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Innovation und Tradition Geschäftsbericht & Sozialbilanz 2010

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Innovation und TraditionGeschäftsbericht & Sozialbilanz 2010

hat einen reichen Erfahrungsschatz,mit dem er neue Ideen verwirklichen und Zukunft gestalten kann.

Wer Geschichte hat,

Südtiroler Volksbank

Genossenschaft auf Aktien

Rechtssitz und Generaldirektion in 39100 Bozen – Siemensstraße 18

ABI 5856 – Eintragung Bankenregister 3630.1.0

Steuer-Nr., MwSt.-Nr. sowie Eintragung im Handelsregister Bozen 00129730214

www.volksbank.it

Kapitel 1 // EINFÜHRUNG

Brief an die Mitglieder 06

Organe der Bank 08

Kapitel 2 // DASPROFIL

Das Unternehmen Volksbank 10

Die Bank und ihre Organe 10

Geschichte und Wachstum 12

Leitbild und Werte 13

Corporate Governance 14

Gesichter der Volksbank - Martina Klammer 16

Kapitel 3 // DERWIRTSCHAFTSBERICHT

Das Konjunkturumfeld 22

Die wirtschaftliche Lage in unserem Einzugsgebiet 23

Gesichter der Volksbank - Enrico Zandegiacomo 24

Unsere Strategie 28

Der Vertrieb 29

Finanzdienstleistungen 33

Gesichter der Volksbank - Angelika Kranebitter 34

Planung und Steuerung 38

Organisation 40

Kredite 41

Die Geschäftsgebarung 42

Gesichter der Volksbank - Judith Mahlknecht 44

Vermögensbilanz 47

Gewinn- und Verlustrechnung 48

Gesichter der Volksbank - Michael Burger 52

Kapitel 4 // DERSOZIALBERICHT

Entwicklung der Region 55

Mitglieder und Aktionäre 57

Mitarbeiter 57

Gesichter der Volksbank - Giulia Berlanda 60

Die Geschäftspartner und Lieferanten 66

Sponsoring und Spenden 66

Ökologie, Ressourcenschonung und Klimaschutz 68

Gesichter der Volksbank - Michael Schwingshackl 70

Kapitel 5 // ABSCHLUSS

Bericht des Verwaltungsrates 72

Bericht des Aufsichtsrates 73

Vermögensbilanz 75

Gesichter der Volksbank - Salvatore Binetti 76

G&V 79

Volksbank-Filialen 80

Impressum 82

Inhalt 04 // 05

Otmar MichaelerPräsident des Verwaltungsrates Bozen, im April 2011

06 // 07

Brief an die Mitglieder

das Jahr 2010 war von den Folgen der Wirtschaftskrise und für die Volksbank von positiven und

negativen Aspekten gekennzeichnet. Wir mussten zahlreiche Maßnahmen setzen, um die Bank und

ihre Strukturen an das geänderte Marktumfeld anzupassen.

So haben wir im letzten Jahr gewissenhaft die Auflagen der Aufsichtsbehörden umgesetzt. Die

Mitgliederversammlung vom 17. Februar hat ein neues, modernes Wahlrecht genehmigt. Die al-

ten Wahlkörper bestehen nicht mehr. Der Verwaltungsrat, aber auch jedes andere Mitglied kann

künftig der Mitgliederversammlung eine Kandidatenliste für die Wahl zum Verwaltungsrat vorlegen.

Mit diesem Listenwahlrecht möchten wir eine programmatische Verstärkung für unsere Volksbank

erreichen.

Das Geschäftsjahr 2010 war schwierig: Wir haben einen starken Druck auf die Zinsmarge verzeich-

net. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld hat diesen Druck noch erhöht. Bei den Beteiligungen der Toch-

tergesellschaft Voba Invest hat der Verwaltungsrat Wertminderungen bei einigen Aktivitäten festge-

stellt, die Auswirkungen auf die Bilanz haben. In unserem Kerngeschäft dagegen, bei Einlagen und

Ausleihungen, konnten wir eine starke Kontinuität feststellen und letztlich ein besseres Ergebnis

einfahren als noch im Vorjahr.

Unser Reingewinn des Geschäftsjahres 2010 beläuft sich auf 17,4 Millionen Euro und liegt damit

unter dem Vorjahresgewinn. Vor diesem Hintergrund schlägt der Verwaltungsrat der Mitgliederver-

sammlung eine Dividende in der Höhe von 30 Cent pro Aktie vor. Wir wollen damit unser Vertrauen

in die Zukunft ausdrücken.

Nachdem ich die ersten Zahlen gesehen habe, kann ich Ihnen zum heutigen Tag von einem erfreu-

lichen Start in das Geschäftsjahr 2011 berichten. Der Verwaltungsrat glaubt, dass die Wirtschafts-

und Finanzkrise zwar noch nicht überwunden ist, aber wir sehen Licht am Ende des Tunnels. Wir

sind zuversichtlich, was unser weiteres Wachstum angeht und glauben, dass wir auch nach der

Krise profitabel wachsen werden.

Trotzdem: Auch 2011 wird von Chancen und Risiken geprägt sein. Die Finanzmärkte bleiben weiter

instabil, die wirtschaftliche Erholung ist schwach. Wir glauben, dass jede Krise eine Chance in sich

birgt und dass es eine Herausforderung ist, auch in Zukunft in Wirtschaft und Gesellschaft Verant-

wortung zu übernehmen. Wir wollen uns 2011 auf das Wesentliche konzentrieren – und das ist unser

Kunde, der seit 125 Jahren im Zentrum unserer Aktivitäten steht.

Danke für Ihre Unterstützung.

Ihr

1 Brief des Präsidenten

08 // 09

Gregor Wierer

Oskar Zorzi

Georg Hesse

Margit Tauber

Joachim Knoll

Präsident Heinz Peter Hager

Aufsichtsrat

Vizepräsident Arno Eisendle Vizepräsident Lorenzo Salvà

Rudolf Christof

Präsident Otmar Michaeler

Werner Gramm

Lukas Ladurner Alessandro Marzola

Verwaltungsrat

Philip Froschmayr

Marcello Alberti

1 Organe der Bank

10 // 11

Generaldirektion. Der Generaldirektor erhält

die Befugnisse und die Weisungsgewalt ge-

mäß den Vorgaben des Verwaltungsrates. Er

besorgt alle laufenden Geschäfte der Genos-

senschaft und sorgt für die Durchführung der

Beschlüsse des Verwaltungsrates.

Schlichtungsausschuss. Der Schlichtungs-

ausschuss ist eine bankinterne Kommission,

die nur dann angerufen wird, wenn ein Antrag

eines Aktionärs auf Mitgliedschaft nicht ange-

nommen wurde.

Der strukturelle und organisatorische Aufbau

der Volksbank wird im Organigramm festgehal-

ten. In der Grafik sind die Funktionen und Zu-

ständigkeiten angeführt.

- der Vollzugsausschuss (kann bestimmte Be-

fugnisse des Verwaltungsrates übernehmen

und entscheiden).

- der Kreditausschuss (überprüft und beschließt

vom Verwaltungsrat übertragene Kreditlinien).

- die Strategiekommission (besitzt beratende

Funktion zur allgemeinen Geschäftsgebarung

und zur strategischen Ausrichtung der Bank).

- der Risikoausschuss (überprüft Kredit-,

Markt- und Liquiditätsrisiken und kann in den

übertragenen Befugnissen entscheiden).

Aufsichtsrat. Dem Aufsichtsrat obliegt die Kon-

trolle der Unternehmensführung. Er wacht u. a.

über die Einhaltung von Gesetz und Satzung

und über die ordnungsgemäße Geschäftsfüh-

rung. Daher nehmen die Aufsichtsräte an der

Mitgliederversammlung und den Sitzungen des

Verwaltungsrates teil.

2 Das Profil

Das Unternehmen Volksbank

Die Volksbank ist eine Regionalbank, die ihren

Kernmarkt in Südtirol hat. Im Mittelpunkt unse-

rer unternehmerischen Tätigkeit steht die Bera-

tung und Betreuung von rund 190.000 Kunden

aus sechs Provinzen Nordost-Italiens. Wir be-

treiben ein klassisches Einlagen- und Auslei-

hungsgeschäft.

Die Volksbank ist historisch gewachsen: Die

Gründung der Bank („Gewerbliche Spar- und

Vorschußkasse Meran“) liegt nun 125 Jahre zu-

rück. Im Jahr 1992 kam der Zusammenschluss

von Volksbank Brixen und Volksbank Bozen zu-

stande – 1995 kam die Volksbank Meran dazu.

Seit den 90er Jahren trieb die Bank eine Ex-

pansion voran: Erst nach Belluno, später nach

Trient. Zuletzt expandierte die Volksbank in die

Provinzen Treviso, Pordenone und Venedig.

Die Bankund ihre Organe

Die Volksbank ist eine Genossenschaft auf Aktien.

Aufgrund der Genossenschaftsform.

- darf niemand mehr als 0,5 % des Gesell-

schaftskapitals der Bank halten

- hat jedes Mitglied in der Mitgliederversamm-

lung nur ein Stimmrecht – unabhängig von

der Anzahl der auf das betreffende Mitglied

lautenden Aktien.

Die Bank ist in eine Vielzahl von Gesellschafts-

organen gegliedert. Jedes einzelne dieser Or-

gane hat klare Zuständigkeiten.

Mitgliederversammlung. Die Mitglieder tref-

fen in der Regel einmal jährlich zur Mitglie-

derversammlung zusammen. Die Mitglieder

versammeln sich in ordentlicher und/oder au-

ßerordentlicher Einberufung. Der Ablauf der

Mitgliederversammlung ist durch Gesetz und

Satzung und die Geschäftsordnung der Mit-

gliederversammlung geregelt. Unter anderem

beschließt die Mitgliederversammlung den Jah-

resabschluss, bestellt und widerruft die Verwal-

tungsräte und bestellt die Aufsichtsräte.

Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat setzt sich

aus zwölf Ratsmitgliedern zusammen. Die Ver-

waltungsräte bleiben drei Geschäftsjahre im

Amt und können wiedergewählt werden. Die

Amtszeit verfällt mit der Mitgliederversamm-

lung, die zum letzten Jahresabschluss das

Mandat beschließt. Der Verwaltungsrat erneu-

ert sich jedes Jahr um ein Drittel der Mitglieder.

Der Verwaltungsrat wählt mit Zweidrittel-Mehr-

heit unter den Verwaltungsräten einen Präsi-

denten und zwei Vizepräsidenten.

Am 1. Oktober 2010 wurde der Verwaltungsrat

Otmar Michaeler zum Präsidenten gewählt. Der

bisherige Präsident Hansjörg Bergmeister hatte

zuvor dem Verwaltungsrat seinen Rücktritt er-

klärt, um einen Generationswechsel einzuleiten.

Aus dem Kreis der Verwaltungsräte werden fol-

gende Kollegialorgane bestellt:

Das Profil

12 // 13

Leitbild und Werte

Wir arbeiten auf eine Unternehmenskultur hin,

die von Leistung und Wissen, von Freude an

der Arbeit und von dem Anspruch, zu den Bes-

ten zu gehören, geprägt ist. Unsere Mitarbeiter

wollen wir durch Aus- und Weiterbildung in die

Lage versetzen, individuell und im Team zu den

Top-Performern zu gehören.

Leitbild. Der Auftrag der Volksbank ist es, um-

fassende Bankdienstleistungen für die Men-

schen und Unternehmen in unserem Einzugs-

gebiet rasch und kompetent zu erbringen.

Wir sind aufgrund unserer fachlichen Kompe-

tenz und unseres persönlichen Engagements

sehr nahe am Kunden und verstehen es rascher

als unsere Konkurrenten, den Bedarf unserer

Kunden zu erkennen.

Das persönliche Engagement und der Bezug

zum Kunden sind bei unseren Mitarbeitern tief

verwurzelt. Diese beiden Faktoren sind die tra-

gende Motivation im täglichen Geschäft, die uns

auch dann anspornt, wenn es schwierige Situa-

tionen zu bewältigen gilt.

Führungsgrundsätze. Unsere Führungs-

grundsätze geben allen Mitarbeitern einen

Handlungsrahmen - unabhängig davon, in wel-

cher Einheit sie tätig sind und mit welchen Auf-

gaben sie sich befassen. Innerhalb der Volks-

bank gelten folgende Führungsgrundsätze:

- Führungskräfte sorgen für die Umsetzung

des Unternehmensauftrags.

- Beste Ergebnisse zu erreichen ist unser Ziel.

- Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg.

- Teamarbeit ist unsere Aufgabe.

- Delegieren ist unsere Pflicht – wer nicht dele-

giert, führt nicht.

- Beharrlichkeit steht für Wandel und Ergebnisse.

- Wir fördern die persönliche Entwicklung.

- Immer besser zu werden, ist unser Bestreben.

1992 Die Volksbank Bozen eröffnet eine

Filiale in Mezzolombardo, ihre erste

Filiale in der Provinz Trient.

1992 Fusion zwischen der Volksbank

Brixen und der Volksbank Bozen. Die

Südtiroler Volksbank entsteht.

1995 Übernahme der Volksbank Meran

durch die Südtiroler Volksbank. Ein

über einhundertjähriger Entwick-

lungsprozess von den einstigen

„Darlehenskassen“ zur Südtiroler

Volksbank wird damit besiegelt. Zeno

Giacomuzzi, heute Ehrenpräsident

der Bank, wird der erste Präsident der

Südtiroler Volksbank.

2006 Expansion in die Provinzen Treviso

und Pordenone.

2006 Eröffnung der 100. Filiale in Valdobbi-

adene (Provinz Treviso).

2008 Expansion in die Provinz Venedig.

2011 Die Wahlkörper Bozen, Brixen und

Meran werden durch Wahllisten ab-

gelöst. Zum 125sten Geburtstag der

Bank ist die Fusion auf allen Ebenen

vollzogen.

Geschichte und Wachstum

Die Volksbank ist aus drei Südtiroler Volksban-

ken entstanden. Diese Banken gehen auf die

im späten 19. Jahrhundert in Bozen, Brixen und

Meran errichteten „Spar- und Vorschußkassen“

zurück. Als erste dieser Banken wurde am 10.

Jänner 1886 die “Gewerbliche Spar- und Vor-

schuß-Casse“ in Meran gegründet. Darauf zu-

rückblickend feiert die Volksbank im Jahr 2011

ihr 125-Jahr-Jubiläum.

Am 1. August 1992 entstand aus der Fusion

der Volksbanken Brixen und Bozen die Südtiro-

ler Volksbank. Im Juli 1995 kam die Volksbank

Meran dazu.

Zum Jahresende 2010 zählte die Bank 133 Fi-

lialen in sechs nordostitalienischen Provinzen

(Südtirol, Trentino, Belluno, Treviso, Pordenone

und Venedig).

Geschichte der Volksbank

1886 Die „Gewerbliche Spar- und Vor-

schuß-Casse“ wird im Cafè Paris in

Meran gegründet.

1889 Der „Spar- und Darlehenskassenver-

ein für die Pfarrgemeinde Brixen“ wird

gegründet.

1902 Die „Spar- und Vorschußkasse für

Handel und Gewerbe“ wird in Bozen

gegründet. Der erste Sitz ist das Mer-

kantilgebäude in der Silbergasse.

1909 Die Bozner Bank übersiedelt in das

Pergerhaus, ebenfalls in der Silber-

gasse.

1922 Die „Gewerbliche Spar- und Vor-

schuß-Casse“ aus Meran bezieht ih-

ren neuen Sitz am Kornplatz.

1929 Die Bank muss Name und Statut än-

dern, künftig heißt sie „Istituto di Ris-

parmio e Prestito per il Commercio

e l’Industria, Cons. Regl. a gar. Lim.

– Merano“. Der Brixner „Spar- und

Darlehenskassenverein“ wird in „Cas-

sa Rurale di Risparmio e Prestiti per

Bressanone e d’intorni, Consorzio

registrato a garanzia illimitata“ umbe-

nannt.

1929 Der “Schwarze Freitag” an der Wall

Street löst eine weltweite Wirtschafts-

krise aus, die auch die heimischen

Banken einholt.

1948 Satzung und Struktur der Bozner

Bank werden modifiziert.

1969 Die Bozner Bank erhält die italieni-

sche Bezeichnung „Banca Popolare

di Bolzano“. 1972 wird die deutsche

Bezeichnung „Volksbank Bozen“

übernommen.

1969 Die Brixner heißen nun „Banca Po-

polare di Bressanone“, 1972 wird die

deutsche Bezeichnung „Volksbank

Brixen“ übernommen.

1972 Die erste Genossenschaftsbank Süd-

tirols wird in „Volksbank Meran“ bzw.

„Banca Popolare di Merano“ umbe-

nannt. In den folgenden Jahren erfolgt

der Ausbau des Filialnetzes.

1990 Die Volksbank Brixen öffnet in Cortina

d’Ampezzo die erste Filiale außerhalb

der Region.

1991 Die zweite Filiale außerhalb der Regi-

on wird in Tai di Cadore eröffnet.

2 Das Profil

14 // 15

- Die Altersgrenze für die Verwaltungsräte (ein-

schließlich Präsident) liegt bei 70 Jahren.

- Kooptierungen sind weiterhin möglich.

Informationsflüsse und Data room. Alle Auf-

sichtsorgane der Bank müssen laut Banca

d’Italia jederzeit den vollständigen und zeitna-

hen Zugang zu bankrelevanten Informationen

haben, damit sie ihre Aufsichtstätigkeit korrekt

erfüllen können. Daher hat die Bank im Jahr

2010 das „System der Informationsflüsse“ und

die Plattform „Data room“ eingeführt. Das erst-

genannte Dokument regelt die Kommunikation

zwischen den Organen der Bank; die Plattform

enthält Dokumente, auf die Verwaltungs- und

Aufsichtsräte mit Passwort zugreifen können.

Entgeltpolitik. Die Aufsichtsbehörde Banca

d’Italia verpflichtet die Banken dazu, verbindli-

che Kriterien für die Entgeltpolitik festzulegen.

Die Entgeltpolitik bzw. die Zahlung von Boni

und Prämien darf nicht im Kontrast zur langfris-

tigen Entwicklung und Risikoausrichtung der

Bank stehen. Die Mitgliederversammlung vom

April 2010 hat dazu entsprechende Entschei-

dungen getroffen.

Interessenskonflikt. Die Aufsichtsbehörde hat

2010 neue Weisungen zum Thema Interessens-

konflikt erlassen. Diese Governance-Auflagen

betreffen vor allem Kreditgeschäfte und Kauf-

verträge mit Mitgliedern der Gesellschaftsorga-

ne der Bank (und deren Tochtergesellschaften)

sowie den mit diesen Personen verbundenen

Unternehmen. Derartige Geschäfte müssen of-

fengelegt werden.

Im November 2010 hat der Verwaltungsrat die

entsprechenden Dokumente genehmigt. Da-

mit entspricht die Volksbank den Vorgaben der

Aufsichtsbehörde.

Das Organisationsmodell gemäß Dekret

231/2001. Das Dekret 231 vom 8. Juni 2001

verfolgt das Ziel der Bekämpfung der Wirt-

schaftskriminalität. Darin werden verschiedene

europäische Richtlinien über die Haftung von

Rechtspersonen in die italienische Gesetzge-

bung übernommen.

Die Verordnung hat eine neue Form der Haf-

tung der Gesellschaften – also auch der Ban-

ken – für bestimmte Straftaten eingeführt.

Die Gesellschaft ist jedoch von der Haftung be-

freit, wenn sie den Beweis erbringt, dass sie alle

von der Gesetzesverordnung 231/01 vorgese-

henen Maßnahmen umgesetzt hat. Insbeson-

dere greift dies, falls

- der Verwaltungsrat vor Ausübung der Straftat

geeignete Organisations- und Führungsmo-

delle zur Verhinderung eben dieser Straftat

eingeführt hat und diese umgesetzt wurden;

- ein unabhängiges, internes Kontrollorgan zur

Überwachung und Einhaltung dieses Organi-

sationsmodells eingesetzt wird;

- die Personen die Straftat nur durch betrüge-

rische Umgehung des Organisationsmodells

begehen konnten;

- keine Unterlassung oder Vernachlässigung

der Kontrollpflichten seitens des Kontrollor-

gans vorliegt.

Die Volksbank verfügt über ein eigenes Modell

laut Dekret 231/2001 (MO 231) mit der entspre-

chenden Disziplinarordnung. Das Organisati-

onsmodell wurde mehrfach überarbeitet und

zuletzt vom Verwaltungsrat im Dezember 2010

genehmigt.

Die internen Kontrollinstanzen überprüfen laut

Dekret 231/01 periodisch die Einhaltung der

Vorschriften. Im Jahr 2010 wurde das Aufsichts-

organ um eine Person erweitert (bankextern),

nachdem 2009 eine Projektgruppe damit be-

auftragt war, zu überprüfen, ob und wieweit die

Norm in der gesamten Bank erfüllt wird und eine

derartige Empfehlung ausgesprochen hatte.

2 Das Profil

sammlung (Stichtag ist das Datum der ersten

Einberufung) am Sitz der Bank hinterlegt wer-

den. Die Vorgaben für die Listen sind in der Sat-

zung enthalten. Die Listen können von

a) mehreren Mitgliedern hinterlegt werden, die

mindestens 1% aller Mitglieder vertreten

b) von einem oder mehreren Mitgliedern hinter-

legt werden, die mindestens 0,50% des Ge-

sellschaftskapitals vertreten

c) vom Verwaltungsrat hinterlegt werden, wobei

die Entscheidung für die Liste mit der Zustim-

mung von mindestens ¾ der Verwaltungsräte

gefällt werden muss. Zudem müssen a) oder

b) erfüllt sein.

Bei der ersten Wahl im Dreijahreszeitraum 2011

bis 2013 werden von der Mehrheitsliste (jene

Liste, für die die meisten Mitglieder stimmen)

die drei erstgenannten Verwaltungsräte bestellt.

Der vierte Verwaltungsrat wird von der Minder-

heitenliste (zweitgewählte Liste) bestellt, sofern

es eine zweite Liste gibt. Die Minderheitenlis-

te muss jedoch wenigstens 1% der Stimmen

erhalten haben. Gewählt ist jene Person, de-

ren Name die Liste anführt. Falls nur eine Lis-

te (Mehrheitsliste) eingereicht wurde, oder die

Minderheitenliste zu wenig Stimmen erhalten

hat, gelten alle Kandidaten der Mehrheitsliste

als gewählt.

Bei der zweiten und dritten Wahl innerhalb des

Dreijahreszeitraumes (2012 und 2013) werden

die vier Kandidaten der Mehrheitsliste gewählt.

Falls bei der ersten Wahl kein Vertreter einer

Minderheitenliste zum Zug kam, kann dieser im

Zuge der zweiten oder dritten Wahl innerhalb

des Dreijahreszeitraumes gewählt werden. Im

Verwaltungsrat wird es in jedem Fall nur einen

Vertreter einer Minderheitenliste geben.

Folgende Aspekte werden sich nicht ändern:

- Es gibt weiterhin zwölf Verwaltungsräte.

- Die Erneuerung des Verwaltungsrates wird

im Dreijahres-Rhythmus geregelt (jedes Jahr

wird 1/3 der Verwaltungsräte neu gewählt).

CorporateGovernance

Die Corporate Governance (Grundsätze der

Unternehmensführung) beschäftigt sich mit

dem Setzen und Einhalten von Verhaltensre-

geln. Diese gelten für die Mitarbeiter und für das

Unternehmen selbst.

Der Volksbank geht es dabei nicht

nur um die formale Einhaltung von

festgelegten Regeln im Sinne einer

Pflichtübung, sondern um geleb-

te, verantwortungsvolle Unterneh-

mensführung in allen Bereichen.

Im Jahr 2010 hat die Volksbank eine

Reihe von Governance-Themen be-

arbeitet bzw. neu strukturiert, die im

Folgenden beschrieben werden.

Die Satzung. Der Verwaltungsrat

hat in den Sitzungen vom 1. und

15. Oktober 2010 beschlossen, der

Mitgliederversammlung eine Sat-

zungsänderung zum Wahlmodus

der Verwaltungsräte vorzuschlagen.

Die Übergangsbestimmungen in

der Satzung zu diesem Thema sind

Ende 2010 verfallen. Die Aufsichts-

behörde hat im vergangenen Ge-

schäftsjahr grünes Licht gegeben,

um – ähnlich wie andere Banken –

das Wahllisten-System einzuführen.

Die Außerordentliche und Ordent-

liche Vollversammlung vom 17.

Februar 2011 hat diese Satzungs-

änderungen beschlossen, die das

bisherige System der Wahlkörper

(Bozen, Brixen, Meran) ersetzen.

Künftig wird nach Wahllisten gewählt. Jede

Liste umfasst vier Namensvorschläge. Die Rei-

henfolge der Kandidaten auf der Liste ist ent-

scheidend für ihre Wahlchancen. Die Mitglieder

wählen zwischen einzelnen Listen; Einzelperso-

nen können nicht gewählt werden.

Die Listen müssen zehn Tage vor der Vollver-

1886 Friedrich Wilh. Ellmenreich war der erste Direktor der „Gewerb-lichen Spar- und Vorschuss-Casse“ in Meran. Ellmenreich war nicht nur der Besitzer der Buchhandlung und Kunsthandlung S. Pötzelberger. Nebenbei war er Mitglied der Kurvorstehung, Magistratsrat, Ausschussmitglied und Obmann ungezählter städtischer und ge-meinnütziger Institutionen. Als Bankdirektor hat Ellmenreich aus Idealismus und Interesse viel Zeit und Arbeitskraft in die Vorschuss-kasse gesteckt.

16 // 17Gesichter der VOLKSBANK

„Hinter jeder Email, jedem Brief und jeder Notiz steht

ein Mensch – für den meine Arbeit wichtig ist. Ich

kann vielleicht nicht alle seine Wünsche erfüllen, aber

ihn kompetent und verlässlich beraten.“Martina Klammer, Ressort IT und Vertriebsorganisation - Bozen

Verwaltungsrat unterstellt und hängt verwal-

tungstechnisch an der Generaldirektion.

Ihre Aufgabe besteht darin, Sachverhalte und

Produktionsprozesse auf Übereinstimmung mit

Bestimmungen, Verordnungen und der inter-

nen Geschäftsgebarung zu überprüfen sowie

das Risiko einzelner Aktivitäten zu bewerten.

Zudem kann das Internal Audit auch mit Vor-

schlägen aufwarten, um eventuelle Schwach-

stellen im internen Kontrollsystem auszumer-

zen. Neben den Linienkontrollen (Kontrollen

der ersten Ebene) und den Kontrollen, die von

Compliance, Risikomanagement und den Vor-

gesetzten durchgeführt werden (Kontrollen der

2. Ebene), sind die Aufgaben des Internal Audit

(Kontrollen der 3. Ebene) ein wesentlicher Be-

standteil für ein wirksames internes Kontroll-

system.

Im vergangenen Jahr wurde an einer An-

passung des Internal Audit an internationale

Standards gearbeitet, die das Institute of In-

ternal Auditors vorschlägt. Demnach wurde

das „Mandat Internal Audit“ (Internal Audit

Charter) vom Verwaltungsrat genehmigt, das

u. a. die Aufgabengebiete, die verschiedenen

Arten von Audits, den Ethikkodex der Prüfer

oder die Risikobeurteilung behandelt. Zudem

hat der Verwaltungsrat den „Prüfungsleitfaden

der Funktion Internal Audit“ genehmigt, der die

Durchführungsmodalitäten der Audit-Aktivität

enthält und sozusagen das Handbuch des Au-

ditors ist. Der Fokus liegt dabei immer stärker

auf der Risikoanalyse. Der eigentliche Audit-

Plan wurde im Januar 2011 vom Verwaltungsrat

genehmigt.

Risikomanagement. Der Verwaltungsrat über-

prüft jährlich das Risikohandbuch. In diesem

Dokument werden die einzelnen Risiken, deren

Beurteilung, Bewertung und die Kontrollsyste-

me aufgelistet. Auch 2010 standen die Risiko-

beurteilung und –bewertung sowie eine frühzei-

18 // 19

tige Erkennung durch ein Frühwarnsystem im

Vordergrund. Eine Reihe von Policies, die 2010

neu entstanden sind bzw. überarbeitet wurden

(nur in italienischer Sprache), hatten das Thema

Risiko zum Inhalt:

- Policy della funzione finanza (regelt die Fi-

nanztätigkeit der Bank)

- Policy di valutazione dei titoli (regelt die Bewer-

tung der Wertpapiere zur Bilanz-

erstellung)

- Policy della liquidità (regelt die Mit-

telbeschaffung der Bank)

- Criteri di valutazione del credito ai

fini di bilancio (definiert die Wertbe-

richtigungen auf Kredite, die in der

Bilanz vorgenommen werden)

- Policy di gestione del rischio com-

merciale (regelt das Vertriebsrisiko)

- Policy per la determinazione del

patrimonio di vigilanza e dei requi-

siti prudenziali (regelt das regula-

torische Kapital und die Vorgaben

dazu)

- Piano di continuità operativa (de-

finiert Maßnahmen beim Eintreten

von Notsituationen, um die Opera-

tivität der Bank zu gewährleisten)

Wie im Risikohandbuch vorgesehen,

haben sich 2010 insbesondere der

Risikoausschuss und die Ausschüs-

se der zweiten Ebene (Kreditrisiko-

komitee, Finanzausschuss und Ko-

mitee für operative Risiken) etabliert.

Beteiligungen. Bei den Beteiligungen der

Bank hat der Verwaltungsrat Wertminderungen

bei einigen Aktivitäten festgestellt, die Auswir-

kungen auf die Bilanz haben.

Was die Beteiligungen der Volksbank-Tochter

Voba Invest betrifft, hat die Bank eine Werthal-

tigkeitsprüfung durchführen lassen. Dies hat

zu einer Gesamt-Abwertung des Eigenkapitals

Zur Zeit der Gründung der “Spar- und Vorschußkasse“ in Brixen bestand in Österreich-Un-garn die Guldenwährung. 45 Gulden entsprachen dem Gegenwert von einem halben Kilogramm Silber; ein Gulden war 100 Kreuzer wert.

für saubere Geschäftspraktiken und untadeli-

ges Verhalten unserer Mitarbeiter vor. Zudem

beinhaltet das Dokument operative Hinweise.

So wird zum Beispiel das korrekte Verhalten der

Mitarbeiter beschrieben, ebenso wie die Pflich-

ten der Verschwiegenheit und die Behandlung

von Insiderinformationen, die Vorbeugung ei-

nes möglichen Interessenkonfliktes oder das

Verbot von Gefälligkeitsdiensten.

Beschwerden. Die Einhaltung der Transpa-

renzbestimmungen sowie die Korrektheit der

Beziehungen zu den Kunden sind eine Grund-

voraussetzung für eine erfolgreiche Banktätig-

keit. Damit soll auch das Rechts- und Reputati-

onsrisiko vermindert und das allgemeine Image

der Bank gestärkt werden.

Einen wichtigen Bestandteil bildet ein solides

und konsolidiertes Beschwerdemanagement

zur korrekten und zeitgerechten Bearbeitung

der Beschwerden. Erstens sollen dadurch die

Kunden über ihre Rechte ausführlich informiert

werden und zweitens bieten diese Beschwer-

den der Bank die Möglichkeit, Prozesse, Abläu-

fe und Systeme zu überprüfen und zu verbes-

sern. Schließlich soll das Vertrauensverhältnis

Kunde-Bank, das möglicherweise Schaden

erlitten hat, wieder hergestellt werden.

Die Volksbank hat das Thema Beschwerden

ausführlich geregelt und stellt den Kunden fol-

gende Dokumente an den Schaltern sowie auf

der Homepage zur Verfügung:

- Reglement Beschwerden

- Reglement des Ombudsmanns

- Leitfaden des Banken- und Finanzschieds-

richters

- Faltblatt des Banken- und Finanzschiedsrich-

ters

Internal Audit. Das Internal Audit ist eine un-

abhängig agierende Stabsstelle für organi-

sationsinterne Prüfungen. Sie ist direkt dem

2 Das Profil

Die Funktion Geldwäsche gemäß Dekret

231/2001. Die Bank ist per Gesetz dazu ver-

pflichtet, eine eigene Funktion einzurichten,

welche die Bekämpfung der Geldwäsche und

der Terrorismusfinanzierung zum Inhalt hat.

2010 hat die Bank zahlreiche Anpassungen

an die geltenden Normen vorgenommen und

auch eine organisatorische Änderung einge-

führt. Im Juni 2010 wurde die Funktion Geld-

wäsche aus dem Bereich Recht ausgesiedelt

und dem Stabsbereich Compliance zugeteilt.

Der Verantwortliche dieses Stabsbereichs hat

auch die Leitung der Funktion Geldwäsche

übernommen. Weiterhin Teil der Funktion Geld-

wäsche bleiben Mitarbeiter, die in anderen Or-

ganisationseinheiten angesiedelt sind, sprich in

der Abteilung Back Office Filialen, im Ressort

Organisation-Datenmanagement und in der

Abteilung Rechtsberatung.

Zudem wurden zahlreiche Schulungen zum

Thema Geldwäsche durchgeführt, um die Mit-

arbeiter über den aktuellen Stand der Geset-

zeslage zu informieren.

Compliance und Ethikkodex. Neben den

Gesetzen und freiwilligen Verpflichtungen, die

eine gute Unternehmensführung regeln, gibt

es Compliance-Richtlinien und den für alle Mit-

arbeiter verpflichtenden Ethikkodex. Die Com-

pliance-Abteilung der Volksbank überwacht u.

a. das regelkonforme Verhalten der Mitarbeiter,

aber auch der Organe der Bank.

Der Ethikkodex legt verbindliche Verhaltens-

muster und -standards für die Mitarbeiter und

die Vertreter der einzelnen Organe der Volks-

bank fest. Der Ethikkodex beruht neben den

gesetzlichen Vorschriften vor allem auf ethi-

schen Grundsätzen wie etwa Loyalität und Kor-

rektheit. Dabei handelt es sich um übergeord-

nete Prinzipien, die für das Vertrauensverhältnis

zwischen Kunde und Bank von großem Wert

sind. Außerdem gibt der Ethikkodex Leitlinien

Das Ziel der MiFID-Richtlinie ist ein verbesser-

ter Anlegerschutz, ein verstärkter Wettbewerb,

die Harmonisierung des europäischen Finanz-

marktes und die Verpflichtung zur Ausführung

von Kundenaufträgen entsprechend eines klar

definierten Regulariums (MiFID-Policy).

Anleger werden dadurch befähigt, leichter in-

nerhalb der EU, aber auch über ihre Grenzen

hinweg, zu investieren. Wertpapierdienstleis-

tungen werden erleichtert; Schutzmaßnahmen

für Anleger werden durch diese Richtlinie si-

chergestellt.

In einem Fragebogen wird genau erhoben, wel-

che Finanzmarktkenntnisse ein Kunde hat und

wie sein Risikoprofil und sein Anlagehorizont

definiert sind. Darauf aufbauend werden jene

Anlageformen ermittelt, die der Risikobereit-

schaft und dem persönlichen Zeithorizont des

Kunden entsprechen.

Privacy. Die Mitarbeiter der Volksbank nut-

zen die von der Bank bereitgestellten Systeme

(Netze, Programme, Datenbanken). Die Sicher-

heit wird auf Systemebene verwaltet und zwar

durch eigene Verfahren, Zugangskontrollen

sowie durch operative Anweisungen, die durch

die internen Kontrollorgane der Bank über-

wacht werden. Eingesetzt werden zudem Sys-

teme zur Vorbeugung von Fehlern und Schä-

den, die z.B. durch Viren verursacht werden.

Um eine wirksame Verwaltung und den Schutz

der personenbezogenen Daten zuzusichern,

hat der Datenschutzverantwortliche Mitarbeiter

in bestimmten Positionen in die Verantwortung

genommen:

- Abteilungsdirektor Vertrieb (Verantwortlicher

für die Kundendaten)

- Abteilungsdirektor Ressourcen (Verantwortli-

cher für Mitarbeiterdaten)

- Bereichsleiter Recht (Verantwortlicher im Sin-

ne des Datenschutzgesetzes, Art. 13)

20 // 21

Das „Hochlöbliche k. k. Kreis-Gericht“ wird von den Brixner Gründervätern des „Spar- und Darlehens-Cassen-Vereins“ angeschrieben, um die „Erwerbs- und Wirtschaftsgenossen-schaft“ zu melden. Das Schreiben trägt das Datum vom 20. Jänner 1890 und ist von den damaligen Vorstands-mitgliedern unterschrieben.

- Bereichsleiter Organisation (Verantwortlicher für

die Sicherheit der EDV-Daten).

Die Datenschutzbestimmungen haben ihren Ur-

sprung im Gesetz 196/2003.

Revisionsgesellschaft. Die buch-

halterische Überprüfung der Volks-

bank wird laut Beschluss der Mit-

gliederversammlung von der „BDO

S.p.A.“ vorgenommen.

von Voba Invest (2,033 Mio. Euro zum Bilanzstich-

tag) geführt. Angesichts der angespannten Eigen-

kapitallage von Voba Invest hat die Bank 1,6 Mio.

Euro als Rückstellung gebildet.

Die Auflösung der Voba Invest Equity AG (Grün-

dung 2010) schlägt mit -53.000 Euro zu Buche.

Zählt man Verluste und Rückstellungen zusam-

men, so kommt eine Belastung von 3,7 Mio. Euro

zustande, die auf die Beteiligungen zurückzuführen

und bilanzwirksam ist.

Verhaltenskodex zum „Internal

Dealing“. Wenn Aktien der Volks-

bank auf eigene Rechnung von je-

nen Personen gehandelt werden,

die aufgrund ihrer Rolle innerhalb

der Bank als wichtig eingestuft

werden, greift der Verhaltenskodex

zum „Internal Dealing“. Dieser Ver-

haltenskodex legt Verhaltensregeln

und Informationspflichten fest. Er

gilt für Verwalter, Aufsichtsräte, Ge-

neraldirektoren und Abteilungsdi-

rektoren. Der Kodex greift bei allen

Transaktionen der Volksbank-Aktie

oder der damit verbundenen Rech-

te. Dies gilt auch im Fall einer unent-

geltlichen Übertragung.

Transparenz im Handel. Die Ak-

tie der Volksbank wird auf der un-

abhängigen Plattform Centrosim

S.p.a. gehandelt.

Die Preise bilden sich in Form ei-

ner wöchentlichen Versteigerung.

Centrosim ordnet die Aufträge nach

dem Preis – und führt die An- und

Verkaufsgebote zusammen. Das

Prinzip, das dabei angewandt wird,

lautet: Verkaufsaufträge mit dem

niedrigsten Preis werden mit den

Ankaufsaufträgen mit dem höchsten Preis zu-

sammengeführt.

Die Volksbank übt dabei ausschließlich den

Empfangs- und Übermittlungsdienst aus – das

heißt, sie nimmt die Aufträge für Käufe und Ver-

käufe an ihren Schaltern an und leitet diese an

Centrosim weiter. Dadurch wird eine transpa-

rente Preisbildung gewährleistet; Eingriffe des

Emittenten sind ausgeschlossen.

Sicherheit für unsere Kunden. Die Themen

Basel II, Basel III und MiFID haben in den letzten

Jahren an Bedeutung zugenommen, wenn es

um die Sicherheit von Bankkunden geht.

Basel III bezeichnet ein Reformpaket des Bas-

ler Ausschusses für Bankenaufsicht und gilt als

die Fortführung für die bereits bestehende Ban-

kenregulierung Basel II.

Im zweiten Halbjahr 2010 wurde die vorläufige

Endfassung von Basel III veröffentlicht. Die ita-

lienische Aufsichtsbehörde hat das Regelwerk

im Dezember 2010 veröffentlicht. Die Reform

soll ab 1. Jänner 2013 in Kraft treten. Bis dahin

werden die Normen in einer Übergangsphase

schrittweise umgesetzt.

Die Inhalte sind:

a) die Erhöhung der Qualität, Konsistenz und

Transparenz der Eigenkapitalbasis der Ban-

ken

b) die Verbesserung der Risikoabdeckung

c) die Einführung einer Verschuldungsgrenze

(leverage ratio)

d) die Reduktion von Prozyklität und Stärkung

von antizyklischen Puffern

e) die System-Risiken und gegenseitigen Ge-

schäftsbeziehungen.

f) die Verbesserung der Liquiditätssituation

Die MiFID (engl. Markets in Financial Instru-

ments Directive / Richtlinie über Märkte für

Finanzinstrumente, auch Finanzmarktrichtlinie)

ist eine Richtlinie der Europäischen Union (EU).

2 Das Profil

In der Brixner Chronik von Frei-tag, 20. Dezember 1889, wird im Auf-macher über die Darlehensvereine berichtet, die überall in Tirol „Spar- und Vorschußkasse“ errichtet haben. Dort steht über die Brixner Initiative: „… Der Verein bietet die Gelegenheit, Geld fruchtbringend anzulegen, aber auch im Falle der Noth solches als Darlehen zu erhalten, aber nicht als dauernde Schuld, durch welche etwa das Gut belastet wird, sondern – und das ist wohl zu beachten – zur Befriedigung eines augenblicklichen Bedürfnisses …“

Laut Erhebungen der italienischen Zentralbank,

die sich auf das dritte Quartal 2010 beziehen,

verschlechterten sich die Vertrauensindizes der

Unternehmen. Die Bauwirtschaft hat sich noch

nicht von der Krise erholt und die Exporte ha-

ben an Dynamik eingebüßt. Schwache Ergeb-

nisse kommen auch aus dem Einzelhandel. Die

leichte Erholung am Arbeitsmarkt schlägt sich

positiv auf das Verbrauchervertrauen der Italie-

ner nieder, wobei jedoch im Konsum eine vor-

sichtige Haltung überwiegt.

Die Jahresinflation lag laut Eurostat bei 2,1 %.

Als Preistreiber gelten vor allem die Rohstoff-

preise und in geringerem Umfang die Arbeits-

kosten.

Laut vorläufigen Rechnungen von Eurostat er-

reicht das italienische Bruttoinlandsprodukt im

Jahr 2010 1,1 %.

Die wirtschaftliche Lage inunserem Einzugsgebiet

Das erste Halbjahr 2010 zeigte laut Daten der

Fondazione Nordest eine Erholung nach den

Krisenjahren. Die Wirtschaftsindikatoren ver-

besserten sich tendenziell, ebenso wie viele

Stimmungsindikatoren. Die positivsten Signale

gingen von der Provinz Bozen aus.

Insgesamt haben 36 % der Unternehmen in

Nordost-Italien im zweiten Quartal 2010 einen

Anstieg der Wertschöpfung verzeichnet. Vor al-

lem die Industrie und Zulieferunternehmen pro-

fitierten von einer Verbesserung der wirtschaft-

lichen Lage. Größere Unternehmen nahmen

22 // 23

stärker am Aufschwung teil als kleinere Betrie-

be. Die Binnennachfrage bereitete den Unter-

nehmen Sorgen, während die Exportdynamik

wieder zuzunehmen schien.

Provinz Bozen (63 Filialen). Zur Jahresmit-

te 2010 stellte sich die wirtschaftliche Lage in

Südtirol zufriedenstellend dar. Die Stimmungs-

indikatoren haben sich aufgehellt. Im April 2010

lag das Konsumentenklima für Südtirol über

dem EU-Durchschnitt und deutlich über dem

Wert Italiens. Auch bei den Unternehmen war

die Stimmung gut: Sowohl die Beurteilung der

Geschäftslage als auch die Geschäftserwartun-

gen zogen wieder an.

Es wurden neue Arbeitsplätze geschaffen, wo-

bei das Gastgewerbe der Beschäftigungsmotor

schlechthin bleibt. Die Situation in der Lohnaus-

gleichskasse hat sich sichtlich entspannt – ein

Großteil der Industrieunternehmen hat wieder

die volle Produktion aufgenommen.

Der Außenhandel hat in den ersten drei Mo-

naten des Jahres 2010 nach fünf Quartalen in

Folge erstmals wieder Zuwächse verbucht. Die

Exporte stiegen um 6,4 % im Vergleich zum

Vorjahr an, die Importe um 7,9 %. Vor allem die

Exporte nach Österreich, Frankreich, Nieder-

lande, USA und Spanien konnten gesteigert

werden, nur unwesentlich jene nach Deutsch-

land. Im Importgeschäft dagegen gab es eine

starke Wiederbelebung mit dem Handelspart-

ner Deutschland und eine nur schwache Ent-

wicklung mit Österreich. Die Wiederbelebung

der Auslandsmärkte wird auch in der Statistik

der Brennerautobahn sichtbar (Schwerverkehr:

+4,3 %, Leichtverkehr: +1,8 %).

Die Zahl der im Handelsregister eingetragenen

Firmen ist wieder angestiegen. Ende Mai 2010

3 Der Wirtschaftsbericht

Das Konjunkturumfeld

Internationale Wirtschaft. Im Jahr 2010 hat

der Erholungsprozess der Weltwirtschaft einge-

setzt.

Im Euroraum, aber auch in Großbritannien hat

das Wirtschaftswachstum zum ersten Halbjahr

2010 deutlich angezogen. Die USA haben die

Rezession zwar überstanden, aber am Woh-

nungsmarkt ist immer noch keine Erholung in

Sicht. Die Arbeitslosigkeit ist weiterhin hoch und

die konjunkturellen Aussichten für 2011 sind

verhalten. Die chinesische Wirtschaft entwickel-

te sich auch 2010 sehr dynamisch. Die Aussich-

ten für Chinas Wirtschaft sind weiterhin positiv.

Der Welthandel hat deutlich Fahrt aufgenom-

men. So wird laut dem Hamburgischen Welt-

wirtschafts-Institut (HWWI) für 2010 ein Wachs-

tum des weltweiten Handelsvolumens um

12,5 % erwartet. Vor allem die Schwellenländer

konnten im Außenhandel ordentlich zulegen.

Doch auch in den Industrieländern war eine Er-

holung festzustellen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht für

2010 von einem weltweiten Wirtschaftswachs-

tum von 4,8 % aus. Die Prognose für 2011 liegt

bei 4,3 %.

Die Wirtschaft im Euroraum. Das Wirt-

schaftswachstum im Euroraum hat sich in der

ersten Jahreshälfte 2010 beschleunigt. Das lag

vor allem an den anziehenden Exporten, Lager-

investitionen und Anlageinvestitionen. Der pri-

vate Konsum dagegen entwickelte sich in vielen

europäischen Ländern verhalten, was auf die

gespannte Lage am Arbeitsmarkt zurückzufüh-

ren ist. Die Länder des Euroraums haben sich

laut IWF gut von der Rezession erholt.

Die konjunkturelle Erholung verlief in den Län-

dern des Euroraums sehr unterschiedlich. Das

Der Wirtschaftsbericht

höchste Wachstum konnte Deutschland ver-

zeichnen, was u. a. auf die Exportstärke des

Landes zurückgeführt werden kann. Frankreich

und Italien verzeichneten niedrigere Wachs-

tumsraten; in Ländern wie Griechenland, Spa-

nien und Irland ist das reale Bruttoinlandspro-

dukt 2010 geschrumpft.

Das internationale Wirtschaftsforschungsin-

stitut Consensus Economics geht von einer

Wachstumsrate des europäischen Bruttoin-

landsproduktes von 1,6 % für das Jahr 2010

aus.

Für 2011 prognostizieren die Volkswirte von

Consensus Economics für den Euroraum ein

BIP-Wachstum von 1,4 %. Diese Prognosen

entsprechen in etwa den Schätzungen des IWF

(1,7 % für 2010 und 1,5 % für 2011).

Die Inflationsrate im Euroraum ist zum Jahres-

ende 2010 laut Eurostat auf 2,2 % gestiegen.

Die Zinsen im Euroraum liegen seit Mai 2009

bei 1,0 %. In der Finanz- und Schuldenkrise hat

die Europäische Zentralbank (EZB) vorüberge-

hend zusätzliche Instrumente (wie längerfristige

Offenmarktgeschäfte und volle Zuteilungen bei

Tenderverfahren) verwendet, um den Märkten

Liquidität zuzuführen. Zudem hat die Zentral-

bank Staatsanleihen schlechterer Bonität auf-

gekauft, um auf dem Anleihemarkt die Zinsen

zu senken. In der Folge ist es innerhalb Europas

zu einer erheblichen Divergenz der Risikoprä-

mien auf Staatsanleihen gekommen.

Die Wirtschaft in Italien. Im zweiten Quartal

2010 ist das italienische Bruttoinlandsprodukt

im Vergleich zum ersten Quartal um 0,5 % ge-

wachsen. Die Exportdynamik hat sich verbes-

sert, aber die Binnennachfrage blieb schwach.

Die Konsumausgaben der Familien stagnierten.

24 // 25

Enrico Zandegiacomo, Filiale Dosoledo

„Frauen, Männer, Kollegen, Kunden, Lieferanten – bei allen

Unterschieden ist das Bedürfnis immer dasselbe, nämlich

das nach Wertschätzung und Respekt. Erst dann kann

jeder sein Bestes geben.“

Gesichter der VOLKSBANK

26 // 27

aus dem Handwerk sind betroffen. Auswirkun-

gen der Krise, insbesondere wegen der Kon-

sumzurückhaltung der Familien, sind auch in

der Landwirtschaft spürbar.

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Gesamt-

umsatz im Juni um 16,4 % angestiegen. Dieses

Wachstum ist vor allem exportgetrieben. Die

Auslandsaufträge haben im zweiten Quartal im

Vergleich zum Vorjahresquartal um 30,7 % zu-

gelegt. Im Handwerk gibt es leichte Erholungs-

tendenzen, ebenso wie im Dienstleistungssek-

tor, während der Handel von einer anhaltend

schwierigen Lage berichtet. Der Tourismus be-

richtet von einer zufriedenstellenden Situation:

Die Ankünfte sind bis zur Jahresmitte 2010 im

Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres

um 0,6 % angewachsen; die Aufenthaltsdauer

der Touristen ist leicht gesunken.

Auch für Belluno gilt: Größere Unternehmen mit

mehr als neun Mitarbeitern erholen sich schnel-

ler von der Krise als Kleinunternehmen mit zwei

bis neun Mitarbeitern. Vor allem in der Brillen-

industrie ist die Industrieproduktion im ersten

Halbjahr 2010 zweistellig gewachsen.

Die Zahl der Arbeitsplätze ist im ersten Halbjahr

2010 gesunken.

Provinz Treviso (13 Filialen). Die Wirtschafts-

krise hat die Provinz Treviso im Jahr 2009 voll

getroffen. Im Jahr 2010 scheint sich die regiona-

le Wirtschaft leicht zu erholen, wobei die Wert-

schöpfung weiterhin rückläufig ist (-6 %). Die

schwache wirtschaftliche Erholung ist auf die

starke Präsenz von Industrieunternehmen in der

Region zurückzuführen, die sehr export-abhän-

gig sind. Im Vergleich zu 2009 sind die Exporte

in der Region um 21,2 % zurückgegangen.Eine

Konjunkturumfrage von Unindustria Treviso aus

dem 2. Quartal 2010 zeigt jedoch, dass vor al-

lem größere Unternehmen (mit mehr als 50 Mit-

arbeitern) sich positiv über die Geschäftslage

ihres Unternehmens äußern. Insgesamt gehen

46,3 % der Unternehmen von einer weiteren

Erhöhung der Wertschöpfung aus. Die positive

Entwicklung wird vor allem von der Metall- und

Maschinenbau-Industrie hervorgehoben.

Die Auftragslage hat sich im ersten Halbjahr

2010 verbessert. Vier von zehn Unternehmen

sprechen von höheren Aufträgen als in den Vor-

quartalen.

43 % der Unternehmen berichtet davon, dass

die Aufträge aus dem Binnenland zugenommen

haben, 46 % davon, dass die Aufträge aus dem

Ausland angestiegen sind, wobei in der Provinz

Treviso vor allem die Nachfrage aus den Märk-

ten außerhalb der Europäischen Union angezo-

gen hat.

Provinz Venedig (13 Filialen). Die Konjunktur

in der Provinz Venedig hat in den ersten zwei

Quartalen des Jahres 2010 langsam an Fahrt

aufgenommen, das zeigen die Ergebnisse einer

Konjunkturumfrage von Confindustria Venezia.

Die wirtschaftliche Lage wird von den Unterneh-

men insgesamt noch als schwierig eingeschätzt.

Die Wertschöpfung hat zugenommen (plus

8,2 %). Rund 32 % der befragten Unternehmen

bestätigen höhere Auslastungen. 34 % sprechen

dagegen von einer niedrigeren Wertschöpfung

als im Vorquartal. Ähnlich sind die Aussagen zur

Auftragslage: 34 % der Unternehmen sprechen

von niedrigeren Aufträgen, 28 % von höheren als

im Vorquartal.

Entsprechend gespannt ist auch die Lage am

Arbeitsmarkt. 25 % der Befragten hatten im ers-

ten Quartal 2010 weniger Beschäftigte als im

Vorquartal. Wenn es zu neuen Arbeitsverträgen

kommt, so werden meist Zeitarbeitsverträge ver-

einbart.

Der Absatz im Binnenmarkt hat laut 38 % der

Unternehmen abgenommen (28 % verzeichnen

eine Zunahme), die Verkäufe ins Ausland haben

für 28 % zugenommen (25 % verzeichnen rück-

läufige Exporte).

waren im Handelsregister der Handelskam-

mer Bozen 39.700 Unternehmen eingetragen

(+ 0,6 % zum Vorjahr).

Das Kreditvolumen am Südtiroler Kreditmarkt

ist leicht angestiegen – doch es wurden we-

niger Unternehmenskredite nachgefragt, ins-

besondere von Bauunternehmen

und Unternehmen mit weniger

als 20 Mitarbeitern. Ähnliches gilt

für das Gastgewerbe. Zugenom-

men hat dagegen die Kreditver-

gabe an Privatpersonen (+6,3 %).

Die Kreditqualität hat sich generell

verschlechtert, die Anzahl der unein-

bringlichen Kredite ist angestiegen.

Die Inflation bewegte sich im Juni

2010 auf 2,2 %.

Trotz des positiven Gesamtbildes gibt es auch

negative Aspekte: So ist zwar die Anzahl der

Arbeitsplätze angestiegen, doch gleichzeitig

ist die Zahl der Arbeitssuchenden auf knapp

10.000 Personen gewachsen – das sind 14,4

% mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote

bleibt jedoch mit 3,8 % im nationalen und inter-

nationalen Vergleich relativ niedrig.

Provinz Trient (20 Filialen). Das zweite Halb-

jahr 2010 war in der Provinz Trient von einer

wirtschaftlichen Erholung gekennzeichnet,

doch die Stimmungsindikatoren widerspiegeln

weiterhin eine schwierige Wirtschaftslage.

Der Gesamtumsatz ist im zweiten Quartal ge-

genüber dem Vorjahreswert um 18,1 % ange-

stiegen. Vor allem die Exporte zeigen eine hohe

Dynamik (+23 %). Die Binnennachfrage ist um

9,4 % angewachsen.

Die wirtschaftliche Erholung ist vor allem im Ver-

arbeitenden Gewerbe spürbar, wo die Sektoren

Chemie, Reifen und Bekleidung besonders zu-

legen konnten, während der Lebensmittel-Sek-

tor schwächelt. Die Lage des Handwerks bleibt

gespalten, zumal es zwar höhere Umsätze ver-

3 Der Wirtschaftsbericht

zeichnet, aber kein starkes Wachstum. Auch

die Bauwirtschaft scheint sich noch nicht voll

von der Krise erholt zu haben. Der Handel hat

wieder an Fahrt aufgenommen. Erfreulich sind

vor allem die Ergebnisse im Detailhandel, doch

auch der Großhandel konnte zulegen. Robuste

Wachstumsraten kann auch die Transportwirt-

schaft verzeichnen. Das Dienstleistungsge-

schäft verlief tendenziell positiv.

Trotzdem gilt: Das zweite Quartal 2010 zeigt,

dass nicht alle Unternehmen gleich schnell aus

der Krise kommen. Unternehmen mit mehr als

20 Mitarbeitern verzeichnen wieder stärkere

Umsätze als zuvor. Kleine und Kleinstunter-

nehmen konnten bisher noch nicht vom Auf-

schwung profitieren.

Ähnliches gilt auch für den Arbeitsmarkt: Zwar

konnte die Beschäftigung insgesamt um 1,4 %

zulegen, doch Kleinbetriebe konnten keine neu-

en Stellen schaffen, während dies den mittel-

großen und Groß-Unternehmen gelungen ist.

Die Stimmungsindikatoren zeichnen ein diffe-

renziertes Bild. Während die Wirtschaftsdaten

eine Verbesserung der Wirtschaftslage wider-

spiegeln, glauben die Unternehmer noch nicht

so recht an einen Aufschwung, was die Ge-

schäftslage als auch die Geschäftserwartungen

angeht.

Provinz Belluno (21 Filialen). Die Wirtschafts-

krise hatte die Provinz Belluno 2009 fest im Griff.

Zur Jahresmitte 2010 besserte sich das Bild.

Die Anzahl der im Firmenregister gezählten

Unternehmen ist leicht (-0,7 %) gesunken. Die

größten Schwierigkeiten scheint es im Verarbei-

tenden Gewerbe zu geben (-2,6 %), das stark

exportorientiert ist. Vor allem die Holzindustrie,

Maschinenhersteller und metallverarbeitende

Unternehmen kämpfen mit den Folgen der Kri-

se. In der für Belluno wichtigen Brillen-Industrie

ist die Anzahl der Unternehmen von 324 auf 305

gesunken (-5,9 %). Auch Zuliefer-Unternehmen

Zwischen 1893 und 1900 wurde die Währung von Silbergulden auf Goldkronen umgestellt.

und Firmenkundengeschäft sowie das Bekennt-

nis zur „Beraterbank“ bleiben strategische Stell-

hebel der Volksbank, ebenso wie die weitere

Qualifizierung der Mitarbeiter, die Fokussierung

auf die Dachmarke Volksbank und deren Unter-

marken sowie die Optimierung der Abläufe.

Der Vertrieb

Unsere rund 190.000 Kunden und ihre spezifi-

schen Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt unse-

res Vertriebs. Um jede Kundengruppe optimal

zu betreuen, verfolgen wir einen konsequenten

Segmentierungsansatz. Für jedes Segment sind

ein spezifischer Beratungsansatz, speziell aus-

gebildete Mitarbeiter und für die gehobenen

Zielgruppen auch spezialisierte Beratungszent-

ren vorgesehen. Damit stellen wir sicher, dass

die Kunden einheitlich, systematisch und be-

darfsorientiert betreut werden. Unsere Kunden

werden von den Mitarbeitern in unseren Filialen

und den Mitarbeitern der Kompetenzzentren

Private und Corporate beraten.

Die Volksbank betreut rund 136.000 Privatkun-

den und rund 15.000 Firmenkunden.

Zudem zählen rund 31.000 Kinder und Jugend-

liche in der Altersgruppe zwischen 0 und 27

Jahren zu unseren Kunden. Die Jugendlichen

zwischen 11 und 20 Jahren sprechen wir über

unsere Jugendbank bank4fun und eine eigene

Internetcommunity an.

Auch andere Kundengruppen, wie etwa instituti-

onelle Kunden, betreuen wir.

28 // 29

Privatkunden. Privatkunden werden in den

Filialen und über die Kompetenzzentren für die

Privatkunden betreut. Die Aufgabe der Privat-

kundenberater hat sich in den letzten Jahren

gewandelt. Anders als früher ist der „Private

Banker“ kein Verkäufer von Wertpapieren, son-

dern ein Berater, der die Beziehung zum Kun-

den pflegt.

Im Private Banking werden ausgewählte Pri-

vatkunden (derzeit rund 10.750) einheitlich,

systematisch und bedarfsorientiert beraten

und betreut. Das Ressort Private Banking steht

mit seinen EFA (European Financial Adivsor)-

zertifizierten Private Bankern für Rückfragen

der Anlegerberater als Know-How-Lieferant zur

Verfügung und betreut sowohl Anfragen, die

Privatkunden als auch „Upper Private“-Kunden

betreffen. Insbesondere leistet das Ressort

Dienstleistungen wie zum Beispiel Portfolioana-

lyse, Hilfestellung bei der Produktwahl (auch im

Versicherungsbereich), Analyse von Fonds und

Vermögensverwaltungen. Das Ziel ist es, eine

genaue Bedarfserhebung zu machen und dar-

aufhin die Portfolios der Kunden zu optimieren.

Das Portfolio wird laut dem Profil des Kunden

zusammengestellt, wobei der Kunde nach

seiner Risikoorientierung, seiner Kenntnis von

Finanzinstrumenten, seinem Zeithorizont und

seiner derzeitigen Vermögenslage befragt wird.

KUNDENSEGMENTE DER VOLKSBANK (31.12.2010)

Jugendkunden31,0

Firmenkunden14,6

Privatkunden133,7

Andere4,2

3 Der Wirtschaftsbericht

Provinz Pordenone (3 Filialen). Im zweiten

Halbjahr 2010 hat in der Provinz Pordenone

die Konjunkturerholung eingesetzt. Im dritten

Quartal sind die Wertschöpfung (+10,1 %) und

der Umsatz (11,5 %) angestiegen. Die Umsätze,

die in den Auslandsmärkten erzielt wurden, nah-

men um 16,3 % zu. Auch die Inlandsnachfrage

zieht in der Provinz Pordenone wieder an, die

Auftragslage verbesserte sich deutlich (+9,4 %).

Auch in Pordenone sind größere Unternehmen

(ab 50 Mitarbeitern) leistungsstärker als kleine

und mittlere Unternehmen.

Die Krise ist in Pordenone noch nicht überstan-

den. Das zeigt der hohe Zulauf zur Lohnaus-

gleichskasse. 20 % der Unternehmen haben für

60 % ihrer Mitarbeiter um Leistungen der Lohn-

ausgleichskasse angesucht.

Im wichtigen Sektor Holz sind die Aussich-

ten nach zwei Krisenjahren wieder positiv. Die

Wertschöpfung ist um 1,6 % angestiegen, der

Umsatz um 3,6 %. Im Sektor Metall und Metall-

produkte sind sowohl Wertschöpfung (+9,5 %)

als auch Umsatz (+7 %) angestiegen. Dies ist

vor allem auf die starke Binnennachfrage zurück-

zuführen, während die Exporte in diesem Sektor

noch schwächeln. In der Metall- und Maschinen-

bauindustrie ist die Produktion im ersten Halb-

jahr angestiegen (+9,5 %), der Umsatz konnte

zulegen (+13 %). Dies hängt vor allem mit der

starken Auslandsnachfrage zusammen. Auch

andere Sektoren des Verarbeitenden Gewerbes

konnten zulegen. Die Bauwirtschaft befindet sich

weiterhin in Schwierigkeiten. Die Wertschöpfung

nahm weiter ab (-7,5 %), die Umsätze konnten

dank einiger Großunternehmen des Sektors

leicht zunehmen. Der Handel konnte leicht zu-

nehmen; die Umsätze konnten im ersten Halb-

jahr 2010 um 0,5 % gesteigert werden.

Unsere Strategie

Die Volksbank erhebt den Anspruch, eine star-

ke Regionalbank im Nordosten Italiens zu sein.

Unsere Kerntätigkeit ist das Retailgeschäft mit

einer Verankerung im Privat- und Firmenkun-

dengeschäft. Die Grundsätze unserer Strategie

wurden zuletzt im Zweijahresplan 2010-2011

festgelegt. Auch Wachstumsziele werden dort

festgehalten.

Der Zweijahresplan. Der Zweijahresplan geht

von makroökonomischen Faktoren und Beson-

derheiten des Marktumfeldes aus. Er definiert

jene Bereiche, in denen strategische Eingriffe

nötig sind. Diese können das Management, die

Prozesse, die Innovation etc. beinhalten.

Für das abgeschlossene Geschäftsjahr ent-

spricht die Entwicklung der Bank der im Strate-

giepapier angeführten Ausrichtung.

Der Zweijahresplan geht von makroökono-

mischen Faktoren und Besonderheiten des

Marktumfeldes aus. Er definiert jene Bereiche,

in denen strategische Eingriffe nötig sind. Diese

können das Management, die Prozesse, die In-

novation etc. beinhalten.

Für das abgeschlossene Geschäftsjahr ent-

spricht die Entwicklung der Bank der im Stra-

tegiepapier angeführten Ausrichtung. Der Plan

enthält klare Leitlinien zur Positionierung der

Volksbank als einer starken Regionalbank in

Nordost-Italien. Die Präsenz mit einer vordefi-

nierten Anzahl von Filialen in den einzelnen Pro-

vinzen soll eine ausreichende Sichtbarkeit ge-

währleisten. Nach der starken Expansion in den

Jahren 2008 und 2009 war für 2010 und 2011

eine Konsolidierung angesagt. Für den genann-

ten Zweijahreszeitraum geht der Strategieplan

von einer Verlangsamung des Wachstums aus.

Gleichzeitig sieht der Plan eine Verbesserung

der organisatorischen Struktur und des inter-

nen Kontrollsystems der Bank vor (u.a. Risiko-

management, Compliance, Internal Audit). Das

Retailgeschäft mit den Verankerungen im Privat-

30 // 31

entsprechende Einzugsermächtigung (Mandat)

einholt. Die SDD wird künftig das italienische

Rid-Verfahren ersetzen. Es werden zwei Arten

von SDD unterschieden:

- Basislastschrift SDD (Core): Schuldner sind

sowohl Verbraucher als auch Unternehmen

- Firmenlastschrift SDD Business to Business

(B2B): Schuldner sind ausschließlich Unter-

nehmen.

Das Dienstleistungsangebot hat die Volksbank

u. a. mit Alba Leasing ausgebaut. Dank dieser

Vereinbarung haben Firmenkunden der Volks-

bank die Möglichkeit, Leasingfinanzierungen

für Kraftfahrzeuge, Maschinen und Spezialfahr-

zeuge zu beantragen. Eine ähnliche Vereinba-

rung wurde mit bancaIFIS getroffen, die auf das

Factoring spezialisiert ist und vor allem Klein-

und Mittelbetriebe betreut.

Auf organisatorischer Ebene wurden zahlreiche

Abläufe, die technisch-operativen Charakter

haben, von der Filiale in das Back-Office „Ope-

rations“ verlagert. Durch die Zentralisierung

sollen die Filialen entlastet werden, damit dort

mehr Ressourcen für die Kundenberatung und

–betreuung zur Verfügung stehen.

Zum Jahreswechsel 2010/2011 wurden Unter-

nehmergespräche unter dem Motto „Volksbank

trifft Wirtschaft“ in Bozen, Brixen, Bruneck, Me-

ran und Sand in Taufers organisiert, bei denen

die Bank mit Unternehmern und Wirtschafts-

vertretern in den Dialog trat. Ingesamt haben

rund 350 Unternehmer daran teilgenommen.

Zielsetzung der Gespräche war es, ein wech-

selseitiges Verständnis zwischen Bank und Un-

ternehmen zu schaffen. Themen wie „Basel III“,

Liquidität, Rating und Kreditvergabe standen

im Vordergrund.

Jugendkunden. Die Volksbank investiert seit

Jahren in das Jugendsegment. Die Jugend-

bank Volksbank bank4fun betreut die Jugend-

lichen zwischen 11 und 20 Jahren. In jeder

Volksbank-Filiale gibt es einen Jugendberater,

der unsere jungen Kunden gezielt und persön-

lich berät. Auf diese Weise sprechen wir auch in

der Peripherie viele Jugendliche an.

Vor allem der virtuelle Arm der bank4fun hat

sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit er-

freut. Die Plattform www.bank4fun.it ist eine der

meistbesuchten Internetseiten der Region. Die

Website der bank4fun zählte im vergangenen

Jahr rund 10.000 registrierte Nutzer. Die Ju-

gendlichen erledigen ihre Bankgeschäfte über

direct b@nking oder sms b@nking.

Speziell für Jugendliche bietet die bank4fun

Bankprodukte wie das Sparbuch Orange, Kon-

to Orange, Uni-Konto oder das Berufseinstei-

ger-Konto an. Zudem wird den Jugendlichen

ein eigener Club (Club Orange) geboten, der ih-

nen Vorteile bei Gewinnspielen, Aktionen oder

Vergünstigungen bei den Club-Orange-Part-

nern sichert. Von der Jugendbank organisierte

Events und Veranstaltungen sind inzwischen zu

einer festen Größe im Einzugsgebiet geworden.

Das Filialnetz. Die Volksbank verfügt über ein

Filialnetz, das ihre Wachstumsziele ausreichend

unterstützt und das auf einen mehrjährigen Pla-

nungszeitraum ausgelegt ist. Unser Grundsatz

ist es, auf provinzieller Ebene eine gute Sicht-

barkeit zu gewinnen und mit einer Filialdichte

präsent zu sein, die uns als Retailbank aus Kun-

densicht glaubwürdig erscheinen lässt. Dieses

Ziel haben wir erreicht: 2010 wurden aus die-

sen Überlegungen heraus keine neuen Filialen

eröffnet. Insgesamt verfügt die Volksbank nun

über 133 Filialen, und zwar in den Provinzen

Südtirol (63), Trentino (20), Belluno (21), Treviso

(13), Venedig (13) und Pordenone (3). Umfragen

zu unserer Markenbekanntheit, die wir 2010

durchgeführt haben, bescheinigen uns, dass

wir auch in den neuen Einzugsgebieten einen

sehr hohen Bekanntheitsgrad unter Kunden

3 Der Wirtschaftsbericht

Firmenkunden. Das Corporate Banking be-

treut rund 2500 ausgewählte Firmenkunden,

die aufgrund ihres Profils zu diesem Segment

gehören. Ende 2010 wurde für die Firmenkun-

den der Rating-Report eingeführt. Dabei wird

dem Kunden schriftlich sein Rating bei der

Volksbank mitgeteilt und es werden die Krite-

rien der Berechnung erklärt. Der Kunde erhält

konkrete Empfehlungen, wie er das Rating bei

der Bank verbessern kann. Seit Jahresbeginn

2011 kommt dieser Report systematisch zum

Einsatz.

Das Firmenkundengeschäft war 2010 von wich-

tigen Änderungen im Zahlungsverkehr geprägt:

Am 1. März 2010 ist die europäische Richtlinie

für Zahlungsdienste (PSD – Payment Service

Directive) in Kraft getreten. Sie bildet den Rah-

men für die Umsetzung eines gemeinsamen

europäischen Zahlungsverkehrsmarktes, inner-

halb dem sämtliche Zahlungen wie Überwei-

sungen, Kartenzahlungen oder Lastschriften

einheitlich, schnell und effizient abgewickelt

werden können. So können Zahlungen seit die-

sem Datum nur mehr mit der IBAN (Internatio-

nal Bank Account Number) durchgeführt wer-

den. Die Kunden profitieren insbesondere von

einer Verkürzung der Abwicklungszeiten.

Die Anpassung an die gesetzlichen Vorschrif-

ten hat zu einer Überarbeitung der internen Pro-

zesse und Abläufe geführt, sowie der Verträge,

die den Zahlungsverkehr zum Inhalt haben.

Im Jahr 2008 wurde die Initiative SEPA (Single

Euro Payment Area) umgesetzt. Im abgelaufe-

nen Jahr hat die Volksbank insbesondere an der

Umsetzung von Sepa Direct Debit (SDD) gear-

beitet. SDD stellt ein Lastschriftverfahren auf

europäischer Ebene dar. Damit können Unter-

nehmen (Gläubiger) die eigenen Forderungen

in Euro gegenüber ihren Kunden (Schuldner) in

den 32 SEPA-Ländern mit einer einheitlichen

Vorgangsweise einziehen. Voraussetzung ist,

dass der Gläubiger vorab vom Schuldner eine

Risiko und Ertrag müssen in einem ausgewo-

genen Verhältnis zueinander stehen. Diversifi-

zierung und eine solide Portfolio-Strukturierung

stehen in der Beratung ganz oben – wobei die

Aufgabe des Beraters darin besteht, den Kun-

den mit allen Informationen zu beliefern, jedoch

nie eine Anlageentscheidung für ihn zu treffen.

Jährlich wird die Palette der Anlageinstrumente,

die wir unseren Privatkunden anbieten, erwei-

tert, so zum Beispiel auch um in- und ausländi-

sche Fondsgesellschaften.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Volks-

bank der italienischen Vereinigung Private Ban-

king (Associazione Italiana Private Banking,

AIPB) beigetreten. Das Ziel ist es, die Entwick-

lung des Private Banking voranzutreiben.

Seit 2010 arbeitet die Volksbank mit dem Bera-

ter Centrosim / Istituto Centrale Banche Popo-

lari Italiane zusammen. Der Austausch beinhal-

tet vor allem die Struktur der Modell-Portfolios,

aber auch die Analyse und Empfehlung einzel-

ner Finanzinstrumente.

Für Upper-Private-Kunden wurde

im Jahr 2010 die Vorarbeit für einen

künftigen Beratervertrag geleistet.

Im Laufe des Jahres 2011 soll diese

Kundengruppe, die einen beson-

deren Bedarf für eine vertiefte und

zeitlich intensive Beratung und spe-

zifische Finanzinstrumente hat, ei-

nen Beratervertrag erhalten, in dem

aufgelistet ist, worin die Beratungs-

Dienstleistung besteht.

Im Laufe des Jahres 2010 haben

drei Veranstaltungen zum Thema

„Das Sparen heute und die Bedürf-

nisse der Privatkunden“ in Mestre,

Bozen und Brixen stattgefunden. In

diesem Rahmen haben namhafte

Experten vermögende Privatkunden

über die Bedeutung einer maßgeschneiderten

Beratung und die Rolle des Beraters informiert.

1922 bezieht die Meraner „Spar- und Vorschuß-Casse“ den neuen Sitz am Kornplatz. In den Räumen des früheren Klarissenklosters wurden später wertvolle Wandmalereien, Fresken und Gräber entdeckt, die aufwendig restauriert wurden. Das Gemälde stammt vom Meraner Künstler Prof. Franz Lenhart.

Finanzdienstleistungen

Rating. Die internationale Rating-Agentur

Moody’s hat im abgelaufenen Geschäftsjahr

die Bonitätseinstufung der Volksbank mit „A2“

bestätigt. In der Begründung schreibt Moody’s

von den verschlechterten makroökonomischen

Daten, die insbesondere in Italien zu einer ge-

nerellen Verschlechterung der Bonität des ge-

samten Bankensystems geführt haben.

Zudem wurden im Jahr 2010 die Vorbereitun-

gen für ein Rating einer zweiten Ratingagentur

getroffen. Im Februar 2011 hat erstmals Stan-

dard & Poor’s ein Volksbank-Rating mit der

guten Bonitätseinstufung „A-“ vorgelegt, das in

der täglichen Operativität der Bank hilfreich ist.

Positiv hervorgehoben hat Standard & Poor’s

die gute Qualität unseres Kreditportfolios, das

relativ niedrige Kreditrisiko und eine einwand-

freie Kapitalisierung. Nicht zuletzt hat die Ra-

tingagentur auch eine hohe Solidität der Volks-

bank aufgrund einer soliden Mitgliederbasis

bestätigt.

Liquidität. Unsere Bank hat auch im abgelaufe-

nen Geschäftsjahr dem Liquiditätsmanagement

eine unverminderte Aufmerksamkeit gewidmet.

Am Interbankenmarkt hatte die Volksbank zu

keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten, Geld zu er-

halten. Dies ist u. a. auf die gute Bewertung der

Ratingagentur Moody’s zurückzuführen, aber

auch auf den guten Namen, den sich die Bank

in den letzten Jahren an den Märkten gemacht

hat.

Die Liquidität ist durch eine Reihe von Maß-

nahmen bestens abgesichert. Im Rahmen

des EMTN-Programmes hat die Volksbank

drei Obligationen im Umfang von 107 Millionen

Euro begeben, sowie sieben Schuldscheine im

Umfang von 38,5 Millionen Euro. Die Volksbank

hat zudem eine gute Basis an Wertpapieren

geschaffen, die durch die Europäische Zentral-

bank (EZB) refinanziert werden. Bei Bedarf kön-

nen diese Papiere jederzeit eingesetzt werden.

32 // 33

Die Liquiditätskoeffizienten der Bank waren da-

her immer positiv.

Finanzsektor. 2010 war an den internationa-

len Finanzmärkten ein schwieriges Jahr. Dies

ist vor allem auf die Ausweitung der Credit

Spreads (Risikoprämien) und die Folgen der

Finanzkrise zurückzuführen. Diese Entwicklung

hat vor allem den Banksektor betroffen, sowie

überschuldete Länder, darunter Irland, Grie-

chenland, Portugal und Italien, um nur einige zu

nennen.

Diese Ereignisse haben dazu geführt, dass das

Ergebnis im Finanzbereich unter den Budgeter-

wartungen liegt. Trotzdem ist es gelungen, ins-

gesamt einen positiven Beitrag zum Gesamter-

gebnis zu liefern. Diese Performance wurde vor

allem durch Zinserträge erzielt.

Den freien Spielraum innerhalb der Anlagepo-

litik hat das Team dazu genutzt, das Risiko so

niedrig wie möglich zu halten, indem in kurz-

fristige, liquide und solide Werte, sprich in bes-

te Credits, investiert wurde. Märkten wie etwa

Griechenland blieb die Volksbank z. B. dauer-

haft fern.

Produkte. Im Jahr 2010 wurden signifikan-

te strukturelle Änderungen im Produktbereich

durchgeführt. Neu entstanden sind die Res-

sorts Produkt-Management und Operations.

Durch diese Struktur wird der Fokus auf die

Kernaufgaben der einzelnen Bereiche ver-

stärkt. Die Produktverantwortlichen haben eine

360-Grad-Verantwortung für ihre Produkte und

die Ressorts sind dadurch besser für die Erfor-

dernisse der Zukunft ausgerüstet. Dafür wur-

den die Ressourcen in den einzelnen Bereichen

aufgebaut.

Virtual Banking. Die Nutzung der virtuellen

Kanäle ist auch im vergangenen Jahr wieder

angestiegen. Die Anzahl von direct b@nking-

3 Der Wirtschaftsbericht

wie Nichtkunden erreicht haben. 2010 war in

der Filialwelt ein Jahr des qualitativen Wachs-

tums. Die im Jahr 2009 neu geschaffenen

Strukturen (insbesondere die Filialen in Treviso,

Pordenone und Venedig und die Private- und

Corporate-Zentren in Venedig) haben sich bei

den Kunden etabliert.

Südtirol ist unser Kernmarkt. Wir planen in Süd-

tirol innerhalb der bestehenden Strukturen, die

uns zur Verfügung stehen, eine Markterweite-

rung und wollen hier weitere Marktanteile dazu

gewinnen.

Die Erfahrung der letzten Jahre hat uns bewie-

sen, dass der Nordosten Italiens ein einheitli-

cher Wirtschaftsraum ist, in dem die Art zu den-

ken und zu arbeiten ähnlich ist. Die Volksbank

glaubt weiterhin an die wirtschaftliche Kraft und

den Erfolg der Menschen in unserem neuen

Einzugsgebiet. Die Aufgabe der

nächsten Jahre ist es, die Partner-

schaft zwischen Kunden und Bank

weiter zu verstärken.

Im abgelaufenen Jahr wurde großer

Wert auf die Erhöhung der Bera-

tungsqualität in den Filialen gelegt.

In kleineren Strukturen beispiels-

weise wurde die Beratungstätigkeit

vielerorts auf den Nachmittag kon-

zentriert, damit die Berater mehr

Zeit für die Anliegen der Kunden

haben.

Im Herbst 2010 wurde eine neue,

integrierte CRM (Customer Relati-

onship Management)und Verkaufs-

software erfolgreich in allen Filialen eingeführt.

Sie umfasst alle Arbeitsschritte von der Akti-

vitäten- und Terminplanung in der Filiale über

die bedarfsorientierte Kundenberatung bis zur

Eröffnung von neuen Abkommen und Bank-

produkten. Damit können die Berater in allen

Phasen der Kundenbetreuung optimal auf die

Bedürfnisse des Kunden eingehen und noch

näher am Kunden sein. Die Software überprüft

automatisch die Einhaltung der Auflagen beim

Vertragsabschluss und trägt damit auch zur

Steigerung der Arbeitsqualität bei.

Neue Niederlassung Brixen/Bruneck. Zum

Jahreswechsel 2010/2011 wurde die neue

Niederlassung Brixen/Bruneck gegründet, die

aus den Niederlassungen Brixen und Bruneck

hervorgegangen ist. Durch die Konzentration in

einer einzigen Niederlassung werden höhere

Synergieeffekte erreicht und die Kunden bes-

ser und professioneller betreut. Eine Bündelung

der Fachkompetenz und damit eine erhöhte

Beratungsqualität entsteht insbesondere für die

Kunden der Private- und Corporate-Beratungs-

zentren. Zur Niederlassung Brixen/Bruneck

zählen 25 Filialen und die beiden Beratungs-

zentren. Mit 153 Mitarbeitern ist Brixen/Bruneck

nun die größte Niederlassung der Bank.

Die Sparbücher stammen von der „Spar- und Vorschußkasse Bozen“ und sind auf die Jahre 1923 und 1924 datiert.

34 // 35Gesichter der VOLKSBANK

Angelika Kranebitter, Filiale Vahrn

„Wir sind erfolgreich, wenn wir die Bedürfnisse unserer

Kunden verstehen und darauf eingehen. Wir können noch

besser werden, indem wir das Gespräch mit unseren

Kunden noch weiter intensivieren.“

36 // 37

Die Produktpalette für nicht hypothekarische

Darlehen wurde gemäß Gesetzesdekret §141

angepasst.

Basisprodukte. Die Standardisierung der

Kontopalette wurde fortgesetzt, die Operativi-

tät einiger Produkte angepasst, das Potenzial

bestehender Produkte verbessert und die Ent-

wicklung weiterer Produkte gemäß den Bedürf-

nissen des Marktes in die Wege geleitet.

Anlageprodukte. Um die normengerechte

Umsetzung der MiFID-Richtlinien (Markets in

Financial Instruments Directive) objektiv prüfen

zu lassen, hat die Volksbank ein Revisionsun-

ternehmen mit einer außerordentlichen Prüfung

beauftragt. Die Prüfung, welche in enger Zu-

sammenarbeit mit den Bereichen Internal Audit

und Compliance der Bank durchgeführt wurde,

ist mit der Gesamtbewertung „sehr gut“ abge-

schlossen worden. Das Revisionsunternehmen

bestätigt, dass die Bank bereits seit dem Jahr

2007 entsprechend der oben genannten Richt-

linien handelt.

Die interne Dokumentation und auch jene, wel-

che an die Kunden ausgehändigt wird, sowie

die erstellten Prozesse erfüllen die Maßstäbe der

Prüfer. Auch der für die gehobene Privatkund-

schaft neu ausgearbeitete Anlageberatungs-

vertrag, welcher mit der Beratungssoftware

Objectway Financial Suite zur Verfügung stehen

wird, wurde von den externen Prüfern positiv

bewertet.

Versicherungen. Einige Produkterneuerungen

wurden eingeführt, u. a. die Erweiterung der

globalen Familienversicherung Casa Oggi mit

der Rechtsschutzversicherung.

Die Kreditrestschuldversicherung, die Kran-

kenhausversicherung Polizze H und die 2009

eingeführte Unfallversicherung care4u stießen

weiterhin auf großes Interesse unserer Kunden.

Im Zuge des neuen ISVAP-Reglements Nr. 35

über die Informationspflichten gegenüber den

Kunden wurden die Versicherungspolizzen zum

Schutz von Darlehen und Krediten überarbeitet

und die operativen Abläufe sämtlicher Versi-

cherungsprodukte angepasst. Ebenso wurden

alle Werbematerialien auf den von dem Regle-

ment erforderten Stand gebracht.

Normativer Bereich. Das Projekt „Transpa-

renz“ hat das Ziel, die Kunden über ihre ver-

traglichen Rechte und Verpflichtungen zu

informieren und die Vorschiftsmäßigkeit der

Beziehung zwischen Kunden und Bank zu ge-

währleisten. Das Pro-

jekt wurde vom Vorjahr

fortgesetzt. In diesem

Zusammenhang wur-

den den Kunden ob-

jektive Informationen

zur Auswahl der wich-

tigsten Bankprodukte

zur Verfügung gestellt

(Anleitung zur Auswahl

eines Kontokorrents,

Anleitung zum Dar-

lehen für Eigenheim,

Leitfaden zum Konto-

wechsel). Mit der jährlichen Spesenübersicht

wurden die letzten Erfordernisse des Pro-

jektes „Transparenz“ zum Jahresende 2010

implementiert. Die zum Jahresende durch-

geführten Kontrollen seitens Banca d’Italia

verliefen positiv und bestätigten die korrekte

Umsetzung der Transparenzbestimmungen.

Mit dem Gesetzesdekret §141 zum erweiterten

Schutz des Konsumenten wurde die Produkt-

palette zum Konsumentenkredit den neuen Be-

stimmungen angepasst. Davon betroffen sind

alle Kreditverträge, welche von Konsumenten

unterschrieben werden (bis zu einem Betrag

von 75.000,00 Euro).

Der Verwaltungs- und Aufsichtsrat der „Spar- und Vorschußkasse Brixen“. Das Bild wurde 1929 zum Anlass des 40jährigen Jubiläums der Bank aufgenommen.

3 Der Wirtschaftsbericht

Nutzern und -Bewegungen stieg im Jahresver-

lauf um 15 % an. Der Zuwachs bei den Nutzern

vom sms b@nking betrug 180 % und bei den

Bewegungen (inklusive Abfragen) übers sms

b@nking 300 %.

Die Innovationen im Online-Bereich betreffen

alle Kanäle (PC, Handy, Smartphones und Ki-

osk). Das Portal der Bank für mobile Geräte mit

Internetzugang (Smartphones, iPhone, Black-

barry) ist seit 2010 online. Die Inhalte sind am

Bedarf des Kunden ausgerichtet, so kann er z.

B. mobile b@nking betreiben oder E-Mails an

seine Filiale schreiben.

Der Kunde kann von zuhause aus und mit

Smartphones mit Internetzugang nach Filialen

suchen und eine Navigation zur ausgewähl-

ten Filiale starten, sofern das Smartphone mit

GPS-Empfänger ausgestattet ist.

Besucher unserer Homepage können seit kur-

zem auch Terminanfragen für Beratungsge-

spräche an die Filiale richten.

Neue Funktionen im Rahmen unseres Inter-

netauftritts (www.volksbank.it) umfassen die

Erweiterung der Filialsuche, einen Währungs-

rechner und eine Suchfunktion, in der gezielt

nach Themen und Schlagwörtern gesucht wer-

den kann. Alle Filialen der Bank sind im Goog-

le-Maps-Dienst verzeichnet. Die Auffindbarkeit

der Volksbank und unserer Produkte in den

Suchmaschinen im Internet wurde durch Such-

maschinenoptimierung verbessert.

Die neue Version des direct b@nking wurde

eingeführt und sehr positiv von unseren Kun-

den aufgenommen. Zudem wurde der Schnell-

zugriff zu unserer Website mittels QR-Code

(„quick response“-Code) für mobile b@nking

lanciert.

Die Homepage wurde kontinuierlich an die Kun-

denbedürfnisse angepasst und Neuigkeiten

fortlaufend vorgestellt, darunter zum Beispiel die

Kompletterneuerung des Bereichs Finanzmarkt

und die Einführung von Tools zur Produktaus-

wahl. In der Kundenumfrage vom Herbst 2010

wurde die Volksbank-Website als sehr benutzer-

freundlich und informativ bewertet.

Besonderes Interesse zeigten unsere Kunden

im vergangenen Jahr an Applikationen für das

iPhone. Die kostenlose Volksbank-App erlaubt

es iPhone-Nutzern, über ihr Smartphone diver-

se Dienste unserer Bank zu nutzen, darunter

z. B. die Filialsuche, das sms b@nking oder das

mobile b@nking. Sie können damit auch den

Volksbank-Helpdesk kontaktieren.

Das Thema Sicherheit der elektronischen Ka-

näle (Kiosk, direct b@nking, ATM und Karten)

wurde auch im abgelaufenen Jahr großge-

schrieben. Es wurden weitere Verbesserungen

eingeführt, um die Sicherheit unserer Produkte

weiter zu erhöhen. Um die direct b@nking-Nut-

zer vor Phishing-Angriffen zu schützen, wurde

ein Gratis-Check-Up der Software zur Verfü-

gung gestellt.

Für die Firmenkunden wurde die GSM-Auto-

risierung lanciert, die den Einstieg ins CoB@

web mit einem einmaligen Password und ei-

ner Bestätigung mit dem Mobiltelefon ermög-

licht. Zudem wurde das CoB@ web mit einer

einfacheren Navigation und neuen Funktionen

ausgestattet, z.B. der Möglichkeit, eine Anfrage

wegen einer Bankgarantie zu stellen.

Das Interesse der Kunden an der Wertkarte

blieb weiterhin sehr stark. Die Wertkarten – in-

klusive der One More Orange für Jugendliche

– wurden mit einem Mikrochip ausgestattet und

an die Anforderungen von SEPA (Single Euro

Payments Area) angepasst.

Finanzierungen. 2010 wurde das First-Dar-

lehen mit Höchstzinssatz eingeführt. Kunden

können den Zinssatz mit einer vorab festgeleg-

ten Höchstgrenze absichern, die für die gesam-

te Dauer des Kredites nicht überschritten wer-

den kann. Gleichzeitig profitieren sie von gleich

bleibenden oder fallenden Zinsen.

38 // 39

ausschuss wurden Leitfäden für Banken- und

Finanzschiedsrichter, Darlehen, Kontokorrente

und Kontowechsel eingeführt.

Die neue Werbefigur „Super-V“ bewirbt seit

2010 vorwiegend die elektronischen Kanäle.

Im Private Banking wurde im Jahr 2010 viel in

Events investiert. In Brixen, Bozen und Vene-

dig fanden Themenabende mit hochkarätigen

Referenten statt. Image-Anzeigen in Tageszei-

tungen und der monatliche Börsenbericht im

„Wirtschaftskurier“ ergänzen unsere Private-

Banking-Initiativen.

Im Corporate Banking wurden Treffen zwischen

Unternehmern und der Bankspitze unter dem

Motto „Volksbank trifft Wirtschaft“ organisiert.

Zudem werben wir durch Image-Anzeigen in

den Verbandsmedien.

Die Jugendlichen wurden über Events der

bank4fun angesprochen, die im Veranstal-

tungskalender „What’s up“ kommuniziert wer-

den. Für Kinder hat die Volksbank ein neues

Blue-Spiel lanciert.

Bereich Recht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr

wurde der Bereich Recht tiefgreifend umstruk-

turiert. Er steht jetzt auf zwei Säulen: zum einen

dem Ressort Sofferenzen und zum anderen

dem Ressort Rechtsberatung.

Das Ressort Sofferenzen hat die Aufgabe, das

Ausfallrisiko von notleidenden Krediten zu be-

messen und die Forderungen mit ihrem wahr-

scheinlichen Wert zu bilanzieren. Im abgelau-

fenen Jahr ist es gelungen, das Inkasso der

notleidenden Positionen im Vergleich zum Vor-

jahr deutlich zu verbessern. Auch die Effizienz

der Bearbeitung wurde erhöht.

Die Abteilung Rechtsberatung unterstützt die in-

ternen Abteilungen der Bank und das Filialnetz

bei juridischen Fragen, die z. B. Gesellschafts-

recht, Vertragsrecht, Privacy oder Familienrecht

betreffen. Falls mit Verlusten gerechnet werden

muss, nimmt das Ressort Rückstellungen in der

Bilanz vor. Zudem betreut die Abteilung Rechts-

beratung den Kontakt mit Behörden wie der Ge-

richtsbehörde oder der Polizei.

3 Der Wirtschaftsbericht

Planung und Steuerung

Kommunikation. In der Kommunikation prä-

sentiert sich die Volksbank als freundliche,

kompetente und innovative Bank, die politisch

unabhängig ist. Sachthemen stehen in der

Kommunikation der Bank im Vordergrund.

Die Aufgabe der Kommunikation besteht dar-

in, der Bank mehr Bekanntheit und

Sichtbarkeit zu verschaffen. Sicht-

barkeit auf der Ebene der Kunden,

Mitglieder, Medien und der Öffent-

lichkeit (externe Kommunikation)

– aber auch nach innen, in der Be-

ziehung zu den Mitarbeitern (interne

Kommunikation).

Zu den Sachthemen, die die Volks-

bank im vergangenen Jahr öffent-

lichkeitswirksam platziert hat, zähl-

ten vor allem Informationen rund um

Produkte und Innovationen, aber

auch Hinweise auf unsere Veranstaltungen, auf

Initiativen für unsere Privat- und Firmenkunden,

sowie Informationen über unsere Sponsoring-

Aktivitäten und unser soziales Engagement.

Die Marke und die Submarken. Die Marke

Volksbank umfasst die Gesamtheit der Leis-

tungen, für deren Erfüllung bankweit geltende

Standards festgelegt wurden. Die Marke Volks-

bank und die Submarken Volksbank Private

Banking, Volksbank Corporate Banking und

bank4fun widerspiegeln alle unsere einzigar-

tigen Wettbewerbsvorteile. Demnach ist die

Volksbank – in wenigen Worten – eine unab-

hängige regionale Bank, die für ihre Kunden da

ist und ihnen innovative Produkte anbietet. In

Südtirol ist die Marke Volksbank sehr bekannt:

97 % unserer Kunden nennen uns ungestützt

unter den ersten fünf Banken.

Die Kundenumfrage 2010 bescheinigt der Volks-

bank, dass die Kunden unsere Serviceleistung

anerkennen und schätzen. Im Vergleich zu den

Mitbewerbern sehen sich rund 30 % der Private-

Banking-Kunden von der Volksbank besser

beraten. 88 % der Befragten denken an die

Volksbank, wenn es um Private Banking geht

und 81 % unserer Kunden kennen den Bera-

ter namentlich. Die Umfrage bescheinigt uns

auch 2010 eine professionelle Beratung. Auch

die entsprechende Umfrage unter Corporate-

Banking-Kunden bescheinigt uns gute Ergeb-

nisse. Demnach denken 86 % der Befragten an

die Volksbank, wenn es um Corporate Banking

geht. Die Marke bank4fun ist im Jugendseg-

ment in Südtirol etabliert. Die Anzahl der Ju-

gendkunden bei der Volksbank nahm zuletzt

zu. Die Seite bank4fun hat rund 10.000 regis-

trierte Nutzer.Die Marke Volksbank wird insbe-

sondere durch die Mitarbeiter zum Leben er-

weckt – sie sind es, die die Marke in den Köpfen

unserer Kunden verankern. In diese Richtung

wurden im vergangenen Geschäftsjahr unsere

Mitarbeiter geschult – eine Aufgabe, die auch

im Jahr 2011 fortgeführt wird.

Marketing. Die Kommunikation mit unseren

Kunden (Privatkunden, Firmenkunden und Ju-

gendkunden) stand 2010 im Vordergrund der

Marketing-Aktivitäten.

In der Produktwerbung wurde insbesondere

die Innovationskraft der Volksbank betont, da-

runter Innovationen im E-Banking für Firmen-

kunden (CoB@web), oder die I-Phone-App.

Werbekampagnen wie jene zum First-Darlehen

mit Höchstzinssatz oder Broschüren zum In-

kasso-Geschäft und zu Online-Produkten er-

gänzten die Produktwerbung.

Marketing-Aktionen umfassten das 5. Bonus-

Banking-Programm, das die Bank aufgelegt

hat, sowie Aktionen, um Neukunden in Venedig

zu gewinnen und das Cross-Selling in der Nie-

derlassung Brixen/Bruneck zu optimieren. Eine

Mitgliederaktion war darauf ausgerichtet, Ak-

tionäre von der Mitgliedschaft zu überzeugen.

In Zusammenarbeit mit dem ABI-Regional-

Nach dem ersten Weltkrieg wur-de per Dekret des italienischen Hee-resoberkommandos mit 10.4.1919 in Südtirol die Krone aus dem Verkehr gezogen. Die neue Währung war die italienische Lira. Eine Krone war nun 0,40 Lira wert.

Stundung von Ratenzahlungen. Die Wirt-

schaftskrise hat in den letzten Jahren zu

Engpässen in der Rückzahlungsfähigkeit der

Kredite bei Unternehmen geführt. Die Ban-

kenvereinigung ABI (Associazione Bancaria

Italiana) hat daher Stundungsmöglichkeiten für

kleine und mittlere Unternehmen

vorgesehen, die im Abkommen vom

3.8.2009 zwischen dem ABI und

verschiedenen Wirtschaftsverbän-

den festgehalten wurden. Das Ab-

kommen ermöglicht es Firmenkun-

den u. a., Kapitalstundungen von

Darlehensraten und Leasingraten zu

erreichen oder die Fälligkeiten der

kurzfristigen Kredite zu verlängern.

Die Unternehmen müssen eine Rei-

he von Auflagen erfüllen, um diese

Möglichkeiten in Anspruch nehmen

zu können. Das Abkommen wurde zuletzt

bis Juli 2011 verlängert. Auch außerhalb des

ABI-Abkommens gab es im vergangenen Ge-

schäftsjahr für Firmen- und Privatkunden die

Möglichkeit, Ratenstundungen mit der Bank zu

vereinbaren. Bei begründeten Anfragen hat die

Volksbank zusammen mit den Kunden nach

praktikablen Lösungen gesucht.

40 // 41

nen. Ziel ist es, die Operativität der Mitarbeiter

zu verbessern, was sowohl die Anzahl als auch

die Qualität der Abläufe angeht. Die Kundenori-

entierung steht dabei im Vordergrund.

Kredite

Kreditüberwachungsprozedur. Die Abtei-

lungsdirektion Kredite hat im abgelaufenen

Jahr das Programm Kreditüberwachungspro-

zedur (Gestione del Credito) eingeführt. Das Ziel

ist das rechtzeitige Erkennen von Risikosituatio-

nen im Kreditsektor. Das Programm ist ein zent-

rales Instrument in der Kreditüberwachung und

basiert auf einem Frühwarnsystem, das rund

100 Indikatoren zur Prüfung heranzieht. Zum

einen können so Kredite leichter auf mögliche

Ausfallrisiken überwacht werden. Zum anderen

ist es damit möglich, einzelne Kreditpositionen

besser zu klassifizieren. Damit verfügt die Ab-

teilungsdirektion nun über ein standardisiertes

Produkt, das effizienter und schneller ist als die

Vorläufersysteme.

Elektronischer Kreditantrag. Die Volksbank

hat in den vergangenen eineinhalb Jahren als

Pilotbank des Konsortialrechenzentrums SEC

Servizi für den elektronischen Kreditantrag

(„pratica elettronica di fido“ / PEF) fungiert.

Filialmitarbeiter können so auf einer Webversi-

on elektronisch Kreditanträge bearbeiten. Der

elektronische Kreditantrag bearbeitet Daten

über den Kreditnehmer, fragt externe Daten-

banken ab und enthält einen Bericht zum Kre-

ditantrag, der ebenfalls neu strukturiert wurde.

Im Februar 2011 startete die Testphase in der

Filiale Meran.

Ein Blick in die Räumlichkeiten des ehemaligen Sitzes in Bozen Ende der 50er Jahre.

3 Der Wirtschaftsbericht

Organisation

Zu den Aufgaben und Herausforderungen der

Organisation in einer Bank gehört heute nicht

allein die Definition von Abläufen, sondern auch

die Vorbeugung von Risiken.

Information and Communication Technology.

Der Einsatz neuester Technologien in der Kom-

munikation mit unseren Kunden eröffnet neue

Möglichkeiten für Kunden und Bank. Neue

Möglichkeiten bergen aber immer auch Risiken.

Trotz des Einsatzes aktuellster Sicherheitssys-

teme ist es eine Herausforderung, möglichem

Missbrauch vorzubeugen und unseren Kunden

ein weitestgehend sicheres System zu garan-

tieren. Um unseren Kunden die größtmögliche

Sicherheit für die Nutzung der elektronischen

Kanäle zu bieten, steht Firmen- als auch für

Privatkunden ein neues Autorisierungssystem

zur Verfügung, welches über zwei Kanäle läuft:

Kundenaufträge, die über den Computer ein-

gegeben werden, werden über einen getrenn-

ten Kanal, das Handy, autorisiert und damit zur

Durchführung frei gegeben.

Zusammen mit unserem Outsourcer SEC-Servi-

zi in Padua hat unsere Bank im Jahr 2010 inten-

siv an der Entwicklung einer neuen Plattform für

eine ablaufunterstützte Beratung mitgearbeitet.

Das System wurde im Laufe des Jahres entwi-

ckelt und für unsere Bank als eine der ersten

umgesetzt. Diese Plattform wird nun die Basis

für alle grundlegenden Neuentwicklungen im

Informationssystem sein. Bereits in Entwick-

lung sind Anwendungen im Bereich Kredite, sei

es für Neuanfragen als auch für die kontinuier-

liche Überwachung der Positionen. Im Anlage-

Bereich wurde in eine neue Beratungsplattform

investiert. Diese wird in Kürze den Filialen für

eine auf die Bedürfnisse des einzelnen Kunden

abgestimmte Beratung zur Verfügung stehen.

Über alle diese Systeme wird den Mitarbeitern

im Vertrieb eine geführte Beratung ermöglicht

und der normative Teil systemgeführt abgewi-

ckelt.

Eine besondere Herausforderung für ein Infor-

mationssystem in unserer Zeit ist es auch, den

Auflagen der Behörden gerecht zu werden. Ein

guter Teil der Investitionen im Bereich Informa-

tik fließt deshalb notwendigerweise in die Ent-

wicklungen für Bestimmungen des Staates und

der Aufsichtsbehörden, wobei das Einhalten der

zeitlichen Vorgaben immer eine besondere Her-

ausforderung darstellt.

Zusammen mit unserem Outsourcer SEC-

Servizi sind wir bemüht, diesen Anforderungen

gerecht zu werden und trotz aller Auflagen den

Kunden im Mittelpunkt zu sehen und entspre-

chend seinem persönlichen Bedarf bestmöglich

zu beraten.

Ablauforganisation. Alle operativen Abläufe

innerhalb der Volksbank werden durch einen

Prozess beschrieben. Dabei werden drei Grund-

prinzipien beachtet: Kundenorientierung, Effizi-

enz und Risikoüberwachung.

Im abgelaufenen Jahr hat die Ablauforganisation

eine genaue Analyse der Prozesse in der Filial-

welt und in einigen internen Abteilungen durch-

geführt. Was die Dokumentation angeht, so wur-

de die Anzahl der Rundschreiben von rund 800

(Jahr 2009) auf rund 500 reduziert. Es wurde

eine neue Software eingeführt, um die Analyse,

Optimierung und Darstellung von Prozessen zu

verbessern. U. a. wurde dadurch eine Reihe von

administrativen Tätigkeiten, die bislang die Filia-

len ausgeübt hatten, in die internen Abteilungen

verlegt. Durch 400 neue Prozesse wurden vor

allem die Abläufe in den Filialen erleichtert.

2010 wurde zudem das System „Sportello

Web“ eingeführt, das die Systemplattform der

Filialwelt grundlegend verändert. Damit wird eine

Grundvoraussetzung geschaffen, um alle neuen

Systeme in Web-Navigation einführen zu kön-

Anfang 2010 Ende 2010 Veränderung

Euribor 3 Monate 0,70 % 1,013 % +31,3 BP

Euribor 6 Monate 0,99 % 1,238 % +24,5 BP

IRS 2 Jahre 1,82 % 1,630 % -19,3 BP

IRS 10 Jahre 3,59 % 3,317 % -26,8 BP

Anmerkung: BP = Basispunkte (100 BP = 1 Prozentpunkt)

ENTWICKLUNG EURIBOR

42 // 43

Euro und haben sich gegenüber dem Vorjahr

stark verbessert (-18,5%). Die Beträge sind

nach den Prinzipien einer vorsichtigen Bewer-

tung und unter Berücksichtigung einer starken

Streuung des Kreditportefeuilles erfolgt. Dem-

nach erachtet der Verwaltungsrat das poten-

zielle Ausfallrisiko als gedeckt.

Das Ergebnis vor Steuern ist im Vergleich zum

Vorjahr auf 31,8 Millionen Euro (-21,9%) zurück-

gegangen.

Der Reingewinn des Geschäftsjahres liegt bei

17,43 Millionen Euro (-31,8%).

3 Der Wirtschaftsbericht

Die Geschäftsgebarung

Die Volksbank weist im Geschäftsjahr 2010 ein

ausgewogenes Ergebnis aus, was die einzel-

nen Bilanzpositionen, die Eigenkapitalbasis und

die Liquidität angeht. Das Ergebnis

des Finanzbereichs und der Private-

Equity-Aktivitäten hatten einen – ge-

genüber 2009 – niedrigeren Reinge-

winn zur Folge. Im Kerngeschäft, bei

Einlagen und Ausleihungen, konnte

die Volksbank das Ergebnis verbes-

sern. Dies ist vor allem auf das Net-

tokommissionsergebnis und auf die

niedrigeren Wertberichtigungen auf

Kredite zurückzuführen.

Die wichtigsten Ergebnisse. Die

insgesamt verwalteten Kundengel-

der lagen bei 10,6 Milliarden Euro

(-0,5% gegenüber dem Vorjahres-

wert). Hier kann die Volksbank auf

eine starke Kontinuität verweisen.

Dies ist auf das Kerngeschäft der Bank zurück-

zuführen, die sich als Retailbank stark im tra-

ditionellen Einlagen- und Ausleihungsgeschäft

engagiert und persönliche Beziehungen zu den

Kunden knüpft.

Das Einlagengeschäft widerspiegelt den Spar-

willen der Bevölkerung in unserem Einzugs-

gebiet. Doch für viele Familien wird es immer

schwieriger, Ersparnisse zu bilden und gleich-

zeitig große Ausgaben zu tätigen. Viele bevor-

zugen daher liquide Anlageprodukte mit einem

sehr niedrigen Risikoprofil. Die Gesamteinlagen

(direkte und indirekte Einlagen) belaufen sich auf

6,04 Milliarden Euro (-2,0%). Die Primäreinlagen

beliefen sich auf 4,0 Milliarden Euro (-5,2%). Die

Sekundäreinlagen, zu denen Staatsanleihen,

Anleihen, Aktien, aus- und inländische Spar-

briefe, Vermögensverwaltungen, etc. zählen,

beliefen sich auf 2,04 Milliarden Euro (+4,9%).

Vor allem bei den Investmentfonds konnte ein

großer Zuwachs verzeichnet werden (+11,3%).

Die Ausleihungen sind auf 4,51 Milliarden Euro

angestiegen (+1,7%). Vor allem die Nachfrage

nach Darlehen hat zugenommen (+12,3%). Die

Kreditnachfrage ist stabil; das Neugeschäft

zeigt eine gesunde Aufteilung zwischen Wohn-

baudarlehen und Firmenkrediten, quer über alle

Wirtschaftssektoren und Niederlassungen hin-

weg. Besonders dynamisch war die Nachfrage

im Fotovoltaik-Bereich. Die gestiegenen Auslei-

hungen bei Privat- und Firmenkunden zeigen,

dass die Volksbank dem Bedarf an Liquidität

auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach-

kommt.

Das Verhältnis zwischen Einlagen und Auslei-

hungen beträgt 113%.

Der Druck auf die Zinsmarge (Differenz zwi-

schen Zinsaufwand für Einlagen der Anleger

und Zinserträgen, wie zum Beispiel aus dem

Kreditgeschäft mit Unternehmen) hat 2010

zugenommen. Die Margen aus dem Zinsüber-

schuss sind im Vergleich zum Vorjahr niedriger

ausgefallen, jene aus dem Kommissionsüber-

schuss konnten gesteigert werden. Das aktuel-

le Niedrigzinsumfeld hat den Druck auf die Mar-

gen noch weiter erhöht. Dies hat sich weltweit

auf die Bankbilanzen niedergeschlagen. Auch

unsere Bank konnte sich 2010 der allgemeinen

Tendenz nicht entziehen.

Die operativen Betriebskosten sind leicht ange-

stiegen. Dies ist auf den Anstieg der Mitarbei-

ter- und Filialzahl im Jahr 2009 zurückzuführen,

die zum Teil 2010 bilanzwirksam geworden

sind. Die Kostensteigerungen konnten insge-

samt im geplanten Ausmaß gehalten werden.

Ein besonderes Augenmerk hat die Bank im

abgelaufenen Jahr auf die Risikobeurteilung bei

den Krediten gelegt. Der Anteil der Nettobeträ-

ge unserer notleidenden Kredite, bezogen auf

die gesamten Kassenkredite, beläuft sich auf

2,54 % (nach 2,17% im Jahr 2009). Die ano-

malen Kreditpositionen mit Wertberichtigungen

belaufen sich insgesamt auf 253,9 Millionen

Am Postplatz in Klausen wech-selten einst die Postfuhrwerke ihre Gespanne. In den späten 60er Jahren wurden hier in der Volksbank-Filiale Bankkunden betreut.

Judith Mahlknecht, Agentur Völs

„Richtig zufriedene Kunden haben wir nur, wenn wir

bei unseren Produkten und Dienstleistungen keine

halben Sachen machen. Kompetenz ist in jeder Hinsicht

wichtig. Das ist auch mein Ehrgeiz in meinem Beruf.“

44 // 45Gesichter der VOLKSBANK

46 // 47

VERMÖGENSBILANZ ZUM 31.12.2010 Beträge in tsd. Euro

2010 2009

Aktiva

Kassenbestand 41.452 35.355

Forderungen Forderungen an Kunden 4.512.655 4.438.090

Forderungen an Banken 50.430 51.629

Finanzaktiva im Eigenbestand 395.146 401.943

Beteiligungen 516 4.049

Materielle und immaterielle Anlagewerte 163.575 168.577

Andere Aktiva 83.951 92.247

GesamtsummederAktiva 5.247.725 5.191.891

Passiva

Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.177.872 2.197.387

Verbindlichkeiten gegenüber Banken 538.738 274.484

Wertpapiere und andere Finanzpassiva 1.838.807 2.041.828

Abfertigungsfonds 17.868 19.987

Risikofonds und Fonds für Belastungen 2.618 1.897

Andere Passiva 133.911 126.019

Eigenkapital Kapital 69.341 69.341

Reserven 451.131 435.365

Gewinn: Zuführung an Reserven 7.038 15.181

Gewinn: ausgeschüttet an Aktionäre 10.401 10.401

GesamtsummederPassiva 5.247.725 5.191.891

3 Der Wirtschaftsbericht

KURSENTWICKLUNG INTERNATIONALE AKTIENMÄRKTE

Anfang 2010 Ende 2010 Veränderung Wertentwicklung in Euro

Europa

Eurostoxx 50 3.018 2.793 -7,46 % -7,46 %

DAX 6.048 6.914 14,32 % 14,32 %

CAC 40 4.014 3.805 -5,21 % -5,21 %

FTSE MIB 23.545 20.173 -14,32 % -14,32 %

FTSE 100 5.500 5.900 7,27 % 10,36 %

SMI 6.631 6.436 -2,94 % 13,52 %

USA und Japan

S&P 500 1.133 1.258 11,03 % 16,92 %

Nikkei 10.655 10.229 -4,00 % 15,36 %

ANALYTISCHE ÜBERSICHT ZUR BESTIMMUNG DES MEHRWERTES* Beträge in tsd. Euro

2010 2009

10. Aktivzinsen und zinsähnliche Erträge 147.773 196.293

20. Passivzinsen und zinsähnliche Aufwendungen (-) -41.330 - 68.514.

40. Aktive Provisionen 71.638 51.117

50. Passive Provisionen -4.527 - 4.788 (abzüglich der Spesen für den externen Vertrieb - z.B. Agenten, Finanzvermittler) (-)

70. Dividenden und ähnliche Erträge 324 4.378

80. Nettoergebnis der Handelstätigkeit -2.689 6.176

90. Nettoergebnis der Deckungsgeschäfte 0 0

100. Gewinne (Verluste) aus Abtretung oder Erwerb von: -625 -816

a) Forderungen -2.058 0

b) zum Verkauf verfügbaren Finanzanlagen 911 -1.206

c) bis zur Fälligkeit gehaltenen Finanzanlagen 14 28

d) finanziellen Verbindlichkeiten 509 362

110. Nettoergebnis der zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen 231 81 und finanziellen Verbindlichkeiten

130. Netto-Wertberichtigungen infolge Wertminderung der -8.568 -23.992

a) Forderungen -8.225 -23.833

b) zum Verkauf verfügbaren Finanzanlagen -84 0

c) bis zur Fälligkeit gehaltenen Finanzanlagen 0 0

d) sonstigen Finanzgeschäfte - 258 -159

190. Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 9.081 12.547

210. Gewinne (Verluste) aus Beteiligungen -53 0 (für die Quote der „Gewinne/Verluste aus Abtretung“)

240. Gewinne (Verluste) aus Veräußerung von Investitionen -38 19

280. Gewinn (Verlust) aus zu veräußernden Aktivagruppen abzüglich der Steuern 0 0

A. Summe des geschaffenen Mehrwertes 171.219 172.500

48 // 49

*entsprechend der „Übersicht zur Festlegung und Ausschüttung des Mehrwertes“ der italienischen Bankenvereinigung ABI

3 Der Wirtschaftsbericht

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG ZUM 31.12.2010Beträge in tsd. Euro

2010 2009

Zinserträge und ähnliche Erträge 147.773 196.293

Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen -41.330 -68.514

Zinsüberschuss 106.444 127.779

Aktivkommissionen 71.638 51.117

Passivkommissionen -4.527 -4.788

Nettokommissionen 67.111 46.328

Dividenden 324 4.378

Handelsergebnis -2.689 6.176

Ergebnis andere Aktiva -394 -735

ÜberschussZins/Dienstleistungsgeschäft 170.797 183.926

Wertberichtigung von Krediten -8.225 -23.833

Für Wertminderung von zum Verkauf freier Finanzaktiva -84 0

Wertberichtigung von sonstigen Finanzgeschäften -258 -159

ErgebnisausderFinanztätigkeit 162.229 159.935

Verwaltungsaufwendungen

a) Personalaufwand -74.972 -72.518

b) sonstige Verwaltungsaufwendungen -48.266 -45.571

Rückstellungen in den Fonds für Risiko und Belastungen -2.046 -309

Wertberichtigungen auf Anlagewerte -12.076 -13.359

Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.711 -2.330

Sonstige betriebliche Erträge 11.792 14.877

OperativeBetriebskosten -128.278 -119.209

Ergebnis Beteiligungen und andere Anlagewerte -2.124 19

GewinndergewöhnlichenGeschäftstätigkeit 31.827 40.744

Steuern auf den Gewinn des Geschäftsjahres -14.388 -15.162

ReingewinndesGeschäftsjahres 17.439 25.582

50 // 51

RENTABILITÄTSKENNZAHLEN Beträge in tsd. Euro

2010 2009 + / -

Reingewinn/Eigenkapital Vorjahr (ROE) 3,35 % 5,05 % -1,70 %**

Reingewinn/Gesamtsumme der Aktiva (ROA) 0,33 % 0,49 % -0,16 %**

Zinsüberschuss/Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 62,32 % 69,47 % -7,15 %**

Nettokommissionen/Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 39,29 % 25,19 % 14,10 %**

Verwaltungsaufwendungen/Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 72,15 % 64,20 % 7,95 %**

Operative Betriebskosten/Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 75,11 % 64,81 % 10,29 %**

Cost-Income-Ratio 75,23 % 66,90 % 8,32 %**(Moody’s-Definition: Verwaltungsspesen plus Wertberichtigungen

auf Anlagewerte durch Überschusszins/Dienstleistungsgeschäft)

Cash flow 29.515 38.941 -24,2 %(Reingewinn + Wertberichtigungen auf Anlagewerte)

** absolute Veränderung

3 Der Wirtschaftsbericht

EFFIZIENZKENNZAHLEN MITARBEITER Beträge in tsd. Euro

2010 2009 + / -

Durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter FTE* 1001 991 1,0 %

Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 171 186 -8,1 %

Personalaufwand ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 75 73 2,4 %

Reingewinn des Geschäftsjahres ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 17 26 -32,5 %

Gesamtsumme der Aktiva ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 5.242 5.239 0,1 %

Verwaltete Kundenmittel ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 10.546 10.703 -1,5 %

Personalaufwand ÷ Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 43,90 % 39,43 % 4,47 %**

* FTE = full time equivalent; Methode zur Bestimmung der Mitarbeiteranzahl, wobei dauerhafte Abwesenheiten und Arbeitszeitreduzierungen (part-time, Mutterschaft ect.) berücksichtigt werden.

** absolute Veränderung

FINANCIAL HIGHLIGHTS Beträge in tsd. Euro

2010 2009 + / -

Forderungen an Kunden 4.512.655 4.438.090 1,7 %

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.177.872 2.197.387 -0,9 %

Ausgegebene Wertpapiere 1.823.497 2.024.533 -9,9 %

Indirekte Einlagen 2.042.222 1.946.980 4,9 %(Kundenwertpapiere, Investmentfonds, Lebensversicherungen)

Verwaltete Kundenmittel 10.556.246 10.606.990 -0,5 %

Bilanzsumme 5.247.725 5.191.891 1,1 %

Eigenkapital 527.510 519.887 1,5 %

Zinsüberschuss 106.444 127.779 -16,7 %

Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 170.797 183.926 -7,1 %

Nettokommissionen 67.111 46.328 44,9 %

Verwaltungsaufwendungen 123.238 118.088 4,4 %

EBT (Gewinn der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) 31.827 40.744 -21,9 %

Reingewinn des Geschäftsjahres 17.439 25.582 -31,8 %

52 // 53Gesichter der VOLKSBANK

„Das Bankgeschäft ist ein Geschäft von Mensch zu

Mensch. Damit ist jeder Mitarbeiter dieser Bank eine

Visitenkarte des Unternehmens.“Michael Burger, Filiale Schlanders

Entwicklung der Region

Mit unseren Standorten und unserer Geschäfts-

strategie tragen wir als Regionalbank wesentlich

zur wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Ein-

zugsgebiet bei. Beschäftigung für die Menschen

in der Region und Beziehungen zu Lieferanten

aus der Region schaffen Wertschöpfung und

Wohlstand. Für uns ist es wichtig, dass dies in

einem verantwortungsvollen Rahmen geschieht.

Bei der Auswahl der Lieferanten legt die Volks-

bank Wert darauf, dass die Aufträge für alle un-

sere Veranstaltungen und für die Ausstattung

unserer Filialen vorwiegend an unsere Kunden

erteilt werden. Wir suchen stets nach lokalen

Partnern und Betrieben, die uns beliefern.

Unsere Mitarbeiter rekrutieren wir aus dem regi-

onalen Umfeld – auch in einigen strukturschwa-

chen Gebieten und im ländlichen Raum. Im ab-

gelaufenen Jahr haben wir 74,9 Millionen Euro

an Gehältern bezahlt. Mit unserem Aus- und

Weiterbildungsangebot tragen wir wesentlich

zur Entwicklung des Humankapitals in der Re-

gion bei. Wir möchten eine Kultur des lebens-

langen Lernens fördern und unterstützen unsere

Mitarbeiter in dem Anliegen, ihre persönlichen

Kompetenzen zu stärken.

Unsere Mitglieder kommen zum Großteil aus

Südtirol, doch auch im neuen Einzugsgebiet

haben wir neue Aktionäre dazu gewonnen. An

unsere rund 18.000 Mitglieder wurden im abge-

laufenen Jahr Dividenden im Gesamtwert von

10,4 Millionen Euro ausbezahlt.

Neben den Gehältern und Zahlungen an die

Lieferanten stellen auch die von uns bezahlten

Steuern wichtige Geldströme dar. Im abgelaufe-

nen Geschäftsjahr hat die Volksbank 19,2 Milli-

54 // 55

onen Euro an Steuern und indirekten Abgaben

bezahlt. Laut Art. 75 des Autonomiestatuts wer-

den 90 % dieser Abgaben wieder für den Lan-

deshaushalt zur Verfügung gestellt.

Auch in Krisenzeiten haben wir unser gesell-

schaftliches Engagement aufrecht erhalten. Un-

ser Sponsoring und unsere Spenden kommen

Vereinen und Menschen in der Region zugute.

Unsere Sponsoring-Richtlinien schließen u. a.

die Förderung von Projekten außerhalb unseres

Einzugsgebietes aus.

Wir sind uns der sozialen Dimension unseres

Handelns bewusst. Und wir glauben, dass wir

zu einer dynamischen regionalen Entwicklung in

vielerlei Hinsicht beitragen können.

4 Der Sozialbericht

Der Sozialbericht

Es ist inzwischen bei der Volksbank schon zur

Tradition geworden, dass der Sozialbericht zu-

sammen mit dem Geschäftsbericht vorgestellt

wird. An dieser Stelle berichten wir darüber, auf

welche Weise die Volksbank in die Mitarbeiter

investiert, und wie sie sich in ihrem

Einzugsgebiet nicht nur für die wirt-

schaftliche Entwicklung, sondern

auch für soziale Themen einsetzt.

Jedem der Aspekte aus dem The-

menkreis „Gesellschaftliche Verant-

wortung“ ist ein Kapitel in unserem

Bericht gewidmet.

Wir glauben: Gesellschaftliche Ver-

antwortung und unternehmerischer

Erfolg gehören zusammen. Die

Volksbank versteht gesellschaftliche

Verantwortung als Investition – zum

einen in die Gesellschaft und zum an-

deren in die eigene Zukunft. Unsere

wichtigste gesellschaftliche Aufgabe

ist es jedoch, wettbewerbsfähig zu

sein, Gewinne auf eine verantwortungsvolle Art

und Weise zu erwirtschaften und als Unterneh-

men zu wachsen. Nur so können wir unseren

Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze bieten, unse-

ren Kunden attraktive Produkte und Dienstleis-

tungen anbieten und unseren Mitgliedern dau-

erhaft gute Ergebnisse vorlegen. All das befähigt

uns auch, gemeinnützige Projekte zu fördern.

Unter „Gesellschaft“ verstehen wir übrigens alle

Interessensvertreter, unabhängig ob Kunden

oder Mitarbeiter, Mitglieder oder Lieferanten.

Mit ihnen allen möchten wir den Dialog auch im

neuen Geschäftsjahr fortsetzen.

Ein Stadthaus in der Leonardo-da-Vinci-Straße war jahrzehntelang der Sitz der Volksbank Bozen. Das Foto stammt aus dem Jahr 1964.

56 // 57

Mitglieder und Aktionäre

Als Genossenschaftsbank befindet sich die

Volksbank im Eigentum von 16.263 Mitgliedern

und 3.595 Aktionären.

Die Mitglieder halten Gesellschaftsrechte (wie

zum Beispiel Stimmrechte bei der Mitglieder-

versammlung) und Vermögensrechte. Die Ak-

tionäre dagegen können nur Vermögensrechte

geltend machen.

Jedes Mitglied hat bei der Mitgliederversamm-

lung - unabhängig von der Zahl der Aktien, die

es hält - ein Stimmrecht (Kopf-Stimmrecht).

Das Gesellschaftskapital der Volksbank belief

sich zum Stichtag 31.12.2010 auf 69.340.638

Euro (34.670.319 Aktien zum Nennwert von

2 Euro).

Die Mitgliederversammlung vom 27. April 2011

hat beschlossen,

- den Ausgabepreis 2011 auf 18,35 Euro (18,25

Euro im Jahr 2010) und

- eine Dividende für das Geschäftsjahr 2010 in

Höhe von 0,30 Euro pro Aktie festzulegen.

Die Gesamt-Rendite der Volksbank-Aktie be-

trägt damit 5,71% (3,7% aus der Erhöhung des

buchhalterischen Wertes und 2,01% Dividen-

denrendite bezogen auf den durchschnittlichen

buchhalterischen Wert).

Der Handel der Volksbank-Aktie erfolgt am Se-

kundärmarkt über die Plattform „Centrosim“.

Dabei werden Angebot und Nachfrage ohne

Einwirkung von Seiten der Volksbank zusam-

mengeführt. Laut den Auflagen der Aufsichts-

behörde Consob kommt die Volksbank damit

den Bestimmungen zum Anlegerschutz nach.

Unsere Mitglieder werden regelmäßig durch die

Mitgliederzeitschrift NEWS4YOU über die Neu-

igkeiten aus der Bank unterrichtet. Die Mitglie-

derzeitschrift erscheint einmal pro Quartal.

Regelmäßig besteht ein großes Interesse un-

serer Mitglieder an der Mitgliederversammlung.

Nach dem traditionellen Bericht zur Geschäfts-

entwicklung widmen wir unseren Mitgliedern

im geselligen Teil des Abends ein besonderes

Augenmerk.

Mitarbeiter

Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital.

Ihr Wissen und ihre Erfahrung sind von un-

schätzbarem Wert für unsere Bank. Aus- und

Weiterbildung, Chancengleichheit sowie Ge-

sundheit sind zentrale Themen, bei denen die

Volksbank soziale Verantwortung für die Beleg-

schaft wahrnimmt. Bei allem steht der Mensch

– unser Mitarbeiter – im Fokus.

Die Belegschaft. Zum 31.12.2010 waren in der

Volksbank 1.111 Mitarbeiter beschäftigt (2009:

1.117 Mitarbeiter).

Berücksichtigt man die zahlreichen Teilzeit-

Arbeitsverträge (148 an der Zahl), die vor allem

von Müttern in Anspruch genommen werden,

und die Abwesenheit von Mitarbeiterinnen, die

in Mutterschaft und Elternzeit sind, so ergibt

sich ein Vollzeitäquivalent (FTE) von 1000,95

Mitarbeitern (2009: 1019,38).

68,1 % der Belegschaft ist in den Filialen der

Bank beschäftigt und pflegt den direkten Kun-

denkontakt. 31,9 % arbeitet im internen Be-

reich, in der Mehrheit am Hauptsitz der Bank in

der Bozner Siemensstraße.

Der Großteil der Arbeitsplätze entfällt auf Süd-

tirol. Damit ist die Volksbank einer der größten

Arbeitgeber in Südtirol.

Die Zunahme des Personals im internen Be-

reich geht mit der Zentralisierung von vielen ad-

ministrativen Tätigkeiten einher, die in früheren

Jahren in den Filialen abgewickelt und nun in

4 Der Sozialbericht

*entsprechend der „Übersicht zur Festlegung und Ausschüttung des Mehrwertes“ der italienischen Bankenvereinigung ABI

ÜBERSICHT ZUR VERTEILUNG DES MEHRWERTES* Beträge in mio. Euro

2010 2009

An die Aktionäre ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -10,40 -10,40

An die Angestellten ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -74,97 -72,52

Sonstige Sachkosten: Indirekte Steuern und Gebühren (-) -8,53 -8,45

Einkommensteuern des Geschäftsjahres -10,75 -18,45 (für die Quote betreffend die laufenden Steuern, die Änderung der laufenden Steuern der vorherg. Geschäftsjahre sowie die Verringerung der lauf. Steuern des Geschäftsjahres

An die zentrale und periphere Verwaltung ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -19,28 -26,89

An die Lieferanten ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -39,44 -36,89

An die Öffentlichkeit und Umwelt ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -0,29 -0,24

SummedesausgeschüttetenwirtschaftlichenWertes -144,38 -146,94

Summe des einbehaltenen wirtschaftlichen Wertes -26,83 -25,56

Mehrwertinsgesamt -171,22 -172,50

58 // 59

MITARBEITER NACH PROVINZEN (31.12.2010)

Provinz Bozen (791 Mitarbeiter)

Provinz Trient (73 Mitarbeiter)

Provinz Belluno (12 Mitarbeiter)

Provinz Treviso (57 Mitarbeiter)

Provinz Pordenone (87 Mitarbeiter)

Provinz Venedig (91 Mitarbeiter)

71,2 %

6,6 %

1,1 %

5,1 %

7,8 %

8,2 %

ENTWICKLUNG DER MITARBEITERZAHL (03.12.2010)

1.200

1.000

800

600

400

200

02005

Anz

ahl M

itarb

eite

r

2006 2007 2008 2009 2010

890 912 955 1.063 1.117 1.111

MA 2009 (insgesamt 1117 - Durchschnitt 13,17)

MA 2010 (insgesamt 1111 - Durchschnitt 13,40)

35

30

25

20

15

10

5

0bis 5

Anz

ahl M

itarb

eite

r in

%

6-10 11-15 16-20 21-25 26-30 31-35 über 35Dienstjahre

DIENSTALTER UNSERER MITARBEITER (03.12.2010)

31,5

16,0

8,9

16,5

12,0

7,3 5,6

2,2

31,7

14,4

11,4

13,4

13,4

6,8 6,9

2,0

ALTER UNSERER MITARBEITER (03.12.2010)

25

20

15

10

5

0bis 25

Anz

ahl M

itarb

eite

r in

%

26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 über 55Jahre

5,5

10,9

14,0

17,8 18,4

16,0

10,2

7,2

MA 2009 (insgesamt 1117 - Durchschnitt 40,22)

MA 2010 (insgesamt 1111 - Durchschnitt 40,46)

6,1

11,1

14,0

19,3 17,7

14,4

10,1

7,3

4 Der Sozialbericht

die Zentrale verlegt wurden. Zudem wurden im

vergangenen Jahr jene Ressorts mit zusätzli-

chen Mitarbeitern ausgerüstet, die interne Kon-

trollen sicherstellen (Internal Audit, Compliance,

etc.). Die Volksbank ist eine sehr jun-

ge Bank. Das durchschnittliche Alter

aller unserer Mitarbeiter liegt bei 40

Jahren. Das durchschnittliche Al-

ter der Mitarbeiterinnen liegt bei 37

Jahren.

Die durchschnittliche Beschäfti-

gungszeit liegt in der Volksbank bei

einem Dienstalter von 13,47 Jahren.

67 % unserer Mitarbeiter weisen ein

Abschlussdiplom einer Oberschule

auf. Der Anteil der Akademiker liegt

bei 20 %. Insgesamt wurden im ab-

gelaufenen Jahr 74,9 Millionen Euro

an Gehältern bezahlt. Das sind 44 %

der Wertschöpfung.

Die Volksbank hat den Stellenplan

nach Berufsbildern organisiert. Da-

mit einher geht eine genaue Bewer-

tung der einzelnen Positionen.

Die Bank vergleicht ihre Lohnstruk-

tur mit einer von der ABI angereg-

ten Untersuchung der Entlohnung

im Kredit- und Finanzsektor. Aus

diesem Vergleich geht hervor, dass

die Bank für ihre Mitarbeiter durchschnittliche

Marktpreise bezahlt. Besonders wettbewerbs-

fähig ist sie hingegen hinsichtlich der variablen

Entlohnung, bei der sie über dem Markt-Durch-

schnitt liegt.

Chancengleichheit. Der europäische Arbeits-

markt ist zunehmend von geburtenschwachen

Jahrgängen geprägt. Wir brauchen dauerhaft

gute Mitarbeiter, um den langfristigen Erfolg

der Bank zu sichern. Um die besten Kandida-

ten für uns zu gewinnen, haben bei uns Frauen,

Männer, Mitarbeiter unterschiedlicher Alters-

gruppen oder Menschen mit Behinderung die

gleichen Chancen.

Frauen. Gemischte Teams sind produktiver.

Wenn es unserer Bank nicht gelingt, genügend

Frauen zu rekrutieren, so verliert das Unter-

nehmen Potenzial. Der Frauenanteil in unserer

Bank ist von 41,5 % auf 42,5 % angestiegen.

Ingesamt bekleiden 17 Frauen (6 im internen

Bereich, 11 im Filialbereich) Führungspositi-

onen innerhalb der Volksbank. In der Agen-

tur Latzfons ist die jüngste Agenturleiterin der

Bank (29 Jahre) beschäftigt. Junge Mitarbeiter

erhalten frühzeitig die Chance, ihre Fach- und

Führungskompetenzen schon in jungen Jahren

auszubauen. Damit werden langfristig die Vo-

raussetzungen geschaffen, dass diese jungen

Menschen in der Zukunft auch größere Füh-

rungsaufgaben übernehmen.

Das Grundgehalt ist für Frauen und Männer

gleich. Die Volksbank wendet definierte Ge-

haltsbandbreiten für verschiedene Beschäfti-

gungskategorien an (siehe Entgelt). Diese gel-

ten für Frauen wie für Männer gleichermaßen.

Mitarbeiter mit Behinderung. Mitarbeiter mit

Behinderung werden in der Volksbank beschäf-

tigt, wenn sie ihren Aufgaben voll nachkommen

können und dadurch Anerkennung und Wert-

schätzung erfahren. Der Anteil der Mitarbeiter

mit Behinderung lag 2010 bei ca. 4 %. In Italien

ist es gesetzlich geregelt, wie viele Mitarbeiter

mit Behinderung bzw. als Pflichtaufnahme in

einem Unternehmen beschäftigt sein sollen.

Wir möchten Menschen mit Behinderung eine

Chance geben, einer sinnvollen Beschäftigung

bei uns nachzugehen und nicht nur einer ge-

setzlich vorgegebenen Quote entsprechen.

Ältere Generationen. Die Volksbank will es

Mitarbeitern ermöglichen, lange Jahre gesund

und motiviert am Arbeitsprozess teilzunehmen.

Ein guter Mix an Generationen hilft, Know-

how in der Bank zu verankern. Der Anteil der

Beschäftigten mit einem Alter über 50 Jahren

lag 2010 bei 17,5 %. Unsere Mitarbeiter, die

der Bank 25 und 35 Jahre die Treue gehalten

haben, werden jährlich im Rahmen der Weih-

nachtsfeier geehrt.

In der Filiale Mühlbach zählt ein Kind Münzen. Es sind die späten 60er Jahre. Die Volksbank Brixen hat hier im Zentrum des ländlich ge-prägten Dorfes eine Filiale eröffnet.

60 // 61Gesichter der VOLKSBANK

„Kundennähe ist für mich ganz selbstverständlich.

Die Volksbank praktiziert gelebte Kundennähe schon

seit 125 Jahren.“Giulia Berlanda, Filiale Rovereto

62 // 63

Verantwortung, diese Ziele umzusetzen, wird im

„Assignment“ (Zuweisung von konkreten Aufga-

ben) genau festgelegt.

„Führen mit Zielen“ ist wichtig, um den beruf-

lichen Werdegang eines Mitarbeiters objektiv

nachvollziehen zu können.

Das Mitarbeitergespräch. Die Mitarbeiter-

gespräche finden jährlich statt. Darin geht der

Vorgesetzte im ersten Teil jeweils auf die Ergeb-

nisse und Leistungen des Mitarbeiters im letz-

ten Jahr ein. Im zweiten Teil werden Ziele, Un-

terstützungsmaßnahmen für das nächste Jahr

und auch die mittelfristige Orientierung des Mit-

arbeiters für die Zukunft schriftlich niedergelegt.

Alle Aufgabenbereiche werden besprochen und

kommentiert. Auch, was verbesserungsfähig ist,

wird angesprochen.

Das jährliche Mitarbeitergespräch ist ein wich-

tiges Instrument, um gegenseitige Erwartun-

gen abzustecken, um Stärken auszubauen und

Schwächen auszugleichen. Es verlangt beiden

Gesprächspartnern einen persönlichen Ein-

satz ab. Zudem ist es ein Instrument, um zu

prüfen, welche Schulungsmaßnahmen für den

einzelnen Mitarbeiter Sinn machen. Das Mitar-

beitergespräch eröffnet für den Mitarbeiter die

Möglichkeit, über ein Forum direkt mit den Vor-

gesetzen der jeweiligen Führungsriege und der

Personalentwicklung in Kontakt zu treten.

Unsere Belegschaft profitiert von regelmäßigen

und zielgerichteten Gesprächen mit dem Vorge-

setzten sowie von klaren beruflichen Perspek-

tiven. Der Bank erleichtert dies eine möglichst

transparente Talentförderung und wirksame

Nachfolgeplanung.

Gesundheit und Sicherheit. Das Wohl unserer

Mitarbeiter hat höchste Priorität. Die Volksbank

sorgt für ein sicheres und gesundes Arbeits-

umfeld. Wenn wir ein Umfeld schaffen, in dem

Menschen in bester Gesundheit lange am Ar-

beitsprozess teilnehmen können, profitiert jeder

Einzelne. Gesundheit bedeutet auch Work-Life-

Balance, d.h. ein besseres Gleichgewicht zwi-

schen Familie und Beruf.

Überlastung und Urlaubssperren

führen langfristig zu höheren und

teuren Abwesenheiten. Wenn es

uns gelingt, unsere Mitarbeiter in ei-

nem optimalen Ausmaß zu fordern,

zeigen sich die nachhaltig positiven

Effekte bei Innovation und Produkti-

vität.

Die Volksbank führt regelmäßig einen

Kurs über die Sicherheit am Arbeits-

platz durch. Ziel ist es, in der Bank

eine regelrechte Kultur der Sicherheit

anzuregen und zu fördern. Im Jahr

2010 haben an dieser Ausbildung

zum Thema Sicherheit insgesamt

651 Mitarbeiter teilgenommen.

Im abgelaufenen Jahr haben sich

keine erwähnenswerten Unfälle am

Arbeitsplatz ereignet.

Im Jahr 2001 hat die Volksbank das

erste geführte Programm zur Rauch-

entwöhnung in die Wege geleitet, das später

mehrfach wiederholt wurde (2003, 2004, 2005,

2009 und 2010). Diese Initiative findet stets gro-

ßen Anklang.

Seit 2001 bietet die Volksbank das Programm

„Power for job“ an. Zusammen mit einem per-

sönlichen Trainer trainiert eine Gruppe von Mit-

arbeitern Ausdauersportarten wie etwa Wal-

king, Power-Walking, Nordic-Walking, Laufen

und Radfahren. Teil des Programms sind auch

Ansätze zu den Themen „gesunde Ernährung“

und Yoga. Die Bank will so den Zugang für ein

mentales und körperliches Wohlbefinden schaf-

fen, um an die beruflichen Aufgaben und Her-

ausforderungen mit dem notwendigen Elan her-

anzutreten. „Power for job“ stößt jedes Jahr auf

großes Interesse.

Unter den Brixner Lauben ent-stand der Hauptsitz der Volksbank Brixen. Das Bild aus den späten 60er Jahren zeigt den Blick vom Pfarr-platz aus. Heute ist in diesem Ge-bäude die Niederlassung Brixen mit einer angeschlossenen Filiale und den Beratungszentren für Privat- und Firmenkunden untergebracht.

4 Der Sozialbericht

Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die

Volksbank engagiert sich nachhaltig für die Ver-

einbarkeit von Familie und Beruf.

Die Bank hat über die letzten Jahre hinweg

zahlreiche Teilzeit-Verträge vereinbart. Das er-

möglicht den Müttern, aber auch Vätern oder

jenen Mitarbeitern, die zuhause für die Pflege

von Familienmitgliedern verantwortlich sind, ihre

Familien- und Arbeitszeit aufeinander abzustim-

men. Um die Inanspruchnahme von

Teilzeit-Jobs wird fast immer aus

familiären Gründen und meist von

Frauen angesucht.

Im Mutterschafts- bzw. Erziehungs-

urlaub befanden sich zum Jahresen-

de 2010 37 Mitarbeiterinnen und im

nicht entlohnten Wartestand 23 Mit-

arbeiterinnen. Zudem wurden fünf

Mitarbeiter für die Betreuung von Fa-

milienangehörigen mit Behinderung

freigestellt (Gesetz 151/2001).

Die Volksbank hat in den letzten Jah-

ren auch individuelle Work-Life Ba-

lance-Modelle angeboten, u. a. für

Mitarbeiter, die ein Studium in Angriff

genommen haben, bzw. für jene, die

ehrgeizige persönliche Projekte ver-

wirklichen wollten.

Aus- und Weiterbildung. Gut aus-

gebildete Mitarbeiter sind unerläss-

lich, um am Markt erfolgreich zu sein

und um die ständig wachsenden Bedürfnisse

unserer Kunden in Beratungsgesprächen zu

befriedigen. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter

durch eine gezielte Aus- und Weiterbildung in

ihrer Arbeit. Mitarbeiter mit Know-how sind wirt-

schaftlich besser abgesichert und am Arbeits-

markt gefragt. Hier liegt auch eine Herausforde-

rung: Mitarbeiter, die wir ausgebildet haben, bei

uns zu halten.

Dass der Erfolg eines Unternehmens u. a. auch

mit der Weiterbildung seiner Mitarbeiter zusam-

menhängt, ist weitgehend anerkannt. Die Volks-

bank hat 2010 mehr als 79.182 Schulungsstun-

den angeboten – das sind rund 80 Stunden pro

Mitarbeiter pro Jahr. An den Weiterbildungs-

maßnahmen der Bank haben 99 % der Mitar-

beiter teilgenommen.

Die Weiterbildungsmaßnahmen beinhalten u. a.

Schulungen (geführt von internen und externen

Referenten), zwischenbetriebliche Seminare,

individuelle Coachings für ein „Training on the

job“ mit dem Beistand eines persönlichen Tu-

tors, dezentralisierte Ausbildungen in den Filia-

len (mit monatlicher Schließung des gesamten

Filialnetzes an einem Nachmittag pro Monat),

reale Case-Study-Analysen, Workshops und

Module für E-Learning. Die meisten Schulungen

beginnen mit einem Zugangstest und enden mit

einem Abschlusstest. Zum Abschluss der Schu-

lung geben die Mitarbeiter ein Feedback, ob die

didaktischen Ziele erreicht wurden. Diese Feed-

backs werden regelmäßig ausgewertet.

Besonders großes Interesse haben unsere Mit-

arbeiter im vergangenen Jahr für die von der

Bank organisierten Sprachkurse (Deutsch, Ita-

lienisch, Englisch) gezeigt. Die Volksbank hat

mehr als 10.000 Stunden für Sprachkurse aller

Stufen angeboten. Sehr erfreulich war die gro-

ße Teilnahme von vielen unserer italienischspra-

chigen Mitarbeiter aus den Provinzen Belluno,

Trient, Treviso, Pordenone und Venedig an den

Deutsch-Grundkursen.

Führen mit Zielen. Seit 2002 setzt die Volks-

bank das Management-Konzept „Führen mit

Zielen“ um. Das Konzept dient dazu, alle Aktivi-

täten der Mitarbeiter auf die Unternehmensziele

auszurichten und hilft ihnen dabei, sich auf das

Wesentliche zu konzentrieren.

Die Mitarbeiter erhalten – jeweils abgeleitet von

den Zielen der Bank – von ihrem jeweiligen Vor-

gesetzten ihre persönlichen Jahresziele. Die

Ein Blick in das Rechenzentrum der Volksbank Brixen gegen Ende der 60er Jahre: Die „elektronische Datenverarbeitungsanlage“ ermög-lichte bereits damals eine weitgehen-de Automatisierung der Bankarbeit, so zum Beispiel die Produktion der täglichen Kontoauszüge, die Zinsrechnungen für Abschlüsse, die Verwaltung der Darlehen, der Wech-selkredite und der Spareinlagen. Auch für die Real-time-Datenfern-verarbeitung mit den Zweigstellen eignete sich die Anlage.

64 // 65

hat beschlossen, die anreifenden Abfertigungs-

anteile in den Fonds einzuzahlen.

Beziehungen zu den Gewerkschaften. Die

Volksbank pflegt gute Beziehungen zu den

Gewerkschaften. Die Basis für dieses gute Be-

triebsklima ist die Einhaltung der Normen und

Abkommen. Zum Jahresende 2010 waren 90%

der Mitarbeiter in die Gewerkschaftsorganisati-

onen eingeschrieben.

Die Gewerkschafter haben in der Volksbank

über die vertraglich festgelegten Bereiche hin-

aus ein Vorschlagsrecht zu betrieblichen The-

men. Diese Vorschläge werden auch dem Ma-

nagement der Bank unterbreitet.

Besonders wichtig war im vergangenen Jahr

eine Reihe von Treffen der beratenden Kom-

mission (Gewerkschafter und Bank), die die

Weiterbildung zum Inhalt hatten. Dabei wurde

über die bereits bestehenden Weiterbildungs-

maßnahmen und über künftige Schulungen

beraten. Auch die Eingliederung der Brixner

Mitarbeiter in die Bozner Zentrale in der Siemens-

straße war ein wichtiger Gesprächspunkt. Die

frühzeitige und transparente Planung im Jahr

2010 stellte sich als Erfolgsfaktor für die Umset-

zung der Zentralisierung im Jahr 2011 heraus.

Auch die Abkommen zur Videoüberwachung

und die Vorschriften zur Nutzung von neuen

Technologien am Arbeitsplatz waren Inhalt der

Gespräche.

Der Freizeitclub. Dieser Verein organisiert Frei-

zeitaktivitäten für die Mitarbeiter. Darunter fallen

Sport-, Kultur- und gesellschaftliche Veran-

staltungen. Der Freizeitclub hat eine Reihe von

Abkommen mit Geschäften, Reisebüros etc.

abgeschlossen. Die Mitglieder des Freizeitclubs

können sich dadurch vorteilhafte Konditionen

sichern. Laut Statut sind alle Volksbank-Mitar-

beiter kostenlos im Freizeitclub eingeschrieben.

Im Jahr 2010 hat die Bank dem Freizeitclub ca.

63.000 Euro als Vergütung für die Aktivitäten

entrichtet. Zu den Veranstaltungen, die den

größten Anklang gefunden haben, zählten der

Wintersporttag im Skigebiet Karerpass, der

Ausflug nach Jesolo und der Familientag am

Erlebnisweg „Arte Sella“ in Borgo Valsugana.

Das Volksbank Running-Team wurde 2007 ge-

gründet und ist inzwischen auf 60 Mitarbeiter

angewachsen. Das Running-Team nimmt auch

an verschiedenen Firmenläufen teil.

Gesellschaftliche Ereignisse. Zur Tradition

zählen die Einladungen zu verschiedenen gesell-

schaftlichen Ereignissen, die von den

Zentralbereichen oder in den Filialen

organisiert werden.

Jährlich lädt die Volksbank alle Mit-

arbeiter zur Betriebsfeier in den Me-

raner Kursaal ein. Die Betriebsfeier

findet Mitte Dezember statt. Im Rah-

men dieser Feier werden die „Jubi-

läen“ gefeiert. Auch die Verlosung

von Reisegutscheinen unter den

Anwesenden ist bereits zur Tradition

geworden.

Mitarbeiterkonditionen. Die Volks-

bank räumt ihren Mitarbeitern für

deren Geldgeschäfte weiterhin

günstige Konditionen ein. Die An-

schaffung von Investitionsgütern und vor allem

der Bau oder Kauf der Erstwohnung wird durch

attraktive Zinskonditionen erleichtert.

Ein Bild aus den späten 60er Jahren, das in Brixen aufgenommen wurde: Hinter schweren Panzertü-ren liegen in den Kundensafes Geld, Wertpapiere und andere Wertgegen-stände.

4 Der Sozialbericht

Durch das Arbeitsverhältnis mit der Volksbank

sind alle Mitarbeiter – zusätzlich zu den gesetz-

lichen Vorschriften – durch eine Unfallpolizze

gegen das Berufsrisiko und das außerberufliche

Risiko versichert.

Unterstützungsfonds. Die Volks-

bank hat im Jahr 1973 einen Fonds

eingerichtet, der den Mitarbeitern

die teilweise Deckung der Arztspe-

sen zusichert. Er ergänzt die Leis-

tungen des gesamtstaatlichen

Sanitätsdienstes. Der Unterstüt-

zungsfonds kann nicht nur von Mit-

arbeitern, sondern auch von zu Las-

ten lebenden Familienmitgliedern

und von Volksbank-Mitarbeitern im

Ruhestand genutzt werden.

Der Fonds hat im abgelaufenen Jahr

vor allem Kosten für zahnärztliche

Leistungen rückvergütet. Weitere

Rückerstattungen wurden für Bril-

len, Kontaktlinsen, Facharzthono-

rare und für Krankenhaus- bzw.

Klinikaufenthalte im In- und Aus-

land, vorgenommen. Im Jahr 2010

sind die Rückvergütungen um 12 %

angestiegen. Der durchschnitt-

lich rückvergütete Pro-Kopf-Betrag ist leicht

gestiegen.

Der Unterstützungsfonds im Jahr 2010

Eingeschriebene 1.154

Mitarbeiter, die Vergütungen in Anspruch genommen haben 1.044

Ausgezahlte Rückvergütungen 691.000 Euro

Durchschnittl. rückvergüteter Betrag 662 Euro

Rentenfonds. Im Hinblick auf die Alterung der

Gesellschaft legt die Volksbank großen Wert auf

die Altersvorsorge. Im Jahr 1991 hat die Bank

ein Abkommen mit Previbank (früher Previ-

fondo) geschlossen. Der Fonds sammelt für ein-

geschriebene Mitarbeiter deren Kapitalanteile

für spätere Rentenleistungen ein. Diese Renten

werden zusätzlich zu den vom NISF/INPS aus-

gezahlten Renten bezahlt.

Der Gesamtbetrag, den der einzelne Mitarbeiter

als Rente erhält, reift durch monatliche Einzah-

lungen an. Als Berechnungsgrundlage dient die

Entlohnung. Die Volksbank trägt einen Anteil von

4 % (5 % für die älteren Eingeschriebenen), der

Mitarbeiter einen Anteil von 2 % (2,5 % für die

älteren Eingeschriebenen) bei. Dabei besteht für

die Mitarbeiter die Möglichkeit, den eigenen An-

teil bis auf 15 % zu erhöhen.

Je nach Wahl des Eingeschriebenen wird das

Geld im Versicherungsbereich oder im Finanz-

bereich angelegt. Für den Finanzbereich stehen

vier verschiedene Ertrags- und Risikoprofile zur

Verfügung.

Im Jahr 2010 wurden in den Fonds Beiträge in

der Höhe von 7,15 Mio. Euro eingezahlt. Davon

gingen ca. 2,5 Mio. Euro zu Lasten der Bank,

3,2 Mio. Euro waren Abfertigungs-Einzahlungen

und 1,41 Mio. Euro waren Einzahlungen der Mit-

arbeiter.

Die Gelder aus dem Rentenfonds Previbank

können entweder einmalig ausgezahlt werden

oder in Form einer Rente auf Lebenszeit. Die

Entscheidung darüber trifft der Versicherte zum

Zeitpunkt seiner Pensionierung.

Falls das Arbeitsverhältnis früher aufgelöst

wird, kann das angesammelte Kapital ausge-

zahlt werden, im Fonds zur Verwaltung bleiben

oder auf einen neuen Arbeitsvertrag übertragen

werden, falls dieser mit einer angeschlossenen

Bank erfolgt.

Alle Volksbank-Mitarbeiter sind in den Fonds ein-

geschrieben. Die große Mehrheit der Mitarbeiter

Die Einträge in die Sparbücher erfolgten in den 60er Jahren hand-schriftlich.

66 // 67

Rugby Mogliano

Centro studi musicali Paese

A.S.D. Calcio Marcon

In der Regel besitzen Sponsorverträge eine

mehrjährige Laufzeit und werden bei gegensei-

tigem Interesse erneuert. Im Jahr 2010 hat die

Volksbank rund 123 Vereine gesponsert. Die

Volksbank investiert ca. 75 % der Sponsoring-

gelder in den Sport, die restlichen 25 % gehen

zu Gunsten von Kultur, Sozialem und Umwelt.

Sponsoring 2010

Euro Anteil

Sport 439.235 75,10 %

Kultur 84.976 14,53 %

Soziales 60.672 10,37 %

Insgesamt 584.883 100 %

Diesem Betrag sind Tätigkeiten kleineren Aus-

maßes und begrenzter Tragweite hinzuzuzählen,

die direkt von den Filialen in den einzelnen Ort-

schaften verwaltet werden. Im Jahr 2010 belie-

fen sich diese Beiträge auf 105.000 Euro.

Die Ausgaben für das Sponsoring steigen konti-

nuierlich (von 2007 auf 2008 um 5 %, von 2008

auf 2009 um 8 % und von 2009 auf 2010 um

1,4 %).

Spenden. Spenden definieren wir als freiwillige

Leistungen für das Gemeinwohl, denen keine

Gegenleistung gegenübersteht. Diese Beiträge

stellt die Volksbank für gemeinnützige Zwecke,

aber auch für Kultureinrichtungen bereit. Tra-

ditionsgemäß teilt die Bank die zur Verfügung

stehenden Mittel den in ihrem Einzugsgebiet

tätigen lokalen Einrichtungen zu. Insgesamt

wurden im vergangenen Jahr 169.440 Euro an

Spenden vergeben. Folgende Initiativen wur-

den u. a. unterstützt:

Musik und Kirche

Young & Direct

Medicus Comicus

Gruppo Volontari Spinea

Regola di San Pietro Cadore

Scuola Musicale di Belluno

Spenden 2010

Euro

Kultur 90.340

Soziales 79.100

Insgesamt 169.440

Die Volksbank unterstützt die Sammlung von

Spenden für Maßnahmen im sozialen Bereich.

4 Der Sozialbericht

Sponsoring und Spenden

Die Volksbank engagiert sich langfristig für

gemeinnützige Projekte. Vor allem die Jugend

liegt ihr dabei am Herzen.

Sponsoring. Sponsoring sehen wir als unter-

nehmerische Aktivität, bei der sich Leistungen

und Gegenleistungen entsprechen. Die Volks-

bank unterstützt den Gesponserten, um dabei

definierte Marketingziele (Image, Bekanntheit,

etc.) zu erreichen. Die Sponsortätigkeit unter-

stützt neben Image und Bekanntheit auch die

Kundenbindung und führt zur Aufnahme neu-

er Geschäftsbeziehungen. Insgesamt beliefen

sich die Aufwendungen für das Sponsoring

auf 584.883 Euro (netto). Die Einsatzbereiche

reichen vom Sport über die Kultur bis hin zu

Sozialem und Bildung. Einen besonderen Fo-

kus legt die Bank auf die Unterstützung der Ju-

gendarbeit in den Sportvereinen. Im Jahr 2010

haben wir beispielsweise folgende Initiativen

unterstützt:

Ass. culturale Giorgio La Pira

Berufschule Bozen

Fair Cooking (Weltladen)

SG Körperbehinderte

Südt. Kulturinstitut

HC Bozen/Jugend

Neruda Volley

SSV Brixen Handball

SV Milland - Mini WM 2010

Jugendzentrum Naturns

KVW Bezirk Meran

Musik Meran

Symphonic Winds Meran

Jugendtreff ZEK

SSV Bruneck/Leichtathletik

Rugby Feltre

Centro Formazione Musicale Belluno

Società Filarmonica Trento

Karate Trento

A.S. Sportivando Trento

Die Geschäftspartner und Lieferanten

Bei der Wahl der Lieferanten achtet die Volks-

bank stets darauf, dass Aufträge vorwiegend

an unsere Kunden erteilt werden.

Daher sprechen wir vor allem Un-

ternehmen an, die im Einzugsge-

biet der Volksbank tätig sind. Ein

konkretes Beispiel: Grundsätzlich

werden für die Gestaltung oder die

Umstrukturierung von Filialen jene

Unternehmen eingeladen, die in den

Ortschaften ansässig sind, in denen

sich die Filialen befinden.

Dabei achtet die Volksbank darauf,

dass die Qualität der Produkte und

Dienstleistungen den von uns gefor-

derten hohen Ansprüchen entspre-

chen. Auch die Transparenz ist in

den Beziehungen zu den Lieferan-

ten wichtig. Die Rechnungen wer-

den in der Regel innerhalb von 30

Tagen nach Erhalt beglichen.

Im Jahr 2010 hat die Volksbank Auf-

träge und Abkommen im Gesamt-

betrag von über 39 Millionen Euro erteilt bzw.

abgeschlossen. Traditionsgemäß weist der

Auftragswert eine hohe Konzentration für den

EDV-Outsourcer Sec Servizi (Padua) und für

Beratungsdienstleistungen auf.

Wenn die Filiale geschlossen wird, beginnen für die Bankangestellten die umfangreichen Arbeiten für den Tagesabschluss. Im Bild tippt ein Mitarbeiter aus Brixen Beträge in die Rechenmaschine ein – im Jahr 1969.

68 // 69

sich auf der Rückseite oder im Impressum der

Drucksache. Eine ID-Nummer zeigt an, welches

Klimaschutzprojekt konkret unterstützt wurde.

Die Klimaneutralität für jedes Druckerzeugnis

wird durch ein Zertifikat bestätigt.

Im Mai 2010 hat sich die Volksbank zusam-

men mit Raiffeisenkasse und Sparkasse an der

Kampagne „Zähl mit – sei fit“ der Stiftung Vital

engagiert, die einen Anreiz für mehr Bewegung

und weniger Fahrten mit dem Auto setzte. Min-

destens 5000 Schritte täglich sollten es sein,

um das gesundheitliche Wohlbefinden zu stei-

gern, so lautete das Ziel. Im Rahmen der Bewe-

gungskampagne wurden 20.000 Schrittzähler

über die Filialen der Banken verteilt – tausende

Teilnehmer zählten damit mehr als 21 Millionen

Schritte.

Die Weltläden Südtirol sind Fachgeschäfte für

den fairen Handel und stellen eine Alternati-

ve zum gewohnten Konsumverhalten dar. Die

Volksbank hat im vergangenen Jahr drei Initi-

ativen in Zusammenarbeit mit den Weltläden

abgewickelt: Die Bank war Hauptsponsor der

„Fair Cooking Night“ in der Berufsschule Emma

Hellenstainer in Brixen, bei der hochwertige

Fair-Trade-Produkte aus den Weltläden mit der

Haubenküche kombiniert wurden. Zudem hat

die Bank die Geschenke für die Golfturniere

und die Weihnachtspakete für die Mitarbeiter

bei den Weltläden geordert.

4 Der Sozialbericht

Ökologie, Ressourcen-schonung und Klimaschutz

Kunden, Mitarbeiter, Mitglieder, Zulieferer und

Behörden vertrauen nicht nur darauf, dass die

Volksbank Innovationskraft und Produktivität

beweist, sondern auch, dass Umweltbelange

respektiert und hohe Maßstäbe an Gesundheit

und Sicherheit gesetzt werden.

Umweltschutz und Energieeinsparung sind für

unsere Bank wichtige Themen, bei denen wir

auf die Mitarbeit unserer Kunden setzen. So

können unsere Kunden zum Beispiel auf Kon-

toauszüge und Buchungsbelege verzichten, in-

dem sie diese Belege online abrufen. Im letzten

Jahr wurde daran gearbeitet, über den Service

E-Post noch mehr Dokumente online zur Verfü-

gung zu stellen.

Seit dem 1. Januar 2005 gilt europaweit

für neue PKW die Euro-4-Norm. Diese

Auflage gilt auch für den Fuhrpark der

Volksbank, wo der Großteil der Autos

über einen Partikelfilter verfügt. Beim

Autokauf wird auf Umwelt-Anforderun-

gen Rücksicht genommen.

Broschüren, Flyer, Poster und andere

Drucksorten der Volksbank werden seit

2010 „klimaneutral“ gedruckt. Das be-

deutet, dass die CO2-Emissionen, die

während des Druckprozesses entstan-

den sind, nachträglich über zertifizierte

Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. Das

Qualitätslogo „Klimaneutral gedruckt“ findet

Aufsichtsratssitzung in der Volks-bank Meran im Jahr 1986. Das Foto wurde anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Bank aufgenommen.

70 // 71

Michael Schwingshackl, Ressort Private Banking - Bozen

„Um erfolgreich zu sein, muss man seine Arbeit bes-

ser als andere machen. Wir bei der Volksbank wissen,

was unsere Kunden von uns erwarten - suchen für sie

nach den besten Lösungen. Und finden sie.“

Gesichter der VOLKSBANK

Sehr geehrte Mitglieder,

der Jahresabschluss der Volksbank zum 31. Dezember 2010 schließt mit folgendem Ergebnis:

KurzberichtundErgebnissederPrüftätigkeit

Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2010 hat der Aufsichtsrat die vom Gesetz, den Richtlinien der Banca d’Italia und der Natio-

nalen Berufskammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer empfohlenen Grundsätzen vorgesehene Prüfungstätigkeit ausgeübt.

Der vorliegende Bericht des Aufsichtsrats an die Mitgliederversammlung der Volksbank wurde in Übereinstimmung mit den Be-

stimmungen des Zivilgesetzbuches, insbesondere mit Artikel 2429 und Artikel 153, Absatz 1, ges.-vertr. Dekret Nr. 58 vom 24.

Februar 1998 erstellt.

ImHinblickaufdieimGeschäftsjahr2010ausgeführtePrüftätigkeitteilenwirderMitgliederversammlungFolgendesmit:

- Wir haben die Einhaltung der Gesetze, der Geschäftsordnungen und der Satzung sowie die Einhaltung der Grundsätze der

ordnungsgemäßen Geschäftsführung überwacht.

- Der Verwaltungsrat und die Generaldirektion haben uns alle geschäftsrelevanten Informationen zu den wichtigsten Geschäften,

welche sich auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage auswirken, zur Verfügung gestellt.

- Im Geschäftsjahr 2010 haben wir an allen Sitzungen des Verwaltungsrats und des Vollzugsausschusses teilgenommen und

durch regelmäßige Prüfungen die ordnungsgemäße Geschäftsführung sichergestellt.

- Die Verwaltungsratsbeschlüsse und Umsetzungsmaßnahmen sind gesetzes- und satzungskonform, keinesfalls offensichtlich

unvernünftig, unbedacht oder leichtsinnig, stellen keinen potenziellen Interessenkonflikt dar, stehen weder im Widerspruch zu

den Beschlussfassungen der Mitgliederversammlung noch wirken diese sich nachteilig auf das Bankvermögen aus.

- Es wurde eine Organisationsmodell gemäß den Vorgaben des ges.-vertr. Dekrets Nr. 231/2001 eingesetzt. Während der perio-

dischen Treffen wurden Informationen mit der Aufsichtsbehörde ausgetauscht.

- Wir haben die Angemessenheit und das ordnungsgemäße Funktionieren des Organisationsaufbaus, des internen Kontrollsys-

tems, des bankenbetrieblichen Rechnungslegungs- und Verwaltungssystems sowie dessen Verlässlichkeit im Hinblick auf die

ordnungsgemäße Darstellung der Geschäftsvorgänge geprüft.

- Wir haben Gespräche mit Vertretern der Rechnungsprüfungsgesellschaft BDO Ag geführt, welche im Sinne von Artikel

2409-septies, Z.G.B. mit der Rechnungsprüfung betraut wurde. Zu keinem Zeitpunkt wurden abweichende Meinungen oder

Einschätzungen geäußert oder relevante Zahlen und Informationen erfasst, welche im vorliegenden Bericht angeführt werden

müssten.

- Wir haben die Einhaltung der im Sinne von Artikel 2391-bis, Z.G.B. vorgesehenen Verpflichtung zur Anwendung von Bestimmun-

gen, welche sicherstellen sollen, dass Geschäfte mit nahe stehenden Personen substantiell und verfahrensmäßig ordnungsge-

72 // 73

Bericht des Aufsichtsrates

VERMÖGENSSITUATION IN EURO 31.12.2010

Aktiva 5.247.725.066

Passiva 4.709.814.013

Eigenvermögen und Reingewinn 537.911.053

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG IN EURO 31.12.2010

Erträge und Gewinne 298.011.025

Aufwendungen und Verluste 280.571.668

Jahresgewinn 17.439.357

5 Abschluss

Bericht des Verwaltungsrates zum Geschäftsjahr 2010

Der Gewinn des Jahres 2010und das Reinvermögen

Der Reingewinn des Jahres 2010 beträgt 17.439.357 Euro mit einem Rückgang von

31,8 % im Vergleich zum Vorjahr.

Der Verwaltungsrat unterbreitet folgenden Vorschlag zur Verteilung des Reingewinns:

an die gesetzliche Rücklage 1.800.000 Euro

an der außerordentlichen Rücklage 5.238.261 Euro

als Dividende an die Mitglieder in Höhe von 0,30 Euro je Aktie 10.401.096 Euro

17.439.357 Euro

Nach der Verteilung des Reingewinns, wie vom Verwaltungsrat vorgeschlagen, erhö-

hen sich die Vermögensrücklagen um 7.038.261 Euro. Das gesamte Eigenvermögen

unserer Bank beläuft sich demnach auf 527.509.957 Euro, mit einer Zunahme von

1,5% gegenüber 2009.

Bozen, am 25. März 2011

Der Verwaltungsrat

74 // 75

VERMÖGENSBILANZ ZUM 31.12.2010

2010 2009

Aktiva

10. Kassenbestand und liquide Guthaben 41.452.190 35.354.852

20. Zum Handel gehaltene Finanzaktiva 296.914.840 261.919.858

40. Zum Verkauf freie Finanzaktiva 86.678.042 128.607.050

50. Bis zur Fälligkeit gehaltene Finanzaktiva 11.552.496 11.415.985

60. Forderungen an Kreditinstitute 50.429.906 51.629.321

70. Forderungen an Kunden 4.512.655.378 4.438.089.947

100. Beteiligungen 516.457 4.048.961

110. Materielle Anlagewerte 118.451.859 122.205.811

120. Immaterielle Anlagewerte 45.123.046 46.371.681

- davon: Geschäfts- und Firmenwert 40.392.116 40.392.116

130. Steuerforderungen 40.830.464 41.596.565

a) laufende 28.002.150 25.915.127

b) vorzeitige 12.828.314 15.681.438

150. Andere Aktiva 43.120.388 50.650.618

Gesamtsumme der Aktiva 5.247.725.066 5.191.890.649

mäß und transparent abgewickelt werden, geprüft. Diese wurden in einer Geschäftsordnung formalisiert und am 25. Novem-

ber 2010 vom Verwaltungsrat genehmigt. Diesbezüglich haben wir keine weiteren Anmerkungen anzuführen. Die Geschäfte

mit nahe stehenden Personen wurden im Abschnitt „H“ des Anhangs zum Jahresabschluss und im entsprechenden Kapitel

des Geschäftsberichts dargelegt.

- Wir stellen fest, dass uns keine Anzeigen im Sinne von Artikel 2408, Z.G.B. seitens der Mitglieder, noch Berichte oder nen-

nenswerte Beschwerden seitens Dritter zugegangen sind.

Vorschläge betreffend den Jahresabschluss und dessen Genehmigung sowie in den Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats

fallende Aspekte

ZumJahresabschlusszum31.12.2010stellenwirFolgendesfest:

- Gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO Ag, mit der im Sinne von Arti-

kel 2409-bis Z.G.B. vorgeschriebenen gesetzlichen Rechnungsprüfung der Volksbank betraut, auf deren Bericht wir an dieser

Stelle verweisen.

- Der Bericht der beauftragten Rechnungsprüfungsgesellschaft vom 5. April 2011 enthält keine Vorbehalte, Beanstandungen

oder Empfehlungen.

- Wir haben die Gliederung des Jahresabschlusses, dessen allgemeine gesetzliche und auch aufsichtsrechtliche Regelkon-

formität in Bezug auf Erstellung und Gliederung nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IAS/IFRS und den

im Rundschreiben Nr. 262 der Banca d’Italia vom 22. Dezember 2005 enthaltenen Anweisungen und dessen nachfolgende

Fassungen betreffend die Schemen und Regeln zur Erstellung der Abschlüsse von Banken geprüft.

- Der Anhang enthält die Bewertungskriterien, die Detailposten der Vermögenssituation - der Geschäftswert und die sonstigen

Vermögenswerte wurden einem Werthaltigkeitstest (impairment test) unterzogen - und der Gewinn- und Verlustrechnung und

alle sonstigen Angaben, welche für eine ordnungsgemäße, wahrheitsgetreue und von der Rechnungsprüfungsgesellschaft

geteilte Darstellung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage der Bank erforderlich sind.

- Der Geschäftsbericht des Verwaltungsrats enthält eine angemessene Darstellung der Geschäftsentwicklung im laufenden

Jahr und analysiert die Situation der Bank, die Geschäftsentwicklung und das Geschäftsergebnis korrekt, ausgewogen und

eingehend. Der Bericht wurde in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen erstellt; diesbezüglich haben wir keine

nennenswerten Anmerkungen anzuführen.

- Die Verwaltungsratsmitglieder mussten keine Abweichungen im Sinne von Artikel 2423, Absatz 4, Z.G.B. durchführen;

- Herr Wolfgang Plattner, hierfür verantwortlicher leitender Angestellter, hat eine Bestätigung zum Jahresabschluss im Sinne von

Artikel 154-bis ges.-vertr. Dekret Nr. 58/98 ausgestellt.

- Wir bestätigen den Gewinn des Geschäftsjahres 2010 in Höhe von 17.439.357 Euro und laden die Mitglieder ein, den Vor-

schlag des Verwaltungsrats zur Ergebnisverwendung zu genehmigen.

Der Aufsichtsrat bestätigt, dass der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2010 ordnungsgemäß erstellt wurde und eine wahr-

heitsgetreue Darstellung der Vermögens- und Finanzlage und des Geschäftsergebnisses der Volksbank liefert.

Der Aufsichtsrat stimmt der Genehmigung des von der Bank erstellten Jahresabschlusses und dem Vorschlag des Verwaltungs-

rats zur Verwendung des Ergebnisses zu.

Bozen, am 5. April 2011

DerAufsichtsrat

Heinz Peter Hager - Präsident

Georg Hesse - effektives Mitglied

Joachim Knoll - effektives Mitglied

5 Abschluss

76 // 77

„In unserem Kerngeschäft haben wir uns

zuletzt verbessert. Das ist auf die vorsichtige

Geschäftsgebarung und die gute Kreditüberwachung

zurückzuführen. Ich bin froh, dass ich dazu einen

Beitrag leisten konnte.“

Gesichter der VOLKSBANK

Salvatore Binetti, Beratungszentrum Corporate Venedig

78 // 79

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG ZUM 31.12.2010

2010 2009

10. Zinserträge und ähnliche Erträge 147.773.256 196.292.971

20. Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen (41.329.729) (68.514.237)

30. Zinsüberschuss 106.443.527 127.778.734

40. Aktivkommissionen 71.638.343 51.116.990

50. Passivkommissionen (4.527.064) (4.788.496)

60. Kommissionsüberschuss 67.111.279 46.328.494

70. Dividenden und ähnliche Erträge 324.363 4.378.409

80. Handelsergebnis (2.688.546) 6.175.815

100. Gewinne (Verluste) aus dem Verkauf oder Rückkauf von: (625.157) (816.186)

a) Krediten (2.058.416) 0

b) zum Verkauf freie Finanzaktiva 910.706 (1.205.795)

c) bis zur Fälligkeit gehaltene Finanzaktiva 13.774 27.614

d) Finanzpassiva 508.779 361.995

110. Ergebnis aus Finanzaktiva und Finanzpassiva bewertet nach fair value 231.464 81.111

120. Überschuss Zins / Dienstleistungsgeschäft 170.796.930 183.926.377

130. Wertberichtigungen, Auflösung von Wertbericht f. Wertminderung von: (8.567.502) (23.991.865)

a) Krediten (8.225.384) (23.832.693)

b) zum Verkauf freie Finanzaktiva (83.785) 0

c) bis zur Fälligkeit gehaltene Finanzaktiva 0 0

d) sonstige Finanzgeschäfte (258.333) (159.172)

140. Ergebnis aus der Finanztätigkeit 162.229.428 159.934.512

150. Verwaltungsaufwendungen: (123.237.533) (118.088.230)

a) Personalaufwand (74.971.859) (72.517.503)

b) sonstige Verwaltungsspesen (48.265.674) (45.570.727)

160. Rückstellung an den Fonds für Risiken und Belastungen (2.045.544) (309.200)

170. Wertberichtigungen auf materielle Anlagewerte (10.248.848) (11.329.337)

180. Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte (1.826.821) (2.029.268)

190. Sonstige betriebliche Aufwendungen/Erträge 9.080.932 12.546.853

200. Operative Betriebskosten (128.277.814) (119.209.182)

210. Gewinne (Verluste) aus Beteiligungen (2.085.889) 0

240. Gewinne (Verluste) aus Veräußerung von Anlagegütern (38.463) 18.918

250. Gewinn (Verlust) der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern 31.827.262 40.744.248

260. Steuern auf den Gewinn der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (14.387.905) (15.162.175)

270. Gewinn (Verlust) der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nach Steuern 17.439.357 25.582.073

290. Reingewinn (Verlust) des Geschäftsjahres 17.439.357 25.582.073

5 Abschluss

VERMÖGENSBILANZ ZUM 31.12.2010

2010 2009

Passiva und Posten des Eigenvermögens

10. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 538.737.887 274.484.035

20. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.177.872.183 2.197.386.890

30. Wertpapiere im Umlauf 1.218.166.177 1.533.082.049

40. Handelsfinanzpassiva 15.310.171 17.295.252

50. Zum fair value bewertete Finanzpassiva 605.330.440 491.451.095

80. Steuerverbindlichkeiten 34.885.128 42.250.510

a) laufende 11.216.938 19.651.883

b) latente 23.668.190 22.598.627

100. Andere Passiva 99.026.334 83.768.984

110. Abfertigungsfonds 17.868.008 19.986.629

120. Risikofonds und Fonds für Belastungen: 2.617.685 1.897.200

a) Pensionsergänzungen und ähnliche Verpflichtungen 0 0

b) andere Fonds 2.617.685 1.897.200

130. Bewertungsrücklagen 72.932.013 72.101.724

160. Rücklagen 232.426.318 217.490.843

170. Rücklagen aus Aufpreis für Aktien 145.772.727 145.772.727

180. Kapital 69.340.638 69.340.638

200. Reingewinn (Verlust) des Geschäftsjahres 17.439.357 25.582.073

Gesamtsumme der Passiva und des Eigenvermögens 5.247.725.066 5.191.890.649

80 // 81

BOZEN

Auer

Bozen (13)

Brixen (4)

Bruneck (3)

Eppan

Feldthurns

Franzensfeste

Gargazon

Kaltern (2)

Kiens

Klausen

Laas

Lana

Latsch

Latzfons

Leifers

Lüsen

Mals

Meran (5)

Mühlbach

Naturns

Neumarkt

Ratschings

Sand in Taufers

Schenna

Schlanders

Seis

St. Leonhard in Passeier

St. Lorenzen

St. Ulrich

Steinhaus

Stern

Sterzing

Toblach

Vahrn

Vals

Vintl

Völs am Schlern

Welsberg

Welschnofen

Wolkenstein

TRIENT

Ala

Arco

Borgo Valsugana

Cavalese

Cles

Fondo

Lavis

Mezzolombardo

Moena

Mori

Pergine

Riva del Garda

Rovereto (2)

Tione

Trento (4)

Villa Lagarina

BELLUNO

Auronzo di Cadore

Belluno (3)

Cencenighe Agordino

Cortina d’Ampezzo

Domegge di Cadore

Dosoledo

Feltre

Forno di Zoldo

Limana

Longarone

Mel

Padola

Ponte nelle Alpi

San Pietro di Cadore

Santa Giustina

Santo Stefano di Cadore

Sedico

Tai di Cadore

Valle di Cadore

PORDENONE

Cordenons

Pordenone

Sacile

TREVISO

Castelfranco Veneto

Conegliano (2)

Crocetta del Montello

Mogliano Veneto

Oderzo

Paese

Pieve di Soligo

Preganziol

Spresiano

Treviso

Valdobbiadene

Vittorio Veneto

VENEDIG

Fossò

Marcon

Martellago

Mira

Mirano

Noale

Oriago di Mira

Portogruaro

San Donà di Piave

Spinea

Venedig (3)

Die 133 Volksbank-Filialen

5 Abschluss

Die Volksbank ist als Regionalbank neben dem

Heimatmarkt Südtirol in den Provinzen Trient,

Belluno, Treviso, Pordenone und Venedig tätig.

Zum Stand Ende Dezember 2010 verfügte die

Volksbank über 133 Geschäftsstellen.

TN

BL

BZ

PN

TV

VE

Herausgeber

Volksbank

Siemensstraße 18

I – 39100 Bozen

Tel: 0039-0471-996111

Fax: 0039-0471-979188

www.volksbank.it

[email protected]

Redaktion

Jutta Perkmann

Konzeption

Ressort Kommunikation

IdeeundGrafik

Fotos

Oskar Dariz

Druck

Longo AG, Bozen

Impressum

Hinweise

Mit „Mitarbeiter“ sprechen wir selbstverständlich alle Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeiter an, wenn dies der leichteren

Lesbarkeit im Textfluss dient.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei

der Errechnung der Veränderungsdaten können geringfü-

gige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus den nicht

gerundeten Rechnungsgrundlagen auftreten.

Redaktionsschluss

1. April 2011

www.volksbank.it