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D a s F a c h m a g a z i n f ü r d i e W o h n u n g s w i r t s c h a f t

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„Ein guter Malereibetriebmacht Ihnen keinen Strich durch Ihre Wünsche“,sagt Ulrich Temps, Geschäftsführer des gleichnamigenMalereibetriebs mit Sitz in Neustadt. Manchmal tuter es aber doch. Wie zum Beispiel im Sonnenweg 9 in Hannover. Denn bei der Sanierung des Mehr-familienwohnhauses legte der Bauherr nicht nur Wertauf ein gut durchdachtes energetisches Konzept.Es galt zudem, auch die Anmutung des Gebäudes,das exemplarisch für den Baustil der Fünfzigerjahrewar, in das 21. Jahrhundert zu überführen. DemBauherrn ist mit seinem Vorhaben ganz nebenbeider Beweis gelungen, dass gute Gestaltung undWärmedämmung einander nicht ausschließen. Umdem Wohnhaus ein individuelles Erscheinungsbildzu geben, setzten die Architekten Brandenburg undTebarth auf eine Technik, die fast schon in Verges-senheit geraten ist: den Besenstrich. Was es dazubraucht: handwerkliches Können, gute Materialienund den „passenden Besen“.

Die Technik geht zurück bis ins Mittelalter. Seinerzeithat man die Putzflächen mit gewässerten Reisig-bunden bearbeitet, um ihnen eine entsprechendeStruktur zu geben. Mal wurde gedrückt, mal gezogen,geschlagen oder gestupft. Etliche Oberflächen vonGründerzeit- und Jugendstilbauten sind heute nochso gestaltet. Inzwischen erlebt die traditionelle Hand-werkstechnik bei der Fassadengestaltung auch imNeubau wieder eine kleine Renaissance – zumindestdann, wenn Bauherren, Architekten und Handwerkergemeinsam den Anspruch haben, Gebäuden mit-hilfe von Form, Farbe und Struktur ein Gesicht miteinem eigenen Charakter zu geben. Auch die SAGAin Hamburg gab dem Neubau im Luruper Weg mitder Besenstrichtechnik eine markante Optik (sieheSeite 14).

B a u h e r r :PrivatS t a n d o r t :Sonnenweg 9, Hannover, DEA r c h i t e k t :btp architekten BDA brandenburg tebarth partnerschaft mbB, Hannover, DES t o - L e i s t u n g e n :Fassadendämmsystem (StoTherm Mineral) mit Klinkerriemchen und Oberputzen (Stolit® Effect mitBesenzugoptik, StoNivellit®, gefilzt), Fassadenfarbe(StoColor X-black), Fassadenelemente (StoDecoLine)F a c h h a n d w e r k e r :temps GmbH Malereibetriebe, Neustadt, DE

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06 schwerpunktWas kann Hightech für eine Stadt leisten? Und wie viel Hightech tut eigentlichtatsächlich not? Fest steht: Daten sind die heimliche Währung. Und die lassen sichinternationale Wirtschaftskonzerne gerne etwas kosten. Noch gibt es Widerstände in den Kommunen. Das gelingt denjenigen am besten, die das Zepter nicht aus derHand geben wollen und eine eigene digitale Strategie für ihre Stadt entwickeln. EineSituationsbeschreibung, was sich in deutschen Städten tut.

11 o-tonOb autonomes Fahren die Lebensqualität in einer Stadt verbessert? Dr. Michael Denkelund Jürgen Häpp haben einen differenzierten Blick auf die Technik. Die beiden Architekten und Stadtplaner vom internationalen Büro AS+P Albert Speer + Partnersehen in der Digitalisierung zwar ein mächtiges Instrument, aber kein Allheilmittel.

14 fallbeispielWas wäre die Freie und Hansestadt Hamburg ohne die SAGA Unternehmensgruppe?Immer noch eine attraktive deutsche Metropole. Allerdings mit Bewohnern und Zuzüglern, die noch mehr unter einem unzureichenden Wohnungsangebot zu leidenhätten. 10.000 Wohnungen sollen jährlich neu geschaffen werden. 20 Prozent davongehen inzwischen auf das Konto der SAGA.

18 immobilienporträtsSenftenberger Ring, Berlin, DESaarstraße, Hoppstädten-Weiersbach, DE

20 gestaltung Der kreative Umgang mit Farbe, Materialien und ihrer Verarbeitung bietet für die Gestaltung von Fassaden große Chancen und Möglichkeiten, im Stadtbild schöne Akzente zu setzen. Auch im Neubau. Und erst recht mit gedämmten Fassaden. In Hannover zeigt die WGH-Herrenhausen eG mit ihrem Projekt „Wohnen am Burg-garten“, dass gerade die feinen Details manchmal den ganz großen Unterschied ausmachen.

23 technikStoColor Dryonic® S: Der Sonnenschirm für die Fassade20 Jahre StoTherm Wood: Fassade ökologisch dämmen

26 weltweitNeom sorgt für Aufmerksamkeit. Zumindest kurzfristig. Ob die geplante Megastadt,die in der saudi-arabischen Wüste entstehen soll, ihrer namentlichen Bedeutung „neue Zukunft“ gerecht wird? Dazu müsste sie tatsächlich gebaut werden. Ein Deutscher hat die Projektleitung inne.

impressum

HerausgeberSto SE & Co. KGaA Ehrenbachstraße 1 DE-79780 Stühlingen T 07744 57-0 F 07744 57-2178 [email protected] www.sto.de

Redaktion Anne BambauerJörg KlausCarolin LöfflerAlexandra MaySabine PhilippTill Stahlbusch

Verlag Alexandra May Investor + Public RelationsStrohschnitterweg 1f DE-65203 Wiesbaden www.alexandra-may.com

Diese Veröffentlichung sowie alle in ihr enthaltenen Artikel und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Herausgeberin, Redaktion oder Verlagübernehmen keine Verantwortung für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Illustrationen.

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„Die Zukunft unserer Erde wird in den Städten entschieden“

Wenn die Prognosen halten, was sie versprechen, sind Städte auchin Zukunft der Lebensraum schlechthin. Bereits heute lebt mehr alsdie Hälfte der Weltbevölkerung urban. Auch in Deutschland hältder Zuzug in die Metropolen an. Trotz der Wohnungsengpässe.Über 30 Prozent der Einwohner Deutschlands haben sich schon fürdas Leben in einem der elf Agglomerationsräume entschieden. Undjedes Jahr kommen mehr Menschen hinzu. Die Verstädterung hatweitreichende Auswirkungen. Nicht nur auf die Nachfrage nachWohnraum, sondern auch auf die Funktionsfähigkeit einer Stadt.Denn: Wie organisiert man das, wenn die Mehrzahl der Erdbe-wohner auf drei Prozent der Erdoberfläche lebt? „Die Zukunft unserer Erde wird in den Städten entschieden“, sagen deshalb die

Experten. Die Digitalisierung soll dabei helfen, die fortschreitendeVerstädterung mit den Anforderungen der „Metropolisten“ an einen„emissionsarmen, sauberen und grünen“ Lebensraum in Einklangzu bringen. An vielen Orten hat man sich inzwischen auf den Weggemacht, den komplexen Lebensraum Stadt neu zu organisieren.Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bun-desamt für Bauwesen und Raumordnung hat sich intensiv damitbeschäftigt, wie die „digitale Transformation in den Kommunennachhaltig gestaltet werden kann“. Die Ergebnisse dieser fachlichenAuseinandersetzung sind schließlich in die Erarbeitung der „SmartCity Charta“ eingeflossen.

Aber wie wird aus der Theorie nun gelebte Praxis?

Es ist wie so oft im Leben: Man muss die Chancen erkennen undgleichzeitig die Risiken im Blick behalten. Für Städte bedeutet das:Wenn sie die neuen Technologien einsetzen wollen, um das Zu-sammenleben von Menschen in hoch verdichteten Lebensräumenintelligent zu organisieren, dürfen sie das Zepter nicht aus der Handgeben. Auch wenn die finanziellen Verlockungen, die sich ihnenauftun, mitunter sehr groß sind. Neben der Offenheit gegenübersmarten Lösungen brauchen die kommunalen Entscheidungsträgerdeshalb in erster Linie einen verlässlichen Wertekanon, wenn siedas Vertrauen der Bürger nicht verspielen wollen. Denn Hand aufsHerz: Wer will sich schon auf die Rolle eines transparenten Daten-lieferanten reduzieren lassen, geschweige denn das Versuchskanin-chen in einem digitalen Experiment mit ungewissem Ausgang sein?Das Schwerpunktthema der vorliegenden Ausgabe zeigt auf, wiesich Kommunen in Deutschland auf den Weg gemacht haben, eine„smarte City“ zu werden. Was aus den Beispielen deutlich wird:Die Herausforderungen, die sie dabei meistern müssen, sind enorm.Und um die Verantwortung, die sie tragen, sind sie ebenfalls nichtzu beneiden.

Ich wünsche Ihnen eine smarte Lektüre.

Herzlichst grüßt Sie Ihr

ppa. Heiner RöhrLeiter Region DeutschlandSto SE & Co. KGaA

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Max Orgeldinger, Chefstratege bei TLGG Consulting,Berlin

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Innovativ + intelligent = smart?Die Elektronikkonzerne haben die smarte Stadt schonlängst für sich entdeckt. Aus nachvollziehbaren Gründen.Der Markt verspricht enorme Wachstumsraten: laut einer Studie, die im Auftrag von Bosch erstellt wurde, jährlich um 19 Prozent. Bis 2020 könnte in diesem Segment ein Volumen von 680 Milliarden Euro erreichtwerden. Der unregulierte Einbau von Sensoren und Co.kann jedoch zu Wildwuchs und Chaos führen. Für die Kommunen wächst jedenfalls der Handlungsdruck. Fast alle stehen allerdings noch am Anfang.

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Die gelben Leihräder der Firma oBike haben München regelrechtüberflutet. Mittlerweile sind es 7.000 an der Zahl und sie stehennahezu überall herum. Denn eine feste Fahrradstation gibt es nicht.Die Nutzer können die Drahtesel innerhalb des Einzugsgebiets imöffentlichen Raum abstellen. Leider tun sie das auch oft dort, wosie andere behindern: auf Gehwegen, vor Einfahrten oder in Parks.Das sogenannte „Free-Floating-System“ anderer Anbieter hat auchin Frankfurt und Berlin für Unmut gesorgt. Bei oBike kommen nochweitere, besondere Aspekte hinzu: Das Unternehmen zeichnet Datenauf und zieht die defekten Räder offenbar nicht aus dem Verkehr,wie Kritiker auf der Facebookseite des singapurischen Unternehmensbemängeln. „Innerstädtische Projekte wie die Bereitstellung vonLeihrädern sollten gut geplant sein und nicht sich selbst überlassenwerden. Sonst kann das schnell zu chaotischen Zuständen führen“,kommentiert Matthias Trénel, Geschäftsführer von Zebralog. DasConsultingunternehmen mit Schwerpunkt auf Beteiligungsprojektenist verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts City2-Share und organisiert mit der Green City e.V. den Bürgerdialog für

das Modellvorhaben in den Münchener Stadtteilen Untersendlingund Isarvorstadt. „Bei City2Share geht es primär darum, innovativeMobilitätskonzepte unter Realbedingungen zu testen und weiter-zuentwickeln. Und Mobilität über verschiedene Knotenpunkte undüber verschiedene Verkehrsträger hinweg zu ermöglichen: vomöffentlichen Nahverkehr über Elektroautos bis hin zu Leihrädern“,erklärt der studierte Psychologe und Verhaltensforscher. Projekt-partner im Bereich der Leihräder ist das Mietradsystem MVG Rad,eine Tochter der Münchner Verkehrsgesellschaft. Hier erfolgt dieRückgabe im Regelfall über feste Stationen. „Mittelfristig sollen dieMobilitätskonzepte so attraktiv werden, dass die Bürger auf eigeneFahrzeuge verzichten können“, so Trénel.

Vonnöten: ein Datentreuhänder

Im kanadischen Toronto geht man noch einen Schritt weiter. MitQuayside soll auf 356 Hektar ein smartes Stadtviertel entstehen:mit selbstfahrenden Taxen und unterirdischer Müllentsorgung. Das

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Vorhaben ist in die Kritik geraten, weil mit Sidewalk eine Tochterdes Alphabet-Konzerns beteiligt ist, zu dem auch Google gehört.Und dessen Geschäftsmodell beruht bekanntermaßen auf der kom-merziellen Nutzung von Daten. Die Verantwortlichen sind sich dieserProblematik durchaus bewusst. „Bei dem Projekt Quayside soll einTreuhänder die Daten verwalten. Darüber hinaus sollen nur nichtpersonenbezogene Daten der Allgemeinheit zugänglich gemachtwerden“, erklärt Trénel. Das sei nicht immer selbstverständlich. Ihmhabe ein städtischer Mitarbeiter berichtet, dass ein großer Technolo-giekonzern auf ihn zugekommen sei und ihm angeboten hätte,kostenlos Sensoren in Haltestellen einzubauen. Der Mitarbeiter hattedankend abgelehnt. Trénel befürchtet jedoch, dass solche Offertenin anderen Städten auf offene Ohren stoßen werden. Damit könntenWirtschaftskonzerne Daten erheben, ohne die Zivilgesellschaft ein-zubinden oder sie an den Daten partizipieren zu lassen. Er be-fürchtet zudem, dass solche unkoordinierten Einzellösungen zueinem digitalen Wildwuchs in den Kommunen führen könnten.Mit vielen nicht kompatiblen Systemen, die verhindern, dass dieDaten sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Man sprichthier auch von Datensilos. Daten, die etwa an Bushaltestellen ge-

sammelt werden, könnten dann nicht mehr an Ordnungskräfteweitergeleitet werden, die bei Veranstaltungen die Besucherströmeregeln.

Die Stadt als Ökosystem begreifen

„Städte dürfen sich das Thema nicht aus der Hand nehmen lassen.Sie müssen eine digitale Agenda aufbauen und eine langfristigeStrategie entwickeln“, so Trénel abschließend. Nicole Gaiziunas,Managing Director & Co-Founder der XU Corporate EducationGmbH, Berlin, kann diesem Fazit nur zustimmen. „Die wichtigsteHerausforderung beim Umsetzen der Smart-City-Projekte liegt inden Bereichen Vision und Strategie.“ Den Grund dafür sieht dieBetriebswirtin auch in der enormen Dynamik und Komplexität einerStadt, die sie gerne mit einem organischen Ökosystem vergleicht.„Man kann es nur begreifen, wenn man deren Zusammenspielanalysiert und nicht nur die einzelnen Elemente.“ Aus diesem Grundmüsse man sich auch von der Illusion verabschieden, dass man eineStadt komplett durchplanen und durchsteuern kann. Das sei reineHybris und habe schon vor der Digitalisierung nicht geklappt.

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Eine der zentralen Fragen: Wenn im 21. Jahrhundert alles immer digitaler wird, woher kommt dann die Energie, die für die Technik benötigt wird?

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Als Negativbeispiel nennt sie die am Reißbrett geplante Stadt Songdoin Südkorea. Die Planstadt liegt etwa 60 Kilometer von der Haupt-stadt Seoul entfernt und sollte die aus allen Nähten platzende Ka-pitale entlasten. „Solche Städte leben nicht. Sie sind keine Hotspotsder Kreativität und keine gesellschaftlichen Motoren.“ Wie Gaiziu-nas festhält, braucht es vor allem sinnvolle Use Cases, die nur imRahmen von Partnerschaften zwischen der Kommune, privatenUnternehmen, Forschungseinrichtungen und Bürgerinitiativen ent-stehen könnten. „Entscheidend ist, eine Vision für die Kommune zuhaben: Was ist das für eine Stadt, in der wir künftig leben wollen?Erst wenn dieses generelle Bild existiert, kann man sich die Fragestellen, ob Technologie dabei helfen kann.“ Simone Schlosser, Kaufmännische Geschäftsführerin der Digital-stadt Darmstadt GmbH, vertritt ebenfalls diese Ansicht: „Es gehtdarum, die Stadt lebenswerter zu gestalten. Und nicht darum, Tech-nik zu verbauen, die letzten Endes keinen sinnvollen Beitrag dazuleisten kann.“ Die GmbH wurde gegründet, nachdem Darmstadt denWettbewerb „Digitale Stadt“ gewonnen hatte, da man in einersolchen Struktur schneller und flexibler agieren kann. Denn dieZeit ist knapp. Der Projektzeitraum läuft von 2018 bis Ende 2019.Innerhalb dieser zwei Jahre soll Darmstadt zu einer digitalen Mo-dellstadt ausgebaut werden. So das Ziel des Wettbewerbs, der vomIT-Verband Bitkom und dem Deutschen Städte- und Gemeinde-bund initiiert wurde. Die Stadt kann in diesem Zeitraum auf Pro-dukte und Dienstleistungen in zweistelliger Millionenhöhe zugreifen.Daneben wurden Fördermittel vom Land Hessen zugesagt, die anbestimmte Projekte gebunden sind. Für Darmstadt ist der Wettbe-werb eine Chance, das Thema „Smarte Stadt“ in einem breiterenRahmen umzusetzen. Nun steht die Stadt vor der Aufgabe, inno-vative Lösungen für die Bereiche Energie, Verkehr, Verwaltung,Gesundheit, Bildung, Handel, Sicherheit und Gesellschaft umzu-setzen. Die größte Herausforderung bei diesem Vorhaben sieht Simone Schlosser darin, diese unterschiedlichen Bereiche und Dis-ziplinen unter einen Hut zu bringen, um eine ganzheitliche Lösungzu finden. Aktuell baut die GmbH die dazu nötigen Strukturenauf. Die Projektmitarbeiter kommen aus der Stadt und Stadtwirt-schaft, von den Darmstädter Hochschulen und den Instituten. Sokonnte Professor Dr. Michael Waidner, Leiter des Fraunhofer-Institutsfür Sichere Informationstechnologie SIT, als Chief Digital Officer(CDO) gewonnen werden. Datenschutz und Datensicherheit stehen

über allen Projekten. Auch die Hochschulen sindinvolviert. So wurde an der TU Darmstadt unteranderem der neue Forschungsbereich Resilienz ein-geführt. Hier geht es darum, technische Systemeso zu konzipieren, dass sie bei einer Störung nichtvollständig ausfallen. Speziell in Darmstadt arbeitendie Forscher an einem Ausfallsystem für die Strom-versorgung. Nach Ablauf des Projekts wird die GmbH wiederaufgelöst. Schlosser kann sich jedoch vorstellen,dass im Anschluss eine Stabsstelle in der Stadtgebildet wird, in der das Thema „Digitale Stadt“dann nachhaltig weiterentwickelt wird. Denn Tech-nik stehe nie still. Digitalisierung sei ein laufenderProzess.

Knackpunkt City-Logistik

Von Darmstadt zurück zur City2Share nach München. In dem Projektsollen auch innovative Lösungen für den Lieferverkehr untersuchtwerden. Im Blickpunkt ganz besonders die sogenannte „letzteMeile“. Denn gerade die Auslieferung an den Endkunden erhöhtdas Verkehrsaufkommen enorm. Erschwerend kommt hinzu, dassdie Paketdienste oft notgedrungen in der zweiten Reihe oder aufdem Gehweg parken und damit Fußgänger und Verkehrsfluss zu-sätzlich behindern. Um dieses Dilemma zu lösen, hat der Paket-dienst UPS zwei zentrale Microdepots eingerichtet. Herzstück istein Container. Er wird werktags angeliefert und enthält Boxen mitvorsortierten Paketen. Mit Lastenrädern und Sackkarren verteilendie Boten den Inhalt. Auf ihrem Rückweg nehmen sie Retouren auf,die sie beim Container abliefern, der abends wieder zurück zumPaketzentrum gefahren wird. Weitere Hubs hat das Unternehmenin Hamburg und Frankfurt eingerichtet.

Parkhaus als Logistikdrehscheibe

In Stuttgart nutzt das Projekt Park_up das Gerber-Parkhaus als Dreh-scheibe, für die Belieferung der Geschäfte in der Innenstadt. DasUnternehmen veloCARRIER GmbH platziert seine Behälter auf reser-vierten Parkflächen. Anschließend verteilen Kollegen die Waren mitLastenrädern an die Kunden. Der Lieferverkehr ist jedoch nur eineFacette des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra-struktur geförderten Projekts. Bei dem Vorhaben sollen auch verkehrs-und umweltbezogene Daten gesammelt und ausgewertet werden.Ziel des Vorhabens ist es, das Parkraumangebot und das Parkver-halten an die jeweilige Situation und an den Bedarf anzupassen.So soll unter anderem untersucht werden, ob es einen Zusammen-hang zwischen Parkraumnutzung und Witterungsbedingungen gibt.Und ob es zum Beispiel sinnvoll sein könnte, bei Feinstaubalarmdie Preise zu senken, damit die Bürger auf der Suche nach einemParkplatz nicht noch weitere Emissionen freisetzen.Denn gleichzeitig sind die Städte in der Pflicht, die Schadstoffbe-lastung zu senken. Auch das Thema „Erneuerbare Energien“ spielteine immer wichtiger werdende Rolle. In Stuttgart arbeiten Forschersogar schon an einem eigenen Windpark. Im Rahmen des Promo-tionskollegs „Windy Cities“ sollen lokale Kleinwinde entlang derHäuserschluchten zur Energiegewinnung genutzt werden. Dafür

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wurden zwölf Dissertationsprojekte aufgesetzt. Im Rahmen dieserProjekte sollen die Wissenschaftler die Voraussetzungen für einenwirtschaftlichen Einsatz eruieren. Dazu soll zum Beispiel im Rahmeneiner Doktorarbeit ein Speicher entwickelt werden, der auf kleineStrommengen solcher Kleinwindanlagen ausgerichtet ist.

Stromversorgung wird zur Herausforderung

Nach einer vorläufigen Schätzung des Zentrums für Sonnenenergie-

und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und desBundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wurden2017 voraussichtlich mehr als 36 Prozent des Bruttostromverbrauchsin Deutschland durch erneuerbare Energien gedeckt. In konkretenZahlen bedeutet das, dass fast 217 Milliarden KilowattstundenStrom aus regenerativen Quellen erzeugt worden sind. Die Wind-energie an Land war dabei mit einem Anteil von über 40 Prozentam häufigsten vertreten, gefolgt von der Biomasse (24 Prozent)und Photovoltaik mit über 18 Prozent.

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Die Kommunen stehen in der Pflicht, die Schadstoffbelastung zu senken. Erneuerbare Energien spielen auf diesem Weg eine wichtige Rolle. Glasfasernetze aberauch. Ohne die steht ein Wirtschaftsstandort auf der Kippe.

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„Die Versorgungslandschaft ist filigraner geworden. Und immerhäufiger speisen auch Privatbürger Strom in die Netze“, so SebastianSiewers, Leiter Key-Account Energie bei dem Energieversorgungs-konzern EWE VERTRIEB GmbH. Das Unternehmen bündelt diese Ener-gie in einem virtuellen Kraftwerk und vermarktet sie an den Energie-märkten. Siewers ist sich sicher, dass die Technik in den nächstenJahren enorme Fortschritte machen wird und dass es zu einer weiterenDezentralisierung kommen wird. Auch im Bereich der Wärmebereit-stellung. Hier kommt zusätzlich das Erneuerbare-Energien-Wärme-gesetz (EEWärmeG) ins Spiel. Das Gesetz verfolgt das Ziel, denAnteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärmeund Kälte bis zum Jahr 2020 auf 14 Prozent zu erhöhen. Daherwerden Eigentümer von Neubauten und grundlegend renoviertenGebäuden dazu verpflichtet, ihren Bedarf bis zu einem bestimmtenUmfang aus erneuerbaren Energien zu decken. Das Volumen hängtunter anderem von der Energieart ab. So ist laut § 5 bei einemNeubau die Vorgabe erfüllt, wenn mindestens 15 Prozent des Be-darfs mit solarer Strahlungsenergie gedeckt werden. Bei gasförmigerBiomasse beträgt der Mindestanteil 30 Prozent. Aber auch mit demBezug von Fernwärme lassen sich die Vorgaben einhalten, wennsie zu einem wesentlichen Anteil aus erneuerbaren Energien oderzu mindestens 50 Prozent aus Anlagen zur Nutzung von Abwärmestammt. Letzterer Punkt ist für Städte besonders interessant, dasie hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können. Sokönnte etwa die Abwärme aus der Müllverbrennung für Fernwärmegenutzt werden. Fazit: Es gibt unterschiedliche Ansätze, eine Stadt umweltfreund-licher, innovativer und intelligenter zu gestalten. Auch im kleinenRahmen. Max Orgeldinger, Chefstratege bei TLGG Consulting,der Beratungsgesellschaft von Torben, Lucie und die gelbe GefahrGmbH, Berlin, rät ohnehin, mit überschaubaren Projekten zu be-ginnen. Und sukzessive Kompetenz in den Städten aufzubauen.Auch um Angebote von Unternehmensberatern und Unternehmenbesser einordnen zu können. „Das kann auch ein Stadtmitarbeitersein, der sich mit dem Thema Digitalisierung in seinem Bereichauseinandersetzt“, sagt Orgeldinger. Ansonsten, so hält er fest, sei

Digitalisierung kein Thema, das ein einzelner Mensch in aller Gänzeverstehen könne. Dafür sei es zu komplex. Aus diesem Grund emp-fiehlt er auch, Allianzen und Partnerschaften mit anderen Städten,mit Unternehmen oder auch Organisationen wie dem Chaos Com-puter Club zu schließen. „Wobei sich Städte bei Allianzen mit derWirtschaft die Details sehr genau anschauen sollten. Um sicher-zustellen, dass auch für sie am Ende des Tages das Ergebnis stimmt.“Wenn private Investoren einen vertretbaren Gewinn durch eineKooperation erzielen, ist das für ihn durchaus in Ordnung. „DieStädte sollten aber auch die langfristigen Kosten im Blick behaltenund keine wertvollen Eigentumswerte wie zum Beispiel Grund-stücke für wenig Geld hergeben.“ Vor allem aber empfiehlt Or-geldinger, sich nicht für die Ewigkeit auf Konditionen festlegen zulassen, sondern für überschaubare Zeiträume von beispielsweisezehn Jahren. Denn die Digitalisierung schreitet so schnell voran,dass sich die Rahmenbedingungen für eine mögliche Kooperationinnerhalb weniger Jahre wandeln können. Er ist überzeugt, dasses keinen Bereich gibt, der nicht über kurz oder lang betroffensein wird.

In Planung: Smart City Convention

Digitalisierung ist ein Thema, das immer mehr Städte umtreibt. Sokonnte das Deutsche Institut für Urbanistik in seinem aktuellenOB-Barometer eine deutliche Trendverschiebung hin zum Bereich„Smart City“ erkennen. Gefragt nach den derzeit wichtigsten He-rausforderungen für Deutschlands Städte, nannten 63 Prozent derbefragten Bürgermeister und Oberbürgermeister die Digitalisierung.Im vergangenen Jahr vereinte das Thema nur 36 Prozent der Stim-men. Auch eine gemeinsame Studie von dem Bundesinstitut für Bau-,Stadt- und Raumforschung (BBSR), PwC und dem Fraunhofer IAOkommt zu dem Fazit, dass es für Städte und Kommunen unverzicht-bar sei, schnell und umfassend IT- und Datenkompetenzen aufzu-bauen und zu nutzen, um ihre Handlungsfähigkeit und Unabhängig-keit in der digitalen Welt zu sichern. Im Rahmen dieser Studie wurdenvier Schwerpunktpublikationen veröffentlicht, etwa zu den Themen„Digitale Integration“ oder „Bürgerbeteiligung“. Mittlerweile gibt es einige Angebote, die sich speziell an kommu-nale Mitarbeiter richten. So wie zum Beispiel das Verwaltungs- undBeschaffernetzwerk (VUBN). In diesem sozialen Netzwerk könnensich Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in 100 Fachgruppen zuunterschiedlichen Themengebieten austauschen. Mittlerweile sind17.000 Nutzer aus circa 7.000 öffentlichen Stellen aktiv. Mit derSmart Country Convention soll in Berlin demnächst auch eine Kon-gressmesse aus der Taufe gehoben werden, bei der speziell die Digi-talisierung von Städten, Landkreisen, Gemeinden und des öffentlichenRaums im Mittelpunkt steht. Eine unkonventionelle Möglichkeit des Austauschs bieten soge-nannte Barcamps, auch Unkonferenzen genannt. Bei diesen Ver-anstaltungen gibt es keine Rednerliste. Die Teilnehmer tauschen sichin kleiner Runde und ohne Agenda und auf Augenhöhe zu einemspezifischen Thema aus. Erfunden wurden die Unkonferenzen vondem IT-Vordenker Tim O’Reilly. Er stellte fest, dass er bei Konferenzendie wirklich interessanten Dinge während der Kaffeepause erfuhr.Also beschloss er kurzerhand, die Kaffeepause zur Konferenz zumachen. Selbst das Bundesinnenministerium hat bereits ein Govern-ment-2.0-Barcamp angeboten.

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Tipp!

Der BBSR hat auf seinen Internetseiten unterhttp://www.bbsr.bund.de mehrere Publikationen rund um das Thema „Smart City“ hinterlegt.Über die Suchfunktion werden die verschiedenenFundstellen übersichtlich aufgeführt.

Einige Bürgermeister teilen ihr Wissen auf Internet-plattformen. So berichtet zum Beispiel ChristophMeineke auf der Plattform www.buergermeisterblog.deüber seine Erfahrungen im Bereich „Smart City“.

Weiterführende Informationen finden Sieunter www.sto.de/we

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„Die Stadt ist die Lösung und nicht das Problem“

Dr. Michael Denkel verantwortet als Partner und Mitglied der Geschäftsleitung der AS+P Albert Speer +Partner GmbH, Frankfurt am Main, den Bereich Stadtplanung und berät Auftraggeber in Deutschland,China sowie im arabischen Raum. Jürgen Häpp beschäftigt sich als Architekt und Stadtplaner in deminternational tätigen Architektur- und Planungsbüro mit der Lebenswelt von morgen, um heutige Projektezukunftsfähig zu gestalten. Denkel und Häpp unterscheiden zwischen digitaler und smarter Stadt. DieDigitalisierung halten sie zwar für ein mächtiges Instrument, um die Städte smarter zu machen. Sie sindjedoch der Ansicht, dass die Smartness nicht automatisch mit dem Grad der verbauten Elektronik steigt.

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Was sind die Herausforderungen für den Städtebau heute?Dr. Michael Denkel: Wir erleben eine noch nie da gewesene

Urbanisierungswelle. Aktuell leben mehr als die Hälfte aller Men-schen in Städten. Für die Städte besteht die Herausforderung darin,das Zusammenleben trotz dieser zunehmenden Bevölkerungsdichtemöglichst ressourcenschonend und lebenswert zu gestalten. Dabeigilt: Die Stadt ist die Lösung und nicht das Problem.

Wie kann die Digitalisierung helfen, dieses Zusammenlebenauf engem Raum besser zu organisieren?

Dr. Michael Denkel: Hier gibt es bereits verschiedene Ansätze.Ein Dauerthema in der Stadtplanung ist ja der Bereich Mobilität.Man kann heute schon absehen, dass der Verkehr zunehmen wird.Für die Planung wurden früher meist punktuelle Messungen durch-geführt und die Ergebnisse auf andere Zonen übertragen. Sie basierte also auf Vermutungen. Heute kann man viel flächende-ckender und über einen längeren Zeitraum beobachten, wie sichdie Verkehrsflüsse durch die Stadt bewegen und wie sich baulicheVeränderungen auswirken können.

Jürgen Häpp: In New York hat die Stadtverwaltung zum Bei-spiel den Times Square zeitweise gesperrt und erprobt, wie sich derVerkehr verhält und welche Ausweichrouten die Autofahrer nutzen.Anstatt wie bisher mit aufwendigen und langwierigen Simulationenzu arbeiten, ist es heute anhand von Livenutzungsdaten möglich,durch solche temporären Maßnahmen das Verhalten zu analysierenund damit schneller und einfacher zu realitätsnahen Lösungen zukommen.

Durch die Digitalisierung wird die Stadt also smarter?Dr. Michael Denkel: Nicht unbedingt. Eine digitale Stadt ist

nicht zwangsläufig eine smarte Stadt.

Worin sehen Sie den Unterschied?Dr. Michael Denkel: Es gibt den Spruch „A smart City is an

easy city“. Mit Easy City ist in diesem Zusammenhang eine liebens-werte Stadt gemeint, mit einer hohen Lebensqualität und einemgeringen Ressourcenverbrauch. Und das ist nicht zwangsläufig dieStadt mit der meisten Elektronik. Sondern die Stadt, die am intelli-gentesten gemanagt wird. Das Wesentliche ist die Organisation.Dabei geht es auch um intelligente Verwaltungsstrukturen, dasOffenlegen von Entscheidungsprozessen und das Einbinden derBevölkerung, zum Beispiel indem man Stimmungsbilder einfängtund auf mögliche Ängste eingeht. Es geht aber auch darum, eineStadt so zu planen, dass sich die Menschen dort wohlfühlen. Dasfängt zum Beispiel damit an, dass man die Gebäude so platziert,dass sie sich nicht gegenseitig beschatten. Oder vorsieht, dass jedesWohngebäude in Fußnähe zu einem Park liegt. Wobei unser Werk-zeugkasten durch die Digitalisierung sehr viel größer geworden ist.Eine wichtige Rolle spielt dabei das sogenannte Building Informa-tion Modeling (BIM). Mit diesem Werkzeug lassen sich Gebäudedigital als 3D-Modelle und unter Berücksichtigung der unterschied-lichsten Parameter planen und optimieren. Im Hochbau ist BIMbereits etabliert. Das Äquivalent im Städtebau – man spricht hiervon Geo Information System (GIS) – ist noch nicht so ausgereift. In den nächsten Jahren wird es aber sicher auch in diesem Bereicheine starke Weiterentwicklung geben. Zusammengefasst kann mansagen, dass die Digitalisierung ein mächtiges Instrument ist, umdie Städte smarter zu machen.

Jürgen Häpp: Mit diesen modernen Stadtplanungstools könnenwir die Informationen auch ganz anders für den Laien aufbereiten.Weg von abstrakten Bildern und Plänen, hin zu konkreten Grafikenund 3D-Modellen. Die Softwarehersteller haben in den vergangenenJahren sehr große Fortschritte gemacht. Ein wichtiges Stichwortist in diesem Zusammenhang auch Virtual Reality. Mit dieser Tech-nologie können sich die Bürger innerhalb einer Stadt bewegen und

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Dr. Michael Denkel, Partner und Mitglied der Geschäftsleitung,AS+P Albert Speer + Partner GmbH, Frankfurt am Main

Jürgen Häpp, Architekt und Stadtplaner, AS+P Albert Speer + Partner GmbH, Frankfurt am Main

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zum Beispiel sehen, wie sich der Neubau eines Hochhauses auf dieSilhouette auswirkt. Solche Tools können helfen, die Akzeptanz vonNeubauprojekten zu erhöhen, weil sie sichtbar machen, worum eseigentlich geht.

Dr. Michael Denkel: Bei unseren Projekten im arabischen undim chinesischen Raum setzen wir diese Medien sehr viel intensiverein. Auch weil unsere Kunden das so fordern.

In diesen Kulturen scheint man ohnehin sehr viel offener inpuncto „Smart City“ zu sein. Wenn in den Medien von zu-kunftsweisenden Städten die Rede ist, dann handelt es sichmeist um Projekte in diesen Regionen.

Dr. Michael Denkel: Das ist korrekt. In Deutschland lautetdie Aufgabenstellung meist, ein nachhaltiges und qualitätsvollesWohnquartier zu bauen. Im arabischen oder im asiatischen Raumlegen die Auftraggeber von Stadtbauvorhaben Wert auf eine smarteStadt. Dort hat man sehr viel weniger Berührungsängste. Vor allemwas den Datenschutz betrifft. Wobei ich eigentlich ganz froh bin,dass wir hier ein bisschen vorsichtiger mit diesem Thema umgehen.Das führt vielleicht auch dazu, dass wir einige Anfängerfehler ver-meiden und von der Erfahrung der anderen lernen können.

Jürgen Häpp: Auf der anderen Seite gibt es unbedenklicheDaten, die uns bei der Arbeit sehr helfen würden. Ich spreche zumBeispiel von historischen Karten. Wir haben nicht genug Zeit, um inArchiven zu recherchieren. Wenn es eine zentrale Stelle gäbe, überdie wir digital auf diese Daten zugreifen könnten, könnten wir zumBeispiel schneller sehen, wie sich ein Stadtquartier über die letzten100 Jahre entwickelt hat. Leider gibt es hierzu in den Bundesländernunterschiedliche Standards.

Gibt es Aspekte, die Sie eher kritisch sehen?

Jürgen Häpp: Ein großes Hypethema ist das autonome Fahren.Auf der einen Seite bringt es große Vorteile. Menschen, die in ihrerMobilität eingeschränkt sind, können sich so zum Arzt oder zumEinkaufen fahren lassen. Es gibt bereits Szenarien, in denen auto-nome Fahrzeuge den öffentlichen Nahverkehr komplett ersetzen.Hier sehen wir die Gefahr, dass der Verkehr in den Städten nochweiter wächst.

Dr. Michael Denkel: Wenn alle Menschen, die ansonsten denBus oder die Straßenbahn nutzen, auf autonome Taxen umsteigen,dann würde die Straßenkapazität bei Weitem nicht ausreichen. Hiermuss man schauen, wie man dieses Thema in das System Stadt inte-griert. Man könnte mit autonomen Fahrzeugen zum Beispiel denÜbergang von der Straßenbahn zur drei Kilometer entfernten Wohn-siedlung organisieren. Oder die Fahrzeuge nur für Menschen mitbesonderen Anforderungen vorsehen, die zum Beispiel große Lastenzu transportieren haben oder die in ihrer Bewegungsfreiheit ein-geschränkt sind. Autonome Fahrzeuge wären in diesem Fall dannnur eine Ergänzung.

Jürgen Häpp: Dazu kommt das erhöhte Verkehrsaufkommendurch den Lieferverkehr. Weil immer mehr Menschen ihre Warenim Internet bestellen. Das führt gleichzeitig zu einer Verödung derInnenstädte. Dabei sind vor allem mittelgroße Städte betroffen. Diegroßen Metropolen wie Hamburg werden auch in Zukunft attraktivfür Besucher bleiben. Weil das Einkaufserlebnis sehr viel größer ist.

Dr. Michael Denkel: Die Waren des täglichen Gebrauchswerden vermehrt im Internet gekauft. In die Städte geht man danneher zum Lifestyleshoppen. Die Entwicklung wird dahin gehen, dasswir eine neue Leitfunktion für die Innenstädte benötigen. Etwa alsTreffpunkt oder als Ort, an dem besondere Ereignisse stattfinden. Hiermüssen auf jeden Fall Konzepte entwickelt werden, um die Attrak-tivität zu bewahren.

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Einmal „drübergebürstet“

B a u h e r r :SAGA Unternehmensgruppe, Hamburg, DES t a n d o r t :Luruper Weg, Hamburg, DEA r c h i t e k t :coido architects, Cordsen Ipach + DöllGmbH, Hamburg, DES t o - L e i s t u n g e n :Fassadendämmsystem (StoTherm Vario), mineralischer Modellierputz in Besenzug-optik (StoMiral Effect)F a c h h a n d w e r k e r :PLW Fassadenbautechnik Wirski GmbH, Hamburg, DE

Wenn eine wachsende europäische Metropole für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen als Lebens-raum attraktiv sein will, braucht sie starke und verlässliche Bündnispartner. Die SAGA Unternehmens-gruppe (früher SAGA GWG) ist für die Hansestadt Hamburg genau das. Die größte Vermieterin derElbmetropole hat ihre jährlichen Neubauaktivitäten von 2012 bis 2016 mehr als verdoppelt. Das warallerdings nur die Generalprobe. Seit 2017 legt das Unternehmen noch eine Schippe drauf: „Wir werdenin den kommenden Jahren mit dem Bau von durchschnittlich 2.000 Wohnungen beginnen“, so Vor-standssprecher Dr. Thomas Krebs. Damit das klappt, muss die SAGA an vielen Stellschrauben drehen –wie zum Beispiel bei der Restrukturierung von Bestandsflächen. Für die Qualität der Architektur in einemQuartier ist das ein Gewinn. Und für die Bewohner sowieso.

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Als sich 2012 in den deutschen Großstädten auf den Wohnungs-märkten der Handlungsdruck abzeichnete, hatte die SAGA denHebel bereits umgelegt. Den Baubeginn für insgesamt 762 neueWohnungen konnte der städtische Wohnungsbaukonzern seiner-zeit feiern. Vier Jahre später waren es schon 1.776. Doch die Stadtwächst unaufhaltsam weiter. Aus diesem Grund sahen sich diepolitischen Entscheidungsträger auch in der Pflicht, das Wohnungs-bauprogramm noch einmal anzupassen. Statt der ursprünglichanvisierten 6.000 Wohnungen, die jährlich neu errichtet werdensollen, strebt der Senat nunmehr ein Neubauvolumen von 10.000Einheiten im Jahr an. Um vor allem den Nachfragedruck im be-zahlbaren Segment zu entschärfen, sollen pro Jahr 3.000 geför-derte Mietwohnungen für Haushalte mit kleinen und mittlerenEinkommen entstehen. Dabei setzt der Hamburger Senat auf dieKooperation mit allen am Wohnungsbau beteiligten Akteuren.Wer fordert, muss allerdings auch fördern. Deshalb hat die Freieund Hansestadt Hamburg ein umfangreiches Maßnahmenpaketgeschnürt. So wurde unter anderem eine Senatskommission fürStadtentwicklung und Wohnungsbau eingerichtet, mit der „Ent-scheidungen bei großen städtebaulichen Fragen beschleunigtwerden“ sollen. Zudem werden städtische Baugrundstücke nachder Qualität des Bebauungskonzepts vergeben. Darüber hinaushaben Senat und Bezirke vereinbart, den Neubau von Mietwohnun-gen unter anderem dadurch anzukurbeln, dass Baugenehmigungenspätestens nach sechs Monaten erteilt werden und die strategischeErschließung potenziellen Baulands vorangetrieben wird.Die Anstrengungen zeigen erste Erfolge: Seit 2013 wurden jährlichmehr als 6.000 Wohnungen fertiggestellt. 2015 betrug das Fertig-stellungsvolumen sogar mehr als 8.500 Einheiten. Das Erfreuliche:Auch im so wichtigen geförderten Segment entstehen immer mehrneue Wohnungen. Konnten 2015 rund 2.000 Einheiten fertigge-stellt werden, waren es im folgenden Jahr bereits 20 Prozent mehr.2017 ist das Fertigstellungsvolumen auf rund 3.000 geförderteWohnungen pro Jahr angewachsen. Dafür sorgen nicht zuletztauch die entsprechenden Quotenregelungen.

Die SAGA leistet zur Realisierung des ambitionierten Wohnungs-neubauprogramms in Hamburg einen wesentlichen Beitrag undnutzt dazu alle zur Verfügung stehenden Optionen. Es wird aufstädtischen Flächen gebaut, Konversionsflächen werden erschlossen,schlüsselfertige Projekte angekauft und Projekte auf eigenen Grund-stücken realisiert. Wie zum Beispiel im Luruper Weg im Bezirk Eims-büttel. Es handelt sich um eine ruhige Wohnstraße mit fußläufigzu erreichendem öffentlichen Personennahverkehr und verschie-denen Einkaufsmöglichkeiten. Auch der berühmte Tierpark Hagen-beck ist nicht weit entfernt. Eingebettet in ein Umfeld, das durchgründerzeitliche Putzbauten in Blockrandbebauung geprägt ist, be-fanden sich auf dem SAGA-Grundstück mit den Hausnummern55 bis 59 die typischen schmucklosen, einfachen Gebäudezeilender Nachkriegsjahre. Eine Überplanung eröffnete die Chance, einWohnungsangebot mit bedarfs- und zeitgemäßen Zuschnitten undeiner besseren Wohnqualität zu schaffen. Die Entscheidung für denRückbau der Bestandsgebäude fiel nicht schwer, sodass 2016 derStartschuss für die Umsetzung der Entwürfe des Hamburger Archi-tekturbüros Cordsen Ipach + Döll GmbH (coido architects) erfolgenkonnte. Die Planer hatten sich zum Ziel gesetzt, einen Neubau zu schaffen, der hinsichtlich seiner Lage, Größe und Architektur

eine vermittelnde Position gegenüberder Umgebungsbebauung einnimmt.Dazu wurde der lange Baukörper indrei gleich große Teile untergliedert,um den Maßstab der Gründerzeitbe-bauung aufzugreifen. Das neue, vier-geschossige Gebäude bietet auf einerBruttogrundfläche von 3.200 Quadrat-metern Platz für 37 Mietwohnungen,die in ihrer Größe – zwischen 49 und89 Quadratmeter – variieren. Die Mieterdes Staffelgeschosses können sich aufder Südseite über großzügige Dach-terrassen freuen. Im Untergeschossgibt es neben 15 Stellplätzen aucheinen Abstellraum für Fahrräder.

Obwohl die Neubautaktzahl in Ham-burg deutlich höher schlägt und sicheigentlich ein Baustellenfest an dasandere anschließt, kamen immerhinrund 60 Gäste auf der Baustelle zu-sammen, um „das Deckenfest“ zufeiern. Und das im November bei unwirtlichen Wetterverhältnissen.Seit August 2017 sind die Mietwoh-nungen bezugsfertig und die Mieterkönnen sich über ein neues Zuhausefreuen, das auch optisch markant gestaltet ist. So wurde die Fassaden-oberfläche nach der traditionellenBesenstrichtechnik angelegt. Dabeiwird der noch nicht ausgehärtete,weiche Putz mit einer horizontalenStruktur versehen. Durch die indivi-duelle Handschrift des geübten Fach-handwerkers erhält die Fassadeschließlich ihren ganz besonderen Rillencharakter, der je nach Tageslichtund Stärke der Putzstruktur auchnoch für zusätzliche Schatteneffektesorgen kann.

Großes geplant: das SAGA-Systemhaus

„Guter Städtebau und anspruchs-volle Architektur sind für uns selbst-verständlich“, sagen die SAGA-Vorstände Dr. Thomas Krebs undWilfried Wendel. Dabei haben die Unternehmenslenker allerdingsnicht nur den Nachfragedruck, sondern auch die Kosten im Blick:„Eine nachhaltige Planung für den Bau von bezahlbarem Wohn-raum mit dem Ziel einer Entspannung des Wohnungsmarktes kannnur Erfolg haben, wenn es der SAGA Unternehmensgruppe undihren Partnern gelingt, effizienter, schneller und vor allem günstigerzu bauen.“ Der Expresswohnungsbau für Flüchtlinge habe ge-zeigt, dass es möglich sei, hochwertige Wohnungen schnell und

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günstig zu errichten. „Auf diese Erfahrungen aufbauend, werdenwir uns nicht nur auf den konventionellen Wohnungsbau, sondernzusätzlich auch auf die Entwicklung des SAGA-Systemhauses kon-zentrieren und verstärkt den Bau von Typenhäusern vorantreiben.Ziel ist es, die Baukosten deutlich zu reduzieren und frei finanzierteWohnungen ab acht Euro je Quadratmeter anzubieten“, erläutert Dr.Krebs. Denn modernes serielles Bauen ist alles andere als monoton.Vielmehr könne man Geschosshöhen, Gebäudeabmessungen undGestaltung variieren und deshalb für unterschiedliche städtebauliche

Situationen Lösungen anbieten. Die SAGA will dazu aus Wettbe-werbsverfahren hervorgegangene Bautypen zu SAGA-Typenhäusernweiterentwickeln. Sie sollen als Muster für die Entwicklung vonunterschiedlichen städtebaulichen Aufgabenstellungen fungieren.Am Ende soll ein Katalog aus „bewährten und genehmigungsreifenTypen“ entstehen, die „schnell, effizient und kostengünstig an unter-schiedlichen Standorten realisiert werden können“. Auch die nächstekonzeptionelle Idee hat man bei der SAGA schon in petto: das SAGA-Systemhaus in Modulbauweise.

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Die (wiederentdeckte) Besenstrichtechnik: Die neuen Wohnhäuser verraten beim genaueren Hinschauen die „Handschrift“ des Verarbeiters.

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Bauen im Bestand ist für jeden Bauherrn eine anspruchsvolle Auf-gabe. Für Eigentümer von Großwohnsiedlungen gilt das umso mehr.Die GESOBAU AG, Berlin, hat diese Aufgabe gemeistert. Der landes-eigenen Wohnungsbaugesellschaft ist es gelungen, ihren Wohnungs-bestand im Märkischen Viertel – rund 15.000 Einheiten – energetischnachhaltig in ein neues Zeitalter zu überführen. Obwohl die He-rausforderungen immens waren, kam ein Abriss oder partieller Rück-bau nicht infrage, denn das Märkische Viertel ist für die Wohn-raumversorgung in Berlin unverzichtbar. Die Initialzündung für denkompletten Umbau der Großwohnsiedlung lieferte 2009 das Bundes-ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit der Aus-lobung eines entsprechenden Wettbewerbs. Die GESOBAU hatsich mit dem Modernisierungskonzept für das Märkische Vierteldaran beteiligt und konnte die Jury mit den aus energetischer, woh-nungswirtschaftlicher, städtebaulicher und demografischer Sichtschlüssigen Lösungsvorschlägen durchweg überzeugen: Das Konzeptfür die zukunftsfähige Quartiersentwicklung wurde mit „Gold“prämiert. Dabei verfolgte die GESOBAU ein hehres Ziel: Angestrebtwurde eine „realistische, wirtschaftlich darstellbare Lösung“. Undzwar auch für die Bewohner. Diese mussten 2007 für eine nichtmodernisierte Wohnung allein für Warmwasser und Heizung mit

1,55 Euro pro Quadratmeter im Schnitt 80 Prozent mehr ausgebenals die Bewohner der 664.000 Mietwohnungen, deren Eigentümerim Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen zu-sammengeschlossen sind. Das erklärte Ziel der Modernisierungs-maßnahme war deshalb, eine „möglichst hohe Energieeffizienz“zu erreichen, ohne dazu „alle technischen Möglichkeiten auszu-schöpfen“. Die Gesamtmaßnahme sollte vielmehr „warmmieten-neutral“ sein. Dazu erhielten die Fassaden ein Wärmedämm-Ver-bundsystem der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035. Auch die Fensterwurden ausgetauscht und die gesamte Heizungsanlage erneuert.Zudem wurde die Energieversorgung auf ein Fernheizwerk aufBasis von Biomasse umgestellt, das Kraft-Wärme-Kopplung nutzt.Im Ergebnis führte das Maßnahmenbündel dazu, dass die Energie-einsparverordnung (2007) um mindestens 30 Prozent, punktuellsogar um 50 Prozent, unterschritten werden konnte. Die Investitions-kosten lagen im Schnitt bei 470 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.Der CO²-Ausstoß der rund 15.000 Wohnungen konnte von circa42.800 Tonnen im Jahr (2008) auf knapp 3.600 Tonnen (2016) re-duziert werden. Das entspricht 0,26 Tonnen pro Wohnung. Bessergeht’s kaum noch. Zum Vergleich: 2001 lag der Durchschnitt inBerlin bei drei Tonnen.

Senftenberger Ring, Berlin, DE

Märkisches Viertel: Wie baut man eine markante Marke um?

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Bauherr: GESOBAU AG, Berlin, DE . Standort: Senftenberger Ring 79–95 und72–78 (WHG 915), Senftenberger Ring 54–70 und Finsterwalder Straße 72–100(WHG 914) . Architekt: Gibbins Architekten GmbH, Hamburg (WHG 915), DEund GPlant Architekten + Ingenieure GmbH, Berlin (WHG 914), DE . Sto-Leis-tungen: Fassadendämmsystem (StoTherm Mineral) . Fachhandwerker: AslanBauausführung GmbH, Berlin, DE

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Die KSG Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld GmbH, Birkenfeld,hat in ihrer fast 70-jährigen Unternehmensgeschichte wechselvollePhasen auf dem Wohnungsmarkt miterlebt und jede Herausforde-rung bis heute erfolgreich gelöst. Bereits in den Neunzigerjahrenwurden erste Modernisierungsmaßnahmen mit Blick auf den Um-weltschutz umgesetzt. Schon damals setzte die KSG auf eine bessereWärmedämmung der Gebäude und stellte die Wärmeversorgungzudem von Öl auf Gas um. Mit den seit der Jahrtausendwendestetig steigenden Energiepreisen hat die KSG ihre Investitionen indie energetische Optimierung ihrer Wohnhäuser noch einmal deutlichintensiviert. Dazu setzt die KSG zum einen auf Heizungsanlagenmit der neuesten Brenntechnik, die im Turnus von 20 Jahren aus-getauscht werden. So wurde beispielsweise 2006 die erste Holz-pelletanlage in Betrieb genommen und 2007 die erste Photovoltaik-anlage. Zum anderen erhalten die Gebäude isolierverglaste Fensterund eine Dämmung der Außenfassaden und Speicherdecken.Dabei achtet die KSG auch auf die Auswahl umweltgerechter Bau-produkte, wie zum Beispiel bei der Sanierung der Wohnhäuser in der Saarstraße in Hoppstädten-Weiersbach: Dort kam ein öko-logisches Fassadendämmsystem zum Einsatz, dessen Dämmplattenaus Holzweichfasern und somit zu 85 Prozent aus einem nach-wachsenden Rohstoff bestehen.Für viele ist die KSG mit ihren rund 2.560 Wohnungen, die sich aufinsgesamt 14 Standorte im Landkreis Birkenfeld verteilen, deshalbdie erste Adresse fürs Wohnen. Damals wie heute.

Saarstraße, Hoppstädten-Weiersbach, DE

Energiepreise erfordernkonsequentes Umdenken

Bauherr: KSG Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld GmbH, Birkenfeld, DE. Standort: Saarstraße, Hoppstädten-Weiersbach, DE . Sto-Leistungen:Fassadendämmsystem (StoTherm Wood) . Fachhandwerker: Maler- &Putzbetrieb Kersten Arend GmbH & Co. KG, Kempfeld, DE

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Für den Bau von drei neuen Wohnhäusern hat die Wohnungsgenossenschaft Herrenhausen in Hannoverebenso viele, in die Jahre gekommene Bestandsbauten abreißen lassen. Durch den Austausch derBausubstanz konnte die Zahl der Wohnungen auf dem Eckgrundstück verdoppelt werden. Die neuen –unterschiedlich großen – Wohneinheiten entsprechen modernen Mieteransprüchen und sparen –verglichen mit der Vorgängerbebauung – eine Menge Energie.

Wohnen am Burggarten, Hannover, DE

Licht- und Schattenspiel

B a u h e r r :WGH-Herrenhausen eG, Hannover, DES t a n d o r t :Vinnhorster Weg 75–79, Gretelriede 22+24,Hannover, DE P l a n u n g s b ü r o :Architekturbüro pk nord, Blencke und KnollBDA, Hannover, DES t o - L e i s t u n g e n :Fassadendämmsystem (StoTherm Mineral),StoDeco-Fassadenelemente, Fassadenfarbe(StoColor Silco)F a c h h a n d w e r k e r :GEBOtherm, Hildesheim, DE

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Die 1903 gegründete Wohnungsgenossenschaft Herrenhausen (WGH)bewirtschaftet rund 4.800 Wohnungen. Dazu kommen noch rund80 gewerbliche Objekte. Rund zehn Millionen Euro investiert dieWGH jährlich in die Pflege des Bestands, doch auch Neubautenerweitern das Portfolio stetig. So wie jetzt bei dem Ende 2017 ab-geschlossenen Projekt „Wohnen am Burggarten“. Nach dem Abrissvon drei Bestandsbauten aus dem Jahr 1913 wurden dort durch dasArchitekturbüro pk nord, Blencke und Knoll an selber Stelle drei zeit-gemäße Neubauten mit insgesamt 38 Wohneinheiten geplant. Indie neuen Stadthäuser auf dem Eckgrundstück Vinnhorster Weg/Gretelriede im Stadtteil Burg im Nordwesten Hannovers investiertedie WGH rund 6,5 Millionen Euro.Der erste der drei Neubauten (Vinnhorster Weg 75–79) ist ein vier-geschossiger Bau. Seine drei Treppenhäuser (mit zwei Fahrstühlen)erschließen zwanzig Zweizimmerwohnungen (53–60 Quadratmeter)und vier Vierzimmerwohnungen (95 Quadratmeter). Auch das Ge-bäude in der Gretelriede 22 verfügt über vier Geschosse. Seine vierZweizimmerwohnungen (50 Quadratmeter) und vier Vierzimmer-wohnungen (100 Quadratmeter) sind ebenfalls über einen Fahrstuhlerreichbar. Das Hinterhaus (Gretelriede 24) ist dreigeschossig – ohneFahrstuhl – und bietet eine Zweizimmerwohnung (66 Quadratmeter)und fünf Dreizimmerwohnungen (85 Quadratmeter). Die insgesamt38 Wohnungen sind teilweise barrierearm und teilweise behinderten-gerecht konzipiert und alle mit Terrasse, Balkon oder Garten ausge-stattet.Gemäß dem WGH-Anspruch, „aktiv zur Verbesserung und Erhaltung

von Lebens- und Umweltbedingungen beizutragen“, wurden die dreiNeubauten mit gedämmten Fassaden und Dächern, dreifach ver-glasten Fenstern sowie modernen Heizungs- und Lüftungsanlagenausgestattet. Bei den Fassaden kam das nicht brennbare Wärme-dämm-Verbundsystem StoTherm Mineral zum Einsatz. Massive mine-ralische Fassadenelemente (StoDeco) und die echte Siliconharzfarbemit geringer Verschmutzungsneigung, StoColor Silco, gestalten dieBaukörper ebenso hochwertig wie wirtschaftlich.Mit der Erarbeitung eines Farb- und Materialkonzepts beauftragtedie WGH StoDesign und die Architektin Angelika Blencke. DiesesKonzept sollte sowohl die drei Neubauten als auch mehrere in un-mittelbarer Nachbarschaft gelegene und ebenfalls im Besitz der WGHbefindliche viergeschossige Satteldachgebäude umfassen. DenBestandsgebäuden im Norden wurden erdig-warme Farbnuancenzugewiesen. Nach Süden hin, zu den neuen Flachdachgebäudenwurde der Pigmentanteil der Putzfassaden immer weiter reduziertund so ein Übergang ins Unbunte geschaffen. Die hellen, in einemwarmtonigen Grau gehaltenen Putzfassaden der Neubauten betonenden Entwurf des Architekturbüros. Textur und Materialität unter-streichen die zeitgenössische Erscheinung. Vertikal ausgerichteteFassadenelemente lassen zudem ein lebendiges Licht- und Schatten-spiel an der Fassade entstehen. Dieses grafische Element wird inabgewandelter Form an den Hauseingängen wiederholt und verleihtden drei Neubauten gemeinsam mit der durchgängigen Farbigkeitund Materialität einen Ensemblecharakter mit hohem Wiederer-kennungswert.

Weiterführende Informationen zu StoDesign erhalten Sie unter www.stodesign.de

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Angelika Blencke, Dipl.-Ing., Architektin BDA, Architekturbüro pk nord, Blencke und Knoll BDA

3 Fragen an ...

Ihr Büro ist unter anderem spezialisiert auf Wohnungsbau, ur-bane Wohnquartiere und die Entwicklung von städtebaulichenKonzepten sowie das Erarbeiten von Sanierungskonzepten.Für die WGH-Herrenhausen eG haben Sie das Projekt „Wohnenam Burggarten“ entworfen. Was war das Besondere an dieserAufgabenstellung?

Angelika Blencke: Die Ausgangssituation war ein Wohnquar-tier aus den Anfängen der Sechzigerjahre, das zur Sanierung an-stand. Bei einem noch älteren Gebäude stellte sich heraus, dasseine Sanierung nicht sinnvoll ist, deshalb wurde das Gebäude ab-gerissen. Die Grundstückssituation, die sich daraus ergab, sollte zurVerdichtung und Ergänzung des Quartiers genutzt werden. Zielwar es, mit dem Neubau sich einerseits in das bestehende Quartiereinzufügen, dabei aber andererseits auch eigenständige, neueAkzente zu setzen. Um zu einer guten Entscheidungsgrundlagezu kommen, entwickelten wir erst mal drei unterschiedliche –städtebauliche und gestalterische – Alternativen, die in der Woh-nungsgenossenschaft und mit der Stadtplanung diskutiert wurden.Das jetzt fertige Projekt ist das Ergebnis dieses Entwicklungspro-zesses. Ein schönes Resultat ist auch, dass der Bauherr gleichzeitigdas gesamte Quartier saniert hat.

Sie selbst sind auch Mitglied im Beirat der Klimaschutzagentur,zudem Vorstandsmitglied im Kompetenzzentrum für Energie-effizienz und zertifizierte Energieberaterin. Welchen Beitragkann der Immobiliensektor in Deutschland zur Erreichungder Klimaschutzziele leisten?

Der Bausektor ist ein wichtiger Faktor dafür, die Ziele des Klima-schutzes zu erreichen. Hierbei spielt die energetische Qualität derGebäudehülle eine große Rolle. Im Neubau wird durch die gesetz-lichen Bestimmungen der EnEV ein sehr guter energetischer Standardder Gebäude erreicht. Das größte Potenzial zur Energieeinsparungauf dem Gebäudesektor liegt im Bestand. Bei der Sanierung der vorder Energieeinsparverordnung erstellten Gebäude ist noch sehr vielzu tun und es muss weiter versucht werden, die Sanierungsquoteauf zwei Prozent pro Jahr zu steigern. Bei der Verbesserung des

Wohnkomforts und der bauphysikalischen Qualitäten der Gebäudespielt die Wärmedämmung eine herausragende Rolle. Diese Maß-nahmen sollten einerseits sensibel vorhandene architektonischeQualitäten bewahren und könnten außerdem dafür genutzt werden,gestalterische Defizite zu heilen. Die Verwendung von Wärme-dämmsystemen spielt dabei eine große Rolle, weil der Anteil vonPutzbauten sehr hoch ist. Man kann inzwischen an vielen Projektensehen, wie mit einem kreativen Umgang, zum Beispiel durch viel-fältige Möglichkeiten der Putzverarbeitung mit Strukturen und Reliefs,sehr schöne Fassaden entstanden sind. Dafür ist auch das hier ge-zeigte Projekt unseres Büros ein gutes Beispiel. Damit die gestalte-rische und technische Qualität der Sanierungsmaßnahmen wirklichzu Verbesserungen führt, sollten auch bei vermeintlich „einfachen“energetischen Sanierungen Architekten eingesetzt werden.

Hannover zählt unter den deutschen Metropolen zu den Be-deutungsgewinnern. Immer mehr Menschen wollen dort leben.Worin besteht aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung fürdie Stadtentwicklung bzw. Stadtplanung?

Diese Entwicklung ist eine große Herausforderung, aber aucheine große Chance für diese Städte und auch für Hannover. Undich meine, diese Chance wird auch an vielen Projekten gut dafürgenutzt, vorhandene städtebauliche Situationen qualitätsvoll zuarrondieren und lebenswerte neue Quartiere zu schaffen. Zeitenwie jetzt, mit so hohem Bedarf, bergen aber auch die Gefahr, dassdadurch sehr schnell und kostengünstig viel Wohnraum geschaffenwerden muss, dass eher nach alten, bewährten Mustern geplant undgebaut wird und dabei keine Zeit und kein Raum bleiben für neue,zukunftsweisende Optionen, wie zum Beispiel stärkere Nutzungs-mischungen in den Quartieren, mehr Möglichkeiten für gemeinschaft-liche Aktivitäten, mehr Mut zu experimentellen Gebäudestrukturen.Aber besonders wichtig ist es, stadträumliche und architektonischeQualitäten auf höchstem Standard und mit einer langfristigen Per-spektive zu entwickeln. Natürlich sind die Kosten ein äußerst wichtigerAspekt, aber wir bauen jetzt für die nächsten hundert Jahre und dassollte eine größere Rolle in der wirtschaftlichen Beurteilung spielen.

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Nässe, Frost und Sonnenstrahlen beanspruchen Fassadenflächen.Doch sie können der Gebäudehülle nichts anhaben, wenn diesefehlerfrei ausgeführt und mit einer schützenden Schlussbeschich-tung gestrichen ist. Die neu entwickelte Fassadenfarbe wirkt wie einRegen- und Sonnenschirm zugleich, denn die Forscher von Sto habensie mit zwei innovativen Technologien ausgestattet: der bereits aufvielen Tausend Quadratmetern Fassadenfläche bewährten Dryonic®

Technology und der neuen SunBlock Technology. So wie eine Son-nencreme unsere Haut vor schädlichen UV-Strahlen schützt, wirktStoColor Dryonic® S (das „S“ steht für SunBlock Technology) an derFassade. Ihr Sunblocker ist ein Schutzmittel, das bei Autolackierungenbereits seit Jahren eingesetzt wird, damit der Farbton stabil bleibt.Es reflektiert die Sonnenstrahlen und schützt die lichtempfindlichenFarbpigmente vor dem Ausbleichen. So bleiben auch Fassaden inkräftigen Farbtönen lange strahlend schön.

Weg mit dem WasserDoch nur trockene Fassaden sind langlebige Fassaden. Deshalb mussFeuchtigkeit möglichst schnell von der Oberfläche abgeführt werden.Auch darf die Beschichtung selbst keine Feuchte aufnehmen undso die Rücktrocknung verzögern. Diesen Anspruch erfüllt die Dryonic®

Technology, deren bionisches Wirkprinzip Sto der Natur abgeschauthat. Sie lässt Regenwasser, aber auch Tau auf der Farbfläche erstgar nicht zur Ruhe kommen. Die Tropfen laufen sofort ab. Und zwarschneller als bei anderen Fassadenfarben. Mikroorganismen wieAlgen oder Pilze können nicht gedeihen, die Fassade bleibt sauber –auch ohne biozide Filmschutzmittel.Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässig-keit LBF in Darmstadt hat StoColor Dryonic® mit anderen Fassaden-anstrichen verglichen. Im Zentrum des Forscherinteresses standendabei winzige Tautröpfchen, die entstehen, wenn Feuchtigkeit ausder Luft auf einer kühleren Oberfläche kondensiert. Gemessenwurde unter anderem, wie viel Kondensat auf einer Fläche entsteht,wie schnell sich sichtbare Tropfen bilden und wann das Wasserbeginnt abzulaufen. StoColor Dryonic® ging als „schnellste“ Farbe

aus dem Vergleich hervor. Auf ihren Flächen blieb weniger Ober-flächenwasser stehen als auf anderen Beschichtungstypen undauch bei der Wasseraufnahme zeigte die bionische Farbe die ge-ringsten Werte.

Auch auf gedämmten Fassaden einsetzbarStoColor Dryonic® S ist die „brillante“ Variante der bereits am Marktbewährten, schnell trocknenden Fassadenfarbe StoColor Dryonic®.Sie kann auf allen bauüblichen Untergründen eingesetzt werden.Die weiße oder in den Farbtönen des StoColor Systems getönteBeschichtung ist sehr gut deckend und verfügt über eine sehr gutemechanische Belastbarkeit. Auf Wunsch lässt sich die Fassadenfarbeauch mit der X-black Technology kombinieren, welche die Ober-flächentemperatur auch bei intensiven Farbtönen niedrig hält, Span-nungen reduziert und der Gefahr von Rissen vorbeugt. Damit könnenauch wärmegedämmte Fassaden mit sehr dunklen Farbanstrichenrealisiert werden – farbtonstabil, trocken und sauber.

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Viele intensive Fassadenfarbtöne bleichen nach undnach aus. Warum, lässt sich einfach erklären: DieUV-Strahlung der Sonne zerstört die Verbindungender Farbpigmente. Diesen Prozess verhindert dieneue Fassadenfarbe StoColor Dryonic® S. Mitihrer integrierten SunBlock Technology schützt sievor der Strahlung und verhindert langfristig dasAusbleichen der Farben.

StoColor Dryonic® S: Saubere Fassaden und dauerhaft brillante Farbtöne

Der Sonnenschirm für die Fassade

StoColor Dryonic® S hält Fassaden trocken und schützt auch dunkleFarbtöne dauerhaft.

Die Dryonic® Technology lässt Wasser unmittelbar von der Fassadeabperlen und entzieht Algen oder auch Pilzen die Lebensgrundlage.

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Der Blaue Engel bürgt für die ökologische Qualität des Fassaden-dämmsystems StoTherm Wood. Es basiert auf Holzfaser-Dämm-platten aus nachhaltiger Forstwirtschaft und überzeugt seit 20Jahren mit guten Energiesparwerten, wirtschaftlicher Verarbeitungund sicheren Detaillösungen – sowohl bei Holz- wie auch beiMassivbauten. Kombiniert man StoTherm Wood beispielsweisemit der Lotus-Effect® Technology, entstehen langlebige, nachhaltiggedämmte Fassaden mit stark reduzierter Verschmutzungsneigung –und das ganz ohne biozide Filmschutzmittel.

Ausgereiftes System: Dieses Wohn- und Geschäftshaus in Donaueschingen wurde 2003 mit StoTherm Wood gedämmt.

Fassaden ökologisch dämmen

StoTherm Wood ist mit demUmweltzeichen „Der Blaue Engel“(RAL-UZ 140) ausgezeichnet.

Weiterführende Informationen zu StoTherm Wood oder zur Lotus-Effect® Technology finden Sie unter www.sto.de/we

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Es gab und gibt vielerlei Experimente mit nachwachsenden Roh-stoffen (NawaRo) als Fassadendämmung. Aber auch „alternative“Dämmstoffe müssen gute Werte aufweisen, wirtschaftlich sein undhalten, halten, halten. Der wichtigste nachwachsende Rohstoff istund bleibt darum Holz. Die Technik der Dämmplattenherstellungaus Holzweichfasern ist Jahrzehnte alt und ausgereift, die Verarbei-tungstechniken und Detaillösungen sind erprobt und etabliert.Darüber hinaus kann ein Fassadendämmsystem wie StoTherm Woodim Gegensatz zu vielen anderen Produkten aus NawaRos eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vorweisen (Massivbau:Z 33.43-925, Holzbau: Z 33.47-659). Das Dämmsystem schützt dauerhaft vor Witterungseinflüssen und vor sommerlicher Über-hitzung. Gute Schalldämmeigenschaften sowie eine hohe Stoß-und Schlagfestigkeit ergänzen seine Vorzüge.

Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis basiert auf einer gelungenenMischung von Dämmleistung, Kosten und Nutzungsdauer. Dazukommen ökologische Ziele und Fragen des Wohlbefindens. DieHolzfaserplatte M 039 wird all diesen Forderungen gerecht: Zuetwa 95 Prozent aus Holzfasern bestehend, beinhaltet sie unterBerücksichtigung der Dämmleistung (0,039 W/mK) deutlich wenigererdölbasierte Bestandteile als vergleichbare „grüne“ Produkte. Jenegenügen darum auch nicht den strengen Kriterien des Umwelt-zeichens „Der Blaue Engel“. Die Holzfaserplatte M 039 besitzt denbesten Dämmwert, der derzeit bei NawaRo-WDVS-Platten zu finden ist. Ihre Produktionverbraucht keine landwirtschaftlich genutztenFlächen und präsentiert eine ausgezeichneteÖkobilanz (Umweltsystemdeklaration nach ISO14025).

Das Fassadendämmsystem StoTherm Woodwurde aufgrund seiner ökologischen Qualitätmit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ausgezeichnet. Es eignet sich für Alt- wie auchfür Neubauten. Sein Einsatzgebiet sind Massiv-bauten sowie der mehrgeschossige Holzbau,im Standardfall bis Gebäudeklasse 4, im Ein-zelfall bis Gebäudeklasse 5 (Gebäudeklassenach Musterbauordnung). Wenn – wie immerhäufiger der Fall – die Kombination eines Massiv-baus mit einer ökologischen Dämmung ausnachwachsenden Rohstoffen gefragt ist, erlaubt

es StoTherm Wood, diese Nachfrage ohne zweifelhafte Kompromissein Sachen Qualität und Wirtschaftlichkeit zu befriedigen. Die nuretwa 110 kg/m³ leichte Dämmplatte M 039 (1.200 mm x 400 mm)ist ebenso leicht zu handhaben wie eine Mineralwolleplatte; sie kannproblemlos gedübelt werden (kein Wickeleffekt) und sie lässt sichmit gängigem Werkzeug schneiden.

Das Gesamtsystem verbindet dauerhaften Witterungsschutz mit her-vorragenden Wärmedämmeigenschaften und einem guten sommer-lichen Wärmeschutz. Es ist risssicher und mechanisch belastbar. Dievielfältigen Möglichkeiten der Fassadengestaltung basieren aufunterschiedlichen Putzen, ihren Strukturen und Farbigkeiten. Sokann das System mit mineralischen Putzen oder einem organischgebundenen Putz mit Lotus-Effect® Technology ausgestattet werden.Moderne Silo- und Maschinentechnik eröffnet beim Verputzen desSystems erhebliche Rationalisierungspotenziale. Der Einsatz einesmineralischen Oberputzes wie StoMiral® erfordert einen zweimaligenSchlussanstrich, der zu einem besonders ausgeprägten Schutz vorAlgen und Pilzen führt. Tausendfach bewährt hat sich hierbei dieFassadenfarbe Lotusan®. Ebenso wie beim Oberputz StoLotusan®

lässt der Lotuseffekt Regen einfach abperlen – und mit ihm Schmutz-partikel und Mikroorganismen. Diese der Natur abgeschaute Fähig-keit zur Selbstreinigung verlängert Renovierungsintervalle und er-möglicht so einen wirtschaftlicheren Gebäudeunterhalt.

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Wie beim natürlichen Vorbild, dem Lotusblatt, perlt Regenwasser auch an Fassadenbeschichtungen mit derLotus-Effect® Technology ab und reinigt sie dabei zugleich von Schmutzpartikeln, Algen und Pilzsporen.

Die ökologische Holzfaser-Dämmplatte für Massiv-bauten: nachhaltig, effizient und ergebnissicher.

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Systemaufbau StoTherm Wood aufmassivem Untergrund

1 Verklebung2 Sto-Holzfaser-Dämmplatte M 0393 Befestigung4 Unterputz5 Armierung6 Zwischenbeschichtung7 Schlussbeschichtung

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Auf Sand gebaut? Ein Kronprinz ist gewillt, mit Neom Fakten zu schaffen. Sollte das Projekt gelingen, kommen vielleicht auch die Reformen in seinem Land voran.

Wüste und Visionen

500.000.000.000 Dollar für NeomErdöl hat die Königsfamilie in Saudi-Arabien reich gemacht. Sehr reich. So reich, dass man jetzt dieUnabhängigkeit vom schwarzen Gold anstrebt. Denn diese Ressource ist endlich. Deswegen gibt esden Plan für eine neue Megacity. Mitten in der Wüste. Eine halbe Billion Dollar hat der Initiator desProjekts, Kronprinz Mohammed bin Salman, dafür zusammen mit dem saudischen Staatsfonds bud-getiert. Gemeinsam wollen sie zudem noch internationale private Investoren gewinnen. Die Leitungdieses außergewöhnlichen Stadtentwicklungsprojekts wurde einem Deutschen übertragen. 2030 solldas Leben in Neom, so der Name der neuen Stadt, pulsieren. Aber nicht nur das.

Die Idee für das Städtebaukonzept in dem Wüstenstaat klingt visio-när. Den einen oder anderen mag sie sogar ein wenig an Science-Fiction erinnern. Während hierzulande noch über die Auswirkun-gen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt diskutiert wird, solldie neu zu bauende Stadt „Neom“ einst mehr „Roboter“ stattMenschen als Einwohner zählen. Denn wenn die Pläne des König-reichs Saudi-Arabiens aufgehen, entsteht auf einer Fläche von mehrals 26.000 Quadratkilometern, die sich über die Landesgrenzenhinaus nach Ägypten und Jordanien ausdehnt, der modernste Tech-nologiepark. Ein arabisches „Silicon Valley“ sozusagen. Die hoheDichte an künstlicher Intelligenz erklärt sich dadurch, dass alleDienstleistungen und „unangenehmen Arbeiten“ zu 100 Prozentautomatisiert werden sollen. Auch der Verkehr soll emissionsfrei

ablaufen, indem er voll automatisiert geregelt wird. Unter anderemüber Drohnentaxis. Auch das ist der ausdrückliche Wunsch desKronprinzen, dem nachgesagt wird, mit diesem Projekt die Mo-dernisierung Saudi-Arabiens forcieren zu wollen.

Die neue Stadt soll sich deshalb auf mehrere Wirtschaftsschwer-punkte fokussieren, die mit Erdöl nicht in Verbindung stehen – wiezum Beispiel Biotechnologie. Nach dem Energieversorgungskonzeptist vorgesehen, den Bedarf ausschließlich aus regenerativen Quellenabzudecken – also durch Wind, Sonne und Wasser. Bei der Vorstel-lung des Projekts wurde deutlich, welche Zielsetzung der Kronprinzmit der Megacity vom Reißbrett verfolgt: Es werde „die erste kapita-listische Stadt der Welt“ sein. Dafür werde es auch eigene Gesetze

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und Steuersätze geben, mit denen „ein Höchstmaß an Innovatio-nen möglich ist und die weltweit die besten Köpfe anziehen“.Angestrebt ist, dass ein großer Teil dieser neuen Art arabischerSonderwirtschaftszone bereits 2025 fertiggestellt sein wird. Dafürträgt Klaus Kleinfeld zumindest die Mitverantwortung. Denn demeinstigen Siemenschef und ehemaligen Vorstandsvorsitzenden desamerikanischen Metallkonzerns Arconic wurde im Oktober letztenJahres die Leitung des Großprojekts übertragen. Jetzt müssten der Idee nur noch die Taten folgen und die Bagger anrollen. Dochdavon ist bislang noch nichts zu sehen. Und die Zeit läuft.

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