Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen … · 2013. 12. 28. · 10...

35
Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen – Einblicke in pädagogische Konzepte und Merkmale inklusiver Bildungseinrichtungen Univ. Prof. in Dr. in Barbara Gasteiger Klicpera Arbeitsbereich Integrationspädagogik und Heilpädagogische Psychologie Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft

Transcript of Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen … · 2013. 12. 28. · 10...

  • Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen – Einblicke in pädagogische Konzepte und Merkmale inklusiver Bildungseinrichtungen Univ. Prof.in Dr.in Barbara Gasteiger Klicpera Arbeitsbereich Integrationspädagogik und Heilpädagogische Psychologie

    Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft

  • 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    2

    Überblick

    • Inklusion und Qualität

    • Pädagogische Qualität in inklusiven

    Kindertageseinrichtungen

    • Qualitätsentwicklung in inklusiven Schulen

    • Instruktion und Konstruktion

    • Heterogenität in der Klasse

  • Inklusion und Qualitätsentwicklung

    • Erklärung von Salamanca 1994

    • UN-BRK, 2007

    • Ziel: inklusives Erziehungs- und Bildungssystem

    • Wichtig: Qualität des Bildungsangebots

    3 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Inklusion und Qualitätsentwicklung

    Qualität:

    • normative Dimension

    • evaluative Dimension

    Soziale Qualität - selbstbestimmte soziale Teilhabe

    Unterschiedlichkeit der Mitglieder (Heterogenität) als

    Bereicherung

    4 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Soziale Qualität fordert:

    • Menschlichkeit

    • Autonomie

    • Professionalität

    • Kooperativität

    • Organisationale Funktionalität

    • Wirtschaftlichkeit

    5 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • PÄDAGOGISCHE QUALITÄT IN INKLUSIVEN KINDERTAGESEINRICHTUNGEN

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    6

  • Pädagogische Qualität in inklusiven Kindertageseinrichtungen

    • Deskriptiver Aspekt

    • Normativer Aspekt

    7 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Pädagogische Qualität in inklusiven Kindertageseinrichtungen

    • Relativistische Qualitätsmodelle

    • Strukturell-prozessuale Qualitätsmodelle

    • Ökologische Qualitätsmodelle

    8 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Praktische Umsetzung

    • Qualität der integrativen pädagogischen Arbeit

    • Münchner Modell zur Entwicklung integrativer

    Qualitätsstandards

    • 3 Forschungsprojekte

    9 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Qualitätsstandards in integrativen Kindergärten (QUINTE)

    • 11 Kindergärten/Erzieherinnenteams

    • Qualitätsstandards für integrative pädagogische

    Arbeit auf allen Ebenen formulieren: Kinder, Eltern,

    Gruppe, Team, Einrichtung, Umfeld

    • Konzeptionsanalyse

    • Externe Evaluation mit Hilfe der KES-R (Tietze et al.

    2001)

    • Befragung der pädagogischen Fachkräfte und

    Eltern

    10

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Qualitätsstandards in integrativen Kindergärten (QUINTE)

    • Pädagogische Qualität deutlich höher als in nicht-

    integrativen Einrichtungen

    • Umsetzung von Qualitätsstandards in einem

    trägerinternen Implementationsprozess

    • Leitbild inklusiver Kindertageseinrichtungen

    11 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Qualitätsstandards in integrativen Kinderkrippen (QUINK)

    • 4 integrative Kinderkrippen

    • Entwicklung integrativer Qualitätsstandards

    • Analyse der Einrichtungskonzeption

    • Sichtung Literatur

    • Externe Evaluation Kinderkrippenskala (KRIPS-R,

    Tietze et al. 2005)

    • Befragung pädagogische Fachkräfte und Eltern

    12 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Qualitätsstandards in integrativen Kinderkrippen (QUINK)

    • 27 Qualitätsstandards

    • Einrichtungsbezogener Implementationsprozess

    13 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Integrative Qualität aus Kindersicht

    • Qualitative Aspekte (Leitfadeninterviews)

    • Quantitative Aspekte (Emotionskarten,

    Soziometrie)

    • Gelungene emotionale Integration, wenig

    Freundschaften zwischen den Kindern mit und

    ohne Behinderung

    • Soziale Distanzierung in Bezug auf Kinder mit

    Verhaltensproblemen, konkrete Angaben der

    Kinder zu Verhalten etc.

    14 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • QUALITÄTSENTWICKLUNG IN INKLUSIVEN SCHULEN

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    15

  • Was ist guter Unterricht?

    • Unterrichtsforschung: Münchner SCHOLASTIK-

    Studie (Helmke & Weinert, 1997)

    • Kriterien für leistungsfördernde Schulklassen

    – Klassenführung

    – Motivierungsqualität

    – Strukturiertheit des Lehrervortrags

    – Klarheit der Lehrerfragen

    – Förderorientierung

    – Variabilität der Unterrichtsmethoden

    – Soziales Klima

    16 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

  • Reformpädagogische Unterrichtsmodelle?

    • Bei Schülern mit gravierenden Lernschwierigkeiten

    strukturierte und direkt instruierende

    Unterrichtsmethoden äußerst erfolgreich

    • Renaissance des Frontalunterrichts

    • handwerklich gut gemacht

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    17

  • Nachteile direkter Instruktion

    • Erworbenes Wissen anwenden

    • Übertragung auf andere Situationen

    • Problemlösung

    • Ermunterung zum forschenden Lernen

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    18

  • Instruktion und Konstruktion

    • Methodisch gut vorbereitete Lehrerinstruktion

    • Optimal gestaltete Lernumgebungen für vielfältige

    Konstruktionen der SchülerInnen

    • Gemeinsamer Unterricht , Heterogenität der

    SchülerInnen, gemeinsame Lernerfahrungen

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    19

  • Heterogenität in der Klasse

    • Keine Nachteile für beteiligte Schüler (Haeberlin et

    al. 1991)

    • Frage nach dem Konzept?

    • Entscheidende Merkmale?

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    20

  • Merkmale gemeinsamen Unterrichts

    • Hohes Maß an Selbsttätigkeit für alle SchülerInnen

    • Mehr Lehrer- als auch mehr Schülerhilfe ermöglicht

    • Grundelemente offenen Unterrichts

    • Strukturiert-lehrerzentrierte Elemente

    • Kooperatives Lernen in heterogenen Lerngruppen

    gefördert

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    21

  • Unterrichtsqualität = Teilhabe

    • Kommt allen SchülerInnen zugute

    • „ Von Unterrichtsqualität kann erst dann

    gesprochen werden, wenn solche Lehr-

    Lernsituationen gestaltet werden, an denen alle

    teilhaben und zu denen alle beitragen können.“

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    22

  • Unterrichts-qualität im Dialog entwickeln

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    23

  • Dialogischer Ansatz der Qualitätsentwicklung

    Alle Beteiligten entwickeln gemeinsam ein Konzept

    pädagogischer Qualität

    Gemeinsam Verständnis von Qualität und

    Qualitätsentwicklung kreieren

    besonders praxiswirksam

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    24

  • Wissenschaftliche Begleitung integrativer Schulen

    Realisierung gemeinsamen Unterrichts in

    Integrationsklasse - Veränderung von Schule als

    System

    • Veränderungen bei SchülerInnen und im Unterricht

    • Zusammenarbeit im Team

    • Gestaltung des Schullebens und der Schulkultur

    • Externe Kooperation

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    25

  • Mehrebenenmodell inklusiver Schulentwicklung

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    26

  • Mobile sonderpädagogische Dienste

    • Pro Kind mit SPF drei weitere, die Betreuung

    benötigen würden

    • Zusammenarbeit zwischen Sonderpädagogen und

    Klassenlehrern?

    • Teamteaching?

    • Verbesserung von Unterrichtsqualität?

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    27

  • Unterrichtsqualität und Inklusion

    Index for Inclusion (Ainscow & Booth, 2002)

    http://www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20

    German.pdf

    „Wir sind unterschiedlich und finden das Klasse!“

    Gemeinsame inklusive Werthaltungen

    Studien zum Zusammenhang von Inklusion und

    Unterrichtsqualität fehlen bisher 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    28

    http://www.eenet.org.uk/resources/docs/Index German.pdfhttp://www.eenet.org.uk/resources/docs/Index German.pdf

  • Index für Inklusion

    Fünf Teile:

    1. Theorie und Ansatz, der hinter diesem Vorgehen

    steht

    2. Möglichkeit mit konkreten Vorschlägen, den Index-

    Prozess zu gestalten,

    3. inhaltliche Systematik mit allen Dimensionen,

    Bereichen, Indikatoren und Fragen

    4. Beispiele von Fragebögen zur Unterstützung des

    qualitativ orientierten Entwicklungsprozesses

    5. Literatur und Glossar

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    29

  • Inklusion bedeutet

    • die gleiche Wertschätzung aller SchülerInnen und

    MitarbeiterInnen,

    • die Steigerung der Teilhabe aller SchülerInnen an

    (und den Abbau ihres Ausschlusses von) Kultur,

    Unterrichtsgegenständen und Gemeinschaft ihrer

    Schule,

    • die Weiterentwicklung der Kulturen, Strukturen und

    Praktiken in Schulen, so dass sie besser auf die

    Vielfalt der SchülerInnen ihres Umfeldes eingehen,

    • den Abbau von Barrieren für Lernen und Teilhabe

    aller SchülerInnen, nicht nur solcher mit Beeinträch-

    tigungen oder solcher, denen bes. Förderbedarf

    zugesprochen wird

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    30

  • Inklusion bedeutet

    • die Anregung durch Projekte, die Barrieren für

    Zugang und Teilhabe bestimmter SchülerInnen

    überwinden und mit denen Veränderungen zum

    Wohl vieler SchülerInnen bewirkt werden konnten,

    • die Sichtweise, dass Unterschiede zwischen den

    SchülerInnen Chancen für das gemeinsame Lernen

    sind und nicht Probleme, die es zu überwinden gilt,

    • die Anerkennung, dass alle SchülerInnen ein Recht

    auf wohnortnahe Bildung und Erziehung haben,

    • die Verbesserung von Schulen nicht nur für die

    SchülerInnen, sondern auch für alle anderen

    Beteiligten 10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    31

  • Inklusion bedeutet

    • die Betonung der Bedeutung von Schulen dafür,

    Gemeinschaften aufzubauen, Werte zu entwickeln

    und Leistungen zu steigern,

    • den Auf- und Ausbau nachhaltiger Beziehungen

    zwischen Schulen und Gemeinden,

    • den Anspruch, dass Inklusion in Erziehung und

    Bildung ein Aspekt von Inklusion in der

    Gesellschaft ist.

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    32

  • „Wenn wir die Qualität von Schule und Unterricht erhöhen wollen (also mehr gemeinsames Lernen und mehr differenzierte Förderung realisieren wollen ), dann sollten wir mehr Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen in die Allgemeine Schulen aufnehmen.“

    33 10 Inklusion und Qualität in Schulen und

    Kindertageseinrichtungen

  • Zusammenfassung

    • Diskussion des Verhältnisses zwischen Inklusion

    und Qualitätsentwicklung

    • Beispiel Kindertageseinrichtungen und Schulen

    • Was ist guter Unterricht?

    • Entwicklung von Unterrichtsqualität an Schulen

    • Zusammenhang mit Inklusion

    10 Inklusion und Qualität in Schulen und Kindertageseinrichtungen

    34

  • Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!