Innovative Lüftungskonzepte an ausgewählten Beispielen
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MINERGIE – ERFA-PRAXISSEMINARE 2015
Innovative Lüftungskonzepte an ausgewählten Beispielen: Sind diese Lösungen Minergie-kompatibel?
Roman Hermann, dipl. HLK-Ing. HTL/Reg. A
06. Oktober 2015
INHALT
Beispiel Primarschulhaus Hofstetten-Flüh (wenig Technik)
Beispiel Berufsbildungszentrum Baden (viel Technik)
Beispiel Sanierung FHNW-HKG, Dreispitz
Beispiel Berufsschule für Mode und Gestaltung, Zürich
2Minergie Praxis-Seminar 2015
BEISPIEL SCHULHAUS HOFSTETTEN
Neubau
Holzheizung
Gute, aber nicht sehr gute, Gebäudehülle (d.h. SIA 380/1 x 0.9)
Abwärme-WP (Server Warmwasser)
Keine mechanische Lüftung
Letztendlich keine Automatisierung der Fenster ausgeführt
3Minergie Praxis-Seminar 2015
LUFTQUALITÄT MIT NATÜRLICHER LÜFTUNG
4Minergie Praxis-Seminar 2015
NATÜRLICHE LÜFTUNG MECHANISCHE LÜFTUNG
625 M3/H LUFT SIND AUCH FRÜHER NICHT DURCH DIE UNDICHTE
GEBÄUDEHÜLLE GEKOMMEN.
MAK-WERT = 5‘000 PPM, GESUNDHEITLICH KRITISCH > 25‘000 PPM
TEMPERATURANSTIEG DURCH PERSONEN
5Minergie Praxis-Seminar 2015
HEIZLAST: 2’262 W
PERSONENWÄRME: 2’000 W
TEMPERATURANSTIEG 4 K
REAKTION: FENSTER AUF ?
LÜFTUNG UND NACHTAUSKÜHLUNG HALLE
Nachströmung Nachströmung
Sonnenschutz g < 0.15
Minergie Praxis-Seminar 2015 6
NACHTAUSKÜHLUNG SCHULZIMMER
Alle Klappen offen
Überströmklappe nötig?
Minergie Praxis-Seminar 2015 7
NACHTAUSKÜHLUNG SCHULZIMMER (SW)
Schlussfolgerung: Es braucht keine Überströmöffnung
Temperaturverlauf:
alle Klappen offen, aber ohne Überströmung
Minergie Praxis-Seminar 2015 8
SOMMERLICHER WÄRMESCHUTZ
Egal ob mit oder ohne Lüftung, es braucht eine gute Möglichkeit für eine effiziente Nachtauskühlung.
In der Regel ist damit auch die natürliche Lüftung gelöst.
10Minergie Praxis-Seminar 2015
GEDANKEN ZUR MECHANISCHEN LÜFTUNG IN SCHULEN
Wärmerückgewinnung nur dann, wenn Lüftung läuft –das heisst 35 von 168 Stunden pro Woche
Brandschutz macht einfache Konzepte schwierig und Lüftung teuer (VKF ab 1.1.2015 bringt hier eine Erleichterung)
Investitionskosten: CHF 25‘000 bis 30‘000 pro Schulzimmer (SZ)
Wartung und Unterhalt: min. 2% von 30‘000 = CHF 600.-/a/SZ
Kanalreinigung, Zugänglichkeit, Raumbedarf
Energiekosten: CHF 400.-/a/SZ
Lebensdauer: GA = 10 Jahre, Rest = 20 bis 25 Jahre. Dann muss wieder massiv investiert werden.
11Minergie Praxis-Seminar 2015
BERUFSBILDUNGSZENTRUM IN BADEN
Neubau
Fernwärme
Gute, aber nicht sehr gute, Gebäudehülle (d.h. SIA 380/1 x 0.9)
Mechanische Lüftung
Nachtauskühlung über Gänge
13Minergie Praxis-Seminar 2015
BEISPIEL: FHNW-HKG, DREISPITZ - KUNSTFREILAGER TP2
Vorgabe aus Quartierplan = Minergie-ECO (da Umbauten)
21Minergie Praxis-Seminar 2015
VORPROJEKT MIT LÜFTUNG GEPLANT
22Minergie Praxis-Seminar 2015
Brandschutz war aufwendig. Innenzone = Fluchtweg Nur sehr eingeschränkt Überströmungen möglich.
Geringe Raumhöhe. Kanalführung schränkte Raumnutzung ein.
Zentralenbedarf für Lüftung war ein Problem Zusätzliche Dachaufbauten.
Pro Atelier 2 Volumenstromregler und 2 Brandschutzklappen
Investitionskosten ca. 3.0 Mio CHF (inkl. Baulichem und Honorare)
AUTOMATISIERTE FENSTER FÜR NACHTAUSKÜHLUNG
Investitionskosten Automatisierung Fenster: CHF 515’000.- inkl. MWST
Fenstermotoren CHF 165’000.-
Starkstrom und Steuerung CHF 238’000.-
Lüftungsklappen (innen) CHF 46’000.-
Honorare CHF 66’000.-
Mehrkosten für CO2-Steuerung CHF < 50’000.-
23Minergie Praxis-Seminar 2015
NACHAUSKÜHLUNG:
MIT UND OHNE GRUNDLÜFTUNG NOTWENDIG
24Minergie Praxis-Seminar 2015
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10 15 20 25 30 35
Rau
mlu
ftte
mp
era
tur
[°C
]
Tagesmaxima Aussenlufttemperatur [°C]
Überströmung Korridor, Raum 2.13, Südseite (Auswertung Mo-Fr, 7-20h) : Temperaturüberschreitungen 37h/a (max. zulässig 100h/a)
Überströmung Korridor, Raum 2.13, Südseite
SIA 382/1: Obere Grenze des Betriebsbereichs
SIA 382/1: Untere Grenze des Betriebsbereichs
NACHAUSKÜHLUNG: SUMMENHÄUFIGKEIT
25Minergie Praxis-Seminar 2015
689
450
292
174
64
19 4 0 0
614
406
251
129
3914 1 0 0
0
200
400
600
800
1'000
1'200
>22 >23 >24 >25 >26 >27 >28 >29 >30
An
zah
l S
tun
den
Temperaturbereich [°C]
Überströmung Korridor (Auswertung Mo-Fr, 7-20h): Summenhäufigkeit Temperaturen
Raum 2.13, Südseite Raum 2.22, Westseite
BETRIEBSOPTIMIERUNG
Planungswerte:
Natürliche Lüftung über Kippfenster in Abhängigkeit vom CO2
Einschaltbefehl wenn CO2 > 1300 ppm 1800 ppm
Ausschaltbefehl wenn CO2 < 700 ppm 1300 ppm
Freigabe 07:00 bis 20:00 Uhr ; Montag bis Freitag
Nachtauskühlung über Kippfenster
Einschaltbefehl wenn tRaum > 26°C und tAUL < tRaum
Ausschaltbefehl wenn tRaum < 18°C oder tAUL > tRaum
Freigabe 20:00 bis 07:00 Uhr; Montag bis Freitag
28Minergie Praxis-Seminar 2015
BEISPIEL BERUFSSCHULE FÜR MODE UND GESTALTUNG,
ZÜRICH (PLANUNGSTAND VORPROJEKT)
30Minergie Praxis-Seminar 2015
1962/63 VON
WERNER FREI
FAZIT
Wenn Einbau, dann bewusst was das heisst
Energiesparen gesamtheitlich gesehen fraglich
Betriebsoptimierung zwingend und aufwändig
Unterhalt und Sanierungsfolgen werden heute noch unterschätzt
36Minergie Praxis-Seminar 2015
STICHWORTE / BRAINSTORMING FÜR WORKSHOP
Energieeinsparung
Betrieb und Unterhalt
Brandschutz
Nachtauskühlung
Luftqualität
Schwerpunkt Modernisierung
Unterscheidung der Schulstufen
Aspekt der Erziehung
Betriebsoptimierung
Wie soll natürliche Lüftung in der Berechnung beurteilt werden?
37Minergie Praxis-Seminar 2015
BEISPIEL SCHULHAUSERWEITERUNG HÖCHI, DÄTTWIL
39Minergie Praxis-Seminar 2015
Architekt: Burkard, Meyer. BadenBauherr: Gemeinde DättwilFertigstellung: 2000Baukosten HLK: CHF 0.25 Mio.
HÖCHI: ZIELVORGABE MINERGIE
Am 13. August 1999 wurde dem Gebäude das Minergie-Label Nr. AG-005 zugesprochen. Damit war die Schulhauserweiterung bezüglich des Energiestandards ein Pionierprojekt, was für alle Beteiligten eine Herausforderung darstellte.
Folgende Planungsgrundsätze sind für energieeffiziente Gebäude wichtig und wurden in der Schulhauserweiterung Höchi konsequent umgesetzt:- Kompakte Gebäudeform- Optimierung der südorientierten Glasflächen (passive Sonnenenergienutzung)- Nutzung der Erschliessungszonen als unbeheizte Pufferzonen- Sehr gute Gebäudedämmung- Minimieren des Warmwasserbedarfs (Reduktion der Zapfstellen)- Raumanordnung, welche eine Kaskadenlüftung (Mehrfachnutzung der Luft)
ermöglicht- Grosse aktive Speichermasse
40Minergie Praxis-Seminar 2015