INITIATIVE INTERNET ERFAHREN – GEMEINSAM … · 2.2.2 Online-Kooperationsmanagement mit...

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Initiative Internet erfahren – Gemeinsam durchs Netz, Abschlussbericht zum 12. Dezember 2011, Projekt Nr. 01/08 1 INITIATIVE INTERNET ERFAHREN – GEMEINSAM DURCHS NETZ Abschlussbericht zum 12. Dezember 2011 Projekt Nr. 01/08

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  • Initiative Internet erfahren Gemeinsam durchs Netz, Abschlussbericht zum 12. Dezember 2011, Projekt Nr. 01/08

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    INITIATIVE INTERNET ERFAHREN GEMEINSAM DURCHS NETZ

    Abschlussbericht zum 12. Dezember 2011

    Projekt Nr. 01/08

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    Inhalt 1 Zielsetzung der Initiative ......................................................................................................... 4

    2 Manahmen der Initiative ....................................................................................................... 5

    2.1 Programm Erlebnis Internet: Erfahrung schaffen (BAGSO Service GmbH) ................... 5

    2.1.1 Konzeptentwicklung Erlebnis Internet .................................................................. 7

    2.1.2 Pilothafte Umsetzung in vier Bundeslndern ........................................................ 16

    2.1.3 Leitfaden Erlebnis Internet ................................................................................. 23

    2.1.4 Praxis fr Akteure in der Seniorenarbeit ............................................................... 25

    2.1.5 Beratung und Untersttzung der Akteure in der Seniorenarbeit ........................... 35

    2.1.6 Veranstaltung: Erfahrungsaustausch .................................................................... 35

    2.1.7 E-Learning - Lernen im Internet ............................................................................ 37

    2.1.8 Arbeitskreise fr die Wirtschaft ............................................................................. 41

    2.2 Programm Internet-Patinnen und -Paten: Erfahrung teilen (Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.) .................................................................... 44

    2.2.1 Online-Basisinformation www.internetpaten.info mit Internet-Patenblogs ............ 45

    2.2.2 Online-Kooperationsmanagement mit Affiliate-System ........................................ 50

    2.2.3 Info-Material Print und Download ......................................................................... 55

    2.2.4 Ausstellung + Eventplaner .................................................................................... 58

    2.2.5 Beratung und Untersttzung von Akteurinnen und Akteuren ber Info-Telefon und E-Mailservice, insbesondere bei regionalen und lokalen Aktivitten ............. 58

    2.2.6 Pilotaktionen mit sieben bis zehn Partnern aus Unternehmen und Organisationen ..................................................................................................... 60

    2.2.7 Online-Befragungen der Patinnen und Paten ....................................................... 80

    2.2.8 Dokumentation und Auswertung der Projektergebnisse ....................................... 81

    2.3 Programm Inklusive Internet: Erfahrung nutzen (Stiftung Digitale Chancen) ................ 83

    2.3.1 Web 2.0-Anwendung fr Einsteiger: Entwicklung und Betrieb von www.alle.de .. 84

    2.3.2 (a) Portal fr lokale Akteure / Multiplikatorinnen und Multiplikatoren: Aufbau und Betrieb . 84

    2.3.2 (b) Intranet der Initiative Internet erfahren .................................................................. 84

    2.3.3 Trainingscurriculum fr Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ............................. 85

    2.3.4 Trainingsveranstaltungen fr Multiplikatorinnen und Multiplikatoren: Durchfhrung und Evaluation ............................................................................... 86

    2.3.5 Spezielle Manahmen fr Menschen mit geringen sozialen Bindungen .............. 95

    2.3.6 Erprobung zielgruppenspezifischer Manahmen: Begleitung und Evaluation von Modellprojekten .............................................................................................. 98

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    2.3.7 Akteursworkshops und regelmige Gesprchskreise............................................. 107

    2.4 Gemeinschaftsarbeitspakete ........................................................................................ 107

    2.4.1 Kommunikations-, Informations- und Beratungsleistungen ................................ 109

    2.4.2 Wettbewerb Wege ins Netz ................................................................................ 116

    2.4.3 Zwischen- und Schlusskonferenz ....................................................................... 121

    2.4.4 Analyseworkshops und regelmige Gesprchskreise ...................................... 124

    3 Einsatz der Ausstattungsreserve ........................................................................................ 126

    4 Ausblick und Fazit ............................................................................................................... 126

    5 Anhnge ............................................................................................................................. 127

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    1 Zielsetzung der Initiative

    Die Internetnutzerzahlen entwickeln sich in Deutschland nach wie vor in ungleichmiger Weise. Manahmen fr bisher nicht erreichte Brgerinnen und Brger knnen nur dann erfolgreich sein, wenn sie auf den bisherigen Erfahrungen aufbauen, sich auf ein strategisches Netzwerk von Kooperationspartnern sttzen und die jeweils spezifische Situation der zu adressierenden Bevlkerungsgruppen bercksichtigen. Die Partner der Initiative Internet erfahren, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e. V., das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. und die Stiftung Digitale Chancen, haben daher einen gemeinsamen Manahmenkatalog entwickelt, bei dem die einzelnen Bestandteile einander sinnvoll ergnzen und methodisch und inhaltlich auf dem jeweiligen Erfahrungshintergrund des durchfhrenden Partners aufbauen sowie Synergie- und Mehrwerteffekte genutzt werden.

    Aktuelle Studien wie die am 1. Dezember 2011 zum dritten Mal verffentlichte Digitale Gesellschaft der Initiative D211 besttigen die Notwendigkeit dieser Bemhungen. Laut den Ergebnissen zhlen in Deutschland 26 % Prozent der Internetnutzer zu den digitalen Auenseitern, die gegenber digitalen Medien negativ eingestellt sind und daher zeitgeme Onlineangebote nicht nutzen. Weitere 28 % sind Gelegenheitsnutzer, welche die neue digitale Welt nur passiv erleben. Beide Gruppen verfgen kaum ber Kenntnisse fr den sicheren und kompetenten Umgang mit dem Internet. Und auch die 7 % der sogenannten Berufsnutzer schpfen lngst nicht alle Mglichkeiten des Internet aus.

    Durch die breit angelegten Multiplikationseffekte der Initiative Internet erfahren wurden die bisher nicht erreichten Bevlkerungsgruppen fr die Internetnutzung interessiert und die Nutzerinnen und Nutzer fr den Umgang mit den vielfltigen Angeboten qualifiziert. Aufgrund des breiten Spektrums an Manahmen, die im Folgenden im Zusammenhang mit den einzelnen Arbeitspaketen nher erlutert werden, kann ein nachhaltiges Weiterwirken der Kampagne auch ber den Aktionszeitraum hinaus, der am 30. November 2011 endete, erwartet werden. Durch den in die Initiative integrierten Wettbewerb Wege ins Netz fr mehr digitale Kompetenz wurden beispielhafte Projekte und Manahmen, die Nichtnutzer oder Neulinge beim Umgang mit dem Medium untersttzen, gefrdert und bekannt gemacht; die Bevlkerung wurde fr das Thema der Digitalen Integration sensibilisiert.

    Die Manahmen wurden ber einen Zeitraum von insgesamt 36 Monaten durchgefhrt - jeweils im August 2009 und August 2010 erfolgte eine gemeinsame Zwischenbilanz. Begleitet wurden die Manahmen durch eine gemeinsame Kommunikationsstrategie der Partner. Am 8. November 2010 fand eine Zwischenkonferenz statt, bei der die definierten Ziele und bisher durchgefhrten Aktionen vorgestellt und mit der ffentlichkeit diskutiert wurden, um Hinweise fr die zuknftige Ausrichtung zu erhalten. Den Abschluss der Kampagne bildete die am 17. November 2011 durchgefhrte Schlusskonferenz, bei der die Ergebnisse bilanziert wurden.

    Bis zum November 2011 wurden von den Konsortialpartnern die fr diesen Zeitraum vorgesehenen Manahmen durchgefhrt. Diese werden im folgenden Abschlussbericht der Initiative Internet erfahren detailliert vorgestellt.

    1 http://www.digitale-gesellschaft.info/

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    Die Verantwortung fr die einzelnen Kapitel des Zwischenberichts liegt bei der jeweiligen Partnerorganisation: Kapitel 2.1 wurde von der BAGSO verfasst, das Kapitel 2.2 wurde durch das Kompetenzzentrum erarbeitet, die Stiftung Digitale Chancen hat das Kapitel 2.3 erstellt. ber die Gemeinschaftsarbeitspakete wird in Kap. 2.4 gemeinschaftlich berichtet.

    2 Manahmen der Initiative

    2.1 Programm Erlebnis Internet: Erfahrung schaffen (BAGSO Service GmbH)

    Der (N)ONLINER Atlas zeigt seit Jahren einen deutlichen Bruch bei der Internetnutzung von jngeren und lteren Menschen auf. So bewegt sich die Mehrzahl der ber 60-Jhrigen noch nicht im Netz. Dabei knnen gerade die hheren Altersgruppen von den Vorteilen des Internet profitieren. So schtzen ltere Internetnutzer, dass sie ber das Internet Kontakte halten und neu aufbauen knnen, sie nutzen das Internet als Informationsquelle und schtzen die Bequemlichkeit z.B. beim Online Banking oder Einkaufen, da dies Wege und Kosten erspart. Die Wirtschaft profitiert in mehrfacher Hinsicht von der Internetnutzung der lteren: Sie knnen ihre Kunden besser ber aktuelle Entwicklungen informieren, Kosten einsparen und Kunden ber den bequemen Weg des Internets halten oder neu gewinnen.

    Akteure in Initiativen und Computerclubs haben bereits vor der Initiative zahlreiche Manahmen ergriffen, um ltere Menschen ans Netz heranfhren und begleiten. Sie setzten aber voraus, dass bereits ein Interesse am Internet besteht. Somit wurden vor allem diejenigen erreicht, die bereits ber einen Computer und einen Internetanschluss verfgten oder die eine solche Anschaffung planten. Fr diejenigen, die das Internet noch ablehnten oder berhaupt nicht kannten, die ngste und Skepsis zeigten oder denen die Mittel fehlten, die bildungsfernen oder finanziell Schwachen, sollte das Internet auf anderen Wegen erlebbar gemacht werden.

    Um besonders diese lteren Menschen zu erreichen, die bisher das Internet meist nicht selbst erlebt haben, wurde mit dem Programm Erlebnis Internet ein neuer Weg beschritten: Es wurden Rume und Gelegenheiten geschaffen, das Internet nebenbei zu erleben. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die mit lteren in Berhrung kommen wurden auf die groe Mglichkeit hingewiesen, das Internet in ihre Bildungs-, Informations-, oder Erlebnisveranstaltungen einzubauen und so den Nutzen erfahrbar zu machen. Beim Programm Erlebnis Internet stand nicht das Thema Internet im Mittelpunkt, sondern die Themen, die die 50plus Generationen interessieren wie Gesundheit, Sport, Kultur oder Reisen. ber den Besuch von Veranstaltungen konnten ltere Menschen mittels eines themen- und anlassbezogenen Einsatzes des Internets erfahren und erleben, welchen Nutzen es ihnen konkret fr ihre aktuelle Lebenssituation bieten kann.

    Das Programm lief in mehreren Phasen, Bausteine genannt, ab: In der Phase der Konzeptentwicklung besttigten die 50 durchgefhrten Telefoninterviews bei BAGSO-Verbnden und weiteren Organisationen, dass das Internet separat ber Kurse oder Computerclubs angeboten wird. Die Integration des Internets im Begegnungsort oder Bildungsangebot fehlte im Bereich der Angebote fr ltere Menschen. Erste Ideen fr mgliche Wege der Integration des Internets ergaben sich aus den Telefoninterviews.

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    Vertieft wurden diese Ideen in Fokusgruppen und Expertenkreisen fr 5 spezifische Zielgruppen. Orientiert an den Ergebnissen des (N)ONLINER Atlas zeigte sich ein besonderer Bedarf bei den lteren Frauen, lteren Menschen in den neuen Bundeslndern, bildungsfernen lteren Menschen. Auerdem hatte sich durch die Telefoninterviews ein Bedarf von Menschen mit einer Hreinschrnkung besttigt und aus der ursprnglich angedachten Zielgruppe der Menschen in Rehabilitationseinrichtungen entwickelte sich zudem der Schwerpunkt hin zu lteren Menschen in Sportgruppen.

    Die Ergebnisse waren die Grundlage fr die 5 Praxisprojekte in verschiedenen Bundeslndern. Diese Pilotprojekte konnten zum Teil in der geplanten Zeitphase durchgefhrt werden zum Teil bentigten die Partner jedoch lngere Zeit, um das Projekt in ihrem Verband durchzufhren. Neben den Erkenntnissen aus der Konzeptphase bildeten die Pilotprojekte die Grundlage fr die Themen des Leitfadens.

    Der Leitfaden fr Multiplikatorinnen und Multiplikatoren: Den Einstieg in die digitale Welt vermittelngliedert sich in zwei Teile:

    - Teil 1 Kompetenz fr die virtuelle Welt die Initiative Internet erfahren: Die Initiative mit Ihren Programmteilen und die praxisnahen Pilotprojekte stellen sich in diesem Teil vor mit Ihren Erfahrungen und Ergebnissen aus den

    - Teil 2: Neu im Netz Schritt fr Schritt zum Erfolg: Dieser Teil vermittelt praktische Tipps und Checklisten fr die Arbeit vor Ort.

    Parallel zur Erstellung des Leitfadens waren zunchst 54 geplant und wurden tatschlich 57 Workshops in 13 verschiedenen Bundeslndern fr Akteure in der Seniorenarbeit durchgefhrt, mit rund 470 Teilnehmenden in Grostdten (u.a. Hamburg, Mnchen, Kln, Magdeburg. Leipzig), Kreis-Stdten (z.B. Borken, Gummersbach, Unna) und im lndlichen Raum (u.a. Detern, Gstrow, Hillscheid).

    Statt der geplanten 9 bundesweiten Wirtschaftsarbeitskreise wurde nach Ergebnissen aus den ersten Gesprchen hierzu das Thema in die Workshops integriert und die Zahl der ursprnglich 45 geplanten Workshops auf 54 erhht, da sich zeigte, dass so die Wirtschaft vor Ort besser einzubinden war. So konnten schon whrend der Laufzeit der Initiative einige Unternehmen zur Untersttzung der lokalen Arbeit gewonnen werden. ber die Workshops hinaus wurde die Initiative und Erlebnis Internet Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in 20 Verbraucherkonferenzen mit mehr als 2.600 Teilnehmenden vorgestellt und zum Teil in zustzlichen Workshops vertieft.

    Neben immer wieder vorkommenden Anfragen zur Initiative wurden vor allem die Akteure aus den Workshops bei ihrer Umsetzung der erarbeiteten Ergebnisse beraten und untersttzt. Besonders bei der Veranstaltung Internet erfahren: 60plus gemeinsam durchs Netz. Akteure im Dialog am 18.11.2011 in Berlin konnten sich 80 Teilnehmende aus dem ganzen Bundesgebiet ber ihre Erfahrungen austauschen und neue Anregungen fr die praktische Arbeit vor Ort mitnehmen. Um die Erkenntnisse aus der Initiative weiter in die Verbandsstrukturen zu tragen, grndete sich im Verlauf der Initiative bei der BAGSO die AG Neue Medien, die auch nach Abschluss der Initiative fortbestehen wird und zur nachhaltigen Fortsetzung der Ziele der Initiative beitrgt.

    An der Erprobung des E-Learnings fr bestimmte Zielgruppen nahmen rund 250 Personen teil. Tutoren aus den Reihen der BAGSO-Verbnd wurden hierfr gewonnen. Fr einige Gruppen wie z.B. ltere Frauen im lndlichen Raum erwies sich das E-Learning als eine gute

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    Methode, einmal im Verband gewecktes Interesse fr Computer und Internet zu Hause zu vertiefen.

    Regelmige Berichterstattung in der gemeinschaftlichen ffentlichkeitsarbeit der Partner, in den eigenen Medien (BAGSO-Nachrichten, Newsletter BAGSO aktuell), sowie enge Kooperationen mit langjhrigen Medienpartnern wie dem WDR trugen dazu bei, Erlebnis Internet und die gesamte Initiative bei Akteuren in der Seniorenarbeit und in der ffentlichkeit bekanntzumachen.

    Durch die Zusammenarbeit mit den Programmpartnerinnen konnten die Akteure auch von den Angeboten der anderen beiden Programme (Internet-Patinnen und -Paten, Schulungen im Rahmen von Inklusive Internet) profitieren. Bei den Messebesuchen konnten gezielt Akteure fr die Umsetzung des Programmteils Erlebnis Internet gewonnen werden. Die Einstze des Mediabusses waren hilfreich fr den Auftakt von Erlebnis Internet in vielen Orten Deutschlands.

    Die Programmpartnerinnen fhren die Initiative weiter. Konkrete Vorhaben der BAGSO (Service Gesellschaft) sind: Fortfhrung der BAGSO AG Neue Medien, Prsenz des Themas beim Deutschen Seniorentag vom 3.-5. Mai 2012, Begleitung des Wettbewerbs der Deutschen Telekom fr Initiativen fr Jung und Alt oder fr ltere und eine Onlinewoche um den internationalen Internettag am 29.11.2012. Auerdem steht die BAGSO weiterhin den Verbnden beratend zur Seite, die durch die Initiative angestoen wurden, das Thema Internet in ihre Veranstaltungen und Weiterbildungsangebote zu integrieren.

    2.1.1 Konzeptentwicklung Erlebnis Internet

    Der explorative Baustein des Programms wurde mit BAGSO-Verbnden, Vereinen, Einrichtungstrgern unter Beteiligung des Zentrums fr Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universitt Ulm umgesetzt.

    Dazu wurde als Basis fr die Entwicklung des Konzepts Erlebnis Internet eine Analyse mit Vertreterinnen und Vertretern der Zielgruppen und der lokalen Internet-Akteure durchgefhrt. Es erfolgten strukturierte Telefoninterviews und zielgruppenspezifische Diskussionsrunden (Fokusgruppen).

    2.1.1.1 Telefoninterviews

    Zunchst wurden bestehende Angebote fr spezifische Zielgruppen der 50plus Generationen via Internetrecherche analysiert. Es folgten mehr als 50 Telefoninterviews und Gesprche im Zeitraum vom 21. Januar bis 2. April 2009 mit Multiplikatoren in der Seniorenarbeit, Vertretern der Zielgruppen selbst und Leitern von Institutionen, bei denen Erfahrungsrume fr das Internet geschaffen werden knnen (s. Anlage Interviewleitfaden). Hinzu kamen Gesprche mit Kurhusern und Reha-Kliniken.

    Die Quintessenz nach den Telefoninterviews mit Multiplikatoren

    Es stellte sich heraus, dass bei der Organisation von Ausstellungsbesuchen, Bewegungsangeboten und Ernhrungskursen das Internet noch nicht als begleitendes Medium eingesetzt wurde. Eine solche Mglichkeit wurde aber nicht grundstzlich abgelehnt, sondern stie auf Interesse. In diesem Zusammenhang war es hilfreich, auf den Wegweiser durch die digitale Welt als Modell fr eine Multiplikatoren-Version zu verweisen. Die

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    BAGSO-Publikation war im Mai 2008 erschienen und hat inzwischen eine Auflagenhhe von mehr als 140.000 Exemplaren erreicht.

    Die Befragten sahen vor allem folgende mgliche Barrieren bei der technischen und praktischen Umsetzung, das Internet verstrkt in Angeboten fr ltere Menschen zu integrieren:

    Wer stellt Rechner mit (mobilem) Internet-Anschluss zur Verfgung?

    Wo finde ich passende Rumlichkeiten?

    Nicht ausreichende IKT-Kenntnisse bei Themen- Multiplikatoren.

    Die zielgruppenspezifischen Aussagen aus den Telefoninterviews wurden mit den Ergebnissen aus den Fokusgruppen zusammengefhrt.

    2.1.1.2 Fokusgruppen

    Die Ergebnisse der Fokusgruppen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

    Fokusgruppe Neue Bundeslnder am 27. Mai 2009 in Leipzig Solange der Nutzen des Internet geringer eingeschtzt wird als der finanzielle und zeitliche Aufwand und der damit erforderliche Wissenserwerb, bleiben ltere Menschen ablehnend. Der Nutzen der Informations- und Kommunikationstechnologien in Beruf und Ehrenamt wird dabei nicht in Frage gestellt.

    Hemmnisse (in Zitaten): Es machen zu viele an meinem Computer herum. Pltzlich ist alles weg, und die Hilfe ist fort Ich wollte nur eine Reise buchen und hatte pltzlich ein Jahresabo fr orthopdische Schuhe. Zur ablehnenden Haltung gegenber PC und Internet kann daher fhren: - Die Angst vor unberschaubaren Kosten (Sternchenangebote) - Die vermeintliche Unbersehbarkeit der technischen Entwicklungen - Sicherheitsrisiken, auch bei Nicht-Nutzenden. Abzocke-Beispiele im eigenen Umfeld haben eine groe negative Wirkung und werden schnell verabsolutieret.

    Besonderes Interesse fand in Leipzig neben dem Erlebnis Internet das Patenmodell. Es bestand Interesse bei allen Teilnehmenden an einer weiteren Zusammenarbeit mit der Initiative.

    Fokusgruppe: ltere Menschen mit Hrbehinderung am 28. August 2009 in Weimar

    Im PC- und Internetbereich brauchen Menschen mit einer Hrbeeintrchtigung besondere (Kurs-)Angebote.

    Zitat: Ich habe einmal einen Kurs bei der Volkshochschule besucht. Leider hat man auf meine Hrbeeintrchtigung keine Rcksicht genommen. Nach dem zweiten Termin bin ich nicht mehr hingegangen.

    Auch verursacht der bliche Gebrauch von Anglizismen in Kursen nicht berwindbare Hrden und schliet die lteren Menschen mit Hrbeeintrchtigung von solchen Angeboten aus. Dabei wird der Mehrwert des Internets durchaus erkannt: Es knnte unzureichende Informations- und Beratungsangebote ausgleichen.

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    Ergebnis: In den Rumen des Ortsvereins des Deutschen Schwerhrigenbundes sollen Kurse und Fragestunden durchgefhrt werden. Die Interessenvereine der Hrbeeintrchtigten bieten die technischen Rahmenbedingungen (Induktionsschleifen), damit die Menschen den Angeboten folgen knnen.

    Weitere mgliche Schritte: Dieses Schulungsangebot sollte grere Verbreitung finden und zur Nachahmung anregen. Dazu knnte z.B. Kontakt aufgenommen werden: - zur Stadt Weimar: Amt fr Hilfen fr Menschen mit Hrbeeintrchtigung und der Seniorenvertretung - zu anderen Verbnden, wie z. B. zu der AWO, die mgliche Internet-Erfahrungsorte fr ltere Menschen anbieten knnen, aber noch keine speziellen Angebote fr Mitglieder, die von Schwerhrigkeit betroffen sind, haben. - zu Betrieben, die die ntigen technischen Hilfsmittel und Installationen anbieten, unter Bercksichtigung von Frdermitteln und Sponsoring.

    Diese Ergebnisse wurden von anderen im Rahmen des weiteren Verlaufs der Initiative aufgegriffen (siehe unten Pilotprojekt Weimar und Workshop mit einem Hrgerte-Akustiker).

    Fokusgruppe Frauen 50+ und Internet am 21.07.2009 am Zentrum fr Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universitt Ulm

    Die Ergebnisse lassen sich in drei Punkten wieder geben, wobei hier vor allem diejenigen Punkte genannt werden, die insbesondere Frauen betreffen.

    Grnde gegen eine Internetnutzung/Hemmschwellen von Frauen 50+:

    - Frauen lassen hufig (Zitat) das andere Familienmitglieder machen, die Enkelkinder, die Kinder, den Mann

    - Datenvielfalt fhrt zu Verunsicherung o Was braucht man wirklich? o Wie geht man mit dieser Masse an Informationen um?

    - Zitat: Verantwortungsbewusstsein gegenber den Stellen, die durch die Nutzung des Internets wegfallen knnten (der Laden um die Ecke, Reisebros, etc.)

    - Persnlicher Beratungsverlust - Technik: Frauen (Zitat) gehen vorsichtiger, zurckhaltender mit der Technik um, aus

    Angst etwas kaputt zu machen

    Was braucht es, um die Generation Frauen 50+ ans Internet heranzufhren?

    - Motivation - Neugierde wecken den Anschluss nicht verpassen! Zitat: Es gibt kaum noch eine Sendung im Fernsehen, bei der nicht nachher steht www.sowieso...

    - Impulse von Kindern und Enkeln

    - Begleitung durch internetkundige Personen

    o durch ehrenamtliche Gleichaltrige o Vertrauensperson vorab kennen lernen

    - Schnupperkurse o ohne Mnner (zumindest ohne die eigenen) o Titel Mutter, es ist nur halb so schlimm

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    - Computer- und Internetwerkstatt (SOS-Stelle, Computeria statt nur Cafeteria) o Mit ehrenamtlichen Gleichaltrigen o Von Schler/-innen o Vertrauensperson vorab kennen lernen

    Ideen (was bruchten ltere Frauen?) in Auszgen:

    - Internethelfer/-innen als neues Ehrenamt o Neue Form des brgerlichen Engagements

    - Internet in normale Kursangebote einbeziehen, z.B. Gruppenreisen - Spezielle Angebote fr Gruppenleitungen, z.B. ehrenamtliche Reisebegleiter/-innen

    (Landfrauen) - Alle 500m ein Internetcaf bzw. die Mglichkeit, Zugang zum Internet zu bekommen! - Flyer, die informieren

    o Wo knnen Sie in Ihrer Stadt Internetzugang haben? o Was kostet es?

    - Internetkurse gemeinsam mit Freundinnen besuchen, Spezialangebote - Tupperparties - Themennachmittage in Internetcafs, z.B. zum Thema Rose - Vortragsserien mit anschlieender Internetrecherche zum Thema, z.B. zum Thema

    Alzheimer

    Fokusgruppe Bildungsferne Menschen 50+ und Internet am 29.07.2009 am Zentrum fr Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universitt Ulm

    In dieser Fokusgruppe wurden gezielt Empfehlungen erarbeitet:

    Empfehlungen

    - Orte zur Ermglichung der Internetnutzung schaffen, z.B. Testprojekt in einem Tafelladen, im Caf der Ulmer AG West, im Ulmer Siehste (Nhe zu trkischen Frauen): wirklichkeitsnahe Erprobung durch berlassung eines PCs mit Internetzugang (den Gruppen wurde dabei selbst berlassen, wie sie heran gehen). Anschlieend: Fragebogen, wie der Zugang gefunden wurde, welche Untersttzung sie sich holten.

    - Internet-Pat/-innen-Programm: Menschen, mit denen man sich aufgrund der gleichen Altersgruppe, der gleichen Sprache etc. identifizieren kann, zeigen den Zugang zum Netz und begleiten individuell.

    - ffentliche Internetzugnge sollten dort geschaffen werden, wo immer auch jemand ist, den man fragen kann (also keine selten benutzten Vereinsrumlichkeiten). Dies knnten Treffs in Kindergrten, Kirchen, aktiven Gruppen, Altenwohnheimen, Begegnungssttten, Bchereien sein.

    Grundlage der durchgefhrten Fokusgruppen war ein ausfhrlicher Fragenkatalog. (s. Anlage Fokusgruppen - Fragenkatalog).

    2.1.1.3 Die Facharbeitskreise

    Im dritten Schritt wurden Facharbeitskreise veranstaltet. Die Teilnehmenden waren potentielle Pilotpartner und mussten folgende Bedingungen erfllen:

    - Sie haben einen direkten Kontakt zu den Zielgruppen.

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    - Sie knnen eigene Mittel - Sach- und Personalkosten - einbringen.

    Zur Vorbereitung der Facharbeitskreise fand am 18. Dezember 2009 das 4. Treffen der Programmausfhrenden von "Erlebnis Internet" (BAGSO, Zentrum fr Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universitt Ulm, Innovation in Learning Institute (ILI) der Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg) in Bonn bei der BAGSO Service GmbH statt (s. Anlage Protokoll 4. Treffen BAGSO ILI ZAWiW).

    Es wurden fnf Facharbeitskreise durchgefhrt. Hier entwickelten Multiplikatoren aus Verbnden und Initiativen, die zu Menschen aus den Zielgruppen ltere Frauen, Bildungsferne ltere Menschen, ltere Menschen mit Hrbehinderung und ltere Menschen in den neuen Bundeslndern eine besondere Nhe haben, Konzepte fr die Pilotprojekte.

    Fr die Zielgruppe ltere Menschen mit einer Erkrankung in Kur- und Reha-Einrichtung wurde schon im ersten Zwischenbericht die Schwierigkeit erwhnt, dass aus Kostengrnden die Schaffung von Erfahrungsrumen im Rehabilitationsbereich schwer mglich ist. Der ursprnglich geplante Facharbeitskreis mit Untersttzung eines Reha-Trgers in Kln konnte nach vorbereitenden Gesprchen - aufgrund der zeitlichen berlastung der in Frage kommenden Multiplikatoren - am 19. September 2009 nicht durchgefhrt werden.

    Daher wurde ein alternativer Weg gewhlt: Die Kooperation mit einem Sportverband, der auch Angebote fr ltere Menschen durchfhrt, die nach einer Erkrankung wieder fit werden wollen oder den Wunsch haben, im Alter fit zu bleiben.

    berblick: Facharbeitskreise

    Datum Zielgruppe Teilnehmende Ort

    13.10.09 Frauen

    Bayerischer Landesverband des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Katholischer Deutscher Frauenbund (DV Augsburg, OV Senden), Mdchen- und Frauenladen Sieste, Ulm, Landfrauenverband Baden-Wrttemberg, Stuttgart, Kreislandfrauenverein Ulm, Familienbildungssttte Ulm, STIC Seniorentreff Internet und Computer, Ulm, Ulmer Frauenforum, EH Freiburg, Projekt frauen leben 2 (Familienplanung von Frauen mit Migrationshintergrund)

    Ulm

    14.10.09 Bildungsferne

    Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Ulm, Agentur fr Arbeit Ulm, Mehrgenerationenhaus Ulm, Begegnungssttte Eichberg e.V. , Handwerkskammer Ulm, Deutscher Evangelischer Frauenbund, Landesverband Bayern, Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Ulm,

    Ulm

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    Datum Zielgruppe Teilnehmende Ort

    VdK, Kreisverband Ulm

    16.11.09 aus den neuen Bundeslndern

    AWO Sozialakademie Potsdam, aktive ehrenamtliche Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter aus Potsdam (Akademie 2. Lebenshlfte im Land Brandenburg)

    Potsdam

    20.01.10 in Sportgruppen Landessportbund NRW Duisburg

    30.06.10 mit Hrbehinderung

    Behinderten- und Seniorenbeauftragte der Stadt Weimar, Gemeinntzige Wohnungsgenossenschaft Weimar e.G., Landesverband der Hrgeschdigten Thringen e.V., Volkssolidaritt Regionalverband Ilmtal e. V.

    Weimar

    In den verschiedenen Facharbeitskreisen wurden Projekte fr mgliche Piloten in den teilnehmenden Verbnden erarbeitet. Dabei war beabsichtigt, dass Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an unterschiedlichen Orten Internet-Erfahrungsrume schaffen, auch dort, wo es keinen Rechner oder Internetzugang geben kann: bei pflegenden Angehrigen zu Hause, an Sportsttten, in Vereinsheimen.

    Da mobile Interneterfahrungsrume auch in lndlichen Gebieten geschaffen werden sollten, wurde die schlechte Breitbandversorgung dort als Hrde gesehen. Dabei tauchten Fragen nach der Organisation einer Ausstattung mit mobilen Rechnern und UMTS-Internetzugngen auf. Fr die Suche nach Sponsoren blieb nicht gengend Zeit. Hier wurde die Notwendigkeit der Inanspruchnahme der Ausstattungsreserve fr die Pilotprojekte offensichtlich. Als Hilfestellung fr potentielle Pilotpartnerinnen und Pilotpartner wurde ein Fragebogen entwickelt.

    Folgende Diskussion wurde in allen Facharbeitskreisen gefhrt: Das Thema Internet besetzen ehren- und hauptamtliche Redakteure und Administratoren sowie PC- und Internettutoren. An sie wird das Thema Internetnutzung als alleinige Zustndigkeit delegiert, da "nicht technische" Multiplikatoren in Verbnden das Internet nicht als Medium, also als Mittel fr bestimmte Zwecke, sondern als eigenstndiges Thema wahrnehmen. Jetzt standen sie vor der ungewohnten Aufgabe, ihre Angebote mit dem Medium Internet "umzusetzen", denn sie haben die Kenntnisse ber und vor allem den Zugang zu den unterreprsentierten Zielgruppen und kennen ihre Themen und Anliegen.

    Fr die verschiedenen Zielgruppen ergaben sich folgende konkreten Ideen fr mgliche Pilotprojekte:

    ltere Frauen

    Es kristallisierte sich heraus, dass zwei Verbnde und ein Verein sich vorstellen konnten, gezielt ein Modellprojekt fr den jeweiligen Kreis der Adressatinnen zu entwickeln und zu erproben:

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    Katholischer Deutscher Frauenbund

    Titel: Sieben Wochen mit Nachhaltige Zukunft. z.B. Ernhrung, CO2-Aussto, wo kommt unsere Kleidung her? usw. Zeitpunkt: Fastenzeit 2010 Wo: KDFB-BZ Neu-Ulm Zielgruppe: Mitglieder des Frauenbunds und Interessierte Ziel: Bewusstsein: auch hier hilft das Internet, um sich dem Thema zu nhern und dadurch einen persnlichen Bezug zum Internet herzustellen, der dann ggf. ausgebaut werden kann. Organisation: Interneterfahrene Referentin, parallel eine Referentin fr den Vortrag und eine Referentin am PC fr die begleitende Internetsuche. Nachhaltigkeit: z.B. anschlieende Schulung

    Sieste, Ulm

    Titel: Zeitung online lesen Computer kennenlernen Zeitpunkt: einmal wchentlich bei Sieste Wo: IB Internationaler Bund und bei Sieste Zielgruppe: Migrantinnen (diese persnlich ansprechen und einladen) Ziel: 1. Zugang zu Informationen im Internet, z.B. trkischsprachige Onlinezeitung fr trkische Frauen 2. Computer kennen lernen 3. Computerkurs 4. nachhaltige Nutzung Nachhaltigkeit: Basis-PC/Internet-Station zur allgemeinen Nutzung bei Sieste

    Landfrauenverband Baden-Wrttemberg

    Titel: Themennachmittage zu unterschiedlichen aktuellen Themen, z.B. Gesundheit Zeitpunkt: zeitlich angepasst an das Thema, z.B. Erkltung in der Erkltungszeit oder Abnehmen nach Weihnachten, z.B. nachmittags, ca. 3 Stunden Wo: Schulen, Brgerzentren, z.B. in Ggglingen Zielgruppe: Mitglieder der Landfrauengruppen und weitere Interessierte Ziel: Einsteiger-Schulungen ins Internet, die an die Themennachmittage anknpfen

    Konkrete Vorhaben

    Der Sieste Mdchen & Frauenladen wurde als Pilot ausgewhlt (siehe unten 2.1.2.1). Beim Katholischen Deutschen Frauenbund fand eine Einsteigerveranstaltung statt (Hanna und ihr Alltag im Internet"), aus der heraus sich Internet-Schnuppernachmittage und Einsteigerinnen-Kurse ergaben.

    Mit dem Landfrauenverband in Baden-Wrttemberg wurde ein Workshop vereinbart, allerdings whrend der Laufzeit der Initiative nicht mehr durchgefhrt.

    ltere Bildungsferne

    Nach Diskussionen ber die schwierige Erreichbarkeit dieser Zielgruppe, zeichneten sich Ideen ab, die sich aus einer konkreten Situation in den Verbnden und Einrichtungen entwickelten. Diese knnen spter in Pilotprojekten, auch auerhalb von Ulm, aufgegriffen werden.

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    Agentur fr Arbeit Ulm: Unter dem Aspekt ihres Potenzials sollen Arbeitslose zu Internet-Patinnen und -Paten werden knnen. Drei Punkte wurden herausgearbeitet, die noch auf (rechtliche) Realisierbarkeit berprft werden mssen.

    - Patenschaft im Rahmen von sog. 1--Jobs: Menschen, die nach SGB II Leistungen erhalten, machen als Internetpaten/-innen Einweisungen innerhalb einer festgelegten Wochenstundenzahl.

    - Im Pool der arbeitslosen Menschen herausfinden, wer beruflich oder persnlich am Thema Internet Interesse hat und bereit wre, ehrenamtlich Paten/-in zu sein.

    - In persnlichen Kontakten direkt Mnner und Frauen ansprechen, die mgliche Paten/Patinnen sein knnten: Herausfiltern grundstzlicher Bereitschaft und Vermittelbarkeit in ein solches Patenamt.

    Falls die Punkte realisierbar sind, knnten von der Agentur fr Arbeit in die anderen Projekte Brcken geschlagen werden, da darin Ansprechpartner/-innen bentigt werden.

    Bei der AWO Kreisverband Ulm beginnt ein neuer Kurs mit neuem Leiter, der anregte, einen Patenschaftsstammtisch einzufhren. Es sollen zunchst Leute gefunden werden, die etwas lernen wollen, zugleich aber auch welche, die bereit sind, anderen etwas beizubringen. Hier sind durchaus 1-- Jobber/-innen vorstellbar, sofern dies verwirklicht werden kann. Hauptschlich sollten Patenschaften ehrenamtlich laufen, damit die, die etwas lernen wollen, es sich leisten knnen, ebenso die AWO als Veranstalter.

    Der VdK kann im Brgertreff Bfingen wenig genutzte Computerpltze fr Schulungen nutzen. Konkret wurden im VdK-Forum UIm Personen gefunden, die sich fr das Internet interessieren. Als Hintergrund ist auch der Bedarf des VdK zu sehen, Personal zu finden, das mit den neuen Medien umzugehen wei, damit z.B. in den nchsten Jahren Vorstandsposten in den Ortsverbnden besetzt werden knnen. (Siehe auch unten, Workshop mit dem VdK Hessen-Thringen, 2.1.4)

    Zwei Ideen sind fr den Evangelischen Frauenbund in Bayern (30 Ortsverbnde - kaum Ressourcen) entwickelt worden:

    - Weiterbildung fr Multiplikatorinnen in einem medienspezifischen Thema, z.B. Medien und Ethik, bei dem das Medium Internet eingebunden wird. Die Multiplikatorinnen knnen dann ihr Wissen an die Frauen in den Gemeinden weitergeben.

    - Da der lndliche Raum ber schwchere Infrastruktur verfgt als Stdte, wren Patenschaften von Gruppen, z.B. die Frauenbundgruppe Kaufbeuren mit dem Seniorennetzwerk, ebenfalls in Kaufbeuren, zur gegenseitigen Untersttzung berlegenswert.

    Im Rahmen der Workshops konnte konkrete Ergebnisse umgesetzt werden:

    Der Deutsche Evangelischer Frauenbund Bayern und die Ev. Arbeitsgemeinschaft zur Frderung von Medienkompetenz haben im Rahmen des Ev. Bildungswerks Mnchen ein Kursangebot aufgelegt: Kont@kt - Generationen im Dialog. Kommunikation mit Web 2.0 Anwendungen

    Dabei helfen junge Menschen (Schler) den lteren Frauen beim gemeinsamen Entdecken und Nutzen von facebook, youtube und skype.

    Zustzlich ist ein Angebot fr die Ortsvorsitzenden (= Multiplikatorinnen) geplant, damit diese fit gemacht werden im Umgang mit den neuen Medien. Denkbar wren auch Folgeveranstaltungen mit speziellen Wunschthemen, zur Strkung des Ehrenamtes vor Ort.

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    ltere Menschen aus den neuen Bundeslndern

    Aufgrund der frhen Kontaktaufnahme whrend der Durchfhrung der Telefoninterviews, war die Entwicklung eines Piloten vor dem Facharbeitskreis mit der Awo Sozialakademie in Potsdam weit fortgeschritten.

    Ziel der Veranstaltung war das Projekt aktive ehrenamtliche Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleitern aus Potsdam aus dem Umfeld der Akademie 2. Lebenshlfte im Land Brandenburg vorzustellen

    Es wurden Themen gesammelt, die die pflegenden Angehrigen betreffen und zu denen es Informationen im Internet gibt: Arztpraxen (mit Hausbesuchen, sonst Gemeindeschwestern), verschiedenen Apothekendienste, Einrichtungen fr betreutes Wohnen und Kurzzeitpflege, Entlastungsangebote, Hilfsmittel, Patientenverfgung.

    Mit dem Pilotprojekt konnte auch das Programm "Internet-Patinnen und -Paten" verzahnt werden, ein eigenes Pflegebegleiter-Wiki wurde ergnzend installiert.

    Es boten sich mehrere Pilotregionen an, die sowohl den stdtischen als auch lndlichen Raum (sogar in Grenznhe) abdecken.

    - Guben, Partner Parittischer Wohlfahrtsverband

    - Pneck in Thringen, Partnerin AWO

    - Born auf dem Dar, Nordvorpommern, Partnerin Diakonie

    - Prenzlau in der Uckermark, Partnerin Volkssolidaritt

    - Potsdam, Partnerin Akademie 2. Lebenshlfte im Land Brandenburg

    ltere Menschen in Sportgruppen (statt: ltere Menschen mit einer Erkrankung in Kur- und Reha-Einrichtung)

    Der Facharbeitskreis fand im Januar 2010 statt. Auch von Seiten des Landessportbunds (LSB) NRW in Duisburg wurde der Weg, sich an Ortsverbnde zu wenden, als erfolgsversprechend angesehen.

    Der LSB nahm selbst zu Ortsvereinen Kontakt auf, erluterte das Programm und warb um Bereitschaft, sich zu beteiligen. Von vornerein sollten vornehmlich Grovereine mit gut funktionierenden Strukturen angesprochen werden. Aus einer Liste mit neun Vereinen konnten spter zwei Ortsvereine gewonnen werden. Dabei war es dem LSB wichtig, sowohl einen Verein mit stdtischem Umfeld, als auch einen Verein aus dem lndlichen Raum, fr den Piloten zu gewinnen.

    ltere Menschen mit Hrbehinderung

    Der Facharbeitskreis diente dazu, in Weimar Mitstreiterinnen und Mitstreiter auch auerhalb des Ortsverbands des Deutschen Schwerhrigenbundes zu finden, um das Thema Schwerhrigkeit unter die lteren zu tragen. Die inhaltlichen Ziele der Fokusgruppe wurden weiterentwickelt.

    Die Ziele, die in diesem Piloten angestrebt werden:

    - Verringerung der Informationsdefizite auf Seiten der lteren ber Schwerhrigkeit im Alter und auf Seiten der jngeren Schwerhrigen ber das Alter.

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    - Schwerhrigkeit und Internet: Internetaffine ltere, die ihre Schwerhrigkeit negieren und Schwerhrige, die sich fr das Internet interessieren, kommen zusammen: So knnten ltere Schwerhrige, die ihre Schwerhrigkeit anerkannt haben, lteren helfen, die ihre Schwerhrigkeit noch negieren.

    - Unterschiedliche Angebote fr gehrlose, sptertaubte und schwerhrige ltere: In der Altenhilfe hat sich die unterschiedliche Bercksichtigung bewhrt (siehe Endbericht der FFG ber die Situation in der Dortmunder Altenhilfe, Mai 2006).

    Auerdem wurde eine Computerschulung fr Verbandsmitglieder mit Hilfe der E-Learning-Plattform eLSe angedacht und spter auch umgesetzt.

    Anlagen (DVD)

    S-211-01 Interviewleitfaden

    S-211-02 Fokusgruppen Fragenkatalog

    S-211-03 Protokoll 4. Treffen BAGSO ILI ZAWiW

    S-211-04 Fragenzusammenstellung Piloten

    S-211-05 Protokoll Facharbeitskreis Frauen

    S-211-06 Protokoll Facharbeitskreis Bildungsferne

    S-211-07 Protokoll Facharbeitskreis Neue Bundeslnder

    S-211-08 Protokoll Facharbeitskreis Sport

    S-211-09 Protokoll Facharbeitskreis Hrbehinderung

    2.1.2 Pilothafte Umsetzung in vier Bundeslndern

    Die Vorbereitung fr die Pilotprojekte setzte bereits whrend der Durchfhrung der Telefoninterviews ein. Er wurde mit BAGSO-Verbnden und Vereinen umgesetzt. Der Pilot "ltere Frauen" in Ulm wurde vom Zentrum fr Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universitt Ulm durchgefhrt, der Pilot "ltere Bildungsferne" vom Innovation in Learning Institute (ILI) der Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg.

    Dabei sollte in jeweils einem Bundesland eine Zielgruppe im Vordergrund stehen. Die Durchfhrung erfolgte in Zusammenarbeit mit einem zielgruppenspezifischen Verband, der mglichst in ein regionales Netzwerk eingebunden ist. Zur Gewinnung dieser Verbnde wurde auf das Netzwerk der BAGSO zurckgegriffen.

    bersicht: Pilotprojekte in fnf Bundeslndern

    Zielgruppe Bundesland Projekt

    ltere Frauen

    Baden-Wrttemberg

    Sieste Mdchen & Frauenladen, Begegnungssttte fr Frauen verschiedenster Herkunft, Kultur und Religion: Zeitung online lesen, Computer kennenlernen

    ltere Bildungsferne

    Bayern "Betreutes" Surfen in einem Pflege- und Seniorenheim eines AWO

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    Zielgruppe Bundesland Projekt

    Sozialzentrums

    ltere Menschen aus den neuen Bundeslndern

    Brandenburg Pflegebegleiter/innen als Brandenburger Online-Paten (BOP) an drei Standorten; Sozialakademie der Awo Sano gGmbH

    ltere Menschen mit einer Erkrankung in Kur- und Reha-Einrichtung

    Nordrhein-Westfalen

    "Erfahrungsrume beim Sport der lteren" an 2 Standorten

    ltere Menschen mit Hrbehinderung

    Thringen Internet verbindet Menschen mit Hrbeeintrchtigung: Aufbau eines regionalen Netzwerks

    2.1.2.1 ltere Frauen

    Kontaktaufnahme mit den Projektgruppen

    Im Rahmen der Veranstaltungen der Fokusgruppe und des Facharbeitskreises ltere Frauen" konnten Kontakte geknpft, Interesse fr eine Zusammenarbeit geweckt und erste Ideen fr Pilotprojekte innerhalb von Erlebnis Internet gesammelt werden.

    Pilotpartner

    Sieste Mdchen & Frauenladen 89077 Ulm www.sieste.de

    Ausgangssituation

    Sieste ist eine Begegnungssttte fr Frauen verschiedenster Herkunft, Kultur und Religion. Ein sehr groer Anteil der aktiven Frauen hat einen Migrationshintergrund. Zu den Angeboten des Frauenladens gehren z.B. Hausaufgabenbetreuung, Gesundheitsfrderung und Deutschkurse.

    Planung

    Folgende Fragen mussten im Vorfeld geklrt werden:

    Wo kann eine Interneterfahrung stattfinden? Es konnte ein PC-Arbeitsraum einer Ulmer Hauptschule gegen einen Kostenbeitrag genutzt werden.

    Wer kann als Dozentin fr diesen Kurs gewonnen werden? Eine bereits in anderen Bereichen bei Sieste ehrenamtlich engagierte Seniorin hatte sich schnell bereit erklrt, als Dozentin fr diesen Kurs zur Verfgung zu stehen. Sie wurde im pdagogischen und beraterischen Bereich vom ZAWiW geschult.

    Welche Themen und Inhalte sind fr die Zielgruppe interessant, so dass ihr Interesse fr das Internet nachhaltig geweckt werden kann?

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    Im Vorfeld des Kurses wurde mit Hilfe eines vom ZAWiW erstellten Fragebogens nach Vorkenntnissen und Wunsch-Themen gefragt. Der Groteil der Frauen hatte zwar keine oder nur sehr geringe Vorstellungen, was das Internet an Mglichkeiten und Themen fr sie bieten knnte. Sie waren aber nach einfhrenden Gesprchen, in welchen die verschiedenen Mglichkeiten des Internets vorgestellt wurden, z.B. der Kontakt mit Familienmitgliedern in der Trkei durch E-Mail und Skype, hochmotiviert, Neues zu erlernen und es fr ihren Alltag zu nutzen. Diese persnlichen Vorgesprche waren der Schlssel fr die Teilnahme an den Veranstaltungen.

    Foto: Erfahrungsraum im Sieste Frauenladen

    Nachhaltigkeit/Vertiefung

    In einem zweiten Kurs wurde das geweckte Interesse der Frauen vertieft und die erlernten Inhalte weiter eingebt. Auch auf weiterfhrende Fragen konnte durch die individuelle Betreuung eingegangen werden.

    Fazit

    Die Veranstaltung konnte als Erfolg gewertet werden. Die Teilnehmerinnen gaben im Abschluss an, nun PC und Internet regelmig nutzen zu wollen. Dazu beigetragen hat vor allem die Nachhaltigkeit in Form der bungsstunden. Ohne das groe ehrenamtliche Engagement wre die Veranstaltung nicht durchfhrbar gewesen.

    Der Einsatz mobiler Rechner erwies sich als sehr notwendig, damit Frauen mit Migrationshintergrund in einer vertrauten Umgebung, hier die Begegnungssttte, bleiben knnen. Dies trgt sehr zum Gelingen solcher Veranstaltungen bei.

    Die ebenfalls an einem Piloten interessierten Verbnde Katholischer Deutscher Frauenbund und Landfrauenverband Baden-Wrttemberg wurden im Rahmen der vor der Fertigstellung des Leitfadens stattfindenden Schulungen angesprochen.

    Fr Veranstaltungen mit Modellcharakter im Sinne von "Erlebnis Internet", Erfahrungsrume in vertrauter Umgebung zu schaffen, knnen die seit Juli 2010 vorhandenen Rechner von den beiden genannten Verbnden und des Trgervereins der Begegnungssttte genutzt werden.

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    2.1.2.2 ltere Bildungsferne

    Pilotpartner

    AWO, Bezirksverband Mittel- und Oberfranken e.V. ber das Pflege- und Seniorenheim "AWO Sozialzentrum Erlangen" 91056 Erlangen

    Konzept

    In dieser Veranstaltung, die vom Partner ILI durchgefhrt wurde, sollten Seniorinnen und Senioren, die noch ber keinerlei Interneterfahrung verfgten, angeregt werden, sich mit diesem Thema zu beschftigen. Es war nicht zu erwarten, dass ltere Menschen mit meist sehr stabilen Einstellungsmustern allein aufgrund einer Veranstaltung, in der das Internet vorgefhrt wird, zu einem Internetnutzer werden, jedoch lassen sich mehrere Grundformen des Lernens aktivieren, die langfristig den Schritt zur Internetnutzung anregen knnen. Um keine ngste vor den modernen Technologien aufkommen lassen, wurde das Internet im Rahmen der eigentlichen Veranstaltung immer wieder eingeblendet und die Mglichkeiten fr die lteren Menschen gezeigt.

    Es wurde eine Veranstaltung ausgewhlt, in der es um die Rechte fr Heimbewohner ging und die Prsentation des Internets in den eigentlichen Vortrag eingeflochten.

    Ging es im Vortrag zum Beispiel um die Rechte, die die Heimbewohner im Alltag haben, so wurde passend hierzu eine Seite im Internet aufgerufen, um zu zeigen, wie sich mit wenig Aufwand umfangreiche Informationen zu diesem Thema finden lassen.

    Weiter sollten u.a. folgende Fragen bzw. Vorfhrungen die Neugier auf das Internet wecken:

    - Wie sieht eigentlich die Homepage des eigenen Wohnheims aus?

    - Wo steht die Adresse?

    - Was ist der Unterschied zu einem Telefonbuch?

    - Wie lsst sich ein Formular zum Einholen von Informationen ber das Heim ausfllen?

    - Wie lsst sich z.B. beim Sozialministerium mehr Information zum Heimbewohner Gesetz finden?

    - Wie lsst sich ein Dokument auf den PC laden?

    - Wie lsst man sich eine Broschre schicken?

    Ergebnisse

    Fr die Nachbefragung wurden die Teilnehmer, die an der Fragebogenaktion teilgenommen hatten, nach zwei Wochen nochmals aufgesucht, um kurze Interviews zur Wirkung der Veranstaltung zu stellen. Wie schon vom Heimleiter berichtet, war die Wirkung des Vortrags sehr positiv. Es konnte gezeigt werden, mit wie wenig Aufwand PC und Internet zu nutzen sind. Die meisten Befragten hatten noch ein Bild vom PC, dem Bildschirm, Maus und Tastatur bzw. dem Beamer im Kopf.

    Bei einigen Teilnehmern konnte die Hemmschwelle, sich selber mit dem Internet zu beschftigen, leicht gesenkt werden. Da zurzeit jedoch kein Internetzugang besteht, ist es

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    nicht mglich, die angestoene Motivation und Neugier zu nutzen und die Menschen selber etwas am PC ausprobieren zu lassen.

    Abschlieende Rckmeldung der Einrichtungsleitung:

    Sie haben es geschafft, bei einigen unsere Bewohner am unbekannten Medium Computer groes Interesse auszulsen und Berhrungsngste abzubauen. Durch Ihre Abschlussprsentation erhielten wir wertvolle Aufschlsse ber den aktuellen Interessens- und Kompetenzstatus einiger unserer Bewohner sowie fr unser weiteres Vorgehen.

    2.1.2.3 ltere Menschen aus den neuen Bundeslndern

    Kontaktaufnahme

    Sie erfolgte bereits im April 2009 im Rahmen der Telefoninterviews.

    Pilotpartnerin:

    Sozialakademie Potsdam AWO Sano eGmbH 14467 Potsdam

    Hintergrund

    Das Projekt Pflegebegleiter im Rahmen des Programms "Freiwilligendienste aller Generationen" verfgt in den neuen Bundeslndern ber rund 700 ehrenamtlich aktive Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter, die in 30 Sttzpunkten betreut werden. Bundesweit gibt es ca. 2.500 Pflegebegleiter in ca. 100 Standorten, die leider noch nicht alle 1,5 Mio. pflegenden Angehrigen erreichen welche in mehrfacher Hinsicht berlastet sind: Sandwichgeneration, Laienpfleger, psychische Belastung bei nahen Angehrigen, fehlende Ruhephasen.

    Ausgangspunkt

    Oft herrscht ein groes Informationsdefizit bei ihnen, z. B. ber gesetzliche Ansprche auf Entlastungsangebote wie Verhinderungspflege, um auch einmal Urlaub zu machen, oder was zu tun ist, wenn Hilfsmittel verweigert werden oder wo man eine Patientenverfgung finden kann. Hierbei helfen u.a. die Pflegebegleiter, die dabei wiederum durch das mobile Internet untersttzt werden knnen. Allerdings gibt es vor allem viele lndliche Gebiete in den neuen Bundeslndern, in denen es noch kein (flchendeckendes) Angebot an breitbandigem Internet gibt. Alternativen zum kabelgebundenen, breitbandigem Internet und die Mglichkeiten, die die Gemeinden im Rahmen der Breitbandinitiative haben, knnen bekannt gemacht werden.

    Ansatz

    Mehrere Pilotregionen der Pflegebegleiter wurden mit mobilem Internet ausgestattet und beim Finden ntzlicher Informationen fr die pflegenden Angehrigen fr den Einsatz untersttzt.

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    Die drei Standorte:

    - Sttzpunkt Guben (polnisch Gubin, direkt an der Grenze), in dem rund 50 Pflegebegleiter fast 200 Familien betreuen. Das Team dort ist seit 5 Jahren eingespielt und offen fr neue Wege. Partner: Haus der Familie (Mehrgenerationenhaus).

    - Neuruppin, Partner: AWO (AWO-OPR, gemeinntzige Sozialgesellschaft mbH)

    - Potsdam, Partner: Sozialakademie Potsdam

    Vor Ort wurden auch andere Organisationen zusammen mit den Kommunen einbezogen, z. B. die Seniorenbeauftragten oder Brgermeister (Guben) oder die Volkshochschule (Potsdam).

    Am weitesten ist der Pilot in Guben gediehen. Die Verantwortliche vor Ort zogen eine positive Bilanz: Mobiles Internet kann eine groe Erleichterung bieten, nicht nur fr die pflegenden Angehrigen, die oft keine Zeit haben fr lange Fahrten in die Kreisstadt oder um einen EDV-Kurs zu besuchen. Auch die ehrenamtlich Aktiven knnen es nutzen, zum eigenen Erfahrungsaustausch, und diese Erfahrungen knnen sie dann bei ihrem nchsten Besuch weiter geben.

    Es gab neben mehreren Vorbereitungstreffen eine Auftaktveranstaltung am 9. und 10. Mrz 2010. Beworben wurde der Pilot u.a. auch mit einem eigens erstellten Flyer (s. Anlage Flyer BOP). Vorgestellt wurde er mit Hilfe des Mediabusses auf der landesweiten Fachtagung der "Freiwilligendienste aller Generationen" am 30. August 2010 in Eberswalte/Brandenburg.

    2011 wurde das Konzept verfeinert und weiter getragen. Neben den Pflegebegleitern werden auch reine Online-Paten betreut und weitere Standorte gewonnen (Falkensee und Berlin). Es gibt eigene Materialien (Flyer, Homepage) und spezielle Fortbildungen (Werkstattgesprche), auf denen die Freiwilligen ihre Erfahrungen austauschen knnen.

    2.1.2.4 ltere Menschen mit einer Erkrankung in Kur- und Reha-Einrichtung

    Pilotpartner

    DJK Eintracht Stadtlohn 48703 Stadtlohn

    Hintergrund

    Stadtlohn liegt in Westfalen zwischen Borken und Ahaus, in der Nhe der deutsch-niederlndischen Grenze. Die DJK Stadtlohn hat ca. 3500 Mitglieder (bei rund 20.000 Einwohnern), davon 2/5tel ltere Menschen (ca. 1500). Es gibt ein eigenes Gesundheits- und Rehabilitationszentrum.

    Sie bezogen im Pilotzeitraum ein weiteres Gebude im Zentrum und richteten dort neben Fitness- und bungsrumen auch einen PC-Raum mit zunchst zwei Arbeitspltzen und einem groen Raum mit Leinwand ein. Wie alle DJK-ler feierten sie dieses Jahr 90-jhriges Bestehen. Daneben besteht das Gesundheits- und Rehabilitationszentrum bereits seit 20 Jahren.

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    Ansatz

    Die Verantwortliche fr die Sportgruppen der lteren kann nachvollziehen, dass ltere Menschen den Nutzen des Internet nicht auf Anhieb sehen (wollen), man sie also subtil damit konfrontieren muss. Es war daher geplant, im Anschluss an regelmige Treffen, wie Gymnastikstunden, im Aufenthaltsraum/Caf Themen aufzugreifen, die die Teilnehmenden interessieren

    Themen

    - Fotos

    - Angebote auf der eigenen Homepage

    - Google-Earth als Vorbereitung fr gemeinsame Ausflge

    - Gesundheitsseiten im Internet.

    Bei der Erffnung und Einsegnung des DJK Gesundheits- und Reha-Zentrums am 17. April 2010 wurde die Kooperation mit der Initiative Internet erfahren den Mitgliedern und lokalen Wrdentrgern wie dem Brgermeister von Stadtlohn und den Vertretern des Kreissportbundes vorgestellt.

    2.1.2.5 ltere Menschen mit Hrbehinderung

    Pilotpartner

    Landesverband der Hrgeschdigten Thringen e.V. 99423 Weimar

    Hintergrund

    Der Landesverband der Hrgeschdigten in Thringen ist sehr gut vernetzt (Behinderten- und Seniorenbeauftragte, Sehbehindertenverband, weitere Ortsverbnde, z.B. Eisenach). Er bot sich daher als Multiplikator an, um die Idee Erlebnis Internet auch in andere Kreise und Orte zu verbreiten. (s. Workshop Erlebnis Internet in Eisenach.)

    Ansatz

    Nach einer Auftaktveranstaltung sollten feste Termine angeboten werden, zu denen Menschen mit einer Hrbeeintrchtigung das Internet kompetent entdecken knnen in den ihnen vertrauten Rumen der Beratungsstelle des Verbandes in Weimar.

    Am 17. September 2010, dem Schwerhrigentag in Weimar, wurde der Pilot offiziell gestartet. Gleichzeitig bot die Festveranstaltung des Landesverbandes Thringen am gleichen Tag eine weitere Gelegenheit, auf die Initiative aufmerksam zu machen und damit auf die Belange lteren Menschen mit Hrbehinderung und deren Recht auf Teilhabe an der digitalen Gesellschaft. Zu der Veranstaltung wurde der Beauftragte fr Menschen mit Behinderung im Freistaat Thringen erwartet.

    Danach starteten Computer-Kurse in der Beratungsstelle vom Landesverband in Weimar in der Gutenbergstrae, die bis heute wchentlich angeboten werden.

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    Foto: Internet-Erfahrung in der Beratungsstelle

    Auf verschiedenen greren Veranstaltungen wurde auf die Kooperation und das Projekt hingewiesen, u.a. beim 2. Weimarer Senioren- & Selbsthilfetag.

    Auf dem Weimarer Senioren und Selbsthilfetag, der am 14.05.2011 zum zweiten Mal stattfand, waren rund 40 Interessen- und Selbsthilfegruppen vertreten. Bei dieser Veranstaltung warb auch der Mediabus fr die Initiative.

    Foto: Mediabus in Weimar

    Anlagen (DVD)

    S-212-01 Bericht Pilot Frauen

    S-212-02 Bericht Pilot Bildungsferne

    S-212-03 Bericht Pilot Neue Bundeslnder

    S-212-04 Flyer BOP Pilot Neue Bundeslnder

    S-212-05 Bericht Pilot Sport

    S-212-06 Pilot Hrbehinderung: Rundbrief 1-2011

    S-212-07 Pilot Hrbehinderung: Programm Herbst 2010

    2.1.3 Leitfaden Erlebnis Internet

    Die Erkenntnisse der Interviews, Fokusgruppen, Facharbeitskreise und der 5 Praxisprojekte flossen ein in den Leitfaden Erlebnis Internet, der folgenden Titel trgt:

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    Den Einstieg in die digitale Welt vermitteln - Ein Leitfaden fr Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

    Diese Handreichung, konzipiert fr die Teilnehmenden der BAGSO-Workshops Erlebnis Internet, ist fr alle Menschen gedacht, die Angebote fr Senioren machen bzw. machen wollen.

    Zielgruppen: Aktive ltere, Multiplikatoren im Senioren- oder Generationenbereich, Projekte, die das Themengebiet Internet und ltere Menschen behandeln, Anbieter von Bildungs-, Kultur- oder Informationsveranstaltungen im Non-Profit-Sektor

    Inhalte: Gute Beispiele, Tipps und Tricks fr die Arbeit mit Menschen, die nicht mit dem Internet vertraut sind, oder Vorbehalte gegen das Internet haben, unter Bercksichtigung der Nutzung der Mglichkeiten und Vielfalt des Internet auerhalb des Feldes von Computer- oder Internetkursen. Im Kern geht es um die Frage: Wie kann man den Mehrwert fr jeden Einzelnen deutlich machen und gleichzeitig auf die Gefahren und Stolpersteine des Internet hinweisen?

    Inhaltsverzeichnis

    Teil 1: Kompetenz fr die virtuelle Welt die Initiative Internet erfahren Einfhrung Die Initiative Internet erfahren Erlebnis Internet: Erfahrung schaffen Internet-Patinnen und -Paten: Erfahrung teilen Inklusive Internet: Erfahrung nutzen Interview: Warum soll ich Internetneulinge mitnehmen? Online gehen erfolgreiche Praxismodelle Ein Fenster zur Heimat ltere Migrantinnen im Internet Interview: Chancengleichheit dank Internet Brandenburger Online-Patinnen und -Paten pflegende Familien ans Netz Sport fr alle Generationen Gehirnjogging im Internet Online trotz Hrbeeintrchtigung das Internet verbindet

    Teil 2: Neu im Netz Schritt fr Schritt zum Erfolg Zweifler und die digitale Welt Rume und Ausstattung Einstiegsthemen fr Internetneulinge Ehrenamtliche Untersttzer fr die eigene Initiative Die Vernetzung mit anderen Engagierten Fundraising als Chance Kommunikation digital nach auen und innen Weiterbildung fr das Ehrenamt Beispiele aus Baden-Wrttemberg

    Ausblick Fragebogen fr Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

    Das Format ist DIN A4 lang, 4-farbig, 54 Seiten, mit Infoksten und Fotos (s. Anlage Leitfaden Erlebnis Internet).

    Anlage (DVD)

    S-213-01 Leitfaden Erlebnis Internet

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    2.1.4 Praxis fr Akteure in der Seniorenarbeit

    Die Initiative hat Wellen geschlagen. Es gab und gibt ein groes Interesse am Leitfaden und den Multiplikatoren-Workshops. Fast bei jeder Gelegenheit, bei der die Initiative vorgestellt wurde, ergaben sich neue Interessenten.

    Sei es bei internen BAGSO Treffen (z. B. BAGSO Arbeitsgruppe "Neue Medien), beim Treffen einer Arbeitsgruppe des Bundesnetzwerkes Brgerschaftliches Engagement oder bei Messeauftritten (wie der Messe "Die 66" in Mnchen oder ConSozial in Nrnberg).

    bersicht: Beispiele fr besuchte Veranstaltungen

    Titel der Veranstaltungen Datum Ort

    ConSozial 2009 Messe und 78. Deutscher Frsorgetag

    10. - 12. November 2009 Nrnberg

    BAGSO Arbeitsgruppe Neue Medien 17. Mrz 2010 Bonn Messe "Die 66" 16. - 18. April 2010 Mnchen Erffnung und Einsegnung des DJK Gesundheits- und Reha-Zentrums

    17. April 2010

    Stadtlohn

    8. Stadtteilkonferenz Kln-Slz 22. April 2010 Kln

    Bundesnetzwerk Brgerschaftliches Engagement Grndungstreffen der Unterarbeitsgruppe internetgesttzte Engagementfrderung

    4. Mai 2010 Berlin

    3. Nutzertreffen von MediaWiki im Unternehmen - Wiki4enterprise

    25. Juni 2010 Berlin

    Messe 66 11. 13. Mrz 2011 Mnchen

    iN VIVA 18. und 19. Mrz 2011 Nrnberg

    Netzpolitischer Abend des Bundesverbandes der Digitalen Wirtschaft (BVDW)

    29. Juni 2011 Berlin

    KGSt-Forum 2011 14.-16. September 2011 Nrnberg

    REHACare 21. 24. September 2011 Dsseldorf

    ConSozial 2. und 3. November 2011 Nrnberg

    Google Datendialog 2011 24. November 2011 Berlin

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    Foto: Stand Internet erfahren auf der Messe 66 in Mnchen

    Dadurch wuchs die Interessentenliste fr die Multiplikatoren-Workshops. Auerdem hatten sich bereits bei den Facharbeitskreisen Interessenten fr weiter fhrende Kooperationen gemeldet. Diese sollten sofern mglich, durch die Workshops bedient werden, ansonsten im direkten Kontakt, durch die Materialien und den Erfahrungsaustausch zum Ende der Initiative.

    Besonders bewhrt hat sich die Beteiligung der Initiative an den Verbraucher-Konferenzen 60plus Sicher im Internet in Baden-Wrttemberg und Nordrhein-Westfalen. So konnte nicht nur die Grundidee der Initiative (Gemeinsam durchs Netz) im Kreise von Multiplikatoren (Seniorenbeirte und Seniorenvertretungen) verbreitet werden. Es nahmen mehr als 2.600 Seniorinnen und Senioren an den Konferenzen im Zeitraum von Ende 2010 bis Ende 2011 teil. Whrend der Workshop-Phase wurden auch Workshops im Anschluss der Konferenzen erfolgreich durchgefhrt.

    bersicht: Erlebnis Internet auf den Verbraucherkonferenzen 60plus Verbraucher 60 + Sicher im Internet Baden-Wrttemberg

    Datum Veranstaltungsort Workshop

    19.11.2010 Ravensburg 01.12.2010 Heilbronn 15.02.2011 Neckargemnd 17.02.2011 Schorndorf 24.02.2011 Aalen X 25.02.2011 Bblingen 01.03.2011 berlingen 14.03.2011 Calw

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    Forum 60+ Ins Internet mit Sicherheit Nordrhein-Westfalen

    Datum Veranstaltungsort Workshop

    17.01.2011 Recklinghausen 19.01.2011 Eschweiler 27.01.2011 Minden 28.01.2011 Moers 04.02.2011 Holzwickede

    Forum 60+ Ins Internet mit Sicherheit Nordrhein-Westfalen 2. Tranche

    Datum Veranstaltungsort Workshop

    16.06.2011 Rhede X 06.07.2011 Plettenberg 14.07.2011 Kln-Chorweiler 05.10.2011 Solingen 06.10.2011 Bielefeld

    Verbraucher 60+ "Sicher im Internet" Baden-Wrttemberg 2. Tranche

    Datum Veranstaltungsort Workshop

    11.10.2011 Freudenstadt 26.10.2011 Achern 27.10.2011 Rastatt 03.11.2011 Bruchsal X 07.11.2011 Kirchheim X 08.11.2011 Schwetzingen X

    Die Workshops begannen bereits vor Fertigstellung des Leitfadens und dienten so der Erprobung und Besttigung der darin zusammen gefassten Erkenntnisse. Im Vordergrund stand die Schaffung und Strkung von konkreten Internet-Erfahrungsorten, was in fast allen Fllen gelang.

    Ein groer Teil der Organisationen und Initiativen, mit denen zusammen Workshops spter durchgefhrt wurden, konnten durch die Kontakte in den vorausgegangenen Bausteine generiert werden, viele aber auch aus den sonstigen Kontakten und Netzwerken der Partner der Initiative. Ein berblick, der gleichzeitig das Potential der Initiative zeigt, die Nachhaltigkeit zu gewhrleisten.

    bersicht: Workshop-interessierte Organisationen

    Organisation Kontakt

    Onlinerland Saar Landesmedienanstalt Saarland

    Akteurstreffen

    Seniorenhilfe der Brgerhilfe Sachsen e.V. in Kooperation Steuer-Check

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    Organisation Kontakt

    mit der Stadt Altenberg

    Seniorenservicebro der Stadt Wolfsburg Telefon-Interviews

    LINGA - Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag - Trger Wolfsburg AG

    Wirtschaftsfaktor Alter 2. Fachforum

    Deutscher Schwerhrigenbund Ortsverein Bielefeld e.V.

    Mailanfrage

    Klner Seniorengemeinschaft fr Sport und Freizeitgestaltung e.V.

    Stadtteilkonferenz Kln-Slz

    Zentrum fr Sport und Medizin (ZSM)

    am Evangelischen Krankenhaus Kln-Weyertal

    Telefon-Interviews

    Forum Altenarbeit Bad Neuenahr-Ahrweiler BAGSO

    Mehrgenerationenhaus Biberach ConSozial

    Kreis Dren Amt fr Chancengleichheit, Familie und Senioren

    BAGSO

    Landesseniorenbeirat der Stadt Hamburg (verbunden mit I.K.A.R.U.S.)

    Telefon-Interviews

    ZWAR zwischen Arbeit und Ruhestand Telefon-Interviews

    50 plus Computerclub Bergen im Vogtland Telefon-Interviews

    Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbros 270 Seniorenbros bundesweit

    ber unsere Pilotpartner

    Pflegebegleiter in den neuen Bundeslndern/bundesweit 30 Sttzpunkte in den neuen Bundeslndern

    Landessportbund NRW z. B. TV Ratingen, Velberter Sportgemeinschaft; TSC Mnster-Gievenbeck, Werner SC, PSV Recklinghausen, Turn-und Gymnastikverein Bonn, Mlheimer Turngemeinschaft

    Netzwerk fr Senioren-Internet-Initiativen Baden-Wrttemberg e.V.

    Rund 60 Initiativen

    Bei der Durchfhrung der Workshops ergaben sich weitere Kontakte und Interessenten. Leider konnten nicht alle bercksichtigt werden.

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    Insgesamt 57 Workshops wurden in 13 Bundeslndern durchgefhrt, in Grostdten (u.a. Hamburg, Mnchen, Kln, Magdeburg. Leipzig), Kreis-Stdten (z.B. Borken, Gummersbach, Unna) und im lndlichen Raum (u.a. Detern, Gstrow, Hillscheid).

    bersicht Workshops Erlebnis Internet

    lfd.Nr. Termin Workshop Verband / Organisation Ort Bundesland

    1 21.02.2011 Stadt- und Landesbibliothek Potsdam Potsdam Brandenburg

    2 22.02.2011 Humanitas Mritz Neu Schloen (Mritz) Mecklenburg-Vorpommern

    3 16.03.2011 Schwerhrigen-Verein Eisenach Eisenach Thringen

    4 16.06.2011 Seniorenbeirat Rhede Rhede Nordrhein-Westfalen

    5 20.06.2011 DRK Bildungswerk Kreis Borken Borken Nordrhein-Westfalen

    6 27.06.2011 Stadtbcherei Gelsenkirchen Nordrhein-Westfalen

    7 07.07.2011 Kreisseniorenrat Aalen Aalen Baden-Wrttemberg 8 07.07.2011 VdK Hessen-Thringen Frankfurt/M. Hessen

    9 11.07.2011 Miteinander-Freinander Brgeraktion Weil der Stadt e.V. Weil der Stadt Baden-Wrttemberg

    10 18.07.2011 Aktiv55Plus Radevormwald Nordrhein-Westfalen

    11 09.08.2011 Stadt Menden Zukunftsbeauftragte - ZWAR

    Menden Nordrhein-Westfalen

    12 09.08.2011 Seniorenbeirat Sundern Sundern Nordrhein-Westfalen

    13 12.09.2011 Stadt Hemer Fachstelle Senioren und Behinderte Hemer Nordrhein-Westfalen

    14 21.09.2011 MACH MIT e.V.) Hillscheid Rheinland-Pfalz

    15 27.09.2011 Oberbergischer Kreis Amt fr Soziale Angelegenheiten Gummersbach Nordrhein-Westfalen

    16 29.09.2011 Stadt Meckenheim Meckenheim Nordrhein-Westfalen

    17 04.10.2011 Forum Senioren Meckenheim Meckenheim Nordrhein-Westfalen

    18 05.10.2011 Stdt. Begegnungszentrum Dortmund-Mengede

    Dortmund Nordrhein-Westfalen

    19 07.10.2011 Mehrgenerationenhaus Wrzburg Wrzburg Bayern

    20 10.10.2011 komba Gewerkschaft NRW AK 50plus Kln Nordrhein-Westfalen

    21 11.10.2011 BAGSO Verbnde VE Apotheken Bonn Nordrhein-Westfalen

    22 11.10.2011 Arbeiterwohlfahrt Dsseldorf e.V. Dsseldorf Nordrhein-Westfalen

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    23 12.10.2011 AWO Bezirksverband Mittelrhein e. V. Kln Nordrhein-Westfalen

    24 12.10.2011

    "Engage in Age" - Verein fr Sport, Kultur und gesellschaftliches Engagement in der Zweiten Lebenshlfte e.V.

    Kln Nordrhein-Westfalen

    25 19.10.2011 Arche Detern Detern Niedersachsen

    26 19.10.2011 Stadt Weener Weener Schleswig-Holstein

    27 21.10.2011 Mehrgenerationenhaus "Alte Feuerwehr" Grimma Sachsen

    28 26.10.2011 Seniorenbeirat Allach Untermenzing (Mnchen) Mnchen Bayern

    29 26.10.2011 Mediencenter 50plus Mnchen Bayern

    30 03.11.2011 Begegnungssttte fr Agenda und Senioren Internettreff Bruchsal Baden-Wrttemberg

    31 04.11.2011 LAND-FRAUENVERBAND Mecklenburg-Vorpommern e.V. Neubrandenburg Mecklenburg-Vorpommern

    32 07.11.2011 Amt fr Familie und Soziales Kirchheim Baden-Wrttemberg

    33 08.11.2011 Kreisseniorenrat

    Wohnort Neckargemnd - WS in Schwetzingen

    Baden-Wrttemberg

    34 14.11.2011 Feiabend.de Regionalgruppe Nrnberg Bayern

    35 15.11.2011 Pflegebegleiter Regionaltreffen Brandenburg Sozialakademie der AWO Potsdam

    Potsdam Brandenburg

    36 15.11.2011 VdK Stralsund Mecklenburg-Vorpommern

    37 15.11.2011 Regionalgruppe Leipzig von feierabend.de

    Leipzig Sachsen

    38 16.11.2011 VdK Stralsund Mecklenburg-Vorpommern

    39 19.11.2011 BfW Rostock Mecklenburg-Vorpommern

    40 22.11.2011 Humanitas-Mritz e.V. Warens- hof Mecklenburg-Vorpommern

    41 23.11.2011 Katholischer Deutsche Frauenbund (KDFB) in der Dizese Augsburg

    Augsburg Bayern

    42 23.11.2011 Regionalgruppe Leipzig von feierabend.de

    Oberkirchen Nordrhein-Westfalen

    43 24.11.2011 Feierabend.de Regionalgruppe Magdeburg Sachsen-Anhalt44 25.11.2011 Seniorenbetreuungszentrums Glsa Chemnitz Sachsen 45 25.11.2011 Gromke Hrzentrum Leipzig Sachsen 46 25.11.2011 Mehrgenerationenhaus Geschwister Apolda Thringen

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    Scholl 47 29.11.2011 VdK Hessen-Thringen Frankfurt/M. Hessen

    48 29.11.2011 Stadt Menden Seniorenberatung Menden Nordrhein-Westfalen

    49 30.11.2011 Betreuungszentrum Schlo Stetten Stetten Baden-Wrttemberg

    50 01.12.2011 UnternehmensGrn - Unternehmerstammtisch

    Hamburg Hamburg

    51 01.12.2011 Seniorenbeirat Vertreter von 15 Vereinen

    Waren Mecklenburg-Vorpommern

    52 01.12.2011 Feierabend.de Regionalgruppe Dsseldorf Nordrhein-Westfalen

    53 05.12.2011 Feierabend.de Regionalgruppe Odenwald Baden-Wrttemberg

    54 05.12.2011 I.K.A.R.U.S. e.V. Hamburg Hamburg

    55 07.12.2011 SENIORENnetzwerk 50+ e.V. Kenzingen Baden-Wrttemberg

    56 08.12.2011 SENIORENnetzwerk 50+ e.V. Bad Neuenahr Rheinland-Pfalz

    57 12.12.2011 Kreisstadt Unna Integrationsrat Unna

    Nordrhein-Westfalen

    Jeder Workshop wurde anhand des Baukastensystems, das der Leitfaden bot, individuell vorbereitet, durchgefhrt und im Nachgang begleitet. Dennoch lassen sich ein paar wesentliche Punkte feststellen:

    Stadtbchereien und Mehrgenerationenhuser

    Stadtbchereien sind die geborenen Internet-Erfahrungsorte - was oft nicht bekannt ist. Alle haben ffentliche Internetzugnge und sind (daher) eher Medienzentren. Sie knnen als "Patensttzpunkt" dienen (siehe das Programm Internetpatinnen und -paten) und sind ein wichtiger Partner in einem Netzwerk der Medienkompetenz, zusammen mit den Volkshochschulen und Senioren-Initiativen. Allerdings besteht ein Bedarf an Fortbildung zu aktuellen Entwicklungen (Verbraucherschutz, Soziale Netzwerke).

    Auch Mehrgenerationenhuser sind geeignete Internet-Erfahrungsorte. Drei Huser planen, das Internet in das brige Bildungsangebot zu integrieren, um auch Menschen zu erreichen, die bislang dem Internet skeptisch gegenber stehen weil sie es nicht kennen.

    In Mehrgenerationenhusern bewhrt sich ein gemischter Untersttzer-/Frderkreis aus Partnern wie

    - der Kommune (Jugend, Familie, Seniorenbeauftragte + entsprechende Vereine, z. B. Jugendring, Seniorenbeirat)

    - Kirchen + ihre Wohlfahrtstrger (Diakonie und Caritas)

    - Deutsches Rote Kreuz, Awo, VdK u..

    - eine Stiftung (Hospital)

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    - der Mehrgenerationen-Wohnen e.V.

    - ein Gewerbeverein.

    Mit einem Frderverein hat man bei Projekten wie Internet-Schnupperstunden gleich die richtigen Ansprechpartner, und einen groen Verteiler, um das Angebot bekannt zu machen.

    Daneben knnen auch interessierte Stadtbchereien eingebunden werden, die auch wie die Mehrgenerationenhuser internetfhige Computer-Pltze fr ihre Besucher anbieten.

    Senioren-PC-Initiativen

    Viele bereits bestehende Senioren-PC- oder Internet-Initiativen befassen sich mit der Frage: "Wie erreiche ich meine Nonliner?" Eine Antwort kann sein: Indem ich dahin gehe, wo die Nonliner sind! Ein Stand des PC-Klubs auf einem Stadtfest, Seniorentag oder Weihnachtsmarkt kann dabei ein Anfang sein.

    Selbst lange bestehende Senioren-Internet-Initiativen bentigen frische Ideen und Mitglieder, damit sich keine "Stammtischmentalitt" heraus bildet. Der Blick ber den Tellerrand, also die Kooperation mit inhaltlich arbeitenden lokalen Vereinen und Unternehmen kann ein weiterer Weg sein.

    ffentlichkeitsarbeit ist immer ein Thema fr Initiativen. Auch hier knnen Kooperationen helfen, z.B. der Artikel ber den gemeinsamen Tag der offenen Tr im Amtsblatt oder beim benachbarten Verein, oder die gemeinsame Veranstaltung in den Rumen der Volksbank.

    Der Mediabus ist dabei eine perfekte Ergnzung.

    Mediabus

    "Mediabusse" lassen sich auch im Kleinen realisieren. Zwei Laptops mit Funktsticks und eine Sitzmglichkeit fr vier Personen gengt, da reicht dann auch ein Kleinbus, der von einem Wohlfahrtsverband gestiftet wird.

    ber das Ehrenamt zum Internet

    Viele Ehrenamtliche nutzen das Internet noch nicht so, wie sich das ein Verein oder Verband wnscht. Hier knnte ein Begrungspaket helfen.

    Dem knnte z.B. der Wegweiser durch die digitale Welt beigelegt werden. (kostenlos, zu bestellen ber [email protected]) zusammen mit einer bersichtlichen Aufstellung der bereits vorhandenen Internet-Angebote (siehe www.vtktv.de oder www.awo-pflegeberatung-online.de).

    Der Sozialverband VdK in Hessen-Thringen bietet darber hinaus seinen ehrenamtlich Engagierten regelmig Einfhrungsveranstaltungen fr neue Ehrenamtliche an.

    Die Internetseiten des VdK sowie die E-Mail-Nutzung (mit einer eigenen VdK-Adresse) werden Eingang finden in diese Einfhrungen. Fr Mitglieder, die sich noch unsicher fhlen im Umgang mit E-Mail und Internet, wird auf entsprechende Kurse hingewiesen, die zum Teil selber (vom Internetbeauftragten), teils aber auch extern angeboten werden.

    Viele Verbnde haben eigene Bildungswerke mit Angeboten fr Mitglieder. Diese knnte man nutzen, um die kompetente Nutzung des Internet voran zu bringen. Die Ortsvereine des Dt. ev. Frauenbundes knnen direkt angesprochen werden.

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    Es knnte z.B. ein Angebot an die Ortsvorsitzenden (= Multiplikatorinnen) geben, um diese fit"" zu machen im Umgang mit den neuen Medien.

    Denkbar wren auch Folgeveranstaltungen mit speziellen Wunschthemen, zur Strkung des Ehrenamtes vor Ort.

    Internetseiten fr und von Senioren Wie Online-Redaktionen Internet-Erfahrungsorte bereichern

    Als stark von der Alterung ihrer Bevlkerung betroffene Stadt im lndlichen Raum, beabsichtigt die Stadt Menden in Kooperation mit ehrenamtlichen Helfern, ihr Online-Informationsangebot fr die ltere Generation durch die Bereitstellung von Informationen fr Senioren im Internet zu erweitern (Aufbau eines Internetportals Seniorenlotse mit Informationen ber rtliche/lokale Untersttzungs- und Hilfsangebote fr Senioren und ihre Angehrige). Das bereits bestehende Angebot Familienlotse soll dabei um Angebote fr ltere Erwachsene erweitert werden. Hilfreich wre es, wenn es gelnge einen Pool von Interessierten zu finden, die sich am Aufbau des Seniorenlotsen beteiligen. Auch hier knnte ein "Internet-Erfahrungsort" Ausgangspunkt und Anlaufstelle sein, z.B. als Treffpunkt fr die Redaktion (siehe auch die Senioren-Internet-Seiten im Kreis Borken, Workshop und Erfahrungsaustausch, 2.1.6).

    Standortlotsen oder Pflegeberatung als Internet-Erfahrungsscouts und Input-Lieferanten fr die Redaktionen - ber ihr Thema nehmen sie die Interessierten dort mit, in vertrauter Umgebung - Internet-Schnuppern mit Experten. Information und Beratung gehen am besten Hand-in-Hand.

    Alt und Jung-Projekte sind reizvoll, nicht nur fr Senioren-Vereine. Sie mssen allerdings mit der richtigen Vorbereitung angegangen werden. Dazu gehren mehrere Schritte als Vorbereitung:

    1. Die Schule muss es wollen, also sollte die Leitung (stellvertretender Rektor) und ein (Informatik, nicht notgedrungen)-Lehrer frhzeitig einbezogen werden.

    2. Dann muss das Interesse geweckt werden (Besuch im Rahmen eines Projekttages oder Tages der offenen Tr).

    3. Die Themen mssen beide Altersgruppen ansprechen (Bsp.: iPad-Sprechstunde).

    4. Die Schler bentigen eine didaktische Anleitung (Geduld, viel selber machen lassen...), zumindest an Anfang.

    Bei solchen Projekten kann man auch mit Konfirmanden zusammen arbeiten.

    Lndlicher Raum

    Im lndlichen Raum gibt es fr Internet-Erfahrungsorte gleich mehrere Probleme.

    1. Die Breitbandversorgung

    2. Die langen Fahrtzeiten und Spritkosten

    3. Die mangelnde Versorgung mit Einrichtungen wie Bibliotheken, VHS, VZ.

    Ein Bcherbus knnte da vielleicht aufgestockt werden (Medienbus, Beratungsbus?).

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    Breitband ist in manchen Gegenden ein wichtiges Thema. Wie kann ich schlielich den Neugierigen die Vorzge des Internet zeigen, wenn Downloads gefhlte Ewigkeiten dauern und z.B. Skype und Google-Earth gar nicht mglich sind?

    Fortbildungen fr die ehrenamtlichen Helfer

    Vorbildlich: Bei PC-Schulungen fr die Mitarbeiter der Stadt Menden werden die Ehrenamtlichen eingebunden, d.h. es werden Pltze fr sie frei gehalten.

    Vernetzung Eine gute Idee zur Strkung der Vernetzung: Die verschiedenen Initiativen bereiten gemeinsam eine grere Veranstaltung vor, z.B. einen Auftritt beim Stadtfest - und lernen sich so besser kennen und zusammen zu arbeiten.

    Weener Landkreis Leer Mit den richtigen Menschen an einem Tisch fllt die Einrichtung eines Internet-Erfahrungsortes leicht. Ein konkretes Beispiel aus Weener: Ein Einrichtungstrger stellt die Rume und den Internet-Anschluss (und den Kaffee), ein Engagierter die WLAN-Box, ein Unternehmen die ersten beiden PC/Laptops, die Kommune den Techniker, das Freiwilligenbro und der Senioren(bei)rat die ersten Betreuer und die VHS die ergnzenden Kurse - schon kann man loslegen mit PC-und Internet-Schnupperstunden.

    Inhalt plus Beratung Bewhrt hat sich die Kombination der Workshops mit inhaltlichen Angeboten, z.B. zum Thema Verbraucherschutz (siehe Verbraucherkonferenzen). Hier zeigt sich wieder einmal die Strke des Konzeptes der Initiative mit den drei Teilprogrammen (Schulung, Patenschaften und Internet-Erfahrungsorte).

    Die Bewertung der Workshops war durchweg positiv. Bis Ende November konnten 224 Bewertungsbgen eingesammelt und ausgewertet werden. 57 % der Antwortenden waren Frauen und 43 % Mnner. Das Durchschnittsalter lag bei 58 Jahre, 71 % der Akteure in den Workshops waren Ehrenamtliche, 29 % Hauptamtliche Personen. Bei 89 % der Akteure hatten sich die Erwartungen voll bzw. weitgehend erfllt, bei 11% teilweise, kaum oder nicht erfllt gab keine Person an. Die detaillierten Ergebnisse sind in der Anlage Evaluation Workshops Erlebnis Internet zusammengefasst.

    bersicht Evaluationsergebnis Workshops:

    Wurden Ihre Erwartungen erfllt? (N 220)

    (1 voll erfllt, 5 nicht erfllt)

    Anlage (DVD)

    10987

    240 0

    1

    2

    3

    4

    5

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    S-214-01 Evaluation Workshops Erlebnis Internet

    2.1.5 Beratung und Untersttzung der Akteure in der Seniorenarbeit

    Neben immer wieder eingehenden Anfragen wurden besonders die Akteure der Pilotprojekte und Workshops beraten und untersttzt durch telefonische Beratung und E-Mail-Austausch. Ein weiteres Mittel der gegenseitigen Untersttzung und Anregung ist das Projekt-Wiki, in dem Akteure gute Praxisbeispiele sammeln.

    Vor allem die Fokusgruppen in Weimar und Ulm hatten gezeigt, dass ein groer Wunsch nach Erfahrungsaustausch besteht, der ber das konkrete Treffen hinaus geht und per E-Mail oder Telefon nur eingeschrnkt gestillt werden kann. Ein eigenes Programm-Wiki stellt ein hervorragendes Mittel dar, Erfahrungen an andere Programmbeteiligte weiterzugeben. Darber hinaus leistet ein Wiki eine systematische Darstellung dieser Berichte. Daher wurde auf Grundlage der freien Software von Wikipedia eine Wissensdatenbank, ein Wiki "Erlebnis Internet", aufgebaut.

    Zunchst waren die an der Pilotphase beteiligten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als Autorinnen und Autoren aktiv. Sie stellten ihre Erfahrungen, Berichte und Hinweise in den internen Bereich auf den Internetseiten unter www.bagso-service.de ein. In diesem Zeitraum bilden die Beteiligten an den Pilotprojekten eine geschlossene Nutzergruppe.

    In einer zweiten Stufe wird die Plattform fr alle Multiplikatoren geffnet, die an den (57) Workshops teilgenommen haben. Nach Ende des Programms kann die Plattform von all denjenigen genutzt werden, die gute Beispiele (best practice) nennen knnen: Auf welche unterschiedliche Arten "Internet-Erfahrungsrume" fr ltere Menschen geschaffen werden.

    2.1.6 Veranstaltung: Erfahrungsaustausch

    Am Freitag, 18. November 2011 fand im Hotel Aquino, dem Tagungszentrum der Katholischen Akademie in Berlin, der Erfahrungsaustausch der Initiative statt unter dem Motto: Internet erfahren: 60plus gemeinsam durchs Netz - Akteure im Dialog

    Zu diesem Austauschtreffen kamen neben vielen Teilnehmenden der Workshops fr Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auch zahlreiche weitere Aktive, die den Weg der Initiative in den letzten drei Jahren begleitet hatten, sowie auch einige neue Interessenten.

    Die Veranstaltung bot einen idealen Rahmen, um sich mit den Partnern der Initiative und den Akteuren aus den zahlreichen Praxisprojekten ber das Thema Digitale Integration auszutauschen, gute Beispiele kennen zu lernen, neue Ideen zu entwickeln und deren Umsetzung gleich an zu gehen.

    Das Programm im berblick

    Internet Erfahren - eine Herausforderung auch fr die ltere Generation Frau Prof. Dr. Lehr, Vorsitzende der BAGSO

    Gemeinsam durchs Netz die Partnerinnen der Initiative ziehen Bilanz und geben einen Ausblick: Dr. Barbara Keck, BAGSO Service; Birgit Kampmann, Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit; Jutta Croll, Stiftung Digitale Chancen

    Gute Beispiele stellen sich vor:

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    o Die richtigen Themen fr den Einstieg Robert Stephan, Redaktion der Senioren-Internetseiten in Ahaus, Kreis Borken

    o ber das Ehrenamt zum Internet Andrea Richter, Sozialverband VdK Hessen-Thringen

    o Alt und Jung so funktionierts Markus Marquard, Zentrum fr Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universitt Ulm (ZAWiW), Ulm

    o Das Internet kommt nach Hause: BOP die Brandenburger Online-Paten Robert Merker, AWO Sozialakademie, Potsdam

    o Durchs Internet neue Kontakte schaffen Klaus Heidrich, Humanitas Mritz e.V., Waren/Mritz

    Danach hatte jeder Gelegenheit zu einem Rundgang ber den Markt der guten Beispiele.

    Nachmittags: Workshop-Runde: 1. Erlebnis Internet So erreichen Sie die Nonliner! 2. Inklusive Internet in der Seniorenwohneinrichtung So gelingt der Einstieg 3. Lokale Wirtschaft So gewinnen Sie deren Untersttzung! 4.Internet-Patenschaft So gehts! Eine Einfhrung.

    Viele, die teilgenommen haben, gingen mit neuen Ideen und guten Kontakten nach Hause. Manche sogar mit der einen oder anderen Idee fr ein neues Projekt im nchsten Jahr.

    Von den rund 80 Teilnehmenden fllten 24 den Feedbackbogen aus. Fr fast alle hatten sich die Erwartungen erfllt, nur fr 2 Personen teilweise, nein gab keine Person an. Auch bei den Detail-Fragen zeichnete sich ein durchweg positives Bild ab. Die Einzelbewertungen sind in der Anlage Evaluation Erfahrungsaustausch dargestellt.

    bersicht Evaluation des Erfahrungsaustausches (N=24): Wurden Ihre Erwartungen erfllt?

    (1 erfllt, 2 teilweise erfllt, 3 nicht erfllt)

    Anlage (DVD)

    S-216-01 Evaluation Erfahrungsaustausch

    22

    20

    1

    2

    3

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    2.1.7 E-Learning - Lernen im Internet

    Im Rahmen der "Initiative Internet erfahren" wurde der virtuelle Kurs "eLearning fr Seniorinnen und Senioren" (eLSe) - in den Jahren 2004 - 2009 im Rahmen zweier EU Programme unter der Projektkoordination des Instituts fr Lern-Innovation (ILI) entwickelt - weiter erprobt, in verschiedenen Bundeslndern Deutschlands verbreitet, vollstndig neu evaluiert und, wo ntig, erneut an die Zielgruppen angepasst.

    Um eLSe mglichst flchendeckend fr interessierte Interneteinsteiger einsetzen zu knnen, wurde es notwendig, Multiplikatoren aus der Seniorenarbeit zu gewinnen, die mit organisatorischer, technischer und tutorieller Untersttzung von ILI eLSe weiter anbieten. Die Kontaktaufnahme, Organisation, technische Umsetzung, Schulung der Tutorinnen und Tutoren und Durchfhrung der Kurse ber Vereine wurde umgesetzt.

    Da sich die Materialien von eLSe auch sehr gut als Schulungsmaterial bzw. als strukturierender Leitfaden nutzen lassen, war ein weiteres Ziel, eLSe mit dem Programm "Internetpatinnen und Paten" des Kompetenzzentrums (http://www.internetpatinnen.info) zu verzahnen. Mit dem Programm sollen Netzerfahrene als Internet-Patinnen und Internet-Paten gewonnen werden, die Kollegen, Freunden und/oder Bekannten das Internet nher bringen und ihnen zeigen, wo dies fr ihre Interessen sinnvoll nutzbar ist.

    Das Kurskonzept von eLSe (E-Learning for Seniors)

    eLSe steht fr E-Learning fr Senioren und bietet in einem Grund- und Aufbaukurs Lerneinheiten zu relevanten Themen im Bereich Computer und Internet speziell fr Senioren an. Das Kurskonzept wurde unter der Projektkoordination des Instituts fr Lern-Innovation (ILI) der Friedrich Alexander Universitt Erlangen-Nrnberg (FAU) entwickelt.

    Zielgruppe

    Das Konzept der Kurse ist speziell auf die Bedrfnisse lterer Lerner zugeschnitten. So werden die Schritte von Grund auf langsam und ausfhrlich erklrt und der Lerner hat die Mglichkeit, ohne Zeitdruck alles so oft zu wiederholen, wie er das fr sich braucht. Da der Kurs ber das Internet von zu Hause aus aufgerufen werden kann, ist dies auch fr mobilittseingeschrnkte Seniorinnen und Senioren geeignet, die nicht mehr in der Lage sind, an Prsenzkursen teilzunehmen oder auch fr diejenigen, in deren Nhe es keine der