. Alle Kultur beginne im Spiel. Digitale Spiele seien eine Farm für das, was morgen wertvoll sein werde. Das Internet habe zu einer neuen Wirtschafts-ära geführt, in der Information der wertvollste Rohstoff sei. Die Politik löse sich zusehends von den klas-sischen Machtapparaten. Macht verlagere sich auf diejenigen, die mit leistungsstarken Benutzeroberflä-chen ausgestattet seien. Das wusste schon Goebbels. Ansonsten, siehe oben. Weniger die neuen Geschäftsmodelle oder die Gefahr, dass Ihr Bordcomputer falsch lackierte Tarnkap-pen-LKW für Sie final übersieht oder bei einer rationalen Entscheidung zu anderen Ergebnissen kommt als Ihr Selbsterhaltungstrieb, sondern der vielleicht unabwendbare Verlust der eigenen Privatsphäre in Verbindung mit drastisch geändertem Medien- und Informationsangebot macht mir Angst. Ich setze mir auch keine Virtual Reality Brille auf. Die Fluchtgefahr ist viel zu groß. Tröstlich ist aber, dass in der Dis-kussion immer dieselbe Handvoll großer Namen der Erfolgskonzerne aufkommt. Vielleicht sollte man mal einen Vortrag zu „Be creative and die?“ schreiben. Was haben wir heute noch? Unser Chefredakteur berichtet aus Asien. Es macht ja was her, wenn man schon mal da war. Unser Lieblingsstatistiker befasst sich mit der Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Thomas Beyerle holt Pokémon Go in die reale Immobi-lienwelt. Michael Niermann von IMMOBILIEN INTERN befasst sich mit der BGH-Watsche an die Maklerzunft. Und ich habe mich gerade für 1 Woche abgesetzt.

Werner Rohmert, Herausgeber

Editorial 1 JLL: Europäischer Büronut-zermarkt 2016

2

Einzelhandel: Investment-markt wächst weiter

3

Pflegeimmobilien-Investments auf Rekordkurs

5

Hotelinvestments: neuer Halbjahres-Rekord

7

Wohnportfolien: Fehlende Fusionen drücken Markt

9

Amazon mischt Logistik-Dienstleister auf

10

Immobilienmarkt Asien: Einblicke in (halb-) fremde Welten

11

Umnutzung als Treiber des Leerstandsabbaus

15

Luxusinvestments weniger gefragt bei Deutschen

17

Studentisches Wohnen: NRW mit größtem Potenzial

29

Wohnimmobilien HH: Kein Ende des Booms

30

Immobilienbrief Berlin 32

Stolperfalle: „Makler wer-den ist nicht schwer, Makler sein dagegen sehr“

18

„Nanny State“ Deutschland: Wohnimmobilienkreditrecht-linie entmündigt

199

Einkaufsstraßen 2016 27

Brexit: Mehr Fakten und weniger Aufregung bitte

24

PokéStops: Wenn die Monster die Branche aufmi-schen

23

empirica: Preistrends bei Wohnen

28 Baugewerbe im Mai 27

Britische Immobilienaktien verlieren Attraktivität

27

Brexit: Miet- und Invest-ments unter Druck

26

Wohnmärkte: Mietmarkt gewinnt an Bedeutung

10

Impressum 31

Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Investment Management, Catella Real Estate AG, Cornerstone Real Estate Advisers GmbH, Deka Immobilien Investment, DIC Asset AG, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, GEG German Estate Group AG, Project

Gruppe, publity AG, sontowski & partner GmbH sowie die vdp Research GmbH.

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Kopenhagen: Die Catella Real Estate AG hat für den neuen Offenen Wohnimmobi-lienfonds “Catella Wohnen Europa” in der dänischen Hauptstadt 2 Wohnobjekte mit insgesamt 221 Wohnun-gen für zusammen 107 Mio. Euro erworben. Das Wohngebäude Søborg - Gyngemose Parkvej 2 A-F befindet sich im Ortsteil Søborg der Kommune Glad-saxe unmittelbar nördlich der Stadtgrenze von Kopenha-gen. Das Objekt liegt in einem Entwicklungs- bzw. Neubau-gebiet, welches über die Stra-ße Gyngemose Parkvej er-schlossen wird. Die Projektentwicklung Syd-havn Teglholmen Byg-gefeld G - Alliancevej 14-36 befindet sich im Ortsteil Sydhavnen,

der auf der künstlichen Halb-insel Sluseholmen, ca. 4 km süd-lich des Kopenhagener Zentrums, liegt. Der neue Offene Wohnimmo-bilienfonds, “Catella Wohnen Europa” ist ein paneuropäi-scher Offener Publikums-fonds. Das Zielvolumen liegt bei rd. 1 Mrd. Euro, von de-nen vor offiziellem Vertriebs-start bereits 200 Mio. Euro platziert wurden. Aktuell befinden sich zwei erfolgreiche Offene Wohnim-mobilienfonds mit einem Ge-samtvolumen von ca. 1,5 Mrd. Euro im Management der Catella REAG.

JLL sieht Europäischen Büronutzermarkt 2016 in guter Verfassung Beste Mietentwicklung seit 2011 Der europäische Büro-Mietpreisindex von JLL legte im 2Q 2016 gegenüber den voran-gegangenen drei Monaten um 1,8% zu. Im 1Q waren es 0,7%. Das ist die stärkste Quartals-Mietsteigerung seit Mitte 2011. Von den 24 Index-Städten verzeichneten acht steigende Mieten im Quartalsvergleich. In allen anderen Märkten sind die Spitzenmie-ten stabil geblieben, darunter auch London. (WR) Für London ist JLL auf Grund der Brexit-Entscheidung eher skeptisch. In Paris sind seit 1 Jahr steigende Spitzenmieten im CBD mit zuletzt +3,4% im 2Q zu beobachten. In Spanien setzten Barcelona (+3,7%) und Madrid (+0,9%) ihre positive Entwicklung fort. Neben Stock-holm mit dem stärksten Zuwachs (+9,4%) und Mailand (+2,0%) gehören auch drei der fünf deutschen Index-Märkte zu den Städten mit Mietpreiswachstum. Berlin legt mit 6,3% deut-lich zu. Düsseldorf kommt auf 1,9% und München auf 1,5% allein im 2Q.

Insgesamt haben derzeit nur vier Märkte in der europäischen Büroimmobilienuhr fallende Mieten. Das sind so wenige wie noch nie seit der Finanzkrise. Alle anderen Märkte haben lt. JLL-Immobilieuhr den Tiefpunkt erreicht oder durchschritten bzw. sind sowieso schon z.T. seit längerem in den aufstrebenden Segmenten. In den nächsten Jahren könnten lt. JLL kontinuierliche Mietpreiserhöhungen von jährlich 2,5% bis 3,0% p.a. in Westeuropa durchaus den 10-Jahres-Durchschnitt (1,7%) übertreffen.

Die Büroflächen-Fertigstellungen haben mittlerweile 1,1 Mio. qm erreicht (1Q 2015:

780.000 qm) Auch wenn die Mehrheit der in der Projektentwicklungs-Pipeline 2016 befindli-chen Flächen im Laufe der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen, könnte es bei ins-gesamt dynamisch bleibender Nachfrage dennoch in vielen Märkten zu Engpässen kom-men. Die europäischen Büroflächen-Leerstände gehen weiter zurück. Mit 8,5% ist (- 10 BP) ist der niedrigste Stand seit Anfang 2009 erreicht. Insgesamt ist die Projektentwicklungs-Tätigkeit in den westeuropäischen Märkten mit einem Minus von 2% leicht unter dem lang-jährigen Durchschnitt eines zweiten Quartals geblieben. Wegen der begrenzten Finanzie-rung spekulativer Vorhaben, insbesondere in Märkten, die erst kürzlich in den Wachstums-zyklus eingetreten sind, dürfte es zu keinem strukturellen Leerstandsanstieg kommen. Der Ausgang des EU-Referendums hat bei JLL allerdings die Sorge um die beträchtliche Pipeli-ne in London verstärkt. □

Catella erwirbt Ob-jekte in Kopenhagen

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weiterhin hoch im Kurs bei institutionellen Investoren. Der Einzelhandel in Europa wird als stabile und wenig volatile Anlagemöglichkeit angesehen und kann daher nach wie vor als ,safe haven‘ betrachtet werden.“ Resümiert Ludwig.

Die bislang größte Transaktion des Jahres mit ei-nem Volumen von rund 950 Mio. Euro entfiel auf Irland. Blackstone erwarb hier das Blanchardstown Shopping Cen-ter von Green Property. Die Dubliner Immobilie ist mit rund 150.000 qm das größte Center des Landes. In Finnland kaufte derweil Sponda Oyj das Forum Block in Helsinki für 576 Mio. Euro. Beide Objekte profitieren von der guten Wirtschaftslage in der jeweiligen Region und ihrer hervor-ragenden Verkehrsanbindung. ►

Cornerstone

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Zum Halbjahr beträgt lt. JLL das Transaktionsvolumen 20,7 Milliarden Euro. Das seien zwar 19% weniger im Vergleich zum ersten Halbjahr des Rekordjahres 2015, aber auch 15% mehr als der Mittelwert seit 2012, ordnet Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany, das Ergebnis ein. Hinzu komme, dass der europaweite Rückgang vor allem auf die Normalisierung in Deutschland und Großbritannien ge-genüber dem Vorjahresrekord-Volumen zurückzuführen sei. Außerhalb dieser beiden Märkte sei hingegen ein Wachstum von 14% verzeichnet worden. Österreich, Italien, die Schweiz und Irland gehören zu den Märkten mit gestiegenen Transak-tionsvolumina. Herausragend schnitt auf Jahressicht Frank-reich mit einem Plus von 40% ab. Vor allem institutionelle Eigenkapitalgeber sind auf Käuferseite im Markt aktiv. „Investments in europäische Einzelhandelsimmobilien stehen

Einzelhandel-Investmentmarkt deutlich über 5-Jahres-Schnitt Wachstum vor allem in kleineren Ländern Deutschland erreicht im Einzelhandel-Investmentmarkt wieder Normalmaß. Frankreich legt auf Jahresfrist um 40% zu. Trotz der Konsolidierung in den wichtigsten Märkten hat sich der europäische Einzelhandel-Investmentmarkt deutlich über dem 5-Jahres-Schnitt behauptet. Das sind die zentralen Botschaften von JLL zum Halbjahr. (WR)

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Brandaktuell hat Deka Immobilien nach meldung von gestern erneut ein Einzel-handels-Portfolio gekauft. Deka hat sich das Berlage-Portfolio mit 13 innerstädtischen Einzelhandelsobjekten in Deutschland kaufvertraglich gesichert. Verkäufer sind von D&R I n v e s t m e n t B.V. verwaltete gesch lossene Fonds nach hol ländischem Recht. Die Im-mobilien werden in das Portfolio des im Oktober 2015 aufgeleg-ten Fonds Do-m u s -E inze lhande l -D e u t s c h l a n d (DED) einge-bracht. Das Pa-ket besteht aus 13 Geschäfts-häusern in elf Städten und umfasst eine vermietbare Fläche von rund 19.000 qm. Sämtli-che Objekte sind in den 1-A-Lagen der Fußgängerzonen angesiedelt. □

Hamburg: Die balandis Ver-waltungs GmbH hat für die von ihr verwaltete, 30.000 qm gro-ße, Neue Flora die Stadt Ham-burg als Mieter gewinnen kön-nen. Zum Ende des Jahres wird die Freie und Hansestadt Ham-burg als Träger der gemeinsa-men Einrichtung Jobcenter team.arbeit.hamburg über 5.000 qm im 2., 3. und 4. OG in der Neuen Flora langfristig an-mieten. Die Mietvertragsverhandlungen wurden über die Sprinkenhof GmbH geführt, die als Mieter-vertreter der Freien und Han-sestadt Hamburg als zentraler Ansprechpartner für die städti-schen Nutzungen beauftragt ist.

Balandis vermietet an Stadt Hamburg

vdp

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Moderne Shopping-Malls sind nach wie vor gefragt, wenn man sie sich leisten kann. (Quelle: fotolia)

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sup

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Pflegeimmobilien-Investments auf Rekordkurs Höhere Renditen und lange Mietverträge sind attraktiv

Als hätte es Erfahrungen mit der notwendigen Professionalität beim Investment in Sozialimmobilien nie gegeben, erschließen institutionelle Anleger mangels Alter-nativen jede Cash Flow Nische. (WR) Das Verhaltensmuster ist aus früheren Zyklen bekannt und markiert in der Regel die letzte Phase vor der Wende. Allerdings gibt es keine Erfahrungen mit einem vergleichba-ren Zinsumfeld und der Notwendigkeit, den Sachwertanteil am Portfolio auszuweiten. So sieht auch "Der Immobilienbrief" in einigen Bereichen wie z. B. Wohnen kein generelles Wendeszenario. Bei manchen Gewerbeinvestitionen ist allerdings der Punkt sichtbar, bei dem alleine schon die immobilienwirtschaftliche Mathematik nicht mehr stimmt. Dann ruhen alle Hoffnungen auf der Mietentwicklung und der Fortschreibung des Leverage-Effektes. Aber auch das geht die ersten Jahre gut und muss bei veränderten volkswirt-schaftlichen Rahmenbedingungen zumindest für die Anpassungsphase neu interpretiert werden. Typisch für explodierende Nischen-Investitionen sind Pflegeimmobilien.

Lt. aktueller Halbjahresrecherche von CBRE hat das Transaktionsvolumen im deutschen Pflegeimmobilienmarkt im ersten Halbjahr mit rund 863 Mio. Euro auf Grund großvolumiger Portfoliokäufe den gesamten Vorjahreswert von 725 Mio. Euro bereits zum Halbjahr übertroffen. Akteure aus den Benelux-Staaten seien die stärkste internatio-

Berlin: Der Aufsichtsrat der Berlin Hyp hat Sascha Klaus (46) in den Vorstand der Bank berufen und damit die Nachfolge des derzeitigen Vorstandsvorsit-zenden Jan Bettink geregelt. Klaus wird zum 1. September 2016 Mitglied des Vorstands und folgt Bettink zum 1. Oktober 2016 im Vorstandsvorsitz. Bet-tink hatte den Aufsichtsrat be-reits im letzten Jahr darüber informiert, sein Mandat aus persönlichen Gründen vorzeitig bis Ende 2016 niederlegen zu wollen. Klaus war seit 2008 im Dresd-ner Bank-/Commerzbank-Konzern in verschiedenen lei-tenden Positionen tätig sowie Mitglied des Vorstands.

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Frankfurt: Das Institut der Deutschen Immobilienwirt-schaft e.V. (iddiw) hat in sei-ner Mitgliederversammlung Dr. Thomas Herr, den Geschäfts-führer des technischen Immo-biliendienstleister VALTEQ, einstimmig zum neuen Präsi-denten gewählt. Er folgt Prof. Dr. Nico B. Rottke, Partner von Ernst & Young Real Estate, der nach vier Jahren Amtszeit die Präsidentschaft weitergegeben hat. So bleiben Prof. Dr. Alexan-der Gopefert, Partner bei Noerr LLP, Vizepräsident und Carsten Rutz, Vorstandsmit-glied der Deutschen Reihen-haus AG, Schatzmeister.

Personalia

project

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nale Käufernation. Zum Jahresende wird ein neuer Höchstwert von deutlich über 1 Mrd. Euro erwartet. Die dynamische Umsatzentwicklung zeige das große Interesse nationaler und zunehmend internationaler Investoren am Markt für Pflegeimmobilien, sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.

Das hohe Investmentvolumen resultiere vor allem aus 30 gehandelten Portfolio-

transaktionen mit zusammen alleine 615 Mio. Euro. Die drei größten Transaktionen kamen alleine auf über 477 Mio. Euro. Im Vergleich zu den traditionellen Immobilienanla-geklassen lägen die Spitzenrendi-ten für moderne Pflegeheime mit 6% gegenüber erstklassigen Objekten des Büro- oder Ein-zelhandelssegments um 240 Basispunkte höher. Neben der Rendite seien lange Mietlauf-zeiten und steigende Auslastungszahlen Investitionsgrund. □

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Auch Hotelinvestments 2016 mit neu-em Halbjahres-Rekordvolumen

Höchstes Investitionsvolumen im ersten Halbjahr seit Aufzeichnungsbeginn Während der letzte Boom 2006/7 noch ironische Bemerkungen über den Umgang mit OPM Other People Money hervorlockte, zeigt das Jahr 2016 die neue Normalität der Nullzinsära in unsicherem Umfeld. 2016 ist das Jahr, in dem die Investmentre-korde purzeln. Jetzt profitieren besonders auch die Nischenmärkte wie Pflege (s.o.) oder Hotels. Für CBRE summiert sich in der ersten Jahreshälfte das in deutsche Hotelimmobilien allokierte Transakti-onsvolumen auf insgesamt auf 2,02 Mrd. Euro (+39%). Mit rund 2,16 Mrd. Euro ermittelt BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) rund 45% Anstieg über dem sehr guten Resultat aus dem vergleichbaren Vorjahreszeit-raum. Darüber hinaus wurde auch ein neuer Umsatz-rekord verzeichnet, der den bisherigen Rekord aus dem ersten Halbjahr 2014 um stolze 31% übertrifft. JLL ermittelt mit einem Transaktionsvolumen von rund 2 Mrd. Euro ein Plus von 35% gg. Vorjahr. Der Schnitt der ersten Halbjahre 2006 – 2015 mit einem Transakti-onsvolumen von durchschnittlich 764 Mio. Euro sei um das Zweieinhalbfache übertroffen worden. Ein so ho-hes Quartals- wie auch Halbjahresergebnis habe es seit Auszeichnungsbeginn nicht gegeben, wertet auch CBRE. Die Nachfrage nach Hotelimmobilien übersteigt derzeit gerade im Core-Segment das knapper werden-de Produkt. Im ersten Halbjahr wechselten in CBRE-Statistik insgesamt 63 Hotelobjekte die Eigentümer. Davon waren 51 Hotels Einzeltransaktionen. Nicht ganz 43 % des Ergebnisses entfallen bei BNPPRE dabei auf Portfolios, die mit rund 921 Mio. Euro ebenfalls einen neuen Spitzenwert erreichen. Aber auch mit Einzeltransaktionen wurde noch nie mehr in den ersten sechs Monaten umgesetzt; sie kommen auf 1,23 Mrd. Euro (+25 %), recherchiert BNPPRE. JLL registriert wahrscheinlich wegen ande-rer Erfassungsgrenzen 27 Einzeltransaktionen mit einem Volumen von nur etwa 800 Mio. Euro. (H1 2015: 920 Mio. Euro mit 34Transaktionen). Addiert man allerdings die Portfoliotransaktionen von JLL mit den Einzeltransaktionen von BNPPRE errech-net sich ein Hoteltransaktionsumsatz von 2,45 Mrd. Euro. Das sind die Geheimnisse der Statistik. ►

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Unsere Real Asset Nischenstrategie, die durch engagierte und spezialisierte Teams umgesetzt wird, bietet unseren Kunden Anlagen mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Profil. Gleichzeitig sind unsere Investitionen nachhaltig auf die Grundbedürfnisse der heutigen Gesellschaft ausgerichtet. Solche Grundbedürfnisse sind Orte zum Arbeiten, Einkaufen, Leben und Parken sowie die Kommunikation zwischen Menschen und die Nahrungsversorgung. Bouwfonds Investment Management bietet daher innovative pan-europäische Real Asset Investmentlösungen in den folgenden Sektoren an:• Gewerbeimmobilien• Wohnimmobilien• Parkhausimmobilien• Kommunikationsinfrastruktur• FarmlandDer Wert des von uns verwalteten Gesamtportfolios beläuft sich auf 6,3 Milliarden Euro. Über unsere Niederlassungen in den Niederlanden, Deutsch-land, Frankreich, Polen und Rumänien sind wir in 13 europäischen Ländern aktiv. In allen fünf Sektoren suchen wir neue Investitionsmöglichkeiten für unsere Produkte.

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Im Portfolio-Segment wurde in den ersten sechs Monaten 2016 mit 11 Transaktionen ein Volumen von insgesamt 1,2 Mrd. Euro verzeichnet, das Vorjahres-Halbzeitergebnis damit fast verdoppelt. Davon hat BNPPRE allerdings nur 921 Mio. Euro erfasst. Der Anteil auslän-discher Käufer liegt mit rund 52 % in etwa auf dem Niveau von Ende 2015. Die Entwicklung des Hotelinvestmentvolumens an den großen Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Ham-burg, Köln, Leipzig und München) verlief nicht einheitlich. Dabei weist Berlin unterstützt durch den Ver-kauf des Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz (Foto) und des Westin Grand Berlin aus dem Interhotel-Portfolio mit 562 Mio. Euro den mit Abstand höchsten Umsatz aus (+128%). Auf Platz zwei mit 317 Mio. Euro und eben-falls deutlicher Steigerung (+179%) liegt Frankfurt, wo dank der hohen Bautätigkeit das gute Angebot auf entsprechend hohe Nachfrage traf. Hamburg folgt mit einem Minus um 27% und 188 Mio. Euro Investmentumsatz. Auch Mün-chen musste einen angebotsbedingten Rückgang verkraften und liegt mit 145 Mio. Euro (-42%) sogar noch hinter Leipzig mit 159 Mio. Euro. BNPPRE rechnet auch für die zweite Jahreshälfte mit einem regen Marktgeschehen. Ob dabei allerdings der Vorjahresrekord von 4,4 Mrd. Euro erneut geknackt werden könne, sei vor allem von Portfoliodeals abhängig. □

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Frankfurt: Im Auftrag der Allianz Real Estate Germa-ny hat JLL den Verkauf eines aus neun Büroimmobilien bestehenden Portfolios ver-mittelt. Käufer ist die Patrizia Immobilien AG. Das so genannte „Cloud9“-Portfolio setzt sich aus neun Büroimmobilien in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hanno-ver, München und Stuttgart zusammen. Größtes und be-kanntestes Objekt ist der Sprinkenhof, der als Teil des Hamburger Kontorhausvier-tels zum UNESCO Weltkultur-erbe zählt. Die Mietfläche des Portfolios beläuft sich auf insgesamt rund 100.000 qm. Der Kauf-preis liegt bei über 400 Mio. Euro.

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Fehlende Fusionen macht Wohnportfoliomarkt zu schaffen 75% Einbruch bei Wohnungsportfolios Fehlende Fusionen und Großportfoliotransaktionen sorgten dafür, dass im 1. Hj. 2016 das Transaktionsvolu-men auf dem Wohnportfolio-Investmentmarkt mit ca. 4,4 Mrd. Euro bei 42.000 Wohneinheiten um 75% unter dem Vorjahresvergleich und immer noch um 50% unter dem 5-Jahresvergleich liegen. Die Prognose für 2016 muss lt. JLL angesichts des ver-gleichsweise niedrigen Umsatzes in den ersten sechs Mona-ten nach unten angepasst werden. Die fünf größten Trans-aktionen bis zur Jahresmitte addieren sich auf gerade ein-mal 690 Mio. Euro, 12,7 Mrd. Euro waren es im 1.Hj. 2015. Aktuell werden vor allem aus den Beständen der fusionier-ten Wohnkonzerne Teilportfolios bzw. Objekte herausgelöst, die nicht in die Gesamtstrategie des jeweiligen Unterneh-mens passen. Ansonsten zeige die Fertigstellung von fast 250.000 Wohnungen, dass die Nachfrage nach neuen Woh-nungen anhalte. Inzwischen seien mit mehr als 1,2 Mrd.

Euro fast 30% der institutionellen Investitionen Forward Transaktionen.

Der internationale Anteil der Investoren auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist im ersten Halbjahr auf fast ein Viertel des investierten Kapitals gestiegen (H1 2015: 13%). Die Attraktivität des deutschen Wohnungsmarktes ist seit einigen Jahren nicht nur durch steigende Mieten, son-dern insbesondere durch die steigenden Kaufpreise in den Metropolen charakterisiert. Die durchschnittlichen Kaufprei-se für gewerblich gehandelte Wohnungen und Wohnportfoli-os legten im ersten Halbjahr auf über 100.000 Euro pro Wohnung zu. Noch vor fünf Jahren lag dieser Preis bei un-ter 60.000 Euro. □

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Strukturelle und kulturelle Unterschiede prägen Europas Wohnmärkte Mietmarkt gewinnt in Europa an Bedeutung

Trotz Globalisierung des Immobiliensektors und des zunehmenden grenzüberschrei-tenden Zusammenspiels der Immobilen- und Kapitalmärkte sind lt. CBRE die nationa-len Wohnmärkte noch immer durch nationale und regionale Charakteristika geprägt. Maßgeblichen Einfluss haben die Finanzierungskonditionen, die wirtschaftliche und politische Entwicklung, die Haushaltsstruktur, das internationale Wanderungsverhal-ten sowie die Kauf- und Mietpräferenzen der Bevölkerung. Daraus resultieren grund-legende Unterschiede in den Investitionsbedingungen, dem Angebot an Wohnunter-künften sowie der Nachfrage nach Miet- und Eigentumswohnungen.

Dies ist das Ergebnis des Reports zum Wohnimmobilienmarkt der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika), den CBRE nun erstmalig veröffentlicht. Betrachtet werden 16 Staa-ten. Die Analyse zeigt, dass die sich verändernden sozioökonomischen Rahmenbedingun-gen sowie die demographischen Trends einen komplexen und tiefgreifenden Strukturwan-del der verschiedenen Wohnungsmärkte hervorrufen. Insbesondere für Jüngere gewinne der Mietmarkt im Vergleich zum Wohneigentum zunehmend an Bedeutung. Miete biete Vorteile in Bezug auf Erschwinglichkeit und Flexibilität. Dies gelte vor allem in den gefragten Märkten der Großstädte.

Die Eigentümerstrukturen variieren erheblich.Sowohl die Bedeutung institu-tioneller Investoren als auch die Größe des privaten Vermietungsmarktes unterscheiden sich in den einzelnen Ländern erheblich. In 12 der untersuchten Länder leben jeweils mehr als 60% aller Haushalte im Wohneigentum, wobei klassische Eigentümermärkte wie Spanien mit rund 78% einen Spitzenplatz einnehmen. In Deutschland liege die Quote bei 52,6% und gehöre nur vor der Schweiz mit 44% zu den niedrigsten in Europa. Große Dis-parität bestehe bei den Wohnkosten. Gemessen an der durchschnittlichen Haushaltskaufk-raft konnte in London mit einer Wohnkostenquote von rund 37 Prozent der Höchstwert fest-gestellt werden. Im Gegensatz dazu liegt die Wohnkostenquote in Wien mit 19 Prozent am unteren Ende der Spanne. □

Amazon mischt Logistik-Dienstleister auf Gute Investitionschancen im Logistiksektor Die umfassende Neuausrichtung im Einzelhandel zur immer schnelleren Paketauslie-ferung an die Kunden bietet lt. Savills Investment Management gute Investitionsgele-genheiten im Logistiksektor. Besonders interessant seien die erste und die letzte Mei-le der Lieferkette.

Savills IM hat in den vergangenen Jahren seine Investitionen im europäischen Logistiksek-tor erheblich gesteigert. Investitionsgelegenheiten der ersten Meile seien große Distributi-onszentren mit 60 000 bis 100 000 qm an gewachsenen Logistikstandorten zur Abdeckung von nationalen und internationalen Märkten. Zu den Investitionsgelegenheiten der letzten Meile gehören hauptsächlich Cross-Docking-Objekte mit 2 000 bis 10 000 qm in den Peri-pherielagen von europäischen Großstädten. Darüber sollten Investoren auch technisch aus-gereifte Lagerhallen in Stadtlagen, sogenannte „Smart, urban warehouses“, Paketstationen,

Hamburg: EXPORO, deut-scher Marktführer bei Crow-dinvesting für Immobilienfi-nanzierungen, startet die Fundingphase für das Berli-ner Wohnprojekt „Gutshof Rosenthal“. Erstmals handelt es sich dabei um eine erst-rangige Grundschuld. Bei einer Laufzeit von 2 Jahren erhalten diese eine attraktive Verzinsung von 5%. EXPORO ist bundesweit die einzige aktive Immobilien-Crowdinvesting Plattform, die bereits mehr als ein Projekt erfolgreich an seine Investo-ren zurückzahlen konnte. Bei dem Projekt handelt es sich um die Sanierung und den Umbau eines denkmal-geschützten Gutshofes, be-stehend aus drei Einzelge-bäuden und einer Gesamt-wohnfläche von knapp 1.700 qm. Umgesetzt wird das Pro-jekt vom Berliner Projektent-wickler Profi Select Coriola-nus GmbH. Von den beiden Gesellschaftern der Projekt-entwicklungsgesellschaft liegt jeweils eine selbstschuldneri-sche und notariell beglaubig-te Bürgschaft vor. 1,2 Mio. Euro können die Investoren über die Plattform www.exporo.de ab 500 Euro zum Projekt beitragen. Inner-halb von nur 2 Jahren erhal-ten die Investoren eine att-raktive Rendite von 5%. „Mit der erstrangigen Grund-schuld ist uns ein erneuter Meilenstein in Sachen Trans-parenz und Chancen/Risiko Verhältnis für unsere Investo-ren gelungen“, so Julian Oertzen, Vorstand der EX-PORO AG.

Exporo startet Fundingphase

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Immobilienmarkt Asien – Reisebericht aus der Redaktion Einblicke in (halb-)fremde Welten

Andre Eberhard, Chefredakteur "Der Immobilienbrief"

Wer als erstes asiatischen Boden betritt, wird Ende Juni vor allem vom Klima getroffen. Täglich 40 Grad und Luftfeuchtigkeit jenseits der 70% machen westeu-ropäischen Gemütern zu schaffen. Wenig überra-schend also, dass bei den meisten Objekten hier die Air Condition eine Hauptrolle spielt. Wer hier als Investor tätig werden will, der sollte vor allem einen langen Atem mitbringen, denn die kulturellen Unterschiede gilt es durch jahrelange, vertrauensvolle Zusammenarbeit zu bestätigen, bevor man als Geschäftsmann ernst ge-nommen wird. Der asiatische Immobilienmarkt zeichnet sich durch seine Heterogenität aus. Wir besuchten Ende Juni / Anfang Juli die Märkte in Hong Kong, Singapur, Macau und Shanghai

GEG

sog. „Parcel lockers“ und intelligente Paketstationen, sog. „Smart lockers“, als Schließfächer zur automatisierten Lage-rung und Abholung von Paketen im Auge haben.

Amazon könnte den Logistik-Markt erneut aufmi-

schen. Amazon will zukünftig Logistikleistungen für unabhän-gige Händler bieten, die ihre Produkte über die Webseite von Amazon verkaufen. Savills IM sieht das Projekt Dragon Boat, eine globale Paketzustell- und Logistikplattform von Ama-zon.com, als grundlegende Neuerung für Logistikbetreiber. Dadurch mische Amazon in einer Branche mit, in der derzeit nicht nur Logistikdienstleister wie FedEx, DHL und UPS tätig seien, sondern auch Zwischenhändler, die sich etwa um den Warenumschlag und die Abwicklungsmodalitäten in transnati-onalen Handelsgeschäften kümmern. Mit der Bereitstellung eines umfassenden Paketzustelldienstes könne Amazon durch die Eliminierung des Zwischenhändlers die eigene Mar-ge deutlich senken und immer noch niedrigere Preise anbie-ten als die Konkurrenz. □

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und 10% gerechnet. Trotzdem sind die Renditen für Gewer-beobjekte mit 4 bis 5% nicht gerade üppig. Problem Singa-purs ist vor allem die Einwohnerzahl. Das Land verfügt über „lediglich“ 5,7 Mio. Einwohner. Zu wenig für die eigenen Ansprüche. Ähnlich wie in China hat auch Singapur eine starke regulatorische Wirkung. Ausländer kommen hier nur schwer in den Markt, denn Spekulationen sollen vermieden werden. Dazu hat sich der Staat unter anderem die sog. ABSD ausgedacht. Die Additonal Buyers Stamp Duty soll das rasche Wachstum des Marktes eindämmen und ist eine Steuer auf Wohnimmobilien, die beim Erwerb zu entrichten ist. Die Höhe der Steuer hängt dabei von der Nationalität der Käufer ab.

Wessen persönliches Rendite-Risiko-Pendel für mehr Risiko ausschlägt, für den könnte ein Investment in Shanghai eine Alternative auf den asiatischen Märkten sein. Der Markt verfügt derzeit über etwa 6 Mio. qm Büroflä-chen. Dabei ist erstaunlich, dass der professionelle Immobi-lienmarkt in Chinas Finanz- und Wirtschaftsmetropole noch in den Kinderschuhen steckt. Die echten Profis sind erst seit 2004 am Markt aktiv, berichtet Jim Yip, Investment & Advisory Services Director bei DTZ Cushman & Wakefield in Shanghai. Seitdem entwickelt man sich in der 25 Mio. Einwohner Stadt weg vom produzierenden Gewerbe und öffnet sich mehr und mehr dem tertiären Sektor. Seitdem werden auch in Shanghai moderne Bürotürme gebaut. Mit dem Shanghai Tower verfügt die Stadt derzeit auch über das zweithöchste Gebäude der Welt. Der 623 Meter hohe Tower ist allerdings fast nur alle zwei Tage zu sehen, da ansonsten die Wolken den Turm verhüllen.

2004 kamen auch die ersten ausländischen Inves-toren nach Shanghai, um am Immobilienboom der Stadt teilzuhaben. Diese zogen sich allerdings durch die Leh-mann-Krise wieder zurück. Seitdem haben hier Chinesen die Oberhand. Das Investmentgeschäft ist trotzdem noch

und besuchten rd. 30 Immobilienunternehmen der jeweiligen Destinationen. Das Hauptproblem der asiatischen Metropolen wurde uns gleich in Hong Kong deutlich. Die schiere Größe der Städte macht es notwendig in die Höhe zu bauen. So leben in Hong Kong und seinen drei gebieten Kowloon, Hong Kong Island und New Territories rd. 30% der Bevölkerung oberhalb der 16. Etage. Aber nicht nur Wohnraum ist knapp in der 7,5 Mio. Einwohnerstadt. Auch Büroobjekte und Einzel-handel sind stark gefragt in der einstiegen britischen Kolonie. Kein Wunder, hat Hong Kong doch die höchsten Einzelhan-delsmieten weltweit.

Wer als Projektentwickler an dem Boom der Stadt partizipieren will, wird vor allem mit den hohen Grundstücks-preisen konfrontiert. Rd. 80% der Projektentwicklungskosten müssen Unternehmen hier allein für den Erwerb des Grund-stücks ausgeben. Daher sei es besonders wichtig sehr effek-tiv zu bauen, so Mike Wong, Deputy Managing Director der Sun Hung Kai Properties. Hung ist verantwortlich für den 484 Meter hohen Wolkenkratzer ICC, der erst kürzlich eröff-net wurde. Er liegt auf der Halbinsel Kowloon und bildet mit dem gegenüberliegenden IFC einen maßgeblichen Teil der Skyline. Doch nicht nur Höhe spielt hier eine Hauptrolle. Auch die Verbindung der Gebäude mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fußwegen und Straßen, die hier teilweise auf mehreren Eta-gen vertikal in den engen Häuserschluchten untergebracht sind, trägt einen wichtigen Teil zum Straßenbild und zum öffentlichen Leben bei. Private PKWs findet man daher in der Stadt kaum. U-Bahn, Busse und Straßenbahnen sowie un-zählige Taxen prägen das Straßenbild. Insgesamt 12,5 Mio. Menschen bewegen sich täglich durch das ÖPNV-System.

Die Einwohnerdichte Hong Kong mit 7.000 Men-schen pro Quadratkilometer wird nur von der Singapurs, Ma-caus und Monacos geschlagen. Überhaupt ist in Singapur alles noch ein wenig westlicher als in Hong Kong. Niedrige Kriminalität und Sauberkeit prägen die Stadt. Gleichzeitig findet man mit dem Marina Bay Sands und dem bekannten Riesenrad Singapur Flyer gleich zwei weltweit berühmte Wahrzeichen. 8.100 Menschen leben hier auf jedem Quadrat-kilometer. Gleichzeitig kommt einem die Stadt aber nicht so überfüllt vor wie Hong Kong oder Shanghai. Alles läuft ein wenig professioneller ab. Hier kann man sich auf die Ampel-signale noch verlassen und es kommen fast Gefühle von deutscher Gründlichkeit auf.

Immobilienwirtschaftlich zeigt der Markt derzeit erste Überhitzungstendenzen. Das Angebot ist deutlich größer als die Nachfrage. Hinzu kommt, dass neu aufgeschüttete Flä-chen von der Regierung derzeit nicht verkauft werden und in diesem Jahr noch weitere Wolkenkratzer fertiggestellt wer-den. Für 2016 wird daher mit einem Preisverfall zwischen 5

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Berühmter Ausblick: Victoria Peak in Hong Kong (Quelle: AE)

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Leipzig: Die publity AG hat nach vorläufigen Zahlen im 1. Hj. 2016 eine signifikante Umsatz- und Ergebnissteige-rung erreicht. Nach HGB-Rechnungslegung lag der Nettogewinn in den ersten sechs Monaten 2016 mit 4,2 Mio. Euro mehr als 40% über dem Ergebnis der Vorjahres-periode von rund 3,0 Mio. Euro. Dies ergibt ein Ergeb-nis je Aktie von 0,69 Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte auf 6,4 Mio. Euro nach 4,0 Mio. Euro ein Jahr zuvor, was einem Plus von 60% ent-spricht. Der Umsatz überstieg mit 11,6 Mio. Euro das Vor-jahresniveau von 5,7 Mio. Euro um 100%. Positiv wirkten sich das er-folgreiche Co-Investment-geschäft im Rahmen von Joint Ventures mit internatio-nalen Investoren und der damit verbundene starke Ausbau des von publity ver-walteten Immobilienvermö-gens aus. publity erhält eine Finders Fee beim Ankauf der Objekte, bekommt Erlöse für das umfangreiche Asset Ma-nagement und ist am gewinn-bringenden Verkauf der Im-mobilien beteiligt. Von Januar bis Juni 2016 wurden Büro-immobilien im Wert von 0,5 Mrd. Euro erworben, so dass die Assets under Manage-ment (AuM) Ende Juni 2016 dadurch auf 2,1 Mrd. Euro gestiegen sind. Zum Ende 2015 standen AuM in Höhe von 1,6 Mrd. zu Buche. publi-ty verfügt zudem bereits heu-te über eine Pipeline von Objekten, bei denen mit dem Verkäufer Exklusivität verein-bart wurde, von rd. 0,9 Mrd. Euro.

rudimentär. So gab es in den letzten 20 Jahren nur 15 große Deals mit lediglich 5 Objekten, die jeweils dreimal gedreht wurden. Wer dabei Büro kaufen will, muss in Shanghai lange suchen. Und trotzdem zeige der Markt, so Yip, mehr Deals als Peking.

Auch der Einzelhandelsmarkt hat hier seine Schwierigkeiten. Schaut man einmal chinesisches Fernsehen weiß man auch warum. Jede zweite Werbung beschäftigt sich mit den neuesten chinesischen Handys, die in bunten Bildern angepriesen werden. Der damit verbundene Drang zum Online-shopping, den der Großteil der Chinesen dem Vorzug gegen-über dem stationären Handel geben, macht das Vermietungsgeschäft für Retailobjekte schwierig. In Shanghai gebe es ein großes Überangebot an Einzelhandelsflächen, so Yip. Davon konnten wir uns beim Besuch der neuen 818 Mall selbst überzeugen. Auf 10 Etagen haben über 400 Shops Platz. 90% sind allerdings nur vermietet. Für eine neue Mall in Shanghai wahrscheinlich sogar ein guter Wert.

Allerdings zeigt sich, dass die Shopping-Center Entwickler sich dem Online-Handel Trend stellen. So gibt es auf der obersten Etage zahlreiche Werkstätten, in denen man ge-zeigt bekommt, wie man selber backt, malt oder eigenen Schmuck herstellen kann. Hier kann man sich mit Freunden verabreden, um danach auf der riesigen Dachterrasse und ei-ner runden im Riesenrad, dass sich auf der Dachterrasse befindet, abzukühlen. Wie sehen die Asiaten den europäischen Markt? Aylwin Tan muss es wissen. Der Chef Customer Solutions Officer des Projektentwicklers ascendas Singbridge lebte schließlich sechs Jahre in Frankfurt am Main und arbeitete dort für die Regierung Singapurs. Heute ist er bei einem der führenden Projektentwickler wenn es um Urbanisierung und Nachhaltigkeit geht. Er glaubt, dass Europa das Museum der Welt werden wird. Warum? Welche heutigen, modernen Unternehmen, die das heutige Weltbild prägen haben sich in den letzten 20 Jahren aus Europa entwickelt? Fällt Ihnen auch keines ein?

Singapur habe frühzeitig auf den Aufbau eines Silicon Valley gesetzt, so Tan. Das Gebiet One North (wegen der Lage auf dem 1 Grad nördlicher Breite) ist ein aus modernen Büroobjekten bestehendes Zentrum, an dem sich zahlreiche junge Start Ups angesiedelt haben. Dort können sie auf ein Netzwerk aus Unternehmen und Dienstleistern zurückgrei-fen, um ihre Ideen umzusetzen. Auch Medien haben sich hier bereits angesiedelt.

Stadtentwicklung ist für Tan das zentrale Thema der weltweiten Immobilienentwick-lung. In 30 bis 50 Jahren, wird sich das wirtschaftliche Leben in 600 Megacities abspielen. In Europa gehört evtl. London noch zu diesen Mega-Cities. Wir Deutschen, so Tan, hätten keine Vorstellung darüber was dies wirklich bedeute. Viele neue Städte werden bis dahin entstehen. Als Schlüssel, um der Gentrifizierung entgegen zu wirken, sieht Tan dabei Bildung. Singapur lässt vor allem solche Unternehmen eine Niederlassung im Nied-rigsteuerstaat aufmachen, die der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen. Das müssen da-bei nicht immer die Größten sein. Ziel sei es schließlich die Produktivität zu erhöhen. ►

Publity: Umsatz– und Ergebnissprung

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Ausblick aus dem Singapur Flyer auf die Marina Bay (Foto: AE)

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Neue Konzepte Umnutzung als Treiber des Leerstandsabbaus

Andreas Wellstein, Immobilien Research DekaBank

An den wichtigsten deutschen Bürohochburgen konn-ten die Mietmärkte in den vergangenen Jahren zwar nicht mit den rekordverwöhnten Investmentmärkten mithalten, sie zeigen jedoch seit geraumer Zeit eine sehr gute Entwicklung. Die Leerstandsquote sank seit Ende 2010 von 11,4% innerhalb von fünf Jahren auf 7,0% (jeweils der anhand des Flächenbestands gewich-tete Mittelwert der fünf größten Standorte Berlin, Mün-chen, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf). Im selben Zeitraum stieg die Spitzenmiete um insgesamt rund 15% – also um knapp 3% pro Jahr – an. War diese Entwicklung eher nachfrage- oder angebotsge-trieben? Der aussagekräftigste Indikator für die Nachfrage nach Büroflächen ist die Nettoabsorption, die gleichbedeu-tend ist mit der Differenz der insgesamt vermieteten Büroflä-che zwischen zwei Zeitpunkten. Insgesamt lieferten die ver-gangenen fünf Jahre mit durchschnittlich knapp 785.000 qm pro Jahr zwar ein solides, aber kein außergewöhnlich gutes Ergebnis, durch das der Leerstandsabbau allein erklärt wer-

Deutschland hinke dabei weit zurück. Tan vermisse die Work-Life-Balance, die er in Deutschland genossen ha-be. In Deutschland mache man pünktlich Feierabend und jeder wisse genau, was er zu tun habe. In Singapur seien die Jobs um ein Vielfaches Komplexer und auch die Arbeitszei-ten wesentlich länger. Das Tempo sei viel höher, so Tan. Fazit: Die Anbahnungsreise, organisiert durch den Alumni Verein der EBZ Business School, hat einen guten Einblick in die Immobilienwelt in Asien gegeben. Für Europäer ist sicher der Markt in Singa-pur das erste Ein-fallstor nach Asien. Hong Kong ist ein closed shop und Shanghai steckt noch in den Kinder-schuhen. Zudem spielen kulturelle Differenzen eine wesentliche Rolle im Business. Umgekehrt könnte aber der europäische Markt für Asiaten eine Alternativen zu den sehr knappen Renditen sein. Gleichzeitig hohe Finanzierungskosten sorgen dafür, dass sich mehr und mehr Asiaten in Europa nach Invest-ments umschauen werden. Vor allem Deutschland steht dabei, durch die Unsicherheiten, die der Brexit auch bei Asi-aten ausgelöst hat, ganz vorn auf der Einkaufsliste. □

Aurelis hyperlink

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Blick auf Kowloon aus knapp 400 Meter Hohe (Foto: AE)

Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG | www.aurelis-real-estate.de

Ausgabe 2:Produktionsnahe Immobilien: Markt & Management

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den könnte. Auf der Angebotsseite lagen die Flächen-fertigstellungen seit 2011 mit gut 760.000 qm pro Jahr in den fünf Städten unterhalb der Werte der Vorjahre. Allerdings ist der Unterschied beispielsweise gegen-über den vorangegangenen fünf Jahren (Ø 890.000 qm p.a.) relativ gering, sodass nicht von einer ausge-prägten Zurückhaltungen bei der Bautätigkeit gespro-chen werden kann.

Erst in der Nettobetrachtung – also durch den

Abzug von ehemaligen Büroflächen, die durch Um-wandlung in andere Nutzungsarten oder Abriss dem Markt nicht mehr zur Verfügung stehen – wird der Hauptgrund für die positive Entwicklung am Mietmarkt deutlich: Der Nettoflächenzugang lag in den vergange-nen Jahren bei durchschnittlich 280.000 qm pro Jahr und war damit nur etwa halb so hoch wie in den fünf Jahren zuvor. Insbesondere in den Jahren 2013 und 2015 wuchs der Flächenbestand kaum. Stellt man Nachfrage und Angebot einander gegenüber, so ist erkennbar, dass die Nettoabsorption die Fertigstellun-gen in den vergangenen fünf Jahren nur um knapp 23.000 qm pro Jahr übertroffen hat. Dies hätte nicht für einen nennenswerten Leerstandsabbau gesorgt. Aus-schlaggebend dürfte vielmehr das Verschwinden von mehr als 2,4 Mio. qm ehemaliger Büroflächen im sel-ben Zeitraum in den fünf Bürohochburgen gewesen sein.

Besonders ausgeprägt war dieses Phänomen

in Frankfurt. Dort wurden in den vergangenen fünf Jah-ren durchschnittlich 170.000 qm p.a. fertigstellt. Dem standen 144.000 qm Büroflächen gegenüber, die pro Jahr vom Markt verschwanden. Anders ausgedrückt, lag die Relation zwischen dem Nettoflächenzuwachs und den Fertigstellungen (jeweils in qm) in Frankfurt bei nur 15%. Ähnlich niedrig war die Relation in den vergangenen Jahren in München (28%). In Hamburg (42%) und Düsseldorf (47%) war das Verhältnis deut-lich höher. Den höchsten Wert unter den Top 5-Büromärkten wies Berlin mit 54% auf.

Allerdings ist abzusehen, dass sich dieser

Trend nicht lange fortsetzen dürfte. Denn auch wenn die hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien in den wich-tigsten Großstädten anhalten dürfte, hat sich der Leer-stand bei Büroimmobilien mittlerweile soweit verringert, dass das Potenzial für Umwandlungen alter, nicht mehr marktgängiger Büroflächen deutlich gesunken sein dürfte. Daher ist zu erwarten, dass selbst bei un-veränderter Bautätigkeit der Flächenzuwachs in den kommenden Jahren wieder steigen sollte, wodurch der Leerstandsabbau gebremst werden wird. □

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Frankfurt: Union Invest-ment ist es nach dem Aus-zug der ING Diba im Jahr 2013 gelungen, das Objekt Theo 106, benannt nach der Theodor-Heuss-Allee, voll-ständig und langfristig an ein namhaftes Finanzinstitut zu vermieten. Der geschlossene Mietvertrag beginnt zum 01. August 2016 und hat eine Laufzeit von zunächst 10 Jahren. BNPPRE hat den Abschluss vermittelt. Der neue Mieter hat auf 7 Etagen mit insgesamt rund 10.600 qm Bürofläche die Möglichkeit, bis zu 700 Mitar-beiter zu beschäftigen. UI führt das Objekt im DEFO-Immobilienfonds 1.

Deal Deutsche wollen nur (!) noch 2,9 Mio. Euro für Luxusimmobilien ausgeben

Deutschlands Budgets um 6% gesunken, weltweit 2% gestiegen

Trotz steigender Immobilienpreise, suchen die reichen Deutschen laut einer Auswer-tung von LuxuryEstate.com nach günstigeren Luxusdomizilen. Im Schnitt waren sie im ersten Halbjahr 2016 bereit, 2,9 Millionen Euro pro Immobilie auszugeben (-6%). Das Budget der wohlhabenden Deutschen rutschte damit erstmals unter die 3 Millio-nen-Euro-Marke pro Luxusimmobilie. Auf dem internationalen Markt zeigt sich ein anderes Bild: Im weltweiten Schnitt interessierten sich Immobilienanwärter im ver-gangenen Halbjahr für teurere Anwesen und erhöhten ihr Budget um zwei Prozent auf 3,1 Millionen Euro. Insgesamt bleibt der weltweite Markt für hochpreisige Häuser lt. LuxuryEstate.com stabil. Zu den absoluten Ausreißern nach oben zählen die Schweiz und Österreich. Budgetkür-zungen haben wir vor allem in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Italien beobach-tet“, erklärt Silvio Pagliani, Präsident von LuxuryEstate.com. Die Schweizer interessieren sich für Immobilien jenseits der 3 Millionen Euro. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 ist ihr Budget für hochpreisige Häuser um 21% auf 3,5 Millionen Euro gestiegen. Auch Öster-reicher suchten nach teureren Immobilien und waren ebenfalls bereit, 21% mehr als im Vorjahr zu investieren. Im Unterschied zu den Schweizern sind die Budgets der Österrei-cher jedoch mit 2,4 Millionen Euro im internationalen Vergleich am niedrigsten. ►

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Auf den anderen Seite sind die geplanten Ausga-ben der Interes-senten aus den Vereinigten Ara-bischen Emiraten um beinahe ein Drittel eingebro-chen. Südafrika-ner waren im ersten Halbjahr 2016 bereit, im weltweiten Ver-gleich am meis-ten für Immobi-lien auszugeben: Durchschnittlich 3,8 Millionen Eu-

ro bedeuten nicht nur Platz 1, sondern auch 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei aller Bewegung im Markt zeigt sich, dass vor allem die Südafrikaner und die US-Amerikaner seit Jahren zu den Ländern mit den höchs-ten Budgets zählen. □

Folgender Artikel zur BGH-Klatsche gegen die Makler-zunft ist mit freundlicher Genehmigung aus IMMOBILIEN INTERN entnommen

Stolperfallen für Makler „Makler werden ist nicht schwer, Makler sein dagegen sehr“ Seit der Einführung des Bestellerprinzips am 1. Juni 2015 muss die Branche laut IVD einen durchschnittlichen Um-satzrückgang von 20 % verkraften. Der Grund: Immer häu-figer versuchen Hauseigentümer ihre Wohnung ohne Makler an den Mann/die Frau zu bringen, da sie die Cour-tage nicht mehr auf den Mieter abwälzen können. Darüber hinaus liefern Internetportale wie McMakler ihren stationä-ren Kollegen einen heftigen Preiskampf. Als wäre das nicht genug, gibt es jetzt noch zwei Klatschen vom BGH (Az. I ZR 30/15 und I ZR 68/15). Allerdings betrifft das nur Maklerverträge, die vor dem 13. Juni 2014 abgeschlossen worden sind. ►

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USA: Die TSO Europe Funds, Inc. verkauft über ihre Tochtergesellschaft, die TSO-DNL Fund IV, LP im 2. Quartal 2016 die „Shoppes of Baymeadows”, ein Shopping Center in Jacksonville / Flori-da. Das Shopping-Center mit einer Fläche von 3.065 qm wurde am 30. September 2013 zu einem Kaufpreis von USD 3.000.000 erworben und nunmehr für einen Brut-toverkaufspreis von USD 4.250.000 veräußert. Aufgrund der Veräußerung der Immobilie nimmt die TSO-DNL Fund IV, LP eine Sonderausschüttung an sei-ne Limited Partner in Höhe von USD 2.039.833 vor, die sich auf USD 16,32 pro Ge-sellschaftsanteil vor Steuern beläuft. Die Ausschüttung setzt sich zusammen aus einer anteiligen Kapitalrück-zahlung in Höhe von USD 13,06 pro Limited Partner Anteil und einem Veräuße-rungsgewinn in Höhe von USD 3,26 pro Limited Partner Anteil. Das Gesamtergebnis vor Steuer für die Limited Part-ner, einschließlich Kapital-rückzahlung und Veräuße-rungsgewinn, beträgt für die-sen Objektverkauf insgesamt 145,7%. Nach Abzug aller Kosten beläuft sich die durch-schnittliche Jahresrendite des von den Gesellschaftern in-vestierten Kapitals auf 18% p.a. einschließlich der Aus-schüttung aus den Be-triebseinnahmen in Höhe von 8% p.a. während der Halte-zeit von 31 Monaten.

In den beiden Urteilen vom 7. Juli 2016 hat der BGH ausdrücklich klargestellt, dass per E-Mail oder Telefon geschlossene Verträge mit Immobilien-Maklern dem Fernab-satzgesetz unterliegen und von den Kunden innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe der Gründe widerrufen werden können. In den Verfahren ging es um ein Hausgrundstück sowie ein unbebautes Grundstück. In beiden Fällen weigerten die Käufer sich, die Gebühren zu bezahlen – und widerriefen schließlich die Maklerverträge. Zu Recht, so die Richter in Karlsruhe.

Ist auf das Widerrufsrecht nicht aufmerksam gemacht worden, so verlängert sich die Frist um weitere zwölf Monate nach Abschluss des Vertrages. Bei vor dem 13. Juni 2014 abgeschlossenen Maklerverträgen wurde üblicherweise keine Widerrufsbelehrung beigefügt, weil man seinerzeit davon ausging, Maklerverträge seien keine Verträge über Dienstleistun-gen. Das Widerrufsrecht ist jedoch aufgrund einer ausdrücklichen gesetzlichen Regelung (Art. 229 § 32 Abs. 2 Nr. 3 EGBGB) am 27. Juni 2015 erloschen.

In den Streitfällen wurden die Widerrufserklärungen jeweils vor diesem Datum aus-

gesprochen. Die Urteile haben daher für neue Verträge, die seit dem 13. Juni 2014 abge-schlossen wurden, keine praktische Relevanz. Für aktuelle Maklerverträge per E-Mail, Tele-fax oder Brief gilt unstreitig eine Widerrufsfrist von 14 Tagen. Unterbleibt die Belehrung, be-trägt die Frist 12 Monate und 14 Tage. Der Maklerverband IVD rät seinen Mitgliedern daher, Widerrufserklärungen beizufügen. Während der 14-Tagefrist kann der Kunde dann jederzeit schriftlich widerrufen. Um dann nicht in die Röhre zu gucken, dürfte der Makler erst nach Ablauf der Frist das Exposé verschicken.

'immo'-Rat: Die Praxis hilft sich hier mit einem Rechtskniff. Makler und Kunde kön-

nen das Widerrufsrecht wirksam ausschließen. Dafür muss der Kunde aber ausdrücklich bestätigen, dass er die Leistung vor Ablauf der Widerrufsfrist erhalten hat und gleichzeitig bestätigen, dass er damit auf sein gesetzliches Widerrufsrecht verzichtet. Natürlich ist auch dieses Prozedere unbefriedigend, weil vorab jede Menge Kleingedrucktes hin und her ge-schickt werden muss und Kunden das juristische Vorspiel nicht immer verstehen. Die ein-fachste Lösung aus Maklersicht ist daher noch immer, Verträge (= Provisionsvereinbarun-gen) im eigenen Büro abzuschließen, um damit das Widerrufsrecht zu verhindern. Hinweis: Sobald die Urteile veröffentlicht sind, werden wir sie als Service anbieten. □

„Nanny State“ Deutschland Wohnimmobilienkreditrechtlinie entmündigt

Lieblingsstatistiker der Redaktion

Der Nanny State, zu Deutsch Kindermädchen-Staat, nimmt uns immer mehr Entschei-dungen ab. Politiker wissen genau, was für uns gut ist. Verbraucherschutz ist Trumpf. Risiko ist von übel. Oft von Brüssel ausgehend, überschüttet Berlin die Republik mit Gesetzen und Verordnungen, die nur zu unserem Besten sind. Ein Bürger, der eine Entscheidung trifft, dazu steht und im Falle eines Misserfolges halt auf das Gesicht fällt, soll nach dieser Lesart eine aussterbende Species werden. Überall soll noch je-mand kontrollieren, soll das Kleingedruckte Hilfestellung geben und können am Ende Juristen die beiden großen Worte unserer Zeit „Gerechtigkeit“ und „Transparenz“ herstellen. Beispiel ist die aktuelle Wohnimmobilienkreditrechtlinie die die europäi-schen Vorgaben wieder bei weitem übertrifft. Ein neues Beispiel liefert eine gerade in deutsches Recht umgesetzte EU-Richtlinie zum Thema Immobilienkredite. Nach ihr sollen die bösen Banken genauestens prüfen, ob ein

TSO verkauft Shop-ping-Center in USA

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Und darin wird auf merkwürdige Konsequenzen der neuen Regelungen aufmerksam gemacht: „Betroffen sind ältere Bürger, die - trotz kleiner Rente - das eigene Haus altersgerecht umbauen wollen. Reicht deren Rente für die laufenden Zinsen des Kredits, nicht aber für dessen voll-ständige Tilgung – auch wenn das voraussichtlich verblei-bende Restdarlehen bei Ende der Laufzeit bei Weitem durch den Wert der lmmobilie abgedeckt ist - dann ist eine Finanzierung unter Inanspruchnahme einer grundpfand-rechtlichen Absicherung nach den neuen Regelungen nicht mehr zulässig.“ Und, besonders verblüffend: „Es muss in diesem Fall auf einen in der Regel für diese Bürger teureren Allgemein-Verbraucherkredit ausgewichen werden.“ (Quelle: Umsetzungsgesetz zur EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie: Unnötige Einschränkung der Kreditvergabe korrigieren, 11.07.2016 – 10:45, pressepor-tal.de)

45 Seiten brauchte das Bundesgesetzblatt, um alle Neuerungen aufzulisten. Wie üblich bedient man sich dabei der juristischen Geheimsprache, so dass der zu schützende Verbraucher seine Rechte ohne Rechtsberatung kaum ver-stehen dürfte. Kostprobe? „8. § 358 Absatz 2 wird wie folgt gefasst: ‚(2) Hat der Verbraucher seine auf den Abschluss eines Darlehensvertrags gerichtete Willenserklärung auf Grund des § 495 Absatz 1 oder des § 514 Absatz 2 Satz 1 wirksam widerrufen, so ist er auch nicht mehr an diejenige Willenserklärung gebunden, die auf den Abschluss eines mit diesem Darlehensvertrag verbundenen Vertrags über die Lieferung einer Ware oder die Erbringung eine anderen Leistung gerichtet ist.‘ “ Immer wieder klasse sind auch ju-ristische Finessen mit mir nicht ergründlicher Tragweite wie etwa: „In Absatz 1 Satz 1 wird das Wort ‚Verbraucherdarlehensvertrag‘ durch das Wort ‚Allgemein-Verbraucherdarlehensvertrag‘ ersetzt.“

Dass das Gemurmel, das neue Gesetz sei nicht der intellektuelle Höhepunkt des Bankenrechts, keineswegs unbegründet ist, bestätigt eine Institution, die nicht gerade für reißerische Statements berühmt ist: die Deutsche Bun-desbank. Einmal im Quartal fragt die Notenbank bei den ihr angeschlossenen Instituten nach, wie sie es mit der Kredit-vergabe halten. Zusammenfassend urteilt man in der Frank-furter Bundesbank-Zentrale zur Juli-Umfrage: „Während die Kreditvergabestandards im Firmenkunden- und im Konsu-mentenkreditgeschäft nahezu unverändert blieben, zeigten sich einige der befragten Institute bei der Vergabe von Wohnungsbaukrediten an private Haushalte erneut re-striktiver und strafften ihre Richtlinien per Saldo deut-lich. Ihren Angaben zufolge geschah dies wie schon im

Kunde sich die Hypothek auch wirklich leisten kann. Was ist zum Beispiel, wenn er den Job verliert oder in eine schmale Rente geht? Gerät sein Objekt dann in finanzielle Schwulitä-ten? Mehr noch: er soll das Darlehen aus seinen zukünftigen Einnahmen tilgen können. Der Wert der besicherten Immobilie spiel dabei keine Rolle mehr. Auch nicht, dass ein Erbe dann möglicherweise eine Hypothek mit übernehmen muss, dafür allerdings ein werthaltiges Haus hat. Motto: Das sicherste Baudarlehen ist eins, das gar nicht erst vergeben wird.

Unter anderem will man verhindern, dass der arme Mensch aus seinem schmucken Häuslein wieder raus muss, weil es zum Beispiel zwangsversteigert wird. Die Denkart der Bürokraten: sollen denn minderbemittelte Menschen auf Pump eine Immobilie erstehen, die sie sich nicht leisten können? Auch die Bank könnte in Schwierigkeiten geraten. Und der Immobilienmarkt kann bei größerer Vorsicht nicht überhitzen, weil der Nachschub an finanziell wackeligen Käufern frühzeitig versiegt. Praktisch nur Vorteile zu sehen. Das Einzige, was die Freude über so viel Brüsseler/Berliner Beschützerinstinkt ein wenig trüben könnte: wenn man ein Objekt ins Auge gefasst hat, zur Bank schreitet und dort der Kreditantrag zu den schön niedrigen Zinsen aus Vor-sicht vor Falschberatung einfach abgelehnt wird. Klar, dass in dieser Gefahr gerade Leutchen mit geringen Einkommen, we-nig Eigenkapital oder ältere Menschen schweben. (Anm. des "Der Immobilienbrief": Letzte Woche traf es ein der Redaktion bekanntes Paar. Beide Beamte auf Lebenszeit. Sie bekamen zum geplanten Hauskauf von der Bank mitgeteilt, sie mögen nach Ablauf des Mutterschutzes mit vollem Gehalt wiederkommen.) Bankiers wollen dazu natürlich eher nichts sagen. Sonst sähe es so aus, als plädierten sie aus Geschäftsinteres-sen für laxe Kreditbedingungen. Allenfalls Verbandsmenschen äußern vorsichtig Kritik. Wie etwa Ulrich Netzer (Jahrgang 1955) vom Sparkassenverband Bayern: „Es ist nicht einzuse-hen, warum der deutsche Gesetzgeber die Spanne der Mög-lichkeiten zur Kreditvergabe weiter einengt, als es die europäi-sche Richtlinie vorgibt.“ (Quelle: Tim Kanning/Daniel Mohr, Neue EU-Richtlinie. Ältere Kunden kommen schwerer an Bau-kredite, FAZ, 21.07.2016). „Im Ergebnis verlieren insbesonde-re Verbrauchergruppen, die zwar Immobilienvermögen besit-zen, aber nur über geringe laufende Einnahmen verfügen, ihre Kreditwürdigkeit“, sekundiert die Arbeitsgemeinschaft der bay-erischen Handwerkskammern, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag, der Bayerische Bankenverband, der Ge-nossenschaftsverband Bayern sowie der Sparkassenverband Bayern in einem gemeinsamen Papier.

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3. Immobilienkonferenz‐Ruhr 2016

SAVE THE DATE!

01. September 2016 / Herne

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute erhalten Sie einen Veranstaltungshinweis zur 3. Immobilienkonferenz Ruhr. Empfehlen Sie die Infos einem Kollegen oder Geschäftsfreund.

Bereits zum 3. Mal trifft sich die Immobilienbranche auf der Immobilienkonferenz‐Ruhr am 01.09.2016 ab 12.00 Uhr

in den Flottmann‐Hallen in Herne.

Networking und Fachdiskussionen im und über das Ruhrgebiet 

stehen auch in diesem Jahr wieder im Vordergrund der Veranstaltung! 

Durch die Veranstaltung wird u.a. Tom Hegermann führen, der als Moderator des MonTalk im WDR 2 bekannt ist. Seien Sie gespannt darauf, was die Immobilienexperten und Teilnehmer im Interview auf dem „gelben Sofa“ Tom Hegermann zu erzählen haben!

Weitere Informationen und Anmeldung unter:

www.immobilienkonferenz‐ruhr.deDie Teilnahme ist kostenfrei!Veranstalter der 3. Immobilienkonferenz‐Ruhr und verantwortlich für die Inhalte dieses Newsletters ist die STONY Real Estate Capital GmbH & Co. KG. / www.stonyrealestatecapital.de

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Frankfurt: Die Deka Immobi-lien GmbH hat einen Mietver-trag über mehr als 3.100 qm Bürofläche in Antwerpen ab-geschlossen. Graydon Belgi-um NV, ein Informations-dienstleister für Finanz-, Ge-schäfts- und Risk & Compli-ance-Daten, hat einen lang-fristigen Anschlussvertrag für das Objekt im Büroviertel Single unterzeichnet. Die Liegenschaft verfügt über die Nachhaltigkeitszertifizierung BREEAM „good“ und gehört zum Portfolio des Offenen Immobilien-Publikumsfonds WestInvest InterSelect.

Deka findet Mieter in Holland

Vorquartal insbesondere vor dem Hintergrund des im März 2016 in Kraft getretenen Gesetzes zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und zur Änderung han-delsrechtlicher Vorschriften.“ Da auch viele Rentner betroffen sein könnten und vermutlich früher oder später trä-nenüberströmte Ablehnungen von Krediten für Omas Rollator-Rampe in der Presse auftau-chen, entsteht das Gefühl, dass an dem neuen Regelwerk wieder rumgeschraubt werden dürfte. Das ist übliches Juristen-Werk: das Recht wird immer komplizierter und kein Alltags-Mensch kennt mehr genau die rechtlichen Rahmenbedingungen, innerhalb derer er etwas macht. Im Grund müsste man immer an der Hand eines Rechtsanwalts gehen, wenn man irgendwo den Füllhalter zur Unterschrift zücken will. Es hat den Anschein, als sei das Ganze als Puzzle-Stein im endlosen Bemühen, das gesamte Lebensumfeld umfassend zu regeln. Freuen wir uns darauf, was uns die Damen und Herren in dieser Hinsicht noch alles angedeihen lassen werden. Für das fernere Alter ist vorauszusehen: aufwachen morgens in einem Bett mit Gitterchen als Rausfallschutz, einen Sturzhelm auf dem Kopf und dann Gang zur Toilette mit einem umfallsicheren Rollator auf einem ausrutschsicher belegten Fußboden. Voraussetzung auch dafür wäre, dass nach der dann wahrscheinlich 32. Anpassung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie dafür überhaupt noch einen Kredit für die entsprechende Umrüstung des Hauses vergeben worden wäre. □

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könnten. Der nächste logische Schritt in dieser Entwicklung lässt die Einbindung gesponserter Orte in das Spiel vermu-ten. Unternehmen könnte die Möglichkeit angeboten werden, dafür zu bezahlen, eine reale Anlaufstation in der virtuellen Welt zu werden und dadurch einen Anreiz für Laufkundschaft zu schaffen. Bereits jetzt sind viele größere Gebäude und Sehenswürdigkeiten die oben beschriebenen PokéStops oder Arenen. Das führt dazu, dass viele Ladenbetreiber aktuell ungewollt große Besucheranstürme überstehen müssen. Doch ist dies nicht geradezu ein Vorteil gemäß dem alten IKEA Motto: „Wenn ich schon ein-mal da bin…“?

Aus dieser Gemengelage wird Niantic nun Profit

schlagen und Unternehmen die Chance geben von den Monster-Jägern zu profitieren. Bezahlt wird auf "Cost per Visit"-Basis - also für jeden Pokémon-Trainer, der aufgrund des Spiels das reale Geschäft betritt, zahlt der Shop-Besitzer. Das könnte sich gerade dann für Niantic lohnen, wenn sich seltene Pokémon in einem Laden aufhalten. Und auch die Abrechnung und Identifizierung der Spieler kann problemlos vonstattengehen, da Pokémon Go zum Spielen ein aktiviertes GPS-Signal benötigt. Damit kann jeder Nut-zer und jedes Gerät klar lokalisiert werden. Ob die Nutzer wegen seltener Pokémon oder kostenlosen Items in den Läden nach erfolgreicher Jagd auch einkaufen werden, wird sich erst nach dem Rollout zeigen. Um die Attraktivität des Formats für Shop-Besitzer zu steigern, könnte Niantic natür-lich gezielt seltene Pokémon in Malls oder Geschäften oder öffentlichen Räumen platzieren welche die Plattform wieder-um bietet weitere kostenlose und kostenpflichtige Dienst-leistungen anzubieten.

Aktuell lassen sich etliche Beispiele von Unterneh-

men aus Japan, Korea und den USA belegen, welche diese Köder verwenden (ein virtuelles Objekt, das Pokémon an einen bestimmten Ort lockt), um die Menschen zu ihren Verkaufsstellen zu ziehen und zu halten. Nach dem Ausle-gen eines Köders haben gerade gastronomische Betriebe

Dazu ist allerdings zunächst eine Portion technisches Grundverständnis von Nöten – über dem zunächst freilich eine entscheidende Erkenntnis steht: ohne (Geo)Daten geht gar nichts. Das Spiel basiert auf zwei Pfeilern. Erstens, auf Kartenmaterial vom Online-Kartenanbieter Google Maps, auf welchen die virtuelle Spielwelt aufgebaut wird. Zweitens auf einem eigenen Datenpool aus Geocaching-Daten – also auf Datenpunkten der realen Welt welche Objekte und Orte verknüpfen. Gesammelt wurden diese durch das Spiel „Ingress“ welches - ebenfalls vom Spielentwickler „Niantic Labs“ programmiert - als spielmechanischer Vorläufer von Pokémon Go angesehen werden kann. Ingress nutzte eben-falls Google Maps Daten um eine virtuelle Umgebung zu konstruieren. Ziel der Spieler war es, möglichst viele Punkte auf der Karte für ihr Team zu erobern, indem sie diese Orte real aufsuchten. Nutzer konnten dabei eigene Vorschläge für Orte einreichen. Diese Datenbank nutzt Niantic bei Poké-mon Go zur Positionierung von „PokéStops“ – Orte, an de-nen Spieler wichtige Spielgegenstände sammeln können – sowie Arenen – Orte, an denen Spieler mit ihren Pokémon gegeneinander antreten können.

Neben dem Aspekt der Geodaten verhilft Pokémon

Go einer weiteren Innovation der Verschmelzung von Reali-tät und Virtuellem zur Verbreitung als Massenmedium. Mit Hilfe der Kamera sowie Lagesensoren des Smartphones lässt die Applikation die virtuellen Pokémon verblüffend rea-listisch auf dem Display in der realen Umgebung erschei-nen. Für viele Nutzer ist dies der erste reale Kontakt mit der Argumented Reality (AR) Technologie und daher ein „wow“ Erlebnis. Letztlich ist dieser Aspekt allerdings eher neben-sächlich und durch den Nutzer deaktivierbar. Der zentrale Punkt ist die gigantische Datenbank von nutzergenerierten Standortdaten. Dies zu verstehen ist von grundlegender Bedeutung für die Übertragbarkeit auf immobilienwirtschaftli-che Belange.

Es ist interessant, darüber nachzudenken, wie Im-

mobilieneigentümer bzw. Unternehmen diese für sich nutzen

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PokéStops, Augmented Reality und Standortdaten Wenn die Monster auf die Immobilienbranche treffen

Dr. Thomas Beyerle Aktuell können wir einem Strukturwandel quasi live beiwohnen: Millionen von Menschen ziehen über den Planeten, auf Hausdächer, in Fußgängerzonen, auf Friedhöfe, in U-Bahnen oder auch in Shopping Center und jagen Monster mit teilweise kaum aussprechbaren Namen. Pokémon Go ist innerhalb von Wochen eine globale Bewegung gewor-den, welche die 2.0 Version dessen ist, was die Eltern noch mit dem Sammeln der besagten Pokémon Karten erleb-ten. So weit so gut. Kopfschütteln über „diese Jugend“ mag die natürliche Reaktion der „Alten“ sein. Die Jungen sind allerdings endlich an der frischen Luft, anstatt vor der Spielkonsole im dunklen Zimmer und bewegen sich sogar noch dabei. Doch bei der Analyse und einem Blick auf die Standort der Häufung der Jagdwilligen ahnt der Immobi-lienmensch sofort, dass auch die Branche davon profitieren kann.

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Düsseldorf: StepStone Deutschland mietet in der Völklinger Straße 1 insge-samt 8.565 qm Büro- und 225 qm Lagerflächen an. Das Unternehmen verlagert damit seinen Sitz innerhalb des Medienhafens. Die ersten Flächen im Bürogebäude „Silvers“ werden zum 1.12.2016 bezogen. Die 19.665 qm große Liegen-schaft gehört der Deka Im-mobilien. JLL war vermit-telnd tätig. Ebenfalls durch JLL vermittelt hatte Wacom Europe im Frühjahr 2016 bereits 3.500 qm angemietet. Bamberg: Der Mitte Juni gestartete Immobilienent-wicklungsfonds Metropolen 16 der Project Gruppe hat seine Erstinvestitionen getä-tigt. Investiert wird in zwei Wohnbauprojekte in der Hu-go-Cassirer-Straße in Berlin-Spandau sowie der Thomas-Mann-Straße in Hamburg-Bramfeld. Bei beiden Objek-ten hat der Wohnungsverkauf bereits begonnen. Der Vor-gängerfonds hat insgesamt 117,2 Mio. Euro Eigenkapital akquirieren können. Dies ist ein neuer Rekordwert für Projcet. Köln: WealthCap konnte auf einer Fläche von 38.000 qm den Mietvertrag mit der Hauptverwaltung der Galeria Kaufhof in Köln bis 2028 verlängern. Die teilweise denkmalgeschützten Flächen werden nunmehr umfang-reich in moderne Großraum-büros umgewandelt. Der Mie-ter beteiligt sich mit 1/3 der Kosten.

aber auch „Standorte mit Ladestationen“ im Schnitt 25% mehr Umsatz am Tag gemeldet, durch Konsumenten welche ein Pokémon in oder in der Nähe dieser gastronomischen Ein-richtungen gefunden haben.

Fazit: Zugegeben, diese kurzfristige schnelle Entwicklung lässt die Vermutung na-

helegen, dass sich dieser Hype auch bald wieder legen kann. Das kann sein, auch das „Second Life“ mit den Avataren – quasi ein Vorläufer aus dem Jahr 2003 - tanzte nur einen Sommer – vielleicht aus heutiger Sicht zu früh. Doch die Technologien, vor allem aber die Fähigkeit gigantische Datenmengen zu verknüpfen - Stichwort Big Data – verdeutlicht dem Strategen und Weitsichtigen, dass sich durch die Verknüpfung der Elemente Daten, Raum/Immobilie und der Echtzeitdarstellung erstmalig eine reale in der virtuellen Welt abbilden lässt. Eine perfekte Symbiose gerade für Developer, Städteplaner oder ShoppingCenter Betreiber und Investoren mit sog. Landmark Buildings. Auch King Kong hing 1933 auf dem Empire State Building. Allerdings bedarf es eines völlig neuen Verständnisses von Datener-fassung, Datenqualität und der Ableitung von Algorithmen. Hier ist die Immobilienbranche per se sicher etwas zurückhaltend. Der Fokus von der Hardware der Gebäude muss sich zwingend eine Erweiterung finden auf die Software der Immobilien. Derjenige welcher die Daten(Punkte) hat, bestimmt scheinbar die zukünftige Frequenz in Räumen, auf Plätzen und Immobilien. □

Brexit Client Briefing Mehr Fakten und weniger Aufregung bitte

Alexander Fischbaum, Managing Director AF Advisory, London

Am 23. Juni 2016 entschied sich eine knappe Mehrheit der britischen Wähler in einem freien und demokratischen Referendum für den „Brexit“. Was die Brexit-Wahl NICHT bedeutet Das Abstimmungsergebnis war im Wesentlichen ein Votum gegen die Europäische Kommis-sion in Brüssel und deren als nicht demokratisch legitim und exzessiv wahrgenommene Ein-mischung. Diese Ablehnung ist KEINE Ablehnung von Europa, KEINE Ablehnung der europäischen Nachbarn, KEINE Ablehnung europäischer Kooperation und KEINE Ablehnung des Handels mit Europa. Gemeinsame Interessen Laut IWF ist Großbritannien die fünftgrößte Wirtschaft der Welt und liegt damit zwischen zwei seiner wichtigsten Handelspartner: Deutschland (an vierter Stelle) und Frankreich (an sechster Stelle). Importe und Exporte zwi-schen Großbritannien und dem Rest der Europäischen Union belaufen sich laut dem Office for National Statistics auf über £500m pro Jahr. Damit sind Großbritannien und die EU enorm wichtige Handelspartner. Ich bin deshalb der Meinung, dass eine protektionis-tische Trennung des europäischen Handels nachteilig für alle Beteiligten wäre. Wir sehen dieses Szenario deshalb als nicht wahrscheinlich, sofern die Politiker Kontinentaleuropas die Europäische Kommission richtig beeinflussen und führen. ►

Deal-Mix

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City of London Ich glaube, dass die City of London ihre globale Bedeutung behalten wird. Wenn wir heute durch die östlichen Teile der City of London spazieren, sehen wir, dass die City sich schon jetzt zum Teil dem „Next Big Thing“ zugewendet hat und eine ständig wachsende Zahl von Technologiefirmen die bisher dort vorherrschenden Financial Services Firmen ersetzt. Die City of London erfindet sich immer wieder neu, sie handelte seit je her gefragte Güter und Dienstleistungen und wird dies auch weiter tun. Der britische Immobilienmarkt Der britische Immobilienmarkt ist derzeit einerseits von der Schließung mehrerer größerer Immobilien-Fonds geprägt. Andererseits wurden seit der Brexit-Wahl über 50.000 qm Büro-fläche in London zu unverändert hohen Quadratmetermieten vermietet. Dies zeigt deutlich, dass das Immobiliengeschäft nicht mit einem Schlag zum Erliegen kommt. In der Tat fanden einige Deals nicht statt und, in der Tat, die Fonds sind geschlossen, weil nervöse Privatanle-ger Angst haben. Das ist kein Zeichen von weitreichender Marktschwäche, insbesondere angesichts der hohen Vermietungszahlen. Generell ist es aber noch zu früh, genaue Analysen abzugeben. Es wird weiterhin Volatilität geben, insbesondere 2017, wenn die Verhandlungen mit der EU anlaufen und die Medien die zu erwartenden Spannungen sensationalisieren. Immobilien in London und anderen Teilen Englands bleiben aber mittel- und langfristig ausgezeichnete Anlagen. Wir sehen die wichtigsten Punkte wie folgt:

1. London war vor der Brexit-Wahl extrem teuer. Die Brexit-Wahl war der Katalysa-tor zur Preisanpassung.

2. Die anfängliche Panik war übertrieben. London wird auf Grund seiner Stärken weiterhin weltweit einer der wichtigsten Standorte bleiben.

3. Der Kursverfall des Pfundes beschert ausländischen Investoren bereits jetzt 10 % Preisnachlass.

Das Hauptrisiko ist eine Europäische Kommission, die sich nicht auf ihre Bürger konzentriert Die gesamte Analyse ist darauf aufgebaut, dass sich die Europäische Kommission und Großbritannien in den Verhandlungen rational verhalten. Das größte Risiko besteht darin, dass eine verärgerte und auf Selbstverteidigung ihrer eigenen Interessen fokussierte Euro-päische Kommission versucht, an Großbritannien ein Exempel zu statuieren, um etwaige Nachahmer abzuschrecken. Der Hauptzweck dieses Verhaltens wäre die Europäische Kom-mission vor Macht- und Bedeutungsverlust zu schützen. Die Britische Weltanschauung hat sich nicht geändert Großbritanniens Weltanschauung ist unverändert. Großbritannien hat sich weder in sich zurückgezogen noch seinen europäischen Nachbarn den Rücken gekehrt. □

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Catella Real Estate AG hat eine Projektentwicklung einer Studentenwohnanlage in der Innenstadt von Mainz und eine Projekentwicklung einer hochwertigen Wohnanlage in Dresden, unweit der Altstadt, mit zusammen rd. 375 Wohn-einheiten für zusammen über 80 Mio. Euro erworben. Mi-chael Keune, Portfoliomana-ger European Residential: “Deutschland gehört nach wie vor zu den europäischen Kernmärkten mit besonderer Berücksichtigung in der Allo-kation der Catella-Wohnungsspezialisten. Der Ballungsraum Mainz Wiesba-den in direkter Nähe zu Frankfurt ist ein traditioneller deutscher Standort mit her-ausragenden Entwicklungs-perspektiven. Dresden als wichtiges kulturelles Zentrum Deutschlands hat sich in der letzten Dekade zu einem prosperierenden Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort gemausert. Beide Standorte bieten dennoch auch im si-cheren Core-Wohn-immobilienbereich eine hohe Zinsdifferenz zu vergleichbar sicheren Anlagen und verfü-gen zudem noch über Wert-entwicklungsperspektiven von Standorten mit Aufholpo-tential.“ Henrik Fillibeck, Vorstand Catella Real Estate: „Die Wohnungsspezialisten von Catella setzen sowohl mit der Betreuung von Einzelmanda-ten als auch mit dem neuen offenen Publikumsfonds Ca-tella Wohnen Europa die Expansionsstrategie der Ca-tella Real Estate AG fort.“

Deal

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Für die Industrie rechnet Feri im nächsten Jahr mit einem Rückgang der Wertschöpfung um knapp 2%. Davon betroffen sind besonders die Industriezweige, die eine enge Handelsbeziehung zur EU hat. So rechnet Feri bei der Au-tomobilindustrie von einem Rückgang der Produktion pro Jahr von -1,5%. Noch deutlicher sei die Ausrichtung der Exporte auf die EU in der Chemie und bei Gummi- und Kunststoffwaren. Auch die pharmazeutische Industrie sei stark mit dem europäischen Kontinent verflochten. Vor al-lem verliere Großbritannien durch den Brexit an Einfluss auf die regulatorischen Rahmenbedingungen in den Indust-riezweigen.

Größter Verlierer sei aber die Finanzdienstleis-

tungsbranche. Bereits 2017 werde dieser Sektor mit minus 5% den stärksten Rückgang der Wertschöpfung aufweisen. Hauptgrund werde die Abwanderung von Finanz-dienstleistern und den dazugehörigen Mitarbeitern sein. Der Anteil der Finanzdienstleister an der Gesamtwirtschaft werde spürbar von aktuelle 7,7% bis zum Jahr 2030 auf 6% sinken, so Feri.

Gewinner des Brexit gebe es, lt. Feri unterdessen

kaum. Die Abwertung des britischen Pfund erhöhe aber die Attraktivität der britischen Insel als Reiseziel. Davon profi-tieren Hotel- und Gastgewerbe. □

Laut einer Untersuchung der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) drückt der Brexit auf die Stimmung am britischen Immobilienmarkt. Die Erwartungen an die Kapital-wert- und Mietentwicklung seien negativ. Gleichzeitig bleibe der europäische Markt für Gewerbeimmobilien positiv ge-stimmt. Außerhalb Europas stünden die Zeichen mit Ausnah-me Indiens in den meisten Schwellenländern auf Ab-schwung. In einigen Industrieländern wie den USA und Ja-pan scheine sich nur die Dynamik abzuschwächen, so der RICS.

Für Deutschland ist RICS optimistisch. Auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt sorge ein mangelndes Angebot auch weiterhin für ein kräftiges Kapitalwertwachs-tum.RICS geht davon aus, dass die Nachfrage in allen As-set-Klassen weiter steigen wird. Bei sinkender Verfügbarkeit bedeute das weiter steigende Mieten. Die Mieten sollen in den kommenden 12 Monaten um etwa 2,5% zulegen. Incen-tives haben als Folge deutlich geringere Bedeutung. Mittel-fristig sollen die Mieten in den kommenden drei Jahren um 3,5% steigen. Lediglich im Sekundärmarkt für Einzelhandels-immobilien geht RICS davon aus, dass die Mieten in den kommenden 12 Monaten nicht steigen werden. Auf dem In-vestmentmarkt geht RICS weiterhin von einer knappen An-gebotssituation bei weiter stabiler Nachfrage vor allem auch aus dem Ausland. Für die kommenden 12 Monate erwartet RICS daher starkes Wachstum der Kapitalwerte im Büro-, Industrie- und Einzelhandelsimmobiliensegment. Die Lücke zwischen Core-Immobilien und Sekundärimmobilien schließt sich dabei zunehmend. Mittelfristig geht RICS von einem verlangsamten Preiszuwachs von durchschnittlich 3,5% aus.

Auch Feri untersuchte die Auswirkungen des Brexit.

Demnach werden neben der Finanzdienstleistungsbranche vor allem die Automobilindustrie sowie die Bauwirtschaft unter den Folgen zu leiden haben. Lt. Feri müsse Großbri-tannien in den kommenden Quartalen mit einer rückläufigen Wirtschaftsleistung rechnen. Dies betreffe vor allem den Ein-bruch der Investitionen. UK stehe kurz vor einer Rezession, so Feri Chef-Volkswirt Axel D. Angermann (Foto). Unter den rückläufigen Investitionen haben insbesondere die Bau-wirtschaft und das Immobilienwesen sowie die Hersteller von Investitionsgütern zu leiden, so Feri.

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BREXIT in der Immobilienwirtschaft Miet- und Investmentmarkt weiter unter Druck Der Brexit beschäftigt Deutschland und die Branche. Die Folgen des Ausstiegs der Briten aus der EU sind unterdes-sen noch völlig offen. Zahlreiche Auguren haben bereits ihre Meinungen geäußert. Die RICS haben nun die Stim-mung am Immobilienmarkt in Bezug auf den Brexit untersucht.

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auf Rang vier mit 10 315 Besuchern und der Hannove-raner Georgstraße, die auf 9 564 Passanten kommt. Damit belegen lt. BNP Paribas Real Estate die auch bei der letzten Zählung am besten besuchten Retail-Lagen erneut die fünf ersten Plätze. Auch auf den weiteren Rän-gen finden sich mit der Bahnhofsstraße in Hannover (9 301), dem Kölner Wallrafplatz (9 228) und der ebenfalls in der Domstadt gelegenen Hohe Straße (9 185) alte Bekann-te wieder. Neu in die Top 10 aufgestiegen ist dagegen die Tauentzienstraße in Berlin, die es mit 7 870 gezählten Pas-santen auf Rang neun schafft. An zehnter Stelle platziert sich wie im Vorjahr der Dortmunder Westenhellweg mit einem Ergebnis von 7 693 Personen. Aber auch außerhalb der großen Metropolen fänden sich stark frequentierte Ein-kaufsmeilen, die ein großes Potenzial aufweisen, meint BNPPRE. Hochinteressante Standorte seien die Nürnber-ger Karolinenstraße mit 6 832 Passanten (Platz 16), die Ludgeristraße in Münster mit 6 717 Personen (Platz 18), die Simeonstraße in Trier mit 6 672 Besuchern (Platz 19), die Wiesbadener Kirchgasse mit 6 498 Passanten (Platz 24) oder die nur einen Rang dahinter liegende Grimmai-sche Straße in Leipzig (6 474). Die großen Shoppingmeilen könnten sich trotz des weiter wachsenden Onlinehandels immer noch mit ihrer Attraktivität und Vielfalt behaupten. Mit gut 472 000 gezählten Passanten aller untersuchten Strandorte lag das Ergebnis in diesem Jahr sogar leicht über dem Vorjahreswert. □

Baugewerbe im Mai Alle Sparten können deutlich zulegen Es brummt in der Immobilienbranche. Vor allem das Baugewerbe kann sich vor Aufträgen kaum retten. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. Dem zufolge lag der Auftragseingang der Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten im Mai um nominal 21,9% über dem Niveau des Vorjahresmonats. Für den Zeitraum Januar bis Mai ergibt sich ein Plus von 17,3%. Auch der Umsatz kann im Mai um 12,5% zulegen, in den ersten 5 Monaten um 8,2%.

Die gute Konjunktur schlägt sich auch auf die Stimmung nieder. 86% der im Rahmen des ifo Konjunktur-tests Befragten beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage als gut bzw. befriedigend. Das ist der höchste je gemessene Juni-Wert. 92% erwarten in den kommenden sechs Mona-ten eine günstigere oder zumindest gleichbleibende Ge-schäftslage. ►

Britische Immobilienaktien verlieren Attraktivität Timbercreek Asset Management, ein weltweit anlegender alternativer Investmentmanager, schätzt den Markt für Immobilienaktien in Großbritannien in Folge der Brexit-Entscheidung und der unveränderten Leitzinsen als bis-her noch wenig attraktiv ein. In Großbritannien sind aktu-ell Aktien von Immobilienunternehmen in einem Eigenka-pitalwert von 60 Milliarden Euro an der Börse notiert.

„Die Nettomietrendite in London beträgt für erstklassige Bü-roimmobilien auf dem britischen Aktienmarkt in Folge der Preiskorrektur nach dem Brexit-Votum circa 4 Prozent. Damit liegt die Rendite 300 Basispunkte über dem risikofreien Zins für eine zehnjährige Staatsanleihe des Vereinigten König-reichs“, rechnet Claudia Reich Floyd vor, Portfoliomanagerin/Research für globale Wertpapiere in Immobilien bei Timberc-reek. In Deutschland befinde sich die implizierte Anfangsren-dite im Vergleich dazu aber um 450 Basispunkte über dem risikofreien Zins.

Außer von einer niedrigeren Rendite müsse in Großbritannien auch von einem niedrigeren Wachstum bei den Mieten von Büroflächen ausgegangen werden. Dies beeinträchtige die Bereitschaft potenzieller Käufer, eine nied-rigere Anfangsrendite zu akzeptieren, so Reich Floyd: Auf Basis dieser Fundamentaldaten und der relativen Rendite in Kontinentaleuropa sieht Timbercreek in Großbritannien nur verhaltene Chancen im Immobilienaktienmarkt. Zwar seien beim direkten Handel mit Immobilien bisher noch keine An-zeichen für eine Veränderung der Transaktionspreise erken-nen, jedoch sei der Markt für börsennotierte Immobilienunter-nehmen historisch immer Vorläufer für zukünftige Preisent-wicklungen gewesen. □

Top-5-Einkaufsstraßen bestätigen Vorjahres-Platzierung München bleibt, Köln rückt auf Die Kaufingerstraße in München kann mit 12.878 Perso-nen pro Stunde als die am stärksten frequentierte Ein-kaufsmeile Deutschlands behaupten. Das ergibt die von BNP Paribas Real Estate für 89 Einkaufsstraßen in 27 Städten durchgeführte Frequenzanalyse. Auf dem zwei-ten Rang folgt mit 11 248 Passanten die Kölner Schilder-gasse. die sich um einen Platz verbessert hat und die Position mit der Neuhauser Straße wiederum in München mit 11 232 Personen getauscht hat. Vervollständigt wird das Führungsquintett von der Frankfurt Top-Lage Zeil

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Alle Bausparten verbuchen im Mai Zuwächse. Allen voran der Wohnungsbau. Hier liegt das Orderplus bei 27,4% (VJ: 19,5%). Auch der Umsatz legte mit 26,1% deutlich zu (VJ: 17,2%). Die Branche profitiert von den niedrigen Zinsen, der guten Arbeitsmarktlage und den Wanderungsbewegungen, so der Hauptverband. In den ersten fünf Monaten wurde der Bau von 148.400 Wohnungen genehmigt. 30,6% mehr als im Vorjahr. Besonders stark sei die Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern. Hier legten die Genehmigungszahlen um 26,5% auf 63.700 Wohnungen zu. Auch Wohnheime, zu denen Flüchtlingsunterkünfte ge-hören, verzeichnen ein Plus von 227% auf 10.300 Wohnungen. Der Verband geht bis 2020 von einem Bedarf von bis zu 400.000 Wohnungen pro Jahr aus.

Unerwartet positive Signale seien auch aus dem Wirtschaftsbau gekommen. Die Nachfrage lag im Mai um 23,4% und der Umsatz um 7,8% über dem Niveau des Vor-jahreswertes (Jan.-Mai +13,3% bzw. +5,3%). Besonders stark gestiegen sei die Nachfrage im Wirtschaftshochbau (+37,0%, Jan.-Mai: +17,0%), auch der Umsatz legte zu (+4,6% bzw. +3,2%). Diese Entwicklung verwundert angesichts der anhaltenden Investiti-onsschwäche der deutschen Wirtschaft. Aber auch der Wirtschaftstiefbau entwickelte sich erfreulich. Der Auftragseingang legte im Mai um 3,6%, der Umsatz sogar um 13,1% zu (Jan.-Mai: +7,8% bzw. +8,9%). Der Hauptverband führt dies auf die zusätzlichen Bahnmittel zurück. Die Ausgaben des Bundes für die Eisenbahnen und den öffentlichen Personennah-verkehr sind laut aktuellem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums im ersten Halbjahr um 22,3% gestiegen.

Der Bund kurbelt auch den Öffentlichen Bau kräftig an. Der Auftragseingang stieg im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,2%, der Umsatz um 9,8% (Jan.-Mai: +20,4% bzw. +5,7%). Die stärksten Treiber waren der Sonstige Tiefbau und der öffentliche Hochbau mit einem Orderplus von 25% bzw. 18,9% (Jan.-Mai: +24,9% bzw. +12,1%) und einem Umsatzplus von 8,7% bzw. 13,7% (Jan.-Mai: +3,8% bzw. +6,1%). Treiber ist hier vor allem die Nachfrage nach Flüchtlingsunterkünften. Aber auch der Straßenbau legte zu: Die Unternehmen meldeten einen Anstieg des Auftragseingangs von 12% (Jan.-Mai: +20,4%). Kein Wunder, steht man doch bei Dienstreisen mind. einmal im Stau aufgrund von Baustel-len. Der Hauptverband führt dies auf den vom Bundesverkehrsministerium eingeleiteten „Investitionshochlauf“ zurück. In den Büchern hat sich die Entwicklung schon niedergeschla-gen, der Umsatz legte um 9,0% zu (Jan.-Mai: +7,2%). □

Preistrends bei Wohnen lassen Skeptiker marktfern aussehen Empirica sieht 10% Rückschlagpotential Seit zweieinhalb Jahren steigen die Kaufpreise für ETW nunmehr schneller als die Mieten, ermittelt empirca. Der EUROPACE Hauspreisindex EPX kommt zu vergleich-baren Ergebnissen. Der bundesweite Vorsprung der ETW-Preise gegenüber den Mie-ten liegt lt. empirica bei nunmehr bei 10%. Das könne die Richtschnur für ein rechne-risches Rückschlagpotential sein. In den Top-7 Städten läge die Überbewertung dann bei 27%, in den Schrumpfungsregionen bei -8%. Die Indices von Miet- und Eigentumswohnungen sowie von Ein- oder Zweifamilienhäuser legen in der empirica-Statistik im zweiten Quartal 2016 allesamt nochmals zu. Der Index für Eigentumswohnungen ist gegenüber dem letzten Quartal um 1,6% angestiegen. Der Index von Ein- /Zweifamilienhäusern legte im selben Zeitraum um 1,3% zu. Auch die Mietpreise ziehen weiter an, mit einem Wachstum von 0,9% gegenüber dem letzten Quartal aber weni-ger stark als ETW und EZFH. Auch im aktuellen Quartal wird der starke Anstieg der Kauf-

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Die Münchner BVT Unter-nehmensgruppe hat 2016 bei privaten und professionel-len Anlegern bislang 60 Mio. Euro Eigenkapital platzieren können. Damit wird das Er-gebnis aus dem Gesamtjahr 2015 bereits jetzt übertroffen. 47 Mio. Euro kommen dabei von institutionellen Investoren und 13 Mio. Euro von priva-ten Anlegern. „Wir sind mit dem Platzierungsergebnis bisher sehr zufrieden. Im laufenden Jahr erwarten wir durch den Start neuer Pro-dukte eine Fortsetzung der positiven Entwicklung bei den Platzierungszahlen“, so Mar-cus Kraft, Geschäftsführer der BVT Holding. Geplant ist die Auflage eines neuen Fonds der Ertrags-wertfonds Serie sowie der BVT Top Select Serie. Auch sind neue Produkte im Be-reich USA und erneuerbare Energien sowie Co-Investments mit deutschen Immobilien. Berlin: Aberdeen Asset Management Deutschland erwirbt von der RRR Real Estate ein gemischt genutz-tes Wohnensemble im Berli-ner Stadtteil Köpenick. Das Ensemble verfügt über 8.296 qm Grundstücksfläche und einer Mietfläche von 11.400 qm verteilt auf 127 Wohnein-heiten. Aberdeen kauft das Ensemble für einen Immobi-lien-Spezialfonds. Fertigstel-lung ist im Sommer 2018. Hogan Lovells und Real Estate Advisory Group Ger-many haben beraten.

Unternehmen

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NRW-Städte haben lt. bulwiengesa AG den größten In-vestitionsbedarf im studentischen Wohnmarkt. Angeführt wird das Ranking von der Landeshauptstadt Düsseldorf. In München hingegen ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sehr ausgeglichen, wenn man die studentische Nachfrageklientel betrachtet. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Städte-Scoring, für das die bulwiengesa AG die Angebots- und Nachfragesituation in allen relevanten deut-schen Universitätsstädten untersucht hat. Damit liegt erst-mals eine ganzheitliche Datenlage für den privaten Studen-tenwohnmarkt in Deutschland vor. Düsseldorf sei ein Para-debeispiel dafür, wie regulatorische Hürden die Immobilien-entwicklung in einer Stadt hemmen könnten. Wenn man als Investor für jedes Apartment einen Stellplatz bereitstel-len muss, sind viele Projekte einfach nicht finanzierbar - vor allem wenn man als Investor modernen und bezahlba-ren Wohnraum für Studenten schaffen will. Davon abgese-hen sei diese Stellplatzregelung in Zeiten von Carsharing-Angeboten auch nicht mehr zeitgemäß, so Felix Bauer, CEO und CSO der Deutsche Real Estate Funds Advisor, die die Datenerhebung in Auftrag gegeben hat.

Auch aus diesem Immobilienranking geht Mün-chen als Sieger hervor. In der bayerischen Landeshaupt-stadt sind die Investments und die Nachfrage nach studen-tischem Wohnraum am höchsten. Gleichzeitig sorgt die hohe Aktivität privater Anbieter für ein nahezu ausgegliche-nes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Auf den weiteren Plätzen folgen Darmstadt, Regensburg, Frankfurt am Main und Heidelberg. Von den 15 Städten mit dem größten Nachfrageüberhang liegen neun Städte in Nord-rhein-Westfalen. Zu den Top-15 gehören aber auch die Millionenstädte Hamburg und Berlin. Angeführt wird das Ranking allerdings von Düsseldorf.

Die Zahl an Studierenden ist in den vergangenen Jahrzehnten auf immer neue Rekordhöhen geklettert. Laut den Daten von bulwiengesa ist die Zahl vom Wintersemes-ter 2007/08 bis zum Wintersemester 2014/15 in den 69 Städten um 31 Prozent gestiegen. Den deutlichsten Zu-wachs verzeichnen Heilbronn (+82 Prozent), Mönchen-gladbach (+67 Prozent), Düsseldorf (+63 Prozent) und Dortmund (+61 Prozent). In jüngerer Zeit geht der steile Anstieg auf zwei Sondereffekte (doppelte Abiturjahrgänge sowie die Aussetzung der Wehrpflicht) und die generell höhere Studierneigung zurück. Hinzu kommt die Zunahme ausländischer Studenten. Langfristig wird sich die Zahl der Studienanfänger wohl auf einem etwas niedrigen Niveau einpendeln. □

preise für neugebaute Eigentumswohnungen nicht gebremst. In kreisfreien Städten liegen die Kaufpreise derzeit 2,0% über dem Niveau des vergangenen Quartals, in Land-kreisen 1,2% und deutschlandweit 1,5% darüber. Auch der Aufschwung auf dem Häusermarkt setzt sich unvermindert fort. Die inserierten Kaufpreise neuer Ein- und Zweifamilien-häuser sind bundesweit um 1,3% gegenüber dem letzten Quartal gestiegen.

Im Juni 2016 sind erneut die Preise in allen drei vom EUROPACE Hauspreisindex EPX untersuchten Segmenten angestiegen. Dieses Mal entwickelten sich die Preise für Eigentumswohnungen mit einem Anstieg um 2,57% zum Vormonat sogar noch etwas stärker als die für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser (+2,33%), die in den letzten Monaten am stärksten gestiegen waren. Auch neue Ein- und Zweifamilienhäuser legten mit 1,14% stärker zu als zuletzt, so dass der Gesamtindex laut der der aktuellen Auswertung des EPX im Vergleich zu Mai um fast 2% zwei stieg. □

Studentisches Wohnen fristet in Deutschland Nischendasein

NRW-Städte haben den größten Investiti-onsbedarf JLL, Bulwiengesa und DREF haben sich aktuell mit stu-dentischem Wohnen befasst. Gegenüber den Invest-ments, die im Markt für studentisches Wohnen 2015 in Großbritannien ca. 6,3 Mrd. Euro bzw. in Nordamerika ca. 4,7 Mrd. Euro betrugen, nehmen sich die etwa 520 Mio. Euro in Deutschland bescheiden aus. JLL hat mehr als 470 Marktakteure aus Deutschland, Groß-britannien und den Niederlanden befragt. Von den Befragten wird mehrheitlich (30 %) angegeben, dass sie Studentenap-partements eher als Portfolio erwerben wollen. Während die Verkäufer primär Versicherungen und Pensionsfonds im Blick haben, sind die tatsächlichen Käufer mehrheitlich Fonds. Entwickler halten Objekte auch im Bestand und set-zen eigene Betreibermodelle und Plattformen auf. Grundstü-cke sind rar. 40 % der Befragten beklagen eine schwierige Zusammenarbeit mit Baubehörden. 80% der Befragten se-hen derzeit kein ausreichendes Angebot an Objekten. Zwei Drittel wollen insofern ihre Aktivitäten beim Bau, dem Erwerb oder auch dem Betrieb von privaten Studentenwohnanlagen ausbauen. Grundsätzlich sei der Spielraum für private Betrei-ber von Studentenwohnheimen eher begrenzt, da der durch-schnittliche Preis knapp unter 520 Euro pro Apartment liege und die Studenten im Durchschnitt allenfalls 780 Euro zur Verfügung hätten.

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Wohnimmobilien Hamburg: Kein Ende des Booms

Sabine Richter Bei Hamburger Wohnimmobilien setzt sich der Preis-auftrieb auch in diesem Jahr weiter fort, das belegen erneut eine Reihe von Studien und Marktberichten. So stellt die HypoVereinsbank fest, dass der Wohnungs-markt im gesamten Stadtgebiet eine anhaltende Boompha-se erlebt, dieses trotz überdurchschnittlicher Preissprünge seit 2009. Ausgenommen seien nur einige ländlich geprägte periphere Lagen.

„Mangels Bauplätzen in den bevorzugten Stadttei-len verschiebt sich die Bautätigkeit verstärkt in mittlere und einfachere zentrumsnahe oder in grünere periphere Wohn-gegenden“, sagt Sönke Karwei, Regionalbereichsleiter der HypoVereinsbank. Der verstärkte Zuzug in innerstädtische Viertel führt zu Aufwertungsprozessen. Dies trifft vor allem auf östlich der Alster und südlich der Elbe gelegene einfa-che Wohnviertel zu.

Nur bei den Mieten mache sich eine Abschwä-chung des Anstiegs bemerkbar, aber mit einem Durch-schnittspreis von 15 Euro pro qm in guter Lage hat die Han-sestadt fast schon Münchener Niveau (16 Euro) erreicht. In mittleren Lagen müssen zwischen neun und 14,25 Euro bezahlt werden.

Vor allem bei Eigentumswohnungen wird die au-ßergewöhnliche Marktdynamik der vergangenen Jahre deutlich, heißt es in dem Bericht. In guter Wohnlage müs-sen für Bestandsobjekte, die sich über alle Altersklassen und Lagen verteuerten, zwischen 3.600 und 5.100 Euro pro qm ausgegeben werden, in einfacher Lage bis zu 2.800 Euro.

Bei Neubau-Objekten in guter Lage werden im Mittel rund 6.000 Euro pro qm erzielt. Trotz der verlangsam-ten Preisentwicklung im Luxusbereich werden für besonde-re Objekte mit Wasserblick Preise von 20.000 Euro und mehr (beispielsweise in der Elbphilharmonie) verlangt. In der Hafencity beginnen bei Bauträgerkonzepten die Preise bei 4.000 Euro und erreichen in der Spitze bis 16.000 Euro für Penthouse-Wohnungen mit Hafenblick. Die meisten Ver-käufe werden hier zwischen 5.500 und 8.500 Euro getätigt. Preissprung von 20 Prozent in den guten Lagen Auch der Neubau-Marktbericht für Eigentumswohnungen von Grossmann & Berger spricht von „sprunghaften Preis-

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steigerungen“ im ersten Halbjahr 2016, nachdem die Preis-dynamik 2015 etwas abgeflacht war. In der Gesamtstadt kletterte der durchschnittliche Quadratmeterpreis um rund 17%, in den guten, zentralen Wohnlagen betrug das Plus sogar rund 20%. Laut G & B zahlen Käufer im Durchschnitt für einen Quadratmeter Neubau-Eigentumswohnung in Ham-burg 5430 Euro, in den guten Lagen sogar 6770 Euro.

Der Bericht des Gutachterausschusses für Grund-stückswerte, der auf den notariell beurkundeten Kaufverträ-gen und Preisen beruht, kommt für 2015 zwar „nur“ auf eine sechsprozentige Steigerung bei Eigentumswohnungen, bes-tätigt ansonsten den Trend. Freistehende Einfamilienhäuser und Reihenhäuser verteuerten sich um jeweils acht, Grundstücke um 14%.

Da die Kaufpreise deutlich stärker als die Mieten steigen, sind die Renditen auf ein sehr niedriges Niveau ge-sunken. Wie lange Kaufinteressenten dieses noch in Kauf nehmen, bleibt abzuwarten und hängt wesentlich von der Entwicklung der Anlagealternativen und der künftigen Zins-entwicklung ab. Nach Einführung der Mietpreisbremse rückt bei vermieteten Objekten für Kapitalanleger die Höhe der Bestandsmiete und das Wertsteigerungspotenzial stärker in den Fokus, so Sönke Karwei.

Spekulative Übertreibungen seien angesichts der guten fundamentalen Faktoren, der geringen Fremdfinanzie-rungsquote und des Ausbleibens von Überkapazitäten nicht erkennbar. Nach Auslaufen der Sonderkonjunktur durch die niedrigen Zinsen dürften aber Standorte mit großen Neubau-vorhaben und Projektentwicklungen mit geringen Lage- und Ausstattungsqualitäten Preiskorrekturen erfahren.

Empirica sieht in den Großstädten im Fall steigen-der Zinsen aktuell schon Preiskorrekturen um 27 % nach unten voraus. Um so viel seien die Preise von Eigentums-wohnungen mittlerweile gegenüber den Mieten überbewer-tet. Nachfragedruck bleibt hoch Derzeit scheint es keine Aussichten auf sinkende Preise und Mieten zu geben - trotz Mietpreisbremse, sozialen Erhal-tungsverordnungen und dem neu aufgelegten Bündnis für das Wohnen, das jährlich 10.000 Wohnungen, davon 3000 geförderte, vorsieht. Der Leerstand in Hamburg beträgt 0,7 Prozent, bis 2035 kann das Bevölkerungswachstum bis zu acht Prozent betragen, seit 2010 sind fast 100.000 neue Arbeitsplätze entstanden.

Bundesweit gehört Hamburg zu den Städten mit

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Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.) Dr. Karina Krüger-Junghanns (stellv. Chefredaktion)

Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gud-run Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert

Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Berlin: Karin Krentz München: Alexander Heint-ze/Thomas Döbel (u.v.a.) Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert

Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christo-pher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), And-reas Schulten (Bulwien AG)

Wissenschaftliche Partner: • Prof. Dr. Hanspeter Gondring

FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)

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Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder. stellv.: Dr. Karina Junghanns

Impressum dem größten Bedarf an Neubauwohnungen, so die Postbank-Studie „Wohnatlas 2016. Da-nach stehen in der Hansestadt für 100 Haushalte lediglich 92 Wohnungen zur Verfügung.

Eine andere Sichtweise probiert der IVD mit seinem „Erschwinglichkeitsindex“, der Immobilienpreise, Löhne sowie das Zinsniveau zusammenführt. Ergebnis: Noch nie waren Wohnimmobilien so erschwinglich wie heute und die erschwinglichsten Eigenheime in den deutschen Großstädten stehen in Hamburg. Hier beträgt der Wert 127,89 (Vorjahr 118,94). „Der günstige Wert für Hamburg erklärt sich durch das gute Verhältnis des verfügbaren Ein-kommens zum Immobilienpreis“, erklärt Michael Schick vom IVD. □

Aberdeen Asset Management Deutschland (28), Allianz Real Estate Germany (8), Amazon (11), ascen-das Sunbridge (13), balandis Verwaltungs GmbH (4), Berlin Hyp (5), BNP Paribas Real Estate (7,8,17,27), bulwiengesa (29), BVT (28), Catella Real Estate AG (2,25), CBRE (5,7,10), Commerzbank (5), D&R Investement B.V. (4), Deka Immobilien (4,22), Deutsche Real Estate Funds Advisor (29), Deut-sche Reihenhaus AG (6), DHL (11), Dragon Boat (11), DREF (29), Dresdener Bank (5), DTZ Cushman & Wakefield (11), empirica (28,30), Ernst & Young Real Estate (6), EUROPACE (28), EXPORO AG (10), FedEx (11), Galeria Kaufhof (24), Graydon Belgium NV(22), Hogan Lovells (28), Hypo Vereinsbank (30), IKEA (23), ING Diba (17), Institut der Deutschen Immobilienwirtschaft e.V. (6), JLL (2,3,7,8,29), Jobcen-ter team.arbeit.hamurg (4), LuxuryEstate.com (17), Niantic (23), Noerr LLP (6), Patrizia Immobilien AG (8), Profi Select Coriolanus GmbH (10), Project Gruppe (24), publity AG (13), Real Estate Advisory Group Germany (28), RICS (26), RRR Real Estate (28), Savills IM (10,11), Sprinkenhof GmbH (4), Stadt Ham-burg (4), StepStone Deutschland (24), Sun Hung Kai Properties (11), Timbercreek Asset Management (27), TSO Europe Funds (19), UNESCO (8), Union Investment (17), UPS (11), VALTEQ (6), WealthCap (24), WestINvest InterSelect (22). Angermann, Axel D. (26); Bauer, Felix (29); Bettink, Jan (5); Fillibeck, Henrik (25); Gopefert, Prof. Dr. Alexander (6); Herr, Dr. Thomas (6); Karwei, Sönke (30);Keune, Michael (25); Klaus, Sascha (5);Kraft, Marcus (28); Linsin, Jan (6); Ludwig, Sandra (2); Oertzen, Julian (10); Rottke, Dr. Nico B. (6); Rutz, Cars-ten (6); Tan, Aylwin (13); Wong, Mike (11); Yip, Jim (11,13).

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Firmen und Personen, die in dieser Ausgabe genannt werden:

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Nr. 378, 30. KW, 29.07.2016

Berlin: Der fränkische Kapital-

anlage- und Immobilienspezi-

alist PROJECT hat das Bau-

grundstück Schönwalder Stra-

ße 61 in Spandau erworben.

Es entstehen 27 gehoben

ausgestattete Neubauwoh-

nungen mit einem Verkaufsvo-

lumen von rund 9,4 Mio. Euro.

Auf dem 1.291 qm großen

Grundstück sieht PROJECT

den Bau von zwei Mehrfamili-

enhäusern vor. Die neu ge-

schaffene Wohnfläche der 2-

bis 4-Zimmer-Wohnungen

umfasst 2.030 qm inkl. Außen-

stellplätze.

Das Wohnbauprojektwird im

KfW-55-Standard realisiert.

Berlin: Die Quantum Immo-

bilien Kapitalverwaltungsge-

sellschaft mbH hat das Büro-

gebäude „Chausseehof“ im

Zentrum von B-Mitte für einen

bei der BNP Paribas REIM

Germany aufgelegten Indivi-

dualfonds erworben. Verkäu-

ferin ist eine Objektgesell-

schaft der ActivumSG Capi-

tal Management Ltd., Jer-

sey.

Bei dem historischen Gebäu-

de mit einer Mietfläche von

insgesamt ca. 8.200 qm wur-

de 2002 eine Generalsanie-

rung durchgeführt. Hauptmie-

ter ist die gemeinnützige Leib-

niz-Gemeinschaft e.V.

Bei dem Ankauf vermittelnd

tätig war Cushman & Wake-

field LLP. Die Käuferin wurde

rechtlich von JebensMen-

sching LLP beraten.

DIW-Studie zu Berlin deckt auf Gutes Potential, aber Produktivitätsschwäche und geringe Inno-

vationskraft – Berlin braucht schnell wachsende Unternehmen

Am 18. September 2016 wird in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Noch ist

der Wahlkampf nicht „ausgebrochen“, doch schon bringen sich die Protagonisten in

Stellung. Besonders Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer von der CDU wird nicht müde,

auf ihre Verdienste hinzuweisen. Sogar in London wirbt Yzer nach der Brexit-

Entscheidung um ansiedlungswillige Unternehmen.

Da tut ein nüchterner Blick der Forscher vom DIW Berlin auf die Lage ganz gut und sie fragen

schonungslos: Hat Berlin die Trendwende wirklich geschafft? Nach einer langen Phase der

Stagnation liegt die Stadt auf einem stabilen Wachstumskurs. Wirtschaftsleistung, Beschäfti-

gung und Bevölkerung steigen seit Jahren überdurchschnittlich, die Arbeitslosigkeit sinkt nach

und nach. Allerdings liegt sie noch immer über dem Bundesdurchschnitt, zudem tritt die Stadt

bei der Produktivität und damit verbunden bei den Einkommen auf der Stelle.

„Berlin ist in Europa die einzige Hauptstadt, deren Produktivität und Pro-Kopf-Einkommen

unter dem Landesdurchschnitt liegt“, sagt Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Insti-

tuts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). „Berlin ist in den vergangenen Jahren aus seinem

Dornröschenschlaf erwacht. Es könnten goldene Jahrzehnte vor Berlin liegen – die Politik

muss die Weichen aber richtig stellen, um das enorme Potential der Stadt besser zu nutzen.“

Dafür sind eine ganze Reihe an Maßnahmen nötig, wie der DIW-Regionalökonom Martin Gor-

nig betont: „Unter anderem müssen die Wachstumsbedingungen für junge Unternehmen ver-

bessert, das Fachkräftepotential im mittleren Ausbildungsbereich gestärkt und vor allem die

anstehenden Infrastrukturausbauten realisiert werden.“ Diese und weitere Handlungsempfeh-

lungen gehen aus mehreren Studien des DIW Berlin zur Wirtschaft und zum Arbeitsmarkt

Berlins hervor, in deren Rahmen DIW-Wissenschaftler insbesondere die Bereiche Arbeits-

markt, Gründungen und öffentliche Investitionen unter die Lupe genommen haben.

Trotz Beschäftigungsaufbau hohe Arbeitslosigkeit In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Erwerbstätigen in Berlin um 290.000 und

damit stärker als im gesamten Bundesgebiet gestiegen. Der weit überwiegende Teil davon

ging auf das Konto sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Obwohl die Arbeitslosigkeit

von 19 auf knapp zehn Prozent gesunken ist, liegt sie noch weit über dem Bundesdurch-

schnitt. An Bedeutung gewonnen haben Tätigkeiten mit mittlerer Qualifikation, während sich

die Arbeitslosigkeit mehr und mehr zu den Geringqualifizierten verschiebt, wie der Bericht des

DIW-Arbeitsmarktexperten Karl Brenke zeigt. Auch ist Berlin deutschlandweit an erster Stelle

der Geringverdiener, die aufstocken muss, und der Hartz-IV-Empfänger.

Der starke Beschäftigungsaufbau ging jedoch mit einem besonders schwachen Produktivi-

tätswachstum einher. Die Wirtschaftsleistung eines Erwerbstätigen ist in Berlin etwa fünf Pro-

zent niedriger als im Bundesdurchschnitt. Dies dürfte auch eine der Ursachen dafür sein, dass

Berlin bei den Löhnen hartnäckig zurückliegt. „Die schwache Produktivitätsentwicklung führt

uns auch die unzureichende Innovationsfähigkeit in vielen, wenn auch nicht allen Wirtschafts-

bereichen vor Augen“, sagt Brenke. „Diese Innovationsschwäche verhindert, dass Berlin bei

der Wirtschaftskraft und bei den Erwerbseinkommen einen Platz einnimmt, der einer Haupt-

stadt angemessen wäre.“

News

Deals

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Nr. 378, 30. KW, 29.07.2016

Insgesamt weist Berlin im Vergleich zu anderen Bundeslän-

dern ein hohes Qualifikationsniveau auf. Schwachpunkte des

Berliner Arbeitsmarktes sind dagegen die vielen Geringqualifi-

zierten, der hohe Anteil von Jugendlichen ohne Schulabschluss

und der gravierende Lehrstellenmangel. Erforderlich wäre dem-

nach ein Bündnis für Bildung, in dessen Rahmen Unternehmen

rascher als vorgesehen ein hinreichendes Angebot an Lehrstel-

len zusagen und der Senat sich im Gegenzug verpflichtet, die

allgemeinbildenden Schulen sowohl leistungs- und berufsorien-

tierter auszurichten als auch umgehend den dort herrschenden

Investitionsstau aufzulösen.

Trotz Gründungsboom zu wenig schnell wachsende Unternehmen Rund 16% der Erwerbstätigen in Berlin sind selbstständig tätig

– das sind deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (zehn Pro-

zent), wie die Analyse von DIW-Forschungsdirektor Alexander

Kritikos zeigt. Darüber hinaus verzeichnet Berlin zwar über-

durchschnittlich viele innovative Gründungen und liegt hier

etwa gleichauf mit anderen Metropolen wie München und Ham-

burg. Es fehlen jedoch, so Kritikos, schnell wachsende Unter-

nehmen, um die Produktivität und damit auch das Einkom-

mensniveau zu steigern. Entscheidend dafür ist daher das

Wachstum der bereits in Berlin ansässigen, jungen Unterneh-

men. Berlin hat durch seine Gründungsdynamik eine hervorra-

gende Ausgangssituation. Gerade der Übergang von der Grün-

dung in die Wachstumsphase bedarf jedoch besserer Rahmen-

bedingungen. Berlin muss für junge, innovative Unternehmen

durch ein aktives Standortmarketing attraktiver werden. So

sollten hochwertige Gewerbe- und Industrieflächen bereitge-

stellt und administrative Verfahren serviceorientiert verbessert

und beschleunigt werden. Gezielte Kooperationen etwa mit

dem Hightech-Gründerfonds könnten die Beschaffung von Risi-

kokapital erleichtern, die sich vor allem für auf Vorleistungen

spezialisierte Unternehmen (B2B) als schwierig erweist.

Daneben sollte der Forschungsstandort Berlin insbesondere

im IT-Bereich weiter gestärkt werden, beispielsweise durch die

Einrichtung zusätzlicher Professuren. Wichtig ist dabei auch

eine bessere Vernetzung zwischen Forschung und schnell

wachsenden Unternehmen außerhalb der Technologiezentren.

Nicht zuletzt ist die Gewinnung von qualifiziertem Personal ein

wichtiger Standortfaktor, der durch die Beschleunigung von

Visa-Verfahren und regelmäßige Jobmessen deutlich verbes-

sert werden könnte. „Gerade schnell wachsende Unternehmen

bevorzugen außerdem Standorte mit schnellen, unbürokrati-

schen Prozessen. Das Land Berlin sollte daher in Zukunft noch

sehr viel mehr dafür tun, die Geschwindigkeit und die Form der

Umsetzung aller unternehmensrelevanten administrativen Ab-

läufe entscheidend zu verbessern“, so Kritikos.

Trotz Haushaltsüberschüssen Investitionsstau Die Investitionstätigkeit Berlins zeigt ein gemischtes Bild.

Einerseits wurde über viele Jahre hinweg im Zuge der

Haushaltskonsolidierung zu wenig in die Infrastruktur in-

vestiert. Andererseits ergaben sich erstmals finanzielle

Spielräume durch Haushaltsüberschüsse der Jahre 2014

und 2015, die in das Sondervermögen Infrastruktur der

Wachsenden Stadt (SIWA) geflossen sind. Insgesamt in-

vestieren Berlin und seine öffentlichen Unternehmen mit

807 Euro pro Einwohner (im Jahr 2014) zu wenig in die

Infrastruktur (Hamburg: 1.220 Euro). Das zeigt der Beitrag

von Felix Arnold, Johannes Brinkmann, Maximilian Brill

und Ronny Freier.

Am dringlichsten ist der Investitionsbedarf in den Schulen,

wo der Investitionsstau fast dreimal so hoch ist wie in den

anderen Bundesländern. Wegen des Bevölkerungswachs-

tums müsste zudem der ÖPNV stärker modernisiert und

ausgebaut werden, auch Verhandlungen mit der Initiative

für den Volksentscheid Fahrrad könnten bei einem zu-

kunftsfähigen Verkehrskonzept helfen. Entscheidend ist

außerdem, dass Berlin sich wieder stärker im Wohnungs-

bau engagiert, um den angespannten Wohnungsmarkt zu

entlasten.

Viele dieser Handlungsfelder hat die Berliner Politik be-

reits erkannt und aufgegriffen, auch stehen über das SI-

WA-Programm sogar finanzielle Mittel bereit. Allerdings

mangelt es nach Ansicht der DIW-Ökonomen an der Um-

setzung der Investitionspläne. „Die Verwaltung sollte reor-

ganisiert werden. Nicht nur mehr Personal, auch die Um-

stellung auf die doppelte Haushaltsführung könnte helfen,

Investitionsbedarfe besser zu erkennen und konsequent

abzuarbeiten“, so Freier. Zudem könnten einzelne Verwal-

tungsbereiche entweder als Sondervermögen oder öffentli-

che Unternehmen jeweils mit eigenem Personal und weit-

reichenden Durchgriffsrechten neu aufgestellt werden. Die

Erfahrungen aus dem Hamburger Sondervermögen

„Schulimmobilien“ zeigten die Möglichkeiten eines solchen

Modells. (KK)

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Nr. 378, 30. KW, 29.07.2016

Berlin in allen Segmenten Wohnungsbestand in allen Berliner Bezirken 2015 gestiegen

Zum Jahresende 2015 gab es in Berlin 1.902.675 Wohnungen, das waren 10.877

(+0,6%) mehr als Ende 2014, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Die

Ergebnisse resultieren einerseits aus den Wohnungszugängen durch Neubau (8.718)

sowie Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden und andererseits aus den Abgän-

gen als Folge von Nutzungsänderung, Zusammenlegung und Abbruch im Jahr 2015.

In der Rangfolge der zwölf Berliner Bezirke hat Pankow die meisten Wohnungen, gefolgt

von Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf. Am Ende der Skala rangieren Spandau und Rei-

nickendorf. In allen Berliner Bezirken hat sich der Wohnungsbestand erhöht, die meisten

Wohnungen kamen in Pankow, Friedrichshain-Kreuzberg sowie Treptow-Köpenick hinzu.

Von 2010 bis 2015 hat sich der Wohnungsbestand in Berlin um 35.002 Wohnungen (+1,9%)

erhöht. Über die Hälfte der Ende 2015 in Berlin vorhandenen 320.302 Wohngebäude ein-

schließlich Wohnheime (56,9%) sind Ein- und Zweifamilienhäuser. 1,5% aller Wohnungen

befinden sich in Nichtwohngebäuden.

Wimdu in Revision

Die Online-Plattform Wimdu legt nach dem Scheitern ihrer Klage gegen das Ferienwoh-

nungsverbot in Berlin Revision ein, berichtet rbb-online. „Wir sind zuversichtlich, dass das

Oberverwaltungsgericht zu einem anderen Ergebnis kommen wird“, sagte Wimdu-Anwalt

Péter Vida.

Das Unternehmen glaube, dass die höhere Instanz die Grundrechte auf Eigentum und Be-

rufsausübungsfreiheit sowie den Gleichheitsgrundsatz stärker gewichten werde.

Klage vor dem Verwaltungsgericht gescheitert Wimdu und drei weitere Vermieter waren Anfang Juni mit ihrer Klage gegen das umstrittene

Zweckentfremdungsverbot vor dem Verwaltungsgericht gescheitert. Sie hatten das Gesetz

als unverhältnismäßig kritisiert. Die Richter wiesen dies als unbegründet ab. Die Beeinträchti-

gung sei gerechtfertigt, weil dadurch Wohnraum zurückgewonnen werde.

Wohnungen dürfen in Berlin seit dem 1. Mai 2016 nur in Ausnahmefällen an Touristen ver-

mietet werden. Wer es ohne Genehmigung dennoch tut, riskiert bis zu 100.000 Euro Buß-

geld. Berlin weit gab es nach Schätzungen zuletzt 10.000 bis 14.000 Ferienwohnungen

Berliner Bevölkerungszahl steigt auf über 3,5 Millionen

Schon im Oktober des Jahres 2015 übersprang nach Mitteilung des Amtes für Statistik Ber-

lin-Brandenburg die Berliner Bevölkerungszahl die 3,5 Mio. Marke. Am Ende des Jahres er-

reichte sie einen Stand von 3.520.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Das waren gut

50.000 Personen bzw. 1,4% mehr als am Jahresanfang. Im Jahr 2014 lag das Bevölkerungs-

wachstum bei 48.000 Personen.

Der aktuelle Bevölkerungszuwachs ergibt sich sowohl aus einem Geburtenüberschuss als

auch aus einem Wanderungsüberschuss. Der Geburtenüberschuss betrug 2015 rund 3.700

Personen, es wurden 38.000 Kindern geboren und 34.300 Menschen starben. Unter allen

Bundesländern haben nur Berlin und Hamburg einen Geburtenüberschuss.

Berlin: Aengevelt begleitet die

Berliner Websitebutler

GmbH, einen auf die Erstel-

lung und Pflege individueller

Websites spezialisierten Inter-

net-Dienstleister, bei der Un-

ternehmensexpansion und

vermittelt dazu einen Mietver-

tragsabschluss über rd. 560

qm Bürofläche in dem Objekt

„Klosterstraße 62“ in Mitte.

Die Websitebutler GmbH ver-

legt ihren Unternehmenssitz

von Berlin-Friedrichshain hier-

her.

Vermieter ist die Trockland

Group, Berlin, die das Objekt

von der Telekom zur Be-

standshaltung und Neuver-

mietung erworben und saniert

hat.

Berlin: ADO Properties S.A.

hat Kaufverträge über den

Erwerb von insgesamt 1.905

Einheiten in Berlin abge-

schlossen, davon 1.877

Wohn- und 28 Gewerbeein-

heiten.

Die Akquisitionen wurden als

Share Deals strukturiert, wo-

bei ADO Properties rund 95%

der Anteile an mehreren deut-

schen und luxemburgischen

Gesellschaften übernimmt.

Der Kaufpreis für 100% der

erworbenen Assets beläuft

sich auf 218 Mio. Euro. Das

Closing der Transaktionen soll

bis Ende August 2016 abge-

schlossen sein.

Die Objekte befinden sich in

den Ortsteilen Schöneberg,

Wilmersdorf und Neukölln.

Deals

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Nr. 378, 30. KW, 29.07.2016

Berlin: Verdion und

Rockspring Property Invest-

ment Managers LLP haben

die dritte Vorvermietung in

ihrer 90 Mio. Euro schweren

Projektentwicklung „Verdion

Airpark Berlin“ sichergestellt.

Mieter ist die in Berlin ansässi-

ge PUK Group GmbH & Co.

KG. Das weltweit produzieren-

de Metallverarbeitungsunter-

nehmen übernimmt Unit 2.1,

die 5.100 qm Logistikfläche

und 260 qm Büro- und Neben-

flächen umfasst.

Dies ist die dritte Vermietung

in der Projektentwicklung Ver-

dion Airpark Berlin, bei dem

ein von Rockspring gemanag-

ter Treuhand-Fonds Mitinves-

tor ist. Im laufenden Jahr wur-

den bereits 5.900 qm Lagerflä-

che an Dachser sowie 15.100

qm Lager-, 600 qm Mezzani-

ne- und 1.800 qm Büroflächen

an ein deutsches E-

Commerce-Unternehmen ver-

mietet.

Der Verdion Airpark ist günstig

zum Berliner Stadtzentrum

gelegen und zwei Kilometer

vom neuen Flughafen Berlin

Brandenburg entfernt. Das

Projekt mit 92.000 qm Mietflä-

che wird in mehreren Teilab-

schnitten übergeben. Die Pro-

jektentwicklung wird bei Fertig-

stellung einen prognostizierten

Verkehrswert von mehr als 90

Mio. Euro haben.

News Den wesentlich größeren Anteil am Bevölkerungswachstum der Stadt hatte der Wande-

rungsüberschuss. Insgesamt zogen 182.000 Menschen nach Berlin, während andererseits

139.000 Menschen die Stadt verließen. Unter dem Strich ergab sich dadurch ein Einwohner-

gewinn von 43.000 Personen. Zudem korrigierten die Meldebehörden die Zahl der Fortzüge

aus den Vorjahren nach unten, wodurch sich der Zuzugsüberschuss rechnerisch auf insge-

samt rund 46.000 Personen erhöhte.

Der Wanderungsgewinn des Jahres 2015 beruht ausschließlich auf Personen mit ausländi-

scher Staatsangehörigkeit. Rund 114.000 Ausländerinnen und Ausländer kamen nach Berlin,

während nur 65.000 die Stadt verließen. Per Saldo ergibt sich damit ein Plus von 49.000 Per-

sonen. Nahezu ein Viertel von ihnen waren Menschen syrischer Staatsangehörigkeit (11.000

Personen).

Bei der deutschen Bevölkerung wurde jedoch ein Verlust von 6.000 Personen ermittelt. Rund

68.000 Personen deutscher Staatsangehörigkeit zogen nach Berlin,74.000 Berlinerinnen und

Berliner verließen die Stadt. Im Vorjahr gab es noch einen leichten Gewinn (1.400 Personen).

Der aktuelle Verlust deutscher Einwohnerinnen und Einwohner ist auf Abwanderungen ins

Land Brandenburg zurückzuführen. Bei der Aufrechnung von Zu- und Fortzügen ergibt sich

ein Minus von mehr als 12.000 Personen. Dabei gab es nicht nur Verluste gegenüber dem

Berliner Umland (–10.000 Personen), sondern auch gegenüber weiter von Berlin entfernt

liegenden Regionen, dem sogenannten weiteren Metropolenraum (–2.000 Personen). Die

Abwanderungsverluste an das Berliner Umland steigen seit dem Jahr 2011 jährlich leicht an,

im Jahr 2014 hatte das Minus etwas mehr als 9.000 Personen betragen. Aus dem übrigen

Bundesgebiet gab es 2015 hingegen einen Zuwanderungsgewinn von Deutschen um 6.700

Personen.

Vergleichsweise stabile Entwicklung auf dem Berliner Logistikmarkt

Der Flächenumsatz des Berliner Logistikmarkts erreicht im ersten Halbjahr ein Volumen von

165.000 qm. Gegenüber dem, allerdings schwachen, Vorjahresergebnis entspricht dies einer

Steigerung von knapp 9%. Der langjährige Durchschnitt wird dagegen um rund 7% verfehlt.

Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Verantwortlich für diese vergleichsweise stabile Entwicklung auf moderatem Niveau ist in

erster Linie das Fehlen von Großabschlüssen über 20.000 qm, sagt Christopher Raabe,

Head of Industrial Letting der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Dagegen war gerade in den

kleinen und mittleren Marktsegmenten eine rege Nachfrage zu verzeichnen. Bei den beiden

bislang größten Abschlüssen handelt es sich um knapp 1.000 qm des Versandhändlers Ama-

zon im Dock 100 in Berlin-Tegel sowie um gut 15.000 qm eines weiteren E-Commerce Unter-

nehmens in Berlin-Schönefeld.“ Der Eigennutzeranteil liegt mit gut 8% auf einem sehr niedri-

gen Niveau und deutlich unter dem langjährigen Schnitt. Der bereits im ersten Quartal zu

beobachtende hohe Anteil von Neubauflächen hat sich mit knapp 44% auch zum Halbjahr

bestätigt.

Die traditionell breite Streuung auf unterschiedliche Branchengruppen hat sich im ersten

Halbjahr deutlich zu Gunsten von Handelsunternehmen verschoben. Ihr Anteil am Umsatz

beläuft sich auf knapp 61%. Dabei standen vor allem E-Commerce-Unternehmen im Blick-

punkt, die für zwei Drittel des Ergebnisses verantwortlich sind. Auf dem zweiten Platz liegen

mit weitem Abstand Produktionsunternehmen, die 17,5% beitragen. Bemerkenswert ist der

mit 13% ausgesprochen niedrige Anteil der Logistikdienstleister, die im langjährigen Schnitt

bei rund einem Drittel liegen. Dies ist aber nicht nur auf eine im ersten Halbjahr relativ geringe

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Nachfrage zurückzuführen, sondern resultiert auch aus eini-

gen nicht umgesetzten Gesuchen, für die zu dem Zeitpunkt

keine passenden Flächenangebote vorhanden waren.

Wie lebhaft der Markt insgesamt war, zeigt sich auch daran,

dass rund ein Viertel des Umsatzes auf Verträge bis 3.000

qm entfällt. Nur knapp dahinter folgt die Größenklasse zwi-

schen 8.000 und 12.000 qm mit 23,5%. Der Bronzeplatz geht

mit knapp 21% Umsatzbeteiligung an Abschlüsse von 5.000

bis 8.000 qm. Mit Ausnahme der beiden bereits genannten

Verträge in der Klasse 12.000 bis 20.000 qm, konnten dage-

gen keine größeren Deals registriert werden. Anzumerken

bleibt allerdings, dass einige am Markt vorhandene Großge-

suche in diesem Segment nicht realisiert werden konnten, da

entweder das Timing der Verfügbarkeit oder die Größe vor-

handener Flächen nicht mit den Anforderungen der Nutzer

übereinstimmten.

Insgesamt ist eine leichte Ausweitung des Angebots zu beo-

bachten, wobei die Entwicklung in den unterschiedlichen

Lagen differenziert verläuft. Während im innerstädtischen

und stadtnahen Bereich weiterhin ein spürbarer Angebots-

mangel zu verzeichnen ist, gibt es vor allem im südlichen

Berliner Umland aktuell durchaus größere Flächenangebote.

Verantwortlich hierfür ist die Tatsache, dass einige größere

Projekte auch spekulativ in Angriff genommen wurden, die

noch nicht vollständig vermietet sind. Die Mietpreisniveaus

sind im zweiten Quartal stabil geblieben, sodass als Spitzen-

miete weiterhin 4,90 Euro/qm anzusetzen sind. Erzielt wer-

den kann sie insbesondere im Stadtgebiet, z.B. für Flächen in

Reinickendorf oder Neukölln. Die Durchschnittsmiete liegt

ebenfalls unverändert bei 3,90 Euro/qm.

Perspektiven „Auch für den restlichen Jahresverlauf ist von einer guten

Nachfrage, insbesondere im kleinteiligen und mittleren Flä-

chensegment auszugehen. Darüber hinaus befinden sich

einige große Gesuche im Markt, die den Umsatz spürbar

steigern können. Trotzdem erscheint ein erneutes Über-

schreiten der 400.000-qm-Schwelle eher unwahrscheinlich,

sodass ein Gesamtumsatz im Bereich des langjährigen

Durchschnitts von knapp 350.000 qm das wahrscheinlichste

Szenario darstellt. Bezogen auf die Mietpreise spricht aus

heutiger Sicht viel für eine stabile Entwicklung“, so Christo-

pher Raabe. (KK)

Berliner Büroimmobilienmarkt Übertrifft alle Erwartungen Der Berliner Markt für gewerbliche Immobilieninvestitionen

hat 2015 mit einem Volumen von rd. 8,3 Mrd. Euro einen

neuen nationalen Rekordwert erreicht – so viel wie noch nie

in einer deutschen Stadt. Das Investitionsvolumen stieg da-

mit um 94% gegenüber dem Vorjahr; zugleich verwies die

Spreemetropole damit die bisherigen Spitzenreiter Frankfurt

und München auf die Plätze zwei und drei. „Der Berliner Bü-

roimmobilienmarkt übertrifft derzeit alle Erwartungen und

verdeutlicht die Etablierung der Stadt als wichtigen europäi-

schen Investitionsstandort. In manchen Bezirken wie z.B.

Friedrichshain-Kreuzberg sind aufgrund der hohen Nachfra-

ge bei gleichzeitig geringer Verfügbarkeit spekulativ errichte-

ter Neubauten nur noch wenig freie Büroflächen auf dem

Markt“, sagt Niclas Karoff, Mitglied des Vorstandes der TLG

IMMOBILIEN AG. Auch im Einzelhandelssektor belegt die

Hauptstadt bei Flächenumsatz und Transaktionen den ersten

Rang. Das ist eines der Ergebnisse des jährlichen Marktbe-

richts „Immobilienmärkte Berlin und Ostdeutschland“ der

TLG IMMOBILIEN AG.

Büroimmobilien mit höchster Zuwachsrate

am Berliner Investmentmarkt

Die dominierende Assetklasse am Berliner Gewerbeimmobi-

lieninvestmentmarkt waren 2015 mit einem Anteil von 54%

Büroimmobilien. Das entspricht einem Anstieg von 14 Pro-

zentpunkten gegenüber dem Vorjahr. An zweiter Stelle fol-

gen Einzelhandelsimmobilien mit einem Anteil von 25% am

Investmentmarkt der Hauptstadt, was einem Zuwachs von

rd. 4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der

drittgrößte Investmentanteil von rd. 8% entfiel auf Hotelim-

mobilien. Nicht nur von Investorenseite, sondern auch von

Mieterseite herrscht eine hohe Nachfrage nach Büroimmobi-

lien. Dies zeigt sich im Rückgang der Leerstandsquote um

1,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf 3,8%. Beson-

ders in Kreuzberg mit einer Leerstandsrate von 0,6% und in

der Mediaspree mit 1% sowie in Friedrichshain mit 1,2% sind

freie Büroflächen ein knappes Gut. Auch das Angebot steigt

deutlich, kann aber die Nachfrage nicht ausreichend befriedi-

gen: Der Büroflächenumsatz ist um 24% gegenüber 2014

auf 848.00 qm gestiegen. Den höchsten Anteil am Flächen-

umsatz haben Mitte und Kreuzberg mit jeweils 11% sowie

die Märkte Mediaspree und Mitte 1a (Friedrichstraße, Unter

den Linden, Stadtmitte, Hausvogteiplatz) mit 10%. „Einer der

Treiber am Berliner Büroimmobilienmarkt sind Start-ups.

Keine andere Stadt in Deutschland zieht aktuell so viele Un-

ternehmensgründer an wie Berlin“, erläutert Karoff.

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Die Spitzenmieten stiegen ebenfalls, um 8% auf 24,30 Eu-

ro/qm in Mitte. Das durchschnittliche Mietniveau in Gesamt-

berlin betrug zum 31. Dezember 2015 14,80 Euro/qm. Aktu-

elle Analysen zeigen, dass die Mieten für Büroobjekte in Ber-

lin im ersten Halbjahr 2016 wiederum gestiegen sind. Savills

weist in seinem aktuellen Büromarktbericht Berlin in diesem

Zusammenhang eine durchschnittliche Miete von 15,60 Eu-

ro/qm aus. Dies entspricht einer Erhöhung um 5,4% im Ver-

gleich zum Jahresende 2015.

Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf sind attraktivste

Einzelhandelsstandorte

Der Berliner Einzelhandelsimmobilienmarkt belegte im Jahr

2015 deutschlandweit in zwei Kategorien den ersten Rang:

Flächenumsatz und Transaktionsvolumen. Im Jahr 2015 er-

zielte Berlin ein Transaktionsvolumen von rd. 2,1 Mrd. Euro .

und damit mehr als doppelt so viel wie Düsseldorf, das mit rd.

910 Mio. Euro auf dem zweiten Platz rangiert. Im Jahresver-

gleich hat Berlin 2015 einen deutlichen Anstieg des Transak-

tionsvolumens von rd. 135% verzeichnet. „Hinter dieser be-

merkenswerten Entwicklung stehen auch große Shopping-

Center-Transaktionen, unter anderem im Rahmen des Ver-

kaufs des Potsdamer Platz-Ensembles oder von innerstädti-

schen Geschäftshäusern wie der Gloria Galerie am Kurfürs-

tendamm“, sagt Karoff.

Die Bezirke Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf sind mit

einer Einzelhandelszentralität von 175 bzw. 160 die belieb-

testen Shopping-Standorte in Berlin. Beide Stadteile locken

viele Konsumenten aus anderen Stadteilen und von außer-

halb Berlins an. Zu den nachfragestärksten und teuersten

Einzelhandelslagen gehörte der Bezirk Charlottenburg-

Wilmersdorf. Im Ostteil der Stadt lagen die Einzelhandelsmie-

ten hingegen zwischen 80 und 100 Euro/qm bzw. in der Spit-

ze bei 120 Euro/qm für größere und 150 Euro/qm für kleinere

Flächen. Damit liegen die östlichen Stadtteile noch immer auf

einem Mietniveau, das etwa halb so hoch ist wie im Westteil

der Stadt.

Rekordtransaktionsvolumen am Berliner Hotelmarkt

Die Bedeutung Berlins als Bundeshauptstadt und als gefrag-

te Städtereisendestination wirkt sich auch positiv auf den

Hoteltransaktionsmarkt aus. Im Laufe des vergangenen Jah-

res ist das Transaktionsvolumen in diesem Segment in Berlin

um 85% gestiegen. Mit diesem sehr guten Jahresergebnis

wird die Hauptstadt nur von München übertroffen, das mit

einem Volumen von rd. 747 Mio. Euro im Jahr 2015 weiter-

hin der Spitzenreiter unter den Top-7-Städten auf dem Hotel-

investmentmarkt war. Im langjährigen Vergleich verzeichnet

der Berliner Hoteltransaktionsmarkt im Jahr 2015 das Neun-

fache des Volumens im Jahr 2011. Die jährliche Zunahme

der Übernachtungen hat im Vergleich zu den Vorjahren zwar

an Tempo verloren, legte aber 2015 immer noch um beacht-

liche 5,5% zu. Darüber registrierte die Hauptstadt im vergan-

genen Jahr erstmals mehr als 30 Mio. Übernachtungen. Die

populärsten Berliner Bezirke in Bezug auf die Zahl der Besu-

che und die Übernachtungszahlen waren Mitte, Charlotten-

burg-Wilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg. (KK)