Inpuncto linz

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FELLINGER 75 Jahre Pastoralamt Juni 2014

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inpuncto, KirchenZeitung Linz, Diözese Linz, 75 Jahre Pastoralamt

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Auch in der Kapelle des Diözesanhauses leuchtet das „ewige Licht“ der Anwesenheit Christi. KIZ/MF

Für die einen ein Ideenpool. Für andere ein Ort der Begegnung. Das Pastoralamt ist ein guter Knotenpunkt für das Seelsorgenetz der Diözese Linz.

Stimmen: Wozu ist das Pastoralamt für mich gut?

Haltestelle am Weg der Kirche

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Jungschar. MAGDALENA SÖLLNER, SCHARNSTEIN, AKTIV IN DER JUNGSCHARDas Jungscharbüro ist für mich eine Servicestelle der besonderen Art. Jederzeit kann ich mit Anliegen zu meiner Jungschararbeit kommen. Es bietet Arbeitsmaterialien zur Dreikönigs- oder Ostergrußaktion und auch ein adäquates Fort- und Weiterbildungsangebot. Suche ich neue Ideen zu Gruppenstunden oder benötige ich eine Tänze-CD, so kann ich mir aus der Vielfalt an Behelfen im Jungscharbüro das Passende aussuchen und zugleich auch noch den Jonglierkoffer oder das Schwungtuch für mein Jungscharlager reservieren lassen. l

Urbi&Orbi. HERMANN HUEMER, LINZ, PENSIONIST Für mich ist das monatliche Treffen im Urbi& Orbi jeden 3. Mittwoch im Monat ein Fixtermin. Nach den Besorgungen am Vormittag freue ich mich auf lebensnahe Vorträge, die ca. 40 Minuten dauern. Es gibt immer die Möglichkeit, sich mit den Referenten und in der Gruppe auszutauschen. Das ist mir persönlich sehr wichtig. Der Beginn der Vorträge um 14.30 Uhr ist für mich ideal. So bleibt genug Zeit für Austausch und Begegnung. Nach dem netten Miteinander und den Gedanken, die mein Leben bereichern, freue ich mich schon auf den nächsten Vortrag. l

Anlaufstelle. CHRISTA GRÜNBERGER, KFB-LEITERIN IN GRÜNBACH/FR., MITGLIED IM DEKANATSLEITUNGSTEAM FREISTADTEs ist einfach schön, dass es diese zentrale Anlaufstelle gibt. Ganz wertvoll ist für mich der kfb-Brief, in dem gute Gottesdienstmodelle, Texte und interessante Beiträge enthalten sind. Sie sind mir eine große Hilfe in meinen Vorbereitungen. Der Referentinnen-Pool der kfb ist auch sehr wertvoll. Viele verschiedene Frauen und Themen stehen zur Auswahl, und diese kommen in meiner Pfarre immer gut an. Ein großes Highlight ist der kfb-Diözesantag. Jedes Mal wird ein tolles Programm geboten. l

Für Fremdsprachige. MAG. CHARLES WASSWA, OBMANN DER FREMDSPRACHIGEN AFRIKANISCHEN GEMEINDE Wir kommen aus verschiedenen Ländern und Kulturen Afrikas – und bilden trotzdem eine Einheit. In unseren Gottesdiensten im Neuen Dom, immer am Sonntag um 16.30 Uhr, singen wir überdurchschnittlich laut Lieder aus ganz Afrika – und lachen dabei. Integration ist in den Strukturen der katholischen Kirche fest verankert. Der Fremdsprachigen-Seelsorge und der Abteilung Pfarrgemeinden im Pastoralamt sind wir dafür dankbar. Wir alle sind Kinder Gottes, dessen Sohn für die ganze Menschheit gestorben ist. l

Erlebte Vielfalt. ELISABETH WIMMER-RÖCK, BESUCHERIN IM BILDUNGSHAUS ST. FRANZISKUS, RIED Ich war in früheren Jahren der Kirche gegenüber relativ distanziert, aber spirituell auf der Su-che. Mitte der 90er-Jahre wurde ich auf das Programm der kirchlichen Bildungshäuser aufmerk-sam, zunächst auf Puchberg, dann auch auf das Franziskushaus in unserer Region. Mir gefallen die regelmäßigen spirituellen Angebote wie Meditationen und Besinnungstage. Für mich sind Bildungshäuser wichtige Stätten der Offenheit und Begegnung. Ich sehe sie nicht in Konkur-renz zu den Pfarren, sondern als Ergänzung und Bereicherung. l

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Papst Franziskus an die in der Seelsorge Tätigen

In ständigem Aufbruch

Die Reform der Strukturen, die für die pastorale Neuausrichtung erforder-lich ist, kann nur in diesem Sinn

verstanden werden: dafür zu sorgen, dass sie alle missionarischer werden, dass die gewöhnliche Seelsorge in all ihren Bereichen expansiver und offener ist, dass sie die in der Seelsorge Tätigen in eine ständige Haltung des „Aufbruchs“ versetzt und so die positive Antwort all derer begünstigt, denen Jesus seine Freundschaft anbietet.“ (27)

„Die Freude aus dem Evangelium kann nichts und niemand uns je nehmen (vgl. Joh 16,22). Die Übel unserer Welt – und die der Kirche – dürften niemals Entschuldigungen sein, um unseren Einsatz und unseren Eifer zu verringern. Betrachten wir sie als Heraus-forderungen, um zu wachsen. Außerdem ist der Blick des Glaubens fähig, das Licht zu erkennen, das der Heilige Geist immer inmitten der Dunkelheit verbreitet.“ (84)

„Kraft der empfangenen Taufe ist jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionari-scher Jünger geworden (vgl. Mt 28,19). Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funk-tion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evange-lisierung, und es wäre unangemessen, an

In seinem ersten Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ plädiert Papst Franziskus für eine missionarische Kirche, die von allen Getauften getragen ist – und er spricht von den Aufgaben und auch von den Versuchungen der in der Seelsorge Tätigen. Im Folgenden einige markante Aussagen daraus:

Papst Franziskus richtet starke Botschaften – nach innen und nach außen. WIKIMEDIA

einen Evangelisierungsplan zu denken, der von qualifizierten Mitarbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest des gläubigen Volkes nur Empfänger ihres Handelns wäre.“ (120)

„Heute kann man bei vielen in der Seelsorge Tätigen, einschließlich der gottgeweihten Personen, eine übertriebene Sorge um die persönlichen Räume der Selbstständigkeit und der Entspannung feststellen, die dazu führt, die eigenen Aufgaben wie ein bloßes Anhängsel des Lebens zu erleben, als gehör-ten sie nicht zur eigenen Identität. Zugleich wird das geistliche Leben mit einigen religiösen Momenten verwechselt, die einen gewissen Trost spenden, aber nicht die Begegnung mit den anderen, den Einsatz in der Welt und die Leidenschaft für die Evan-gelisierung nähren. So kann man bei vielen in der Verkündigung Tätigen, obwohl sie beten, eine Betonung des Individualismus, eine Identitätskrise und einen Rückgang des Eifers feststellen. Das sind drei Übel, die sich gegenseitig fördern.“ (78)

„Es entwickelt sich bei den in der Seelsorge Tätigen jenseits des geistlichen Stils oder der gedanklichen Linie, die sie haben mögen, ein Relativismus, der noch gefährlicher ist als der, welcher die Lehre betrifft. Es hat

etwas mit den tiefsten und aufrichtigsten Entscheidungen zu tun, die eine Lebens-form bestimmen. Dieser praktische Rela-tivismus besteht darin, so zu handeln, als gäbe es Gott nicht, so zu entscheiden, als gäbe es die Armen nicht, so zu träumen, als gäbe es die anderen nicht, so zu arbeiten, als gäbe es die nicht, die die Verkündigung noch nicht empfangen haben.“ (80)

„Die Bewusstwerdung der Verantwortung der Laien, die aus der Taufe und der Fir-mung hervorgeht, zeigt sich nicht überall in gleicher Weise. In einigen Fällen, weil sie nicht ausgebildet sind, um wichtige Verant-wortungen zu übernehmen, in anderen Fäl-len, weil sie in ihren Teilkirchen aufgrund eines übertriebenen Klerikalismus, der sie nicht in die Entscheidungen einbezieht, keinen Raum gefunden haben, um sich ausdrücken und handeln zu können. Auch wenn eine größere Teilnahme vieler an den Laiendiensten zu beobachten ist, wirkt sich dieser Einsatz nicht im Eindringen christ-licher Werte in die soziale, politische und wirtschaftliche Welt aus. Er beschränkt sich vielmals auf innerkirchliche Aufgaben ohne ein wirkliches Engagement für die Anwen-dung des Evangeliums zur Verwandlung der Gesellschaft.“ (102) l

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Freude Farben verschenken

im Augenblick SEIN

wahrgenommene Begegnung mit dir

strahlend

Leere

weiße Flecken

in meiner Seelenlandschaft

inmitten von farberfülltem Leben

aushalten

Dunkelheiten

überschlagen sich

rauben meine Lebenskraft

Hände zum Himmel gestreckt

annehmen

Mitte

kreisrund verbunden

von außen abgegrenzt

Raum gelassen für Gottesbegegnung

finden

Hoffnung

flammt auf

feurig leuchtendes Orange

an Auferstehung glaubend

Lebensgeister geweckt

vom Leben in Fülle angesteckt LYDIA NEUNHÄUSERER, DIE AUTORIN IST MEDITATIONSLEITERIN UND PILGERBEGLEITERIN IN ZELL/PRAM WWW.SPIRITUELLE-WEGBEGLEITER.AT

Kreuz von Theresa Stankiewitz im Feiersaal des Diözesanhauses. Die Künstlerin wurde 1928 in Lublin geboren und lebt in Krakau.

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doch alle Beschäftigten konnten auf andere Arbeitsplätze vermittelt werden. Darüber hat sich Monika Aufreiter gefreut, denn sie kennt jeden und jede im Haus. Auch Viktoria Schapfl.

EIne gute „Grußkultur“. Viktoria Schapfl ist 18 Jahre alt und hat in ihrer dreijährigen Lehrzeit verschiedene Abteilungen im Haus kennengelernt. Bei einem Kaffee kommt sie ins Schwärmen: Sie mag die Betriebskultur und den Zusammenhalt, der sich bei Be-triebsausflug und Sommerfest oder bei den Gottesdiensten jeden Donnerstag im Haus bemerkbar macht. Viktoria Schapfl schätzt die „Grußkultur“ und die Hilfsbereitschaft der Abteilungen untereinander. „Die zwi-schenmenschliche Ebene spielt eine große Rolle. Man fühlt sich hier wertvoll“, sagt Viktoria Schapfl mit einem Lob für ihre Vorgesetzten. Sie kennt es auch anders. In einem Betrieb, in dem sie gearbeitet hat, riskierten die Angestellten ihren Job, wenn sie etwas unbedacht äußerten.

Eine neue Aufgabe gefunden. Seit Juni ist Viktoria Schapfl Pfarrsekretärin in Eferding. Für ihre neue Aufgabe fühlt sich die junge Frau gut ausgebildet, nicht zuletzt, weil sie viele Menschen mit unterschiedlichen Cha-

Arbeitsplatz Pastoralamt

„Ich fühle mich hier wertvoll“

Monika Aufreiter hatte Glück. Kaum hatte sie ihre Ausbildung im Bundes-Blindenerziehungsinstitut

in Wien absolviert, konnte sie als Telefonis-tin im Pastoralamt beginnen. Sie war bestens auf die Telefonanlage speziell für Blinde vorbereitet. Das ist 34 Jahre her. Seitdem hat Monika Aufreiter tausende von Anrufen entgegengenommen und an die jeweilige Abteilung weitervermittelt.

Einfach nur zuhören. „Ich habe das Gefühl, dass ich den Menschen mit Geduld begegne“, sagt Monika Aufreiter bei einem Besuch in ihrem Büro im Erdgeschoß. Sie ist oft der erste Kontakt, den Anrufer/innen mit dem Pastoralamt haben, und es ist ein freundlicher. Das wusste auch eine Frau zu schätzen, die am Telefon über Gott und die

Ob 30 Jahre, drei Jahre oder neun Monate – wer im Pastoralamt arbeitet, fühlt sich wohl. Zwei Frauen und ein Mann erzählen, warum.

CHRISTINE GRÜLL

Welt und im Besonderen über den hohen Kirchenbeitrag schimpfte. „Schließlich sagte sie, sie würde den Beitrag einzahlen, weil ich ihr zugehört habe“, erinnert sich Monika Aufreiter. Sie ist eine der Ersten, die den Unmut über Kirchenskandale von außen ab-bekommt. Sie hat aber auch ein Gespür für die Stimmung im Haus. Denn in den letzten 30 Jahren hat sich einiges verändert. „Früher waren alle im Haus ganztags angestellt und hatten mehr Zeit für ein Gespräch“, sagt die Telefonistin. Jetzt arbeiten viele, vor allem Frauen, halbtags, der Stress ist mehr geworden. Trotzdem weiß Monika Aufreiter, die sehr oft von Windhaag bei Freistadt zu ihrem Linzer Arbeitsplatz pendelt, das Klima im Haus zu schätzen.

Als Arbeitnehmerin gut aufgehoben. Monika Aufreiter fühlt sich gut aufgehoben im Pastoralamt. Während der Schulzeit in Windhaag ließ ihre Sehkraft nach, und sie kam zur Ausbildung ins Blindeninstitut in den zweiten Wiener Gemeindebezirk. Im Oktober 1980 fing sie im Diözesanhaus, das erst einige Monate zuvor fertiggestellt worden war, zu arbeiten an. „Im Pastoralamt wird man nicht hängen gelassen“, meint Moni-ka Aufreiter. Vor einigen Jahren musste die hauseigene Druckerei geschlossen werden,

„Die Stimme“: Monika Aufreiter aus

Windhaag bei Freistadt ist seit 34 Jahren

Telefonistin im Pastoralamt. KIZ/CG

Ferdinand Aichinger sorgt als Hausverwalter, dass alles gut läuft im Diözesanhaus. KIZ/MF

Anekdoten„Hausmeister“ würde man in Wien zu ihm sagen. „Diözesanhausverwalter“ heißt sein Job in Linz. Ferdinand Aichinger ist für das gemeinsame Haus von Pastoralamt und Caritas Oberösterreich verantwortlich. Da weiß er somanche Geschichte zu erzählen, die zeigt, dass es in diesem kirchlichen Haus recht menschlich zugeht.

Der Bischof und die Zwetschkenknödel

Da hat einmal Bischof Maximilian Aichern angerufen. Er möchte im Diözesanhaus eine Besprechung halten und dann zum Essen noch bleiben – was es denn heute gebe. Damals wurde im Haus noch frisch gekocht. Ferdinand Aichinger rief von der Portierlo-ge hin über in die Küche: „Franz, was gibt es denn heute? – Der Bischof möchte bei uns essen?“. „Zwetschkenknödel“, kam die Antwort aus der Küche, „aber ich kann ihm auch etwas mit Fleisch machen.“

Bischof Maximilian hatte das Gespräch ge-hört und winkte ab: „Nein, nein, er soll nur eine ordentlich Rein voll machen.“ Einfache

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rakteren kennengelernt hat. Ihre Aufgaben waren „keine Dodelarbeit“, wie manche Kolleg/innen in der Berufsschule klagten. Im Gespräch mit ihnen stellte sie fest, dass nicht viele über das Pastoralamt Bescheid wissen. „Es wirft immer Fragen auf, weil ich bei der Kirche arbeite. Manche sagen, ‚als Päpstin?‘“, lacht Viktoria und betont: Das Pastoralamt wird sie als Arbeitgeber vermissen.

„Ich wurde herzlich aufgenommen.“ Auch Stefan Breitwieser wird dem Haus verbunden bleiben. Seit neun Monaten ist er Zivildiener bei der Katholischen Jugend im Pastoralamt. Er hat ein breites Spektrum an Aufgaben kennengelernt, hat kopiert und kuvertiert, aber auch auf der Burg Altpernstein oder bei der Spiri Night mit-gearbeitet. Beim Jungscharlager und beim Sommercamp der Katholischen Jugend wird er nach dem Ende seines Dienstes eh-renamtlich mitarbeiten. Für den Zivildienst im Pastoralamt hat sich Stefan Breitwie-

Viktoria Anna Schapfl aus Eferding schließt im Juli ihre Lehre im Pastoralamt ab und wird Pfarr­sekretärin in Eferding. PRIVAT

Stefan Breitwieser aus Offenhausen war neun Monate Zivil­diener im Pastoralamt. Ab Herbst studiert er Ökoenergietechnik auf der Fachhochschule in Wels. PRIVAT

ser unter anderem deshalb entschieden, weil sein Bruder gute Erfahrungen damit gemacht hat. Stefan Breitwieser ist beein-druckt, wie herzlich er aufgenommen wur-de. „Ich war von Anfang an mittendrin“, sagt der Zivildiener. Nur das lockere „Du“, mit dem sich Vorgesetzte und Kolleg/innen ansprechen, habe ihn anfangs irritiert.

Die Talente des Zivildieners. Gemein-sam mit dem Zivildiener bei der Katho-lischen Jungschar hat Stefan Breitwieser Videos für Kinder- und Jugendprojekte gedreht und geschnitten. Es macht ihm sichtlich Freude, dass seine Arbeitgeber/innen sein Talent erkannt und gefördert haben. Den Zivildienst wird er allen weiter-empfehlen, „die abwechslungsreich arbei-ten und sich aktiv einbringen wollen“. Ob jemand neun Monate, drei Jahre oder 30 Jahre im Pastoralamt arbeitet, die Zeit wird als eine wertvolle angesehen. Oder wie Monika Aufreiter es formuliert: „Ich arbeite gerne – und ich arbeite gerne hier.“ l

Hausmannskost war Maximilian Aichern am liebsten. Bei den vielen Festessen, die ein Bischof serviert bekommt, ist ihm solche Abwechslung nur recht.

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Ungewöhnlich beliebt

Der Chef einer Montagefirma wunderte sich, warum sich seine Mitarbeiter um den Einsatz im Diözesanhaus nahezu rissen. „Da fahren wir hin“, bekam er stets spontan von seinen Leuten zu hören, wenn ein Auftrag im Diö-zesanhaus einzuteilen war. Da fragte er eines Tages nach dem Grund der ungewöhlichen Beliebtheit dieser kirchlichen Baustelle: Das

Geheimnis war schnell geklärt. Im Diöze-sanhaus bekommen Handwerker, wenn sie einen Tag arbeiten, ein Mittagessen. Und das erleben Handwerker im städti-schen Bereich nur mehr ganz selten. „Die erleben hier, dass sich die Kirche großzügig zeigt, und das ist auch eine Art, wie Kirche zu Menschen Zugang findet“, freut sich „Hausmeister“ Ferdinand Aichinger über diese bis heute geltende Traditon im Haus.

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Einfache Lösung

Sepp Weichselbauer war im Pastoral-amt nicht nur im Pfarrgemeindereferat

tätig und – zum Beispiel – gefragter Klausur-begleiter für viele Pfarrge-meinderäte. Er war auch Direktor-Stellvertreter im Pastoralamt.

Als Sturm Kyrill seinerzeit auch einer Tanne unmittelbar neben dem Diözesanhaus den Wipfel abriss, wählte er die einfache Lösung. Als Hobby-Drechsler wäre ihm um das gute Holz leid gewesen. Also rück-te er am Samstag mit Motorsäge und Hacke an, und gemeinsam mit Ferdinand Aichinger fällte er persön-lich den Baum. Ferdinands Mutter war ebenfalls mitgereist zum unge-wöhnlichen Arbeitseinsatz – und sorgte für eine kräftigende Jause.

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In Gesprächen mit einem Berater fand eine junge Frau wieder Kraft und Lebenssinn

„Ich wusste nicht mehr weiter …“ Eine Trennung, ein unerfüllter Kinderwunsch und die Frage, was mache ich jetzt mit meinem Leben? – All das stürzte Carmen Ofner* in eine schwere Krise. Nach anfänglichem Widerstand ging sie zur Beratung – und ist bis heute froh über diesen Schritt.

INTERVIEW: ELISABETH LEITNER

Das Jahr 2009 markierte eine große Wende in Carmens Le-ben. Damals lebte sie mit ihrem Freund zusammen. Der Einzug in eine neue Wohnung war

geplant. Ihr Partner bekam überraschend ein verlockendes Angebot, ins Ausland zu gehen. Carmen wollte nicht mit. Es kam zur Tren-nung. Das tat weh. Der Traum von einem gemeinsamen Leben mit Kindern platzte. Übrig blieben spannende berufliche Heraus-forderungen … und dennoch: Carmen kam mit der neuen Lebenssituation nicht zurecht. Plötzlich Single. Allein. Und jetzt?

Warum haben Sie sich entschlossen, zu einer Beratung zu gehen? Ich habe gespürt, dass ich alleine aus diesem Loch nicht mehr herauskomme. Mir ist es auch körperlich sehr schlecht gegangen und ich konnte nicht mehr schlafen. Die Ergotherapeutin, bei der ich in Behandlung war, hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es da ein Beratungsangebot gibt. Sie hat gewusst, dass ich kirchlich aktiv bin und mir deshalb den Tipp gegeben.

Was hat Sie zuerst zögern lassen, die Beratung in Anspruch zu nehmen? Ich wollte nicht akzeptieren, dass ich Hilfe brauche, und ich wollte auch nicht mehr darüber reden, denn die Trennung war sehr schmerzhaft für mich. Als ich mich doch dazu entschlossen habe anzurufen, ist es

sehr schnell gegangen. Ich habe einen Ter-min bekommen, und nach dem ersten Ge-spräch hab ich gewusst: Das passt für mich.

Wie waren die nächsten Schritte – in der Beratung und in Ihrem Leben? Zuerst haben wir die Vergangenheit aufgear-beitet. Einmal im Monat haben wir uns getrof-fen. Das erste Jahr war ein einziges Auf und Ab. Oft hatte ich das Gefühl, jetzt fange ich wieder von vorne an. Aber ich habe gemerkt, dass es mir langsam wieder besser geht.

Was war die besondere Herausforderung für Sie?Der Loslösungsprozess war das Schwierigs-te für mich und dann das Offen-werden

für Neues. Das hat in Summe zwei Jahre gedauert. Die Gespräche waren für mich so, dass mir klar wurde: Ich muss mich mit gewissen Themen beschäftigen. Ich kann das nicht einfach wegstecken, verdrängen. Ich hab mich auch zuhause damit auseinander-setzen müssen und quasi eine Hausübung bekommen. Das hat mir zwar nicht immer gefallen, war aber notwendig und hat mich weitergebracht.

Sind im Zuge der Beratungen auch andere Themen hochgekommen?Überraschend war für mich, dass es auch um einen Loslösungsprozess von meinen Eltern ging. In den Beratungsgesprächen ist etwa deutlich geworden, wie sehr mein Vater

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Beratung und Hilfe Dass jemand da ist, wenn jemand Hilfe braucht, zeichnet eine lebendige Pfarre aus. Doch es gibt Probleme, wo man die Hilfe doch nicht in der vertrauten Umgebung sucht, wo man einander kennt. Da ist es gut, wenn es Beratungsstellen gibt, in denen ausgebildete Fach­leute zur Verfügung stehen. Die Diözese Linz hat ein dichtes Netz solcher Stellen, das Pastoralamt ist die Schaltstelle dafür.

• Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung BEZIEHUNGLEBEN.AT bietet in 27 Beratungsstellen in ganz Oberösterreich Beratung an. Terminvereinbarung unter der Linzer Nummer 0732/77 36 76 www.beziehungleben.at

• Offenes Ohr für Ihre Sorgen und Nöte Die TelefonSeelsorge Oberösterreich ist unter der Notrufnummer 142 an 365 Tagen, rund um die Uhr, kostenlos und vertraulich zu erreichen.

• Bei Krankheit, im Alter Die Angebote der Krankenpastoral helfen Kranken und Angehörigen. Und auch im Alter erhalten Menschen Hilfe und Begleitung durch die Angebote der Alten-pastoral. Kompetente Seelsorgerinnen und Seelsorger begleiten und unterstützen.

• Ein Unfall, ein plötzlicher Tod … Die Notfallseelsorge hilft über die ersten Stunden.

• Besondere Lebenssituationen Ausgebildete Fachleute helfen in besonde-ren Lebenssituationen und in seelischen Notlagen. Die Blindenpastoral, die Gehör-losenpastoral, die Seelsorge für Menschen mit Behinderung, aber auch die Schub-haft- und Gefangenenseelsorge sind da, um das Leben für die entsprechenden Gruppen zu unterstützen.

In Gesprächen mit einem Berater fand eine junge Frau wieder Kraft und Lebenssinn

„Ich wusste nicht mehr weiter …“ Allein – mit der Frage, wie es mit dem Leben weitergeht. In Bera­tungsgesprächen fand Carmen nach einer schmerzhaften Trennung neuen Lebensmut und die Kraft, sich auf Neues einzulassen. Heute kann sie sich wieder freuen ... über ihre neue Liebe, ihr neues Familienglück. FOTOLIA/TINA DAMSTER

len, was sie brauchen. Man bekommt auch ein Gefühl für die eigenen Grenzen. Vorher hab ich mich in die Arbeit hineingesteigert und war immer bemüht, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Jetzt schaue ich einfach mehr, was noch geht und wann Schluss ist. Ich kann besser Grenzen setzen.

Töchterchen Barbara sitzt auf Ihrem Schoß, Sie haben gerade Ihren Ehemann erwähnt. Da ist einiges pas-siert seit 2009? Ja, das war ganz witzig. Kurz vor meinem letzten Beratungsgespräch, als ich das Gefühl hatte, es passt für mich, ich bin jetzt wieder offen, aber ich erwarte mir beziehungsmäßig nichts mehr … da hab ich meinen Mann kennengelernt.

Das hab ich meinem Berater noch er-zählt ... und ich glaub, das war für ihn das größte Geschenk. l

* Name von der Redaktion geändert.

an mir hängt. Das war mir vorher nicht so bewusst. Es ging um eine behutsame Loslösung.

Was haben Sie durch die bewusste Auseinandersetzung mit Ihrem Leben gelernt?Früher hab ich alles runtergeschluckt und alles mit mir alleine ausgemacht. Jetzt hab ich gelernt, mich besser zu artikulieren, wenn es mir zum Beispiel schlecht geht. Ich kann Themen mit meinem Mann besprechen oder mit meinen Freundin-nen darüber reden. Der Berater hat mich damals sehr gefordert, indem er immer wieder sagte: drücken sie es aus, beschrei-ben sie es, wie es ihnen geht, was sie wol-

IMPRESSUM: inpuncto 75 Jahre Pastoralamt ist das Magazin der KirchenZeitung anlässlich des 75­jährigen Jubiläums des Pastoralamtes der Diözese Linz. KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Grafik: Egger & Lerch. Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Druck und Verlags­GmbH, 3100 St. Pölten.

-gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, NP DRUCK, UW-Nr. 808

gedruckt nach der Richtlinie „Druck erzeugnisse“ des Öster reichischen Umweltzeichens, NP DRUCK, UW­Nr. 808

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10 75 Jahre Pastoralamt

Das Rad ist ja schon erfunden

Mit der Diözese sind wir Kirche

Was wäre in Traunkirchen anders, gäbe es das Pastoralamt nicht?Thomas Grömer: Ohne Pastoralamt gäbe es kein Seelsorgeteam. Es gäbe all die frucht-bringenden Kontakte mit den Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern des Pastoralamtes nicht, die unseren Weg in den letzten Jah-ren ganz maßgeblich mitbegleitet haben.

Dipl.-Päd. Thomas Grömer ist Mitglied des Seelsorgeteams Traunkirchen. Er ist Direktor der Volksschule in Ort/ Gmunden. PRIVAT

Fredi Steininger ist Pfarrgemeinderats­obmann in Zell an der Pram, Regionsbegleiter des KBW und stellvertre­tender Geschäftsführer im Pastoralrat. KIZ/PS

Thomas Grömer gehört dem Seelsorgeteam Traunkirchen an. Er schätzt die Motivation und die Impulse, die aus der Diözese kommen.

INTERVIEW: MATTHÄUS FELLINGER

Fredi Steininger ist ein vielbeschäftigter Mann. Beeindruckend, was der Infor-matiklehrer alles an ehrenamtlichem

Engagement für die Kirche leistet. Er ist Pfarrgemeinderatsobmann in Zell an der Pram, Regionsbegleiter des Katholischen Bil-dungswerks und stellvertretender Geschäfts-führer des Pastoralrats.

Mit diesen Funktionen kommt er regelmä-ßig mit dem Pastoralamt in Linz in Kontakt – und stellt diesem ein sehr gutes Zeugnis aus. Bei den kleinen Dingen, wenn er etwa sagt: „Wenn man anruft, hängt man nie lange in einer Warteschleife.“ Und bei den größeren Dingen: „Hier arbeiten wirklich viele Leute am Puls der Zeit; das Pastoral-amt ist eine Denkwerkstatt für die Zukunft der Kirche.“ Hier sucht man nach guten Lösungen, wohin sich die katholische Kirche

in Oberösterreich entwickeln kann. Es gehe nicht darum, eine Not zu verwalten, sondern den Übergang zu gestalten. So sei das etwa bei den im Pastoralrat angestoßenen und von der Gemeindeberatung begleiteten De-kanatsprozessen der Fall. Einen solchen Weg hat auch das Dekanat Andorf, zu dem Zell gehört, eingeschlagen. Ein Zukunftsthema ist

Dem kirchlichen Ehrenamt kommt immer mehr Bedeutung zu. Wie das Pastoralamt dazu wertvolle Hilfe bietet, erklärt Fredi Steininger aus Zell an der Pram.

PAUL STÜTZ

Wie ist man in Traunkirchen auf die Idee gekommen, ein Seelsorgeteam aufzubauen? Wir hatten eine sehr schwierige Phase nach der Pensionierung von Pfarrer Haidinger – und stellten uns Grundsatzfragen. Wie wird Leitung in der Pfarre wahrgenommen, wenn kein Hauptamtlicher mehr vor Ort ist? Der Anstoß kam vom Personalstellenleiter Martin Füreder, der uns die Frage stellte: Wer macht denn jetzt die Arbeit? Schnell wurde klar, dass die Personen, die das erste Seelsorge-team bildeten, diese Aufgabe ohnehin schon immer wahrnahmen. Was noch fehlte, war die Ausbildung und die Beauftragung.

Wie geht es dem Team dabei?Wir haben die ersten fünf Jahre Seelsor-geteam hinter uns. Unser großes Plus ist,

dass wir sehr gut miteinander arbeiten und uns gut ergänzen. Mit Franz Beneze-der haben wir den idealen Pfarrprovisor, der uns voll vertraut. Die Akzeptanz in der Pfarre ist sicherlich gestiegen, wobei die Priesterzentrierung immer noch sehr stark in der Bevölkerung verankert ist. Manche tun sich mit Laien in Leitungs-funktionen immer noch schwer. Was wir aber auch von Kritikern immer wieder hören, ist: „Wie ihr miteinander umgeht, ist vorbildlich!“

Was kann das Pastoralamt jetzt für Traunkirchen tun? Das Pastoralamt beliefert uns nicht nur mit neuen Ideen für unsere Arbeit, son-dern auch ganz konkret mit Materialien, Büchern, Behelfen. Wenn ich an die gan-

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Dass Traunkirchen auch ohne ständigen Seelsorger im Ort ein lebendiges Pfarrleben hat, dafür sorgt ein Seelsorgeteam. PRIVAT

Für die Pfarren da Die Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität im Pastoralamt bietet:

• Für Pfarrgemeinderäte Impulse und Unterstützung der PGR-Arbeit, Vorbereitung und Durchführung der PGR-Wahl, Schulungen für Fachausschüsse, Vermittlung von Klausurbegleiter/innen

• Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit Begleitung und Beratung, Pfarrblatt schule, Fachschulungen, Weiterbildung.

• Spiritualität Spirituelle Begleitung, Informationen, Lehrgänge für Trauerbegleiter/innen, Geistliche Begleiter/innen, Leiter/innen von Exerzitien im Alltag, Netzwerk Spirituelle Wegbegleiter/innen

• Gemeindeentwicklung/Seelsorgeteam Begleitung von Pfarrgemeinden – durch Seelsorgeteamentwicklung, Aus- und Weiterbildung von Seelsorgeteams

• Für Dekanate und Seelsorgeräume Strukturentwicklung, Dekanatsprozesse „Seelsorge gemeinsam gestalten“, Unter-stützung bei Erarbeitung von Kooperatio-nen zwischen Pfarren, Konstituierung und Begleitung von Dekanatsräten

• Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung Teamentwicklung, Übergangsprozesse begleiten, Konfliktmanagement, Begleitung von Dekanatsprozessen

• Für Ehrenamtliche Aus- und Weiterbildung von Ehren-amtlichen in besonderen Funktionen

• Mediationsstelle Konfliktbearbeitung und -vermittlung zwi-schen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbei-ter/innen der Diözese Linz in Kooperation mit der diözesanen Clearingstelle, Gemein-deberatung, Coaching, Mediation, Supervisi-on. Mediations-Hotline: 0732/76 10-3100, [email protected]

• Citypastoral Leitung des UrbiLOrbi-Kircheninfocenters, „Seelsorge im Vorübergehen“, Vernetzung kirchlicher Angebote in der Innenstadt von Linz, Projektleitung Lange Nacht der Kirchen, Spirituelle Quellen in der City.

Kontakt Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität Kapuzinerstraße 84, 4020 LinzTel. 0732/76 10-3131, -3141, -3151, -3161, Fax 0732/76 10-3779www.dioezese­linz.at/pastoralamt/ pfarr gemeinde

dabei die angestrebte Entwicklung zur „Ver-trauenskirche“. „Wir wollen es als Kirche den Menschen zutrauen, dass sie wissen, wie sie ihr Leben gestalten“, erklärt Steininger.

In einer Zeit, in der dem ehrenamtlichen Engagement in der katholischen Kirche immer mehr Bedeutung zukommt, ist es für Steininger besonders wichtig, dass es eine funktionierende Zentrale gibt, die Unter-stützung bietet – etwa bei den vielen Fragen, die bei der Organisation der Pfarrgemeinde-ratswahl auftauchen. Da ist es gut, dass es ein eigenes Referat im Pastoralamt gibt, das helfend unter die Arme greift.

Was die Vielzahl an Informationen, Schrif-ten, Dokumenten, die von den Servicestellen des Pastoralamts produziert werden, betrifft, sagt Steininger: „Es ist wichtig, dass in den Pfarren das ausgewählt wird, was gebraucht

wird. Eine Pfarre ist keine kleine Diözese, natürlich müssen Schwerpunkte gesetzt wer-den.“ Er sieht hier die Gemeinden gefordert, sinnvoll aus den vielen Angeboten auszu-wählen.

Fredi Steininger hat das Gefühl, dass die Einrichtungen des Pastoralamts den Leuten in den Pfarren „etwas zutrauen“. Was von Seiten des Pastoralamts an Service geleistet wird, zeigt für ihn zum Beispiel das Katholi-sche Bildungswerk (KBW). „Das KBW ortet die gesellschaftlichen Entwicklungen, gibt wichtige Impulse, damit nicht jede Pfarre das Rad neu erfinden muss.“ Für dieses vernetzte Denken stehen auch die vom Pastoralamt angebotenen Regionaltreffen für Pfarrgemein-deräte. Steininger: „Das Pastoralamt steht für eine offene Kirche des Dialogs, welcher Leute miteinander ins Gespräch bringt.“ l

ze Palette von Angeboten, von „Bio-faires Frühstück“ über Fortbildungen bis hin zu den Begleitungen unserer Klausuren denke, wird klar, wie breit gefächert der Kanon an Hilfestellungen ist. Unsere Mit-arbeiter/innen, ob in der Jungschar oder im Katholischen Bildungswerk, nutzen den „Wissensturm“ Pastoralamt.

Könnte man das alles nicht genauso selber machen?Eindeutig nein, wir sind Ehrenamtliche, die meisten von uns stehen im Berufsle-ben, und die Arbeit in der Pfarre machen wir neben Familie und Beruf. Wir brau-chen daher Fachkräfte, die uns unterstüt-zen, indem sie uns das eine oder andere abnehmen, vorbereiten, vorausdenken. Wir sind gemeinsam als Diözese unter-

wegs. Ohne diese ordnende Funktion würden wir wahrscheinlich „ausbrennen“ oder zu „Einzelkämpfern“ werden, die losgelöst von der Diözese irgendwo Pfarre aufrechterhalten.

Was motiviert Sie persönlich?Für mich ist ehrenamtliches Engage-ment in der Kirche ein Lebensinhalt und gehört zu meiner Persönlichkeit wie mein Aussehen. Ich sehe es als meine Berufung an, dass ich als eines von vielen Werkzeu-gen Gottes in unserer Pfarre, in meiner Schule, meinen Beitrag leisten kann, dass Menschen den Glauben an Jesus Chris-tus als etwas Lebendiges und Befreiendes entdecken können. Ich möchte mithelfen, dass Pfarre als Gemeinschaft Jesu Christi in Traunkirchen weiter besteht. l

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12 75 Jahre Pastoralamt

Der erste Direktor des Pastoralamts war Ihr Onkel, Prälat Franz Vieböck. Was haben Sie sich von ihm mitge-nommen?Wilhelm Vieböck: Ich habe immer großen Respekt vor seiner Aufgabe gehabt, und da-vor, wie er sie gemacht hat. Ich hatte nie die Absicht, ihm nachzufolgen. Und er hat es mir, glaube ich, auch nicht gewünscht. Man hat über ihn gesagt: ‚Der Vieböck denkt mit den Köpfen seiner Leute.‘ Das ist mir eben-falls wichtig. Wir sind im Pastoralamt ein größeres Gebilde, und ich möchte darauf schauen, dass die Fähigkeiten und Kapazitä-ten möglichst gut zum Einsatz kommen.

Das Pastoralamt ist nicht unumstritten: Manche fordern, dass Gelder nicht den Ämtern, sondern den Pfarren zugute kommen sollen. Wie gehen Sie damit um?Gelassen. Ich bin selbst Pfarrer gewesen und habe erfahren, dass es im Pastoralamt viele Unterstützungsmöglichkeiten gibt. Ich musste mich in der Pfarre mit einer Betriebsschließung beschäftigen und habe erst über die Betriebsseelsorge einen Draht zu den Verantwortlichen bekommen. Oder wir hatten eine Konfliktsituation in der Pfarre, und in der Abteilung Pfarrgemeinde habe ich Unterstützung mit einer Klausur bekommen. Nur wenn jemand keine Dienst-

Vor 75 Jahren wurde das damalige Seelsorgeamt in Linz gegründet

Gute Fahrt voraus

Das Pastoralamt und seine DirektorenDas Pastoralamt wurde im Juni 1939, nach dem Verbot katholischer Vereine durch die Nationalsozialisten, unter der Bezeichnung Seelsorgeamt in Linz gegründet. Es war zuerst im Caritashaus in der Seilerstätte untergebracht und übersiedelte 1980 in das neue Haus in der Kapuzinerstraße.

Prälat Josef Wiener war von 1974 bis 1992 als Direktor des Pasto­ralamts und u. a. als Frauenseelsorger tätig.

Prälat Franz Vieböck leitete das Seelsorgeamt, später Pastoralamt, von 1939 bis 1974 und grün­dete u. a. das Linzer Kirchenblatt.

leistung beansprucht, wird er der Meinung sein, das Pastoralamt ist nicht notwendig. Wir sind nicht nur ein Büro. Ein Drittel un-serer Leute arbeitet nicht im Diözesanhaus. Wir sind zum Teil unmittelbar in der Seel-sorge tätig mit unseren Beratungsstellen, der Betriebsseelsorge oder den Bildungszentren.

Die Diözese verändert sich, weniger Priester werden geweiht. Für wen will das Pastoralamt da sein?Wir waren nie nur für die Priester da. Mit der Katholischen Aktion hat es immer eine breite Basis in den Pfarren gegeben. Wir schauen mit den zuständigen Stellen, wie die Leitung auch unter den gegenwärtigen Personalver-hältnissen gewährleistet sein kann, dass es Pfarrassistentinnen und Pfarrassistenten gibt und – seit gut zehn Jahren – Ehrenamtliche beteiligt sind. Wir erbringen Innovationsleis-tungen, die „Exportartikel“ werden, wenn wir weltliche Wörter verwenden wollen. Es gibt eine Nachfrage aus anderen Diözesen. Ich sehe das als eine unserer Aufgaben: Wir haben es gerne, wenn Pfarren über den Kirch-turm hinausschauen, und so schauen auch wir über diözesane Grenzen hinaus.

Was ist Ihnen am Leitbild des Pastoral amts wichtig?Mir war bei der Erstellung des Leitbildes ins-gesamt wichtig, dass wir in der Größe, die

wir haben, eine geeignete und funktionie-rende interne Organisationsform haben. Meine zwei Vorgänger sind mit dem Pas-toralamt groß geworden und haben alles überblickt. Ich wollte das Gebilde so struk-turieren, dass man sinnvoll miteinander arbeiten kann und ich das alles bewältigen kann. Die Integration der Katholischen Aktion in unser Amt gibt es in dieser Form nur bei uns. Das führt zwar immer wieder auch zu Spannungen, aber die Vorteile überwiegen. Dass zum Beispiel die Kinder-pastoral und die Jungschar in einer Hand sind, ist sinnvoll. Der zweite Punkt, der mir wichtig ist, ist die Unterstützung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern und auch von einzelnen Suchenden. Viele sind nicht mehr selbstverständlich in einer Pfarre beheimatet, können aber auf andere Weise etwa geistliche Begleitung finden. Wir möchten das soziale Netzwerk pflegen und erneuern, damit möglichst wenig Löcher sind, durch die man durchfallen kann.

Nützen Sie selbst die Angebote des Pastoralamts?Ich war heute schon einkaufen im Behelfs-dienst! Innerhalb des Pastoralamts besteht ein Geben und Nehmen. Zu mir kommen so viele Informationen, dass ich sie nicht verarbeiten kann. Dann ordne ich sie den Leuten zu, die für dieses Thema zuständig

Seit 22 Jahren leitet Bischofsvikar Wilhelm Vieböck das Pastoralamt. Ein Gespräch über die Aufgaben des Pastoralamts, den Blick über den Kirch turm und die Rolle des Rückspiegels.

INTERVIEW: CHRISTINE GRÜLL

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Aus dem Leitbild● Das Pastoralamt ist das „Bischöfliche

Amt für Seelsorge und Apostolat“. Als pastorales Kompetenz-, Entwick-lungs- und Servicezentrum nimmt es seine Aufgaben in der diözesanen Planung, Förderung und Durchfüh-rung der Seelsorge im Sinne des Zwei-ten Vatikanischen Konzils wahr. Es ist dem Volk Gottes verpflichtet und dem Bischof und seinen diözesanen Gremien verantwortlich.

● Wir sehen uns eingebettet in Weltkir-che und Ökumene und insbesondere auch der sozialen Dimension des Glaubens verpflichtet, wie sie im Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (2003) zur Sprache kommt.

● Wir unterstützen Gemeinden (Pfarr-gemeinden, kategorielle Gruppen und Personalgemeinden) sowohl in der Entdeckung und Entfaltung ihrer eigenen Kompetenzen als auch in der Planung, Entwicklung und Umset-zung ihrer pastoralen Aufgaben. Wir fördern ihre Vernetzung und die Einbindung in die Strukturen der Diözese.

● Wir begleiten und unterstützen die Arbeit der ehren- und hauptamtli-chen Seelsorgerinnen und Seelsorger, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, stärken ihren Dialog untereinander und stellen ihnen unsere Dienstleis-tungen zur Verfügung.

● Wir erfüllen viele unserer Aufgaben im Zusammenwirken mit der Katholischen Aktion.

AUS DEM LEITBILD DES PASTORALAMTS DER DIÖZESE LINZ, 2006

sind. Wenn ich Information brauche, kann ich sie bei den Zuständigen abrufen.

Sie führen das Pastoralamt in einer Zeit des Sparens. Wer würde unter zu großen Einsparungen leiden?Ich glaube, zum einen würden einige inter-essante Arbeitsplätze nicht weiterbestehen. Von der Funktion her würde ich sagen, dass die Qualität der Seelsorge ärmer wäre. Es gibt Leute, die sich hin und wieder aus dem täglichen Pastoralbetrieb herausziehen, um sich schauen und reflektieren. Aber viele Leute sind so eingedeckt, dass sie sich eher in Routine ergehen. Innovationen entste-hen durch Absprache zwischen der Basis und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Pastoralamt.

Die diözesanen Bildungszentren kämpfen. Wie geht es zum Beispiel mit dem Maximilianhaus in Attnang-Puchheim weiter?Die Entscheidung fällt demnächst. Die notwendigen Einsparungen zwingen uns, nicht einfach alles weiterzuführen. In Attnang-Puchheim gibt es neben dem Maximilianhaus das Kloster Puchheim mit ähnlichen Angeboten speziell im geistli-chen Bereich sowie die pfarrlichen Räume. Die Verantwortlichen von Kloster, Orden, Maximilianhaus und Pfarre haben sich mit uns von der Diözese zusammengesetzt und arbeiten an einem Konzept. Das trägt große Früchte. Aus der drohenden Schließung des Maximilianhauses ist etwas Konstruktives entstanden.

Ist die Leitung des Pastoralamts ein angenehmer Arbeitsplatz?Ja und nein. Es ist ein interessanter Arbeits-platz, weil er vielleicht noch mehr Gestal-tungsmöglichkeiten als anderswo bietet. Auch, weil man mit interessanten Men-schen zusammenkommt. Mitunter ist die Arbeit belastend und anstrengend, wenn die Termine besonders dicht sind oder wenn es Konflikte gibt, die zu einer Entlassung füh-ren. Aber auch das gehört dazu. Ich manage nicht nur im Haus, ich bin darüber hinaus immer noch Priester. Ich bin im Dom im Aussprachezimmer oder halte Gottesdienste bei den Kreuzschwestern. Ich glaube, dass diese geistliche Dimension in die Arbeit

Bischofsvikar Msgr. Wilhelm Vieböck (r.) stammt aus Helfenberg und wurde in Rom zum Priester geweiht. Er war u. a. Diözesanjugend-seelsorger und Pfarrer in Sierninghofen-Neuzeug, ist Dom dechant, Herausgeber der KirchenZeitung Diözese Linz und seit 1992 Direktor des Pastoral-amts. K-BÜRO

einfließt. Das gelingt nicht immer optimal. Wenn man sich um das Budget kümmern muss, dann ist das nicht anders als in einem anderen Betrieb. Andere Betriebe bemühen sich sicher auch um einen menschlichen Stil. Aber als kirchliche Einrichtung haben andere und wir selbst hohe Erwartungen und Ansprüche an uns. Als Leiter bemühe ich mich, das vorzuleben.

Was wünschen Sie dem Pastoralamt zum Geburtstag?Man könnte auch fragen, warum man über-haupt 75 Jahre feiert und ob das nicht ir-gendwie rückwärtsgewandt ist. Dazu ist mir das Bild vom Rückspiegel am Auto eingefal-len. Ich brauche ihn nicht in erster Linie für den Rückwärtsgang, sondern dafür, dass ich mich gut nach vorne bewege. Dem Pastoral-amt wünsche ich gute nächste 25 Jahre bis zum Hunderter. Ich wünsche ihm enga-gierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine gute Akzeptanz bei den anderen Ämtern und in den einzelnen Orten in der Diözese. l

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14 75 Jahre Pastoralamt

Oberösterreichs Musikwesen ist von der Kirchenmusik geprägt

Wie Bruckner zum Klingen kommt

Dass Bruckners Ave Maria selbst in oberösterreichischen Landchören klingt, wie es klingen soll, dazu

braucht es nicht nur engagierte Musiker/innen, die ihre Zeit der Kirchenmusik wid-men. Es braucht dahinter eine Struktur, die für die Qualität der Musik im Land sorgt. Die Abteilung Liturgie und Kirchenmu-sik im Pastoralamt sorgt dafür. Etwa 500 Kirchenchöre gibt es in Oberösterreich, darunter 100 Jugendchöre. Dazu die vielen Organistinnen und Organisten. Das Diöze-sankonservatorium für Kirchenmusik – un-tergebracht im Gebäude des Petrinum – ist dafür unverzichtbar.

Mit Chorsingwochen im Sommer, Chor-literaturabenden in den Regionen, Chorlei-terschulungen und vielen anderen Maßnah-men trägt das Kirchenmusikreferat Sorge für Qualität. Im Sommer finden regelmäßig Orgelkurse statt, die Pfarren werden von den Fachleuten im Referat beraten, wenn es um Orgel- oder Glockenanliegen geht. Zuletzt aktuell: Bei der Erstellung des neuen

Was es nicht gibt, das machen wir“, beschreibt Roland Altreiter die Philosophie seines Teams im

Behelfsdienst des Pastoralamts. Im ersten Untergeschoß des Hauses befindet sich Österreichs einziger Kirchen-Behelfsdienst. Er bietet an, was die Pfarren, Religions-lehrer/innen und Gruppen für ihre Arbeit brauchen. Ob Bergmesse oder Marienan-dacht, Wortgottesfeier oder einfach nur ein Namenstagsbild. Über 3.000 ausgewählte Titel finden sich in den Regalen des Be-helfsdienstes. Ein Angebot an ausgewählter religiöser Literatur macht den Behelfsdienst auch für den ganz persönlichen Lesebedarf zur Fundgrube.

Und wo sich auf dem deutschsprachigen Markt nichts findet, dort wird selbst produ-ziert. Der Behelfsdienst ist auch ein Verlag, der bewährte Angebote von Seelsorger/in-nen aus der Diözese Linz auch für andere zu-

Mitarbeiter/innen aus dem Behelfsdienst und dem Medienverleih freuen sich auf Kundschaft. KIZ/MF

Behelfsdienst und Medienverleih

Das Beste aus der Seelsorgepraxis

Der Beginn von Anton Bruckners Ave Maria.

gänglich macht – eine Art „Best-Practice-Bör-se“ also. Die Besonderheiten der Kirche von Ober österreich finden sich so auch im Ange-bot des Behelfsdienstes.

Im Büroverband mit dem Behelfsdienst be-findet sich auch der Medienverleih der Diö-zese Linz. Vom einfachen Aufnahmegerät bis zum Multimediaprojektor kann man hier Ge-räte mieten. Einmalig für Österreich ist das Angebot an Medien – vom traditionellen

Tonbild bis zu Filmen auf DVD ist vieles da. Die Medienstelle sorgt für die Lizenzen zur öffentlichen Verwendung dieser Medien. Über das Onlineportal kann man das Ange-bot auch zeitsparend downloaden. l

Kontakt: Behelfsdienst der Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 LinzTel. 0732/76 10­3813, Fax 0732/76 10­3819E­Mail: behelfsdienst@dioezese­linz.at

Gotteslobes wirkte Kirchenmusiker Josef Habringer mit. Die Einführung in das neue Gotteslob war zuletzt ein großer Schwer-punkt.

Für Liturgie. Doch auch die Gestaltung der Liturgie braucht ständige Begleitung. So werden Lektoren und Lektorinnen geschult, Wortgottesdienstleiter/innen und Begräbnis-Leiter/innen sind aus den Pfarren nicht mehr wegzudenken. Dass sie

das nötige Rüstzeug bekommen, dafür sorgt das Liturgiereferat im Pastoralamt.

Kunst der Zeit. Großes Augenmerk legt die Diözese auch auf die Qualität der kirchlichen Kunst. Hier braucht es ein Denken über die Zeit hinaus. Das Kunstreferat, angesiedelt im Petrinum, ist die Fachstelle dafür. Auch die Kunstpflege und die Ausbildung etwa von Kirchenpfleger/innen wird von dort aus durchgeführt. l

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75 Jahre Pastoralamt 15

Kirche in der ArbeitsweltBetriebsseelsorge Oberösterreich – das sind neun Treffpunkte mensch&arbeit mit jeweils einem Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen vor Ort in Linz-Mitte, am Standort voestalpine, Treffpunkt Pflegepersonal Linz, Nettingsdorf, Wels, Steyr, Braunau, Rohrbach und Vöcklabruck sowie die Abteilungsleitung im Diözesanhaus Linz.

Im Sinne des Leitbildes des Pastoral-amts sind das zehn pastorale Orte für und mit Menschen in der Arbeitswelt: Anlaufstellen für eine oft schwierige Lebens- und Arbeitssituation, Anwalt-schaft für GUTE ARBEIT, Angebote zur Auseinandersetzung, zum Stärken und zur Beteiligung sowie ein gemeinsames Auftreten für sozialpolitische Anliegen und strukturelle Veränderungen. Das Pastoralamt ist somit das Dach für kon-krete Räume, um gute Arbeit und gutes Leben zu ermöglichen – ein Stück Kirche in der Welt der Arbeit. l

Bildungshäuser: Hinter diesen Einrichtungen stehen Mitarbeiter/innen des Pastoralamts. Vom Angebot der Spiegel-Gruppen für Eltern mit Kleinkindern bis zur Begleitung älterer Menschen durch die SELBA-Kurse bietet das Bildungswerk eine breite Angebotspalette.

Die Bildungshäuser. Flaggschiff der kirch-lichen Bildungshäuser in Oberösterreich ist das Bildungshaus Schloss Puchberg, das zur Zeit jährlich von rund 53.000 Menschen aufgesucht wird. Mit dem Bildungshaus St. Franziskus in Ried, dem Dominikaner-haus in Steyr und dem Maximilianhaus in Attnang-Puchheim gibt es auch in den Regionen Bildunghäuser. Mit dem Greising-hof der Marianisten in Tragwein arbeitet die Diözese zusammen.

Für Bibliotheken. Ebenso zum Pastoralamt gehört die Bibliotheksfachstelle der Diözese Linz. Rund 200 Bibliotheken befinden sich in pfarrlicher oder gemischter Trägerschaft, die Fachstelle rüstet sie mit dem aus, was sie brauchen.

Spezialgebiete wie die Theologische Erwachsenenbildung oder das Sozialreferat gehören ebenso zum Pastoralamt. l

Katholisch heißt AktionOberösterreich ist das Kernland der Katholischen Aktion in Österreich. Rund ein Drittel aller Mitglieder sind Oberös-terreicher/innen. Im Pastoralamt haben die einzelnen Gliederungen und Werke ihre Zentralstellen. Ihr Aufgabe ist die ständige Begleitung der größten Laienor-ganisation in den Pfarren und Dekana-ten. Das KA-Büro ist auch immer wieder angefragt, wenn es um das Organisieren von Großveranstaltungen geht – vom Papstbesuch bis zu großen Wallfahrten.

Zur Katholischen Aktion gehört auch die Katholische Jugend, die in den letzten Jahren – bedingt durch die gesellschaft-lichen Veränderungen, die im Jugendbe-reich besonders rasch vor sich gehen – auch einen Strukturwandel miterlebte. Von der traditionellen Jugendgruppe, die es immer noch in vielen Pfarren gibt, bis zur offenen Jugendarbeit mit Schwer-punktangeboten in den Regionen gibt es nach wie vor eine lebendige kirchliche Jugendszene in Oberösterreich. Und: Die Jugendburg Altpernstein ist eine wichtige Tankstelle für Jugendliche – und solche, die Verantwortung in den Pfarren über-nehmen wollen. Besonders ausgeprägt ist in Linz auch die Katholische Arbeitneh-mer/innen-Bewegung und die Arbeiter/innen-Jugend. l

Im März 2014 feierte das Linzer Bibelwerk sein 50-jähriges Bestehen. Weit über Oberösterreich hinaus hat sich es Aner-

kennung erworben. Die Bibelausstellung des Linzer Bibelwerkes haben inzwischen bereits über 750.000 Interessierte besucht, sogar in Jerusalem wurde sie gezeigt. Das vom Bibel-werk im Herder-Verlag herausgegebene Bibel-lexikon befindet sich auch in der Bibliothek des Papstes.

In den letzten drei Jahren wird der Linzer Bibelkurs – in Zusammenarbeit mit der Kir-chenZeitung – angeboten. In etwa 25 Pfarren treffen sich dabei an jeweils vier Abenden Bi-belinteressierte mit Fachleuten in Gruppen.

Und: Etwa 9.000 Personen in rund 30 Län-dern lassen sich in der Advent- und Fasten-zeit täglich mit einem biblischen Impuls bei der Internetaktion „aufatmen“ begleiten.Die Zeitschrift des Linzer Bibelwerkes, die Linzer Bibelsaat, hat rund 8.500 Abonnent/innen. Neu im Angebot: Die Bibelapps auf www.bibelapps.at

Das Katholische Bildungswerk. Ob ein Bildungswerk-Abend in der eigenen Pfarre oder ein Seminar in einem der diözesanen

276 Köpfe und 276 Herzen für die Diözese Linz276 Frauen und Männer – das ist der Mitarbeiter/innen-stand des Pastoralamts, Außenstellen inklusive. Viele arbei-ten in Teilzeit, doch sie tun es mit dem ganzen Kopf und mit dem ganzen Herzen. Diese Doppelseite bietet einen Ausschnitt aus dem „Leistungskatalog“ des Pastoralamts.

Bei Großveranstaltungen wie bei der Seligsprechung von Franz Jägerstätter 2007 sind Mitarbeiter/innen des Pastoralamts gefragt. ARCHIV

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KirchenZeitung

www.kirchenzeitung.at

Die Mitarbeiter/innen des Pastoralamtes tragen viel zu einer lebendigen Kirche in der Diözese Linz bei. Das ist mit ein Grund, warum sich Oberöster-reich auch über eine so vielfältige KirchenZeitung freuen kann.

Ihr sorgt für den Stoff

Wir machen die Zeitung

Danke Pastoralamt