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Inhaltsverzeichnis

Teil IIVerwendungsmöglichkeiten des einheimischen Nutzholzes

VorwortUnsere Gesellschaft erkennt immer deutlicher die Bedeutung desWaldes als Teil des Ökosystems, das für das Leben und Wirtschaf-ten dieser Gesellschaft die natürliche Grundlage bildet. Der Schutzder natürlichen Lebensgrundlagen, Ressourcen- und Artenschutz,Verringerung schädlicher Einflüsse auf Klima, Boden, Wasser, Luftetc. treten beim einzelnen zunehmend ins Bewußtsein und insi ndividuelle Handeln ein. Die Entwicklung einer nachhaltigen, weilzukunftsfähigen Wirtschaftsweise ist zum Leitbild der Gesellschaftgeworden. Die Bewirtschaftung unserer Wälder und die vermehrteNutzung und Verwendung von Holz spielen eine Schlüsselrolle beider Erreichung dieses Zieles.

Nach einem kurzen Oberblick über die Nutzungspotentiale undeinige wichtige ökologische Kernargumente, die mit der Waldbe-wirtschaftung und der Holznutzung verbunden sind, soll die vorlie-gende Schrift vor allem die enorme Vielfalt der Nutzungs- und Ver-wendungsmöglichkeiten unserer einheimischen Holzarten aufzei-gen.

Die Schrift ist in drei Hauptteile untergliedert. Teil 1 gibt in Form vonKurzporträts Auskunft über Farbe und Struktur, die wichtigstenverwendungsrelevanten Eigenschaften und bevorzugten Verwen-dungsbereiche der einheimischen Hölzer.

I n Teil II sind die Verwendungsmöglichkeiten des Holzes aufgelistet,tabellarisch gegliedert nach Hauptfertigungsgruppen (Produkt-gruppen) wie beispielsweise „Holz im Hochbau", „Holz im Ausbau",„ Möbel" oder „Spielzeug". Teil II ermöglicht eine rasche Informa-tion, welche Produkte oder Gegenstände sich aus Holz fertigenl assen, ohne jedoch in Anspruch nehmen zu wollen, einen Kom-plettkatalog darzustellen.

Teil III zeigt schließlich auf, welche einheimischen Holzarten für dieeinzelnen Verwendungsbereiche geeignet sind, dabei vielfach dieFertigungsgruppen oder ihre Produkte näher erläuternd und Hin-weise auf die jeweils geforderten Holzeigenschaften gebend. Zumrascheren Auffinden sind die einander korrespondierenden Tabel-len der Teile II und III farblich übereinstimmend gekennzeichnet.Somit kann das Informationsheft von drei Seiten her abgefragtwerden. Am Ende sind die physikalischen und mechanisch-tech-nologischen Kennwerte der einheimischen Nutzhölzer sowie dieVerwendungsmöglichkeiten in zwei großen Übersichtstabellenzusammenfassend dargestellt.

Zu vielen Verwendungsbereichen existieren weiterführende „Infor-mationsdienste Holz", ein aktuelles Schriftenverzeichnis kann überdie Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf, angefordert werden.

Holzverwendung und UmweltEtwa sieben Milliarden Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid( 00 2) sind in unseren Wäldern gebunden, also etwa achtmal soviel, wie wir in Deutschland jährlich durch Verbrennungsprozesseund Energienutzung in die Atmosphäre freisetzen. In den WäldernDeutschlands wachsen jährlich etwa 60 Millionen Kubikmeter Holznach, von denen derzeit gut zwei Drittel auch genutzt werden. EinDrittel des Zuwachses unserer Wälder, etwa 20 Millionen Kubik-meter, verbleibt jedes Jahr ungenutzt im Wald.

Das Ökosystem Wald produziert aber nicht nur den weltweit wich-tigsten nachwachsenden Roh-, Bau- und Werkstoff sowie nach-wachsenden Energieträger Holz, sondern es erfüllt auch diebekannten Wohlfahrtsfunktionen, die von vielen Gruppen unserer

Holzbau - Holz als Bau- und Konstruktionsmaterial 1 2Hochbau 13Tiefbau 14Wasserbau 1 4Bergbau 1 5Holz als Bauhilfsstoff 1 5Holz im Ausbau (Bautischlerholz/Bauschreinerholz) 1 5Holz in Garten, Park und Landschaft 1 6Kinderspielanlagen und -geräte 16Holzwerkstoffe, vergütetes Vollholz 17Holz als Chemierohstoff 17Technische Verwendungen 18Verpackungsmittel und Behälter 18Turn- und Sportgeräte 1 9Holz im Verkehr (Fahrzeugbau) 1 9Möbel 19Holzartikel des täglichen Bedarfs 20Spielzeug 20Musikinstrumente 21Drechslerwaren 21Holzbildhauerei, Holzschnitzerei 21Sonstige Holzverwendungen 21Teil IIIVerwendungsbereiche und hierfür geeignete HolzartenHolz im Hochbau 22Tiefbau 24Wasserbau 25Bergbau (Grubenholz) 27Holz als Bauhilfsstoff 27Holz im Ausbau (Bautischlerholz/Bauschreinerholz) 28Holz in Garten, Park und Landschaft 32Kinderspielanlagen und -geräte 34Holzwerkstoffe, vergütetes Vollholz 35Holz als Chemierohstoff 36Technische Verwendungen 36Verpackungsmittel und Behälter 38Turn- und Sportgeräte 39Holz im Verkehr (Fahrzeugbau) 40Möbel 40Holzartikel des täglichen Bedarfs 42Spielzeug 42Musikinstrumente 43Drechslerwaren 44Holzbildhauerei, Holzschnitzerei 44Sonstige Holzverwendungen 45

Teil 1Kurzporträts der einheimischen Nutzhölzer

1. Fichte 32. Tanne 43. Kiefer 44. Lärche 45. Douglasie 56. Weymouthskiefer (Strobe) 57. Zirbelkiefer 5B. Eiche 69. Esche 6

10. Rüster (Ulme) 611. Edelkastanie 712. Robinie 713. Buche 714. Ahorn 815. Hainbuche 816. Birke 817. Pappel 918. Weide 919. Erle 920. Linde 1 021. Roßkastanie 1022. Nußbaum 1 023. Kirschbaum 1124. Birnbaum 1125. Eisbeere 1126. Zwetschgenbaum 11

AnhangPhysikalische und mechanisch-technologische Kennwerte 47der einheimischen Nutzhölzer (Übersichtstabelle)Verwendungsmöglichkeiten der einheimischen Nutzhölzer 50( Übersichtstabelle)

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Gesellschaft heute sehr viel höher bewertet werden als die Nutz-funktion des Waldes. Die Holznutzung wird von bestimmten gesell-schaftlichen Gruppen sogar überhaupt in Frage gestellt, die sichandererseits Öko-, Natur- und Bioprodukten verschrieben haben.Wodurch sollen jedoch die fast 90 Mbo m3 Rohholzäquivalenteersetzt werden, die in Deutschland pro Jahr verbraucht werden,oder wo sollen sie herkommen, wenn nicht aus dem ÖkosystemWald?

Die Antwort ist eindeutig: Wir müssen das in unseren Wäldern pro-duzierte Holz nutzen, und zwar im Einklang mit den positivenUmweltwirkungen der Wälder.

Im Rohstoff- und Energiemix der Zukunft wird Holz, gemeinsammit anderen nachwachsenden und erneuerbaren Rohstoffen undEnergieträgern eine immer größere Rolle spielen. Die Umweltver-träglichkeit der Holznutzung und -verwendung bezieht sich dabeinicht nur auf die Produktionsstätte Wald, sondern auf den gesam-ten Lebensweg von Holz und Holzprodukten als Kohlenstoffspei-cher, d.h. von der Rohstoffgewinnung über die Produktherstellungund die Nutzung des Produktes bis hin zur Entsorgung oder Rück-führung in Kreisläufe. Forstwirtschaft und Holznutzung können indiesem Zusammenhang als ein Modell einer zukunftsfähigen Land-nutzung und Produktionsweise angesehen werden.

Der Lebensweg aller Holzprodukte beginnt im Wald. Dadurchnimmt Holz aus ökologischer Sicht gegenüber allen anderen Roh-stoffen eine besondere Stellung ein. Holz ist nicht nur ein nachhal-tig nachwachsender Rohstoff, sondern, bedingt durch die einzig-artigen Produktionsbedingungen im Wald, selbst ein Teil des Öko-systems Wald. Mit der nachhaltigen Holzproduktion sind eineReihe positiver Umweltwirkungen verbunden. Alle Elemente, die imHolz vorliegen, sind der Ökosphäre (Umwelt) durch den Baumbeim Aufbau der Holzsubstanz entzogen worden. Über die Photo-synthese wird Sonnenenergie in chemisch gebundene Energieumgewandelt und im Holz gespeichert. Beachtenswert ist dabeineben der Aufnahme des Kohlendioxids aus der Atmosphäre(positive Wirkung bezüglich des Treibhauseffektes) und der Spei-cherung von Kohlenstoff im Holz auch die Abgabe großer Mengenreinen Sauerstoffs und sauberen Wassers mit den damit verbun-den positiven Wirkungen auf das menschliche Wohlbefinden oderdas regionale und globale Klima. Die Nutzung von Holz und seinevielfältige Verwendung in möglichst großer Menge und möglichstvielen Produkten führt zu einer Verminderung der durch den Men-schen verursachten 00 2 -Emissionen und folglich zu einem gerin-geren Anstieg des 00 2 -Gehaltes in der Atmosphäre. Nach derNutzung der Holzprodukte können die chemischen Elemente desHolzes durch energetische Nutzung oder biologischen Abbau inden natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Das durch diePhotosynthese bei der Holzbildung der Atmosphäre entzogene00 2 wird damit wieder frei. Während beim biologischen Abbau,z.B. bei der Kompostierung, auf die Nutzung der im Holz gespei-cherten Sonnenenergie verzichtet wird, kann bei energetischerNutzung ein zusätzlicher 00 2 - Minderungseffekt durch den Ersatzfossiler Energieträger erreicht werden.

Durch die Mehrfachfunktion von Holz als Roh-, Bau- und Werkstoffsowie als Energieträger, das im einzigartigen Ökosystem Wald pro-duziert wird, kann das System Forst und Holz zu einem wichtigenModell für zukunftsfähiges Kreislaufwirtschaften werden. Forstwirt-schaft und Holznutzung zählen damit zu den zukunftsfähigenSystemen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und damit dasHolz zu den Rohstoffen der Zukunft.

I m folgenden werden in knapper Darstellung die einheimischenNutzhölzer vorgestellt mit Hinweisen auf ihre wichtigsten Eigen-schaften und bevorzugten Verwendungsbereiche. Ihre physikali-schen und mechanisch-technologischen Kenndaten sind inTabelle 40 gegenübergestellt.

1. FichteBotanischer Name: Picea abies.

Holzbeschreibung: Gleichmäßig hellfarbiges Holz ohne Farb-unterschied zwischen Splint- und Kernholz. Von gelblichweißerFärbung, unter Lichteinfluß gelblichbraun nachdunkelnd. Mitmarkanter gestreifter bzw. gefladerter Zeichnung.

Eigenschaften: Mittelschwer und weich. Mit im Verhältnis zumrelativ geringen Gewicht günstigen Festigkeits- und Elastizitäts-eigenschaften. Zudem nur wenig schwindend und nach der Trock-nung mit überwiegend gutem Stehvermögen. In jeder Hinsicht pro-blemlos zu verarbeiten. Ebenso bereitet die Behandlung der Ober-fläche keinerlei Probleme. Wenig witterungsfest, so daß bei Ver-wendung im Außenbereich auf einen wirkungsvollen Schutz durchbaulich-konstruktive und gegebenenfalls chemische Schutzmaßnahmen zu achten ist.

Bevorzugte Verwendungen: Wirtschaftlich die mit Abstandwichtigste einheimische Holzart: Nicht nur äußerst vielseitig vomTomatenstecken bis zum imposanten Brettschichtträger mitSpannweiten von 100 m und mehr verwendet, sondern das häufig-ste Bau- und Konstruktionsholz. Ebenso vielfältig im Innenausbaufür Fußböden, Treppen, Wand- und Deckenbekleidungen und imAußenbereich für Fassadenbekleidungen, Balkone, Fenster, Türenund Tore eingesetzt. Zu den zahlreichen weiteren Verwendungsbe-reichen gehören u.a. Masten, Betonschalungen, Gerüste, Leitern,Holzpflaster, Lärmschutzwände, Einrichtungen und Geräte für dieGarten-, Park- und Landschaftsgestaltung und Kinderspielplätze,Verpackungsmaterial für Kisten, Paletten, Spankörbe usw. AlsIndustrieholz für Span- und Faserplatten und zur Herstellung vonPapier und Zellstoff; massiv für Mittellagen von Stab- und Stäbchen-platten. Besonders feinjähriges Holz aus Gebirgslagen liefert einbegehrtes Klangholz für den Bau von Musikinstrumenten, insbeson-dere für Resonanzböden von Streichinstrumenten.

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2. TanneBotanischer Name: Abies alba.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich nicht unterschieden. Holz gelblich-weiß bis fast weiß, des öfteren mit grauvio-lettem oder bläulichem Schimmer. OhneGlanz. Mit gestreifter bzw. gefladerterTextur.

Eigenschaften: Der Fichte vergleichbar,so daß im Handel zumeist nicht zwischenden beiden Holzarten unterschieden wird.Leicht bis mittelschwer und weich. Mitguten Festigkeits- und Elastizitätseigen-schaften. Mäßig schwindend und mitgutem Stehvermögen. Bearbeitung mitallen Werkzeugen leicht und sauber mög-li ch. Ebenso bereitet die Behandlung derOberflächen keine Schwierigkeiten. Gegen-über Chemikalien überdurchschnittlichbeständig. Nur wenig witterungsfest.

Bevorzugte Verwendungen: Als Bau-und Konstruktionsholz, Bautischlerholz (mitAusnahme von Fußböden) und Industrie-holz zu gleichen Zwecken wie Fichteeingesetzt. Wenn Tanne zurückgestelltwird, dann wegen ihrer weniger anspre-chenden grauweißen Farbe und der häufi-ger vorkommenden Schwarzäste. Anderer-seits wird Tanne vorgezogen für die Herstel-l ung von Behältnissen für chemischeLösungen und teilweise auch im Erd- undWasserbau.

3. KieferBotanischer Name: Pinus sylvestris.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich deutlich unterschieden. Dasschmale bis breite Splintholz gelblichweißbis rötlichweiß gefärbt. Das Kernholz frischrötlichgelb, unter Lichteinfluß zu einemi ntensiven rötlichbraunen bis rotbraunenAlterston nachdunkelnd. Mit markantergestreifter bzw. gefladerter Zeichnung.Dekorativ.

Eigenschaften: Mittelschwer und mäßighart. Harzhaltig. Mit guten Festigkeits- undElastizitätseigenschaften. Nur wenigschwindend und mit gutem Stehvermögen.Die Bearbeitung ist mit allen Werkzeugengut durchzuführen. Ebenso ist die Behand-l ung der Oberflächen unproblematisch.Bearbeitung und Oberflächenbehandlungkönnen jedoch durch höheren Harzgehalterschwert bzw. gestört werden. DerWitterung ausgesetzt ist das Kernholz gutdauerhaft; das Splintholz dagegen nichtwitterungsfest und außerdem stark bläue-empfindlich, jedoch leicht zu imprägnieren.

Bevorzugte Verwendungen: Bau- undKonstruktionsholz im Hoch-, Tief- undWasserbau. Für Rammpfähle, Masten,Palisaden und Pfähle. Im Außenbereichferner für Fenster, Türen, Tore und Fassa-denelemente. Als Ausstattungsholz sehrbeliebt für Möbel und im Innenausbau fürBekleidungen, Treppen und Fußböden.Andere bevorzugte Verwendungsbereichesind Eisenbahnschwellen für U-Bahnen,Kisten und ähnliches, Gußmodelle, Haus-und Küchengeräte. Wichtigste Holzart zurHerstellung von Spanplatten.

4. LärcheBotanischer Name: Larix decidua (Euro-päische Lärche).

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich unterschieden. Das allgemein nurschmale Splintholz von hellgelblicher bisrötlichgelber Farbe. Kernholz frisch rötlich-braun bis leuchtendrot, intensiv rotbraunnachdunkelnd. Mit markanter gestreifterbzw. gefladerter Textur. Dekorativ.

Eigenschaften: Schwerstes und zugleichhärtestes einheimisches Nadelholz (mitAusnahme der Eibe). Harzhaltig. Mit gutenFestigkeits- und Elastizitätseigenschaften.Mäßig schwindend und mit allgemeingutem Stehvermögen. Meist gut zu bear-beiten. Auch ist die Oberflächenbehandlungproblemlos. Ausgetretenes Harz muß abervorher entfernt werden. In hohem Maßeresistent gegenüber Chemikalien. Kernholzwitterungsbeständig und unter Wasser vonhoher, der Eiche vergleichbarer Dauerhaf-tigkeit.

Bevorzugte Verwendungen: Sowohlhervorragendes Bau- und Konstruktions-holz als auch Ausstattungsholz. Im Außen-bereich für Türen, Tore, Fenster, Bekleidun-gen, Schindeln sowie im Erd-, Brücken-und Wasserbau verwendet. Im Innenbauu.a. für Wand- und Deckenkonstruktionen.Als Ausstattungsholz für Möbel (Küchen-und Bauernstubenmöbel), Wand- undDeckenbekleidungen, Fußböden undTreppen. Spezialholz für Fässer, Botticheusw. Zur Lagerung und zum Transport vonfesten Chemikalien und chemischenLösungen.

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5. DouglasieBotanischer Name: Pseudotsuga men-ziesii.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich deutlich unterschieden. Das Splint-holz von gelblicher bis rätlichweißer Farbe.Das Kernholz frisch gelblichbraun bisrötlichgelb, im Licht stark braunrot nach-dunkelnd und dem Lärchenholz sehrähnlich. Mit markanter gestreifter bzw.gefladerter Zeichnung.

Eigenschaften: Mittelschwer und ziemlichhart. Harzhaltig. Mit guten Festigkeits- undElastizitätseigenschaften. Mäßig schwin-dend und mit gutem Stehvermögen.Bearbeitbarkeit unterschiedlich; engringi-ges Holz gut und sauber, grobringiges,astiges Holz schwieriger zu bearbeiten.Nach Entfernung eventuell ausgetretenenHarzes lassen sich die Oberflächen ohneProbleme behandeln. Der Witterungausgesetzt das Kernholz von guter natürli-cher Dauerhaftigkeit.

Bevorzugte Verwendungen: Bau- undKonstruktionsholz, Außenfassaden,Dachüberstände, Balkone, Haustüren,Garagentore, Fenster. Als Ausstattungsholzfür Möbel, vor allem aber im Innenausbaufür Wand- und Deckenbekleidungen,Treppen und Fußböden. Ferner für Ramm-pfähle, Masten, Gerüststangen und Pfähle.

6. Weymouthskiefer (Strobe)

Botanischer Name: Pinus strobus.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich voneinander unterschieden, jedochist der Farbunterschied nur wenig ausge-prägt. Das Splintholz von gelblichweißer,das Kernholz von hellerer gelblich- bisrötlichbrauner Farbe, unter Lichteinflußnachdunkelnd. Mit fest eingewachsenenrotbraunen Ästen. Nur schwach gezeichnetund ohne Harzgeruch. Im Aussehen derZirbelkiefer sehr ähnlich. Dekorativ.

Eigenschaften: Sehr homogenes, ausge-sprochen leichtes und weiches Holz. Mitnur niedrigen Festigkeitswerten und mäßi-ger Elastizität und von entsprechendgeringer Tragkraft. Extrem wenig schwin-dend und mit vorzüglichem Stehvermögen.Sehr gut Schall und Temperaturen isolie-rend. Leicht und sauber zu bearbeiten,auch gut zu schnitzen und drechseln. Wirdausgetretenes Harz entfernt, lassen sichdie Oberflächen ohne Probleme behandeln.Der Witterung ausgesetzt mäßig dauerhaft.

Bevorzugte Verwendungen: Als Ausstat-tungsholz vielfach anstelle des knappenZirbelkieferholzes für Möbel und in derI nnenausstattung für Wand- und Decken-bekleidungen verwendet. Ebenso vonBildhauern und Holzschnitzern häufig stattder Zirbelkiefer verarbeitet. Als Spezialholzzur Herstellung von Gußformen, Bienenkä-sten, ferner für leichte Kisten, geringbeanspruchte Innenbaukonstruktionenund Blindholz für Möbel eingesetzt.

7. Zirbelkiefer (Arve)

Botanischer Name: Pinus cembra.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich unterschieden. Splintholz gelblich-weiß, Kernholz gelbrötlich bis hellrotbraungefärbt, nachdunkelnd. Mit dunkelrotbrau-nen, fest eingewachsenen Ästen und wenigbetonter Textur. Angenehm nach Harzriechend, Geruch lange andauernd. Sehrdekorativ.

Eigenschaften: Nur mäßig schwer undweich. Mäßig fest und elastisch. Wenigschwindend und mit sehr gutem Stehver-mögen. Das Holz läßt sich ausgesprochengut bearbeiten, insbesondere hervorragendschnitzen. Auch die Behandlung derOberflächen ist im allgemeinen ohneProbleme - ausgetretenes Harz ist zuentfernen, damit Lacke und Farben ohneStörung angenommen werden. Der Witte-rung ausgesetzt von guter natürlicherDauerhaftigkeit.

Bevorzugte Verwendungen: I n nurbegrenzter Menge verfügbar und in relativkurzen Stammabschnitten (2 bis 4 m)anfallend. Begehrtes Ausstattungsholz fürMöbel und im Innenausbau für Wand- undDeckenbekleidungen im Stil von Bauernstu-ben. Ebenso gesucht für Bildhauer- undSchnitzarbeiten. Im alpenländischen Raumzudem für Schindeln, Fenster und alsKonstruktionsholz mit mäßiger Belastungverwendet. Ferner für kübelartige Behälterund feine Gefäße des Haushalts.

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B. EicheBotanische Namen: Quercus robur fürStiel- oder Sommereiche, Quercus petraeafür Trauben- oder Wintereiche. Beide Artenin den Eigenschaften nahezu identisch.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich deutlich unterschieden. Das meistschmale Splintholz gelblichweiß, dasKernholz gelbbraun gefärbt, nachdunkelnd.Grobporig und mit prägnanter gestreifterbzw. gefladerter Zeichnung. Dekorativ.

Eigenschaften: Mittelschwer bis schwerund hart. Mit ausgezeichneten Festigkeits-und Elastizitätseigenschaften und hohemAbnutzungswiderstand. Wenig schwin-dend und mit allgemein gutem Stehvermö-gen. Leicht und sauber zu bearbeiten.Oberflächenbehandlung ohne Probleme. InVerbindung mit Feuchtigkeit ergebenEisenmetalle blauschwarze Reaktionsflek-ken; umgekehrt wirkt das Holz korrodierendauf das Eisen. Kernholz hoch witterungsbe-ständig, unter Wasser nahezu unbegrenzthaltbar. Splintholz dagegen äußerst pilzan-fällig.

Bevorzugte Verwendungen: Grobjähri-ges „hartes" Holz im Hoch-, Tief- undWasserbau, für Fenster und Türen, imBoots- und Schiffbau, Fahrzeugbau usw.eingesetzt. Außerdem für Weichenschwel-l en, Fässer und Bottiche, Werkzeuge undWerkzeugstiele, Gußmodelle, Leitern undv.a.m. verwendet. Feinjähriges „mildes"Holz dient vielseitigst im Möbelbau und imI nnenausbau für dekorative Wand- undDeckenbekleidungen, Treppen und Fußbö-den (Parkett, Dielenböden und Holzpflaster)sowie Inneneinrichtungen und Einbaumö-bel.

9. EscheBotanischer Name: Fraxinus excelsior.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzteils von gleicher heller weißlicher bisgelblicher oder weißrötlicher Färbung, teilsmit unregelmäßig streifig lichtbraunem bisdunkel- oder schokoladenbraunem oderauch streifig olivbraunem Farbkern (sog.Braun- bzw. Olivkern). Grobporig und mitmarkanter gestreifter bzw. gefladerterTextur. Dekorativ.

Eigenschaften: Mittelschweres Holz mitguten Festigkeitseigenschaften und hoherElastizität. Von außergewöhnlicher Zähig-keit; hart und mit hoher Abriebfestigkeit.Nur mäßig schwindend und gut stehend.Mit allen Werkzeugen allgemein gut zubearbeiten, insbesondere sehr leicht zubiegen. Die Oberflächenbehandlung istproblemlos; ausgesprochen gut beiz- undpolierbar. Resistent gegenüber Chemika-li en. Der Witterung ausgesetzt nicht dauer-haft.

Bevorzugte Verwendungen: Als belieb-tes Ausstattungsholz in Form von Massiv-holz und Furnieren vielfältig im Möbelbaueinschließlich für Biegeformteile und imdekorativen Innenausbau für Wand- undDeckenbekleidungen, Parkettböden undTreppen eingesetzt. Spezialholz zur Her-stellung von Werkzeugstielen und -griffen,Sportgeräten, Leitersprossen und -holmen.Außerdem für Drechslerwaren und Gußmo-delle. Zu den früheren bedeutendenHauptverwendungen gehörten die Wagne-rei, der Fahrzeug- und Maschinenbau.

10. Rüstet' (Ulme)

Botanische Namen: I n Deutschlandkommen drei Rüsterarten vor: Feldröster(Ulmus carpinifolia), Bergröster (Ulmusglabra) und Flatterulme (Ulmus laevis). Alledrei Arten liefern ein wertvolles Nutzholz.Das Holz der Flatterulme wird allerdingsteilweise als etwas geringer bewertet.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich deutlich voneinander unterschie-den. Das z.T. sehr breite Splintholz hellgelbbis gelblichweiß, das Kernholz je nach Artund Standort hellbraun über rotbraun bisschokoladenbraun gefärbt, unter Lichtein-fluß nachdunkelnd. Grobporig und mitmarkanter gestreifter bzw. gefladerterTextur. Sehr dekorativ.

Eigenschaften: Mittelschwer und ziemlichhart. Mit guten Festigkeitseigenschaftenund sehr elastisch und zäh. Mäßig schwin-dend und mit gutem Stehvermögen. Mitgeschärften Werkzeugen allgemein gut bisbefriedigend zu bearbeiten; gedämpft gutzu biegen. Die Behandlung der Oberflächenbereitet keine Schwierigkeiten; gut polier-bar. Unter Wasser und im Boden von hoherDauerhaftigkeit, jedoch weniger gut witte-rungsbeständig.

Bevorzugte Verwendungen: Durch dassog. Ulmensterben sind die Ulmenvorkom-men stark dezimiert, so daß das Holz nichtin den gewünschten Mengen verfügbar ist.I m Möbelbau für Massivholzmöbel inhandwerklicher Einzelfertigung, im Innen-ausbau für dekorative Wand- und Decken-bekleidungen, Treppen, Parkett, Türen undEinbaumöbel verwendet. Ferner für Drechs-lerwaren, Spielwaren, Geräte und Werk-zeugstiele.

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11. EdelkastanieBotanischer Name: Castanea sativa.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich deutlich voneinander abgesetzt.Das schmale, oft nur 2 bis 5 Jahrringe breiteSplintholz gelblichweiß gefärbt; das Kern-holz von gelbbrauner bis dunkelbraunerFarbe, nachdunkelnd und dem Eichenholzsehr ähnlich. Grobporig und mit markantergestreifter bzw.gefladerter Zeichnung.Dekorativ.

Eigenschaften: Mittelschwer und ziemlichhart. Mit guten Festigkeits- und Elastizitäts-eigenschaften. Zwar etwas stärker schwin-dend, jedoch nach der Trocknung mitbefriedigendem Stehvermögen. Mit allenWerkzeugen gut zu bearbeiten. DieBehandlung der Oberflächen bereitet keineSchwierigkeiten. Der Witterung ausgesetztmit hoher natürlicher Dauerhaftigkeit.Ebenso in ständigem Wasser- und Erdkon-takt sehr dauerhaft.

Bevorzugte Verwendungen: Wegen desnur begrenzten Mengenanfalls in Deutsch-l and wenig bekannt und zumeist für Pfähleund im Lawinenverhau eingesetzt. GutesKonstruktionsholz im Innen- und Außen-bau. Bietet sich ferner für Füllungen imMöbelbau sowie im Innenausbau fürTäfelungen und Parkett - wovon in Frank-reich häufig Gebrauch gemacht wird - undfür Treppen und Türen an. In Italien alsSchwellen- und Faßholz genutzt. GeringereQualitäten für Paletten.

12. RobinieBotanischer Name: Robinia pseudoaca-cia.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich voneinander unterschieden. Dasschmale, nur 3 bis 5 Jahrringe umfassendeSplintholz gelblichweiß bis hellgelb odergelblichgrün; Kernholz von gelblichgrünerbis grünlichbrauner oder hellbraunerFärbung, unter Lichteinfluß goldbraun oderschokoladenbraun nachdunkelnd, mattglänzend. Grobporig und mit gestreifterbzw. gefladerter Textur. Dekorativ.

Eigenschaften: Schwer und hart. Mitausgezeichneten Festigkeitseigenschaftenund zugleich von hoher Elastizität undgroßer Zähigkeit. Ferner mit hohem Durch-biegungsvermögen und Abnutzungswider-stand. Nur wenig schwindend und mitgutem Stehvermögen. Trotz der hohenHärte gut zu bearbeiten. Oberflächenbe-handlung problemlos, sehr gut zu polieren.Das Kernholz der Witterung ausgesetzt vonausgesprochen hoher Dauerhaftigkeit;ebenso in Erd- und Wasserkontakt äußersthaltbar.

Bevorzugte Verwendungen: Als Werk-holz wegen des geringen mengenmäßigenAnfalls und der meist schlechten Stamm-form, die oft keine längeren fasergeradenAbschnitte zuläßt, nur beschränkt nutzbarund meist als Pfahlholz eingesetzt. BesteEignung für alle Anwendungsbereiche mithohen Anforderungen an die Festigkeit,Härte und/oder Dauerhaftigkeit wie z. B. fürWerkzeugstiele, Leitersprossen, im Tief-und Brückenbau, für Parkett, Treppenstu-fen, Fenster und Türen. Gutes Drechsler-holz.

13. BucheBotanischer Name: Fagus sylvatica.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzteils gleichfarbig blaßgelblich bis rötlich-weiß, gedämpft rötlichbraun; teils mitmehrzoniger oder wolkig abgestufterrotbrauner Kernfärbung (sog. Rotkern).Feinporig, homogen strukturiert und ohneauffällige Zeichnung mit Ausnahme derSpiegel auf den Rad ialflächen. Schlicht.

Eigenschaften: Mittelschwer bis schwer.Mit hohen Festigkeitseigenschaften, großerHärte und Abriebfestigkeit, dazu zäh.Verhältnismäßig stark schwindend und mitgeringem Stehvermögen. Mit allen Werk-zeugen leicht und sauber bearbeitbar;gedämpft ausgezeichnet zu biegen. DieOberflächen problemlos zu behandeln; gutzu polieren, beizen und färben. Nichtwitterungsfest, jedoch leicht imprägnierbar.

Bevorzugte Verwendungen: Mengen-mäßig wichtigstes einheimisches Laubholzund äußerst vielseitig eingesetzt. Zu denHauptverwendungsbereichen zählen dieHerstellung von Möbeln (besonders fürstark beanspruchte Gebrauchsmöbel,Stühle, Tische und Gestelle), der Innenaus-bau (Treppen, Parkett, Holzpflaster, Trenn-wände), Eisenbahnschwellen, Küchen-und Haushaltsgeräte aller Art, Spielwaren,Werkzeugteile und -stiele, Drechslerwaren,Modellbau, Klavierbau, Verpackungeneinschließlich Paletten, Span- und Faser-platten, Sperrholz (einschließlich derverschiedensten Spezialplatten wie z. B.Multiplexplatten und Panzerholz® ), Zellstoffund Papier, Holzkohle und vieles anderemehr.

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14. AhornBotanische Namen: I n Deutschlandkommen drei Ahornarten vor: Bergahorn(Acer pseudoplatanus), Spitzahorn (Acerplatanoides) und Feldahorn (Acer campe-stre). Als begehrte Nutzhölzer dieneni nsbesondere Bergahorn und danebenSpitzahorn, während Feldahorn wegenseiner zumeist nur geringen Abmessungenkaum von Bedeutung ist.

Holzbeschreibung: Die Ahornartenzeichnen sich durch ein hellfarbiges,feinporiges Holz mit feiner, gleichmäßiger,zuweilen geriegelter Textur aus. Splint- undKernholz sind farblich nicht unterschieden.Das hellste Holz mit gelblichweißer bis fastweißer Färbung liefert Bergahorn, währendSpitzahorn von mehr gelblicher bis rötlicherFarbe ist.

Eigenschaften: Mittelschweres Holz mitguten, der Buche vergleichbaren Festig-keitseigenschaften. Ziemlich elastisch undzäh, dazu hart und von hoher Abriebfestig-keit. Nur mäßig schwindend und mit gutemStehvermögen. Gut zu bearbeiten undschöne glatte Oberflächen ergebend; auchdie Oberflächenbehandlung ist problemlos.Der Witterung ausgesetzt nicht dauerhaft.

Bevorzugte Verwendungen: GesuchtesAusstattungsholz im Möbelbau und Innen-ausbau (Wand- und Deckenbekleidungen,Parkett, Treppen). Zu den weiteren wichti-gen Verwendungsbereichen gehören u.a.:Küchen- und Haushaltsgeräte, Spielwaren,Musikinstrumente (Streich- und Blasinstru-mente), Schnitz- und Drechslerarbeitenund Modellbau.

15. HainbucheBotanischer Name: Carpinus betulus.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich nicht unterschieden; Holz vongrauweißer bis gelblichweißer Farbe.Feinporig, mit schlichter Textur.

Eigenschaften: Schwer und ausgespro-chen hart. Mit hohen Festigkeitswerten undvon großer Elastizität, dabei zäh undschwer spaltbar. Stärker schwindendsowie mit weniger gutem Stehvermögen.Trotz der hohen Härte mit allen Werkzeugensauberzu bearbeiten, gut zu profilieren unddrechseln. Die Behandlung der Oberflächenbereitet keine Schwierigkeiten, beiz- undpolierbar. Nicht witterungsfest.

Bevorzugte Verwendungen: Wegen dermeist nur geringen Dimensionen und oftschlechten Stammformen (Spannrückig-keit) Verwendung eingeschränkt. Spezial-holz für Gebrauchsgegenstände, die einerstarken Beanspruchung durch Stoß,Reibung oder Abrieb ausgesetzt sind:Maschinenteile, Werkzeuge, Werkzeugteilewie Hobel, Hobelsohlen, Stiele für Schlag-werkzeuge, Hämmer und Äxte, Hefte fürSteck- und Lochbeitel, Webschützen und-hülsen, im Musikinstrumentenbau fürKlaviermechaniken, Schuhmacherleisten,Gießereimodelle, Sportgeräte (Billard-queues), Haus- und Küchengeräte, Hack-klötze für Metzgereien und Großküchen,Fußbodenbeläge für Maschinen- undWerkhallen. Ferner als Drechslerholzverwendet.

16. BirkeBotanische Namen: In Deutschland sindmit der Sandbirke (Betula verrucosa) undder Moorbirke (Betula pubescens) zweibaumförmig wachsende Birkenartenheimisch. Ihr Holz weist jedoch keinenennenswerten Unterschiede auf.

Holzbeschreibung: I n der Regel ohneFarbkern und von gelblichweißer, rötlich-weißer bis hellbräunlicher Farbe. Mit feinenbis mittelgroben Poren, zarter Fladerungund leicht seidigem Glanz; außerdemhäufig mit Lichteffekten. Infolge welligenFaserverlaufs teilweise auch flammig-feld-artig gezeichnet und dann besondersdekorativ.

Eigenschaften: Mittelschwer und mitguten mechanisch-technologischenEigenschaften. Elastisch und zäh, abernicht besonders hart. Mäßig schwindend,jedoch mit weniger gutem Stehvermögen,da stärker arbeitend. Leicht und sauber zubearbeiten. Ausgezeichnet beiz- undpolierbar, wie auch sonst die Oberflächen-behandlung keine Schwierigkeiten bereitet.Nicht witterungsfest.

Bevorzugte Verwendungen: Massiv undi n Form von Furnieren im Möbelbau undI nnenausbau (für dekorative Bekleidungenmit Lichteffekten und Parkett). Außerdemzur Imitation von Edelhölzern wie Nußbaumund Kirschbaum für Stilmöbel. Fernergeschätztes Holz für Drechsler- undSchnitzarbeiten sowie für Sportgeräte,Musikinstrumente, Bürsten- und Pinsel-stiele und als Industrieholz für Span- undFaserplatten eingesetzt. In Skandinavienvon großer Bedeutung für Sperrholzplatten.

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17. PappelBotanische Namen: Populus tremula fürAspe (= Zitterpappel, Espe), Populus albafür Weiß- oder Silberpappel, Populus nigrafür Schwarzpappel. Pappelnutzholzstammt überwiegend von als sog. Wirt-schaftspappeln angebauten Kultursorten.

Holzbeschreibung: Aspe mit gleichfarbi-gem gräulichweißem bis gelblichweißemSplint- und Kernholz. Weiß- und Schwarz-pappel mit breitem weißlichem Splintholzund schwach rätlichbraunem bis bräunli-chem Kernholz. Feinporig, kaum gezeich-net. Schlicht.

Eigenschaften: Leichtes bis mittelschwe-res, sehr weiches Holz. Von nur geringerFestigkeit, jedoch trotz der Weichheit mitrelativ hohem Abnutzungswiderstand. Nurmäßig schwindend und mit gutem Stehver-mögen. Allgemein leicht zu bearbeiten,aber teilweise weniger glatte, wolligeOberflächen ergebend. Die Oberflächenbe-handlung bereitet keine Schwierigkeiten;gut heizbar, aber unbefriedigend polierbar.Nicht witterungsfest.

Bevorzugte Verwendungen: Spezialholzfür Zündhölzer, Holzschuhe, Prothesenund im Saunabau für Sitz- und Liegebänke.I n der Verpackungsindustrie für Obst- undGemüsesteigen, Spankörbe, Käseschach-teln, Geschenkverpackungen, Kisten,Paletten und als leichtes Füllholz für Contai-ner eingesetzt. Außerdem für Back- undSchlachtmulden, Hutformen, Zeichenbret-ter und als Schnitzholz verwendbar. ImMöbelbau als Blindholz. Industrieholz fürSpanplatten, Faserplatten und Holzwolle-platten.

18. WeideBotanische Namen: Salix alba für Silber-oder Weißweide. Daneben gibt es verschie-dene Unterarten und Varietäten der Silber-weide, wie z. B. die Dotterweide. Anderebaumförmige Weidenarten sind die Bruch-weide (Salix fragilis) und Salweide (Salixcaprea) mit der Silberweide vergleichbarenHolzeigenschaften.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich unterschieden. Das oft breiteSplintholz von weißlicher bis gelblichweißer,das Kernholz von hellbräunlicher bisrötlichbrauner Färbung. Feinporig, mitzarter Streiter- bzw. Fladerzeichnung. Inguter Farbqualität durchaus ansprechend.

Eigenschaften: Mittelschwer und sehrweich. Von nur geringer Festigkeit undwenig elastisch. Mäßig schwindend und mitbefriedigendem Stehvermögen. Bearbei-tung setzt gut geschärfte Werkzeugevoraus, da leicht ausfasernd. Nicht immerglatte Oberfläche ergebend. Die Behand-lung der Oberflächen ist unproblematisch;gut zu beizen und lackieren, jedoch nichtbefriedigend polierbar. Nicht witterungs-fest.

Bevorzugte Verwendungen: Grundsätz-li ch überall dort einsetzbar, wo PappelVerwendung findet, wenn nicht speziellgleichmäßig hellfarbiges Holz gefordert ist.Ferner für Schaufel- und Rechenstiele.Größere Bedeutung als den Baumweidenfür die Holznutzung kommt allerdings denstrauchförmigen Weiden als sog. Flechtwei-den für die Herstellung von Körben aller Art,Korbmöbeln, Strandkörben usw. sowie fürFaschinen zu.

19. ErleBotanische Namen: Alnus glutinosa fürSchwarz- oder Roterle, Alnus incana fürWeiß- oder Grauerle. Nutzholz liefertvornehmlich die Schwarzerle, während dieWeißerle nur selten in nutzholztauglichenDimensionen anfällt.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich nicht unterschieden; Holz rötlich-weiß, rötlichgelb bis hellrötlichbraungefärbt. Feinporig, von feiner, geradfaseri-ger Struktur und zarter Fladerung.

Eigenschaften: Mittelschwer und weich.Wenig fest bzw. tragfähig und wenigelastisch. Mäßig schwindend und mitgutem Stehvermögen. Leicht und sauberzu bearbeiten, gleichmäßig glatte Oberflä-chen ergebend. Dünnes Holz beim Nagelnzum Splittern neigend. Oberflächenbe-handlung ohne Probleme, insbesonderevorzüglich zu polieren und beizen. Nurwenig witterungsfest, jedoch unter Wasservon außerordentlich hoher, der Eiche nurwenig nachstehender Dauerhaftigkeit.

Bevorzugte Verwendungen: Im Möbel-bau, Uhrengehäusebau und für Restaurie-rungen als Vollholz zur Imitation von Nuß-baum, Kirschbaum und Mahagoni. ImI nnenausbau als Blindholz und für Unter-konstruktionen. Ferner für Drechsler- undSchnitzarbeiten, Leisten aller Art, Stiele fürSchaufeln, Rührwerkzeuge, Gartengeräteund Pinsel, Spielwaren, Gußmodelle,Schuhabsätze, Akkordeongehäuse,I nnenrähmchen für Bienenkästen, Kisten,Obststeigen und Paletten, Räucherspäneeingesetzt.

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20. LindeBotanische Namen: I n Deutschland sindzwei Lindenarten heimisch: Winterlinde(Tilia cordata) und Sommerlinde (Tiliaparvifolia). Ihr Holz weist keine verwen-dungstechnisch relevanten Unterschiedeauf. Bei der sog. Holländischen Linde (Tilia xeuropaea) handelt es sich um eine Kreu-zung der beiden zuvor genannten Arten.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich nicht unterschieden. Holz vonweißlicher bis gelblicher Farbe, dabei öfteretwas hellbräunlich oder rötlich getönt;zuweilen auch grünlich gestreift odergefleckt. Feinporig, von gleichmäßiger,feiner Struktur und ohne deutliche Zeich-nung. Schlicht.

Eigenschaften: Mittelschwer und weich.Nur wenig fest und elastisch. Zwar stärkerschwindend, aber nach der Trocknung mitgutem Stehvermögen. Leicht und sauberbearbeitbar, insbesondere in jeder Richtunghervorragend zu schnitzen und drechseln.Oberflächenbehandlung problemlos,insbesondere gut zu polieren und ausge-zeichnet zu beizen und einzufärben. Nichtwitterungsfest.

Bevorzugte Verwendungen: Zu denHauptverwendungsbereichen des Linden-holzes gehört seit jeher die Bildhauerei,Schnitzerei und Drechslerei. Im Möbelbaufür geschnitzte Teile, Zierleisten und Kas-settenfüllungen sowie als Imitationsholz fürNußbaum und Kirschbaum eingesetzt.Ferner für Kuckucksuhren, Spielwaren,Hutformen, Gießereimodelle, Architektur-modelle, Stiele für Flachpinsel und alsBlindholz für Wendeltreppen verwendet.

21. RoßkastanieBotanischer Name: Aesculus hippoca-stanum. Die Roßkastanie ist zu unterschei-den von der Edelkastanie (Castanea sativa),die ein im Aussehen und in den technologi-schen Eigenschaften stark unterschiedenesHolz liefert.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzvon mehr oder weniger gleicher heller,gelblichweißer bis schwach rötlicher oderbräunlicher Färbung. Teilweise auchunterschiedlich stark streifig durchzogen.Sehr feinporig, von homogener, feinfaseri-ger Struktur und ohne deutliche Zeichnung.Meist drehwüchsig. Schlicht; bei welligemFaserverlauf jedoch geflammt und danndekorativ.

Eigenschaften: Mittelschwer und ziemlichweich. Von nur geringer Festigkeit undElastizität. Mäßig schwindend und mitgutem Stehvermögen. Mit gut geschärftenWerkzeugen leicht und sauber zu bearbei-ten. Beizen, Farben und Lacke problemlosannehmend; ebenso gut polierbar. Nichtwitterungsfest.

Bevorzugte Verwendungen: Da meistdrehwüchsig, vielfach fehlerhaft und vonschlechter Stammform ist die Verwendungbegrenzt. Meist für Verpackungen (leichteKisten, Obst- und Gemüsesteigen, Palet-ten) eingesetzt und von der Span- undFaserplattenindustrie aufgenommen. GuteQualitäten lassen sich vorteilhaft für gröbereDrechsler- und Schnitzarbeiten, Holz-schuhe, Küchen- und Haushaltsgeräte undBürstenstiele nutzen. Möglich ist auch derEinsatz als Blindholz sowie massiv füreinfache Möbel, speziell für Küchentische.

22. NußbaumBotanischer Name: Juglans regia.

Holzbeschreibung: Mit farblich deutlichunterschiedenem Splint- und Kernholz.Das 5 bis 10 cm breite Splintholz grauweißbis rötlichweiß gefärbt, das Kernholz inAbhängigkeit von Alter und Standort sehrvariabel von hellgrauer, über mausgrauerbis dunkelbrauner oder violettbraunerFarbe, dabei oft mit Farbstreifen („gewäs-sert"), unregelmäßiger Aderung oderwolkiger Färbung. Unabhängig hiervoni nfolge der meist deutlichen Jahrringstrukturmit schöner Flader- bzw. Streiferzeichnung;teils auch mit geriegelter oder geflammterTextur. Relativ grobporig. Besondersschönfarbiges, sehr dekoratives Holz.

Eigenschaften: Zwischen mittelschwerbis schwer einzustufen und mit gutenFestigkeitseigenschaften, vor allem äußerstbiegefest. Mäßig schwindend und mitgutem Stehvermögen. Leicht und glatt zubearbeiten, insbesondere gut zu profilieren,drechseln und schnitzen. Ebenso läßt sichdas Holz ausgezeichnet polieren wie auchdie sonstige Oberflächenbehandlungproblemlos ist. Mäßig witterungsfest.

Bevorzugte Verwendungen: GleichKirschbaum ein ausgesprochenes Ausstat-tungsholz und gleich diesem als Massivholzund Furnier vorrangig für Möbel, Musikin-strumente (Klaviere) und im anspruchsvol-l en Innenausbau für Bekleidungen, Türenund Treppen eingesetzt. Begehrt fürDrechsler- und Schnitzarbeiten aller Art.Spezialholz für Gewehrschäfte.

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23. KirschbaumBotanischer Name: Prunus avium(sowohl für die wildwachsende Kirscheoder Vogelkirsche des Waldes als auch fürdie Süßkirschensorten mit zusätzlicherBezeichnung der jeweiligen Fruchtsorte).

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich unterschieden: Der schmale Splintgelblich bis rätlichweiß, das Kernholz imfrischen Zustand nur wenig dunkler,gelblich- bis hellrötlichbraun, unter Lichtein-fluß jedoch zu einem warmen rötlichbrau-nen bis hellgoldbraunen Alterston nachdun-kelnd. Feinporig und mit zarter, bisweilenauch geflammter Zeichnung. Besondersdekoratives, Eleganz ausstrahlendes Holz.

Eigenschaften: Mittelschwer und mitguten Festigkeits- und Elastizitätseigen-schaften. Mäßig schwindend. Leicht undsauber zu bearbeiten, gedämpft ausge-zeichnet zu biegen sowie gut zu polieren,beizen und färben. Auch die sonstigeOberflächenbehandlung ist problemlos.Nicht witterungsfest.

Bevorzugte Verwendungen: Als ausge-sprochenes Ausstattungsholz massiv undals Furniere vorrangig im Möbelbau fürStilmöbel und moderne Möbel sowie imanspruchsvollen Innenausbau für Wand-und Deckenbekleidungen, Türen, Treppenund Einbaumöbel von Geschäfts- undRepräsentationsräumen eingesetzt. Belieb-tes Drechsler- und Schnitzereiholz, insbe-sondere für kunstgewerbliche Gebrauchs-,Geschenk- und Zierartikel. Außerdem fürdie Herstellung von Musikinstrumenten undHaushaltsartikeln wie Bürstenrücken,Messerhefte, Backmodel usw. verwendet.

24. ElsbeereBotanischer Name: Sorbus torminalis.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzvon gleichmäßiger heller gelblich-weißerbis rötlich-brauner, unter Lich~einfluß nach-dunkelnder Farbe; gedämpft mit warmenhellen bis dunklen Rottönen. Bei Falsch-kernbildung auch mit dunklerem rotbraunembis schwarzbraunem Farbkern. Feinporig,ohne auffällige Zeichnung. Sehr dekorativ.

Eigenschaften: Schwer und hart. Mitguten Elastizitäts- und Festigkeitseigen-schaften. Stärker schwindend, jedochnach der Trocknung mit gutem Stehver-mögen. Gut und sauber zu bearbeiten, dieWerkzeuge sollten aber sorgfältiggeschärft sein. Die Bearbeitung der Ober-fl ächen ist in jeder Hinsicht problemlos.Von nur geringer natürlicher Dauerhaftig-keit.

Bevorzugte Verwendungen: Gesuchtesund hochbezahltes Ausstattungsholz fürdie Herstellung exklusiver Möbel und fürden anspruchsvollen Innenausbau. ImMusikinstrumentenbau für Mechanikteilevon Klavieren und Cembalos, für Orgel-pfeifen und Dudelsackpfeifen sowie Block-fl öten. Ferner Spezialholz u. a. für Meß-und Zeichengeräte, Stiele und feineSchnitz- und Drechslerarbeiten.

25. BirnbaumDer Birnbaum liefert ein der Elsbeeresowohl im Aussehen als auch in den tech-nologischen Eigenschaften sehr ähnlichesHolz. Daher wird im Holzhandel und in derHolzverarbeitung häufig auch nicht zwi-schen ihnen unterschieden, und es werdenbeide unter dem Sammelbegriff „Schwei-zer Birnbaum" geführt.

26. ZwetschgenbaumBotanischer Name: Prunus domestica.

Holzbeschreibung: Splint- und Kernholzfarblich deutlich voneinander abgesetzt.Das schmale Splintholz gelblichweiß bishellrötlich; Kernholz rötlichbraun bis dunkel-rotbraun, oft auch violett gestreift, dabeinicht selten auch insgesamt mit violetterTönung. Feinporig und von gleichmäßigerStruktur. Mit gestreifter bzw. geflammterZeichnung. Besonders schönfarbig unddekorativ.

Eigenschaften: Dichtes, hartes undziemlich festes Holz. Bei der Trocknungstark schwindend mit stärkerer Neigungzum Reißen und Werfen; nach der Trock-nung jedoch mit gutem Stehvermögen.Sauber und glatt zu bearbeiten, insbeson-dere gut zu drechseln. Die Behandlung derOberflächen ist problemlos; besonders gutzu polieren. Der Witterung ausgesetzt nichtdauerhaft.

Bevorzugte Verwendungen: Verwen-dungsmöglichkeiten infolge des mengen-mäßig nur geringen Anfalls, da ausschließ-l ich aus Obstgärten und -plantagen stam-mend, der meist nur geringen Abmessun-gen und der häufigen Kernfäule in älterenBäumen stark eingeschränkt und meist aufKleinteile begrenzt. Vornehmlich alsSchnitz- und Drechslerholz für kunstge-werbliche Artikel, Holzbestecke, Messer-hefte, Knöpfe und dergleichen genutzt.Ferner für Intarsien und Holzblasinstru-mente (Blockflöten). Größere, fehlerfreieAbschnitte für dekorative Kleinmöbel inhandwerklicher Einzelfertigung.

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I m folgenden sind in tabellarischer Form die vielfältigen Möglichkei-ten der Holzverwendung aufgelistet. Zwar ist es kaum möglich, dieVerwendungsarten des Holzes in ihrer Gesamtheit darzustellen,doch wurde versucht, einen möglichst umfassenden Katalogaufzustellen. Die Hauptfertigungsgruppen (Produktgruppen)umfassen 18 Tabellen, in denen ihre jeweiligen gebräuchlichen undmöglichen Verwendungszwecke aufgeführt sind. Am Ende jederTabelle wird auf die entsprechende Tabelle des Teils III verwiesen,aus der die jeweils geforderten Holzeigenschaften und die geeigne-ten einheimischen Holzarten entnommen werden können.

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- Fahrzeugdepots, Garagen- Flugzeughallen- Brücken (siehe Pkt. 2)

• Gewerbliche Bauten:- Einkaufszentren- Verkaufshallen für Groß- und Baumärkte- Markthallen- Hotels, Pensionen, Herbergen- Gaststätten, Restaurants- Kantinen, Kasinos- Studios, Ateliers- Verwaltungs- und Bürogebäude- Produktions- und Werkhallen- Lagerhallen- Wartungshallen

Landwirtschaftliche Zweckbauten:- Stallungen aller Art- Reithallen- Scheunen (Bergeräume)- Fahrzeug-, Maschinen- und Geräteschuppen- Silos (Hoch- und Flachsilos)- Gewächshäuser- Außenanlagen (Schutzhütten, Stadel, überdachte Weidemelk-

stände und Futterplätze, Zäune und Koppeltore, Hochsitze)• Fliegende Bauten:

- Behelfsbauten, Notunterkünfte- Buden, Kioske- Karusselle, Luftschaukeln und dgl.- Festhallen und -zelte

2. Spezielle Anwendungsbereiche des Holzbaus•

Brücken:- Fußgänger- und Radwegbrücken- Straßenbrücken

Türme:- Aussichtstürme- Glocken- und Kirchtürme

• Kühltürme• Holz in aggressiven Medien• Holzmastenbauart

3. Bauteile von Bauwerken in Massivbauweise(Tragwerke/Tragwerkbauteile)

Dächer/Dachstuhlkonstruktionen- Flachdächer: belüftete Dächer (Kaltdächer), unbelüftete

Dächer (Warmdächer)- Geneigte Dächer: Pfettendach, Sparrendach, Kehlbalkendach,

Bi nderdachkonstruktionen- Dachschalungen- Decken (Trägerdecken, Holzbalkendecken, Galerien)- Innenwände (z. B. Fachwerkwände, Ständerwände, Wände in

Tafelbauart)

Geeignete Holzarten Tab. 19

Zum Hochbau zählen alle Bauwerke und Bauteile in den ver-schiedensten Nutzungs- und Konstruktionsarten oberhalb derErdoberkante einschließlich der zugehörigen Gründung, soweitdiese ihrem Umfang entsprechend nicht dem Tiefbau-> Tab. 1.2 zuzuordnen ist: z. B. Wohn-, Geschäfts-, Lager-,

Wutschafts-, Produktions-, Sport- und sonstige Zweckbauten.

Bei dem im Hochbau eingesetzten Holz ist zu unterscheiden:•

Bau- bzw. Konstruktionsholz, das vor allem im handwerklichen,zi mmermannsmäßigen Holzbau und im Ingenieurholzbau eingesetzt wird;

• Ausbauholz (Bautischler- bzw. Bauschreinerholz) für Fenster,Türen, Fußböden, Treppen usw., das Tabelle 3 zugeordnetist.

Die Möglichkeiten der Verwendung von Holz im zimmermannsmäßi-gen Holzbau und Ingenieurholzbau sind ungleich vielfältiger alsweithin angenommen und erstrecken sich u.a. auf folgende Anwen-dungsbereiche:

1. Bauwerke•

Wohnhäuser (Einfamilien-, Mehrfamilienhäuser, Doppelwohnhäu-ser, Reihenhäuser, additive Häusergruppen) in Blockbau undSohlenbau, Fachwerkbau, Skelettbau, Rahmenbau, Tafelbau

Mehrzweckgebäude (Wohnhäuser mit Büro, Werkstatt, Atelierund dgl.)

Ferienhäuser, Wochenendhäuser in zuvor genannten Bauweisenund als Nurdachhäuser

. • Jagdhütten• Anbauten, Zusatzbauten von Wohnhäusern und anderen Gebäu-

den, z. B.- Wintergärten- Balkone- Garagen- Carports- Gartenhäuser, -hätten- Geräteschuppen, Fahrradschuppen

Kommunalbauten und andere öffentliche Bauten:- Kindergärten- Jugendheime- Alters- und Pflegeheime- Krankenhäuser, Sanatorien- Schulen, Hochschulen- Verwaltungsgebäude- Stadt- und Mehrzweckhallen- Bürgerzentren, Versammlungsstätten- Freizeitzentren- Bibliotheken- Museen- Messehallen, Ausstellungsgebäude- Festhallen- Pavillons- Konzerthallen- Sakralbauten (Kirchen, Kapellen, Aussegnungshallen, Pfarr-

zentren, Gemeindehäuser)• Sport- und Freizeitbauten:

- Turn- und allgemeine Sporthallen- Schwimmhallen- Eissporthallen- Tennishallen- Reithallen- Radrennbahnen- Schießstände- Bootshallen- Sprungschanzen- Tribünen, Tribünenüberdachungen

• Verkehrsbauten:- Stationsgebäude- Bahnsteigdächer- Wartehäuschen- Straßenüberdachungen- Autobahnraststätten- Lärmschutzwände (vgl. auch Tab. 1.2)- Geröllschutz

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Der Tiefbau umfaßt im Unterschied zum Hochbau -~ Tab. 1.1die Bauarbeiten zu ebener Erde sowie in oder unter der Erde, wiez. B. Straßen-, Erd- und Tunnelbau, Eisenbahnbau, Wasserbau,Bergbau und Lawinenverbau.

Hiervon werden Wasserbau -> Tab. 1.3 und Bergbau-> Tab. 1.4 wegen ihrer spezifischen Besonderheiten häufig

als eigene Baubereiche aufgefaßt, ohne daß jedoch ihre klareAbgrenzung immer möglich ist. Andererseits erfolgt der Bau vonBrücken -> Tab. 1.1 in der Regel durch Tiefbaufirmen.

Wesentliche Anwendungsgebiete für Holz im Tiefbau sind:. Schwellen•

Rammpfähle•

Pfahlgründungen/Fundamentpfähle; Palisaden siehe Tab. 4•

Masten, Pfähle, Stangen; Zäune siehe Tab. 4•

Lawinenverbau•

Lärmschutzwände. Spundwände•

Baugrubenverbau

Geeignete Holzarten Tab. 20

Der Wasserbau umfaßt alle baulichen Maßnahmen, die sich auf dieBenutzung des Wassers oder auf die Sicherung gegen Wasserschä-den und -angriffe erstrecken: Hafenbau, Strom- und Kanalbau,Deichbau, Küsten- und Ufersicherungsbau und Landgewinnungs-bau.

Wichtige Anwendungsgebiete für Holz im Wasserbau sind:

Rundholz Schnittholz

Hafenbau • Rammpfähle für- Dalben- Leit-, Führungs-

und Tragpfähle- Anbindepfähle- Pfahlgründungen

(i nsbesonderevon Kaianlagen)

- Spezialanwen-dungen*)

• Nicht gerammtePfähle-fürschwimmende

Landeanlagen(Schlengel)

- als Reibpfähle( = Streichpfähle),Reibholme,Scheuerleistenan Stegen

• Spund- und Stülp-wände

• Verzimmerung derDalben, Befesti-gung und Verbin-dung von Reib-pfählen, Führungs-pfählen und dgl.

• Fender (als ver-zimmerte Kant-hölzer)

• Landungsstege(Anleger), Brücken-belege, Treppen

*) Spezialanwendungen: Entmagnetisie-rungsanlagen von Kriegsschiffen, Anlagenzum Einregulieren magnetischerSchiffs-kompasse, Anlegebrücken/Landungs-brücken für Tanker und Chemikalienbefördernde Schiffe.

Strom- und Kanal-bau

• Rammpfähle fürDalben

• Pfähle zur Ufer-scherung (Holz-pfahlpakete,Faschinenpfähle)

• Nadelwehre

• Schleusentore•Schätztafeln

• Schlengel(Schwimmfender)

• Bohlwerke• Dammbalken-

wehre• Stege (Anleger),

Brückenbelege,Treppen

Küstenwasserbau,Küstenschutz

• Pfähle für- Lahnungsbau- Fußpfahlsiche-

rungen- Deckwerke

• Schleusentore• Sielbauten

( = Deichschleusen)

Wildbachverbauungim Hochgebirge

• Stangen, Pfähle,Palisaden für- Abtreppungen- Querbauten- Sperren- Buhnen

Geeignete Holzarten Tab. 21

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Bis in die fünfziger Jahre war Holz beherrschender Grundwerkstoffi m Bergbau zum Schachtbau und Streb- und Streckenausbau.Durch den rapiden Rückgang der Kohleförderung und die Einfüh-rung mechanisierter Abbau- und Ausbautechniken unter Verwen-dung von Stahl, Leichtmetallen und Beton ist der Bedarf an Gruben-holz im Vergleich zu den früheren großen Verbrauchsmengen starkzurückgegangen. Die heutigen Einsatzbereiche von Holz im Berg-bau sind im wesentlichen (1) im Strebausbau auf geologischeStörungszonen und die Ausbruchsicherung des Hangenden überden Stahlkappen und (2) im Streckenausbau auf Pfeilerklötze undKantholz zur Sicherung des Saumes der Abbaustrecken und aufden vorübergehenden Hilfsausbau bei Überlastung durch Gebirgs-druck reduziert. Eingesetzt wird überwiegend Rundholz und ingeringeren Mengen Schnittholz:• Rundholz (Grubenrundholz) als

- Stempel- Querhölzer (Anpfähle)- Kappen (Schalhölzer)- Distanzelemente (Bolzen)- Pfeilerholt (Kastenholz)- Verzugsmaterial in Form von aus Knüppeln gerissenen/

gesägten Spitzen• Schnittholz (Grubenschnittholz) als

- Kanthölzer und Balken für den Einbau in Haupt- und Blind-schächten in Form von Einstrichen, Jochhölzern und Kappen(sog. Schachthölzer) und für Bühnen

- Spurlatten- Fahrtenbäume und -sprossen- Bretter und Bohlen für Verschläge, Wetterschleusen und -türen,

Laufbretter, Standbohlen und dgl.- Bretter und Schwarten als Verzugsmaterial- Schwellen für Gleise der Grubenbahnen

Geeignete Holzarten Tab. 22

Geeignete Holzarten Tab. 23

I m Ausbau wird Holz vorwiegend in nachfolgend genannten Berei-chen eingesetzt:• Fenster• Fensterläden•

Rolladenkästen• Türen und Tore• Fußböden• Treppen• Wand- und Deckenbekleidungen•

Prallschutzwände, ballwurfsichere Wände von Sporthallen. Außenbekleidungen (Fassaden). Einbaumöbel, Inneneinbauten und -ausstattungen. Saunaeinbauten

Geeignete Holzarten Tab. 24

Bei der Errichtung und Renovierung von Bauten aller Art bis hin zuGroßobjekten wie Straßen- oder Eisenbahnbrücken dient Holz alswertvoller Bauhilfsstoff mit vorübergehender Nutzung für:. Schalungen• Gerüste (= Baugerüste)

- Arbeits- und Schutzgerüste (Leitergerüste, Raumgerüste,Stangengerüste, Bockgerüste, Hängegerüste, Schutzdächer)

- Traggerüste (Schalungsgerüste, Lehrgerüste, Lagergerüste,Fördergerüste)

• Baugrubenverbau, Gebäudesicherung - Tabelle 1.2

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Geeignete Holzarten Tab. 25

Geeignete Holzarten Tab. 26

Nahezu unbegrenzt sind die Einsatzmöglichkeiten von Holz inunterschiedlichster Bearbeitung und Dimension zur Gestaltung v

oKinderspielplätzen und zur Herstellung von Spielgeräten, wie diefolgenden Beispiele zeigen:

1. Spielplatzgestaltung mit Holz•

Einzäunungen, Türen und Tore•

Beläge für Wege aus Holzpflaster, Stufenanlagen aus Schwellen-hölzern

Sandspielflächenumfassungen•

Tische, Bänke•

Arenaanlagen mit Sitzstufen aus Palisaden und/oder Kanthölzern•

Pergolen•

Palisadenberge, -wände und dgl. zur Geländegliederung und zumAusgleich von Niveauunterschieden

Brücken und Stege

2. Stationäre Spielanlagen und -geräte aus Holz•

Sandkisten•

Rutschen•

Turngeräte aller Art•

Wippen und Schaukeln•

Seilbahnen, Seilschwingen•

Klettergeräte und -vorrichtungen (Wände, Berge, Türme, Würfel,Pyramiden)

Spielhäuser•

Pfahlbauten•

Westerncamps, Indianerzelte•

Ritterburgen•

Eisenbahnen•

Fabeltiere•

Hängebrücken

3. Nicht stationäre Spielgeräte•

Bauwerkgerüste•

Konstruktionsbausätze•

Schnittholzsortimente für Abenteuersiellätze

Zu den zahlreichen möglichen Holzverwendungen im Garten-,Park- und Landschaftsbau gehören:•

Zäune aller Art, Gartentore•

Lärmschutzwände -> Tab. 1.2•

Geröllschutz -> Tab. 1.1•

Brücken und Stege -> Tab. 1.1•

Pfähle•

Palisaden•

Bodenbeläge (Holzroste, Holzpflaster)•

Pergolen•

Carports und andere Überdachungen•

Schutzhütten•

Hochsitze•

Möbel: Garten- und Terrassenmöbel, Freilandmöbel•

Blumenkästen, Pflanzkästen, -tröge und -kübel•

Beeteinfassungen, Kräuterbeete•

Kompostsilos•

Rankgerüste (Spaliere)•

Fahnenmasten, Maibäume und dgl.•

Sandkisten, Spielgeräte

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Die Entwicklung und Herstellung von Holzwerkstoffen zielt immerzunächst darauf, die guten Eigenschaften von Holz, wie beispiels-weise die hohe Festigkeit bei geringem Gewicht oder die leichteBearbeitbarkeit zu erhalten und zu verbessern. Im Vergleich zumnatürlich gewachsenen Holz sollen in den Holzwerkstoffen aber dieoft großen Schwankungen der Holzeigenschaften eingeschränktoder ausgeschaltet werden. Die Holzwerkstoffe haben homogenereEigenschaften, richtungsbedingte Eigenschaftsunterschiede desgewachsenen Holzes werden ausgeglichen, die Aufnahme vonFeuchte und die damit verbundenen Nachteile des Quellens undSchwindens sowie die Rißbildung können vermindert werden, dieDimensionsstabilität, der Abnutzungswiderstand und die Verform-barkeit können erhöht werden.

War früher die Möbelindustrie der Motor für die Entwicklung undProduktion von Holzwerkstoffen, kommt heute das Bauwesen(konstruktiver Holzbau) hinzu. Neue Holzwerkstoffentwicklungenmit sehr guten Festigkeitseigenschaften eröffnen dem Planer neueMöglichkeiten sowohl in konstruktiver als auch in gestalterischerHinsicht. Längst gehen die möglichen Dimensionen der hergestell-ten Platten und Balken weit über das Potential des gewachsenenHolzes, begrenzt immer durch die Dimension des Baumes, hinaus.Rund 11 Millionen m3 Holzwerkstoffe werden jährlich in derBundesrepublik Deutschland hergestellt und in zahlreichen Ver-wendungsbereichen verbraucht (vgl. Tab. 27). Für das Bauwesenund für die vielfältigsten Sonderzwecke wurden zahlreiche Platten-typen entwickelt, welche die besonderen Anforderungen im Bau(z.B. Fertighausbau) erfüllen oder erst ermöglichen.

Vergütetes Holz wird demgegenüber zwar nur in sehr begrenztenMengen und Abmessungen produziert, findet aber häufig für diverseSpezialzecke Verwendung (vgl. Tab. 27).

Holzwerkstoffe•

Mehrschichtplatten•

Sperrholz- Furniersperrholz (Furnierplatten)- Stabsperrholz (Tischlerplatten)- Stäbchensperrholz (Tischlerplatten)

Neuentwicklungen auf Furnierbasis- Furnierschichtholz- Furnierstreifenholz

Spanplatten- Strangpreßplatten- Flachpreßplatten- OSB-Platten (Oriented Strand Boards)- Spanstreifenholz- zementgebundene Spanplatten- gipsgebundene Spanplatten

Faserplatten- Harte Holzfaserplatten- Mitteldichte Holzfaserplatten (MDF)- Weiche, poröse Holzfaserplatten- Gipsfaserplatten

Holzwolle-Leichtbauplatten•

Verbundplatten (= Kombination verschiedener Holzwerkstoffeuntereinander, z.B. Furnierspanplatten, oder Kombination vonHolzwerkstoffen mit anderen Materialien wie beispielsweiseMetalle, Glas- und Carbonfasern)

Kunstharz-Preßholz (in Form von Preßschichtholz, Preßsperrholz,Preßsternholz)

Vergütetes Holz•

Preßvollholz•

Formvollholz•

Tränkvollholz (kunstharzgetränktes Holz (Polymerholz).metallisiertes Ölholz)

Geeignete Holzarten Tab. 27

Der mit Abstand wichtigste Zweig der chemischen Holzverwertungi st die Verwendung von Holz zur Herstellung von Zellstoff, Papierund Pappe. Rund 7,5 Millionen m 3 Holz werden in diesem Bereichjährlich in der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt, wobeineben Durchforstungshölzern vor allem Resthölzer (Hackschnitzel)aus der Sägeindustrie verwendet werden. Je nachdem ob mecha-nisch (Holzschliff, Thermo-Mechanischer-Holzstoff [TMP]) oderchemisch (Sulfit-, Sulfatverfahren etc.) aufgeschlossen, sprechenwir von Holz- oder Zellstoff, den Grundstoffen zur Herstellung allerPapiere und Kartonagen sowie von Windeln, Wischtüchern undPapiertaschentüchern.

Abgesehen hiervon bestehen zahlreiche weitere Möglichkeiten derchemischen Nutzung von Holz und anderen nachwachsendenRohstoffen, die in letzter Zeit wieder vermehrt diskutiert werden:•

Verwertung der chemischen Hauptbestandteile (Cellulose,Polyosen, Lignin) in polymerer Form (z. B. Herstellung von Cellu-losederivaten und deren Verarbeitung zu Cellulosechemiefasern,Kunststoffen, Lacken, Schießbaumwolle, Zellglas).

Aufspaltung der genannten Hauptbestandteile in niedermoleku-lare Verbindungen und monomere Bausteine (z. B. Herstellungvon Ethanol und anderen Alkoholen, Futterhefen, Furfural,Vanillin).

Totalabbau zu gasförmigen Produkten und anschließendeSynthese chemischer Grundsubstanzen (z. B. Methanol).

Verwertung von Holzinhaltsstoffen (z. B. Gewinnung von Terpen-tinöl und Gerbstoffen).

Geeignete Holzarten Tab. 28

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Nicht nur daß Holz in früheren Zeiten ein Hauptwerkstoff für Werk-zeuge und Maschinen bis hin zu Großkonstruktionen der hölzernenGetriebe von Wasser- und Windmühlen war, das Frühstadium derIndustrialisierung bedeutete sogar einen Höhepunkt der holzgebun-denen Technik. Schwere Trag- und Führungsrahmen und Gehäusevon Maschinen bestanden aus Holz. Schlüsselinnovationen derMechanisierung, wie die Kardiermaschine zur Aufbereitung derBaumwollfaser für den Spinnvorgang und die ersten Spinnmaschi-nen, deren Erfinder Wyatt und Hargreaves Zimmerleute waren,stellten Konstruktionen aus Holz dar. Selbst Techniken der Serien-produktion mit austauschbaren Teilen wurden am Holz entwickelt:in Europa die Seilzüge der Schiffstakelungen, in Amerika Holzuhren.Uhren waren bis dahin Luxus- und Prestigeobjekte. Die hölzerneUhr markiert die Entwicklung der Uhr zum Gebrauchsgegenstand.Am Holz entwickelten sich die bis heute wichtigsten Techniken derMaterialverformung.

Wenn auch Holz im Zuge der fortschreitenden Industrialisierungrasch an Bedeutung verlor, ist es gleichwohl bis heute in verschiede-nen technischen Bereichen ein wertvoller und häufig genutzterWerkstoff geblieben unter anderem für:•

Hobelbänke, Werkbänke•

Werkzeuge- Hobel- Hobelbankschlüssel- Leim und Kantenzwingen- Gehr-, Streich- und Winkelmaße- Wasserwaagen- Gestelle und Mittelstege von Handsägen

Stiele und Griffe- Werkzeugstiele für Äxte, Beile und Hämmer- Hefte für Streich- und Lochbeitel, Feilen- Gerätestiele für Spaten, Schaufeln, Hacken, Gabeln, Garten-

geräte und Besen•

Webschützen, Hülsen und Nähgarnrollen für die Textilindustrie•

Schablonen und Lehren•

Meß- und Zeichengeräte, Zeichenbretter•

Modell- und Formenbau- Gießereimodellbau- Schuhleisten- Hutformen und Holzknöpfe für Perückenmacher- Architekturmodelle- Druckwalzen, Drucklettern

Wasserräder, Windmühlenflügel

Geeignete Holzarten Tab. 29

Verpackungen und Behälter dienen sowohl der Herstellung als auchderAufbewahrung, dem Transport, dem Schutz und derAnpreisungvon Gütern. Außer daß Holz als Rohstoff für Papier und Pappe vonüberragender Bedeutung als Verpackungsmittel ist, besitzt es nachwie vor auch als Vollholz, in Form von plattenförmigen Werkstoffenund als Holzwolle einen wichtigen Stellenwert auf dem Verpak-kungssektor. Die große Bedeutung der Packmittelindustrie alsHolzabnehmer unterstreichen folgende zwei Zahlen: Der Schnitt-holzbedarf für Holzpackmittel beträgt etwa 20% des Gesamt-schnittholzbedarfs in der Bundesrepublik Deutschland. Die jährlicheAnzahl der produzierten Paletten beläuft sich auf über 50 Mio.Stück. Zu den aus Holz hergestellten Packmitteln und Behälterngehören unter anderem:•

Kisten, Kistengarnituren und Kisten in Teilen aus Vollholz undSperrholz für Güter aller Art.

Verschläge und Teilverpackungen (Verschalungen, Schlitten,Kantholzkonstruktionen)

Leichtpackmittel- Harrasse (Lattenkisten)- Drahtbundkisten- Steigen- Spankörbe und -schachteln

Flaschenkisten, z. B. Weinkisten•

Werkzeug- und Gerätekästen•

Fässer (Schwerfässer, Leichtfässer, Dichtfässer, Packfässer)•

Bottiche, Kübel•

Paletten•

Kabel- und Seiltrommeln•

Container: Bodenkonstruktionen, Schlitten, Füllhölzer•

Geschenkverpackungen aller Art (z. B. für kosmetische Artikel,Spirituosen, Süßigkeiten und dgl.)

Zigarrenkisten•

Holzwolle

i

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Auf dem Wasser diente Holz seit früher Zeit vom Floß über das Kanu und Boot biszum Schiff als wichtigster Werkstoff. Leichter als Wasser und mit einfachenWerkzeugen leicht bearbeitbar war es lange Zeit ein konkurrenzloses Material.Kaum noch vorstellbar ist die überragende Bedeutung, die Holz im Schiffbau undhier besonders für Kriegsschiffe und damit im Kampf um die Weltmeere besaß. Sounterhielt z. B. allein England gegen Ende des 18. Jhdts. neben einer Handelsflottevon über 10.000 Seglern eine Kriegsflotte von 1000 Schiffen. Für den Bau einesmittleren Kriegsschiffes - meist aus Eiche ausgesuchter Qualität - waren über5000 m3 Holz erforderlich.Zu Land war es die Erfindung von Kufe und Rad, die den Bau von Fahrzeugen fürden Personen- und Gütertransport ermöglichte. Auch hier wäre ohne Holz nichts„gelaufen". Selbst zu Beginn der Entwicklung der heutigen Fahrzeuge im1 9. Jahrhundert bedienten sich ihre Konstrukteure des Holzes. Die 1818patentierte „Laufmaschine" als Vorläufer des Fahrrades des badischen Forst(!)-meisters K.F. Drais von Sauerbronn und das Kirkpatricksche Pedal-Zweirad von1 839 bestanden aus Rädern und geschweiften Längsteilen aus Holz. DieAutomobile der ersten Generation der 80er und 90er Jahre des letzten Jhdts.waren noch aus Holz konstruiert. Ihr Rahmen bestand meist aus Eiche oderEsche, die Sitze und Aufbauten waren aus Nadelhölzern gefertigt. Wenn auchStahl rasch das Holz aus dem Fahrzeugbau verdrängte, wurde speziell imKarosseriebau für Personen- und Lastkraftwagen und Eisenbahnwaggons nochzwischen den beiden Weltkriegen mehr Holz als Stahl verarbeitet.Auch zu Beginn der Entwicklung des Flugzeugbaus war Holz der meist verwen-dete Werkstoff. Die tragenden Konstruktionen bestanden aus Esche oder Fichte,für die Bekleidungen wurde oft Birkensperrholz eingesetzt. Noch im 2. Weltkriegbestanden Rümpfe und Flügel der Kampfflugzeuge teilweise aus Vollholz mitSperrholzbeplankung oder aus formverleimten (gewickelten) Furnieren. DiePropeller waren Verbundwerkstoffe aus Fichte oder Kiefer mit Einspannungen ausHarthölzern, hochverdichtetem Preßschichtholz oder aus Metall.Wenn auch im modernen Verkehrsmittelbau Holz als Konstruktionsmaterial die andie eingesetzten Materialien zu stellenden Anforderungen vielfach nicht erfüllenkann, kommt ihm nach wie vor auf diesem Sektor eine gewisse Bedeutung zu undzwar vornehmlich•

zur Ausstattung von Schiffen, Eisenbahnwaggons (Schlaf- und Speisewagen),Wohnwagen u.a.m.

im Wagenbau für Gestell- und Kastenarbeiten•

im Eisenbahnwaggonbau für Bodenbeläge und Wände geschlossenerGüterwaggons

• im Flugzeugbau zur Herstellung von Ur-Modellen, bei Instandsetzungsarbeitenälterer Flugzeugtypen, bei Amateur-Einzelbauten sowie für Ultraleichtflugzeugeund unbemannte Fluggeräte und für Propeller.

Geeignete Holzarten Tab. 32

I m Möbelbau ist Holz seit jeher wichtigster Rohstoff gewesen.Neben Massivholz werden vor allem furnierte plattenförmigeHolzwerkstoffe (vgl. Tabelle 6 ) verarbeitet. Die für die Sichtflä-chen verwendeten Außen- und Deckfurniere bestimmen dieHolzartenbezeichnung, unter der ein Möbelstück gehandelt wird.

Die Möbelarten lassen sich in vier große Gruppen unterteilen:• Kastenmöbel (Schränke, Kommoden, Truhen, Tonmöbel, Regale

und dgl.)• Sitz- und Liegemöbel (Stühle, Sessel, Bänke, Liegen, Bettgestelle). Tischmöbel (Eß-, Couch-, Arbeits-, Spieltische und dgl.)•

Kleinmöbel (Lampen, Zeitungsständer, Blumenständer,Garderoben usw.)

Von der Funktion und/oder Verwendung her lassen sich unterschei-den:•

Küchenmöbel•

Badezimmermöbel•

Flur- bzw. Garderobenmöbel• Wohnzimmermöbel• Speisezimmermöbel• Schlafzimmermöbel•

Polstermöbel• Sitzmöbel•

Tonmöbel•

Kindermöbel•

Kleinmöbel• Gartenmöbel -> Tabelle 4•

Büromöbel• Schulmöbel•

Ladenmöbel• Spezialmöbel (z. B. Werkstatt- und Labormöbel)•

Kirchen-, Theater- und Kinogestühl

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Die Zahl von Holzartikeln des täglichen Bedarfs ist trotz des Konkur-renzdruckes anderer Materialien, insbesondere der Kunststoffe,nicht nur sehr groß, sondern Holz erfreut sich als natürlicher,dekorativer Werkstoff zunehmender Beliebtheit. Gründe hierfür sindeinerseits die wiederentdeckte Freude an hölzernen Gegenständen,ihre praktische Handhabung und leichte Pflege, andererseits dieErfahrung, daß Kunststoffe kurzlebig sind, rasch unansehnlichwerden und oftmals die in sie gesetzten Erwartungen, z. B. hinsicht-lich Haltbarkeit und Reparierbarkeit, nicht erfüllen. Die folgendeAuflistung verdeutlicht die Vielfalt der Verwendungsmöglichkeitenvon Holz für Gebrauchs- und Verbrauchsartikel, ohne einen Kom-plettkatalog geben zu wollen.• Küchengeräte

- Frühstücks-, Schneid- und Servierbretter- Löffel, Quirle, Fleischklopfer, Nudelhölzer- Messerhefte- Besteckgriffe- Schalen und Schüsseln- Eierbecher- Salz- und Pfefferstreuer- Pfeffermühlen und dgl.- Brotkästen- Backmodel- Zahnstocher- Hackklötze in Großküchen und Metzgereien

• Allgemeine Haushaltsartikel- Holzgefäße aller Art- Kleiderbügel- Bügelbretter- Wäscheklammern- Bürsten und Pinsel- Besenstiele- Kerzenhalter- Nähkästen- Blumenkästen- Schlüsselborde, -leisten- Liegestühle- Toilettendeckel

• Leitern• Holzschuhe, Sandalen, Schuhabsätze• Bleistifte, Füllfederhalter•

Zündhölzer• Schirmstöcke• Spazierstöcke

Geeignete Holzarten Tab. 34 Tab. 37 Tab. 39

20

Geeignete Holzarten Tab. 35

In der Spielzeugherstellung hat Holz seit alters her einen festen Platzeingenommen. So wurden z. B. 1729 allein aus Sonneberg (Thürin-gen) 12.000 Zentner Holzspielwaren in alle Welt verschickt. Darüberhinaus gehören Holzspielerzeugnisse zum Teil der Volkskunst an,wie Erzeugnisse aus dem Erz- und Fichtelgebirge, Thüringen, demBayerischen Wald und Oberbayern. Nachdem in den sechzigerJahren vermehrt Kunststoffe und andere Materialien den Spielzeug-markt eroberten, haben sich seit längerem qualitätsbetonte undpädagogisch wertvolle Holzspielzeuge durchgesetzt. Holzspiel-zeuge lassen der Phantasie des Kindes freien Raum, machen durchihre klare Formgebung dem Kind den Spielinhalt verständlich undbieten reiche Möglichkeiten, das Spiel zu verändern, interessantund vielseitig zu gestalten. Zu den beliebten Spielzeugen aus Holzgehören unter anderem:• Bauklötze

• Schaukelpferde• Roller• Puppenwagen• Eisenbahnen, Autos, Kräne, Bagger und Schiffe• Puppenstuben, Kaufläden• Kasper- und Marionettenfiguren• Bauernhöfe• Zooanlagen• Häuser, Bäume und zugehörige Figuren• Brettspiele, Spielsteine und -marken• Puzzlespiele• Modellflugzeuge• Pädagogische Lehrmittel• Bastelprodukte

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Für die Herstellung zahlreicher Musikinstrumente ist Holz einerseitsaus akustischen Gründen ein unersetzbarer, andererseits ausästhetischen und traditionellen Gründen nach wie vor der wichtigsteWerkstoff. Einheimische Hölzer finden insbesondere für folgendeI nstrumente Verwendung:•

Saiteninstrumente- Klaviere und Flügel (Pianoforte)- Streichinstrumente: Geige (Violine), Bratsche (Viola), Cello

( Violoncello), Kontrabaß (Violone)- Zupfinstrumente: Gitarre, Laute, Mandoline, Banjo, Zither, Harfe

Blasinstrumente- Holzblasinstrumente: Blockflöte, Flöte (Große Flöte), Klarinette,

Oboe, Fagott- Tasten- und Harmonikainstrumente: Orgel, Harmonium,

Harmonika•

Schlaginstrumente und Schlagstöcke

Die Holzbildhauerei stellt die Kunst dar, aus Holz vollplastischeFiguren (Skulpturen), Gruppen oder halberhabene figürliche Darstel-l ungen zu fertigen. Einen Höhepunkt fand die Holzbildhauereizwischen dem 14. und 16. Jahrhundert unter anderem durchTilmann Riemenschneider, Veit Stoß, Michael Pacher, Jörg Syrlind. J. und d. Ä. und Hans Brüggemann. Unter den Künstlern diesesJahrhunderts war es besonders Ernst Barlach, der Holz wieder inden Mittelpunkt der Bildhauerei rückte.

Die Holzschnitzerei umfaßt die Bearbeitung von Holz mit Schnitz-messern zur Herstellung von ornamentalen Zier- und Rahmenwer-ken (z. B. für Möbel und Kuckucksuhren). Aber auch die serienmä-ßige Anfertigung von Kleinplastiken (wie z. B. Heiligenfiguren,Kruzifixen, Krippenfiguren und sonstigen Figuren), von Köpfen fürKasper- und Marionettenfiguren, Masken, Löffeln und Zierrat allerArt gehören zur Holzschnitzerei. Weitere Erzeugnisse sind Reliefbil-der, Familienwappen, Spiegel- und Bilderrahmen, Wegweiser undHinweistafeln.

Außer den in Tab. 11 bis 17 aufgelisteten Holzverwendungenwird Holz für unzählige weitere Verwendungszwecke eingesetzt. ImHinblick auf die Masse des hierfür benötigten Holzes erscheinen siezwar zumeist nicht sonderlich wichtig, doch haben sie oft wirtschaft-li ch eine größere Bedeutung als ihrem Rohstoffverbrauch entspricht.Zudem verdeutlichen die folgend genannten Verwendungsartennochmals die zahlreichen Möglichkeiten der Ausnutzung dereinheimischen Nutzhölzer und ihrer jeweiligen spezifischen Eigen-schaften.•

Armaturenbretter für die gehobene Automobilausstattung•

Backmodel•

Bienenkästen•

Bleistifte•

Bürsten und Pinsel•

Druckstöcke (Druckformen, Druckplatten)•

Faßhähne, Faßspunde, Flaschenstöpsel•

Geschenkartikel aller Art•

Griffe aller Art für Büroartikel und ähnliche Artikel•

Hackklötze für Fleischereien und Großküchen•

Holzdraht•

Holzkohle für Spezialzwecke (Zeichenkohle, Lötkohle, Aktivkohle)•

Holznägel, Holzstifte, Holzdübel•

Holzperlen•

Holzrohre•

Knöpfe•

Kuckucksuhren•

Kunstgewerbliche Artikel•

Lampen, Lampenfüße•

Leitern•

Leisten aller Art•

Mulden (Bäcker- und Fleischermulden)•

Nähgarnrollen•

Nähkästen•

Peitschenstiele•

Pfeifenköpfe•

Prothesen•

Räucherspäne•

Rolladen•

Schirmstöcke, Spazierstöcke•

Uhrengehäuse•

Zündhölzer

Unter Drechseln versteht man die handwerkliche Kunst der Gestal-tung von Holz und anderen Nichtmetallen durch spanende Formge-bung, d. h. das Herausarbeiten von runden, halbrunden, kugeligenund ähnlichen Formen in den verschiedensten Größen. Mit fort-schreitender Industrialisierung im letzten Jahrhundert hat dasDrechslerhandwerk zwar viel von seiner früheren großen wirtschaft-li chen und kulturellen Bedeutung verloren, doch werden nach wievor und in letzter Zeit sogar wieder vermehrt in zahlreichen Werkstät-ten Drechslerwaren hergestellt. Zu den zahlreichen typischenDrechslerarbeiten gehören u.a.:•

Gedrehte Stuhl- und Tischbeine und andere Möbelteile•

Profilleisten, Profilringe•

Treppengeländer•

Leuchterhalter und -füße•

Kerzenständer•

Teller, Dosen•

Zier- und Gebrauchsschalen aller Art•

Modeschmuck (Ketten, Broschen)•

Spielsteine•

Knöpfe•

Blumenkübel, Blumenvasen•

Garnrollen, Spulen•

Pfeifenköpfe•

Formschalen•

Werkzeugstiele•

Webschützen•

Faßhähne, Faßspunde, Flaschenstöpsel•

Kegel, Kegelkugeln

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Jede Holzart besitzt die ihr eigenen spezifischen Eigenschaften. Dasheißt, Holz stellt nicht einen einheitlichen, sondern vielmehr einenäußerst verschiedenartigen Roh- und Werkstoff dar. Dies ermöglichtes einerseits, Holz für die vielfältigsten Zwecke einzusetzen, ande-rerseits erfordert es, die für den jeweiligen Zweck am bestengeeigneten Holzarten und Holzqualitäten auszuwählen. Im folgen-den werden für die in Teil II aufgeführten Hauptfertigungsgruppenund ihre Verwendungszwecke die hierfür geeigneten Holzartengenannt. Vielfach finden sich darüber hinaus nähere Erläuterungenzu den einzelnen Fertigungsgruppen bzw. ihrer Produkte und zuden geforderten Holzeigenschaften. Die Einteilung und Reihung derTabellen entspricht jener des Teils II.

Für Holzbaukonstruktionen wird Holz als Vollholz, Brettschichtholz und Holzwerk-stoffe eingesetzt. Der Einsatz von Vollholz in Form von Rundhölzern, Balken, Kant-hölzern und Brettern bietet sich überall dort an, wo deren natürliche Querschnitt-abmessungen ausreichen und die üblichen Verbindungen und Befestigungenangewendet werden können. Brettschichtholz (als Standardbauteile in Lagerdi-mensionen oder in Formen und Querschnitten auf das jeweilige Bauobjekt abge-stellt) kommt vor allem in Bereichen zur Anwendung, in denen größere Quer-schnitte und Bauteillängen erforderlich sind oder das Aussehen der gehobeltenund oberflächenbehandelten Brettschichtbauteile ausschlaggebend ist. Auchkönnen gekrümmte oder verdrillte Stab- und Trägerformen nur aus Brettschicht-holz hergestellt werden. Die Holzwerkstoffe (Bau-Furniersperrholz, Furnier-schichthölzer, Flachpreßplatten, harte und mittelharte Holzfaserplatten) ergänzenund erweitern die Einsatzmöglichkeiten.

Holz ist neben Naturstein und Lehm der älteste Baustoff des Menschen. Als Bau-und Konstruktionsmaterial zeichnet es sich u.a. durch folgende Eigenschaftenund Anwendungsmöglichkeiten aus:

. Holz ist ein natürlicher, dekorativer, einfach „schöner" Werkstoff.

. Holz ist einfach und sauber zu be- und verarbeiten.

. Holz besitzt bei vergleichsweise geringem Gewicht hohe Festigkeitswerte.•

Holz ist bei sachgerechter Verwendung von hoher Dauerhaftigkeit.. Holz ist von geringem Pflegeaufwand.. Holz besitzt günstige Wärmedämmeigenschaften wie auch Schalldämmeigen-

schaften.. Holz erfüllt die Brandschutzanforderungen, ohne daß im allgemeinen ein größe-

rer Aufwand erforderlich wird.. Holz ist korrosionsbeständig.. Holz ist beständig gegenüber aggressiven Medien (siehe auch unten).. Holz ermöglicht kurze Bauzeiten unabhängig von der Jahreszeit und erfordert

keine Trockenzeiten der erstellten Gebäude.. Holz ermöglicht eine weitgehende Vorfertigung in Betrieben und Fabriken sowie

eine problemlose Montage vorgefertigter Elemente.. Holz bietet eine Vielfalt von Gestaltungsmöglichkeiten, dabei Bau- und Raumfor-

men ermöglichend, die in anderen Bauweisen nicht oder nur schwierig zu errei-chen sind.

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Allgemeine HinweiseBrücken

Türme

Kühltürme

Für nebenstehend aufgelistete Bereiche des Hochbaus wird Holz als Bauschnittholz, Baurundholz und als vorgefertigteBauteile oder serienmäßig hergestellte Bauelemente (= Fertigteile) verwendet.Beispiele für Bau- und Fertigteile: Brettschichtholzbauteile, geleimte Profilträger (in Dreiecksstrebenbauweise, TrigonitHolzleimbauträger, Weltsteg-Träger), Träger mit Plattenstegen, Fachwerkträger Sonderbauweisen (Nagelplattenbinder,Greimbinder, Menigbinder), Wandbausysteme in Block- und Sohlenbau, Fachwerkbau, Skelettbau, Rippenbau, Tafelbauund Raumzellenbau, Brettschichtholz als Rundstützen.Die Entscheidung zwischen konventionellem Bau oder Fertigteilbau bis zum standardisierten, vollständig aus vorgefertigtenTeilen erstellten Typenhaus bzw. Fertighaus im Wohnbereich ist eine Frage der Zweckmäßigkeit, der Wirtschaftlichkeit unddes persönlichen Geschmacks.

Geeignete Holzarten

Holzbauteile, die tragende, stützende oder überspannende Funktionen übernehmen, müssen vor allem hohe Anforderungenan die Steifigkeit und Festigkeit erfüllen. Daneben bestehen je nach Art der Konstruktion oder Ausführung zusätzlicheAnforderungen, wie gutes Stehvermögen, hohe Dauerhaftigkeit, Wärmedämmung oder Aussehen.Für die Verwendung von Holz für tragende Bauteile gilt DIN 1052 „Holzbauwerke; Berechnung und Ausführung" (04/1988).Nur die hier aufgeführten Holzarten zählen zu den allgemein gebräuchlichen und bewährten Arten im Sinne der Bauaufsicht.DIN 1052 nennt für Vollholz die folgenden einheimischen Holzarten:

NadelhölzerLaubhölzer

Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, DouglasieEiche, Buche*)

*) Buche scheidet allerdings wegen ihres ungünstigen Stehvermögens und ihrernur geringen natürlichen Dauerhaftigkeit unter Witterungseinfluß als Vollholzweitgehend für die Verwendung im Hochbau aus.

Brettschichtholz wird in der Bundesrepublik Deutschland in der Regel aus Fichte hergestellt. Es eignen sich hierfür aberauch Kiefer, Lärche und Douglasie und werden in Sonderbereichen, wie z. BB im Brückenbau (s.u.) eingesetzt.

Brücken aus Holz ermöglichen wie kein anderer Baustoff ein mit der Landschaft verbundenes Bauen bei umweltschonenderTechnik in allen Bauphasen. Dies, die vorzüglichen mechanisch-technologischen Eigenschaften des Holzes und neuePlanungskonzepte haben dazu geführt, daß seit einiger Zeit vermehrt Brücken aus Holz gebaut werden. Das Vorurteil,Holzbrücken seien von nur eingeschränkter Lebensdauer, entkräftet die überdachte Kapellenbrücke in Luzern, die um 1300erbaut, heute immer noch - nach fast 700 Jahren - als Fußgängerbrücke dient. Aber auch offene Brücken lassen sich sokonzipieren, daß sie in ihrer Standdauer überdachten Brücken kaum mehr nachstehen. Zudem sind Holzbrücken äußerstwirtschaftlich in der Unterhaltung.Holzbrücken werden bevorzugt als Fußgänger- und Radwegbrücken, jedoch auch als Straßenbrücken mit Verkehrslastenbis SLW 60 (60 t) gebaut.

Geeignete. Holzarten

Konstruktionsteile: Fichte (als Vollholz und Brettschichtholz), Kiefer, Lärche, Eiche ( als Vollholz unter ausschließlicherVerwendung des Kernholzes).Beläge: Kiefer, Lärche, Douglasie ( bei Mitverwendung des Splintholzes kesseldruckimprägniert), Eiche ( Kernholz).Brüstungen, Handläufe: Kiefer, LärcheDächer: Schindeln aus Lärche, Eiche (unter ausschließlicher Verwendung des Kernholzes).

Allgemeine Hinweise

Türme unterliegen extrem hohen Belastungen, und das Holz ist extrem stark der Witterung ausgesetzt, so daß nur Holzartenmit hohen Festigkeitswerten bei gleichzeitig hoher natürlicher Dauerhaftigkeit zu verwenden sind.

Geeignete Holzarten

Lärche, Douglasie ( bei Mitverwendung des Splintholzes kesseldruckimprägniert), Eiche. Für Glockentürme: Eiche, Rüster.

Allgemeine Hinweise

Aufgrund der guten technologischen Eigenschaften des Holzes und der preisgünstigen Bauweise einer Holzkonstruktiongegenüber alternativen Bauweisen werden seit Jahrzehnten in verschiedenen Industriebetrieben Kühltürme aus Holzeingesetzt. Bei fachgerechter Auswahl des Holzes und entsprechender Holzschutzbehandlung werden Standzeiten vonüber 25 Jahren erzielt. Die für Kühlturmschnittholz geforderten Gütemerkmale sind in den VIK-Gütemerkmalen desArbeitskreises „Kühltürme" festgelegt.

Geeignete Holzarten

Fichte ( gebräuchlichste Holzart), Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie - nicht dagegen Eiche.2 3

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Fortsetzung Tabelle 19

Allgemeine HinweiseHolz in aggressiven Medien

Allgemeine HinweiseHolzmastenbauart

I m Tiefbau wird Holz überwiegend in rundem oder wie bei Schwellen in nur wenigbearbeitetem Zustand verwendet. Als Schnittholz kommt es z. B. bei Spundwän-den und Lärmschutzwänden zum Einsatz. Neben guten Festigkeitseigenschaftenwird insbesondere eine hohe natürliche Dauerhaftigkeit bzw. bei wenig dauerhaf-ten Hölzern eine gute Imprägnierbarkeit gefordert. Vor allem ist das Holz im Über-gangsbereich Erde-Luft aufgrund der hier herrschenden hohen Feuchtegehaltedurch holzzerstörende Pilze gefährdet, so daß entweder Hölzer mit hoher natürli-cher Resistenz zu verwenden sind oder ein sorgfältiger chemischer Holzschutzerforderlich ist. Daneben spielen ausreichend zur Verfügung stehende Mengen

Verwendungsbereiche Allgemeine Hinweise

Schwellen

24

Holz ist allgemein widerstandsfähiger gegenüber festen, flüssigen und gasförmigen Chemikalien als alternative Baustoffe fürtragende Zwecke, wie z. B. Stahl und Stahlbeton.Bei fachgerechter konstruktiver Ausführung und Wahl geeigneter Verbindungsmittel haben sich Holzkonstruktionen inaggressiven Medien bei geringem Pflegeaufwand als äußerst dauerhaft und wirtschaftlich erwiesen. Beispiele hierfür sind:. Produktions- und Lagerhallen der chemischen Industrie, in denen aggressive Gase, Dämpfe, Aerosole sowie feste

Chemikalien in Kontakt mit dem Holz treten: Beizereien, Färbereien, Bleichereien, Kokereien, Batterieproduktions- undLagerhallen, Salz- und Düngemittellager.

. Landwirtschaftliche Zweckbauten: Lagerhallen für Düngemittel, Gärfutterbehälter (als Hoch-, Flach- und Fahrsilos),Güllesilos.

Autobahnmeistereien: Salz- und Streumittellager.. Solebäder. Hier lassen sich zusätzlich die vielfältigen architektonischen Möglichkeiten des Holzes vorteilhaft nutzen, wie

das Beispiel des Solebads in Bad Dörrheim zeigt.

Geeignete Holzarten

Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie, Eiche.Als besonders chemikalienresistent ist Lärche bekannt, die daher bevorzugt auch für Säure- und Beizmittelbotticheeingesetzt wird.

Die Mastenbauart bedient sich des Rundholzes als tragende Stützen, die ohne Fundamente in das Erdreich eingespanntwerden. Die erforderliche Stabilität gegenüber Horizontalschub wird durch Diagonalstreben oder Wandscheiben erzielt.Aufgrund ihrer einfachen Bauweise können kostengünstig Gebäude erstellt werden, vor allem für Bauten der Landwirtschaftund des Gewerbes, z. B. Ställe, Scheunen, Schuppen, Lagerhallen, Mehrzweckhallen sowie auch Freisitze und Unterstell-plätze. Zugelassen sind allerdings nur eingeschossige Bauten.

Geeignete Holzarten

Kiefer, Lärche, Douglasie, Fichte, Tanne. Bei mit Teeröl kesseldruckimprägnierter Kiefer, Lärche und Douglasie wird miteiner Nutzungsdauer bis zu 50 Jahren gerechnet.

Buche

und für einzelne Verwendungsbereiche ausreichende Dimensionen (vor allemLängen) eine Rolle.Für die Verwendung im Tiefbau eignen sich in Abhängigkeit des jeweiligen Einsatz-bereiches von den Nadelhölzern vor allem die im Kernholz dauerhafte Kiefer,Lärche und Douglasie und bei entsprechendem chemischen Holzschutz Fichteund Tanne sowie von den Laubhölzern vor allem Eiche. Beste Eignung besitzenzudem Robinie und Edelkastanie, die jedoch in den erforderlichen Abmessun-gen und Mengen nur begrenzt zur Verfügung stehen. Hauptholzart für Gleis-schwellen ist mit Steinkohlenteeröl imprägnierte Buche.

Als Unterlage für Gleise dienen Schwellenhölzer im Eisenbahnbau vor allem der Befestigung der Schienen, Spurhaltung undÜbertragung der Kräfte auf den Bahnkörper. Die Sortierung des für die Herstellung von Eisenbahnschwellen vorgesehenenRohholzes erfolgt in der Bundesrepublik „nach dem besonderen Verwendungszweck", d. h. für Schwellenholz gibt es eigenegesetzliche Handelsklassen.Von Schwellenhölzern werden insbesondere folgende Eigenschaften gefordert: hohe Festigkeitswerte bezüglich der Auf-nahme von Druck-, Zug- und Biegespannungen, hohe Härte und Abriebfestigkeit, hohe natürliche Dauerhaftigkeit bzw. sehrgute Imprägnierbarkeit, für Weichenschwellen zusätzlich ein hervorragendes Spurhaltevermögen. Zu den besonderen Vortei-len der Holzschwelle gegenüber konkurrierenden Materialien gehören u. a. die gute elektrische Isolierfähigkeit, eine hoheKörper- und Luftschalldämmung, ihre leichte Manipulierbarkeit einschließlich problemloser Gleisunterhaltung und vielfältigeWiederverwendungsmöglichkeiten.

Geeignete Holzarten

Hervorragende mechanische Eigenschaften; sehr gute Imprägnierbarkeit. - Von derDeutschen Bundesbahn wird für Gleisschwellen ausschließlich Buche eingesetzt. Seit1 984 keilzinkenverleimt auch als Weichenschwellen mit Erfolg in der Erprobung.

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An die im Wasserbau verwendeten Baustoffe werden hohe Anforde-rungen gestellt, wobei vor allem folgende Gesichtspunkte gewertetwerden: Festigkeitseigenschaften, Dimension (besonders Längen),Dauerhaftigkeit und ausreichende Nachschubmengen. Daß Stahlund Beton zu den Hauptbaustoffen der Großhäfen geworden sind,ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß Holz in seinenDimensionen an naturgegebene Grenzen stößt. Ferner trugen dieimmer höheren Belastungen der Hafenanlagen durch Ausweitungdes Handels, aber auch die längere Lebensdauer der Konkurrenz-materialien in verschiedenen Bereichen des Wasserbaus zur Ver-drängung des Holzes bei. Andererseits ist Holz in zahlreichen Berei-

chen des Wasserbaus ein bedeutender Baustoff geblieben, so inKlein- und Sporthäfen oder im Küstenschutz und Küstenwasserbau.Auch hat Holz in manchen traditionellen Anwendungsgebieten desStrom- und Kanalbaus, aus denen es zwischenzeitlich fast völligverschwunden war, wieder zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Zu den Vorteilen des Holzes als Baumaterial im Wasserbau gehörenneben seiner leichten Bearbeitbarkeit unter anderem die gutenelastischen Eigenschaften, hohe Widerstandskraft bei schlagartigerBelastung und die Korrosionsfestigkeit in salzhaltigem Wasser. InsGewicht fallen auch die günstigen Kosten von Holzkonstruktionen.

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Rammpfähle für Dalben,Leit-, Führungs- undTragpfähle, Anbindepfähleund Pfahlgründungen

Eiche, Kiefer, Lärche und - allerdings im Hafen- und Kanalbau oft abgelehnt - Douglasie. FürPfahlgründungen kommen als weitere Holzarten Fichte, Tanne und Erle in Frage (vgl. Tabelle 20 ).Sofern die Bauteile nicht ständig unter Wasser verbaut sind und das Splintholz mitverwendet wird, istbei Kiefer und Douglasie Kesseldruckimprägnierung erforderlich.Ergänzend benötigte Hölzer: Für die Verzimmerung der Dalben (sog. Abbundhölzer): Eiche, Kiefer; fürKlampen von Anbindepfählen zur Verhinderung des Abrutschens der Halteleinen: Buche ; für Futter vonRammhauben: Wurzelholz der Hainbuche .

Schiengel (Schwimmfender) Bei Verwendung von Stämmen/Pfählen für die Unterwasserbauteile Tanne als besonders schwimmfä-hige Holzart, bei Verwendung einer doppellagigen Sohlenkonstruktion Kiefer mit Verbund aus Eichen -balken als sog. „Dübelhölzer". Für die Laufbohlen Kiefer, Lärche, Douglasie .

Stege, Brückenbeläge,

Eiche, Kiefer, Lärche, Douglasie ( Eiche als Kernholz; bei Nadelhölzern unter Mitverwendung desTreppen

Splintholzes Kesseldruckimprägnierung erforderlich).

Spundwände, Stülpwände

Kiefer, Lärche, Douglasie, Eiche, Erle, Rüster, Robinie, Edelkastanie.

Bohlwerke

Eiche, Kiefer, Lärche, Douglasie.

Pfähle

Reibpfähle: Kiefer, Lärche, Douglasie, Eiche ; Buhnenpfähle: wie zuvor und Rüster, teils auchFichte, Tanne ; Pfähle für Lahnungsbau, Fußpfahlsicherungen, Deckwerke: Fichte, Tanne, Lärche,Douglasie ; Pfähle für Pfahlpakete zur Ufersicherung: alle genannten Nadelhölzer ; Stangen fürNadelwehre: Lärche .

Schleusentore (S),

Eiche ( S, D, St), Kiefer (Si, St).Dammbalkenwehre (D),Wände für Sielbauten (Si),Schätztafeln (St)

Faschinen (aus Nutzreisig)

Nadelholzfaschinen für den Lahnungs- und Deckwerksbau und für Sinkstücke als Unterlage fürBuhnen, Dämme und dgl.: Fichte, Tanne; Laubholzfaschinenfür Sandfangzäune: Weide, Hasel, Erle,Buche, Birke.

Fortsetzung Tabelle 21Daneben entspricht Holz besser als andere Materialien ästhetischen

che, Douglasie, teils auch Fichte und Tanne sowie von denAnsprüchen: Hölzerne Stege mit weißen Geländern gehören einfach

Laubhölzern vor allem Eiche und Erle. Gut geeignet sind fernerzur Hafen- und Segleratmosphäre.

Rüster, Robinie und Edelkastanie, die jedoch in den benötigtenQualitäten und Dimensionen schwierig zu beschaffen sind und

Für die Verwendung im Wasserbau eignen sich in Abhängigkeit vom

somit gezwungenermaßen nur begrenzt Einsatz finden.Einsatzbereich von den Nadelhölzern insbesondere Kiefer, Lär-

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vgl. Auflistung Tabelle 1.4

vgl. Aufstellung Tabelle 2

Geeignete Holzarten

Fichte, Tanne Aufgrund des ausgesprochen guten Warnvermögens insbesondere als Stempelholzvorzüglich geeignet.

Kiefer

Mit gutem Warnvermögen bei gleichzeitig guter Festigkeit und Dauerhaftigkeit desKernholzes.

Lärche

Mit sehr guten Festigkeitseigenschaften und wegen des hohen Kernanteils mit hohernatürlicher Dauerhaftigkeit bei gutem Warnvermögen.

Douglasie

Mit guter Warnfähigkeit und Dauerhaftigkeit (vergleichbar mit Lärche).

Eiche

Mit hoher Biegefestigkeit und natürlicher Dauerhaftigkeit bei gutem Warnvermögen,jedoch im Vergleich zu den Nadelhölzern mit relativ hohem Gewicht. Vornehmlich alsSchnittholz für Schalhölzer, Fahrtenbäume und -sprossen, Schwellen und Bohleneingesetzt.

Robinie Hochwertiges Grubenholz, das hohe Festigkeit und außergewöhnliche Dauerhaftigkeitmit ausgezeichneter Warnfähigkeit vereinigt, wobei die hohe elastische Durchbiegungein zusätzliches „optisches" Warnvermögen darstellt. Allerdings schränkt der geringeMengenanfall ihre Verwendung stark ein.

Geeignete Holzarten

Verwendet werden fast ausschließlich Nadelhölzer unter Bevorzugung von Fichte, Tanne undKiefer, eingesetzt sowohl als Rundholz als auch Schnittholz in Form von Brettern, Bohlen, Kantholz undBalken. Zu berücksichtigen sind die einschlägigen DIN-Normen. So schreibt DIN 4420 Teil 2 (Arbeits-und Schutzgerüste; Leitergerüste) für Leitergerüste zwingend Fichte vor. Auf das Gewicht des Holzesbezogen hat Fichte nämlich die größte Tragfähigkeit und ist z. B. 1,6 mal tragfähiger als Eichenholz. Mitder Vorschrift der Verwendung von Fichtenholz wird ein Höchstmaß an Handhabungsleichtigkeit und-sicherheit gewährleistet.

An Grubenholz werden insbesondere hohe Anforderungen an seine Druck-, Knick- und Biegefestigkeitgestellt. Des weiteren werden Dauerhaftigkeit und Handlichkeit verlangt. Eine besondere Rolle spielt dassog. Warnvermögen, d. h. die Eigenschaft des Holzes, bei Auftreten hoher Knickspannungen knisterndeund knackende Geräusche von sich zu geben, bevor die Bruchgrenze erreicht wird. Je früher daswarnende Knistern auftritt und je deutlicher die Geräusche sind, desto wirksamer ist die Warnfähigkeit.Die verschiedenen im Bergbau verwendeten Rundholz- und Schnittholzsortimente und ihre technischenGüte- und Lieferbedingungen sind in einer Reihe von DIN-Normen festgelegt, gesammelt in der „EssenerListe" des Normenausschusses Bergbau (FABERG).

Das leicht zu bearbeitende und äußerst anpassungsfähige Holz sowie die verschiedenen Holzwerkstoffewerden in vielfältiger Weise als Bauhilfsstoffe eingesetzt. Neben der für die Errichtung von Betonbautenerforderlichen Schalung aus Holz haben vor allem Traggerüste in Form von Lehr- und Schalungsgerü-sten besondere Bedeutung. Bei Großobjekten, wie z. B. Brücken, stellen sie nicht selten eindrucksvolle,i ngenieurmäßig gebaute Konstruktionen dar. Weniger spektakulär, aber wichtig sind Arbeitsgerüste, dieder Ausführung verschiedenartiger Arbeiten dienen und Arbeiter, Baustoffe, Werkzeuge oder auchMaschinen zu tragen haben. Ein wesentlicher Vorteil des Holzes ist in diesem Bereich sein relativgeringes Gewicht bei hoher Tragfähigkeit.

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Allgemeine Hinweise

. Innentüren

Fußböden

Fenster sind ein wesentliches Gestaltungselement, die Augen eines Hauses. Fenster aus Holz verleihen einem alten Haus Stilund Charakter, einem modernen Bau schlichte, formvollendete Eleganz, dem Privathaus seine persönliche Note. Zugleichgestalten sie den Innenraum wohnlich und gemütlich. Ebenso sind Holzfensterläden attraktiv und zugleich praktisch.Mit Holz lassen sich alle üblichen Fensterarten (Einfachfenster, Isolierglasfenster, Doppelfenster [= Verbundfenster] undKastendoppelfenster) bauen, wie sich auch jede Fensterform bis zum Rundbogenfenster oder zur anspruchsvollenEcklösung verwirklichen läßt. Dabei sind Holzfenster formstabil, funktionssicher, wärme- und schalldämmend, pflegeleichtund dauerhaft. Bei Berücksichtigung baulich-konstruktiver Maßnahmen, die gerade beim Fensterbau von besondererBedeutung sind, kann mit einer Lebensdauer von über 80 Jahren gerechnet werden.In der Bundesverordnung über den energiesparenden Wärmeschutz sind Holzfenster in die günstigste Gruppe eingestuft.Auch lassen sich sämtliche in den „Richtlinien für bauliche Maßnahmen zum Schutz gegen Außenlärm" aufgeführteFensterarten problemlos aus Holz fertigen.

Geeignete Holzarten

An Fensterrahmen-Holz werden hohe Anforderungen bezüglich mechanischer Stabilität und Formbeständigkeit (Stehvermö-gen) gestellt. Dazu soll es eine lange Nutzungsdauer aufweisen, ein dekoratives Aussehen besitzen und für die Pflege undI nstandhaltung einen geringen Aufwand erfordern. Für die Herstellung kommen als zusätzliche Anforderungen ein günstigesTrocknungsverhalten, eine leichte Bearbeitbarkeit, gute Verträglichkeit mit Beschlägen, Klebstoffen, Dichtstoffen undAnstrichmitteln und gegebenenfalls eine gute Imprägnierbarkeit hinzu. Folgende Holzarten stehen zur Wahl:Fichte

Gut zu bearbeiten und mit gutem bis befriedigendem Stehvermögen. Wenig dauerhaft, Splintholz bläueemp-findlich. Preisgünstiges Fensterholz und gut geeignet, wenn deckende Anstriche vorgesehen sind.

Tanne

In den relevanten Eigenschaften vergleichbar mit Fichte.Kiefer Gut zu bearbeiten und mit gutem Stehvermögen. Kernholz dauerhaft, das üblicherweise mitverwendete

Splintholz wenig dauerhaft und stark bläueanfällig (Holzschutz einschließlich Bläueschutz des gut imprä-gnierbaren Splintholzes daher zu empfehlen). Teilweise stärker harzhaltig. Dekorativ.Lärche

Feinjähriges, geradfaseriges Holz und gut bearbeitbar; Stehvermögen gut. Kernholz dauerhaft; beiMitverwendung des nicht dauerhaften Splintholzes Holzschutz zu empfehlen. Harzhaltig. Bei Kontakt vonfeuchtem Holz mit Eisen treten Verfärbungen auf. Dekorativ; stark nachdunkelnd.

Douglasie

I n den für den Fensterbau relevanten Eigenschaften der Lärche vergleichbar. Qualität jedoch stark von derJahrringbreite abhängig. Nicht geeignet ist grobringiges, stärker astiges Holz. Dekorativ.Eiche Meist gut zu bearbeiten und mit gutem bis befriedigendem Stehvermögen. Kernholz sehr dauerhaft; dasSplintholz ist als Fensterholz ungeeignet. Feuchtes Holz in Verbindung mit Eisen stark verfärbend. Der

Witterung ausgesetzt ist zudem ein Austritt von Inhaltsstoffen möglich, die Fassaden und dgl. verfärbenkönnen, so daß Schutzanstriche ratsam sind. Dekorativ.Alle genannten Holzarten sind auch zur Herstellung lamellierter Holzfensterprofile geeignet.

Mit gutem Recht werden Haustüren oft als Visitenkarte der Bewohner eines Hauses bezeichnet. Holz bietet wie kein andererWerkstoff die vielfachsten Möglichkeiten der Gestaltung, abgestimmt auf die Architektur des Gebäudes. Ebenso erfüllt Holzin hervorragender Weise die technischen Anforderungen, die an eine Außen- oder Haustür gestellt werden, sei es, daß essich um eine einfache Brettertür eines Wirtschaftsgebäudes, eine Rahmentür mit tiefliegender oder vorspringender,gegliederter Füllung, eine aufgedoppelte Tür mit einseitiger oder beidseitiger Bekleidung aus Brettern oder einfach bzw. reichprofilierten Stabbrettern oder eine Tür mit vollständig ebener und glatter Fläche handelt.In gleicher Weise lassen sich Tore aller Art vom einfachen Brettertor bis zum dekorativen aufgedoppelten Garagentorvorteilhaft aus Holz fertigen.

Geeignete Holzarten

An Außentüren und Tore aus Vollholz werden die gleichen Ansprüche gestellt wie an Fenster. Entsprechend kommen diedort genannten Holzarten zur Anwendung:Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie, Eiche. Möglich ist auch die Verwendung von Edelkastanie und Robinie,deren Beschaffung in den erforderlichen Qualitäten jedoch wegen ihres mengenmäßig geringen Aufkommens häufig aufSchwierigkeiten stößt.Bei Innentüren erweitert sich das Holzartenspektrum um die Ausstattungshölzer: Zirbelkiefer*, Weymouthskiefer,Esche*, Rüster* und für den repräsentativen Innenausbau um Kirschbaum*, Nußbaum* und verschiedene Maserhölzer**( z. B. Nußbaum- und Rüstermaser). Die genannten Holzarten werden zumeist (') oder ausschließlich (") in Form von Furnierenverarbeitet.

Allgemeine Hinweise

Im Fußbodenbereich nimmt Holz aufgrund seiner zahlreichen positiven Eigenschaften seit langem einen festen Platz ein.Insbesondere zeichnen sich Holzfußböden dadurch aus, daß sie infolge der geringen Wärmeableitung wärmedämmend undfußwarm, aufgrund ihrer Elastizität trittweich sind und sich nicht statisch aufladen. Gleichzeitig sind sie hygienisch, strapazier-fähig und pflegeleicht.Holzfußböden eignen sich für die vielfältigsten Anwendungsbereiche wie Wohnungsbau, Büro- und Repräsentationsräumevon Verwaltungsbauten, Ladengeschäfte, Kaufhäuser, Hotels und Gaststätten, Kindergärten, Schulen, Freizeitzentren,Veranstaltungsräume aller Art (z. B. Theater- und Konzertsäle), Sport- und Mehrzweckhallen, Industrie- und Gewerbebereicheinschließlich Lager- und Fabrikationshallen.Zur Wahl stehen in Abhängigkeit der Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und des persönlichen Geschmacks Dielenböden,Parkettböden der verschiedensten Art sowie Holzpflaster:

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DielenbödenDielenböden bestehen aus längsseitig oder rundum mit Nut und Federversehenen, i.d.R. beidseitig durchgehend gehobeltenBrettern (Hobeldielen). Sie werden üblicherweise in eine Richtung auf Lagerhölzern, Holzbalkendecken oder einen Blindbo-den verdeckt oder sichtbar genagelt bzw. geschraubt.ParkettParkett ist nach DIN 280 (1989) ein Holzfußboden, der aus Parkettstäben, Parkettriemen, Tafeln für Tafelparkett, Mosaikpar-kettlamellen oder industriell hergestellten Fertigparkett-Elementen besteht. Parkett kann auf allen ebenen, festen Unterbödenverlegt werden. Bei Betondecken als Untergrund ist die Verlegung auf einem schwimmenden Estrich üblich. Parkettbödensind auch zur Verlegung auf Bodenheizungen geeignet.Stabparkett, RiemenparkettParkettstäbe sind ringsum genutete Parketthölzer, die beim Verlegen durch Hirnholzfedern (Querzugfedern) verbundenwerden. Bei Parkettriemen handelt es sich um Parketthölzer, die an einer Kantenfläche (längs- und Hirnholzkante) mitangehobelter Feder und an der anderen Kantenfläche mit einer Nut versehen sind. Es können auch beide Hirnholzkantenflä-chen genutet sein.Mögliche Verlegemuster: Schiffbodenmuster, Würfelmuster, Flechtmuster und Fischgrätenmuster. Das Schleifen und dieOberflächenbehandlung (Versiegelung) erfolgt nach der Verlegung.MosaikparkettMosaikparkett besteht aus kleinen Parketthölzern (sog. Mosaikparkettlamellen), deren Kanten (schmale Seiten) glattbearbeitet sind. Sie sind zu bestimmten Verlegeeinheiten (Platten) zusammengesetzt. Mögliche Verlegemuster sind z. B.Schachbrett- und Fischgrätenanordnung; ferner lassen sich durch Verwendung verschiedener Holzarten und Einlagenmittels Filetstäben zusätzliche dekorative Effekte erzielen.Hochkant-LamellenparkettHochkant-Lamellenparkett besteht aus hochkant aneinander gereihten Mosaikparkett-Lamellen. Es wird in vorgefertigtenEinheiten in verschiedenen Größen hergestellt. Wegen seiner Robustheit und Unempfindlichkeit ist es besonders fürFabrikationsräume, Werkstätten, Lager, Büro-, Hotel- und Gaststättenräume, Kindergärten, Schulen, Kirchen usw. geeignet.TafelparkettBesteht aus Tafeln, die als Verlegeeinheiten nach Mustern oder Zeichnungen aus verschiedenen Holzarten in verschiedenenFormen und Abmessungen, massiv oder furniert hergestellt werden. Die Tafeln sind ringsum genutet oder haben Nut undangehobelte Feder.FertigparkettFertigparkett besteht aus industriell hergestellten und im Unterschied zu zuvor genannten Parkettarten fertig oberflächenbe-handelten (geschliffenen und versiegelten) Fußbodenelementen aus Holz oder einer Kombination aus Holz, Holzwerkstoffenund anderen Baustoffen. Die Oberfläche ist aus Holz und bedarf nach der Montage (Verlegung) keiner weiteren Nachbehand-lung mehr. Die mehrschichtig abgesperrten Elemente haben quadratische (Tafeln) oder rechteckige (Dielen) Form. Von denHerstellern werden die verschiedensten Verlegemuster bzw. Designs (z. B.: Schiffboden-, Stab-, Würfel-, Fleckt- undFischgrätenmuster, Landhausdielen, Tafeln) und Holzarten angeboten.

Holzpflaster i st aus scharfkantig geschnittenen Holzklötzchen zusammengesetzt, die so verlegt werden, daß eine Hirnholzflä-che als Lauffläche dient. Holzpflaster-Böden sind nahezu unbegrenzt haltbar, erfordern wenig Pflege, sind lärmdämmend,abriebfest und widerstandsfähig selbst bei stärkster Beanspruchung. Aufgrund der hohen Verschleißfestigkeit eignet sichHolzpflasterfürWerkhallen, Hauseinfahrten, den Garten- und Landschaftsbau und als Brückenbelag. Andererseits eignet essich als rustikaler repräsentativer Fußboden für Innenräume von Verwaltungs- und Versammlungsstätten (z. B. Kirchen,Schulen, Theater), Freizeitzentren wie auch im Wohnbereich für Küchen, Hobbyräume usw.

Geeignete Holzarten

Von Holz für Fußböden wird vornehmlich ein ausreichendes Stehvermögen und eine mit zunehmender Benutzungshäufigkeitsteigende Härte und Abriebfestigkeit gefordert. Zudem wird für die meisten Anwendungsbereiche ein dekoratives Aussehenverlangt. Zwar werden hauptsächlich Fichte, Kiefer, Eiche, Buche und Esche als Fußbödenhölzer verwendet, doch sindzahlreiche weitere einheimische Holzarten ebenso geeignet.Fichte, Tanne (für wenig beanspruchte Böden), Kiefer, Lärche, Douglasie (für mittlere Beanspruchung), Eiche (für starkeBeanspruchung).Stab- und Riemenparkett: Kiefer, Lärche, Douglasie, Eiche, Esche, Buche, Ahorn, Birke, Rüster, Edelkastanie,Robinie; Mosaikparkett: Eiche, Esche, Buche und andere harte dekorative Laubhölzer; Hochkant-Lamellenparkett: Eicheund andere zuvor genannte Parketthölzer; Tafelparkett: Lärche, Eiche, Esche, Ahorn, Nußbaum, Kirschbaum;Fertigparkett: in Abhängigkeit der Verarbeitungsform und des Musters bzw. Designs und der Beanspruchung alle zuvorgenannten Dielen- und Parketthölzer.Für gewerbliche Zwecke: Fichte, Kiefer, Lärche, Douglasie, Eiche und Buche (j eweils imprägniert zu verwenden); fürWohn-, Büro- und Versammlungsräume (unimprägniert): Fichte, Kiefer, Lärche, Douglasie, Eiche.

Allgemeine Hinweise

Als funktionales Element verbinden Treppen die Ebenen eines Hauses, als gestaltendes Element betonen sie die Architekturdes Hauses, geben sie jedem Raum eine wohnliche Atmosphäre. Beiden Aufgaben wird Holz in idealer Weise gerecht.Nach der Grundrißform wird unterschieden zwischen geraden, einläufigen, zweiläufigen, dreiläufigen und gegenläufigenTreppen, gewendelten (z. B. viertel- oder halbgewendelt) Treppen und Spindeltreppen. Nach dem Konstruktionsprinzip wirdunterschieden zwischen gestemmten, halbgestemmten und aufgesattelten Treppen. Form und Konstruktion einer Treppesind abhängig von der Geschoßhöhe, von der Anordnung der Räume sowie vom gestalterischen Konzept des Hauses.Welche Treppe auch immer zur Ausführung kommt, Holz bietet die vielfältigsten konstruktiven Möglichkeiten, da es sich leichtund sauber bearbeiten und als besonderer Vorteil im Treppenbau problemlos biegen und formen läßt. Außer daß Holztreppenbesonders dekorativ wirken, sind sie stabil, äußerst langlebig, angenehm zu begehen, fußwarm und schalldämmend.

Geeignete Holzarten

Treppenhölzer, insbesondere Trittstufen, unterliegen häufig einer starken Beanspruchung. Insbesondere werden hoheAnforderungen an ihre Härte und Abriebfestigkeit, daneben auch an die Biegefestigkeit gestellt. Eigenschaften, dieausnahmslos von der Rohdichte abhängen. Des weiteren muß das Holz ein gutes Stehvermögen aufweisen. Da Treppenvielfach zugleich ein gestalterisches Element darstellen, gleichsam ein Einbaumöbel im Raum bilden, wird von Treppenhöl-zern, die für Wangen, Geländerteile oder Antritts- und Austrittspfosten verarbeitet werden, ein dekoratives Aussehenverlangt. Ein ideales Treppenholz soll somit Eigenschaften eines guten Konstruktionsholzes und eines gefälligen Ausstat-tungsholzes in sich vereinen.Fichte

Splint- und Kernholz farblich nicht unterschieden, gelblich-weiß. Weich. Geeignet für Wangen und Setzstu-fen. Bei wenig beanspruchten Treppen, z. B. für Boden-, Speicher- und andere Nebenräume auch alsTrittstufen verwendbar.

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Tanne

I n den relevanten Eigenschaften mit Fichte vergleichbar.Kiefer Splintholz gelblich-weiß, Kernholz frisch rötlichbraun, rotbraun nachdunkelnd; lebhaft gezeichnet. Härter als

Fichte. Sehr gut für Wangen und Setzstufen geeignet, aber auch für sonstige Teile einschließlich Trittstufenbei mäßig beanspruchten Treppen. Der Splint kann mitverarbeitet werden.

Lärche

Splintholz gelblich-weiß, Kernholz rötlichbraun bis dunkelrotbraun nachdunkelnd; lebhaft gezeichnet.Mittelhart. Eignung wie Kiefer. Das Splintholz soll nicht mitverarbeitet werden.

Douglasie

Engringiges Holz in den relevanten Eigenschaften teils Kiefer (Festigkeitseigenschaften), teils Lärche (imAussehen) vergleichbar.

Eiche

Dekoratives gelbbraunes Holz. Der weißliche Splint wird nicht mitverarbeitet. Ausgesprochen hart. Vor allemfür Trittstufen, aber auch für sonstige Treppenteile bestens geeignet.

Esche

Dekorativ, von gelblich-weißer, im Kernbereich teils auch braunstreifiger Färbung. Hart. Gut geeignet fürTrittstufen und sonstige Treppenteile.

Buche

Teils ohne Farbunterschied zwischen Splint- und Kernholz und von rötlichbrauner Farbe, teils mit rotfarbigemKern. Ausgesprochen hart. Sehr gut für Trittstufen stark beanspruchter Treppen geeignet, ebenso fürsonstige Teile. Läßt sich gut mit Nadelholzwangen kombinieren.

Ahorn

Weißlich-gelbes bis fast weißes Holz ohne Farbunterschied zwischen Splint- und Kernholz und mit dezenterZeichnung. Dekorativ, jedoch unter Lichteinfluß vergilbend. Mittelhart. Gut geeignet für alle Treppenteileeinschließlich Trittstufen.

Rüster

Dekorativ, mit rötlichbraunem bis schokoladenbraunem Kernholz. Hart. Gut geeignet für Trittstufen undsonstige Treppenteile.

Robinie

Dekorativ, mit meist gelbgrünem bis grünlichbraunem Kernholz. Ausgesprochen hart. Gut geeignet fürTrittstufen und sonstige Treppenteile.

Edelkastanie In den relevanten Eigenschaften vergleichbar mit Eiche; auch im Aussehen dieser ähnlich.Nußbaum,

Besonders dekorative Hölzer für den repräsentativen Innenausbau - für alle Treppenteile einsetzbarKirschbaum (einschließlich Trittstufen).Linde

Als Blindholz für die Konstruktion von Wendeltreppen.Außer Massivholz kommen auch zusammengesetzte lamellierte oder blockverleimte Ausführungen für alle Treppenbauteile,für Trittstufen auch Holzwerkstoftausführungen mit Oberflächenfurnier einer der zuvor genannten Holzarten zur Anwendung.Die Oberfläche der Trittstufen sollte mit einem in mehreren Schichten aufgebrachten Versiegelungsmittel behandelt werden.

Bekleidungen (Vertäfelungen) aus Holz sind bewährte und zweckmäßige Mittel der Raumgestaltung, mit denen dieWohnqualität von Räumen individuell gesteigert werden kann. Sie vermitteln Wohnlichkeit und Geborgenheit und zeichnensich zudem in Abhängigkeit von Nutzung und Konstruktion durch eine gute Wärmedämmung aus. Im Vergleich zu anderenWandbekleidungen bedarf Holz auf die Dauer keiner aufwendigen Pflege und Erneuerung. Ob es sich um Neubauten,Dachausbauten oder die Modernisierung von Altbauten handelt, Wand- und Deckenbekleidungen aus Holz eignen sichgleichermaßen in hervorragender Weise für Wohn-, Schlaf-, Arbeits- und Kinderzimmer, für Küchen, Dielen und Kellerräumewie auch bei einem wasserabweisenden Oberflächenschutz für Bäder und ähnliche Naßbereiche.Zur Auswahl stehen Profilholz und Paneele.ProfilholzProfilholz besteht aus Massivholz. Die handelsüblichen Profile, ihre Abmessungen und Gütebedingungen sind genormt:gespundete Fasebretter nach DIN 68122, Stülpschalungsbretter nach DIN 68123, Profilbretter mit Schattennut nach DIN68126, Akustikbretter nach DIN 68127. Daneben gibt es eine Reihe von Sonderprofilen.Profilhölzer bieten vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung, indem sie in senkrechter, waagerechter, diagonaler oderfischgrätartiger Anordnung angebracht werden, man sie je nach Wunsch naturbelassen einbaut oder mit pigmentierten(farbigen) Anstrichen versieht. Zudem kann zwischen verschiedenen Oberflächenstrukturen wie gehobelt, geschliffen,sandgestrahlt, gebürstet oder geflammt und gebürstet gewählt werden.PaneelePaneele stellen dreischichtige Tafeln/Platten aus Holzwerkstoffen (Sperrholz, Span- oder Faserplatten) dar, die mithochwertigen Furnieren beschichtet und fertig oberflächenbehandelt sind. Je nach Form und Abmessung werden unter-schieden: rechteckige Tafeln, die wesentlich länger als breit sind (Paneele im engeren Sinn), kurze Tafeln mit einemLängen-Breiten-Verhältnis von maximal 4:1 (fäfelbretter) und quadratische Tafeln (Kassetten). Letztere besitzen z. T. auchProfilstäbe (Zierleisten) und Ornamenteinlagen. Paneele bieten ebenfalls vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Auch werdenDesigns kombiniert mit Profilbrettern angeboten.

DIN-Normen entsprechendes Profilholz wird vornehmlich in den Holzarten Fichte/Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasieangeboten. Gleichfalls gut geeignet: Zirbelkiefer, Strobe, Eiche, Esche, Rüster, Ahorn und Buche, aber auch weichereLaubhölzer, wie z. B. Linde. Kirschbaum und Nußbaum scheiden dagegen als Massivholz meist aus Preisgrinden aus.Alle dekorativen Hölzer wie Kiefer, Lärche, Zirbelkiefer, Strobe, Eiche, Esche, Rüster, Ahorn, Birke, Kirschbaum,Nußbaum, Birnbaum und Eisbeere.

Nach DIN 18032 (Sporthallen. Teil 1. Hallen für Turnen und Spiele) müssen Innenwände und Decken von Sporthallen unteranderem ballwurfsicher sein. DIN 58125 (Schulbau; bautechnische Anforderungen zur Verhütung von Unfällen) fordert, daßHallenwände bis zu 2 m Höhe mit nachgiebigem Material abgesichert sein müssen.EGH-Prallschutzwände 1 und II aus Holz erfüllen die DIN-Anforderungen sowie die in der Richtlinie für Schulen- Bau undAusführung - des Bundesverbandes der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand (BAGUV) gegebenen Vorgaben.

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Außenbekleidungen aus Vollholz haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie schützen dieGebäude vor Wind, Regen und Sonne und dienen durch Auflockerung ihrer Fronten der Gestaltung. Dabei sollen siezusammen mit den Fenstern und Türen, dem Dach und eventuellen Anbauten ein harmonisches Ganzes bilden. Bauphysika-li sche Probleme, insbesondere hinsichtlich des Wärme- und Feuchteschutzes lassen sich bei fachgerechter Ausführungzuverlässig und sicher lösen. Dies gilt gleichermaßen für Neubauten und die nachträgliche Modernisierung und Renovierungvon Altbauten.Hölzer für Außenbekleidungen müssen gut bearbeitbar sein, ein ausreichendes Stehvermögen aufweisen und von guternatürlicher Dauerhaftigkeit bzw. Imprägnierbarkeit sein. An die Festigkeitseigenschaften brauchen nur mäßige Anforderun-gen gestellt zu werden, da Fassadenhölzer keine tragende oder aussteifende Funktion ausüben. Nach den bauaufsichtlichenVorschriften sind je nach Landesrecht Außenbekleidungen aus Holz bis zu maximal 4 Geschossen zulässig.Als Bekleidungselemente aus Vollholz bieten sich an:

• Bretter: unbesäumt, parallel besäumt oder genutet; die Oberflächen besäumter Bretter entweder sägerauh oder gehobelt( sog. Glattkantbretter). Um ein „Arbeiten" weitgehend zu verhindern, sind möglichst schmale und herzfreie Bretter zuverwenden.

• Profilbretter: gespundete Fasebretter, Stülpschalungsbretter, Profilbretter mit Schattennut (entsprechend DIN-Normen,s.o.( oder Sonderprofile, z. B. Blockhausschalung.

• Schindeln: i n Form von Scharschindeln, Rückenschindeln, Nut-Feder-Schindeln und Zierschindeln, je nach Herstellungs-art gespalten oder gesägt.

Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie; ferner Eiche, die jedoch nicht als Hobelware handelsüblich ist. Edelkasta-nie und Robinie als weitere gut geeignete Holzarten sind kaum verfügbar.Anmerkungen: Für stärker beanspruchte, wetterexponierte Fassaden ist bei Fichte/Tanne, Kiefer und Douglasie eineKesseldruckimprägnierung mit einem geeigneten Holzschutzmittel erforderlich. Kiefer sollte wegen der Gefahr des Verblau-ens des Splintholzes nur deckend gestrichen verwendet werden. Eiche ist mit einem witterungsfesten Lack zu versiegeln,um eine Verfärbung heller Putzflächen durch austretende Inhaltsstoffe zu vermeiden.Fichte/Tanne, Kiefer, Zirbelkiefer, Lärche, Douglasie, Eiche sowie in Form von Täferschuppenschindeln (Zierschin-deln) und deckend gestrichen Buche. Eine Imprägnierung der genannten Holzarten ist nicht erforderlich. Schindelfassadenerreichen eine Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren.Für Dächer sind entsprechend DIN 68119 (Holzschindeln; Dachschindeln) geeignet: Fichte, Tanne, Lärche und Eiche.

Mit Holz lassen sich individuelle Einbauten leicht realisieren und Räume optimal nutzen. Dies gilt sowohl für den privatenWohnbereich als auch für die Gestaltung von Läden, Gaststätten/Restaurants und Büro- und Verwaltungsräume. Geeignetsind hierfür die in Tab. 33 aufgeführten Hölzer. Ihre Wahl ist einerseits abhängig vom persönlichen Geschmack,andererseits vom Nutzunjszweck und der dadurch gegebenen Beanspruchung. Für tragende Konstruktionen, z. B.Emporen, Galerien, Zwischendecks, eignen sich alle Nadelhölzer außer Weymouthskiefer sowie von den Laubhölzern

Die Innenauskleidung der Saunawände und der Saunadecke sowie die Liege- und Sitzbänke müssen aus speziell für denSaunabau geeigneten, einwandfreien Hölzern gefertigt sein. Sie müssen sich insbesondere durch ein gutes Stehvermögenauszeichnen. Das Holz für die Liege- und Sitzflächen muß harzfrei und von nur geringer Wärmeleitfähigkeit (maximal 10höher als 0,12 W/[m . K]) sein. Die Gütegrundlagen für Saunas sind in den Güte- und Prüfvorschriften RAL-RG 423 geregelt.

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Als naturgewachsenes Material ist Holz ein hervorragendes Iandschafts- und naturbezogenes Gestaltungselement im Garten-, Park- undLandschaftsbau, das sich harmonisch in die grüne Umgebung eingliedern und vielseitig einsetzen läßt.

Verwendungsbereiche Allgemeine Hinweise Geeignete Holzarten

Zäune Bestehen i.d.R. aus Pfählen/Pfosten, Quer- Die im Garten-, Park- und Landschaftsbau eingesetztenriegeln und Latten oder Brettern mit mehr oderweniger geschlossenen Strukturen bzw. Feldernunter Verwendung von Rundhölzern, Halbhäl-zern, Kanthölzern, Latten, Glattkant- und Profil-brettern, Bohlen, Schwartlingen und Flechtwerk.Grundformen: Lattenzaun, Scherenzaun (Jäger-zaun), Riegelzaun, Sohlenzaun (Ranchzaun),Flechtzaun (in Kombination mit Dämmstoffenauch als Schallschutzwände)e

Hölzer müssen insbesondere dauerhaft oder imprägnier-bar sowie bei konstruktiv oder aussteifend wirksamenBauteilen von ausreichender Festigkeit sein. Bei Verwen-dung als Bodenbelag ist Holz resistent gegenüber Streu-salz, Holzpflaster zudem von hoher Abriebfestigkeit.

Fichte (FI) Preiswert, relativ weich und leicht,j edoch von guter Festigkeit. Wenig

Zur Abgrenzung und Einfriedung, zum Sicht-,dauerhaft, daher bei freier Außenbe-witterung Kesseldruckimprägnierung

Wind- und Lärmschutz. empfehlenswert und bei ErdkontaktVerwendete Holzarten: FI, TA, KI, LA, DG, EI, erforderlich (s.u.)EKE, ROB.

Pfähle Zur Einfriedung (Zaunpfähle), als Baumpfähle,Tanne (TA) Vergleichbar in den Eigenschaften

der Fichte.Obstbaumstützen, Gemüsepfähle.Verwendete Holzarten: FI, TA, KI, LA, DG, EI,EKE, ROB. Kiefer ( KI) Splintholz wenig dauerhaft, jedoch

gut imprägnierbar. Kernholz dauer-Palisaden Starke Rund- und Rechteckhölzer: halt, von guter Festigkeit.

- Rundholzpalisaden entweder weißgeschält,i n der natürlichen Stammform oder zylin-drisch gefräst;

- Kantholzpalisaden (Schwellenhölzer).Lärche (LA) Sehr fest und Kernholz besonders

dauerhaft. Splintholz bedarf der

Als Gestaltungselement (z.B. für Abgrenzungen,I mprägnierung bei Erdkontakt.

Geländegliederung, Einfassungen), als Wändei m Bereich des Sicht- und Schallschutzes, zurBodensicherung an Hängen und Böschungen,

Douglasie ( DG) Kernholz gut, Splintholz dagegenwenig dauerhaft - vergleichbar Lär-

Uferbefestigung und zum Lawinenschutz che.Tab. 20. Kantholzpalisaden durch waagerechtesVerlegen auch als Bodenbeläge für Wege undTerrassen, Treppenstufen und Einzelstufen beikleinen Geländeunterschieden, Beet- und Teich-

Eiche ( EI) Mit hohen Festigkeitswerten und hohernatürlicher Dauerhaftigkeit des Kern-

umfassungen. holzes. Bei Mitverwendung des Splint-Verwendete Holzarten: Nadelhölzer, für Spezial- holzes Imprägnierung erforderlich.zwecke (z.B. Lawinenschutz) auch EI, EKE, ROB. Besonders für schwere Konstruktio-

nen und UntergrundkonstruktionenBodenbeläge

(z.B. von Holzrosten) geeignet; ausPreisgründen Verwendung meist nur

Holzroste Bauelemente aus Leisten, Latten und/oder für Spezialzwecke.( Holzdecks) Brettern.

FürTerrassen einschließlich Dachterrassen, Sitz-und Liegeplätze, Schwimmbeckenumrandun-gen, Wege, Umrandungen von Sumpfbeeten

Edelkastanie( EKE)

I n den relevanten Eigenschaftenvergleichbar der Eiche; Mengenanfallj edoch gering.

und Teichen.Holzpflaster - Rundholzpflaster aus weißgeschälten oder Robinie ( ROB) Von hoher Festigkeit und außerge-gefrästen Stammabschnitten; wöhnlich hoher natürlicher Dauerhaf-- als Kantholzpflaster aus Balken- oder Schwel- tigkeit des Kernholzes. Da frühzeitigl enabschnitten. verkernend und entsprechend

Für Wege, Terrassen, Sitz- und Liegeplätze. schmalsplintig (Splintbreite meist nurKantholzpalisaden Siehe bei Palisaden 2 bis 3 Jahrringe umfassend) auch als( Schwellenhölzer) Verwendete Holzarten: Nadelhölzer (FI, TA, KI, Schwachholz besonders vorteilhaft

LA, DG)) einzusetzen. Mengenanfall jedochzumeist gering.

Pergolen Offene Holzgerüste ohne Überdachung ausRundhölzern oder Kanthölzern.Als Rankgerüst für Pflanzen, als Schattenspen-

Buche ( BU) Hart und fest, jedoch lediglich fürGarten- und Terrassenmöbel geeig-

der für Sitz- und Liegeplätze, als Gestaltungsele- net. Da nicht witterungsbeständigment zur Verbindung von Baukörpern oder zur und stark quellend ist eine sorgfältigeBetonung einzelner Gartenbereiche. feuchteabweisende Oberflächenbe-Verwendete Holzarten: Nadelhölzer (FI, TA, KI, handlung und regelmäßige Nach-LA, DG). pflege erforderlich.

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Fortsetzung Tabelle 25

Carports Offene, viertel- oder halboffene Unterstellplätze Esche ( ES) Lediglich für Garten- und Terrassen-für PKWS aus Stützen und Flachdach (im Prinzip möbel geeignet. Da der Witterungeine überdachte Pergola). ausgesetzt wenig dauerhaft, ist sorg-

fältiger feuchteabweisender Oberflä-Schutzhütten Für Ausflugsgebiete, Naturparks, Wildgehege, chenschutz und regelmäßige Nach-

Grillplätze, Spielplätze. pflege erforderlich. Dekorativ.

Verwendete Holzarten: Nadelhölzer (FI, TA, KI,LA DG). Birke ( BI) Unter Mitverwendung der weißen, Rinde dekorative Naturgartenmöbel,

kleine Brückenhandläufe und dgl.Möbel - Gartenmöbel im privaten Bereich (Stühle,

Bänke, Tische, Liegen)ergebend.

Verwendete Holzarten; Nadelhölzer, EI, ES,.BU, BI.

- Freilandmöbel aus Stammabschnitten, Halb-stämmen, Halbrundhölzern; Kanthölzern undBrettware für Wanderwege, Rastplätze,Parks, Fußgängerzonen und dgl.Verwendete Holzarten: Nadelhölzer, EI

Anmerkungen zur Verwendung von Nadelhölzern:Gestaltungselemente für den Garten-, Park- und Land-schaftsbau können -wenn sie nicht im Selbstbau oder vomHandwerkerangefertigt werden sollen-vorgefertigt und mitHolzschutzsalzen kesseldruckimprägniert von Fachbetrie-ben bezogen werden. Sie sind i.d.R. Mitglieder der RAL-Gütegemeinschaft „Kesseldruckimprägnierte Palisadenund Holzbauelemente für Garten-, Landschafts- und Spiel-

Blumenkästen, Aus Kanthölzern, Schwellen, Halbrundhölzern platzbau e.V." (KDI), Koblenz, und führen das RAL-Gütezei-Pflanzkästen, oder Brettern (auch als Stecksysteme). chen „Kesseldruck-imprägnierte Palisaden". Bei den in den-tröge, -kübelt Verwendete Holzarten: Nadelhölzer (FI, TA, KI, Güte- und Prüfbedingungen RAL-RG 411 festgelegtenKräuterbeete, LA, DG). Qualitätsanforderungen ist sichergestellt, daß ausschließlichBeeteinfassungen Holzschutzmittel mit Prüfzeichen des Instituts für Bautech-

nik (IfBT) angewendet werden, die weder ausgewaschen,noch „abgegriffen" werden, so daß die imprägnierten Hölzer

Kompostsilos Aus Kantholzpalisaden, Kanthölzern oder starkerBrettwareVerwendete Holzarten: Nadelhölzer (FI, TA, KI,LA, DG).

auch dort eingesetzt werden können, wo Haut oder Pflan-zen direkt mit dem Holz in Berührung kommen. Wesentli-cher Bestandteil der Gütesicherung ist ferner eine umfas-sende Eigenüberwachung und Fremdüberwachung durchunabhängige Prüfer.I st bei Selbstbau ein Holzschutz vorgesehen, sollte ebenfalls

Rankgerüste Freistehend oder an Mauern befestigt für gütegesichertem kesseldruckimprägniertem Holz der(Spaliere) Schling- und Kletterpflanzen, Spalierobst.

Verwendete Holzarten: Nadelhölzer (FI, TA, KI,LA, DG).

Vorzug gegeben werden. Bei kesseldruckimprägniertemHolz ist das umweltbelastende Nachstreichen oder Spritzenmit Holzschutzlasuren oder ähnlichen Mitteln völlig überflüs-sig, da der Schutz über Jahrzehnte währt. Andererseitslassen sich mit Schutzsalzen imprägnierte Hölzer problem-

Fahnenstangen, Aus Stämmen von Nadelhölzern. Ios mit Farbanstrichen dekorativ nacharbeiten. Will man aufMaibäume und dgll einen Holzschutz verzichten, sind die Bedeutung des Ver-

wendungszwecks, die erwartete Lebensdauer, diegewählte Holzart und Holzqualität zu berücksichtigen.

Sandkisten, Tabelle 26 Generell ist auf geeignete Verbindungsmittel (Korrosion) zuSpielgeräte achten.

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Kein anderer Werkstoff eignet sich als Baumaterial und Gestaltungselement für Kinderspielplätze besser als Holz, da es im besonderenMaße den kindlichen Spielgewohnheiten entgegenkommt. Dies geht auch aus einer Umfrage hervor, nach der 75% aller Kinder Holzge-räte auf ihrem Spielplatz wünschen.

Verwendungsbereiche

Spielplatz-,Geländegestaltung

Spielgerätevgl. Auflistung

Tabelle 5

Allgemeine Hinweise

Mit Rundholzpalisaden, Schwellenhölzern,Rund- und Halbrundpfählen, Rundholz- undKantholzpflaster und verschiedensten Schnitt-holzsortimenten entsprechend den Verwen-dungsmöglichkeiten im Garten-, Park- undLandschaftsbau:Tabelle 25

Je nach Art des Spielgeräts lassen sich zuvorgenannte Holzsortimente verwenden.

Herstellung nach DIN 7926. Prüfung durch denTÜV (s. unten rechts).

Geeignete Holzarten

Gegenüber Kunststoff, Beton oder Metallen ist Holzdurch folgende Merkmalskombination unübertroffen:Holz ist leicht zu bearbeiten, elastisch, biegefest undtragfähig, bei fachgerechter Behandlung dauerhaft (s.u.),angenehm griffwarm, dabei selbst im Winter nicht zu kaltund tastfreundlich. Seine Maserung, die Jahrringe undAstansätze wecken das kindliche Interesse. Als Bauma-terial ist es preisgünstig direkt von den Forstämtern odervom Holzhandel zu beziehen. Die Spielgeräte werdennach Normen und Vorschriften von Fachfirmen gebaut.

Als Holzarten bieten sich sowohl für Spielgeräte als auchdie Spielplatzgestaltung an:Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie, EicheNicht geeignet: BucheKiefer, Lärche und Douglasie besitzen ein gut dauerhaf-tes Kernholz, können aber einen höheren Harzgehaltaufweisen. Insbesondere ist Lärche oftmals sehr harz-reich, was bei Holzbauteilen, mit denen die Kinder beimSpiel unmittelbar in Berührung kommen, zu berücksichti-gen ist.Für gestaltende Elemente können auch die Laubholzar-ten Eiche, Edelkastanie und Robinie eingesetzt wer-den, z.B. als Zaun- und Pfahlmaterial (vgl. Tabelle 25 ).

Anmerkungen:Für tragende Holzbauteile, an die baurechtliche Forde-rungen gestellt werden - z.B. große Klettergerüste -,sowie für Hölzer mit Erdkontakt und waagerecht lie-gende Bauteile ist ein chemischer Holzschutz erforder-li ch. Zu verwenden sind ausschließlich geeignete hochfixierende Salze. Ungeeignet sind ölige Präparate. Auchsollen aus Gründen der Vorsorge nach Empfehlung desBundesgesundheitsamtes keine alten Eisenbahn-schwellen auf Kinderspielplätzen verbaut werden. AlsEinbringverfahren für Holz mit Erdkontakt ist Kessel-drucktränkung vorgeschrieben, für andere Bauteile istihr der Vorzug zu geben.Gütegesichertes kesseldruckimprägniertes Holz nachden Bedingungen der RAL-Gütegemeinschaft „Kessel-druck-imprägnierte Palisaden und Holzbauelemente fürden Garten-, Landschafts- und Spielplatzbau e.V.",( KDI) - vgl. Tabelle 25 - garantiert gesundheitlicheUnbedenklichkeit, Spielgeräte nach DIN 7926 und diePrüfplakette des TÜV gewährleisten Sicherheit beimSpiel.

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Kunstharz-Preßholzaus Furnieren

• Formvollholz

• Preßvollholz

• Tränkvollholz

Plattenförmige Holzwerkstoffe finden in großem Umfang und äußerst vielseitig Verwendung u.a. imBauwesen (z.B. für Innenwände, Außenwände, Decken, Außenbekleidungen, Dachschalungen,Betonschalungen sowohl von Fertighäusern als auch von Industrie- und Landwirtschaftsbauten undsonstigen Gebäuden), im Ausbau (z.B. fürTrennwände, Türen, Treppen, Wand- und Deckenbekleidun-gen, Unterböden von Fußböden einschließlich Sportböden, Dachausbauten, Einbauschränke, Regaleusw.), im Möbelbau, im Behälter- und Verkehrsmittelbau (z.B. für Verpackungen, Silos, im Waggon-,Wohnwagen-, Container- und Schiffbau) und in zahlreichen anderen Bereichen.

Geeignete Holzarten

Geeignete Holzarten

Buche, Hainbuche, Ahorn, Birke

Buche, Ahorn, Eiche, Esche, Kirschbaum, Nußbaum, Birnbaum und andere harte LaubhölzerZerstreutporige Laubhölzer wie Buche, Ahorn, Birke, PappelZerstreutporige, gut tränkbare Laubhölzer wie Buche, Ahorn, Birke

Die Platten bestehen aus drei oder fünf miteinander verleimten Brettlagen, je nach Einsatz (Bauwesenoder Möbelbau) aus Nadel- oder Laubholz. Eingesetzt werden u.a. Fichte/Tanne, Kiefer, Lärcheund Buche, Eiche, Ahorn, Esche, Birke, Erle und andere.

Buche, Pappel, Birke, Erle ( Pappel, Birke und Erle werden allerdings in Deutschland wegen desmengenmäßig geringen Anfalls nicht zu Sperrholz verarbeitet; Esche für Spezialplatten (Bootsbau). Fürdekorative Oberflächen gemesserte hochwertige Holzarten (= Ausstattungshölzer) wie Eiche, Esche,Nußbaum, Kirschbaum, Kiefer, Lärche u.a.

Für die Furnierlagen zuvor genannte Holzarten, für die Mittellage aus Stäben bzw. Stäbchen Fichte/Tanne und die durch ein besonders gutes Stehvermögen gekennzeichnete Strobe.

Aus 3 mm dicken Schälfurnieren aus Nadelholz überwiegend faserparallel verleimt. Eingesetzt wirdFichte und in Ausnahmefällen Kiefer.

Als Hauptholzarten dienen Kiefer, Fichte, Buche, als Beimischungen Pappel, Weide, Birke, Erle,Roßkastanie, Linde, Eiche, Esche und andere.

Fichte, Tanne, Kiefer und andere Nadelhölzer, Buche, Birke, Pappel und andere Laubhölzer.

Fichte, Tanne, Kiefer, Pappel. Holzarten wie Lärche, Buche, Eiche, Erle und Birke enthaltenZementinhibitoren, die die Zementabbindung verzögern oder völlig verhindern, so daß sie ungeeignetsind.

Kunstharz-Preßholz in Form von Preßschichtholz, Preßsperrholz und Preßsternholz findet u.a.Verwendung für Isolierstützträger, im Transformatorenbau, für Schablonen und Lehren, Werkzeugezum Stanzen und Verformen von Metallblechen, zurAbschirmung radioaktiver Strahlen, im Maschinen-bau für Zahnräder, Keilriemenscheiben und Gleitbahnen mit geringem Reibungswert, für Kassenschal-ter in beschußsicherer Ausführung (sog. Panzerholz®), in der Textilindustrie für Webschützen undHülsen.

Zu den vergüteten Vollhölzern gehören Formvollholz, Preßvollholz und Tränkvollholz (als Kunstharz-Preßvollholz, metallisiertes Holz und Ölholz).

Formholz dient zur Herstellung von Biegeteilen im Möbel-, Karosserie- und Bootsbau, für Spielwaren,Sportgeräte und Musikinstrumente; Preßvollholz wird für Beschlag- und Getriebeteile, Webschützen,Sportgeräte, in der Elektrotechnik und im chemischen Apparatebau eingesetzt; Trän kvo I I h o I z wird alsKunstharz-Preßvollholz bzw. Polymerholz für stark beanspruchtes Parkett, Spulen, Werkzeuggriffe,Golfschläger, Musikinstrumente und in der Elektrotechnik als sog. Isolier-Vollholz für Form- undFertigteile, als metallisiertes Holz für Gleitlager, deren Lager wegen Verschmutzungsgefahr nichtgeschmiert werden können, und als Ölholz für selbstschmierende Maschinenlager und Maschinenteileverwendet.

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Für die Verwendung einer Holzart als industrieller Chemierohstoff ist neben ihrer jeweiligen Eignung von ausschlaggebender Bedeutung, daßsie nachhaltig in ausreichend großen Mengen zur Verfügung steht. Entsprechend kommen fast ausschließlich nur die Massenhölzer Fichte,Kiefer und Buche i n der Bundesrepublik Deutschland zum Einsatz.Geeignete Holzarten: Für die Herstellung von Zellstoff, Papier und Pappe: Fichte, Tanne, Buche (Pappel, Birke, Hainbuche)- diemögliche Gewinnung von Zellstoff aus Kiefer wird in der Bundesrepublik Deutschland aus Umweltschutzgründen nicht betrieben; für dieHerstellung von Cellulosederivaten zur Verarbeitung von Cellulosechemiefasern, Kunststoffen, Zellglas usw.: Buche; für die Herstellung vonEthanol, Futterhefen, Furfural, Vanillin und dgl.: Fichte, Buche; für den Totalabbau zu gasförmigen Produkten zur Gewinnung chemischerGrundsubstanzen wie Methanol: Fichte, Buche; für die Gewinnung von Terpentinöl: Kiefer; für die Gewinnung von Gerbstoffen: Eiche,(Edelkastanie), Rinde der Fichte.I n ( ) gesetzte Holzarten stehen in der Bundesrepublik in nur begrenzter Menge zur Verfügung und kommen in der Zellstoff- u. Papierindustrielediglich als Beimischungen in Betracht.

Hobelbänke,Werkbänke

Werkzeuge. Hobel

sonstigeHolzwerkzeuge

. Wasserwaagen

. Mittelstegevon Spannsägen

Stiele, Griffe

Webschützenund Hülsen;Garnrollen

Schablonen u.Lehren

Meß- undZeichengeräte

Allgemeine Hinweise

Die für Hobel zu verwendenden Holzarten sind inverschiedenen DIN-Normen (DIN 7218-7220,7310-7312) festgelegt.

Hobelbankschlüssel, Leim- und Kantenzwingen,Gehr-, Streich- und Winkelmaße.

Die Anfertigung von Stielen und Griffen für Werk-zeuge und Geräte und die zu verwendenden Holz-arten sind in verschiedenen DIN-Normen geregelt( DIN 68340 für Hämmer, DIN 68341 für Äxte, Beileund Hacken, DIN 20151 und 20152 für Schaufelnbzw. Griffstiele für Schaufeln und Spaten,DIN 5130 für Beitelgriffe, DIN 395 für Feilengriffe).Die Vielzahl von Stielarten lassen sich in zwei großeGruppen einteilen:Werkzeugstiele für Äxte, Beile, Hämmer, Hefte für

Steck- und Lochbeitel, Feilen;Gerätestiele für Spaten, Schaufeln, Hacken,

Gabeln, Gartengeräte und Besen.

Webschützen und Hülsen unterliegen beim Web-vorgang einer hohen mechanischen Beanspru-chung, die dem Holz besondere Härte, Abriebfe-stigkeit und Oberflächenglätte abverlangt. Zu denspezifischen Vorteilen des Holzes gehört, daß essich nicht elektrostatisch auflädt. Die für die Hülsen(Automatenhülsen, Schußhülsen, Garnhülsen) zuverwendenden Holzarten sind in DIN-Normenfestgelegt (DIN 64610, 64625, 61805).

Holz für Meß- und Zeichengeräte (Reißschienen,Maßstäbe für Zeichenmaschinen, Flachlineale,Prismen, Zeichendreiecke, Kurvenlineale) wirdgute Bearbeitbarkeit, Stabilität, hohe Maßhaltigkeitund Oberflächenglätte abverlangt. Verwendetwerden zerstreutporige, feinporige Holzarten mitdichter Oberfläche.

Geeignete Holzarten

Buche

Hainbuche, Buche, Birnbaum (für den Korpus),Hainbuche (für Sohle und Holzkeil); zumeist wer-den Hobel aus Buche mit aufgeleimter Hainbu-chensohle hergestellt.Hainbuche, Buche

Eiche, BucheLinde

Esche für alle Stiel- und Griffarten, Hainbucheinsbesondere für Beitel und Schlagwerkzeuge,Mehlbeere für Beitel, Robinie für Schlagwerk-zeuge, Buche und Rüster für Spaten, Schaufeln,Gabeln, Gartengeräte und Besen, Pappel/Weidefür Schaufeln und Gartengeräte, Fichte, Ahorn,Eiche für Besenstiele.

Buchsbaum, Birnbaum, Apfelbaum, Elsbeere,Kornelkirsche und Hainbuche sowie Buchen-Kunstharz-Preßholz für Webschützen.Hainbuche, Buche für Hülsen (für Automaten-und Schußhülsen der Feinweberei kunstharzim-prägnierte Buche).Birke für Garnrollen.

Hainbuche, Birnbaum, Apfelbaum, Eiche,Buche: für große Schablonen auch Kiefer undFichte.

Birnbaum, Elsbeere, Hainbuche für anspruchs-volle Zeichengeräte, Buche für preisgünstigeSchulgeräte.

Verwendungs-bereiche

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Zollstöcke

Zeichen- undReißbretter

Modell- undFormenbau

• Gußmodelle

• Schuhleisten

Hutformen,Holzköpfe

• Architektur-modelle

Druckwalzen

Drucklettern

Wasserräder,Windmühlenflügel

Benötigt werden weiche Hölzer mit gutem Stehver-mögen.

Modelle und Formen dienen der Gestaltung vonProdukten in Industrie und Handwerk. Hierbei istHolz ein traditioneller Werkstoff, wobei Holzartenverlangt werden, die leicht zu bearbeiten sind (u.a.sich gut drechseln und schnitzen lassen) und eingutes Stehvermögen besitzen.Die Fertigung erfolgt teils in selbständigen Hand-werksbetrieben, teils in Modelltischlereien, diegroßen Maschinenfabriken mit eigener Gießereiangeschlossen sind. Aus Holz werden vor allemArbeitsmodelle, Muttermodelle und Modelle füreine beschränkte Anzahl von Abgüssen gefertigt.

Modelle (sog. „Leisten"), über die die Schuhegearbeitet werden. Da die Leisten einer hohenmechanischen Beanspruchung ausgesetzt sind,werden sehr harte Holzarten mit zusätzlicherMetallarmierung verarbeitet.Hutformen aus Holz werden in der Hutfabrikationzur Herstellung von Hutmodellen und Pelzhütenbenötigt. Wegen der erforderlichen Schnitzarbeitbei ihrer Herstellung und der Bearbeitung der Hütemit Stecknadeln werden weiche, gleichmäßigstrukturierte Holzarten benötigt. Gleiches gilt fürdie von Perückenmachern gebrauchten Holz-köpfe.Für die modellhafte Darstellung von Gebäuden,Gebäudeanlagen, Stadträumen und dgl.Zum Tapetendruck werden Druckwalzen benötigt,mit denen auf Rotationsmaschinen die Tapetenbedruckt werden. Dabei werden für gute, einenexakten Druck erfordernde Tapeten Holzdruckwal-zen verwendet. Gefordert wird ein mäßig hartes,homogenes, beim Ausstechen der Formen nichtausplatzendes Holz.Für Plakatschriften in der Gebrauchsgraphik.

Zwar gehören die früheren und weitgehend ausHolz erbauten Wasser- und Windmühlen derVergangenheit an, wenn auch erstere besondersi n alpenländischen Gegenden noch häufiger anzu-treffen sind, doch gehört die Erhaltung und Restau-rierung der verbliebenen historischen Mühleninzwischen zu den wesentlichen Aufgaben derDenkmalspflege.

Hainbuche (frühere traditionelle Holzart), Buche(nachdem Zollstöcke zum Massenartikel gewordensind).

Linde, Pappel, Weide ; für Umeimer an den Kan-ten Harthölzer wie Buche, Eiche .

Nach DIN 1511 (Gießereimodelle und Zubehör-Richtlinien für die Ausführung) sind Holzmodelle inAbhängigkeit der Anzahl der Abgüsse in vier Güte-klassen eingeteilt, für die jeweils die zu verwenden-den Holzarten vorgeschrieben sind:Güteklasse 1 a (für 1 000 Abgüsse):

Harthölzer mit Metallarmierung -Ahorn, Birn-baum, Elsbeere, Kirschbaum, Nußbaum,Rüster, Buche, Hainbuche, Esche, Eiche .Für kleinere, aber sehr genaue Modelle sindBirnbaum, Elsbeere, Kirschbaum und Nuß-baum, Ahorn für Modelle mit zahlreichen Kan-ten, Hainbuche für besonders dauerhafteModelle zu bevorzugen.

Güteklasse 1 (für 100 Abgüsse): zuvor genannteHolzarten ohne Metallarmierung.

Güteklasse 2 (für 50 Abgüsse): Erle, Linde.Güteklasse 3 (für 10 Abgüsse): Fichte, Tanne ,

Kiefer.Hainbuche, Buche ; für Musterleisten mit anspre-chendem Aussehen Ahorn .

Linde, Pappel

Linde, Birke

Ahorn

Birnbaum

Eiche, Robinie für Wasserräder;Eiche, Lärche, Tanne für Windmühlenflügel.Aus Eiche bestanden auch das Gerüst (Fachwerk)der Wasser- und Windmühlen, ihre Flure undBöden, oft auch die Verkleidung. Ebenso warender Unterbau („Bock") und die Drehvorrichtung,die Hauptantriebswellen, Radkränze, Schütten,Treppen und Bremsbalken aus Eiche, seltenerauch aus Buche hergestellt. Für die Zähne undStöcke der kleineren Getrieberäder wurden Hain-buche, Buche, Birnbaum, Apfelbaum undStechpalme verwendet. Neben Eiche und Buchefand Rüster für Teile hoher Verschleißfestigkeit,wie Bremsklötze, Lager und Getriebe, Verwen-dung.

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Verpackungsmittel aus Holz sind umweltschonend, da sich Holzproblemlos entsorgen und vielfach auch wiederverwenden läßt. DasHolz muß - von Fall zu Fall in unterschiedlicher Bedeutung inAbhängigkeit des jeweiligen Verwendungszwecks - folgende

Zahnleisten zur Lagerung von ErleMaschinenteilen in Transport-kisten

Kisten für Lebensmittel

Obst- und Gemüsesteigen

Spankörbe

Fichte, Tanne , weiche Laubhölzer wie Pappel ; für die Henkel und den mittleren Span der SeitenteileBuche , für das obere Zierband Pappel .

Schachteln aller Art

Unter anderem Fichte, Tanne, Kiefer, Strobe, Aspe, Pappel, Erle, Linde , als Harthölzer Buche,Ahorn, Birke .

Paletten

Außer den verwendeten Hauptholzarten Fichte, Tanne, Kiefer, Buche und Pappel i st eine Vielzahlweiterer einheimischer Hölzer geeignet, wie z. B. Lärche, Douglasie , die Hartlaubhölzer Eiche, Esche,Ahorn, Edelkastanie, Robinie, Rüster, Platane und die Weichlaubhölzer Erle, Linde, Weide undRoßkastanie.Die jeweilige Holzartenauswahl richtet sich nach Preis und Verfügbarkeit des Holzes sowie Palettenartund Beanspruchung (Mehrweg-/Einweg-Paletten, schwere Güter/leichte Güter, stark/wenigbeansprucht = harte Laubhölzer/Nadelhölzer und weiche Laubhölzer).

Kabel- und Seiltrommeln

Container

Fässer•

Dichtfässer (als Schwer- undLeichtfässer) fürflüssige,halbflüssige und zähflüssigeStoffe)

•Fässer zur Lagerung undVeredelung von Weinen,Weinbränden und Whiskey

• Halbdichtfässer, dünnwandigeLeichtfässer als Packfässer fürgrobe, trockene Stoffe• Packfässer in zylindrischer

Form für die Lagerung undden Transport von pulverigenodergranulierten oder auchsehr zähflüssigen Stoffen

• Faßreifen

Geschmacksneutrale Holzarten; als Vollholz Fichte, Tanne, Buche, Aspe, Pappel, Erle, als Sperr-holz Buche, Aspe/Pappel .

Fichte, Tanne, Buche, Aspe, Pappel, Erle, Roßkastanie.

Fichte, Tanne und andere Nadelhölzer.

Für Bodenkonstruktionen und Schlitten Eiche, als Füllholz Pappel, Erle und andere leichte Laubhölzer.

Eiche, Edelkastanie, Robinie

Eiche, für Weine auch Edelkastanie

Leichte Hölzer mittlerer und geringer Güte: Fichte, Tanne, Kiefer, Strobe, Lärche, Douglasie,Pappel, Weide, Linde, Roßkastanie ; ebenso Buche , die aber schwerer, dafür stärkerbeanspruchbar ist.Buchen -Sperrholz

Bei Herstellung aus Gerten, Stangen und Stockausschlägen: Weide, Hasel, Eiche, Rüster, Edel-kastanie, Ahorn, Birke ; bei Herstellung aus Stammabschnitten: Fichte, Weide, Esche .

Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Eiche, Edelkastanie, Buche

Erle, Buche (als mögliche Ersatzhölzer für die im Gebrauch befindlichen Überseehölzer).

Fichte, Tanne, Kiefer und weiche Laubhölzer wie Aspe, Pappel, Erle.

Eigenschaften erfüllen: Günstiger Preis, leichte Bearbeitbarkeit,geringes Gewicht, Stabilität, Isolierfähigkeit, Korrosionsbeständig-keit, Resistenz gegen Chemikalien, Geschmacks- und Geruchslo-sigkeit oder auch dekoratives Aussehen.

Kisten aller Art, Verschläge,Teilverpackungen, Harrasseaus Vollholz

Fichte, Tanne, Kiefer, Strobe, Lärche, Douglasie ; für Verstärkungen und Teile mit hoher mechani-scher Beanspruchung: Buche, Eiche .

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Turngeräte. Barrenholme, Sprossen von Sprossenwänden Esche

und Gitterleitern, Sprungbretter. Sprungkästen, Wangen von Sprossen-

Kiefer, Fichtewänden und Gitterleitern

. Führungsleisten und Standfüße von

BucheSprungkästen, Böcken und dgl.; Barrenholme,schichtverleimt; Gymnastikringe, schichtverleimt

Esche, Birke (schichtverleimt)

Eibe, Esche. Bei Bögen mit hoher ZugkraftEsche in schichtverleimter Form(= Kompositbägen)

Disken, Speere

Sportbögen

Hockeyschläger, Schlagstöcke

Poloschläger

Tennisschläger (soweit noch aus Holz hergestellt) Esche, schichtverleimt

Tischtennisschläger

Wintersportgeräte. Skier (in Kompositbauweise mit Holzkern)

. Schlitten und Rodel

Eishockeyschläger•

Eisstöcke

Kegel- und Bowlingkugeln

Kegel, Pins

Bowlingbahnen, Kegelbahnen

Billardqueues

Sportboote (Faltboote, Dingis)

Schäfte von Sport- und Jagdgewehren

Esche

Esche, Ahorn

Sperrholz aus verschiedenen Nadel- undLaubhölzern

Esche, Birke mehrfachverleimt; Pappel alslamellenverleimtes Leichtholz für die Kerne vonKunststoff- und MetallskiernEsche (für hochwertige Sport- und Rennrodel),Buche (für preiswerte Kinderschlitten und -rodet),Eiche, RüsterEscheObsthölzer (Birnbaum, Apfelbaum,Kirschbaum) sowie sonstige Laubhölzer

Hainbuche, Buchsbaum

Ahorn, Hainbuche, Birnbaum, Eisbeere,Buchsbaum

Ahorn, Birnbaum, Kirschbaum, Rüster

Hainbuche

Esche, massiv und als Bootsbausperrholz; weiterefür den Bootsbau geeignete Hölzer -~ Tabelle 32

Nußbaum (Birke, Feldahorn); Nußbaum-Maserholz und Maserholz anderer harterLaubhölzer für sehr hochwertige Gewehre.

39

An Holz für Turn- und Sportgeräte werden hohe Anforderungen insbesondere an die Elastizität undOberflächenhärte gestellt. Zudem erfüllt Holz bestens Anforderungen wie geringes Gewicht bei hoherFestigkeit, gute Griffigkeit und keine Splitterbildung. Sportgeräte, die sehr starken Belastungen ausge-setzt sind, werden statt aus Massivholz aus Schichtholz hergestellt.Die mit Abstand am häufigsten verwendete Holzart ist aufgrund ihrer sprichwörtlichen Zähigkeit undElastizität Esche i n fehlerfreier, weitringiger, hellfarbiger Qualität. Daneben werden Buche, Hainbuche,Birke, Ahorn, Birnbaum und Nußbaum sowie von den Nadelhölzern Kiefer und Fichte eingesetzt.

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Flugzeugbau

vgl. Aufstellung in

40

Tabelle 12

Für Fußböden, Wände, Dachverschalungen, Türen geschlossener Waggons: Nadelhölzer undSpezial-Buchen-Sperrplatten; für Bodenbeläge auch Eiche und teerölimprägnierte Buche.Für die Ausstattung von Schlaf- und Speisewagen Eiche, Esche und andere Ausstattungshölzeri n Form von Furnieren.

Nach wie vor gehört Holz im Bootsbau zu den begehrten Materialien, auch wenn es vielfach durchStahl, Aluminium, glasfaserverstärkte Kunststoffe und dgl. verdrängt wurde. Eingesetzt wird es alsVollholz, Sperrholz und formverleimtes Sperrholz (= Bootsbau-Sperrholz nach den Prüfvorschriften desGermanischen Lloyds) und in Sandwichbauweisen aus Sperrholz und Kunststoffschäumen oderBalsaholz als Kern. Besondere Bedeutung besitzen Holz und Holzwerkstoffe vor allem im Innenausbauvon Booten und Schiffen.Seit Jahrhunderten im Bootsbau eingesetzte Holzarten sind: Eiche für alle Bootsteile, Rüster für Kiel-und Bodenplanken, eingebogene Spanten, Esche für eingebogene Spanten, Fenderleisten, Kiel,Dollbaum, Spanten, Decksbalken, Decksplanken, Riemen, Bootshaken, Buche für Kiel undSeitenwände von leichten Sportruderbooten, Inneneinrichtungen, Tanne für Masten und Böden vonKähnen, Kiefer für Masten und Decksplanken, Lärche für alle Bootsteile und Masten, Nadelhölzerfür Großbäume.

Holzbauweisen im Flugzeugbau sind selbst im Segelflugzeugbau vollständig verdrängt worden und dieVerwendung von Holz beschränkt sich auf die in Tabelle 11 genannten Einsatzbereiche, wobeivornehmlich Sperrholz (= Flugzeugbau-Sperrholz nach den „Abnahme- und Prüfvorschriften fürSperrholz des Luftfahrzeugbaus" des Germanischen Lloyds) verwendet wird. Von den einheimischenHolzarten dienen Buche, Birke, Pappel und Erle als Flugzeugbau-Sperrholz.

Bis auf wenige Ausnahmen, wie Pappel, Weide, Roßkastanie oder Hainbuche, sind alle einheimischenHölzer entweder massiv oder als Furnier für die Front- und Sichtflächen, die jeweils die Holzartenbe-zeichnung eines Möbels bestimmen, einsetzbar. Die bevorzugte Verwendung einzelner Holzarten imMöbelbau ist durch Modeströmungen, Stilrichtungen und der Funktion des jeweiligen Möbels gegeben.Für die Massenfabrikation von Möbeln in Industriebetrieben spielen daneben verfügbare Mengen undQualitäten eine wichtige Rolle. Von den Laubhölzern sind Eiche, Buche, Esche, Kirschbaum,Nußbaum und Ahorn, von den Nadelhölzern Kiefer die am häufigsten verwendeten einheimischenHolzarten, dabei überwiegend als Furniere verarbeitet (abgesehen von Sitz- und Tischmöbeln undBiegeteilen). Im Stilmöbelbereich kommen als Massivholz Linde und Erle für geschnitzte Teile sowie zurI mitation von Nußbaum, Kirschbaum und Mahagoni hinzu. Ähnliches gilt für Birke, die zuweilen aberauch naturbelassen oder edelholzfarbig gebeizt als Furnier verwendet wird.Dem zunehmenden Trend zur Individualität und Exclusivität kommen Möbel in handwerklicher Einzelfer-tigung entgegen. Hier finden neben zuvor genannten Holzarten häufig - und vielfach als Massivholz -auch solche Holzarten Verwendung, die für die industrielle Serienfertigung in zu geringen Mengen undzu sporadisch in furniertauglicher Qualität anfallen, aber äußerst dekorativ sind. Hierzu zählen Zirbelkie-fer und Weymouthskiefer, Rüster, Birnbaum, Eisbeere und Zwetschgenbaum. Ebenso bietensich Edelkastanie und Robinie für Einzelmöbel an. Ergänzt wird das Holzartenspektrum durchBesonderheiten in der Holzzeichnung wie Riegelahorn, Riegelesche, geflammte und gemaserte Birke,Maserwuchs (z. B. Nußbaum-, Rüster- und Ahornmaser) und Pyramidenwuchs.

Holzarten, die zur Herstellung von Nutzfahrzeugen, d. h. dem Wagner- oder Stellmachergewerbe dienen,werden allgemein als Wagnerholz bezeichnet. Wagnerholz muß gesund, astfrei, ausgesprochen zähund elastisch, fest und geradfaserig und für bestimmte Zwecke gut spaltbar sein. In Abhängigkeit vonder Wagenart und der Beanspruchung einzelner Wagenteile werden zahlreiche Hölzer eingesetzt:Eiche, Esche, Buche, Rüster, Robinie, Hainbuche, Birke, Feldahorn, Eisbeere und andere.Im einzelnen eigenen sich am besten für Speichen Buche, Eiche, Esche und Robinie, für Felgen Esche,Buche, Eiche und Rüster, für Naben Eiche, Esche, Rüster, Birke und Hainbuche, für Wagenrahmen undSeitenwände Eiche, Esche und gegebenenfalls Pappel, für Bodenbretterzusätzlich Rüster.

. Kastenarbeiten

Für Kastenaufbauten von Lastfahrzeugen (Lastwagen, Hänger, Speditions- und Viehtransport-fahrzeuge, landwirtschaftliche Fahrzeuge und andere) und Containern Nadelhölzer, Buche undSpezial-Buchensperrplatten (teils in Verbund mit Stahl und Aluminium). Für die Herstellung vonGerippen von Wagenkästen und Karosserien: Esche und Buche. Für Innenverkleidungen Buchen-furnierplatten und Hartfaserplatten.

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Fortsetzung Tabelle 33Anmerkungen zu den häufigsten Möbelhölzern:

Kiefer

Häufiges Möbelholz insbesondere für Kinderzimmer, Küchen und Arbeitszimmer; aberauch für Wohn- und Schlafzimmereinrichtungen beliebt und hier zum Inbegriff des„jungen Wohnens" geworden.Ebenso dekorativ wirken Lärche und Douglasie. Als dezentere Alternative bieten sichFichte und Tanne, naturbelassen oder gebeizt an, während Zirbelkiefer und Wey-mouthskiefer am besten den alpenländischen Einrichtungsstil verkörpern.

Eiche

Das in Deutschland mit Abstand beliebteste Möbelholz für alle Möbelarten und Stilrich-tungen. Inbegriff für gediegenes, rustikales Wohnen.

Esche Sowohl naturbelassen als auch gebeizt verarbeitet ein häufiges Möbelholz mit breitemVerwendungsspektrum, das von Schlafzimmer-, Wohnzimmer- und Jugendzimmermö-beln über Küchenmöbel bis zum Einzelmöbel reicht. Zudem beste Eignung als Biege-holz für Sitzmöbel und Tische aus Massivholz.

Kirschbaum Zu den Klassikern unter den Möbelhölzern gehörend. Das zeitlose, gleichermaßenwohnliche Atmosphäre und Eleganz ausstrahlende Holz gehört zu den bevorzugtenHolzarten der gehobenen Möbelklasse sowohl für Stilmöbel als auch moderne Möbel.

Nußbaum

Seit jeher zu den begehrtesten Möbelhölzern zählend und in der gehobenen Möbel-klasse gleichermaßen für Stilmöbel (Barock, Rokoko) und Möbel der modernen Stilrich-tungen verwendet. Möbel aus Nußbaum gelten als besonders wertvoll.

Ahorn

Findet vornehmlich Verwendung für helle Innenteile hochwertiger Möbel, danebeninsbesondere für Schlafzimmereinrichtungen. Bei der Verarbeitung zu Außenfronten istzu berücksichtigen, daß das Holz relativ rasch vergilbt. Gut geeignet zur Imitationanderer Edelhölzer wie z. B. Nußbaum und Ebenholz. Spezialholz für aus Vollholzhergestellte Tischplatten in der Gastronomie.

Buche Zwar nicht besonders dekorativ, jedoch als besonders hartes Holz dient Buche derHerstellung stark beanspruchter Gebrauchsmöbel wie Schul-, Büro-, Kinderzimmer-und Küchenmöbel. Zudem Hauptholzart in der Stuhlfabrikation und als Biegeholz fürgebogene Möbelteile. Im Stilmöbelbau in Form gedrechselter Teile und vielfach nuß-baum- und kirschbaumfarbig gebeizt oder deckend lackiert verarbeitet.

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vgl. Aufstellung in Tabelle 13 Neben den hauptsächlich verwendeten Holzarten Fichte, Buche und Ahorn für Gebrauchs- undVerbrauchsartikel des täglichen Bedarfs können nahezu alle einheimischen Nadel- und Laubhölzereingesetzt werden. Für billige Massenartikel bieten sich in erster Linie Buche und Fichte an, ersterenebst Hainbuche zudem für Artikel, denen besondere Härte und Abriebfestigkeit abverlangt werden,d. h. die einer größeren Beanspruchung unterliegen. Für Küchengeräte, die mit Lebensmitteln inBerührung kommen, ist Ahorn die am besten geeignete Holzart, da er einerseits durch seine helleFarbe, andererseits durch seine Kleinporigkeit, welche die Aufnahme von Speiseresten verhindert,besonders hygienisch ist. Zudem ergibt sich aufgrund seiner Härte eine geringe Abnutzung durchSchneidgeräte.Für Artikel, die eine besondere dekorative Wirkung aufweisen sollen, lassen sich u. a. Eiche, Esche,Rüster, Ahorn, Birke, Elsbeere und Obstbaumhölzer wie Kirschbaum, Nußbaum, Birnbaum,Apfelbaum und Zwetschgenbaum vorteilhaft verwenden.Über die spezielle Verwendung einzelner Holzarten für eine Reihe von Gebrauchs- und Verbrauchsarti-keln gibt Tabelle 39 Auskunft.

vgl. Aufstellung in Tabelle 14

Holz eignet sich wegen seiner leichten

Für die Spielzeugherstellung eignen sichBearbeitbarkeit und Oberflächenbehandlung

zahlreiche einheimische Holzarten. Zwarfür Spielzeuge besonders gut. Die Holzspiel-

stellen Buche für stabile, schlagfeste undzeuge selbst zeichnen sich durch Stabilität,

funktionssichere Spielzeuge und Ahorn alsleichte Reparierbarkeit und gute Griffigkeit

helles Kontrastholz mit glatten, griffigenaus. Gleichzeitig vermitteln sie Form- und

Oberflächen die Hauptholzarten dar, dochSchönheitsgefühl. Die verwendeten Farben

l assen sich auch Esche, Eiche, Birke undund Lacke sind physiologisch absolut

Hainbuche als weitere Harthölzer, Erle undunbedenklich, da an Spielzeugbeizen die

Linde als Weichhölzer und von den Nadel-gleichen Ansprüche gestellt werden wie an

hölzern Fichte und Kiefer für zahlreicheFarbstoffe zum Anfärben von Lebensmitteln.

Spielzeugarten vorteilhaft verarbeiten.Für Spielwaren kunstgewerblichen Charak-ters kommen Nußbaum, Kirschbaum,Birnbaum, Apfelbaum, Zwetschgen-baum, Eisbeere und Buchsbaum alsHolzarten mit besonderer Güte hinzu.

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Holz erfüllt im Musikinstrumentenbau verschiedene Funktionen.

gemäß an der Klangerzeugung oder -abstrahlung des InstrumentsVielfach dient es als Klangholz, d. h. als Resonanzkörper. Ebenso

beteiligt ist, wird ausschließlich astfreies, feinringiges Nadelholz mithat es aber auch zumeist hohen ästhetischen Ansprüchen zu

gleichmäßigem Jahrringaufbau und möglichst geringen Spätholzan-genügen. Daneben wird es als tragendes Konstruktionsmaterial

teilen verarbeitet. Weiterhin wird harzarmes Holz gefordert. Meisteingesetzt. Entsprechend sind die im Musikinstrumentenbau an das

handelt es sich dabei um Hölzer aus Gebirgslagen. Hölzer fürHolz gestellten Anforderungen äußerst vielseitig bei gleichzeitig

Blasinstrumente müssen sich gut drehen und bohren lassen, nachhöchsten Ansprüchen an die Qualität.

ihrer Verarbeitung ein ausgezeichnetes Stehvermögen aufweisen,Als Klangholz (= Tonholz) für Saiteninstrumente, das bestimmungs-

ohne nennenswert zu quellen und schwinden.

Saiteninstrumente(Tonerzeugung durch Zupfen,Streichen oder Schlagen derangespannten Saiten)

• Pianos und Flügel

• Streichinstrumente( Geigen, Bratschen, Cellos,Kontrabässe)

Klangkörper: Fichte für den Resonanzboden; Buche, Hainbuche (als Formvollholz, Preßholz-Lamel-lenkonstruktion oder in Schichten verleimt) für sonstige Teile wie Zargen, Klangstege, Stimmstöcke.

Spielwerk mit Klaviatur und Mechanik: Fichte, Hainbuche für die Tasten; Hainbuche sowie teilweiseBuche, Ahorn, Elsbeere, Birke für die Mechanik (Hämmer, Dämpfer und andere Teile der aus bis zu7500 Holz-, Leder-, Filz- und Metallteilen bestehenden Mechanik).

Gehäuse: Für die nach Art der Möbelfabrikation gefertigten Gehäuse werden neben MassivholzStäbchensperrholz, Sperrhölzer und Preßschichthölzer verwendet. Buche als Massivholz für Kon-struktionsteile. Für Sichtteile aus Massivholz und/oder Furnieren: Fichte, Lärche, Zirbelkiefer, Eibe;Eiche, Ahorn, Rüster, Kirschbaum, Nußbaum, Birnbaum, Buchsbaum und als ImitationsholzLinde.

Streichinstrumente werden grundsätzlich aus Holz gefertigt, wobei als Resonanzholz für die Deckenvorzugsweise Fichte und daneben Tanne verwendet wird. Die Böden, Zargen, Hälse, Stege undWirbelkästen werden üblicherweise aus Ahorn (= Bergahorn) gefertigt, wobei Hölzer mit schönerRiegelzeichnung („Kräuselung") besonders begehrt sind. Daneben werden eingesetzt: für Böden undZargen Birnbaum, Platane und (für Cellos) Pappel; für Sattel, Griffbretter, Saitenhalter und Wirbel:Buche, Buchsbaum; für Stimmstock, Baßbalken, Bereifung und Klötze: Fichte.Für die Decken von Gitarren, Lauten und Mandolinen als Resonanzholz Fichte; für Böden, Zargen undHälse Ahorn, aber auch Birnbaum, Nußbaum und für preiswerte Instrumente Birken-Sperrholz fürBöden und Zargen sowie Erle für die Hälse. Für Zithern: Fichte.

Für Blockflöten: Ahorn (= Bergahorn), Birnbaum, Zwetschgenbaum, Buchsbaum, Elsbeere; fürFlöten: Buchsbaum; für Klarinetten: Ahorn (= Bergahorn), Buchsbaum; für Oboen: Ahorn (Berg-ahorn), Zwetschgenbaum, Buchsbaum; für Fagotte: Ahorn (Bergahorn), geriegelt oder geflammt.Für Handharmonikas (Akkordeons): Gehäuseteile und Einbauteile aufgrund ihres leichten Gewichts undguten Stehvermögens Erle - für die stärker beanspruchten Schraubverbindungen: Buche. Für dieKanzelleu-Körper von Mundharmonikas: Ahorn, Birnbaum.Für das Orgelgehäuse: Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Buche, Eiche, Mooreiche, Elsbeere,Birnbaum, Kirschbaum, Nußbaum, Buchsbaum (als Massivholz und/oder Furnier); für das Gerüst:Nadelhölzer, Eiche; für Teile des Regierwerkes: Fichte, Eiche, speziell für die Schleifen Esche; fürden Spieltisch (Spielschrank): dem Orgelgehäuse entsprechende Holzarten (massiv oder furniert); fürdie Tasten Fichte (belegt mitAhorn), für die Fuß-Klaviatur: Eiche; für das Pfeifenwerk (in Abhängigkeitdes beabsichtigten Klanges): Fichte, Tanne, Kiefer, Eiche, Mooreiche und für kleine bis sehr kleinePfeifen Birnbaum, Kirschbaum.

Für den Resonator von Membraphonen Birke, Buche, Ahorn und Pappel ( überwiegend aus Sperrholzoder Schichtholz, seltener aus geschäfteten Vollholzleisten). Für Schlagstöcke mit geringerer bismittlerer Beanspruchung Buche, Ahorn, mit sehr hohen Belastungen Eiche, Esche, Rüster undRobinie.

. Zupfinstrumente( Gitarren, Lauten, Mandolinen,Zithern, Harfen)

Blasinstrumente(Tonerzeugung durch einLippen- oder Zungensystem,das eine Luftsäule zumSchwingen und damit zumTönen bringt). Holzblasinstrumente

( Blockflöten, Flöten, Klarinetten,Oboen, Fagotte)

. Handharmonikas,Mundharmonikas

. Orgeln

Schlaginstrumente undSchlagstöcke

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vgl. Aufstellung in Tabelle 16 Für Drechslerarbeiten sind fast alle einheimischen Holzarten geeignet, wobei die Holzartenauswahl vomzu fertigenden Gegenstand (z. B. wenig beansprucht/stark beansprucht; Farbe und Struktur des Holzeswesentlich/unbedeutend) und von der Fertigungstechnik (handwerklich/maschinell) bestimmt wird.Für Geschenkartikel bzw. kunstgewerbliche Gebrauchsartikel bieten sich insbesondere harte Laubhöl-zer mit dichtem, gleichmäßigem Gefüge, schöner Farbe und Zeichnung und guter Polierfähigkeit an, wiez. B. Ahorn, Birke, Eisbeere, Vogelbeere, Mehlbeere, verschiedene Obsthölzer wie Nußbaum,Kirschbaum, Birnbaum, Apfelbaum und Zwetschgenbaum sowie von den Nadelhölzern Eibe.Ebenso sind aber auch die ringporigen Hölzer Eiche, Esche, Rüster, Edelkastanie und Robinie gutgeeignet. Zur Herstellung kleinerer dekorativer Artikel lassen sich vorteilhaft auch strauchartige Gehölzeverwenden, die oft von besonderer Schönheit und Güte sind, wie z. B. Buchsbaum, Pfaffenhütchen,Stechpalme, Goldregen, Kreuzdorn, Liguster, Gemeine Taubenkirsche oder auch Wacholderund Weinrebe.Für auf Drehautomaten mit hohem Vorschub hergestellte Massenartikel ist neben anderen harten,feinporigen Laubhölzern Buche bestens geeignet, sofern keine besonderen Ansprüche an dasAussehen gestellt werden. Die ebenfalls gut drechselbaren Weichhölzer Erle, Linde und Pappel/Aspesind speziell für Großserien auf Drehautomaten weniger gut verwendbar, da die Oberflächen oft nichtausreichend glatt werden und somit einer Nachbearbeitung bedürfen, während sie sich handwerklichhervorragend bearbeiten lassen. Für stark beanspruchte Gegenstände, z. B. Werkzeugstiele undWebschützen, ist Hainbuche erste Wahl.

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Fortsetzung Tabelle 39Hackklötze für Fleischereienund GroßküchenHolzdrahtHolzkohle für Spezialzwecke

Holznägel, Holzstifte, Holzdübe l

HolzperlenHolzrohre

Holzschuhe, Schuhbedarf

KnöpfeKuckucksuhrenKunstgewerbliche ArtikelLampen, LampenfüßeLeitern

Leisten

Mulden (Bäcker-,Fleischermulden)NähgarnrollenNähkästen

PeitschenstielePfeifenköpfe

PinselProthesenRäucherspäneRolladenSchirmstöcke, Spazierstöcke

UhrengehäuseZündhölzer

Hainbuche

Für Vorhänge, Decken, Matten (Sparterie/Holzweberei): FichteFür Zeichenkohle, Lötkohle und Aktivkohle werden teerarme Weichlaubhölzer benötigt:Pappel/Aspe, Weide, ErleErforderlich sind harte, gut spaltbare Hölzer. Herstellung aus Kiefer, Buche, Birke, Eiche, Esche,Rüster und Robinie. Speziell für Schuhmacherstifte: Hainbuche, Ahorn und Birke; für SchiffsnägelRobinie und Esche; für Dübel (Riffe)-, Quell- und Glattdübel) Buche und Eiche.Buche, Hainbuche, ObsthölzerEiche, Edelkastanie, Robinie. Besondere Vorteile von Holzrohren sind, daß sie von sauren oderalkalischen Wässern nicht angegriffen werden und eine steigende höhere Durchflußgeschwindigkeitmit zunehmender Benutzungsdauer aufweisen.Für Holzschuhe, Pantinen und Holzsohlen: Pappel/Aspe, Linde, Erle; für Schuhabsätze: BucheAhorn, Birke, Erle, Pappel, Linde; Kiefer, Weymouthskiefer.Hainbuche, Erle, Roßkastanie sowie alle Holzarten mit schöner Farbe und ZeichnungFür die Frontpartien: Linde, Erle; fürTürchen, Pendel und andere Teile: Linde, Erle

-~ Tabelle 37 und 38Kirschbaum, Nußbaum, Birnbaum und zur Imitation dieser Hölzer Buche, Linde, ErleNach DIN 68362 (Holz für Leitern. Gütebedingungen) für Leitern und Tritte aus Vierkantholz: Fichte,Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie (für Holme, Wangen, Stützen, Streben), Buche, Eiche undEsche (für Sprossen), Buche, Eiche, Esche, Fichte und Kiefer (für Stufen, Deckstufen. Sicherheits-brücken, Joche); für Leitern mit Rund- oder Halbrundholmen Fichte (für Holme, Stützstangen), Eiche,Esche, Fichte (für Rundsprossen), für Hochkantsprossen und Querstreben auch Robinie.

Für die verschiedensten Konstruktions- und Zierzwecke (z. B. Gardinen-, Tapeten-, Sockel-, Fuß-,Bilderrahmen-, Bastelleisten u.a.m.) Eiche, Buche, Kiefer, Fichte (als Hauptholzarten), fürdekorativeZwecke Ahorn, Esche, Rüster, Nußbaum, Kirschbaum, für Applikationen, Umrahmungen vonGlasfüllungen Erle, Linde.Linde, Pappel

BirkeErleGeflochten aus Gerten oder Spaltstücken von Ahorn, Birke, Rüster, Esche, Weide, WacholderWurzelmasern der verschiedensten einheimischen Laubhölzer wie z. B. Rüster, Esche, Erle, Ahorn(= Feldahorn), Birke und anderesiehe unter BürstenPappel/Weide, (Linde)Buche, Hainbuche, Gemische aus Buche/Birke/ErleFür Möbel: Eiche, Buche (als Außenfurniere); für Fenster, Balkontüren und dgl. NadelhölzerZähe, harte Hölzer aus Stockloden und Kernwüchsen: Eiche, Edelkastanie, Esche, Birke, Ahorn,Birnbaum und zahlreiche strauchartige Gehölze, wie z. B. Hasel, Weißdorn, Stechpalme,Hartriegel u. a.Eiche, Nußbaum, Kirschbaum; Buche für gedrechselte Teile; Erle, Linde zur Imitation von Nußbaum

Aspe/Pappel, (Linde)

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